10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Gute Beispiele machen Schule 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt

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Die Broschüre enthält neben der Verfahrensbeschreibung viele Beispiele aus der Praxis an zertifizierten Schulen. Außerdem: Beiträge von Vertreterinnen und Vertretern der Institutionen, Kammern und Verbände.

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Gute Beispiele machen Schule

10 Jahre Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt

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Inhalt

4–5 GrußwortMarco Tullner, Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt

6 Schule soll auf das Leben vorbereiten Petra Reinbold-Knape,

Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE

7 Was bringt das Berufswahl-SIEGEL?Helmut Krodel, Geschäftsführer QFC

8–9 Alle Entwicklungsprozesse brauchen ZeitAnnette Eschner, Projektleiterin Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

10 Qualitätsstandards in der Berufs- und Studienorientierung Klemens Gutmann, Präsident Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt

11 Berufswahl und Berufsorientierung begleiten für eine gute Ausbildung und gute ArbeitKatrin Skirlo, Landesjugendsekretärin DGB-Jugend Sachsen-Anhalt

12 Sachsen-Anhalt feiert Jubiläum – 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL-Schulen mit vorbildlicher BerufsorientierungYvonne Kohmann, Geschäftsführerin Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT

13 Individuelle und praxisnahe Unterstützung bei der BerufswahlKirsten Jaeschke, Leiterin Geschäftsstelle Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt

14 Von der Berufsberatung zur ZukunftsberatungKay Senius, Bundesagentur für Arbeit, Vorsitzender der Geschäfts- führung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen

15 Zertifizierung mit dem Berufswahl-SIEGEL – seit 10 Jahren ein Anlass zur SelbstreflexionDr. Siegfried Eisenmann , Direktor des LISA

16–17 HWK und IHK – verlässliche Partner im SIEGEL-Prozess

18 Der Landeselternrat engagiert sichThomas Jaeger, Landeselternrat

19 Übersichtskarte aller SIEGEL-Schulen

20–55 SIEGEL-Schulen stellen sich vor

56–57 Statements am Projekt beteiligter Unternehmen

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Zukunftsfähigkeit – das ist die zentrale Forderung, die an unsere Gesellschaft und ihre Institutionen gestellt wird. Zukunftsbefä-higung zu vermitteln – das ist der Auftrag, den ein modernes Bildungswesen erfüllen muss. Mit Blick auf die demographischen Herausforderungen unserer Gesellschaft wird eine ausgezeichnete Studien- und Berufsori-entierung immer wichtiger. Eine gute Allge-meinbildung und eine gute berufliche Orientierung sind wichtige Bereiche einer gelingenden zukunftsorientierten Bildungs-biografie. Daher ist das Engagement der Schulen im Bereich der Berufswahlorientie-rung als Teil der individuellen Förderung und als Beitrag für eine Lebenswegplanung besonders wichtig. Eine praxisnahe und nachhaltige Berufs- und Studienorientierung an allen Schulen soll den Schülerinnen und Schülern den Weg in Ausbildung, Studium und Beruf ebnen. Jugendliche müssen früh-zeitig ihre beruflichen Chancen und Perspek-tiven kennen lernen. Als Eingangstor auf dem

Weg in den Arbeitsmarkt ist die Berufs- und Studienorientierung eine wichtige Grundlage für die gezielte Auswahl von Ausbildungs-plätzen und Studiengängen. Das Berufswahl-SIEGEL leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Berufs- und Studienorientierung ist als Bildungsauftrag an jeder Schule in Sachsen-Anhalt verortet. Erhält eine Schule jedoch das Berufswahl-SIEGEL, bedeutet dies, dass an dieser Schule in vorbildlicher Weise Schü-lerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt vorbereitet werden, ihnen der Übergang ins Berufsleben erleichtert wird und Eltern bei der Begleitung ihrer Kinder in der Berufs-wahlphase unterstützt werden. Aber auch Betriebe profitieren davon, wenn Schüle-rinnen und Schüler besser auf den Beginn der Berufsausbildung vorbereitet sind. Dies spricht für eine überdurchschnittliche und hochwertige Berufsorientierung, weil es Nachhaltigkeit garantiert und weil es mit klaren sowie anspruchsvollen Richtlinien für nachweisliches Tun der Schule in Sachen

Marco Tullner Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt

Foto © Ministerium für Bildung, Andreas Lander

Grußwort

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Berufs- und Studienorientierung steht.Für „SIEGEL-Schulen“ geht es um die Heraus-bildung eines spezifischen Profils und eine für die Schule angemessenen Gestaltung und Umsetzung von Berufs- und Studienorientie-rung. Sie überprüfen regelmäßig den Erfolg ihrer Aktivitäten und entwickeln sie kontinu-ierlich weiter. Das „SIEGEL“ ist ein echter Leistungsnachweis und stellt eine Auszeich-nung mit bundesweiter Bedeutung und Verbreitung dar. Seit 10 Jahren wird das Berufswahlsiegel an Schulen in Sachsen-Anhalt vergeben. In dieser Zeit wurde das Verfahren stetig weiter-entwickelt, um den gewachsenen Ansprü-chen an eine gelingende Berufs- und Studienorientierung gerecht zu werden. All dies ist nur möglich durch engagierte Partner aus Unternehmen, Institutionen und Organi-sationen, den ehrenamtlichen Juroren sowie Sponsoren, die die Zertifizierung unter-stützen und aktiv begleiten und nicht zuletzt

durch die Schulen, die sich den stetig wach-senden Anforderungen stellen. Diesen Part-nern und nicht zuletzt den Schulen gilt an dieser Stelle der besondere Dank verbunden mit dem Wunsch, dass sich noch mehr Schulen engagieren und ihre Berufs- und Studienorientierung nachhaltig gestalten.

Marco Tullner Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt

Petra Grimm-Benne Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration

Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt – ein Nachweis für überdurchschnittliche Berufswahlvorbereitung an Schulen

Petra Grimm-Benne Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt

Foto © Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration desLandes Sachsen-Anhalt

Grußwort

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Schule soll auf das Leben vorbereiten – darin sind sich alle einig. Doch die Arbeits- und Berufswelt wandelt sich beständig. Das setzt hohe Maßstäbe an die Arbeit in unseren Schulen. Schülerinnen und Schüler brauchen vielfältige Einblicke in die beruf-liche Wirklichkeit, um den Anforderungen der modernen Lebens- und Arbeitswelt gewachsen zu sein. Auch die Lehrkräfte sind hier ständig gefordert. Zusätzlich müssen Schulen auf immer neue Fragen praktische Antworten finden. Der gemein-same Unterricht ist seit einiger Zeit eine besondere Herausforderung. Daneben wird das Thema Integration von Kindern mit Migrationshintergrund an Bedeutung gewinnen, auch in Sachsen-Anhalt.

Bildung ist die zentrale arbeitsmarktpoliti-sche Frage. Deutschland ist eine erfolg-reiche Wirtschaftsnation. Diesen Standard können wir nur mit gut ausgebildeten Fach-kräften halten und entwickeln. Der Industrie- gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ist die Orientierung auf die MINT-Berufe ein besonderer Schwerpunkt. Bildung ist der Schlüssel für wirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche Teilhabe. Für uns ist Teil-habe nicht reduzierbar auf die passgenaue Eingliederung in wirtschaftliche Prozesse. Bildung richtet sich an den ganzen Menschen. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie beteiligt sich an der gewerkschaftlichen Initiative „Schule und Arbeitswelt“. Wir plädieren für eine umfassende sozioökonomische Bildung,

die auch politische, soziale, kulturelle, ökologische, rechtliche und ethische Dimensionen enthält.

In diesem Themengeflecht kommt der Berufsorientierung eine besondere Bedeu-tung zu. Schülerinnen und Schüler müssen bestmöglich auf die Arbeitswelt vorbereitet werden. Sie sollen ihren beruflichen und privaten Lebensweg aktiv und eigenverant-wortlich gestalten können. In Sachsen-Anhalt gibt es 40 SIEGEL-Schulen, die hier ganz besonders gute Arbeit leisten. Ihnen gelten unser Dank und unsere Anerkennung!

Von Beginn an unterstützen wir die Aktivi-täten des Berufswahl-SIEGELs in Sachsen-Anhalt, die seit 10 Jahren durch unser Tochterunternehmen QFC koordiniert und geleitet werden. Die Vielfalt der Sicht-weisen, die durch die Jury in diesen Prozess einfließen, macht das SIEGEL zu einem qualitativen Beitrag, um den Übergang von der Schule in den Beruf weiterzuentwickeln.

Wir gratulieren herzlich zum 10-jährigen Bestehen des Projektes und danken allen Jurymitgliedern und vor allem den Schulen für die geleistete Arbeit!

Petra Reinbold-Knape Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Schule soll auf das Leben vorbereiten

Petra Reinbold-Knape© IG BCE, Stefan Hoch

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Als wir vor zehn Jahren begannen für das Berufswahl-SIEGEL zu werben, war eine der häufigsten Fragen: „Was bringt uns das?“ Diese Frage, damals nicht nur von Schulen gestellt, ist inzwischen beantwortet. Immer wieder bewerben sich Schulen um das Zertifikat Berufs-wahl-SIEGEL. Alle Schulen, die es erreicht haben und sich bereits einer Verteidigung stellen mussten, haben dies getan und sind dabei geblieben. Das gilt genauso für die mehr als 50 Jurymitglieder, welche diesen externen Evaluierungsprozess überhaupt ermöglichen. Doch was im Einzelnen bringt nun das Berufswahl-SIEGEL wem?

Deutlich bessere Berufschancen für Schülerinnen und Schüler Schülerinnen und Schüler berichten in den Audits mit Freude über die vielfältigen Angebote ihrer Schulen in allen Klassenstufen. Die praktischen Erfahrungen und die Unterstützung durch die Lehrkräfte helfen ihnen, die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entdecken und letztlich die richtige Wahl des Berufes zu treffen. Wir beobachten an SIEGEL-Schulen, dass durch kontinuierlich verbesserte Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen Motivation und Leistungsbereitschaft der Jugendlichen steigen und zugleich der Drang zu mehr Selbständig-keit und Eigenverantwortung wächst. Diese Eigenschaften wirken sich nachweislich positiv auf die Berufschancen aus.

Beruflicher Erfolg von Schülern fördert Arbeitszufriedenheit der Lehrkräfte Die Bewerbung um das SIEGEL und die Systematisierung der Berufsorientierung bedeutet zunächst für Lehrkräfte viel Aufwand. Sie berichten jedoch, der sei temporär und bringe mittel- und langfristig erheblichen Nutzen, für den Einzelnen, für die Fachschaften, für die Schulleitung und für das gesamte Kollegium. Systematische Abläufe geben den Lehrkräften klare Orientierung und Sicherheit und – richtig eingesetzt – führt der strukturelle Rahmen für die Berufsorientierung zu spürbaren Arbeitserleichterungen. In Audits nehmen wir bei den Lehrkräften wahr, wie sehr der berufliche Erfolg ihrer Schüler zur Arbeitszufriedenheit beiträgt und die berufliche Identität stärkt.

Unternehmen und schulisches Engagement Auch für Unternehmen hängt der Nutzen mit Identität und Image zusammen. Noch wichtiger ist, dass Unternehmen durch bessere Verzahnung von Ausbildungsanforderungen und schulischer Arbeit auf einen motivierten und gut auf die Arbeits- und Berufswelt vorbereitenden Nach-wuchs treffen. Durch soziales und schulisches Engagement erfahren Unternehmen zudem mehr positives Feedback in der Region. Apropos Feedback. Seit zehn Jahren engagieren sich das Land Sachsen-Anhalt, die Wirtschafts-und Sozialpartner des Landes und alle in der Jury mitwirkenden Unternehmen, Kammern, Verbände und Organisationen. Dieses Engagement und das Vertrauen zeigen uns: das Berufs-wahl-SIEGEL hat sich bewährt und im Land durchgesetzt!

Helmut KrodelGeschäftsführer Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC)

Was bringt das Berufswahl-SIEGEL?

Helmut Krodel© Franz Fender

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Alle Entwicklungsprozesse brauchen Zeit

Annette Eschner © Reiner Eckel

Die Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH hat im Schuljahr 2006/2007 das Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt als Pilotprojekt eingeführt und im Verlauf von mehreren Jahren schrittweise im Land Sachsen-Anhalt ausgeweitet. Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist jeder Landkreis in Sachsen-Anhalt beteiligt. Von Beginn an waren Sekundarschulen und Gesamtschulen angesprochen. Später wurden auch Förder-schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen einbezogen. Seit diesem Schuljahr 2015/2016 können sich erstmals auch Gymnasien um das SIEGEL bewerben. Zudem haben wir das Verfahren für alle Förderschulformen geöffnet. Damit ist das Berufswahl-SIEGEL ein landesweit etab-liertes Verfahren der externen Bewertung der Berufs- und Studienorientierung, an dem sich alle Schulen des Landes Sachsen-Anhalt (außer Grundschulen) beteiligen können.Die Erfahrungen der letzten 10 Jahre zeigen, dass solche Prozesse ihre Zeit brauchen. Die flächendeckende Einbeziehung der Gymna-sien beispielsweise wird nicht von heute auf morgen erfolgen. Die Jury begrüßt daher die neuen Leitlinien zur Berufs-und Studienori-entierung, durch die eine Beschleunigung ermöglicht wird.Die bisherige Beteiligung der Schulen ist sehr unterschiedlich. Besonders

hervorzuheben sind die Schulen in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und dem Salzlandkreis. Sie sind in diesem Verfahren die aktivsten. Folgerichtig gibt es dort die meisten SIEGEL-Schulen. Die Jury geht davon aus, dass ein qualitativ einheitli-cheres Bild in Sachsen-Anhalt möglich ist und ermutigt alle Schulen ausdrücklich, sich zu beteiligen. Dafür sind auch fachliche Beratungen vorgesehen, welche die Schulen viel mehr nutzen können als bisher. Nicht jede Bewerbung führt auf Anhieb zum Erfolg. Das ist kein Drama. Wesentlicher ist, Verbes-serungsvorschläge aufzunehmen und am schulischen Konzept der Berufsorientierung weiter zu arbeiten. Insgesamt haben wir heute in Sachsen-Anhalt 47 SIEGEL-Schulen. Nach drei Jahren muss das SIEGEL verteidigt werden und nach weiteren sechs Jahren erneut. Bisher haben sich alle Schulen der erneuten Zertifizierung gestellt. 35 Schulen sind schon einmal rezertifiziert, drei Schulen bereits zum zweiten Mal. Diese Broschüre enthält die Kontaktdaten aller SIEGEL-Schulen in Sachsen-Anhalt mit dem Stand Juni 2016. 34 Schulen präsen-tieren sich mit inhaltlichen Beiträgen. Wir laden alle Leserinnen und Leser ein, in schu-lische Erfahrungen einzutauchen, gute Beispiele zu nutzen, Anregungen aufzu-nehmen und Kontakte für den Erfahrungs-austausch zu knüpfen!

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Jurymitglieder in einer Bewertungsrunde

© Reiner Eckel

Die Jury

Das Berufswahl-SIEGEL ist eine Initiative der Wirtschafts-und Sozial- partner des Landes Sachsen-Anhalt. Sie unterstützen das Projekt politisch, ideell, personell und finanziell. Hinzu kommen viele Jurorinnen und Juroren, die ihre Kompetenzen und Erfahrungen sowie erhebliche zeitliche Ressourcen über Jahre unentgeltlich in das Verfahren einbringen. Erst dadurch wird der externe Zertifizie-rungsprozess überhaupt möglich. Mehr als 50 unterschiedliche Akteure in der Jury bringen die verschiedenen Sichtweisen und Blickwinkel zum Thema Berufsori-entierung ein. In dieser Vielfalt liegt der Reiz der Juryarbeit, in der vor allem Anerkennung und Respekt im Vordergrund stehen. Der Ausbil-dungsleiter eines Unternehmens, der seit vielen Jahren Juror ist, drückte es einmal so aus: „Ich habe langjährige Erfahrungen in der Erstausbildung, ich kann viele Hinweise geben, aber ich lerne auch selber jedes Mal etwas dazu.“Das Engagement und der Zusammen-halt der Jury insgesamt zeigen sehr deutlich, dass das Verfahren Berufs-wahl-SIEGEL als ein geeignetes Instru-ment zur Verbesserung der Berufsorientierung betrachtet wird.

Die Jury im alphabetischen Überblick: Arbeitsverwaltungen (Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen und

Agenturen für Arbeit in Sachsen-Anhalt) Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt BAL/IBLM Leuna Berufsvorbereitungszentrum Wolfen Bildungsverbund Handwerk Bildungszentrum für Beruf und Wirtschaft Wittenberg Deutscher Gewerkschaftsbund Handwerkskammer Halle (Saale) Handwerkskammer Magdeburg Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau Industrie- und Handelskammer Magdeburg Kultusministerium Land Sachsen-Anhalt Landesarbeitsgemeinschaft Schule Wirtschaft Landeselternrat Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt Landesschulamt Landesschülerrat QFC

Unternehmen: Avacon Gröningen DB Bahnbau Gruppe Königsborn IFA Rotorion Haldensleben Infra Leuna KSB Halle K+S Kali Zielitz Mibrag Zeitz SKET Magdeburg Technische Werke Naumburg TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland

An dieser Stelle danke ich allen Jurymitgliedern sehr herzlich für das Engage-ment, für die unzähligen Einsatzstunden und für die Zuverlässigkeit. In all den Jahren konnten wir uns jederzeit aufeinander verlassen.Ich selbst begleite das Berufswahl-SIEGEL seit 10 Jahren. Ich danke allen Beteiligten ganz persönlich für das Vertrauen!

Annette Eschner Projektleiterin Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Schülerinnen und Schüler brauchen bereits möglichst früh eine Orientierung, um ihre berufliche Zukunft zu entwickeln. Dafür ist es unabdingbar, eine realistische Einschät-zung der eigenen Fähigkeiten, der individu-ellen Interessen und Talente sowie fundierte Informationen über Berufsfelder und Berufe zu bekommen.

Aus diesem Grund ist es elementar, dass Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Arbeitswelt bekommen. Denn unsere durch Technik sowie sozialen und digitalen Wandel bestimmte Arbeitswelt ist durch eine hohe Dynamik geprägt. Umso wich-tiger ist es, dass in der Berufs- und Studi-enorientierung (BOS) Kriterien definiert werden, die Qualität sicherstellen und gleichzeitig flexibel genug sind, um sie an sich kontinuierlich ändernde wirtschaft-liche und gesellschaftliche Entwicklungs-prozesse anzupassen.

Unter anderem sollten alle Schulen über ein Konzept verfügen, das eine systemati-sche Berufs- und Studienorientierung sicherstellt. Ein weiterer Eckpunkt besteht in der regelmäßigen Fortbildung der Schul-leiter sowie der verantwortlichen BOS-Lehrer zu den Fragen von Wirtschaft und

Schule. Damit geht einher, dass auch Lehr-kräfte Unternehmenspraktika absolvieren und die Schulen in Kooperation mit Unter-nehmen die Einrichtung von Schülerfirmen unterstützen. Die Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft bzw. Betrieben der öffentlichen Hand ist zu verstärken und durch die Schulleitungen in jeder Form zu unterstützen. Alle Kriterien und Maßnahmen sind durch ein abgestimmtes Monitoring und einen Evaluierungsprozess zu begleiten.

Für die Unternehmerinnen und Unter-nehmer in Sachsen-Anhalt sind qualifizierte Jugendliche, die ihre schulischen Kennt-nisse frühzeitig mit Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis verknüpfen, die gefragten Mitarbeiter von morgen. Lassen Sie uns alle im Interesse unserer Kinder für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Qualität der BOS beständig sicherzustellen und zu erweitern.

Klemens GutmannPräsident Arbeitgeber- und Wirtschafts-verbände Sachsen-Anhalt

Qualitätsstandards in der Berufs- und Studienorientierung

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Klemens Gutmann © Arbeitgeber- und Wirtschafts- verbände Sachsen-Anhalt e. V.

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Katrin Skirlo © Thomas Langreder

Unsere Lebens- und Arbeitswelt unterliegt einem gravierenden technologischen, wirt-schaftlichen und sozialen Strukturwandel. Junge Menschen müssen auf diese Verän-derungsprozesse in der Arbeitswelt vorbe-reitet werden. Sie wünschen sich eine sichere Beschäftigung und ein sicheres Einkommen, um ihr Leben eigenständig gestalten und planen zu können. Der erste Schritt auf dem Weg dorthin, ist die richtige Entscheidung für einen Beruf zu treffen. Eine solch wesentliche Entscheidung wie die Berufswahl muss jedoch reifen und braucht Unterstützung. Politik, Sozialpartner, Wirtschaftsverbände und weitere arbeitsmarktpolitische Akteure haben die Bedeutung der Berufsorientie-rung erkannt. Eine systematische und verbindliche sowie perspektivisch ausge-richtete Berufs- und Studienorientierung an allen Schulformen fest zu verankern ist hierbei für den Deutschen Gewerkschafts-bund (DGB) grundlegende Voraussetzung. Zahlreiche Angebote der Schulen und Unternehmen unterstützen den Berufs- findungsprozess und leisten dabei einen Beitrag die Berufswahlkompetenz zu ent-wickeln. Das Berufswahl-SIEGEL zeichnet in Sachsen-Anhalt solche Sekundar- und Förderschulen sowie seit diesem Jahr

Gymnasien aus, die eine vorbildliche Berufsorientierung leisten und jungen Menschen den gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf ermöglichen. Das Siegel setzt für Schulen, Unternehmen und die Region Impulse, stärkt die Vernetzung der an der Berufsorientierung Beteiligten und macht gute Beispiele über die Region hinaus bekannt. Der DGB unterstützt diese Aktivitäten des Berufswahl-SIEGELs ausdrücklich.

Katrin SkirloLandesjugendsekretärin DGB-Jugend Sachsen-Anhalt

Berufswahl und Berufsorientierung begleiten für eine gute Ausbildung und gute Arbeit

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Bundesnetzwerktreffen© SCHULEWIRTSCHAFT DEUTSCHLAND

Schon seit 10 Jahren besteht das Berufs-wahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt – zu diesem schönen Jubiläum gratuliert das bundes-weite Netzwerk Berufswahl-SIEGEL sehr herzlich! Erst heute gibt es das Berufswahl-SIEGEL in allen Bundesländern: Sachsen-Anhalt ist also auch hier „früher aufgestanden“. Im SIEGEL-Netzwerk sind 54 Träger in 29 Regi-onen zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Qualität in der Berufsorientierung an den Schulen zu verbessern. Damals wie heute ist es das Anliegen, dass junge Menschen den Übergang Schule – Beruf gut bewältigen und die Schule sie darauf bestens vorbereitet. So entstand seinerzeit die Idee, alle Elemente der Berufsorientie-rung in der Schule zu evaluieren und die besten Schulen zu prämieren. Berufsorien-tierung war und ist eine zentrale schulische Aufgabe – damit Auszubildende und Betrieb einander finden, die Profile der Jugendlichen und der Berufsbilder zuein-ander passen und Ausbildungsabbrüche vermieden werden. Seit 2010 koordiniert SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland das Netzwerk. Um das SIEGEL

kontinuierlich weiter zu entwickeln, wird das Programm wissenschaftlich begleitet

und die Träger beraten. Dabei wurden die Kriterien zur Bewertung und Einstufung ausgezeichneter Berufsorientierung an den Schulen wissenschaftlich fundiert und seit 2015 in allen SIEGEL-Regionen umgesetzt. Von der wissenschaftlichen Ausarbeitung und der damit verbundenen Qualitätssteige-rung profitiert auch das SIEGEL in Sachsen-Anhalt. Im nächsten Schritt werden die Bewertungsmuster der Jurys systematisiert. Außerdem stärkt ein neues Logo Identität und Bekanntheitsgrad des SIEGELs. Das Berufswahl-SIEGEL steht für eine quali-tativ gute, umfassende und vor allem praxis-nahe Berufsorientierung. Für die Schule, die sich um das Berufswahl-SIEGEL bemüht, ist die Bewerbung ein Instrument zur Gestaltung ihrer Berufsorientierung und die Auszeich-nung Anreiz wie Ansporn zur deren steten Verbesserung und Weiterentwicklung. Von 3.242 Schulen, die sich deutschlandweit für das Berufswahl-SIEGEL beworben haben, sind so 1.463 Schulen zertifiziert und 770 rezerti-fiziert worden. Damit sind rund 500.000 junge Menschen an SIEGEL-Schulen!

