1 2 3 4 7 Sehenswürdigkeiten · 69 Flavische Dynastie 98 Antoninische Dynastie 313 Konstantin...

2
Das musée départemental Arles antique wurde 1995 eingeweiht und befindet sich unweit der Überreste des römischen Circus. Henri Cirianis hochmodernes Projekt entspricht den fundamentalen Bedürfnissen und Zielen eines archäologischen Museums: • Öffentliche Zugänglichkeit der Sammlungen ; • Werkstätten zur Konservierung und Restaurierung der Mosaiken sowie ein archäologisches Labor ; • Individuelle Betreuung der Besuchergruppen (Führungen, Workshops, Praktika). Der dreieckige Grundriss des Gebäudes symbolisiert diese drei Hauptfunktionen des Museums. In dem Museum finden sich archäologische Funde aus Arles und Umgebung versammelt, die von den antiken Wurzeln der Provence zeugen. Die Besichtigung folgt zwei Prinzipien: • Ein chronologischer Rundgang von der Prähistorie um 2500 v. Chr. (Eingang) bis zum Ende der Antike im 6. Jahrhundert (Ausgang) ; • Eine thematische Gliederung anhand der einzelnen Sammlungen des Museums (tägliches Leben, Handel, Gewerbe, Schmuck…). Die Aussichtsterrasse bietet einen trefflichen Blick auf den römischen Circus und das Museumsdreieck. Architektur und Sammlungen Die Kryptoportiken Wo: Beim Rathaus Was: Unterirdische Gänge in U-Form. Tel. 04 90 49 36 36 Das Forum Wo: Place du Forum Was: Zwei Säulen mit Gesims und Giebelfragment in der Fassade des Hotels Nord- Pinus. Das antike Theater Wo: Rue de la Calade. Was: Die Orchestra, ein Teil der Zuschauer- ränge, zwei Säulen und zahlreiche architekto- nische Elemente sowie der Rolandsturm. Das Amphitheater Wo: Rond-point des Arènes Was: Das Amphithater mit einem der drei mittelalterlichen Türme. Circus Obelisk Wo: Fußweg des Musée départemental Arles antique, Presqu’île du Cirque romain. Was: Die Überreste des Circus sind teilweise überdeckt; sichtbar sind nur die Fundamente des runden Abschnitts (Sphendonae). Der Obelisk, der einst die Spina schmück te, steht seit 1675 auf der Place de la République. Die Nekropole der Alyscamps Wo: Avenue des Alyscamps Was: Eine der schönsten christlichen Nekro- polen mit einer Allee von Sarkophagen, die zur Kirche Saint-Honorat führt. Die Konstantinsthermen Wo: rue du Grand Prieuré Was: Der große Saal mit den heißen Bädern (Caldarium) und der Apsis, die Hypokausten (unterirdische Heizanlagen) und die Über- reste der lauwarmen Säle (Tepidarium). Die Augusteische Stadtmauer mit dem Turm der Mourges Wo: Entlang des Boulevard Émile-Combes bis zum Boulevard des Lices Was: Die wuchtige Augusteische Stadtmauer, die im Mittelalter Weder- verwendung fand, ist im Osten noch teilweise bestehen geblieben. An ihrem südöstlichen Ende steht der Turm der Mourgues, der seinen Namen dem Mönchskloster verdankt, das Bischof Caesarius Anfang des 6. Jahrhunderts gegründet hat. Die Kirchen Saint-Jean-de-Moustiers und Saint-Blaise Wo: Rue du Grand-Couvent, die beiden Kirchen sind nur von außen zu besichtigen Was: Das Hauture-Viertel beherbergt eine Reihe von Kapellen, Kirchen und Klöstern aus der Spätantike. In der Kapelle Saint-Jean-de-Moustiers ist eine halbkreisförmige Apsis erhalten, die mit kannelierten Pfeilern und korin- thischen Kapitellen verziert ist. Die Kirche Saint-Blaise ist in ihrem renovier- ten Zustand (12. bis 15. Jahrhundert) erhalten. 