Messen ist Kunst - Werke vermessen SAMMS 2007 Mathematik - das Maß der Dinge.
1. Das Bruttoinlandsprodukt und die Kritik daran Deutschlands Wohlstand wird neu vermessen Politiker...
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1. Das Bruttoinlandsprodukt und die Kritik daranDeutschlands Wohlstand wird neu vermessenPolitiker und Experten wollen das Wachstum neu erklären. Der Konsum muss nicht immer weiter steigen, sagt Wissenschaftler Miegel."Wir können auch anders sein", sagt Meinhard Miegel. Der Mensch müsse nicht seinen Konsum immer weiter steigern, um zufrieden zu sein. Doch genau auf dieses Prinzip des grenzenlosen Wachstums sei das westliche Wirtschaftsmodell aufgebaut. Für den Bonner Gesellschaftsforscher, der das Denkwerk Zukunft leitet, steht fest, dass diese die Umwelt zu sehr belastende Lebensweise nicht zukunftsfähig ist. Miegel ist einer der Sachverständigen, die von den Parteien des Bundestags in die Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" berufen wurden, die jetzt in Berlin ihre Arbeit aufgenommen hat. Dass die Union diesen prominenten Wachstumsskeptiker benannt hat, zeigt, dass seine Thesen keineswegs nur bei Linken und Grünen Zustimmung bekommen. Auch Konservative haben verstärkt - seit dem Ausbruch der Weltfinanzkrise - ihre Zweifel an der Nachhaltigkeit des bestehenden Wirtschaftsmodells. Damit ist die Kritik am Modell der sozialen Marktwirtschaft in der Mitte hoffähig geworden.
Welt online, 18.11.2011
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Was ist das BIP?
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP wird in jeweiligen Preisen und preisbereinigt (Deflationierung mit jährlich wechselnden Vorjahrespreisen und Verkettung) errechnet. Das preisbereinigte BIP stellt die „reale“ Wirtschaftsentwicklung im Zeitablauf frei von Preiseinflüssen dar.
Amtliche Definition (Statistisches Bundesamt):
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Wichtige Eigenschaften des BIP
• Erfaßt nur Marktvorgänge, ist kein umfassendes Wohlstandsmaß
• Mißt nicht Einkommen der Inländer (BNE), sondern Produktion im Inland
• Bewertung der Güter zu Marktpreisen (private) bzw. Kosten (öffentliche)
• Bezieht sich jeweils nur auf eine Periode (Stromgröße)
• Ist Teil einer umfassenden VGR mit doppelter Buchführung
• Ist international standardisiert und weitgehend frei von Schätzungen
• Ist nur in realer Rechnung aussagekräftig im Zeitvergleich
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Gängige Kritikpunkte am BIP
• Es werden nur materielle Güter erfaßt • Unfälle und Krankheiten erhöhen das BIP • Ist nur eine Bruttorechnung (Arbeitsleid, Pendelkosten, Ressourcenverbrauch…)• Nicht-marktgängige Leistungen (Hausarbeit etc.) werden nicht erfaßt• Nachhaltigkeit des Wirtschaftens wird nicht berücksichtigt• Bewertung mit Marktwerten anstelle gesellschaftlicher Wertschätzung• Leistet unreflektiertem und einseitigem Wachstumsbegriff Vorschub• Verteilung der Güter bleibt unberücksichtigt• Subjektive Faktoren (Lebenszufriedenheit) bleiben unberücksichtigt
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Diskussion alternativer Wohlstandsindikatoren
• 1970er Jahre: Kritik an der Konsumgesellschaft, Sozialindikatoren, Glücksforschung ( Nordhaus und Tobin 1972, Easterlin 1974)
• 1970/80er Jahre: Wachstumskritik, Ökologiebewegung (Club of Rome 1972; Stockholmer Konferenz für menschliche Umwelt 1972; UN Umweltprogramm 1972; Washingtoner Artenschutzabkommen 1973; Habitat Konferenz Vancouver 1976)
• 2000er Jahre: Klimawandel (UN-Klimakonferenz Bali 2007; UN Klimakonferenz Kopenhagen 2009; UN Klimakonferenz Rio 2012)
