1 Kommunikation - ksmagazin.de · Junfermann Verlag Februar 2010 1 Gewaltfreie Kommunikation •...

76
Junfermann Verlag Februar 2010 1 Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Coaching • Mediation • Pädagogik • Gesundheit Seminar & Kommunikation 19. Jahrgang 7,50 • 19183 • ISSN 1862-3131 www.ksmagazin.de Der Kopf läuft mit Saisonstart für Mental Marathon Krise und Empathie Was Manager bewegen können Blick in die Seele Zeichnen im Coaching Klartext mit GFK Friedemann Schulz von Thun und Gerlinde R. Fritsch diskutieren Klartext mit GFK Friedemann Schulz von Thun und Gerlinde R. Fritsch diskutieren

Transcript of 1 Kommunikation - ksmagazin.de · Junfermann Verlag Februar 2010 1 Gewaltfreie Kommunikation •...

Junfermann

Ve

rl

ag

Feb

ruar

20

10

1

Gewaltfreie Kommunikation • NLP • Business Coaching • Mediation • Pädagogik • GesundheitSeminar&Kommunikation

19. Jahrgang • € 7,50 • 19183 • ISSN 1862-3131w w w . k s m a g a z i n . d e

Der Kopfläuft mitSaisonstart fürMental Marathon

Krise undEmpathieWas Manager bewegen können

Blick in die SeeleZeichnen imCoaching

Klartext mit GFKFriedemann Schulz von Thun

und Gerlinde R. Fritsch diskutieren

Klartext mit GFKFriedemann Schulz von Thun

und Gerlinde R. Fritsch diskutieren

KS-Titel-01-10:KuS-Titel-2010 10.02.10 09:45 Seite u1

wingwave®-Trainings in

Deutschland, Österreich und der Schweiz

Aktuelle Ausbildungstermine in diesem Heft

www.wingwave.com

Deutschsprachige und internationale Trainings

Internationaler Coach-Finder

Alle Infos zur Methode

Die wingwave®-Coaching-Methode wurde vom

BESSER-SIEGMUND-INSTITUT entwickelt.

Für Interessierte: alle Veröffentlichungen zum Thema im Junfermann Verlag

22,50ISBN 978-3-87387-594-4

19,50ISBN 978-3-87387-553-1

19,90ISBN 978-3-87387-733-7

22,50ISBN 978-3-87387-683-5

24,90ISBN 978-3-87387-739-9

22,50ISBN 978-3-87387-594-4

Erfolge bewegen. Blockaden lösen. Spitzenleistung erzielen.

Wache REM-Phasen, NLP und werden zu wingwave®

KS-Titel-01-10:KuS-Titel-2010 09.02.10 15:20 Seite u2

Zwischen Gewissheiten

Regine RachowChefredakteurin

GFK hält gesund, lautet ein Befund der Sozialforscherin und Trainerin Karoline Bitschnau. Fürdiese Ausgabe der KS schaute sie auf das Gesundheitsempfinden von Menschen, die sich mit

der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg beschäftigen. GFK stärkt u.a. das Kohärenzerle-ben, so nennt die Salutogenese jenen Zustand, in dem Menschen sich selbst als stimmig, ganz undrichtig an dem Platze erleben, an dem sie sich gerade befinden. Allerdings gab es bei der Durchsichtder Interviews und Fragebogen eine Überraschung, wie die Autorin schreibt. Bei Menschen, die be-ginnen, sich mit der GFK zu beschäftigen, sinkt das Kohärenzerleben zunächst. Das neue kommu-nikative Verhalten verunsichere sie offenbar. Sie wissen nicht mehr, wie sie sich „richtig“ ausdrückensollen.

Coaches, Therapeuten und auch Trainer berichten immer wieder, wie wichtig es für den Erfolg ei-ner Intervention sein kann, Klienten aus ihren Gewissheiten zu reißen. Aus der Gewissheit zum

Beispiel, dass der Therapeut schon die Lösung für einen selbst finden werde. Gewiefte Kollegen kon-tern dann schon einmal: „Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen helfen möchte? Ich will vor allemGeld mit Ihnen verdienen!“ Eine gezielte Provokation schafft unter Umständen mehr Einsicht als esviele kleine Richtigkeiten vermögen. Auch FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher möchte sein Pub -likum aus dem Sicherheitsraum einer Gewissheit zerren. Nämlich jener, dass Computer und Netz-werke Probleme von Menschen lösen würden. Das digitale Zeitalter habe Probleme bisher eher po-tenziert. Zum Beispiel, indem es den Menschen zunehmend seiner Fähigkeit beraubt, wichtig von un-wichtig zu trennen. In seinem Buch „Payback“ plädiert Schirrmacher für die „Steigerung von intel-ligentem Verhalten durch Unsicherheit“, um der digitalen Abhängigkeit zu entgehen. Und, überein-stimmend etwa mit dem Psychologen Thomas Szasz, auch für den Abschied „von lieb gewonnenenPerspektiven, die einen bisher definierten“. Schön, dass die Psycho- und Berater-Branche einen soprominenten wie intelligenten Fürsprecher gewonnen hat.

Die Welt lässt sich nicht binär codieren. Null oder Eins, Tun oder Nicht-Tun, richtig oder falsch –das Leben spielt in Räumen zwischen den Gewissheiten. Das haben schon Forscher wie Bate-

son oder Watzlawick bei der Erkundung von Analogien zwischen Kommunikation und Logik erkannt.Wir empfangen meist mehrdeutige Botschaften. Sie entschlüsseln zu können, bleibt der Mensch, wiees aussieht, noch immer unübertroffen. Vorausgesetzt, er ist weniger an der Wahrheit interessiert alsan Wahrheiten. Für unser Thema heißt dies: Es gibt nicht die richtige Form des Kommunizierens.„Richtig“ mag etwas sein, was sich in einer konkreten Situation für den jeweiligen Akteur angemes-sen anfühlt. Das lässt sich kaum schöner ausdrücken, als dies Friedemann Schulz von Thun und GFK-Trainerin Gerlinde R. Fritsch zu Beginn dieses Heftes mit ihrem kollegialen Austausch tun.

Viel Spaß beim Lesen!

Editorial

1/2010 Kommunikation & Seminar 3

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 3

33 EINFACH ONLINE

Der EinstiegDrei Elemente eines wirkungsvollen Online-Auftritts für Coaches, Trainer, Therapeuten und andere.Von Mathias Maul

34 Führung als GeschenkWas verschafft einem Menschen Einfluss auf Teams und deren Arbeit? Von Uwe Reineck

37 WORKSHOP

Frosch im HalsArno Fischbachers Stimm-Coaching und wie man lernt, entspannt zu sprechen. Von Christian Tschepp

41 METAPHERN VISUALISIEREN

Was macht der Bus auf dem Papier?Metaphern als Beratertool schnell und einfach zeichnen.Von Elke Meyer

42 Selbst-Reflexion und HandelnZum Selbst und Selbst-Konzept aus der Sicht des NLP.Von Johann W. Kluczny

46 Was zu uns passtNicht alle Versuche den Kanon zu erwei tern sind sinnvoll für die Entwicklung des NLP. Von Gudrun Heinrichmeyer

IcSa

4MA

5

MSz

5DSV

5

A UuH

5GKscu

6 Die Wahrheit beginnt zu zweitFriedemann Schulz von Thun und GFK-Trainerin GerlindeR. Fritsch über die Frage, wie Kommunikation gelingen kann.Aufgezeichnet von Regine Rachow

Wie kompatibel ist die GFK mit anderen Schulen?Vier Fragen an vier Trainer

14 Vom Umgang mit dem Stein des AnstoßesWas eint, was trennt die Kommunikationspsychologie nachSchulz von Thun und die GFK nach Rosenberg?Von Larissa Stierlin Doctor

19 Mein Bedürfnis, gehört zu werdenWarum es manchmal gut ist, einen Schritt zurück zu gehen. Von Kelly Bryson

22 Was Manager in der Krise bewegt… und was sie durch Empathie bewegen können.Von Vera Heim und Gabriele Lindemann

26 Verbunden gesundenWie die Gewaltfreie Kommunikation die Gesundheit stärkt.Von Karoline Bitschnau

30 Kommt in den Kreis als MenschenDominic Barter und sein Ansatz für den Umgang mit Konflikten. Von Fabienne Lau-Osswald und Hinrich Lau

TITEL „Gewaltfreie Kommunikation“ THEMEN

1/2010 In diesem Heft

Verbunden gesundenWie GFK die Gesundheit stärkt

Einfach onlineErster Schritt fürs Marketing im Netz

Führung als GeschenkWas einen Chef ausmacht

4 Kommunikation & Seminar 1/2010

26 33 34

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 4

3 Editorial

56 NEWS

57 Bücher

74 Vorschau

74 Impressum

Diese Rubriken finden Sie im Service-Teil am Ende des Hefts:

S58 Trainer-Porträts

S63 Visitenkarten

S64 Seminarkalender

Rubriken

Ich bin wichtigSelbst und Selbst-Konzeptaus Sicht des NLP

Was zu uns passtNLP und neue Moden

BücherForschungsreise zum Ich

1/2010 Kommunikation & Seminar 5

48 Blick in die SeeleMalen und Zeichnen im Coaching?Aber ja! Von Horst Lempart

50 Nie macht man es Ihnen Recht!

Mit Milton, Meta & Friends lassen sichSprachmuster effektiv im Training nut-zen. Von Andrea König-Wenskus

52 Der Kopf läuft mitDie nächste Saison kommt bestimmt:Selbstcoaching für den Marathon.Von Peter Gerecke

54 VORGESTELLT: Moderne Rituale für die Heilung

Als Hochschullehrer trug Gerhart Unterberger das NLP in Forschung und Lehre. Ein Ergebnis ist das Hildes heimer Gesundheitstraining.

55 VORGESTELLT: Stark fühlenGut hundert Trainer begleiten nachKonzepten von Gundl Kutschera Men-schen auf dem Weg zu innerer Stärkeund Beziehungsfähigkeit.

42

46

57

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 5

Vergangenen Sommer konnten kommunikationspsycholo-gisch Interessierte in Hamburg eine Werkschau von Ihnenbeiden erleben und damit den Vergleich zweier unter-schiedlicher Schulen, der Kommunikationspsychologie nachSchulz von Thun und der Gewaltfreien Kommunikationnach Marshall Rosenberg. Wie kam es dazu?

Schulz von Thun: Am Institut plante Larissa Stierlin Doc-tor 2009 ein Kolloquium, um die beiden Ansätze miteinan-der in Verbindung zu bringen. Sie hatte mich schon vorzwei, drei Jahren auf die GFK aufmerksam gemacht, mirauch ein Buch von Rosenberg geschenkt. Damals disku-tierten wir das intern etwa mit dem Tenor: wie wunderbar,und gleichzeitig: oh wie schrecklich! Anfang 2009 dannhabe ich deinen Aufsatz, Gerlinde, in der KS gelesen, undder hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich war begeistert.Das hat meine Neugierde auf Rosenberg und die Gewalt-freie Kommunikation neu entfacht. Es bot sich an, mit demKolloquium einen Vergleich anzustellen und dabei mit prak-

tischen Werksproben an Ort und Stelle anschaulich zu ma-chen, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen.

Und Sie, Frau Fritsch, sagten gleich zu?

Gerlinde R. Fritsch: Ja. Wir kommen beide aus der huma-nistischen Psychologie, und da ist es schon spannend, nachdem Hauptanliegen unserer Ansätze zu fragen. Was dieGFK betrifft, stoße ich oft auf große Missverständnisse, zumBeispiel, dass Wut dort keinen Platz habe. Auch die Frageder Stimmigkeit, was ist stimmige, authentische Kommuni-kation, da gibt es Unterschiede, aber tiefer gesehen viel-leicht mehr Gemeinsamkeiten, als wir denken.

Wie kamen Sie das erste Mal in Kontakt zur Kommunika -tionspsychologie Friedemann Schulz von Thuns?

GRF: Ich hab in Mainz bis 1989 Psychologie studiert. Imletzten Semester las ich erstmals ein Buch von Friedo,

Die Wahrheit beginnt zu zweit

6 Kommunikation & Seminar 1/2010

„ManicJavo

W

Gnegavood

Hlic

SwneriR70soeidivodahatevi

TITEL

Die Wahrheit beginnt zu zweit

Beziehung, Würde, Empathie – Friedemann Schulz von Thun und die GFK-Trainerin Gerlinde R. Fritsch diskutieren darüber, wie Kommunikation gelingen kann.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 6

a-

a-chiemgei-l-

a -

mo,

Ähnlichkeit mit dem Kommunikationsquadrat, sie stammengewissermaßen aus demselben Geiste. Und solange er das alseine Hilfe zur Selbstklärung versteht und als eine Möglichkeitder Kommunikation, als eine Option und nicht als eine Norm,solange ist er für mich ein Bruder im Geiste.

Frau Fritsch, braucht es stets diese vier Schritte in der GFKoder geht es auch anders?

GRF: Ich brauche die vier Schritte, um mir zum Beispielbewusst zu machen, wo ich die Beobachtung mit einer Be-wertung vermische und wo ich eine Deutungshoheit überdie anderen beanspruche. Denn das bringt eine Kommuni-kation immer in Schräglage und verhindert die gemeinsameAugenhöhe und damit die Verbindung zueinander. Es warfür meine Kommunikation extrem wichtig zu lernen, klareFakten anstelle von Interpretationen zu benennen. Dann wares eine Erleuchtung, Gefühle und Pseudogefühle zu unter-scheiden und damit voll bei mir zu sein, statt dem anderenvorzuwerfen, was er mir alles antut. Ich war begeistert, Be-dürfnisse kennenzulernen und benennen zu können, undschließlich dem anderen präzise mitzuteilen, was ich gernevon ihm hätte. Wir sollten auch folgendes beachten: 93 Pro-zent einer Botschaft sind nichtsprachlicher Art – 55 Prozentsind Körpersprache und 38 Prozent Stimmklang. Nur 7 Pro-zent einer Botschaft sind Worte selbst!

Dazu ein Beispiel: Ich saß im Zug nach Hamburg, im Fahr-radabteil, in Mölln stieg eine Türkengang dazu, ein Dutzendjunger Männer, die auf dem Weg zu einer Schlägerei waren,wie ich den Anweisungen des Gangführers entnahm. Als ich

1/2010 Kommunikation & Seminar 7

„Miteinander reden“, den ersten Band. Schulz von Thun istan der Uni Mainz für Psychologen kein Thema. Das findeich skandalös. Ich habe eine Kollegin aus Mainz, die zehnJahre nach mir studiert hat, die kannte den Namen Schulzvon Thun gar nicht.

Wie erging es Ihnen damals mit dem Buch?

GRF: Ich fand es kostbar für mich, nachvollziehen zu kön-nen, warum und an welchen Stellen ein Gespräch schief ge-gangen ist. Aber ich fand für mich persönlich bei Schulzvon Thun keine Handlungsmöglichkeit, das zu verhindernoder anders zu kommunizieren.

Herr Schulz von Thun, was fanden Sie damals so „schreck-lich“ an der GFK?

SvT: Als ich mit dieser Schule bekannt gemacht worden bin,war mein Verdacht, dass hier das Bemühen darin besteht, ei-nen kommunikativen Sonntagsanzug einzutrainieren – imrichtigen Sprechen in der richtigen Reihenfolge, streng nachRezept. Das hatte ich ja überwinden wollen, damals in den70er Jahren. Ich sage heute, gute Kommunikation ist für michsowohl wesensgemäß als auch situationsgerecht. Wenn wirein Verständnis haben über die Wahrheit der Situation, überdie Rollen, die jemand darin einnimmt, und ein Verständnisvon diesem Menschen, davon, was ihn erfüllt, dann und erstdann können wir über gute Kommunikation sprechen. Des-halb war Gerlindes Artikel für mich so heilsam und begeis -ternd. Unsere Gemeinsamkeiten sind tatsächlich eklatant. Dievier Schritte von Rosenberg finde ich genial. Sie haben viel

AUSKÜNFTE

Vera Heim, Küsnacht

Welche Kommunikations-Schulen und -Methoden neben der GFK haben Sie alsTrainerin kennengelernt? NLP mit dem Milton- und Metamodell,

Schulz von Thun, Transaktionsanalyse, Themenzentrierte In-teraktion (TZI), Kommunikationsregeln nach Watzlawick.

Welche davon hat Sie am meisten geprägt?Als NLP-Lehrtrainerin liegen mir neben der GFK auch dieNLP-Kommunikationsmodelle sehr am Herzen.

Wie schlägt sich das in Ihrer Praxis nieder – im Training,Coaching oder in der Therapie?Ich greife in meiner Coaching- und Trainertätigkeit gerne ineine große „Schatzkiste“, um individuell und praxisnah Men-schen zu begleiten. NLP bietet mir da eine Fülle von Instru-

menten, lebendiges Lernen zu ermöglichen. Um nur einigesdavon zu nennen: das Metamodell hilft, Dominanzstrategienin der Sprache besser zu erkennen oder mit gezielten Fragendie Gedankenwelt des anderen zu erkunden. Die Trance-sprache unterstützt dabei, Prozesse zu vertiefen und sich z.B.mit der Fülle der Bedürfnisse zu verbinden. Als begeisterterwingwave-Coach kann ich Elemente aus dem NLP wunderbarmit der GFK verbinden.

Was meinen Sie: Wie gut ließen sich Rosenbergs vier Schritte mitanderen Schulen bzw. Methoden verbinden?Die GFK ist für mich ein Modell, mit dem ich nicht nur wert-schätzend kommunizieren, sondern auch kraftvolle Entwick-lungsprozesse begleiten kann. Deshalb ist sie in sich sehrwertvoll und erfolgreich. Gleichzeitig ist sie für mich ein Ge-schmacksverstärker für alles, was ich bis jetzt gelernt habe.Der Fokus auf Gefühle und Bedürfnisse ermöglicht mir, an-dere Coaching- und Kommunikationsmodelle nachhaltig zuergänzen.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 7

irgendwann aufschaute, sah ich, dass alle Zigaretten imMund hatten und der Anführer gerade das Feuerzeug zün-dete, um die erste Zigarette anzustecken. Ich sprang soforthoch und rief: „Entschuldigen Sie bitte, können Sie woan-ders rauchen?“ Ich sagte, WOANDERS, und nicht: Hierbitte nicht. Der Anführer schaute mich an, studierte ganzgenau mein Gesicht, bestimmt fünf Sekunden lang. Dannschnappte er das Feuerzeug zu, nahm seine Zigarette ausdem Mund, steckte sie in eine halbleere Schachtel und hieltsie den anderen hin. Die taten das gleiche, wortlos. Hätteich irgendeine Art von Verurteilung in mir gehabt – Hey,benehmt euch mal, ihr Rüpel, oder so –, die hätten geraucht.

Die hätten zumindest auf ihr Bedürfnis zu rauchen verwei-sen können ...

GRF: Tatsächlich habe ich auch noch gesagt: Oh, das tutmir total leid, es gibt hier kein Raucherabteil, doch ich kriegvom Rauch Kopfschmerzen und ich kann hier leider nichtweg, weil ich mein Fahrrad nicht woanders befestigen kann.Übrigens bot mir der Anführer ganz zum Schluss, als wir inBüchen umsteigen mussten, Hilfe an, das Rad rauszutragen.Das zeigt, es geht nicht um die Worte. Wäre nur ein Hauchvon Verurteilung oder Anklage in mir gewesen, hätte ichkeine Chance mit meinem Anliegen gehabt – selbst nichtmit den „richtigen“ Worten.

SvT: Das möchte ich unbedingt unterstreichen, denn da warja noch keine Beziehung da, nichts. In so einer Situation,

8 Kommunikation & Seminar 1/2010

die du beschreibst, ist es einfach wunderbar, wenn es ge-lingt, den Schwerpunkt der Botschaft auf den Appell zu le-gen und auf der Beziehungsseite gleichzeitig zu signalisie-ren: Du bist ein wertvolles Mitglied der Menschengemein-schaft und bleibst es auch in diesen Moment. Doch die Men-schen unterscheiden sich. In anderen Beziehungen mussman bestimmte Leute sogar ermutigen, auch einmal einevorwurfsvolle Du-Botschaft auszusprechen. Denn die ha-ben sie als Wahlmöglichkeit einfach nicht in sich ausge-prägt. Die sollen durchaus auch einmal kraftvoll vom Lederziehen können und sich nicht gleich mit dem Vier-Schritte-Programm zur Ordnung rufen müssen, um eine anklagendeDu-Botschaft zu vermeiden.

GRF: Finden wir ein Beispiel?

Nehmen wir einen Menschen, der belästigt wird.

GRF: Wenn mich jemand im Bus befummelt, dann sage ichbestimmt: „Finger weg!“ Das ist mein Giraffenschrei.

SvT: Ja, genau, das ist eindeutig, kurz und kraftvoll undnicht von dem Wunsch beseelt, vier Komponenten auszu-sprechen. Wenn du womöglich die vier Komponenten in ei-nem klaren Bewusstsein in dir drin hast, ist das eine wert-volle Hilfe für klare Kommunikation nach außen. Aber wiedie dann ausfällt, das hängt von der Wahrheit der Situationab und davon, wovon du beseelt bist und was zu dir passt.Die Kommunikation, die zu deinem Menschsein passt, musserst noch erfunden werden. Wir können sie nicht in einemklugen Buch nachlesen.

GRF: Das Selbst-Erfinden überfordert etliche. Nehmen wireinmal Dieter Bohlen mit seiner Talente-Show. Er ist un-glaublich abwertend, aber authentisch darin. Wenn er zumBeispiel sagt: Du singst wie Pipi, das ins Klo fällt. Es passtaußerdem zur Situation, die dort besteht: Er bestimmt mit,wer weiterkommt. Was würdest du einem Dieter Bohlen sa-gen, der ja in dem Moment sehr authentisch ist, Friedo? Ichfinde, seine Art greift sehr seine eigene Würde an und dieWürde der Kandidaten.

SvT: Unbedingt. Es ist für die Kandidaten entblößend, zu-mal in der Öffentlichkeit. Und es ist absolut kritikwürdig.Wenn ich ihn im Coaching hätte, würde er mir wahrschein-lich sagen, dass er keine falsche Huldigung möchte, keinGefälligkeitsurteil der Würde zuliebe, schon gar nicht öf-fentlich. Also, wenn er kritisch Klartext sprechen möchte,würde ich sagen: Gut, jetzt sollten wir einmal herausfinden,wie du kritisch Klartext sprechen kannst, so dass es auchDieter Bohlen gemäß ist und gleichzeitig die Würde jenerjungen Menschen wahrt, die von der Wirkung deiner Wortebetroffen sind. – Also, das wäre erst einmal eine Frage, unddie Antwort wäre noch offen.

Gtede

W

GvifüIcSneharesounTAgediEhascda

Sic

Hwh

SwwfiCspteke

W

Sdifricdüicweiscfrtü

TITEL Die Wahrheit beginnt zu zweit

Die vier Schritte der GFK

Die Gewaltfreie Kommunikation, entwickelt von Mar-shall B. Rosenberg, ist eine Methode der Kommunika-tion und der Konfliktlösung im Menschen, zwischenMenschen und Menschengruppen. Sie lehrt außerdemeine innere Haltung, nämlich, wie Menschen über Em-pathie echte Gefühle und Bedürfnisse erkennen, wie siein ehrlichen Kontakt zu einander kommen und solcher-maßen friedfertig ihre Beziehungen gestalten können.Als Methode beschreibt die GFK einen Prozess, der imGrunde aus vier Schritten besteht:1. Beobachten (ohne die Beobachtung mit der Bewer-

tung zu vermischen, nicht interpretieren) konkreterHandlungen, die unser Wohlbefinden beeinträchti-gen.

2. Erkennen der Gefühle, die durch die Handlung aus-gelöst werden.

3. Erkennen der Bedürfnisse, Werte oder Wünsche, diehinter diesen Gefühlen stehen.

4. Konkrete Bitte an den anderen, die es beiden Seitenermöglicht, gut miteinander auszukommen.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 8

tung sucht. Denn das signalisiert mir ja: Er ist nicht hun-dertprozentig arrogant und von sich überzeugt, sondern ersucht nach einem anderen Weg. Und der Teil, der auf derSuche ist, wäre bei mir sehr wertschätzend aufgehoben.

Das heißt, Sie sähen eine Möglichkeit, sich mit ihm zu ver-binden, wie es in der GFK heißt.

SvT: Mit diesem Teil ja.

Das klingt durchaus nach GFK. Was meinen Sie, Frau Fritsch?

GRF: Ich hätte einen ganz anderen Weg. Ich würde denken:Ist das schrecklich, wie der mit den Leuten umspringt. Daserfüllt mein Bedürfnis nach einem würdevollen Umgang mitMenschen in keiner Weise. Das würde ich aber nicht im ers -ten Kontakt mit ihm ansprechen, sondern mir merken.

AUSKÜNFTE

Karoline Bitschnau, Lofer

Welche Kommunikations-Schulen und-Methoden neben der GFK haben Sieals Trainerin kennengelernt? Ich habe mich vor und neben der

GFK intensiv mit den Ansätzen von Paul Watzlawick,Schulz von Thun, Thomas Gordon, Virginia Satir, Steve deShazer, Gregory Bateson und David Bohm beschäftigt.

Welche davon hat Sie am meisten geprägt? Für mich waren alle wichtig, um ein umfassendes Ver-ständnis für menschliche Kommunikation zu entwickeln.Am meisten in meinem Kommunikationsverhalten hatmich sicher die Gewaltfreie Kommunikation geprägt.

Wie schlägt sich das in Ihrer Praxis nieder – im Training,Coaching oder in der Therapie?Sowohl in meinem beruflichen als auch in meinem pri-vaten Leben ist es mein Ziel, eine bedürfnis- bzw. wert-orientierte Sprache zu verwenden und damit lebendigeund sich gegenseitig nährende Beziehungen zu fördern.Ich schaffe es nicht immer, aber immer öfter.

Was meinen Sie: Wie gut ließen sich Rosenbergs vier Schrittemit anderen Schulen bzw. Methoden verbinden?Rosenbergs Modell lässt sich sehr gut mit anderen Schu-len bzw. Methoden verbinden. Es stellt eine ideale Ergän -zung und ein konkretes Hilfsmittel dar, um eine wert-schät zende Haltung in der Kommunikation leben undaus drücken zu können.

e-e-e-n-n-ssnea-e-ere-de

ch

ndu-i-t-ie

ont.ssm

irn-mstt,a-chie

u-g.n-inf-e,n,cherte

nd

1/2010 Kommunikation & Seminar 9

GRF: Die Frage würde mich ratlos machen – wenn ich Die-ter Bohlen wäre. Die GFK hilft mir dagegen, Worte zu fin-den, das in meiner Art auszudrücken.

Wie würde dies im Falle von Dieter Bohlen aussehen?

GRF: Ich würde fragen, was haben Sie gefühlt? Er würdevielleicht mit Pseudogefühlen kommen, etwa so: „Also, ichfühlte mich total verarscht. Der konnte gar nicht singen!“ –Ich würde sagen: Okay, was fühlen Sie, wenn Sie denken,Sie werden verarscht? – In fünf Minuten wären wir bei sei-nem Gefühl. Vielleicht wird er sagen: Ich fühlte mich über-haupt nicht berührt. „Aha, also unberührt, da ist was in Ih-rem Herzen kalt geblieben.“ Ich würde ihn fragen, ob er dasso sagen könnte: dass der Gesang ihn nicht berührt habe,und zwar zusammen mit einer klaren Beobachtung: dieTöne wurden nicht getroffen, die Pausen waren zu lang.Also nicht, deine Stimme ist „Pipi“ oder du kannst nicht sin-gen, sondern: Ich finde deine Stimme nicht gut und gebedir keine Zustimmung. In seine Worte kann er die ganzeEnergie seiner Empörung reinlegen: Das geht gar nicht, duhast die Töne nicht gefunden ... – so in der Art, also nichtschaumgebremst. Das ist, Friedo, glaub ich, deine Sorge,dass GFK die Gefühle drosselt.

SvT: Nein, das ist nicht meine Sorge. Schon gar nicht, wennich mit Dir in Kontakt bin!

Herr Schulz von Thun, gäben Sie Dieter Bohlen eine Chance,wenn der eines Tages vor Ihrer Tür stände und sagte: Ichhabe ein Problem ...

SvT: Na, da wäre ich gespannt auf diesen Kontakt, die Türwäre offen. Ich würde als erstes sagen: „Sie müssen aberwissen, dass ich Ihre Art zutiefst ablehne und beschämendfinde. Wenn Sie auch unter dieser Voraussetzung mich alsCoach wählen, dann wäre ich dazu gern bereit. Aber ichspiele mit offenen Karten: Sie haben keinen Sympathisan-ten vor sich.“ – Wenn er dann sagt, das sei für ihn überhauptkein Hindernis, wäre er herzlich willkommen.

Wie liefe das Coaching ab?

SvT: Es wäre halb eine Hilfe zur Selbstklärung: Was bewegtdich, hier Beratung zu suchen, womit bist du selbst nicht zu-frieden. Und halb wäre es auch eine Dialogsituation, bei derich mit meiner Bewertung nicht hinter dem Berg haltendürfte: „Also, wenn ich das mit meinen Augen sehe, findeich das beschämend für die betroffenen Kandidaten. Undwenn ich mir vorstelle, Millionen von Menschen sehen daein solches Modell wie Sie es zeigen, dann wird mirschlecht. Dann kriege ich wirklich Sorge.“ – Diese Kon-frontation gehörte ins Coaching hinein. Aber ich wäre na-türlich auch sehr zartfühlend für den Teil in ihm, der Bera-

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 9

gMSüb

GBnegltuteteniH

SnitüUmkoBvowdiwGdüdeda

Eavoddmke

SruaukespdesenedeAscN„Sdean

dere Möglichkeiten, mit jemandem in eine gute Verbindungzu kommen. Ich würde es nicht ausschließen, dass es auchgelingt, wenn ich sage: Ich finde es Pipi-Scheiße, wie Sie daagieren. – Mit einem Lächeln, mit Humor. Das kann eineArt sein, Vertrauen zu gewinnen. Der andere merkt: Der hiermacht mir nichts vor. Es ist eine andere Art von Brücke.

GRF: Ja, ich stimme dir zu, denn du hast auch die entspre-chende Haltung. GFK sprechen ohne innere Haltung gehtnicht. Da sind wir uns einig.

Grundvoraussetzung für Therapie und Coaching ist dieSelbstempathie: Wenn ich mit mir selbst nicht im Reinenbin, kann ich nicht mit anderen auf einer wertschätzendenEbene kommunizieren. Mir fällt momentan nichts besseresals das Innere Team ein, um mit sich klarzukommen, um ineine innere Haltung zu kommen, von der Sie in der GFKsprechen, Frau Fritsch. Wie realistisch wäre denn eine Inte-gration – etwa in der Ausbildung?

GRF: Ich habe eine Trainerin erlebt, die die Aufstellung desInneren Teams mit der GFK verknüpft hat. Sie schaute nachden Gefühlen und Bedürfnissen der einzelnen Teammit-glieder. Mit GFK allein wäre ich da vermutlich verloren. Ichbin Dir außerdem für das Wertequadrat sehr dankbar,Friedo. Es vergeht kaum eine Therapie, in der ich nicht dieseDialektik deutlich mache, dass ein Bedürfnis stets auch einGegenbedürfnis braucht, damit es nicht schräg wird, unddass ein Wert einen Gegenwert braucht.

SvT: Das finde ich interessant: dann verträgt sich GFK gutmit dem dialektischen Werteansatz! Und was das InnereTeam angeht, würde ich auch von Seiten der GFK mit Auf-

10 Kommunikation & Seminar 1/2010

TITEL

Wenn er zu mir käme, würde ich ihm zunächst alle Empa-thie dieser Welt geben.

Wie geht das?

GRF: Das ist mein Job in der Praxis: alle Empathie dieserWelt dieser Person zu geben! Irgendwann fängt sie an zuweinen, nämlich wenn sie bei ihrem Kernbedürfnis ange-kommen ist. Okay, dann habe ich schon einmal einen be-rührten Dieter Bohlen, der Kontakt zu sich hat, weil er tiefinnen fühlt, was ihm fehlt. Und dann, wenn er alle Empathiebekommen hat, die er braucht – das ist übrigens auch dasklassische Vorgehen von Marshall – würde ich eine langePause machen. Und dann fragen: „Was glauben Sie, wie derKandidat sich fühlt, wenn Sie das so ausdrücken, wie Sie esausgedrückt haben?“ Meine Erfahrung ist, dass den Leutendann etwas dämmert – nachdem sie alle Empathie dieserWelt bekommen haben. Und dann komme ich zu dem, wasich an Dieter Bohlens Kommunikationsstil verabscheuens-wert finde. Ich würde ihm, wenn er nicht schon von selbstdrauf kommt, sagen: „Ich könnte mir vorstellen, dass IhreArt zu kommunizieren andere Menschen in ihrer Würdesehr, sehr verletzt. Wie geht es Ihnen damit?“

Der sagt vielleicht: Na und?

GRF: Nein, das sagt er garantiert nicht mehr, nicht, nach-dem er selbst echte Empathie erfahren hat.

SvT: Also, ich finde das wunderbar, wie du das machst,Gerlinde. Solange du nicht sagst, dass man es unbedingt somachen SOLL. Wir wollen ja nicht die Musterschüler her-vorbringen, von denen gibt es schon genug. Und es gibt an-

Die Wahrheit beginnt zu zweit

AUSKÜNFTE

Monika Flörchinger, Niederkaufungen

Welche Kommunikations-Schulen und -Methoden neben der GFK haben Sie alsTrainerin kennengelernt? Den Ansatz von Friedemann Schulz

von Thun, die Methode ESPERE, Focusing und Gestaltar-beit waren wohl die wichtigsten.

Welche davon hat Sie am meisten geprägt?Die vier Ohren von Schulz von Thun waren in den erstenJahren meiner Tätigkeit als Kommunikationstrainerin ganzwichtig. Inzwischen habe ich sie durch die vier Ohren derGFK ersetzt. ESPERE und Focusing sind immer noch wich-tige Elemente, die ich auch für meine eigene Weiterentwick-lung nutze.

Wie schlägt sich das in Ihrer Praxis nieder – im Training,Coaching oder in der Therapie?Die GFK ist für mich die Basis und ich benutze Elementeaus anderen Methoden, um die einzelnen Schritte zu ver-tiefen. Z.B. erlebe ich ESPERE und Focusing als hilfreich, ummit Gefühlen jenseits von Worten in Kontakt zu kommen.

Was meinen Sie: Wie gut ließen sich Rosenbergs vier Schrittemit anderen Schulen bzw. Methoden verbinden? Für mich geht es in der GFK darum, in eine einfühlsame, lie-bevolle Verbindung mit sich selbst und anderen zu kommenund alte Denk- und Verhaltensmuster, die dem im Weg ste-hen, zu verändern. Die vier Schritte sind dafür das effektiv-ste „Instrument“, das ich bisher kennen gelernt habe. Aberes ist nicht das Einzige. Mir macht es zur Zeit riesigen Spaß,das Potenzial der Verbindung verschiedener Wege zu die-sem Ziel zu erforschen.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 10

geschlossenheit rechnen. Denn die innere Pluralität desMenschen muss sich ja auch in pluralistischer Empathie undSelbstempathie – ein schöner Begriff, den ich von dir gerneübernehme! – wiederfinden.

GRF: Was freilich den Unterschied zum Beispiel zwischenBedürfnissen und Strategien betrifft, hilft mir auch das In-nere Team nicht weiter, denn es gibt jede Menge Teammit-glieder mit Strategievorschlägen. Dann kommt es zu Patt-Si-tuationen. Wenn man jedoch das Bedürfnis hinter der Stra-tegie erkennt, dann eröffnet sich ein Raum an Möglichkei-ten. Ich bin Praktikerin, ich schaue, ob es bei mir funktio-niert. Und wenn es bei mir funktioniert, dann habe ich dieHoffnung, dass es auch beim anderen funktioniert.

SvT: Die Unterscheidung zwischen Strategien und Bedürf-nissen finde ich richtig. Im Inneren Team melden sich na-türlich auch Strategen zu Wort: Ich hab das Bedürfnis X. –Und plötzlich meldet sich einer, der sagt, das muss man abermit Y machen. Den nehme ich mit auf. Ich sage nicht: Dukommst hier nicht rein, weil du ein Stratege bist und ich nurBedürfnisse brauche. Sondern das ist ein wichtiger Teil da-von, was deine Persönlichkeit im Moment ausmacht. Alsowollen wir auch den Strategen willkommen heißen. Dassdie Bedürfnisse dahinter in der Vertiefungsarbeit spürbarwerden und ihren Botschafter finden, das ist ein wichtigerGedanke. Überhaupt empfinde ich die Betonung der Be-dürfnisse durch die GFK, sowohl im Coaching als auch inder Kommunikation, als eine große Bereicherung. Ich werdedarauf mehr und bewusster fokussieren.

Eine stimmige Kommunikation ist sowohl wesensgemäß alsauch situationsgerecht, wie Sie, Herr Schulz von Thun, esvorhin sagten. Wir haben gesehen, dass die vier Schritte inder GFK hervorragend dazu geeignet sind, die eigenen Be-dürfnisse zu erkunden, im Grunde also herauszufinden, wasmir selbst als Kommunikatorin wesensgemäß ist. Wie er-kennen wir, was situationsgerecht ist?

SvT: Jede Situation enthält eine besondere Herausforde-rung, die wir mit dem Wertequadrat versuchen, dialektischauf den Punkt zu bringen. Zum Beispiel wenn Angela Mer-kel in Polen am Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polenspricht, dann steht sie kommunikativ vor einer ganz beson-deren Herausforderung, den richtigen Ton zu treffen. Einer-seits die noch längst nicht verjährte Schuld klar zu beken-nen, ohne Wenn und Aber. Andererseits nicht in einen Tonder moralischen Selbstkasteiung zu verfallen, der nur nochAuftritte im Büßerhemd gestattet. Daher die zweite Bot-schaft, die eine zukunftsgerichtete Einladung zur gutenNachbarschaft auf Augenhöhe ausspricht – ohne einen„Schlussstrich“ unter die Vergangenheit zu ziehen. Erst bei-des zusammen wird der Situation gerecht, das eine ohne dasandere wäre Murks. Allgemein gesprochen: Wir erkennen

etwas als „situationsgerecht“, wenn wir die Situation ge-danklich und gefühlsmäßig durchdringen und uns unsererRolle darin bewusst werden.

GRF: Ich kann das alles auch aus der GFK entwickeln, wieAngela Merkel in Polen agiert: die Schuld und die gemein-same Augenhöhe.

SvT: Ich sehe in der GFK allerdings kein Curriculum, um diesituationsspezifischen Herausforderungen auf den Punkt zubekommen, es im Kopf klar zu kriegen. Und dann sozusagenmit der richtigen inneren Mannschaftsaufstellung anzutreten.Also mit den Mitgliedern des Inneren Teams, die jetzt auf dieBühne gehören und in einer anderen Situation eben nicht.

Das wäre noch einmal ein Plädoyer für die Anwendung desModells des Inneren Teams.

SvT: Ja, in Verbindung mit dem Wertequadrat.

GRF: Keine Frage, das Wertequadrat ist hochkompatibelmit der GFK. Ich wüsste auch niemanden, der da wider-sprechen würde. Ich kann freilich nur für mich sprechen,

1/2010 Kommunikation & Seminar 11

AUSKÜNFTE

Günther Biwer, Bad Vilbel

Welche Kommunikations-Schulen und-Methoden neben der GFK haben Sieals Trainer kennengelernt?

Schulz von Thun, Berne, Birkenbihl, Glasl, Salomé, Watz-lawick, Gordon.

