1. Unterrichtliche Voraussetzungen, Legitimation und...
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Modul 5
Silke Möllmann Modul zum Biologieunterricht in Französisch Thema: Les nutriments Jahrgangsstufe: Grundkurs Französisch 12 Schule: Konrad-Adenauer-Gymnasium Bonn
1. Unterrichtliche Voraussetzungen, Legitimation und Aufbau der
Unterrichtsreihe
Die Unterrichtsreihe "Les nutriments" wurde im Januar 2000 am Konrad-Adenauer-Gymnasium in
Bonn-Bad Godesberg erprobt. Da der Französischunterricht an dieser Schule nicht im
Klassenverband stattfindet, konnte eine bilinguale Unterrichtsreihe mit Französisch als
Arbeitssprache nicht im Rahmen des Biologieunterrichts einer Klasse der Sekundarstufe I
durchgeführt werden. Gewählt wurde daher ein Grundkurs Französisch der Jahrgangsstufe 12 mit 9
Schülerinnen und 2 Schülern. Sie verfügten über die sprachlichen Voraussetzungen, nicht alle
belegten jedoch das Fach Biologie, so dass die fachlichen Voraussetzungen sehr unterschiedlich
waren. Aus diesem Grund wurde ein biologisches Thema gewählt, das grundsätzlich von jeder
Schülerin und jedem Schüler dieser Lernstufe fachlich zu bewältigen war: Les nutriments [die
Nährstoffe]. Der Themenbereich Ernährung ermöglicht es, eine Vielzahl von Schülerinnen und
Schülern anzusprechen und an deren Lebenswirklichkeit anzuknüpfen. Das Wissen um Struktur und
Funktion der Nährstoffe und der bewusste Umgang mit der eigenen Ernährung ist darüber hinaus im
Sinne der Gesundheitserziehung von hohem pädagogischem Interesse. Für die Behandlung dieses
Stoffes sind Kenntnisse aus dem Biologieunterricht der Sekundarstufe II keine Voraussetzung.
Schülerinnen und Schüler, die einen Grundkurs oder Leistungskurs Biologie oder einen Leistungskurs
Sport belegten, hatten dennoch Vorteile, da beispielsweise der chemische Aufbau der Nährstoffe
und die Funktionsweise der Enzyme in der Jahrgangsstufe 11 und 12 behandelt werden.
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Die sprachlichen Voraussetzungen entsprachen denen eines durchschnittlichen Französisch-
Grundkurses der Jahrgangsstufe 12. Die Schülerinnen und Schüler hatten alle sprachlichen Mittel
ausschließlich im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts erworben. Bilingualen Unter-richt hatten sie
niemals kennen gelernt, sie verfügten insofern nicht über fachspezifisches Vokabular.
Ihre Legitimation im Rahmen des Französischunterrichts fand die Unterrichtsreihe als eine
experimentelle Form inhaltsorientierten Sprachunterrichts, in der die Fremdsprache von der Lehrerin
und von den Schülerinnen und Schülern als Arbeitssprache erfahren wurde.
Die Unterrichtsreihe - als Kurzprojekt konzipiert - erstreckte sich über fünf Schulstunden. Zunächst
wurde eine allgemeine Einordnung der verschiedenen Lebensmittel in die Nährstoffgruppen -
Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße - vorgenommen. Ein Informationstext diente der vertieften
Betrachtung der Bedeutung der Nährstoffe für den menschlichen Körper. In der folgenden Stunde
erstellten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe einer Nährstofftabelle einen Ernährungsplan für eine
gesunde Ernährung. In der dritten Stunde fand eine vertiefte Betrachtung der Nährstoffgruppe
"Kohlenhydrate" statt. Die Arbeitsform des Mikroskopierens fand in dieser Stunde bei der Analyse
der Kartoffelstärke Anwendung. Eine Übersicht über die Verdauung und Resorption der Nährstoffe,
bei der Informationen aus einer tabellarischen Abbildung in Textform übertragen werden mussten,
gab erneut Gelegenheit, die Nährstoffgruppen vergleichend zu betrachten. Eine von Textmaterial
ausgehende Besprechung des Teilthemas "Enzyme" ermöglichte weitere Einblicke in den
Verdauungsprozess.
Übersicht über den Reihenverlauf
Stunde Inhalt
1. Stunde Les nutriments et leur importance pour l'alimentation de l'homme
(Die Nährstoffe und ihre Bedeutung für die Ernährung des Menschen
2. Stunde Qu'est-ce qu'une alimentation saine ?
(Was ist eine gesunde Ernährung?)
