100% Erneuerbare Energie 1 | 2011

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100 % Erneuerbare Energie Energie Windenergie Solarenergie Biomasse Kraſt-Wärme Geothermie 1 E�Feiert ein Kind seinen fünſten Geburtstag, so ist es meist „aus dem Gröbsten raus“ und genießt – wie wir heute sagen – die frühkindliche Bildung, um in den folgen- den Jahren in der Schule richg durchzu- starten. Auch die Akteure des Landesver- bands Erneuerbare Energie haben sich in den vergangenen fünf Jahren gefunden, gemeinsam entwickelt und eine Men- ge Erfahrungen gesammelt. Milerweile vertreten wir schon 20 Verbände und Un- ternehmen aus der gesamten Branchen- breite der Erneuerbaren Energien Sach- sen-Anhalts mit in Summe rund 20.000 Beschäſtigten. Bei der Landtagswahl am 20. März 2011 geht es für unseren Landesverband zwar nicht um eine „Schicksalswahl“. Dennoch ist für uns von erheblicher Bedeutung, wel- che Posionen und Konzepte wir von den Parteien im Bereich Energiepolik erwar- ten dürfen. Gilt es doch wichge Weichen für die Zukunſt zu stellen und das „Land der erneuerbaren Energie“ zukunſtsfest zu machen. Wir haben in der Vergangenheit bereits zahlreiche Anregungen dafür ein- gebracht. Angesichts der bevorstehenden Landtagswahl möchten wir die Hoffnung auf eine konstrukve und partnerschaſtli- che Zusammenarbeit mit der neuen Lan- desregierung bekräſtigen! Ihr Dirk Tempke Journal des Landesverbands Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V. Ausgabe 1 | 2011 Nach den Vorstellungen der Bundes- regierung sollen Erneuerbare Energi- en (EE) in naher Zukunſt die tragende Säule für eine zukunſtssichere, stabile und kostengünsge Energieversorgung darstellen. Trotz des hohen Anteils an EE im Stromsektor sind in Sachsen- Anhalt weitere gezielte Anstrengungen in verschiedenen Bereichen notwen- dig, um die EE in eine gesellschaſtliche und technologische Breite zu tragen. Ein EEWärme-Gesetz Sachsen-Anhalt würde dazu beitragen, dass EE nicht wie bisher fast ausschließlich nur im Stromsektor starke Anwendung er- fährt, sondern auch im besonders energieintensiven Wärmesektor. Im Hinblick auf die Erfüllung der Ziele des Klimaschutzprogrammes Sachsen- Anhalt fordert der LEE eine angepasste Repoweringregelung von Windkraſtan- lagen. Außerdem auch die Ausweisung von neuen Windvorranggebieten. Eine zentrale Informaonsstelle in Form ei- ner Landesenergieagentur erleichtert sowohl Bürgern als auch Unterneh- men und Kommunen den Umseg auf nachhalge Energieträger, bei denen ein Großteil der Wertschöpfung in der Region verbleibt. Ein verstärkter Austausch zwischen Wissenschaſt und Wirtschaſt ermöglicht einen leichteren Zugang von Erkenntnisse aus dem For- schungsbereich in die Praxis und leistet einen Beitrag zur Fachkräſtesicherung in einem der innovavsten Bereiche. Besonders beispielhaſte Projekte im Energiesektor sollten über eine Inno- vaonsförderung z. B. für Speicher- technologien oder Technologien zur Verstegung der EE finanziell unter- stützt werden. Als Industrieverband der EE-Branche in Sachsen-Anhalt mit 20.000 Arbeitsplätzen fordert der LEE zudem die Einbeziehung in die poli- sche Entscheidungsfindung bei der No- vellierung des EEG. Den ausführlichen Forderungskatalog Forderungen des LEE an die neue Landesregierung Sachsen-Anhalts Fünf Forderungen im Überblick des LEE finden Sie auf dem innenlie- genden Beibla. Dirk Tempke – Präsident des Landesver- bandes Erneuerbare Energie Sachsen-An- halt e. V.

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Journal des Landesverbands Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V.

