1. Jahrgang 2011, EVP 10,- - Public security · Beste Grüße aus Berlin-Mitte Ihr 4 PUBLIC...

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Innere Sicherheit Cyberwar / Bundespolizei: Innenexperten der Fraktionen im Bundestag Debatte zur zivilen Sicherheitsindustrie PwC-Studie: „Agenda 2030 Die zukünftigen Anforderungen an die deutsche Verteidigungsindustrie“ Berliner Fachtagung - Sicherheitsstrukturen im Wandel Bevölkerungsschutz Demographie und Bevölkerungsschutz: Gehen uns die Helfer aus? „Mutter Natur“ macht es vor - Was man aus der Biologie für die Öffentliche Sicherheit lernen kann Supplement Energie&Rohstoffe Erneuerbare Energien: Staatssekretär Becker (BMU) im Interview Konfliktherde vor Europas Toren: Wassermangel im Nahen Osten 1. Jahrgang 2011, EVP 10,-

Transcript of 1. Jahrgang 2011, EVP 10,- - Public security · Beste Grüße aus Berlin-Mitte Ihr 4 PUBLIC...

  • Innere SicherheitCyberwar / Bundespolizei:Innenexpertender Fraktionen im BundestagDebatte zur zivilen SicherheitsindustriePwC-Studie: „Agenda 2030 Die zukünftigen Anforderungen an die deutsche Verteidigungsindustrie“ Berliner Fachtagung - Sicherheitsstrukturen im Wandel

    BevölkerungsschutzDemographie und Bevölkerungsschutz: Gehen uns die Helfer aus?„Mutter Natur“ macht es vor - Was man aus der Biologie für die Öffentliche Sicherheit lernen kann

    Supplement Energie&RohstoffeErneuerbare Energien: Staatssekretär Becker (BMU) im InterviewKonfliktherde vor Europas Toren: Wassermangel im Nahen Osten

    1. Jahrgang 2011, EVP 10,- €

  • 14 20 28 30

    3 Inhaltsverzeichnis / Inserentenverzeichnis4 Editorial6 Cyberwar / Bundespolizei:

    Innenexperten der Fraktionen im Bundestag12 Nicht alles muss knallen, krachen, rauchen

    Handelsblatt-Debatte zur zivilen Sicherheits-industrie

    14 Quo vadis? Eher global!Die Zukunft der deutschen Verteidigungsindustrie

    16 PKIBw: Die Schlüssel zu mehr Sicherheitvon Bernd König

    18 Cyber Weapons 2.0Soziale Medien als Plattform von Desinforma-tionskampagnen, von Sammi Sandawi

    20 Berichterstattung Berliner Fachtagung 201126 Kontakte knüpfen

    Gesellschaft der sicherheits- und wehrtechnischenWirtschaft in Nordrhein-Westfalen e.V. (GSW NRWe.V.), von Manfred Kisselbach

    27 Green Defense?Die Zeichen der Zeit im sicherheits- und wehr-technischen Umfeld richtig deuten, von HanswilmRodewald

    28 Die Kehrseite der DemographieWarum uns die Helfer im Bevölkerungsschutz aus-gehen, von Björn Stahlhut, DRK

    30 „Mutter Natur“ macht es vorWas man aus der Biologie für die Öffentliche Sicherheit lernen kann, von Dr. Clemens Gause

    32 Ein Nullrisiko ist nicht erreichbarDas Forschungsforum Öffentliche Sicherheit zubiologischen Gefahren

    40 Kein Kreislauf ohne BlutDie Bundesbank setzt weiterhin auf Bargeld undKooperation, von Oliver Arning

    41 Einführung eines Führungsinformationssystemsim Bundesland SteiermarkVernetzung des behördlichen Krisenmanagementsund der Einsatzorgansationen, von Dr. MatthiasAlisch, Intergraph

    42 Einfach RettungDas DRDS 1: Ein neuer Ansatz der Dekontamina-tion von einzelnen verletzten Personen, vonM. Kurt Saygin und Dr. Markus Kostron, KärcherFuturetech

    44 Zum zehnten Jahrestages der 9/11-Terroran-schlägeAUSA Security Symposium & Information Fair

    45 Industrie & Personalia46 „The war on terror should start now“

    BIGS - Lessons ten years after 9/11

    33 Supplement ENERGIE & ROHSTOFFE33 Editorial34 Wassermangel im Nahen Osten

    Konfliktherde vor Europas Toren,von Hans Köhler

    38 Der energiepolitische WandelStaatssekretär Becker (BMU) im Interview

    PUBLIC SECURITY 1-2011 3

    6 12

    3433 38 4140 42

    Inserentenverzeichnis Seite

    A. M. Security GmbH 23

    BWI 17

    DWT 13

    Fink-Stauf U3

    Green Defense @ KRS 21

    GSW-NRW e. V. 25

    Incontrol U2

    Intergraph 7

    Thales U4

    WEW Westerwälder Eisenwerk GmbH 37

    Zeiss Optronics 11

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    PUBLIC SECURITY mit aktuellen Themen zu:Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungs-

    schutz, Katastrophenhilfe und Kritischen Infrastrukturen sowie

    Energie & Rohstoffen?