Yvonne KohlmannGeschäftsführerin Bundesarbeitsgemein-schaft SCHULEWIRTSCHAFT

Sachsen-Anhalt feiert Jubiläum 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL-Schulen mit vorbildlicher Berufsorientierung

Yvonne Kohmann BUAG© Christian Kruppa, SCHULEWIRT-SCHAFT DEUTSCHLAND

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Sachsen-Anhalt feiert Jubiläum 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL-Schulen mit vorbildlicher Berufsorientierung

Individuelle und praxisnahe Unterstützung bei der Berufswahl

Schülerinnen und Schüler individuell und praxisnah bei der Berufswahl zu unterstützen, sollte Anspruch einer jeden Schule sein. Zum guten Gelingen durch das Setzen hoher Qualitätsstandards in der Berufsorientierung trägt das Berufswahl-SIEGEL nunmehr seit 10 Jahren in Sachsen-Anhalt bei, wozu wir als Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt ganz herzlich gratulieren und ein Dankeschön für die hervorragende Arbeit aussprechen möchten.Die Zertifizierung zur SIEGEL-Schule setzt neben einem jahrgangsstufen-übergreifenden, systematischen Konzept zur Berufsorientierung auch eine enge Verzahnung und Zusammenarbeit der Schule mit der Wirtschaft voraus, die in der Regel durch langjährige Kooperationen regionaler Unter-nehmen aller Branchen mit der Schule begründet ist.Dieses ist auch eine wichtige Zielstellung des Netzwerkes SCHULEWIRT-

SCHAFT Sachsen-Anhalt. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen ermöglicht den Schülerinnen und Schülern direkten Zugang zu praktischem Wissen über einzelne Berufe und deren Arbeitsinhalte. Sie können somit ihre Vorstellungen von bestimmten Berufsbildern überprüfen, was im Ergebnis zu geringeren Abbrecherquoten in Ausbildung und Studium führen kann.Die Bewerbung einer Schule um das Berufswahl-SIEGEL ist ein wichtiger Schritt, gelungene Berufs- und Studienorientierung qualitativ hochwertig im Schulkonzept zu verankern, stetig weiterzuentwickeln und insbesondere für Eltern und externe Partner ein Indikator, dass Schülerinnen und Schüler dieser Schule gut auf den Übergang Schule-Beruf vorbereitet werden.

Kirsten JaeschkeLeiterin Geschäftsstelle Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt

Kirsten Jaeschke © Reiner Eckel

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Das wichtigste Ziel der meisten Jugendli-chen ist eine gute Ausbildung als Funda-ment für das spätere Berufsleben und Grundlage für die persönliche Unabhängig-keit. Unser duales Ausbildungssystem bietet dafür eine solide Basis. Viele junge Leute fühlen sich nur unzureichend über ihre beruflichen Möglichkeiten informiert oder sie haben sogar Vorbehalte gegenüber bestimmten Branchen. Wohl nie zuvor wurden junge Menschen mit so vielen Infor-mationen konfrontiert. Es ist heutzutage die schier unbegrenzte Offenheit, manchmal allerdings auch die Überfülle von Angeboten und Optionen, die junge Menschen vor schwierige Entscheidungen stellt. Orientierungsvermögen wird da zur Schlüsselqualifikation. Die Komplexität der Arbeitswelt steigt zunehmend und damit auch der Bedarf an Beratung und Orientie-rung. Es gibt zwar keine irreversiblen beruf-lichen Sackgassen mehr, aber jede berufliche Fehlentscheidung kostet Lebens-zeit, ist mit Einkommensverlust und Frust-ration verbunden. Entscheidend ist ein zwischen Schule und Berufsberatung gut organisierter Berufswahlprozess, der neben dem Jugendlichen auch Eltern, Lehrer und Wirtschaft einbezieht. In einer Gesellschaft, die immer kleiner wird, kommt es umso mehr auf jede und jeden an. Es wird immer wichtiger, dass wir die Talente jedes Einzelnen fördern und zur Entfaltung bringen. Immer mehr Unternehmen präsen-tieren sich in den Schulen, Personalverant-wortliche nehmen an Elternabenden teil, es werden Projektwochen mit der regionalen Wirtschaft organisiert. Das alles hilft, Schüler für Ausbildung zu begeistern, sich mit der regionalen Wirtschaft auseinander-zusetzen und ist Marketing in eigener Sache. Aber wie starten junge Menschen in

das Berufsleben? Wie gut sind sie infor-miert? Haben sie ihren Traumjob gefunden oder eher aus der Not heraus einen Beruf gewählt? Wie organisieren wir den Zugang zur Arbeitswelt? Die Jugend ist heute selbstbewusster, aber auch ein Stück orien-tierungsloser, überflutet von Informationen aus Fernsehen, Internet, social Networks, social media. Sie haben viele likes und viele Friends, aber keine Kumpel, mit denen sie sich ernsthaft über die Zukunft austauschen können. Junge Menschen müssen viel früher mit Arbeitskultur, Arbeitsethik, Arbeitswelt konfrontiert werden, eine Konfrontation im positiven Sinne. Die Berufswelt befindet sich in einem ständigen Wandel. Berufe verschwinden, neue Berufsbilder entstehen. Mit der zunehmenden Komple-xität der Arbeitswelt steigt der Bedarf an Beratung und Orientierung. Wie vermitteln wir, dass es über 350 spannende Berufe gibt? Sicher müssen sich Schule und Lehrer der Wirtschaft weiter öffnen. Auch die Eltern als wichtige Berater müssen wir beim Thema Berufsorientierung stärker in den Blick nehmen. Hier sehe ich auch unsere Berufsberatung in den Agenturen in einer wichtigen Schlüsselfunktion. Es ist viel Phantasie und Engagement gefragt wenn es darum geht, jungen Menschen einen guten und frühen Start in die Berufs- und Arbeits-welt zu ermöglichen. Ich bin sicher, dass eine gute Orientierung, eine gute Berufs-wahl ein wesentlicher Baustein für die Zukunft jedes Einzelnen ist.

Kay SeniusBundesagentur für Arbeit, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen

Von der Berufsberatung zur Zukunftsberatung

Kay Senius© Egbert Schmidt Fotografie

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Dr. Siegfried Eisenmann © Patrick Mosebach, LISA

Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) begleitet seit dem Start des Projekts vor 10 Jahren das Berufswahl-SIEGEL als bestän-diger und engagierter Kooperationspartner. Dies umfasst u. a. die Mitarbeit in den Jurys, dies bedeutet darüber hinaus aber auch das Engagement des LISA in Netzwerken wie SchuleWirtschaft oder die Mitwirkung bei der weiteren Gestaltung des Berufswahlpasses und dessen gezielten Einsatz an den Schulen. Für die Ausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften nimmt das LISA Anregungen aus der Wirtschaft auf und setzt sie bei künftigen Schwerpunktset-zungen und Weiterentwicklungen zügig um. Bereits jetzt nutzen Unternehmen der Region auch die Möglichkeit, ihre eigenen Fortbil-dungsangebote auf dem Bildungsserver des Landes zu publizieren bzw. mit dem LISA in diesem Bereich zu kooperieren. Nachdem der hohe Stellenwert der Berufs-wahlvorbereitung schon im Grundsatzband zu den Lehrplänen der Sekundarschule hervorgehoben wurde, ist er jetzt auch folge-richtig im Grundsatzband für die neuen kompetenzorientierten Lehrpläne am Gymnasium/Fachgymnasium fortge-schrieben. Klar formuliert ist der schulform-bezogene Auftrag, die Schülerinnen und Schüler zur Berufs- und Studienwahl zu befähigen. Schwerpunkt schulinterner Planung soll u. a. ein koordiniertes und fächerübergreifendes Arbeiten im schuli-schen bzw. außerschulischen Bereich sein. Dies hebt insbesondere auch ab auf die Berufs- und Studienorientierung.Das Berufswahl-SIEGEL ist eine wertvolle Initiative und Reaktion auf die sich stetig verändernde Arbeitswelt. Die Anforderungen an junge Menschen an Lernbereitschaft, Mobilität und Flexibilität steigen ständig;

der Berufseinstiegsprozess ist komplex und bedarf strukturierter Vorbereitung. Die Anzahl der Schulen, die mit dem Berufswahl-SIEGEL zertifiziert sind, wächst kontinuier-lich; sie sind über das gesamte Land Sachsen-Anhalt verteilt - dies zeigt deutlich die starke Resonanz, die das Projekt erfährt.Ich freue mich deshalb, dass jetzt Gymna-sien in den Prozess der Zertifizierung mit dem Berufswahl-SIEGEL einbezogen wurden und es bereits in diesem Jahr Gymnasien gibt, deren Bewerbung erfolgreich war. Das Berufswahl-SIEGEL ist ein Projekt für alle allgemeinbildenden Schulen in den Sekun-darstufen I und II.Mein Dank für ihre engagierte Arbeit gilt daher allen beteiligten Akteuren. Herzlichen Glückwunsch zum 10jährigen Jubiläum und die besten Wünsche für eine erfolgreiche Weiterarbeit!

Dr. Siegfried EisenmannDirektor des LISA

Zertifizierung mit dem Berufswahl-SIEGEL – seit 10 Jahren ein Anlass zur Selbstreflexion

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Anforderungen an die Berufsorientierung der Schulen Die Berufsorientierung an Schulen soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich frühzeitig und optimal auf den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt vorzube-reiten und sich für einen Ausbildungsweg zu entscheiden. Möglichst praxisnah sollen Branchen, Berufsfelder, Tätig-keitsprofile und Karrierewege vorgestellt und die individu-ellen Interessen, Fertigkeiten und Fähigkeiten der Jugendlichen herausgefunden werden. Um ihnen fachliche, soziale und persönliche Kompetenzen zu vermitteln und diese für die Berufswelt auszubauen, ist es ratsam, Experten aus den Betrieben in den Unterricht einzubeziehen, um dadurch Vorhaben wie z. B. Schüler-Azubi-Projekte, die Erprobung neuer Konzepte zum Betriebspraktikum oder Schülerfirmen zu organisieren und regionale Kooperationsverbünde zwischen Schulen und Betrieben zu schaffen. Die Einrichtung von Internetplatt-formen zur Berufsorientierung und vernetzte Wissens- und Praktikumsbörsen sind ebenfalls eine wichtige Quelle, um eigenständig Informationen zum Berufsleben zu sammeln. Um sich im Anschluss praxisorientiert mit betrieblichen und akademischen Berufen auseinanderzusetzen, empfiehlt es sich mit den Schülerinnen und Schülern reale betriebliche Aufgaben im Team und virtuelle Erkundungen des Arbeitslebens durchzuführen. Auch Angebote von Lehrerfortbildungen sind notwendige Elemente der berufs-orientierenden Schulentwicklungsplanung, denn Lehr-kräfte sind aufgerufen, sich unabhängig von ihren Fächern stärker für einen besseren Übergang von der Schule in das Arbeits- und Berufsleben einzusetzen. Der Einbezug der elterlichen Kompetenz für die schulische Berufsorientie-rung ist gleichermaßen wichtig. Das Berufswahl-SIEGEL bescheinigt einer Schule eben genau diese Anforderungen zu erfüllen und macht ausgezeichnete Berufsorientierung auch nach außen sichtbar und hilft, diese systematisch flächendeckend zu verbessern.

Uwe DalichowIHK MagdeburgGeschäftsführer Geschäftsbereich Berufsbildung

„Duale Berufsausbildung lohnt sich!“

Der Ausbildungsmarkt hat sich gewandelt. Junge Menschen können aus einer Vielzahl von Ausbildungsplatzangeboten wählen. Künftige Facharbeiter werden dringend gesucht. Eine duale Berufsausbildung bietet gute Entwicklungs-chancen, so für Facharbeiter im Unternehmen – aber auch darüber hinaus. So kann man sich im Anschluss berufsbe-gleitend zum Meister, Techniker oder Fachwirt fortbilden. Damit sind Führungsaufgaben im Unternehmen, aber auch eigene Selbständigkeit, möglich.Eine Berufswahl gestaltet sich für junge Leute durchaus nicht einfach. Sie können aus einer Vielzahl von Berufsbildern wählen, von denen ihnen aber nur ein Bruchteil bekannt ist. Durch systematische Berufsorientierung wird versucht, dem zu begegnen. So wird in Sekundar-, Gesamt-, Gemein-schafts- und Förderschulen das Landesprogramm „BRAFO“ umgesetzt. Der Berufswahlpass kommt bei diesen Jugendli-chen zum Einsatz. Unternehmen bieten Ferienjobs und Prak-tika an. Informationsmöglichkeiten wie Lehrstellenbörsen, Zeitschriften wie „Azubi gesucht“, Berufsorientierungs-messen und Internetauftritte werden geboten.18 Prozent der Auszubildenden eines Jahrganges im IHK-Bezirk haben ein Abitur. Auch diesen Jugendlichen sollte eine systematische Berufsorientierung neben der notwen-digen Studienorientierung ermöglicht werden. Hier sehen wir noch Nachholbedarf. Mit dem Berufswahl-SIEGEL ist im Land Sachsen-Anhalt ein besonders effektives, anschauliches und wettbewerbsfreu-diges Instrument gegeben, mit dem die Schulen ihr Konzept der Berufsorientierung und seine Umsetzung einer externen Überprüfung unterziehen können. So werden gute Beispiele bekannt gemacht, das Thema Berufsorientierung verstärkt in den Fokus gerückt. Andere Schulen werden animiert, sich am Wettbewerb zu beteiligen.Aus diesem Grund engagiert sich die Industrie- und Handels-kammer Halle-Dessau als Wirtschaftspartner sowohl finan-ziell als auch personell durch Jurytätigkeit am Berufswahl-SIEGEL und wünscht dem „Berufswahl-SIEGEL“ weiter viel Erfolg und spannende Auditierungen!

Dr. Simone DanekIndustrie- und Handelskammer Halle-DessauGeschäftsführerin Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung

© IHK Halle-Dessau

© IHK Halle-Dessau

© IHK Magdeburg

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Synergien nutzen!

Die Handwerkskammer Magdeburg unterstützt das Berufs-wahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt seit vielen Jahren, da es für Handwerksunternehmen immer wichtiger wird, gut auf die Anforderungen der dualen Berufsausbildung vorbereitete Jugendliche zu gewinnen. Ein hoher Praxisbezug des Unter-richtes und der berufsvorbereitenden Maßnahmen steht dabei im Fokus. Zudem gibt es viele Synergien zu unseren eigenen Projekten wie „Passgenaue Besetzung“ und „Inklu-sion einfach machen“, bei denen Betriebe bei der Suche nach geeigneten Bewerbern sowie der erfolgreichen Ausbil-dung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung Unterstützung erhalten. Denn auch beim Berufswahl-SIEGEL stehen die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen, wie z. B. Migrationshintergrund oder Inklusionsauftrag im Vordergrund. Die Öffnung des Berufswahl-SIEGEL-Verfah-rens ab 2015 für alle Schulformen sieht die Handwerks-kammer Magdeburg als sehr positiv, da alle Potentiale im Land optimal genutzt werden sollen.

Handwerkskammer Magdeburg

Ansprechpartnerinnen

Passgenaue Besetzung:Franziska Pethke Tel. [email protected]

Inklusionsberatung:Julia Möws Tel. 0391-6268-102jmö[email protected]

HANDWERK4YOU © Jasmin Schubert/Handwerkskammer Magdeburg

Sicherung des Fachkräftebedarfs im Handwerk-Das Berufswahl-SIEGEL ein wesentlicher Gradmesser der Berufsorientierung an Schulen.

Die demografische Entwicklung in der Bundesrepublik und insbesondere in den neuen Bundesländern stellt die Kammern in Bezug der Sicherung des Fachkräftebedarfes ihrer Mitgliedsunternehmen vor neue Herausforderungen.Mit dem nunmehr vor zehn Jahren eingeführten Projekt „Berufswahl-SIEGEL“, in der Federführung des Qualifizie-rungsförderwerkes Chemie GmbH (QFC), entstand ein wesentliches Qualitätssiegel zur Berufsorientierung an Schulen. Hierbei ist ein Instrument geschaffen worden, welches die zukünftige Generation von Fachkräften gezielt auf eine beruflichen Karriere vorbereitet.Aus Sicht der Handwerkskammer Halle (Saale), selbst aktives Mitglied in der Zentralen Jury des „Berufswahl-SIEGEL“, ist die Berufsorientierung wichtiger denn je. Konkrete Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Branchen vermitteln den Jugendli-chen bessere Vorstellungen für ihre Berufswahl. Dies eröffnet weitere Potentiale für eine gezielte Berufsausbildung und damit verbunden die Sicherung des Fachkräftebedarfs.Die am „Berufswahl-SIEGEL“ bisher teilgenommenen Schulen haben es verstanden, dass die „Schule“ das Fundament für eine folgende berufliche Ausbildung darstellt. Die Forde-rungen der Wirtschaft werden genau in den Schulen umge-setzt, die sich dieser Zertifizierung stellen.Das verdient unsere Anerkennung. Besonders hervorzu-heben sind die Schulen, die im Rahmen des „Berufswahl-SIEGEL“ durch die Rezertifizierung den hohen Standard der Berufsorientierung an ihrer Schule erneut unter Beweis stellen konnten.Wünschenswert wäre zum einen, dass sich weitere Schulen dem Wettbewerb stellen und das „Berufswahl-SIEGEL“ auch zukünftig ein fester Bestandteil in der Bewertung der Berufs-orientierung an Schulen bleibt.

Volker BechererHandwerkskammer Halle (Saale)Abteilungsleiter Berufliche Bildung

© Juliane Ziegler, HWK Halle

Page 18: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Thomas Jaeger© Kirstin Grunert

Der Landeselternrat engagiert sich

Eine richtige Berufswahl, orientiert an den persönlichen Neigungen der Schülerinnen und Schüler und dem Drang nach Selbstver-wirklichung, kann nur gelingen, wenn junge Menschen frühzeitig an die unterschied-lichsten beruflichen Möglichkeiten herange-führt werden. Aus diesem Grund unterstützen wir als Landeselternrat seit vielen Jahren das Berufsvorbereitungsprojekt „BRAFO“ und das „Berufswahl-SIEGEL“. Im Vergabegre-mium engagieren sich Eltern seit vielen Jahren, um die Qualitätsentwicklungspro-zesse der Schulen zu begleiten.Wir begrüßen die Chance für Schulen, sich im Rahmen der Qualitätssicherung seit 10 Jahren an dem Wettbewerb zu beteiligen und wünschen auch weiterhin allen beteiligten Schulen und externen Partnern viel Erfolg beim gemeinsamen Ringen um das begehrte Siegel. Durch die Öffnung der Schulen in Richtung der Wirtschaft können neue Impulse in die Bildungslandschaft einfließen, eine engere Verzahnung als bisher erfolgen und alle Partner davon profitieren. Mit Sorge betrachten wir allerdings die unvermindert hohe Anzahl an Schul- und Ausbildungsabbrechern. Hier gilt es umso mehr, möglichst früh individuell Perspek-tiven für ein erfülltes (Arbeits)Leben zu vermitteln. Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark verän-dert, neue Berufsfelder entstanden, alte Berufe hingegen wandelten sich oder verschwanden gar. Hier müssen die Jugendli-chen eine schwere Entscheidung treffen, die ihr weiteres Leben stark beeinflussen wird. Vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht wichtig, die Berufsorientierung stets den aktuellen Erfordernissen anzupassen,

realitäts- und praxisnah zu gestalten. Auch die sich verändernden Lebenskonzepte sollten dabei nicht unberücksichtigt bleiben. Wir als Eltern können hingegen in der Vorbildrolle unseren Kindern Mut machen für eine Zukunft, in der sie eigenverantwortlich ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Als Vertraute stehen wir als Ratgeber zur Verfügung, haben wir doch meist selbst Erfah-rungen in der Anpassung an ein sich ver- änderndes Arbeitsleben. Aus einer gewaltigen Vielzahl von Berufen heißt es für die Heranwachsenden, ein Tätig-keitsfeld zu finden, welches auf der einen Seite ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht, auf der anderen Seite aber auch ihren künftigen Bedürfnissen Rechnung trägt: Eine gelungene Berufswahl, die zwei-fellos von einer breiten Unterstützung profi-tiert, ist unverändert eine wesentliche Grundlage für ein erfülltes Leben des Einzelnen. Nicht zuletzt erhalten aber auch das Leben in unserem Land und seine Anzie-hungskraft davon positive Einflüsse. So kann es durch umfassende Auseinandersetzungen mit künftigen Berufsbildern gelingen, hand-werkliche oder pflegerische Berufe in ihrem Anspruch, ihrer Vielseitigkeit, ihrer Nähe am Menschen und letztlich ihrer Attraktivität näher zu bringen.

Mein Dank gilt allen, die sich im Themenfeld Berufswahl mit Herzblut als Hauptamtliche, als Lehrer und insbesondere als Ehrenamt-liche engagieren. Allen, die vor der Heraus-forderung „Berufswahl“ stehen, wünsche ich dabei viel Erfolg.

Thomas JaegerVorsitzender des Landeselternrates

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Salzwedel

Bismark

Wienrode

Wernigerode

Gröbzig

Könnern

Oschersleben

Roitzsch

Wanzleben

Sangerhausen

Stendal

Magdeburg

Bernburg

Nachterstedt

Aschersleben

Schönebeck

Calbe

Köthen

Bitterfeld-WolfenWolfen Nord

Raguhn

Möckern

Dessau-Roßlau

Halle

Bad Bibra

Naumburg

Bad DürrenbergSchkopau

Lutherstadt Wittenberg

Kemberg

Gräfenhainichen Annaburg

Jessen

1

1820

21

40 444119

17

2

13

16

14

3

4

43

36

2223

31 4246

32 3334 47

2427

2930 38

39

2545

26

5 1037

6 9

1112

15

35

7

828

19

14 Regionales Förderzentrum Wernigerode

15 Gemeinschaftsschule „Am Park“ Möckern

16 Pestalozzischule Sangerhausen

17 Sekundarschule Bismark

18 Ernestine Reiske-Schule Kemberg

19 Ganztagsschule Friedrichstadt Wittenberg

20 Schule an der Lindenallee Gräfenhainichen

21 Sekundarschule Annaburg

22 Sekundarschule „J. G. Borlach“ Bad Dürrenberg

23 Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau

24 Campus Technicus Bernburg

25 J. H. Pestalozzi-Schule Schönebeck

26 Johann Gottfried Herder-Schule Calbe

27 Pestalozzischule Aschersleben

28 Schulzentrum Stadt Könnern

29 Seelandschule Nachterstedt

30 Sekundarschule „An der Biethe“ Dessau-Roßlau

31 Kooperative Gesamtschule „Wilhelm v. Humboldt“ Halle

32 Salzmannschule Magdeburg

33 Thomas Mann-Schule Magdeburg

34 Thomas Müntzer-Schule Magdeburg

35 Sekundarschule „Adolf Diesterweg“ Stendal

36 Domgymnasium Naumburg

37 Freie Schule Anhalt Köthen

38 Friedensschule Dessau-Roßlau

39 Gesundheitsfördernde Ganztagsschule Zoberberg

Dessau-Roßlau

40 Gymnasium Jessen

41 Pestalozzischule Wittenberg

42 Schule des Lebens „Helen Keller“ Halle

43 Sekundarschule Bad Bibra

44 Sekundarschule Jessen-Nord

45 Sekundarschule „Maxim Gorki“ Schönebeck

46 Sekundarschule Sankt Mauritius Halle

47 Wilhelm Weitling Schule Magdeburg

1 J. H. Pestalozzi-Schule Salzwedel

2 BODE-Schule Oschersleben

3 Ganztagsschule Wanzleben

4 Alexander v. Humboldt-Schule Naumburg

5 Dr. Samuel-Hahnemann-Schule Köthen

6 Erich Kästner-Schule Bitterfeld-Wolfen

7 Ganztagsschule „Adolph Diesterweg“ Roitzsch

8 Gemeinschaftsschule „J. F. Walkhoff“ Gröbzig

9 Helene Lange-Schule Bitterfeld-Wolfen

10 Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ Köthen

11 Sekundarschule I Wolfen-Nord

12 Sekundarschule Raguhn

13 Pestalozzischule Wienrode

Page 20: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule: Förderschule „J. H. Pestalozzi“ im Förderzentrum „Miteinander lernen“Schulform: Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen Kl. 1–9 und emotionale soziale Entwicklung Kl. 1–4Schulleitung: Förderschulrektorin Kathrin Lütkemüllerstellv. Schulleiterin Ursula DraescherAnschrift: Amtsstraße 45, 29410 SalzwedelLandkreis: Altmarkkreis SalzwedelE-Mail-Adresse: [email protected]: 03901 422328SIEGEL-Schule seit: 2014

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Berufsorientierung als wesentlicher Bestandteil des Schulprogramms zielgleiche Beschulung nach den Rahmenplänen der Grund- u. Sekun-

darschulen und unterhalb der curricularen Vorgaben für Förderschüler mit den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Behinderung

Aufgaben im Primarbereich Kennenlernen unterschiedlicher Berufsfelder (Polizist, Feuerwehrmann,

Rettungshelfer, Land-/Tierwirt) Betriebsbesichtigungen auf dem Bauernhof oder einer Milchviehanlage

