10x10 - Passive ETF mit aktiver Duftnote

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Passive ETF mit aktiver Duftnote BRENNPUNKT 10x10.ch / 14.6.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich ETF-Selektion Märkte kann man nicht steuern, die Gesamtkostenquote schon. Ali Masarwah, Morningstar über Tücken und Interpretationen bei Statistiken. TER ist irreführend Paul Gerhard Schulz erklärt die wesentlichen Kosten bei ETF. the etf & etp newsletter i ausgabe 05 , 2012 KOMPAKT GESPRÄCHSSTOFF GASTBEITRAG 07 10 12

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Bei illiquiden und schwer zugänglichen Märkten stösst die physische Replikation an ihre Grenzen. Aus diesem Grund werden nicht immer alle Titel tatsächlich gekauft, sondern nur eine Teilmenge. Die Selektion erfolgt durch mathematische Modelle oder Fondsmanager.

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Passive ETF mit aktiver DuftnoteB R E N N P U N K T

10x10.ch / 14.6.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich

ETF-SelektionMärkte kann man nicht steuern, die Gesamtkostenquote schon.

Ali Masarwah, Morningstarüber Tücken und Interpretationen bei Statistiken.

TER ist irreführendPaul Gerhard Schulz erklärt die wesentlichen Kosten bei ETF.

the etf & etp newsletter i ausgabe 05, 2012

K O M P A K T G E S P R Ä C H S S T O F F G A S T B E I T R A G07 10 12

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Aktiver Beigeschmack Bei illiquiden Märkten wird nur eine Teilmenge gekauft.

Mangelhafte LeitindizesLeitbarometer sind oft wenig aussagekräftig.

S&P High Div. Aristocrats Dividenden von erstklassigen Firmen sind begehrter denn je.

Market Maker im FokusAlain Picard erklärt, wo der Nutzen der Market Maker liegt.

Langfristig denkenDer Ölpreis ist tief wie selten, ein langfristiger Fokus ist gefragt.

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Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: [email protected], Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalham-mer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Wid-mer Cover: ©iStockphoto.com/egal

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Eine Mogelpackung?Um die Kostenwahrheit von Fonds aufzuzeigen, wird seit vielen Jahren die Total Expense Ratio (TER), die Gesamtkostenquote, zu Rate gezogen. Mit ihr werben Fonds auf ihren Internetseiten und Factsheets. Die TER ist durchaus eine wichtige Kennzahl, doch sie ist irreführend. Anleger sollten das wissen. Der Begriff Gesamtkosten suggeriert, dass alle Kosten enthalten sind, aber dem ist nicht so. Die TER taugt nicht als alleiniges Selek tionskritierium. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 10 im Gespräch mit dem Fonds spezialisten Paul Gerhard Schulz von der Bank Notenstein. Wie man den richtigen ETF findet, war auch Thema der kürzlich durchgeführten ETF-Tour. Die Referate der Vertreter von Credit Suisse, ComStage-ETF und SIX Swiss Exchange finden Sie auf www.etf-tour.ch/rueckblick. Zentral ist: Der Fokus sollte nicht auf den Kosten der einzelnen Instrumente liegen, sondern auf den Gesamtkosten der Bankbezie-hung. Besonders für Selbstentscheider kann ein Wechsel durchaus sinnvoll sein, denn häufig sind die Online-Handelsgebühren immer noch zu hoch. In lethargischen Märkten sollten vor allem die Kosten optimiert werden, denn das Einsparen von ein bis zwei Pro-zentpunkten kann je nach Vermögen einen schönen Zustupf für die Sommerferien bedeu-ten. Pause ist übrigens auch bei uns angesagt – 10x10 erscheint wieder Mitte August.

Ihr Rino Borini

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News Ticker Alternative Gewichtung

Lyxor hat drei Obligationen-ETF an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die Produkte bilden die Indexfamilie EuroMTS AA Macro Weighted Government mit den Laufzeiten 1-3, 3-5 und 5-7 Jahre nach. Damit haben Anleger die Möglichkeit, von der Entwicklung der Staatsan-leihen von Mitgliedstaaten der Eurozone mit Rating AAA zu profitieren. Die Gewichtung der einzelnen Anleihen erfolgt auf Basis makroökonomischer Indikatoren.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: FR0011146356

TER: 0.16%

Investment-Gra-de-ETF-Anleihen

Der Amundi ETF Govt Bond Highest Rated EuroMTS In-vestment Grade 1-3 wurde neu an der Schweizer Börse ge-listet. Anleger können also am kurzfristigen Investment-Grade-Obligationensegment der Eurozone partizipieren. Der Index umfasst Anleihen von Euro-Staaten, die über mindestens zwei AAA-ent-sprechenden Ratings bei S&P, Moody's oder Fitch verfügen und deren Laufzeit zwischen einem und drei Jahren liegt.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

ISIN: FR0011161215

TER: 0.14%

Unterbewertete Titel im Fokus

Die UBS hat sieben neue ETF an die deutsche Börse ge-bracht. Der UBS ETF MSCI USA Value bietet, unter Berücksich-tigung des Value-Strategie-ansatzes, Zugang zum US-Ak-tienmarkt. Die Titelaufnahme erfolgt nach einem Selektions-prozess, der auf acht histori-schen und zukunftsorientier-ten Fundamentaldaten basiert. Berücksichtigt werden Unter-nehmen, deren Aktienkurs im Vergleich zu ihrem Unterneh-menswert unterbewertet ist.

Börsenplatz: Xetra

ISIN: LU0629460089

TER: 0.35%

> Wachstumsstärke Nach Daten der deutschen Bank ver-zeichnete Source in den ersten vier Monaten 2012 die stärksten Netto-Kapitalzuflüsse (1,46 Mil-liarden Dollar).

> Zusätzliche Handelswäh-rung erhältlich HSBC bietet den MSCI Canada ETF neu mit kanadischer und den MSCI Ja-pan ETF mit japanischer Han-delswährung an.

>Umsätze steigen wieder Die Umsätze mit ETF an der SIX Swiss Exchange stiegen im Mai im Vergleich zum Vormonat um 28,8 Prozent. Bei den Abschlüs-sen konnte ein Plus von 17,4 Prozent verzeichnet werden.

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Die Art und Weise der Indexnachbildung ist im vergangenen Jahr – im Zuge der Kri-tik an ETF – in den Fokus der Anleger ge-rückt. Nicht nur die Risiken wurden vielen bewusst, sondern auch die Bedeutung der Produktkenntnis. Dazu zählt nicht nur der Index und wie dessen Bestandteile ausge-richtet sind, sondern im Besonderen die Struktur des ETF. In erster Linie Beach-tung fand die Unterscheidung zwischen physischer und synthetischer Replikati-on. Einige ETF-Anbieter wie Credit Suisse, iShares, State Street oder UBS versuchen, so viele Märkte wie möglich physisch kom-plett nachzubilden. Doch besonders bei breit aufgestellten Indizes wie dem MSCI World mit über 900 Indexmitgliedern ist es schwierig, eine umfassende Abbildung al-ler Werte zu erreichen. In diesem Fall wä-ren die Transaktionskosten zu hoch und die Portfoliopflege zu aufwändig. Aus diesem Grund greifen Produktanbieter auf das sogenannte Sampling zurück. Bei dieser Methode wird nur eine Teilmenge der In-dexkomponenten gekauft. Im Gegensatz zu vollreplizierten ETF wird der Referenz-

Bei illiquiden und schwer zugänglichen Märkten stösst die physische Replikation an ihre Grenzen. Aus diesem Grund werden nicht immer alle Titel tatsächlich gekauft, sondern nur eine Teilmenge. Die Selektion erfolgt durch mathematische Modelle oder Fondsmanager.

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index entweder über eine kriterienorien-tierte Auswahl der Werte oder die Auswahl anhand mathematischer Optimierungsver-fahren nachgebildet.