  • Natürlich hat das Thema „Sicherheit“ ver-schiedenste Aspekte. PUBLIC SECURITY um-fasst allerdings mehr als die Gewährleistung öf-fentlicher Ordnung durch den Staat allein. Kom-plexe Gesellschaften müssen eine Vielzahl vonWechselwirkungen bewältigen. Mit langjährigerErfahrung in diesem Politikfeld werden wir offenund auch kritisch über Entwicklungen berichten,unterschiedliche Ansichten zu Wort kommenlassen. Rein tages- oder parteipolitische Aus-einandersetzungen streben wir nicht an. Politik,Behörden, Hilfsorganisationen, Wirtschaft undWissenschaft können durchaus wertvolleBeiträge liefern, in derzeit schweren GewässernRat für eine lebenswerte Zukunft zu geben. Wasdaran sinnvoll erscheint, das entscheiden letz-ten Endes auch Sie.

    Denn „gerade mit dem Anwachsen der Ge-fahren entstehen in der Risikogesellschaft völ-lig neuartige Herausforderungen an die Demo-kratie“, wie es der Soziologe Ulrich Beck schonvor bald 20 Jahren beschrieb. PUBLIC SECURI-TY richtet sich an Sie, die Sie dafür Verantwor-tung tragen, an welcher Stelle auch immer. Wirfreuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen dasneue Forum für eine übergreifende Diskussionzeitgemäßer Sicherheitspolitik zu gestalten. Fürdie Kommunikation zwischen allen relevantenAkteuren - über Institutionen und eng gefassteInteressen hinweg.

    Schwerpunkte dieser ersten Ausgabe sinddie Bereiche Cyber-Security, Entwicklung derdeutschen Sicherheitsarchitektur und Konse-quenzen aus dem Nachwuchsmangel. Mit dem

    Supplement ENERGIE & ROHSTOFFE tragen wirder Tatsache Rechnung, dass Innere und Äuße-re Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastro-phenhilfe und der Schutz Kritischer Infrastruk-turen ohne materielle Voraussetzungen nichtdenkbar sind.

    Wir sehen aber auch Bedarf an unmittelba-ren Gesprächen. Deshalb wirken wir an ausge-wählten Veranstaltungen zur Thematik mit. EinBeispiel ist die „Berliner Fachtagung 2011: Si-cherheitsstrukturen im Wandel“ von Green De-fense, THW und BBK in diesem Frühjahr, mit deran eine fünfjährige Tradition derartiger Tagun-gen erfolgreich angeknüpft werden konnte. Wei-tere Konferenzen sind in Vorbereitung.

    Für das Projekt eines solchen Fachmaga-zins haben wir viel Zuspruch erhalten. Die nochlängst nicht ausgestandene Weltwir tschafts-und -finanzkrise ist dafür kein Hindernis - im Ge-genteil. Gerade jetzt sollten wir zusammen nachneuen Lösungsansätzen suchen, wann sonst?Nur in und durch Krisen können Menschen undGesellschaften lernen. Wir haben es wohl nötig.

    Ein erprobtes Feld von ausgewiesenenFachleuten unterstützt uns. Zu lange und zu oftschon sei das Schlagwort „Vernetzte Sicher-heit“ eine bloße Floskel in Sonntagsreden, sodie häufige Auskunft: Zwar Common Sense,aber ohne konkrete Umsetzung. Mit einer Auf-lage von zunächst 7.000 Exemplaren hoffen wirden Gedankenaustausch der Entscheidungsträ-ger zu vertiefen und Perspektiven zu eröffnen.Nun ja: Da sind wir ziemlich sicher.

    Beste Grüße aus Berlin-Mitte

    Ihr

    4 PUBLIC SECURITY 1-2011

    Wir wollen an der Basis ansetzen.Erstens körperliche Bedürf-nisse und zweitens Sicherheit - das hatder amerikanische Psychologe AbrahamMaslow 1943 als die elementaren Stu-fen in seiner bekannten „Bedürfnispyra-mide“ menschlichen Zusammenlebensgesehen. Wie sehr sie sich gegenseitigbedingen, lässt sich exemplarisch amhoffnungslos gescheiterten „Staat“Somalia veranschaulichen. Mit Hungerund Durst keine Sicherheit, ohneSicherheit kein wirtschaftliches Fort-kommen.