Welche davon hat Sie am meisten geprägt?Neben GFK Schulz von Thun, Watzlawik, Berne, Glasl –in dieser Reihenfolge.

Wie schlägt sich das in Ihrer Praxis nieder – im Training,Coaching oder in der Therapie?Meine Darstellungen sind ein Konglomerat der verschie-denen Theorien, keine Festlegung auf nur einen Weg.

Was meinen Sie: Wie gut ließen sich Rosenbergs vier Schrittemit anderen Schulen bzw. Methoden verbinden?Sehr gut: alle Schulen ergänzen sich. Wenn ich nur dieVorderseite einer Münze betrachte, kenne ich nicht dieganze Münze. Die Gedanken Rosenbergs und S.v.T.s sindso grundlegend, dass sie alltagstauglich gemacht werdenkönnen. GFK ist der beste Weg, Kindern zu ermöglichen,ihre Konflikte selbst lösen zu lernen.

ngchdaneer

e-ht

ien

enesin

FKe-

escht-

chr,

seinnd

utref-

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:49 Seite 11

terüddiul

S

U

SwscdaHWEdaaudete

FrbMGü

12 Kommunikation & Seminar 1/2010

len Sie sich denn, wenn Ihr Bedürfnis nach Annahme nicht er-füllt ist? Und was genau habe ich gesagt oder getan, so dassIhr Bedürfnis nach Annahme nicht erfüllt ist?“

SvT: Darin würde ich jetzt wieder völlig übereinstimmenmit dir. Die Klärungshilfe muss genau diesen Weg gehen.Aber als einen Einleitungssatz für eine Klärung ist das Pseu-dogefühl okay. Es trifft zwar zu, dass in einem Satz wie „Ichfühle mich von dir hintergangen“ nicht nur mein Gefühlanklingt, sondern dass auch eine Interpretation und ein Vor-wurf drinsteckt. Für diese Botschaft auf der Beziehungs-ebene kann uns der Begriff „Pseudogefühl“ immerhin sen-sibilisieren: Viele so genannte Ich-Botschaften enthalten tat-sächlich implizit Vorwürfe. Dies sollte aber nicht pauschalzu ihrer Ächtung führen, wie es das „Pseudo“ nahelegt: Immenschlichen Kopf sind Gefühl und Interpretation mitein-ander verschaltet. Auch dem Ärger liegt eine Interpretationzugrunde, die dieses Gefühl erst hervorbringt. Und der Vor-wurf kann durchaus zur guten Kommunikation gehören, be-sonders wenn ich ihn im Herzen mit mir herumtrage, aberlieb und nett sein möchte.

Das klingt im Grunde wie eine Ehrenrettung für die offeneKonfrontation in der Kommunikation. Auch auf die Gefahrhin, den anderen abzuwerten?

SvT: Überaus höfliche, friedliche und sanftmütige Menschenkönnen diese Gefahr hin und wieder einmal in Kauf nehmen.

GRF: Konfrontation gibt es auch in der GFK. Indem ichetwa sage, was ich gesehen habe: Du hast soeben dies undjenes gesagt oder getan. Ohne Vorwurf. „Ich habe Dir500 Euro geliehen, und du hast mir versprochen, du gibstsie mir in vier Wochen zurück. Nun sind schon sechs Wo-chen vorbei, und das Geld ist noch nicht auf meinem Konto.Ich brauche Verlässlichkeit, und darum bitte ich dich, mirdas Geld noch heute zu überweisen.“ Das ist konfrontierend,kraftvoll, das ist GFK. Ich möchte es begreifen, Friedo, sagbitte noch, was an der Du-Botschaft ist dir wichtig?

SvT: Ohne Du-Botschaft wäre unsere Sprache ärmer, mitihr bin ich in der Lage, authentisch auch ein Stück Aggres-sion rüberzubringen. Auch in deiner sehr gelungenen An-sprache wird seine mangelnde Verlässlichkeit zum Thema,wird er mit diesem Vorwurf konfrontiert, und das ist gut so.– Als ich das erste Mal erlebte, wie sich Teilnehmer im Se-minar maßregelten, dass ihnen die Ich-Botschaft nicht ge-lang, da wurde mir klar, es läuft etwas schief. Und mirwurde klar, ich muss die Du-Botschaft rehabilitieren.

Es ist ja nicht alltäglich, dass zwei unterschiedliche Schulensich so begegnen wie Sie beide. Eher ist es umgekehrt. Psy-choanalytiker beschweren sich, dass Verhaltenstherapeuteninzwischen mit Übertragung und Gegenübertragung arbei-

sicher auch für Rosenberg und für Trainer, die wie ich Psy-chologen sind. Psychologen gehen ja von Hause aus ehereklektisch vor. Doch die sind in der GFK in der Minderheit,die meisten kommen aus anderen Berufen. Ich halte es fürdenkbar, dass andere anders darüber denken.

Wie schauen Sie im Rückblick auf das Kolloquium?

GRF: Ich hab Friedemann mit großer Freude zugeschautund hatte seiner Live-Demonstration nichts mehr hinzuzu-fügen. Wir hatten beide für unsere Demos Personen aus demPublikum, die jeweils ein Problem aus professionellem Zu-sammenhang thematisierten. Und ich hab gesehen, Du hastganz klar die Bedürfnisse benannt, da dachte ich, es gibtnichts hinzuzufügen. Es war eine ganz gelungene

– GFK-Vorstellung?

GRF: Absolut.

SvT: Ich bin überhaupt ein GFK-Mensch. Ja, ja. Nur diePseudogefühle, die würde ich gern rehabilitieren.

Sagen Sie uns bitte, warum.

SvT: Bei der Unterscheidung von Gefühl und Pseudogefühl,zu der die GFK anregt, hätte ich den Verdacht, dass das einedie guten und edlen Gefühle sein sollen, die einer edlen Seelewürdig sind, und das andere etwas – na, das ist nicht ganz sokoscher, das ist unreif und wölfisch, da ist noch ein Akt derSelbsterziehung nötig, um von solchen Pseudogefühlen los-zukommen. Und das würde ich nicht mitvollziehen.

Nehmen wir ein klassisches Beispiel: Ich fühle mich von dirabgelehnt.

SvT: Das wäre aus meiner Sicht ein mutiger, vielleicht zu-treffender, mindestens klärungswürdiger Satz. Wenn ich je-mandem sage, ich fühle mich von dir abgelehnt, dann sig -nalisiere ich: Es hat auch etwas mit dir zu tun. Wie du mirbegegnest. So empfinde ich es nämlich. Zu Recht oder zuUnrecht – aber ich möchte berechtigt sein, das zu themati-sieren. Das sollte man den Menschen nicht abtrainieren.

GRF: Ich sag’s mal als Tiefenpsychologin: Wenn du struk-turell reif entwickelt bist, dann ist das für dich eine kostbareInformation. Aber es gibt Menschen, die überall einen Feindwittern. Da ist es überhaupt nicht hilfreich. Da machen unsereunterschiedlichen beruflichen Kontexte den Unterschied zwi-schen uns. Der Satz, ich fühle mich von dir abgelehnt, führtnach meiner Erfahrung in die Sackgasse einer Opferhaltungund in Abhängigkeit vom Verhalten des anderen. Ich korri-giere dann die Worte auch nicht direkt, sondern ich sage:„Aha, Ihr Bedürfnis nach Annahme ist nicht erfüllt. Wie füh-

TITEL Die Wahrheit beginnt zu zweit

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 12

ten. Mancher in der NLP-Gemeinde ist nicht so entzückt da -rüber, dass systemische Elemente in die Praxis und auch indie Ausbildung einfließen. Herr Schulz von Thun, wie groß istdie Versuchung zu glauben, die eigene Schule sei das Non plusultra in der Kommunikation, sozusagen der Stein der Weisen?

SvT: Sehr groß!

Und trotzdem schauen Sie auf die GFK.

SvT: Unbedingt, und nicht nur auf die GFK, auf alle, die et-was beizutragen und anzubieten haben zu dem Thema zwi-schenmenschliche Kommunikation. Und da denke ich schon,dass noch Steine der Weisen woanders liegen. Ich bin vonHaus aus ein integrativer Mensch, und sage mit Nathan demWeisen: Jeder hat da einen Zipfel der Wahrheit in der Hand.Es ist doch gut, die Gemeinsamkeiten zu entdecken und sichdarüber zu freuen, die Unterschiede zu benennen und darüberauch nicht grummelig zu werden. Wir gehen ja schlauer ausder Sache hervor, als wenn wir nur im eigenen Saft schmor-ten. Nietzsche hat gesagt: Die Wahrheit beginnt zu zweit.

Frau Fritsch vermutete vorhin, dass die Annäherung Ihrerbeider Methoden nicht unbedingt die Zustimmung allerMitglieder der GFK-Gemeinde finde. Wie groß sehen Sie dieGefahr für Schulen wie der Ihren, die Reinheit der Lehreüberzubetonen?

r-ss

enn.u-chhlr-s-n-t-almn-onr-e-er

nehr

enn.

chndirsto-o.ird,

ag

its-n-a,o.e-e-ir

eny-

enei-

1/2010 Kommunikation & Seminar 13

SvT: Schulenbildung im Zusammenhang mit Methodenläuft stets Gefahr, Musterschüler zu produzieren, die es be-sonders gut machen wollen. Die einem dann als Geisterfah-rer entgegen kommen. Zum Beispiel wenn ich höre, wie je-mand sich damit brüstet, dass er seinem Chef im Gesprächsagt: „Also Sie haben wohl Schulz von Thun nicht gelesen!“Solch ein Satz lässt einen Fan erkennen, der den Geist derLehre punktgenau ins Gegenteil verkehrt.

Wie wird es nach dem Kolloquium weitergehen? Gibt esKonsequenzen, weitere Planungen?

GRF: Erst einmal nichts Konkretes. Doch ich freu mich je-des Mal, Friedemann Schulz von Thun zu sehen. Ich magdie Konfrontation und die Auseinandersetzung. Es ist hilf-reich für mich – zum Weiterdenken.

SvT: Wir machen jetzt eine Buchveröffentlichung in der„Impulse“-Reihe, und zwar mit einem Aufsatz von LarissaStierlin Doctor. Ich sehe unsere Annäherung in gewisserWeise auch als Appell an die Fanklubs, sie zu einer, ich sagmal: wechselseitigen Aufgeschlossenheit zu ermutigen.Wenn die nicht schon da ist. Das wäre doch im Sinne derErfinder, oder?

Aufgezeichnet von Regine Rachow

Die Gesprächspartner

Friedemann Schulz von Thun, Psychologe, Trainer und Hochschulprofessor i.R. der Uni-versität Hamburg. Populär wurde er mit seinen Modellen zu grundlegenden Abläufen derKommunikation, veröffentlicht in der Trilogie „Miteinander reden“ (rowohlt, Band 1: 1981,Band 2: 1989 und Band 3: 1998). Unter anderem das Kommunikationsquadrat, das Modellvom Inneren Team, das Werte- und Entwicklungsquadrat und das Situationsmodell werdenim Training von Management- und Führungskräften sowohl in der Wirtschaft als auch imNon-Profit-Be reich genutzt. Das Kommunikationsquadrat gehört zum Lehrstoff an Gym-nasien. Siehe auch KS, Heft 6/2008.

Gerlinde R. Fritsch, Psychologin, arbeitet als niedergelassene Psychotherapeutin in Ham-burg. Ihre Schwerpunkte sind Tiefenpsychologie, Hypnotherapie und Erlebnispädagogik.Seit 2002 beschäftigt sie sich intensiv mit der Gewaltfreien Kommunikation. 2008 veröf-fentlichte sie das Buch „Praktische Selbst-Empathie – Herausfinden, was man fühlt undbraucht“ (Junfermann). In diesem Jahr wird „Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator“ vonihr erscheinen. Ihr Artikel, auf den Friedemann Schulz von Thun aufmerksam wurde, er-schien in KS, Heft 1/2009.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 13

Eine Annäherung zwischender Kommunikations -psychologie nach Schulzvon Thun und der Gewalt-freien Kommunikation nach Rosenberg.

Die Kommunikationspsycholo-gie nach Schulz von Thun und

die Gewaltfreie Kommunikation(GFK) nach Rosenberg sind An-sätze zur Förderung konstruktiverKommunikation. Sie haben beide inviele Bereiche Einzug gehalten: indie Arbeitswelt, in die Schule, in denAlltag. Ihre leitenden Prinzipienwerden wirksam beim Coaching, in der Paarberatung, imKonfliktmanagement und in der Mediation, auch bei der Be-ratung von Gefängnisinsassen.

Seit vielen Jahren arbeite ich als Trainerin und Beraterin ineinem Netzwerk um Friedemann Schulz von Thun und be-nutze häufig und gerne seine Modelle. Vor einigen Jahrenkam ich in Berührung mit der Gewaltfreien Kommunika-tion nach Marshall Rosenberg, die mich nachhaltig beein-druckte: vor allem die Kraft, die aus dem Erkennen von Be-dürfnissen erwachsen kann, aber auch die nach (Herzens-)Verbindung strebende Haltung dieses Ansatzes.

Es beschäftigten mich sofort Fragen wie: Sind die beidenAnsätze kompatibel? Wo gehen sie zusammen, wo nicht?Die vier Komponenten der GFK haben sich vielerorts be-währt, aber: Soll man immer so sprechen? Was ist mit derDu-Botschaft in der GFK, hat sie dort eine Daseinsberech-tigung? Wie ist das mit den Bedürfnissen bei Schulz vonThun? Werden sie genügend berücksichtigt?

Vom Umgang mit dem Stein des AnstoßesTITEL

14 Kommunikation & Seminar 1/2010

Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, habe ich imSommer 2009 an der Uni Hamburg ein Kolloquium veran-staltet, bei dem es darum ging, die beiden Ansätze mitein-ander in Verbindung zu bringen. Friedemann Schulz vonThun und Gerlinde Fritsch, GFK-Trainerin, waren mitein-bezogen als Experten für ihren jeweiligen Ansatz. Es fan-den Live-Demonstrationen statt und es wurde im Plenumdiskutiert.

Gemeinsame Wurzeln, unterschiedliche Entstehung

Beide Ansätze haben Wurzeln in der humanistischen Psy-chologie. Rosenberg wurde in den 60er Jahren nachhaltigvon seinem Lehrer Carl Rogers geprägt, einem wichtigenVertreter der humanistischen Psychologie und dem Be-gründer der Gesprächstherapie (heute „PersonenzentriertePsychotherapie“ genannt). Schulz von Thun war in den 70erJahren Schüler und Mitarbeiter von Reinhard Tausch, demPionier der Gesprächstherapie in Deutschland, nachdem er

sißereIn

ZthpeunsoWun

FJaimbemchUve

RbeRuihmWde

AmübormSpeunT

DfascSduscinSun

Dunno

Vom Umgang mit dem Stein des AnstoßesVon Larissa Stierlin Doctor

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 11:27 Seite 14

mn-n-n

n-n-m

y-igene-teermer

1/2010 Kommunikation & Seminar 15

schen Aussagen und Ich-Botschaften – dazu geführt hat,dass Menschen unter Umständen nicht mehr ihrem Wesengemäß kommunizierten. Sie zogen stattdessen einen „kom-munikativen Sonntagsanzug“ an und betrieben „Sprech -blasen-Kosmetik“.

Die Wirkung war häufig so, dass der Mensch in dem Be-mühen, das neu gelernte Gesprächsführungsverhalten um-zusetzen, wertschätzender, einfühlsamer und idealer sprachals ihm innerlich zumute war. Das war gut gemeint, führteaber zu einer Verhaltensschablone, die innerlich nicht ge-deckt war. Es blieb stets eine Diskrepanz zwischen inneremZumutesein und dem, was nach außen hin geäußert wurde.Das Konzept der Stimmigkeit entstand u.a. vor dem Hinter-grund dieser Erfahrungen und nimmt Abschied von jederVerhaltensschablone.

Die Modelle der Kommunikationspsychologie von Schulzvon Thun geben auf die oben gestellte Frage: „Wie kom-muniziere ich richtig?“ keine generelle, normative Antwort.Keines stellt ein Rezept oder einen Arbeitsplan dar, der ab-gearbeitet wird und dann die Antwort verspricht. Sie sindwertvolle Hilfsmittel und Werkzeuge, Untersuchungs- und Diag noseinstrumente auf der Suche nach der individuellenAntwort in einer bestimmten konkreten Situation.

Rosenberg geht es um eine empathische Verbindung, in derin jedem Menschen das zutiefst Menschliche gesehen wird– ohne Feindbilder oder moralische Urteile. Bei seinem An-satz geht es darum, lebensentfremdende bzw. gewaltvolleKommunikation bewusst zu erkennen und zu vermeidenund stattdessen den Zugang zu finden zu lebensbejahenderKommunikation, um diese auch anzuwenden.

Was versteht Rosenberg unter Gewalt in der Kommunika-tion? Er sagt: „Gewalt entsteht von dem Glauben, dass an-dere Menschen unsere Schmerzen verursachen und dafürStrafe verdienen“ (Rosenberg, 2005, S. 168). Eher zu ver-meiden sind demnach alle Formen von Kommunikation, diemoralische Urteile enthalten in Kategorien von richtig undfalsch, gut und schlecht, schuldig und unschuldig etc. Jeg -liches moralisch urteilende Denken bzw. eine Haltung, beider es darum geht, heraus zu finden, welches Fehlverhaltenbegangen wurde, gehören für Rosenberg zur lebensentfrem-denden Kommunikation. Die kann andere Personen betref-fen: „Sie denkt nur an sich.“ Oder, von inneren Wortmeldernausgesprochen, uns selbst: „Ich bin einfach zu doof.“

Rosenberg empfiehlt stattdessen eine Sprache zu sprechen,die an unseren Bedürfnissen orientiert ist. Bedürfnisse sinduniversell. Wir haben alle die gleichen Bedürfnisse, etwadas Bedürfnis nach körperlicher Nahrung, Sicherheit, Ver-ständnis, Autonomie, Kreativität, Wertschätzung, Intimität.Sie zu erfüllen ist immer lebensbereichernd und dient un-

sie direkt von Carl Rogers in den USA gelernt hatte. Au-ßerdem wurde Schulz von Thun beeinflusst von seiner Leh-rerin Ruth Cohn, der Begründerin der „ThemenzentriertenInteraktion“ (TZI).

Zentrale Begriffe der humanistischen Psychologie wie Au-thentizität, Wertschätzung, Kontakt, Empathie, Bewusstheit,persönliche Entwicklung, Bedeutung der Erfahrung im Hierund Jetzt, sowie die Annahme, dass Menschen alle Res-sourcen zur Problemlösung in sich tragen, stellen leitendeWerte in beiden Ansätzen dar. Beide Ansätze sind jedochunterschiedlichen Entstehungskontexten entsprungen.

Für Schulz von Thun ging es als jungem Trainer in den 70erJahren darum, Menschen in Bezug auf ihre Kommunikationim beruflichen Bereich zu unterstützen. Viele seiner heutebekannten Modelle entstanden hauptsächlich aus der Arbeitmit Führungskräften. Ihn beschäftigten dabei im Wesentli-chen die Fragen: „Was ist professionelle Kommunikation?“Und: „Wie können sich Professionalität und Menschlichkeitverbinden und befruchten?“

Rosenbergs Ansatz dagegen entstand aus der Bürgerrechts-bewegung der frühen 60er Jahre in den USA, in der es umRassenkonflikte existentieller Art ging. Rosenberg arbeiteteu.a. mit bis auf den Tod verfeindeten Straßengangs. Es gingihm hauptsächlich um die Fragen: Welche Art von Kom-munikation ist förderlich, um Gewalt zu verhindern? Und:Wie können Menschen, selbst unter schwierigsten Umstän-den, mit ihrem einfühlsamen Wesen in Verbindung bleiben?

Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: „Wie kom-muniziere ich richtig?“ empfiehlt Schulz von Thun, sich amübergreifenden Kommunikationsideal der Stimmigkeit zuorientieren. Sie ist definiert als die doppelte Übereinstim-mung sowohl mit mir selbst als auch mit dem Charakter derSituation. „Stimmige Kommunikation enthält einen dop-pelten Auftrag, der mir die Übereinstimmung mit mir selbstund mit dem Gehalt der Situation abverlangt“ (Schulz vonThun, 1981, S. 18 und S. 121 ff).

Die Antwort kann und muss demnach für jeden anders aus-fallen. Es gibt nicht die einzig richtige Antwort für alle Men-schen und in allen Situationen. Jeder Mensch ist anders, jedeSituation ist anders. Jeder und jede von uns hat ganz indivi-duell verschiedene innere Teammitglieder und innere Mann-schaftsaufstellungen. Und jede Situation unterscheidet sichin Bezug auf Anlass, Ziel, beteiligte Personen, Rollen, etc.Stimmigkeit berücksichtigt beide Aspekte: Wahrhaftigkeitund Situationsentsprechung.

Die Erfahrungen der frühen Trainings von Schulz von Thunund seinen Kollegen haben gezeigt, dass das Einüben einesnormativen Gesprächsstils – damals geprägt von empathi-

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 15

MdascDiduteCoTä

Bi

serer Existenz. Wenn wir in Kategorien von Bedürfnissensprechen, geht es nicht mehr um moralische Werturteile unddarum, wer Recht hat. Wir befinden uns dann in einemRaum jenseits von richtig und falsch und damit nach Ro-sen berg in einem Raum jenseits von Gewalt.

Um jedoch die Bedürfnisse zu erkennen, empfiehlt Rosen-berg zunächst die Gefühle wahrzunehmen, die in uns le-bendig sind. Gefühle und Bedürfnisse hängen untrennbarmiteinander zusammen. „Bedürfnisse werden durch Ge-fühle erkennbar, sichtbar. Darin liegt die Bedeutung von Ge-fühlen“ (Rosenberg, 2004, S. 17). Wenn wir uns einsam füh-len, ist unter Umständen unser Bedürfnis nach Nähe undKontakt nicht erfüllt. Wenn wir uns ängstlich fühlen, brau-chen wir unter Umständen Schutz oder körperliche bzw.emotionale Sicherheit. Die Wahrnehmung unseres Gefühlskann dabei helfen herauszufinden, was wir brauchen, undStrategien zu entwickeln, dieses auch zu bekommen. Selbst„nur“ das Erkennen des Bedürfnisses an sich kann schoneine wertvolle, lösende und befreiende Wirkung (insbeson-dere für den Prozess der Selbstklärung) haben.

Bedürfnisse sind nicht das gleiche wie die Strategien, diedazu führen, ein Bedürfnis zu erfüllen. Wenn wir zum Bei-spiel Hunger verspüren, dann gibt es viele Strategien, dasBedürfnis nach Nahrungsaufnahme zu befriedigen: wir kön-nen Pizza essen, Schokolade, Lammkotelett oder ein Käse-brot, wir können zuhause kochen oder ins Restaurant ge-hen. Streit gibt es auf der Ebene der Strategien, nie auf derEbene der Bedürfnisse. Vielversprechend ist es, bei Kon-flikten von der Strategieebene weg auf die Ebene der Be-dürfnisse zu finden. Für Bedürfnisse gibt es ja letztendlichunzählige Strategien, diese zu erfüllen. Es kann sich derHandlungsspielraum öffnen.

Generell spielt Empathie eine große Rolle bei der Bedürfnis-erkennung und -erfüllung. Einfühlsam zu sein, und zwar sichselbst und anderen gegenüber, erhöht die Chance, dass dieBedürfnisse aller gesehen, gewürdigt und erfüllt werden kön-nen, und damit die Wahrscheinlichkeit friedlicher Koexistenz.

Das Kommunikationsquadrat und die GFK

Zunächst liegt es nahe, die vier Seiten des Kommunika -tionsquadrates nach Schulz von Thun und die vier Kom-ponenten der GFK nach Rosenberg aufeinander zu be -ziehen.

Bis auf die Beziehungsseite entsprechen sich die Aspekte.Die Rosenbergschen Komponenten stellen explizite Hand-lungsanweisungen auf drei Seiten des Kommunikations-quadrates nach Schulz von Thun dar. Diese halte ich – wennim jeweiligen Fall stimmig – für eine bereichernde Orien-tierung und Inspiration für die Selbstklärung, Gesprächs-

Sachinhalt –

1. Komponente der GFK: beobachtbares Geschehen

Selbstkundgabe – Appell –

2. + 3. Komponente 4. Komponente

der GFK: Gefühle der GFK: Bitte

und Bedürfnisse

Beziehung –

wird in der GFK nicht explizit herangezogen

vorbereitung und -durchführung anhand des Kommunika -tionsquadrates, nämlich:

Für die Sachseite: Den „Stein des Anstoßes“ benennen, d.h.beobachtbares Verhalten bzw. Geschehnisse beschreiben,ohne Wertung. Kurz: Beobachtung nicht mit Bewertung ver-mischen.

Für die Selbstkundgabeseite: Innere Gestimmtheit, ausge-löste Gefühle benennen und die zugrunde liegenden Be-dürfnisse.

Für die Appellseite: Eine Bitte formulieren mit folgendenMerkmalen • positiv statt negativ (das, was ich möchte, und nicht, was

ich nicht möchte) • konkret und handlungsbezogen• machbar• Erfolg der Bitte sollte jetzt und hier überprüfbar sein

Der Aspekt der Stimmigkeit

Es wurde schon erwähnt, dass bei den vier Komponentennach Rosenberg die Beziehungsseite im Sinne des Kom-munikationsquadrates nicht explizit herangezogen wird.Stellungnahmen zur Beziehung können in der GFK enthal-ten sein. Es werden jedoch keine konfrontativen Du-Bot-schaften empfohlen, im Gegenteil. Diese gilt es eher zu ver-meiden. Das macht Sinn in der „Philosophie“ der GFK, inder es darum geht, jegliches moralische Urteilen zu ver-meiden, denn das enthält nach Rosenberg im Keim Gewalt. Hier kommt der Stimmigkeitsaspekt ins Spiel. Rosenbergschlägt mit seinen vier Komponenten ein klares Kommuni-kationsraster vor, wenn wir mit anderen Kommunikations-formen nicht weiter kommen. Schulz von Thun dagegenmöchte jede Verhaltensempfehlung nach dem Kompass derStimmigkeit ausrichten.

16 Kommunikation & Seminar 1/2010

TITEL Vom Umgang mit dem Stein des Anstoßes

Abb.: Das Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun und die vier Komponenten der GFK nach Rosenberg

JeGfasclistGGstVteabSkoGna

Afüdevo

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 16

Gernot Hauke, Serge K. D. Sulz

Management vor der Zerreißprobe – Oder: Zukunft durch Coaching

Manager sind in einer so komplexen Situation,dass sie ohne individuelles Coaching ihre Ent-scheidungen nicht mehr optimieren können.Die Zukunft des Managements wird gesichertdurch professionelles Coaching – z. B. vermit-telt durch psychotherapeutisch erfahreneCoaches, die sich dadurch ein bedeutsamesTätigkeitsfeld aneignen.

Bibl. Nr. 16390 | 267 Seiten | € 49,–

Supervision, Intervision und Intravision in Ambulanz, Klinik und Praxis

Konzeption und Durchführung im Rahmen kognitiv-behavioraler und integrativer Psychotherapie

Ein unentbehrlicher Leitfaden für Supervision, Intervision,Qualitätszirkel und therapeutisches Qualitätsmanagementin der Klinik, im Institut und in der Praxis. Wir bauen dieKonzeption von Supervision auf vier grundlegenden wis-senschaftlichen Fundamenten auf: • Selbstregulation (z. B. Carver, Scheier 1998, Kanfer 1979)• Selbstorganisation (z. B. Haken, Schiepek 2005,

Watzlawik 1981)• Selbstentwicklung (Piaget 1976, Kegan 1986)• Neurobiologische Gedächtnis- und Emotionsforschung

(z. B. Damasio 2003)

Unter Berücksichtigung von prozessualen Beziehungs- undInteraktionsaspekten wird in diesem Buch auf Supervisioneingegangen. Sowohl die besondere Aufgabe des Super-visors als Mentor in der Ausbildung als auch die super-visorische Perspektiveneinnahme in der Intervision sindThema der Betrachtungen. Dabei wird das Arbeiten mitBeziehungen und Emotionen ebenso untersucht wie dieganzheitliche Entwicklung und der Aufbau professionellerFähigkeiten. Ein Praxisbuch für Supervisoren und The-rapeuten – auch im Sinne von Qualitätsmanagement zurOptimierung der Prozess- und Ergebnisqualität.

Serge K. D. Sulz Bibl. Nr. 16460 | 399 Seiten | € 64,–

1/2010 Kommunikation & Seminar 17

a -

h.n,r-

e-e-

en

as

enm-d.l-t-r-inr-t.

rgi-s-n

er

Jedoch liegen die Kommunikationspsychologie und dieGFK an dieser Stelle gar nicht so weit auseinander, jeden-falls wenn man bei Gerlinde Fritsch nachliest. Sie be-schreibt, was die GFK jenseits der „richtigen“ Worte wirk-lich ausmacht: „GFK ist nicht die Anwendung von be-stimmten Worten (und die Vermeidung anderer Worte), undGFK zu sprechen macht die Welt nicht ärmer an Gewalt.GFK hat nicht eine Sprachveränderung, sondern eine be-stimmte innere Haltung zum Ziel: eine tiefe wertschätzendeVerbindung zu mir selbst und zu anderen herzustellen, ur-teilsfrei präsent zu sein. Die vier bekannten GFK-Elementeaber kann man formal korrekt sprechen, ohne auch nur einStück dem eigenen Herzen oder dem des anderen näher zukommen. Ohne echte Beteiligung des Herzens jedoch istGFK nicht möglich“ (Fritsch, aus Kommunikation & Semi-nar, Heft 1/2009, S. 20).

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Rosenberg selbstfür bestimmte Situationen und Menschen Abweichungen vonder klassischen GFK befürwortet. „Ich muss nicht unbedingtvon Gefühlen und Bedürfnissen sprechen, ich wähle das Vo-

kabular, das am besten funktioniert, denn es geht nicht umWorte, es geht um die Verbindung“ (Rosenberg, 2004, S. 54).

Zudem beschreibt Rosenberg bei der Entwicklung von derso genannten emotionalen Sklaverei zur emotionalen Be-freiung ein Stadium, in dem der Ausdruck von konfrontati-ven Du-Botschaften bzw. abwertenden Bemerkungen durch-aus begrüßenswert für ihn ist. Zum Beispiel wenn jeman-dem bewusst wird, dass er nicht (allein) verantwortlich istfür die Gefühle anderer. Rosenberg sagte einmal in einemWorkshop, es gehe nicht darum, immer GFK zu sprechen.Wir könnten uns viel mehr immer wieder neu entscheiden,es zu tun, wenn es uns sinnvoll erschiene.

Neben den Gemeinsamkeiten besteht meiner Meinung nachin Bezug auf das Thema Stimmigkeit und Konfrontationdoch auch ein Unterschied zwischen den Ansätzen. Beidebefürworten im gegebenen Fall Konfrontation – die GFKaber eher auf eine Weise, die nicht abwertend ist, z.B. eineKonfrontation mit den eigenen Bedürfnissen. Für Schulzvon Thun andererseits kann eine konfrontativ-wertende Du-

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 17

Vom Umgang mit dem Stein des AnstoßesTITEL

18 Kommunikation & Seminar 1/2010

Schließlich möchte ich noch auf die Kompatibilität der kom-munikationspsychologischen Modelle mit der GFK einge-hen: das Kommunikationsquadrat, das Innere Team, dasRiemann-Thomann-Kreuz und das Teufelskreis-Modellsind, meine ich, ohne weiteres integrierbar. Das Wertequa-drat mit seiner dialektischen Ausrichtung der Ideale und dasSituationsmodell, das die Kommunikation schlussendlichder „Wahrheit der Situation“ (Stimmigkeit) unterstellt, sindvielleicht am ehesten Modelle, die für manche GFKler ersteiner Integrationserarbeitung bedürfen.

Literatur

Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander Reden 1. Störungenund Klärungen. Rowohlt, Reinbek 1981

Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander Reden 3. Das InnereTeam und situationsgerechte Kommunikation. Rowohlt, Rein-bek 1998

Rosenberg, Marshall B.: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kom-munikation. Ein Gespräch mit Gabriele Seils. Herder, Frei-burg im Breisgau 2004

Rosenberg, Marshall B.: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Spra-che des Lebens. Junfermann, Paderborn 2004

Fritsch, Gerlinde R.: Unter der Spitze des Eisbergs. In: „Kom-munikation und Seminar“, Heft 2/2009, Junfermann Pader-born

Fritsch, Gerlinde R.: Praktische Selbst-Empathie. Herausfinden,was man fühlt und braucht. Junfermann, Paderborn 2009

Botschaft auch eine Option darstellen, wenn sie gepaart istmit Akzeptanz z.B. zeitlich versetzt (zunächst der Ausbruch,danach die versöhnlichere Metakommunikation) oder aufdem Boden einer wertschätzenden, tragenden Beziehungoder als Entwicklungsrichtung für Menschen, die immerlieb und nett sein wollen und nur immer sich selbst für dasUngute verantwortlich machen. Für diese kann die kon-frontative Du-Botschaft eine wertvolle Erweiterung ihreskontaktstiftenden Repertoires sein.

Schulz von Thun möchte sein Kommunikationsquadratnicht normativ verstanden wissen, sondern erst mal nur alsErinnerung daran, dass Kommunikation auf vier Ebenengleichzeitig stattfindet und dass jede Ebene gestaltet seinwill. Für diese Gestaltung möchte er Optionen eröffnen(nicht Normen setzen). Die Wahl einer Option sollte be-wusst und (menschlich und situativ) stimmig sein. Und wergegenüber einem anderen einen Vorwurf oder eine Kritik imHerzen trägt, kann nach Schulz von Thun durchaus mit ei-ner kritischen Du-Botschaft beginnen und muss aus derWertung, die er hineinlegt, keinen Hehl machen (sofern ersich, z.B. auf Nachfrage, zu der Wertung bekennt und sienicht als objektive Wahrheit bzw. Diagnose ausgibt). Darinkann auch das Zutrauen stecken, dass der andere Kritik undPolemik, oder auch Bemerkungen, die eine Schwäche aufsKorn nehmen, „vertragen“ kann, ohne gleich an seinem per-sonalen Wert zu zweifeln.

An dieser Stelle möchte ich zwei gegenseitige Bereiche-rungsvorschläge machen: einerseits möchte ich das Konzeptder Stimmigkeit für die GFK vorschlagen. Die Idee ist nichtneu für die GFK, aber ich denke, das explizite Hinzuneh-men könnte Missverständnissen vorbeugen und eine klareOrientierung anbieten. Und andererseits möchte ich vor-schlagen bei der kommunikationspsychologischen Arbeitden Bedürfnisaspekt (auf der Selbstkundgabeseite) nochstärker als bisher zu berücksichtigen. Dies kann meiner Mei-nung nach weitreichende Implikationen für die Arbeit vonBeratern und Trainern in verschiedenen Bereichen haben:für den Prozess der Selbstklärung, der Gesprächsführungund für die Klärungshilfe.

Larissa Stierlin Doctor, Psychologin undTherapeutin. Sie arbeitet als freiberuflicheKommunikationstrainerin und ist Lehr -beauftragte der Universität Hamburg.

Der Artikel ist ein gekürzter Vorabdruck aus: Impulse fürKommunikation im Alltag – KommunikationspsychologischeMiniaturen 3. Rowohlt 2010, Reihe Miteinander Reden: Pra-xis. Herausgeber des Buches: Friedemann Schulz von Thunund Dagmar Kumbier.

n:ng

m-e-aslla-aschndst

en

ren-

m-ei-

a-

m-r-

n,

1/2010 Kommunikation & Seminar 19

Wenn Sie diese Auszeit nehmen könn-ten, bevor Ärger und Frust sich in allerHeftigkeit zeigen, wäre es dann nichtviel einfacher, die Fäden zu entwirren?Ich für meinen Teil signalisiere leiderallzu häufig über meine Körperspra-che, dass „sie einfach unmöglich ist,dass es sowieso hoffnungslos ist undich die Nase voll habe ...“

In solchen Momenten habe ich immerAngst davor, nur zwei Wahlmöglich-keiten zu haben:1. Dranzubleiben, weiter zu kämpfen

und zu kabbeln, bis wir durch sindmit dem Schlamassel, oder

2. Abstand zu nehmen und mich un-versöhnt zu fühlen, für Stundenkeine Verbindung mehr zu spüren,einsam, besorgt und beunruhigt zusein – bis wir schließlich den Streitbeenden.

Doch glücklicherweise gibt es eineweitere Option: Wir können eine lie-bevolle Auszeit nehmen, als Ausdruckunserer Wertschätzung für die Bezie-hung. So stellen wir schneller die Ver-bindung zueinander wieder her undkönnen uns vor schlimmeren Verwick-lungen schützen. Die Voraussetzunghierfür ist, dass wir mit unserer Liebs -ten Einverständnis darüber erzielen,dass eine Auszeit dazu dient, sich mitsich selbst zu verbinden und nicht, sichdem Gespräch zu entziehen.

Während dieser Auszeit kann ich Fol-gendes tun:1. Darüber nachdenken, welchen An-

teil ich an der Situation habe, undKlarheit darüber erlangen, woraufgenau ich reagiert habe.

2. Nicht über die unerfreuliche Dis-kussion nachgrübeln, sondern die

Kennen Sie das, wenn eine Schnurvollkommen verheddert ist? Und

Sie zerren dann frustriert an verschie-denen Enden und Schlingen? DieKnoten werden so natürlich noch fes -ter – und schließlich ist das Ganzekaum noch zu entwirren.

Wäre es nicht gut, wenn Sie genau denMoment festmachen könnten, in demSie beginnen, den Gesprächsfaden mitIhrer Liebsten zu verheddern? Undwie wäre es, wenn Sie genau dann in-nehalten und einen Schritt zurück ma-chen könnten – eine Auszeit nehmen,bevor es zum frustrierenden Gezerrekommt? Die hier geschilderte Dyna-mik trifft natürlich für beide Ge-schlechter zu; der Einfachheit halberschildere ich sie im Folgenden als Yin-Yang-Dynamik, im Sinne von männ-lich – weiblich.

Mein Bedürfnis, gehört zu werdenVon Kelly Bryson

Warum es manchmal gut ist, einen Schritt zurück zu machen, eine Auszeit zu nehmen, bevor ein Streit losbricht.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 19

Mein Bedürfnis, gehört zu werdenTITEL

20 Kommunikation & Seminar 1/2010

Hören Sie den Worten nicht länger zu,als Sie sie wirklich hören wollen. Ichwünschte mir, dass sowohl Männer alsauch Frauen sich weigern würden ein-ander zuzuhören, solange sie nicht si-cher sein können, dass das Gesagte zurErfüllung ihrer Bedürfnisse beiträgtund nicht nur ein laues Zugeständnisist. Geben wir einander, geben wireinander nicht nach – denn Letz teresverursacht nur Bitterkeit. Eine Auszeitist oft das beste Mittel, einander zu ge-ben, wenn die Fäden dabei sind, sichzu verheddern.

Frauen leiden häufig so sehr unter Lee -re und Einsamkeit, dass sie schließ lichverzweifeln und die Hoffnung verlie-ren. Das endet dann in aggressiv vorge-brachten Ansprüchen, Trübsal, Betteln,Selbsthass bzw. Selbstmitleid – in Äu-ßerungen, die nur schwer nicht als For-derungen aufgefasst werden können.

Die Erfüllung Ihrer Bedürfnisse hängtnicht von Ihrem Partner ab! Wennmanche Menschen – egal wo und vonwem – echte Empathie erfahren wür-den oder erleben könnten, dass ihnenwirklich zugehört wird, dann würdedas ihren Schmerz erheblich mindernund es wäre leichter für sie, sich imDialog mit ihrem Partner zu öffnen.