3. Stunde Les glucides - étude approfondie de l'amidon
(Die Kohlenhydrate - eine vertiefte Behandlung der Stärke)
4. Stunde La structure des aliments et leur digestion
(Die Struktur der Nährstoffe und ihre Verdauung)
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5. Stunde La fonction des enzymes
(Die Funktion der Enzyme)
2. Darstellung des Unterrichtsgegenstandes
2.1 Sachanalyse
Neben Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Wasser sind Nährstoffe wesentliche
Bestandteile der Nahrung. Als Nährstoffe werden Substanzen bezeichnet, die vom Organismus zu
energieärmeren oder energielosen chemischen Verbindungen abgebaut werden können. Sie dienen
vorwiegend der Energiegewinnung, aber auch dem Stoffwechsel zum Aufbau der Körpersubstanz.
Zu den Nährstoffen gehören Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.
In tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Milch, Butter, Käse, Fett und Eiern überwiegt der
Gehalt an Eiweiß, während pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Kartoffeln oder Brot
überwiegend Kohlenhydrate enthalten. Eine ausschließliche Ernährung mit Fett, Eiweiß oder
Kohlenhydraten ist ohne gesundheitliche Schädigung des Organismus nicht möglich. Daher lebt der
Mensch von einer gemischten Kost.
Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Sie sind ein
Hauptbestandteil der Nahrung. Je nach Aufbau unterscheidet man Einfachzucker (Monosaccharide;
z. B. Glucose = Traubenzucker, Fructose = Fruchtzucker), Zweifachzucker (Disaccharide; z. B.
Maltose = Malzzucker, Saccharose = Rohrzucker) und Mehrfachzucker (Polysacharide; z. B.
Stärke und Glykogen). Die wichtigsten Kohlenhydrate der pflanzlichen Nahrung sind Stärke und
Zucker. Tierische Stärke wird als Glykogen bezeichnet. Es ist die Speicherform der Kohlenhydrate
in der Leber und in den Muskeln. Die Kohlenhydrate sind Energielieferanten und Speicherstoffe. Bei
der Verdauung von Stärke und Glykogen entsteht im Darm Glucose, die von der Darmschleimhaut
aufgenommen werden kann. Bestimmte pflanzliche Polysaccharide (z. B. Cellulose) können vom
Menschen nicht gespalten und resorbiert werden. Sie sind als Ballaststoffe für die normale
Funktion des Darmes von Bedeutung.
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Fette sind Energielieferanten, Aufbau- und Reservestoffe. Chemisch sind die Fette Verbindungen
(Ester) des dreiwertigen Alkohols Glyzerin mit Fettsäuren. Man unterscheidet gesättigte und
ungesättigte Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren enthalten eine oder mehrere Doppelbindungen. Zu
den wichtigsten Fettstoffen gehören die Neutralfette und die Öle, welche die kalorienreichsten
Nahrungsstoffe sind. Bei der Verdauung werden sie durch Hydrolyse in ihre Grundstoffe Glyzerin
und Fettsäuren gespalten, die dann vom Darmepithel aufgenommen werden.
Proteine (Eiweiße) sind vor allem Aufbaustoffe. Ihre Bausteine sind die Aminosäuren, die durch
Peptidbindungen miteinander verbunden sind. Im menschlichen Organismus sind 25 Aminosäuren
bekannt, acht davon sind essentiell, d. h. sie können vom Menschen nicht selbst hergestellt werden.
Sie müssen mit dem Nahrungseiweiß zugeführt werden. Proteine werden nur dann als
Energielieferanten verwendet, wenn sie in überschüssigen Mengen zugeführt werden.
Enzyme sind ihrem chemischen Charakter nach meist Proteine. Sie dienen als Katalysatoren, die
chemische Reaktionen beschleunigen, und spielen bei der Verdauung der Nährstoffe eine zentrale
Rolle.
(aus: Faller, A. 111988: "Der Körper des Menschen"; Brandis, H.-J./Schönberger, W. 81991:
"Anatomie und Physiologie")
2.2 Didaktische Reduktion
In der Unterrichtsreihe wurde der Schwerpunkt auf die Vermittlung der folgenden Inhalte gesetzt:
• die Einteilung der Nährstoffe in drei Gruppen
• das Vorkommen der Nährstoffe in den Nahrungsmitteln und ihr kalorischer Gehalt
(exemplarisch)
• die Bedeutung der Nährstoffe für den menschlichen Körper
• der schematische Aufbau der Nährstoffe und davon ausgehend die Verdauung der Nährstoffe
• die Bedeutung der Enzyme
• eine Einteilung der Kohlenhydrate in Mono-, Di- und Polysaccharide, Nachweis und
mikroskopische Betrachtung der Stärke
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Nicht behandelt wurden der genaue chemische Aufbau der Nährstoffe und der Enzyme und die
chemischen Prozesse beim enzymatischen Abbau der Nährstoffe. Verzichtet wurde auch auf eine
Berechnung des kalorischen Gehalts auf der Grundlage von Versuchen, die Schülerinnen und Schüler
erhielten die Kalorienangaben auf einer Tabelle. Nachweisreaktionen wurden nur bei der
Besprechung der Kohlenhydrate (Stärke) durchgeführt. Eine eingehende Behandlung der Proteine
und Fette (z. B. eine Unterteilung in essentielle und nicht essentielle Aminosäuren bzw. Fettsäuren
fand ebenfalls nicht statt).