    Edito

    rial

    Herzlich willkommen, liebe Leser!

    Matthias Köhler,Chefredakteur

  • PUBLIC SECURITY 1-2011 5

    PUBLIC SECURITYist eine Fachzeit-schrift, die sich indeutscher Spra-che der Bericht-erstattung zu po-litischen, techni-schen und an-deren aktuellenThemen in den Be-reichen Innere undÄußere Sicherheit, Bevölkerungs-/Katastrophenschutz, Kritische Infra-strukturen widmet. Das Supplement En-ergie & Rohstoffe beleuchtet die ausrei-chende und dauerhafte Versorgung.

    PUBLIC SECURITY erscheint mit 6 Ausga-ben pro Jahr und wird per Post im Stan-dardversand geliefert. Die Berechnung erfolgt im ersten Abonnement-sjahr anteilig nach erhaltenen Heften, danach folgen Jahresrechnungen.

    Die Auflage beträgt 7.000 Exemplare.Unsere Abo-Preise im Überblick: (Stand 01.07.2011)

    Deutschland 48,- EURO, inkl. 7 % MwSt und Porto6 Ausgaben pro Jahr, Sonderkonditionen für Behörden.

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  • PubSec: Sie sprechen sich deutlich dafüraus, dass die Polizei mehr IT-Kompetenzund eine bessere Ausstattung erhaltensoll. Es ist für staatliche Stellen doch

    schon schwierig, wirkliche IT-Fachleute zurekrutieren, wenn man sie nach dem Tarif-vertrag für den öffentlichen Dienst bezah-len muss?

    Schulz: Das ist richtig. Bei gut ausgebildeten,hoch qualifizierten Mitarbeitern haben wir einenFachkräftemangel. Die Polizei hat sich nochnicht ausreichend auf die sehr schnellen Aus-wirkungen der Digitalisierung eingestellt. Dasist aber vor allem ein Manko der Politik, die die-se gesellschaftliche Veränderung immer noch

    6 PUBLIC SECURITY 1-2011

    Wenige Politiker haben sich schon vor mehr als zehn Jahren mit dem ThemaIT-Sicherheit auseinandergesetzt. “Kryptographie im Internet“ lautete derTitel der Abschlussarbeit des Diplom-Politologen Jimmy Schulz (FDP). Erist seit Oktober 2009 Mitglied des deutschen Bundestages für den WahlkreisMünchen-Land. Als ordentliches Mitglied im Innenausschuss ist er zuständig für dieThemenbereiche IT-Sicherheit, IT-Infrastruktur, IT-Steuerung Bund und DirekteDemokratie. Zugleich ist er geschäftsführender Gesellschafter der FirmaCyberSolutions Ltd. Im Interview mit Public Security nimmt er Stellung zu wirksa-men Schutzmaßnahmen und der erforderlichen Eigenverantwortung der Nutzer. MitJimmy Schulz sprach Matthias Köhler.

    Jimmy Schulz(MdB) über

    Cyber-Attackenund die

    FehlerquelleMensch

    „Man muss denUrsprung unddie Motivationdes Angriffskennen“

    „Wir müssen genau beobachten, was sinn-voll, machbar und grundgesetzkonform ist,und permanent nachjustieren“, betont Jim-my Schulz (re.) mit Blick auf mögliche Ab-wehrstrategien in der IT-Sicherheit.

  • PUBLIC SECURITY 1-2011 33

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    Staatssekretär Jürgen Becker (BMU) im Interview:Der energiepolitische Wandelund die Arbeitsplätze bei deutschen Energiekonzernen

    Krisenpotenziale mit essentieller SprengkraftKonfliktherde vor Europas Toren - Wassermangel im Nahen Osten

    Staatssekretär Jürgen Becker (BMU) im Interview:Der energiepolitische Wandelund die Arbeitsplätze bei deutschen Energiekonzernen

    Krisenpotenziale mit essentieller SprengkraftKonfliktherde vor Europas Toren - Wassermangel im Nahen Osten

    TOP-Thema:

  • 34 ENERGIE & ROHSTOFFE 1-2011

    Sehr geehrte Leser,

    die Versorgung mit Energie und Roh-stoffen ist eng verknüpft mit derInneren Sicherheit jedes Landes.Auch auf die Äußere Sicherheit hat dieweltweite Versorgungslage einen großenEinfluss. Fachmagazine haben dies bisherkaum in den Gesamtkontext eingeordnet -das wird dieses Supplement ändern. Wirwerden über den nationalen Tellerrandsehen, neue Entwicklungen in der Technikbetrachten, die Macher aus der Politikinterviewen, aber auch auf die Chancen fürunsere Industrie eingehen.

