11-08 Pta SWF Enzyme Bausteine Des Lebens PUNKTE

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[ S o n d e r p u b l i k a t i o n ]

Fortbildung punktet | BAK 2008/406So

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Enzyme: Bausteine des LebensInformieren Sie sich über die Bedeutung von

Enzymen und ihren Einsatz bei vielfältigen

Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen.

Sie können einen Fortbildungspunkt erwerben.

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ereinfacht kann man sich jedes Lebewesen als eine Fa-brik vorstellen, in der unaufhörlich Bausteine für alle denkbaren Prozesse auf-, um- und abgebaut werden. Die Stoffe, die dabei verändert werden, nennt man

Substrat, und die Maschinen, an denen die Produktionsschritte ablaufen, sind die Enzyme. Coenzyme bzw. Cosubstrate hingegen stellen kleinere Bausteine für das Substrat zum Einbau bereit oder nehmen sie vorübergehend von diesem wieder auf.Heute kennt man etwa 3000 menschliche Enzyme. Doch es sollen rund zehnmal so viele sein. Ihre Entschlüsselung könnte dazu beitragen, Er-krankungen zu enträtseln und neue Therapien zu entwickeln.

Wie arbeiten Enzyme?

Während eine chemische Substanz im Gemenge mit ihren potenziellen Reaktionspartnern in freier Lösung oft unter-schiedliche Reaktionen eingehen kann, wird hingegen an einem Enzym jeweils nur eine einzige Reaktion katalysiert. Dies nennt man Wirkungsspezifität.Allen Enzymen, egal ob sie aus Menschen, Tieren oder Pflan-zen stammen, ist gemein, dass sie darüber hinaus auch auf die jeweiligen Substrate spezialisiert sind. Dies wird durch ihre ausgefeilte Struktur möglich. Als makromolekulare Ei-weiße bilden sie eine spezielle Faltung aus, die das aktive Zentrum umschließt. Dieses ist so ausgeprägt, dass nur ganz bestimmte Substrate von ihren räumlichen Ausmaßen und Ladungsverhältnissen her hineinpassen. Durch Andocken eines Substrates bildet sich ein Enzym-Substrat-Komplex aus, der das Substrat räumlich so positioniert, dass die Stel-

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Enzyme sind Eiweißstoffe und als lebensnotwendige Biokatalysatoren an den biochemischen Prozessen aller Lebewesen beteiligt. Mit der oralen Zufuhr bestimmter pflanzlicher oder tierischer Enzyme können beim Menschen zahl-reiche Prozesse in Gang gesetzt werden. Als diätetische Lebensmittel finden sie Einsatz bei den unterschiedlichsten Befindlichkeitsstörungen.

Enzyme Bausteine des Lebens

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le für den beabsichtigten Umbau dem Cosubstrat entgegen gestreckt wird. Gleichzeitig verringert sich die zum Umbau notwendige Aktivierungsenergie, und die Stoffwechselreak-tion wird um das 108- bis 1010-fache beschleunigt. Nach Ab-schluss der Reaktion wird das bearbeitete Substrat aus dem Komplex freigesetzt, und das Enzym liegt als Biokatalysator wieder in seinem Ausgangszustand vor.Auf die Arbeitsfähigkeit eines Enzyms nehmen verschie-dene Faktoren Einfluss. So arbeiten sie nur im Bereich eines Temperaturoptimums. Liegt die Umgebungstemperatur dar-über oder darunter, verändert sich die räumliche Ausrich-tung (Konformation) der einzelnen Aminosäuren, aus denen das Eiweiß in Form einer verknäuelten Kette aufgebaut ist. Schon eine leichte Verdrehung einer einzigen Aminosäure kann unter Umständen den Zugang zum aktiven Zentrum blockieren. Bei zu hohen Temperaturen kann das Enzym wie jedes Eiweiß denaturieren und für im-mer zerstört werden.Der pH-Wert muss sich ebenfalls in einem für das Enzym typischen Bereich befinden, da sich mit dem pH-Wert die Ladungsver-hältnisse des Makromole-küls verschieben und sich damit wiederum die Kon-formation seiner Amino-säuren ändert.

Diätetische Lebensmittel mit proteolytischen Enzy-men können bei vielfältigen Beschwerden dazu bei-tragen, Entzündungsstoffe abzubauen.