Aufgaben im Sekundarbereich ab Klasse 5 Teilnahme am Girls- und Boysday, Besichtigungen ab Kl. 5 Klasse 7 BRAFO und BOB-Projekt, Betriebspraktikum in Klasse 8/9 Führen eines Lebensordners, Berufswahlpasses und Praktikumshefters zusätzliche Praktika über längeren Zeitraum Teilnahme Projekt Weitblick, Projekt Waldarbeiten Elternabende mit Agentur für Arbeit, Teilnahme am BIZZ-Mobil,

Kennlerntag zukünftige Berufsschule, Fahrten zu Berufsbildungswerken, Führen von Bewerbungsgesprächen

Teilnahme Future now – Zukunftscamp Lerncamp Kl. 7–9 als Vorbereitung Hauptschulabschluss Organisation von Praxistagen in Betrieben des Landkreises

(1x wöchentlich) Anleitung zur Führung einer Schülerfirma Berufsfelder entwickeln, z. B. Maler: Gestalten einer Schulwand mit

Pinsel und Farbe; Gärtner: Bäume pflanzen, Wege und Beete anlegen; Koch: Sämereien ziehen und in Rezepten verarbeiten

Teilnahme Schmazz-Projekt

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess Projekte und Vorhaben werden langfristig durch Klassenlehrer,

fachkompetente Berater und Kooperationspartner ausgesucht und terminlich festgelegt

nach jedem Schuljahr erfolgt Evaluierung in Dienstberatung und Fachkonferenz

langfristige Begleitung durch Klassenlehrer Berufsorientierung in alle Fächer einbeziehen Teilnahme am Tag der offenen Tür der Berufsschulen, um Vielfältigkeit

der angebotenen Lehrstellen aufzuzeigen Steigerung der Berufswahlchancen, Presse, Internet Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen ständige Erweiterung der Schüler- und Lehrerbibliothek Elternabende, Vermittlung von Terminen, Erstellen von Potenzial-

analysen und Gesamtbeurteilungen Projekt Medienmobil Ideen zur Herstellung von Kurzfilmen Entwicklung von Sprache und Persönlichkeit

J. H. Pestalozzi-Schule Salzwedel

Schüler beim Schmazz-Projekt© Förderschule „J. H. Pestalozzi“ Salzwedel

Kooperation und Netzwerke Agentur für Arbeit Verein zur Förderung der beruflichen

Bildung Bildungsverbund Handwerk GmbH Bauernverband Salzwedel alle Kooperationspartner des Förder-

zentrums, einschließlich Grund-, Sekundar- Berufsschule und Gymnasium, Landesbildungszentren und Förder- schulen mit Ausgleichsklassen

Grone Schule Salzwedel Berufsbildungshandwerk Stendal,

Kolping in Hettstedt, CJD Billberge zahlreiche Betriebe im Altmarkkreis Jugendwaldheim Arendsee Volksstimme Sozialpsychiatrisches Zentrum Landesschulamt und Schulträger

des Altmarkkreises LISA, Volkshochschule

SIEGEL-Schulen im Altmarkkreis Salzwedel

Page 21: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:BODE-Schule

Schulform:Förderschule für Lernbehinderte

Schulleitung:Frau HeickAnschrift:

OT Klein-Oschersleben, Alte Hauptstraße 1,

39387 Oschersleben Landkreis:Bördekreis

E-mail:[email protected]

Telefon:039408 204

SIEGEL-Schule seit: 2011*

BODE-Schule Oschersleben

Berufsfeld KFZ-Technik innerhalb des BOB 2015 der Klassenstufe 9

© Bode-Schule Klein Oschersleben

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungInnerhalb der Berufsorientierung hat das Leitbild „Lernen fürs Leben“ weiterhin Bestand und ist unmittelbare Grundlage für die pädagogische Arbeit an unserer Schule. Alle Lehrer und und Lehrerinnen sind sich der Herausforderung bewusst und sind fest in den Berufsberatungs- und begleitungsprozess mit eingebunden. In der 7. Klassenstufe dürfen die Schüler das erste Mal ihre Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern innerhalb des BRAFO sammeln, sowie in einem 14-tägigen Praktikum an der BbS in Oschersleben. Weiterführend schließen sich das BOP in der Klasse 8 und 9 und das weiter-führende Praktikum an der BbS an. Vier verschiedene Berufsfelder werden hierbei durchlaufen und die Schüler und Schülerinnen können selbst erkennen und erfahren, welche praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten sie besitzen und wo ihre Interessen und Neigungen liegen. Als größte Herausforderung für unsere Schüler steht dann das Schüler-betriebspraktikum der Klasse 9 im Mittelpunkt. Es dient der abschließenden Berufsorientierung.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessBegleitet und unterstützt werden unsere Schüler und Schülerinnen auf dem Weg der Berufsorientierung durch engagierte Lehrer und Lehrerinnen und unsere Sozialarbeiterin der Schule, die den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die schulinternen Lehrpläne sind so ausgerichtet, dass die Berufsorientierung als ein fachübergreifendes Thema einen bedeutenden Stellenwert einnimmt. Die Fächer Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft, Sozial-kunde und Deutsch ergänzen sich in besonderem Maße. Im Fach Deutsch wird ein „Lebensordner“ erstellt, der in den oben aufgeführten Fächern ergänzt und weitergeführt wird. Er soll den Jugendlichen eine Unterstützung sein und enthält alle wichtigen Unterlagen für den Einstieg in das Berufsleben.Seit dem April des Jahres 2014 ist an unserer Schule eine Berufsbegleiterin vom Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalts tätig. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, 24 Schüler und Schülerinnen auf ihrem Weg in die Berufs-welt zu unterstützen. Vom Schreiben eines Lebenslaufes über das Bewer-bungsgespräch bis hin zu einem möglichen Ausbildungsplatz. Desweiteren gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Agentur für Arbeit. Hier werden Elternabende organisiert und die Eltern für den neuen und wichtigen Lebensabschnitt ihrer Kinder sensibilisiert.

Kooperation und NetzwerkeAuf Grund erfolgreich durchgeführter Praktika haben sich viele Kooperationen gebildet, die unseren Kindern den Weg in die Arbeitswelt erleichtern und sie auf dem neuen Lebensabschnitt begleiten. Um nur einige zu nennen: Rhan-Campus in Gröningen, die WG in Oschersleben, Pflegeheim Gritt Köllmer in Oschersleben, Frau Sopper als Optikerin, das DRK in Wanzleben, die Stadt-werke GmbH Wanzleben, das LBZ in Wanzleben, die Abfallentsorgung in Wanzleben, Fahrzeugbau- und Landtechnik Wanzleben sowie die Autohäuser Renault und Opel in Wanzleben.

* Die BODE-Schule ist 2015 durch Fusion

der Förderschule Hornhausen und der

Förderschule an der Bode Klein Oschersleben

entstanden. SIEGEL-Schule war die Schule

in Klein Oschersleben. Die neu entstandene

Schule kann den Titel weiter tragen, muss

sich aber im Schuljahr 2016/2017 einer

zusätzlichen Rezertifizierung stellen.

SIEGEL-Schulen im Bördekreis

Page 22: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:Ganztagsschule WanzlebenSchulform:Gemeinschafts- und Sekundarschule Schulleitung:Herr Stankewitz und Frau AlbrechtAnschrift:Schulpromenade 9, 39164 WanzlebenLandkreis: BördekreisE-Mail-Adresse:[email protected]: 039209 3165Internet-Adresse:www.sks-wanzleben.bildung-lsa.de SIEGEL-Schule seit:2014

Innerschulische Organisation der Berufsorientierung Unser Berufsberatungsteam besteht aus 3 Lehrkräften, die die Fächer Deu, Eng, Mat, A/W, Tec, Ges und Geo unterrichten. Durch die breite Fächerstruktur, die Klassenleitertätigkeit sowie die Mitarbeit des Teams in den Fachschaften ist gewährleistet, dass die Berufsorientierung in allen Klassenstufen fächer-übergreifend angeboten wird und sich mit Themen des Unterrichts verknüpft.Koordiniert wird die Arbeit des Teams durch den Schulleiter.Mehrfach trifft sich das Team, um durchgeführte Veranstaltungen kritisch auszuwerten und um neue Veranstaltungen vorzubereiten. Termine für die Berufsorientierung des neuen Schuljahres werden stets am Ende des Schul-jahres koordiniert und in den neuen Schuljahresarbeitsplan übernommen, so dass Schüler und Eltern über Angebote und Praktika in den Elternversamm-lungen informiert werden. Wichtig sind uns eine langfristige Terminkoordinierung mit unseren Kooperationspartnern sowie eine stetige Zusammenarbeit mit dem Arbeits-kreis SchuleWirtschaft.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessIm Fachunterricht der Klassenstufe 5+6 erfahren die Schüler viel über Berufe der Eltern sowie über die Arbeit von Wissenschaftlern. Diese Ansatzpunkte werden konsequent in den Unterricht eingebaut.Das BRAFO Projekt der Klasse 7 wird durch tägliche Anwesenheit von Klassen- oder Fachlehrern vor Ort zum nachhaltigen Erfahrungsaustausch genutzt. Die Arbeit mit dem Berufswahlpass beginnt.In Klassenstufe 8 wird mit einem Schnuppertag, einem Mädchentag in der Zuckerfabrik Wanzleben sowie einem Zukunftstag im April das Betriebsprak-tikum vorbereitet.Vor Eintritt in die Sommerferien werden die Praktika ausgewertet, durch unsere Kooperationspartner weitere Berufe vorgestellt sowie ein Bewer-bungstraining durchgeführt. Jeder Schüler absolviert einen Tag in einer sozi-alen Einrichtung.Die Klassenstufe 9 haben wir ähnlich strukturiert. Als neues Element kommt ein Besuch der Berufsschule hinzu, wo die Schüler gezielt in Kleinstgruppen am Unterricht von Klassen ihrer beruflichen Ziele teilnehmen.

Kooperationen und NetzwerkeZu einer guten Berufsorientierung gehören nach unseren Erfahrungen verläss-liche Kooperationspartner. Sie kennen die Anforderungen und Bedingungen in den Betrieben und auch deren Nöte. Mehrfach im Schuljahr arbeiten wir mit unseren Kooperationspartnern aus der Region sehr eng in der Schule zusammen, beim Bewerbungstraining in Klassenstufen 8 und 9, beim Vorstellen von Berufen, sowie bei unserer schuleigenen Berufsmesse. Mit den Kooperationspartnern gibt es in der Regel schriftlich formulierte Vereinba-rungen. Sehr wichtig sind feste Ansprechpartner im Betrieb und in der Schule damit es zu keinem Informationsverlust kommt.Das große Netzwerk bildet unser gut funktionierender Arbeitskreis SchuleWirt-schaft. Im Rahmen dieses Netzwerkes erhalten Lehrkräfte einen direkten Einblick in die Arbeitswelt vor Ort, treffen ehemalige Schüler und bekommen ein Feedback zur Schule, und die Lehrausbilder haben die Möglichkeit über Inhalte und Kompetenzen der schulischen Lehrpläne nachzufragen.

Ganztagsschule Wanzleben

oben: Projekt Kreiselpumpe – vernetztes Betriebsprak-tikum mit 3 Betrieben – ein neues Ziel!unten: schuleigene Berufsmesse 2015 – Sekundar-schule Wanzleben© Sekundarschule Wanzleben

SIEGEL-Schulen im Bördekreis

Page 23: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule Alexander von Humboldt

Schulform:Sekundarschule

Schulleitung:Elke Dönitz/Matthias Krauße

Anschrift: Theaterplatz 3, 06618 Naumburg

Landkreis:Burgenlandkreis

E-mail:[email protected]

Telefon:03445 776229

Internet:www.humboldt-naumburg.de

SIEGEL-Schule seit: 2010

Alexander v. Humboldt-Schule Naumburg

Gedankenaustausch mit Kooperationspartnern zur thematischen Elternversammlung© Sekundarschule „A. v. Humboldt“ Naumburg

Schnuppertage der Viertklässler, betreut durch Sekundarschüler© Sekundarschule „A. v. Humboldt“ Naumburg

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungFestlegung im Schulprogramm: Schüler werden bei der Berufswegplanung durch Einzelaktivitäten, schulische Projekte auf Gruppen- und Klassen-basis unterstützt, Zusammenarbeit mit den Eltern und außerschulischen Partnern. Im Lehrerkollegium organisiert ein Berufswahlteam gemeinsam mit der Schulleitung die Einbindung der KlassenlehrerInnen in den Prozess der Betreuung. Vorteil: Kennenlernen der Praktikumsbetriebe und Einrich-tungen unmittelbar vor Ort, Einblicke in die Arbeitsabläufe und Anforde-rungen, praktische Erfahrungen der Schüler können in den Unterricht, auch fächerübergreifend, einfließen, neue, praxisnahe Ideen werden in den Jahrgangsteams beraten. Teilnahme an berufsvorbereitenden Fortbildungsveranstaltungen, wir profitieren u. a. von den Netzwerkangeboten der „Starken Schule“, SCHILF bei Partnerunternehmen und dem Kontakt mit der Berufsberaterin. Elterneinbeziehung durch: thematische Versammlungen, Stammtische, Elternsprechtage mit Auswertung der Kompetenztests, Ausgabe eines traditionellen Elternbriefs, Begleitung bei Projekten und am Zukunftstag, Vorträge der Eltern über interessante Berufe im Unterricht, Besuch Tag der offenen Tür mit kleiner hauseigener „ Messe“.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess„Roter Faden“ bereits vor Klasse 5 bis Klasse 10: Viertklässler der Partner-Grundschulen kommen zu Schnuppertagen. Ziel: Einblicke in „ihre“ weiter-führende Schule und erste praktische Erfahrungen in neuen Fächern. Ab 5. Klasse: Entwicklung von Kompetenzen durch Methodenschulungen, den kleinen „Knigge“, Teilnahme an Betriebserkundungen mit praktischer Betätigung, Präsentation. In den nächsten Schuljahren: Interessenstage, die frühzeitig Stärken und Schwächen aufzeigen, Einblick in altes Handwerk und moderne Technik, Methoden- und Sozialtraining, Sammeln praktischer Erfahrungen, Erkennen persönlicher Neigungen, Abgleich der beruflichen Anforderungen mit den eigenen Kompetenzen, Projekt mit der BbS: Schüler erproben ein Berufsfeld (gute Vorbereitung auf SBP-handlungsorientiertes Kennenlernen von mögli-chen Ausbildungsberufen und ihren Anforderungen), Anregungen zur Nutzung öffentlicher Messen und besonderer BO-Tage, Orientierungen durch

Schautafeln und Infoblätter, auch an Eltern. Regelmäßiger Kontakt zur Berufsbera-terin, Klassenbesuche, Sprechstunden und persönliche Termine zur Entwicklung der Entscheidungskompetenz bei der Berufswahl und kritischen Bewertung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Während des Bewerbungszeitraumes: ständige

Auswertung des Bewerbungsstandes, individuelle Unterstützung, in Gesprächen konkretes Orientieren auf geeignete Unter-nehmen. Nützlich: Kontakte zu „Ehemaligen“-Vorträge im Unterricht vielfältige Anregungen zu Ausbildungsbe-trieben und -berufen.

Kooperationen und NetzwerkeUnterstützung Bewerbertraining, SBP-Plätze, Expertengespräche und Praxis im Fachunterricht, Tag der offenen Tür, Beiträge Thematische Elternversammlung, Praxiserprobung Tage der Berufe, Öffentlichkeitsarbeit, Jugendstrategie BLK, Mediation, Kompetenztraining, Profilerkun-dung, Projekte, SCHILF

SIEGEL-Schulen im Burgenlandkreis

Page 24: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule: Dr. Samuel HahnemannSchulform: Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und emotional-soziale EntwicklungSchulleitung: Daniela AntonAnschrift der Schule: 06366 Köthen, Lelitzer Str. 27a Landkreis:Anhalt-BitterfeldE-Mail: [email protected]: 03496 50250Internet: www.sos-hahnemann.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2013

Kooperation und NetzwerkeEin gelingender Berufswahlprozess braucht die Zusammenarbeit von vielen Akteuren. An unserer Schule bilden u. a. Kooperationsver-träge mit Unternehmen und Institutionen die Grundlage dafür. Wichtige Kooperations-partner für uns sind: das Kolping-Berufsbil-dungswerk Hettstedt, Kranbau Köthen, die Stadt Köthen mit den dazugehörigen Einrich-tungen, Tierpark Köthen, die Berufsbil-denden Schulen Anhalt-Bitterfeld Standort Köthen und die Sekundarschule „Völker-freundschaft“ mit ihrem Projekt „Grüner Daumen“. Wir als Schule bemühen uns das bisher erarbeitete Konzept der Berufsorien-tierung zu verwirklichen und ständig weiter-zuentwickeln. Dazu dient die Kommunikation in Fachkonferenzen, Dienst-beratungen, in der Steuergruppe der Schule und die Absprachen zwischen FK-Leitern und Schulleitung.

li.: Tag der Berufe im Betrieb „Quellendorfer Landwirte GbR“ re.: Projekt Zukunftstag: Von Beruf Forstarbeiter

© Förderschule „Dr. Samuel Hahnemann“ Köthen

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Die Berufsorientierung an unserer Schule hat hauptsächlich 3 Ziele:

Ziel der Berufsorientierung an unserer Schule ist, die Schülerinnen und Schüler zur Berufswahlreife zu führen. Unter Berufswahlreife wird dabei verstanden: Jugendliche sollen eine Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz erarbeiten um später eine für sie passende Berufswahlentscheidung treffen zu können.

Aufbau schulischer Basiskenntnisse und psychologischer Leistungs-merkmale. Auch dieses Ziel hat für unsere Schulform besondere Bedeutung, da es gerade Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen oder sozial-emotionale Entwicklung schwerfällt, sich diese beiden Punkte anzueignen bzw. zu entwickeln. Deswegen ist es wichtig hier in besonderem Maße zu unterstützen.

Realitätsnahe Einblicke in die Arbeitswelt ist ein drittes zentrales Ziel unsere BO. Nur so können die Schüler und Schülerinnen befähigt wer-den, aufgrund ihrer Fähigkeiten und Interessen eine spätere Berufswahl zu treffen. Praktika, Betriebserkundungen, Praxistage, Berufsfelderkun-dungen und ähnliche Maßnahmen, die nicht in der Schule sondern von Kooperationspartnern durchgeführt werden, kommen hier zum Tragen.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessUnsere Kinder und Jugendlichen werden auf verschiedene Arten im Berufs-wahlprozess begleitet und unterstützt. Zum einen durch unser Lehrpersonal im täglichen Unterricht, durch verschiedene Instrumentarien wie z. B. Fach-hefter, Berufswahlpass usw. und natürlich auch durch die beiden an unserer Schule tätigen Berufseinstiegsbegleiterinnen. Dieser Prozess wird natürlich auch dokumentiert.In den Klassen 5 und 6 geht es hauptsächlich um die Sensibilisierung und die Hinführung. Ab Klasse 7 wird der Berufswahlpass (durch das BRAFO-Projekt) geführt, außerdem sind die Lernergebnisse am Schuljahresende in den einzelnen Fachheftern: Technik, Wirtschaft und Hauswirtschaft ersicht-lich. Ab der 8. Klasse beginnen unsere Berufsbegleiterinnen mit der Vermitt-lung von Kompetenzen zur Berufswahlentscheidung. Sie unterstützen die Schüler individuell und sehen sich selbst auch als Bezugsperson im Über-gang zwischen Schule und Beruf. Die Ergebnisse werden von ihnen evaluiert. Berufseinstiegsbegleiter arbeiten eng mit allen Akteuren der am Konzept der Initiative Bildungsketten beteiligten Träger zusammen.

Hahnemannschule Köthen

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Page 25: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Erich Kästner-Schule Bitterfeld-Wolfen

STECKBRIEF

Name der Schule: „Erich Kästner“-Schule BitterfeldSchulform:Förderschule für LernbehinderteSchulleitung:Gerhild KöppenAnschrift: Hahnstückenweg 31 06749 Bitterfeld-WolfenLandkreis:Anhalt-BitterfeldE-mail:[email protected]:03493 23248Internet:www.sos-bitterfeld-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2009

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessUm die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Berufstätigkeit zu unterstützen, wurden mit den Partnern Kommunikationsformen und Projekte entwi-ckelt, die dazu beitragen, das Interesse an der Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt zu wecken, auszubauen und letztlich zu befriedigen. Die Unterrichtsinhalte erhalten dadurch

Kooperationen und NetzwerkeIn den letzten Schuljahren entwickelten sich durch Unterstüt-zung des IHK Bildungszentrum Halle-Dessau mit Unter-nehmen der Region gute Kontakte. Mit 15 Partnern der Wirtschaft konnten Vereinbarungen geschlossen werden.Die Ziele dieser bestehen darin, dass Jugendliche die Arbeits- und Wirtschaftswelt kennen lernen, indem ihnen eine angemessene Praxisbegegnung ermöglicht wird, um ein realistisches Bild über Arbeitsplatz und Qualifikationsanfor-derungen entwickeln zu können. Verbindlich kooperieren wir auch mit dem KOLPING-BERUFS-BILDUNGSWERK HETTSTEDT. Wir gehen davon aus, dass eine frühzeitige, praxisbezogene und systematische Berufsorien-tierung im KBBW Hettstedt den Jugendlichen beim Erwerb von Kompetenzen zur Bewältigung ihres Lebens und der Vorbereitung auf ihre persönliche und berufliche Zukunft sowie ihrer Ausbildungsreife zugutekommt.

Küchenarbeit ist auch bei den Jungen beliebt © „Erich Kästner“-Schule Bitterfeld

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Mit Einführung der neuen Stundentafel für unsere Schulform richten wir den Fokus unserer Arbeit auf die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Übertritt in die Berufs- und Arbeitswelt. So wurden die schuleigenen Lehrpläne unter diesem Aspekt überarbeitet, und es werden seit dem Schuljahr 2014/15 bereits ab Klassenstufe 5 in den Fächern Technik, Haus-wirtschaft und Mediengestaltung die Prozesse der Berufsorientierung und -beratung bewusst und zielgerichtet gesteuert. Ab Jahrgang 7 werden spezielle Projekte umgesetzt, die insbesondere im „Lernort Betrieb“ die Möglichkeit eröffnen, konkrete Erfahrungen in der Berufswelt zu machen.

Klassen 7– 9 Potentialanalyse Kompetenzfeststellung und Interessenbekundung Praxistage im BSZ Green Day Zukunftstag Werkstatttage im KBBW Hettstedt 14-tägiges Betriebspraktikum Besuch der Arbeitsagentur Betriebsbesichtigungen und -erkundungen Bewerbungstraining Ausbildungsmessen

einen stärkeren Realitäts- und Praxisbezug und ermöglichen den Schülerinnen und Schülern der unterschiedlichen Jahr-gangsstufen in den verschiedenen Fächern den Anforde-rungen der Wirtschaft im Allgemeinen und auch speziell im Unternehmensalltag zu begegnen.

Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft eGmbH ist Partner bei der Umsetzung des BRAFO Projekts. In zwei Modulen geht es darum, das Berufswahlspektrum zu erweitern und die -kompetenzen zu entwickeln und zu stärken. Ältester Protagonist in der Zusammenarbeit ist das Berufs-schulzentrum Anhalt-Bitterfeld. Neben Angeboten für unsere Schülerschaft stehen Eltern- und Lehrkräfteberatung im Zentrum der Zusammenarbeit. So wird der Übergang des Hauptteils unserer Abgänger in das BVJ systematisch vorbe-reitet und organisiert.Jüngste Partner sind unsere Schulsozialarbeiterin, die im Projekt „Schulerfolg sichern“ sehr individuelle Aktionen mit Schülern, Eltern und Schule umsetzen kann, die aber auch eng mit im Programm „Jugend stärken im Quartier“ eingebunden ist.

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

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STECKBRIEF

Name der Schule: Ganztagsschule „Adolph Diesterweg“ Schulform: SekundarschuleSchulleitung:Herr Schulz (SL)/Herr Petrasch (sSL)Anschrift:OT Roitzsch, Teichstraße 25, 06809 Sandersdorf-BrehnaLandkreis:Anhalt-BitterfeldE-Mail-Adresse:[email protected]: 034954 21534Internet-Adresse:www.schule-roitzsch.deSIEGEL-Schule seit: 2006

Kooperationen und NetzwerkeDer Aufbau und die Pflege schulspezifi-scher Netzwerke sind unabdingbar für eine erfolgreiche Berufsorientierung. Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern garantiert eine weit gefächerte, auf Praxis ausgerichtete und dem regionalen Wirt-schaftsraum entsprechende Berufsorien-tierung. Dabei gibt es regionale Netzwerke und Kooperationen (z. B. Bildungszentrum Bitterfeld-Wolfen, EURO-Akademie, Arbeits-agentur, …) ebenso, wie überregionale Netzwerke (Referenzschule „Abgucken erwünscht“, Wettbewerb der Hertie-Stif-tung „Starke Schulen. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen“ oder das ausgelaufene Programm „SENTA“ der Robert-Bosch-Stiftung).Die Kooperationen werden jährlich mit den Partnern evaluiert und veränderten Bedin-gungen angepasst. Wichtig ist die Entwick-lung von Eigenverantwortung der Schüler für ihre Klasse bzw. Schule (z. B. als Schulsportassistent, Schülerpate, Busbegleiter, …).Landesweite Programme „BRAFO“, „BOB“, … sind für unsere Schule selbst-verständlich.