• 2000er Jahre: Beyond GDP-Diskussion (Stiglitz –Sen-Fitoussi-Kommission 2009, Sachverständigenräte, Nachhaltigkeitsreport 2009, Statistisches Bundesamt, Nachhaltigkeitsbericht 2010; OECD, Social Indicators 2009)
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http://www.beyond-gdp.eu/
Nützliche webseiten zur Thematik:
Internationale Initiative Beyond GDP:
Sachverständigenrat : http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/
KfW: http://nachhaltigkeit.kfw.de/
Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität:
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/gremien/enquete/wachstum/index.jsp
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•Weiterentwicklung der Kreislaufsystematik: Karl Marx (1818-1883), J. M. Keynes (1883-1946)• Einführung des BSP-Begriffs durch Simon Kuznets (1901 – 1985), 1971 Nobelpreis•Grundlage des System of National Accounts (SNA) von der OECD und der UN entwickelt•Weiterentwicklung der VGR durch Richard Stone (1913-1991), 1984 Nobelpreis
•Deutschland: erste Schätzungen der Produktion Beginn des 19. Jahrhunderts. •Zunächst auf Ebene einzelner Länder, nach Erstem Weltkrieg auf Reichsebene•Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum zunächst auf Länderebene•Seit Beginn der 1960er Jahre gesamtdeutsche VGR ; Vorreiter DIW Berlin.
•Heute VGR beim Statistischen Bundesamt und 14 Statistischen Landesämtern •Seit 1996 Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 95).
• Erstes Kreislaufschema: Richard Cantillon (1680 – 1735)• Tableau economique (Francois Quensnay, 1694 – 1774)
Geschichtliche Entwicklung der VGR
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R. Cantillons Darstellung der Kreislaufidee(Essai sur la nature du commerce général, 1755)
Quelle: cepa.newschool.edu/het/essays/youth/cantsys.htm
t = Rentew = Lohnp = Preise
X = Mengen
pNXN = wLN + tTN
pUXU = wLU + tTU
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Eigentümer(classe proprietaire)
Pächter(classe productive)
Gewerbe(classe steril)
2 Mrd.
2 Mrd.
1 Mrd.
2 Mrd.
1 Mrd.
1 Mrd.
Quesnay`s Tableau EconomiqueFrançois Quesnay: Tableau économique. (3. Ausg., 1759), Berlin 1965
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Lieferung von … an
Landwirtschaft Handwerk Endnachfrage Gesamt-produktion
Landwirtschaft 2000 2000 1000 5000
Handwerk 1000 0 1000 2000
Wertschöpfung 2000 0
Summe 5000 2000
Nur Ausgaben der Eigentümer werden als Endnachfrage (Konsum) aufgefasst.Sämtliche Ausgaben der anderen Klassen gelten als Vorleistungen (Reproduktionder Arbeitskraft, keine Wertschöpfung). => da Einkommen der Eigentümer alleinaus Pacht stammt, schafft nur die Landwirtschaft Wertschöpfung bzw. produit net.
Tableau Economique als Input-Output-Tabelle (Quesnay`s Interpretation)
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Verkäufe zwischen Sektoren können sein:
• Vorleistungen = nicht dauerhafte Produktionsmittel und Dienste, die von anderen Unternehmen geliefert und in der gleichen Periode verbraucht (z.B. Brennstoffe) oder weiterverarbeitet (z.B. Bleche, Holz) werden
• Investitionen I =dauerhaft (d.h. mehr als eine Periode lang) nutzbare, nicht geringwertige Produktionsmittel und Dienste (z.B. Software, Urheberrechte, Suchbohrungen) sowie Lagerveränderungen, die selbst erstellt oder gekauft werden (neu oder gebraucht), abzüglich eigener Verkäufe
• Konsum C =
Erwerb bzw. Nutzung von wirtschaftlichen Waren und Diensten zur unmittelbaren Befriedigung menschlicher Bedürfnisse
Konsum und Investition sind Teil der Endnachfrage, zudem auch der Export
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Warum Abzug von Vorleistungen?
