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Update Multiples Myelom Prof. Dr. med. Christian Straka Highlights in der Therapie des Mammakarzinoms Prof. Dr. med. Nadia Harbeck im Gespräch mit Ludger Wahlers Das waren die TZM Essentials 2020 Bildergalerie und Link zum TZM-Jahrbuch Neues aus den Projekt- und Arbeitsgruppen Urogenitale Tumoren, Uterusmalignom, Ernährung und Krebs Zeitschrift des Tumorzentrums München und des CCC München an den Medizinischen Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München ISSN 1437-8019 Einzelverkaufspreis 4,– 1 | 2020

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Update Multiples MyelomProf. Dr. med. Christian Straka

Highlights in der Therapie des MammakarzinomsProf. Dr. med. Nadia Harbeck im Gespräch mit Ludger Wahlers

Das waren die TZM Essentials 2020Bildergalerie und Link zum TZM-Jahrbuch

Neues aus den Projekt- und ArbeitsgruppenUrogenitale Tumoren, Uterusmalignom, Ernährung und Krebs

Zeitschrift des Tumorzentrums München und des CCC München an den Medizinischen Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität Münchenund der Technischen Universität München

ISSN 1437-8019Einzelverkaufspreis 4,– €

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Liebe Leserin, lieber Leser,

zu Beginn eines Jahres bietet es sich an, die vorangegangenen 12 Monate noch einmal Revue passieren zu lassen, um sich darüber klar zu werden, welcheEntwicklungen, welche Fortschritte es gegeben hat. Nicht zuletzt dieser Gedankeliegt den TZM Essentials zugrunde, dem Jahreskongress des TumorzentrumsMünchen, bei dem die zum Teil atemberaubende Geschwindigkeit des medi zinischen Fortschritts sichtbar wurde. In dieser Ausgabe haben wir zwei Indikationsgebiete mit wegweisenden Entwicklungen herausgegriffen.Christian Straka fasst die Lage der Dinge beim Multiplen Myelom zusammen,und Nadia Harbeck berichtet im Interview über wirklich praxisveränderndeFortschritte in der Therapie des Mammakarzinoms. Einen Gesamtüberblick zu den wichtigsten Entitäten bietet im Übrigen das TZM-Jahrbuch 2020, indem alle Vorträge der TZM Essentials noch einmal vertieft zusammengefasstsind. Das Werk ist in Printform und als E-Book erschienen. Letzteres steht füralle Mitglieder der Projekt- und Arbeitsgruppen kostenlos zur Verfügung. Wenden Sie sich einfach an die Geschäftsstelle.

Apropos Projekt- und Arbeitsgruppen: Wir erleben eine erfreuliche Dynamik in diesen Gremien, die ein Musterbeispiel an gelebter Interdisziplinarität dar-stellen, um die uns viele andere Standorte beneiden. Die Arbeitsgruppe Ernäh-rung und Krebs beispielsweise ist seit dem 3. Februar 2020 zur Projektgruppeaufgestiegen; in diversen anderen Gruppen gab es personelle Veränderungen.Damit Sie sich ein Bild von der Arbeitsweise der Projekt- und Arbeitsgruppenmachen können, berichten wir fortan regelmäßig über die Pläne und Aktivi -täten der einzelnen Gruppen.

Am Beginn eines Jahres geht es aber natürlich nicht nur um den Blick zurück,sondern auch um das, was kommt: Wir weisen Sie deshalb jetzt schon hin aufdas 22. Herrschinger Symposium, den 9. Patiententag von TZM und Bayeri-scher Krebsgesellschaft e.V., die 7. ITOC-Konferenz, die in diesem Jahr in Mün-chen stattfindet, und nicht zuletzt auf den Infotag für Ärzte und medizinischeFachkräfte, bei dem es um die Frage geht, was Patienten wirklich bewegt. Einzel-heiten dazu lesen Sie auf den Seiten 9 bis 11 dieser Ausgabe.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns sehr über Ihre Zuschriften, vorzugsweise per E-Mail an [email protected].

HerzlichstIhre

Hämatologie

Update Multiples MyelomProf. Dr. med. Christian StrakaDie rasante Entwicklung neuer Therapienbeim Multiplen Myelom hat sich 2019 fortgesetzt und zu Neuzulassungen in Primär- und Rezidivtherapie geführt.

TZM/CCCM intern

Alle Projekt- und Arbeitsgruppen auf einen BlickNeuigkeiten aus den Projekt- und Arbeitsgruppen

Veranstaltungstermine

22. Herrschinger Hämato-Onkologie-SymposiumVom Myelodysplastischen Syndrom bis zum Mammakarzinom reicht das Programm am 14. März 2020 in der Ammerseemetropole

Patiententag 2020: „Gemeinsam stark“Tumorzentrum München und Bayerische Krebsgesellschaft e.V. laden am 21. März ein in den Hörsaal A des Klinikums rechts der Isar.

2. Infotag für Ärzte und medizinische FachkräfteErnährung, Bewegung, Komplementär-medizin und Psycho-Onkologie am 23. Mai 2020

7. ITOC-Konferenz in München2. bis 4. April 2020

TZM Essentials 2019Ein ganzes Jahr an einem TagImpressionen vom Jahreskongress des TZM

Interview

Highlights in der Therapie des MammakarzinomsProf. Dr. med. Nadia Harbeck zu wegweisenden Veränderungen in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Mammakarzinom

Impressum

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Editorial

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Prof. Dr. med.Volker HeinemannStellvertretender Direktordes CCC München

Prof. Dr. med.Hana AlgülDirektor des CCC München

Prof. Dr. med.Volkmar NüsslerGeschäftsführenderKoordinator des TZM

Prof. Dr. med.Thomas KirchnerVorsitzender desTZM-Vorstands

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TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

Zuordnung der Patienten zu Therapieformen

Die erste Frage, die sich bei Neudiagnoseund Therapiebedürftigkeit eines MultiplenMyeloms weiterhin stellt, lautet, ob der Pa-tient für eine Hochdosistherapie mit Mel-phalan und autologer Blutstammzelltrans-plantation (HDT-ASCT) infrage kommt odernicht. Formale Altersobergrenzen existierenin Studienprotokollen (derzeit häufig 70Jahre oder bei den seltenen Protokollen mitaltersadaptierter HDT-ASCT auch 75 Jahre),sind aber bei Betrachtung individueller Pa-tienten, die nicht in Studien behandelt wer-den, nicht sinnvoll.

Neben den grundsätzlichen Eignungskrite-rien – wie weitgehend normale Organfunk-tionen, Fehlen schwerwiegender Infektio-nen, keine nicht kurativ behandelten wei-teren Malignome – spielen der Allgemein-zustand des Patienten, das Vorhandenseinvon Komorbiditäten, das soziale Umfeld unddie informierte Haltung des Patienten zuden unterschiedlichen Therapieformen eineentscheidende Rolle. An verschiedenen Zen-tren in Deutschland können Patienten biszum Alter von 75 Jahren und im Einzelfallbei exzellentem Allgemeinzustand auch innoch höherem Alter eine HDT-ASCT erhalten.

Die erste Frage lautet immer: Kommt derPatient für eine Hochdosistherapie infra-ge? Das kalendarische Alter spielt für dieEignung nur eine untergeordnete Rolle.

Primärtherapie ohne Transplantation

Wichtige Neuigkeiten gibt es in der Behand-lung von Patienten, die für eine HDT-ASCTnicht infrage kommen. Zwei Neuzulassungenhat es dazu in den vergangenen Monatengegeben.

Auf der Basis der Ergebnisse der Studie SWOGS0777, die prospektiv randomisiert die Hin-zunahme des Proteasomen-Inhibitors Bor-tezomib (V) zur Therapie mit Lenalidomidund Dexamethason (Rd) untersuchte, erfolg-te im Jahr 2019 die Zulassung von VRd fürdie Primärtherapie des Multiplen Myeloms,nachdem Rd hierfür schon seit einigen Jah-ren zugelassen ist. Um das Polyneuropathie-risiko zu begrenzen, wird die Gabe von Bor-

tezomib nach 8 Zyklen nicht mehr fortge-setzt. Es handelt sich um eine sehr effektiveTherapie mit einem medianen progressions-freien Überleben von 43 Monaten mit VRdgegenüber 30 Monaten mit Rd alleine (HR0,712; p=0,0018) [5]. Diese Kombinationeines Proteasomeninhibitors mit einem Im-munmodulator und Dexamethason verzich-tet also ganz auf übliche chemotherapeuti-sche Substanzen wie Melphalan oder Cyclo-phosphamid.