Innerschulische Organisation der BerufsorientierungLeitgedanke für die Konzeption zur Berufsorientierung sind die Anforde-rungen der Wirtschaft an künftige Auszubildende. Beginnend mit Klasse 5 erfolgt bis zur Vermittlung in die Berufsausbildung eine kontinuierliche Entwicklung bezüglich der Berufsorientierung in die alle Fachlehrer und Fachbereiche integriert sind. Dabei orientiert sich diese mit zunehmender Altersstufe an den individuellen Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler. Die Transparenz dieser Entwicklung ist für Schüler und Eltern sehr wichtig.Das Berufswahlkonzept ist einerseits kein Dogma, sondern unterliegt einer stetigen Evaluation, anderseits kann es nur im Einklang mit allen anderen – im Schulprogramm entwickelten – Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führen. Kern bleibt gerade deshalb der Unterricht, der Maßnahmen bündelt, Erfahrungen aufgreift und Perspektiven anbietet. Die Aufgabe des Schülers besteht in der Annahme und Nutzung der zahlreichen Angebote.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessIm Mittelpunkt zur Heranführung an die Ausbildungsreife stehen die Vermittlung von Kompetenzen sowie die Befähigung der Schüler entspre-chend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten, den für sie geeigneten Beruf zu finden. Beim Auftreten von Problemen werden frühzeitig individuelle Fördermaßnahmen eingeleitet und mit den betroffenen Schülern und Eltern vereinbart. Viele Projekte und intensive Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit bilden den Kernpunkt. Bei der Auswahl wird darauf geachtet, dass jeder Schüler Gelegenheit erhält sich auszuprobieren, Stärken, aber auch vorhandene Ressourcen zu erkennen und die richtigen Schlüsse abzuleiten. Dabei erfolgt ein schrittweiser Übergang von frontaler Arbeit zu immer individuelleren Maßnahmen. Der schuleigene Berufswahlpass und der mit der Arbeitsagentur entwickelte Ausbildungskompass sind wichtige Begleiter in diesem Prozess. Führung zur Ausbildungstreife ist Bestandteil der gesamten schulischen Arbeit und Leitziel des Schulprogramms.

Ganztagsschule „Adolph Diesterweg“ Roitzsch

Grafik: Ganztagsschule „Adolph Diesterweg“

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

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STECKBRIEF

Name der Schule:„J. F. Walkhoff“ Gröbzig

Schulform:Gemeinschaftsschule

Schulleitung:Christine Makerlik/Ute Zerbe

Anschrift: Hallesche Straße 72,

06388 Stadt Südliches Anhalt, OT GröbzigLandkreis:

Anhalt BitterfeldE-mail:

[email protected]:

034976 21037Internet:

www.gms-groebzig.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:

2010

Angebote einzurichten. Die Mitarbeit in Netzwerken z. B. zur Gestaltung der Gemeinschaftsschule, des Ganztagsschulbereiches und der Euro-paschulen sind Plattformen für einen regen Austausch und Inspiration für erfolgreiche Arbeit in der Berufs- und Studienorientierung.

Gemeinschaftsschule „J. F. Walkhoff“ Gröbzig

Erkundungstage in den Werkstätten der VHS Bildungswerk GmbH Standort Köthen ,

Schülerinnen der Klassenstufe 6 in der Malerwerkstatt© Gemeinschaftsschule „J. F. Walkhoff“ Gröbzig

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungAn der Gemeinschaftsschule Gröbzig ist ein starkes Team von Lehrkräften in der Fachschaft Wirtschaft/Technik/Hauswirtschaft vereint. Grundlage der innerschulischen Organisation ist das Konzept zur Berufsorientierung, welches von allen Fachschaften erarbeitet und regelmäßig evaluiert wird. Am Schuljahresanfang wird die Terminierung der Aktivitäten in den Klas-senstufen 5–10 vorgenommen. Verantwortlich zeichnen die Fachschafts-leiter in enger Zusammenarbeit mit den Klassenleitungen. Somit sind alle Lehrkräfte in die Berufsorientierung einbezogen. Die Schulleitung ist für das Zusammenführen der Aktivitäten zuständig, unterstützt konzeptionelles Arbeiten, sichert Weiterbildungsmaßnahmen und die Vernetzung außerhalb des Schulalltages.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessIn unserer Schule ist es sehr wichtig geworden, möglichst alle Fächer und Fach-Kollegen in die Berufswahlvorbereitung einzubeziehen.In den Klassenstufen 5 und 6 sind es vor allem die Klassenleiter sowie die Deutsch- und Techniklehrer, die die Jugendlichen begleiten. In Klasse 7–10 werden in erster Linie die Wirtschafts- und Techniklehrer, die Lehrer der Naturwissenschaften, der Kernfächer sowie die Klassenleiter einbezogen.Das BRAFO-Projekt in der 7. Klasse, das praxisorientierte Lernen in den Klassenstufen 7 und 8 geben einen Einblick in die Praxis der Berufswelt. Außerdem bietet der Praxistag im 9.Schuljahrgang, welcher im drei-wöchigen Rhythmus in Zusammenarbeit mit der VHS Köthen stattfindet, eine weitere Möglichkeit sich in der Arbeitswelt umzusehen. Das Praktikum für die 8. Klassen findet im Frühjahr des laufenden Schuljahres statt, das Schulpraktikum für die Klassenstufe 9 ist gesplittet. Eine Woche pro Schulhalbjahr hat jeder Schüler die Möglichkeit sich in zwei verschiedenen Berufsrichtungen auszuprobieren. Zusätzlich kann jeder Schüler ab Klasse 7 ein freiwilliges Praktikum in den Ferien absolvieren.Die Klassenstufe 9 beschäftigt sich vor allem mit dem Thema „Bewer-bung“. Durch Gesprächsrunden mit Ehemaligen unserer Schule erfahren die Jugendlichen, welche Anforderungen an die Auszubildenden gestellt werden und wie die Umstellung von der Schule in die Berufswelt gelingen kann. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Talententwicklung wird den Schülern auf der „Vocatium“ die Möglichkeit geboten, sich über Betriebe und Berufe zu informieren sowie Termine für Vorstellungsgespräche zu vereinbaren.

Kooperation und NetzwerkeFür alle schulischen und außerschulischen Aktivitäten im Berufsorientie-rungsprozess ist die Schule mit einer Vielzahl von regionalen und überregio-nalen Kooperationspartnern verknüpft, oftmals mit einem Vertrag, oder im gemeinsamen Tun verbunden.Für Praktika, Projekttage oder Exkursionen arbeiten wir sehr eng mit den Betrieben unseres Einzugsbereiches, z. B. Klebl GmbH Gröbzig, Pflegezen-trum Fuhneaue Gröbzig, Stadt Südliches Anhalt in Weißandt-Gölzau oder Hof Pfaffendorf zusammen. Kooperationen mit dem Serumwerk Bernburg oder dem TZG Bitterfeld-Wolfen bieten die Möglichkeit, differenzierte

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

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Innerschulische Organisation der BerufsorientierungSchuljährlich wird der Ablaufplan den neuen Gegebenheiten und Erforder-nissen angepasst. Dabei legen wir großen Wert auf Beständigkeit und kritische Auseinandersetzung mit bereits durchgeführten Aktionen an unserer Schule. Anhand unseres Planes ist es jedem Kollegen möglich, einen Überblick über die Aktivitäten im Schuljahr und in den entspre-chenden Klassenstufen zu erhalten. Die Klassenlehrer haben so die Möglichkeit, sich, ihre Klassen und die Eltern zu informieren und zu organi-sieren. Zudem können sich alle auf unserer Homepage sehr gut orien-tieren. Feste Eckpunkte unserer Berufsorientierung, wie beispielsweise BRAFO, BOB (Berufsorientierung Berufsspezifisch), Vocatium, finden sich hier genauso wieder wie aktuelle Angebote unserer Region. Der regionale Wirtschaftsraum ist uns besonders wichtig, da wir unsere Schülerinnen und Schülern gern hier in unserer Region verankern möchten. Daran haben auch regional ansässige Unternehmen Interesse, die uns seit Jahren aktiv und immer zahlreicher werdend bei der Gestaltung unserer hauseigenen Berufsorientierungsmesse unterstützen. Hier können sich nicht nur die Schülerinnen und Schüler unserer eigenen Schule, sondern auch Eltern und Freunde über regionale Ausbildungsangebote informieren. So kann es uns gelingen eine anschlussorientierte Berufsorientierung zu schaffen.

Helene Lange-Schule Bitterfeld-Wolfen

STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule „Helene Lange“Schulform:SekundarschuleSchulleitung:Frau AppenrodtAnschrift: Dessauer Str. 9, 06749 BitterfeldLandkreis:Anhalt-BitterfeldE-mail:[email protected]:03493 22731Internet:www.sks-lange.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2008

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessBereits in den 5. und 6. Klassen werden Bezüge zum regionalen Wirtschaftsraum hergestellt, indem diese ihre nähere Umgebung auf Exkursionen kennenlernen. Bei unterschiedlichen Aktivitäten erkennen die Schülerinnen und Schüler hier schon ihre Stärken. Das geschieht unter anderem durch das Ausprobieren bei Projekten zum Beispiel mit der Handwerks-kammer oder im Technik- und Hauswirtschaftsunterricht, aber auch in Arbeitsgemeinschaften. Jeder einzelne Jugendliche der höheren Klassen erfährt eine deutliche Zunahme der Wertigkeit der Berufsorientierung. In verpflichtenden sowie zahl-reiche freiwillige Initiativen lernen die Schüler sich selbst einzuschätzen, ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erkennen und erlangen konkrete Kenntnisse über die Anforderungen ihres zukünftigen Ausbildungsberufes. Die einzelnen Unterrichts-fächer vermitteln durch praxisorientierte Aufgaben solides Wissen. Das Experimentieren im Schülerlabor ist hier nur ein Beispiel. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf werden durch unsere Berufseinstiegsbegleiter und Schulsozialarbeiter unterstützt, von der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz, beim Coachen von Vorstellungs-gesprächen bis hin zur Meisterung von Alltagssituationen, die für diese Jugendlichen oft ein Problem darstellen.

Kooperationen und NetzwerkeUnser Berufsberater der Arbeitsagentur ist neben allen anderen Aktivitäten der 7. bis 10. Klassen aufgrund der Verlinkung mit unserer Homepage auch Ansprechpartner für unsere Schülerinnen und Schüler außerhalb der offiziellen Termine. Mit den Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld haben wir im Bereich des Service Learning eine Partnerschaft aufgebaut, die Auszubildende mit Schülerinnen und Schüler unserer Schule verbindet. Hier besteht die Möglichkeit, an einem Aktions-tag mit Auszubildenden ihres vielleicht zukünftigen Ausbildungsberufs ins Gespräch zu kommen, die Fachkabinette zu besuchen und am Berufsschulunterricht teilzunehmen. Darüber hinaus können unsere Schüler mit den Auszubildenden ein Praktikum vereinbaren, um so den gewünschten Ausbildungsberuf besser kennen zu lernen. Im BOB-Projekt im Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V. werden durch praktische Erprobungen reelle Bilder von einzelnen Berufen vermittelt. Da diese Aktivitäten in der 9. Klasse stattfinden, erkennen die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und auch Zeugnisse für den weiteren Weg zur richtigen Berufsausbildung sind. Aktuell wird dies dann gleich umgesetzt beim Besuch der Fachmesse für Ausbildung und Studium vocatium. Hier haben wir im IfT, dem Institut für Talententwicklung GmbH, einen Partner gefunden, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, sich bei verschiedenen Vorstellungsgesprächen zu beweisen und im besonderen Fall, sogar mit einer Einladung zum echten Vorstel-lungsgespräch von der Messe zu gehen. Die Kontakte in unseren Wirtschaftsraum sind uns wichtig, deshalb sind wir aktiv im Arbeitskreis SchuleWirtschaft Anhalt-Bitterfeld tätig.

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

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Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung

Praxisschule – Lebenswegvorbereitung ist das Motto des Konzeptes der Berufswahlvorbereitung unserer Schüler. Ein Netzwerk von Maßnahmen über alle Schuljahre hinweg, besonders ausgeprägt mit Beginn des 7. Schuljahrganges, ist an der Schule zur Selbstverständlichkeit geworden. Wir sind stetig dabei, die etablierten und bewährten Formen auszubauen und sie qualitativ zu verbessern, neue Facetten in das Gesamtensemble einzufügen, um die Schülerinnen und Schüler immer besser auf die Berufswelt vorzubereiten. Mit der Vielfalt der Angebote wollen wir erreichen, dass sich möglichst alle Schülerinnen und Schüler angesprochen fühlen und sie sich möglichst selbsttätig und aktiv einbringen. Damit eine Vielzahl von Fachlehrern sich in diesen Prozess einbringen können haben die Fachschaften erarbeitet, wie der Berufswahlpass fachlich genutzt werden kann.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessBereits in der Kennenlernphase in Klasse 5 integrieren wir die Berufs-orientierung durch den Besuch verschiedener Betriebe der Landwirtschaft. Das BRAFO-Projekt ist ein nächster Meilenstein des Prozesses, es ermög-licht allen SchülerInnen der 7. und 8. Klassen einen Einblick in das Berufs-leben. Dabei sollen sie bereits frühzeitig sowohl positive als auch negative Erfahrungen mit eigenen Vorstellungen abgleichen um sicherer an die Wahl eines Berufes heran zu gehen. Seit dem Schuljahr 2005/06 können sich die SchülerInnen der Klasse 8 in Praxistagen in den Lehrwerkstätten erproben. Gleichzeitig nutzen wir die Kooperation mit der Kranbau Köthen GmbH und führen mit allen Schülern eine Betriebserkundung durch. Das traditionelle 14-tägige Schülerbetriebspraktikum ist eine besonders effek-tive Form der Vorbereitung auf das Berufsleben. Weitere Möglichkeiten sind die Teilnahme am Zukunftstag, am Tag der Berufe und die Durchfüh-rung der Tage der Berufsorientierung in Klasse 9. Hier stehen das Erstellen von Bewerbungsunterlagen, Einstellungstests und das Vorstellungsgespräch im Vordergrund.

29

STECKBRIEF

Name der Schule:„Völkerfreundschaft“

Schulform:Sekundarschule

Schulleitung:Herr FreyerAnschrift:

Am Wasserturm 36, 06366 KöthenLandkreis:

Anhalt-BitterfeldE-mail:

kontakt@sks-voelkerfreundschaft. bildung-lsa.de

Telefon:03496 212235

Internet:www.sks-voelkerfreundschaft.

bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:

2009

Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ Köthen

© Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ Köthen

Kooperationen und NetzwerkeDie Maßnahmen zur Berufsorientierung sind nur mit der Unterstützung vieler außerschuli-scher Partner durchführbar. So wird der Prozess der Berufsorientierung durch die Berufsberaterin der Arbeitsagentur begleitet. Diese stellt ihre vielfältigen Möglichkeiten in Elternversammlungen vor und ist für die Schüler Ansprechpartnerin zur Schulsprech-stunde einmal im Monat und informiert mit ansprechendem Material über die Aktionen der Arbeitsagentur. Bei der Durchführung der verschiedenen Projekte zur Berufsorientie-rung helfen uns Betriebe und Institutionen der Region. Ohne ihr Mitwirken ist eine solide Vorbereitung unserer jungen Menschen schwer möglich. Außerdem arbeitet unsere Schule aktiv im Arbeitskreis SchuleWirtschaft mit, um die Vernetzung beider Akteure ständig zu erweitern und zu verbessern.

© Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ Köthen

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Page 30: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule I Wolfen-NordSchulform:SekundarschuleSchulleitung: Gerd Hübner,Stellvertreterin Carola UhlemannAnschrift: Fritz-Weineck-Straße 6 und 806766 Bitterfeld-WolfenLandkreis:Anhalt-BitterfeldE-Mail-Adresse:[email protected]:03494 21046Internet-Adresse:sekundarschule1wolfen.de.vuSIEGEL-Schule seit:2009

ZukunftschancenDurch gute Bildung und Ausbildung gewappnet sein, für die Arbeitsmarkt-herausforderungen unseres Jahrhunderts.„lebensverbunden, praxisnah und zukunftsorientiert“

Innerschulische Organisation der Berufsorientierung und Ausbildung sind Grundlage unseres Schulprogramms:Jahrgangsstufe 5: in Arbeitsgemeinschaften und Projekten individuelle Stärken, Neigungen sowie Interessen herausfindenJahrgangstufe 6: weiterführende Zukunftstage in Unternehmen, schulin-terne Praxistage und Betriebsbesichtigungen; erkunden und vorstellen der Berufsfelder der Eltern und VerwandtenJahrgangsstufe 7: BRAFO, Potenzialanalysen, Besuch des Chemielabors im TGZ Bitterfeld-Wolfen; Einführung in den Berufswahlpass; Besuch von Bildungsmessen; Erfassen erster Berufswünsche; in Auswertung dieser, Vorstellen von Berufen und Berufsfeldern in KleingruppenJahrgangsstufe 8: erstes Schülerbetriebspraktikum zum Kennenlernen und Ausprobieren des Wunschberufes; Exkursionen gemäß dieser Wünsche in verschiedene Betriebe; Besuch und Organisation von Berufsmessen (Messe in den Stadtwerken Bitterfeld-Wolfen, Chance, grüne Messe, Kick-start, Vocatium in Dessau); Besuch des BIZ in Dessau; klassen- und fächer-übergreifende Arbeit mit dem BerufswahlpassJahrgangsstufe 9: zweites Schülerbetriebspraktikum; erstellen und bear-beiten von Bewerbungsunterlagen; Bewerbungstraining, Messebesuche; Elternversammlungen und Sprechstunden mit der Agentur für Arbeit; Zukunftstage; Angebot von Ferientagen in Unternehmen; BetriebserkundungenKlassenstufe 10: Messebesuche; Bewerbungstraining; Erfassung der Versorgung mit Ausbildungsplätzen; Beratung durch die Agentur für Arbeit; Erstellen von Bewerbungsunterlagen, Hilfe bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Einstellungstests

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess:Regelmäßiges Erfassen der Berufswünsche; Interessen- und Neigungstests in Einklang mit den Berufswünschen; Einladen von Praxisvertretern und Azubis; Organisation von Nachhilfe, bzw. individueller Förderung; Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach interessenbezogenen Praktika; aktive und individuelle Berufswegeplanung mit dem Jugendlichen; praxisbezogener Unterricht durch regelmäßige Weiterbildung unserer Lehr-kräfte; Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung durch Arbeits-gemeinschaften; Schulerfolg sichern durch individuelle Lerncamps in den Ferien und Erarbeitung individueller Förderpläne;Auswertung der durchgeführten Praktika durch Arbeitsaufträge;Berufsfeldvorstellung im Klassenverband; Individuelle Unterstützung zur weiteren Berufsorientierung

Kooperationen und Netzwerke:Bildungszentrum; Bundesagentur für Arbeit; Euro-Schulen Bitterfeld und Dessau; BWSA; BBI; FaW; Industrie- und Handwerkskammer; Berufsbil-dende Schulen Anhalt-Bitterfeld; Firmen und Handwerksbetriebe unserer Region; Krankenkassen; Jugendamt; Jugendclubs etc.

Sekundarschule I Wolfen-Nord

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Page 31: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule Raguhn

Schulform:Sekundarschule

Schulleitung:Frau R. Bretschneider

Anschrift: OT Raguhn, Gartenstraße 34,

06779 Raguhn-JeßnitzLandkreis:

Anhalt-BitterfeldE-mail:

[email protected]:

034906 20240Internet:

www.sekundarschule-raguhn.deSIEGEL-Schule seit:

2009

Sekundarschule Raguhn oben: Schüler der Klasse 7 beim POL

unten: Auftritt der Theatergruppe „Rajuhner Lachsäcke“© Sekundarschule Raguhn

Innerschulische Organisation der BerufsorientierungGanz wichtig aus unserer Sicht ist die Entwicklung der Kompetenzen unserer Schüler. Zur Erhöhung der Lernfreude und -motivation haben wir den Tag des forschenden Lernens – den Galileotag – in der Jahrgangsstufe 5 eingeführt. An einem Tag im Monat arbeiten die Schüler an einem fächerübergreifenden Thema, dieses wird vor allem handlungsorientiert umgesetzt.Seit dem Schuljahr 2012/2013 arbeitet unsere Schule im Schulversuch „Schulerfolg durch praxisorientiertes Lernen in der Sekundarschule“ – POL. Jeweils ein halbes Schuljahr arbeiten die Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 an einem Unterrichtstag an einem fächerübergreifenden Thema. Egal ob thematisch im Lehrplan Wirtschaft und Technik-Themen die Berufsorientie-rung einschließen, wir stellen immer den Bezug zur Region her und binden auch Unternehmen der Region ein, um theoretische Inhalte in der Praxis zu zeigen. Seit dem Schuljahr 2012 arbeiten wir mit der System-Instandsetzung und Service GmbH aus Bitterfeld in einem Unterrichtsprojekt zur Metallbear-beitung zusammen. Die Schüler der 7. Klassen stellen eine Buchstütze her.Im Deutschunterricht werden Bewerbungsunterlagen vorbereitet, die dann an einem Projekttag in die entsprechende Form gebracht werden. Fachleute werden eingeladen, um den Jugendlichen Hilfestellung bei allen Fragen rund um die Bewerbung zu geben. Im Geschichtsunterricht wird auf die Entwick-lung der Berufe eingegangen. Die Rolle Berufstätiger in Familie und Gesell-schaft wird im Sozialkundeunterricht aufgegriffen.

Der schuleigene Berufswahlpass wird ab der 7. Klasse regelmäßig genutzt.Es arbeiten mittlerweile 3 Schüler-firmen an unserer Schule, die „Raguhner Schulplaner“, das „Schülercafé Morgenmuffel“ und die Theatergruppe „Rajuhner Lachsäcke“. Ihre Aktivitäten gehen weit über unsere Schule hinaus.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessWir motivieren die Schüler, bei Schülerbetriebspraktika und Zukunftstagen in Betriebe zu gehen, die in einem ihrer Wunschberufe ausbilden oder aber zumindest arbeiten. Durch eine Vorschlagliste unterstützt die Schule beim 1. Praktikum in der 8. Klasse die Schüler und Eltern bei der Entscheidungs-findung die Wahl des Praktikumsbetriebes betreffend. Wir führen an der Schule eine „Betriebsliste“, auf der Betriebe der Region zu finden sind, die sich bereit erklärt haben, Schülern während Praktika und Zukunftstagen einen Einblick zu ermöglichen. Ausbildungsangebote werden für alle im Schulhaus zugänglich ausgehangen. Flyer und andere Informationsmaterialien liegen zur Mitnahme aus. Für die Eltern findet in den Klassen 7– 9 jährlich ein thematischer Eltern-abend statt. Ab Klasse 7 werden die Berufswünsche erfragt. Die Eltern werden hierbei einbezogen. In Klasse 8 erhalten die Eltern eine Elternbroschüre zum Thema Berufsorientierung und in Klasse 9 schließt sich ein thematischer Elternabend zur Ausbildung an. Die Berufseinstiegsbegleiterinnen und die Schulsozialarbeiterin begleiten ebenfalls aktiv die Schüler.

