1 Merseburg, 11. Oktober 2012 Zeit als Schlüsselfaktor familienfreundlicher Unternehmen und...

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Merseburg, 11. Oktober 2012 Zeit als Schlüsselfaktor familienfreundlicher Unternehmen und Kommunen Petra Mackroth, Unterabteilungsleitung Familie, BMFSFJ

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Merseburg, 11. Oktober 2012

Zeit als Schlüsselfaktor familienfreundlicher Unternehmen und Kommunen

Petra Mackroth, Unterabteilungsleitung Familie, BMFSFJ

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Familienfreundlichkeit als Schlüssel zur Personalgewinnung

*Die Veränderungen zwischen den Befragungen ist statistisch nicht signifikant.

70%*

64%

Junge Beschäftigtemit Kindern unter 18 Jahren

90%*

Junge Beschäftigte ohne Kinder

92%*

20102007

"Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers spielt für mich die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine wichtigere oder ebenso wichtige Rolle wie das Gehalt."

Quelle:GfK; Roland Berger – Befragung von Beschäftigten und Personalverantwortlichen im Auftrag des BMFSFJ (Personalmarketingstudie 2010)

Antworten: "trifft voll und ganz zu" & "trifft zum Teil zu" [%]

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Bei Arbeitszeitwünschen spüren die Unternehmen zunehmend Druck der Beschäftigten

"Wir beobachten in den vergangenen fünf Jahren eine steigende Erwartungshaltung von Eltern in Bezug auf die Realisierung ihrer Arbeitszeitwünsche."Antworten "trifft voll und ganz zu" & "trifft zum Teil zu" [%]

"Wir bieten deutlich mehr individuelle Arbeitszeitmodelle als vor fünf Jahren an."

Antworten "trifft voll und ganz zu" & "trifft zum Teil zu" [%]

93%

mehr als 3.000 93%

bis 50 85%

51-250 84%

251-1.000 87%

1.001-3.000 73%

mehr als 3.000 73%

bis 50 63%

51-250 65%

251-1.000 73%

1.001-3.000

Quelle: BPM; BMFSFJ; Roland Berger

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Die Bedeutung von flexiblen Arbeitszeitmodellen ist hoch – die Realisierung bleibt zurück

Einschätzung zu Stellschrauben familienbewusster Arbeitszeitgestaltung

77%

95%

52%

Respekt von Wochenenden und Pausen

Flexible, passgenaue Arbeitszeit-modelle

92%

61%

87%

Flexible Arbeits(zeit)-modelle für

Führungskräfte

96%

51%

71%

Ergebnis- statt Präsenzkultur

Präsenz-verpflichtungen sind familien-bewusst gestaltet

Rücksichtnahme auf familiäre Herausfor-

derungen

Mobiles Arbeiten

92%87%

57%

95%

70%Tatsächliche Umsetzung Antworten "ja, voll" &"eher ja" [%]

Zugemessene Bedeutung Antworten "sehr wichtig"& "wichtig" [%]

Quelle: BPM; BMFSFJ; Roland Berger

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Was einen familienfreundlichen Betrieb auszeichnet

Was ein besonders familienfreundlicher Betrieb tun sollte – häufigste Nennungen

6Basis: Bundesrepublik Deutschland, Eltern von Kindern unter 16 JahrenQuelle: Allensbacher Archiv; Monitor Familienleben 2012

Auf 100 fehlende Prozent: unentschieden

Insgesamt

Väter

Mütter insgesamt

Eltern von Kindern unter 16 Jahren

Teilzeitberufstätige Mütter

49%

28% 45%

21%

42%

44%

33%

46%

44%

32%

23%

29%

Vollzeitberufstätige Mütter

viel mehr Zeit

etwas mehr Zeit

Es haben genug Zeit für die Familie

23%

24%

23%

6%

73%

72%

75%

88%

Nichtberufstätige Mütter50%

78%

44%

21%

Viele Eltern wünschen sich unter der Woche mehr Zeit für die Familie

Unter der Woche genug Zeit für die Familie?