Modellbasierte Selektion Das Opti-mized Sampling basiert auf quantitativen Modellen und wird zumeist bei breiten Ak-tienindizes eingesetzt. Mit den Modellen wird versucht, eine Auswahl an Titeln zu finden, welche im Vergleich zum Basisindex das bestmögliche Rendite-/Risikoprofil lie-fert. iShares beispielsweise verwendet das MSCI-Barra-Modell. Dieses errechnet an-

hand verschiedener Daten wie historische Kurse, Volatilität und Korrelation einen Ak-tienkorb, der die Performance des Index am Besten abbildet. Eingesetzt wird das Opti-mizing unter anderem beim MSCI Emer-ging Markets. Gemäss Jakob Baur, ETF-Experte bei iShares Zürich, beinhaltet der Index Titel, die der ETF nicht kaufen kann, weil sie zu illiquide sind oder der Zugang zum Markt nicht möglich ist. Durch Optimi-zing können diese Werte, oder auch gewi-sse Länder, vernachlässigt werden. Auch State Street setzt Optimized Samp-ling ein. «Es gibt Fälle, WEITER S . 05

V E R E I N FAC H T E D A R S T E L LU N G D E S S A M P L I N G S Quelle: Just ETF

Index ≈ ETFSampling

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in denen das Optimized-Samling-Verfahren effizienter ist», sagt Rochus Ap-pert, Head of Intermediary Business bei State Street Global Advisors. Dies sei der Fall, wenn der Index zu breit ist für eine volle Replikation oder Schwierigkeiten be-stehen, die Wertpapiere im freien Markt zu erwerben. Ein Beispiel dafür ist der MSCI All Country World Investable Market Index (ACWI IMI). Dieser setzt sich aus etwa 45 Länderindizes – sowohl entwickelte Märk-te wie auch Schwellenländer – zusammen und beherbergt rund 9000 gross-, mittel- und kleinkapitalisierte Unternehmen. Für diesen Index setzt State Street ein Opti-mierungswerkzeug ein, das Ländergewich-tung, Sektorenaufteilung, Marktkapitali-sierung und individuelle Volatilitäten der Aktien sowie die entsprechenden Korre-lationen berücksichtigt. Im ETF wird nur noch in rund 580 Werte investiert.

Vor- und Nachteile Ein klarer Vorteil sei, dass durch das Samplingverfahren eine Marktabdeckung beibehalten werde, sprich, dass das Portfolio immer ein Beta von 1 habe, meint Rochus Appert. Damit widerspiegelt der ETF den abgebildeten Markt. Dadurch, dass nur eine Teilmenge des Index ausgewählt wird, kann die Ge-samtliquidität des ETF verbessert werden. Dies sei besonders beim Rebalancing ent-scheidend, aber auch für die Market Maker, da für diese der Creation-Redemption-Pro-zess sowie die Absicherung einfacher wer-de, erklärt Baur. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Transaktions- und Verwaltungs-kosten tiefer gehalten werden können, da im optimierten ETF weniger und liquide- WEITER S . 06

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re Werte gehandelt werden. Ein wesentli-cher Nachteil der Methode ist, dass es zu einer grösseren Abweichung vom Zielin-dex kommt. Das bedeutet, der Tracking Er-ror und die Tracking Difference fallen ge-genüber vollreplizierten ETF höher aus, da nicht die Wertentwicklung des gesamten Basisindex repliziert wird. Der Tracking Er-ror ist das Mass für die Abweichung des ETF vom Index. Die Tracking Difference hingegen ist der Renditeunterschied zwi-schen dem Produkt und der Benchmark. Durch zunehmende Grösse des Fonds kann sich eine Verbesserung dieser beiden Werte ergeben. Denn mit einem wachsen-den Vermögen hat der ETF die Möglichkeit, mehr Titel zu kaufen und so einen tieferen Tracking Error und eine geringere Tracking Difference zu erreichen, sagt Baur. Das Sampling wird nicht nur bei Aktien- ETF eingesetzt, sondern vor allem bei Obligationen-Produkten. Als Replikati-onsart wird hier jedoch das Stratified Sam-pling verwendet, da für die Anwendung eines Modells keine Daten zur Verfügung

stehen. Dieses heuristische Trackingver-fahren wählt jene Titel aus dem Index, die den grössten Einfluss auf die Performance haben. Eine mögliche Methode ist der Minimum-Varianz-Ansatz, der das ideale Portfolio mit der höchstmöglichen Rendi-te und dem kleinstmöglichen Risiko ermit-teln soll. Zudem soll ein möglichst tiefer Tracking Error erzielt werden.

Repräsentative Titelauswahl Bei der Replikationsvariante erfolgt eine Auftei-lung des Index nach verschiedenen Kate-gorien. Aus diesen wird anschliessend eine repräsentative Titelauswahl vorgenommen. Der ETF investiert dann nur in eine gewis-se Zahl von Anleihen nach der vordefinier-ten Kategorie, zum Beispiel in die gröss-ten und liquidesten Indexwerte. So werden nicht alle Anleihen eines Emittenten, die im Index enthalten sind, erworben. Statt-dessen werden einzelne Papiere höher ge-wichtet, bis das Gewicht des Emittenten im Fonds seinem Anteil im jeweiligen In-dex entspricht. Beim

V E R G L E I C H R E A L I S I E R T E R T R AC K I N G E R R O R ( U S - P R O D U K T E ) Quelle: iShares

iShares MSCI Emerging Markets Index Fund Vanguard Emerging Markets ETF

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Dez. 2009 April 2010 Aug. 2010 Dez. 2010 April 2011 Aug. 2011

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Closing NYSE ARCA Gold BUGS Index 1 Oz Gold Fix PM

Gemeinsam mehr erreichen

www.comstage-etf.ch

ComStage ETFs auf Währungen Valor

Pauschal- geb. p. a.

SPI® TR CHF 12603146 0,40 %

SDAX® TR   CHF & EUR 12603144 0,70 %

DivDAX® TR CHF & EUR 12603139 0,25 %

ShortDAX® TR CHF & EUR 12603142 0,30 %

Neu:ComStage ETFs auf SPI & DAX

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Euro-Aggregate-Bond-Index von iShares bedeutet das, dass von über 3000 Titeln auf rund 1200 Papiere reduziert wird. Im Detail geht das so: Manche Firmen haben 50 oder mehr Obligationen ausste-hend. Appert betont, dass nun der Portfo-liomanager wissen müsse, welche dieser Bonds liquide sind und die Position des Un-ternehmens im Index gut repräsentieren. Weitere Aspekte, die für die Auswahl eine Rolle spielen, sind Währungsrisiken, die Duration oder Veränderungen der Liquidi-tätspräferenz der Investoren, die sich durch höhere kurzfristige Zinssätze und tiefere langfristige Zinssätze ergeben. Bei diesem Ansatz erfolgt die Auswahl durch den Port-foliomanager. Dieser hat einen gewissen Spielraum, darf beispielsweise Bonds bis zum Verfall halten. Jedoch gilt auch hier, dass er nur Produkte kaufen darf, die im In-dex enthalten sind, betont Baur. Somit kann nicht davon gesprochen wer-den, dass der ETF wirklich zu 100 Prozent passiv ist, da die Methode aktive Elemen-te enthält. Der entscheidende Unterschied ist, dass der Fondsmanager keine Meinung zu den einzelnen Werten hat, sondern rein nach Kriterien wie Liquidität und Transak-tionskosten auswählt. Darüber hinaus ver-sucht er auch nicht, gegenüber dem Index eine Outperformance zu erzielen. Das Ri-siko liegt beim Indexmanager. Wenn er bei der Auswahl ein gutes Händchen beweist, so kann ein gutes Tracking erzielt werden.

Dass das machbar ist, zeigen Performance-vergleiche. So notieren die Credit-Suisse-ETF auf den Swiss Bond Governement Index immer wieder weit oben in den Rang-listen aller Schweizer Obligationenfonds (inklusive aktiv gemanagter Fonds).