3. Die Verknüpfung von fachlichem und sprachlichem Arbeiten
Grundlegendes Prinzip des bilingualen Kurzprojekts war es, die biologischen Fachinhalte und
Fachmethoden in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens zu stellen und die Fremdsprache zur
Arbeitssprache werden zu lassen. Diesem Leitgedanken folgend sollten Probleme im Bereich des
Wortschatzes im Unterricht keinen großen Raum einnehmen. Sprachliche Schwierigkeiten im Bereich
des themenspezifischen Vokabulars wurden vielmehr antizipiert und durch Vokabelangaben auf den
Arbeits- und Informationsblättern vorentlastet.
Auch bei der Wahl der Fachmethoden wurde einzig von fachspezifischen Notwendigkeiten
ausgegangen. Tatsächlich findet aber auch bei zahlreichen biologischen Arbeitsmethoden, die auch
bei dieser Unterrichtsreihe wesentlich waren, fortwährend eine Sprachanwendung statt. So ist
beispielsweise die Beschreibung von Abbildungen eine charakteristische Arbeitsform des
Biologieunterrichts. Die Beschreibung der Funktionsweise von Enzymen (5. Stunde) ist ebenso zu
dieser methodischen Form zu zählen wie die Übertragung der Information einer tabellarischen
Abbildung (Arbeitsblatt M3) in einen zusammenhängenden Text. Auch das praktische Arbeiten wie
beispielsweise das Durchführen einer Nachweisreaktion und das Mikroskopieren (3. Stunde)
verlangen in jedem Fall eine sprachliche Wiedergabe der erfassten Inhalte. Dies spiegeln auch die
Arbeitsaufträge wider: Décrivez ce que vous observez ..., Expliquez le résultat de l'expérience
..., Quelles sont les informations du tableau ...
Auch konkrete Textarbeit ist Teil des Biologieunterrichts, können doch viele Fakten gerade in der
Sekundarstufe II nur über Texte vermittelt werden, so die exakte Funktionsweise von Enzymen.
Daher können auch Arbeitsformen des Sprachunterrichts in sinnvoller Weise auf den
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naturwissenschaftlichen Unterricht übertragen werden, z. B. das Unterstreichen von wesentlichen
Textaussagen oder von Schlüsselbegriffen (5. Stunde, M9). Die Förderung der
Fremdsprachenkompetenz war somit stets mit dem fachlichen Arbeiten verknüpft.
Bei der Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien wurde darauf geachtet, dass die sprachlichen
Probleme nicht zu viel Raum einnehmen, um die Schülerinnen und Schüler nicht durch eine sehr
große Anzahl unbekannter Vokabeln zu entmutigen.
Das Desiderat, Unterrichtsmaterialien im Sinne einer authentischen Begegnung mit der Fremdsprache
möglichst französischen Schulbüchern zu entnehmen, konnte daher nicht durchgehend erfüllt werden.
Die Texte, Arbeitsanweisungen und Beschriftungen der Abbildungen aus den französischen Werken
mussten häufig abgeändert werden, wenn auch z. T. nur in geringfügigem Maß. In der folgenden
Tabelle werden in einigen Beispielen der Originaltext und der den Schülerinnen und Schülern zur
Verfügung gestellte Text gegenübergestellt (Originaltext aus Caillon, M. 1991: "Biologie de l'homme
dans son environnement").
Originaltext abgeänderter Text
«Parmi les 20 acides aminés susceptibles d'être présents dans une protéine, ....»
«Parmi les 20 acides aminés qui peuvent être présents dans une protéine...» (M2)
«Les fibres alimentaires présentes dans les céréales, les fruits, les légumes, sont faites de grosses molécules (cellulose, hémicellulose, pectine, lignine). Elles ne subissent pas l'action des enzymes digestives. Elles ne sont donc pas absorbées à travers la paroi de l'intestin et sont rejetée avec les matières fécales.»
«Les fibres alimentaires présentes dans les céréales, les fruits, les légumes, sont faites de grosses molécules. Elles ne sont pas digérées et absorbées et sont rejetées avec les matières fécales.» (M2)
Beschriftung auf dem Arbeitsblatt „La digestion“ (M8):
«suc gastrique» «l'estomac»
Andere Texte wurden von mir selbst verfasst bzw. aus deutschen Quellen übersetzt, da sich in
keinem mir zur Verfügung stehenden französischen Lehrbuch ein Text fand, der sowohl in fachlicher
wie in sprachlicher Hinsicht geeignet war (z. B. Informationstext «La fonction des enzymes»;
M9).