Ein ähnlicher Ansatz liegt der MAIA-Studiezugrunde. In dieser Studie wurde prospektivrandomisiert eine Therapie mit Lenalido-mid/Dexamethason (Rd) mit Rd plus Dara -tumumab (Dara-Rd) verglichen. Es zeigtesich ein hochsignifikanter Vorteil im pro-gressionsfreien Überleben für Dara-Rd nach30 Monaten: Die PFS-Raten betrugen 70,6%

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Prof. Dr. med. Christian StrakaMünchen Klinik Schwabing, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation

Im Jahr 2019 hat sich die rasante Entwicklung neuer Therapien beim Multiplen Myelom fortgesetzt und wiederzu Neuzulassungen in Primärtherapie und Rezidivtherapie geführt. Die autologe Stammzelltransplantationbehauptet weiter ihren Stellenwert im Rahmen der mittlerweile recht komplexen Primärtherapien und hat auchBedeutung im Rahmen der Rezidivtherapie. Immunologische Therapien wie die CAR-T-Zell-Therapie werden intensivin klinischen Studien geprüft.

UpdateMultiples Myelom

Abbildung 1: Progressionsfreies Überleben in der MAIA-Studie. Adaptiert nach [2].

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126 484236302418

Patienten Medianes PFSDara-Rd 368 nicht erreichtRd 369 33,8 MonateHR 0,56; 95% Cl 0,44–0,71; p<0,0001

68%

Dara-Rd

Rd46%

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Hämatologie

versus 55,6%. (HR 0,56; p<0,001) [6]. Beider ASH-Jahrestagung 2019 erfolgte ein Up-date dieser Daten [2]. Das mediane progres-sionsfreie Überleben wurde für Dara-Rd nochnicht erreicht, für Rd lag es bei 33,8 Mona-ten: HR 0,56; p<0,0001 (Abb. 1). Dieses be-eindruckende Ergebnis führte 2019 zu einerZulassung dieser Kombinationstherapie fürdie Erstlinienbehandlung von Patienten mitMultiplem Myelom, die für eine HDT-ASCTnicht infrage kommen.

Ebenfalls bei der ASH-Jahrestagung 2019präsentierten Mateos et al. [9] ein Updateder ALCYONE-Studie mit jetzt reiferen Er-gebnissen. In dieser Studie wurde eine Kom-bination aus Daratumumab, Bortezomib,Melphalan und Prednison (Dara-VMP) im Ver-gleich zu VMP prospektiv randomisiert ge-prüft. Das mediane progressionsfreie Über-leben lag bei 36,4 unter Dara-VMP versus19,3 Monaten unter VMP: HR 0,42; p<0,0001[9]. Eine Zulassung von Dara-VMP war bereits2018 erfolgt, die stärkere Wirksamkeit dieserKombination wurde jetzt mit längerer Nach-beobachtung bestätigt. Darüber hinauswurde jetzt auch ein Vorteil im Gesamtüber-leben erkennbar: Nach 42 Monaten lag dieOS-Rate für Dara-VMP bei 75% im Vergleichzu 62% mit VMP: HR 0,60; p=0,0003. Aller-dings ist hier der Einsatz von 4 Therapeutikaparallel erforderlich und das oral einzuneh-mende Melphalan weist eine kumulativeKnochenmarktoxizität auf. Ein Austauschdes Melphalans gegen das deutlich wenigerkumulativ stammzelltoxische Cyclophospha-mid erscheint als eine attraktive Möglichkeit,die untersucht wird.

VRd, Dara-Rd und Dara-VMP sind zugelas-sen zur Erstlinientherapie bei Patienten,die für eine HDT-ASCT nicht infrage kom-men. Die kumulative Knochenmarktoxizitätvon Melphalan im Dara-VMP kann allerdingsden therapeutischen Nutzen begrenzen.Ein möglicher Austausch gegen Cyclophos-phamid wird derzeit untersucht.

Primärtherapie mit Transplantation

Die Ergebnisse verschiedener randomisierterStudien haben in den letzten Jahren belegt,dass eine HDT-ASCT im Verbund mit Induk-tions-, Konsolidierungs- und Erhaltungsthe-

rapien mit neuen Substanzen zu einem län-geren progressionsfreien Überleben führenkann als reine Kombinationstherapien mitneuen Substanzen und konventionell do-sierten Chemotherapeutika. Mit der jetztmöglich gewordenen Integration von mono-klonalen Antikörpern in die Therapieregimestellt sich die Frage nach dem Stellenwertder HDT-ASCT jedoch erneut.

Dara-VTd versus VTd

In der CASSIOPEIA-Studie wurde bei trans-plantierbaren Patienten die Kombination ausDaratumumab, Bortezomib, Thalidomid undDexamethason (Dara-VTd) mit VTd alleineverglichen (Abb. 2). Dara-VTd beziehungs-weise VTd wurden sowohl vor der Transplan-tation (Induktion) als auch danach (Konso-lidierung) eingesetzt. Es zeigten sich mitDara-VTd höhere Remissionsraten und mehrMRD-Negativität. Das mediane progressions-freie Überleben wurde noch in keinem derbeiden Therapiearme erreicht (Abb. 3), eszeigte sich jedoch ein signifikanter Vorteilfür Dara-VTd: HR 0,47; p<0,0001 [10].

Die Beobachtung des weiteren Verlaufs derStudie und insbesondere die Beobachtungder PFS-Entwicklung sind noch nicht abge-schlossen. Dennoch erhielt Dara-VTd EndeJanuar 2020 die Zulassung für den Einsatzim Verbund mit HDT-ASCT. Dara-VTd istdamit die erste zugelassene Antikörper-ba-sierte Induktionstherapie bei transplanta-tionsgeeigneten Patienten. VTd, das für sichgenommen schon vor einiger Zeit ebenfalls

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Auswahlkriterien: transplantationsgeeignetes NDMM · 18–65 Jahre· ECOG 0–2

Dara-VTdDara: 16 mg/kg i.v. 1-wöchentlich in Zyklen 1 + 2, 2-wöchentlich in Zyklen 3 + 4V: 1,3 mg/m2 s.c., an Tag 1, 4, 8, 11T: 100 mg/d p.o. d: 20–40 mg i.v./p.o.

Dara-MonotherapieD: 16 mg/kg i.v. 8-wöchentlich bis PD (maximal 2 Jahre, dann Beobachtung bis PD)

Beobachtungbis PD

VTdVTd verabreicht wie im Dara-VTD-ArmEr

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Dara-VTdDara: 16 mg/kg i.v. 2-wöchentlichV: 1,3 mg/m2 s.c., an Tag 1, 4, 8, 11T: 100 mg/d p.od: 20–40 mg i.v./p.o.

VTdVTd verabreicht wie im Dara-VTD-Arm

Induktion

Teil 1 Teil 2

Konsolidierung Erhaltung4 Zyklen à 28 Tage

MRD MRD

2 Zyklen à 28 Tage

Abbildung 3: Progressionsfreies Überleben (PFS) in der Phase-III-Studie CASSIOPEIA. Das medianePFS ist noch nicht erreicht. Die 18-Monats-PFS-Rate beträgt 93% versus 85%. Adaptiert nach [10].

Abbildung 2: Design der Phase-III-Studie CASSIOPEIA zum Vergleich von Dara-VTD mit VTD beitransplantationsgeeigneten Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM,n=1085). Dara Daratumumab, V Bortezomib, T Thalidomid, d niedrig dosiertes Dexamethason,MRD Minimale Resterkrankung. PD Krankheitsprogression. Adaptiert nach [10].

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Patienten Dara-VTd 543 520 501 492 422 346 261 185 122 61 14 0VTd 542 519 497 475 413 319 233 163 104 50 14 0HR 0,47; 95% Cl 0,33–0,67; p<0,0001

85%

Dara-VTd

VTd

93%

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TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

eine Zulassung im Rahmen der HDT-ASCTerhalten hatte, ist allerdings wegen eineserhöhten Polyneuropathierisikos in Deutsch-land keine bevorzugte Induktionstherapievor Transplantation. Das Thalidomid würdeman deswegen gern durch einen anderenImmunmodulator ersetzen.