ETF stossen an ihre Gren-zen Das Sampling ist also ein Weg, um auch illiquide Indi-zes physisch möglichst präzise abzubilden. Doch auch diese Nachbildungsart kann an ihre Grenzen stossen. So gibt es ge-mäss Baur Märkte, die für aus-ländische Investoren geschlo-ssen sind, wie etwa China und Indien, oder eine zu geringe Li-quidität aufweisen wie Thailand und Peru. «Die wichtigste Bedingung ist Liquidität», hält auch Appert fest. Der ETF ist nur so li-quide, wie es die zugrunde liegenden Be-standteile des Index sind. Daher ist es bei-spielsweise auch nicht möglich, den Swiss Bond Index mit ETF abzubilden, auch wenn solche Produkte die Vielfalt erhöhen wür-den. Anleger, die lieber auf physische ETF setzen, haben dank Sampling ein breites In-vestitionsfeld zur Verfügung. In gewissen Situationen führt jedoch kein Weg an syn-thetischen ETF vorbei, um spezifische Märk-te abzubilden. BK

Dadurch, dass nur eine

Teilmenge des Index aus-

gewählt wird, kann die

Gesamtliquidität des ETF

verbessert werden.

Web-Link: 1x1 der ETF

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BEIM INVESTIEREN KANN ZU VIEL KOMPLEXITÄT SCHNELL IM CHAOS ENDEN.

SPDR ETFs ist die ETF-Plattform von State Street Global Advisors, zu der Fonds gehören, die von den europäischen Aufsichtsbehörden als offene OGAW zugelassen wurden. ETFs (Exchange Traded Funds) werden wie Aktien gehandelt, sind Anlagerisiken ausgesetzt und unterliegen Schwankungen des Marktwerts. Der Wert der Anlage kann sowohl steigen als auch fallen, daher ist die Rendite Schwankungen unterworfen. Veränderungen der Wechselkurse können nachteilige Auswirkungen auf den Wert, den Kurs oder den Ertrag einer Anlage haben. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass ein ETF sein Anlageziel erreicht. SPDR ETFs sind unter Umständen nicht für

Sie verfügbar oder geeignet. Diese Werbung stammt von State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Vor der Anlage sollten Sie sich einen Prospekt sowie einen vereinfachten Prospekt für die SPDR ETFs besorgen und diesen durchlesen. Weitere Informationen und den Prospekt/vereinfachten Prospekt, in dem die Merkmale, Kosten und Risiken von SPDR ETFs beschrieben sind, stehen allen Personen mit Wohnsitz in den Ländern, in denen SPDR ETFs zum Vertrieb zugelassen sind, unter www.spdrseurope.com zur Verfügung, können aber auch bei einer örtlichen SSgA Niederlassung angefordert werden. „SPDR“ ist eine eingetragene Marke von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“) und wurde für die Nutzung durch State Street Corporation lizenziert. Kein von State Street Corporation oder dessen verbundenen Unternehmen angebotenes Finanzprodukt wird von S&P oder dessen verbundenen Unternehmen gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben, und S&P und seine verbundenen Unternehmen übernehmen keinerlei Gewähr für die Zweckmäßigkeit eines Kaufs, Verkaufs oder Besitzes von Anteilen an solchen Produkten. © 2012 State Street Corporation – Alle Rechte vorbehalten. IBGE-0444.

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> Angst vor Kupfer-ETF Die Pläne von JP Morgan für einen Kupfer-ETF sorgen für Unmut. Das Produkt soll 61 800 Tonnen des Industriemetalls enthalten. Branchen-experten befürchten einen starken Anstieg des Kupferpreises. Anwälte der Branchen-unternehmen haben sich bereits an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gewandt, da ein solches Produkt zu Verwerfungen in der Weltwirtschaft führen könnte. Auch iShares plant die Lancierung eines Kupfer-ETF, wo-bei dieser sogar mit 121 200 Tonnen besi-chert werden soll.

> Neue SMI Risk-Control-Indizes Die Schweizer Börse hat SMI-Risk-Control-Indizes eingeführt, die ein hypothetisches Portfolio abbilden, welches das im SMI ent-haltene Risiko diversifiziert. Das Risiko wird durch entsprechende Verlagerung der Ge-wichtung zwischen dem risikofreien Geld-marktsatz (Saron) und der risikoreicheren Anlage (SMI) gestreut. Es gibt vier Berech-nungsvarianten, die auf die Beibehaltung einer Zielvolatilität von 5, 10, 15 bezie-hungsweise 20 Prozent ausgerichtet sind.

> Vanguard startet in Europa Bereits vor einigen Wochen hatte der Indexfonds-Pionier Vanguard angekündigt, in Europa ETF anzubieten. Nun ist es soweit. Das Un-ternehmen hat fünf Produkte an der Lon-doner Börse LSE gelistet. Die ETF beziehen sich auf den britischen Leitindex FTSE 100, den S&P 500, den FTSE All-World sowie das Schwellenländer-Barometer FTSE Emerging Markets. Weiters wurde ein ETF auf einen Index britischer Staatsanleihen lanciert.

> Langfristiger Einsatz von ETF In den USA setzen institutionelle Investoren ETF vermehrt langfristig ein. Dies geht aus einer Umfrage des US-Beratungsunterneh-mens Greenwich Associates hervor. Rund 51 Prozent der befragten Fondsmanager und 33 Prozent der sonstigen Vermögens-verwalter halten die Produkte durchschnitt-lich länger als ein Jahr in ihren Portfolios. Im letzten Jahr lagen die Anteile noch bei 36 beziehungsweise 18 Prozent. 80 institu-tionelle Investoren beteiligten sich an der Umfrage.

Die richtige ETF-SelektionAufgrund des schlechten Abschneidens vieler Märkte rückt die Kostenseite vermehrt in den Fokus der Anleger. Denn Märkte kann man nicht steuern, die Kosten schon.Wenn es um Kosten geht, erhält in der Welt der Fonds die Total Expense Ratio (Gesamtkostenquote) die meiste Beachtung. Dies zeigen auch mehrere kürzlich durchgeführte Umfragen unter pro-fessionellen Anlegern. Doch die Gesamtkostenquote ist eine der wohl irreführendsten Bezeichnungen in der Fondswelt. Denn an-ders als es der Name sagt, enthält sie bei den meisten Fonds eben nicht die gesamten Gebühren, die auf den Anleger zukommen. Das gilt sowohl für ETF wie auch traditionelle Anlagefonds. Der wohl grösste Kostenblock, der unter den Tisch fällt, sind die Transakti-onskosten. Diese fallen an, wenn der Fonds eine Position in seinem Portfolio ändert. Darüber hinaus kann das Tracking die Performance verschlechtern oder verbessern. Der Tracking-Unterschied bezeich-net implizite Kosten eines Investments in ETF: Indexfonds hinken, ceteris paribus, ihrer Benchmark in Höhe des TER definitions-gemäss hinterher. Weist ein ETF keine zusätzlichen Kosten aus, so sollte die Tracking-Differenz der TER entsprechen. Auf der anderen Seite haben Anbieter auch die Möglichkeit, zusätzliche Erträge zu generieren, indem sie Wertpapierleihe betreiben. Die Gesamtkos-tenquote ist als zentrales Selektionskriterium somit nicht geeignet.

GEBÜHREN INNERHALB DES FONDS Quelle: ifund services

Transparente Kosten Weitere Kosten Fixe Kosten

1 Performancegebühr ist vom Erfolg des Fonds abhängig. / 2 Revision, Druck, Aufsichtsbehörde, Werbekosten

/ 3 Courtagen, Swapgebühren, Steuern, Börsenabgaben u. a. / 4 Gerichtsverfahren u. a.