Manche Frauen empfinden es als il-loyal oder als „Betrug“, wenn sie sichEmpathie und „offene Ohren“ außer-halb ihrer Beziehung suchen. Anderemöchten draußen keine „schmutzigeFamilienwäsche“ waschen und wiederandere fürchten, dass ihre Verletzlich-keit ausgenutzt werden könnte. Sowerden sie jedoch immer frustrierter,gereizter und verbitterter, was schließ-lich dazu führt, dass der geringste An-lass das Pulverfass zur Explosion brin-gen kann. Ihre Partner werden folglichübervorsichtig und behandeln sie wierohe Eier.

Die Partner wiederum sind unzufriedenwegen ihrer fruchtlosen Selbstaufopfe-rung – und weil sie zugehört haben, alssie eigentlich selbst gehört werdenwollten. Sie versuchten stark zu seinund haben sich nicht zurückgezogenum ihre Batterien wieder aufzuladen,als sie es sehr nötig hatten. Ihnen istnicht klar, dass sie nicht unbedingt hät-ten zuhören müssen, als sie eigentlichgar nicht in der Lage dazu waren.

Hören Sie also jemandem zu, wennSie eigentlich selbst gehört werdenwollen oder sich ausruhen müssen, tunSie beiden Seiten Gewalt an. Sie ge-hen nicht verantwortlich mit Ihren ei-

Pause in der Auseinandersetzunggenießen und darauf vertrauen,dass mit etwas Ruhe sich ganz au-tomatisch neue Kräfte und Klarheiteinstellen werden.

3. Zuerst übersetzen, was meine „Wöl - fe“ sagen,

4. dann übersetzen, was ihre „Wölfe“sagen.

5. Musik hören, die Natur genießen,etwas Sport machen ... irgendwas,das nicht zu sehr beansprucht (Le-sen könnte vielleicht etwas schwie-rig sein).

6. Tagebuch schreiben.

„Das klingt ja ganz gut. Doch wiekriege ich es hin?“ Viele Paare, mit de-nen ich arbeite, haben mit einer sol-chen Auszeit Schwierigkeiten, weilihre „Wölfe“ der Schuld und derSelbstverurteilung sich dermaßen un-gezügelt äußern, dass es schwierig ist,die Bedürfnisse hinter den Äußerun-gen zu hören.

Es folgt ein ganz typisches Beispiel:Die Frau empfindet Schmerz, fühltsich entmutigt, hoffnungslos und ein-sam. Der Mann fühlt sich dagegen wü-tend, frustriert, erschöpft und ihm istbange. Die Frau hat ein unerfülltes Be-dürfnis nach Empathie, Nähe und bes-serem Austausch im Gespräch. DerMann möchte Res pekt und Ruhe undwünscht sich, anerkannt zu werden, sowie er ist. Er möchte sich von derSchuld am Schmerz seiner Partnerinfrei machen und auch von dem Vor-wurf, nicht adäquat mit diesemSchmerz umgehen zu können.

Es geht also um den alten Tanz vonNähe und Freiheit. Um den Kampf,den so viele Paare führen, wenn es umihren Wunsch nach Intimität einerseitsund um ihr Bedürfnis nach Unabhän-gigkeit andererseits geht. Viele Paarelaufen Gefahr, sich davon abhängig zumachen, dass jeweils nur ihr Partnerihre eigenen Bedürfnisse erfüllenkann. So kämpfen sie dann immerwei ter, auch wenn es schon lange umnichts mehr geht.

gsiacgl

IrhunniAdeteWUdeicbiglalwWleerscdeMsigeunpolyP

Ehigkotuih

„Szudsi düicB

„Szuwabsuw

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 20

NEU: Advanced-NLP-Master,Spez.: Gesundheitsförderung ab 5. März

NLP-OsterakademieKompaktausbildungen zum

Practitioner, Master und Trainermit internationalem Trainer-Team26. März – 11. April plus 1 WE

Familien-Stellen und Zwiegesprächemit Dr. Otto Brink 30. April – 02. Mai

NLP & Coaching AkademieNikolai Hotzan

Böckmannsfeld 2, 33739 Bielefeld Tel: 05206-9551155

www.NLP-Zentrum.de

Seminar-DVDs: Robert Dilts Professionelles Coaching Michael Grinder Gruppendynamik

Stephen Gilligan Generatives Coaching Thies Stahl Konflikt-Coaching www.NLP-Media.de

Kelly Bryson ist seit mehr als 30 Jahren Familienthera-peut. Als GFK-Trainer war er unter anderem für dasCenter for Nonviolent Communication, USA, tätig.

l-chr-regeerh-or,

ß-n-n-chie

ene-ls

eninenn,stt-

ch

nnn

une-i-

1/2010 Kommunikation & Seminar 21

Kämpfen Sie auf’s Leben – nicht aufden Tod. Wenn Sie eine Auszeit neh-men und sich mit den Bedürfnissen,die hinter Ihren „Wölfen“ und IhremÄrger verborgen sind, verbinden, kannes Ihnen gelingen, aus dieser unpro-duktiven und wenig verbindenden Artdes Denkens auszusteigen.

Greifen Sie zur Beziehungsprophy-laxe: Wenn Sie mal wieder merken,dass die Fäden sich verheddern wol-len, nehmen Sie eine liebevolle Aus-zeit. Gelingt es Ihnen dann, IhremPartner gegenüber Ihre Absicht deut-lich zu machen, leisten Sie damit ei-nen Beitrag zu einer liebevolleren undbesseren Verbindung.

genen Bedürfnissen um und hassensich dafür. Und Sie hassen und ver-achten auch den anderen, weil Sieglauben, dass dieser Sie unterdrückt.

Irgendwann im Verlauf einer Bezie-hung kann der Mann aus verschiede-nen Gründen den Schmerz der Fraunicht mehr ertragen: Weil er ihn alsAnschuldigung interpretiert (Ich höredeinen Schmerz und füge ihn der Lis -te meiner Unzulänglichkeiten hinzu).Weil er ihn als Beweis für seine eigeneUnzulänglichkeit ansieht (Sie empfin-det noch immer Schmerz. Also sorgeich nicht gut genug für sie und deshalbbin ich nicht gut genug). Weil erglaubt, dass er keine andere Wahl hat,als ihr zuzuhören.Wir alle wissen, dasswir etwas hassen, wenn uns keineWahl bleibt: Papas Predigten, den Tel-ler leer essen, Steuern zahlen ... Weiler Angst hat, die Beziehung könnescheitern, was er auf alle Fälle verhin-dern will. Weil er seine Wut über seineMachtlosigkeit so sehr fürchtet undsich seiner Unzulänglichkeit schämt,geht ein kluger Mann in seinen Kopfund versteckt sich hinter gescheiten,politischen, spirituellen oder auch ana-lytisch korrekten Etiketten über seinePartnerin.

Es gibt viele solcher Etiketten. Diesehier sind meine Favoriten: „Sie spieltgerne das Opfer.“ Übersetzung: Eskotzt mich an, dass ich die Verantwor-tung übernehme und mich schuldig fürihren Schmerz fühle.

„Sie ist ja soooo bedürftig!“ Überset-zung: Ich habe Angst ihr zu sagen,dass ich andere Bedürfnisse habe alssie. Ja, ich schäme mich, überhaupt Be- dürfnisse zu haben. Außerdem fürch teich verlassen zu werden, wenn ich ihreBedürfnisse nicht befriedige.

„Sie ist übermäßig abhängig.“ Überset-zung: Ich bin verwirrt, weil ich nichtweiß, wie ich mein Bedürfnis nach Un-abhängigkeit äußern kann. Ich bin ver-sucht sie anzubetteln, mir doch bitte et-was Unabhängigkeit zu ge währen.

KuS-01-2010:KuS-2010 10.02.10 09:39 Seite 21

Das Ergebnis einer Führungs-kräftestudie 2009 der Haufe

Akademie ergab, dass Führungs-kräfte in Krisenzeiten wesentlichmehr Zeit für Kommunikation auf-wenden als sonst. Das operative Ta-gesgeschäft verlangt den Führungs-kräften viel Leistung ab und gleich-zeitig stehen sie ihren Mitarbeiternmit ihren Ängsten und Widerständengegenüber. Neben einer hohen fach-lichen Kompetenz und Fingerspit-zengefühl in der Gesprächsführungist auch ein gutes Selbstmanagementgefragt. Wenn Sie als Führungskraftdabei nicht für sich selbst sorgen,wer tut es dann?

Die Gewaltfreie Kommunikationmit ihrer wertschätzenden Grund-haltung unterstützt Führungskräftedabei, im Balanceakt zwischenMonatszielen und Karrierestrebenauch den Faktor Mensch im Auge

Was Manager in Krisenzeiten bewegt

22 Kommunikation & Seminar 1/2010

zucheiscmru

DoeigeziVteId

OKBBda

EchdededuerjedededediDSzual

BTzuFachvo

EAreVdeBkökrK

Was Manager in Krisenzeiten bewegtVon Vera Heim & Gabriele Lindemann

… und was sie durch Empathie bewegen können – Gewaltfreie Kommunikation in der Wirtschaft.

TITEL

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 22

1/2010 Kommunikation & Seminar 23

mit dem vollen Potenzial der Mitarbeiter erreichen kann.Damit alle an einem Strang ziehen, hat der Abteilungsleiterseit Monaten die Brisanz unternehmerischer Veränderungentransparent gemacht und dabei seine eigene Betroffenheitdeutlich gezeigt: „Wenn ich von der Geschäftsleitung höre,in welcher Höhe Einsparungen geplant sind und welcheUmsatzvorgaben angesetzt werden, bin ich alarmiert. Mirliegt daran, dass die Leistungen jedes Einzelnen gesehenwerden und auch die Grenzen der Möglichkeiten. Ich würdejetzt gerne mit Ihnen zusammen darüber sprechen, wie wirdas Kundenevent attraktiv machen können und was jederEinzelne dazu beitragen kann, um dann ein realistischesKonzept vorzustellen.“

Stimmungen werden im Team sensibel wahrgenommen. Mit-arbeiter merken sehr schnell, wenn der Wind kälter weht undernsthafte unternehmerische Entscheidungen anstehen. DieErfahrungen der Führungskraft: „Natürlich halte ich mich beipolitischen Veränderungen an die Vereinbarungen zur Ver-traulichkeit im Führungskreis. Doch sobald es irgendwiegeht, bespreche ich geplante Maßnahmen mit den betroffe-nen Leuten im Team. Seit ich das mache, wächst auch dasVertrauen. Meine Mitarbeiter wissen, dass ich mich für sieeinsetze, auch wenn Planungen noch nicht spruchreif sind.Früher habe ich da länger hinter dem Berg gehalten. Das hatdazu geführt, dass die Mitarbeiter vor Unsicherheit wie er-starrt waren und nur noch mehr vom Gleichen getan haben.Ich habe meine Schlüsse daraus gezogen, weil dies die Pro-duktivität enorm hemmt. Wir brauchen in unserer AbteilungIdeen, Kreativität und Innovationen. Das geht nicht, wenn dieLeute Angst haben. Deshalb gebe ich mein Bestes, auch inKrisenzeiten offen zu kommunizieren, auch zu Fehlern zu ste-hen und Rückschritte mit ihnen zu teilen. Letztlich zähle ichauf die Stärken meiner Mitarbeiter und weiß, dass wir nurdurch das Engagement jedes Einzelnen gute Teamergebnisseerreichen können.“ Die Erfahrung dieses Abteilungsleiterslautet: Aufrichtig gelebte Wertschätzung kostet nichts und er-füllt elementare Bedürfnisse am Arbeitsplatz.

In einem Bankhaus wurden im Rahmen einer Fusion zweiFinanzabteilungen zusammengelegt. Dabei wurde das TeamA in die Struktur des Teams B integriert. Die Nachricht lös -te bei den Mitarbeitern Schock und Lähmung aus. Waswürde mit Ihnen geschehen? Gibt es noch genügend Arbeitfür alle? Sind die interessanten Aufgaben nur für die Füh-rungskräfte des Teams B vorgesehen? Waren all die Bemü-hungen und Anstrengungen der letzten Jahre für die Katz?

Die Abteilungsleiterin des Teams A ließ sich in dieser Zeitdurch ein Coaching begleiten. Ihr Anliegen war, den Verän-derungsprozess achtsam und reflektiert anzugehen. Es warihr klar, dass die Chancen, ihr Team gut zu platzieren, bes-ser standen, wenn sie gemeinsam motiviert waren, sich da-für einzusetzen. Deshalb entschied sie sich, ihr Team dort

zu behalten. Denn die Aufgaben und Ziele, die es zu errei-chen gilt, lassen sich besser im Miteinander als im Gegen-einander meistern. Wir wenden diesen Ansatz im Ge-schäftsalltag unter der Bezeichnung „Wertschätzende Kom-munika tion/WSK“ an und haben damit sehr gute Erfah-rungen gemacht.

Da ist der Mitarbeiter, der plötzlich in seiner Leistung abfälltoder die Mitarbeiterin, die ihre Termine wiederholt nichteinhält. Da wird auf einmal ein wichtiges Projekt in Fragegestellt oder es wird überlegt, ob mit Kurzarbeit Überkapa-zitäten und finanzielle Engpässe abgefedert werden können.Vielleicht sind Sie aber auch in einem Konflikt als schlich-tende Person gefragt oder wollen dem Vorstand eine neueIdee schmackhaft machen.

Ob Sie nun mit Ihrem Vorgesetzten, Ihren Mitarbeitern oderKollegen sprechen – alle haben etwas gemeinsam: Sie habenBedürfnisse, die erfüllt werden wollen. Die Kunst ist, dieseBedürfnisse wahrzunehmen, transparent zu machen unddarauf einzugehen.

Es gibt Mitarbeiter, die mehr Orientierung als andere brau-chen, andere hingegen benötigen eher Freiräume. Entschei-dend ist, dass Sie nicht von sich auf andere schließen, son-dern die Bedürfnisse des Einzelnen besser erkennen. Da-durch unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter, die Arbeit gerne zuerledigen und Potenziale auszuschöpfen. Sie wechseln dabeije nach Bedarf in die Rollen der Förderin, des Unterstützers,des Sparringpartners, der Befähigerin, des Dienstleisters,der Dirigentin, des Kooperationspartners, des Coaches oderder Mentorin. Der respektvolle Umgang auf Augenhöhe unddie Fähigkeit empathisch zuzuhören unterstützen Sie dabei.Damit fördern Sie Mitverantwortung. Gleichzeitig tragenSie mit der Haltung der wertschätzenden Kommunikationzu Transparenz und damit auch zu Ihrer Glaubwürdigkeitals Führungsperson bei.

Bei der WSK geht es also darum, in der KommunikationTransparenz zu schaffen und sich auf gleicher Augenhöhezu begegnen. Dies tun Sie, indem Sie im Gespräch klareFakten benennen, Ihr persönliches Befinden transparent ma-chen, Ihre Anliegen ausdrücken und konkrete Handlungs-vorschläge aufzeigen.

Ein Beispiel aus der Coachingpraxis verdeutlicht dies: EinAbteilungsleiter im Marketing hat die Aufgabe, bei gravie-rendem Umsatzrückgang eines Luxusgüterkonzerns eineVeranstaltung zu konzipieren, die den wichtigsten Kundendes Hauses verheißungsvolle Anreize präsentieren soll. DasBudget dafür ist enorm verknappt, und damit sind her-kömmliche Aktionen nicht mehr bezahlbar. Jetzt heißt es,kreativ zu sein, neue Ideen zu entwickeln und Altes auf denKopf zu stellen. Die Führungskraft weiß, dass sie dies nur

t

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 23

l

l

Was Manager in Krisenzeiten bewegtTITEL

24 Kommunikation & Seminar 1/2010

ern, was gelungen ist. Das gibt den Teammeetings einenganz anderen Schwung.“

Führungskräfte stehen im Spannungsfeld vielfältiger Er-wartungen. Dennoch sind sie keine „Übermenschen“ undbrauchen dies auch nicht zu sein. Wenn sie glauben, immerweiteren Anforderungen gerecht werden zu müssen, kommtdie eigene Selbstfürsorge zu kurz. Um dauerhaft leistungs-fähig zu bleiben und gleichzeitig empathisch für andere zusein, braucht es vor allem eines: Wertschätzung für sichselbst.Wirkliches Verständnis für das Gegenüber wird leich-ter möglich, wenn der eigene „Empathie-Akku“ aufgeladenist und wir uns mit Selbstempathie Klarheit über unsere eigenen Bedürfnisse verschafft haben.

Beim Begleiten eines weiteren Veränderungsprozesses sahsich ein Bereichsleiter mit dem Rücken zur Wand. Entge-gen seinem Vorschlag, in einer unterbesetzten Abteilung dieArbeitsprozesse so zu optimieren, dass die Mitarbeiter dau-erhaft gute Arbeit leisten können, hatte die Geschäftsfüh-rung sogar die Einsparung weiterer Mitarbeiter beschlossen.„Es kann doch nicht sein, dass man blind dafür ist, was indieser Firma wirklich läuft. Die haben am grünen Tisch nurdie Ergebnisse im Blick, doch wie es an der Basis aussieht,interessiert hier keinen.“

Um aus diesem Ärger und der Ohnmacht herauszukommen,ist es hilfreich, sich die eigenen Urteile und Vorbehalte un-verblümt zuzugestehen – um anschließend die dahinter ste-henden Bedürfnisse zu orten: nach Transparenz, Verständ-nis, Austausch, danach, ernstgenommen zu werden, nachWürdigung der eigenen Erfahrungen und des Engagements,nach Mitsprache. Danach entspannte sich der Klient sicht-lich. Es wurde ihm möglich, die Perspektive der anderenSeite einzunehmen. Alarmiertheit und die Sorge um die Exis tenz des Unternehmens lassen sich dort erahnen. Mitdiesen Erkenntnissen will er ein neues Gespräch suchen, umsich für seine Anliegen und die seines Bereichs beharrlicheinzusetzen.

Diese Selbstklärung trägt entscheidend zu einem ganzheit-lichen Lebensmanagement bei. Dies bedeutet auch, denStress rauszunehmen und die eigenen Ansprüche auf dasWesentliche zu reduzieren. Das beugt auch dem Burn-outvor und erhält die Freude am Tun.

So lässt sich die Haltung der WSK in den Führungsalltagintegrieren:

l Verhalten Sie sich authentisch und integer. Leben Sie vor,was Sie von anderen erwarten. Damit erhöhen Sie dieChancen, dass sich Ihre Mitmenschen wertschätzend undkooperativ verhalten. Gleichzeitig gewinnen Sie Ver-ständnis für Ihre eigene Person.

abzuholen, wo es stand. In einer Teamsitzung sagte sie: „DieNachricht, dass unser Team ins Team B integriert wird,macht mir Sorgen, weil es mir ein Anliegen ist, dass Ar-beitsplätze sicher sind und all das, was wir in den letztenJahren gemeinsam geleistet haben, auch gesehen wird. Ichmöchte mein Möglichstes dazu beitragen, dass wir auch inder neuen Konstellation ein Team sein werden, in dem esFreude macht, zu arbeiten. Gerne hätte ich von Euch ge-wusst, wie es Euch heute mit der angekündigten Fusiongeht. Deshalb bitte ich Euch, der Reihe nach mitzuteilen,was Euch im Moment bewegt.“ Diese Teamsitzung ermög-lichte den Mitarbeitern, mit ihren Ängsten und Sorgen ge-hört zu werden. Gleichzeitig setzte dies auch wieder Ener-gie frei, sich auf das zu besinnen, was sie in den letzten Jah-ren als Team ausgezeichnet hat.

Die Abteilungsleiterin berichtete danach: „Es war für michanfangs eine Herausforderung, mich für die Bedürfnisse derMitarbeitern nicht verantwortlich zu sehen. Wenn mir jemandsagt, dass er Angst hat, weil er wirtschaftliche Sicherheitbraucht und sich fragt, wie er die Ausbildung seiner Kinder fi-nanzieren solle, dann neige ich dazu, mich zu verteidigenoder im Mitleid zu versinken. Am liebsten würde ich sagen,dass ich nichts für diese missliche Situation kann. Die wert-schätzende Kommunikation ist mir da eine große Stütze. Ichhabe gelernt, was Empathie wirklich heißt – die Menschen inihren Sorgen ernst zu nehmen, sie zu hören und nicht gleichin die Verteidigung, ins Mitleid oder die Lösungs suche zu ge-hen. Wenn Menschen mit ihren Bedürfnissen gehört werdenund damit, wie es Ihnen geht, dann tut das gut und schafftVertrauen. Ich bin erstaunt, wie schnell danach die Energieins Team zurück kam und sie bereit waren, sich Gedanken zumachen, wie sie für sich sorgen können.“

Ein weiterer Schritt, der aus diesem offenen Gespräch re-sultierte, war, dass das Team gemeinsam eine Liste erstellte,die die fachlichen und sozialen Kompetenzen aufzeigte.Dies wiederum stärkte das Selbstvertrauen des Teams undmachte es wieder handlungsfähig. Obwohl diese Fusionletztendlich nicht ohne Stellenabbau möglich war und ei-nige Menschen davon hart betroffen waren, verlief der Ver-änderungsprozess auf der Beziehungsebene sehr respekt-voll. Alle Beteiligten waren bemüht, diesen Prozess so so-zial verträglich wie möglich zu gestalten. Die Abteilungs-leiterin meinte dazu: „Dieser Prozess hat mich zwar einigesan Gesprächen gekostet, doch wenn ich das Ergebnis jetztanschaue, dann hat sich der Aufwand gelohnt. Die Bezie-hung zu den alten und neuen Teamkolleginnen und -kolle-gen steht auf einer sehr wertschätzenden Basis, und es istVertrauen entstanden, Probleme und Konflikte offen anzu-sprechen. Das ist für mich eine wichtige Voraussetzung, dieHerausforderungen am Markt zu meistern. Besonders freueich mich, dass wir in unseren Meetings jeweils mit einerwertschätzenden Runde beginnen, in der wir gemeinsam fei-

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 24

Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Be-schlüsse auch von den Betroffenen mitgetragen werden.

Wertschätzende Kommunikation verbindet eine klare Spra-che mit einer wertschätzenden Haltung. Die aufrichtige Ein-stellung dahinter entscheidet, inwieweit Sie durch Ihre Artder Verständigung dazu beitragen, dass Ihre Mitarbeiter hin-ter Ihnen stehen. Denn Menschen kooperieren gerne, wennsie darauf vertrauen können, dass sie mit ihren eigenen An-liegen respektiert werden. Je mehr Sie sich Ihrer Sprachebewusst werden, desto besser können Sie damit Einflussnehmen und eine Kultur der Kooperation fördern – geradein wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

l Schaffen Sie Klarheit und Orientierung. Gelingt es Ih-nen, den Beitrag der einzelnen Bereiche und Abteilun-gen zum Unternehmenserfolg zu verdeutlichen, erken-nen Ihre Mitarbeiter, wozu sie täglich arbeiten. Das mo-tiviert. Durch das Offenlegen Ihrer Beweggründe (Be-dürfnisse) wissen Ihre Mitarbeiter, woran sie sind. Da -raus entsteht gegenseitiges Verständnis und Vertrauen.

l Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter ein. Sind Mitarbeiter voneiner Entscheidung direkt betroffen, dann holen Sie sichvon ihnen und ihren Kollegen qualifiziertes Feedbackein. Der Blick durch die Brille anderer inspiriert und er-weitert den eigenen Horizont. Das trägt zu einer qualita-tiv hochwertigen Umsetzung der Entscheidungen bei.

Gabriele Lindemann ist Inhaberin der Unternehmensberatung „Menschen und Ziele“ in Nürnberg, Business Coach, Managementberaterin und zertifizierte GFK-Trainerin.www.menschenundziele.deVera Heim ist zertifizierte GFK-Trainerin, NLP-Lehrtrainerin und Management-Coach mit eigenem Unternehmen „The Coaching Company“ in Zürich. www.thecoachingcompany.chBei Junfermann erschien von beiden Autorinnen im Januar: „Erfolgsfaktor Menschlich-keit. Wertschätzend führen – wirksam kommunizieren“.

n

r-nder

mts-zuh

h-enre

ahe-ieu-h-n.inurht,

n,n-e-d-hs,t-nieitmch

t-n

asut

ag

r,ie

ndr-

1/2010 Kommunikation & Seminar 25

�������������������������� ���� �������������������

���������������

���������������������������������������������� ���� ������ ������ ������ ����������� �������� !������

�� !������� "�������#����$����������%�&������' ��(� �������� � �����"��!���

�#$���%�� ������&�'����������� �!����(�) ������!�&��!*��)��("�*�)���� ��+

�',,����()�-�'.��� �(��� /�0�1��"����(�$���� !�����+,(�-+.,/�0����!�� ��1� ������(����2��3-+4/1--�/-�33(���"�������5�*��2��(�***2�*��2��

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 25

W

AwEkrMgefibebeüb

„DstPneunsebespda(A

AgozuGSisdaetBvochShesosiBmti

Nsopefäzusc

1 Genauere Ergebnisse siehe Bitschnau 2008: Sprache der Giraffen, Kapitel Salutogenese und Gewaltfreie Kommunikation. 2

Verbunden gesundenTITEL

26 Kommunikation & Seminar 1/2010

Angeregt durch diese Aussagen und Gesundheitsstatistiken,die zeigen, dass stressbedingte und psychische Erkrankun-gen seit Jahren kontinuierlich steigen, entschied ich mich,folgenden Fragen nachzugehen1: l Was sind Indizien für einen möglichen gesundheitsför-

dernden Aspekt durch die Gewaltfreie Kommunikation? l Wie genau kommt es zu einer Stärkung der Gesundheit

durch die GFK? l Wie könnte dieser gesundheitsfördernde Aspekt bewusst

erweitert und genutzt werden?

Als theoretischer Rahmen eignet sich das Konzept der Sa-lutogenese von Aaron Antonovsky (1997). „Salus“ kommtaus dem lateinischen und bedeutet „Gedeihen, Wohlsein,Heil“, „Genesis“ kommt aus dem griechischen und bedeu-tet „Entstehung“. Im Sinne der Salutogenese geht es somitum die Frage, was Menschen gesund erhält.

Auf die Frage, was sich durch die intensive Beschäfti-gung mit Gewaltfreier Kommunikation für sie verän-

dert habe, antwortete eine Ärztin: Es klingt vielleicht ko-misch und ich kann es jetzt nicht so konkret beweisen. Aberseit ich mich mit der GFK beschäftige, fühle ich mich we-sentlich gesünder.

Auch eine zweite Medizinerin wies auf einen möglichen Zu-sammenhang von Gewaltfreier Kommunikation und da-durch initiierter Gesundheitsförderung hin: Was ich sagenkann, ich habe kaum noch Kreuzschmerzen und nur nochganz selten Kopfschmerzen. Das hat sich verändert, seit ichmich mit der Gewaltfreien Kommunikation befasse. Und ichfühle mich gesünder als früher. Ich achte mehr auf meineBedürfnisse und achte auch mehr darauf, dass ich nebenmeinem Beruf genügend Ausgleich habe. Das habe ich frü-her – also vor der GFK – nicht so getan.

Verbunden gesundenVon Karoline Bitschnau

Wie die Gewaltfreie Kommunikation die Gesundheit stärkt.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 26

physiologischen Spannungszustand, der nicht zwangsläufigkrank machen muss – wenn es gelingt, diese Spannungszu-stände körperlich und seelisch zu bewältigen.

Die Basis: Kohärenz

Eine entscheidende Rolle spielt in diesem Gesundheits-Krank heits-Kontinuum das Kohärenzerleben bzw. der Senseof Coherence (SOC). Dieser bezieht sich sowohl auf ein Ge-fühl als auch auf damit verknüpfte gedankliche Abläufe. DasErleben von Kohärenz – als allgemeine Grundhaltung, imSin ne von „Ich erlebe mein eigenes Leben als zusammen-hängend und sinnvoll“ – ist ausschlaggebend dafür, inwieweitwir bei Belastungen körperlich und seelisch gesund bleiben.

Untersuchungen zeigen: Je höher das Kohärenzerleben,umso weniger psychosomatische Stresssymptome und psy-chische Belastungswerte nennen Menschen2. Das heißt: Jestärker das Kohärenzerleben ausgeprägt ist, umso höher istdie Wahrscheinlichkeit, gesund zu bleiben.

Der Sense of Coherence setzt sich aus drei Komponentenzusammen: der Verstehbarkeit (sense of comprehensibility),der Handhabbarkeit (manageability) und der Bedeutsamkeit(meaningfulness).

Die Komponente der Verstehbarkeit bezeichnet die Fähig-keit eines Menschen, Ereignisse im Leben nicht als chaotisch,willkürlich und unerklärlich, sondern als geordnet und struk-turiert wahrzunehmen. Das heißt, für einen Menschen sindEreignisse und Entwicklungen erklärbar und verstehbar.

Unter Handhabbarkeit verstehen wir die Fähigkeit, auch ge-gen Unerwünschtes etwas unternehmen zu können, geeig-nete Ressourcen wahrnehmen zu können und überzeugt zusein, kommende Anforderungen bewältigen zu können.

Der dritten Komponente Bedeutsamkeit weist Antonovsky ei-nen besonderen Stellenwert zu: Es ist die Fähigkeit, das ei-gene Leben und Handeln als bedeutsam und als sinnvoll zuerleben. Es braucht im Leben eines Menschen Bereiche, dieer als wichtig erachtet, Bereiche, in denen er sich engagiert,Bereiche, die ihm am Herzen liegen, die für ihn sinnvoll sind,und er braucht Ziele, für die es lohnt, sich anzustrengen.

Es ist allerdings nicht notwendig, die gesamte Welt als sinn-voll und kohärent anzusehen. Es reicht im Rahmen subjek-tiver Grenzen, einzelne Lebensbereiche als verstehbar,hand habbar und bedeutsam wahrzunehmen. Folgende vierBereiche sollten innerhalb dieser Bedeutungsgrenze liegen,um ein starkes Kohärenzerleben entwickeln und bewahren zukönnen:

Wie Gesundheit „entsteht“

Antonovsky war Medizinsoziologe und wollte wissen,warum Menschen trotz potentiell gesundheitsgefährdenderEinflüsse gesund bleiben, wie sie es schaffen, sich von Er-krankungen wieder zu erholen, und welches die besonderenMerkmale von Menschen sind, die trotz extremer Belastun-gen nicht krank werden. Im Rahmen einer Forschungsarbeitfiel ihm bei der Analyse der Daten auf, dass 29 Prozent derbefragten Frauen, denen eine gute psychische Gesundheitbestätigt wurde, im Konzentrationslager waren und diesesüberlebt hatten. Er schreibt dazu:

„Den absolut unvorstellbaren Horror des Lagers durchge-standen zu haben, anschließend jahrelang eine deplaziertePerson gewesen zu sein und sich dann ein neues Leben in ei-nem Land aufgebaut zu haben, das drei Kriege erlebte, ...und doch in einem angemessenen Gesundheitszustand zusein! Dies war für mich die dramatische Erfahrung, die michbewusst auf den Weg brachte, das zu formulieren, was ichspäter als das salutogenetische Modell bezeichnet habe unddas 1979 in Health, Stress and Coping veröffentlich wurde“(Antonovsky 1997, S. 14).

Antonovsky hat somit bereits vor fast dreißig Jahren be-gonnen, das Konzept der Salutogenese zu formulieren undzu erforschen. Er sieht Krankheit und Gesundheit nicht alsGegensätze, sondern als Kontinuum zwischen zwei Polen.Solange in einem Menschen noch ein Hauch von Leben ist,ist er in einem gewissen Ausmaß auch gesund. Unabhängigdavon, wie gesund ein Mensch sich fühlt, es ist auch immeretwas in ihm, das nicht hundertprozentig passt. Ein Beispiel:Bis zum Gesundheitscheck fühlte sich eine Frau fit, agil,voller Energie und gesund. Die Ergebnisse der Untersu-chung zeigten einen Eisenmangel, eine Unterfunktion derSchilddrüse und irgendwo im Körper einen Entzündungs-herd, der nicht identifiziert werden konnte. Ihr Körper zeigtesomit Veränderungen in Richtung Krankheit, sie aber fühltesich gesund. Nach Antonovsky ist „Krankheit“ notwendigerBestandteil des Lebens, wobei Gesundheit und Krankheitmiteinander einhergehen. Die Frage ist, auf welcher Posi-tion sich ein Mensch in diesem Kontinuum gerade befindet.

Nach Antonovsky gibt es generalisierte Widerstandsres-sourcen. Darunter versteht er personenbezogene (z.B. kör-perliche Faktoren, Wissen, Selbstvertrauen, Problemlöse -fähigkeit) und äußere Ressourcen (z.B. soziale Unterstüt-zung, Ausbildung, finanzielle Möglichkeiten) eines Men-schen. Kritische Lebensereignisse versetzen uns in einen

2 Siehe z.B. Wydler, Kolip und Abel 2002.

krank gesundKontinuum

n,n-h,

r-n? it

st

a-mtn,u-it

1/2010 Kommunikation & Seminar 27

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 27

3

Verbunden gesundenTITEL

28 Kommunikation & Seminar 1/2010

schaffen es Menschen leichter, hinter Angriffen und Kritikein Bedürfnis zu sehen und sich gegenseitig in ihren Be-dürfnissen zu schätzen. Dieser Prozess stärkt immer wiederneu das Verbundensein und somit das Zugehörigkeitsgefühl.

Um herauszufinden, ob und wenn ja, wie die GewaltfreieKommunikation die einzelnen Komponenten des Kohä -renzerlebens beeinflusst, habe ich insgesamt vierzehn Inter-views und 240 Fragebogen analysiert und ausgewertet. Eszeigten sich signifikante Unterschiede in den Vergleichs-gruppen. Überraschendes Ergebnis war, dass bei Menschen,die gerade beginnen, sich mit der Gewaltfreien Kommuni-kation zu beschäftigen, das Kohärenzerleben zuerst sinkt.Das bedeutet, dass Menschen zu Beginn zuweilen in ihremSprachverhalten verunsichert sind, sich selbst abwerten,nicht mehr wissen, wie sie sich ausdrücken sollen, und auchMisserfolge in der Kommunikation erleben. Manche brechenihre Beschäftigung mit der GFK in diesem Stadium ab.

Wer diese erste Phase der Frustration erfolgreich gemeistertund konsequent geübt hat, erlebt erste Erfolge und stärkt da-mit wieder seine Kohärenz, was nach ca. einem Jahr deut-lich wurde. Nach dieser Zeit erlebten die Befragten deutli-che Veränderungen in ihrem Verhalten, ihren Einstellungenund in ihren beruflichen und privaten Beziehungen.

Prävention gegen Burn-out

In den Interviews und auch in den Fragebögen gaben meh-rere Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass die Gewalt-freie Kommunikation sie vor dem Burn-out gerettet hat:

Mich hat die GFK vor dem Burn-out gerettet. Ja – ich meinedas wirklich ernst, mich hat die Beschäftigung mit der Ge-waltfreien Kommunikation vor dem Burn-out gerettet. Ichhabe seit Jahren – nein, vielleicht überhaupt das erste Mal– begonnen über meine Bedürfnisse nachzudenken. Und ge-fühlt hatte ich überhaupt nichts, einfach nichts …

l die eigenen Gefühlel die unmittelbaren interpersonellen Beziehungenl die eigene wichtigste Tätigkeitl existenzielle Fragen

Genau an diesem Punkt entsteht eine erste Schnittstelle zurGewaltfreien Kommunikation. Sobald sich Menschen aufden Prozess und die Haltung der GFK einlassen, beginnensie kontinuierlich die eigenen Gefühle wahrzunehmen, zureflektieren, zu differenzieren, ernst zu nehmen und zu ver-balisieren. Wie Forschungsergebnisse zeigen, werden dieunmittelbaren interpersonellen Beziehungen wesentlich ge-stärkt, da weniger Konflikte entstehen bzw. bestehende Kon-flikte leichter gelöst werden können und letztlich eine Hal-tung erarbeitet wird, die tragfähige und sich gegenseitig näh-rende Beziehungen ermöglicht.

Der Punkt „wichtigste eigene Tätigkeit“ wird vor allem da-durch thematisiert, dass sich Menschen ihre wichtigsten Be-dürfnisse und Werte im beruflichen Leben bewusst machenund reflektieren. Sobald Menschen sich regelmäßig damitauseinandersetzen, was ihnen wirklich wichtig ist, ist es(fast) zwingend, sich auch mit der eigenen Arbeits-Motiva-tion zu beschäftigen. Es erfolgt dann entweder ein bewuss-tes Ja zur bestimmenden Tätigkeit, oder Menschen suchenneue Wege und Möglichkeiten, um ihren Werten gemäßeArbeitsbedingungen zu schaffen.

Zugehörigkeit als Gesundheitsfaktor

Die neuere Hirnforschung zeigt auf, dass es letztlich zweiKlassen von Grundbedürfnissen des Menschen gibt: Zum ei-nen nach Verbundenheit, Vertrauen, Zugehörigkeit und zumanderen nach Entwicklung, Autonomie, über sich selbst hinauswachsen können (Hüther 2007). Das Bedürfnis nachZugehörigkeit stellt eine existentielle Basis für die menschli-che Entwicklung dar. Wenn es sich nicht erfüllt, verhaltenMenschen sich gesundheitsschädlich bis zerstörerisch. Chris -tina Krause (2007, S. 14) verweist in Bezug auf verschiedeneForschungsergebnisse darauf, dass das Zuge hö rig keits gefühlals wichtiger Gesundheitsfaktor gesehen werden kann.

Im selben Buch bezieht sich Nadja Lehmann (2007,S. 245ff) auf die Gewaltfreie Kommunikation und sieht sieals hilfreiches Werkzeug, um mit sich selbst und mit ande-ren in Verbindung zu bleiben. Durch die Methode der Ge-waltfreien Kommunikation wird die Fähigkeit gestärkt,selbst zu spüren, was man wirklich braucht, und dies dannso auszudrücken, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, tat-sächlich vom Gegenüber gehört und im optimalen Fall auchverstanden zu werden. Diese Vorgehensweise erhöht eben-falls die Chance, der/dem Anderen ebenfalls einfühlsam zu-zuhören und sie/ihn so wahrzunehmen, dass sie/er sich ver-standen fühlt. Mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation

Dglic

Nouwlete„Gdelela B

DTGfüköalernigeseAA

Smgekenauredi

Mml

l

l

l

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 28

3 Detaillierte Angaben bezüglich Förderung verschiedener Kompetenzen durch die GFK siehe Bitschnau 2008, Kapitel 4: Gewalt-freie Kommunikation als relationale Kompetenz.

Dr. Karoline Bitschnau, Lehrbeauftragte ander Universität Innsbruck, Trainerin, Coach.Ihr Buch „Die Sprache der Giraffen“ er-schien 2008 bei Junfermann.

ike-erhl.

ieä -r-

Ess-n,i-

kt.mn,chen

rta-t-i-

en

h-t-

nee-chale-

1/2010 Kommunikation & Seminar 29

l stärken ihr Kohärenzerleben, das heißt, sie erleben sichselbst als stimmig, ganz und richtig an dem Platz, an demsie sich gerade befinden

Der gesamte Prozess der Gewaltfreien Kommunikation för-dert und stärkt – neben einer Erweiterung sozialer Kompe-tenzen – somit eindeutig eine positive Grundstimmung, dieGrundsicherheit, das Leben zu meistern, und insgesamt eineoptimistische Haltung zur Welt und zum eigenen Leben. Dieswiederum stärkt unsere gesundheitlichen Ressourcen. Des-halb kann die Gewaltfreie Kommunikation auch als saluto-gene (gesundheitsfördernde) Kommunikation bezeichnetwerden, die zu einem bewussterem und erfüllterem Lebenbeiträgt.