Kooperationen und Netzwerke Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e. V. BBI – Berufseinstiegsbegleitung System-Instandsetzung und Service

GmbH Bitterfeld IHK BARMER DAK Berufsschulzentrum

„August von Parseval“ Bitterfeld-Wolfen Unternehmen der Region Agentur für Arbeit/BIZ-mobil Jugendwaldheim Spitzberg Gemeinde Altjeßnitz Jugendclub ’83 Wolfen DKJS FFW Raguhn Sportvereine „SV Kickers“ Raguhn

und „SV Finken“ Raguhn

SIEGEL-Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld

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STECKBRIEF

Name der Schule:Pestalozzischule WienrodeSchulform:Förderschule für LernbehinderteSchulleitung:Christa HartmannAnschrift:Kampstraße 7OT Wienrode, 38889 BlankenburgLandkreis: HarzE-Mail-Adresse:[email protected]:03944 36360Internet-Adresse:www.sos-pestalozzi- blankenburg.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2014

Innerschulische OrganisationDie Vorbereitung auf das Leben nach der Schule in Form frühzeitig berufs-orientierender Maßnahmen zur erfolgreichen beruflichen Eingliederung ist ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Schulprogrammarbeit. Den Schüle-rinnen und Schülern wird im Unterricht sowie in außerunterrichtlichen Projekten Klarheit über ihre Schlüsselkompetenzen vermittelt, damit sie auch realistische Ausbildungsperspektiven entwickeln. Die kontinuierliche und intensive Berufsorientierungsarbeit beginnt bereits in den unteren Klassen über Projektarbeit mit außerschulischen Lernpartnern und wird ab der 7. Klasse noch umfassender unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltig-keit gestaltet. Komplettiert wird die berufliche Orientierung durch verschie-dene Berufswahltestverfahren, Potentialanalysen und Praxistage. Durch die Bausteine in der Berufsorientierung sollen die Jugendlichen Einblicke in die Arbeitswelt bekommen und durch entsprechende Angebote und Praktika lernen, ihren persönlichen beruflichen Werdegang gezielt planen und gestalten zu können. Der Einsatz des Berufswahlpasses und der Besuch von Ausbildungsmessen sowie die Teilnahme am Zukunftstag und Bewerbungstraining sind dabei ein fester Bestandteil.

Begleitung und FörderungDie Jugendlichen erhalten eine intensive und individuelle Unterstützung durch die Schule und deren Kooperationspartner im gemeinsamen Wirken mit den Eltern und der Arbeitsagentur. In Form von Kooperationen mit Betrieben und Unternehmen wurde die Möglichkeit außerschulischer Lern-orte geschaffen. Individuelle Unterstützung durch fachlich qualifizierte Ausbilder und betreuende Lehrkräfte finden die SchülerInnen an regelmä-ßigen Praxistagen in den Betrieben sowie in mehreren Praktika, um einen sinnvollen Zusammenhang zwischen Lernen und Berufsleben herstellen zu können. Fotodokumentationen und Videoaufnahmen begleiten den Berufsorientierungsprozess.Durch den lebensnahen Einblick in die Arbeitswelt erhöhte sich auch die Lernmotivation der Jugendlichen, und der Wunsch, einen anerkannten Schulabschluss zu erreichen, wurde in den Abschlussklassen stärker.

Kooperation und NetzwerkeUnser Dank gilt allen Beteiligten:VHS Blankenburg, Jugendwaldheim „Lindenberg“, Kompetenzagentur-Koba-Berufsbildende Schulen des Landkreises Harz, Harzsparkasse, Arbeitsagentur, Praktikumsbetriebe, Förderverein und Schülerfirma der Schule, Harzer Mineralquellen, Edeka Blankenburg, Naturfreundeverein Blankenburg

Pestalozzischule Wienrode

oben: im Praktikum unten: Arbeit mit dem Berufswahlpass© Pestalozzischule Wienrode

SIEGEL-Schulen im Landkreis Harz

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STECKBRIEF

Name der Schule:Regionales Förderzentrum Wernigerode

Pestalozzi-Schule/Basis-FörderschuleSchulform:

Förderschule für LernbehinderteSchulleitung:Martin Hausl

Anschrift: 38855 Wernigerode,

Minslebener Straße 52Landkreis:

HarzE-mail:

[email protected]:

03943 22000Internet:

www.pestalozzi-wernigerode.deSIEGEL-Schule seit:

2010

Trotz dieses sehr umfänglichen Angebotes wissen wir, dass unsere Jugendlichen manchmal nicht optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet sind. Der Übergang von der Schule in die Berufsschule gelingt nicht immer prob-lemlos. Schwierig gestaltet sich auch die kontinuierliche Einbeziehung der Eltern in den Prozess Berufsfindung/-orientierung. Trotzdem versuchen wir, unseren Jugendli-chen über die Schulzeit hinaus als Gesprächs-partner zur Verfügung zu stehen und Perspektiven aufzuzeigen.

Regionales Förderzentrum Wernigerode

Sally (9. Klasse) im Bereich Metall© Regionales Förderzentrum Wernigerode,

Pestalozzi-Schule/Basis-Förderschule

„Fit für’s Leben“.

Ein anhaltender Strukturwandel, einhergehend mit einer enormen Vielfalt an Berufen in Deutschland machen es zwingend notwendig, den jungen Menschen eine Orientierung in dieser komplexen Berufswelt zu geben und Berufswahlkompetenzen bei ihnen auszuprägen, die Chancengleichheit und Vielfalt sichern sollen. Darum erschien es uns von Anfang an wichtig, den Pro- zess Berufliche Orientierung aus mehreren Bausteinen zusammenzusetzen.Im 2. Schulhalbjahr der Klassenstufe 7 starten wir mit dem BRAFO-Projekt (Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren). BRAFO ist in zwei Module gegliedert. Im Modul 1 (Klassenstufe 7) erkunden die Schüler/-innen ihre eigenen Interessen, Stärken und Kompetenzen an fünf Tagen in den Werkstätten der BRAFO-Bildungsträger. Das BRAFO Modul 2 „Betriebserkundung“ (Klassenstufe 8) umfasst ein einwöchiges Praktikum in regionalen Betrieben und Unternehmen. An das BRAFO-Projekt schließt sich im 2. Schulhalbjahr der Klassenstufe 8 das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundes an. In der Klassenstufe 9 folgen dann noch an 10 Tagen mit 80 Stunden die Werkstatttage.

Wichtig in allen Phasen der Berufsorientierung ist die enge Zusammen-arbeit der verschiedenen Akteure (Eltern, Schüler/-innen, Schulleitung und Lehrkräfte).Dem BOP ist eine Potentialanalyse vorgelagert. Im Ergebnis dieser werden von den Schüler/-innen verschiedene Kompetenzen erfasst. Diese werden im Förderplan mit berücksichtigt und im Gespräch mit den Eltern ausge-wertet. Während der gesamten Phase der Berufsorientierung ist der Berufswahlpass ein bedeutendes Medium. Die Schüler/-innen haben für die Bewerbungen alles parat, sie können ihr eigenes Handeln reflektieren, Verbindungen zu den Eltern werden hergestellt, der Werdegang wird sichtbar. Das Thema Berufsorientierung ist auch Thema in mehreren Schulfächern (u. a. Sozialkunde, Deutsch, Wirtschaft und Technik).Ab der Klassenstufe 9 erhalten unsere Schüler/-innen zusätzlich noch Unterstützung durch einen Berufseinstiegsbegleiter. Sie bilden eine Klammer im Berufsorientierungsprozess der Jugendlichen von der Schule bis in die Ausbildung.

Einen geeigneten Kooperationspartner zur Erreichung unserer gesteckten Ziele fanden wir zum einen in der Agentur für Arbeit. Andererseits werden wir seit 2003 von den in Wernigerode ansässigen Bildungswerken unterstützt: Teutloff-Sozialwerk für berufliche Bildung und Rehabilitation VHS-Bildungswerk Oskar Kämmerer Schule

Außerdem greifen wir auf ein großes Netzwerk von verlässlichen Partnern/Firmen im Harzkreis zurück, das uns bei der beruflichen Orientierung unserer Schüler/-innen zur Seite steht. Aus all diesen Bausteinen setzt sich an unserer Schule die Berufsorientierung zusammen.

SIEGEL-Schulen im Landkreis Harz

Page 34: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:Gemeinschaftsschule „AmPark“ MöckernSchulform:GmS aufwachsend aus SekSchulleitung:Heike FischbachAnschrift:Lochower Weg 3, 39291 MöckernLandkreis:Jerichower LandE-Mail-Adresse:[email protected]: 039221288Internet-Adresse: www.sks-moeckern.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:2010

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungEine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten bezüglich der vier Themenfelder (Selbstfindungsprozess, Arbeitswelt- und Berufsorientierung, Berufswahlprozess und Bewerbungsprozess), so dass jede Klassenstufe eine optimale Förderung in der Berufswahlvorbereitung erfährt. Besonderes Augenmerk wird auf die kontinuierliche Berufsfindung und -vorbereitung ab Klasse 7 gelegt. Dazu dienen Betriebsbesichtigungen, Praktika, Jugendwald-einsatz, Zukunftstag, die Erkundung der Berufsbildenden Schulen Conrad Tack in Burg, Exkursion zum BTZ, Teilnahme an Landeswettbewerben und Berufsbildungsmessen. Wir legen Wert auf eine kontinuierliche Zusammen-arbeit mit Partnern aus der Wirtschaft und den Gemeinden. Die Weiterfüh-rung bestehender Kontakte und die Gewinnung neuer Kooperationspartner wird auch durch die Wiedereinführung des Projektes „Produktives Lernen in Schule und Betrieb“ gefördert. Somit können Informationen zu Ausbildungs-möglichkeiten schnell und zielgerichtet übermittelt werden.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsfindungsprozessUnser Schulprogramm wird durch das Leitbild: „Fit für das Leben und Fit für den Beruf“ geprägt. Durch die Sanierung 2012 erhielt die Schule farbenfreu-dige Räume und Fassaden. Unser äußeres Erscheinungsbild ist freundlich, sauber und einladend. Moralische Denk- und Handelsweisen prägen ein positives Schulklima. Das Kollegium zeigt einen hohen Anspruch in der Unterrichtsqualität. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind die spezi-elle Förderung von sozial- und leistungsschwächeren Schüler/innen, um angestrebte Abschlüsse zu erreichen. Eine langfristige gezielte Berufsvorbe-reitung und -orientierung erfordert ein einheitliches Vorgehen. Das Lehrer-team wird unterstützt durch eine Berufseinstiegsbegleiterin und eine Schul- sozialarbeiterin. Sehr gut werden die Schüler durch die Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informiert. Neben der Weiterführung bewährter Projekte, wie BFAFO und BOP, wird die kontinuierliche Arbeit mit dem Berufswahlordner im Kollegium kommuniziert und die altersgerechte Einbindung sicher gestellt. Vertreter von Unternehmen verdeutlichen in diversen schulischen Aktivitäten berufliche Möglichkeiten, aber auch die Anforderungen, die an die zukünftigen Auszubildenden gestellt werden. Untermauert wird dies durch die in den verschiedenen Schul-jahrgängen in teilweise unterschiedlicher Form stattfindenden Praxisphasen.

Kooperationen und NetzwerkeUnverzichtbar ist auch die Koordination der Netzwerkarbeit mit Firmen und Bildungseinrichtungen der Region, die über die Schulleitung erfolgt. Im Laufe der Jahre sind bewährte Netzwerke entstanden, die auch den nachfol-genden Schuljahrgängen eine Berufsorientierung auf mindestens gleich-hohem Niveau bieten. Schwerpunkt der schulischen Aktivitäten bildet die theoretische Vermittlung der breitgefächerten Berufswelt mit Hinweisen zu regionalen aber auch zu überregionalen Ausbildungsmöglichkeiten. Hervor-heben möchten wir hier unsere jährlich stattfindende thematische Elternver-sammlung zum Thema „Berufsorientierung“. Diese wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, der Berufsschule und ortsansässigen Firmen gemein-sam gestaltet. Sie bietet Eltern und Schülern der Klassenstufen 7–10 die Mög- lichkeit, sich über die verschiedensten Wege ins Berufsleben zu informieren.

Gemeinschaftsschule „Am Park“ Möckern

BOP-Bau© Gemeinschaftsschule „Am Park“ Möckern

SIEGEL-Schulen im Landkreis Jerichower Land

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STECKBRIEF

Name der Schule:Pestalozzischule Sangerhausen

Schulform:Förderschule mit dem

Förderschwerpunkt „Lernen“Schulleitung:

(amt. Schulleiter) Herr U. SeifertAnschrift:

Wilhelm-Koenen-Straße 37 06526 Sangerhausen

Landkreis:Mansfeld-Südharz

E-mail:pestalozzischule-

[email protected]:

03464 344456Internet:

pestalozzischule-sangerhausen.deSIEGEL-Schule seit:

2012

Berufsbildende Schulen Mansfeld-Südharz: Berufsorientierungsmesse für die Klas-

sen 8 und 9 mit intensiver Vor- und Nachbereitung

Tag der offenen Tür Schnuppertage der 9. Klassen Begleitung des Übergangs zur

Berufsschule

Pestalozzischule Sangerhausen

Schülerpraktikum in einer KfZ-Werkstatt im Rahmen des 14-tägigen Betriebspraktikums

der Schüler der 8. und 9. Klassen © Pestalozzischule Sangerhausen

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Der schulinterne Lehrplan sieht die Berufsorientierung in den Fächern Deutsch/Mathematik/Sachunterricht/Sozialkunde/Ethik/Wirtschaft-Technik/Hauswirtschaft vor. Dort wird fächerübergreifend unterrichtet. Die Berufsvorbereitung findet auf Klassenstufenbasis statt: ab Klasse 3/4: Berufe im Sach- und Ethikunterricht kennenlernen, Wandertag auf den Bauernhof – Beruf: ‚Tierwirt‘ erkunden ab Klasse 5: Erkunden von verschiedenen Berufen, Eltern berichten über ihre Berufe, Berufsinterview – Schüler befragen die Eltern, Hauswirtschaft- und Wirtschaft-Technik-Unterricht, ab Klasse 6 bis 9: Kennenlernen geeigneter Berufe in Ausbildungsbetrieben unserer Region, Plakatgestaltung zu verschiedenen Berufen, Betriebsbesichtigungen bei festen Kooperationsbetrieben (2 Betriebe pro Klasse), Training zum Erstellen von Lebensläufen und Bewerbungen, Training/Simulation in Rollenspielen von Vor- und Einstellungsgesprächen, Training von Aufnahmetests

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess > geeignete Berufe/Betriebe der Region kennenlernen > Betriebsbesichtigungen in der Region > Schülerreferate „Berufe in meinem Praktikumsbetrieb“ > Internetrecherche „Welche Betriebe bilden aus?“ > Arbeiten mit dem Programm „Planet Berufe“ > Besuch der Berufsorientierungsmesse > Interessenerkundung und BRAFO-Projekt > Potentialanalyse und BOP im Kolpingwerk Hettstedt > Schülerpraktikum – mit intensiver Vor- und Nachbereitung > Besuch des BIZ

> Thematische Elternabende mit BIZ/BOP/BRAFO

> Schnuppertage in der Berufsschule – Kennenlernen des BVJ > Training zum Erstellen von Lebensläufen und Bewerbungen > Training von Vor- und Einstellungsgesprächen > Training von Aufnahmetests

Kooperationen und Netzwerke INNOVA ProBildung GmbH Einführung des Berufswahlpasses in Klasse 7 Kompetenz- und Interessenerkundung (1 Tag) Kennenlernen und Praktisches Ausprobieren von beruflichen Tätigkeits-

feldern (4 Tage) Hilfestellungen und Empfehlungen für den weiteren Berufswahlprozess

Kolpingwerk Hettstedt: Potentialanalyse (3 Tage) und Werkstatttage (10 Tage) der 8. Klassen Berufsausbildung ehemaliger Schüler (-innen)

SIEGEL-Schulen im Landkreis Mansfeld-Südharz

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Kooperationen und NetzwerkeWährend des gesamten Berufsorientierungs-prozesses arbeiten wir eng mit verschie-denen Einrichtungen, Institutionen und Unternehmen der Region zusammen.Diese Zusammenarbeit reicht von Gestaltung von Unterrichtssequenzen über Betriebsbe-sichtigungen, Interviews, Bereitstellung von Praktikumsplätzen u.v.m.Zu unseren Kooperationspartnern zählen u. a.: Berufsbildenden Schulen Stendal, Berufsbildungsakademie „Altmark“, Arbeits-agentur, AOK Stendal, Volksstimme, Forstamt Arendsee, Uelzena Bismark, Bicoba Bismark, Elektro Balfanz Kläden, Stadtwerke Stendal.

STECKBRIEF

Name der Schule: Sekundarschule BismarkSchulform: SekundarschuleSchulleitung: B. SmirnowAnschrift: Karl-Marx-Str. 5, 39629 BismarkLandkreis: StendalE-Mail-Adresse: [email protected]:039089 2083Internet-Adresse: www.sks-bismark.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2015

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Die tiefgründige und breitgefächerte Vorbereitung unserer Schülerinnen und Schüler auf ihren Lebensabschnitt nach dem Verlassen unserer Sekundarschule gehört zu unseren Hauptanliegen. Somit liegt uns ihre berufliche Zukunft sehr am Herzen. Daher sind in unserem Schulprogramm eine möglichst allumfassende Berufsorientierung und die Hilfestellung bei der Berufsfindung verankert. Wir sind darum bestrebt, die Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler gezielt auszuloten und an die entsprechenden Wünsche und Forderungen der Wirtschaft anzupassen. Deshalb stehen neben den geforderten Grundkompetenzen auch die gefor-derten Sozialkompetenzen und beruflichen Kompetenzen im Fokus unserer Bemühungen.Der Hauptprozess der Berufsorientierung beginnt mit dem BRAFO-Projekt im 7. Schuljahrgang. Um Berufe hautnah zu erleben, durchlaufen unsere Schülerinnen und Schüler in Klasse 8 und 9 vier Praktikumszyklen. Dadurch erhalten sie ein realistisches Bild von ihrem zukünftigen Ausbildungsberuf.Bestandteil unserer Berufsorientierung ist die Arbeit mit dem Berufs- wahlpass. Außerdem begleiten und unterstützen wir unsere Schülerinnen und Schüler intensiv in der Bewerbungsphase. Während der gesamten Berufsorientierung halten wir engen Kontakt mit den Elternhäusern.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessWir als Schule verlangen von uns, unseren Unterricht methodenreich, praxisnah und an den Interessen der Schüler orientiert zu gestalten. Somit nutzen wir im Unterricht auch verschiedenste Medien und machen unsere Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich fit. Neben Tafel, Buch, Folie, CD, DVD gehören hier auch Experimentierreihen, technische Baukästen u.v.m. dazu. Den Umgang mit der Computertechnik erlernen die Schüler in der 5. Klasse und benutzen diese auf vielfältigste Weise über die gesamte Schulzeit im Unterricht.Durch unsere Zusammenarbeit mit den berufsbildenden Schulen wissen wir, mit welchen mathematischen Grundlagen unsere Schülerinnen und Schüler ausgestattet sein müssen. Diese fördern unsere Mathematik- kolleginnen und -kollegen gezielt und individuell.Durch die Erstellung eines persönlichen Stärkenprofils werden den Schülern ihre vorhandenen beruflichen Kompetenzen sichtbar gemacht. Die anschließende Fremdeinschätzung durch Mitschülerinnen oder Mitschüler lässt sie erkennen, wo es Reserven gibt. Wir halten unsere Schülerinnen und Schüler dazu an, sich frühzeitig mit ihrem Wunschberuf auseinanderzusetzen und die entsprechenden Berufsanforderungen mit ihren Kompetenzen abzugleichen, so dass sie zielgerichtet an dem Erwerb dieser Kompetenzen arbeiten können.Hilfreich sind hierbei auch die Einschätzungen, die unsere Schülerinnen und Schüler nach Beendigung ihrer Praxistage von den Unternehmen erhalten. Denn hier können sie ganz genau ablesen, wo ihre Stärken liegen und an den möglichen Schwächen arbeiten.

Sekundarschule Bismark

Fabian Piorr während des Praktikums in der Lackiererei Dannenberg© Sekundarschule Bismark

SIEGEL-Schulen im Landkreis Stendal

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STECKBRIEF

Name der Schule:GTS „Ernestine Reiske“ Kemberg

Schulform:Ganztagsschule

Schulleitung:Herr Preuschoff

Anschrift: 06901 Kemberg, Schulstr. 18

Landkreis:Wittenberg

E-mail:[email protected]

Telefon:034921 21811

Internet:www.gts-Kemberg.bildung-lsa.de

SIEGEL-Schule seit: 2013

betriebe und Landwirtschaftsbetriebe der Region, des weiteren Vereine des Schulein-zugsbereiches und Betriebe des Land-kreises wie beispielsweise die Krankenkassen, SIG Combibloc, AIS Kemberg oder die Bundeswehr. Im Berufswahlunterricht stellen sich die Partner den Fragen der Schüler, vermitteln Anforderungen der Wirtschaft und bilden nach Beendigung der Schule auch Abgänger aus, mit denen sie im Vorhinein enge Verbindungen hatten.

Ernestine Reiske-Schule Kemberg

Teamarbeit – Potenzialanalyse© Ganztagsschule „Ernestine Reiske“ Kemberg

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungUnsere Schule arbeitet seit Jahren mit einem sich ständig entwickelndem Konzept zur Berufsorientierung. Viele Unterrichtsfächer wie De, Wi, der Berufswahlunterricht und natürlich die Naturwissenschaften arbeiten eng miteinander um unsere Schüler von Klasse 5 bis Klasse 10 optimal auf die Berufsfindung vorzubereiten. Beginnend in Klasse 5 werden berufsorientierende Wandertage durchge-führt. Die 6. Klassen erkunden historische Berufe während einer 3-tägigen Geschichtsexkursion. In der Jahrgangsstufe 7 nutzen wir Angebote unserer externen Partner zum Kennenlernen von Berufsfeldern beim BRAFO. In Klasse 8 bietet uns das BBW in Wittenberg interessante Praxistage an, in denen unsere Schüler/innen Kompetenzen verschiedener Berufe analysieren. Das SBP in Klasse 9 und die Projekttage mit Erstellen von Bewerbungsmappen tragen zur Festigung von Berufswünschen bei. In Klasse 10 werden individuelle Berufsberatungsgespräche durchgeführt und Ausbildungsmessen besucht.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessDer Prozess der Berufsorientierung wird von Klasse 5 bis Klasse 10 kontinuierlich geführt. Eine Vielzahl von Partnern begleitet den Berufs-wahlprozess. So koordinieren die Schulleitung und die Fachschaft Te/Hw/Wi viele Vorhaben, die in den Unterricht eingebunden sind bzw. außer-unterrichtlich stattfinden. Die Betreuung zu Praxistagen wie BRAFO und TABEO (Tage der Berufsorientierung) oder das SBP wird durch Klassenleiter und Fachlehrer abgesichert. Wir ermöglichen die Teilnahme an vielen Veranstaltungen wie Ausbildungsmessen, Tag der Berufe oder die Kontakt-aufnahme mit dem Fgym./der FO. Zur Unterstützung beziehen wir feste Partner ein. Eltern begleiten den Prozess ebenfalls. Für die Hauptschüler steht eine Berufseinstiegsbegleitung zur Verfügung, um sie in allen Belangen (Bewerbung, Vorstellungsgespräche…) und bei der Ausbildungsplatzsuche zu unterstützen.

Kooperation und NetzwerkeUnsere Schule hat im Laufe der letzten Jahre viele regionale Partner gewonnen, die uns bei der Berufsorientierung unterstützen. So sind Kooperationsverträge mit der Seniorenresidenz in Kemberg, mit der Agentur für Arbeit und dem

BBW/BBZ abge-schlossen worden, die eine kontinuier-liche Zusammenar-beit ermöglichen. Weitere Partner, die regelmäßig unsere Arbeit unterstützen, sind Handwerks-

Werkstoffbearbeitung – Holz beim TABEO plus© Ganztagsschule „Ernestine Reiske“ Kemberg

SIEGEL-Schulen im Landkreis Wittenberg

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Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungAb Klasse 5 erfolgt der Aufbau der systematischen Berufsorientierung, um die Umsetzung der beruflichen Wünsche, Möglichkeiten und Perspektiven so gut wie möglich für jeden Schüler zu gestalten.Durch fächerübergreifende Projekte im Rahmen des Projektorientierten Lernens (POL) bekommt jeder Schüler die Möglichkeit seine Stärken und Schwächen herauszufinden und kann daran arbeiten. Es erfolgt außerdem die Einführung in den Umgang mit modernen Medien, um Arbeitsschritte und Erfolge zu dokumentieren.Durch den wöchentlichen Projektunterricht und die daraus resultierende Teamarbeit werden auch die Sozialkompetenzen gefördert und durch verschiedenste Arbeitsgemeinschaften, wie z. B. Modellbau, Konstruktions-technik, Tanz, Sport werden die Motorik, Wahrnehmung sowie das logische Denken bei der Umsetzung gefördert.In Klasse 7 erfolgt dann die Einführung des Berufswahlpasses mit der Teil-nahme am BRAFO Projekt. Durch die Weiterführung der fächerübergreifenden Projekte an den wöchentlich stattfindenden Projektlerntagen erhalten die Schüler weitere Möglichkeiten und Anregungen zur Berufswahlerkundung und Lebensplanung.Der Praxisorientierte Lerntag (PALT) begleitet die Schüler der Klasse 8 im ersten Schulhalbjahr und bietet ihnen die Möglichkeit, sich an außer- schulischen Lernorten nach ihren Fähigkeiten und Neigungen zu orientieren.Hier können sich die Schüler an außerschulischen Lernorten in verschie-denen Berufsfeldern ausprobieren.Im TABEO Projekt lernen die Schüler mit den Bereichen wie z. B. Medien, Metall, Lager und Wirtschaft vielfältige Anforderungen an bestimmte Berufe kennen.Im zweiten Schulhalbjahr der Klasse 8 sowie in Klasse 9 absolvieren die Schüler dann ihre Betriebspraktika. Im Deutschunterricht finden Bewerbungstrainings statt. Diese werden im Rahmen des Projektorientierten Unterrichts unter Einbeziehung und Mitarbeit von Berufseinstiegsbegleitern und externen Partnern, wie z. B. BARMER GEK, Arbeitsagentur, unterstützt.Eine systematische Betreuung durch die Berufseinstiegsbegleiter findet bereits ab Klasse 7 statt. Weiterhin helfen die Tage der Berufe in Klasse 9 und 10 den Schülern, sich auf dem regionalen Ausbildungsmarkt zurecht zu finden und zusätzliche Kontakte vor Ort zu knüpfen.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessUnterstützung in der Berufsorientierung erhalten die Schüler auch durch die Berufseinstiegsbegleiter des Internationalen Bundes und des Bildungswerkes der Wirtschaft Sachsen-Anhalts. Die Schüler erhalten Hilfe beim Schreiben der Bewerbungen, es werden Bewerbungstrainings durchgeführt und sie werden bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen intensiv unterstützt. Die Betreuung durch die Berufseinstiegsbegleiter erstreckt sich hierbei bis in das 1. Lehrjahr hinein.Es finden Informationsveranstaltungen für Eltern hier in der Schule statt. Zusätzlich begleitet die Agentur für Arbeit die Schüler der Vorabgangs- und Abschlussklassen und berät auch die Eltern.