Fehlentscheide Es sind qualitative Kriterien, die bei der Auswahl beigezogen werden sollten. Bei ETF ist dies die Qualität der Indexab-bildung. In der Praxis wird der Tracking Error (TE) verwendet. Eine Studie der Credit Suisse hat nachgewiesen, dass der Tracking Error die effektiven Abweichungsrisiken in 82 Prozent der Fälle falsch er-fasst und es somit bei einer auf dieser Kennzahl basierenden Aus-wahl zu einem Fehlentscheid kommen kann. Um die Qualität der Indexabbildung zu beurteilen, ist ein Vergleich der historischen Ren-diten zielführender. Konkret kann ein Anleger einen ETF aufgrund der kumulierten relativen Performance gegenüber dem Referenzin-dex vergleichen. Solche Berechnungen basieren auf dem täglich be-rechneten und verfügbaren Nettoinventarwert (NAV). Dieser bein-haltet sämtliche Kosten, die bei der ETF-Replikation anfallen. Ebenso sind im NAV-Dividendeneinkommen oder allfällige Erträge aus der Wertpapierleihe enthalten. Der NAV zeigt also die Wahrheit. RB

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Performancegebühr1

Sonstige Kosten2

Kosten für die IndexberechnungAusserordentliche Kosten4

Eigene Transaktionskosten3

Externe Broker3

Devisenspreads bei Transaktionen

Verwaltungsgebühr

Depotgebühr

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Mangelhafte LeitbarometerLeitindizes erlauben, sich in Kürze ein Bild über den Markt eines Landes zu machen. Doch viele Indizes zeigen Schwächen und verdienen den Status als Leitindex nicht wirklich.In den Medien ist die Entwicklung der Leitindizes omnipräsent. Das gilt vor allem für den Dow Jones, den weltweit bekanntesten und meistbeachteten Börsenindex. Als Leitindex sollte das Baro-meter eigentlich das Marktgeschehen des Landes repräsentieren. Der Dow Jones zeichnet sich jedoch durch einige Besonderheiten aus, die seine Aussagekraft begrenzen und seine reale Bedeutung mindern. Grund dafür ist, dass die Bestandteile im Index von den Herausgebern des Wall Street Journals ausgewählt werden und nicht nach einem strikten Regelwerk wie beispielsweise beim DAX und dem SMI. Die Basis eines guten Index ist eine regelbasierte Methodik. Eine weitere Schwachstelle ist, dass die grösste Volks-wirtschaft der Welt durch ein Barometer mit nur 30 Werten unzu-reichend widerspiegelt wird. Darüber hinaus ist der Index preis-gewichtet. Die Folge ist, dass das Unternehmen mit dem höchsten Aktienkurs den grössten Einfluss auf den Index hat. Neuere Er-kenntnisse der modernen Finanztheorie bleiben unberücksich-tigt. Aus diesen Gründen ist der Dow Jones zwar der vermeint-liche Leitindex der USA, aber zur Beurteilung der US-Wirtschaft wird in der Fachwelt dem S&P 500, der die Entwicklung von 500 Unternehmen abbildet, deutlich mehr Aussagekraft zugemessen.

Kritik an SMI Stellt sich die Frage, wer eigentlich definiert, was ein Leitindex ist. «Das bestimmt ganz allein der Markt», sagt Chris-tian Katz, Chef der Schweizer Börse. Doch nicht nur das US-Ba-rometer, sondern auch der SMI muss sich Kritik gefallen lassen. Der Index bildet die Kursentwicklung der grössten Unternehmen der Schweiz ab, gemessen am Börsenwert. Obwohl das Barome-ter als Kurs- und Performanceindex berechnet wird, ist der Kursin-dex massgebend. Die Dividendenzahlungen werden darin jedoch nicht berücksichtigt. Enthalten sind die 20 grössten und liquides-ten Werte aus dem SPI. Damit werden rund 85 Prozent der Gesamt-marktkapitalisierung des Aktienmarktes abgedeckt. Problematisch

ist jedoch, dass allein die drei grössten Titel, Nestlé, Novartis und Roche, ein Gewicht von rund 60 Prozent aufweisen. Dadurch ha-ben Kursveränderungen dieser drei Werte übermässig grosse Aus-wirkungen auf den Index. Der Anleger erreicht mit dem SMI also keine ausreichende Diversifikation der Einzeltitelrisiken. Eine Alter-native dazu stellt der Swiss Leader Index (SLI) dar. Dieser umfasst die 30 liquidesten und grössten Werte des Aktienmarkts, wobei das Gewicht der einzelnen Titel auf neun Prozent begrenzt ist. Somit erhöht sich die Bedeutung der kleinen Titel und das Kursrisiko ist besser diversifiziert. Anleger, die also einen Index als Basiswert eines ETF wählen, soll-ten sich genau überlegen, ob das zum Leitindex gekürte Barometer den Markt auch wirklich in hinreichender Art abbildet. Denn dies ist für den längerfristigen Anlageerfolg entscheidend. BK

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37 Mikrosenkunden beträgt die Latenzzeit der neu-en Plattform X-Stream INET der Schweizer Börse. Davon profitieren alle, der Handel erfolgt 22 Mal schneller als zuvor. Handelsteilnehmer wie auch Endanleger genie-ssen damit schnellere Ausführungen und höhere Volu-mina. So können beispielsweise Market Maker die Kurs-bewegungen in Basiswerten schneller erkennen und entsprechende Market- Making-Entscheide treffen. Die Schweizer Börse verfügt mit INET über die modernste Handelstechnologie der Welt.

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Besser Aktien mit Dividenden statt Obligationen ohne Zins, lautet ein Motto vieler Anleger. Dividenden von erst-klassigen Unternehmen sind wertvoller denn je. Weltweit notieren die Zinsen weiterhin auf einem historischen Tief. Anleger, die damit Einkommen generieren möchten, gehen derzeit leer aus. Einen Ausweg könnten die Anleihen von «Pleite-staaten» wie Griechenland oder Spanien bieten. Diese bieten zwar eine bessere Verzinsung, jedoch sollen Staatsanleihen ja eigentlich der Sicherheit dienen. Attraktive Renditen bieten sich Investoren hingegen mit anderen Anlageprodukten. So stellen in einem Nied-rigzinsumfeld besonders Dividenden-ETF eine attraktive Option für Anleger dar, die auf der Suche nach Einkommen sind. Eine mögli-che Lösung könnte sein, in Aktien mit hohem Dividendenpotenzial zu investieren. An der SIX Swiss Exchange gibt es bereits eine breite Auswahl an verschiedenen Dividenden-ETF. Oftmals liegt deren Schwerpunkt nur auf hohen Dividendenrenditen. Einen anderen Weg schlägt der S&P US Dividend Aristocrates ein. In diesem US-Börsenbarometer sind all jene Titel aus dem S&P Composite 1500 enthalten, die seit 25 Jahren ununterbrochen steigende Dividendenzahlungen vorneh-men. Werden Dividenden gekürzt, fliegt das Unternehmen aus dem Index raus. Der ETF von State Street Global Advisors auf dieses Ba-rometer wird vollständig physisch repliziert und die Dividenden werden regelmässig ausgeschüttet. Die durchschnittliche Dividen-denrendite beträgt 3,56 Prozent.

Zusammensetzung & Performance Der Index setzt sich aus 60 Titeln des S&P Composite 1500 Index zusammen. Keiner der Werte darf dabei eine höhere Gewichtung als vier Prozent errei-chen. Die Gewichtung im Index erfolgt gemäss der angegebenen jährlichen Dividendenrendite des Unternehmens. Im Zuge der Bankenkrise büsste das Barometer knapp 60 Pro-zent seines Wertes sein, wies jedoch in der darauffolgenden Phase mit einer Performancesteigerung von knapp 90 Prozent eine be-trächtliche Wertentwicklung auf. Betrachtet man die Dreijahres-perfomance, so ist sie mit 16 Prozent sehr attraktiv, auch wenn das Barometer für das laufende Jahr ein Minus von 0,42 Prozent ver-zeichnet. Im Vergleich zu den Verlusten an den weltweiten Börsen ist das Minus deutlich geringer ausgefallen. Zudem dürfte der In-dex die negative Entwicklung im Laufe des Jahres wieder wettma-chen. Vielleicht lockt zum Jahresende sogar eine positive Perfor-mance. OB

S&P High Yield Dividend Aristocrats:

Amerikas Aristokraten

P R O D U K T E auf den S&P High Yield Div. Aristocrats (Stand: 4.6.2012)

Anbieter Symbol Swap TERp.a. AuM Spread ETFYtD IndexYtD

State Street USDV Nein 0.35% 534.13 Mio USD 0.3% -0.08% -0.42%

Pr

Pitney Bowes Inc3%

AT&T Inc3,9%

Consolidated Edison Inc

2,6%

Cincinnati Financial Corp

2,8%

HCP Inc3%

Leggett & Platt Inc

2,6%

Abbott Laboratories

2,3%Clorox

Company2,2%

Old Republic Intl Corp

2,7%

Kimberly Clark Corp

2,7%

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Basiskonsumgüter 20.6

Finanzwesen 19.0

Industrie 13.0

Versorgungsbetriebe 11.2

Nicht-Basiskonsumgüter 10.8

Roh-, Hilfs- & Betriebsstoffe 10.1

Gesundheitswesen 7.2

Telekom 3.9

IT 3.2

Energie 1.2

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Was muss beim ersten Schritt, der Index-wahl, beachtet werden? Zuerst stellt sich die fundamentale Frage: Bildet der Index wirklich das gewünschte Anlageuniversum ab und ist er ausreichend diversifiziert? Hierzu drei Beispiele: Der SMI weist eine hohe Konzentration von fast 60 Prozent in den drei Unternehmen Nestlé, Novartis und Roche auf. Ein ETF auf einen Subindex des SWB Bond Index ent-hält nur zwei Anleihen und der vielleicht bekannteste Russland-ETF ist mit über 63 Prozent in Energie-Firmen investiert.