Literaturliste

Antonovsky, Aaron: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Ge-sundheit. dgvt, Tübingen 1997

Bitschnau, Karoline: Die Sprache der Giraffen. Zur Qualität zwi-schenmenschlicher Beziehungen. Wie die GFK Ihr Leben ver-ändern kann. Junfermann, Paderborn 2008

Burisch, Matthias: Das Burnout-Syndrom. Theorie der innerenErschöpfung. Springer, Heidelberg 2006

Hüther, Gerald: Bedienungsanleitung für ein menschliches Ge-hirn. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007

Krause, Christian; Lehmann, Nadja; Lorenz, Rüdiger-Felix; Pet-zold, Theodor D. (Hrsg.): Verbunden gesunden. Zugehörig-keitsgefühl und Salutogenese. Verlag Gesunde EntwicklungHeckenbeck, Bad Gandersheim 2007

Rosenberg, Marshall B.: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Spra-che des Lebens. Junfermann, Paderborn 2004

Schaefer, Hans: Vom Nutzen des Salutogenesekonzepts. Daedalus, München 2002

Schiffer, Eckhard: Wie Gesundheit entsteht. Salutogenese:Schatzsuche statt Fehlerfahndung. Beltz, Weinheim/Basel2002

Wydler, Hans; Kolip, Petra; Abel, Thomas (Hrsg.): Salutogeneseund Kohärenzgefühl. Grundlagen, Empirie und Praxis einesgesundheitswissenschaftlichen Konzepts. Juventa, München2002

Durch die GFK habe ich begonnen, viel mehr auf einen Aus-gleich zu achten und auch mehr NEIN zu sagen. Das würdeich AUCH als Prävention gegen Burn-out bezeichnen.

Nach Burrisch (2006, S. 8f) stehen im Zentrum des Burn -out-Syndroms Ziele, Wünsche und Bedürfnisse, „die ent-weder gar nicht, nicht mehr oder nur durch das Zurückstel-len der meisten anderen Ziele zu realisieren sind“. Als wei-teren Punkt nennt Burrisch in Bezug auf Hochschild (1990)„Gefühlsarbeit“ und weist darauf hin, dass das Auseinan-derklaffen von empfundenen und kommunizierten Gefüh-len, das Nichtwahrnehmen von Gefühlen und das Nichtzu-lassen von Gefühlen wesentlich zur Entwicklung eines Burn -out-Syndroms beitragen. (vgl. Burrisch 2006, S. 97f)

Diesen Aspekt berührt das erste der angeführten Zitate. DerTeilnehmer gibt an, auf Grund der Beschäftigung mit derGewaltfreien Kommunikation gelernt zu haben, seine Ge-fühle und vor allem auch seine Erschöpfung als dezidiertkörperliches Gefühl wahrzunehmen. Die Wut beschreibt erals wichtigen Wegweiser zu den eigenen Bedürfnissen. Underst durch das Bewusstwerden und Benennen der Bedürf-nisse schaffte er es, sich mehr abzugrenzen und Nein zu sa-gen. Für diesen Teilnehmer war dies die wichtigste Voraus-setzung, um wieder mehr in Balance zu kommen, einenAusgleich zu finden zwischen beruflichen und familiärenAnforderungen und wichtigen Erholungsphasen.

Somit fördert die Beschäftigung mit der Gewaltfreien Kom-munikation dezidiert die Fähigkeit, konstruktiv mit unan-genehmen Gefühlen umzugehen, eigene Bedürfnisse zu er-kennen und zu ihnen zu stehen. Konkret: Es kommt zu ei-ner Erweiterung sowohl der emotionalen Kompetenz alsauch der motivationalen Kompetenz3. Dies stärkt wieder di-rekt das Kohärenzerleben eines Menschen und gleichzeitigdie Gesundheit.

Menschen, die sich auf den Prozess der Gewaltfreien Kom-munikation einlassen, l erweitern ihre emotionale, motivationale und soziale

Kompetenzl entwickeln ein neues Verständnis für kritische Situatio-

nen und Konflikte und stärken dadurch die Komponenteder Verstehbarkeit

l erweitern deutlich ihren Handlungsspielraum und ihreHandlungssicherheit und dadurch die Komponente derHandhabbarkeit

l kommen immer mehr in Verbindung mit eigenen Be-dürfnissen/Werten und erleben so mehr Sinn in ihrem Leben und Bedeutsamkeit

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 29

Kommt in den Kreis als Menschen Von Fabienne Lau-Osswald und Hinrich Lau

So geht es auch: Dominic Barter stellte seinenAnsatz für die Arbeit mit Konflikten in Gemeinschaftenerstmals in Deutschland vor.

1 Die Herangehensweise der Kreisgespräche geht zurück zu den Wurzeln von Restorative Justice, auf der in Deutschland der Täter-Opfer-Ausgleich basiert. Jedoch löst sich Barters Ansatz von der Sichtweise, dass es Täter und Opfer gibt. Barter benutztanalog die Begriffe Autor und Empfänger und vermeidet damit Schuldzuweisungen.

Kommt in den Kreis als MenschenTITEL

30 Kommunikation & Seminar 1/2010

tes zu äußern und gehört zu werden. Barter bezieht in die-ses Vorgehen die Grundelemente der Gewaltfreien Kom-munikation nach Marshall B. Rosenberg ein. Dabei geht ervon der Grundannahme aus, dass Menschen, wenn sie sichgehört fühlen, von sich aus konstruktiv zu einem Gemein-schaftsleben beitragen wollen.

Dominic Barter ist eine schmalePerson – kaum vorstellbar, dass

er sich seit Jahren in den Favelas vonRio de Janeiro mit Drogendealernund Ganganführern unbewaffnet zu-sammensetzt. Von ihnen hat er vielgelernt: Wie sie Konflikte unter an-derem mit Gewalt austragen und dassdahinter menschliche Bedürfnisseverborgen liegen, die uns allen eigensind. Dass sie sich ein anderes Lebenwünschen und in ihrem sozialen Um-feld gefangen scheinen. Wie das so-ziale Umfeld die Voraussetzungenschafft für die Art und Weise, mitKonflikten umzugehen.

Der Ansatz von Dominic Barter stellt für unser bestehendesGerechtigkeitssystem einen tiefgreifenden Paradigmen-wechsel dar: Für nachhaltiges Lernen aus Konflikten ist esnach Barter angemessen und hilfreich, dass neben Autor undEmpfänger1 einer Handlung auch Menschen im sozialenUmfeld eingeladen werden, sich zum Lösen eines Konflik-

„E

AmclrenestRscsiDaubestdechchei

BwgnuGnwse

l

l

l

Afazusc

Dominic Barter im Workshop mit einer Teilnehmerin (Foto: Claudia Deglau)

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 30

t

Dominic Barter begann seineArbeit in den Favelas brasiliani-scher Großstädte. Inzwischensetzt er seinen Ansatz auch inanderen gesellschaftlichen Zu-sammenhängen erfolgreich ein.Seit 2004 arbeitet er als Bera-ter und Leiter des Pilotprojek-tes Restorative Justice in Brasi-lien, welches in Kooperation

mit dem UN Development Program, der UNESCO so-wie dem brasilianischen Justiz- und Bildungsministe-rium und dem Sekretariat für Menschenrechte durchge-führt wird.

e-m-erchn-

1/2010 Kommunikation & Seminar 31

Konzentration auf das Wesentliche und die harmonische Ko-operation mit der Übersetzerin schaffte bis zum Ende einedichte Workshop-Atmosphäre. Neben einer theoretischenEinführung, die er durch zahlreiche Beispiele sehr lebendiggestaltete, wurde der Prozess Schritt für Schritt anhand voneigenen Beispielen intensiv miteinander geübt.

Die Tür zum Konflikt

Zum Einstieg in die Übung eines Kreisgespräches werdenGruppen aus fünf Personen gebildet. Ein Konflikt wird aufeinen Satz oder eine mit wenigen Worten beschreibbareHandlung reduziert. Hinter dieser Eingangstür für das Kreis-gespräch verbergen sich laut Barter Lern- und Wachstums-prozesse für jeden Beteiligten im Kreis. Er vergleicht siemit Pilzen, die über ihr Myzel verbunden einen gemeinsa-men Ursprung haben. „Ich ermutige Euch, auch im Ent-scheidungsprozess keine Geschichte zu erzählen. Manch-mal passiert es, dass die Leute beim 5. Geburtstag anfan-gen, als sie den Hund nicht bekamen – für unseren Prozessbrauchen wir nur eine ganz kurze Beschreibung.“ Es ist

„Restorative Circles“: Einladung zum Kreisgespräch

Autor, Empfänger und das Umfeld der Konfliktparteien kom-men im Kreis zusammen. Barter nennt dies „Restorative Cir-cle“, im Workshop in Bremen im Sommer vergangenen Jah-res verwendeten wir als Arbeitstitel „Kreisgespräche“. Teil-nehmer des Workshops waren Coaches und Trainer, Ange-stellte aus der Kinder-, Jugend und Familienhilfe, Lehrer, einRechtsanwalt, Menschen aus Selbsthilfegruppen und Men-schen, die mit Gefangenen arbeiten. In den Kreis eingeladensind alle, die auf direkte oder indirekte Weise betroffen sind.Das können Familienmitglieder, Freunde, Kollegen sein, aberauch Nachbarn, Polizisten, Sozialarbeiter oder Zeugen. „Allebetreten den Kreis als Menschen.“ Mit dieser Aussage unter-streicht Barter, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen. Mitdem Betreten des Kreises zeigen wir, dass wir gesellschaftli-che Rollen und Funktionen und damit auch gewohnte Hie rar-chien und Sanktionen durch die Bereitschaft ersetzen wollen,einander wirklich zuzuhören.

Barter fasziniert durch die Authentizität, Klarheit und Ruhewährend des Workshops, die er auch im Verlauf der Übun-gen beim Umgang mit ungewohnten, manchmal span-nungsgeladenen Situationen ausstrahlt. Seine Präsenz undGlaubwürdigkeit schaffen eine Atmosphäre, in der die Teil-nehmer wichtige Erfahrungen machen können und Ant-worten auf Fragen bekommen, die sich auch in unserer Ge-sellschaft oft stellen:

l Wie können wir aus Konflikten lernen?l Wie sorgen wir füreinander in Konfliktsituationen?l Wie zeigen wir unseren Kindern eine kreative Weise,

ohne Angst mit Konflikten umzugehen?

Auch für Barter war es eine Herausforderung, seinen Er-fahrungsschatz innerhalb von zwei Tagen anschaulich dar-zustellen – durch die Übersetzung (aus dem Englischen) be-schränkte er sich auf das Wesentliche. Doch gerade diese

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 31

nicht entscheidend, welche Eingangstür gewählt wird, umwichtige Lernprozesse zu ermöglichen.

Zu einem vollständigen Kreisprozess gehören in der Reali-tät vorbereitende Gespräche mit allen Beteiligten: Vorkreisedienen als Vorbereitung und Klärung, was im Rahmen ei-nes Kreisgespräches geschieht. Es werden Einzelgesprächemit dem Initiator des Kreises, dem Autor und Empfängerdes Konfliktes sowie ein Gruppengespräch mit den Mit-gliedern der Gemeinschaft geführt. Der Begleiter (Barternennt ihn Facilitator) arbeitet mit dem Initiator den Anlassfür den Kreis heraus. Außerdem werden Autor, Empfängerund Gemeinschaft über die Vorgehensweisen und Prinzipieninformiert. Die Teilnahme am Kreis ist freiwillig. Der Be-gleiter hebt hervor, dass Hören und Aussprechen von Be-dürfnissen von großer Bedeutung sind.

Während der Jahre, die sich Dominic Barter aktiv mit demLernen in Konfliktsituationen auseinandersetzte, kristalli-sierten sich im Kreisgespräch immer wieder drei Phasenheraus:

l Gegenseitiges Verstehen (in Bezug auf die Konsequen-zen des Konfliktes)

l Verantwortung übernehmen (für die Bedürfnisse hinterden Handlungen, die zum Konflikt führten)

l Vereinbarung konkreter Aktionen

In einem Treffen nach dem eigentlichen Kreisgespräch(Nachkreis) wird ausgelotet, ob die vereinbarten Aktionenzur Zufriedenheit aller geführt haben oder ob mit dieser In-tention weitere Aktionen vereinbart werden können.

Da im Workshop selbst nur die Person anwesend ist, die dieAusgangssituation beschreibt, übernehmen andere Teilneh-mer die übrigen Rollen: Eine Person ist Autor, eine andereEmpfänger im Konflikt. Zwei Personen verkörpern die Gemeinschaft. Die letzte Person ist in diesem Fall der Be-gleiter, der mit Kreisprozessen vertraut ist.

Es stört den Kreis, wenn versucht wird zu schauspielern,sagt Barter. Es gehe vielmehr darum, in einer vorgegebenenSituation authentisch zu handeln. Barter beschreibt es so:„Im Kreisgespräch wird die Wahrheit des Moments in einervorgestellten Situation ausgelebt.“ Er ermutigt die Teilneh-

mer, in diesem halbsimulierten Rollenspiel auf die eigeneIntuition zu vertrauen. In der Kleingruppe kommt es zu ei-ner mit der Realität vergleich baren Dynamik, auch wenn dieTeilnehmer nur wenige Informationen erhalten haben.

„Der Begleiter erinnert sich“

Dieses Zitat mag verwirren. Barter beschreibt seine Arbeitnicht als etwas Neues, etwas in der heutigen Zeit Entstande-nes. Im Gegenteil. Wir alle tragen nach seiner Auffassung denWunsch danach, gehört und verstanden zu werden, sowienach Gemeinschaft in uns. Heutzutage pflegen wir in unsererGesellschaft ein formelles Gerechtigkeitssystem, das hierar-chisch aufgebaut ist, das vorwiegend richtet und sanktioniert.Diese Denkweise ist auch in informellen Zusammenhängenwirksam. Sie überdeckt unser Wissen da rüber, dass es eineKommunikation gibt, die verbindet und dem Leben dient. DerBegleiter im Kreisgespräch ist eine Person, die sich mit die-sem Wissen verbindet und uns an die Bedürfnisse und Fä-higkeiten erinnert, die wir verborgen in uns tragen.

Ein Begleiter betritt den Kreis wie alle anderen als Menschmit seinen Gefühlen und Bedürfnissen, nicht als Moderatorund Experte. Der Kreisprozess ist in jedem Moment eingleichberechtigter. Der Begleiter kommt in der Regel aus derGemeinschaft, in der ein Konflikt entstanden ist. „Die Auf-gabe des Begleiters ist, der Botschaft des Gesagten auf dieSpur zu kommen und zu sehen, wie die Bedeutungen zwi-schen den Menschen hin- und herwandern – ganz egal, wiedie Menschen dabei sprechen.“ Hinter jeder Äußerung, sounverständlich und verwirrend und vielleicht bedrohlich sieauch sein mag, liegt eine Menschlichkeit verborgen, die unsalle verbindet. Diese in sich selbst und in allen im Kreis An-wesenden zu entdecken, ist das Anliegen des Begleiters. Er er-innert an die menschlichen Wurzeln unseres Verhaltens.

Anfang Februar 2010 fand erstmals ein Begleiter (Facilita-tor)-Training in Deutschland statt, weitere Module sind imSeptember geplant. Dominic Barter betont: „Wenn ich einBegleitertraining durchführe, das zehn Tage umfasst, möchteich sicher gehen, dass der Begleiter alle Rollen einnimmt(Autor, Empfänger, Gemeinschaft). Jede Rolle gibt die Mög-lichkeit, Aspekte des Prozesses zu lernen.“ Das Training ist inmehrere Module aufgeteilt. Die Teilnehmer bringen eigenepraktische Erfahrungen mit Kreisgesprächen mit.

32 Kommunikation & Seminar 1/2010

TITEL Kommt in den Kreis als Menschen

Fabienne Lau-Osswald und Hinrich Lau organisieren in Bremen und Umgebung Workshopszu Gewaltfreier Kommunikation und Kreisgesprächen. Sie begleiten Kreis gespräche bishervornehmlich in Schulen. www.kreisgespraeche.org

WsiTsc

NwWgZdom

EBüb

zuDwsisiblfi

DV

DO T

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 32

Viele meiner Kunden waren in einer dieser Kompromiss-Schnittmengen gefangen, manchmal für Jahre. Sie wunder-ten sich, wieso ihre Website „nicht funktionierte“ und be-merkten nicht, dass sie eines der drei Elemente vernachläs-sigt hatten. Die Lösung ist einfach: Starten Sie von vorn undziehen Sie alle Elemente gleichzeitig in kleinen Schrittennach oben, ähnlich wie die Regler an einem Mischpult.

Wenn Sie mich durch diese Serie begleiten und eine tat-sächlich wirkungs- und erfolgreiche Website haben wollen,habe ich nun drei Aufgaben für Sie:

1. Wählen Sie genau ein Angebot oder Produkt aus IhremPortfolio, das Sie sortiert und effektiv online bewerbenwollen. Fassen Sie den Hauptnutzen für Ihre Kunden ineinem Satz zusammen.

2. Wenn Sie noch keine Website haben, legen Sie sich einezu. Das kostet nichts außer ein paar Klicks. (Wie? SieheKasten oben.) Hinterlegen Sie auf dieser Website einenVerkaufstext, den Sie in dieser Form auch im Akquisege-spräch sagen würden. Attraktive Überschrift, passendesFoto, Kontaktdaten, Impressum, fertig. Wenn Sie bereitseine Website haben, tun Sie dasselbe: Legen Sie ei ne neueWebsite an und beschränken sich auf ein Angebot.

3. Installieren Sie Google Analytics oder einen vergleich-baren Statistikdienst auf der neuen Website.

Einfachheit siegt, und dies ist der erste Schritt zu einer ein-fachen und wirkungsvollen Website. Lesen Sie in Teil 2 die-ser Serie, wie Sie auf dieser Basis beginnen, Gewinn zu er-wirtschaften. Bis dahin: Viel Spaß!

nei-ie

ite-enieerr-rt.enneere-ä-

chorinerf-iei-iesoiensn-r-

a-minte

mtg-inne

Wer kennt sie nicht, den Kumpel oder Nachbarn oderdie beste Freundin des Cousins, die nebenbei Web -

sites bastelt? Es kann doch nicht so schwer sein: Ein paarTexte, Grafiken, ein Menü und eine coole Domain, und –schwupps – fließen die Klienten in Ihre Praxis. Nicht?

Nein, natürlich nicht. Eine Website ist nichts weiter als einwinzig kleiner Punkt in den nahezu unendlichen Weiten desWWW. Die Kunst im Online-Marketing ist, diesem winzi-gen Punkt so viel Anziehungskraft zu verleihen, dass dieZielgruppe nicht anders kann, als immer und immer wiederdort zu landen. Um dies zu bewirken, müssen Sie drei Ele-mente beachten: Haben, Wissen und Messen.

Es gibt Coaches (ebenso wie Ärzte, Therapeuten, Trainer,Bäcker), die haben eine Website. Ebenso gibt es Anbieter, dieüber die Ziele ihrer Website genau Bescheid wissen, und eine

(wenn auch kleine)Menge von Website-Betreibern, die messen,ob diese Ziele erreichtwerden. Betrachten Siedas nebenstehende Dia-gramm: Alle Kombina-tionen sind möglich,doch nur Websites inder Schnittmenge allerdrei Elemente sind tat-sächlich wirkungsvoll.Alle anderen sind Kom-promisse: Eine Website

zu haben und die Ziele zu kennen führt zu einem Robinson-Dasein, denn nie wird gemessen, ob die Wirkung erreichtwird. Die ewigen Planer wissen zwar, was sie wollen und wiesie es messen würden, doch zur konkreten Umsetzung sindsie „irgendwie noch nicht gekommen.“ Schließlich gibt es dieblinden Hühner, die, wie wir alle wissen, ab und an ein Kornfinden, dennoch planlos durchs Web eiern.

1/2010 Kommunikation & Seminar 33

EINFACH ONLINEDer Einstieg

Der EinstiegVon Mathias Maul

Die drei Elemente eines wirkungsvollen Online-Auftritts für Coaches, Trainer, Therapeuten und alle anderen.

Das Web ändert sich zu rasant, als dass gedruckte Medien mit-halten könnten. Alle Ressourcen, Downloads und Links zu die-sem Artikel finden Sie hier: www.maulco.de/ks2010

Was Sie in diesem Jahr in KS unter dieser Rubrik weiter erwartet:

Heft 2: Der Produkt-Trichter: Schritt für Schritt zum Premium-Angebot

Heft 3: Audio und Video: Alle Kanäle nutzenHeft 4: Social Marketing: Der Markt ist KonversationHeft 5: Traffic, Traffic, Traffic: Verkehrsberuhigung war gesternHeft 6: Selbstoptimierung: Wenn Websites „denken“ lernen

Mathias Maul, Linguist, Informatiker, Ex-perte für Nischen- und Online-Marketingfür Mediziner, Coaches und Trainer,[email protected].

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 33

F

WaukodeviEBGliNKmreF

Zresp(„scwtrFbeGMziGW

UMdunditizem

AscvokeGha

Zhedelinad

34 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Führung als Geschenk

Führung ist komplexes Geschehen, das nur einfach aus-sieht, weil vordergründig die Rollen der Spieler klar ver-

teilt sind. Wo über Führung gesprochen oder geschriebenwird, wird meist vereinfacht, manchmal aus Unwissen, oftweil das zahlende Publikum es so wünscht. Auch für Erklä-rungsmodelle von Führung gilt: Wenn sie richtig sind, sindsie zu kompliziert, wenn sie einfach sind, sind sie zumeistfalsch. Die beliebteste Form der Vereinfachung findet sichdort, wo der Aspekt des Einflusses der Führung auf Men-schen und Prozesse reduziert wird – auf die Persönlichkeitdes Führenden selbst. Die Psychologie nennt das den „Eigenschafts ansatz“.

Führung ist komplex, zu wenig erforscht und verstanden. Esgibt mehr Bücher über Führung als Wissen darüber. Bei derSichtung der wissenschaftlichen Literatur tauchte bei uns1

eine von Ludwig Wittgenstein inspirierte – freilich in ande-rem Zusammenhang gebrauchte – Vermutung auf: Auchwenn alle psychologischen Fragen zur Führung gelöst wären,hätte dies keine Auswirkung auf die Führungspraxis.

In den meisten Unternehmen hält sich ebenfalls die Über-zeugung, Profile oder Kompetenzen von Führungskräften

seien verantwortlich für den Führungserfolg. Und auch wirselbst ertappen uns häufig dabei, dass wir Erfolge oder Prob leme von Teams, Abteilungen oder Bereichen den Qua-litäten ihrer jeweiligen Führungskraft zuschreiben. Das magvielleicht daran liegen, dass wir in unserer Sozialisation alsBerater häufig den unappetitlichen Satz gehört hatten: „DerFisch stinkt immer vom Kopf her“.

Ich arbeite seit vielen Jahren in der Führungsbildung undwundere mich noch immer, dass auch die Realität eher derLogik des Betrachters zu folgen scheint: Versuchen wir, ei-nen Bereich der Führungsarbeit oder Führungskompetenzzu verstehen, so gelingt das auch, und wir finden immer ge-nug Ursachen für Wirkungen und damit auch Ansätze fürsLernen und für die Veränderung. Betrachten wir das Ganzeund seine zahlreichen Einflussgrößen, rückt die Führungs-arbeit Einzelner tatsächlich in den Hintergrund.

Solange uns die Realität so uneindeutig erscheint, leistenwir uns den Luxus, kein abschließendes Urteil zu fällen, wasnun richtig sei: die Arbeit mit dem Ganzen oder der Blickauf das Individuelle.

1 Uwe Reineck, Ulrich Sambeth und Andreas Winklhofer veröffentlichten gemeinsam das „Handbuch Führungskompetenzen trainieren“ (Beltz 2009).

Führung als GeschenkVon Uwe Reineck

Was verschafft einem Menschen Einfluss auf Teams und deren Arbeit? Über wirksame Eigenschaften von Führungskräften und Konsequenzen für deren Ausbildung.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 34

Recht zu gehorchen“, sagt Hannah Arendt. Wir stimmen zu.Dennoch empfehlen wir Führungskräften, manchmalschlicht auf bewährte Säbelzahntigerautorität zu vertrauen.

Mittels Evolution hat sich die Community der Geführten imLaufe der Jahrtausende auf eine Reihe von Erwartungen anihre Chefs geeinigt, so scheint es. Wottawa & Gluminski(1995, S. 133) zählen einige solcher Eigenschaften auf, diewir im Folgenden weiter ausführen. Ob sie stimmen, istnicht belegbar, plausibel scheinen sie jedoch zu sein undüberdies auch gute Grundlage für die Diskussion.

Ice-Age-Recruiting

Körpergröße, Kraft, Sitzfleisch: Nach einer immer wie-der zitierten Studie von Guido Heineck (2005) sind Füh-rungskräfte immer noch viel (körper-)größer als andere. Wirwissen, dass Körpergröße nichts mit Intelligenz zu tun hat.Größe und Kraft scheinen indes unter Männern immer nochbedeutsame Kriterien zu sein. Langen Menschen werdenFüh rungseigenschaften zugeschrieben, weil man zu ihnenaufschauen muss. Viele behaupten, dass Ausharrungsver-mögen bei (nächtlichen) Sitzungen die wichtigste Eigen-schaft für Führungskräfte sei.

Weitgehende Übereinstimmung mit den Gruppennor-men und Repräsentanz nach außen. Anführer sind Teilder Gruppe, und sie sind es nicht. Häufig geben sie die Pro-jektionsfläche für Ideale ab. Anführer verkörpern, was derGruppe wichtig ist. Sie erhalten die Sympathien, immer aberauch die Rivalität Einzelner. Nur wer repräsentiert, was diemeisten über die Gruppe und ihren Führer denken wollen,kann auf Dauer innen führen und außen repräsentieren.

Erwartungskonformes Führungsverhalten. Anführer sindsie, weil sie Gehör finden, weil ihre Aufmerksamkeit einsel tenes Gut ist, um das gerungen wird. Ihre Anerkennungist wertvoller als die anderer. Wer anführen will, spürt, wasin der Gruppe als wichtig und richtig gilt. Konsistenz undBeharrung sind zentral. Nicht zweifeln, nicht schwanken,nicht schwächeln. Beharrlich eintreten für die Position, dieallen nützt. Vorbild sein und konsequent im Tun.

Fähigkeit zur Konfliktlösung (auch in Grenzfällen). Ig -no rieren von Konflikt oder Gefahr wird als Angst interpre-tiert. Ein Anführer geht aktiv in die Auseinandersetzung undlöst sie mit dem Blick auf das Ganze.

Überlegenes Wissen und Seniorität. Kompetenz war fürAnführer der Frühzeit lebensversichernd: Entscheiden überdie rechte Jagdvariante, über Essbares und Giftiges – unddamit recht behalten. Sie mussten wissen, welche Pflanzenessbar waren, welche giftig usw. In einer Zeit, in der sich dieäußeren Verhältnisse kaum ändern, ist Erfahrung eine wich-

Führen im Neandertal

Werfen wir also den Blickauf das Individuelle. Woherkommt die Ausrichtung aufden Einzelnen, auf die indi-viduellen Kompetenzen?Eine Antwort könnte beimBlick auf die schon sehr alteGeschichte der Führung ge-lingen. Wie sah Führung imNeandertal aus? WelcheKompetenzen machten da-mals einen Führer erfolg-reich? Und was hat das mitFührung heute zu tun?

Zu Zeiten der Neandertaler waren Führungskräfte Anfüh-rer, heute sind sie meist „vorgesetzt“. Lässt man Gruppenspielerisch-experimentell solche Vorgesetzten wählen(„Wem in dieser Gruppe würden Sie zutrauen, Sie in einerschwierigen Situation zu führen?“), so zeigt es sich immerwieder, dass sich die Wahl meist auf einige wenige konzen-triert. Offenbar besitzen die etwas, was andere nicht haben.Führung ist ein Geschenk. Formelle Macht besitzen Inha-ber von Positionen, Beziehungsmacht dagegen wird von derGruppe verliehen, und zwar auch in Form von Zutrauen.Man kann sich denken: Verbinden sich Positions- und Be-ziehungsmacht in einer Person, ist das ein Glücksfall. EineGruppe vertraut sich jemandem an, traut ihm etwas zu.Wem? Und nach welchen Kriterien?

Unterstellt man auch dem Verhalten Evolution, hatte dieMenschheit einige Zehntausend Jahre Zeit, die „Mechanik“des Führens und Geführtwerdens einzuüben. Instinktarmund unbewehrt in die Welt geworfen, war für den Menschendiese Form der Arbeitsteilung einfach und überlebenswich-tig. Jagen, abwehren oder angreifen: Individuen zum Gan-zen erfolgreich zusammenführen – darum ging es schon im-mer. Gehorsam war dabei sinnvolle Tugend.

Alltag und psychologisches Experiment zeigen, dass Men-schen sich gehorsam verhalten: Sie tun in der Regel das, wasvon ihnen erwartet wird, beziehungsweise das, was sie den-ken, was von ihnen erwartet wird. Das ist nicht immer dasGleiche! In Organisationen ist es oft zu sehen: Angestelltehaben mehr Angst, als von ihnen verlangt wird.

Zynische Erklärungen für den verbreiteten Gehorsam ge-hen davon aus, dass die Ungehorsamen zu kurze Zeit aufder Welt waren, um ihre Gene weiterzugeben: „Komm end-lich rein in die Höhle, draußen sucht der Säbelzahntigernach Fressen.“ – „Ich will aber nicht ...“ Den traurigen Restder Geschichte kann man sich denken. „Keiner hat das

1/2010 Kommunikation & Seminar 35

irera-aglser

nderi-

nze-rszes-

enasck

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 35

tige Ressource bei Problemlösungen. Damals war Alter dieTrophäe des Erfolgs, also Ausweis der richtigen Strategie.

Entscheidungen, die sich auch langfristig bewähren. Füh-rungspersönlichkeiten der alten Schule geben ihren Mithöh-lenbewohnern das Gefühl, nicht an kurzfristigen Erfolgen ori-entiert zu sein, sondern langfristig für das Ganze zu denken.

Entscheidungsverhalten unter Risiko oder Unsicherheit.Ob das Lager verlegt wird, weil die Büffelherde alles nie-dertrampeln könnte, oder das Opfer geschlachtet wird unddie Jagdvorbereitungen beginnen, das muss schnell undohne Zweifel entschieden werden.

Sicherheit durch Dominanz. Angst dominiert Menschen.Wer Angst nimmt, darf Menschen dominieren. Anführer ge-ben Sicherheit durch Konsistenz und Konsequenz in derEntscheidung.

Charisma. Charisma hat man nicht, sondern man bekommtes. Führungs-Charisma erhält derjenige, der die Projektio-nen all derer versammelt, die noch an Sicherheiten glaubenkönnen.

Der Nutzen von Unterführern. Wer den Anführernach-wuchs in der zweiten Reihe steuert, zeigt sich als tauglicherFührer, denn er hat neben den eigenen Anhängern auch diedes Unterführers hinter sich.

Wir haben in Workshops und bei der Arbeit in der Führungs-bildung oft erfahren, dass sich diese archaischen Eigenschaf-ten einer Führungskraft gut dazu eignen, eine offene Diskus-sion über Führungsqualitäten anzuregen. Jeder Diskussions-teilnehmer setzt sich während der Diskussion gedanklich im-mer in Relation zu den anderen. Dadurch wird das Füh-rungsthema für jeden ein sehr Persönliches. Um diese Aus-einandersetzung anschließend auch als persönliches Feedbackerlebbar zu machen, eignet sich das Lerndesign „Wir wählenjetzt mal den Chef“ sehr gut, das wir auch in unserem Hand-buch vorstellen. Hier kristallisieren sich relativ schnell undgleichzeitig spielerisch Führungspersonen durch die Wech-selwirkung von Positions- und Beziehungsmacht heraus.

Projektionsfläche Chef

Wenden wir uns nun einmal ab vom Blickwinkel der Füh-rungspersonen, hin zur anderen Seite, der Seite der Geführ-ten. In welchem Licht erscheint die Führungskraft von derWarte der Mitarbeiter aus? Nun, Chefs sind beliebt – als Pro-jektionsfläche. Sie werden hingenommen wie Wetter, und siesind ähnlich beliebt als Gegenstand von Tratsch und Jam-merrunden. Jeder zehnte Chef wird als Ekelpaket beschrie-ben. Forsa-Umfragen entdecken: Jeder vierte Arbeitnehmermöchte einen anderen Vorgesetzten „vorgesetzt“ bekommen.

36 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Führung als Geschenk

Uwe Reineck, Managementberater, Coach und Trainer. Mitbegründer der MAICON SULTING Managementberatungund Aka demie in Heidelberg. www.maiconsulting.de

Solche Umfragen nähren zwar vor allem das Medienstroh-feuer, spiegeln jedoch auch Stimmungen wider. Der Führungmangelnde Fähigkeiten zuzuschreiben, ist ein beliebtes Er-klärungsmuster für fast jedes Problem. Führungskräfte leidenan Überforderung, das zeigen die Zahlen: Sie sind anfälligfür psychische Erkrankungen und zahlen einen hohen Preis.Jemand sagte einmal: Wer Karriere macht, hat keine Biogra-fie. Um die Fußball-Metapher zu bemühen: Die Schuld hatimmer zuerst der Trainer. Nicht weil es etwa so wäre, son-dern weil die Konsequenzen überschaubar bleiben.

Maßnahmenfreundlich wird in Unternehmen Komplexitätda reduziert, wo Führung als One-Man-Show missverstan-den wird. Bei festgestelltem Führungsdefizit schaffen Se-minare Abhilfe. Personalentwickler, die sich in angesagtensystemischen Fortbildungen im Netz der wechselseitigenAbhängigkeiten verstricken, schwenken dann wieder aufkommode Big-Man-Theorien aus den 50er Jahren ein, alsFührung tatsächlich noch genau das war: Veranstaltung ei-nes Einzelnen, dem alle zu folgen hatten. Führung, obwohlProdukt zahlreicher Multiplikatoren, wird als Primzahl ge-handelt.

Aber: Führung kann nur in der Interdependenz verstandenwerden. Führung ist Kommunikation der besonderen Art, inder der eine möglicherweise denkt, er habe was zu sagen,und der andere vielleicht vermutet, er habe dies oder jeneszu tun. Würde die Fußballmetapher passen, wäre Führungnicht die Intervention des Trainers am Spielfeldrand, son-dern vielmehr der Ball, von vielen getreten.

Literatur

Heineck, Guido: Up in the skies? The relationship betweenheight and earnings in Germany. LABOUR: Review of LabourEconomics and Industrial Relations, 19(3), 469-489, 2005

Reineck, Uwe; Sambeth, Ulrich & Winklhofer, Andreas: Hand-buch Führungskompetenzen trainieren. Beltz, Weinheim2009.

Wottawa, Heinrich & Gluminski, Iris: Psychologische Theorienfür Unternehmen. Verlag für angewandte Psychologie, Göt-tingen 1995

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 36

5

Für Trainer, Coaches, Berater, Prozessbegleiter und alle professionellen Kommunikatoren

Dr. Tschepp’s Workshop-Klinik

Sprich,damit ich dich sehe

Liebe Leserin, lieber Leser, nur als Idee: lesen Siesich dieses Vorwort selber laut vor und hören Siedabei gleichzeitig auf den Klang Ihrer Stimme.

Und? Ist das »Ihre« Stimme, die Sie da hörenoder kommt sie Ihnen irgendwie fremd vor? Sowie die Stimme auf meinem Anrufbeantworter,die so klingt, als wäre sie meine eigene. Nur ebenso ... anders.

Unsere Stimme ist einzigartig und unverwechsel-bar. Ein hörbarer »Fingerabdruck«, den es nur ein-mal gibt. Wir sind eins mit unserer Stimme, wirgebrauchen sie ständig. So selbstverständlich, dasswir gar nicht mehr darauf achten.

Sollten wir aber. Denn in jeder Interaktion mitDritten nimmt die Stimme immerhin 40% unsererpersönlichen Ausstrahlung für sich in Anspruch.

Viel Vergnügen beim heutigen WorkShop wünschtIhnen!

Der Christian Tschepp

K l i n i k

Im richtigen Ton kann man alles sagen,

im falschen nichts. Das einzig heikle

daran ist, den richtigen Ton zu finden.

George Bernhard Shaw

Stimme wirkt.

Wie Sie klingen, rückt denersten Eindruck zurecht. DieStimme stärkt oder schwächtIhr Auftreten. Sie verrät Ihreinnersten Re gungen. Sie be -stimmt, wie Sie von anderenwahrgenommen werden.

Die Stimme ist ein Schlüssel - reiz in der Kommunikation.Sie signalisiert, ob Sie mei-nen, was Sie sagen. Ihr Tonlässt hören, ob Sie zu IhremAnliegen stehen. Stimmeund Sprech weise werden sozum Grad messer IhrerAuthentizi tät.

Work Shop

WorkShop Nr. 5:»Geheimer Verführer Stimme«

Arno Fischbacher: Geheimer Verführer StimmeSoft Skills kompakt: Erfolgsfaktor Stimme – 77 Antworten zur

unbewussten Macht in der Kommunikation

Stimm-Coach Arno Fisch -bacher zeigt in seinempraxis orientierten Buch, wieSie in jedem Fall »stimmig«bleiben: wie Sie in stressigenSituationen eine ruhigeStimme bewahren, wie Sieauch in lebhaften Meetingszu Wort kommen (und ge -hört werden), wie Siestimmlich frisch und moti-vierend klingen und was Sietun können, um authentischzu wirken.

Einige einfache Übungen,Hintergrundinformationenund nützliche Tipps aus»Ge heimer VerführerStimme« haben wir in dieserWorkShop-Klinik für Siezusammengefasst. VielVergnügen dabei!

Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 5:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 04.02.10 09:49 Seite 37

PraxisWorkshopGeheimer Verführer Stimme

1. Und plötzlich hören alle zu:Wie Sie in Besprechungen gehört werden

»Das müsste man anders machen. So etwas habe ich schon unzählige Male gemacht.« –denken Sie, während ein Kollege seit über fünf Minuten seine Gedanken ausbreitetund acht weitere Kollegen teils interessiert, teils abwesend und teils sichtbar unge-duldig lauschen. Verschaffen Sie sich Gehör, setzen Sie Ihre Stimme gezielt ein, undSie werden überrascht sein, wie sich die Blicke plötzlich auf Sie richten …

In einer Diskussionsrunde braucht es dazu einen speziellen Stimmklang, die sogenannten Leittöne, die das menschliche Gehör besonders aufhorchen lassen.

Ihre Stimme vermittelt Leittöne besonders dann, wenn Sie:1. körpersprachlich einen guten Standpunkt einnehmen,2. jemanden im Raum konkret ansprechen, also persönlichen Kontakt aufnehmen,3. beim Sprechen schon neugierig auf die Resonanz sind und dadurch in denRaum hineinhorchen (»Echobewusstsein«).

Wie motiviere ich alle Teilnehmer zum Zuhören?Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, raumfüllend zu sprechen. Um alle An wesen -den mit einzubeziehen, nutzen Sie den »3D-Effekt« der Stimme. Wie gelingt das?

Bevor Sie anfangen zu sprechen: Schalten Sie den »Weitwinkel-Blick« ein. Egal, wohin Sie gerade blicken, lassen SieIhren Blick dort ruhen und nehmen Sie wahr, was Sie alles im Augenwinkel erken-nen können. Rasch werden Sie den ganzen Raum überblicken und alle Anwesen -den mit einem Blick erfassen. Behalten Sie den »Weitwinkel-Blick« bei, wenn Sienun sprechen. Ihre Stimme wird sich hörbar verändern. Sie sprechen raumfüllend. Ändern Sie Ihre Sitzhaltung: Um in einer lauten Diskussion zu Wort zu kommen,rücken Sie Ihren Stuhl so zurecht, dass Sie die ganze Gesprächsrunde im Blickerfassen. Richten Sie sich nun auf und prüfen Sie kurz: Können Sie Ihre Sitz -nachbarn links und rechts im Augenwinkel erkennen? Erst wenn das gewähr leistetist, beginnen Sie zu sprechen. Sie werden überrascht sein, wie sehr Ihre Stimmenun im Raum klingt.

