1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

25
Ingrid Köthe Arbeitsbuch für Tiermedizinische Fachangestellte Band 1 Lernfeld 14 3., überarbeitete und erweiterte Auflage

Transcript of 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

Page 1: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

Ingrid Köthe

Arbeitsbuch für Tiermedizinische Fachangestellte

Band1 Lernfeld 1– 43., überarbeitete und erweiterte Auflage

Arb

eits

bu

ch f

ür

Tier

med

izin

isch

e Fa

chan

gest

ellt

e · L

ern

feld

1–4

Page 2: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

Ingrid Köthe

Arbeitsbuch für Tiermedizinische Fachangestellte

Band 1: Lernfeld 1–4

3., überarbeitete und erweiterte Auflage

Page 3: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bib-liografische Daten sind im Internet über http:/dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 978-3-89993-697-1 (Print)ISBN 978-3-8426-8895-7 (PDF)

Autorin:Ingrid Kötheehemals Schulzentrum des Sekundarbereichs II, Bremen-Walle, Berufsschule für GesundheitE-Mail: [email protected]

2017, Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen beim Verlag.

Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages un-zulässig und strafbar. Das gilt auch für jede Reproduktion von Teilen des Buches. Produkt- und Unternehmens-bezeichnungen können markenrechtlich geschützt sein, ohne dass diese im Buch besonders gekennzeichnet sind. Die beschriebenen Eigenschaften und Wirkungsweisen der genannten pharmakologischen Präparate basie-ren auf den Erfahrungen der Autoren, die größte Sorgfalt darauf verwendet haben, dass alle therapeutischen An-gaben dem Wissens- und Forschungsstand zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches entsprechen. Ungeachtet dessen sind bei der Auswahl, Anwendung und Dosierung von Therapien, Medikamenten und anderen Produkten in jedem Fall die den Produkten beigefügten Informationen sowie Fachinformationen der Hersteller zu beach-ten; im Zweifelsfall ist ein geeigneter Spezialist zu konsultieren. Der Verlag und die Autoren übernehmen keine Haftung für Produkteigenschaften, Lieferhindernisse, fehlerhafte Anwendung oder bei eventuell auftretenden Unfällen und Schadensfällen. Jeder Benutzer ist zur sorgfältigen Prüfung der durchzuführenden Medikation verpflichtet. Für jede Medikation, Dosierung oder Applikation ist der Benutzer verantwortlich.

Gesamtherstellung: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 HannoverGrafiken (soweit nicht anders angegeben): Kerker + Baum, Büro für Gestaltung, HannoverTitelbilder: Holger Sternberg, Achim (großes Foto); Arthur Grabner, München (kleines Foto)Druck und Bindung: Westermann Druck Zwickau GmbH, Zwickau

Page 4: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

III

Inhalt

1Lernfeld 1 Die eigene Berufsausbildung mitgestalten und sich im Gesundheits- und im Veterinärwesen orientieren 2

2Lernfeld 2 Patienten und Klienten empfangen und bis zur Behandlung begleiten 30

3Lernfeld 3 Bei der Verhütung und Erkennung von Infektionskrankheiten mitwirken und erbrachte Leistungen dokumentieren und abrechnen 68

4Lernfeld 4 Zwischenfällen vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten 130

Lösungen 153

Page 5: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

IV

Folgende prozentuale Verteilung gilt für die Bewertung in der Berufsschule: 0 – 29,9 % = 630 – 49,9 % = 550 – 66,9 % = 467 – 80,9 % = 381 – 91,9 % = 292 – 100 % = 1

bei 25 Punkten:25 = 100 % = 124 = 96 % = 123 = 92 % = 122 = 88 % = 221 = 84 % = 220 = 80 % = 319 = 76 % = 318 = 72 % = 317 = 68 % = 316 = 64 % = 415 = 60 % = 414 = 56 % = 413 = 52 % = 412 = 48 % = 511 = 44 % = 510 = 40 % = 5 9 = 36 % = 5 8 = 32 % = 5 7 = 28 % = 6 6 = 24 % = 6 5 = 20 % = 6 4 = 16 % = 6 3 = 12 % = 6 2 = 8 % = 6 1 = 4 % = 6

Man errechnet die Prozentzahl, indem man die erreichte Punktzahl durch die zu erreichende Punktzahl teilt und mal 100 nimmt.

Beispiel: erreichte Punktzahl = 18 geteilt durch die zu erreichende Punktzahl = 25 = 0,72 mal 100 = 72 %= Note 3

Bewertungstabelle Terminitest

LF

alle

Page 6: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

V

Auf einigen Seiten dieses Bandes finden Sie eine Sammlung von Begriffen zu dem vorhergehenden Inhalt, die der Festigung dienen sollen, sowie das Symbol einer . Diese Schere bedeutet, dass Sie die einzelnen Kärt-chen ausschneiden und zu Ihrer Vokabelsammlung hinzufügen sollen.

Sie finden auf der Rückseite einen Begriff in schwarzer Schrift und auf der Vorderseite die Lösung in farbiger Schrift; entweder steht auf dieser Seite der dazugehörige Fachbegriff, oder aber es geht um Erläuterungen, Auf-gaben bzw. Zuordnungen (vgl. auch „Erstellen einer Lernkartei“ S. 5).

Wenn Sie diese Kärtchen zum Lernen heranziehen, nehmen Sie niemals alle Kärtchen auf einmal, sondern im-mer nur eine bestimmte Anzahl. Fangen Sie vielleicht mit fünf Kärtchen an und steigern Sie die Anzahl je nach Lernerfolg.

Sie können in zweifacher Weise verfahren:JJ entweder Sie legen einige Kärtchen in schwarzer Schrift nach obenJJ oder aber Sie legen die Lösungen in farbiger Schrift nach oben.