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4. Darstellung des Verlaufs einzelner Stunden
1. Stunde: Les nutriments et leur importance pour l'alimentation de
l'homme
Verlaufsplan:
Unterrichts-phase
Inhalt Medien Sozialform
Einstieg • Zuordnung der verschiedenen Lebensmittel zu den Gruppen "glucides", "lipides", "protéines", "vitamines"
• Charakterisierung der nutriments
Folienstücke M1 Unterrichts-gespräch
Erarbeitung • Arbeitsblatt zur Zusammensetzung der Lebensmittel und ihrer Bedeutung für die menschliche Ernährung, Aufgabe 1
• ein oder zwei Gruppen schreiben auf Folie
Informationstext M2
Arbeitsblatt M4
Partner-arbeit
Sicherung • die Gruppen stellen ihre Ergebnisse auf Folie vor
• gemeinsame Besprechung
• begründete Darstellung des Ernährungsplans
Folie M4 Unterrichts-gespräch
Hausaufgabe • Aufgabe 2 des Arbeitsblattes: Formulez des règles d'une alimentation saine.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit Neugier, aber auch mit etwas Scheu an das Thema
"Biologieunterricht auf Französisch" begeben. Das Folienpuzzle, bei dem die Lebensmittel auf der
Grundlage allgemeinen Vorwissens den Nährstoffgruppen zugeordnet werden sollten, war sehr
ansprechend. Alle Schülerinnen und Schüler konnten ihr Vorwissen einbringen und somit auf die
Aussagen der Lerngruppe eingehen. Sie erfuhren bei diesem Einstieg in die bilinguale Reihe, dass
Fachinhalte und nicht - wie vielleicht befürchtet - Vokabelarbeit im Vordergrund stehen sollten. Die
Versprachlichung war dennoch nicht ganz einfach, obgleich simple Aussagen gefragt waren ("Le
poisson contient des protéines."). Dies mag durchaus daran liegen, dass die Schülerinnen und
Schüler sich in der Oberstufe im Französischunterricht kaum noch mit Gegebenheiten des Alltags
auseinandersetzen.
Bereitwillig und ohne größere Probleme beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit den
Informationsblättern. Die Vokabelhilfen ermöglichten ihnen, die Informationen voll zu erfassen, wenn
es auch hier unerwartete Vokabelprobleme gab, beispielsweise indispensable, essentiel, haricot,
sain, convenable. Die schriftliche Darlegung der Ergebnisse auf dem Arbeitsblatt konnte gut
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bewältigt werden. Schwieriger war die anschließende Präsentation der Ergebnisse vor der gesamten
Lerngruppe.
Die Schülerinnen und Schüler, die keinen Biologiekurs bzw. Sport-Leistungskurs belegen, zeigten
sich weniger willig, sich auf die Fachinhalte einzulassen.
2. Stunde: Qu'est-ce qu'une alimentation saine?
Verlaufsplan:
Unterrichts-phase
Inhalt Medien Sozialform
Einstieg • Formulez des règles d'une alimentation saine. (Besprechung der Hausaufgaben; Aufgabe 2)
Arbeitsblatt M4 Unterrichts-gespräch
Erarbeitung • Erstellen eines Ernährungsplans für einen Tag mit Hilfe einer Nährstofftabelle (Aufgabe 3)
Nährstofftabelle M3 Arbeitsblatt M4
Gruppen-arbeit
Sicherung • Vorstellen und Diskussion der Ergebnisse Arbeitsblatt M4 Schüler-vortrag
Hausaufgabe • selbständige Erarbeitung der Klassifizierung der Kohlenhydrate mit Hilfe des Arbeitsblatts 2 zur Vorbereitung der nächsten Stunde
3. Stunde: Les glucides - étude approfondie de l'amidon
Verlaufsplan:
Unterrichts-phase
Inhalt Medien Sozialform
Einstieg • Klassifizierung der Kohlenhydrate nach chemischem Aufbau und Vorkommen auf der Grundlage der Hausaufgabe
Arbeitsblatt M5 Unterrichts-gespräch
Erarbeitung • S erhalten Versuchsanleitung und erklären mit eigenen Worten die Funktionsweise der Nachweis -reaktion mit Iod-Kaliumiodid
Versuchsanleitung M6, Iod-Kalium-iodid, Lebensmittel
Unterrichts-gespräch
Vertiefung • Mikrospieren der Stärkekörner in der Kartoffel
• Anfertigen einer Zeichnung
Mikroskop u. Zubehör Kartoffel
Partner-arbeit
Sicherung • gemeinsame Besprechung Unterrichts-gespräch
Die Betonung fachwissenschaftlicher Methoden in der Unterrichtsstunde war für die Schülerinnen
und Schüler motivierend und ließ bei der Beschreibung und Erklärung des Stärkenachweises
zunächst alle sprachlichen Probleme in den Hintergrund treten. Der Informationstext lieferte die
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nötigen Vokabeln zur Beschreibung des Versuchs, das Verstehen der Nachweisreaktion bot keine
Schwierigkeiten.