Dara-VRd versus VRd

Die PERSEUS-Studie, die 2019 für transplan-tierbare Patienten weltweit gestartet wurde,ist ähnlich angelegt wie CASSIOPEIA undhat ihre Patientenrekrutierung bereits ab-geschlossen. Als Immunmodulator wird an-stelle von Thalidomid Lenalidomid verwen-det. Verglichen wird die Kombination ausDaratumumab, Bortezomib, Lenalidomid undDexamethason (Dara-VRd) mit VRd. ErsteErgebnisse werden im Lauf dieses Jahres er-wartet.

Einen Vorläufer der PERSEUS-Studie stelltdie sogenannte Griffin-Studie dar, die imRahmen einer randomisierten Phase-II-Stu-die auch Dara-VRd versus VRd vor und nachautologer Transplantation untersucht undin den USA durchgeführt wird. Der primäreEndpunkt der Studie wurde erreicht undzeigt eine signifikant höhere Rate an strin-genter kompletter Remission (sCR) mit Dara-VRd gegenüber VRd: 42,4% versus 32,0%;OR 1,57; p=0,068, 1-seitig getestet [13].Auch die Rate der MRD-Negativität lag mitDara-VRd höher als mit VRd: 68,8% versus32,3%; p<0,0001.

Bei noch kurzer Nachbeobachtungszeit liegtdie PFS-Rate nach 2 Jahren für beide The-rapiearme noch bei 90% und höher. Die Hin-zunahme von Daratumumab ist mit einemetwas höheren Infektionsrisiko verbunden.

KRd mit und ohne Transplantation – KRd versus KCd

Das Triplett mit der möglicherweise höchstenEffektivität im Rahmen der Induktionsthe-rapie stellt die Kombination aus Carfilzomib,Lenalidomid und Dexamethason (KRd) dar.Die FORTE-Studie prüft KRd mit und ohneTransplantation. Vorläufige Ergebnisse zei-gen eine Überlegenheit von KRd gegenüberKCd (Carfilzomib, Cyclophosphamid, Dexa-methason), das ebenfalls in der Studie ge-prüft wird hinsichtlich der Remissionsraten.KRd mit und ohne Transplantation erzieltenvergleichbare Remissionsraten und vergleich-

bare Raten an MRD-Negativität. Das Risikoeines Frührezidivs (<18 Monate nach Ran-domisierung) war allerdings mit Transplan-tation geringer (8% versus 17%; p=0,015)als ohne Transplantation, ein Effekt, der imWesentlichen bei Hochrisikopatienten (R-ISS 2/3) zu sehen war [7]. Die weitere Ent-wicklung wird mögliche Unterschiede improgressionsfreien Überleben erst zeigenmüssen.

Eine Induktion und Konsolidierung mit KRdvor und nach Transplantation wird auch imRahmen der Studie DSMM XVII geprüft (Abb.4). Diese Studie der Deutschen Studiengrup-pe Multiples Myelom wird multizentrisch inDeutschland und Österreich durchgeführtund rekrutiert aktuell Patienten (EudraCT2017-001616-11). Geprüft wird, ob die Hin-zunahme des monoklonalen Antikörpers Elo-tuzumab zu KRd die Ergebnisse verbessernkann.

Regime im Rahmen der ASCT

Eine Erhaltungstherapie mit Lenalidomidnach HDT-ASCT wurde bereits zugelassenund hat sich mittlerweile etabliert. Aucheine Erhaltungstherapie mit Ixazomib führteim Vergleich zu keiner Erhaltungstherapiezu einem signifikanten Vorteil im progres-sionsfreien Überleben [4]. Die Zulassungsteht allerdings noch aus. Den aktuellenStand der im Rahmen der autologen Trans-plantation verwendeten Regime zeigt Ab-bildung 5.

Dara-VTd verbesserte in der CASSIOPEIA-Studie das Behandlungsergebnis mit HDT-ASCT in höherem Maße als VTd allein. Das-selbe gilt der Griffin-Studie zufolge fürDara-VRd versus VRd. KRd erzielte in derFORTE-Studie mit und ohne Transplanta-tion vergleichbare Remissions- und MRD-Negativitätsraten. Allerdings traten mitTransplantation weniger Frührezidive auf.KRd, mit und ohne Elotuzumab, in Induk-tion und Konsolidierung untersucht derzeitdie Studie DSMM XVII.

Rezidivtherapie des multiplenMyeloms

Der Proteasomen-Inhibitor Bortezomib undder Immunmodulator Lenalidomid sind be-reits seit einiger Zeit für die Rezidivtherapiein Kombination mit Dexamethason zugelas-sen. Es folgten die Zulassungen des Protea-somen-Inhibitors Carfilzomib sowie des Im-munmodulators Pomalidomid, auch in Kom-bination mit Dexamethason. Carfilzomib er-hielt auch in Kombination mit Lenalidomidund Dexamethason eine Zulassung (KRd),ebenso wie der oral zu applizierende Pro-teasomen-Inhibitor Ixazomib (IRd).

Durch die Hinzunahme von monoklonalenAntikörpern wurde die Wirksamkeit solcherZweierkombinationen weiter gesteigert undes haben sich Tripletts etabliert. Der mono-klonale Antikörper Daratumumab hat Zulas-sungen in der Kombination mit Bortezomib

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E-KRd Cy Mel200+ ASCT

Randomisierung

≥ SD

für 2 Jahre

3 x E-KRd3 x E-KRd4 x Elo

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KRd Cy Mel200+ ASCT

≥ SD für 2 Jahrezweite Mel200+ASCT, falls < CR

3 x KRd3 x KRd4 x Len

PBSCT

Abbildung 4: Design der Studie DSMM XVII. Adaptiert nach EudraCT 2017-001616-11. ↓ Bestimmungder Minimalen Resterkrankung mit Flow-Zytometrie nach Knochenmarkpunktion; ASCT autologeStammzelltransplantation; CR Komplettremission; Cy Cyclophosphamid; E, Elo Elotuzumab; KRdCarfilzomib, Lenalidomid, Dexamethason; Mel 200 Melphalan 200 mg/m2; PBSCT Stammzellsamm-lung und Stammzelltransplantation; R, Len Lenalidomid; SD stabile Erkrankung.

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HämatologieTZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

CAR-T-Zell-Therapie

Zur CAR-T-Zell-Therapie wird aktuell eineVielzahl von klinischen Studien durchge-führt. Diese Therapieform ist sehr aufwendigund kostspielig. Die Technik umfasst die Ge-winnung einer großen Menge von T-Zellenaus dem peripheren Blut der Patientenmittels Leukapherese und einen Gentransferder T-Zellen ex vivo mit viralen Vektorenmit der Folge einer Expression von chimärenAntigenrezeptoren auf der Zelloberfläche.Es folgt die Expansion dieser Zellpopulationund schließlich die Rückgabe in die Blut-bahn des Patienten. Die chimären Antigen-rezeptoren binden an Antigene auf den Mye-lomzellen, die dort möglichst stark und se-lektiv exprimiert sein sollen (etwa BCMA).Die Toxizität ist hoch und umfasst ein Cy-tokine Release Syndrome sowie Neurotoxi-zität.

Die derzeitige Datenlage zeigt sehr hohe An-sprechraten von bis zu 100% (komplette Re-mission häufig >50%), und das auch bei weitfortgeschrittenen Myelomen [8]. Auch dieRate der MRD-Negativität im Knochenmarkist häufig erstaunlich hoch. Das Problem istderzeit jedoch, dass diese sehr tiefen undvorteilhaften Remissionen leider noch nichtlange anhalten, meist weniger als 1,0–1,5Jahre. Der Anspruch einer Heilung durchCAR-T-Zellen ist im Moment also noch weitjenseits des Möglichen. Strategien der Op-timierung zielen auf die Verstärkung der Ef-fekte und die verbesserte Persistenz der CAR-T-Zellen im Patienten.

CAR-T-Zelltherapien führen zu sehr tiefenRemissionen und hohen MRD-Negativi-tätsraten. Leider halten die Remissionenbislang meist nur 1–1,5 Jahre an.