Liegt die schwarze Schrift oben, so überlegen Sie sich den Fachbegriff oder aber mögliche Aufgaben zu dem entsprechenden Begriff.Liegt die farbige Schriftseite oben, so überlegen Sie sich den passenden deutschen Begriff.Überprüfen Sie dann Ihre Lösung!Stimmt Ihre Lösung nicht mit der Antwort überein, so legen Sie das Kärtchen zur Seite auf einen Stapel und überprüfen es später noch einmal. Haben Sie die richtige(n) Lösung(en) gefunden, so legen Sie das Kärtchen zur Seite auf einen neuen Stapel und bearbeiten ein neues.Auf diese Weise wird der Stapel mit den gelösten Kärtchen, d. h., mit dem, was Sie gewusst haben, immer grö-ßer und der Stapel mit den zu überprüfenden immer kleiner.Auf diese Weise können Sie immer wieder objektiv Ihren Lernerfolg kontrollieren und sichern.

Arbeitsanweisung zur Handhabung der „Lernkarten“

LF

alle

Page 7: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

VI

Aufgaben, die ausführlicher beantwortet werden sollen, sind mit diesem Symbol gekennzeichnet. Bitte verwenden Sie gegebenenfalls eigenes Schreibpapier.

Lösungsseiten

In den Überschriftsfeldern des Frageteils werden die Seitenzahlen der entsprechenden Lö-sungsseiten (LS) genannt.

LS 153 ⇒ Die Lösung beginnt auf S. 153

Bildquellennachweis

Die Autorin bedankt sich bei allen Verlagen und Illustratoren für die Abdruckgenehmigungen.

Grabner, A., Kiris, S.: Tiermedizinische Fachangestellte in Schule und Beruf, 2. Aufl., Schlütersche Verlagsge-sellschaft, Hannover, 2012: 32, 57, 70, 79, 102 a, b, 132, 133, 134, 214, 215; Köthe, I., Achim: 73; Lackner, C., Ittlingen: 146; Laun, R., Hamburg: 58, 211; Lautenschläger, S., Sottrum: 86; Ratschko, K.-W.: Die Arzthelferin, 30. Aufl., Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover, 1993: 90; Rudelt, B.: Anatomie des Tierkörpers, 1. Aufl. (nach Koch, Berg, 1992), Wissenschaftliche Scripten, Zwickau, 1999: 52 unten; Sternberg, H., Achim: 73, U4

0

LS 153

Tätigkeitsbereiche der TFA

LF

1

Page 8: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

1

Vorwort

Das vorliegende Buch ist die überarbeitete Auflage ei-nes dreibändigen Arbeitsbuches für Tiermedizinische Fachangestellte und orientiert sich an der neuen Lern-feldkonzeption mit ihren Lernfeldern.Die 1. und 2. Auflage wurden sehr gut angenommen und die weiterhin positive Resonanz seitens der Aus-zubildenden und Lehrer verdeutlicht, dass ein Bedarf in diesem Bereich bestand und weiterhin besteht. Die vorliegende Auflage wurde überarbeitet, aktualisiert und erweitert. In erster Linie wurden alle drei Bände mit Inhalten insbesondere aus dem Bereich der Be-triebsorganisation und Betriebsassistenz ergänzt und gehen damit noch gezielter auf die neuen Anforderun-gen der Ausbildung und Prüfung ein.

Tiermedizinische Fachangestellte sind in der Regel die Personen, die in einer tierärztlichen Praxis als ers-te von den Kunden wahrgenommen werden und auf-grund ihres Erscheinungsbildes und ihrer Umgangs-formen im Kontakt mit Patienten und Klienten viel zum Image einer Praxis beitragen. Von ihnen wird erwartet, dass sie über eine hohe Sachkompetenz, So-zialkompetenz und Handlungskompetenz verfügen. Diese Ziele zu erreichen ist unter anderem die Inten-tion der neu gestalteten Lernfelder und des Lernfeld-unterrichts.

Ziel dieser Reihe ist nicht, das Lehrbuch zu ersetzen. Als solches ist nach wie vor „Die Tiermedizinische Fachangestellte in Schule und Beruf“ (Grabner/Kiris, 2. Auflage, Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hanno-ver, 2012) als Grundlagenliteratur heranzuziehen.Die Arbeitsbücher sollen vielmehr primär dazu dienen, Tiermedizinischen Fachangestellten in Ausbildung Materialien an die Hand zu geben, um Unterrichtsin-halte selbstständig nachzuarbeiten und zu überprüfen. Des Weiteren liefern die Bücher vielseitige Termini-Kontrollen – unter anderem als Tests zu handhaben – und eine Termini-Sammlung zu einzelnen Lernfel-dern, die als Lernkarten genutzt werden und so als Vorbereitung zu Zwischen- und Abschlussprüfungen eine wertvolle Hilfe darstellen können.

Kreuzworträtsel bieten eine weitere Möglichkeit, das Gelernte zu überprüfen. Darüber hinaus sollen die an-gesprochenen Inhalte zum Verständnis für die Belan-ge in der tiermedizinischen Ausbildung beitragen und Interessierten, auch über die vorgegebenen Lernfelder hinaus, zusätzliche Informationen liefern.

Die Inhalte und Vorlagen sind, außer für die oben ge-nannten Verwendungsmöglichkeiten, dazu geeignet, Lehrerinnen und Lehrern Unterrichtsmaterial zur Ver-fügung zu stellen, Schüler und Schülerinnen während Stillarbeitsphasen zu beschäftigen und/oder sie bei eigenständigem Erarbeiten von Inhalten zu unterstüt-zen. Daneben können die Materialien genutzt werden, um sich auf Klassenarbeiten vorzubereiten.In diesen Arbeitsbüchern werden nicht stringent Handlungssituationen aufgezeigt, an denen im Sinne eines „Handlungsorientierten Unterrichts“ gearbeitet werden soll. Diese Aufgabe wird in den unterrichts-spezifischen Situationen des Berufsschulunterrichts geleistet. Einzelne Inhalte sollen jedoch anhand von Fallbeispielen bearbeitet und gelöst werden.

Meinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des SZ Walle in Bremen, in dem ich 25 Jahre als Lehre-rin für Fachtheorie und Laborkunde unterrichtet habe, danke ich ganz herzlich für die Unterstützung bei der Beschaffung von Unterrichtsmaterialien und für die vielseitigen Anregungen, die sie mir auch bei den Ergänzungen zur 3. Auflage gegeben haben; ebenso bedanke ich mich bei den Mitgliedern in der Arbeits-gruppe der Lernfelderarbeitung aus Berlin (Frau Dr. G. C. Müller), Bremen, Hamburg und München (Frau Dr. I. Döpfmer).Bei den Tierärzten Herrn Dr. H. Lukaß und Herrn Dr. C. Rosenhagen aus Bremen bedanke ich mich sehr herzlich für die Unterstützung und „praxisspezifi-sche“ Beratung. Bei Herrn H. Sternberg bedanke ich mich für die Erstellung der Fotos und die professio-nelle Hilfe bei der Arbeit mit dem Computer. Mein besonderer Dank gilt der TFA Vanessa Wendt, die sich als Fotomodell zur Verfügung stellte, sowie der Klein-tierpraxis Uphusen von Dr. Kristin Sauter und Kolle-ginnen, in der wir die Fotos erstellen konnten.

Bremen, im Frühjahr 2017Ingrid Köthe

Page 9: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

2

LS 153

Tätigkeitsbereiche der TFA

LF

1

Die Tierarztpraxis von Herrn Dr. Brunner liegt etwa 20 km von der Hauptstadt entfernt. In ihr arbeiten außer der Tierärztin Dr. Bachmann die Ersthelferin Birgit, eine weitere TFA Sabrina, die im letzten Jahr ausgelernt hat, die Auszubildende Simone im 3. Aus-bildungsjahr, Nathalie als Auszubildende im 2. Aus-bildungsjahr und nun auch die 17-jährige Sara als neue Auszubildende.Etwa drei Kilometer von der Praxis entfernt liegt das örtliche Tierheim. Bei Bedarf muss Herr Dr. Brunner als betreuender Tierarzt dieses besuchen, um z. B. eine notfallmäßige Erstversorgung von Tieren zu überneh-men.

Ansonsten fällt in der Kleintierpraxis das gesamte Spektrum entsprechender Arbeiten an, wie z. B.: Er-fassen der Anamnese, Diagnosestellung und Therapie kranker Kleintiere, Vögel und hin und wieder auch Exoten; Operationen und die entsprechende Nach-sorge, Versorgung von Verletzun gen, Verbände an-legen und wechseln, Diagnostik von Entzündungen der Harnorgane, Ohren, Augen, Röntgendiagnostik, Impfprophylaxe, Zahnbehandlungen, Gespräche mit den Klienten über spezielle Pro bleme erkrankter Tiere oder auch über eine Euthanasie schwer kranker Tiere.Wurfbesichtigungen bei Tierzüchtern und manchmal Geburtshilfe oder künstliche Besamung bei Großtie-ren sind weitere Aufgabenbereiche des Tierarztes, die er außerhalb der Praxisräume wahrnehmen muss. Weiterhin ist er als vom Veterinäramt bestellter amt-licher Tierarzt im Rahmen des Gesundheits- und Verbraucherschutzes für die Fleischbeschau am Schlachthof in der Kreisstadt für Hausschlachtungen und für die Trichinenbeschau bei Wildschweinen zu-ständig.

Wenn Dr. Brunner im Außendienst tätig ist, über-nimmt Frau Dr. Bachmann die Aufgaben in der Praxis allein. Dabei vertraut auch sie auf ein gut aufeinander abgestimmtes und eingespieltes Praxisteam.

Sara kennt die Praxis schon ein wenig von ihrem Schulpraktikum, das sie in dieser Praxis absolviert hat. Während dieser Zeit hat sie auch unter Anderem die Ersthelferin Birgit begleitet, als ein totes Tier zum Landesuntersuchungsamt zur Obduktion gebracht werden musste.An ihrem ersten Arbeitstag als Auszubildende beglei-tet sie stolz in ihrer Praxiskleidung mit der weißen Hose und dem blauen Polohemd, auf dem ihr Name steht, die Ersthelferin Birgit in die verschiedenen Funktionsbereiche der Praxis und hat viele Fragen. Im OP möchte sie z. B. wissen, welche Eingriffe hier durchgeführt werden. Birgit erläutert ihr in der Mittagspause in Ruhe den Unterschied zwischen einer Ovarioektomie und Ova-riohysterektomie, zwischen einer Kastration und Steri-lisation, einem Entropium und Ektropium. Sie erzählt ihr auch, was bei einer Laparotomie, einer Exstirpa-tion und Amputation gemacht wird.Operationen mit allgemeiner oder lokaler Anästhesie werden in einem etwa 20 qm großen Operationsraum durchgeführt. Hier sind Wände und Fußböden zweck-mäßig zu reinigen; eine Operationsleuchte kann in ver-schiedene Richtungen geschwenkt werden, um bei einer OP immer eine gute Ausleuchtung zu gewährleisten.In großen Schränken sind alle nötigen Materialien übersichtlich untergebracht. In Schwenkschubladen lagern Kanülen, Spritzen, Venenverweilkanülen, Naht- material, Verbandszeug etc. Neben dem Operations-raum ist der Aufwachraum angeordnet, in dem einige Boxen und Rotlichtlampen stehen.

Der folgende Text beinhaltet viele Themen Ihrer Ausbildung, mit denen Sie auch in Zu-kunft in Berührung kommen werden.

Arbeitsaufträge1. Lesen Sie den Text und markieren Sie die Fachbegriffe! 2. Legen Sie eine Lernkartei nach dem dargestellten Schema an!3. Unterscheiden Sie die Räumlichkeiten in der Praxis!4. Erstellen Sie eine Übersicht über die Tätigkeiten der TFA!5. Erstellen Sie eine Übersicht über die Tätigkeiten des Tierarztes!

