1 Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht Geldpolitik und...

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1 Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht Geldpolitik und Fiskalpolitik

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Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht

Geldpolitik und Fiskalpolitik

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1. Definition Geld

Als Geld bezeichnet man das in einer Volkswirtschaft verwendetet allgemeine Tauschmittel.

Es dient in der Regel…

als Zahlungsmittel,

als Recheneinheit (Wertmaßstab) und

als Wertaufbewahrungsmittel (Wertspeicher).

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2. Währung

Def.: Als Währung bezeichnet man die Geldverfassung eines Landes, die in Gesetzen, v.a. im Notengesetz, niedergelegt ist und im Einzelnen Folgendes regelt:

die Geldeinheit die Stückelung die Ausgabeberechtigung Die gesetzliche Anerkennung als Zahlungsmittel etc.

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3. Der Wert des Geldes

Binnenwert (Wert des Euro in „Euroland“) Außenwert (Wert des Euro außerhalb des „Eurolandes“)

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4. Inflation und Deflation

Unter Inflation versteht man eine Zeit allgemein und dauerhaft steigender, unter Deflation eine Zeit allgemein und dauerhaft sinkender Güterpreise.

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Deflation

Gütermenge > Geldmenge

= übermäßigen Güterangebot steht beschränkte Kaufkraft gegenüber

Geld gewinnt an Wert = steigender Geldwert Preise sinken = Rückgang des Preisniveaus

Folge: Waren können oft nur unter Wert abgesetzt werden

Verluste für Betriebe; Konkurse

Arbeitslosigkeit

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Ursachen

Gütermenge

Rekordernten

Überproduktion

Geldmenge

Geldhortung (damit nicht im Umlauf)

Starke Besteuerung

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Gleichgewicht

Gütermenge = Geldmenge Stabiler Geldwert

In der Realität kaum vorhanden

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Inflation

Gütermenge < Geldmenge

=übermäßige Kaufkraft steht einem beschränktem Güterangebot gegenüber

=Prozess einer anhaltenden und erheblichen Steigerung des Preisniveaus

Geld verliert an Wert = sinkender Geldwert Preise steigen = Steigerung des Preisniveaus

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Ursachen von Inflation

Nachfrageinflation

Angebotsinflation

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Nachfrageinflation

Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (Nachfrageschub) bewirktInflation

Ursachen für Nachfrageschub:

- verändertes Ausgabe- & Sparverhalten privater Haushalte- erhöhtes Interesse des Auslands an inländischen Produkten (Export)- zusätzliche Ausgaben des Staates (Subventionen,...)- erhöhte Investitionen der Unternehmen

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Nachfrageschub wirkt inflationsfördernd wenn,....

Keine ausreichende Ausweitung der Produktion

kein Rückgang der Bestellungen für andere Waren und Dienstleistungen „inflatorische Lücke“ zwischen gesamtwirtschaftlicher Nachfrage und

dem gesamtwirtschaftlichen Angebot

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Angebotsinflation

= inflatorische Impulse von der Angebotsseite ausgehend

Zwei Fälle

1. Wettbewerbsbeschränkung

2. Kostenanstieg

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Wettbewerbsbeschränkung

Unternehmen haben monopolähnliche Position in der Lage Preisanhebungen am Markt durchzusetzen

Anlass:- Streben nach höherem Gewinn- höherer Kapitalbedarf

wird über höhere Preise finanziert

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Beispiel: öffentliche Unternehmen

Zur Finanzierung großer Zukunftsprojekte heben Verkehrsunternehmen ihre Preise an und können dies wegen mangelnden Wettbewerbs und der Abhängigkeit der Abnehmer von ihrem Angebot auch durchsetzen.

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Kostenanstieg

Produktionskosten steigen Kostenanstieg lässt sich, zumindest teilweise, auf die Preise

überwälzen

Gründe für den Kostenanstieg

- steigende Lohnkosten- Steigende Kreditkosten als Folge von Zinserhöhungen- Steigende Kosten für importierte Vorleistungen- Steueranhebungen erhöhen Absatzpreise Schmälern den Nettogewinn

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Auswirkungen von Inflation

Gewinner

- Unternehmer- Schuldner- „Spekulanten“- „Schwarzhändler“

Verlierer

- Gläubiger Realwertverluste- Bezieher fester Einkommen Sinkende Realeinkommen- kleine Selbstständige- Kranke- Kinder

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Auswirkungen von Inflation

Verarmung großer Teile der Bevölkerung

Vertrauen in das Geld geht verloren

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5. EZB

Direktorium

Präsident Vizepräsident 4 weitere Mitglieder (von Staatschefs der EU- Länder ernannt)

EZB- Rat Direktorium und Notenbankchefs der 12 Nationalbanken

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Ziele und Aufgaben der EZB-Geldpolitik

Oberste Ziel: Geldwertstabilität und Preisniveaustabiltät

Banknotenausgabe

Bargeldloser Zahlungsverkehr, Versorgung der Geschäftsbanken mit EZB-Geld

Verwaltung der Währungsreserven

Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik solange die Preisniveaustabilität nicht gefährdet ist

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EZB als unabhängige Institution

Personelle Unabhängigkeit

Institutionelle Unabhängigkeit

Finanzielle Unabhängigkeit

Operative Unabhängigkeit

Offenmarktgeschäfte

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Offenmarktgeschäfte

Kauf und Verkauf von Wertpapieren durch EZB auf den offenen Markt

Bei der Durchführung der Offenmarktgeschäfte wird das sog. Tenderverfahren angewandt, das ähnlich einer Auktion in drei Schritten erfolgt:

Ausschreibungsverfahren durch die EZB

Bietungsverfahren durch die Geschäftsbanken (Wünsche bezgl. der Zentralbankgeldmenge)

Zuteilungsverfahren durch die EZB

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6. Mögliche Methode im AWT-Unterricht

Geld und Fiskalpolitik kann möglicherweise durch

Durch eine Erkundung der EZB oder Bundesbank erfolgen.

Fächerübergreifender Unterricht mit GSE (Inflation in Deutschland vor und nach dem Krieg)