30
Mio. Euro
Eisen-Industrie
Stahl-Industrie
(30)
20
Kfz-Industrie
(30)
(20)
80
Ibr
= 20
C =110
Gesamte Bruttowert-schöpfung = 130
End-nachfrage
Wertschöpfungs-Beiträge
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Lieferung von… an
Eisen-Industrie
Stahl-Industrie
Kfz-Industrie
Endnachfrage SummeC I
Eisenindustrie 30 30
Stahlindustrie 50 50
Kfz-Industrie 110 20 130
Wertschöpfung 30 20 80
Summe 30 50 130
Das Beispiel als Input-Output-Tabelle
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Annahme hier: nur jeweils 50% der gegenseitigen Käufe von Handwerk und Landwirtschaft sind Vorleistungen, die andere Hälfte ist Konsum. Das Volkseinkommen (produit net) beträgt jetzt bei gleichem Bruttoproduktionswert und gleichen Zahlungsströmen 4500 statt 2000! Die Wertschöpfung der Landwirtschaft fließt zu 2000 den Eigentümern, zu 1500 den Landwirten selbst zu. Die Wertschöpfung der Handwerker von 1000 verbleibt bei diesen und wird zum Konsum von Agrargütern verwendet.
Lieferung von … an
Landwirt-schaft
Handwerk Eigen-tümer
Hand-werker
Landwirte Summe Produktion
Landwirt-schaft
1000 1000 1000 1000 1000 5000
Handwerk 500 0 1000 500 2000
Wert-schöpfung
3500 1000
Summe 5000 2000
Tableau Economique in moderner Input-Output-Interpretation
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von ... anPrimärer Sektor
Sekundärer Sektor
Tertiärer Sektor
Letzte Verwendung von Gütern
Gesamte Verwendung von Gütern
einschl. IMPrimärer Sektor 7,5 34,4 3,2 27,0 72,1Sekundärer Sektor 11,8 802,4 141,4 1323,2 2278,8Tertiärer Sektor 10,1 318,6 655,5 1375,9 2360,1
GüterT-GüterSUB 1,0 11,0 39,9 161,1 213,0
Vorleistungen zu Anschaffungspreisen 30,4 1166,4 840,0Arbeitnehmerentgelt 8,1 371,7 757,7sonst.Abg.-sonst. SUB -1,7 5,4 15,2Abschreibungen 7,1 73,7 246,2Gewinne 10,1 82,1 417,5Bruttowertschöpfung 23,6 532,9 1436,6
Produktionswert zu Marktpreisen 54,0 1699,3 2276,6Importe 18,1 579,6 83,6Gesamtes Aufkommen an Gütern 72,1 2278,9 2360,2
Moderne Input-Output-Tabelle (Deutschland 2004)
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Produktionswertzu Herstellungs-
Kosten3977,9
Produktionswertzu Marktpreisen
4029,9
Gütersteuern – Gütersubventionen
51,9
Vorleistungen zu Herstellungskosten
1984,9Vorleistungen zu
Anschaffungspreisen2036,8
Bruttowert-schöpfung
1993,0Sonst. Prod. Steuern
– sonst. Sub. 18,9
Abschreibungen326,9
Gewinne 509,7
AN-Entgelt 1137,5
Zusammenhänge der Größen (2004)
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Produktionswert und Vorleistungen
Produktionswert(zu Herstellungspreisen)
Vorleistungen
(Netto-)Wertschöpfung
Abschreibungen
Brutto-Wertschöpfung
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Zentrale Fragestellungen der VGR :
• Wie hoch ist der volkswirtschaftliche „Überschuss“? => Höhe der (Brutto-)Wertschöpfung bzw. des BIP
• Welcher Sektor trägt wieviel dazu bei?