Aufmerksamkeitbraucht

Führungssignale

oder:Warum ist es manchmal

schwer, zu Wort zu kommen?

Wie ein Torwächter sorgt die unbewusste Selbst steuerung der Teilnehmer dafür, dass nureindeutige Führungs signale den Zu gang zur Aufmerksamkeit finden. Im Zwiege sprächkann bereits die Andeutung einer Bewegung ein solches Führungs signal darstellen undIhren Gesprächspartner innehalten lassen. In einer großen Dis kussions runde braucht eseinen speziellen Stimmklang und griffige Worte, um einen Wechsel der Gesprächsführungeinzuleiten. Angesprochen sind die so genannten Leittöne, die Sprecherformante imKlangspektrum von 2.000 bis 4.000 Hertz, die das menschliche Gehör besonders auf-horchen lassen und in der Regel aktiviert werden, wenn jemand etwas von uns will.

Praxistipp:Mit diesem trick -

reichen und erprobten Rede -werk zeug steigern Sie IhrePräsenz und Ausstrahlung

– (fast) ohne zu üben:

Aktive Pause mit»Sense Focusing«

Nutzen Sie die Sekundenvor dem jeweils ersten

Wort. Halten Sie kurz inneund spüren Sie bewusst den

Boden unter Ihren Füßenoder Ihrer Sitz fläche.

Wo spüren Sie Belastung oderBewegung besonders gut?

Was alles können Sie an Ge -räuschen erkennen? Sie wer-

den spüren, wie Ihre Schul -tern loslassen und Ihr Blick

und Ihre Mimik ruhig werden. Körpersprachlich wirken Sie

konzentriert, gelöst, sicherund an ziehend. Stimmlich

klingen die folgenden Wortevoller, tiefer und kompetent.

Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 5:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 04.02.10 09:49 Seite 38

Sprich, damit ich dich sehe (Sokrates):Erfolgsfaktor Stimme: 77 Antworten zur

unbewussten Macht in der Kommunikation

Praxistipp:Mit der folgenden kurzen Übung

schaffen Sie eine perfekte Grundlage fürauthentische Gestik. Ihre Stimme wirktgelöst, Sie artikulieren präziser, die An -spannung vor dem Auftritt reduziert sich:

»Nasse Mähne ausschütteln«

Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie füreine halbe Minute ungestört sind. Stellen Siesich aufrecht hin und beugen Sie Kopf undNacken vor. Legen Sie den erwachsenenErnst kurz beiseite und lassen Sie Ihr »inneresKind« an das Steuerruder. Schütteln Sie nunmit Spaß und Lust Schultern und Wangenimpulsiv aus, bis Ihre Wangen und Lippenspürbar locker hin und her flattern.Unterstützen Sie den Effekt, indem Sie IhreStimme möglichst unkontrolliert klingenlassen: WWwwwh! (Kiefer dabei loslassen!).

Jetzt ist Ihr erwachsenes Bewusstsein wiedergefragt: Spüren Sie nach, wie sich das Kör -pergefühl in Ihren Schultern und Ihrem Ge -sicht verändert hat. Ist auch die Anspannunggewichen?

Lockere Schultern, eine gelöste Mimik und eingutes Körpergefühl sind wesentliche Voraus -setzungen für eine überzeugende, impulsiveund authentische Gestik. Jede Bewegung wirddann beim Sprechen in Ihrer Stimme eineangenehme Modulation, wechselnde Klang -farben und ein bewegtes Timbre bewirken.

Was die Gestik mit dem Zuhörer anstellt:

Sprecher und Zuhörer scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verbunden zu sein: Wenn vom Redner selbstwenig Energie kommt, müssen die Zuhörer das Manko ausgleichen, indem sie sich zum Beispiel vorbeugen, damit sieetwas verstehen. Das aber tun Menschen in der Regel nur für kurze Zeit. Schnell wird es anstrengend und der Autopilot imGehirn sagt »Genug investiert! Es wird wohl nicht so wichtig sein, wenn die Botschaft nicht von selbst zu dir kommt.«Erlauben Sie deshalb Ihren Händen, sich frei auszudrücken, sobald Sie sprechen, um andere zu bewegen, wenn Sie Impulsevermitteln oder Anstöße geben wollen.

2. In Deckung! Präsentierenmit ausdrucksvoller Gestik

Zwischen dem »Hampelmann« und dem »verschluckten Stock«liegt die goldene Mitte, was Gestik und Mimik bei einerPräsentation betrifft. Dass die Gestik auch auf die Stimme großeAuswirkungen hat, wird oft erst auf den zweiten Blick deutlich.Genaugenommen ist die Stimme sogar der hörbare Ausdruck derKörper sprache. Solange ein Sprecher unbewegt dasteht, dieSchultern steif, die Hände vor dem Oberkörper festhaltend, dieMimik leblos, bleibt auch die Stimme farb- und konturlos.

Nun empfinden viele Menschen beim Sprechen in der Öffentlich-keit eine gewisse Scheu zu gestikulieren. Das hemmt die Atmungund somit die Stimme. Auch das natürliche Verlangen, es bequemzu haben, schränkt die Gestik ein. Das ist verständlich, aber unpro-duktiv. Denn authentische Gestik hat zwei Vorteile: Sie beeinflusstdie Stimme positiv und unterstützt das Verständnis, ja sogar dasGedächtnis der Zuhörer.

Die überraschende Wahrheit dabei ist: Wahrscheinlich gestikulierenSie in unbeobachteten Gesprächsmomenten viel mehr, als Ihnenbewusst ist. Einschränkungen erfährt die Gestik meist erst durchden beobachtenden Blick von außen. Das macht manchmal dieersten Sekunden oder Minuten einer Präsentation so besondersunangenehm. Was kann also helfen, das ohnehin vorhandenegestische Potenzial zielgerichtet und im richtigen Moment ver -fügbar zu machen?

Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 5:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 04.02.10 09:49 Seite 39

Als Stimm-Coach und Experte für den Wirt -schafts- und Karrierefaktor Stimme gibt ArnoFisch bacher klare Antworten und zeigt, inwieweitdie Stimme ein Schlüssel zum Herzen, aberauch zum beruflichen Erfolg ist. Der Lesererfährt, wie er in stressigen Situatio nen eineruhige Stimme bewahren und selbst in lautenMeetings zu Wort kommen kann. Notfall-Tipps(Wenn plötzlich die Stimme versagt ...) sowieSieben-Sekunden-Übungen für mehr Stimm-Fitness runden das Buch ab.

Dr. Tschepp’s Workshop-Klinik

Work Shop

In der kommenden Ausgabe widmen wir uns derTelefonstimme und der Frage: »Wie viel Sinn

macht Dauerlächeln am Telefon?« sowie derStimme im Konflikt »Wunderwaffe Stimme – die Stimme

im Konfliktgespräch«. Für dieses Mal – überzeugend, impulsivund authentisch: Viel Freude und Erfolg! Telefonstimme

Arno FischbacherGeb. 1955, lebt in Salz -burg. Er ist Stimm-Coachund Rhetorik trainer.Initiator und Vorstandvon www.stimme.at,dem europäischen Netz -werk der Stimm experten.

www.arno-fischbacher.com

Arno Fischbacher:»Geheimer VerführerStimme«

77 Ant wor ten zur unbe-wussten Macht in derKommunikation

80 Seiten • € (D) 9,95ISBN: 978-3-87387-704-7

Vorschau + Vorschau + Vorschau + Vorschau + Vorschau + Vorschau

Illustrationen © Der Christian Tschepp

Dieser Workshop stammt aus dem Buch:

Stimme im Konflikt

Praxistipp fürden Not fall:

»Frosch im Hals«?

Wenn es im Hals eng wird,verleitet das dazu, sich zuräuspern – dummerweise ver -stärkt das den unerwünsch-ten Effekt: Sie verspannenIhre Stimm mus keln. Daher:

• Husten Sie kurz ab. Solöst sich leicht und rasch derSchleim, die Stimme bleibtunbelastet.

• Atmen Sie mehrmals lang -sam durch den Mund einund nehmen Sie die Kühlein Hals und Rachen wahr.Die Muskeln im Kehlkopflassen los, ein angenehmesGefühl der Weite entsteht.

• Trinken Sie einen SchluckWasser – Sie spüren sofortErleichterung.

Ihre Meinung? Schreiben Sie uns:[email protected]

Praxistipp:

Akzente setzenmit GestenAngenommen, Sie weisenbei einer Sitzung auf die Kluftzwischen dem diesjährigenund dem Vorjahres-Budgethin: Legen Sie fest, an wel-chem Ort für Sie »diesesJahr« und »im Vorjahr« liegt.

Zeigen Sie immer dann,wenn von dem einen oderdem anderen die Rede ist,deutlich in die jeweiligeRichtung. Sie visualisierensomit das Gesagte für IhreZuhörer. Später wird in derDiskussion bereits die Gestegenügen, um klar zu ma-chen, ob es um das Vorjahroder das aktuelle Jahr geht.

Neben der Serviceleistungfür das Gedächtnis hat die-ses Vorgehen weitere Vor -teile: Sie sprechen akzentu-ierter, bewegter und deutli-cher. Und da jede Geste einegewisse Zeit in Anspruchnimmt, sprechen Sie auto-matisch langsamer.

Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 5:Dr. TSCHEPPs KLINIK Nr. 2 04.02.10 09:49 Seite 40

1/2010 Kommunikation & Seminar 41

METAPHERN VISUALISIERENWas macht der Bus auf dem Papier?

Ein Berater, der Metaphern verwendet, ist wie ein Gärt-ner, der Wasser von der Quelle zu einem Beet trägt, um

Blumen damit zu nähren. Als Trainer können Sie mit einerMetapher (Griechisch metà phérein „anderswohin tragen“)eine eingängige Erkenntnis oder eine Idee aus einem an-schaulichen Themenbereich nutzen, um dadurch Ihr Themazu „nähren“ und verständlicher zu machen. Zum Beginn ei-nes Seminars kann z.B. die Metapher „Rundreise“ als Bildfür den Seminarablauf eine Quelle sein, aus der Sie den ge-samten Verlauf über immer wieder schöpfen: Sie legenkurze Stopps ein, um die wesentlichen Lernerfahrungen als„Fotos“ festzuhalten. Sie steuern das Zeitmanagement:„Bitte einsteigen, die Reise geht weiter!“

Metaphern sind wie ein Schatz, der gesammelt und gepflegtwerden will. Holen Sie Ihren Schatz aus dem Keller und po-lieren Sie ihn auf. Erweitern Sie ihn um neue Metaphern, dieSie z.B. im Internet oder in themenspezifischen Büchern fin-den („Moderne Parabeln“, Publicis 2008). Definieren Sie den„Zielbereich“ Ihrer neuen Metapher, z.B. das Thema „Dele-gation“ in einem Führungskräfteseminar, und suchen Sie ineinem „Quellbereich“, der weit davon entfernt liegt: in derNatur, in der Tierwelt, im Sport: So kann ein Hund mit demMerksatz „Bell nicht selber, wenn du einen Hund hast“ eineMetapher dafür werden, Aufgaben zu delegieren, wenn an-dere es besser können. Die Leistungsbereitschaft, die jemandbeim Marathonlauf zeigt, könnte für das Durchhaltevermögenin einer Verhandlung stehen.

Wozu Metaphern zeichnen?Und wie? Metaphern sindan sich schon Bilder, die

mehr als 1000Worte sagen. Alsbegeisterte Flip-chartnutzerin stei -

gere ich ihrenWert, indem ich

die wesentlichen Metaphern eines Seminars oder Coachingsauf Flipchart zeichne. Dadurch schaffe ich einen visuellenAnker, die Metaphern sind stets präsent, sie verstärken dieWirkung.

Konzentrieren Sie sich beim Zeichnen auf das Wesentliche:entscheiden Sie sich für ein amüsantes, eindrucksvollesBild, das eine Schlüsselrolle für das Verständnis dieser Me-tapher darstellt. In dem Beispiel der Rundreise habe ich denBus gewählt, da er bei vielen Rundreisen ein zentrales Ele-ment ist. Zeichnen Sie dieses Schlüsselbild auf Flipchart-papier. Leichter gesagt als getan?

Verwenden Sie Vorlagen. Es ist viel leichter, etwas Vorhan-denes nachzuzeichnen als aus dem Nichts ein Bild zu er-schaffen. Finden Sie eine Vorlage für Ihre Kernbotschaft,die sich leicht nachzeichnen lässt, bei Google, in Comicsoder bei trainerspezifischen Vorlagen (z.B. unter www.msp-media.de).

Zeichnen Sie nach dem EASI-Prinzip:Erst schauen Sie das Bild an, anstatt gleich loszulegen. Analysieren Sie die Grundformen, aus denen sich das Bildzusammensetzt. Symmetrie: Welches Größen- und Abstandsverhältnis ha-ben die einzelnen Formen?Im Groben skizzieren Sie nun die Umrisse mit Bleistift vor.Erst jetzt beginnt das eigentliche Zeichnen – malen Sie dieskizzierten Außenformen mit schwarzem Flipchartmarkernach.

Schaffen Sie Ausdruck durch Farbe. Zum Leben erweckenSie das Bild, indem Sie es colorieren. Dafür empfehle ichWachsmalblöcke. Mit der breiten Seite können Sie großeFlächen schnell farbig hinterlegen und mit den kurzen Kan-ten und Ecken punktuell färben.

Fertig ist Ihre gezeichnete Metapher – und Sie bringen dieBlumen immer mehr zum Blühen.

Was macht der Bus auf dem Papier?Von Elke Meyer

Wie Sie Metaphern als Beratertool nutzen sowie schnell und einfach zeichnen.

Elke Meyer, Diplom-Pädagogin, DVNLP-Lehr-trainerin und Mediatorin (BM) arbeitet alsTrainerin, Coach und Beraterin für Unterneh-men, www.kompetenzsprung.de. Buchveröf-fentlichung: „FlipchartArt“, gemeinsam mitStefanie Widmann (Publicis, 22009)

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 41

MGsewderedrspfüdi

ÜscM„senwin

SdesegedefiFodefüSBmrütuSSnege

EUsteideKsideeiunside

Zm19di

42 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Selbst-Reflexion und Handeln

Bereits seit Jahrtausenden beschäftigen sich die Philoso-phen mit dem Selbstbegriff, verwiesen sei auf das Ora-

kel von Delphi („Erkenne dich selbst“). In der Antike standdie Selbstsorge im Mittelpunkt der täglichen Praxis. Mit derAusbreitung des Christentums wurde die Loslösung vomSelbst in der Askese betont. Descartes stellte die Selbster-kenntnis in den Fokus der modernen Philosophie und Wil-liam James begann mit Untersuchungen zu diesem Begriffin der empiri schen Psychologie. Seit mehr als einem Jahr-hundert beschäftigen sich Psychoanalyse, Sozialpsycholo-gie, Soziologie, Neurobiologie und Kommunikations -psycho logie ausführlich mit den Begriffen Selbst undSelbst-Konzept. Ein Definitionsversuch, der den aktuellenStand der wissenschaftlichen Ergebnisse berücksichtigt, be-zieht das Selbst-Konzept auf den bewussten Aspekt eines(unbe wussten) Selbst.

Das Wort Selbst ist zum einen ein Reflexivpronomen undzum anderen ein Substantiv mit jeweils eigenen Bedeutun-gen. Als Pronomen verweist es auf „auto“, was „die für sichstehende Person“ bedeutet. Darüber hinaus steht es im Zu-sammenhang mit dem Begriff der Identität. Mit der Nut-zung dieses Begriffs verschiebt sich die Frage: Was ist dasSelbst? zu der Frage: Was ist der Rahmen, in dem ich meineIdentität finden kann?

Bei einer Beschäftigung mit dem Selbst und Selbst-Konzeptim NLP ist es naheliegend, mit der Position von Virginia Sa-tir zu beginnen, der Grande Dame der Familien therapie undeinflussreichen Modellperson für die NLP-Begründer. Ausihrer Sicht war das Selbst keineswegs ein Kern der Persön-lichkeit, der ausschließlich psychisch zu verstehen wäre. Sieverstand das Selbst in erster Linie systemisch, als ein dyna-misches Zusammenspiel von mehreren Ebenen: „Da beihandelt es sich um die physische, die intellektuelle, die emo-tionale, die sinnliche Ebene, die Interaktionsebene, dieEbene der Nahrung, die Ebene des Kontextes und die spiri-tuelle Ebene“ (Satir et al. 1988, S. 1437ff.). Die Ebenen ste-hen in kontinuierlicher Wechsel beziehung zueinander undmüssen bei Beratung und Therapie berücksichtigt werden.„Kommunikation ist das Medium, mit dem die Individuen

gegeneinander ihren Selbst wert messen, und sie ist auch dasWerkzeug, mit dem dies für beide geändert werden kann“(Walker 1996, S. 180).

Aus der Sicht des NLP wird das Selbst (Sense of Self) als einModell beschrieben, das die Identität einer Person ausmacht(Dilts et al. 2000, S. 1199). Aus dieser Perspektive betrach-tet hat es einen erheb lichen Einfluss auf die Werte, Überzeu-gungen und Hand lungen, auf das Denken und die Gefühleeiner Per son. Die damit zusammenhängen den Fragen einesIndividuums sind: Wer bin ich? Welches sind meine Fähig-keiten und Grenzen? Wie ist meine Vision, Mission odermein Lebens zweck? (ebd.) Identität wiederum beschreibteine Vorstellung, ein inneres Bild, ein Gespür dafür, dass derMensch Kontinuität besitzt (Ötsch et al. 1997, S. 74).

Bei der Bestimmung eines Selbst-Konzepts konzentrierensich die NLP-Autoren Ötsch (1997) und Mohl (2006) einer-seits auf das Selbst-Bild, „auf die Vorstellung, die wir von unshaben, auf das, wovon wir überzeugt sind, was wir ‚wirklich‘sind“ (Ötsch 1997, S. 75) sowie auf den Selbst-Wert als

Selbst-Reflexion und HandelnVon Johann W. Kluczny

Eine kleine Kulturgeschichte der Begriffe „Selbst“ und „Selbst-Konzept“ aus der Sicht des Neurolinguistischen Programmierens.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 42

Manifestation einer Selbstbeziehung, als „Wert schätzung, dasGefühl, die Bedeutung, die Wichtigkeit, die jemand sichselbst entgegenbringt“ (ebd., S. 175). Dieses Kons trukt ent-wickelt sich nach Ansicht der Autoren durch die Akzep tanzder verschiedenen Persönlichkeits anteile und die damit kor-respondierenden Gefühle. Selbst-Wert wird auch als Aus-druck innerer Kommunikationsprozesse verstanden, bei-spielsweise in der Art, wie der Mensch seine Selbstgesprächeführt. Das Ziel der NLP-Selbst steuerungstechniken ist nachdieser Ansicht eine Person mit hohem Selbst-Wert.

Über diese individualistische Betrach tungs weise hinaus be-schreibt Derks (2004) auch die mentale Repräsentation desMenschen in seinem Sozial gefüge und ver weist auf eine„soziale Identität“. Er nimmt dabei Bezug auf das von ihmentworfene Konzept des sozialen Panoramas, das darstellt,wie sich Menschen in der Bezie hung zu anderen Menschenin ihren inneren Vor stellungen selbst sehen (Selbst-Bild).

Steve Andreas (1994, 2001, 2004) hat sich ausführlicher mitdem Begriff des Selbst-Konzepts im NLP auseinander ge-setzt. Er versteht darunter „die Gesamtheit der Vor stellun-gen, die wir von uns selbst haben“ (2004, S. 18). Diese wür-den aus Lebenserfahrungen verallge meinert und aus spezi-fischen Verhaltensweisen generiert und in eine bestimmteForm gebracht (ebd., S. 29). Stehen diese Vorstellungen mitden persönlichen Werten eines Menschen im Einklang, dannfühlt er sich gut, „und wir sprechen von einer positivenSelbstachtung“ (ebd.). Selbstachtung ist das Resultat aus derBewertung des Selbstbildes. Selbst achtung wird synonymmit dem Begriff Selbstwertgefühl verwendet und hängt da -rüber hinaus zusam men mit sozialen Vergleichen, der Leis -tungs fähigkeit, den Gefühlen einer Person und der Art ihrerSelbstbehand lung. Entscheidend für den Aufbau einesSelbstvertrauens ist nach Andreas „die Einsicht in die eige-nen Fähigkeiten (und) was man lernen muss, um seine ei-genen Fähigkeiten zu erweitern“ (ebd., S. 39).

Eine wichtige Funktion erhalte das Selbst-Konzept in derUnter scheidung zwischen Selbst und Umgebung. Es unter -stütze damit eine Verbundenheit mit sich und anderen odereine Trennung von sich selbst, den anderen Personen undder Umgebung (ebd., S. 44). Darüber hinaus sei das Selbst-Konzept im Wesentlichen unbe wusst und wirke als rekur-sive Selbst-Überzeugung ähnlich einer sich selbst erfüllen-den Prophezeiung. Dieses Selbst-Konzept könnte sowohl ineiner persönlichen Abgrenzung, in einem Vertrauensgefühlund einer Verbunden heit mit anderen Per sonen stehen odersich auch in einer unend lichen Ausdehnung beim Erlebendes Eins-Seins ausdrücken (ebd., S. 250).

Zur praktischen Umsetzung eines NLP-Selbst-Konzepts inme tho dische Verfahren hat Leslie Cameron-Bandler (1987,1988, 1993) einen bemer kens werten Beitrag geleistet. Überdie „Imperative Selbst-Analyse“ hinaus, die sich über eine

Analyse von Gefühlen und Selbst über zeugungen mit demSelbst-Konzept einer Person beschäftigt, bietet sie auch ei-nen Umgang mit dem Selbst-Konzept auf Basis von Sprach-,Fühl- und Verhaltens mustern an.

Theoretischer Ausgangspunkt bei dieser Vorgehensweise sinddie Begriffe Selbst-Konzept, Selbst-Wert und Wohlbefinden:l Selbst-Konzept wird verstanden als ein Konstrukt aus der

Wahr nehmung der eigenen Person und der Selbstdefini-tion in Form von Attributen und unter stützenden odereinschränkenden Überzeu gungen. Diese Sprach- und Ge-dankenformen können die eigene Person, Erfolge, Leis -tungen, den Wohnort, den Beruf, die Erziehung, das Ge-schlecht usw. betreffen.

l Selbst-Wert gilt als die Manifestation eines positivenoder negativen Selbst-Konzeptes. Der Selbst-Wert istnach Cameron-Bandler abhängig von einer bestätigen -den oder ab lehnen den Kommunikation mit sich selbst.Dies ist auch umgekehrt denkbar. Mit der Entwicklungdes Selbst-Wertes, geht eine Entwicklung von bestäti-genden oder ab lehnenden Selbst-Überzeugungen einher.

l Wohlbefinden wird betrachtet als eine umfassende qua-litative Einschätzung der eigenen Person, die sich insbe-sondere in der Art der Selbst-Behand lung und Selbst-Sorge ausdrückt.

Selbst-Konzept, Selbst-Wert und Wohlbefinden stehen inWech sel beziehungen zueinander. Sie werden erkennbar undbe schreib bar durch die Verwendung von Attri buten (z.B. in-telligent) und Selbstüberzeugungen (z.B. Ich bin misstrau-isch in der Partnerschaft), die sich ein Mensch zuschreibt,um sein Verhalten und seine Selbst-Beziehung in Worte zufassen und zu bestimmen.

Qualitäten eines Selbst-Konzeptes

Cameron -Bandler analysierte Sprachmuster unter schied -licher Quali täten eines Selbst-Konzeptes. Sie unterscheidetzwischen wertvoll, bedeutungs voll, sinnlich/sexuell, kraft-voll und lernfähig. l Als wertvoll bezeichnet sich eine Person, die sich für

wichtig hält und weiß, dass sie genuine per sönliche Qua-litäten besitzt. Dies wird ausgedrückt in der Selbst-Über-zeugung: Ich bin wichtig.

l Als bedeutungsvoll beschreibt sich jemand, der seineResultate und Beiträge für andere als sinnvoll bezeichnetund sich ihnen verbunden fühlt: Ich habe Fähig keiten,ich bin bedeutsam und verbunden.

l Als sinnlich/sexuell erlebt sich ein Mensch, der seinekörperliche Existenz betont, mit der er in Interaktion mitder Welt tritt: Ich bin mein Körper und achte ihn.

l Als powervoll beschreibt sich ein Mensch, der die Er-fahrung gemacht hat, sein eigenes Befinden beeinflus-sen zu können: Ich kann den Zustand wählen, den ichhaben möchte.

1/2010 Kommunikation & Seminar 43

asn“

inhth-u-leesg-erbter

enr-nsh‘ls

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 43

44 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Selbst-Reflexion und Handeln

UgemkiSzaw

l

auramddukeSscnitede••••••

EMteKveGgHBkew

Vline„DwDdihäErechei(B

DV

l Lernfähig zu sein, betont ebenfalls die Fähigkeit und dieErfahrung eines Menschen, vieles tun zu können, weil eres lernen kann: Ich kann mich verbessern, ich kann michbereichern.

Zur Integration der Begriffe im NLP

Fassen wir die Analyseergebnisse aus Philosophie, Psycho-logie, Neurowissen schaf ten, Sozio logie und NLP zusammen,dann kann das Selbst als ein unbewusstes System ver standenwer den, dessen intuitives Integra tions potenzial in der Lageist, unzäh lige persön liche Erinne rungen, Körperzustände, Ge-dankenformen, Emotionen, Inter aktionen, Be dürf nisse undWerte in einem gegebenen Kontext zu berück sichtigen, wieauch die Be dürfnisse und Erwartungen anderer Menschen zubeachten. Das Selbst ist ein unbewusstes körperliches, emo-tionales und soziales Erfahrungsgedächtnis.

Das Selbst-Konzept hingegen ist ein bewusstes Ana lyse- undRegu lie rungs system, welches die Wahrnehmung sowie Ein-stellungen und Ent schei dungen, das Denken, Emotionen,Ziele und Handlungsstrategien, die Selbst-Behandlung unddas Wissen darum umfasst. Es fokus siert überwiegend aufBedürfnisse und Ziele, um durch Analyse und Anpassung dieangemessenen Handlungen einzusetzen. Grundsätzlich wirdzwischen idealem und realem, öffentlichem und privatemSelbst-Konzept unterschieden (Greif 2008, S. 23).

Menschen können sich bemühen, ihr Bild von der eigenenPerson zu beeinflussen, aufrecht zuerhalten oder zu verbes-sern, ihren Selbst-Wert zu verteidigen oder zu erhöhen.Dazu sind sie gewöhnlich auf ihre Interaktionspartner an-gewiesen, denen gegenüber sie sich und ihre Selbst-Kon -zepte präsentieren. Die Dar stellung der eigenen Person undihrer Eigen schaften geschieht in aller Regel im eigenen In-teresse, selbstschädigende Selbst präsen ta tion ist eher sel-ten. Man stellt sich bevorzugt günstig dar, und zwar je nachden Erfordernissen der Situation und der Per sonen, an diesich die Selbstdarstellung richtet (Mummendey 2006).

Das Selbst-Konzept kann als das individuelle Konstrukt ausSelbst-Bild, Selbst-Vertrauen, Selbst-Wert, Interaktionenund sozialen Ver gleichen näher bestimmt werden. Im Fol-genden werden diese Abstraktionen konkreter dargelegt.

l Das Selbst-Bild beschreibt die Wahrnehmung der Per-sönlichkeits merkmale und Per sön lichkeits anteile. Es um-fasst die Selbstaufmerksam keit, die Selbsterkenntnis, die ei-ge ne Sichtweise auf den Körper, auf Lebenskraft, Ge fühle,Handlungen und die eigene Indi vi dualität sowie die Selbst-sicher heit im Auftreten in Form von Selbstdarstellungs -strategien. Das Selbst-Bild ist die kognitive Komponentedes Selbst-Konzeptes. Erkenntnisleitende Fragen sind:

Wie sehe ich mich selbst und meine Eigenschaften?Wie denke ich über mich als Person?

Wie beurteile ich meinen Körper?Wie stelle ich mich gegenüber anderen Menschen dar?

Indem sich eine Person auf eine ganz bestimmte Weise prä-sen tiert, steuert sie nicht nur das, was ihre Inter aktions -partner an ihr wahrnehmen, wie sie über sie denken, sie ein-ordnen und bewerten. Darüber hinaus werden diese von derPerson selbst veran lassten Einschätzungen durch Rückmel-dungen seitens der Inter aktions partner wiederum einen Ein-fluss auf das Selbst-Bild ausüben.

l Das Selbst-Vertrauen umfasst die Beurteilung derSelbstwirksamkeit, der eigenen Leistungs fähigkeit und Zu-versicht im Handeln sowie Wissen und Ressourcen. Auchdie Selbst-Attribuierung durch persönliche befähigendeÜber zeu gungen, Werte, Ziele, Visio nen und Wünsche ge-hört dazu. Das Selbst-Vertrauen ist die kognitiv-handlungs-orientierte Komponente des Selbst-Konzeptes. Erkenntnis-leitende Fragen:• Wie schätze ich mich selbst und meine Erfahrungen in Be-

zug auf meine Fähigkeiten und Ziele ein?• Für wie leistungsfähig und belastbar halte ich mich?• Wie stark ist meine Zuversicht bezüglich meiner Lern -

fähigkeit und praktischen Handlungs möglichkeiten?

In forma tionen, die potenziell das Selbst-Vertrauen erhö-hen oder vermindern können, werden nicht in gleicherWeise verarbeitet (Dauenheimer et al. 2002). So werdeneigene Leistungs erfolge einmal auf interne Faktoren, wiedie eigenen Fähig keiten und die eingebrachte An strengungzurückgeführt, Misserfolge da gegen auf externe Faktoren,wie auf die Schwierigkeit der Aufgabe und darauf, dassman eben Pech gehabt hat. Aus anderen Untersuchungengeht hervor, dass Frauen tendenziell ihre Misserfolge aufden persönlichen Einsatz beziehen, während Männer ihreErfolge überwiegend ihrem persönlichen Einsatz zu-schreiben.

l Der Selbst-Wert beschreibt die gefühlsmäßige Bewer-tung der gesamten Person in Form von Bestätigungen, Ab-lehnungen oder Ambivalenzen. Der Selbst-Wert zeigt sich inder Sorge um sich selbst und der Selbst-Behand lung. BeideAspekte entscheiden über das Wohlbe finden, die Balanceder unterschiedlichen Inte ressen, die Kongruenz, die Le-bens freude und darüber, ob Erwartungen erfüllt werden odernicht. Das Ausmaß einer immer wieder erlebten Ent span-nung ist ein weiterer Indikator für das persönliche Wohlbe-finden und die Selbstbeachtung. Der Selbst-Wert ist die af-fektiv-handlungsorientierte Komponente des Selbst-Kon-zeptes. Erkenntnisleitende Fragen:• Wie bewerte ich mich selbst?• Wie behandle ich mich selbst?• Wie sorge ich für mich?• Wie erhalte ich mein Wohlbefinden und meine Lebens-

freude?

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 44

1/2010 Kommunikation & Seminar 45

Untersuchungen haben gezeigt, dass Personen mit nie dri-gem Selbst wertgefühl anfälliger sind für depressive Verstim -mun gen sowie für Ängst lichkeit und Neurotizismus (Sedi-kides et al. 2003). Ein positiver Zusammenhang zwischenSelbst-Wert und physischer Gesundheit kann auf der Basiszahlreicher Studien ebenfalls als gesichert angenommenwerden.

l Interaktionsfähigkeit und soziale Vergleiche verweisenauf soziale Kompetenzen und Ver bundenheit. Von heraus-ragender Bedeutung ist hierbei die Qualität der Interaktionmit anderen Menschen. Hierbei spielen die Flexibilität inder Ein nahme sozialer Rollen, die Bewertung des Selbstdurch andere, die angemessenen Abgren zungen, die Aner-ken nung oder Ableh nung durch andere und das projizierteSelbst-Wunsch bild eine Rolle. Diese Komponenten ent-scheiden mit über die Befriedigung von Bindungsbedürf-nissen und Verbundensein mit der Natur und der Welt. In-teraktionen und Vergleiche sind die sozialen Komponentendes Selbst-Konzepts. Erkenntnisleitende Fragen:• Wie schätze ich mich selbst in meiner Sozialkompetenz ein?• Wie schaffe ich die notwendigen Abgrenzungen?• Mit wem vergleiche ich mich?• Wie zugehörig und verbunden fühle ich mich?• Wie beurteile ich meine Beziehungsfähigkeit?• Wie behandeln mich die anderen?

Es ist ein immer wieder behandeltes Thema, dass derMensch in der Spiegelung durch Andere bereits ab dem ers -ten Lebensjahr zur Selbst-Entwicklung und zu einem Selbst-Konzept geführt wird. In dieser Interaktion beginnt er zuverstehen, dass sein Selbst Teil des Geschehens und desGanzen ist. Das unbewusste Selbst ent wickelt sich durchgenetische Ausstattung, Erfah rungen, Inter aktionen undHand lungen im Leben und durch die Not wen digkeit einerBalance von Persönlichkeits-Komponenten und Persönlich-keits anteilen (Kluczny 2005). Das bewusste Selbst-Konzeptwird als ein syste misches Konstrukt angenommen.

Vom systemischen Standpunkt würde das Selbst der Persön -lichkeit als der Raum dargestellt werden, in dem die Kompo-nenten und Teile einen Rahmen und Bezie hungen erhalten:„Der Raum ist das Selbst“ (Schmid 2005, S. 25). Die gegen-wärtige Hypnosetherapie hat ebenso einen Selbst-Begriff:Das Selbst in einer Selbst-Beziehungsarbeit „ist das Feld, dasdie unter schiedlichen Selbste (kognitiv und somatisch, J.K.)hält, und der Geist, der sie verbindet“ (Gilligan 2004, S. 37).Es ist auch das gemeinsame Feld in der Beziehung mit ande-ren Personen. Und abschließend die analytische Tiefenpsy-chologie, in der „die jungianische Vorstellung des Selbst alsein inneres Bild der seelischen und persönlichen Ganzheit“(Bolle 2007: 25) gesehen und behandelt wird.

Die Aspekte des Selbst-Konzeptes: Selbst-Bild, Selbst-Ver trauen, Selbst-Wert und Inter ak tions fähigkeit, stehen in-

nerhalb einer syste mischen Struktur in wechselseitigen Be-zie hungen zueinander.

Das Ziel in der Be-schäftigung mit demSelbst-Konzept istes, den Menschennicht nur in derBeobachtung derWelt und seinemHandeln zu belas-sen, sondern auch zureflektieren, mit wel-chem Bewusstsein und wel-cher Einstellung die Person sich selbstund ihre sozialen Beziehungen beobachtet, beschreibt, ein-schätzt und bewertet.

Literatur

Die vollständige Literaturliste ist abrufbar unter der eMail-Adres -se: [email protected]

Andreas, S. (2004): Transformation des Selbst. Werde, der du bist.Junfermann, Paderborn.

Bierhoff. H-W., Frey, D. (Hrsg.) (2006): Handbuch der Sozialpsy-chologie & Kommunikations psychologie. Hogrefe, Göttingen.

Bolle, R.H. (2007): Das Konzept „Inneres Kind“ und die Analyti-sche Psychologie nach C. G. Jung. In: Herbold, W., Sachsse, U.(Hrg.) (2007): Das so genannte Innere Kind. Vom InnerenKind zum Selbst. S. 7-50. Schattauer, Stuttgart.

Cameron-Bandler, L. (1987): Leslie’s Self-Concept Workshop. Au-dioprogram. Future Pace, San Rafael, CA

Derks, L. (2000): Das Spiel sozialer Beziehungen. NLP und dieStruktur zwischenmenschlicher Erfahrung. Klett-Cotta, Stutt-gart.

Dilts, R., DeLozier, J. (2000): Encyclopedia of Systemic NLP. NLPUniversity, Santa Cruz, CA.

Gilligan, S.G. (2004): Liebe dich selbst wie deinen Nächsten. Carl-Auer, Heidelberg

Greif, S. (2008): Coaching und ergebnisorientiere Selbstreflexion.Hogrefe, Göttingen.

Kluczny, J. (2005): Das Modell der Persönlichkeits-Komponentenim NLP. In: MultiMind. Magazin für professionelle Kommu-nikation 6/2005, S. 40-44. Junfermann, Paderborn

LeDoux, J. (2003): Das Netz der Persönlichkeit. Wie unser Selbstentsteht. Walter, Düsseldorf

Ötsch, W., Stahl, D. (1997): Das Wörterbuch des NLP. Junfer-mann, Paderborn.

Satir, V., Baldwin, M. (1988): Familientherapie in Aktion. Die Kon-zepte von Virginia Satir in Theorie und Praxis. Junfermann, Pa-derborn.

ä-s -n-erl-n-

eru-chdee-s-s-

e-

n -

ö-ernie

ngn,ssn

ufreu-

r-b-indecee-ern-e-f-n-

s-

Johann W. Kluczny, Diplom-Psychologe und -Soziologe, Psychologischer Psychotherapeutund Master Executive Management Coach(ECA), Geschäftsführer NLP Institut BerlinGmbH.

Selbst-vertrauen

Selbst-Bild

Selbst-Wert

Interaktions-fähigkeitenSelbst

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 45

leNkohawvierSwm

EVdaorNmchdutuwDkmeitebltetherMsögemmvo

StiwansoWisle

In letzter Zeit sieht es im Bereich desNeurolinguistischen Programmie-

rens fast so aus, als gäbe es unter-schiedliche Arten von NLP für unter-schiedliche Anwendungsbereiche.NLP-Unterfraktionen entstehen, diesich von anderen NLP-Unterfraktio-nen abgrenzen. Diese benötigen natür-lich eine Begründung für ihre Beson-derheit und damit ihre Daseinsberechti-gung. NLPler erweitern ihre Angeboteum zusätzliche Methoden, damit sieetwas Besonderes bieten und eine Ni-sche besetzen können. Manchmal locktder Mammon und baut eine Zwick-mühle auf, die nicht immer im Sinneder Methode NLP gelöst wird.

Zum Beispiel bei NLP-Therapeuten,die vom deutschen Krankenkassensys -tem leben und somit offiziell eine an-dere Psychotherapierichtung vertreten.Da NLP in Deutschland bisher nichtvon der Krankenkasse als eigenstän-dige Psychotherapieform finanziertwird, bemühen sich kassenzugelassenePsychotherapeuten mit NLP-Hinter-grund – sicher in guter Absicht –, dievon ihnen angewandten und von derKasse bezahlten Methoden mit NLP-Elementen aufzupeppen. Gleichzeitiglockt das von der Krankenkasse ge-nehmigte Stundenkontingent als si-chere Geldquelle.

Dies allein wäre kein Problem fürNLP, wenn diese Experten in ihrerRolle als Verhaltenstherapeuten undPsychoanalytiker begeistert über NLP-Methoden berichten würden. Proble-matisch wird es meiner Meinung nach,wenn sie sich als NLP-Therapeutenbezeichnen und gleichzeitig, um ihre

Kassenzulassung behalten zu können,begründen wollen, warum es sinnvollist, NLP um Verhaltenstherapie undPsychoanalyse zu erweitern.

Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Umder Krankenkasse zu genügen, stellenPsychotherapeuten zu Beginn der The-rapie eine Diagnose (beruhend auf ei-nem Krankheitsbild). Das ist der ersteWiderspruch zu einer NLP-Voran-nahme, wie sie der Deutsche Verbandfür Neurolinguistisches Programmie-ren (DVNLP) festgehalten hat: Men-schen sind nicht neurotisch, verrücktoder gebrochen. Sie treffen stets diebeste Wahl aus dem, was ihnen an Op-tionen zur Verfügung steht. Sie funk-tionieren in ihrem „Modell der Welt“.Folge davon kann eine ungünstige sichselbst erfüllende Prophezeiung sowohlfür den Psychotherapeuten als auch fürden Klienten sein, die sich in langenBehandlungszeiten äußert. WerdenNLP-Formate auf der Basis eines mitNLP inkompatiblen Menschenbildesdurchgeführt, so ist die Gefahr groß,dass aus NLP-Sicht fragwürdige Er-gebnisse entstehen.

Erinnern wir uns: NLP basiert auf derAnalyse der exzellenten Leistungenvon drei Psychotherapiegründern, dieauffallend schnell und effektiv gear-beitet haben. NLP ist also bereits einePsychotherapieform und benötigt kei -ne Erweiterung um Methoden, die dieUrväter des NLP wohlweislich nicht

als Vorbild gewählt haben. Nicht allezusätzlich zu NLP angewandten Me-thoden sind meiner Meinung nachNLP-kompatibel und nicht alle Ni-schen werden NLP künftig Anerken-nung und Erfolg verschaffen. Wie im-mer geht es hier auch um die Konkur-renz zwischen langfristigem und kurz-fristigem Effekt. Wenn kurzfristig derGewinn lockt, geht schon mal derBlick für den langfristigen Schadenverloren. Manchmal scheint mir überall der Nischensuche (kurzfristiger Nut-zen) der Bezug zum Gemeinsamen,nämlich den NLP-Basics und dem Stre-ben nach deren kompetenter Umset-zung (langfristiger Nutzen), ver loren zugehen.

Unter NLP-Basics verstehe ich u.a.:l NLP als Analyseinstrument l Modeling exzellenter Leistungenl Arbeiten auf Prozessebene – nicht

auf Inhaltsebenel Schärfung der Wahrnehmungl Nutzen der NLP-Beobachtungsme-

thodenl Ziel- und lösungsorientiertes Vor-

gehen l Arbeiten mit Ressourcenl Erkennen und Nutzen von Sprach-

musternl Arbeiten mit Strategien und Sub-

modalitäten

Über all dem stehen dabei für michmenschenfreundliche ethische Prinzi-pien, die jeder NLPler dadurch erfül-

46 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Was zu uns passt

Was zu uns passtVon Gudrun Heinrichmeyer

Nicht alle Versuche, den Kanon zu erweitern,sind sinnvoll für die Entwicklung des NLP.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 46

len kann, dass er die Vorannahmen desNLP nicht nur lehrt, sondern selbstkongruent lebt und sein eigenes Ver-halten daran messen lässt. Mir ist be-wusst, dass das ein hohes Ziel ist – undvielleicht kann ich es nie vollständigerreichen. Aber NLP setzt schon auchStreben nach Perfektion voraus, dennwas sollte ich als NLPlerin denn sonstmodellieren?

Eine Integration weiterer effektiverVorgehensweisen ins NLP kann nurdann gelingen, wenn NLP das überge-ordnete Denkgerüst bildet. DurchNLP-Beobachtungsmethoden wird esmöglich, von außen zu erkennen, wel-che Prozesse im Gehirn ablaufen.Unddurch Modeling hervorragender Leis -tungen können optimale Vorgehens-weisen erkannt und gelehrt werden.Die in Frage kommenden Methodenkönnen dann in einem ersten Schrittmit NLP-Methoden analysiert und ineinem zweiten Schritt als neue Forma -te ins NLP integriert werden. Dabeibleibt zu bedenken, dass die exzellen-ten Leistungen nicht von einer Me-thode an sich, sondern von besonderserfolgreich arbeitenden Vertretern derMethode erbracht werden. Diese Per-sönlichkeiten mit ihren speziellen Vor-gehensweisen und Eigenarten solltenmit NLP-Methoden analysiert und ge-modelt werden, um die Methode NLPvoranzubringen.

Sind die Effekte meiner Beratungstä-tigkeit noch nicht so, wie ich es mirwünsche, so liegt das gewöhnlich nichtan der unzureichenden Methode NLP,sondern daran, dass meine eigeneWahrnehmung noch nicht fein genugist oder ich mich selbst gerade im Prob -lemzustand befinde. Vielleicht laufe ich

auch mit Scheuklappen durch die Welt,weil meine eigene Strategie zum be-treffenden Thema noch nicht optimalist. Es geht also in erster Linie darum,sich selbst zu vervollkommnen, die ei-gene Wahrnehmung zu erweitern unddie eigenen Strategien zu optimieren –Nebeneffekt ist schnelle und wirkungs-volle Beratung von Coachees, Klientenund Kunden. Das wiederum schafftgute Mundpropaganda und diese wie-derum löst das Dilemma mit der Nischeund dem Verdienst.

Eine wirkliche Erweiterung von NLPum mehr als neue Formate gibt es mei-ner Meinung nach nur dann, wenn bis-her unbekannte äußere Zeichen für in-nere Prozesse beschrieben und gelehrtwerden können.

Ich persönlich schätze sehr an NLP,dass es ein sehr feines Analyseinstru-ment ist. NLP ermöglicht mir mitHilfe genau dieser Basics z.B. durchSprachanalyse von Texten oder Video-analysen nachzuprüfen, ob überall dortwo NLP draufsteht, auch NLP drin ist.

Der DVNLP als größter Methodenver-band könnte z.B. im Sinne des Quali-tätsmanagements die Aufgabe über-nehmen, einen Konsens über die Ba-sics herbeizuführen und danach überdie Umsetzung der festgelegten Basicsbei seinen Mitgliedern zu „wachen“.Wer diese Aufgabe übernimmt undwie sie konkret umgesetzt werdenkann, bliebe zu diskutieren. DieseForm des Qualitätsmanagementsmacht kurzfristig nicht beliebter, ga-rantiert jedoch langfristigen Erfolg, dasich an NLP interessierte Kunden aufdie Qualitätsstandards der Verbands-mitglieder verlassen können.

144 Seiten, kart. € [D] 16,90; sFr 30, 10; € [A] 17,40ISBN 978-3-87387-614-9

Dipl.-Päd. Heidrun VössingSchnatsweg 34 a | 33739 Bielefeld

Tel.: 05206 - 92 04 00 | Fax: 05206 - 92 04 85Mail: [email protected]

www.art-of-nlp.de

Ein praxisorientiertes Arbeitsbuch für Coaches

Systemische Coachingausbildung

DVNLP-Practitioner-Zertifikat

Inhalte:

Die Persönlichkeit und die Rolle des Coachs

Vom Kontakt zum Kontrakt

Veränderung und Prozessgestaltung im Coaching

Methoden im Coaching

Coaching und Konfliktmanagement Supervision und „Case-Studies“

Ihr persönlicher Coaching-Stil und Zertifizierung

Start: 15./16. Mai 2010Dauer: 18 TageInvestition: 2.970,- €

Dipl.-PädDipl.-Päd. H. Heieiddrun Vössinrun VössinggSchnSchnatsweg 34 a | 33739 Biatsweg 34 a | 33739 Bieleele

TeeTeel.: 05206 - 92 04 00 | Fax: 05206 el.: 05206 - 92 04 00 | Fax: 05206 MM foofoo@[email protected]

w..w..art-o.art-of-nlp.df-nlp.df-nlp.dpart owwwwww.art-owwwwww.wwweef-nlp.df-nlp.do@art-oail: infail: info@art-oail: infffoail: infMM

el.: 05206 - 92 04 00 | Fax: 05206 TT |TTTTeTeleeleatsweg 34 a | 33739 Biatsweg 34 a | 33739 BiSchnSchn

ggrun Vössinrun Vössinddeiei. H. HDipl.-PädDipl.-Päd

ggefeldefeld- 92 04 85- 92 04 85

eee

- 92 04 85f ldefeld

gg

1/2010 Kommunikation & Seminar 47

lee-hi-n-

m-r-z-erern

ert-n,e-t-

zu

ht

e-

r-

h-

b-

hi-l-

Gudrun Heinrichmeyer, Diplom-Psychologin, Psycholo -gische Psychotherapeutin, NLP-Lehrtrainerin, NLPt-Lehr therapeutin, ProC-Lehrcoach. Mitbegründerin des Netzwerkes www.nlp-impulse.com.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 47

l

l

SraKimmTantumvenodgebi

DgrblwDic

Wer sich im NeurolinguistischenProgrammieren zuhause fühlt,

für den ist Sprache ein wesentlicherZugang in die Erlebniswelt des Klien-ten. Sprache gibt uns Einblick in dieDenkgewohnheiten, liefert Hinweiseauf das Problem und dessen Lösung.In meiner Praxis begegne ich immerwieder Menschen, die sich mit derSprache als Mittel der Verständigungeher schwer tun. Gerade am Anfangder Beratung herrscht oft Sprachlo-sigkeit. In diesen Fällen helfen Bilderweiter, um den emotionalen Knotenzu lösen und einem Gefühl oder ei-nem inneren Zustand Ausdruck zuverleihen.

Auf den Vorschlag, das Gefühl oderdie Situation doch einmal im Bild fest-zuhalten, erwidern Erwachsene gern:„Ach Gott, ich kann doch gar nichtmalen“. Diese Skepsis verschwindetnach wenigen Minuten, wenn klar ist,dass es nicht um Exaktheit geht, son-dern künstlerische Freiheit gewünschtist. Kinder sind in solchen Situationensehr viel spontaner als Erwachsene.Bildarbeit ist daher ein gutes Mittel,um Kindern zusätzliche Ausdrucks-möglichkeiten zu geben.

Ob Erwachsener oder Kind, Klientenerzählen beim Zeichnen meist auto-

matisch, was sie tun, so dass derCoach hier bereits wieder die NLP-Ohren aufstellen darf.

Im konkreten Fall berichtete einejunge Frau über Startschwierigkeitenund dass sie nach dreijährigerCoaching-Ausbildung nun langsameinmal anfangen könnte, in die Bera-tung einzusteigen. Ich fragte sie, wassie konkret daran hindere, die Arbeitaufzunehmen. Darauf wusste dieKlientin keine präzise Antwort. MeinVorschlag war, dass sie ein Bild davonmalen könnte, wie sie die derzeitigeSituation erlebt. Papier und Stifte wa-

ren schnell zur Hand, da ich diese In-tervention immer vorbereitet habe.

Es dauerte gar nicht lange, bis einemalerische Antwort auf meine Fragegefunden war. Nach meiner Erfahrungtragen Klienten sehr exakte Bilder vonIhrer Situation in sich. Die Herausfor-derung besteht darin, diese Bilder nachaußen zu kehren und dann in der Be-ratung nutzbar zu machen.

Meine Aufgabe bestand nun darin, dasBild wertfrei zu beschreiben und Ver-ständnisfragen zu stellen. Keine leich -te Aufgabe, denn Interpretationen sindschnell bei der Hand. Gott sei Dank istes eine komfortable Situation, es derKlientin selbst zu überlassen, demBild eine (Be-)Deutung zu geben.Hier ein paar Auszüge:l Ich stehe wie vor einem unüber-

windbaren Berg.l Dabei geht es mir nicht schlecht,

sondern ich warte erst mal ab.l Die Sonne scheint, es ist hell, und

ich sehe klar, was ich vor mir habe.

Am Ende dieser Bestandsaufnahmewagten wir uns gemeinsam an ersteHypothesen:l Die deutliche Zeichnung des Ber-

ges gibt ihm besonderes Gewicht.Er könnte auch ein Symbol für

48 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Blick in die Seele

Blick in die SeeleVon Horst Lempart

Malen und Zeichnen im Coaching? Aber ja, denn Bilder sagen zuweilen mehr als Worte.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 48

Männlichkeit sein (phallischesSymbol).

l Die vier Sonnenstrahlen könntenfür vier Ressourcen stehen (Perso-nen, Erinnerungen etc.).

l Die auf dem Rücken verschränktenArme vermitteln Passivität. Da-durch auch die Abgabe von Verant-wortung und Rückzug in die Si-cherheit.

Schnell fand die Klientin für sich he -raus, dass ihr Bild einen Bezug zurKindheit hat. Ihr Vater lobte sie früherimmer in den höchsten Tönen und warmächtig stolz auf die guten Noten derTochter. „Du bist doch besser als alleanderen!“ Diese hohe Erwartungshal-tung führte bei der Klientin zu einemmächtigen Leistungsdruck und zu demverinnerlichten Glaubenssatz: „Du bistnoch nicht gut genug.“ Im NLP wür-den wir jetzt fragen: Wozu nicht gutgenug? Im Vergleich zu wem? Wofürbist du denn schon gut genug?

Den ressourcenorientierten Ansatzgriff ich dann auch weiter auf undblieb am Bild. Was ändert sich denn,wenn Sie das Bild mal quer halten?Die Klientin antwortet: „Dann schaueich auf eine ganz komfortable Basis.

Ich fliege drüber und habe einen gutenÜberblick. Der Berg zeigt mir dieRichtung, und ich fliege sonnigen Zei-ten entgegen. Aus dieser Perspektivewirkt das Bild gar nicht mehr bedroh-lich!“

Und was ändert sich am Eindruck,wenn Sie das Bild einmal zur anderenSeite kippen? „Ich erinnere michdaran, dass ich mit 17 oder 18 Jahrensehr gerne geschwommen bin. Dassieht aus wie Rückenschwimmen! Dashat mir damals immer viel Spaß ge-macht. Der blaue Berg könnte jetztauch ein See oder eine Wasseroberflä-che sein.“

Was denken Sie, wie lange Sieschwimmen müssten, um konkret zuwissen, wann es mit dem Coachinglosgeht? „Etwa eine Viertelstunde“,meinte die Klientin. Das Bild und dieErgebnisse daraus nutzen wir dann imVerlauf der Beratung weiter, um dieThemen Glaubenssätze, Sicherheit,Verantwortung und Zielplanung zu be-arbeiten.

Viele Klienten nehmen sich ihr Bildals Anker gerne mit nach Hause. Fürmich ist das ein gutes Zeichen.

1/2010 Kommunikation & Seminar 49

n-

negengonr-

che-

asr-h -ndstermn.

r-

t,

nde.

mete

r-t.

ür

Horst Lempart, Betriebswirt, Coach und psychologischer Berater. Hauptberuflich Kundendienstleiter in der Werbe-und Verpackungsbranche in Koblenz.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 49

unmRhiwRTheei

SveveSmSdebseüb

Indabegaddefüti

M

WSEneabmterustdtaPsiK

InTeeiRandeg

Wer als Trainer oder Coach tätigist, hat sie sicher in der einen

oder an deren Form schon einmal ken-nen gelernt – schwierige Teilnehmer.Nahezu jeder Trainer hat seine persön-liche Strategie entwickelt, wenn sichTeilnehmer nicht motivieren lassen, al-les besser wissen, nie mit der Aufga-benstellung klar kommen oder viel län-ger Zeit brauchen als alle anderen.

Kommunikationsmodelle geben unsMöglichkeiten an die Hand, unsere Teil-nehmer in der richtigen Art und Weiseanzusprechen und so Widerständenvorzubeugen. Aus dem Neurolinguisti-schen Programmieren (NLP) bietensich vor allem das Milton-Modell, dieMeta-Programme und Meta-Fragen an,um einen positiven Einfluss auf dieTrainingsatmosphäre zu nehmen.

Einfacher mit Milton

Das Milton-Modell der Sprache basiertauf den hypnotischen Sprachmusternvon Milton Ericksson. Vielleicht habenSie selbst schon einmal die Erfahrunggemacht, wie durch unspezifischeSprache Assoziationen in Ihnen ge-weckt wurden, und Sie im Nachhineingar nicht mehr sagen konnten, was ge-nau Ihr Gegenüber eigentlich mitgeteilthat. Diesen Effekt können Sie im Trai-ning nutzen, um jeden Teilnehmer inder für ihn passenden Art und Weise zumotivieren. Die Sprachmuster bewir-

ken eine Art Tran-cezustand, in demdie Zu hörer sanftdazu gebracht wer-den, sich demneuen Wis sen zuöffnen. Sie suchenganz automatischnach Beispielen ausihrer Erlebensweltund schaf fen dadurch einen persön - lichen Bezug zum Seminarthema.

Eine Kategorie dieser Sprachmustersind die Nominalisierungen. Wird eineTätigkeit nominalisiert, also z.B. „Zu-sammenarbeit“ statt „zusammen ar-beiten“, versucht der Zuhörer den ge-tilgten aktiven Teil zu ergänzen. Dasbedeutet, dass er die Aussage mit Hilfeseiner inneren Bilder interpretierenmuss. Sagen Sie als Trainer also:„... und Zusammenarbeit und das Tes -ten von Möglichkeiten können beimLernen helfen“, so werden Teilnehmerganz von selbst überlegen, welche Er-fahrungen sie dazu gesammelt habenund was sie selbst für „Zusammen -arbeit“ und „Testen“ tun.

Weitere Kategorien sind Substantiveoder Pronomen mit unspezifischenBezugsindices. Wenn Sie zum Beispielzur Mitarbeit motivieren möchten unddarauf hinweisen, was frühere Semi-narteilnehmer durch die Übung an Po-sitivem erlebt haben, setzen Sie einen

Rahmen. Ihre Teilnehmer suchen dannin der Regel während der Übung un-bewusst nach Beweisen für dieses po-sitive Erleben und machen sich soselbst zu Akteuren.

Meta-Fragen: Und wie genau?

Während Sie sich noch einmal denzweiten Satz dieses Artikels anschauen(Teilnehmer, die „alles besser wis-sen ...“), können Sie überlegen, wannSie zuletzt Lernende hatten, die sichselbst mit Generalisierungen unnötigeEinschränkungen auferlegen. Aussagenwie „ich weiß nie, was Sie von mir wol-len“ können Sie mit Meta-Fragen auf-lösen. Wenn Sie nachfassen („... wirk-lich nie?“), wird meist sehr schnelldeutlich, dass der Teilnehmer durchausschon Anweisungen von Ihnen verstan-den hat und richtig umsetzen konnte.Sicherlich war das schon der Fall, wennes darum ging, in die Pause zu gehen!

Eine andere Art von Einschränkungensind Modaloperatoren. Äußert ein

50 Kommunikation & Seminar 1/2010

THEMEN Nie macht man es Ihnen Recht!

Nie macht man es Ihnen Recht!Von Andrea König-Wenskus

Wirklich „nie“? Mit Milton, Meta & Friends lassen sich Sprachmuster effektiv im Training nutzen.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 50

unzu friedener Seminargast: „Immermuss ich auf meinen ÜbungspartnerRücksicht nehmen“, können Sie auchhier wieder einhaken und ihn fragen,was passieren würde, wenn er keineRücksicht nähme. Dadurch kommt derTeilnehmer aus seiner „Sackgasse“heraus und wird dazu angeregt, seineeinseitige Sichtweise zu hinterfragen.

Spannend sind auch so genannte Uni-versalquantoren. Manche Menschenverstecken sich hinter unspezifischenSubjekten: „Jeder hat Schwierigkeitenmit der Aufgabe.“ Auch hier könnenSie als Trainer hinterfragen: „Werdenn genau?“ Das aktiviert das Erle-ben und bringt Ihr Gegenüber dazu,selbst die Verantwortung für sich zuübernehmen.

Indem Sie seinen verengten Fokus unddamit das Modell der Welt erweitern,bekommt Ihr Seminargast wieder Zu-gang zu freien Ressourcen und merkt,dass er Wahlmöglichkeiten hat. Beiden Meta-Fragen ist Fingerspitzenge-fühl angebracht, damit die Interven-tion nicht zur Inquisition gerät.

Motivationsauslöser

Während Ihres Traineralltags habenSie vielleicht auch schon einmal dieErfahrung gemacht, dass manche Teil-nehmer direkt loslegen wollen, andereaber zuerst den Ablauf erklärt habenmöchten. Dies ist ein Beispiel für un-terschiedliche Meta-Programme. Da -runter versteht man im NLP jene Mu-ster, nach denen Menschen ihr Modellder Welt strukturieren. Eine praxis-taugliche Komprimierung der Meta-Programme bietet das LAB-Profil, dassich auf 14 Muster beschränkt (sieheKasten).

In unserem Beispiel haben die einenTeilnehmer ein proaktives, die anderenein reaktives Muster. Dieser TatsacheRechnung zu tragen, sorgt von Anfangan für zufriedenere Seminargäste,denn diese fühlen sich in ihrer Welt ab-geholt. Wenn Sie noch nicht wissen,

nach welchem Muster Ihre Zielgruppevorwiegend wahrnimmt, verwendenSie zunächst Sprachmuster für proak-tive und reaktive Teilnehmer, um beideGruppen zu motivieren. So könntenSie zu Seminarbeginn vielleicht sagen:„Wir starten sofort und schauen unserst einmal den Tagesablauf an.“

Ein weiteres wichtiges Muster, vor al-lem, wenn Sie Übungen anleiten, istdie Informationsgröße. Brauchen IhreTeilnehmer nur eine kurze Info unddas Übungsziel, um motiviert in dieÜbung zu gehen? Dann sprechen Sielediglich die wichtigsten Punkte an.Oder haben Sie Teilnehmer, die zu-nächst viele Details erklärt haben müs-sen, um sich daraus Vorgehen und

Übungsziel zu erschließen? Dann ge-hen Sie sequenziell vor und geben not-wendige Einzelheiten an.

Die Gehirnforschung hat herausgefun-den, dass wir am schnellsten mit allenSinnen lernen, was sich die Suggesto-pädie schon lange auf die Fahne ge-schrieben hat. Umso effektiver ist es,die Sprache der Sinne gezielt im Trai-ning einzusetzen: Verwenden Sie sin-nesspezifische Vokabeln für visuelle,auditive und kinästhetische Präferen-zen bei Ihren Lernenden. Versteht einTeilnehmer die Aufgabe nicht, kann esmöglicherweise hilfreich sein, denglei chen Sachverhalt in einen anderenKanal umzuleiten. Ist das klar, stimmig,greifbar?

1/2010 Kommunikation & Seminar 51

nnn-o-o

enens-

nnchgeenl-f-k-ll

usn-e.

nn!

enin

Das LAB-Profil (Language and Behaviour profile) wurde von Rodger Bailey undShelle Rose Charvet auf Basis der NLP-Meta-Programme entwickelt. 14 Katego-rien machen den Zusammenhang zwischen Sprachstruktur und Verhaltensmu-ster einer Person in einem bestimmten Kontext deutlich. Durch einfache Fragenund genaues Zuhören wissen wir, was ihre Motivation anfacht und wie ihre In-formationsverarbeitung abläuft.

A. Motivationale Merkmale1. Niveau: Handelt jemand sofort oder analysiert er erst die Situation?2. Kriterien: Welche Schlüsselwörter wecken Emotionen?3. Richtung: Möchte jemand ein Ziel erreichen oder Probleme vermeiden?4. Quelle: Entscheidet jemand selbst oder braucht er Feedback?5. Grund: Wird jemand durch Möglichkeiten oder Strukturen motiviert?6. Entscheidungsfaktoren: Wie oft und stetig braucht jemand Veränderungen?

B. Informationsverarbeitung7. Informationsgröße: Braucht jemand viele Details oder nur die Eckdaten?8. Richtung der Aufmerksamkeit: Achtet jemand auf die Signale anderer

oder auf sich selbst? 9. Reaktion auf Stress: Wie reagiert jemand auf Belastungen?

10. Stil: Übernimmt jemand gerne allein oder geteilt Verantwortung?11. Organisation: Orientiert sich jemand an Gefühlen oder an Aufgaben?12. Regelstruktur: Hat jemand Regeln für sein Verhalten und das der anderen?13. Überzeugungs-Kanal: Welcher Sinneskanal ist ausschlaggebend für Ent-

scheidungen?14. Überzeugungs-Modus: Wie oft oder lange muss jemand Informationen

erhalten?

Das LAB-Profil ist ideal geeignet für Bewerberauswahl, Verkauf und Trainings -design.

Andrea König-Wenskus ist NLP-Master, LAB-Master in Wuppertal, www.skill-builder.de.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:50 Seite 51

Marathonläufer kennen die langenWochen der Vorbereitung auf

den Lauf. Sie sind geprägt von Diszi-plin, systemisch ausgerichtetem Trai-ning und dem Kribbeln im Bauch, daswächst, je näher der Termin zum Laufrückt. Hinter all den Bemühungenstecken der Wunsch und das Ziel, Zei-ten zu toppen und uns selbst Schritt fürSchritt weiter zu entwickeln. Immer

Der Kopf läuft mitVon Peter Gerecke

uniswvo kö

Inunsatrdenesc– wdugealSwFgldeRstgedede

WunguinPzeke

DneLkovoziGge20annasclenu ckeiun

THEMEN Der Kopf läuft mit

mit dem Anliegen, etwas zu tun, wasandere nicht können und die meistenvon ihnen auch nie tun werden. Diesergewisse Marathonkick steckt wohl injedem Läufer, jeder Läuferin und lässtuns nicht mehr los.

Umso mehr richten wir unseren Fokusauf Muskelaufbau, Ausdauertraining,Ernährung und passende Trainings-

schuhe, wohlwissend: eine gute Kom-bination der Elemente steigert unsereLeistung und hilft uns, die Qualen derDistanz durchzustehen. Blicken wirgenauer in uns hinein, werden wir fest-stellen, dass es einen inneren Antriebgibt, alljährlich diese Herausforderun-gen anzunehmen. Dieses innereGlücksgefühl, das uns jeder Lauf ver-mittelt und in keiner anderen Weise zugenerieren ist. Dies zu erleben heißtMarathoni zu sein.

Wir steuern unsere Motivation also be-wusst über ein Gefühl. Mit diesemHintergrund können Methoden ausdem Mentaltraining das rein sportlicheTraining unterstützen. Jeder ist dabeisein ganz persönlicher Mentalcoach.Es ist möglich, unsere Gefühle wäh-rend der Hochleistungsphase zu koor-dinieren. Dazu habe ich ein 5-Phasen-modell entwickelt und im Selbstver-such am 19. April 2009 während desWien-Marathons getestet. Die Defo-kussierung der körperlichen Belastungsteht dabei im Vordergrund.

Entsprechend trainiert werden solltediese Defokussierung nach meiner Er-fahrung mindestens ein Mal in derKurzvariante (zum Beispiel vier maleine Distanz von fünf Kilometern) undein Mal mit der gesamten Distanz.Wich tig ist die Verankerung der Bilder

52 Kommunikation & Seminar 1/2010

Die nächste Saison kommt bestimmt: Auf zum Marathon. Tipps für das Selbstcoaching beim Lauf.

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:51 Seite 52

und Vorstellungen im Lauf. Einfacherist es für Läufer, die NLP-Methodiken,wie etwa Ankern und die Veränderungvon Submodalitäten, anwenden zu können.

In der 1. Phase, zwischen Kilometer 0und 10, lenken wir unsere Aufmerk-samkeit auf äußere Reize. Wir konzen-trieren uns auf externe Gegebenheitender Strecke, die uns besonders ange-nehm erscheinen, ein schönes Gebäude,schöne Landschaft, eine Musikgruppe– es geht also um visuell und auditivwahrnehmbare Reize. Die se gilt es,durch einen Druckpunkt an den Fin-gern zu ankern. Während wir ein tollesaltes Gebäude wahrnehmen und denStil der Bauweise bewundern, drückenwir z.B. mit der rechten Hand einenFinger der linken und genießen dabeigleichzeitig den Eindruck des Gebäu-des. Wir können später diesen visuellenReiz und den damit verbundenen Zu-stand durch erneutes Drücken des Fin-gers abrufen. Mindestens vier beson-ders angenehme äußere Reize sind aufden Fingern einer Hand zu ankern.

Während der ersten zehn Kilometer istunsere körperliche Verfassung nochgut. Mit dieser Technik können wir unsin der letzten Belastungsphase, derPhase 4, in den guten Zustand verset-zen, den wir vom Beginn des Laufeskennen.

Die 2. Phase bezieht sich auf ange-nehme Vorstellungen, die nach demLauf geplant sind. Ziel ist, während derkommenden zehn Kilometer den Fokusvon der körperlichen Belastung weg zuziehen und uns stattdessen mit gutenGedanken an die Zukunft zu beschäfti-gen. D.h., zwischen Kilometer 10 und20 konzentrieren wir uns in Gedankenan kleine Belohnungen, die wir unsnach dem Lauf gönnen. Das kann einschönes Essen, ein tolles kulturelles Er-lebnis und anderes sein. Diese Beloh-nungen nach dem Marathon schmü - cken wir glanzvoll aus, wir machen unsein wunderschönes inneres Bild davonund genießen die Vorstellung des Er-

lebnisses, das auf uns wartet, in allenEinzelheiten. Dabei sollten wir minde-stens vier Events finden.

Die 3. Phase bis zum 30. Kilometer,die bereits den Halbmarathonpunktüberschreitet, bleibt stark ressourcen-orientiert. Wir richten unsere Gedan-ken auf bereits gemeisterte, sportlicheEvents in unserer Sportkarriere. Dieletzten Marathonläufe, eine Berg- oderFahrradtour, vielleicht auch eine Erin-nerung an ein anstrengendes hand-werkliches Erlebnis, in dem wir kör-perlich stark beansprucht wurden.Auch hier finden wir mindestens vierBeispiele und machen uns davon in-nere Bilder, die wir nun wieder aus-schmücken und intensiv in Erinnerungholen. Dabei defokussieren wir unsvon der körperlichen Belastung undholen uns unbewusst Energien aus derVergangenheit.

Nun laufen wir in die 4. Phase und beginnen die 30-Kilometermarke zuüberschreiten. Es ist die größte He -rausforderung eines Marathonlaufes,Jeder von uns Marathoni kennt sie undhat sicherlich intensivste Erinnerungenan diese Sequenzen. Im mentalenSelbstcoaching sind wir gut positio-niert, ressourcenorientiert ausgerichtetund bereit, die Herausforderung anzu-nehmen. In den folgenden zehn Kilo-metern des Laufes, also bis zur 40-Ki-lometermarke, konzentrieren wir uns

auf den Abruf der schönen Wahrneh-mungen am Streckenrand aus dem Be-ginn des Laufes, die wir in den erstenzehn Kilometern auf unseren Fingernverankert haben. Durch erneuten Druckauf die Finger rufen wir die Bilder abund richten unsere innere Aufmerk-samkeit auf das Gefühl, das wir von denvisuellen und auditiven Wahrnehmun-gen in der ersten Phase unseres Laufesgespeichert haben. Damit verändernwir bewusst unseren inneren Zustandund lenken in positiver Weise unsereEnergien. Wir lenken uns gedanklichvon der Erschöpfung ab und denken hinzu unserem frischen, ausgeruhten Zu-stand zum Beginn des Laufes. Wichtigist, in dieser Phase die Erinnerungsbil-der gleichmäßig und intensiv nachein-ander und in stetiger Wiederholung ab-zurufen. Das hilft uns also, die Bela-stung zu defokussieren.

Guter Dinge laufen wir in die Schluss-phase. Auf den letzten Kilometern rich-ten wir unsere Gedanken ausschließlichauf das Ziel. Wir schmücken uns unse-ren ganz individuellen, persönlichenZieleinlauf in allen Farben aus, hörenden Jubel der Zuschauer und genießenbereits im Vorfeld das Gefühl, anzu-kommen. Diese Gedanken „tragen“ unssozusagen in das Ziel hinein. Wie dieTabelle meiner durchschnittlichenLaufzeit während des Wien-Marathonszeigt, kann die Leistung in der letztenPhase sogar leicht gesteigert werden.

1/2010 Kommunikation & Seminar 53

m-reerirt-

ebn-rer-

zußt

e-musheeih.h-r-n-r-eso-ng

ter-eral

ndz.er

Peter Gerecke, Lehrcoach und Lehrtrainer (DVNLP) undEMDR-Coach in eigener Praxis in Tübingen, Trainer am Tübinger Institut für NLP, das u.a. spezielle Mentaltrainingsfür den Ausdauersport anbietet. www.petergerecke.de.www.nlp-tuebingen.de

30 min

25 min

20 min

15 min

10 min

5 min

0 min5 km 10 km 15 km 20 km 25 km 30 km 35 km 40 km

Lauf

zeit

je A

bsch

nitt

in M

inut

en

Laufprofil von Gerecke Peter, Startnummer 3338

Kilometer Positionen (c)VCM

runner

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:51 Seite 53

VVorgestellt Gerhart Unterberger

54 Kommunikation & Seminar 1/2010

MprvichdeDeiSwvomhkoscsiun

WihtieigabrgeGAUZzesariMun

AesVeivo

V

S

Gvz F

VORGESTELLT

Als Gerhart Unterberger das Neurolinguistische Pro-grammieren kennen lernte, hatte er bereits den Lehr-

stuhl für Psychologie an der HAWK Hildesheim/Holzmin-den/Göttingen inne. Seine Aufgabe war es, Studierende fürihre Tätigkeit im Bereich der Sozialen Arbeit fit zu machen,dazu zählten Gesprächsführung, Beratung und Selbstmana-gement. Doch so richtig glücklich war er nicht mit dem, waser den Studierenden an Verhaltenstherapie und klientenzen-trierter Gesprächsführung mitgeben konnte, und suchte –bessere – Alternativen.

Ende der 70er Jahre besuchte Gerhart Unterberger, neugie-rig geworden durch Fachliteratur, erstmalig ein NLP-Semi-nar in Heidelberg, organisiert von Gundl Kutschera. Er warfasziniert von der „eleganten Art“, wie John Grinder undein irischer Heiler dieses Seminar zur Heilungsförderungmanagten, von den komplexen Übungen, den Trancen undihren Effekten. Er kehrte von der Veranstaltung, wie er sagt,in einem „deutlich besseren inneren Zustand“ zurück, als erhingefahren war. Das war es, was er fortan den Studentenweitergeben wollte. So entschloss sich Gerhart Unterbergerzu einer NLP-Ausbildung und entwickelte anschließendeine prozessorientierte Beratung auf NLP-Basis, von dermehr als zwei Jahrzehnte lang Studierende profitierten.

Über Forschungsprojekte, die überwiegend vom Land Nie-dersachsen gefördert wurden, und unter dem Slogan„Powered by NLP“ entwickelte er mit Psychologen, Päd-agogen und Medizinern ein Gruppentraining mit neuen For-maten und Trancen. Daraus entstand das Hildesheimer Ge-sundheitstraining (HGT) für Patienten mit chronischen Er-krankungen – Allergien und Asthma, hohem Blutdruck, Be-schwerden des Bewegungsapparates, Schmerzen und Krebs– und für die Prävention. Das Training hilft, den engen Zu-sammenhang zwischen seelischem Zustand und körperli-chem Befinden zu entdecken. Patienten erweitern ihre Res-sourcen, trainieren autosuggestive Übungen für den Um-gang mit belastenden Situationen, wie Stress und Schmerz,entmachten ungünstige Überzeugungen und lernen, wie sieHeilungsprozesse fördern können.

Das von Gerhart Unterberger gegründete Institut für Thera-pie und Beratung an der HAWK wurde die organisatorischeBasis für die klinischen Tests des Hildesheimer Gesund-heitstrainings und die Ausbildung entsprechender Trainer.Und da Gerhart Unterberger seit zwei Jahren in Pension ist,kann er sich voll und ganz auf das konzentrieren, was ihmSpaß macht: die weitere Forschung und die Ausbildung.Jüngstes Projekt des Institutes ist eine Weiterentwicklungder Betreuung von Krebspatienten. Das HGT für die Onko-logie wurde „fein geschliffen“ und wird nun in einem Ex-perimental- und Kontrollgruppendesign in Zusammenarbeitmit mehreren Kliniken evaluiert. Es ist nicht leicht, Geld fürsolche Studien aufzutreiben, an denen die Pharmafirmen,die wesentliche Teile der medizinischen Forschung finan-zieren, kein Interesse haben. Umso erfreulicher ist es, dassdiese Studie über eine private Spende von 100 000 Euro fi-nanziert werden konnte.

Der Befund nach gut zehn Jahren wissenschaftlicher Be-gleitung der HGT-Praxis: Sieben von zehn Teilnehmern gehtes zwei Jahre nach dem HGT noch immer besser als davor.Die meisten können die Arztbesuche und den Medikamen-tenverbrauch einschränken, viele verzichten ganz auf „ihre“Medizin. Für die Zukunft stellt Gerhart Unterberger sichvor, Patienten den Zugang zu mentalem Training zu er-leichtern, etwa über das Angebot von Impulsseminaren. Sokönnen Menschen im Vorfeld wichtige Effekte erleben, siemüssen nicht gleich ein komplexes Training buchen, ohnewirklich zu verstehen, was es ihnen an Lebensqualität undGesundheit bringen kann. Gerhart Unterberger ist über-zeugt: „So wie körperliches Training für viele selbstver-ständlich ist, so wird in Zukunft auch mentales Trainingselbstverständlich werden. Wir brauchen Rituale für unsereGesundheit und einen ausgeglichenen mentalen Zustand –auch im 21. Jahrhundert.“

Malte Jakobi

Moderne Rituale für die Heilung

Als Psychologieprofessor trug Gerhart Unterbergerdas NLP in Forschung und Lehre. Ein Ergebnis ist das Hildesheimer Gesundheitstraining.

Foto: Jutta Unterberger

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 11:31 Seite 54

1/2010 Kommunikation & Seminar 55

VORGESTELLT

Mit dem Neurolinguistischen Programmieren kamGundl Kutschera erstmals in den USA in Kontakt. Als

promovierte Soziologin und Psychologin forschte sie bereitsvier Jahre am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in Mün-chen, baute dort den Bereich Sozialpsychologie und Kin-derpsychiatrie mit auf und bildete Familientherapeuten aus.Da erhielt ihr Mann, Physiker, einen Ruf in die USA. Es wareine willkommene Gelegenheit, das Mekka der Psycho-Szene kennenzulernen und teilzuhaben an den großen Ent-wicklungen, die letztlich auf die Befreiung des Individuumsvon beengenden Konventionen zielten. Im Rückblick undmit gut dreißig Jahren Erfahrung meint Gundl Kutscheraheute, dass dieser Anspruch so nicht eingelöst werdenkonnte. „Wir können nicht Regeln brechen, ohne dem Men-schen etwas Neues anzubieten. Menschen brauchen einensicheren Rahmen, in dem sie sich entwickeln und bewegenund auch einmal über die Grenzen gehen können.“

Wie sehr ein solcher Rahmen fehlt, merkt sie vor allem inihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, deren „Frustra-tionstoleranz gleich Null“ sei. „Wenn sie in einem Fach maleinen Sechser bekommen, dann schmeißen sie gleich dieganze Schule hin.“ Die Familien seien überfordert. Oftbricht das Zuhause auseinander, jede zweite Ehe wird heutegeschieden, in den Großstädten sind es sogar 70 Prozent.Gegen eine solche Entwicklung setzt Gundl Kutschera ihreArbeit. „Sozialkompetenz“, sagt sie, „das ist mein Ding.“Und zwar unter anderem nach NLP, das sie seit der USA-Zeit nicht mehr losließ. Es dient als Basis für eigene Kon-zepte, die sie um einen ethischen Rahmen erweiterte – zu-sammengefasst in der Resonanzmethode. Von 100 Traine-rinnen und Trainern im institutseigenen Netzwerk wird dieseMethode in Ausbildung und Beratungspraxis angewendetund gemeinsam weiterentwickelt.