10 9 8 7 5 6 4 3 2 1 Sehenswürdigkeiten 1 2 3 4 6 5 7 9 8 2 3 4 7 Römischer Zirkus Obelisk Platz des Forums Konstantinsthermen Amphitheater Antikes Theater Der Alyscamps Turm der Mourgues Hypogée du Castelet und meunerie de Barbegal St-Blaise und St-Jean-de-Moustiers 10 Ë 5 6 Lageplan 8 9 10 CONSEIL GÉNÉRAL DES BOUCHES-DU-RHÔNE Direction de la Culture - BP 22513 - Place de la Joliette - 13566 Marseille cedex 2 www.cg13.fr Musée départemental Arles antique Presqu’île-du-cirque-romain - BP 205 – 13635 Arles cedex Tél. : 04 90 18 88 88 - Fax : 04 90 18 88 93 [email protected] - www.arles-antique.cg13.fr *Tarifs au 01/01/2008, susceptibles de modification - Photos : Musée départemental Arles antique, Service du Patrimoine de la ville d’Arles - Conception : Service des publics, M.Vachin - Réalisation : Studio graphique du CG13, I. Jammes Altertum So nah... Willkommen im Musée départemental Arles antique - 6 000 Jungsteinzeit (Neolithikum) - 1 800 Kupferzeit - 1 200 Bronzezeit - 700 Eisenzeit - 600 Gründung Marseilles durch die Griechen - 58 Beginn der Eroberung Galliens durch Caesar - 27 Rom wird Kaiserreich unter Augustus 69 Flavische Dynastie 98 Antoninische Dynastie 313 Konstantin verkündet all- gemeine Glaubensfreiheit 392 Theodosius untersagt die heidnischen Kulte 476 Ende des Reiches SPÄTANTIKE KAISERZEIT FRÜHGESCHICHTE VORGESCHICHTE - 2 500 Die Megalithgräber (Hypogäen) von Arles Anfang des Gründung eines VI e s. Jh.v. griechischen Chr. Handelskontors in Arles - 46 Arles wird römische Kolonie - 12/10 Bau des Forums und des Theaters 90 Bau des Amphitheaters 149/150 Bau des Circus 313 Einrichtung einer Münzprägestätte Anfang des Bau der IV e s. Jh.v.Chr. Konstantinthermen 407 Umsiedelung der Präfektur des gallischen Praetors 536 Die Provence unter fränkischer Herrschaft Zeittafel cg13.fr Touristenauskunft Esplanade Charles de Gaulle BP 21 - 13633 Arles cedex Tél. : 04 90 18 41 20 www.tourisme.ville-arles.fr www.patrimoine.ville-arles.fr Zeitpläne, Tarife der Monumente in Arles Wenden Sie sich bitte an : Mehr als 7000 m 2 Grünfläche an der Nordseite des Museums Täglich geöffnet, ausser Dienstags Oktober bis März : 10 bis 18 Uhr April bis September : 10 bis 21 Uhr 1. Januar, 1. Mai, 1. November und 25. Dezember Geschlossen Hortus, Museumsgarten nach römischem Vorbild inspiriert Praktische Informationen n Öffnungszeiten Täglich von 10 bis 18 Uhr Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai, 1. November und 25. Dezember n Eintrittspreise der ständigen Sammlung Erwachsene : 6 - Ermässigter Tarif : 4,50 Freier Eintritt jeden ersten Sonntag im Monat Freier Eintritt für Jugendliche unter 18 Jahren n Führungen Gruppen (ab 10 Personen) Tel. : 04 90 18 89 08 n Wegbeschreibung Mit dem Auto : Richtung « musée départemental Arles antique » (kostenloser Parkplatz) Zu Fuß : Fußweg « Cirque Romain - IRPA » (20 Minuten ab dem Forum) Hortus 1 Kryptoportiken Musée départemental Arles antique