Ausblick

Die Hinzunahme von monoklonalen Anti-körpern zu Kombinationen aus Proteaso-men-Inhibitoren und Immunmodulatorensowie Dexamethason konnte die Therapieer-gebnisse nochmals deutlich verbessern. Mitt-lerweile besteht durch die vielen zugelasse-nen Regime in Primär- und Rezidivtherapiedie Notwendigkeit, für Patienten auf indi-vidueller Basis das für jeden einzelnen am

Ein nach Daratumumab zweiter CD38-Anti-körper, das Isatuximab, wurde gemeinsammit Pomalidomid eingesetzt. In der ICARIA-MM-Studie wurde die Kombination aus Isa-tuximab, Pomalidomid und Dexamethason(Isa-Pd) gegen Pd alleine untersucht. Es zeig-te sich ein signifikanter Vorteil im medianenprogressionsfreien Überleben für Isa-Pd: 11,5versus 6,5 Monate; HR 0,596; p=0,001 [1].Neben den für CD38-Antikörpern typischenInfusionsreaktionen war die Rate an Atem-wegsinfektionen unter Isatuximab etwas er-höht (28% versus 17%); insgesamt war dieVerträglichkeit von Isatuximab aber gut.

Als Late-Breaking-Abstract wurde bei derASH-Jahrestagung im Dezember 2019 schließ -lich die CANDOR-Studie vorgestellt. Hier wur-den Patienten zwischen Daratumumab, Car-filzomib und Dexamethason (Dara-Kd) undKd prospektiv randomisiert. Es zeigte sichein signifikant verlängertes medianes pro-gressionsfreies Überleben für Dara-Kd gegen-über Kd: nicht erreicht versus 15,8 Monate;HR 0,63; p=0,0014 [12]. Unter Dara-Kd fan-den sich etwas mehr therapieassoziierte Todesfälle durch Infektionen, allerdings ohneAuswirkung auf das Gesamtüberleben in derStudie.

Etablierte Zweierkombinationen in der Re-zidivtherapie sind seit einiger Zeit Vd undRd und mittlerweile auch Pd sowie Kd.Durch die Hinzunahme monoklonaler Anti-körper wird die Wirksamkeit weiter ge-steigert.

und Dexamethason (Dara-Vd) und in Kom-bination mit Lenalidomid und Dexamethason(Dara-Rd) sowie auch als Monotherapie er-halten, der monoklonale Antikörper Elotu -zu mab in der Kombination mit Lenalidomidund Dexamethason (Elo-Rd).

Pomalidomid besaß bereits eine Zulassungab der Drittlinientherapie. In der OPTI-MISMM-Studie wurde bei Lenalidomid-vor-behandelten Patienten, von denen 70% Le-nalidomid-refraktär waren, die Kombinationvon Pomalidomid, Bortezomib und Dexame-thason (PVd) gegen Vd geprüft. PVd zeigteein gegenüber Vd verlängertes medianes pro-gressionsfreies Überleben von 11,2 gegen -über 7,1 Monaten: HR 0,61; p<0,0001 [11].Die Zulassung erfolgte Ende 2019.

In der ELOQUENT-3-Studie wurde die Hin-zunahme des monoklonalen Antikörpers Elo-tuzumab zu Pomalidomid und Dexamethason(Elo-Pd) gegenüber Pd geprüft. Es fand sichein signifikanter Vorteil im progressions-freien Überleben, das im Median bei 10,3versus 4,7 Monaten lag: HR 0,54; p=0,008[3]. Es fand sich auch ein Trend für ein ver-längertes Gesamtüberleben nach Elo-Pd.Kandidaten für Elo-Pd sind Patienten, beidenen eine Therapie mit Lenalidomid undeinem Proteasomen-Inhibitor versagt hatund die bereits zwei Therapielinien erhaltenhaben. Die Zulassung von Elo-Pd wurde mitt-lerweile erteilt.

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Induktion

VCdDara-VTdVRdVTd(PAD)

KRdVRd+ Elotuzumab+ Daratumumab

ChemoG-CSFPlerixafor

Mobilisierung

Mel200Mel140

2. HDT – wenn < CR– Hochrisiko- Zytogenetik– R-ISS 3– in Studien

Hochdosistherapie Konsolidierung

VTdDara-VTdVVRdVCd

KRdVRD+ Elotuzumab+ Daratumumab

RV

Ixazomib

ElotuzumabDaratumumabCarfilzomib

Erhaltung

Abbildung 5: Therapieelemente der autologen Stammzelltransplantation. Rot aufgeführte Kom-binationen und Substanzen sind neu zugelassen, orange vor der Zulassung, blau aufgeführtewerden derzeit in Studien überprüftt. HDT Hochdosistherapie

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Dieser Beitrag ist in leicht veränderter Form auch erschienen im TZM-Jahrbuch 2020, herausgegeben vonThomas Kirchner und Volkmar Nüssler (LUKON 2020).Bezug über den Fachbuchhandel oder direkt überLUKON unter www.Lukon.de/onlineshop.

TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

besten geeignete Regime zu identifizieren.Viele Faktoren wie Komorbidität, Allgemein-zustand, soziales Umfeld, Patientenwunschund einiges mehr sind hier zu berücksichti-gen. Mit ins Kalkül einbezogen werden mussauch, dass die Wahl der Primärtherapie Aus-wirkungen auf die möglichen Folgetherapienund deren Ergebnisse hat.

Obwohl die Ergebnisse für die Viererkombi-nationen hinsichtlich des progressionsfreienÜberlebens durchweg sehr vorteilhaft sind,muss der weitere Verlauf noch abgewartetwerden, um auch mögliche Verlängerungendes Gesamtüberlebens zu erfassen. Der Stel-lenwert einer HDT-ASCT wird im Umfeld derViererkombinationen erneut geprüft.

Literatur

1. Attal M, Richardson PG, Rajkumar SV, et al. (2019)Isatuximab plus pomalidomide and low-dose dexame-thasone versus pomalidomide and low-dose dexame-thasone in patients with relapsed and refractory mul-tiple myeloma (ICARIA-MM): a randomised, multicentre,open-label, phase 3 study. Lancet 394 (10214): 2096-2107

2. Bahlis N, Facon T, Usmani SZ, et al. (2019) Daratum-umab Plus Lenalidomide and Dexamethasone (D-Rd)Versus Lenalidomide and Dexamethasone (Rd) in Pa-tients with Newly Diagnosed Multiple Myeloma (NDMM)Ineligible for Transplant: Updated Analysis of Maia.Blood 134 (Supplement_1): 1875

3. Dimopoulos MA, Dytfeld D, Grosicki S, et al. (2018)Elotuzumab plus Pomalidomide and Dexamethasone forMultiple Myeloma. N Engl J Med 379: 1811-1822

4. Dimopoulos MA, Gay F, Schjesfold F, et al. (2019)Oral ixazomib maintenance following autologous stemcell transplantation (TOURMALINE-MM3): a double-blind, randomised, placebo-controlled phase 3 trial.Lancet 393 (10168): 253-264

5. Durie BG, Hoering A, Abidi MH, et al. (2017) Bor-tezomib with lenalidomide and dexamethasone versuslenalidomide and dexamethasone alone in patients withnewly diagnosed myeloma without intent for immediateautologous stem-cell transplant (SWOG S0777): a ran-domised, open-label, phase 3 trial. Lancet 389 (10068):519-527

6. Facon T, Kumar S, Plesner T, et al. (2019) Daratum-umab plus Lenalidomide and Dexamethasone for Un-treated Myeloma. N Engl J Med 380 (22): 2104-2115

7. Gay F, Cerrato C, Petrucci MT, et al. (2019) Efficacyof carfilzomib lenalidomide dexamethasone (KRd) withor without transplantation in newly diagnosed myelomaaccording to risk status: Results from the FORTE trial.J Clin Oncol 37 (suppl: abstr 8002)

8. Madduri D, Usmani SZ, Jagannath S, et al. (2019)Results from CARTITUDE-1: A Phase 1b/2 Study of JNJ-4528, a CAR-T Cell Therapy Directed Against B-Cell Ma-turation Antigen (BCMA), in Patients with Relapsedand/or Refractory Multiple Myeloma (R/R MM). Blood134 (Supplement_1): 577

9. Mateos MV, Cavo M, Blade J, et al. (2019) Daratum-umab Plus Bortezomib, Melphalan, and Prednisone Ver-sus Bortezomib, Melphalan, and Prednisone in Patientswith Transplant-Ineligible Newly Diagnosed MultipleMyeloma: Overall Survival in Alcyone. Blood 134 (Sup-plement_1): 859