Welche weiteren Aspekte gilt es zu berück-sichtigen?Dem Indexkonzept, also nach welchen Kri-terien die Indexbestandteile zu gewich-ten sind, wird derzeit noch wenig Beach-tung geschenkt. Das bekannteste und am stärksten verbreitete Indexkonzept ist die Marktkapitalisierungsgewichtung, bei dem Firmen in Abhängigkeit ihres Marktwer-tes alloziert werden. Dies hat den Nachteil, dass kleinere Unternehmen untergewichtet sind, obwohl sie eventuell bessere Funda-mentaldaten aufweisen. Insbesondere bei Obligationenindizes, deren Gewichtungs-konzept üblicherweise auf Emissionsvolu-mina basiert und stark verschuldete Emit-

Herr Schulz, angesichts der wachsenden ETF-Vielfalt fällt die Produktauswahl im-mer schwerer. Wie sollte bei der Selektion vorgegangen werden?Die aus unserer Sicht wichtigsten Fragen bei der ETF-Selektion sind die folgenden: Ist der Index geeignet? Wie hoch ist die Replikationsqualität gemessen an der rea-len Abweichung der ETF-Performance von der Index-Performance über verschiedene Zeiträume? Welches Replikationskonzept wird verwendet (Voll- oder Teilreplikation, Swap-Nachbildung oder physische Unter-legung) und welche Besonderheiten sind dabei zu berücksichtigen? Welche Kosten fallen tatsächlich an? Welche Risiken be-stehen für den Anleger? Schliesslich spie-len bei der Produktauswahl auch Handel-barkeit und Liquidität sowie steuerliche Gesichtspunkte eine wichtige Rolle.

WEITER S . 1 1

tenten somit höher gewichtet werden als solidere, bietet es sich an, Alternativkon-zepte wie fundamentaldatenbasierte Me-thoden in Erwägung zu ziehen. Bei der In-dexart bevorzugen wir Net Total Return Indices, da hier beispielsweise Dividen-denerträge nach Abzug von Quellensteu-ern wieder angelegt werden können. Je illiquider ein Index respektive die Handel-barkeit seiner Bestandteile, desto teurer ist normalerweise die Verwaltung und desto höher ist seine Geld/Brief-Spanne.

Was muss bei den Replikationsarten be-rücksichtigt werden?Es existieren drei empfehlenswerte Ver-fahren, bei denen aber die jeweiligen Aus-gestaltungsdetails entscheiden. Bei der di-rekten Replikation unterscheidet man die Voll- und die Teilreplikation, bei der nur ein Teil oder andere Bestandteile als der Index verwendet werden. Insbesondere in Stressphasen sind teilreplizierende ETF nicht immer in der Lage, eine hohe Re-plikationsqualität zu gewährleisten. Das zweite bedeutende Verfahren verwendet einen Swap, bei dem die Rendite des Trä-ger- beziehungsweise Sicherheitenportfo-lios mit der Rendite des Index getauscht wird. Dieses Verfahren

Paul Gerhard Schulz, Leiter

Fonds-Research im Investment

Centre der Notenstein Privatbank AG.

«Die TER ist wenig aussagekräftig.»

Bildet der Index

das gewünschte

Anlage universum ab?

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se künstlich tief erscheinen lässt, indem Wertpapierleiherträge mit den Kosten ver-rechnet werden, während andere Anbieter diese ebenfalls dem ETF gutschreiben, sie aber nicht mit den Kosten verrechnen.

Welche Kosten sind unberücksichtigt? Vor allem solche, die aus Umschichtungen bei Index-Rebalancierungen entstehen, sind in der TER nicht erfasst. Weiterhin werden etwaig anfallende Swap- und In-dexgebühren nicht berücksichtigt. Index-gebühren werden selten erhoben, können aber im Einzelfall die ausgewiesenen Ge-samtkosten deutlich übersteigen.

Nach welchen Kostenpunkten wählen Sie ein Produkt aus?Da wir der Meinung sind, dass Gesamt-kostenquoten wenig aussagekräftig sind, fokussieren wir auf die Abweichung der Gesamtrendite des ETF im Verhältnis zur Benchmark und vergleichen, wie stark sie ist. Wir beachten hingegen Geld/Brief-Spannen verschiedener ETF auf dieselbe Benchmark an derselben Börse. Idealer-weise vergleicht man die Spannen zu ver-schiedenen Tagen und Tageszeiten.

Gibt es noch weitere Aspekte, die bei der Selektion eine Rolle spielen? Das Volumen kann von Bedeutung sein. Bei sehr kleinen ETF besteht – abhängig von der Politik des jeweiligen Anbieters – möglicherweise ein Schliessungsrisiko, wo-bei ein Anleger in der Schliessungsphase erhöhte Kosten und Replikationsrisiken in Kauf nehmen muss. Steuerliche Aspek-te sind ebenfalls von Bedeutung: Besteht

ist von der Replikationsquali-tät her grundsätzlich mit der Vollreplika-tion gleichwertig. Bei beiden Verfahren sind jedoch Gegenparteirisiken zu beach-ten, etwa bei Wertpapierleihe-Geschäften. Bei swapbasierten ETF bestehen die Risi-ken aus Forderungen gegenüber der Swap-Gegenpartei (oder mehreren Parteien). Die Überprüfung des Besicherungskonzepts ist wichtig, da zum Beispiel einzelne Anbieter die Vermögensgegenstände nicht im Son-dervermögen ETF, sondern in eigenen De-pots halten und verpfänden. Im Konkurs-fall des Anbieters könnte die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals sehr langwierig ausfallen, da die Sicherheiten zur Konkurs-masse zählen. Das dritte bei Edelmetallen eingesetzte Verfahren ist die physische Unterlegung, bei der direkt in ein Edelme-tall investiert wird, das auf den Namen des Fonds in Tresoren hinterlegt wird.

ETF werden wegen ihrer tiefen Kosten ge-schätzt. Doch sind sie überhaupt bekannt? Mit dem Ausweis der Gesamtkostenquote werden pauschal insbesondere die Verwal-tungsgebühren und regulatorisch bedingte Kosten ausgewiesen. Im Prospekt erfolgt eine Aufgliederung vieler Kostenbestand-teile, sie ist jedoch nicht vollständig.

Ist die TER ein gutes Vergleichsmass? Aus unserer Sicht ist die Gesamtkosten-quote irreführend, da sie nicht alle Kos-ten berücksichtigt und auch keine Erträge – wie beispielsweise aus Wertpapierleihe – ausgewiesen werden. Eine optisch nied-rige Gesamtkostenquote kann darauf zu-rückzuführen sein, dass ein Anbieter die-

zum Beispiel steuerliche Transparenz für das Domizilland des Kunden? Beeinflusst das Domizil des ETF die Möglichkeiten zur Steueroptimierung bei Dividenden?