Transcript of 1 2 3 4 7 Sehenswürdigkeiten · 69 Flavische Dynastie 98 Antoninische Dynastie 313 Konstantin...

Page 1: 1 2 3 4 7 Sehenswürdigkeiten · 69 Flavische Dynastie 98 Antoninische Dynastie 313 Konstantin verkündet all- ... denen Statuen standen. Zu den Funden gehören der Autel aux cygnes

Das musée départemental Arles antique wurde 1995 eingeweihtund befindet sich unweit der Überreste des römischen Circus.Henri Cirianis hochmodernes Projekt entspricht den fundamentalenBedürfnissen und Zielen eines archäologischen Museums:• Öffentliche Zugänglichkeit der Sammlungen ;• Werkstätten zur Konservierung und Restaurierung der Mosaiken sowie ein

archäologisches Labor ;• Individuelle Betreuung der Besuchergruppen (Führungen, Work shops,

Praktika).Der dreieckige Grundriss des Gebäudes symbolisiert diese dreiHauptfunktionen des Museums.

In dem Museum finden sich archäologische Funde aus Arles und Umgebungversammelt, die von den antiken Wurzeln der Provence zeugen.Die Besichtigung folgt zwei Prinzipien:• Ein chronologischer Rundgang von der Prähistorie um 2500 v. Chr.

(Eingang) bis zum Ende der Antike im 6. Jahrhundert (Ausgang) ;• Eine thematische Gliederung anhand der einzelnen

Sammlungen des Museums (tägliches Leben, Handel,Gewerbe, Schmuck…).

Die Aussichtsterrasse bietet einen trefflichenBlick auf den römischen Circus unddas Museumsdreieck.

Architektur und Sammlungen

Die KryptoportikenWo: Beim RathausWas: Unterirdische Gänge in U-Form. Tel. 04 90 49 36 36

Das ForumWo: Place du ForumWas: Zwei Säulen mit Gesims und Giebelfragment in der Fassade des Hotels Nord-Pinus.

Das antike TheaterWo: Rue de la Calade.Was: Die Orchestra, ein Teil der Zuschauer-ränge, zwei Säulen und zahlreiche architekto-nische Elemente sowie der Rolandsturm.

Das AmphitheaterWo: Rond-point des ArènesWas: Das Amphithater mit einem der dreimittelalterlichen Türme.

Circus ObeliskWo: Fußweg des Musée départemental Arlesantique, Presqu’île du Cir que romain.Was: Die Überreste des Circus sind teilweiseüberdeckt; sichtbar sind nur die Fundamentedes runden Abschnitts (Sphendonae). DerObelisk, der einst die Spina schmück te, stehtseit 1675 auf der Place de la Répu blique.

Die Nekropole der AlyscampsWo: Avenue des AlyscampsWas: Eine der schönsten christlichen Nekro -polen mit einer Allee von Sarko pha gen, die zur Kirche Saint-Honorat führt.

Die KonstantinsthermenWo: rue du Grand PrieuréWas: Der große Saal mit den heißen Bädern(Caldarium) und der Apsis, die Hypo kausten(unterirdische Heizanlagen) und die Über-reste der lauwarmen Säle (Tepidarium).

Die Augusteische Stadtmauer mit dem Turm der MourgesWo: Entlang des Boulevard Émile-Combes bis zum Boulevard des LicesWas: Die wuchtige Augusteische Stadtmauer, die im Mittelalter Weder- verwendung fand, ist im Osten noch teilweise bestehen geblieben. An ihremsüdöstlichen Ende steht der Turm der Mourgues, der seinen Namen demMönchskloster verdankt, das Bischof Caesarius Anfang des 6. Jahrhundertsgegründet hat.

Die Kirchen Saint-Jean-de-Moustiers und Saint-BlaiseWo: Rue du Grand-Couvent, die beiden Kirchen sind nur von außen zubesichtigenWas: Das Hauture-Viertel beherbergt eine Reihe von Kapellen, Kirchen undKlöstern aus der Spätantike. In der Kapelle Saint-Jean-de-Moustiers ist einehalbkreisförmige Apsis erhalten, die mit kannelierten Pfeilern und korin-thischen Kapitellen verziert ist. Die Kirche Saint-Blaise ist in ihrem renovier-ten Zustand (12. bis 15. Jahrhundert) erhalten.