Page 10: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

3

Tätigkeitsbereiche der TFA

In der Praxis steht ein Wartezimmer zur Verfügung, das durch eine Stellwand unterteilt ist. Ein Bereich ist für Klienten mit Hunden vorgesehen, die in den meis-ten Fällen an der Leine geführt werden. Ein zweiter Bereich ist für Katzen oder andere Kleintiere, die in entsprechenden Transportboxen gebracht werden. Für die Klienten stehen Tee, Kaffee oder Mineral-wasser bereit, und auch an Literatur ist gedacht. Sara bekommt in den ersten vier Wochen die Aufgabe, für diesen Bereich zu sorgen. Das Labor ist klein, aber zweckmäßig eingerichtet. Ein Kühlschrank für Medikamente und Untersuchungs-materialien, ein Photometer, Mikroskop, Sterilisator, Autoklav und eine Zentrifuge finden hier ihren Platz. Der Computer Vet Test 8008 für Blutuntersuchungen steht an der Wand auf einem besonderen Tisch. Der Fußboden besteht aus rutschfestem Material; alle Flächen im Raum sind leicht abzuwischen. Zwei gro-ße Spülbecken vervollständigen die Einrichtung.Alle Materialien für venöse Blutentnahmen sind in jedem Raum in entsprechenden Schränken unterge-bracht. In jedem Raum befinden sich außerdem ein Untersuchungstisch aus Metall und ein Waschbecken. Direkt neben der Tür und am Waschbecken sind zwei Wandspender für Desinfektionsmittel und zwei Halter für Papierhandtücher befestigt.Der Müll, der in der Praxis anfällt, wird sorgfältig getrennt; Ampullen und Kanülen werden vorschrifts-mäßig entsorgt.

Am frühen Nachmittag erklärt Birgit Sara, worüber die Ableitungen des Elektrokardiogramms (EKG) Aufschluss geben, warum Untersuchungen mithilfe des Ultraschallgerätes durchgeführt werden und wie ein solches Gerät funktioniert. Diese Arbeiten werden in einem Raum durchgeführt, der fast vollständig ab-zudunkeln ist. In einem weiteren Raum ohne Fenster ist der Röntgenapparat untergebracht. Hier werden auch die Aufnahmen entwickelt.Alle Türen zu den Räumlichkeiten der Praxis sind vom Empfang aus einsehbar. Der Computer ist dort so aufgestellt, dass der Monitor aus Datenschutzgründen nicht von den Klienten eingesehen werden kann. Zwei Telefonanschlüsse und ein Faxgerät sind hier instal-liert, sodass z. B. Befunde von Untersuchungsmaterial aus einem Großlabor umgehend der Praxis mitgeteilt werden können.An einem der beiden Telefone ist ein Anrufbeant-worter zugeschaltet, dessen Ansage durch Einlegen verschiedener Kassetten ständig verändert werden kann: Pa tienten mit einem festen Termin haben so die Möglichkeit, eine halbe Stunde vor dem angege-

benen Zeitpunkt diese ihnen bekannte Nummer anzu- wählen. Der Text des Anrufbeantworters gibt dann darüber Auskunft, dass z. B. alle Termine wie abge-sprochen eingehalten werden können oder dass sich alle Untersuchungen z. B. um eine halbe Stunde ver-schieben, weil ein Notfall vorrangig versorgt werden muss. Das Wartezimmer bleibt so in den meisten Fäl-len verhältnismäßig leer, die Helferinnen werden nicht durch ständiges Nachfragen bedrängt, und die Tierbe-sitzer reagieren entspannter. Der kleine Aufenthaltsraum für die Helferinnen oder Praktikantinnen, die von Zeit zu Zeit da sind, befin-det sich im Keller. Hier sind auch ein Lagerraum für Heilnahrung, Arzneimittel, Sanitärartikel und eine Toilette für das Personal untergebracht. Als Birgit und Sara einen Blick in den Raum werfen, stellt Birgit mit geschultem Auge fest, dass von der Desinfektions-lösung nur noch ein Kanister im Regal steht und auch von den Einmalhandschuhen kein großer Vorrat mehr vorhanden ist. Die Bestandsauffüllung gehört hier zu den Aufgaben der Helferinnen.Sara spürt schon am ersten Tag, dass das Arbeitsklima relativ gut ist. Natürlich sind die Hinweise und An-weisungen der Tierärztin und des Tierarztes oder der anderen Helferinnen in Momenten großen Arbeitsan-falls kurz und bündig, aber offensichtlich empfindet dieses keiner aus dem Team als belastend.

Am Nachmittag des ersten Arbeitstages kommt es für die junge Auszubildende zu einer aufregenden Situ-ation: Ihr 47-jähriger Onkel Stephan – sein Kater Alex ist Patient bei Dr. Brunner – kommt ohne Termin mit einer heftig blutenden Unterschenkelwunde von Alex in die Praxis. Sara ist in diesem Moment verunsichert, da sie nicht genau weiß, wie sie sich ihrem Onkel gegenüber verhalten soll: Auf der einen Seite ist er ein naher Verwandter, andererseits steht sie als me-dizinische Fachkraft in der Ausbildung vor ihm. Zusätzlich ist sie über den Anblick der offenen Wunde und über das Blut erschrocken. Ihre Kol-legin befreit sie aus der Situation, indem sie Sara bittet, die Tür des Wartezimmers zu schließen, während die erfahrene Tierarzthelferin die Trans- portbox mit dem verletzten Kater in einen Behand-lungsraum bringt und sofort die Tierärztin benach- richtigt. Birgit bittet Sara, den Kater aus der Box zu nehmen, da sie ja das Tier kennt. Sara ist ein bisschen ängstlich, weil sie nicht weiß, wie der Kater mit der Verletzung reagieren wird. Der Kater ist verschreckt und ängstlich und kratzt Sara ein wenig am Arm. Die Wunde muss desinfiziert und verbunden werden, da-mit keine Komplikationen auftreten.