=> Entstehungsrechnung des BIP
• Wer erzielt wieviel Einkommen? => Verteilungsrechnung des BIP
• Wie wird Einkommen auf Konsum und Investition aufgeteilt? => Verwendungsrechnung des BIP
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„Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften“
„Finanzielle Kapitalgesellschaften“
„Private Haushalte“
„Staat“
„Übrige Welt“
Kapital- und PersonenGesellschaften, Staats-
betriebe, Verbände
Banken, Versicherungen, Börsen etc.
Einzelpersonen, Familien
Selbständige Unternehmer
Gebietskörperschaften
Priv. Org. o.Erwerbszweck
Sozialversicherungsträger
HH und Betriebe mit ständigem Sitz im Ausland
Terminologie ESVG 95 InhaltTheorie
Unt
erne
hmen
Priv
ate
Hau
sha
lteStaat
Aus-land
Priv. Org. o.Erwerbszweck
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VGR –Zusammenhänge im Beispiel:
• Produktionswert = 30 + 50 + 130 = 210 (bewertet zu Herstellungspreisen)• ./. Vorleistungen (30 + 50) (bewertet zu Herstellungspreisen)• = Bruttowertschöpfung (130) (bewertet zu Herstellungspreisen)• + Gütersteuern TG (0)- Gütersubventionen SUBG (0)• = Bruttoinlandsprodukt (130) (bewertet zu Marktpreisen)• + Saldo Primäreinkommen mit Ausland (0)• = Bruttonationaleinkommen (früher: BSP) (130)• ./. Abschreibungen (Annahme: 10)• = Nettonationaleinkommen bzw. Primäreinkommen (120)• ./. indirekte Steuern Tind (0)• + Subventionen vom Staat SUB (0)• = Volkseinkommen (120) = W + Q (jeweils vor direkten Steuern) = Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten
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Drei Berechnungsarten in der VGR
I Entstehungsrechnung Produktionswert (zu Herstellungspreisen)
- Vorleistungen= Bruttowertschöpfung + Gütersteuern – Gütersubventionen
II Verwendungsrechnung privater und staatl. Konsum+ Bruttoinvestitionen (= Nettoinv. incl.Lagerveränd. + ABS)+ Exporte von Waren u. Dienstleist.- Importe von Waren u. Dienstleist.
= Bruttoinlandsprodukt (zu Marktpreisen)
+ Saldo Primäreinkommen aus d. übr. Welt
- Abschreibungen
= Bruttonationaleinkommen (zu Marktpreisen)
III Verteilungsrechnung = Nettonationaleinkommen (zu Marktpreisen) - indirekte Steuern + Subventionen = Volkseinkommen (= NNE zu Faktorpreisen) - Arbeitnehmerentgelt („Löhne“) = Unternehmens- u. Vermögenseinkommen („Gewinne“)
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Unterschied zwischen „Brutto“ und „Netto“ sind die Abschreibungen:
Brutto-Wert-
schöpfungBWS
Netto-wert-
schöpfungNWS
Abschr.ABS
Brutto-national-
einkommenBNE
Netto-national-
einkommenNNE
Abschr. ABS
Ausnahme: Faktoreinkommen, hier gilt: Unterschied liegt in Tdir
Brutto-gewinne
Q
Brutto-löhne
WNetto-LöhneWnetto
Tdir;w
Beispiel Wertschöpfung: Beispiel Nationaleinkommen:
Netto-Gewinne
Qnetto
Tdir;q
Brutto-gewinne
Q
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VGR-Überblick (Mrd. € in jeweiligen Preisen, 1999)
Produktionswert PW zu Herstellungspreisen 3507,20
Bruttowertschöpfung BWS zu Herstellungspreisen 1810,27 Vorleistungen V 1696,93
Bruttoinlandsprodukt BIP zu Marktpreisen 2012,00SUBG 10,61