Die Mikroskopierphase beinhaltete zahlreiche praktische Probleme (Steckdosen finden, einstellen
des Mikroskops, defekte Lampen etc.), die wie auch die nachfolgende praktische Arbeit am
Mikroskop, bei der sich die Schülerinnen und Schüler über ihre mikroskopischen Bilder
austauschten, trotz meiner Aufforderung, französisch zu sprechen, auf deutsch bewältigt wurden. Um
diejenigen, die im Umgang mit dem Mikroskop nicht vertraut waren, nicht zu entmutigen, wurde als
Sozialform die Partnerarbeit gewählt, so dass praktische Probleme von mikroskopiererfahrenen
Schülerinnen und Schülern gelöst wurden.
Es zeigte sich, dass die Anwendung spezifisch biologischer Arbeitsmethoden dazu beitrug, die
Fachinhalte zum Mittelpunkt des Unterrichts zu machen. Allerdings waren den Schülerinnen und
Schüler zu wenig sprachliche Hilfen angeboten worden, die zur Beschreibung der mikroskopischen
Bilder notwendig gewesen wären, wie z. B. en forme de cercle, le grain, granuleux (Stärke ist in
Form von Körnchen sichtbar). Dies führte leider bei einigen Schülerinnen und Schülern zu dem
Gefühl, der Aufgabe weder sprachlich noch inhaltlich gewachsen zu sein.
4. Stunde: La structure des aliments et leur digestion
Verlaufsplan:
Unterrichts-phase
Inhalt Medien Sozialform
Einstieg • Folienstücke von Kohlenhydraten (Abbildung + Text)
• Zuordnung durch die S (Reaktivierung des Vorwissens über Kohlenhydrate aus der vorhergehenden Stunde)
Folienstücke M7 Unterrichts-gespräch
Erarbeitung 1. Folienstücke von Proteinen und Fetten – Zuordnung
2. Erstellung eines Tafelbildes zum schematischen Aufbau der Nährstoffe
Folienstücke M7 Unterrichts-gespräch
3. Ausgeben des Arbeitsblattes M8 zur Verdauung der Nährstoffe: Umwandlung der Informationen der tabellarischen Abbildung in einen zusammenhängenden Text mit der Vorgabe, den Weg der Nahrung durch den Körper zu beschreiben.
Arbeitsblatt M8 Einzel-arbeit
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Sicherung • Gemeinsame Besprechung Unterrichts-gespräch
Hausaufgabe • Wiederholung der Kenntnisse über die Verdauung, ggf. (inhaltliche) Korrektur des selbstverfassten Textes
5. Stunde: La fonction des enzymes
Verlaufsplan:
Unterrichts-phase
Inhalt Medien Sozialform
Einstieg • schematische Abbildung von Stärke, die durch Enzyme erst in Disaccharide, dann in Monosaccharide gespalten wird
• Ableitung, dass Enzyme Stoffe sind, die notwendig für den Abbau der Nährstoffe sind, selbst aber aus dieser Reaktion unverändert hervorgehen.
Tafelbild Unterrichts-gespräch
Erarbeitung • S erhalten Informationstext M9 über Enzyme und unterstreichen die zentralen Textaussagengemeinsame Erstellung eines Tafelbildes
Informationstext M9 Partner-/ Einzel-arbeit
Sicherung • mündliche Wiederholung der wesentlichen Inhalte des Tafelbildes
Tafelbild Unterrichts-gespräch
Evaluation der Reihe: Fragebogen
5. Evaluation
5.1 Die Vorbereitung der Unterrichtsreihe
Unterrichtsmaterial, das in fachlicher wie in sprachlicher Hinsicht gleichermaßen geeignet ist, kann als
Dreh- und Angelpunkt für das Gelingen eines bilingualen Projekts aufgefasst werden. Bei der
Vorbereitung der Unterrichtsreihe stellte sich heraus, dass französische Schulbücher für die
Verwendung im bilingualen Unterricht nur bedingt geeignet sind. Neben den sprachlichen
Anforderungen (vgl. 3) machen inhaltliche Abweichungen es fast unmöglich, sie für eine
Unterrichtsreihe, die sich an deutschen Lehrplänen orientieren soll, zu benutzen. So sind die
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französischen Biologielehrwerke ausgesprochen medizinisch ausgerichtet und geben keine Anleitung
zum praktischen Arbeiten. Der deutsche Lehrmittelmarkt bietet für den bilingualen Biologieunterricht
ebenfalls keine Unterrichtsmittel an, so dass sich die eigenständige Erstellung des Unterrichtsmaterials
ausgesprochen aufwendig gestaltete. Auf das Problem der somit nicht durchgehend erreichbaren
"Authentizität" wurde bereits hingewiesen (vgl. 3).