Page 11: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

4

Tätigkeitsbereiche der TFA

Um eine eindeutige Diagnose der Verletzung zu stel-len, muss der Kater noch geröntgt werden. Dafür stellt Sabrina, die an einem Röntgenkurs teilgenommen hat, das Röntgengerät ein und bereitet eine Kassette vor, die sie mit den nötigen Daten versieht. Da Alex Blut verloren hat, muss Sabrina hinterher den Röntgentisch desinfizieren.Sie erläutert Sara, dass beim Röntgen ganz beson-dere Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten sind, damit es nicht zu Schädigungen der Angestellten und Klienten kommt. Sie zeigt ihr die Bleischürzen, den Schild-drüsenschutz und die Bleihandschuhe und weist ausdrücklich darauf hin, dass die Hand niemals in den Strahlengang gelangen darf. Außerdem muss ihr Onkel ein Papier unterschreiben, weil er mit in den Röntgenraum gehen möchte, um bei seinem Kater zu bleiben; er muss eine „Art Kugelschreiber“, ein so ge-nanntes Tages-Dosimeter, an seinem Jackett befesti-gen.Als Frau Dr. Bachmann kommt, entscheidet sie, dass die Wunde genäht werden muss. Sie bittet Birgit, das Tier während des Eingriffs festzuhalten, und spritzt ein Lokalanästhetikum. Vor und nach der Wundbe-handlung muss Birgit ihre Hände desinfizieren. Auch die benutzten Instrumente müssen in eine Desinfek-tionswanne gelegt und später gereinigt und sterilisiert werden.Nachdem das Tier versorgt ist, bittet Birgit Sara, die Blutflecke auf den Fliesen am Empfang und auf dem großen Fußabtreter aus Teppichboden zu beseitigen und anschließend den Boden zu desinfizieren.Sara nimmt sich einen Eimer mit heißem Wasser, einen Schwamm, Lappen, Reinigungsmittel und Desinfek-tionslösung. Ihre Hände schützt sie vorschriftsmäßig mit Gummihandschuhen. Da sie ihren Arbeitsauf-trag besonders gründlich ausführen will, werden die Blutflecke auf dem Fußabtreter intensiv mit heißem Wasser bearbeitet. Er schrocken stellt sie fest, dass die Blutflecke sich nicht entfernen lassen. „Hoffentlich gibt es jetzt keinen Ärger, weil die Fußmatte verdor-ben ist“, fürchtet sie.Als Simone das Malheur sieht, reagiert sie ruhig und besonnen und rät Sara: ,,Benutze lieber kaltes Was-ser ohne weitere Zusätze. Mit dem heißen Wasser ge-rinnt das Hämoglobin in den Erythrozyten. Mit kaltem Wasser platzen die Erythrozyten, und die Matte kann

so besser gereinigt werden“. – Sara kann mit diesen Begriffen überhaupt nichts anfangen, folgt aber dem Rat von Birgit.

Aufgrund des Ratschlages ihres Vaters trägt Sara einen Notizblock in der Tasche, auf dem sie sich unbe-kannte Begriffe notiert. Und davon hat sie heute schon sehr viele gehört. Sie will dann bei Gelegenheit in der Schule um Rat fragen oder zu Hause oder in der Praxis in der Fachliteratur nachschlagen.Nach der Sprechstunde bittet Herr Dr. Brunner Sara zu sich und erläutert ihr, dass sie außer dem Wissen über die täglichen Praxisarbeiten auch Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, Zytologie, Histologie und Pathologie erwerben muss, um z. B. Berichte zu schrei ben und den Betrieb in der Praxis besser zu ver-stehen. Er weist sie eindringlich darauf hin, dass sie sich bei eventuell auftretenden Problemen immer ver-trauensvoll an ihn oder Frau Dr. Bachmann wenden kann.

Am Abend ihres ersten Arbeitstages ist Sara erschöpft aber zufrieden. Ihre Kollegin Birgit nimmt den Fall mit dem Onkel nochmals zum Anlass, um auf die Schweigepflicht hinzuweisen. „Bei der Schweige-pflicht gibt es keine Ausnahmen. Du musst unbe-dingt zwischen privatem Bereich und deiner Arbeit unterscheiden. Dein Onkel sucht z. B. unsere Praxis nicht als Verwandter auf, sondern als Hilfe su chender Besitzer für Alex. Alles, was hier passiert, darf nicht zum Gesprächsthema – auch nicht in Andeutungen – außerhalb der Praxis werden, weder zu Hause noch in der Berufsschule, noch bei Freunden.“Um 19.00 Uhr ist heute Dienstschluss. Sara freut sich, auf dem Weg zur Ausbildung zur TFA ein Stück wei-ter vorangekommen zu sein. Sie nimmt sich vor, am Wochenende alle neuen Wörter aus einem medizini-schen Lexikon herauszusuchen und in einer Kartei aufzuschreiben und sie zu übersetzen, damit sie auch weiß, was diese bedeuten. Morgen hat sie ihren ersten Berufsschultag, der um 7.45 Uhr beginnt und um 13.05 Uhr endet. Sie ist schon ganz neugierig auf die anderen Mitschülerinnen und vielleicht auch Mitschüler. Sie muss unbedingt daran denken, eine Kopie ihres Ausbildungsvertrages für die Schulverwaltung mitzunehmen.

Page 12: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

5

Tätigkeitsbereiche der TFA

Erstellen einer LernkarteiErstellen Sie eine Lernkartei, indem Sie alle medizinischen Fachbegriffe (= Termini) aus dem Text „Tätigkeitsbereiche der TFA“ heraussuchen und mithilfe von Fachbüchern übersetzen! Orientieren Sie sich an der folgenden Vorlage!

Wie Sie bei der Bearbeitung des Textes festgestellt haben, werden Sie nicht nur in der Tier-arztpraxis, sondern auch in der Berufsschule mit fachlichen Problemen und Fragestellungen konfrontiert, auf die Sie keine oder nur unvollständige Antworten haben – denken Sie nur an die neuen medizinischen Fachausdrücke oder an Abkürzungen. Um von Anfang an diese Flut an Vokabeln bewältigen zu können, sollten Sie sich eine Lernkartei anlegen. Dazu benötigen Sie einen Karteikasten (z. B. DIN A7) mit entsprechenden Karteikarten, die es blanko, kariert oder liniert in verschiedenen Farben im Schreibwarenladen zu kaufen gibt, oder Sie schneiden sich aus festem Papier selbst Karteikarten zurecht.