10.Moreau P, Attal M, Hulin C, et al. (2019) Bortezomib,thalidomide, and dexamethasone with or without dar-atumumab before and after autologous stem-cell trans-plantation for newly diagnosed multiple myeloma (CAS-SIOPEIA): a randomised, open-label, phase 3 study.Lancet 394 (10192): 29-38

11.Richardson PG, Oriol A, Beksac M, et al. (2019) Po-malidomide, bortezomib, and dexamethasone for pa-tients with relapsed or refractory multiple myelomapreviously treated with lenalidomide (OPTIMISMM): arandomised, open-label, phase 3 trial. Lancet Oncol20(6): 781-794

12.Usmani SZ, Quach H, Mateos MV, et al. (2019) Car-filzomib, Dexamethasone, and Daratumumab VersusCarfilzomib and Dexamethasone for the Treatment ofPatients with Relapsed or Refractory Multiple Myeloma(RRMM): Primary Analysis Results from the Randomized,Open-Label, Phase 3 Study Candor (NCT03158688).Blood 134 (Supplement_1): LBA 6

13.Voorhees PM, Kaufman JL, Laubach J, et al. (2019)Depth of Response to Daratumumab (DARA), Lenali-domide, Bortezomib, and Dexamethasone (RVd) Impro-ves over Time in Patients (pts) with Transplant-EligibleNewly Diagnosed Multiple Myeloma (NDMM): GriffinStudy Update. Blood 134 (Supplement_1): 691

8

Endokrine TumorenHerr Prof. Dr. H. Fü[email protected]

Ernährung und KrebsHerr Prof. Dr. H. Hauner, [email protected]

Gastrointestinale TumorenHerr Prof. Dr. J. [email protected]

HirntumorenHerr Prof. Dr. J.-C. [email protected]

Knochentumoren / WeichteilsarkomeHerr Prof. Dr. L. [email protected]

Kopf-Hals-MalignomeHerr Dr. Dr. G. [email protected]

Leukämien und MDSHerr Prof. Dr. K. [email protected]

Maligne LymphomeHerr Prof. Dr. M. [email protected]

Maligne Melanomederzeit [email protected]

Maligne OvarialtumorenHerr Dr. A. [email protected]

MammakarzinomeHerr Dr. I. [email protected]

Multiples MyelomHerr Prof. Dr. Ch. [email protected]

Die Projekt- und Arbeitsgruppen des Tumorzentrums München

Psycho-OnkologieFrau Dr. F. [email protected]

Supportive Maßnahmen in der Hämatologie und OnkologieHerr Prof. Dr. H. [email protected]

Tumoren der Lunge und des MediastinumsHerr Prof. Dr. R. M. [email protected]

Urogenitale TumorenHerr Dr. med. R. [email protected]

UterusmalignomeFrau Prof. Dr. D. [email protected]

AG KomplementärmedizinFrau Prof. Dr. S. [email protected]

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TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)Projektgruppen

UrogenitaleTumorenUterus-

Im November 2019 wurde der Vorstandder Projektgruppe neu gewählt. Projekt-gruppenleiter ist Herr Dr. med. RobertTauber (Urologische Klinik des Klinikumsrechts der Isar der TUM). Stellvertretersind Frau Dr. med. Antonia Greis (Urolo-gische Klinik Planegg), Herr PD Dr. med.Alexander Kretschmar (Urologische Klinik des Klinikums der UniversitätMünchen, Campus Großhadern derLMU) und Herr Prof. Dr. med. MichaelSiebels (Urologie Pasing).

Als zentrale Herausforderung wurde derErstellung eines neuen Blauen Manualshöchste Priorität eingeräumt. Konzeptio-nell soll das Manual unter anderem einekritische Gegenüberstellung der aktuellenLeitlinienempfehlungen leisten. Im Ein-zelnen geht es dabei um die Leitlinien der

AWMF (S-3-Leitlinien), die der EAU, derESMO, der AUA, der ASCO und derNCCN. Die Mitglieder der Projektgruppeurogenitale Tumoren werden in Zukunftzusätzlich in regelmäßigen Abständenüber einen Newsletter über aktuelle Ent-wicklungen informiert werden.

Eine Mitgliedschaft in der Projektgruppekann über die Vorstandsmitglieder bean-tragt werden (z. B. [email protected]).

Für den Projekt-

gruppen-Vorstand

Dr. med. Robert Tauber,

Urologische Klinik

im Klinikum rechts

der Isar der TUM

Der Vorstand des TZM freut sich sehrmitteilen zu können, dass die Arbeits-gruppe Ernährung und Krebs am3.2.2020 zur 17. Projektgruppe des TZM aufgestiegen ist.

Bereits im Juli 2018 erschien das BlaueManual „Ernährung in der Onkologie –Empfehlungen zur Diagnostik, Therapieund Nachsorge“ in der 1. Auflage. So wardie wichtigste Voraussetzung erfüllt, eineProjektgruppe zu werden. Zum Projekt-gruppenleiter wurde Herr Prof. Dr. med.Hans Hauner, zu seinem ersten Stellver-treter Herr Prof. Dr. med. Marc Martig-noni gewählt. Frau M. Sc. Eva Kersch-baum ist zweite und Frau Dr. med. Dag-mar Hauner dritte Stellvertreterin. DieGruppe hat gerade mit der Planung eines

Patientenratgebers begonnen. Eine Veran-staltung speziell für onkologisch tätigeÄrzte steht ebenfalls auf der Agenda.

Mehr zur frisch gebackenen Projekt-gruppe Ernährung und Krebs ist auf der Seite des Tumorzentrums zu finden:https://www.tumorzentrum-muenchen.de/aerzte/projektgruppen/ernaehrung-und-krebs.html.

Nächste Projekt-gruppensitzung:Montag 11. Mai 2020,17.30 Uhr, Klinikumrechts der Isar derTUM, Leitung: Prof.Dr. med. H. Hauner

Zum 1. Januar 2020 ist hat Frau Prof. Dr. med. Julia Gallwas die Leitung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universi-tätsmedizin Göttingen übernommen. Die gesamte Projektgruppe gratuliert herzlich zurneuen Position und wünscht viel Glück undErfolg. Der TZM-Vorstand, vertreten durchProfessor Volkmar Nüssler, ließ es sich nichtnehmen, Frau Professorin Gallwas persönlichzu danken. Am Rande der letzten Sitzung wür-digte er ihr Engagement und dankte der jetztehemaligen Leiterin der Projektgruppe be-sonders für ihren Einsatz bei der Erstellung dessoeben abgeschlossenen Blauen Manuals zumZervixkarzinom, das in rekordverdächtigerZeit von 6 Monaten fertiggestellt worden ist.

Nachfolgerin von Frau Professorin Gallwas(mit Blumen) ist Frau Prof. Dr. med. DorisMayr vom Pathologischen Institut der LMU.Ihre Stellvertreter sind Herr Prof. Dr. med.Martin Kolben, Frau Dr. med. MaximilianeBurgmann und Frau Dr. med. Isabelle Himsl.Herzlichen Glückwunsch zur (Wieder-)Wahlund viel Erfolg für die künftige Arbeit.