10

9

8

7

5 6

4

3

2

1

Sehenswürdigkeiten1

2

3

4

6

5

7

9

8

2 3 4 7

Römischer Zirkus

Obelisk

Platz des Forums

Konstantinsthermen

Amphitheater

Antikes Theater

Der Alyscamps

Turm der Mourgues

Hypogée du Casteletund meunerie de Barbegal

St-Blaise undSt-Jean-de-Moustiers

10

Ë

56

Lageplan

8 9 10CONSEIL GÉNÉRAL DES BOUCHES-DU-RHÔNEDirection de la Culture - BP 22513 - Place de la Joliette - 13566 Marseille cedex 2www.cg13.fr

Musée départemental Arles antiquePresqu’île-du-cirque-romain - BP 205 – 13635 Arles cedexTél. : 04 90 18 88 88 - Fax : 04 90 18 88 [email protected] - www.arles-antique.cg13.fr

*Tar

ifs a

u 01

/01/

2008

, sus

cept

ible

s de

mod

ifica

tion

- Pho

tos

: Mus

ée d

épar

tem

enta

l Arle

s an

tique

, Ser

vice

du

Patri

moi

ne d

e la

vill

e d’

Arle

s - C

once

ptio

n : S

ervi

ce d

es p

ublic

s, M

.Vac

hin

- Réa

lisat

ion

: Stu

dio

grap

hiqu

e du

CG1

3, I.

Jam

mes

Altertum So nah...

Willkommen imMusée départemental Arles antique

- 6 000 Jungsteinzeit (Neolithikum)

- 1 800 Kupferzeit

- 1 200 Bronzezeit

- 700 Eisenzeit

- 600 Gründung Marseilles durchdie Griechen

- 58 Beginn der EroberungGalliens durch Caesar

- 27 Rom wird Kaiserreich unterAugustus

69 Flavische Dynastie

98 Antoninische Dynastie

313 Konstantin verkündet all-gemeine Glaubensfreiheit

392 Theodosius untersagtdie heidnischen Kulte

476 Ende des Reiches SPÄ

TAN

TIKE

KAIS

ERZE

ITFR

ÜH

GES

CHIC

HTE

VORG

ESCH

ICH

TE

- 2 500 Die Megalithgräber (Hypogäen) von Arles

Anfang des Gründung einesVIe s. Jh.v. griechischen

Chr. Handelskontorsin Arles

- 46 Arles wird römischeKolonie

- 12/10 Bau des Forumsund des Theaters

90 Bau des Amphitheaters

149/150 Bau des Circus

313 Einrichtung einerMünzprägestätte

Anfang des Bau derIVe s. Jh.v.Chr. Konstantinthermen

407 Umsiedelung derPräfektur des gallischenPraetors

536 Die Provence unterfränkischer Herrschaft

Zeittafel

cg13.fr

TouristenauskunftEsplanade Charles de GaulleBP 21 - 13633 Arles cedexTél. : 04 90 18 41 20

www.tourisme.ville-arles.frwww.patrimoine.ville-arles.fr

Zeitpläne, Tarife der Monumente in Arles Wenden Sie sich bitte an :

Mehr als 7000 m2 Grünfläche an derNordseite des Museums

Täglich geöffnet, ausser Dienstags Oktober bis März : 10 bis 18 UhrApril bis September : 10 bis 21 Uhr1. Januar, 1. Mai, 1. November und 25. Dezember

Geschlossen

Hortus, Museumsgarten nach römischem Vorbild inspiriert

Praktische Informationenn Öffnungszeiten

Täglich von 10 bis 18 UhrGeschlossen am 1. Januar, 1. Mai, 1. November und 25. Dezember

n Eintrittspreise der ständigen SammlungErwachsene : 6 € - Ermässigter Tarif : 4,50 €Freier Eintritt jeden ersten Sonntag im MonatFreier Eintritt für Jugendliche unter 18 Jahren

n Führungen Gruppen (ab 10 Personen)Tel. : 04 90 18 89 08

n Wegbeschreibung Mit dem Auto : Richtung « musée départemental Arles antique » (kostenloser Parkplatz)Zu Fuß : Fußweg « Cirque Romain - IRPA » (20 Minuten ab dem Forum)

Hortus

1Kryptoportiken

Musée départementalArles antique

Page 2: 1 2 3 4 7 Sehenswürdigkeiten · 69 Flavische Dynastie 98 Antoninische Dynastie 313 Konstantin verkündet all- ... denen Statuen standen. Zu den Funden gehören der Autel aux cygnes

BoutiqueBoutique

VorgeschichteeDie ältesten Funde in der Gegend um Arles stammen aus einerSiedlung in der Crau- Ebene, die in die Altsteinzeit datiert wird, abernicht lange bestand. Die ersten bedeutenden vorgeschichtlichen Bauten datieren vom Endeder Jungsteinzeit (Neolithikum) und finden sich in der Gegend derAlpilles. Dabei handelt es sich um unterirdische Megalithgräber,sogenannte Hypogäen, die aus Gängen und Grabkammern bestehen.Die archäologischen Funde sind charakteristisch für das Ende derJungsteinzeit und den Beginn der Kupferzeit (2500 bis 1800 v. Chr.) :Pfeilspitzen aus Feuerstein, Schmuck, Keramik und Metallwerkzeuge.