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Feiert ein Kind seinen fünft en Geburtstag, so ist es meist „aus dem Gröbsten raus“ und genießt – wie wir heute sagen – die frühkindliche Bildung, um in den folgen-den Jahren in der Schule richti g durchzu-starten. Auch die Akteure des Landesver-bands Erneuerbare Energie haben sich in den vergangenen fünf Jahren gefunden, gemeinsam entwickelt und eine Men-ge Erfahrungen gesammelt. Mitt lerweile vertreten wir schon 20 Verbände und Un-ternehmen aus der gesamten Branchen-breite der Erneuerbaren Energien Sach-sen-Anhalts mit in Summe rund 20.000 Beschäft igten.Bei der Landtagswahl am 20. März 2011 geht es für unseren Landesverband zwar nicht um eine „Schicksalswahl“. Dennoch ist für uns von erheblicher Bedeutung, wel-che Positi onen und Konzepte wir von den Parteien im Bereich Energiepoliti k erwar-ten dürfen. Gilt es doch wichti ge Weichen für die Zukunft zu stellen und das „Land der erneuerbaren Energie“ zukunft sfest zu machen. Wir haben in der Vergangenheit bereits zahlreiche Anregungen dafür ein-

gebracht. Angesichts der bevorstehenden Landtagswahl möchten wir die Hoff nung auf eine konstrukti ve und partnerschaft li-che Zusammenarbeit mit der neuen Lan-desregierung bekräft igen!

Ihr Dirk Tempke

Journal des Landesverbands Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V. Ausgabe 1 | 2011

Nach den Vorstellungen der Bundes-regierung sollen Erneuerbare Energi-en (EE) in naher Zukunft die tragende Säule für eine zukunft ssichere, stabile und kostengünsti ge Energieversorgung darstellen. Trotz des hohen Anteils an EE im Stromsektor sind in Sachsen-Anhalt weitere gezielte Anstrengungen in verschiedenen Bereichen notwen-dig, um die EE in eine gesellschaft liche und technologische Breite zu tragen. Ein EEWärme-Gesetz Sachsen-Anhalt würde dazu beitragen, dass EE nicht wie bisher fast ausschließlich nur im Stromsektor starke Anwendung er-fährt, sondern auch im besonders energieintensiven Wärmesektor. Im Hinblick auf die Erfüllung der Ziele des Klimaschutzprogrammes Sachsen-Anhalt fordert der LEE eine angepasste Repoweringregelung von Windkraft an-lagen. Außerdem auch die Ausweisung von neuen Windvorranggebieten. Eine zentrale Informati onsstelle in Form ei-

ner Landesenergieagentur erleichtert sowohl Bürgern als auch Unterneh-men und Kommunen den Umsti eg auf nachhalti ge Energieträger, bei denen ein Großteil der Wertschöpfung in der Region verbleibt. Ein verstärkter Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht einen leichteren Zugang von Erkenntnisse aus dem For-schungsbereich in die Praxis und leistet einen Beitrag zur Fachkräft esicherung in einem der innovati vsten Bereiche. Besonders beispielhaft e Projekte im Energiesektor sollten über eine Inno-vati onsförderung z. B. für Speicher-technologien oder Technologien zur Versteti gung der EE fi nanziell unter-stützt werden. Als Industrieverband der EE-Branche in Sachsen-Anhalt mit 20.000 Arbeitsplätzen fordert der LEE zudem die Einbeziehung in die politi -sche Entscheidungsfi ndung bei der No-vellierung des EEG.

Den ausführlichen Forderungskatalog

Forderungen des LEE an die neue Landesregierung Sachsen-AnhaltsFünf Forderungen im Überblick

des LEE fi nden Sie auf dem innenlie-genden Beiblatt .

Dirk Tempke – Präsident des Landesver-bandes Erneuerbare Energie Sachsen-An-halt e. V.

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SPD

Die SPD möchte „…eine Energieagen-tur als fachliche Anlaufstelle mit re-gionaler Anbindung“ einrichten. Bis 2015 will der SPD-Spitzenkandidat alle Kitas und Schulen im Land mit europäischen Mitt eln energeti sch sanieren. „50 Prozent der gesamten Energieversorgung des Landes soll bis 2025 durch einen Mix erneuerbarer Energien abgedeckt werden. Die SPD hält am Atomaussti eg fest.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

„Zur Jobmaschine erneuerbare Ener-gien gehört aber auch die Förderung des Handwerks, das die Solarmodule auf die Dächer monti ert oder die Häu-ser dämmt und so auch einen regio-nalen Markt schaff t. […] BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN halten den vollständigen Aussti eg aus der Förderung undVerbrennung von Kohle mitt elfristi g für erforderlich und machbar.“