Am NLP überzeugte Gundl Kutschera unter anderem, dasses den Fokus der Veränderungsarbeit konsequent weg vomVerhalten auf den inneren Zustand legt, der das Verhalten be-einflusst. Und die Grundregel, wonach ein Verhalten striktvon der Person getrennt wird. Es kann zum Beispiel sehr be-

VORGESTELLT

Stark fühlen

Gut hundert Trainer begleiten nach Konzepten von Gundl Kutschera Menschen auf dem Weg zu innerer Stärke und Beziehungsfähigkeit – in der Familie, in der Schule und auf der Vorstandsetage.

freiend für eine Mutter sein, wenn sie hört: „Dein Kind istvöllig in Ordnung. Doch sein Verhalten schadet ihm. Deshalbzeig diesem Verhalten ein klares Nein!“ An den Kutschera-In-stituten in Österreich, Deutschland und der Schweiz lernenMenschen, wie dies auf respektvolle Art geschehen kann:„Und zwar, indem wir sie innerlich stark machen.“

Es gehe in ihrer Arbeit meist um Beziehungen und um nichtgelebte Gefühle, egal ob in Partnerschaft, Familie oder etwaals Führungskraft in der Wirtschaft, sagt Gundl Kutschera.Ärger, Wut, Ohnmacht – diese Emotionen sind allgegenwär-tig. Ihr jedoch geht es um die positiven Gefühle: zum Bei-spiel, wenn Menschen ihre Ressourcen erkennen. Wenn siesich selbst schätzen lernen und Vertrauen in ihr Tun gewinnen,unabhängig davon, was die Zukunft bringt. „Bei uns werdenTalente freigelegt“, sagt Gundl Kutschera. Die Resonanzme-thode hilft, einen Schatz an positiven Gefühlen zu bergen undsie mit den Resonanz-Werkzeugen leben zu können. Wer mitsich selbst im Reinen ist, vermag eine neue Qualität der Be-ziehung zum anderen zu knüpfen und seinem Umfeld offenund frei zu begegnen. Das ist es, was Gundl Kutschera „Re-sonanz“ nennt, ein Begriff, den sie der beruflichen Welt ihresMannes entlieh. In der Physik beschreibt Resonanz einen Zu-stand, in dem getrennte Objekte in gleicher Weise schwingen.

16 Jahre hat sich Gundl Kutschera in den USA aufgehalten.Sie baute u.a. ein Therapiezentrum an einer Sonderschuleauf, um jungen Menschen in prekären Verhältnissen eine Al-ternative zu Klinik oder Gefängnis zu bieten. Mit John Grin-der, einem der beiden NLP-Begründer, verbindet sie eineenge Zusammenarbeit. Sie wurde erste NLP-Lehrtrainerindeutscher Sprache und ist noch immer, mit ihren 69 Jahren,als Trainerin tätig. Gerade in Krisenzeiten entdecken immermehr Führungskräfte und Unternehmen, wie wichtig das„richtige“ Umgehen mit Gefühlen den gesunden Erfolg mit-bestimmen.

Regine Rachow

Gundl Kutschera

a-hed-r.t,mg.ngo-x-it

ürn,n-ssi-

e-htr.

n-e“hr-oienendr-r-

ngre–

bi

rberger Foto: Kremaier

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:51 Seite 55

Was macht einen guten Coachaus und woran erkenne ichihn? Was ist Coaching im Un-terschied zu einer Therapie?Diese und andere Fragen rundums Coaching beantwortet derDeutsche Verband für Neurlo-linguistisches Programmieren(DVNLP) in seiner neuen Bro-schüre „Perspektiven“. Dabeiwerden u.a. Coa ching-Me tho -den sowie Nutzen und Anwen-

dungsbereiche von Coaching dargestellt. Die Broschüre gibteinen Überblick über alle Coaching-Verbände in Deutsch-land und deren Mindestanforderungen. Da die Berufsbe-zeichnung „Coach“ rechtlich nicht geschützt ist, möchte dieneue Broschüre Qualitätsstandards für zertifizierte NLP-Anwender sowie NLP-Ausbilder sichern helfen. Nach ei-genen Angaben bietet der DVNLP mit insgesamt minde-stens 54 Ausbildungstagen die derzeit umfangreichste stan-dardisierte Coach-Ausbildung in Deutschland an.

LRInformation und Kontakt: www.dvnlp.de

„wDWDEstggkBtü„mm

DnscfüdodhbdBtuau

BWkGdturulowli

L

Fz

56 Kommunikation & Seminar 1/2010

NEWS Markt & Forschung

In der Justizvollzugsanstalt Sehnde bei Hannover haben sichbisher 41 Gefangene an Kursen zur Gewaltfreien Kommuni-kation (GFK) nach Rosenberg beteiligt. Es handelt sich umMänner, die sich für ihre Straftaten mehrere Jahre in Haft be-finden. Die Hälfte von ihnen kann sich vorstellen, die GFKals Form des Umgangs miteinander auch nach Haftentlassungweiterzuverfolgen. Das zeigt eine Zwischenbilanz, die dieTrainer Georgis Heintz und Jens Hennings vor der Anstalts-leitung zogen. Von 18 Fragebögen, die sie mindestens vierMonate nach Kursende an die Teilnehmer austeilten, beka-men sie 17 zurück. Fast alle Befragten gaben an, dass sie vonden Kursen profitierten. Vor allem hätten sie eine neue Sichtüber sich selbst erlangt, (zwölf Personen „deutlich“, drei Per-sonen „sehr deutlich“), und sie könnten auch andere Men-schen anders als bisher sehen (14 Teilnehmer „deutlich“, drei„sehr deutlich“). Jeder zweite Teilnehmer sieht durch denKurs die eigenen Handlungsmöglichkeiten „deutlich“ undweitere sieben Teilnehmer „ein bisschen“ erweitert.

Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für Biologie desAlterns in Köln könnte helfen, den positiven Effekt von diä-tischer Ernährung auf die Gesundheit besser als bisher zuverstehen. Bereits früher haben wissenschaftliche Erkennt-nisse etwa an der Fruchtfliege und der Maus gezeigt, dasskalorienarme Kost die Lebensdauer erhöht. Ungeklärt war,ob der gesundheitliche Nutzen durch die Reduktion be-stimmter Nährstoffe oder allgemein durch weniger Kalorienentsteht. Wissenschaftler setzten dazu Fruchtfliegen auf eineDiät aus Hefe, Zucker und Wasser, der jeweils unterschied-liche Mengen essenzieller Nährstoffe wie Vitamine, Fetteund Aminosäuren zugefügt wurden. Dabei zeigte sich, dassdie Lebensdauer und die Fruchtbarkeit der Fliegen durchbestimmte Kombinationen von Aminosäuren beeinflusstwerden, vor allem der Aminosäure Methionin. Die Forscherhalten ihre Erkenntnisse auch in der Humanbiologie für be-deutsam.

B. Abrell, MPG

Originalarbeit: Richard C. Grandison, Matthew D. W. Piper &Linda Partridge: Amino-acid imbalance explains extension oflifespan by dietary restriction in Drosophila. Nature, 3. Dezember 2009, doi:10.1038/nature08619

Georgis Heintz und Jens Hennings aus Hannover arbeitenehrenamtlich seit September 2008 mit Strafgefangenen inder JVA Sehnde, zuvor waren sie schon drei Jahre in derJVA Hannover tätig. Sie bieten ihre GFK-Trainings auchBediensteten des Strafvollzugs im Land Niedersachsen an.Beide Trainer sind Mitglied im Arbeitskreis „Restorative Ju-stice“ der niedersächsischen JVA-Seelsorge und des Ju-stizsministeriums. Ziel ist die „Wiederherstellung des so-zialen Friedens“, wie Jens Hennings betont. „Dazu ist dieGemeinschaft, das gesellschaftliche Umfeld in neuer Weisemit einzubeziehen.“ Im Mai ist ein erstes Symposium dazugeplant. Auf Initiative von Georgis Heintz und Jens Hen-nings gründete sich auch in der bundesweiten GFK-Com-munity der Arbeitskreis „GFK und Restorative Justice“.

RRInformation und Kontakt: www.gfk-justiz.de

Orientierung im Coaching-DschungelDVNLP-Broschüre abrufbereit

Ernährung und AlternStudie konkretisiert kalorienarme Kost für längeres Leben

Möglichkeit zu handelnGFK-Kurse in der JVA Sehnde – Zwischenbilanz der Trainer

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:51 Seite 56

1/2010 Kommunikation & Seminar 57

„Am Grund der Dinge erwartet uns eine Frage, keine Ant-wort“, schrieb einmal der Wissenschaftsautor John Horgan.Das ist im wirklichen Leben nicht viel anders als in derWissenschaft. Auch persönlich öffnet sich der Grund derDinge meist unerwartet mit einer Frage. Etwas ging zuEnde oder begann, manchmal gibt eine Krankheit den An-stoß nachzudenken – wie auch immer, wir beginnen zu fra-gen: Soll das alles gewesen sein? Das ist schon einmal einguter Anfang, und wie es mit dem Suchen weitergehenkann, verrät die Lektüre des neuen Büchleins von PetraBock. Ihre Fragen kommen scheinbar harmlos daher, na-türlich fehlt auch die obligatorische Coaching-Frage nicht:„Was ist mir wichtig?“ Doch sie zielen aufs Innerste, undmanche haben es richtig in sich. „Wer sind Sie, wenn Siemit sich allein sind?“ Oder: „Wer sind Sie, wenn Sie ver-

Der Titel will aufrütteln und provozieren: „Leidest dunoch oder lebst du schon?“ Die Gründe, warum Men-schen sich unglücklich, allein und missverstandenfühlen, liegen nach Ansicht des Autors oft sehr tief inder individuellen Vergangenheit. Unmittelbar undohne ersichtlichen Anlass brechen sie hervor, belastenden Alltag und enden mitunter in ernsthafter Krank-heit oder bei Suizidgedanken. Michael Begelspacherberichtet über seine Erfahrungen und sein Wissen ausder über 15-jährigen therapeutischen Berufspraxis. SeinBuch möchte Therapeuten und Hilfesuchenden eine Anlei-tung sein, den Keim dieser Gefühle zu entdecken, um sieaus der Ohnmacht und der Enge der Angst herauszuführenund zu heilen.

Begelspacher beginnt mit den theoretischen Hintergründen:Wie sind Psyche und Persönlichkeit aufgebaut und wiekommt es, dass wir uns so fühlen, wie wir uns fühlen? DerGrund für Schmerz und das Gefühl der Unzulänglichkeit,des missverstanden Seins, liegt eben meist nicht in der Si-tuation selbst, sondern beispielsweise in negativen Erfah-rungen und Empfindungen der Kindheit, die wir aus Hilf-losigkeit in uns verschlossen haben. Sie kommen immerwieder an die Oberfläche, ausgelöst durch die unterschied-lichsten Situationen und in den verschiedensten Ausprä-

Michael Begelspacher: Leidest du noch oder lebst du schon?Books on Demand, Norderstedt, 2009

gungen. Eine Therapie dieser Symp -tome heilt jedoch nicht ihre Ursache.Dem setzt Michael Begelspachereinen Prozess entgegen, der die ver-

borgenen Ursprünge der Gefühle zu suchen, zu verstehenund anzunehmen hilft. Es beginnt beim bewussten Beob-achten des eigenen Selbst, des Körpers und der Seele. DerAutor hilft mit verständlichen Erklärungen der unbewusstablaufenden psychischen Prozesse. Berichte aus seiner Praxis unterstützen die Erläuterungen, ergänzt durch prak-tische Übungen.

Begelspacher arbeitet seit 1995 als Hypnotherapeut. Erhatte da bereits ein bewegtes Berufsleben hinter sich u.a.als Elektroinstallateur, Schauspieler, Bodyguard und Un-ternehmensgründer im Softwarebereich. Ab 1989 ließ ersich in der traditionellen chinesischen Medizin und Heil-praxis sowie im Neurolinguistischen Programmieren undin der Hypnotherapie audbilden.

Tino M. Böhler

Leiden und leben

liebt sind?“ Trickreich lenktdie Autorin, selbst Coachund Trainerin, unsere Gedan-ken auf unsere inneren Potenziale, z.B. in puncto Träume,die wir für unrealistisch halten. „Was würde geschehen,wenn Sie sie dennoch verwirklichen würden?“ Meine Emp-fehlung für die Lektüre wäre, erst einmal alle Fragen hin-tereinander wegzulesen und erst dann, beim zweiten Mal,den Stift zu zü cken und antworten. Nehmen Sie sich Zeit!Die Lektüre ist wie ein Geschenk an Sie selbst. Und selbst-verständlich eignet sich das Buch hervorragend als Ge-schenk an andere.

Regine Rachow

Forschungsreise zum Ich

Petra Bock: 100 Fragen

Ihr Leben betreffend. Knaur, München 2009

esä-zut-ssr,e-enned-tesschstere-

G

eninerhn.u-u-o-iesezun-

m-

R

Buchbesprechungen

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 08:51 Seite 57

S58 Kommunikation & Seminar 1/2010

TRAINER Porträts

RitaGeimer-Schererz

Pädagogin und Politologin, Dozentin in derErwachsenenbildung seit 1977; Suggesto pä die-Lehrtrainerin (DGSL); NLP Master, Dialog Faci litator; zert. Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC), Coach, Mediatorin

Aus Mauern Brücken bauenMit Freude und Begeisterung unterstütze ichSie, Ihre zwischenmenschlichen Beziehungenzum Schlüsselfaktor für Erfolg und Lebens -qualität zu machen.

Arbeitsschwerpunkte:• Seminarangebote zur Gewaltfreien Kommuni-

kation®: Einführungen | BerufsbegleitendeFortbildungen | Aufbaufortbildungen | Supervision | Seminarreisen

• Einzel- und Teamcoaching• Mediation, Konfliktlotsentraining• Prozessbegleitung in Schulen, Kliniken

& sozialen Einrichtungen

Rita Geimer-SchererzIm Birkets 22cD-69509 Mörlenbach

Tel. 06209 712216 • Fax 06209 [email protected]

www.dialog-forum.com

Cora Besser-Siegmund

HarrySiegmund

Wir sind Diplom-Psychologen, Psychothera -peu ten, Coaches, Trainer und Sachbuch -autoren. Seit über 20 Jahren entwickeln wir inunserem Institut im Herzen Hamburgs inno -vative psychologische Kurzzeitkonzepte aufNLP-Basis wie Magic Words und wingwave.

Unsere Ausbildungsmodule – NLP, Magic Words und wingwave – führen zufolgenden Coach-Abschlüssen:

Mental-Coach für systemische Kurzzeit-KonzepteWork Health Balance-Coach für systemische Kurzzeit-KonzepteBusiness-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte

Mönckebergstraße 11D-20095 Hamburg

Fon: 040-3200 4936 • Fax: 040-3200 [email protected], www.wingwave.com

Folgender Hinweis erscheint auf unseren ZertifikatenBESSER-SIEGMUND-INSTITUT, zertifiziertnach DIN EN ISO 9001 für den Geltungs-bereich: Durchführung und Konzeptio nie -rung von Aus-und Fortbildungen

ManuelaBrinkmann

Als Diplom-Psychologin und DVNLP-Lehr-Trainerin bin ich seit 1988 Trainerin, Beraterin,Coach und Sachbuchautorin in der Wirtschaftund der Industrie in Deutschland, Schweizund Österreich.

Weitere Ausbildungen: Rechtswissenschaft, Me -di zin, Sport, Yoga, Rolfing, Gruppen dyna mik,Moderation, Präsentation, wingwave-Coaching

Arbeitsschwerpunkte: • Firmeninterne Seminare, Beratungen,

Coachings in: Führung, Strategie, Verkauf und Kommunikation

NLPbiz, offene Seminare:• NLP im Business• Strategieentwicklung für Unternehmen,

Ver waltungen und Abteilungen mit den logischen Ebenen

• Business-NLP-Ausbildungen und Beratertraining

NLPbizOberdorfweg 3 • CH-8916 Jonen / ZürichTel: 0041 56 640 90 94 • Fax: 0041 56 666 26 17

Mail: [email protected] • www.toptraining.ch www.unternehmenspyramide.com

Shelle RoseCharvet

Internationale Bestseller-Autorin, Präsidentinder Canadian Association of Professional Speakers, NLP Trainerin und weltweit be -kannte Expertin für Kommunikation.

Shelle Rose Charvet ist die Entwicklerin derLanguage and Behaviour Profile (LAB Profile),einer effektiven Kommunikationsmethode, dieMotivationsanreize aufschlüsselt und so dasVerhalten und die Entscheidungen einerPerson vorhersehbar macht. Ihr Bestseller„Wort sei Dank“ wurde bereits in 17 Sprachenübersetzt und ist in der Kommunikations -branche ein unverzichtbares Standardwerk.

Ausbildungsangebote:• LAB Profile Consultant/

Trainer Programm 2010 in Kanada für Trainer, Berater und Coaches

• LAB Profile Advanced Business Diplom 2010 für Führungskräfte, Marketingleiter und Personalentwickler

www.LABProfileCertification.comwww.successtrategies.comwww.LABprofile.deshelle@successtrategies.com

KatjaDyckhoff Thomas

Westerhausen

Inhaber des Trainings- und Lehrinstitutes „POWER RESEARCH SEMINARE“. Wir sind ein international tätiges Beratungs-,Trainings- und Coaching-Unternehmen mitmehr als 20 Jahren Erfahrung im InHouse-,Industrie- und Business- sowie offenenTrainingsbereich.

Weitere Ausbildungen: Psychotherapie (HPG), Harvard Business Modell, Provokative Therapie, TA, Schauspiel,Kurzzeittherapie

Arbeitsschwerpunkte:• Alle NLP-, Systemische-, Coaching,

Stimm- und Körperspracheausbil dungen(Deutschland und Kanarische Inseln)

• Business Trainings und Coaching• Organisationsberatung „Human Ressources“

POWER RESEARCH SEMINAREHeidebergenstraße 21 D-53229 Bonn

Fon: 0228 9480499 • Fax: 0228 481831www.power-research-seminare.cominfo@power-research-seminare.com

TRAINERBen Ahlfeld

Ben Ahlfeld gehört zu den Trainern der neuen Generation und verfügt über einumfangreiches Fachwissen, der Lehrstil istunterhaltsam und gleichzeitig tiefgehend.Seine Teilnehmer sind begeistert davon, in der gelebten prak tischen Anwendung zu lernen, was seine Ausbildungen besondersspannend macht.

Kernkompetenzen:Das echte NLP: Original lizenzierte Ausbildungen nach Dr. Richard Bandler

Hypnose Workshops und Hypnosis Mastery Diploma

Charisma und Business Coaching

ZHI CONsultingSchwenkg. 6 Top 9 • A-1120 Wien

fon: +43 676 59 300 59www.zhi.co.at • [email protected]

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:27 Seite S58

1/2010 Kommunikation & Seminar S59

Cersten Jacob

Jahrgang 1958

DVNLP-LehrtrainerPräsentations- und Lampenfieber-Coach

Ausbildungen:Studium Schauspiel und Sprechwissenschaft,Lehrtrainer (DVNLP), Co-Mediation,Wingwave-Coaching

Arbeitsschwerpunkte:Präsentationstraining und -coaching, Stimm- und Sprechtraining, Lampenfieber-Coaching mit Wingwave,Softskills für Profis, NLP-Ausbildungen, „10-Fingerschreiben in 2 Stunden“ –Emolearn-System

Lottumstr. 20 • D-10199 Berlin

Tel.: 030 4483285 • Fax.: 030 44047138Mobil: 0172 3511726

[email protected] www.daedalus-institut.dewww.präsentationscoaching.com www.lampenfieber-weg-coaching.dewww.10-fingerschreiben.de

Dr. Frank Görmar

Gründer der ChangeWorks Akademie, Lehr trainer und Lehrcoach, DVNLP – Int. Business-Coach-Er fah rung (Deutschland,USA, Spanien) – Biologe, Heilpraktiker &Psycho dramaleiter, DFP3 Jahre 1. Vorstand des DVNLP in einem wunderbaren VorstandsteamStudiert bei: Stowasser, Dilts, Bandler, Reese,Robbins, DeLozier, Farrelly, Kibéd, Portier

Schwerpunkte:EXPLORER®: NLP-Ausbildungen (DVNLP) inkl. Trainer und Coach, DVNLP,Systemische Business-Coach Ausbildung,Großgruppenprozesse, Schwarmintelligenz-Prozess,Dialogos, Teamtrainings

ChangeWorks AkademieRheinallee 3dD-55116 Mainz

Tel. 06131 144290 / Fax 06131 [email protected]

Sabine Klenke

NLP-Lehrtrainerin, DVNLP,Lehrcoach DVNLP und ECA,Dipl. Bankbetriebswirtin (BA),Supervisorin

Qualifikationen:langjährige Managementerfahrung,NLP, Gestalttherapie, Supervision,lösungsfokussierte Kurztherapie, Systemische Strukturaufstellungen

Schwerpunkte:Führungstrainings, Coaching-Ausbildungen,NLP-Ausbildungen, Einzel- /Teamcoachings

Spezialitäten:Change- und Comeback-Coaching,Karrierecoaching für Frauen,Systeme Stellen

training, coaching, consultingAm Herzogenkamp 15 • D-28359 Bremen

Tel: 0421 [email protected] – www.silcc.de

Barbara Knuth

Jahrgang 1944DVNLP-LehrtrainerinDVNLP-Lehrcoach, ECAAusbilderin Mediation BM

Ausbildung in Gestalttherapie, Mediation, Organisationsberatung, syst. Aufstellungen

Arbeitsschwerpunkte:• NLP-Ausbildungen • Mediations- und Coachingausbildungen• Stressmanagement• Einzel- und Teamcoaching

Barbara Knuth & TeamWolfenbütteler Str. 4 • D-38102 Braunschweig

Tel.: 0531-34 10 20 • Fax: 0531-233 76 [email protected] • www.knuth-team.de

Bianca Kopetz

NLP-Lehrtrainerin (DVNLP), wingwave-Trainerin, Coach, Wirtschaftsmediatorin

Arbeitsschwerpunkt: Einjährige Coachausbildung zum lizenziertenwingwave-Coach in Kombination mit dem NLP-Practitioner (DVNLP)

Diese Ausbildung führt in Kombination mitMagic Words zum Abschluss:

Mental-Coach für systemische Kurzzeit-Konzepte

Mönckebergstraße 11D-20095 Hamburg Fon: 040-3200 4936Fax: 040-3200 4937info@besser-siegmund.dewww.besser-siegmund.dewww.wingwave.com

Folgender Hinweis erscheint auf unseren ZertifikatenBESSER-SIEGMUND-INSTITUT, zertifiziertnach DIN EN ISO 9001 für den Geltungs -bereich: Durchführung und Konzeptio nie -rung von Aus- und Fortbildungen

RRenate Biebrach

Ute Griessl

Ausbildung, Beratung & Coaching

Unser Kernangebot in Düsseldorf-Kaiserswerth:NLP-Ausbildungen in allen Trainingsstufennach den Standards des DVNLP

Weitere Informationen:

Alte Landstraße 17240489 Düsseldorf

Tel: 0211 - 43 50 38 5Fax: 0211 - 43 50 39 0

Web: www.nlp-kaiserswerth.deMail: [email protected]

PORTRÄTS

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S59

CorneliaLabandowsky

Leiterin des IGH Sonnenhof, DVNLP-Lehr -trainerin, DVNLP-Lehrcoach, Fach frau fürDrawidische Ayurveda, Heilpraktikerin,systemische Paar- und Familientherapeutin

Arbeitsschwerpunkte:Ausbildungen in NLP nach DVNLP (Practitioner, Master und Gesundheitscoach) Seminare in Drawidischer AyurvedaSystemische StrukturaufstellungDrawidian Rebalancing

Weitere Fachgebiete:Hypnose • alternative Heilverfahren Gesundheitscoaching

Fortbildungen auf einem liebevoll restauriertenResthof, wunderschön gelegen zwischen Wie -sen und Feldern, unmittelbar an der Ostsee.

IGH Sonnenhof Cornelia LabandowskyHolm 5 • 24376 Hasselberg/OstseeTel 04643/186926 • Fax 04643/[email protected] • www.igh-sonnenhof.de

S60 Kommunikation & Seminar 1/2010

TRAINER Porträts

Marion Lockert

Trainerin, Coach, HP PsychDVNLP-Lehr trainerin/Lehrcoach, Autorinzert. System aufstellerin, infosyon professionalRegionalsprecherin DGfSgeb. 1958, seit 22 Jahren selbständig

Das MLI bietet IhnenBusiness: Personal- & Organisationsentwicklung• Führung, Selbstmanagement, Persönlichkeit• Organisationsaufstellungen, Teamentwicklung• Kommunikation, Kreativität • KundenorientierungAus- & Weiterbildung, z.B. • NLP Coach Prac – umfassend & anspruchsvoll• Systemaufstellungen leiten! • Visual ToolsPersönliche Entwicklung• Coaching • Familienaufstellungen• Matrixaufstellungen „Archetypen der Seele“ • systemische Jahresgruppen

Marion lockert – mit Hirn, Herz & Humor!Marion Lockert Institut

Training. Coaching. EntwicklungRichard-Wagner-Str. 11

D-30177 HannoverTel.: 0511 - 763 51 69-0

[email protected]

Evelyne MaaßKarsten Ritschl

Wir sind Dipl.-Soz., Dipl.- Psych. und NLP-Lehrtrainer. Profitieren Sie von über 20 Jah renLehr-Erfahrung und unseren zahlreichen Buch-Veröffentlichungen

Unsere Spezialgebiete:NLP-Practitioner, Master, Trainer, CoachLAB-Practitioner, LAB-Master.Lernen mit Kopf, Herz und Bauch.

Nutzen:Sie erwerben Wissen, emotio nale und sozialeKompe tenz und wertvolle Erfahrun gen.Jeder Mensch, der ein er füll tes Leben lebt, istein Ge winn für die gesamte Mensch heit.

Spectrum KommunikationsTrainingStierstraße 9D-12159 Berlin

Fon: 030-8 52 43 41Fax: 030-8 52 21 08

e-mail: [email protected]

Rudolf Metzner

Rudolf Metzner, seit 1994 als Consultant undManagement trainer im Bereich Personal- undOrganisationsentwicklung tätig

Arbeitsschwerpunkte:• Training Vertrieb, Marketing• Einzel- und Teamcoaching• Strategische Positionierung • Unternehmenskommunikation

NLP-Schwerpunkte:• Business-Applikationen zur

Organisationsentwicklung undPersönlichkeitsdiagnostik

• Zertifizierte NLP-Ausbildungen

Metzner Consulting Eisvogelstraße 24D-85051 Ingolstadt

Fon: +49 841 1289066 [email protected]

PDr. GundlKutschera

Soziologin, Psychotherapeutin,Supervisorin, erste Lehrtrainerinfür NLP im deutschsprachigen Raum

Sie lehrt, forscht und trainiert seit mehr als 25 Jahren am eigenen Institut in den Bereichen Unternehmen, Gesundheit,Familie, Schule und Interkulturelles.

In den Ausbildungen in A / D / CH werden die NLP-Techniken und deren Anwendung inden genannten Bereichen effektiv sowie mitLeichtigkeit gelehrt und nutzbar gemacht. Mehr Info: www.kutschera.org

Büro Wien: Eisvogelgasse 1/10043 (0)1 597 [email protected]

Büro Wiesbaden: Bahnstrasse 100049 (0) 611/5328106

[email protected]

Elisabeth Krischik

NLP-Lehrtrainerin, DVNLPCoach, DVNLPDozentin an der Universität zu Köln

Arbeitsschwerpunkte:• NLP–Ausbildungen• Führungstrainings• Einzel- und Teamcoaching• NLP und Gesundheit• NLP im Tessin und in der Toskana

Elisabeth KrischikNLP-Lehrtrainerin, DVNLP | Coach, DVNLP

Rolandstraße 61 • D-50677 KölnFon: 0221 9328890 • Fax: 0221 9328892Mobil: 0179 4981225

eMail: [email protected] www.nlp-in-motion.de

TRAINER

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S60

1/2010 Kommunikation & Seminar S61

Anja Mýrdal

Sie haben viel gewonnen, …

… wenn Sie in eine zertifizierte Ausbildungbei Anja Mýrdal & Team investieren!

Anja Mýrdal und ihr Team bieten Ihnen

• Trainer-Ausbildungen• Coach-Ausbildungen• NLP-Ausbildungen• zert. DVNLP e.V. | BDVT e.V.

für BUSINESS und BERATUNG.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Anja Mýrdal & Team OHG

Ahlsdorfer Weg 8 D-27383 Scheeßel

Tel. 04263 – 98 48 48 Fax 04263 – 94 198

[email protected] • www.anjamyrdal.de

Dr. Björn Migge

Verheiratet, Vater. Studium Medizin und soziale Verhaltenswissenschaft. War Oberarzt und Dozent, UniSpital Zürich.

Ausbildungen: Psychotherapie, Psychiatrie, NLP, Business-Coaching, Hypnotherapie, Psychodrama, systemische Therapie …

Arbeitsschwerpunkte:Coaching-Seminare (5 bis 20 Tage)Business-Coach-IHK München (20 Tage)Hypnotherapie-Ausbildung (5 Tage)Lehr- und Arbeitsbücher (Coaching)

Feedbacks: www.drmigge.de > Team/Feedbacks/Stiftung

Dr. Björn MiggePortastraße 41 • D-32457 Porta Westfalica

Tel.: 0571.974.1975 • Fax: 0571.974.1976www.drmigge.de

PORTRÄTSRobert

Reschkowski

Jahrgang 1951Kommunikationstrainer und Performance-KünstlerNLP-Lehrtrainer (DVNLP)Lehrcoach (DVNLP)wingwave®-Lehrtrainer

Spezialgebiet:• Personalentwicklung &

ganz heitliche Kommuni kation • Innere Blockaden/emotionale Balance• Wege der Selbstgestaltung und

Selbstpräsentation• natürliche Rhetorik• Körpersprache und Territorialverhalten• NLP-Practitioner-, NLP-Master- und NLP-

Coach-DVNLP und wingwave-Coach-Aus -bildungen

SYNTEGRONpersonal-performance-training

Schadowstr. 70D-40212 Düsseldorf

Tel.: 0211-5 58 05 35 • Fax: 0211-5 59 10 37 mobil: 0172 2157477 • e-mail: [email protected] • www.syntegron.de

Thies Stahl

Dipl.-Psych. DVNLP-Lehrtrainer, ProC- u. DVNLP-LehrcoachMitglied des DVNLP-Gründungsvorstandes

Ausbildung inGesprächspsycho-, Gestalt-, Familien- und Hypnotherapie, NLP und Systemischer Strukturaufstellungsarbeit

Spezialgebiete:Mediation und Konfliktmanagement,Process Utilities und ProzessorientierteSystemische Aufstellungsarbeit (ProSA)

Arbeitsschwerpunkte:NLP-, Coaching-, Mediations- und Aufstellungs-Ausbildungen,Supervision, Psychotherapie

Thies Stahl SeminareDipl.-Psych. Thies StahlPostfach 1121D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388 • Fax: 03212 847 82 [email protected]

R

Martina Tönnishoff

Gudrun Heinrichmeyer

Wir sind Dipl- Psych., Lehrtrainerinnen,Lehrcoaches, Lerncoaches, Supervisoren,Lehrtherapeuten

Sie haben Spaß und Freude an der Ent -wicklung und Entfaltung Ihrer Persönlichkeit?Sie schätzen respektvolles Miteinander beimLernen? Dann freuen wir uns auf Sie!

Wir bieten Ihnen zertifizierte NLP-Ausbildun gen (DVNLP; Society of NLP) zumNLP-Practitioner; NLP-Master; Advanced-NLP-Master (Führungskompetenz); Trainer;Ressourcenorientierten Coach (zertifiziert nach ProC) in Münster und Iserlohn.

NLP-Impulse.comGudrun Heinrichmeyer

Theo-Funccius-Str. 16 58675 Hemer

www:[email protected].: 02372 2497

Anita von Hertel

Wirtschaftsmediatorin, Mediationstrainerin,Dozentin für Konfliktmanagement und Mediation an Universitäten und Instituten im In- und Ausland, eingetragene Mediatorinbeim ö. Bundesministerium der Justiz

Ausbildungen:Rechtsanwältin, Trainerin, NLP-Coach,Gruppen dynamik, Supervision, Mediation(Lindner, Stahl, Dilts, Chang-Yun-Ta ...) inEuropa, USA und China

Arbeitsschwerpunkte:• Mediation (auch Viel-Parteien-Mediation)• Mediationstrainings (zum Co-Mediator

und Mediator)• mediative Team-Trainings• Mediations-Vorträge, die mehr sind

als Vorträge

Akademie von HertelWellingsbüttler Weg 108 • D-22391 Hamburg

Tel.: 040 5367911 • mobil 0177 5367911Fax: 040 5367990

[email protected] • www.vonHertel.de

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S61

TRAINER Porträts

S62 Kommunikation & Seminar 1/2010

ChristianeWeismüller M.A.

Germanistin, Erwachsenenpädagogin,Coach und Schreibtrainerin

Aus- und Weiterbildungen:• Germanistik / Anglistik (M.A.)• Erwachsenenpädagogik• Coaching (DVNLP)• Gewaltfreie Kommunikation• Logotherapie und Existenzanalyse• Trauerbegleitung

Arbeitsschwerpunkte• Sinnorientiertes Coaching in Lebenskrisen• Selbsteinfühlung mit Gewaltfreier

Kommunikation• Schreiben in Beratung und Therapie• Schreibblockaden und Schreibprozess• Begleitung von Buch- und Seminarprojekten• Webseitentexte und berufliche Profile

Oelmühlgasse 560489 FrankfurtTel.: 069 / 24 14 01 [email protected]

Hier könnte Ihr Trainer portrait stehen!

Interesse?

Kontaktieren Sie Frau Stefanie Linden

unter Tel.: +49 5251 13 4416

oder per eMail [email protected]

?Holger Wilms

Bankkaufmann & SparkassenfachwirtNLP-Master-Practitioner (Society of NLP)LAB-Profile-Consultant und Trainer (zertifiziert durch Shelle Rose Charvet)

Wir von labforyou belohnen Ihren Weiter -bildungswillen und bieten Ihnen:• LAB-Profile-Ausbildungen• Teamtraining, • Burn-out-Prävention• Coaching & Vertriebsoptimierung

als besondere, humorvolle und wertvolleWeiter bildung an – zu fairen Preisen undhoher Qualität.

Ich trainiere, coache und lehre aus der Praxisfür die Praxis und setze dazu meine Erfah run -gen aus der Bankenwelt sensibel für Sie ein.

Viel Erfolg!

labforyou! Bestens. Das bist Du!

Holger WilmsAn der Siep 60 • D-41238 Mönchengladbach

Mobil: 0163-5673639eMail: [email protected]

www.labforyou.de

Dr. Monika Wilke

Mit der Methode ESPERE Klarheit schaffen,einfühlsam kommunizieren und mit sichselbst ins Reine kommen

Lizenzierte Kommunikationstrainerin, ESPERE-Coach seit 1995, Vorstandsmitglieddes Instituts ESPERE International Paris, Leiterin von RELIANCE-Deutschland,Promovierte Verhaltensforscherin, AutorinArbeitsschwerpunkte:• Trainings zur Methode ESPERE®

• Einzel- und Teamcoaching• klärende „Beziehungsdarstellungen“• fokussierte Symbolanwendung• Mediation in Kohabitationskonflikten• Zusammenarbeit mit GFK-Trainern/innenWeitere Spezialitäten:• grenzüberschreitende Netzwerkbildung• Deutsch-Französische Kultur- und

Sprachverständigung

RELIANCE-Deutschland Siedlerweg 7 • D-79576 Weil am RheinTel.: +49 7621 1622760 info@reliance-deutschland.comwww.reliance-deutschland.comwww.institut-espere.com

Alfons WalterWilma

Pokorny-van Lochem

Internationales Team aus erfahrenen Psychologen, Supervisoren und Coaches. Tätig in allen europäischen Sprachen.

Arbeitsschwerpunkte:Coaching: Steigerung der persönlichen Effek tivität. (Mitglied VW Coaching Pool)Training: „on the Job“ Coachingausbildung für Trainer, TRACER Zertifizierung, Training mit Seminarschauspielern.

In 2004: Internationaler DeutscherTrainerpreis in Bronze für die Sparte VertriebIn 2008: Zweifache Auszeichnung mit demInternationalen Deutschen Trainerpreis für ein Vertriebskonzept (Debitel; Silber) und ein Coachingkonzept (VW Coaching; Bronze)In 2009: Gewinner des Coaching AwardsBestes Konzept

Institut Synergie GmbHWeserstraße 37 • D-32602 VlothoFon: 05733 963603 • www.institut-synergie.de www.tracer-business.de • www.tracer-automotive.de • www.seminarschauspieler.de

TRAINERHeidrun Vössing

Diplom-Pädagogin, DVNLP-LehrtrainerinDVNLP-LehrcoachInstitutsleiterin von ART of NLP, BielefeldLehrbeauftragte

Ausbildung:Studium der Pädagogik, Psychologie und SoziologieNLP-Ausbildung an der NLP UniversityQualifizierung in den Bereichen Coaching und systemische Beratung

Spezialgebiete:• Wavivid-Coaching• Systemische Coachingausbildung• Führungskräfte-Coaching• Auftritts-Coaching

Schnatsweg 34 a • D-33739 Bielefeld

Tel.: 05206 920400Fax: 05206 [email protected]

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S62

R

Buch-

Bestellung

Abo-Bestellungumseitig!

Telefon +49-(0)52 51 / 13 44 14Telefax +49-(0)52 51 / 13 44 44

Probeheft-Anforderungbzw. Mitteilung

Anschriften-Änderung umseitig!

Telefon +49-(0)52 51 / 13 44 -0Telefax +49-(0)52 51 / 13 44 44

Junfermann VerlagFrau Monika KösterPostfach 18 40

D-33048 Paderborn

Junfermann VerlagFrau Maria DanePostfach 18 40

D-33048 Paderborn

Junfermann VerlagFrau Christa GuderImadstraße 40

D-33102 Paderborn

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S63

Abonnement-Bestellung

Ich möchte »Kommunikation & Seminar« ab Heft 2/10 regelmä-ßig lesen und abonniere diese Zeitschrift für mindestens ein Jahrzum Bezugspreis von € 39,–* + Versandkosten (Deutschland€ 7,50* Ausland € 9,50*) für 6 Ausgaben. Die Bezugsdauer ver-längert sich um jeweils ein Jahr, wenn dem Verlag nicht 8 Wochenvor Ablauf des berechneten Bezugszeitraumes meine Abbestel-lung vorliegt.

Datum Unterschrift

Vertrauensgarantie: Mir ist bekannt, daß ich diese Bestellung in -nerhalb einer Woche beim JUNFERMANN Verlag, Postfach 18 40,D-33048 Paderborn, widerrufen kann und ich bestätige dies mitmei ner zweiten Unterschrift. Zur Wahrung der Frist genügt dierechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels).

Datum Unterschrift

* Stand 2006

Probeheft/Anschriftenänderung

❑ Bitte senden Sie an nebenstehendeAnschrift ein kostenloses Probeheft

❑ Kunden-Nr.