    Die Energiewende ist hierzulande nunoffenbar endgültig gesellschaftlicher Kon-sens. Die Endlagerung des radioaktivenMülls ist nach wie vor ungeklärt und vor al-lem global bleibt die Sicherheit dieser Tech-nologie auf der Agenda, erst recht nach Fu-kushima. Ein überzeugendes Angebot nach-haltiger und umweltfreundlicher Energiever-sorgung eröffnet jedenfalls enormeExportchancen. Neben der Solar- und Bio-gastechnologie, der Erdwärmegewinnungsowie Wind- und Wasserkraftwerken stehenauch Speicherung und Transport der Energieim Fokus.

    Unsere Industrie ist in besonderemMaße angewiesen auf die Versorgung mitRohstoffen, da die eigenen Ressourcen –außer bei der Kohle – mehr als „über-schaubar“ sind. Dies sicherzustellen, hängtnicht zuletzt von den politischen Verhält-nissen in den Ländern ab, die diese Roh-stoffvorräte besitzen. Die politische Lagevor Ort hat aber auch großen Einfluss aufweltpolitische Verhältnisse – Wasserman-gel, besonders in Nordafrika und im NahenOsten, beeinträchtigt nicht nur die Nach-barländer. Wir sind der Meinung, dassdiese Themen noch viel mehr Aufmerk-samkeit verdienen.

    Wir planen, dieses „Heft im Heft“ suk-zessive auszubauen und würden uns überAnregungen und Themenvorschläge sehrfreuen.

    Bis dahin verbleibe ich

    IhreAnke SchmidtE

    dit

    oria

    l

  • „Das kann ich nur bestätigen“, resümierte GiselaPiltz, die innenpolitische Sprecherin der FDP-Bundes-tagsfraktion, ihre frischen Eindrücke eines fünftägigenInformationsbesuches in Indien. Ihre Gesprächspartnerhätten „Angst davor“ geäußert, „dass wir Afghanistanverlassen, dass alles so ist wie vorher“. Mittlerweilegravierende Zweifel an der Mission offenbarte dagegenDr. Dieter Wiefelspütz, der innenpolitische Sprecher derSPD-Bundestagsfraktion. Die Vorstellung, Deutschlandwerde am Hindukusch verteidigt, sei „relativ abwegig“.Der damalige Verteidigungsminister Peter Struck hatteden Einsatz so begründet. „Ich kann den tieferen Sinnnicht erkennen“, so Wiefelspütz. Natürlich trage manVerantwortung für die Welt, „aber nicht überall glei-chermaßen“. Zugegebenermaßen habe „Afghanistanfür Indien eine ganz andere Bedeutung als für Deutsch-land und Europa“. Man müsse sich gleichwohl fragen:„Was hinterlässt man da eigentlich?“

    Aus indischer Perspektive stelle sich die Sicher-heitslage anders dar, so IPCS-Direktor Chandran. Dasrenommierte Institut beschäftigt sich vor allem mitSüdasien. „2014 werdet Ihr die Taliban und Al Quaidauns überlassen.“ Solange es Krieg in Afghanistan undPakistan gegeben habe, seien auch die westlichenLänder sicher gewesen, so Chandran: “The war on ter-rorism should start now.“ In den vergangenen 15 Jah-ren habe Al Quaida viele radikale Gruppen absorbiert.

    Nach dem Tod Usama Ibn Ladens und einem Abzug be-stehe die Gefahr, dass sie in alle Welt ausschwärmenkönnten.

    „Wir haben das Problem nicht verursacht“, verwiesChandran auf die amerikanische Unterstützung des Wi-derstands gegen die sowjetische Besetzung: “Why doyou want us to fight your war?“ Der afghanische Präsi-dent Hamid Karsai werde ohne internationale Truppenwahrscheinlich nicht in der Lage sein, auch nur dieHauptstadt Kabul zu halten. „Weder Armee noch Poli-zei werden es können“, prognostiziert Suba Chandran.Die so oft angemahnte Exit Strategy für die Interventi-on spiele nur den Rebellen in die Hände: „Wenn wir so-lange durchhalten, gehört die Bühne uns.“