5.2 Die Durchführung der Unterrichtsreihe
Im Verlauf der Unterrichtsreihe zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler insgesamt die
biologischen Inhalte recht gut bewältigen konnten. Die Unterrichtssprache war fast ausschließlich
Französisch, nur bei der Klärung einiger komplexer Sachverhalte wurde die Muttersprache
gebraucht. Gegenstand der Unterrichtsstunden waren in jedem Fall nur die biologischen Themen,
keinesfalls jedoch die Fremdsprache. Da die Unterrichtsreihe in einem Grundkurs Französisch
stattfand, war dies den Schülerinnen und Schülern nicht von Anfang an klar, einige drängten zu
Beginn stets, erst einmal mit der "Vokabelarbeit" zu beginnen. Das Grundprinzip "die Fremdsprache
ist Arbeitssprache" wurde jedoch im Verlauf der Reihe von den Schülerinnen und Schülern
verinnerlicht.
Zum Teil wären zusätzliche sprachliche Hilfen sinnvoll gewesen (vgl. 4), denn sobald zugleich neue
Inhalte erarbeitet wurden und zudem das Vokabular zur Beschreibung, Erklärung etc. fehlte, stellte
sich bei den Schülerinnen und Schülern recht schnell ein Gefühl der Unsicherheit ein. Bei der
abschließenden Evaluation äußerten auch mehrere Schülerinnen und Schüler Kritik an "zu vielen
unbekannten Vokabeln". Insbesondere jene Schülerinnen und Schüler, die das Fach Biologie nicht
mehr belegten, ließen sich schnell entmutigen. So gaben zwei Schülerinnen und Schüler an, die
inhaltlichen und auch die sprachlichen Anforderungen als "schwierig" bis "überfordernd" empfunden
zu haben. Dieses Problem würde in einem bilingualen Unterricht, der im Rahmen des Fachunterrichts
und nicht im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts stattfindet, vermutlich weniger häufig auftreten.
Als sehr motivierend stellte sich die Betonung des naturwissenschaftlich-fachmethodischen Arbeitens
heraus. So antworteten die Schülerinnen und Schüler zum Schluss auf die Frage "Was hat Ihnen an
der Unterrichtsreihe besonders gefallen?": "Das Mikroskopieren", "Art wie wir das Thema
besprochen haben: etwas anderes als nur Geschichten und Textanalyse", "die Experimente". Bei
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diesen Arbeitsformen konzentrierten sie sich so sehr auf die naturwissen-schaftlichen Aspekte, dass
die meisten im Nachhinein gar angaben, sie hätten in der Fremdsprache "keine" oder "wenig"
Fortschritte gemacht. Tatsächlich jedoch haben sie sich fünf Unterrichtsstunden lang zur Bewältigung
der komplexen biologischen Inhalte intensiv mit der Fremdsprache auseinandergesetzt.
Das Unterrichtsprojekt macht deutlich, dass die Aussage "Jeder Unterricht ist Sprachunterricht" auch
auf den Biologieunterricht zutrifft. Sprache ist ständiger Begleiter der naturwissenschaftlichen Arbeit,
denn Experimente müssen ausgewertet werden, Abbildungen und mikroskopische Bilder müssen
beschrieben, Tabelleninformationen in zusammenhängende Texte umgewandelt werden. Unter
diesem Aspekt und auch angesichts des deutlichen sprachlichen Fortschritts, den die Schülerinnen
und Schüler m. E. in den fünf Stunden gemacht haben, muss das bilinguale Modul als erfolgreiches
Projekt und der bilinguale Unterricht insgesamt als äußerst lohnenswerte Unterrichtsform angesehen
werden.
Literatur
Bickel, H. u.a. 21997: "Natura. Oberstufe, Biologie für Gymnasien". Band 3. Stuttgart/Mün-
chen/Düsseldorf/Leipzig: Klett.
Caillon, M. 1991: "Biologie de l'homme dans son environnement". Paris: Hachette.
Faller, A. 111988: "Der Körper des Menschen". Stuttgart/New York: Thieme.
Brandis, H.-J./Schönberger, W. 81991: "Anatomie und Physiologie". Stuttgart/Jena/New York:
Fischer.