Ist die Schlussfolgerung, dass der günstigs-te ETF der Beste ist, richtig? Bei ETF verhält es sich mit dieser Frage ähnlich wie bei Konsumgütern, die Ant-wort ist meistens Nein. Der beste ETF ist der, der den für den Anleger geeigneten In-dex am exaktesten nachbildet, oder sogar eine Überrendite erzielt. Er muss günstig zu handeln sein, ein ausreichendes Volu-men aufweisen, für den Anleger steuerlich effizient sein und darf keine zu hohen Ge-genparteirisiken aufweisen. BK

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«Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.» Der berühmte Satz, der dem britischen Politiker Winston Chur-chill zugeschrieben wird (und den er wahr-scheinlich nie geäussert hat), dürfte eines der gängigsten Bonmots dieser Zeit sein. Er bringt das Unbehagen vieler Menschen gegenüber Zahlen und Rechenwerken zum Ausdruck. Zu Recht, denn Zahlen sind et-was Absolutes – und gerade deshalb mani-pulierbar. Wer Zahlen veröffentlicht, kann dabei so selektiv vorgehen, dass er Tatsa-chen verzerrt, ohne dass die Daten als sol-che gefälscht sein müssen. Nicht zuletzt die Finanzkrise hat gezeigt, dass Zahlen-gläubigkeit – Stichwort Value at Risk – An-leger in die Irre führen kann.

Tückische Daten Heute sind Daten heiss begehrt, die das Verhalten der Anleger durchleuchten. Denn in unsicheren Zei-ten, in denen angesichts der schlechten Konjunkturdaten kaum jemand den funda-mental gerechtfertigten Wert von Aktien und Märkten taxieren kann, gewinnt das Anlegersentiment als richtungsweisender Faktor für die Märkte an Bedeutung. Die Geldflüsse in ETF sind hierbei ein wichti-ger Indikator für die Anlegerstimmung, denn sie sind zeitnah erhältlich und signa-lisieren kurzfristige Trends. Doch diese Da-

Anleger sollten eine gesunde Portion Misstrauen gegenüber Zahlen mitbrin-gen. Journalisten und Analysten wiederum sind bei der Interpretation von scheinbar eindeutigen Fakten gefordert.

Die Krux mit Statistiken

Ali Masarwah ist Chefredaktor bei Morningstar Deutschland.

ten können tückisch sein, wenn sie nicht differenziert betrachtet werden. Ein schlagendes Beispiel liefern die ETF-Handelsstatistiken von April und Mai 2012. Als die Zahlen zum ETF-Absatz die Runde machten, war die Aufregung gross. Der Ab-satz von europäischen Aktien-ETF brach im April ein: 5 Milliarden Dollar flossen einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge aus europäischen Aktien-ETF ab. «Die wiederaufflammenden Sorgen um die Euro-Schuldenkrise haben im April Spuren am Markt für börsennotierte Indexfonds (ETF) hinterlassen», so das Fazit. Die ho-hen Abflüsse gingen im Wesentlichen auf einen Fonds zurück: den iShares Dax. Laut Morningstar flossen zwischen dem 24. und 27. April rund 3,5 Milliarden Euro aus dem grössten Aktien-ETF Europas ab. Das Ver-mögen des iShares Dax brach von 12,27 Milliarden auf 8,73 Milliarden Euro ein. Wie sind diese Zahlen zu deuten? Haben Anleger Gewinne mitgenommen? Drohte die Eurokrise den deutschen Aktienmarkt besonders hart zu treffen? Weit gefehlt. Die Gründe für die Geldflüsse sind viel banaler. Ein Blick auf den Ausschüttungstermin des iShares Dax ETF offenbart, dass allem An-schein nach steuerliche Arbitrageure am Werk waren. Der iShares-ETF hatte am 2. Mai seinen regulären jährlichen Ausschüt-

tungstermin, an dem er die aufgelaufenen Dividenden auskehrte. Etliche grosse insti-tutionelle Investoren haben im Vorfeld die-ser Ausschüttung – offenbar aus steuerli-chen Gründen – in den letzten Apriltagen «rechtzeitig» ihre Anteile im grossen Stil zurückgegeben. Am Tag nach der Ausschüt-tung begann das zuvor abgezogene Geld wieder in ähnlich grossem Stil zurückzuflie-ssen: Am 3. Mai verbuchte der iShares-ETF rund 2,5 Milliarden Euro an Zuflüssen.

Ein Schelm, wer böses denkt In diesem Zusammenhang ist der Blick auf die ande-ren ETF, die den Dax 30 abbilden, interes-sant. Diese verzeichneten Ende April kei-ne auffälligen Mittelbewegungen. Mit zwei Ausnahmen: Die beiden voll replizierenden ETF der Sparkassentochter ETFlab konnten zeitgleich mit den sehr hohen Abflüssen aus dem iShares Dax ungewöhnlich hohe Zuflüsse verbuchen. In einer ansonsten un-spektakulären Handelswoche sprang der Absatz der beiden ETFlab Dax-ETF Ende April an: knapp 500 Millionen Euro flossen den Fonds am 27. April zu. Am 3. Mai, also an dem Tag, an dem sich der iShares Dax von seiner abrupten Schrumpfkur teilwei-se erholte, sank das Volumen des thesau-rierenden ETFlab Dax-ETF wieder um rund 200 Millionen Euro. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

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W I S S E N

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dität in den ETF und ermöglicht dem Inves-tor dadurch, jederzeit einen Abschluss zu tätigen. Der Ertrag des Market Makers be-läuft sich meist auf die Geld/Brief-Spanne (Spread). Damit muss er aber auch seine Risiken abdecken, die er zum Teil mühsam über mehrere Märkte und Währungen ab-sichern muss.

Was ist der Unterschied zwischen Market Makern und Authorised Participants?Normalerweise ist der Market Maker auch Authorised Participant und hat direkten Zugang zum ETF (Creation/Redemption). Dies ist eine Dienstleistung für den Inves-tor, der seine ETF-Anteile während der Han-delszeit jederzeit kaufen beziehungsweise verkaufen kann. Der Authorized Participant ist ein Partner des ETF, meist ein Broker, ei-ne Investmentbank oder ein anderer Wert-schriftenhändler. Einige Authorized Partici-pants üben dann die Funktion eines Market Makers am Sekundärmarkt aus. Welche regulatorischen Voraussetzungen müssen Market Maker erfüllen?In der Schweiz muss der Market Maker ein von der Finma bewilligter Effekten-händler sein. Nur so kann er Teilnehmer an SIX Swiss Exchange werden. Jeder, der die technischen und operationellen Vorgaben erfüllt, kann mit der Börse einen Market-

«Market Maker sorgen für künstliche Liquidität.»Beim ETF-Handel sind mehrere Marktteil-nehmer involviert. Wie muss man sich das vorstellen?Bei einem herkömmlichen Fonds investiert der Anleger einen Barbetrag, der dann vom Fondsmanager investiert wird. Beim ETF hingegen kauft der Investor die Anteile über den Sekundärmarkt, das heisst über die Bör-se oder einen Broker. Dies hilft, auf Fonds-ebene Kosten zu sparen, da nicht jeder Kauf beziehungsweise Verkauf von Anteilen Aus-wirkungen auf das Fondsvermögen hat. Das bedeutet, dass der ETF-Manager nicht jeder-zeit Basiswerte kaufen und verkaufen muss. Falls der Market Maker zu wenige oder zu viele Anteile auf seinem Buch hat, kann er im Primärmarkt neue Anteile erwerben be-ziehungsweise zurückgeben (Creation/Red-emption). Bei der Creation wird vielfach der exakte Korb der Basiswerte im Tausch ge-gen ETF-Anteile an den Manager geliefert. Dies geschieht meist nur in relativ hohen Tranchen und hilft dem ETF, Kosten zu spa-ren, da er die Basiswerte nicht selber am Ka-pitalmarkt erwerben muss.

Wie sieht die Rolle der Market Maker aus?Ein Market Maker ist ein Börsenteilnehmer, der sich gegenüber der Börse verpflichtet, laufend Preise zu stellen und dabei gewisse Minimumvolumina und maximale Spreads einzuhalten. Er bringt eine künstliche Liqui-

Making-Vertrag unterzeichnen. Durch das sogenannte Multiple Market Making im ETF-Segment kann jeder Teilnehmer in je-dem kotierten ETF Market Maker werden. Natürlich müssen die Verpflichtungen ein-gehalten werden. Die Einhaltung wird von der Börse laufend überprüft.