FrühgeschichteeDie Gründung Marseilles im Jahre 600 v. Chr. durch die Griechenvon Phocaea ist ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Provence.Wie Scherben griechischer schwarz und rotfiguriger Keramik, die in Arles gefunden wurden, belegen, begann ein reger Handels- undKulturaustausch zwischen den Keltoligurern und den Neuankömmlingen.In der Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. gegründeten Stadt lassen sich nun auch Griechen nieder. Davon zeugt ein Fund gleichmäßigangeordneter Straßenzüge und Häuser unter dem Parkhaus amBoulevard des Lices (wo sich zuvor der sogen. Wintergarten befundenhatte). Dieses Viertel wird jedoch bereits zu Anfang des 2. Jahrhundertsv. Chr. wieder verlassen.

Die römische StadteDie Stadt l Romanisierung l Gesellschaft l ArmeeStadtmauer l Triumphbögen

Im Jahr 46 v. Chr. siedelte Julius Caesar zum Dank für dieUnterstützung der Stadt im Kampf gegen Marseille, das mitPompeius verbündet war, die Veteranen der 6. Legion in Arles an.Arelate wurde eine römische Kolonie.Unter Augustus schließlich begannen umfangreiche Umbauarbeitenund es entstand eine Stadt nach dem Vorbilde Roms. Ein Übersichts-modell zeigt den Stadtbereich im 4. Jahrhundert mit den städte-baulichen Plänen der Zeit des Augustus, der Flavii (Amphitheater), derAntonini (Circus, Schiffs brücke) un der Zeit Konstantins (Thermen).Der CV (Votivschild des Augustus), die Porträts der Herrscher sowiedie Stelen der Magistrate, Priester und Soldaten belegen dieSchnelligkeit und Gründlichkeit der voranschreitenden Roma-nisierung und zeugen von der gesellschaftlichen Struktur der Stadt.

Das ForumeDas Forum von Arles, politisches, gewerbliches und religiösesZentrum der Stadt, wurde um 20 v. Chr. von Augustus erbaut undunter Tiberius im 1. Jahrhundert n. Chr. erweitert. Im 4. Jahr hundert,zur Zeit Konstantins, wurde noch ein letzter Teil hinzugefügt.Eine Besonderheit zeichnet dieses Forum im Herzen der Stadt aus : Es istam Hang eines Hügels auf Unterkonstruktionen, die sogenanntenKryptoportiken, errichtet. Dabei handelt es sich um Geschosse, die imSüden halb und im Norden völlig unterirdisch sind und die esermöglichten einen ebenen Platz zu errichten. Die doppelten, sorgfältiggearbeiteten Gänge sind noch immer zu besichtigen, ebenso wie einigearchitektonische Elemente des Forums (Säulen, Kapitelle etc.). Den etwa3.000 m2 großen Platz umrahmte eine Porticus mit einer Kolonnade.

9

7 8

3 4 5 6

2

1 Das TheatereDas Theater von Arles, das am Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. unterKaiser Augustus erbaut wurde und bis zu 10.000 Zuschauer fassenkonnte, gehört zum ersten Urbanisierungsplan der Stadt.Die Zuschauerränge waren über Treppen, seitliche Gänge und Vomi -torien zu erreichen. Die Musiker saßen in der Orchestra, die durch denVorhang und die Vorhangsmechanik von der Bühne getrennt war. DerBühnenhintergrund war reich mit Säulen und Nischen dekoriert, indenen Statuen standen.Zu den Funden gehören der Autel aux cygnes (Schwanenaltar),die Kolossalstatue des Augustus, die Venus, die sich jetzt imLouvre befindet, und die Tänzerinnen. Von Beginn desMittelalters an diente das Theater als Steinbruch.