CDU

„Deshalb wollen wir neben dem Er-halt der Atomtechnologie als umwelt-freundlicher Energiequelle die Ent-wicklung der erneuerbaren Energien fördern. Dazu gehören neben den Formen der Sonnenenergie, wie So-larthermie und Fotovoltaik, auch die Nutzung von Wind, Wasser und vor allem die Nutzung von Biomasse.“

FDP

„Fördermitt el im Bereich erneuerba-rer Energien sollen auf Forschung und Entwicklung, z. B. auf leistungsstarke Speichertechnologien, virtuelle Kraft -werke und intelligente Netze konzen-triert werden, um die Anwendungs-möglichkeiten und Kostenneutralität der regenerati ven Energien zu verbes-sern.“

Linke

„Die Windenergie trägt den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie. Als Flächenausbauziel für die Errichtung von Windkraft anlagen soll langfristi g 1 Prozent der Landesfl äche festge-schrieben werden.“

Programm-Splitt erAus den Wahlprogram-men der Parteien

Die Ziele sind groß, aber die Rahmen-bedingungen nicht gerade opti mal für das Thema Erneuerbare Energie in Sachsen-Anhalt. Zahlreiche Prob-leme warten auf Lösungen, viele Wei-chen müssen für die Zukunft gestellt werden. In welche Richtung sich die Erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt entwickeln, wird sich maßgeb-lich mit der nächsten Landtagswahl im März 2011 entscheiden – je nach gewählter Regierungskoaliti on.

20.000 Arbeitsplätze

Rund 2.000 Arbeitsplätze hängen der-zeit im Land noch am Braunkohleta-gebau – bei den Erneuerbaren sind es bereits 20.000. Das Thema Arbeits-plätze hängt also auf jeden Fall mit

dem Thema eng zusammen. Gleich-falls die Innovati onskraft , die hinter den neuen Technologien steht. Beides wird jedoch in den Wahlprogrammen der Parteien noch nicht deutlich ge-nug abgebildet. Streitobjekt bleiben die Kohleprojekte aber trotzdem – von komplett abschaff en bis weiter nutzen ist alles möglich. Die Grünen wollen bis 2020 auf sie-ben Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf in Sachsen-Anhalt kommen – von der-zeit ca. 20 Tonnen. Daher wollen sie sich auch schnellst möglich von neuen Kohleprojekten trennen.

Festgestellt wird, dass es im Land nicht an Industriesparten und Finan-zierungsmöglichkeiten mangelt, son-dern an Handwerkern. So gibt es z. B. zu wenig Installateure für Aufdachan-lagen. Die Linke-Politi kerin Angelika Hunger will, „dass die Dinger auf die Dächer kommen und nicht die Äcker voll pfl astern“.

Energieagentur gefordert

Die notwendige Entwicklung von Speichertechnologie für 100-Prozent-Lösungen (Sti chwort Modellregion Harz) ist weiterhin ein Thema, das alle Parteien auf ihrer Agenda haben. Einig sind sich die Parteien SPD, Güne und Linke auch darin, dass Sachsen-Anhalt eine Energieagentur braucht. Welche

Richtung das Thema Erneuerbare Energie in Sachsen-Anhalt einschlägt, wird sich maßgeblich nach der Land-tagswahl herausstellen.Die Branchenunternehmen bieten rund 20.000 Menschen Arbeit, bis 2020 soll ihre Zahl auf mind. 37.000 steigen.

Landtagswahl 2011Welchen Stellenwert hat das Thema Erneuerba-re Energie im Wahlprogramm der Parteien?

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www.lee-lsa.de

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Landesverband Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt (LEE) mit schlagkräf-ti ger und hauptamtlicher Struktur für die Energiewende in Sachsen-Anhalt

Die Mitgliederversammlung des Lan-desverbands Erneuerbare Energie wählte vor einem halben Jahr einen neuen Vorstand. Dirk Tempke, Proku-rist des Biomethanerzeugers NordMe-than, wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Als Tempkes Stellvertreterin im Amt bestäti gten die Mitglieder Ruth Brand-Schock vom Windener-gieanlagen-Hersteller ENERCON. Im