Nächste Projektgruppensitzung:Mittwoch 18. März 2020, 17.00 UhrLeitung: Prof. Dr. med. D. MayrKonferenzraum 7, Klinikum Großhadern

Neue Projektgruppe Ernährung und Krebs

malignom

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Weitere Projektgruppensitzungen

Multiples MyelomDienstag 17. März 2020, 17.30 UhrLeitung: Prof. Dr. med. Ch. StrakaOrt: Klinikum Schwabing

MammakarzinomDonnerstag 23. April 2020, 17.00 UhrLeitung: Dr. med. I. Bauerfeind

Maligne LymphomeMontag 4. Mai 2020, 18.00 Uhr bis 20.00 UhrLeitung: Prof. Dr. med. M. DreylingOrt: Klinikum rechts der Isar TU München

Projektgruppen

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TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

TZM-NewsISSN: 1437-8019, © 2020 by Tumorzentrum München und LUKON Verlagsgesellschaft mbH, München

RedaktionProf. Dr. med. Volkmar Nüssler (verantwortlich), Günter Löffelmann, Petra Möbius, Hermann Werde-ling, Ludger Wahlers, Tina Schreck (CvD), Anschrift wieVerlag

AnzeigenLisa Westermann (Fon: 089-820737-20;[email protected]), Anschrift wie Verlag

HerausgeberGeschäftsführender Vorstand des TumorzentrumsMünchen, c/o Geschäftsstelle des Tumor zentrumsMünchen, Pettenkoferstraße 8 a, 80336 München, Fon: 089-44005-2238, Fax: 089-44005-4787tzmuenchen@med.uni-muenchen.dewww.tumorzentrum-muenchen.de

VorsitzenderProfessor Dr. med T. Kirchner, Direktor des Pathologischen Instituts der LMU

1. stellvertretende VorsitzendeProf. Dr. med. S. E. Combs, Direktorin der Radioonkologie und Strahlentherapie am Klinikumrechts der Isar der TU München

2. stellvertretender VorsitzenderProf. Dr. med. J. E. Gschwend, Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik des Klinikums rechts der Isar der TU München

SchatzmeisterProf. em. Dr. med. R. Gradinger

Direktor RHCCC und CCC MünchenProf. Dr. med. H. Algül, Direktor Roman-Herzog-Krebszentrum, Klinikum rechts der Isar der TU München

Direktor CCCLMU und CCC München (Stellvertreter)Prof. Dr. med. V. Heinemann, Direktor Krebs zentrum CCCLMU, Klinikum der Universität München, Großhadern

Leitung TRMProf. Dr. med. J. Engel, Tumorregister München, Klinikum der Universität München, Großhadern

Geschäftsführender KoordinatorProf. Dr. med. V. Nüssler (Anschrift wie Herausgeber)

VerlagLUKON Verlagsgesellschaft mbHLandsberger Straße 480 a, 81241 München, Fon: 089-820 737-0, Fax: 089-820 737-17E-Mail: [email protected], www.lukon-verlag.de

AbonnementDie TZM-News erscheint viermal jährlich zum Einzel-preis von 4,00 €. Der Preis für ein Jahresabonnementbeträgt 15,00 €. Die genannten Preise verstehen sich zu-züglich Versandkosten: Inland 3,00 €; Ausland: 12,00 €. Die Bezugs dauer beträgt ein Jahr. Der Bezugverlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenndas Abonnement nicht spätestens sechs Wochen vor Ab-lauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird. FürMit glieder des Tumor zentrums München ist der Bezugder TZM-News im Mitgliedsbeitrag bereits enthalten.

Layout und IllustrationCharlotte Schmitz, 42781 Haan

BildnachweisAlle Grafiken und Illustrationen: Charlotte Schmitz,Haan; Titelseite, S. 12, 13: Stefan Wartini, München;Seite 9: TZM; S. 10: Privatklinik Dr. Schindelbeck, Herrsching; S.11: oben: Erwin Wodicka, goodluz, tunedin (3x Fotolia), Creative Commons CC0; unten: Wavebreak MediaMicro, Yakobchuk Olena(2x Fotolia)

DruckFlyeralarm, 97080 Würzburg; Printed in Germany

Urheber- und VerlagsrechtDie Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheber rechtlich geschützt. Mit Annah me des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffent lichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach druck rechten, zur elektro nischen Speiche rung in Datenbanken, zur Her stellung von Sonder drucken, Fotokopien undMikrokopien an den Verlag über. Jede Verwer tungaußer halb der durch das Urheber rechts gesetz festgeleg -ten Grenzen ist ohne Zu stim mung des Verlags unzuläs-sig. In der unaufge for derten Zusendung von Beiträgenund In formationen an den Verlag liegt das jederzeitwiderrufliche Ein verständnis, die zugesandten Beiträgebeziehungs weise Informationen in Daten banken ein -zustellen, die vom Verlag oder Dritten geführt werden.

Auflage 2.500 Exemplare

Impressum

Der Vormittag des 14. März istpraxis relevanten hämatolo -gischen Themen gewidmet.

Professor Philipp Jost von der III. Medizi-nischen Klinik am Klinikum rechts derIsar der TU München eröffnet die Sitzungmit seinem Vortrag über myeloproliferati-ve Neoplasien. Anschließend referiert Pro-fessor Marcus Hentrich vom Rot kreuz -klinikum in München über Neuig keitenzum Follikulären Lymphom. Den häma-tologischen Teil beschließt ProfessorinAngela Krackhardt vom Klinikum rechtsder Isar, die über die rasanten Ent -wicklungen in der Zelltherapie berichtet.

Der derzeitige geschäftsführende Direktordes CCC München, Professor Hana Algül,eröffnet die Sitzung zu den soliden Tumo-ren und präsentiert in Herrsching neueErkenntnisse zum Pankreaskarzinom. Aufihn folgt Priv.-Doz. Dr. Rachel Würstleinvom Brustzentrum der LMU mit einemUpdate zur Therapie des Mammakarzi-noms. Der Vortrag von Priv.-Doz. Dr.Holger Vogelsang von der ChirurgischenKlinik des Klinikums Garmisch-Parten -kirchen beschließt das Herrschinger Symposium 2020. Er informiert über neueEntwicklungen in der Thorax-Chirurgie.

Die Veranstalter bitten um Anmeldung:

per E-Mail an anmeldung@herrschin-ger-symposium

per Fax an 089-820 737-17 online über www.herrschinger-sympo-sium.de/anmeldung

Die Bayerische Landesärztekammer zerti-fiziert den Besuch dieser Fortbildung mit6 Punkten der Kategorie A.

Alle Teilnehmer des Symposiums erhalten ein attraktives Info-Paket, unter anderem bestehend aus dem Jahrbuchdes Tumorzentrums München und der E-Book-Version des Updates Häma-tologie/Onkologie 2019 aus dem Lukon Verlag.

Samstag, 14. März 2020

www.herrschinger-symposium.de

22. HerrschingerHämato-Onkologie-

Symposium

In die zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts mit dem 22. Herrschinger Symposiumzu starten, lohnt sich angesichts des hochkarätigen Experten-Panels ganz besonders.

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2. bis 4. April 2020

7. ITOC-Konferenzin MünchenDie nächste Immunotherapy of Cancer

Conference findet vom 2. bis 4. April

2020 in München statt.

Das Tumorzentrum München freut

sich ganz besonders, dass Professor

Michael von Bergwelt einer der beiden

Kongresspräsidenten ist. Das TZM ist

einer der Gastgeber dieser Veranstal-

tung und kann deshalb für eine be-

grenzte Anzahl aktiver TZM-Mitglieder

die Registrierungskosten übernehmen.

Nähere Informationen zur Anmeldung

und zum Programm der Veranstaltung

finden sich unter https://www.itoc-

conference.eu.

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10:00 Uhr Begrüßung10:10 Uhr Fasten und Ernährung

bei Krebs10:45 Uhr Misteltherapie in der

onkologischen Behandlung –eine sinnvolle Ergänzung?

11:15 Uhr Pause12:00 Uhr Rückkehr an den Arbeitsplatz:

Welche Bedingungen gelten?12:30 Uhr Bewegung und Krebsoutcome

(inkl. Bewegung bei Fatigue)13:00 Uhr Verabschiedung

Das Tumorzentrum München und die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. ladenein zum 9. Patiententag.

Samstag, den 21. März 2020 von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Im Hörsaal A des Klinikums rechts der Isarkommen Experten für Ernährung, Komple-mentärmedizin, Psycho-Onkologie und Be-wegung zu Wort. Im Vordergrund der Ver-anstaltung steht das Gespräch zwischen Ex-perten und Patienten. Das Programm:

Termine

Themen, die für onkologische Patientensehr relevant sind, aber im klinischen Alltag noch zu kurz kommen: Darüberkönnen hämato-onkologisch engagierteÄrzte und medizinische Fachkräfte sichbei einem von Tumorzentrum München,Bayerischer Krebsgesellschaft e.V. undComprehensive Cancer Center Müncheninitiierten Informationstag am

Samstag, den 23. Mai 2020 von 10:00 Uhr bis 13:30 Uhr austauschen, und zwar im Hörsaal VI desKlinikums der Universität München,Campus Großhadern.

Das thematische Spektrum umfasst dieBereiche Patientenführung, Ernährung,komplementärmedizinische Verfahren,psychoonkologische Angebote sowieSport und Krebs.