TG 212,34
Konsum C 1562,25Bruttoinvestition Ibr 432,31
AB 17,44 Konsum C 1562,25I = Inetto 135,26ABS 297,05
(EX – IM) 17,44
(EXf – IMf ) -21,53
Bruttonationaleinkommen BNE zu Marktpreisen 1990,47
Cpr 1175,01Ist 3,27Ipr 131,99 AB + (EXf – IMf) - 4,09
Nettonationaleinkommen NNE (Primäreinkommen) zu Marktpreisen 1693,42
Volkseinkommen Y (= NNE zu Faktorkosten) 1487,26Tind 242,13
SUB 35,97
AN-Entgelt (Inländer) 1059,51
ABS 297,05 CST 387,24
Untern.- u. Verm.-Eink. 427,75
Nettonationaleinkommen NNE (Primäreinkommen) zu Marktpreisen 1693,42
Verfügbares Eink. Private YVpr 1296,02
SSt – 9,58Spriv 121,01
Verf. Eink. Staat YVST 377,66
Verfügbares Einkommen Gesamtwirtschaft YV 1673,68
Konsum C 1562,25 Sparen Gesamtwirtschaft S 111,43
CST 387,24 Cpr 1175,01
Sparen Gesamtwirtschaft S 111,43
I = Inetto 135,26
LÜ aus ÜW 9,26
LÜ an ÜW 29,00
SUB 35,97
Tind 242,13
AB + (EXf – IMf) - 4,09
LÜ an ÜW 29,00
LÜ aus ÜW 9,26
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Empirische Größenordnungen Deutschland (1999, in Mrd. €)
Bruttonationaleinkommen BNE 1990,47
./. Saldo Primäreinkommen übr. Welt (EXf – IMf) -21,53
= Bruttoinlandsprodukt 2012,00
Verwendung des Bruttoinlandsprodukts: BIP (100%)
Privater Verbrauch Cpr 1175,01 (58,4 %)
Staatsverbrauch CSt 387,24 (19,2 %)
Private Bruttoinvestitionen Ibrpr 394,80 (19,6 %)
Bruttoinvestitionen Staat IbrSt 37,51 (1,9 %)
Außenbeitrag 17,44 (0,9 %)
Nachrichtlich: Exporte EX 591,49 (29,4 %)
- Importe IM 574,05 (28,5 %)
Nachrichtl.: Abschreibungen ABS 297,05 (68,7% von Ibr)
Nachrichtl.: Volkseinkommen Y, NNE 1487,26 (73,9% von BIP)
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Konsumieren - Sparen – Finanzierungssaldo(vereinfachte Darstellung)
Sparen
Konsum
VerfügbaresEinkommen
Nettoinvestition
Finanzierungssaldo
Nettoinvestition
Außenbeitrag
Sparen
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Die Zahlungs“bilanz“ ist eine Stromgrößenrechnung!)
Export von Waren Import von Waren
Export von Dienstleistungen
Import vonDienstleistungen
Erwerbs- u. Vermögenseinkommenaus dem Ausland EXf
Erwerbs- u. Vermögenseinkommen
an das Ausland IMf
Lfd. Übertragungen LÜaus der Übrigen Welt
(Ausland)
Lfd. Übertragungen LÜan die Übrige Welt (Ausland)
VermögensübertragungenVÜ vom Ausland
Vermögensübertragungen VÜ vom Inland
Kapitalimport ausdem Ausland
Kapitalexport indas Ausland
Restposten Restposten
Zahlungsbilanz
HandelsbilanzAußen-beitragDienstleistungs-
Bilanz
Leistungs-bilanz
Bilanz der Erwerbs-und Vermögens-
einkommen
Übertragungsbilanz
Kapitalbilanzsaldo =Kapitalimport – Kapitalexport
= - FSIn = FSÜW
Bilanz der Vermögensübertragungen
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Wichtige Schlußfolgerungen:
• Das BIP misst nicht Netto-Wohlstand, sondern Bruttoproduktion
• Es ist nur Teil einer umfangreichen VGR => NIP, Produktivität, Gini
• Umweltökonomische Gesamtrechnung ergänzt VGR
• BIP folgt der doppelten Buchführung => Kosten nicht von Nutzen abziehbar
• Gesundheit, Kultur, Umweltaufwand werden durchaus im BIP erfaßt