Vorstand arbeiten außerdem weiter-hin Heinrich Bartelt vom Windpark Druiberg, Dr. Susanne Brandt vom Landesbauernverband und Heiko Sas-se von der intelli GmbH Barleben mit.Der Landesverband will seine Arbeit

deutlich verbessern und öff entlicher agieren. Aus diesem Grund wird seit Mitt e 2010 eine Geschäft sstelle in Magdeburg betrieben. Jörg Dahlke, Miti niti ator der Bürgersolargenossen-schaft Helionat in Magdeburg leitet diese hauptamtlich. Der neue Präsident Dirk Tempke über die zukünft ige Arbeit des einfl ussrei-chen Verbandes: „Die zukünft igen Arbeitsschwerpunkte des Landesver-bands Erneuerbare Energie sind unter anderem das Landesklimaschutzkon-zept, der Landesentwicklungsplan so-wie ein neues auf Erneuerbare Ener-gie ausgerichtetes Energiekonzept für unser Bundesland. Mit Blick auf die Landtagswahlen im Frühjahr 2011 erwarten wir von den Parteien, dass sie off enlegen, wie sie den weiteren Ausbau der Erneuerbaren unterstüt-zen wollen.“

Der neue Vorstand sieht für die Lan-despoliti k aktuellen Handlungsbedarf

Vorstandsmitglied Ruth Brand-Schock: „Die Branche plädierte für eine Öff nung von Flächen außerhalb von Windvorranggebieten für Repow-ering. So wäre es möglich geworden, auch die 50 % der alten Windenergie-anlagen im Land, die mitt lerweile au-ßerhalb von Vorrangebieten stehen, durch neuere, eff ekti vere Anlagenzu ersetzen. Ein Rechtsgutachtenim Auft rag des Verbandes hat gezeigt, dass eine Öff nungsklausel rechtlich

zulässig ist – herausgekommen ist aber letztlich nur eine Einzelfallrege-lung. Hier wird die neue Landesregie-rung große Anstrengungen unterneh-men müssen, damit das Repowering im Land trotz dieser hinderlichen Re-gelung in Gang kommt “ „Nur mit ge-zielten Maßnahmen können wir der gesamten Branche im Land Sachsen-Anhalt wieder neuen Schwung ge-ben“, betont Dirk Tempke. „Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas durch Biogas zu ersetzen, ist nur rea-listi sch, wenn auch in Sachsen-Anhalt die Weichen richti g gestellt werden.

Biogas gehört zu den Multi talenten unter den erneuerbaren Energie und ist ein wichti ger Faktor im Energiemix der Zukunft . Außerdem trägt es zur Stabilisierung und Entwicklung der ländlichen Räume bei. Der LEE kann auf mehrere Jahre Erfahrung zurück-blicken. Ihm gehören so namhaft e Fir-men, wie ENERCON, Q-Cells, GETEC AG, SRU-Solar Sangerhausen, Nord-Methan, Windpark Druiberg, Intelli Barleben, der Landesbauernverband, Enertrag sowie die Fachhochschule Magdeburg/Stendal.

Neuer Vorstand des Landesverbandes Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V.

Das Unternehmen wurde 1984 im ostf riesischen Aurich gegründet. 1998 übernahm Enercon das ehemalige Schwermaschinenbau Kombinat Ernst Thälmann in Magdeburg und 2000 die ehemalige Stahlgießerei Wilhelm Pieck in Magdeburg-Rothensee. Dort werden etwa 70 % der verbauten Komponenten im eigenen Haus gefer-ti gt. Im Angebot sind Windenergiean-lagen von 330 kW bis 7.500 kW Leis-

tung. Sowohl für windstarke als auch mitt lere Windstandorte gibt es pas-sende Anlagen. Die Kunden werden dabei durch das Unternehmen bei der

Planung des Projektes – Anträge, er-forderliche Gutachten, Netzanschluss

und Bauphase – intensiv unterstützt. Ab Inbetriebnahme bietet Enercon einen Vollwartungsvertrag, so dass der Kunde über die Laufzeit der Fi-nanzierung umfassende Sicherheiten hat. Die E-126, mit 7.500 kW derzeit leitungsstärkste Windenergieanlage der Welt, wird am Enercon Standort in Magdeburg gebaut.

100 % – Erneuerbare Energie stellt Mitgliedsfi rmen des LEE vor#001: Enercon

Dr. Ruth Brand-Schock – Vizepräsiden-ti n des Landesverbandes Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V.

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Bei einem Wechsel ihres Stromliefe-ranten könnten die Bürger Sachsen-Anhalts jährlich 60 bis 150 Mio. Euro einsparen. Das sind rein stati sti sch für jeden Einwohner zwischen Arendsee und Zeitz mindestens 20 Euro, wie aktuelle Berechnungen des in Mag-deburg ansässigen Landesverbandes Erneuerbare Energie (LEE) zeigen.