Das detaillierte Programm ist download-bar unter www.tumorzentrum-muen-chen.de/aerzte/fortbildung.html, dortunter „Informationstag“.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten, vorzugsweise per E-Mail:[email protected].

wirklich WasPatientenbewegt

2. Infotag für Ärzte und medizinische Fachkräfte am 23. Mai 2020

Patienten-tag2020Gemeinsam

stark

Der Eintritt ist frei. Zur besseren Planung bitten die Veranstalter um Anmeldung unter 089-4400-52238 oder per E-Mail:[email protected].

TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

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TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

TZM Essentialsein ganzes Jahr an einem Tag

Auch 2020 haben die TZM Essentials das hämato-onkologische

Fortbildungsjahr in Süddeutschland eröffnet. Mehr als 500

Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am zweiten Febru-

arwochenende im Hörsaal A des Klinikums rechts der Isar zusammen,

um sich mitnehmen zu lassen auf eine Tour d’Horizon zu den Fort-

schritten in Hämatologie und Onkologie. Eröffnet wurde die Veran-

staltung mit zwei Vorträgen zu interdisziplinären Themen: Daniela

Paepke von der Frauenklinik im Klinikum rechts der Isar der TU Mün-

chen warb dafür, komplementäre Behandlungsverfahren in die onko-

logische Therapie zu integrieren. Christina Rieger von der Hämato-

onkologischen Praxis in Germering widmete sich dem offenbar lange

vernachlässigten Thema Schutzimpfungen, die man auch Patientinnen

und Patienten mit malignen Erkrankungen nicht vorenthalten sollte.

Wie in jedem Jahr haben die Referenten ihre Ausführungen im zeit-

gleich erschienenen TZM-Jahrbuch vertiefend dokumentiert. Damit

sind alle Inhalte auch für Ärztinnen und Ärzte zugänglich, die den

Jahreskongress 2020 versäumt haben. Für Mitglieder der Projekt- und

Arbeitsgruppen des Tumorzentrums München ist die elektronische

Variante des Buches über die Geschäftsstelle des Tumorzentrums kos-

tenfrei verfügbar. Sie erhalten dort auf Anfrage einen Downloadcode

zur Nutzung des Werkes auf bis zu drei Endgeräten. Weitere Infor-

mationen zum Buch gibt es im Internet unter

www.lukon.de/produkt/tumorzentrum-muenchen-jahrbuch-2020

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Der Vorsitzende des TZM-Vorstands Thomas Kirchner eröffnet den Kongress (1). In der von Volkmar Nüssler (2) geleiteten Sitzung zu interdisziplinärenThemen erläutert Daniela Paepke (3) die Möglichkeiten der Integrativen Onkologie. Christina Rieger gibt konkrete Hinweise zu möglichen Schutzimpfungenfür Krebspatienten (4). Rüdiger Hein und Wilhelm Stolz (5) diskutieren mit Max Schlaak (6) über Fortschritte in der Therapie von malignen Hauttumoren.Ingo Bauerfeind und Christoph Salat eröffnen die Sitzung zum Mammakarzinom (7), in der Rachel Würstlein (8) und Johannes Ettl (9) referieren.Sven Mahner und Holger Bronger leiten die Sitzung zu gynäkologischen Tumoren (10). Alexander Burges berichtet über Möglichkeiten der primärenTherapie des Ovarialkarzinoms (11), Holger Bronger über die Rezidivtherapie (12). Martin Dreyling leitet die Sitzung zu malignen Lymphomen (13),in der Clemens Wendtner Neuigkeiten zur CLL-Therapie erläutert (14) und Christian Straka über die Therapie des Multiplen Myeloms referiert (15).Neue Erkenntnisse zu E-Health im Allgemeinen und über elektronisches Screening in der Psycho-Onkologie erläutert Andreas Dinkel (16) in der vonFriederike Mumm geleiteten Psycho-Onkologie-Sitzung (17). Heinrich Fürst und Thomas Negele (18) führen durch die Sitzung zu Endokrinen Tumoren,in der Christine Spitzweg (19) über das fortgeschrittene Schilddrüsenkarzinom und Svenja Nölting (20) über das maligne Phäochromozytom/Paragangliomsprechen. Robert Tauber (21) und Jozefina Cascuscelli (22), die gemeinsam die Sitzung zu urogenitalen Tumoren leiten, berichten über Neuigkeitenzur systemischen Therapie des Urothel- und des Prostatakarzinoms. Hana Algül und Jens Werner (23) eröffnen die Sitzung zu gastrointestinalenTumoren, in der Volker Heinemann (24) zunächst ein Update zum kolorektalen Karzinom gibt und Roland Schmid (25) sowie Sylvie Lorenzen (26)über Neues zum Pankreaskarzinom respektive Magenkarzinom berichten. Die aktuellen zielgerichteten Therapien im metastasierten Stadium von Lun-gentumoren erläutert Martina Merk (27) unter dem Vorsitz von Rudolf Hatz (28), Folker Schneller (29) fasst die Fortschritte in der Immuntherapie zu-sammen und Rudolf Maria Huber erläutert die multimodale Therapie.

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HämatologieTZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

Frau Professorin Harbeck, dieBrustkrebstherapie war und ist jazum großen Teil schon sehr stark

personalisiert, allein wegen der Biologieder Erkrankung. Was ist im vergangenenJahr zusätzlich geschehen?

Beispielsweise können wir als Kriteriumfür die Individualisierung das erste Thera-pieansprechen nutzen. Die Ergebnisse derKATHERINE-Studie sind diesbezüglichbesonders praxisrelevant. Wenn in der neoadjuvanten Therapie eines HER2-positiven Mammakarzinoms keine pCRerreicht worden ist, macht es Sinn, dieAnti-HER2-Therapie post-neoadjuvantzu eskalieren. Mit anderen Worten: Patientinnen mit HER2-positiven Tumo-ren, die mit neoadjuvanter Anti-HER2-und Chemotherapie keine pCR erreichthaben, profitieren sehr, wenn sie post-neoadjuvant T-DM1 bekommen. T-DM1ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat,das zweifach wirkt: Es dockt am HER2-Rezeptor an, und die Tumorzelle interna-lisiert zusätzlich die Zytostatika-Ladungdes Konjugats. Die Chemotherapie wirktalso genau dort, wo sie wirken soll.

Mit welchem Ergebnis?In der KATHERINE-Studie kam es durchdie post-neoadjuvante Umstellung auf T-DM1 – anstelle von Trastuzumab – zu einer deutlichen Verlängerung deskrankheitsfreien Überlebens mit einer Hazard Ratio von 0,5. Die europäischeZulassungsbehörde EMA hat den post- neoadjuvanten Einsatz von T-DM1 bei

Non-pCR kurz vor Weihnachten 2019 zugelassen. Wir würden T-DM1 heuteauch bei Non-PCR nach präoperativerdualer Blockade mit Trastuzumab undPertuzumab einsetzen.

Was gab es außerdem Neues beim primären Mammakarzinom?Seit August 2019 ist der erste Genexpres-sionstest zur Abschätzung des Rückfallri-sikos eines Luminal-Tumors Bestandteilder Regelversorgung. Der Test OncotypeDX® kann seither bei Patientinnen mitfrühem Hormonrezeptor-positivem undnodalnegativem Mammakarzinom in derRegelversorgung eingesetzt werden, wenndas Rezidivrisiko anhand klinisch-patho-logischer Kriterien nicht sicher ermitteltwerden kann. Die Indikation zur Chemo-therapie kann also passgenauer gestelltwerden, und wir sind damit in die Lageversetzt, nur denjenigen Patientinnen eineChemotherapie zu verordnen, die auchwirklich davon profitieren.

Die Chemotherapie verliert augen -scheinlich an Boden, was ist mit der Immuntherapie?Die ist mittlerweile auch in der Mamma-karzinom-Therapie angekommen. Frauenmit fortgeschrittenem tripelnegativemMammakarzinom profitieren von einerkombinierten Therapie mit dem PD-L1-Inhibitor Atezolizumab und nab-Pacli -taxel, wenn ihr Tumor PD-L1-IC-positivgetestet wurde. Diese Kombination wurdeim August 2019 für die Erstlinienbehand-lung zugelassen.