Alle Fachbegriffe und Abkürzungen, die in der Praxis oder im Unterricht auftauchen, werden in diese Lernkartei übertragen. Bei Fachbegriffen kann man auch mehrere zusammengehören-de Begriffe auf eine Karte schreiben. Auf die Rückseite schreiben Sie die Übersetzung bzw. Erklärung. Bei Fragen empfiehlt es sich, immer nur eine auf die Vorderseite und die Antwort auf die Rückseite zu schreiben. So erhalten Sie im Lauf der Zeit eine umfassende Sammlung, die Sie hilfreich als Vorbereitung für Klassenarbeiten oder eine Prüfung nutzen können.

Zur Systematisierung eignen sich verschiedene Verfahren: JJ Sortierung nach dem Alphabet,JJ Sortierung nach Fachbereichen (z. B. Herz-Kreislauf-System, Verdauungssystem usw.).

Sie sollten aber immer darauf achten, dass sich der Fachbegriff auf der Vorderseite der Karte befindet.

HinweisMan kann sich die Sortierung erleichtern, indem man Sortierkärtchen verwendet, auf die man den jeweiligen Buchstaben oder den Fachbereich schreibt.Viele Begriffe finden Sie in den verschiedenen Terminitests.

Wer lieber Fachbegriffe in ein „Vokabelheft“ schreibt und diese dann auf die alt vertraute Art wie bei einer Fremdsprache lernt, möge diesen Weg wählen.

CraniumSchädel

Page 13: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

6

LernsituationAls Sara am nächsten Morgen in die Praxis kommt, zeigt sie der Tierärztin Dr. Bachmann ihre Hand, in die sie gestern von einer Katze gebissen wurde. Sie dachte, es sei nicht so schlimm und hat deshalb nichts gesagt. Die Tierärztin ist erschrocken über das Aussehen der Hand und schickt Sara sofort zu deren niedergelassenem Hausarzt, der aus dem Urlaub zurück ist.Nach der gründlichen Inspektion durch den Arzt und dessen Anweisung, versorgt die MFA Saras Hand und legt auch den Tetanusimpfstoff bereit. Nach erfolgter Impfung und dem Hinweis, dass sie erst nach einer Grundimmunisierung den vollständigen Tetanusschutz hat und deshalb noch zweimal geimpft werden muss, wird Sara zu einem D-Arzt geschickt, da die Verletzung bei der Arbeit eingetreten ist und somit ein BG-Fall ist. Dazu muss Sara die entsprechenden Angaben für die ärztliche Unfallmeldung machen.

Arbeitsauftrag: Tragen Sie in das Formular „Ärztliche Unfallmeldung“ (F.1050) die Ziffern folgender Angaben ein! 1. Angabe des zuständigen Unfallversicherungsträgers 2. Datum und Uhrzeit des Eintreffens in der Praxis 3. Name, Vorname und Geburtsdatum des Versicherten 4. Krankenkasse des Versicherten 5. Berufsbezeichnung und Angabe, seit wann der Versicherte beschäftigt ist 6. Name, Anschrift und ggf. Telefonnummer des Unfallbetriebes 7. Vollständige Anschrift des Versicherten 8. Telefonnummer, Staatsangehörigkeit und Geschlecht des Versicherten 9. Unfalldatum mit Uhrzeitangabe10. Beginn und Ende der Arbeitszeit11. Durch Ankreuzen der entsprechenden Felder ergibt sich die Entscheidung, ob der Versi-

cherte einem D-Arzt vorgestellt werden muss oder nicht12. Genaue Beschreibung des Unfallherganges13. Angabe der erhobenen Befunde14. Angabe der Diagnose15. Hier kreuzt der Hausarzt an, ob weitere allgemeine Heilbehandlung erforderlich ist. Falls

ja, kennzeichnet er, ob die allgemeine Heilbehandlung durch ihn oder durch einen anderen Arzt erfolgen soll.

16. Ort der Praxis, Ausstellungsdatum, Unterschrift des Arztes und ein Kassenarztstempel werden in die vorgesehenen Felder geschrieben bzw. gesetzt. Die Adresse des zuständigen Unfallversicherungsträgers wird in das Anschriftenfeld eingetragen.

Weiterführende LinksInformationen zu Tetanus finden Sie sehr ausführlich auf den Seiten des RKI oder auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA):http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Tetanus.html; jsessionid=BCC618F0167F738240BEF3CE87F13CB5.2_cid234http://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/tetanus-wundstarrkrampf/ infektion/

LS 154

Ärztliche Unfallmeldung

LF

1

Page 14: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

7

Ärztliche Unfallmeldung

Ärztliche UnfallmeldungLfd. Nr.

Unfallversicherungsträger Eingetroffen am Uhrzeit

Name, Vorname des Versicherten Geburtsdatum Krankenkasse

Beschäftigt als Seit Bei Pflegeunfall Pflegekasse des Pflegebedürftigen

Unfallbetrieb, ggf. mit Telefon-Nr. (Bezeichnung bzw. Name und Anschrift des Arbeitgebers, der Kindertageseinrichtung, der Schule oder Hochschule, des Pflegebedürftigen)

Vollständige Anschrift des Versicherten Telefon-Nr. des Versicherten Staatsangehörigkeit Geschlecht

Unfalltag Uhrzeit Beginn der Arbeitszeit Uhr

Ende der Arbeitszeit Uhr

Vorstellungspflicht beim Durchgangsarzt

Der Verletzte wird am bei dem D-Arzt (bitte genaue Anschrift angeben)

vorgestellt, weil die Unfallverletzung über den Unfalltag hinaus zur Arbeitsunfähigkeit führt, die Behandlungsbedürftigkeit voraussichtlich mehr als eine Woche beträgt, die Verordnung von Heilmitteln (z. B. Physiotherapie) oder Hilfsmitteln (z. B. Gehstützen) erforderlich ist, eine Wiedererkrankung an Unfallfolgen vorliegt.Eine Vorstellungspflicht beim D-Arzt besteht nicht, weil keine der oben aufgeführten Voraussetzungen erfüllt ist (nur in diesem Fall bitte weiter mit Pkt. 1). 1. Angaben des Versicherten zum Unfallort, Unfallhergang und zur Tätigkeit, bei der der Unfall eingetreten ist

2. Kurze Angabe des Befundes (ggf. mit Röntgenergebnis)

3. Diagnose

4. Ist weitere allgemeine Heilbehandlung erforderlich? nein ja

durch mich

durch anderen Arzt (bitte genaue Anschrift angeben)

Ort, Datum Unterschrift Anschrift/Stempel

Datenschutz: Ich habe die Hinweise nach § 201 SGB VII gegeben.