Wodurch unterscheidet sich das ETF-Seg-ment von anderen Segmenten der SIX Swiss Exchange?SIX Swiss Exchange hat schon sehr früh auf Fremdwährungen gesetzt. Zurzeit ist es möglich, die ETF in sieben verschiedenen Handelswährungen zu kotieren. Zusätzli-che Handelswährungen sind jederzeit mög-lich. Zudem kann ein ETF auch mit mehre-ren Orderbüchern aufgesetzt werden. Ein Produktanbieter kann also zum Beispiel ei-nen ETF auf amerikanische Aktien sowohl in der Basiswährung USD als auch in CHF ko-tieren lassen. Für jede Währung wird sepa-rat mindestens ein Market Maker verpflich-tet. SIX Swiss Exchange ist zudem bemüht, ein Umfeld zu schaffen, das die Liquidität auf der Plattform fördert. Ferner sind na-türlich auch auf Produktseite einige Spezi-alitäten kotiert. Dies gilt insbesondere für ETF auf einzelne Rohwarenwerte wie Gold, Silber. BK

Web-Link: SIX Swiss Exchange

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Langfristig denken

Erinnern Sie sich noch an Lehman Brot-hers? Wir hatten im September 2008 ei-nen Bankenzusammenbruch schlimms-ten Ausmasses. Da half auch kein Banken-Krisengipfel mehr. Vielmehr wurden die Geldhähne aufgedreht und eine Quasi-Nullzins-Politik eingeleitet. 2010 sah es beinahe so aus, als wür-de alles gut werden. Die Börsenmärk-te legten eine unglaubliche Rallye hin. Doch jetzt hat uns die Realität einge-holt. Tatsächlich beschäftigen wir uns heute damit, ob Länder wie Griechen-land, Portugal oder Spanien finanziell ausfallen könnten. Scheinbar taumeln wir von Tag zu Tag in neue Probleme. Bei all den Krisen sollten Investoren ei-nen langfristigen Trend im Auge behal-ten: Die Weltbevölkerung wächst. Die UNO erwartet, dass im Jahr 2025 über acht Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Einer der weltweit gröss-ten Verlade häfen von Kohle in Südafri-ka vermeldete im Vergleich zum Vorjahr einen Exportanstieg von 30 Prozent. Der US-amerikanische Ölkonzern Chev-ron schätzt, dass der Energieverbrauch weltweit bis 2030 um rund 40 Prozent zulegen wird. Der Ölpreis ist innerhalb der letzten zwei Monate krisenbedingt um rund 25 Prozent gefallen und hat nun einen der tiefsten Stände seit 1,5 Jahren. Vielleicht ist es an der Zeit, wie-der langfristiger zu denken? P. Knüppel

präsentiert von:

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 31.5.2012

E D E L M E TA L L E

Unze Gold

Gold Fix PM 1Unze CH0134034849 RBS Nein Nein 0.29% EUR 125.59 2.66%Gold Fix PM 1Unze CH0106405894 ZKB Nein Nein 0.40% EUR 1 246.15 2.56%NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 Comstage Ja Nein 0.65% USD 41.47 -20.25%NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein 0.65% EUR 139.16 -15.61%

Unze Silber

Silver 100 Unzen CH0183135992 ZKB Nein Nein 0.60% EUR 219.46 -1.67%Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS Nein Nein 0.60% USD 278.46 -2.60%Silver Fix PM 1 Unze CH0183136024 ZKB Nein Ja 0.60% CHF 79.28 -7.62%Silver Fix PM 1 Unze CH0183136040 ZKB Nein Ja 0.60% EUR 200.61 -7.53%

Unze Platin

Platinum 50g CH0183136057 ZKB Nein Nein 0.50% CHF 431.01 3.25%Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein 0.50% USD 139.28 -0.28%Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein 0.45% USD 139.23 -1.54%Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406280 S&GAM Nein Ja 0.50% CHF 1 364.96 -0.89%

Unze Palladium

Palladium 100g CH0183136065 ZKB Nein Nein 0.54% CHF 186.32 -4.34%Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407254 S&GAM Nein Ja 0.50% GBP 357.71 -8.04%Palladium Fix PM 1 Unze GB00B5VYVZ75 DB Nein Nein 0.45% USD 60.03 -9.46%Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407239 S&GAM Nein Ja 0.50% CHF 573.69 -8.63%

AG R A R

Rogers Int l Agric. TR

S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein 0.49% USD 38.04 8.47%S&P GSCI Wheat TR XS0417182937 Source Ja Nein 0.49% USD 17.46 -4.17%S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein 0.49% USD 22.57 -14.57%S&P GSCI Corn TR XS0417184552 Source Ja Nein 0.49% USD 13.33 -13.94%

E N E R G I E

S&P GSCI Energy TR

S&P GSCI Light Energy TR XS0417130894 Source Ja Nein 0.49% USD 30.80 -9.36%db Energy Booster USD GB00B3QRNJ57 DB Ja Nein 0.45% USD 109.68 -10.73%S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein 0.49% USD 0.50 -33.33%db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein 0.45% USD 35.08 -27.54%

I N D U S T R I E M E TA L L E

S&P GSCI Ind. Metals TR

Rogers Int l Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein 0.60% EUR 123.81 -0.10%S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein 0.49% USD 43.72 -4.08%db Ind. Metals Booster USD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein 0.45% USD 98.78 -6.18%S&P GSCI Ind. Metals TR GB00B3YH0180 DB Ja Nein 0.45% USD 98.32 -5.86%

Basiswert ISIN Anbieter Swap hedged TER Kurs YTD

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M O N I T O R E U R O P A

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ETF in Europa: Zu- und Abflüsse Angaben in Mio. U$

präsentiert von:

A K T I E N

Welt 80 13'374 47 881 883 Europe 469 94'492 3409 -3509 13445 North America 88 27'888 149 813 5148 Asia Pacific 62 10'777 -218 336 -442 Emerging Markets 158 28'870 -816 2076 -992 Broad 41 15'362 -247 1244 -258 Asia Pacific 5 1'344 -14 -30 478 Eastern Europe 1 802 -34 -54 72 Middle East and Africa 6 176 -1 6 -35 Latin America 10 1'090 -64 321 -183 Country 85 10'096 -455 590 -1066 Total 857 175'401 2571 597 18'042

F I X E D I N CO M E

Aktiv 3 109 3 -70 195 Broad/aggregate 6 653 3 -38 190 Corporate 22 13'958 305 2851 594 Covered 8 1'002 -17 49 -62 Credit Spreads 13 649 -50 24 -205 Emerging Markets 7 2'878 224 1146 104 Government 137 25'450 876 -420 -2327 High Yield 2 2'065 83 896 824 Inflation 15 4'321 -2 -34 4 Money Market 19 5'307 411 -1688 447 Mortgage 1 1'597 21 124 -94 Diverse 4 1'706 24 54 101Total 233 57'989 1857 2'840 -330

R O H S TO F F E

Broad 86 6'125 -238 -76 -816 Alternative 1 1 0 0 1 Agriculture 118 3'205 -95 -209 -282 Energy 103 3'414 -104 467 -15 Industrial Metals 83 1'977 2 309 14 Livestock 23 104 -1 -13 -4 Precious Metals 123 45'826 -802 565 7815 Total 537 60'652 -1238 1'043 6'713

Markt Mai2012 Zu-/Abflüsse #ETF/ETP AuM NNA YTD-12NNA 2011NNA

Quelle: BlackRock / Stand: 31.5.2012

Flucht in die Sicherheit

Die konjunkturellen Unsicherheiten haben dazu geführt, dass sich Investoren neu ori-entiert haben und vermehrt in sichere An-lagen geflüchtet sind. So verzeichneten ETP in festverzinsliche Wertpapiere mit weltweiten Nettozuflüssen in Höhe von 11 Milliarden Dollar einen Rekordmonat. Dieser Trend zeigt sich auch in Europa. Im Monat Mai wurden mehr als 1,8 Milliarden Dollar in die Produkte investiert. Auf den Kauflisten ganz oben standen Staatsanlei-hen mit rund 880 Millionen Dollar. Nach-dem Investoren in den ersten fünf Mona-ten des Jahres Geldmarkt-ETP den Rücken gekehrt hatten, wurden die Produkte nun wieder vermehrt nachgefragt. Fortgesetzt haben sich die Käufe bei Unternehmens-anleihen.