Der CircuseDer Circus ist 450 m lang, 101 m breit und fasst20.000 Zuschauer. Wegen des sumpfigen Untergrundes ruht er auf28.000 Eichen – und Kieferpfählen. Wie eineLaboranalyse ergab, sind die Bäume in denJahren 148 und 149 gefällt worden, also zurZeit des Kaisers Antoninus Pius.Die Wagenrennen fanden in einergroßen Rennbahn statt, die durch einemit Skulpturen geschmückte Mauer(die Spina) zweigeteilt war. Anfangdes 4. Jahrhunderts wurde einObelisk errichtet, der heute aufder „Place de la République”vor dem Rat haus steht.

Das Amphitheater eDas Amphitheater wurde während der Stadterweiterung Ende des 1. Jahr hunderts errichtet.Hinter den zweistöckigen Arkaden befinden sich die Zuschauerränge, aufdenen 20 000 Besucher Platz nehmen konnten. Als Sonnenschutz dienteein Velum (ein hoch über den Zuschauern aufgespanntes Tuch). Die Gla dia to ren kämpfe und Jagden mit exotischen Tieren fanden in der sandbedeckten Arena statt.Ab dem 8. Jh. wurde das Amphitheater eine Festung, mit Verteidig ung - stürmen, die der Arena von Arles ihr charakteristisches Aus sehen verleihen.

10

12

11

Gewerbe eHandel l Industrie l Viehzucht l Schifffahrt

Verkehrswege l Wasser

Dank einiger bedeutender Verkehrswege zu Lande (Via Aurelia,Via Domitia, Via Agrippa) und zu Wasser (Rhône und

Mittelmeer) befand sich die Stadt an einem Knotenpunktregen Handels und Austausches.

Die Keramiken und Amphoren aus Italien, Afrika und Spaniensowie die Metallbarren aus dem Weströmischen Reich sind

dafür illustre Beispiele.In der Camargue und der Crau wurde intensiv Viehzucht

betrieben, wie die Überreste der Schafställe bezeugen;auf großen Landgütern wurden Oliven, Wein und

Getreide angebaut.Die Wassermühle von Barbegal bewältigte enorme

Mengen an Getreide und konnte bis zu 4,5Tonnen Mehl pro Tag produzieren. Wasser

bekam die Mühle, genau wie die Stadt, überAquädukte, an die ein Rohrleitungssystem aus

Blei angeschlossen war.

Das tägliche LebeneHandwerk l Haus l Gesundheit l Schmuck

Eine Reihe von Vitrinen stellt Gegenstände des täglichen Lebens derRömer aus, die bei Ausgrabungen gefunden wurden, so z.B. Schlüssel,Würfel, Knochen und Nadeln.Zwei Vitrinen zeigen Tafelgeschirr aus Ton (Becher, Schüsseln und Schalenmit Tonüberzug und Verzierungen), Silber, Bronze (Töpfe, Pfannen, Teller)oder Glas (Flaschen, Becher, Flacons). Eine weitere Vitrine steht unter der Obhut des Asklepios, des Gottes derHeilkunde, und veranschaulicht die gesundheitlichen Probleme unsererVor fahren. Zu sehen sind außerdem Geschmeide, mit denen sich dieSchönen schmückten.

19 20 21 22

17 18

13 14 15 16

Götter und HeldeneAls römische Kolonie übernimmt Arles auch die Religion des Impe riums.Die Mythologie und die Vielfalt der Gotteskulte (öffentlicher Kultus fürdie großen Götter des Pantheon, kaiserliche und private Gottesdienste)spiegeln sich in den Altären, Stelen und Skulpturen der Gottheiten wieMinerva oder dem Faun aus Bronze wieder.Der kosmopolitische Charakter des Arleser Hafens begünstigte dieVerbreitung orientalischer Religionen. So zeugen der Altar der GöttinKybele (aus Phrygien) oder die Darstellung des Mithras von einemgroßen Spektrum an Götterkulten.