Ganztagsschule Friedrichstadt Wittenberg

STECKBRIEF

Name der Schule:Ganztagsschule FriedrichstadtSchulform:GemeinschaftsschuleSchulleitung:Ines PetermannAnschrift: Sandstr. 4, 06886 Lutherstadt WittenbergLandkreis:Lutherstadt WittenbergE-mail:[email protected]:03491 881022Internet:www.gts-friedrichstadt.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2009

Kooperationen und NetzwerkeNetzwerk des BerufswahlsiegelsIndividualisierung von LernprozessenKooperationen u. a. mit: Internationaler Bund Bildungswerk der Wirtschaft

Sachsen-Anhalt Berufsbildungszentrum Elbe GmbH Bildungszentrum f. Beruf u. Wirtschaft e. V. Betriebe der Region Barmer GEK Deutsches Rotes Kreuz Kreisvolkshochschule Senioren- und Pflegezentrum NABU Stadtwald Waldkindergarten Augustinuswerk e. V.

Klangspiel aus Holz, Arbeit der PALT-Gruppe BBZ© SK Friedrichstadt Wittenberg

SIEGEL-Schulen im Landkreis Wittenberg

Page 39: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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STECKBRIEF

Name der Schule:„Schule an der Lindenallee“

Schulform:Förderschule für Lernbehinderte

Schulleitung:Torsten Kunze

Anschrift: Lindenallee 1,

06773 GräfenhainichenLandkreis:Wittenberg

E-mail:[email protected]

Telefon:034953 22840

Internet:www.sos-graefenhainichen-

I.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:

2013

Schule an der Lindenallee Gräfenhainichen

Eltern und Lehrer Betriebsbesichtigungen der Kooperationspartner© Schule an der Lindenallee Förderschule für Lernbehinderte

An unserer Schule hat das Projekt „Weitblick – ein Projekt zur frühen Berufsbahnung“ einen besonderen Stellenwert. Wir sind über langwährende Bildungspartnerschaften mit regionalen Unternehmen vernetzt. Ziel ist die Einmündnung unserer Förderschüler in ein Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis. Darüber hinaus werden Arbeitskompetenzen, Lebenskompetenzen und Gesundheitskompetenzen vermittelt und erprobt. Gegen den Trend, dass die Schulabbrecherquote und die Anzahl förderbedürftiger Schülerinnen und -schüler ohne Abschluss und Ausbildungsstelle zunimmt, wollen wir mit unseren Kooperationspartnern Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg Kur GmbH, Kampmann GmbH, Imerys Fused Minerals GmbH, Unilever Deutschland Supply Chain Services GmbH, Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus und Pflege GmbH Seniorenstift Barbara Zschornewitz Jugendliche gezielt auf eine Lehre vorbereiten und ihnen einen stufenlosen Übergang in die Ausbildung ermöglichen. Dabei werden die Unternehmen von folgenden Einrichtungen unterstützt: Förderzentrum Wittenberg, der Agentur für Arbeit Gräfenhainichen, der Berufsbildenden Schule Wittenberg, dem Bildungs-zentrum für Beruf und Wirtschaft Wittenberg e. V., BIZ, RESO-WITT Wittenberg e V., LVG Sachsen-Anhalt e. V., sowie dem Fachdienst Jugend, Allgemeiner sozialer Dienst des Landkreises Wittenberg. Unsere Schülerinnen und Schüler werden ab der ersten Klasse theoretisch und praktisch auf das Berufsleben vorbereitet und lernen ihren eventuellen späteren Ausbildungsbetrieb schon während der Schulzeit bei Praktika und Unterricht „vor Ort“ kennen. Die Aussicht auf einen direkt anschließenden Ausbildungs- und späteren Arbeitsplatz hat zur Erhöhung der Hauptschulabschlussquote bei unseren Schülern beigetragen. Das Lehrpersonal und die pädagogische Mitarbeiter der Schule werden ebenso qualifiziert wie die Ausbilder in den Kooperationsbetrieben. Seit Projektbeginn, 2009, werden durch die Fachkonferenzen schulinterne Lehrpläne erarbeitet und ergänzt. In allen Lernbereichen steht die Frage im Focus, welche Kompetenzen unsere Schüler im späteren Berufsalltag benötigen. Es werden enge Bezüge zur Arbeitswelt der Kooperationsbetriebe hergestellt und für die einzelnen Klassenstufen didaktisch-methodisch aufbereitet. Praktische Erfahrungen werden ab Klasse 7 über vielfältige Praktika vermittelt: Schülerbetriebspraktika, Zukunftstag, BRAFO, TABEO, Berufsbildungswerk, Berufsschule – Berufsvorbereitungsbereich, Praxistage im BVJ, wöchentlicher Praxistag Projekt „Weitblick“. In Klasse 10 zeigen sich die Erfolge der frühen Berufsorientierung in den Ausbildungs-verträgen, welche mit den Kooperationsbetrieben unterzeichnet wurden. In den Jahren 2011 bis 2015 können wir auf fünf Lehrstellenvertragsunterzeichnungen verweisen, vier Restaurantfachkräfte und eine Köchin. Voraussichtlich werden auch im Jahr 2016 vier Schüler einen Ausbildungsvertrag unterzeichnen, eine Restaurantfachfrau, zwei Industriemechaniker und ein Facharbeiter für Logistik. Die erste Weitblick-Schülerin, die ihre Praktika im Eisenmoorbad absolvierte, also das Projekt auch während des Hauptschulabschlusses an einer weiterführenden Schule durchlaufen hat, wurde 2014 in ein Anstellungsverhältnis übernommen.

Zusammenfassend belegen folgende Kennziffern den Projekterfolg des Projektes „Weitblick“:> 61 % (34) der 56 Schulabgänger/-innen haben einen Hauptschulabschluss

erworben (Landesdurchschnitt 23 %)> 43 % (24) der 56 Schulabgänger/-innen waren im Januar 2015 in Ausbildung> 64 % (7 von 11) der Weitblick-Praktikantinnen/Praktikanten sind in Ausbildung

An der Seite von Deddo Lehmann, Direktor der Eisenmoorbad Kur-GmbH,

unterschreibt Lisa Pannier ihren Lehrvertrag zur Ausbildung als

Restaurantfachfrau.© Thomas Klitzsch

„Das Projekt hat ein ungeheures Potenzial“, sagt Deddo Lehmann.

SIEGEL-Schulen im Landkreis Wittenberg

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STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule AnnaburgSchulform:GanztagsschuleSchulleitung:Frau MüllerAnschrift:Kellerberg 3, 06925 AnnaburgLandkreis:WittenbergE-Mail-Adresse:[email protected]: 035385 20280Internet-Adresse: www.sks-annaburg.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:2008

Startklar – fit für den Beruf Berufsorientierung an der Sekundarschule AnnaburgInnerschulische Organisation:Auf vielfältige Weise werden die Schülerinnen und Schüler unserer Schule auf den Start ins Berufsleben vorbereitet. Stärken entdecken, Kompetenzen entwickeln, Möglichkeiten erkennen – das sind die Leitmotive unserer Berufsorientierung. Besonders wichtig sind dabei praktische Erfahrungen, die in den Unternehmen der Region gesammelt werden können. Außerdem wird der Unterricht in verschiedenen Fächern genutzt, um die Schülerinnen und Schüler im Berufsfindungs- und Bewerbungsprozess zu unterstützen. Grundlage der Arbeit ist ein Berufsorientierungskonzept, welches fester Bestandteil unseres Schulprogramms ist. In diesem werden Projekte und Inhalte der Berufsorientierung in den einzelnen Klassen-stufen festgeschrieben und Verantwortlichkeiten festgelegt. Dabei ist es wichtig, auf Veränderungen in der ständig komplexer werdenden Berufs- und Arbeitswelt einzugehen und die Inhalte regelmäßig anzupassen. Die Planung und Koordinierung aller Aktivitäten erfolgt in der Fachschaft Profilbereich. Für besondere Projekte werden Arbeits-gruppen gebildet.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessIn der Klassenstufe 9 gibt es verpflichtend eine spezielle Unterrichts-stunde pro Woche, die für Berufsorientierung genutzt wird. Dabei geht es vor allem darum, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Berufs-perspektiven zu erkunden, Wunschberufe zu finden und die eigene Bewer-bungsmappe zu erstellen. Gemeinsam mit zahlreichen außerschulischen Partnern werden die Jugendlichen auf das Vorstellungsgespräch und Auswahltests vorbereitet. Bewährt haben sich Projekttage am Ende des Schuljahres, welche genutzt werden, um auf der Grundlage der erstellten Bewerbungsmappe das Vorstellungsgespräch zu trainieren. Partner hierbei sind Vertreter zahlreicher Ausbildungsbetriebe der Region. Gern geben sie ihre Erfahrungen weiter und nutzen die Gelegenheit, den Jugendlichen nützliche Tipps mit auf den Weg zu geben.

Kooperationen und Netzwerke Ein wesentlicher Bestandteil im Berufsfindungsprozess ist das Sammeln praktischer Erfahrungen. Hier haben wir in den letzten Jahren verlässliche Partner in der Umgebung gefunden, die uns bei unseren Bemühungen unterstützen und unseren Schülerinnen und Schülern in zahlreichen Praktika und Betriebserkundungen den Arbeitsalltag näher bringen. Außerdem sind diese Praxispartner gute Ansprechpartner und Ratgeber in Sachen Bewerbung. Von besonderer Bedeutung ist neben der engen Zusammenarbeit mit Unternehmen und außerschulischen Partnern die Elternarbeit. Bereits in Klasse 6 sollten den Schülern und Eltern die Perspektiven nach dem Abschluss der Sekundarschule aufgezeigt werden. Zu Beginn eines jeden Schuljahres werden den Eltern die Aktivitäten der Schule vorgestellt. Außerdem erhalten sie Gelegenheit, an Elternsprechtagen den Berufs-berater und Vertreter weiterführender Schulen zu kontaktieren.

Sekundarschule Annaburg

oben:Dem Bäcker auf die Finger geschaut – Betriebserkundung in der Bäckerei Käpernickunten:Auf dem Weg zum Wunschberuf Orientieren – entscheiden – bewerben in Klasse 9© Sekundarschule Annaburg

SIEGEL-Schulen im Landkreis Wittenberg

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STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule „J. G. Borlach“

Schulform:Ganztagsschule

Schulleitung:Volker Ohlemann

Anschrift: 06231 Bad Dürrenberg, August-Bebel-Str. 18

Landkreis:Saalekreis

E-mail:[email protected]

Telefon:03462 8687582

Internet:www.borlachschuleonline.de

SIEGEL-Schule seit: 2007

Sekundarschule „J. G. Borlach“ Bad Dürrenberg

Projekt „Jugend braucht Zukunft“ bei enviaM in Halle

© SK Borlachschule Bad Dürrenberg

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorganisationFür uns gehört die Berufsorientierung seit Jahren zum festen Bestandteil im Unterrichtsalltag. Im Mittelpunkt steht eine individuelle und bedarfsgerechte Förderung, die möglichst genau auf die Bedürfnisse der Schüler/innen im Berufsorientierungsprozess zugeschnitten ist. Zu Beginn eines jeden Schul-jahres wird für die Klassenstufen 7–10 jeweils ein „Fahrplan“ erstellt, der im BO-Konzept verankert ist. Dieser enthält neben schulischen Terminen auch außerschulische Angebote.In der Klasse 7 erfolgt der Einstieg in den Berufsorientierungsprozess mit der Potenzialanalyse. Daran schließen sich die praktische Berufsorientierung mit Werkstatttagen und Praktika an. Die Jugendlichen lernen dort verschiedene Berufsfelder kennen. Beim Übergang von der Schule ins Berufsleben benö-tigen manche Schüler/innen mehr Unterstützung als andere. Für Schüler im hauptschulbezogenen Unterricht steht die Berufseinstiegsbegleiterin für eine intensive individuelle Betreuung bereit.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessNeben den fachspezifischen Lerninhalten gehören praktische Aufgaben sowie unterschiedliche Lernmethoden zum täglichen Lernprozess. Die Schüler sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die ihnen zum einen beim Erkennen von Stärken und Schwächen helfen und zum anderen darauf zielen, Theorie und Praxis zu verbinden. Sie sollen erkennen und erleben, wie ihr theoretisches Wissen in der Praxis umgesetzt werden kann. Damit wird den Jugendlichen geholfen, sich realistische Ziele zu setzen und diese im Berufswahlprozess zu erreichen. Aus den Ergebnissen der Potenzialanalyse leiten wir Teilziele in den Förder-plänen ab, um die Jugendlichen individuell an die einzelnen Stationen im Berufswahlprozess heranzuführen. Bei Bedarf beraten wir Schüler und Eltern und organisieren weitere Unterstützungsangebote.Im Lernbereich „Produktives Lernen“ erfolgt wöchentlich eine individuelle Auswertung und Beratung zu den gestellten Aufgaben.Die Angebote außerschulischer Partner werden genutzt, um die Praxiserfah-rungen zu intensivieren. Dabei kommt auch der Berufseinstiegsbegleiterin eine zentrale Rolle zu. Sie unterstützt die jungen Menschen unter anderem dabei, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, den Schulabschluss zu schaffen oder um in Bewerbungsgesprächen bestehen zu können. Sie betreut die Jugendlichen persönlich und motiviert sie, ihre Stärken zu nutzen sowie Schwächen zu mildern. Die Begleitung erfolgt in enger Abstimmung mit der Berufsberatung.

Kooperation und NetzwerkeNur mit einer guten Kooperation von Lehrern, Jugendlichen, Eltern oder Erzie-hungsberechtigten und Betrieben von Anfang an sind Erfolge beim Übergang in die Berufswelt zu verzeichnen. Durch den langjährigen Prozess der Berufs-orientierung haben wir zahlreiche wertvolle Kontakte, Partnerschaften und Kooperationen. Wichtig ist uns dabei Kontinuität und Verlässlichkeit. So arbeiten wir seit vielen Jahren mit der BAL/IBLM in Leuna, der TOTAL Raffinerie in Spergau und der Hochschule in Merseburg zusammen. Mit ihnen und weiteren Firmen am Chemiestandort Leuna, mittelständigen Betrieben der Region, dem Berufsberater der Agentur für Arbeit und anderen Partnern

wollen wir unsere Schüler optimal auf das Berufsleben vorbereiten. Durch gezielte Vorbereitung in Theorie und Praxis sollen sie Berufsbilder und Arbeitsplätze kennen lernen und sich über den Arbeitsalltag infor-mieren. Damit wollen wir die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt erhöhen und errei-chen, dass die jungen Menschen in unserer Region bleiben.

SIEGEL-Schulen im Saalekreis

Page 42: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau

STECKBRIEF

Name der Schule: Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schulform: SekundarschuleSchulleitung:Hans RichterAnschrift:Schulstraße 1a, 06258 SchkopauLandkreis: SaalekreisE-Mail-Adresse:[email protected]:03461 723838Internet-Adresse:www.sks-schkopau.bildung-lsa.de SIEGEL-Schule seit:2007

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Die Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau liegt genau zwischen den Städten Halle und Merseburg. Rund 360 Schülerinnen und Schüler werden in 17 Klassen unterrichtet, darunter in zwei Klassen „Produktives Lernen“. Erstmals erhielt die Schule 2007 das Berufswahlsiegel, welches 2011 durch die 1. Rezertifizierung bestätigt wurde. Neben der „Umweltschule in Europa“; Kunst, Kultur und Sport ist die Berufswahlorientierung eine der drei tragenden Säulen unseres Schulprogramms. Seit vielen Jahren existiert ein ständig neu überarbeitetes Konzept zur Berufsorientierung. Es formuliert für alle Klassen-stufen konkrete Entwicklungsziele und legt zugleich Maßnahmen zur Errei-chung der Ziele fest. Unter dem Leitspruch „Kein Abschluss ohne Anschluss!“ versuchen wir, alle Schülerinnen und Schüler auf die Schnittstelle zwischen Schule und Ausbildung bestmöglich vorzubereiten. Große Bedeutung für die fächerübergreifende Arbeit (z. B. Wirtschaft, Technik, Sozialkunde, Deutsch, Geographie) hat der Berufswahlpass. Beginnend mit Klassenstufe 7, stellt dieser ein wichtiges Element im Rahmen der Berufsorien-tierung dar. Die Schüler bekommen damit ein wichtiges „Handwerkszeug“ für die mit dem Jahreszeugnis der Klasse 9 beginnende Bewerbungsphase.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessSo stehen z. B. in der Klassenstufe 10 eine Simulation von Bewerbungs-gesprächen mit Personalchefs regionaler Unternehmen entsprechend den Berufswünschen der Schüler, ein schulinterner Leistungsbescheid im 1. Drittel des Schuljahres, die Anfertigung und Verteidigung von Fachar-beiten nach schulspezifischen Kriterien, die Simulation von Prüfungs- situationen sowie die ständige Aktualisierung von aussagekräftigen und überzeugenden Bewerbungsunterlagen im Fokus. Selbstverständlich sind auch der Besuch von Berufsfindungsmessen, Besuche von Unternehmen zu „Tagen der offenen Tür“, Betriebserkundungen und die enge Zusammen-arbeit mit der Agentur für Arbeit von großer Bedeutung.Die Ergebnisse dieser Arbeit werden regelmäßig evaluiert, eine Steuer-gruppe unter Leitung des Stellvertretenden Schulleiters, Herrn Baum, führt diesen innerschulischen Prozess. Darüber hinaus sind einige Lehrkräfte teilweise landesweit als Multiplikatoren der Berufswahlorientierung unter-wegs. Gleichermaßen war und ist der Stellvertretende Schulleiter Vorsit-zender der Arbeitsgruppe SchuleWirtschaft, Mitglied im Beirat für Berufsorientierung für die Stadt Halle und den Saalekreis sowie Mitglied in diversen Arbeitsgruppen im Kultusministerium Magdeburg.

Kooperationen und NetzwerkeDie Gründung eines „Polytechnischen Zentrums“ im Jahre 2012 stellte einen Meilenstein in der Berufsorientierung unserer Schule dar. Als koordinierende Schule für zwei weitere Schulen des Landkreises wurden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 im Rahmen von unterrichtlichen Aktivitäten in speziellen Handwerksbereichen unterrichtet.Als langjährige Partnerschule der DOW Olefinverbund GmbH sind wir im Rahmen eines Drei-Stufen-Planes (spezieller Elternabend in Klassenstufe 7, betrieblicher Leistungstest in Klasse 8, besonderes Betriebspraktikum in Klasse 9) in ein starkes Netzwerk eingebunden. Darüber hinaus existieren zu ca. 85 Unternehmen der Region kooperative Beziehungen.

Metallbau im Polytechnischen Zentrum© Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau

SIEGEL-Schulen im Saalekreis

Page 43: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Campus Technicus Bernburg

STECKBRIEF

Name der Schule:Campus Technicus

Schulform:Sekundarschule

Schulleitung:Angret Zahradnik/Werner Wagner

Anschrift: 06406 Bernburg, Käthe-Kollwitz-Str. 12-14

Landkreis:Salzlandkreis

E-mail:kontakt@sks-campus-

technicus.bildung-lsa.deTelefon:

03471 623510Internet:

www.campustechnicus.deSIEGEL-Schule seit:

2015

© SK Campus Technicus Bernburg

© SK Campus Technicus Bernburg

Innerschulische Organisation der BerufsorientierungDie berufsorientierende Bildung ist ein zentrales Thema unserer Schule.Beginnend mit der Klassenstufe 5 ist diese schwerpunktmäßig in jedem Schuljahrgang verankert. Die Schaffung praktischer Bezüge zur regionalen Arbeitswelt steht im Mittelpunkt. Wir verstehen die Berufsorientierung als Prozess und gesamtschulische Aufgabe.Die frühzeitige, systematische Auseinandersetzung mit den Aspekten des Berufslebens hat das Ziel, die Ausbildungsfähigkeit/Berufswahlkompetenz der Abgangsschülerinnen/Abgangsschüler zu erhöhen.Im Unterricht nutzen wir in jedem Fach/Fächerverbund geeignete Stellen für die Berufsorientierung. Darüber hinaus erweitern und vertiefen wir diese, u. a. durch Kompetenzfeststellungen, Betriebspraktika, Berufsfindungsmessen.Neben der Information geht es um Beratung und Begleitung der Schülerinnen und Schüler. In unserer Konzeption und bei der Gestaltung der vielfältigen Maßnahmen zur Berufsorientierung erhalten die Mädchen und Jungen mit Benachteiligungen besondere Aufmerksamkeit.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessSchuljahrgänge 5/6Im Projekt Berufsdetektive erkunden die Kinder Unternehmen im Echt-betrieb und machen erste praxisnahe Erfahrungen. Sie interviewen u. a. Geschäftsführer, Azubis, werten die Informationen im Detektivbüro der Schule aus und fertigen Präsentationen an. Durch die frühzeitige Heran-führung an die Berufswelt erhalten die Lernenden einen Überblick über die Unternehmen und Ausbildungsmöglichkeiten in der Region. Schuljahrgänge 7 bis 10Für erste Anregungen zur eigenen Berufswahl erkunden die Siebtklässler im Rahmen von BRAFO ihre Kompetenzen, Interessen sowie Neigungen und spüren in der praktischen Umsetzung von Arbeitsaufträgen persönliche Stärken auf. Betriebspraktika schärfen die Vorstellungen von Berufsbildern. Mit der erweiterten Sicht auf die Arbeitswelt finden im BIZ Veranstaltungen zum Abgleich der eigenen Vorstellungen mit den konkreten Anforderungen des Berufes statt.Bewerbercoachings auf der Basis von Bewerbungsunterlagen mit Vertretern der Wirtschaft stellen für die Jugendlichen reale Situationen dar. In regel-mäßigen thematischen Veranstaltungen mit Eltern erfolgt ein Austausch.

Kooperation und NetzwerkeDer Berufsorientierungsprozess wird durch zahlreiche Akteure aktiv unter-stützt. Neben den Eltern als Experten ist durch den regionalen Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT der Aufbau eines Netzwerkes gelungen, das für alle Schulabgängerinnen/Schulabgänger den erfolgreichen Übergang von Schule in die Arbeits- und Berufswelt wirksam unterstützt.Partner im Netzwerk sind u. a. Vertreter der Wirtschaft, der Agentur für Arbeit, Bildungsträger, die IHK, die Jugendhilfe und weiterführende Schulen.Entscheidend ist die Unterstützung, die wir von den Kommunalvertretern der Stadt Bernburg und des Salzlandkreises/Schulträgers erhalten.Das Ziel aller Netzwerkpartner ist es, den Fachkräftebedarf in der Region zu sichern, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und unsere Region nachhaltig zu stärken.