Page 15: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

8

Arbeitsauftrag: Übersetzen Sie bitte die folgenden Begriffe!

1. Amputation

2. Anamnese

3. Anästhesie

4. Anatomie

5. Desinfektion

6. Diagnose

7. Entropium

8. Erythrozyten

9. Euthanasie

10. Exstirpation

11. Hämoglobin

12. Histologie

13. Hysterektomie

14. Kastration

15. Laparotomie

16. Leukozyten

17. Pathologie

18. Physiologie

19. Prognose

20. Prophylaxe

21. Radiologie

22. Sterilisator

23. Therapie

24. Zentrifuge

25. Zytologie

LS 155

Termini

LF

1

Page 16: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

9

In der Medizin ist die Kenntnis der Fachsprache (= Terminologie) eine Voraussetzung für ein einheitliches Verständnis der medizinischen Begriffe. Mit der Kenntnis von Vor- oder Nachsil-ben können Sie unbekannte Fachbegriffe leichter ableiten.

Arbeitsauftrag: Klären Sie bitte die vorgegebenen Vor- bzw. Nachsilben mithilfe des Lehrbuches, finden Sie deren Bedeutung und suchen Sie ein Beispiel!

Silbe Bedeutung Beispiel (Fachbegriff) deutsche Übersetzung/Beispielanti-

ekto-

endo-

epi-

ex-

extra-

hypo-

hyper-

para-

peri-

post-

pro-

mikro-

makro-

oligo-

poly-

-itis

-om

-phil

-phob

-lyse

-zid

-graphie

LS 155

Terminologie

LF

1

Page 17: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

10

Es ist nicht nur wichtig, wo die Räume in einer Praxis sind, sondern auch wie die Räume ge-staltet sind. Eine klientenorientierte Gestaltung der Räume steigert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Patienten.

Arbeitsaufträge1. Überlegen Sie bitte, worauf es in den Bereichen a) Anmeldung, b) Wartezimmer und

Klienten-WC, c) Sprechzimmer und Behandlungsräume ankommt, damit Klienten sich wohlfühlen!

a) Anmeldung:

b) Wartezimmer und Klienten-WC:

Wartezimmer:

LS 156

Praxisorganisation/Räumlichkeiten

LF

1

Page 18: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

11

Praxisorganisation / Räumlichkeiten

WC:

c) Sprechzimmer und Behandlungsräume:

2. Geben Sie die Möglichkeiten an, die Sie im Sinne eines klientenorientierten Zustan-des in der Praxis beitragen können!

Page 19: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

12

Auch wenn oft nur noch wenige Laborarbeiten in der Praxis selbst durchgeführt werden, sollte man über die Voraussetzungen für ein sinnvolles Arbeiten informiert sein. Um im Labor optimales und zügiges Arbeiten (auch mit evtl. mehreren Personen) zu ermögli-chen, müssen die Einteilung der Arbeitsbereiche und die Anordnung der Geräte funktionsge-recht und sinnvoll sein.

Je nach Art der durchzuführenden Untersuchungen sind folgende Arbeitsplätze notwendig.Ein Platz für:

JJ das Mikroskop (nicht neben der Zentrifuge wegen Erschütterungen),JJ das Photometer (nicht zu dicht am Fenster, wegen ungenauer Ergebnisse durch Lichtein-

fall),JJ die Zentrifuge (fester, sicherer Standort; nicht in der Nähe von Mikroskop und Photome-

ter),JJ die Reinigung der Geräte und Instrumente mit großem Abstellplatz und Einrichtung für

eine Wasserstrahlpumpe,JJ ein Handwaschbecken am Laborausgang mit Desinfektionsmöglichkeit.

Im Labor lassen sich die Untersuchungen folgendermaßen einteilen:JJ Harnuntersuchungen (z. B. Harnbestandteile),JJ hämatologische Untersuchungen (z. B. Differenzialblutbild),JJ klinisch-chemische Untersuchungen (z. B. Enzymbestimmungen),JJ Gerinnungsuntersuchungen (z. B. Blutgerinnung),JJ Untersuchungen auf Krankheitserreger (z. B. Keimzahlbestimmung im Harn),JJ immunologische Untersuchungen (z. B. Trächtigkeitsnachweis, Antigen-Antikörper-Reak-

tion),JJ parasitologische Untersuchungen (z. B. Kotuntersuchungen).

Geräte in der Tierarztpraxis

Arbeitsauftrag: Vervollständigen Sie die folgenden Sätze!

1. Eine Zentrifuge trennt von Stoffen. Das Gerät

muss beladen werden, damit keine

Unwucht entsteht.

2. Eine Zentrifuge sollte nicht neben einem stehen, weil

bei Erschütterungen durch die Zentrifuge kein genaues Arbeiten möglich ist.

Räumlichkeiten/Arbeitsbereiche im Labor

LF

1

Page 20: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

13

3. Ein Heißluftsterilisator und ein Autoklav machen Instrumente, natürlich nur bei korrekter

Handhabung, .

4. Ein Elektrokardiogramm gibt Auskunft über Herzmuskulatur und .

5. Zur Diagnostik von Lungenkrankheiten wird ein zu

Hilfe genommen, um das Lungengewebe gut sichtbar darzustellen. Auch zur Darstel-

lung von Knochenfrakturen ist es unentbehrlich. Wer in diesem Bereich arbeitet, muss

ein tragen, das eingeschickt wird, um eventuelle

festzustellen.

6. Die Computertomographie (CT) ermöglicht ein schichtweises

des Körpers. Ein Computer erstellt dann Querschnittbilder des Körpers.