7Basis: Bundesrepublik Deutschland, Eltern von Kindern unter 18 JahrenQuelle: Allensbacher Archiv; Monitor Familienleben 2012

Väter Mütter

1) Auch Mütter in Elternzeit oder Mutterschutz

29%

8%

44%

7%

17%

14%

43%

65%

29%

12%

6%

28%

16%

12%

Vollzeitbe-rufstätig (%)

Teilzeitbe-rufstätig (%)

Nicht be-rufstätig1) (%)

70 21 5

37 13 5

19 17 1

31 41 61

6 5 15

25 39 76

9 10 –

Ich muss viel arbeiten, ich bin beruflich stark gefordert

Ich bin beruflich viel unterwegs

Meine Arbeitszeiten sind ungünstigIch brauche viel Zeit für den Weg zur ArbeitIch brauche viel Zeit für den HaushaltMeine Hobbies nehmen viel Zeit in AnspruchIch brauche viel Zeit für die Kinderbetreuung

Deshalb fehlt es Eltern an Zeit

Mütter

"Das sorgt häufiger dafür, dass mir dann die Zeit für anderes fehlt" – Auszug

Für 65% der Väter bleiben berufliche Anforderungen der Zeitfresser No. 1

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Familienzeitpolitik kann helfen: Aufgabe für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Quelle: BMFSFJ; Roland Berger

Zeit ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Lebensqualität und das Wohlergehen von Familien

Familienzeitpolitik ist Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen

Zeitpolitik fordert auch die Zivilgesellschaft (Unternehmen, Verbände, Institutionen)

In einer Gesellschaft, in der Frauen und Männer Familie und Beruf in Einklang bringen müssen und wollen, wird Zeit entscheidend

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Handlungsfelder der Familienzeitpolitik

Quelle: BMFSFJ; Roland Berger

Familienzeitregelungen flexibilisieren, z.B. BEEG, Flexibilisierung der Elternzeit, Großelternzeit

Arbeitszeitregelungen prüfen und ggf. auf Veränderungen hinwirken (Gesetzgeber, Tarifpartner)

Kinderchancen verbessern (Elternchance ist Kinderchance)

Infrastruktur ausbauen– Kinderbetreuung– Familienunterstützende Dienstleistungen

kommunale Zeitpolitik stärken

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Das Pilotvorhaben "Kommunale Familienzeitpolitik" der Lokalen Bündnisse definiert konkrete Ziele

Quelle: Roland Berger

Aufbereiten der Erkenntnisse in übertragbare Konzepte, Methoden und Instrumente

Identifikation von Erfolgsfaktoren und Hemmnissen bei der Umsetzung von Familienzeitpolitik und ggf. Ableiten von Impulsen für die Gesetzgebung

Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern – Schaffen einer Grundlage für das Wohlergehen von Familien

Den Standort durch familienbezogene Zeitpolitik profilieren

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Kommunale Familienzeitpolitik wird gemeinsam von Unternehmen, Verwaltung und weiteren Partnern umgesetzt

Quelle: BMFSFJ; Roland Berger

Zeitverwendungswünsche der Eltern respektieren

Bessere Synchronisation der lokalen Taktgeber

Erwerbstätigkeit von Vätern und Müttern im gewünschten Umfang ermöglichen

Zeitsouveränität vergrößern

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Ideen und Ansatzpunkte für kommunale Familienzeitpolitik

Zeitverwendungswünsche der Familien sind Grundlage (u.a. Befragungen, Zeittagebücher)

> Transparenz und Kommunikation von Angeboten spart Familien Zeit, Zugang wird leichter> Zuziehende/junge Familien leben sich durch Willkommensangeboten leichter ein> Zeit für Behördengänge wird gespart mit E-Government und Abbau von Bürokratie> Familienunterstützende Dienstleistungen wie Wäsche und Bügelservice schaffen Zeit> Mobilität von Eltern (Ride-/Carsharing) und Kindern (Walkingbusse) erleichtern

Familien erleben mehr Zeitsouveränität

> Umfassend zeitlich abgestimmte Unterstützungs-, Mobilitäts- und Betreuungsangebote ermöglichen es Müttern und Vätern, ihre Erwerbswünsche umsetzen

> Familien, in denen beide Elternteile arbeiten oder nur ein Elternteil sorgen kann, werden mit passgenauen Betreuungs- und Unterstützungsangeboten entlastet

> Unternehmen berücksichtigen verstärkt Arbeitszeitwünsche von Müttern und Vätern> Eltern im Schichtdienst werden unterstützt- bspw. bei der Schichtplanung besonders

berücksichtigt, in der Organisation von Wegen und Alltagsaufgaben entlastet

Väter und Mütter können Erwerbs-wünsche besser umsetzen

> Pendelnde Eltern profitieren von einer besseren Abstimmung von öffentlichem Nahverkehr, Arbeits- und Betreuungszeiten

> Studierende mit Kind können Familie und Studium besser vereinbaren, indem Vorlesungszeiten, Semester und Öffnungszeiten von Betreuungsangeboten koordiniert werden

> Ärzte, Dienstleister und Verwaltung stimmen ihre Öffnungszeiten auf Eltern ab

Zeiten lokaler Taktgeber werden besser abgestimmt

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Fünf Lokale Bündnisse wurden als Pilotstandorte für das Vorhaben "Kommunale Zeitpolitik für Familien" ausgewählt

Quelle: Roland Berger

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