SIEGEL-Schulen im Salzlandkreis

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J. H. Pestalozzi-Schule Schönebeck

STECKBRIEF

Name der Schule:J. H. PestalozziSchulform:BasisförderschuleSchulleitung:Frau Annette SchotteAnschrift:Tischlerstraße 1139218 SchönebeckLandkreis:SalzlandkreisE-Mail-Adresse:[email protected]: 03928 403791 Internet-Adresse:www.sos-pestalozzi- schoenebeck.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:2012

Innerschulische Organisation der BerufsorientierungAn unserer Schule erkennen und begreifen wir das Aufgabenfeld der lebens-praktischen Befähigung und beruflichen Orientierung der SchülerInnen als grundlegenden Aspekt schulischer Entwicklung. Im schulinternen Konzept zur beruflichen Orientierung verankern wir diese nachhaltig in die schulische Bildungs- und Erziehungsarbeit in allen Klassenstufen. Die Implementierung wird in den schulinternen Lehrplänen und in den Gesamtkonferenzbe-schlüssen verbindlich festgeschrieben und in den Unterrichtsdokumentati-onen nachvollziehbar nachgewiesen. Die Berufsorientierung erstreckt sich auf alle Fächer und Klassenstufen. Die Erfahrungen bei der Umsetzung des Berufsorientierungskonzepts der letzten Schuljahre haben uns dazu veran-lasst, eine Datenbank verschiedener Aufgabenstellungen und Projektideen für die einzelnen Klassenstufen und Fächer anzulegen. Dies geschieht in Ordnern, welche allen Kollegen im Lehrerzimmer für ihre Unterrichtsarbeit zur Verfügung stehen. Diese fächerspezifische und klassenbezogene Aufga-bensammlung wird ständig durch Arbeitsblätter, Ideen und Vorschläge zur frühzeitigen Berufsorientierung an unserer Schule ergänzt.Eine Steuergruppe verkürzt und vereinfacht schulinterne Prozesse. Dadurch gelingt es, regelmäßige Angebote vorzuhalten, die unterrichtscur-ricular aufeinander abgestimmt sind. Bestehende betriebliche Kontakte werden regelmäßig gepflegt. Neue Möglichkeiten werden eruiert und über die Steuergruppe in die Dienstberatungen eingebracht. So ist Berufsorien-tierungsarbeit an unserer Schule gelebte Schulentwicklung.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessEin bedeutendes Ziel ist die Vernetzung von Inhalten im Unterricht durch die Verbindung von themenorientierten, fächerübergreifenden Projekten. In den Klassenstufen 3 bis 6 lernen die SchülerInnen verschiedene Berufe und ausgewählte Betriebe kennen. Sie erwerben Sozialkompetenzen und setzen sich mit einfachsten Regeln im Berufsleben auseinander. Im 7. Schuljahrgang nehmen alle Schüler am BRAFO-Projekt teil. Daran schließt sich in Klassen 8 die Potentialanalyse bei dem Kooperations-partner Teutloff gGmbH an. Hier wird das Wissen über Berufe, Arbeitsauf-gaben und den Arbeitsalltag erweitert. In Zusammenarbeit mit dem Kolping-Berufsbildungswerk Hettstedt werden die Schüler der 9. Klassen innerhalb der Werkstatttage auf ein eigenverantwortliches und selbstbe-stimmtes Leben vorbereitet. Sie testen eigene Interessen und Fähigkeiten und setzen sie in Beziehung zu verschiedenen Berufsbildern.

Kooperation und NetzwerkeRegionale Kooperationspartner verschiedener Branchen von Industrie und Handel unterstützen uns bei der Planung und Durchführung eines praxis-orientierten Unterrichts. Um die Projekte in den verschiedenen Klassen-stufen realisieren zu können, greifen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, dem LOPA Schönebeck, der Teutloff gGmbH, dem Nestor-Bildungswerk und dem Kolping-Bildungswerk Hettstedt sowie viele regionale mittelständische Unternehmen zurück.

Schüler der 9. Klassen üben sich beim Pflastern eines Steinkreises bei LOPA im Rahmen der schulpraktischen Ausbildung© Pestalozzischule Schönebeck

SIEGEL-Schulen im Salzlandkreis

Page 45: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Johann Gottfried Herder- Schule Calbe

STECKBRIEF

Name der Schule: Johann Gottfried Herder

Schulform: Sekundarschule

Schulleitung: Herr N. Volkland

Anschrift: Feldstraße 19, 39240 Calbe (Saale)

Landkreis: Salzlandkreis

E-Mail-Adresse: [email protected]

Telefon: 039291 41033Internet-Adresse:

www.sks-herder-calbe.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:

2012

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Die Verantwortlichkeiten der beginnenden Berufsorientierung und der ersten Einblicke in die Berufswelt liegen in Klasse 5 und 6 hauptsächlich bei den Klassenlehrern und Eltern, ab Klasse 7 dann überwiegend bei den Fachlehrkräften für Wirtschaft und Technik.Alle KollegInnen stehen jedoch im regelmäßigen Austausch sowohl untereinander als auch mit unserer Schulsozialpädagogin, der Berufs-beraterin der Agentur für Arbeit und den Berufseinstiegsbegleitern.Dabei werden Projekte und Aktivitäten an der Schule und auch außerhalb vorbereitet und organisiert (z. B. Praktikumsbesuche, Betriebs- besichtigungen, Kolloquien,Tag der Berufswahl).

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess Ab dem 5. Schuljahrgang beginnend werden sich die Schüler im

Unterricht (in Klassenleiterstunden, Wirtschaft, Technik) ihrer Interessen, ihrer Stärken und Schwächen bewusst, um dann gezielt in die Berufsorientierung einsteigen zu können:

In Klasse 5 widmen sich die Schüler ihren Traumberufen. In Klasse 6 lernen die Schüler die Berufe ihrer Eltern kennen. In Klasse 7 versuchen sich die Schüler über das BRAFO Projekt an verschiedenen Themen.

In Klasse 8 und 9 absolvieren unsere Schüler ein zweiwöchiges Schülerbetriebspraktikum, das sie sich selbst und mit Unterstützung der Fachlehrkräfte suchen.

In Klasse 10 vertiefen die meisten Schüler ihren Berufswunsch mit einem einwöchigen Praktikum vor den Herbstferien (mit der Möglichkeit der Verlängerung um eine weitere Woche in den Ferien).

In den Schuljahrgängen 7 bis 10 führen unsere Klassen je eine Betriebsbesichtigung in einem regionalen Unternehmen durch, erkunden Betriebsabläufe und dortige Ausbildungsberufe.

Weiterhin werden die Schüler und Eltern über freiwillige Schüler-praktika in den Ferien informiert.

Ziel ist es, die Schüler frühzeitig intensiv und umfassend mit dem Berufswahlprozess vertraut zu machen.

Sie sollen lernen, ihre Chancen bei der Berufswahl realistisch einzuschätzen um Fehlentscheidungen, die zu einem irrealen Berufs-wunsch und einem späteren Ausbildungsabbruch führen, möglichst zu vermeiden.

Es gilt im Rahmen der Berufsorientierung über Berufe, deren Anforde-rungen und Aussichten, über die Wege dahin und deren Fördermöglich-

keiten zu informieren sowie berufliche Alternativen zu ermitteln, die das betrieb-liche Ausbildungsplatz-angebot besser ausschöpfen lassen.

Erster bundesweiter Netzwerktag des Berufswahl-SIEGELs in Berlin

v.l.: F. Sieweck (Pressesprecher Erdgas Mittelsachsen GmbH ), S.Löhrmann (Kultusministerin NRW), P. Sandau

und F. Brenzel (Sekundarschule „J. G. Herder“ Calbe), I. Kramer (Arbeitgeberpräsident), R. Becker (Mitglied

des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit), S. Weber (Sekundarschule „J. G. Herder“ Calbe)

© www.schulewirtschaft.de

Kooperationen und Netzwerke Unsere Schule arbeitet bei der Berufsorien-tierung mit vielen regionalen und überregio-nalen Partnern zusammen, im Besonderen wären zu erwähnen: die Erdgas Mittel-sachsen GmbH, die Doppstadt Calbe GmbH, das Grafische Centrum Cuno GmbH & Co. KG, das Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e. V., die Agentur für Arbeit, der Barmer GEK, die TEUTLOFF Schulung und Schweißtechnische Bildung gemeinnützige GmbH und das Soziale Netzwerk-Calbe.Als rezertifizierte Siegelschule nahmen wir am 10. September 2015 am ersten bundes-weiten Netzwerktag des Berufswahl-SIEGELs in Berlin teil und wurden auch dabei im Rahmen der Kooperations-und Netzwerkar-beit von der Erdgas Mittelsachsen GmbH unterstützt.

Mitarbeiterinnen des DRK im Gespräch mit Schülerinnen der 8.Klasse© privat

SIEGEL-Schulen im Salzlandkreis

Page 46: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Pestalozzischule AscherslebenSTECKBRIEF

Name der Schule: PestalozzischuleSchulform: Förderschule für LernbehinderteSchulleitung: Frau Kirsten MoellerAnschrift: 06449 Aschersleben, Valentina-Tereschkowa-Straße 34Landkreis: SalzlandkreisE-Mail-Adresse: [email protected]: 03473 3541Internet-Adresse:www.pestalozzischule-aschersleben.deSIEGEL-Schule seit: 2012

Innerschulische Organisation der BerufsorientierungDie Berufsorientierung ist wesentlicher Bestandteil des Schulkonzeptes und wird vom ersten Schuljahrgang an zielgerichtet entwickelt. Hierfür gibt es feste Verantwortlichkeiten, die die Jugendlichen begleiten und unter-stützen. Durchgeführte Aktivitäten werden am Ende eines jeden Jahres evaluiert und für das folgende Jahr neu festgelegt. Jede Klasse erhält ab dem 7. Schuljahrgang einen Ablaufplan, um einen Überblick über die geplanten Maßnahmen zu erhalten. Dieser steht allen an der Berufsorien-tierung beteiligten Personen zur Verfügung. Das Team der Berufsorientie-rung setzt sich aus Lehrpersonen, Schulsozialarbeiterin, Berufseinstiegsbegleiter/in und der Schulleitung zusammen, die in regel-mäßigen Abständen Absprachen treffen und das weitere Vorgehen beraten. Ein regelmäßiger Kontakt zu den Erziehungs- und Sorgeberechtigten unter-stützt die Arbeit innerhalb der frühen Berufsorientierung.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessIn der Arbeit mit den Jugendlichen ist es uns wichtig, vielfältige Möglich-keiten der Förderung aufzuzeigen. Jahrgangs- und fächerübergreifende Projekte ermöglichen einen intensiven Austausch der Jugendlichen unter-einander. Bei auftretenden Problemen schaffen individuelle Gespräche Raum für Problemlösungen. So kann auf jeden Einzelnen mit seinen Besonderheiten eingegangen werden. In unterschiedlichen Phasen des Unterrichtsalltages arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihren Berufs-wahlpässen und Lebensordnern, die eine wichtige Grundlage für anste-hende Bewerbungen und Bewerbungsgespräche bilden. Die Bewerbungen und die ev. folgenden Gespräche werden in Zusammenarbeit mit den Eltern, den Lehrpersonen und den Berufseinstiegsbegleitern gemeinsam vorbereitet. Mehrere Praktika sollen den Jugendlichen Orientierungsmög-lichkeiten bei der entsprechenden Berufswahl geben. In Unterrichtsse-quenzen wird Raum für das Erproben von Kompetenzen geschaffen, um eigene Stärken und Schwächen erkennen und entsprechend realistisch bewerten zu können.

Kooperation und NetzwerkeUm die frühe Berufsorientierung erfolgreich organisieren zu können, besteht eine enge Kooperation mit allen am Prozess beteiligten Personen. Persönliche Absprachen, Beratungen zum gemeinsamen Vorgehen und ein sehr gut entwickelter Kompetenztransfer lassen ein zielgerichtetes Handeln zu. Auch außerhalb der Schule haben wir Kooperationspartner für die aktive Berufsvorbereitung. So wird der Wirtschafts- und Technikunter-richt im VHS-Bildungswerk Aschersleben praktiziert. Hier können verschie-dene Berufsfelder ausprobiert werden. Weiter gibt es 6 Betriebe in der Region, in denen die Schülerinnen und Schüler praktische Erfahrungen sammeln. Eine enge Zusammenarbeit besteht zur Agentur für Arbeit, die in regelmäßigen Abständen in Gesprächen die Schülerinnen und Schüler thematisch sensibilisiert. Weitere Partner sind das BBRZ, die Stadt Aschersleben und die Stadt Staßfurt.

© Pestalozzischule Aschersleben

SIEGEL-Schulen im Salzlandkreis

Page 47: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Schulzentrum Stadt Könnern

STECKBRIEF

Name der Schule:Schulzentrum Stadt Könnern

Schulform:Sekundarschule

Schulleitung:Frau Rösler

Anschrift: R.-Breitscheid-Straße 16

06420 KönnernLandkreis:

SalzlandkreisE-mail:

[email protected]:

03469152000Internet:

www.schizentrum-stadt-koennern.deSIEGEL-Schule seit:

2012

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung An unserem Schulzentrum arbeiten wir nach dem folgenden Leitbild:Ü ber den Tellerrand schauen und mehr als Fachunterricht leisten. B ildung für ein zukünftiges Leben in Beruf und Familie sichern.E rziehung zu teamfähigen Erwachsenen mit Berufsbildungsreife. R egeln als Notwendigkeit in Beruf und Gesellschaft vermitteln. G ründlich alle Potenzen ausloten, verdeutlichen und nutzen. A uf neue Erkenntnisse und Erfordernisse eingehen. N ie einen Schüler aufgeben. G enau auf Möglichkeiten und Notwendigkeiten in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern achten.

Wir besuchen die Berufsfindungsmessen der Region, KickStartmesse in Magdeburg, Chance 201X in Halle, die Vocatium in Dessau, den Berufs-orientierungstag in Aschersleben und die Berufsfindungsmesse in Bern-burg. Sehr eng arbeiten wir mit der Bundesagentur für Arbeit in Bernburg zusammen, haben einen Raum für die Berufsorientierung und beziehen die wichtigen Schwerpunkte der Bewerbung in den Fachunterricht ein. In unserem Schulhaus sind Möglichkeiten geschaffen, dass unsere Schüle-rinnen und Schüler sich jederzeit Flyer der Firmen nehmen können.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessUnsere Schülerinnen und Schüler werden intensiv bei der Berufsorientie-rung begleitet. Dies beginnt in Klassenstufe 5 mit unserem schulinternen Unterrichtsfach KiP (Kompetenzen in Projekten), in dem wir gemeinsam durch Methodenvielfalt interessante Projekte gestalten. In Klassenstufe 6 hören wir den Klängen, Tönen und Geräuschen zu und untersuchen, was Luft alles kann. In Klassenstufe 7 konzentrieren wir uns auf die Wirkung unseres Verhaltens, welches wir in kleinen Szenen verfilmen. Dazu setzen wir uns mit Moritaten, Balladen und Bänkelge-sängen auseinander. Dann sind wir schon bei den historischen Eroberern, die wir in ihrem Verhalten und ihren Motiven analysieren.In Klassenstufe 8 haben wir unser zweites schulinternes Fach – POT (Praxisorientierter Tag), wo wir im 14-tägigen Rhythmus in den Firmen der Stadt Könnern praktische Erfahrungen sammeln. In Klassenstufe 9 suchen wir uns unsere Schwerpunkte selbst und erstellen Präsentationen zu uns bewegenden Problemen.

Kooperationen und NetzwerkeIm Verlauf der letzten Jahre haben wir uns einen umfangreichen Pool an außerschulischen Partnern geschaffen. Dies ist einerseits durch den POT in Klasse 8 zustande gekommen, da unsere Schülerinnen und Schüler über das ganze Schuljahr verteilt in die Firmen gehen und durch unseren Kontaktlehrer betreut werden. Andererseits haben wir Kooperationsverein-barungen mit dem bze in Halle, der IHK und Köthen Energie. Auch die Bundesagentur für Arbeit, das BTZ Bernburg, Sankt Johannes in Bernburg u. a. gehören zu unseren außerschulischen Partnern. Einen weiteren Impuls für unsere Berufsorientierung erhalten wir durch den Arbeitskreis SchuleWirtschaft. Die Krankenkassen sorgen für klaren Durchblick, was die Bewerbung, Einstellungstests und den Antritt der Ausbildung betrifft.

Das M+E-Mobil bietet unseren Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten, sich auszuprobieren

und Informationen zu erhalten.© Schulzentrum Stadt Könnern

SIEGEL-Schulen im Salzlandkreis

Page 48: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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SeelandschuleNachterstedtSTECKBRIEF

Name der Schule:Seelandschule NachterstedtSchulform:SekundarschuleSchulleitung:Erik HeimAnschrift:Schulstraße 1506469 Stadt Seeland, OT NachterstedtLandkreis:SalzlandkreisE-Mail-Adresse:[email protected] Telefon:034741 6251Internet-Adresse:www.sks-nachterstedt.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit:2010

Kooperationen und NetzwerkeBestehende Kooperationsverträge mit verschiedenen Partnern der Region werden weiter genutzt und intensiviert.Praxismentoren werden zu Schülerpräsen-tationen eingeladen und nehmen am Tag der offenen Tür teil.Unterrichtsinhalte werden verknüpft mit dem Besuch der Kooperationspartner. Zurzeit arbeiten wir an der Erstellung eines Firmenkataloges, der den Schülern die Suche nach einem geeigneten Praxisplatz erleichtern soll.

Innerschulische Organisation- und StudienorientierungIn der Seelandschule Nachterstedt ist die Berufswahlorientierung im Schulprogramm verankert. Das Konzept unserer Schule beinhaltet folgende Zielstellungen: Berufsorientierung Jeder nach seinen Fähigkeiten/Fertigkeiten Maßnahmen zur Berufsfindung

Vorbereitung auf das Berufsleben Angebote schaffen, um sich in verschiedenen Berufsfeldern

ausprobieren zu könnenKonzeptorientiertes Lernen Festigung der Sozialkompetenzen Vertiefung der Medienkompetenz Anwendung der Wissensstände, um den Anforderungen der

Wirtschaft gerecht zu werden

Umsetzung der Berufswahlorientierung in den einzelnen KlassenstufenKlasse Entwicklungsziel5/6 Umgang mit Medien,Grundkenntnisse erlernen

Arbeit mit dem PC, Sozialkompetenzen stärken7 Einführung Berufswahlpass, Berufsorientierung BRAFO Modul 1 POL (Praxisorientiertes Lernen) Projekt, Förderung sozialer

Kompetenzen, Teilnahme am „Camp Move“8 individuelle Kenntnisse über Berufe erlernen, Potentialanalyse

im VHS-Bildungswerk, Betriebspraktikum 14 tägig, Praxisorientiertes Lernen 6 mal 14 tägig mit anschließender

Präsentation der Arbeitsergebnisse9/10 Besuch des Berufsorientierungstage, Schülerpraktikum 14 tägig,

Fortsetzung POL-Präsentation der Ergebnisse vor den Praxis-mentoren, Bewerbungsmappen erstellen, Speed-Dating mit Schülern der Berufsschule, weiterführende Schulen stellen sich vor, Thematische Elternabende werden durchgeführt, Berufsberatung/Arbeitsagentur

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessDie Einbindung der Eltern im schulischen Prozess der Berufswahlvorberei-tung hat einen hohen Stellenwert.Thematische Elternabende informieren die Eltern über die Möglichkeiten, die unsere Schule bietet.Eltern- und Schülervereinbarungen, in denen wir die Eltern um eine aktive Unterstützung bitten, sind dabei unabdingbar.Wir beraten und helfen bei der Wahl des Praxisplatzes, bei der Erstellung der Präsentationen, stärken soziale Kompetenzen und fördern das freie Sprechen.Die Lehrkräfte erweitern und verändern dabei auch ihre Berufsrolle und ihr professionelles Selbstverständnis. Sie werden vielmehr zum Lern-begleiter und Bildungsberater.Durch das Aneignen von Medienkompetenzen entwickeln die Schüler und Schülerinnen zudem die Fähigkeit unterschiedliche Informations- und Kommunikationsmethoden zu nutzen.

Arbeiten im „Grünen Labor“ – einem Kooperationspartner© Seelandschule Nachterstedt

SIEGEL-Schulen im Salzlandkreis

Page 49: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Sekundarschule „An der Biethe“ Dessau-Roßlau

STECKBRIEF

Name der Schule:Sekundarschule „An der Biethe“

Offene Ganztagsschule mit erweiterter Berufsorientierung

Schulform:Sekundarschule

Schulleitung:Frau R. Schellhase

Anschrift: Mitschurinstraße 21, 06862 Dessau-Roßlau

Landkreis:Dessau-Roßlau

E-mail:Bietheschule-rosslau@dessauer-

schulen.deTelefon:

034901 82562Internet:

Bietheschule-rosslau@dessauer- schulen.de

SIEGEL-Schule seit: 2008

die Agentur für Arbeit DE-RSL-WB

der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT

die Roßlauer Ölmühle die IHK und BARMER Ersatzkasse das Institut für Talententwicklung zur Vorbereitung

und Durchführung der Ausbildungsmesse vocatium die Anlaufstelle „Absprung“ in Dessau-Roßlau zur

Sicherung des Schulerfolges unsere Berufseinstiegsbegleiter sowie alle lokalen

Firmen, Eltern, Fördervereine, die uns bei der Umsetzung unseres Konzeptes unterstützen.

Betriebsbesichtigung bei unserem Kooperationspartner, der Roßlauer Schiffswerft

© Bietheschule Dessau-Roßlau

Innerschulische Organisation der Berufs- und StudienorientierungAufgrund der sozialen Herkunft unserer Schüler/innen erhält die Berufs-orientierung eine besondere Bedeutung. Die Schulleitung führt den Prozess der BO schulintern und in Zusammenarbeit mit externen Beteiligten. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit des verantwortlichen Lehrers für BO und der Schulleitung. Das Konzept wird regelmäßig aktualisiert. Neben dem verantwortlichen Lehrer der BO sind wir bestrebt, möglichst viele Lehrer/innen in diesen Prozess einzubinden. Klassenlehrer und die Fachlehrer Deutsch, Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft sind dabei wichtige Ansprechpartner. Desweiteren informieren sich alle Fachlehrer kontinuierlich über Berufs- und Studienorientierung in Fortbildungen. Auch die Eltern werden zunehmend in diesen Prozess durch Informationsveranstaltungen rund um das Praktikum, BRAFO-Projekt und die Ausbildung eingebunden. Externe Akteure spielen bei allen Säulen der BO eine besondere Rolle.

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessIn allen Klassenstufen beschäftigen sich die Schüler mit der BO. Dazu gehören: Klasse 5: Traumberuf und Berufe im RettungswesenKlasse 6: Berufsrallye in Roßlauer FirmenKlasse 7: Potentialanalyse und BRAFO-Projekt (Modul 1 und 2), Besuch im BIZKlasse 8: BRAFO-Projekt Modul 2Klasse 8–10: SchülerbetriebspraktikaKlasse 8 und 9: Fachmesse vocatiumKlasse 8 – 10: Arbeit mit Berufseinstiegsbegleitern, Besuch der regionalen Berufsfindungsmessen und regelmäßige Gespräche mit der BerufsberaterinKlasse 9: Projektwoche rund um Berufe und Ausbildung, weiterer Besuch im BIZ, BetriebsbesichtigungenKlasse 10: Bewerbungstraining mit den Rotariern der Stadt Dessau-Roßlau. Für alle Schüler ist die Teilnahme am „Tag der Berufe“, Tagen der offenen Tür verschiedener Firmen und weiterführenden Schulen sowie am Girls’ und Boys’ Day möglich. Die Umsetzung dieser Vorhaben ist ohne externe Akteure nicht realisierbar.

Kooperationen und NetzwerkeUnsere Schule arbeitet bei der Umsetzung des Berufswahl-konzeptes eng mit verschiedenen Partnern der Region zusammen und ist bestrebt, die Bandbreite der Partner regelmäßig zu erweitern, um den Schülern umfangreichere Angebote zu unterbreiten. Dazu gehören: die Roßlauer Schiffswerft, die Betriebsbesichtigungen,

Praktika und Informationsveranstaltungen durchführt der Wirtschaftskreis als Anlaufpunkt zur Vermittlung

von Kontakten zwischen Schule und Wirtschaft FAW zur Vorbereitung und Durchführung des gesamten

BRAFO-Projektes einschließlich Praktika die Rotarier der Stadt Dessau-Roßlau, die das

Bewerbertraining durchführen

SIEGEL-Schulen in der Stadt Dessau-Roßlau

Page 50: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

50

Kooperative Gesamtschule „Wilhelm v. Humboldt“ Halle

STECKBRIEF

Name der Schule:Wilhelm von Humboldt

Schulform:Kooperative Gesamtschule

Schulleitung:Frau Ackermann

Anschrift: Lilienstraße 19, 06122 Halle

Landkreis:Stadt Halle (Saale)

E-mail:[email protected]

Telefon:0345 8042118

Internet:kgs-halle.de

SIEGEL-Schule seit: 2013

Berufsorientierung bei der Deutschen Bahn im Triebfahrzeugwerk Halle 2015

Tagesexkursion von Schülern der Realschule Klasse 9 im Rahmen der BO-Woche im Januar 2016

© KGS „Wilhelm von Humboldt“ Halle

Seit unserer Erstzertifizierung stellen wir jährlich unser Berufs- und Studienorientierungskonzept zur Diskussion.D. h. die Didaktische Leiterin führt in Zusammenarbeit mit der Schulleiterin regelmäßig Beratungen mit allen schulinternen und externen Akteuren durch. Ein Organigramm zur Berufs- und Studienorientierung ab Jahrgang 7 unterstützt die Planung.Es existiert seit 2013 keine feste BO-Gruppe mehr, sondern es hat sich bewährt, die jeweiligen Klassen- und Fachlehrer verstärkter in die BO einzubeziehen. Dadurch sind unsere Kollegen konzeptionell aussage-kräftiger und die Verantwortung wird auf breitere Schultern verteilt.