Und die PARP-Inhibitoren, die bereits seitlängerem sehr erfolgreich in der Therapiedes Ovarialkarzinoms eingesetzt werden,spielen nun auch bei fortgeschrittenemBrustkrebs eine Rolle.Ja, und auch da gilt wieder das Prinzip derIndividualisierung; denn die Zulassunggilt nur als Monotherapie für metastasier-te HER2-negative Mammakarzinome,wenn bei der Patientin in der Keimbahneine BRCA-Mutation nachgewiesenwurde. Die PARP-Inhibitoren Olaparibund Talazoparib sind im April respektiveJuni 2019 auf Grundlage der StudienOlympiaD und EMBRACA zugelassenworden. Wir testen deshalb jetzt jede Fraumit fortgeschrittenem oder metastasier-tem, HER2-negativem Mammakarzinomauf ihren BRCA-Status in der Keimbahn.

Damit sind wir bei den HR-positivenMammakarzinomen angekommen.Und da gibt es wichtige Neuigkeiten zuden drei schon länger zugelassenenCDK4/6-Inhibitoren: Für Palbociclib (PALOMA-3), Ribociclib (MONALEESA-7, MONALEESA-3) und auch für Abema-ciclib (MONARCH-2) wurde im vergan-genen Jahr die Verlängerung des Gesamt-überlebens nachgewiesen. Die CDK4/6-Therapie ist mittlerweile Standard in derErstlinien behandlung von Patientinnenmit metastasierten HER2-negativen undHR-positiven Tumoren. Bezüglich derWirkung sind die drei verfügbaren Präpa-rate sicherlich als gleichwertig anzusehen.In den Nebenwirkungen unterscheidensich die drei Substanzen, was einen weiterindividualisierten Einsatz ermöglicht.

Die Behandlung von Menschen mit Krebs ist umso wirkungs-

voller, je mehr es gelingt, sie personalisiert zu gestalten, sprich

die Behandlung möglichst passgenau auf die Situation der

einzelnen Patientin und des einzelnen Patienten zuzuschneiden.

Im vergangenen Jahr ist das besonders eindrucksvoll in der

Therapie des Mammakarzinoms gelungen. Die Highlights fasst

Professorin Nadia Harbeck, Leiterin des Brustzentrums der LMU,

im Gespräch mit Ludger Wahlers zusammen.

Highlightsin der Therapie des Mamma-

karzinoms

TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

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Page 15: 1 2020€¦ · Fortschritte in der Therapie des Mammakarzinoms. Einen Gesamtüberblick zu den wichtigsten Entitäten bietet im Übrigen das TZM-Jahrbuch 2020, in dem alle Vorträge

beim schon länger zugelassenen T-DM1ist der Chemotherapie-Partner, der an dasTrastu zumab gebunden ist, ein Topoiso-merase-Hemmer. Das Wirkstoff-Anti -körper-Verhältnis ist mit 8:1 darüber hinaus doppelt so hoch wie bei T-DM1.Außerdem scheint Trastuzumab-Derux -tecan einen sogenannten By-Stander-Effekt zu haben: das heißt, das in die Tumorzelle internalisierte Zytostatikumkann aus der Zelle auch wieder heraus -diffundieren und in der Umgebung zyto -toxisch wirken. Die amerikanische Zu-lassungsbehörde FDA hat das Präparat jedenfalls schon Ende Dezember 2019 zugelassen für die Anwendung bei Patien-tinnen mit HER2-positivem, nicht rese-zierbarem und/oder metastasiertemBrustkrebs, wenn zuvor 2 oder mehr Anti-HER2-Schemata versagt haben.

Wie sehen die Nebenwirkungen aus?Im Rahmen der Studie kam es zu vier Todesfällen, das sind etwa 2 Prozent derPatientinnen, aufgrund einer Pneumo -nitis, bei fast 14 Prozent der teilnehmen-den Patientinnen zu Zeichen einer inter-stitiellen Lungenerkrankung. Darauf mussman sehr achten. Und das Managementdieser Nebenwirkung steht auch im Fokusder momentan rekrutierenden Studien.

Wann rechnen Sie mit einer Zulassung in Europa?Es ist fraglich, ob die EMA eine Zulassungauf Grundlage von nicht randomisiertenPhase-II-Daten überhaupt erwägt. Damüssen wir unter Umständen noch einwenig Geduld haben. Dennoch müssenwir hierzulande nicht auf die Substanzverzichten: Im Rahmen des Studienpro-gramms DESTINY Breast haben Patien-

InterviewDas waren Daten-Highlights von Substan-zen, die mittlerweile zugelassen sind.Was gab es sonst Bemerkenswertes?Wir sind beeindruckt von den Daten derSOLAR-1-Studie, in der mit einer Kombi-nation aus Alpelisib und Fulvestrant dasmediane PFS von postmenopausalenFrauen mit metastasiertem HR-positivemund HER2-negativem Mammakarzinomvon 5,7 auf 11 Monate verlängert wurde.

Wie wirkt Alpelisib?Alpelisib ist ein spezifischer Inhibitor derAlpha-Isoform der Phosphoinositid-3-Kinase. Die Aktivität dieses Enzyms ist beiPatientinnen erhöht, deren Tumoren eineMutation im PIK3CA-Gen haben. Etwa 40 Prozent aller HR-positiven Mamma-karzinome tragen diese Mutation.

Können Patientinnen mit entsprechenderErkrankung schon heute behandelt werden?In Deutschland gibt es ein Managed Access Program, kurz MAP, das in unseremBrustzentrum von Privatdozentin RachelWürstlein geleitet wird. Alpelisib steht für Frauen zur Verfügung, deren Tumordie PIK3CA-Mutation trägt und die zuvorschon mit CDK4/6-Inhibitoren undeinem mTOR-Inhibitor behandelt wordensind.

In San Antonio hat im Dezember 2019darüber hinaus ein neues Antikörper-Wirkstoff-Konjugat für Aufsehen gesorgt.Sie sprechen von Trastuzumab-Derux -tecan. In San Antonio wurde dazu die einarmige Phase-Ib/II-Studie DESTINY-Breast01 präsentiert, die eine Ansprech -rate von fast 61 Prozent und ein medianes PFS von 18,1 Monaten belegt. Anders als

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Wegweisende Veränderungen in der Behandlungvon Patientinnen mit Mammakarzinom.

TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

15

Luminale Mammakarzinome

Frühes MammakarzinomOncotype DX® bei pN0 in der Regelversorgung

Metastasiertes MammakarzinomOS-Vorteil für CDK4/6-Inhibitoren in mehreren Phase-III-Studien nachgewiesen

PARP-Inhibition bei nachgewiesener BRCA-Mutation

Alpelisib erhält FDA-Zulassung bei nachge-wiesener PIK3CA-Mutation

HER2-positive Mammakarzinome

Frühes MammakarzinomPostneoadjuvante Therapie mit T-DM1 bei non-pCR

Metastasiertes MammakarzinomTrastuzumab-Deruxtecanerhält FDA-Zulassung

Tripelnegative Mammakarzinome

Metastasiertes MammakarzinomAtezolizumab als erste Immuntherapie zugelassen

PARP-Inhibition bei nachgewiesener BRCA-Mutation

tinnen mit HER-positiver, metastasierterErkrankung auch heute schon die Mög-lichkeit, Trastuzumab Deruxtecan zu er-halten. Auf Grundlage der amerikanischenZulassung halte ich aber im begründetenEinzelfall – nach Ausschöpfung aller zuge-lassenen Anti-HER2-Therapien – einenKostenübernahmeantrag bei der Kranken-versicherung einer Patientin mit ent-sprechendem Krankheitsbild fürsinnvoll.

Frau Professorin Harbeck, haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch.

Page 16: 1 2020€¦ · Fortschritte in der Therapie des Mammakarzinoms. Einen Gesamtüberblick zu den wichtigsten Entitäten bietet im Übrigen das TZM-Jahrbuch 2020, in dem alle Vorträge

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um Samstag, 14. März 20208:30 Uhr bis 14:00 Uhr

Myeloproliferative NeoplasienFollikuläres LymphomCARs und andere ZelltherapienPankreaskarzinomMetastasiertes MammakarzinomThorax-Chirurgie

22.

im Vortragssaal der Privatklinik Dr. R. SchindlbeckSeestraße 43 · 82211 Herrsching am Ammersee

Schirmherrschaft

6 Fortbildungspunkte der BLAEK

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Veranstalter: LUKON Gesundheitskommunikation, München, 089-820 737-0

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