Seit den jüngsten Preissteigerungen der großen Energieerzeuger werden die 1,2 Millionen privaten Haushalte im Land jährlich mit Mehrkosten in

Höhe von fast 48 Mio. Euro belastet. LEE-Präsident Dirk Tempke empfi ehlt, sich mit dem einfachen Mitt el des An-bieterwechsels gegen diesen Griff in die Tasche zu wehren und von teuren Tarifen der klassischen Versorger zu einem kostengünsti gen Ökostroman-bieter wie EWS, Greenpeace Energy, Lichtblick oder Naturstrom zu wech-seln.„Nach den Zahlen des stati sti schen Landesamts verbraucht jede Familie durchschnitt lich 2651 Kilowatt stun-den. Ein Sparwechsel bringt – je nach

Anbieter – einen Jahresvorteil beim Verbrauchspreis von 50 bis 125 Euro“, so der Verbandschef. Die stati sti sch rund 40 Euro Mehrbelastung für den Ausbau alternati ver Energiequellen pro Familie ließen sich damit mehr als ausgleichen, man könne sogar noch zusätzlich sparen – und obendrein et-was für die Umwelt tun“.Die marktbeherrschenden Großunter-nehmen RWE, E.ON, EnBW und Vat-tenfall hatt en ihre erneute Preisrunde mit einer vom Bund zum 1. Januar

2011 um 1,5 Cent pro Kilowatt stun-de erhöhten Abgabe zur Förderung des Ausbaus regenerati ver Energien begründet. Experten führten dieses Argument jedoch ad absurdum, weil ihren Berechnungen zufolge die Be-

schaff ungskosten der Konzerne seit Herbst 2008 um 30 bis 40 Prozent ge-sunken seien. Diese hohe Einsparung, so eine aktuelle Analyse von Bünd-nis90/Die Grünen, sei an den Verbrau-cher nicht weitergegeben worden. Das führe bundesweit allein in diesem Jahr für die „großen Vier“ samt ihren regionalen Tochterunternehmen wie enviaM oder „E wie Einfach“ zu un-gerechtf erti gten Zusatzgewinnen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro.

Arbeitsaufwand beim Wechsel ist gering

Nach Auskunft von Verbraucherschüt-zern zahlt eine Vielzahl der Stromkun-den bislang noch immer den Grund-tarif ihres örtlichen Versorgers. „Und der ist nun mal besonders teuer, Ökostrom mit tatsächlichem Umwelt-nutzen kann dagegen häufi g preis-werter sein“, betont auch Marti na Angelus, Energiereferenti n der Ver-braucherzentrale Sachsen-Anhalt in Halle. Der Prüf- und Arbeitsaufwand bei einem Wechsel des Anbieters blei-be gering, eine Versorgungslücke sei sogar gesetzlich ausgeschlossen. Des-halb sei es durchaus empfehlenswert, einen Wechsel des Tarifs oder gleich des Versorgers zu prüfen.Der als Interessensvertretung der Regenerati v-Branche im Land gegrün-dete LEE strebt an, die Energiever-sorgung in Sachsen-Anhalt langfristi g und zu 100 % auf Erneuerbare Quel-len umzustellen.

Private Haushalte in Sachsen-Anhalt verschenken beim Strom Millionen EuroLEE rät zu schnellem Versorgerwechsel

Maxim-Gorki-Str. 13 | 39108 MagdeburgTel.: 0391-607 838 10 | Fax: 0391-607 838 14E-Mail: [email protected] | Web: www.lee-lsa.dePräsident: Dirk Tempke | [email protected]äsidenti n: Dr. Ruth Brand-Schock | [email protected]äft sstellenleiter: Jörg Dahlke | [email protected]

Registergericht: Amtsgericht Stendal | Registernummer: VR 1797Erscheinungsweise: 4 × im Jahr | Redakti on: Geschäft sstelle des LEELayout und Satz: www.akusti kkonzept.deBildnachweis: S. 1 ©: iStockphoto. S. 2: © Andre B. S. 4 ©: Alex Yeung, © Ljupco Smokovski. Portraitf otos S. 1 und 3: Landesverband Erneuerba-re Energie Sachsen-Anhalt e. V.

Impressum„100 % Erneuerbare Energie“ ist das offi zielle Journal des Landesverbands Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V.