Ab Klasse 7 werden die Aktivitäten im Berufsorientierungsprozess verstärkt, in dem die Schüler am BRAFO-Projekt, Tag der Berufe, Zukunftstag, der Chance-Messe teilnehmen und sich einer Potenzial-analyse unterziehen. Der Wirtschafts-, Informatik-, Deutsch-, und Englisch-unterricht sowie verschiedene Wahlpflichtkurse (z. B. care4future, Network For Teaching Entrepreneurship, Kultur und Künste, Moderne Medienwelten) oder Ganztagsangebote (z. B. Garten- und Naturwerkstatt und Modellbau im Jahrgang 5, Arbeiten mit Holz Jg. 6, Robotik Jg. 7, Junge Lebensretter und BO für Hauptschüler Jg. 8) unterstützen die Schüler in deren Berufsfindungsprozess.Schulsozialarbeiter, Klassenleiter, die Berufseinstiegsbegleiterin und Eltern begleiten seit mehreren Jahren die Projekte „Boxenstopp“ bzw. „Camp Move“ bei denen Problemschüler mit handelndem Lernen für schulische Themen motiviert werden.

Im Jahrgang 8 können sich unsere Schüler bei den interaktiven Spielen „Identifind“ oder „Job-Parcour“ mit den eigenen Stärken und Kompetenzen auseinandersetzen. Ein zweiwöchiges Betriebspraktikum in der HWK oder Wirtschaftsschule (BFZ Wirtschaftsschule Halle gGmbH Bildungs- und Förderzentrum) gibt weitere Einblicke in die Berufswelt.

Die Schüler im Real- bzw. Hauptschulbildungsgang 9 schnuppern während ihrer BO-Woche verstärkt in Unternehmen der Region – abhängig von ihren Berufswünschen – währenddessen diejenigen, die sich noch unsicher sind den „Stationspark-Berufswahlreife“ nutzen.Ein thematischer Schüler- und Elternabend zu Beginn der BO-Woche mit Vertretern von Unternehmen, der HWK, der Schulberaterin der Arbeits-agentur, sowie der Besuch der Chance-Messe, das zweiwöchige Betriebs-praktikum oder die Starter-Kit-Tage runden die BO-Aktivitäten im Jg. 9 ab.

Unsere Gymnasiasten konzentrieren sich verstärkt ab Klasse 9 auf die Berufs- und Studienorientierung mit der Projektwoche „Technikwerkstatt“ als gemeinsamer Aktion der Jobperspektive mit Energie, SalineTechnikum und der KGS „Humboldt“, Besuchen im BIZ, einem 14 tägigen Betriebs-praktikum, einem einwöchigen Unipraktikum oder nutzen die Vocatium-Messe oder ein Schnupperstudium an der HS Merseburg, beteiligen sich an Futurego bzw. haben im Wirtschaftskurs Klasse 11 die Möglichkeit an „Gründersim“ – einem Planspiel und Unternehmergespräch teilzunehmen.

SIEGEL-Schulen in der Stadt Halle

Page 51: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Salzmannschule Magdeburg

STECKBRIEF

Name der Schule:Salzmannschule Magdeburg

Schulform:Förderschule für Lernbehinderte

Schulleitung:Herr Harms

Anschrift: Stormstraße 15, 39108 Magdeburg

Landkreis:Magdeburg

E-mail:[email protected]

Telefon:0391 7333559

Internet:www.sos-salzmann.bildung-lsa.de

SIEGEL-Schule seit: 2010

gehören ausbildungsrelevante Betriebe aus der Region, überbetriebliche Ausbildungs-einrichtungen, die Agentur für Arbeit mit ihren unterschiedlichen Unterstützungs-ebenen, weiterführende Bildungseinrich-tungen und wenn sie dazu bereit sind, die Eltern der Jugendlichen selbst. Diese Partner führen wir in regelmäßigen Netz-werktreffen zusammen, evaluieren die bisherigen Aktivitäten und legen gemeinsam neue Strategien fest. Der Infor-mationsweitergabe dienen auch die Materi-alien der Arbeitsgruppe „BOA“.

oben: Durch Schülertätigkeit entstandener Schulhofbereich

unten: Praxiserprobung bei einem Kooperationspartner

© Salzmannschule Magdeburg

Innerschulische Organisation der BerufsorientierungDie Salzmannschule Magdeburg ist eine Förderschule für Lernbehinderte, die seit vielen Jahren im Rahmen ihres speziellen Profils daran arbeitet, bei den SchülerInnen Kompetenzen auszubilden, die für deren berufliche Tätigkeit von entscheidender Bedeutung sind. Über das Heranführen an für unsere SchülerInnen relevante Berufsfelder sollen realistische Vorstel-lungen und Wünsche zur Berufswahl entwickelt werden.Wir sehen uns in besonderer Verantwortung, da die individuellen Voraus-setzungen der Kinder sehr spezifisch sind. Das an der Schule verwendete Konzept bezieht gleichermaßen Schulleitung, SchülerInnen sowie Pädagogen, Eltern und außerschulische Partner ein. Es legt weiterhin die Verantwortlichkeiten und Formen der Zusammenarbeit fest.

Begleitung und Förderung der Kinder und Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessUnsere schuleigenen Lehrpläne mit berufsvorbereitender Schwerpunkt-setzung und die individuellen Förderpläne mit Kompetenzraster (angelehnt an BOA-Materialien) bilden die Grundlagen des Unterrichts. Bereits im Primarbereich beginnen wir mit aktiven selbständigen Arbeits-ausführungen bei zunächst einfachen Tätigkeiten und machen die Kinder mit einigen Berufen vertraut. Ab Klassenstufe 7 setzt ein durchstrukturierter Orientierungsprozess ein. Der Baustein „AIDA“ dient in Klasse 7 dazu, den SchülerInnen Betriebe der Region vorzustellen. Dem schließt sich das Modul „BRAFO“ an. In Klasse 8 nutzen wir das Projekt „BOB“ zu einer 2-wöchigen praktischen Erprobung in verschiedenen durch die SchülerInnen ausgewählten Berufs-feldern. Ab dem 2. Halbjahr des 8. Schuljahrgangs strukturieren wir den fachpraktischen Unterricht neu in von den Jugendlichen selbst gewählten Neigungsgruppen. Dies, wie auch die Ergebnisse der Schülerbetriebsprak-tika, werden im Berufswahlpass dokumentiert. Weitere Unterstützung erfahren die SchülerInnen durch die Berufseinstiegsbegleiter.

Kooperationen und NetzwerkeIm Laufe der Jahre hat sich ein verlässliches Netzwerk an Kooperations-partnern herausgebildet, welches flexibel angepasst werden kann. Dazu

SIEGEL-Schulen in Magdeburg

Page 52: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

52

Thomas Mann-Schule Magdeburg

STECKBRIEF

Name der Schule: Thomas MannSchulform: GemeinschaftsschuleSchulleitung: Herr Maeder/Herr PreußAnschrift: Cracauer Str. 8–10, 39114 MagdeburgLandkreis: Stadt MagdeburgE-Mail-Adresse: [email protected]: 0391 857639Internet-Adresse: gmx-thomas-mann.deSIEGEL-Schule seit: 2011

Innerschulische Organisation der Berufs- und Studienorientierung Berufsorientierung in den gesamten Unterrichtsablauf integriert eine verantwortliche Lehrkraft, die die Berufsorientierung organisiert und betreut in Jahrgangsstufe 9 eine Berufsorientierungsstunde in der Stundentafel

verankert verschiedene Betriebe stellen sich vor eine Vielzahl von Projekten, Praktika, Projekttagen Betriebserkundungen in kleinen Gruppen in verschiedenen Betrieben mit

individueller Auswertung Schüler sollen wissen, was in der Ausbildung und später von ihnen im

gewählten Beruf erwartet wird, damit sie nicht vorzeitig ihre Ausbildung abbrechen

Begleitung und Förderung der Jugendlichen im BerufsorientierungsprozessKlasse 5 AIDA – Anfassen, Interessieren, Dabeisein, Ausprobieren

erstes Bekanntmachen mit verschiedenen Berufen in der Region, z. Bsp. Mechatroniker, Gärtner, Friseur, Polizist Vorstellen von Berufen in der Pflege

Klasse 6 BuBiKu – Berufsbilder in der Kultur Berufe in Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit dem MDR Sachsen-Anhalt und dem Theater Magdeburg kennenlernen

Klasse 7 Potenzialanalyse – Erstellen eines persönlichen Profils Stärke-Schwäche-Analyse, Beginn Arbeit mit dem BWP BRAFO – Berufswahl-Richtig-Anfangen-frühzeitig-Orientieren Elternversammlung zur Berufsorientierung

Klasse 8 PÜSA – Praxisnaher Übergang Schule Ausbildung Ausprobieren von 4 handwerklichen Ausbildungsberufen in den

Werkstätten der Handwerkskammer Magdeburg, BetriebspraktikumKl. 8–10 für HauptschülerInnen, LB-SchülerInnen, RealschülerInnen

Berufseinstiegsbegleitung durch Mitarbeiter der Arbeitsagentur und des BBZM

Klasse 9 Projekttag – Besuch von verschiedenen Unternehmen in kleinen Gruppen, Elternabend im BIZ, Schülerbetriebspraktikum, Technik – Unterricht am anderen Lernort

Kl. 9–10 WpK „care4future“ – Berufsfeld Pflege in Zusammenarbeit mit berufsbildenden Schulen und Unternehmen

Klasse 10 Speedating – Bewerbungsunterlagen werden von Personalchefs verschiedener Firmen kontrolliert, Vorstellungsgespräche mit den Managern der Kooperationspartner

Kooperationen und NetzwerkeKooperationspartner mit KooperationsvertragKlinikum Magdeburg und BbS „Otto v. Schlein“ Magdeburg im Netzwerk care4future/Handwerkskammer Magdeburg/Technikmuseum Magdeburg/Enercon/MTU Reman Technologies GmbH/BBZ – Bauberatungszentrum

Zusammenarbeit ohne KooperationsvertragDachser Intelligent Logistics/Europäisches Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft/AOK/Bereitschaftspolizei/Sanitätshaus Strehlow/ Fit – Ausbildungsgesellschaft

oben: PÜSA II Jahrgangsstufe 8unten: AIDA – Schüler der Jahrgangsstufe 5© Thomas-Mann-Schule Magdeburg

Alle SchülerInnen

probieren sich

in mindestens

20 Berufen aus!

SIEGEL-Schulen in Magdeburg

Page 53: 10 Jahre Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt

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Thomas Müntzer-Schule Magdeburg

STECKBRIEF

Name der Schule:Thomas-Müntzer-Schule

Schulform:GmS, SkS

Schulleitung:Frau Anette Doß

Anschrift: Umfassungsstr. 76a, 39124 Magdeburg

Landkreis:Stadt Magdeburg

E-mail:[email protected]

Telefon:0391 2524241

Internet:www.gts-thomas-muentzer.de

SIEGEL-Schule seit: 2010

unserer Berufsberaterin im BwIZ, deren Sprech-stunden in der Schule und der Besuch berufsorien-tierender Messen ist für unsere Schüler selbstverständlich.

Kooperationspartner DB Bahnbau Gruppe GmbH Agentur für Arbeit Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Bau-Bildungs-Zentrum Magdeburg Berufsbildende Schulen „Otto von Guericke“

Magdeburg Deutscher Familienverband Sachsen-Anhalt e. V. Senior-Experten-Service Deutsche Kreditbank AG Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e. V. Gesellschaft für Wirtschaftsservice

Magdeburg mbH Outlaw Gesellschaft für Kinder- und

Jugendhilfe gGmbH Debeka Arbeitskreis SchuleWirtschaft

Coaching beim Stärkentag© Thomas-Müntzer-Schule Magdeburg

Durch falsche Berufswahl kommt es häufig zu Ausbildungsabbrüchen, die es zu verhindern gilt. Hier setzt unsere Berufswahlvorbereitung ein. Das geschieht nicht in punktuellen Einzelmaßnahmen, sondern als umfas-sendes, prozessorientiertes und langfristiges Konzept. Im Mittelpunkt steht die Kompetenzentwicklung unserer SchülerInnen in Vorbereitung auf den Übergang in die Ausbildung oder in die gymnasiale Oberstufe.

Die kontinuierliche Berufsorientierung soll zu einer höheren Lernmotivation der SchülerInnen beitragen. Durch frühzeitige Konfrontation mit der realen Wirtschaft sollen sie die eigenen Stärken und Schwächen, Neigungen und Abneigungen gegenüber den Berufsfeldern entdecken und ihren Berufs-wunsch klarer formulieren.

Klassen 5/6 > InformierenKlassen 7/8 > OrientierenKlassen 9/10 > Entscheiden und Bewerben

Was hat sich verändert? Wir haben: Stärkentage organisiert, das Beratungsangebot auf alle Studienberufe erweitert, ein drittes Praktikum für die 10. Klassen organisiert, Experten zur Einzelfallhilfe für unentschlossene und/oder

benachteiligte SchülerInnen gewonnen.

„Ich wusste gar nicht, dass ich das gut kann!“ „Woher sollen unsere SchülerInnen eigentlich wissen, was sie gut können, wenn in der Schule immer nur die Fehler angestrichen werden?“Mit Anregungen aus der Deutschen Schulpreisträgerschule in Bargteheide entwickelten wir „unseren“ Stärkentag.Zwischen 9 und 15 Uhr absolvieren unsere Jugendlichen fünf Einzel- und Gruppenaufträge, die von Studenten, Eltern, Sozialarbeitern, Vertretern der Wirtschaft und Lehrern „beobachtet“ werden. Dabei geht es darum, den Blick bewusst auf die Stärken unserer Schüler zu richten, ihre PERSÖNLICHKEIT in allen Kompetenzbereichen ausschließlich positiv zu betrachten und in den

Mittelpunkt zu stellen, um ihre Motivation und ihr Selbstvertrauen zu STÄRKEN. Die Zertifikate aus dem Stärkentag sind Grundlage der Bewerbungsanschreiben.In der Abgangsklasse wird das Vorstellungsgespräch vorbereitet und trainiert. Vertreter aus der Wirt-schaft unterstützen unsere Schüler in den einzelnen Trainingseinheiten

und führen das Bewerbungsgespräch realitätsnah in einem Unternehmen durch. Durch die Möglichkeit eines dritten Praktikums in Klasse 10 in bewor-benen Unternehmen wird die Chance auf eine erfolgreiche Ausbildung erhöht. Die Nutzung der Angebote der Agentur für Arbeit, regelmäßige Kontakte zu

SIEGEL-Schulen in Magdeburg

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Adolf Diesterweg Schule Stendal Schulform: SekundarschuleSchulleitung: Silvia Mattner/Heike SzebratAnschrift: Arneburger Straße 1a; 39576 StendalLandkreis: StendalE-Mail-Adresse: [email protected]: 03931 212504Internet-Adresse: www.sks-diesterweg-stendal.bildung-LSA.deSIEGEL-Schule seit: 2012

Domgymnasium NaumburgSchulform: GymnasiumSchulleitung: Angelika RömerAnschrift: Thomas-Müntzer-Straße 22/23, 06618 NaumburgLandkreis: BurgenlandkreisE-Mail-Adresse: [email protected]: 03445 754690Internet-Adresse: www.domgymnasium-nmb.deSIEGEL-Schule seit: 2016

Freie Schule Anhalt KöthenSchulform: Integrierte GesamtschuleSchulleitung: Heike MakkAnschrift: Augustenstraße 1, 06366 KöthenLandkreis: Anhalt-BitterfeldE-Mail-Adresse: [email protected]: 03496 3099299Internet-Adresse: www.freie-schule-anhalt.deSIEGEL-Schule seit: 2016

Friedensschule Dessau-RoßlauSchulform: SekundarschuleSchulleitung: Andrea WicknerAnschrift: Elballee 87, 06846 Dessau-RoßlauLandkreis: Stadt Dessau-RoßlauE-Mail-Adresse: [email protected]: 0340 616207Internet-Adresse: www.friedensschule.dessauweb.deSIEGEL-Schule seit: 2016

Gesundheitsfördernde Ganztagsschule ZoberbergSchulform: SekundarschuleSchulleitung: Herr WeyprachtitzkyAnschrift: Kastanienhof 14, 06849 Dessau-RoßlauLandkreis: Stadt Dessau-RoßlauE-Mail-Adresse: [email protected]: 0340 5334230Internet-Adresse: www.sks-zoberberg.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2008

Gymnasium JessenSchulform: GymnasiumSchulleitung: Frau KaufholdAnschrift: Mühlberger Straße 24, 06917 JessenLandkreis: WittenbergE-Mail-Adresse: [email protected]: 03537 214975Internet-Adresse: www.gymnasium-jessen.deSIEGEL-Schule seit: 2016

Pestalozzischule WittenbergSchulform: Förderschule LernenSchulleitung: Frau SaageAnschrift: Kreuzstraße 19, 06889 Lutherstadt WittenbergLandkreis: WittenbergE-Mail-Adresse: [email protected]: 03491/481073Internet-Adresse: www.sos-pestalozzi-wittenberg.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2010

Schule des Lebens „Helen Keller“ HalleSchulform: Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige EntwicklungSchulleitung: Ulf KargeAnschrift: Ernst-Barlach-Ring 37, 06124 HalleLandkreis: Stadt HalleE-Mail-Adresse: [email protected]: 0345 8048887Internet-Adresse: www.sos-keller.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2016

Sekundarschule Bad BibraSchulform: SekundarschuleSchulleitung: Frau HolzapfelAnschrift: Steinbacher Straße 2, 06647 Bad BibraLandkreis: BurgenlandkreisE-Mail-Adresse: [email protected]: 034465 700031Internet-Adresse: www.sks-badbibra.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2008

Sekundarschule Jessen-NordSchulform: GanztagsschuleSchulleitung: Thomas FelberAnschrift: Straße der Jugend 9, 06917 Jessen/ElsterLandkreis: WittenbergE-Mail-Adresse: [email protected]: 03537 213166Internet-Adresse: www.sks-jessen-nord.deSIEGEL-Schule seit: 2016

Steckbriefe weiterer SIEGEL-Schulen

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Wilhelm Weitling-Schule MagdeburgSchulform: Ganztagsschule, Gemeinschaftsschule, SekundarschuleSchulleitung: Herr MantheiAnschrift: St.-Josef-Str.83, 39130 MagdeburgLandkreis: Stadt MagdeburgE-Mail-Adresse: [email protected]: 0391 7226167Internet-Adresse: www.sks-weitling.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2010

Sekundarschule „Maxim Gorki“ SchönebeckSchulform: SekundarschuleSchulleitung: Dagmar BitterlichAnschrift: Straße der Jugend 85, 39218 SchönebeckLandkreis: SalzlandkreisE-Mail-Adresse: [email protected]: 03928 65446Internet-Adresse: www.sks-gorki-schoenebeck.bildung-lsa.deSIEGEL-Schule seit: 2012

Sekundarschule „Sankt Mauritius“ HalleSchulform: SekundarschuleSchulleitung: Reinhard FeklAnschrift: Jamboler Straße 1, 06130 HalleLandkreis: Stadt HalleE-Mail-Adresse: [email protected]: 0345 27980580Internet-Adresse: www.sms-halle.deSIEGEL-Schule seit: 2016

© Reiner Eckel

Steckbriefe weiterer SIEGEL-Schulen

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„Die InfraLeuna GmbH engagiert sich seit 10 Jahren im

Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt, weil wir anerkannte

Schulen mit vorbildlicher Arbeit im Bereich der Berufsorien-

tierung für gute Schüler und Schülerinnen und die zukünfti-

gen Auszubildenden in unseren Unternehmen brauchen und

das Berufswahl-SIEGEL diesen Entwicklungsprozess nachhal-

tig unterstützt und vorantreibt.“

Raphael Gründel, M.A. Telekommunikation/Organisation/IT

InfraLeuna GmbH/© Egbert Schmidt Fotografie

„Als Leiter des Ausbildungszentrums Krottorf der Avacon

AG bin ich für die Ausbildung von Fachkräften für unsere

Netzdienste im nördlichen Sachsen-Anhalt zuständig. Doch

gerade hier im Norden unseres Landes ist der Anteil an

Schulen, die für ihre vorbildliche Berufsorientierung zerti-

fiziert sind, gering. Gegenüber den südlichen Landkreisen

besteht erheblicher Nachholbedarf. Berufsorientierung kann

nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich an den Bedarfen der

Wirtschaft und des Handwerks orientiert. Ich engagiere mich

beim Berufswahl-SIEGEL, weil mir wichtig ist, dass die Schü-

lerinnen und Schüler in unserer Region über die Angebote in

unserer Region informiert sind.“

René Schoof, Leiter Ausbildungszentrum Krottorf

Avacon AG/© privat

„Das Unternehmen MIBRAG engagiert sich seit 10 Jahren in der Jury und

als Sponsor im Berufswahl-SIEGEL, weil wir als großer Ausbildungsbetrieb

daran interessiert sind, dass die Schülerinnen und Schüler umfassend über

Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informiert werden.

Wenn dazu noch das Interesse und die Voraussetzungen der Schüler für

ihre „Traumberufe“ passen, haben wir und vor allem die Lehrerschaft in den

Schulen alles richtig gemacht.“

Jürgen Walther, Leiter Aus-und Weiterbildung

Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH/© MIBRAG mbH

ausgewählte beteiligte Unternehmen

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„Ich engagiere mich in der Jury des Berufswahl-SIEGELs,

weil ich dadurch an den aktuellen Entwicklungen in den

Schulen Sachsen-Anhalts teilhaben kann, um diese auch für

die Ansprache der zukünftigen Bewerber nutzen zu können

und unseren Fachkräftebedarf zu decken.“

Fiene Schölla, Ausbildungskoordinatorin

DB Bahnbau Gruppe GmbH/© privat

Peter Winkler, Fachbereichsleiter PersonalJana Spittka, Personalreferentin

TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland

GmbH/© TOTAL Raffinerie Mittel-

deutschland GmbH

„Die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH

engagiert sich im Berufswahl-SIEGEL, weil

wir es wichtig finden, dass Schülerinnen und

Schüler bereits frühzeitig in ihrer Berufsori-

entierung unterstützt werden. Jedes Unter-

nehmen wünscht sich Auszubildende und

Mitarbeiter, die ihren Beruf aus Interesse und

passend zu ihren Stärken auswählen.

Viele Schulen leisten diesbezüglich bereits

gute Arbeit. Mit dem Berufswahl-SIEGEL

werden die Schulen ausgezeichnet, die eine systematische und praxiso-

rientierte Berufsorientierung durchführen und somit ihre Schülerinnen

und Schüler auf die Arbeitswelt vorbereiten und ihnen den Übergang in

das Berufsleben erleichtern. Weiterhin erhalten die Schulen im Rahmen

des Zertifizierungsprozesses wertvolle Anregungen, wie sie die Berufso-

rientierung noch weiter verbessern können. Gern überbringen wir auch

den Akteuren in den Schulen die Botschaft, dass es sich lohnt, sich für

eine berufliche Zukunft in Sachsen-Anhalt anzustrengen.“

„Unsere Kinder sollen frühzeitig wissen, wofür sie lernen.

Dafür ist eine optimale und frühzeitige Berufsorientierung

eine sehr gute Unterstützung. Lehrer, die sich im Prozess

der Berufsorientierung über Ihre Pflicht hinaus engagieren,

verdienen unsere Anerkennung. Deswegen beteiligt sich ein

Vertreter der SKET GmbH in der Jury des Berufswahl-SIEGEL.“

Fred Grützner, Leiter Aus- und Weiterbildung

SKET GmbH/© privat

ausgewählte beteiligte Unternehmen

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Impressum Herausgeber: Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC) Eisenbahnstraße 3 06132 Halle (Saale) Internet: www.qfc.de / www.qfc-news.com Telefon: 0345 21768-0 Fax: 0345 2176821 Redaktion: Helmut Krodel, QFC GmbH (verantwortlich) Annette Eschner, QFC GmbH Layout und Gesamtherstellung: pandamedien GmbH & Co. KG www.pandamedien.de Juni 2016

Nachdruck verboten!

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