    Indien sorgt sich um eine mögliche Rolle Afghani-stans als „Hinterhof Pakistans“. Die beiden mittler-weile nuklear bewaffneten südasiatischen Staaten ha-ben seit 1947 – je nach Definition – zwei bis vier Krie-ge gegeneinander geführt. Indien hat darüber hinausmit zahlreichen weiteren gewaltsamen Widerstands-bewegungen zu kämpfen. Für eine noch „größere Be-drohung“ seines Landes als die Dschihadisten halte erden Linksextremismus, betonte Dr. Chandran. (kö)

    Die Virtuelle Akademie der Friedrich-Naumann-Stif-tung hat die BIGS-Tagung dokumentiert. Sie ist bei You-tube zu verfolgen und ist auf http://www.bigs-pots-dam.org verlinkt. �

    46 PUBLIC SECURITY 1-2011

    In der indischen Führung gibt es erhebliche Bedenken gegen einen Abzug derInternationalen Schutztruppe (ISAF) aus Afghanistan. Der Militäreinsatz solle nicht beendetund vor allem kein Abzugsdatum benannt werden, forderte Dr. Suba Chandran, Direktor des“Institute of Peace and Conflict Studies“/Neu Delhi (IPCS), im Gespräch mit PUBLIC SECURI-TY in Berlin. Chandran sprach auf einer Tagung des „Brandenburgischen Instituts fürGesellschaft und Sicherheit“ (BIGS).

    BIGS - Lessons tenyears after 9/11

    ImpressumNorbert Ziegert (v.i.S.d.P.)Herausgeber, Redaktion Bonn (zi)

    Matthias KöhlerChef- und Hauptstadtredaktion (kö)

    Anke SchmidtVerantwortl. Redaktion Energie & Rohstoffe (as)

    Dirk DenkelWissenschaftliche BeratungEnergie & Rohstoffe (dd),Marketing

    PUBLIC SECURITY und Energie & Rohstoffe sind Publikationen von

    Ziegert ConceptTelegrafstaße 72, 53842 TroisdorfTel.: 0 22 41 – 94 61 88Fax: 0 22 41 – 40 51 98

    E-Mail: [email protected]

    Erscheinungsweise:6 x jährlich

    Einzelbezugspreis: 10,- Euro (inkl. Versand)

    Jahresabonnement: 48,- Euro (inkl. Versand)

    Druckauflage: 7.000 Expl. (1/2011)

    Verbreitete Auflage: ca. 6.800 Expl. (1/2011)

    Bildnachweis:Titelbild: Gerd Altmann/pixelio.de

    Al Jazeera, Anke Schmidt, AUSA, BBK,BDSW, Berliner Senatsverwaltung fürInneres und Sport, Björn Stahlhut,BMVg, Brandenburgisches Institut fürGesellschaft und Sicherheit, Bundes-amt für Sicherheit in der Informations-technik, Bundesministerium des In-nern/Beyer, Hans-Joachim M. Rickel,Schaaf, Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundespolizei, Bundeswehr, BWI, Deut-scher Bundestag, Deutscher Feuer-wehrverband, Dr. Clemens Gause, Dr.-Ing. Markus Kostron, DRK, EADS, Euro-copter, EUROFORUM/D. Gust, FAO,Green Defense @ KRS GmbH, GSW-NRW e.V., Hans Köhler, Helmut Mayer,Innenministerium Niedersachsen, Insti-tute of Peace and Conflict Studies, In-tergraph SG&I Deutschland GmbH, IT-AmtBw, JUH, Kärcher FutureTechGmbH, Kurt Saygin, LandesregierungSteiermark, Lechwerke AG, Linda vanRenssen, Maret Hosemann/pixelio.de(Seite 34), Matthias Köhler, NATO, Nor-bert Ziegert, Oliver Arning, Sammi San-dawi, Stephanie Beutler, ThalesDeutschland, THW

    Eine Verwertung der urheberrechtlich ge-schützten Publikation oder aller in ihr enthal-tenen Beiträge und Abbildungen, insbesonde-re durch Vervielfältigung oder Verbreitung, istohne vorherige schriftliche Zustimmung vonZiegert Concept unzulässig und strafbar, so-weit sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichtsanderes ergibt. Insbesondere ist eine Einspei-cherung oder Verarbeitung in Datensystemenohne Zustimmung des Verlages unzulässig.Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle über-nehmen wir keine Verantwortung für die Inhal-te aller durch Angabe einer Linkadresse ge-nannten Internetseiten. Die Gastbeiträge stellen nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion dar.

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    Dr. Suba Chandran,Direktor des“Institute of Peaceand ConflictStudies“/Neu Delhi(IPCS) (Bild oben)