7. Die Ultraschalldiagnostik, auch genannt, beruht darauf,

dass Ultraschall durch menschliches teils reflektiert, teils absorbiert

und teils gestreut wird und dann mithilfe spezieller Sensoren und Geräte als Bild dar-

stellbar wird.

8. Ein Endoskop ermöglicht die Betrachtung

.

9. Durch die Endoskopie kann man erreichen, dass nicht alle Operationen mit großen

durchgeführt werden müssen.

10. Mit einem Phonendoskop (Stethoskop) kann ein Tierarzt einen Patienten .

Der Fachbegriff dafür ist: .

11. Der Fachbegriff für das Abklopfen eines Patienten ist: .

12. Um ein Harnsediment anzufertigen und auszuwerten, werden eine

und ein benötigt.

13. Wenn man eine Bakterienkultur auf einem Nährboden anlegt, muss dieser für ungefähr

24 Stunden in einen gestellt werden, damit die Bakterien

sich vermehren können.

LS 157

Geräte in der Tierarztpraxis

LF

1

Page 21: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

14

In der Zeitung kann man immer wieder lesen, dass sich Ärzte oder Tierärzte mit anderen Kol-legen zusammentun.

Arbeitsaufträge1. Überlegen Sie, welche Vor- und Nachteile zwischen einer Einzelpraxis und Gemein-

schaftspraxis bestehen.2. Welche Unterschiede bestehen zwischen einer Gemeinschaftspraxis und einer Pra-

xisgemeinschaft?

Einzelpraxis

Vorteile NachteileTierarzt

Patienten/Klienten

LS 157

Formen tierärztlicher Zusammenarbeit

LF

1

Page 22: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

15

Formen tierärztlicher Zusammenarbeit

Gemeinschaftspraxis

Vorteile NachteileTierarzt

Patienten/Klienten

Gemeinschaftspraxis Praxisgemeinschaft=

Abrechnung gemeinsam / getrennt?

=

Abrechnung gemeinsam / getrennt?

Page 23: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

16

Aller Anfang ist schwer

Seitdem Sara ihre Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten bei Herrn Dr. Brunner begonnen hat, sieht sie plötzlich überall Tierarztpraxen. Sogar auf dem Weg zur Berufsschule achtet sie auf die Schilder der auf dem Weg liegenden Praxen. Etwas irritiert fragt sie sich, was die vielen verschiedenen Bezeichnungen auf den Schildern zu bedeuten haben.

Arbeitsaufträge: Beantworten Sie die folgenden Fragen!1. Wie ist die tierärztliche Ausbildung gegliedert?2. Wie erlangen Tierärzte eine Fachtierarztbezeichnung?3. Nennen Sie sechs Gebiete, in denen eine Fachtierarztbezeichnung

erworben werden kann!4. Im o.a. Praxisschild von Frau Dr. Paulsen findet sich die Bezeichnung

„Akupunktur“. Um was für eine Bezeichnung handelt es sich? Geben Sie fünf weitere Beispiele für diese Art von Bezeichnung an!

LS 158

Fachtierarztpraxen

LF

1

Dr. med. vet. Johannes Bauer

Praxis fürPferde und Kleintiere

Dr. Olaf SpringerDr. Eike Hausmann

Tierärztliche Klinik

Dr. med. vet. Uwe Schmidt

Dr. med. vet. Claus Berger

Fachtierärzte für Kleintiere

Dr. med. vet. Martina Paulsen

KleintierpraxisAkupunktur

Dr. med. vet. Paul Simon

FachtierarztInnere Medizin

Ingo Meyer

Prakt. Tierarzt

0

Page 24: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

17

Fallbeispiel

In der Tierarztpraxis tritt innerhalb des Teams folgende Konfliktsituation auf:

Arbeitsauftrag: Überlegen Sie, wodurch und auf welchen Ebenen Konflikte entstehen können und wie man damit umgehen sollte, um sie sachgerecht zu lösen!

LS 159

Konfliktsituationen im Team

LF

1

Die neue Auszubildende Sara hat die Patenschaft für das Wartezimmer übernommen. Sie soll es laufend kontrollieren, gegebenenfalls aufräumen, die Blumen versorgen, das Geschirr in die Spülmaschine räumen und abends den Raum für den nächsten Tag vorberei-ten.

Da die Sprechstunde am Freitagnachmittag sehr lange dauert und die Auszubildende gerne schnell nach Hau-se möchte, um noch Sport zu treiben, räumt sie nur oberflächlich auf: Spielzeug und Buntstifte wirft sie in die Kiste, die Zeitungen legt sie alle auf einen Stapel und die Stühle rückt sie schnell richtig hin.

Am Montagmorgen sehen die Blumen sehr traurig aus und hängen die Köpfe. Die Auszubildende hatte in der

Eile vergessen, sie zu gießen. Als eine Patientenbe-sitzerin zum Empfang kommt, um sich über die Ba-nanenschale im Kinderspielzeug und die schmutzigen Tassen zu beschweren, platzt der Ersthelferin Birgit der Kragen: Sie spricht die Auszubildende auf sehr ag-gressive Art und Weise vor der Tierbesitzerin an.

„Es ist jetzt schon wiederholt vorgekommen, dass du deine Arbeiten nicht zuverlässig erledigt hast. Ich musste am Freitagabend noch einmal zurückkommen, nachdem ich gesehen habe, dass die Fenster im War-tezimmer nicht geschlossen waren und auch das Licht dort noch brannte. Außerdem war nicht ordentlich auf-geräumt. Bisher habe ich nichts gesagt. Wenn so etwas noch einmal vorkommt, werde ich allerdings den Chef informieren! So geht das nicht weiter!“

0

Page 25: 1 Lernfeld Arbeitsbuch für Tiermedizinische chaaFte ngel tel s

18

Arbeitsauftrag: Stellen Sie bitte in Stichpunkten die Richtlinien über die Anforderun-gen an eine Tierklinik zusammen!

Die Richtlinien sind Bestandteil der:

Voraussetzungen für die Zulassung einer Tierärztlichen Klinik

A Allgemeines

B Personelle Anforderungen (am Beispiel Tierärztliche Klinik für Kleintiere)

LS 160

Anforderungen an eine Tierklinik

LF

1