Deutschland top, Schwellenländer flop In Aktien-ETF flossen im Monat Mai 2,5 Milliarden Dollar. Der Löwenanteil von 3,4 Milliarden Dollar wurde in den euro-päischen Aktienmarkt investiert. Wäh-rend Schweiz- und Frankreich-ETP auf den Verkaufslisten standen, flossen mehr als vier Milliarden Dollar in Deutschland-Pro-dukte. Fortgesetzt haben sich die Abflüs-se bei Schwellenländer-ETP. Abgestossen wurden aber auch Rohstoff-Produkte, al-len voran Gold. In den ersten fünf Mona-ten waren rund 1,4 Milliarden Dollar in das Edelmetall investiert worden. Nun zogen Anleger allein in einem Monat 800 Millio-nen ab. Auch Energie- und Agrarrohstoffe verzeichneten Abflüsse. BK

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H A F T U N G S A U S S C H U S S

10x10, das PDF Magazin über und zu passiven Investmentprodukten, stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlage-/Finanzinstrumente können je nach Risikofähigkeit, An-lageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb von Anlage-/Finanzprodukten empfiehlt es sich einen Anlage- oder Finanzberater zu konsultieren. Die finan-cialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages vervielfältig oder abgedruckt oder in irgendwelcher Form verwendet werden. © financialmedia AG

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 31.5.2012

A K T I E N ( I N D U S T R I E L Ä N D E R )

SMI CH0008899764 CHF CS Nein 0.39% 6 532 247 56 109 116 421 0.04 S&P 500 IE0031442068 USD iShares Nein 0.40% 4 701 541 30 674 153 274 0.12 MSCI EMU IE00B53QG562 EUR CS Nein 0.33% 2 327 689 17 362 134 068 0.16 SMI Mid Cap CH0019852802 CHF CS Nein 0.49% 2 083 195 29 829 69 838 0.14 MSCI World IE00B0M62Q58 USD iShares Nein 0.50% 2 045 053 14 197 144 048 0.15 MSCI USA LU0136234654 USD UBS Nein 0.30% 1 914 461 28 557 67 040 0.21 FTSE 100 IE00B3X0KQ36 GBP UBS Ja 0.30% 1 736 133 11 237 154 501 0.33 SMI CH0017142719 CHF UBS Nein 0.35% 1 509 936 20 866 72 363 0.07 MSCI North America IE00B14X4M10 USD iShares Nein 0.40% 1 500 188 10 967 136 791 0.16 MSCI USA TR LU0274210672 USD DB Ja 0.30% 1 444 681 14 681 98 405 0.10

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R )

MSCI Emerging Market TR LU0292107645 USD DB Ja 0.65% 4 000 731 41 083 97 382 0.14 MSCI Emerging Market IE00B0M63177 USD iShares Nein 0.75% 3 601 657 36 744 98 020 0.16 MSCI Emerging Market LU0254097446 USD CS Nein 0.68% 2 065 590 22 785 90 656 0.26 MSCI Emerging Market TR IE00B3Z3FS74 USD UBS Ja 0.62% 1 038 190 19 265 53 890 0.34 MSCI AC Far East ex Japan IE00B0M63730 USD iShares Nein 0.74% 960 953 11 740 81 853 0.30 DJ RUS Titans 10 FR0010339457 USD Lyxor Ja 0.65% 674 206 6 660 101 232 0.37 FTSE/Xinhua China 25 IE00B02KXK85 USD iShares Nein 0.74% 616 891 7 928 77 812 0.26 MSCI Brazil IE00B0M63516 USD iShares Nein 0.74% 608 843 13 961 43 610 0.30 MSCI India FR0010375766 USD Lyxor Ja 0.85% 600 304 5 310 113 052 0.31 MSCI Korea IE00B0M63391 USD iShares Nein 0.74% 517 016 8 303 62 269 0.31

O B L I G AT I O N E N

SBI DOM Government 3-7 P CH0016999846 CHF CS Nein 0.19% 602 104 8 343 72 169 0.18 Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y IE00B14X4S71 USD iShares Nein 0.20% 593 951 5 371 110 585 0.06 Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y IE00B1FZS798 USD iShares Nein 0.20% 556 463 3 455 161 060 0.12 SBI DOM Government 1-3 P CH0102530786 CHF CS Nein 0.20% 346 155 3 313 104 484 0.14 Barclays Capital US Govt IL Bond IE00B1FZSC47 USD iShares Nein 0.25% 311 358 1 317 236 415 0.23 SBI DOM Government 7+P CH0016999861 CHF CS Nein 0.24% 225 850 1 844 122 478 0.27 iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y IE00B3VTMJ91 EUR CS Nein 0.23% 191 044 2 202 86 760 0.32 iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y IE00B3VTML14 EUR CS Nein 0.23% 174 707 2 561 68 218 0.42 iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y IE00B3VWN393 USD CS Nein 0.23% 120 028 777 154 476 0.26 EuroMTS AAA Govt FR0010820258 EUR Lyxor Ja 0.17% 96 758 64 1 511 851 0.12

R O H S TO F F E

Gold Fix PM 1Unze CH0047533549 USD ZKB Nein 0.40% 4 742 474 36 148 131 196 0.11 Gold Fix PM 1Unze CH0104136236 USD CS Nein 0.33% 2 914 876 34 724 83 944 0.11 Gold Fix PM 1Unze CH0044781232 CHF Julius Bär Nein 0.40% 2 688 110 20 423 131 622 0.17 Gold Fix PM 1Unze CH0044781141 USD Julius Bär Nein 0.40% 2 588 151 12 383 209 008 0.13 Gold Fix PM 1Unze CH0047533523 EUR ZKB Nein 0.40% 2 254 674 21 246 106 122 0.15 Gold Fix PM 1Unze CH0139101593 CHF ZKB Nein 0.40% 1 999 089 23 260 85 945 0.08 Gold Fix PM 1Unze CH0044781174 EUR Julius Bär Nein 0.40% 1 899 854 16 654 114 078 0.25 Gold Fix PM 1Unze CH0103326762 EUR ZKB Nein 0.40% 1 528 362 13 189 115 882 0.21 Gold Fix PM 1Unze CH0106027128 CHF UBS Nein 0.28% 1 473 631 21 809 67 570 0.17 RJ / CRB TR FR0010318998 USD Lyxor Ja 0.35% 1 467 395 6 668 220 065 0.19

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N

EPRA/NAREIT Global Div+ IE00B1FZS350 USD iShares Nein 0.59% 758 385 9 433 80 397 0.24 DB Hedge Fund LU0434446976 CHF DB Ja 0.90% 178 924 1 951 91 709 0.70 EPRA/NAREIT Asia Div+ IE00B1FZS244 USD iShares Nein 0.59% 105 616 1 201 87 940 0.46 EPRA/NAREIT US Div+ IE00B1FZSF77 USD iShares Nein 0.40% 84 261 654 128 840 0.37 SXI Real Estate Funds CH0105994401 CHF UBS Nein 0.45% 81 590 3 308 24 665 0.78 SXI Real Estate Funds CH0105994419 CHF UBS Nein 0.25% 65 512 310 211 329 0.69 CS EONIA TR IE00B42SXC22 EUR CS Ja 0.14% 58 681 45 1 304 033 0.07 CB FED Funds Effective Rate Index TR LU0378437767 USD ComStage Ja 0.10% 53 524 46 1 163 571 0.27

Basiswert ISIN Whr Anbieter Swap TER UmsatzinCHF Trades Ø Ø (in1000) Umsatz/Trade Spreadt