MosaikeeDas Museum besitzt eine Sammlung von Mosaiken, die haupt-sächlich aus dem Trinquetaille Viertel am rechten Rhône-Uferstammen, wo einst mehrere herrschaftliche römische Villenstanden. Es lassen sich zwei Techniken unterscheiden:Das Opus tessellatum, das aus kleinen, behauenen Steinwürfeln von etwa1 cm Seitenlänge besteht. Eines dieser Mosaike schmückte das Triclinium(Speisesaal) eines Hauses und zeigt den Gott Äon mit dem Rad derTierkreiszeichen, umgeben von Nymphen, Meerestieren und den vierJahreszeiten. Dionysos, im Gefolge, empfängt die Gäste, und derumrahmende gemusterte Teppich verweist auf den Standort derLiegesofas.Das Opus sectile, das in einem Nachbarhaus gefunden wurde, bestehtaus Marmorplatten und anderen harten, behauenen Steinen mit verschiedenen geometrischen Formen (Quadrate, Rechtecke, Rauten,Sech secke etc.).

BestattungsriteneDie Nekropolen von Arles l Grabkunst

Die Vitrine mit den Graburnen aus Keramik, Glas, Blei und Stein ver-weist auf den bis zum Ende des 1. Jahrhunderts vorherrschendenRitus der Feuerbestattung.Die Erdbestattung, die sich ab dem 2. Jh. durchsetzt, variiert je nachgesellschaftlicher Stellung des Verstorbenen : von einfachen Erdlöchernfür die Ärmsten bis hin zu Steinsarkophagen für die Reichen. Die Allee mit den Sarkophagen am Ende des Rundgangs erinnert an dieBrüder des Minimes-Ordens, die im 18. Jahrhundert die Sarkophage derNekropole in den Alyscamps ähnlich kunstvoll ausstellten. Die zunächstheidnische Nekropole wird dank dem Grabe des Märtyrers Genest baldein wichtiger Ort christlichen Gedenkens.In dieser eindrucksvollen Sammlung heidnischer und christlicherSarkophage spiegelt sich der Reichtum der Gesellschaft von Arles vom2. bis 5. Jahrhundert wider. Die rote Wand zeigt Stelen, Grabinschriftenund einige Sarkophagfragmente, die vom antiken Glauben zeugen.

SpätantikeeEnde des 4. Jahrhunderts wird Arles ein bedeutendes politischesund religiöses Zentrum.Politik und Verwaltung werden von Trier nach Arles verlegt. Im Südostender Stadt wird eine Basilika an die Stadtmauer gebaut, im 5. Jahrhundertauch im Zentrum. Im 6. Jahrhundert strahlt das christliche Leben dank des BischofsCaesarius von Arles auf ganz Gallien aus. Seine elfenbeinerneGürtelschnalle, Teil einer bedeutenden Reliquiensammlung, schließtden Rundgang. Mit dem Tod des Bischofs endet das antike Arles, dasvom Jahre 536 an dem Fränkischen Reich angehört .

27

2625

24

23

Vorgeschichte

Frühgeschichte

Kaiserzeit

Spätantike

1

6

89

72

10

11

1213

14

15

17

16

18

19

20

21

22

23

24

26

25

27

3

4

5

RundgangFragment einer attischen Schale

3. Viertel des 6. Jh. v. Chr.Länge: 4,1 cm

Votivschild26 v. Chr. - Höhe: 110 cm

Korinthisches Kapitell2. Jh. - Höhe: 64 cm

SchwanenaltarEnde 1. Jh. v. Chr.

Höhe: 85 cm

Flasche in Traubenform 1. bis 2. Jh. - Höhe: 18,2 cm

Faunstatuette1. Jh. v. Chr.Höhe: 51 cm

Stichwaffe aus KupferKupferzeit

Länge: 25,5 cm

Gürtelchnalle des Heiligen Césarius6. Jh. - Höhe: 5 cm

Tiefenrelief mit Wagenrennen (Detail)Frühe Kaiserzeit - Höhe: 56,5 cm

Mosaik des Äon (Detail)Ende 2. Jh.

Länge: 770 cm - Breite: 768 cm

1922

1318

2526

1 2 4 9 10 11 20 23 24 27

38

Gladiator aus BronzeEnde 1. Jh. - Höhe: 19 cm

AmphoreEnde 2./ Anfang 1. Jh. v. Chr.

Höhe: 96 cm

12 13Sarkophag der Gesetzes -

übergabe (Detail)Ende 4. Jh. - Länge: 220 cm

26

E i n i g e O b j e k t e d e r s t ä n d i g e n S a m m l u n g