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Materialien
zum Modul
im Biologieunterricht
Les nutriments
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Materialien
M1 bewegliche Folienstücke zur Einordnung der Lebensmittel in Nährstoffgruppen
M2 Informationsblatt L'alimentation de l'homme
M3 Tabelle Composition des aliments
M4 Arbeitsblatt La composition de l'alimentation est importante
M5 Arbeitsblatt Les glucides
M6 Informationsblatt Le test de reconnaissance de l'amidon
M7 bewegliche Folienstücke: Zuordnung der chemischen Stoffgruppen zu schematischen
Abbildungen der Moleküle
M8 Arbeitsblatt La digestion
M9 Informationsblatt La fonction des enzymes
141
M1
142
143
M2 les nutriments - feuille d'information n°1
L'alimentation de l'homme
IIll ffaauutt eennttrree 99 220000 kkJJ eett 1100 110000 kkJJ ppaarr jjoouurr ppoouurr uunn hhoommmmee aadduullttee eett eennttrree 77 556600 kkJJ eett 88 440000 kkJJ ppaarr jjoouurr ppoouurr uunnee ffeemmmmee.. CCeettttee éénneerrggiiee sseerraa ffoouurrnniiee ppaarr lleess aalliimmeennttss.. UUnnee ssuubbssttaannccee aalliimmeennttaaiirree qquuii ffoouurrnniitt ddee ll''éénneerrggiiee eesstt aappppeellééee ""uunn nnuuttrriimmeenntt"".. LL''éénneerrggiiee nnee ppeeuutt eenn aauuccuunn ccaass êêttrree aappppoorrttééee ppaarr uunn sseeuull ttyyppee dd''aalliimmeennttss.. EEllllee ddooiitt oobblliiggaattooiirreemmeenntt pprroovveenniirr ddee ttrrooiiss ttyyppeess:: pprroottééiinneess,, gglluucciiddeess eett lliippiiddeess eett sseelloonn uunn ééqquuiilliibbrree hhaarrmmoonniieeuuxx.. PPoouurr ddeess bbeessooiinnss ddee 1100 000000 kkJJ,, llaa rraattiioonn jjoouurrnnaalliièèrree ddooiitt êêttrree ddee:: -- 5588 %% ddee gglluucciiddeess,, ssooiitt 332244 gg;; -- 3300 %% ddee lliippiiddeess,, ssooiitt 8877 gg;; -- 1122 %% ddee pprroottiiddeess,, ssooiitt 7700 gg..
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lleess gglluucciiddeess –– KKoohhlleennhhyyddrraattee
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lleess mmaattiièèrreess ffééccaalleess –– AAuusssscchheeiidduunnggeenn ((KKoott))
M3
144
Composition des aliments aalliimmeennttss ((tteenneeuurr ppoouurr 110000 gg))
valeur énergétique (kJ)
pprroottééiinneess ((gg))
lliippiiddeess ((gg))
gglluucciiddeess ((gg))
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227777 11227788
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33,,55 2222,,88
33,,88
55 11,,33 44,,55
8888,,55 5511,,33 8866,,44
ggrraaiisssseess bbeeuurrrree hhuuii lleess
33008800 33777711
00,,66 ------
8811 9999,,99
00,,77 ------
1177,,44 ------
vviiaannddeess bbooeeuuff ppoorrcc mmoouuttoonn
11005566 11221199
999933
1166,,44 1144,,66 1188
1199,,22 3322 1188
------ ------ ------
6622,,77 5522,,66 6644
ccéérrééaalleess ppaaiinn bbllaanncc ppââtteess rriizz
11009988 11555500 11447711
88,,22 1122,,55
66,,77
11,,22 11,,22 00,,44
5511 7755,,22 8800,,44
3388 1100,,44 1122
lléégguummeess ppoommmmee ddee tteerrrree ssaallaaddee hhaarriiccoottss vveerrttss ccaarroottttee aarrttiicchhaauutt ttoommaattee
335566 7755
116633 117722 114422
9922
22,,11 11,,33 11,,99 11,,11 22,,77 11,,11
00,,11 00,,22 00,,22 00,,22 00,,22 00,,22
1177,,77 22,,55 77,,11 99,,11 44,,99 44,,77
7799,,88 9955,,11 9900,,11 8888,,66 8855,,55 9933,,55
ffrruuiittss aabbrriiccoott bbaannaannee ppoommmmee ppêêcchhee
221100 339944 223399 221100
00,,99 11,,11 00,,33 00,,66
00,,22 00,,22 00,,66 00,,11
1122,,88 2222,,22 1155 1111,,88
8855,,33 7755,,77 8844 8866,,66
aalliimmeennttss ssuuccrrééss cchhooccoollaatt nnooiirr ccoonnffii ttuurree ssuuccrree
22338888 11119900 11666688
44,,44 00,,66
------
3355,,11 00,,11
------
5577,,99 7700 9999,,55
00,,99 2299 ------
bbooiissssoonnss bbiièèrree tthhéé,, ccaafféé eeaauu mmiinnéérraallee
116688 00 00
00,,55 00 00
33,,66 00 00
44,,88 00 00
9900,,66 9999,,99
110000 les céréales – Getreideprodukte M4
145
les nutriments - feuille de travail n°1 La composition de l'alimentation est importante
1. Quelle est l'importance des nutriments pour l'alimentation de l'homme?
gglluucciiddeess pprroottééiinneess lliippiiddeess
2. Formulez des règles d'une alimentation saine.
a.
b.
c.
d.
e. 3. Composez un plan d'alimentation pour vous-même pour une journée. Utilisez le
tableau qui indique la composition des aliments.