Meine Anschrift ändert sich ab von (bisherige Adresse):

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Bestellcoupon – Ich bestelle

...... Ex. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation 978-3-87387-454-1 € (D) 19,95

...... Ex. Fritsch: Praktische Selbstempathie 978-3-87387-695-8 € (D) 17,00

...... Ex. Bitschnau: Die Sprache der Giraffen 978-3-87387-707-8 € (D) 24,00

...... Ex. Fischbacher: Geheimer Verführer Stimme 978-3-87387-704-7 € (D) 9,95

...... Ex. Holler: Trainingsbuch Gewaltfreie Kommunikation 978-3-87387-538-8 € (D) 19,95

...... Ex. Gens: Mit dem Herzen hört man besser 978-3-87387-667-5 € (D) 12,95Preisänderungen vorbehalten

Name Straße

PLZ/Ort Unterschrift

Ihre eMail-Adresse (falls vorhanden) (Ihre Telefon-Nummer für ev. Rückfragen)

Meine Adresse: ❏ Herr ❏ Frau

Name

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon Fax

Ich bin interessiert an folgenden Themen:❏ GFK ❏ Coaching ❏ NLP❏ Business ❏ Pädagogik ❏ Gesundheit❏ sonstiges:

Meine (neue) Adresse: ❏ Herr ❏ Frau

Name

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon Fax

Ich bin interessiert an folgenden Themen:❏ GFK ❏ Coaching ❏ NLP❏ Business ❏ Pädagogik ❏ Gesundheit❏ sonstiges:

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S64

Erfolge bewegen. Blockaden lösen. Spitzenleistung erzielen.

wingwave® – das Kurzzeit-Coaching für Manager,Führungskräfte, Sportler, Künstler und Kreative

wingwave-Trainings 2010

wingwave®-Trainings 2010 für Coaches, Trainer, Psychotherapeuten, Ärzte – BasisausbildungPreis: 1.300,– Euro zzgl. MwSt. Im Preis enthalten sind bereits die Teilnahme am

wingwave®-Service für das laufende Kalenderjahr sowie ausführliche Powerpoint-Präsentationen

Vertiefungsseminare für wingwave®-Coaches werden zu folgenden Themen angeboten: Imaginative Familienaufstellung – Imaginationsverfahren – Provokatives Coaching Timeline-Coaching – Organisations- und Themen aufstellung – Work-Life-Balance Performance- und Präsentationscoaching – Energetische Psychologie

www.wingwave.comWeitere Termine, Coaches in Ihrer Nähe und vieles mehr unter :

Wache REM-Phasen, NLP und werden zu wingwave®

Bad Staffelstein [Kommunikationstrai-ning Simmerl GbR, Vandaliastr. 7, D-96215 Lichtenfels, Tel. +49 9571 4333, www.simmerl.de, [email protected]]Termine: 17.-20.05.2010 + 13.-16.12.2010Trainerin: Claudia Simmerl

Berlin [Eilert Coaching, Falkenhagener Str. 22, D-13585 Berlin, Tel. +49 30 36415580, [email protected], www.wingwave-akademie.de]Termine: 25.-28.03.2010 + 24.-27.06.2010 30.09-03.10.2010 + 02.-05.12.2010Trainer: Dirk W. Eilert

Berlin [SKE, Heylstr. 24, D-10825 Berlin,Tel. +49 30 85079977, [email protected]]Termine: 15.-18.04.2010 + 16.-19.09.2010Trainer: Wolfgang R. Schmidt, Karin Schmidt

Berlin [CoachingAkademie Berlin, Steinstr.21, D-10119 Berlin-Mitte, Tel +49 30 30609790, [email protected],www.coachingakademie-berlin.de]Termin: 22. - 25.04.2010Trainer: Marcel Hübenthal

Bochum/Witten [wingwave-Ausbil-dung-Ruhr, Rigeikenstr. 25, D-58452 Witten, Tel. +49 163 4415155, [email protected],www.wingwave-ausbildung-ruhr.de]Termin: Termine auf AnfrageTrainer: Manfred Labotzke, Beate Hilzenbecher, Carola Müller

Bonn [Coachingakademie, Kurt-Schumacher-Str. 2, D-53113 Bonn, Tel. +49 228 4107849,offi [email protected], www.coachingakademie-bonn.de]Termine: 11.-14.03.2010 + 01. -04.07.201014.-17.10.2010 Trainer: Jörg Abromeit

Düsseldorf [Syntegron®, Schadowstr. 70, 40212 Düsseldorf, Tel. +49 2115 560233, [email protected]]Termine: 01.-04.07.2010 + 07.-10.10.2010Trainer: Robert Reschkowski

Frankfurt/M. [Achim Stark, SIALL-Institut - Souverän in allen Lebenslagen,Dechant-Heimbach-Str. 51, D-53177 Bonn-BadGodesberg, Tel. +49 178 2481106, www.siall-institut.de]Termine: 11.-14.03.2010 + 12.-15.08.2010Trainer: Achim Stark, Ute Menzel

Hamburg [Besser-Siegmund-Institut, Mönckebergstr. 11, D-20095 Hamburg, Tel. +49 40 32004936, [email protected]]Termine: 03.-06.06.2010 + 07.-10.10.201002.-05.12.2010Jahrestagung: 06.11.2010Trainer: Cora Besser-Siegmund & Harry Siegmund

Hannover [Wiezorrek Institut, Blumenhagenstr. 7, D-30167 Hannover, Tel. +49 162 6193376, [email protected]]Termine: 14.-17.01.2010 + 13.-16.05.201026.-29.08.2010 + 28.-31.10.201002.-05.12.2010Blockseminare: 2x2 Tage - Infos auf AnfrageTrainerin: Elke Aeffner-Wiezorrek

Karlsruhe [Balance-Coach Thierry Ball, Scheffelstraße 18, 76135 Karlsruhe, Tel. +49 173 3140674, [email protected], www.balance-coach.com]Termine: 22.-25.04.2010 + 23.-26.09.2010Trainer: Thierry Ball

Köln [Eilert Coaching (Tagungshotel in Köln wird noch bekanntgegeben), Tel. +49 177 5017082, [email protected], www.wingwave-akademie.de] Termin: 09.-12.12.2010Trainer: Dirk W. Eilert

Köln [Achim Stark, SIALL-Institut -Souverän in allen Lebenslagen, Dechant-Heimbach-Str. 51, D-53177 Bonn-BadGodesberg, Tel. +49 178 2481106, www.siall-institut.de]Termine: 18.-21.02.2010 + 15.-19.09.2010Trainer: Achim Stark

München [Achim Stark, SIALL-Institut - Souverän in allen Lebenslagen, Kreuzstr. 8, D-80331 München, Tel. +49 178 2481106, www.siall-institut.de]Termine: 15.-18.04.2010 + 14.-17.10.2010Trainer: Achim Stark, Reinhard Wirtz

München [Eilert Coaching, Feringapark Hotel, Feringastrasse 2, D-85774 Unterföhring, Tel. +49 177 5017082, [email protected], www.wingwave-akademie.de]Termin: 14.-17.10.2010Trainer: Dirk W. Eilert

Recklinghausen [SENSIT bilden und beraten, Otto-Burrmeister-Allee 24, D-45657 Recklinghausen, Tel. +49 2361 17306, [email protected], www.sensit-info.de]Termine: 08.-11.07.2010 + 09.-12.12.2010Trainer: Jan Schlegtendal

Saarbrücken [Seminarzentrum Schloss Falkenhorst, Zur Fabrik 2, D-66271 Kleinblitters-dorf, Tel. +49 6805 911662, [email protected], www.szsf.de]Termine: 01.-14.03.2010 + 08.-11.07.2010 04.-07.11.2010 Trainer: Udo Pink

Schriesheim [wingwave-INSTITUT Rhein-Main-Neckar, Christiane Simic, Michael Harsch, www.wingwave-institut-rmn.de]Termine: 25.-28.03.2010 + 07.-10.10.2010Trainer: Roger Marquardt

Stuttgart [Peter Kensok, M.A. - Kommunikationstraining, Stitzenburgstraße 18, D-70182 Stuttgart, Tel. +49 711 243943, [email protected]]Termine: 13.-16.05.2010 + 11.-14.11.2010Trainer: Peter Kensok Co-Trainerin: Eva Neumann

Tier [rondo, Mechtelstr. 6, D-54293 Trier, Tel. +49 651 300737, [email protected]]Termine:17.-20.03.2010 + 27.-30.10.2010Trainer: Beate Schaeidt, Hans-Josef Schmitt

Linz/Österreich [Dr. Hetzenauer + König OG, Coaching-Training-Consulting, A-4048 Puchenau, Schiwiese 18, Tel. +43 732 222548, [email protected], www.hetzenauer-koenig.com]Termine: 11.-14.03.2010 +13.-16.05.201003.-06.06.2010 + 02.-05.09.2010Trainer: Dr. med. Edith König-Hetzenauer, Christian König

Wien/Österreich [CTC Academy OG, A-1010 Wien, Rudolfsplatz 5/15, Tel. +43 69910674629, [email protected], www.ctc-academy.atTermine: 15.-18.04.2010 + 03.-06.06.2010Trainerin: Corinna Ladinig

Basel/Bern/Schweiz [Roger Marquardt, Pfeffi ngerstraße 18, CH-4053 Basel, Tel. +41 61 3614142, [email protected], www.coaching-basel.com]Termine:Basel: 06.-09.05.2010 + 21.-24.10.2010Bern: 17.-20.11.2010Bürglen TG: 10.-13.3.2010Stein AG: 09.-12.12.2010Zürich: 08.-11.09.2010Trainer: Roger Marquardt

Zürich/Schweiz [NLP-Akademie Schweiz, Buckstrasse 13, CH-8422 Pfungen, Tel. +41 52 3155252, [email protected], www.nlp.ch]Termine:13.-16.05.2010Trainer: Arpito Storms

Abano Terme (bei Venedig)/Italien [Sommercamp Metaforum International,Helmholtzstr. 2-9, D-10587 Berlin,Tel. +49 30 94414900, www.metaforum.com]Termin: 02.-06.08.2010Trainer: Achim Stark

Moskau/St. Petersburg (in russischer Sprache)[Deutsche Schule für Coaching und Mediation GmbH, Business Center „Magnus“, 9-Linie V.O., Haus 34, Sankt-Petersburg, 199004, Russland, www.wingwave-russian.com]Moskau: 12.-15.03.2010 + 03.-04.04.201010.-11.04.2010St. Petersburg: 27.-31.03.2010Trainer: Dr. Werner Regen

Internationale Jahrestagung für

Kurzzeit-Coaching-Konzepte 2010

6. November 2010 in Hamburg

„Sportcoaching, Leistungs- und Bewegungsfreude

mit der wingwave-Methode“

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S65

KSEMINAR

S66 Kommunikation & Seminar 1/2010

SEMINAR Kalender

NLP-Master Ausbildungsgruppe

(Fortbildungspunkte für diePsychotherapeuten/

Ärzte unter den Teilnehmern)

Hamburg 2010/2011

Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388Fax: 03212 847 82 45eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 19.-21.02.2010 (Start)Einstieg auch bis 01.-02.05.2010 möglich

25.-27.02.2011 (Ende)

Hamburg

€ 390,– pro Wochenende(8 Wochenendseminare)

Special: Dr. Gundl Kutscherabegleitet die ganze Ausbildung!

Ausbildung zum NLP-Resonanz-Practitioner und intergrierte Resonanz-

Coach-BasisausbildungKursnummer: 200210

Für Führungs- und Fachkräfte und alledie, die ihre verborgenen Potenziale

erfolgreich in Beruf-/Privatlebeneinbringen wollen.

7 x 3 Tage, 2 x 5 Tage und 2 Tage SV(inkl. Betreuung von Gesprächs-

und Coaching-Protokollen)

Institut Kutschera GmbHBüro WiesbadenBahnstraße 10 • D-65205 Wiesbaden

Tel.: 0611 5328106eMail: [email protected]: www.kutschera.org

Die Kurse sind unter bestimm tenVoraus setzun gen zu ca. 80% staatlichgefördert.

Dr. Gundl KutscheraStefanie ErkerClemens Deifel

25.-27.02.2010 Modul IEnde der Ausbildung 2012

Einstieg in Modul II möglich(29.04.-01.05.2010)

Wien

€ 3.080,– zzgl. MwSt. undKosten Selbsterfahrung

Modul I kann nach Ab spra che als Schnupper -modul gebucht werden (€ 388,– zzgl. MwSt.)

Systemischer Coach, DVNLP

Coaching-Prozesse gestaltenund professionalisieren

ChangeWorks AkademieDr. Frank GörmarRheinallee 3d • D-55116 Mainz

Tel.: 06131 144290Fax: 06131 1442919eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Dr. Frank GörmarLehrcoach bzw. LehrtrainerDVNLP

18.-21.03.2010 Start

In einem ehemaligen KlosterRaum Frankfurt/M.

20 Tage € 3.490,– (MwSt. befreit)

NLP-Master-Ausbildung nlp-in-motionElisabeth KrischikRolandstraße 61 • D-50677 Köln

Tel.: 0221 9328890Fax: 0221 9328892Mobil: 0179 4981225eMail: [email protected]: www.nlp-in-motion.de

Elisabeth KrischikNLP-Lehrtrainerin/Coach,DVNLP

19.-21.03.2010 (Start)21.-23.01.2011 (Ende)

Niederrhein und Köln

€ 278,– pro Wochenende(8 Wochenendseminare)

N

Ausbildung zum NLP-Resonanz-Practitioner und integrierte Resonanz-

Coach-BasisausbildungKursnummer: 205110

Für Führungs- und Fachkräfte und alledie, die ihre verborgenen Potenziale

erfolgreich in Beruf-/Privatlebeneinbringen wollen.

7 x 3 Tage, 2 x 5 Tage und 2 Tage SV(inkl. Betreuung von Gesprächs-

und Coaching-Protokollen)

Institut Kutschera GmbHBüro WiesbadenBahnstraße 10 • D-65205 Wiesbaden

Tel.: 0611 5328106eMail: [email protected]: www.kutschera.org

Die Kurse sind unter bestimmten Voraussetzungen zu ca. 80% staatlichgefördert.

Dr. Gundl KutscheraChristel LadwigSabine Brunner

25.-27.03.2010 Modul IEnde der Ausbildung imFrühjahr 2012

Wiesbaden

€ 3.080,– zzgl. MwSt. undKosten Selbsterfahrung

Modul I kann nach Abspra -che als Schnuppermodulgebucht werden (€ 388,– zzgl. MwSt.)

Weitere Kursbeginne im Herbst 2010

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S66

Trainerausbildung in Bremen

Trainer, DVNLP und Business-Trainer

SILCCSabine KlenkeAm Herzogenkamp 15D-28359 Bremen

Tel.: 0421 230626eMail: [email protected]: www.silcc.de

Sabine KlenkeTom AndreasGabriele AmannChristina Müller

Sowie in Wahlmodulen:Bernd IsertRobert Dilts

01.04.2010 Start(20 bzw.25 Ausbildungstage)

Bremen

€ 2.784,– inkl. MwSt.(für 20 Tage)

1/2010 Kommunikation & Seminar S67

KALENDERRMaster, DVNLP ChangeWorks Akademie

Dr. Frank GörmarRheinallee 3 d • D-55116 Mainz

Tel.: 06131 144290Fax: 06131 1442919eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Dr. Frank GörmarSebastian Schütz(alle DVNLP-Lehrtrainer)

25.-28.03.2010

Kloster Ilbenstadt RaumFrankfurt/M.

20 Tage

€ 2.350 –(MwSt. befreit)Paketpreise fürPractitioner/Master oderMaster/Coach sind möglich

NLP-Trainer-Ausbildung

8 x 3 Tage

C T P Nena SchröderCoaching + Training + PersönlichkeitsentwicklungZiegelstraße 32 b D-49074 Osnabrück

Tel.: 0541 201048eMail: [email protected]: nenaschroeder.de

Nena M. Schröderund TrainerDVNLP-Lehrtrainerin/Lehrcoach

26.-28.03.2010 Startimmer freitags ab 16.00 Uhrbis sonntags 13.00 Uhr

Ende der Ausbildung: April 2011

Lingen/Ems

€ 2.380,– inkl. Vollver -pflegung und Unterkunft im Zweibett-Zimmer

CoachCompact 10Coaching-Ausbildung

NLP-Systemik-Trance

erich zulauf communicationIlgenstraße 4 • CH-8032 Zürich

Tel.: 0041 44 4227870eMail: [email protected]: www.erichzulauf.ch

Dr. Erich Zulauf 26.03.2010 (Beginn)

Zürich

CHF 4.500,– / € 3.000,–

HildesheimerGesundheitstraining

Das NLPt-System für diePsychosomatik, klinisch getestet

Standardfortbildung für NLP-Practitioner

oder

Kompaktfortbildung fürHochqualifizierte (erfahrene

NLP- und Hypnotherapeuten)

Institut für Therapie und Beratung an der HAWK HHGHohnsen 1 • D-31134 Hildesheim

Tel.: 05121 881421eMail: [email protected]: www.hildesheimer-gesundheitstraining.de

Prof. Dr. Gerhart UnterbergerDr. Klaus WittDipl. Soz. Päd. Christiane ChristDr. med. Ingo WilckeDipl. Päd. K. H. Wenzel

Fortbildungen:

Standard:ab April 2010Raum Hildesheim7 Wochenendená € 350,–

Kompakt: ab September 20103 Wochenenden á € 450,–

Details siehe Homepage

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S67

K

NLP-Practitioner-Ausbildung nlp-in-motionElisabeth KrischikRolandstraße 61 • D-50677 Köln

Tel.: 0221 9328890Fax: 0221 9328892Mobil: 0179 4981225eMail: [email protected]: www.nlp-in-motion.de

Elisabeth Krischik 16.-18.04.2010 (Start)25.-27.02.2011 (Ende)

Niederrhein und Köln

€ 278,– pro Wochenende(9 Wochenendseminare)

S68 Kommunikation & Seminar 1/2010

Ausbildung zum Trainer, DVNLP

Werden Sie ein stimmiger Trainer, der Lernen zum Vergnügen

und Abenteuer werden lässt und seine Teilnehmer mit Respekt

und Wertschätzung fördert.

NLP-Impulse.comTheo-Funccius-Str. 16 D-58675 Hemer

Tel.: 02372 2497eMail: [email protected]: www.nlp-impulse.com

Gudrun HeinrichmeyerCarlos SalgadoRalf Savelsbergalle NLP-Lehrtrainer, DVNLP

06.-11.04.201017.-21.05.201014.-18.07.201015.-19.09.201003.-04.12.2010

€ 2.280,–+ € 26,– SiegelgebührenNutzen Sie unserenFrühbücherrabatt!

NLP-Master-AusbildungDVNLP

SILCCSabine KlenkeAm Herzogenkamp 15 D-28359 Bremen

Tel.: 0421 230626eMail: [email protected]: www.silcc.de

Sabine KlenkeLucas Derks

30.04.2010 Start

Bremen

€ 1.900,– inkl. MwSt.(für 18 Tage zzgl. Supervision)

„Lernen von den Besten“NLP Resonanz und Hypnose

Die Kraft der Worte in der Alltagssprache erfolgreich nutzen.

Für alle, die den „Tanz zwischenBewusst-Sein und Unbewusst-Seinentdecken“ und mit anderen leben

und mehr über den Umgang mitSprache lernen und entdecken wollen

Kursnummer: 200616

Auch für alle geeignet, die NLP-Resonanz und Gundl Kutschera

kennenlernen wollen.

Institut Kutschera GmbHBüro WiesbadenBahnstraße 10 • D-65205 Wiesbaden

Tel.: 0611 5328106eMail: [email protected]: www.kutschera.org

Dr. Gundl KutscheraSabine Brunner

16.-18.04.2010 (Beginn nachmittags)

Hamburg

24.-26.04.2010 (Beginn nachmittags)

Wiesbaden

je € 396,– (inkl. MwSt.)

Systemischer Coach– Business-Coach

– Persönlichkeits-Coach

Zertifizierung DVNLP bzw. ECA oder ICI (je nach Vorkenntnissen)

SILCCSabine KlenkeAm Herzogenkamp 15 D-28359 Bremen

Tel.: 0421 230626eMail: [email protected]: www.silcc.de

Sabine KlenkeBernd IsertProf. Dr. Barbara SchottLucas DerksLehrcoach, DVNLP, IANLP und ECA

17.04.2010

Bremen

Ausbildungstage je nach Vorkenntnissen –mindestens 20 Tage

€ 2.500,– inkl. MwSt.(für 20 Tage)

SEMINARSEMINAR Kalender

NLP Neurolinguistisches Programmieren N

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S68

1/2010 Kommunikation & Seminar S69

KALENDERAusbildung zum

NLP-Business-Coach

– NLP-Formate für Führungskräfte und Teams

– Grundlagen der Psychologieund Gehirnforschung

– Das individuelle Coach-Profil gestalten

– Entwicklung von Markennamenfür die eigene Methode

– Entwicklung von eigenenBuchprojekten und Exposés für

Veröffentlichungen und Akquise

Besser-Siegmund-Institut Mönckebergstr. 11 D-20095 Hamburg

Tel.: 040 32004936Fax: 040 32004937eMail: [email protected]: www.besser-siegmund.de

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 für den Geltungsbereich: Durchführung und Konzeptionierungvon Aus- und Fortbildungen

Diplom-PsychologenCora Besser-Siegmund und Harry Siegmund

WirtschaftsmediatorinBianca Kopetz

alle NLP-Lehrtrainer(DVNLP), wingwave®-Trainer (ECA)

und als Gast-TrainerinProf. Dr. Barbara Schott

Die Kompaktausbildungfindet in drei einwöchigenBlöcken statt:Termine: 10.-14.05.2010 13.-17.09.201007.-12.02.2011

Investition: € 4.950,–(max. 12 Teilnehmer)

In Kombination mit der wing-wave-Coaching-Ausbil dungund dem Magic Words-Trai -ning erwerben die Teilnehmerdieser Kompakt-Ausbildungden Abschluss „Business-Coach für syste mischeKurzzeit-Konzepte“

Sommerakademie 2010

Kompaktlehrgänge:NLP-Practitioner

NLP-MasterCoach-Ausbildung

Trainer-Ausbildung Zertifikate DVNLP und BDVT

Aktuelle Ausbildungen für Fach- &Führungskräfte, Vertriebsmanager,

angehende & gestandene Trainer oder Coaches, Selbstständige

Anja Mýrdal & Team OHGTraining • Consulting • CoachingAhlsdorfer Weg 8 • D-27383 Scheeßel

Tel.: 04263 984848 Fax: 04263 94198eMail: [email protected]: www.anjamyrdal.de

Anja Mýrdal Dr. Jan Kruse Paola MolinariDieter Nelle Joachim Reichu.w. Trainerinnen und Trainer

12.07.2010* (Start)siehe www.anjamyrdal.de

Scheeßel

Preise je nach Veranstaltung

* je nach Ausbildungsgang

NLP-GrundkursEinstieg in die

Practitioner-Ausbildung

(Fortbildungspunkte für die Psychotherapeuten/

Ärzte unter den Teilnehmern)

Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388Fax: 03212 8478245eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 22.-24.10.201010.-12.12.2010 21.-23.01.2012

Hamburg

€ 390,–

R

NLP-Practitioner »kompakt«

inklusive Basis-Seminar

3 x 1 Woche bei Lahr/Schwarzwald

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791 954 16 90 eMail: [email protected] Web: www.kroeberkom.deoderwww.nlp-stuttgart.de

Ulrich BührleKarin Patzel-Kohler

26.-31.07.2010 (Start + Basis-Seminar)18 Tage

Mayer-Hof Allmannsweier

€ 2.145,– inklusive € 220,– Basis-Seminar zzgl. Tagespauschale undHotelkosten

NLP Neurolinguistisches Programmieren

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S69

SystemischeCoachingausbildung II

(Master-Zertifikat)

Diese Ausbildung beinhaltet das Master-Zertifikat (DVNLP)

Art of NLPHeidrun VössingSchnatsweg 34a • D-33739 Bielefeld

Tel.: 05206 920400Fax: 05206 920485eMail: [email protected]: www.art-of-nlp.de

Heidrun VössingDipl. Päd., Lehrtrainerin und Lehrcoach DVNLP

17.04.2010 (Start)13.02.2011 (Ende)

Bielefeld

€ 3.180,– zzgl. einmalig € 26,– ZertifizierungsgebührDVNLP

Der Betrag kann in Teilbeträgen gezahlt werden.

Integrative Coaching-Ausbildung – ICA kontinuierlich

Systemik, NLP, Kognition, Psychodrama, Aufstellung, Hypno-

Coaching, Businesstools u.v.a.

17 – 27 Tage, 160 bis 260 Stunden

Behördlich anerkannt und von Prüfstelle zertifiziert.

Dr. Migge-Seminare®

Weiterbildungsinstut Westf. LippePortastraße 41 D-32457 Porta Westfalica

Tel.: 0571 974 1975Fax: 0571 974 1976eMail: [email protected]: www.drmigge.de

Dr. Björn Migge (Autor Handbuch Coachingund Beratung)

09.-13.08.2010

Bei Lüneburg und weitere Module in OWL

ab € 3.400,– (MwSt.befreit) für 17 Tage

KSEMINAR

S70 Kommunikation & Seminar 1/2010

SEMINAR Kalender

Systemischer Coach/Business-Coach,

Coach, DVNLP

– wochentags –

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0711 25366827eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de

Birgid Kröber Prof. Dietmar Kröber Dr. Holger Sobanski Ulrich Bührle Bernd Isert

30.03.-01.04.2010 (Start)Stuttgart (Die. – Do.)

20.-22.04.2010 (Start)München (Die. – Do.)

17/21 Tage

ab € 3.950,– + MwSt.

Coaching

Systemisches Coaching –der Abschied von der Wahrheit

Möglicher Einstieg der Ausbildungzum Business-Coach, ChangeWorks

ChangeWorks AkademieDr. Frank GörmarRheinallee 3 d • D-55116 Mainz

Tel.: 06131 144290Fax: 06131 1442919eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Prof. Dr. Frank DievernichSystemischer Coach, FH Bern

23.-25.04.2010

In der ChangeWorksAkademie Mainz

€ 540,– (MwSt. befreit)

Paketpreis für die gesamteBusiness-Coach-Ausbildungauf Anfrage

Systemischer Coach/Business-Coach

Coach, DVNLP

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0711 25366827eMail: [email protected] Web: www.kroeberkom.de

Birgid Kröber Prof. Dietmar Kröber Dr. Holger Sobanski Ulrich Bührle Bernd Isert (Stuttgart)Holm v. Egidy (München)

07.-09.05.2010 (Start)München

11.-13.06.2010 (Start)Stuttgart

17/21 Tage ab € 3.950,– + MwSt.

Fortbildung in Provokativ-Intuitivem Coaching (PIC)

Zusatzausbildung für Coaches, NLP-Practitioner/Master

5 Tage

CCC professional Competence.Center.CoachingMartina Schmidt-TangerEhrenfeldstraße 14 D-44789 Bochum

Tel.: 0234 331951Fax: 0234 332581eMail: [email protected]: www.ccc-professional.de

Martina Schmidt-TangerDipl.Psych., Lehrcoach ProC, DVNLP DVNLP-Lehrtrainerin Wirtschaftspsychologin

Termine dieser Ausbildung:19.07.- 23.07.2010

Abano bei Venedig – Italien

€ 880,–

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S70

28.-30.05.2010 Kurs IBeginn nachmittags

25.-27.09.2010 Kurs IIBeginn nachmittags

Holzöster/Raum Salzburg

€ 396,– (inkl. MwSt.)

Dr. Gundl KutscheraSabine MüllerSandra Saeckl

Institut Kutschera GmbHBüro WiesbadenBahnstraße 10 • D-65205 Wiesbaden

Tel.: 0611 5328106eMail: [email protected]: www.kutschera.org

„Sich immer wieder neu begehren ...“

Resonanz in der Partnerschaft

Entdecken und entmachten Sienegative Feedback-Schleifen und

finden Sie neuen Schwungin der Partnerschaft.

Kursnummer 1: 200617Kursnummer 2: 200624

Auch für alle geeignet, die NLP-Resonanz und Gundl Kutschera

kennenlernen wollen.

Business-Moderation

Möglicher Einstieg in die Ausbildung:Business-Coach, Changeworks

ChangeWorks AkademieDr. Frank GörmarRheinallee 3 d • D-55116 Mainz

Tel.: 06131 144290Fax: 06131 1442919eMail: [email protected]: www.changeworks-akademie.de

Werner Bergmann(Business-Coach)

13.-16.05.2010

In einem ehem. KlosterRaum Frankfurt/M.

€ 630,– (MwSt. befreit)Paketpreis für die gesamteBusiness-Coach-Ausbildung

Change-Management/Strategische Personal- undOrganisationsentwicklung

Systemisch ausgerichteteAusbildung für Berater,

Personaler und Führungskräfte

KRÖBERKommunikationSolitudeallee 16 • D-70439 Stuttgart

Tel.: 0791 954 16 90 eMail: [email protected]: www.kroeberkom.de

Dr. Holger SobanskiMarion MichelsUlrich Bührle

05.-07.03.2010 (Start)20 Tage

Stuttgart

€ 5.400,– + MwSt.

1/2010 Kommunikation & Seminar S71

KALENDERRAbendtermine für Aufstellungen

zu beruflichen, privaten oder Supervisionsanliegen

(Fortbildungspunkte für diePsychotherapeuten/Ärzte

unter den Teilnehmern)

Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388Fax: 03212 847 82 45eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl Erster Dienstag im Monat 18:00 bis 22:00 Uhr

Hamburg (Nähe Hbf.)

€ 50,–

Mediation

Grundkurs Zielcoaching in der Mediation, Schwerpunkt

Wirtschaft und Arbeitswelt

(als Einstieg in die zertifizierteMediationsausbildung mit 10 Trainern

oder als Einzelmodul für einenPraxis-Einblick in die Möglichkeiten

der Mediation ... )

Akademie von HertelWellingsbüttler Weg 108 D-22391 Hamburg

Tel.: 040 536 79 11Mobil: 0177 536 79 11Fax: 040 536 79 90eMail: [email protected]: www.vonHertel.de

Anita von Hertel 16.-18.04.2010

Hamburg

€ 290,– + MwSt.

Ausbildung zum Paarcoach

(zweijährige Paarcoaching-Ausbildung)

Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388Fax: 03212 847 82 45eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Christiana Mandakini JacobsenThies Stahl

Einstiegsseminar14.-16.05.2010

Überlingen/Bodensee

Preis und weitere Detailsunter www.paarcoaching-ausbildung.de

Weitere Seminarangebote

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S71

18.-20.06.2010

Hamburg

€ 290,– + MwSt.

Anita von Hertel Akademie von HertelWellingsbüttler Weg 108 D-22391 Hamburg

Tel.: 040 536 79 11Mobil: 0177 536 79 11Fax: 040 536 79 90eMail: [email protected]: www.vonHertel.de

Mediation

Grundkurs Erfolgsfaktoren der Mediation, Schwerpunkt Wirtschaft

und Arbeitswelt

(als Einstieg in die zertifizierte Media-tionsausbildung mit 10 Trainern oder als Einzelmodul für einen

Praxis-Einblick in die Möglichkeitender Mediation ... )

Mediation

Grundkurs Zielcoaching in der Mediation, Schwerpunkt

Wirtschaft und Arbeitswelt

(als Einstieg in die zertifizierteMediationsausbildung mit 10 Trainern

oder als Einzelmodul für einenPraxis-Einblick in die

Möglichkeiten der Mediation ... )

Akademie von HertelWellingsbüttler Weg 108 D-22391 Hamburg

Tel.: 040 536 79 11Mobil: 0177 536 79 11Fax: 040 536 79 90eMail: [email protected]: www.vonHertel.de

Anita von Hertel 03.-05.09.2010

Hamburg

€ 290,– + MwSt.

ProSA – Prozessorientierte

Systemische Aufstellungsarbeit(Fortbildungspunkte für die

Psychotherapeuten/Ärzte unter den Teilnehmern)

Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388Fax: 03212 847 82 45eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Thies Stahl 26.-28.02.2010 Hamburg

02.-03.09.2010Münster

€ 350,–

Kennlernseminar18.-20.06.2010

Hamburg

€ 290,–

Ausbildung September 2010bis April 2011

Michaela KadenThies Stahl

Thies Stahl Seminare Postfach 1121 • D-25442 Quickborn

Tel.: 04106 124388Fax: 03212 847 82 45eMail: [email protected]: www.ThiesStahl.de

Moving Constellations –Wege zur Liebe

Professionelle, DGfS-zertifizierte zweijährige Ausbildung in Familien-

und Systemaufstellungsarbeit

KalenderSEMINAR

S72 Kommunikation & Seminar 1/2010

SEMINAREWeitere Seminarangebote

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S72

1/2010 Kommunikation & Seminar S73

E

Ausbildungen in Gewaltfreier KommunikationNada Ignjatovic Savic, Katharina Sander, Christoph Hatlapa

Beginn: Lehrgang A: 25.-28. Februar 2010Lehrgang B: 06.-10. September 2010

1. Worte sind Fenster oder sie sind Mauern 2. Vom Leiden zum Handeln3. Umgang mit starken Gefühlen 4. Heilung, Versöhnung und Mediation5. Vertiefung der GfK und Würdigung der Abschlussarbeiten www.gewaltfrei-steyerberg.de

VISITENKARTEN

Spirit meets Soul Frankfurter Highlights im Frühling

V o r t r ä g e , S e m i n a r e u n d F o r t b i l d u n g e n

Reinhard & Cornelia Flatischler

Fordern Sie unser ausführliches Programm an!

frankfurter ring e.V. · Tel. 069 - 51 15 55 www.frankfurter-ring.de

SEELE GEIST KÖRPER MEDIZINDr. Zhi Gang Sha Do-So 15.-18. April

GLÜCKLICHE BEZIEHUNGENDr. Chuck & Lency SpezzanoDo-So 22.-25. April / Burg Rothenfels

WERTSCHÄTZENDE KOMMUNIKATION Beate BrüggemeierFr-So 23.-25. April

TAKETINA: URKRAFT RHYTHMUSReinhard & Cornelia FlatischlerSa-Mo 22.-24. Mai

PHYSIOGNOMIK BERATERAUSBILDUNGTatjana StrobelSa/So 27./28. Februar & 17./18. April

UNVERSAL HEALING TAOStressmanagement Mantak ChiaFr-Do 12.-18. März

QUANTENHEILUNGDr. Frank KinslowFr-So 19.-21. März

FÜNF »TIBETER®« TRAINERAUSBILDUNGGabriela Ristow-LeetzMo-So 22.-28. März

fkkfnarraFFrhürm FFri

s ttshgiiglhgiigr Hetteruffugnilh

rhüfsuaresnueiSnredroF

V.egnirretrfuknarf

ehcilr

T·.V

KuS-01-2010-TP_Seminare:KuS-2009 10.02.10 09:28 Seite S73

Exzellenz – Modeling – NLPEine Reise zum Mittelpunkt des Neurolinguistischen

Programmierens: Wolfgang Walker unternimmt den

Versuch, eine Forschungsmethodologie vom Mythos

zu trennen.

Coach oder Couch?Manche Coaching-Klienten brauchen eine Psycho -

therapie. Constantin Sander und Sabine Kagerer zeigen,

wo die Grenze zwischen beidem verläuft und wie sie

damit umgehen.

Vaters SchattenUnser Autor Michael Streit beschreibt, wie er mit

Hilfe des Neurolinguistischen Programmierens sein

Burn-out überwand.

AKTUELLSeminarkalender • neue Bücher • Trainerporträts

Anzeigenschluss für Heft 2/2010 ist der 12. März 2010Heft 2/2010 erscheint am 24. April 2010

Alles klar im Team?Nach der Team-Euphorie kommt die Ernüchterung. Doch das Thema bleibt aktuell. KS wirft einen Blick in Theorie und Praxis der Teamentwicklung.

Impressum

Chefredaktion und Büro:Regine Rachow (V.i.S.d.P.)Heckenrosenweg 18 A • D-18209 Bad DoberanTel: 038203 736067 • Fax: 038203 743960eMail: [email protected]

Bildredaktion:Helena Becker

Abonnements & Anzeigen:Stefanie LindenProjektleitung, Anzeigen • Tel: 05251 134416Monika KösterAbo-Betreuung • Tel: 05251 134414Simone ScheinertWebsite-Betreuung • Tel: 05251 134423

Junfermann VerlagPostfach 1840 • D-33048 PaderbornTel: 05251 1344 - 0 • Fax: 05251 134444eMail: [email protected] • www.ks-magazin.de

Verlag:Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KGPostfach 1840 • D-33048 PaderbornImadstr. 40 • D-33102 Paderbornwww.junfermann.de

Layout & Satz:Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, PaderbornDruck:Zimmer Print+Medien Service GmbH, Büren-Wewelsburg

© Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KGPaderborn 2010. Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck oder Vervielfältigung des Heftes oder vonTeilen daraus nur mit schriftlicher Genehmigung des Ver -lages. Die Verantwortung für die Inhalte von Leser briefenund Anzeigen liegt ausschließlich bei den Autoren bzw.Inserenten. Für unverlangt eingesandtes Material über-nimmt der Verlag keine Gewähr.Die Meinung der namentlich gekennzeichneten Beiträgegibt nicht in allen Fällen die Meinung der Redaktion wieder.

Kommunikation & Seminar19. Jahrgangerscheint 6x jährlich, jeweils Ende der geraden Monate

Jahresabonnement € 39,– • Einzelheft € 7,50jeweils zuzügl. Versandkosten.Studentenabonnement(gegen Nachweis): € 39,– ohne Versandkosten.

Gültige Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2003ISSN 1862-3131

Bilder von Fotolia.com: Alexei Nastoiascii, atomicrooster, bilderbox, carlosseller,gilles lougassi, Jasmina Jovanovic, Kaarsten, Kati Molin, Marco Igel, Mosquidoo, Olga Lapshina, Pavel Losevsky,pixhunter.com, p!xel 66, sculpies, Sean Prior, svehlik, Tilio & Paolo, 5AM Images

Dieser Ausgabe liegen folgende Beilagen bei:Centrale für Mediationtwinn akademieFrühjahrsvorschau Junfermann 2010

74 Kommunikation & Seminar 1/2010

Im nächsten HeftVORSCHAU

KuS-01-2010:KuS-2010 09.02.10 13:54 Seite 74

www.klett-cotta.de/leben

Strategien für eine ge-sunde work-life-balance

»Ein praxisnaher Rat-geber. Für alle.« buchprofi le

Was uns stärker macht. »Ein spannendes Lese-buch.« Gehirn & Geist

155

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

16-0

Mit

CD

, 93

Seit

en, €

14,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

01-

6

Luise Reddemann

Überlebenskunst

CD mit Kantatenvon J. S. Bach

Mit

CD

, 160

Sei

ten,

€ 14

,90

(D),

ISB

N 9

78-3

-60

8-86

00

2-3

172

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

14-6

Ihr persönliches Stress-bewältigungsprogramm

Infos und Tipps gegen Trennungsängste

Wollen Sie wirklich für immer jung sein?

Keine Angst vor neuen Wegen!

Diana Drexler

Gelassen im StressBausteine für ein achtsameres Leben

160

Sei

ten,

€ 12

,90

(D),

ISB

N 9

78-3

-60

8-86

00

3-0

192

Seit

en, €

14,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

11-5

158

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

17-7

176

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

19-1

Ihr persönlicher Weg aus der Depression

Friederike Potreck-Rose

Von der Freude, denSelbstwert zu stärken

149

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

21-4

144

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

18-4

125

Seit

en, €

12,9

0 (D

), IS

BN

978

-3-6

08-

860

04-

7

CD

mit

8 S

eite

n B

ookl

et, €

14,9

0 (D

),

ISB

N 9

78-3

-60

8-86

022

-1

Für mehr Lebensfreude

Der Reiseführer auf Ihrem Weg zur inneren Freiheit

Pfl egen Sie Ihr Selbstwertgefühl – mit vielen konkreten und leicht umsetzbaren Übungen

Bücher, die helfen!

-4

KS-Titel-01-10:KuS-Titel-2010 09.02.10 12:52 Seite u3

G

w

KS-Titel-01-10:KuS-Titel-2010 09.02.10 12:52 Seite u4