11eerr ppeettii tt
ddééjjeeuunneerr
22èèmmee ppeettii tt
ddééjjeeuunneerr ddééjjeeuunneerr ggooûûtteerr ddîînneerr
146
M5 Les glucides ffoorrmmee ddee llaa mmoollééccuullee eexxeemmppllee eett llooccaalliissaattiioonn
mmoollééccuullee ffoorrmmééee ddee 66 aattoommeess ddee ccaarrbboonnee;; lliiééss eenn ffoorrmmee ddee cceerrccllee
gglluuccoossee ffrruuccttoossee
ddaannss lleess ffrruuiittss
ggaallaaccttoossee ddaannss llee llaaiitt
mmoollééccuullee ffoorrmmééee ddee 55 aattoommeess ddee ccaarrbboonnee;; lliiééss eenn ffoorrmmee ddee cceerrccllee
mmoonnoossaacccchhaarriiddeess
rriibboossee ddééssooxxyyrriibboossee
ddaannss lleess cchhrroommoossoommeess
eenncchhaaîînneemmeenntt ddee 22 mmoollééccuulleess ddee mmoonnoossaacccchhaarriiddeess
ssaacccchhaarroossee ssuuccrree ddee bbeetttteerraavvee ddiissaacccchhaarriiddeess
llaaccttoossee ssuuccrree ddee llaaiitt
eenncchhaaîînneemmeenntt ddee nnoommbbrreeuusseess mmoollééccuulleess ddee mmoonnoossaacccchhaarriiddeess
aammiiddoonn rréésseerrvveess ddeess ppllaanntteess
ggllyyccooggèènnee rréésseerrvveess ddeess aanniimmaauuxx
ppoollyyssaacccchhaarriiddeess
cceelllluulloossee ccoonnssttiittuuaanntt ddeess
cceelllluulleess ddeess ppllaanntteess le carbone - der Kohlenstoff la betterave - die Zuckerrübe
Répondez aux questions suivantes à l'aide du tableau.
1. Quels différents types de glucides existent-ils? Comment se distinguent-ils?
2. Quelles sont les caractéristiques les plus importantes du "squelette moléculaire" des monosaccharides?
3. Quelle est la fonction principale des polysaccharides?
4. Donnez un exemple d'un glucide qui a une fonction importante dans le corps humain.
147
M6 Le test de reconnaissance de l'amidon
PPoouurr llee tteesstt ddee rreeccoonnnnaaiissssaannccee ddee ll''aammiiddoonn uunnee ssoolluuttiioonn
dd''iiooddee ((mmééllaannggee dd''iiooddee eett dd''iioodduurree ddee ppoottaassssiiuumm)) eesstt
uuttii lliissééee.. OOnn aajjoouuttee qquueellqquueess ggoouutttteess ddee llaa ssoolluuttiioonn àà
ll''aalliimmeenntt qquuee ll''oonn vveeuutt aannaallyysseerr.. LL''aammiiddoonn ééttaanntt uunnee ggrroossssee
mmoollééccuullee eenn ffoorrmmee hhéélliiccooïïddaallee ,, lleess mmoollééccuulleess
dd''iiooddee ss''iinnssèèrreenntt ddaannss llaa ssppiirraallee dd''aammiiddoonn .. PPaarr
llaa ssuuii ttee,, lleess aalliimmeennttss qquuii oonntt ppoouurr ccoonnssttii ttuuaanntt ll''aammiiddoonn
cchhaannggeenntt ddee ccoouulleeuurr:: ii llss ssee ccoolloorreenntt eenn vviioolleett..
llee tteesstt ddee rreeccoonnnnaaiissssaannccee
–– ddiiee NNaacchhwweeiissrreeaakkttiioonn
IIoodd--KKaalliiuummiiooddiidd--LLöössuunngg
le constituant – Bestandteil
148
M7
protéine
amidon
lipides monosaccharides
polysaccharides
acides aminés
acides gras
149
disaccharides glucose M8
150
M9
151
La fonction des enzymes
Les aliments qui entrent dans l'intestin contiennent des substances d'une grande masse moléculaire, p. ex. les protéines ou l'amidon qui ne peuvent pas traverser les membranes cellulaires. Elles doivent être décomposées en molécules plus petites. Cette simplification est appelée la digestion. La décomposition des grosses molécules en molécules plus petites est possible grâce à des enzymes. Les enzymes permettent à ces réactions chimiques de se produire rapidement dans des conditions de température et de pH physiologiques.
L'amidon est digéré par deux enzymes: l'amylase de la salive qui agit dans l'estomac et l'amylase du pancréas qui agit dans l'intestin. L'effet de l'amylase aboutit à la formation d'un disaccharide. La digestion des glucides continue. En effet, les disaccharides obtenus sont transformés en monosaccharides dans l'intestin (glucose ou fructose). Les monosaccharides sont suffisamment petits pour être absorbables.
La simplification des lipides aboutit à la formation d'acides gras. L'enzyme essentielle est la lipase produite par le pancréas.
La simplification des protéines aboutit à la formation d'acides aminés. Les protéines sont attaquées par la pepsine, une enzyme de l'estomac, et par la protéase du pancréas. physiologique - qui concerne le corps (physiologisch, natürlich) la salive - der Speichel aboutir à - führen zu
devoir: Lisez le texte et soulignez les informations essentielles.