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Nicht zuletzt ist auch das Vorhandensein von Substrat und Cosubstrat eine wichtige Vorraussetzung für die Enzymar-beit. Denn ohne Zulieferung der Ausgangsstoffe kann keine Maschine ihren Zweck erfüllen.Proteinspaltende Enzyme (Proteasen) werden im Körper an das Eiweiß alpha2-Makroglobulin gebunden. Dieser Komplex dient als Transportform und scheint die Protease-Aktivität des Mole-küls vor Deaktivierung zu schützen. Zugleich ist er auch in der Lage, entzündungsfördernde Zytokine zu binden und unschäd-lich zu machen. Sowohl in vivo als auch in vitro konnten die an-tiinflammatorischen, antiödematösen, antithrombotischen und fibrinolytischen Effekte von Proteasen ebenso nachgewiesen werden wie der Einfluss auf immunkompetente Zellen.Manche Proteasen, wie das pflanzliche Bromelain, wirken auch analgetisch. Hinsichtlich der Schmerzreduktion wird angenom-

Ein Protease-haltiges diätetisches Lebensmittel ist beispielsweise KaRazym®. Es enthält 90 mg Bromelain, 120 mg Papain, 25 mg Pankreatin sowie 50 mg Rutin, ein Flavonoid mit gefäßabdichtender Wirkung. Dieses unterstützt die Rückbildung von Ödemen unabhängig davon, ob sie durch Östrogeneinflüsse oder eine Begleitentzündung verursacht wurden.

Das Produkt kann zur Unterstützung stark belasteter Gelenke eingesetzt werden, sowie zur Verkürzung der Regenerationszeit der Muskeln nach intensivem Training. Frauen können es in besonderen physiologischen Umständen verzehren, beispielsweise vor und während der Menstruation oder der Menopause.

Aufgrund seiner hohen proteolytischen Gesamtaktivität von 1800 FIP-Einheiten reicht der tägliche Verzehr von 2 x 2 Tabletten (bei erhöhtem Bedarf 2 x 3 Tabletten), die jeweils eine Stunde vor bzw. zwei Stunden nach dem Essen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit geschluckt werden. Das Produkt ist frei von Laktose, Gluten, Zucker und Farbstoffen.

Ein Produktbeispiel

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in der benötigten Dosierung, die bei einem Produkt mit hö-heren FIP-Einheiten geringer ausfällt. Qualitativ hochwertige Präparate erkennt man an der Angabe der FIP-Einheiten auf der Packung oder im Beipackzettel.

Bromelain ist kein Reinenzym, sondern vielmehr ein En-zymgemisch mit mindestens zwei verschiedenen Cysteinpro-teasen. Es wird aus dem Presssaft der Strünke reifer Ananas (Ananas comosus) gewonnen. Das wegen seiner Früchte be-liebte, ursprünglich in Amerika beheimatete Bromelienge-wächs (Bromeliaceae) wird heutzutage weltweit in tropischen Regionen angebaut.Papain stammt aus dem Milchsaft der unreifen Früchte des Papaya- bzw. Melonenbaumes (Carica papaya), bei dem es sich in Wirklichkeit um eine tropische Staude aus der Familie der Melonenbaumgewächse (Caricaceae) handelt. Das Enzym ist ebenfalls eine Cysteinprotease.Pankreatin ist ein Enzymgemisch und wird aus der Bauch-speicheldrüse von Hausschweinen gewonnen, die zu Lebens-mittelzwecken geschlachtet werden. Neben verschiedenen Proteasen (Trypsin, Chymotrypsin und Carboxypeptidase) enthält es Lipasen (Fett spaltende Enzyme) und Amylasen (Kohlenhydrate spaltende Enzyme).

Die Resorption zugeführter Enzyme

Enzyme sind Eiweiße. Und Eiweiße werden bei der Zufuhr mit der Nahrung durch die Magensäure denaturiert und durch das aktivierte Pepsinogen in Di-, Oligo- und Poly-peptide zerlegt. Im Dünndarm kommen dann Proteasen wie Chymotrypsin, Trypsin und Carboxypeptidase hinzu und erledigen die weitere Aufspaltung in Aminosäuren. Selbst bis dahin unverwertbare Eiweiße werden noch im Dickdarm durch Fäulnisbakterien zerlegt.Vor diesem Hintergrund scheint es unvorstellbar, dass mit der Nahrung zugeführte Enzyme selbst mit magensaftresistentem

Besonders hoch ist der Enzymgehalt in Früchten wie Papayas, Ananas oder Kiwis

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men, dass Bromelain die Schmerzspirale direkt am Schmerzre-zeptor (Nozizeptor) unterbricht und dadurch den Krankheits-verlauf abmildert. Die antiödematöse Wirkung kommt durch eine Immunmodulation und eine Veränderung der Gefäßper-meabilität am Ort der Verletzung zustande. Im Tierversuch wurden eine verstärkte Einwanderung und Vermehrung von Zellen im Wundbereich beobachtet. Der Untergang von Zell-gewebe (Nekrotisierung) war vermindert. Das verstärkte Ein-wachsen neuer Blutgefäße (Revaskularisierung) im Wundgebiet sorgte neben einer verbesserten Sauer- und Nährstoffversor-gung auch für einen schnelleren Heilungsprozess.

Enzyme aus Pflanzen und Tieren

Heute sind zahlreiche Enzyme bekannt, die sowohl therapeu-tisch, als auch im Sinne von Diätetika vielfältige Anwendungs-möglichkeiten finden. In der Regel nutzt man die Eigen-schaften von proteolytischen Enzymen. Diese auch Proteasen genannten Makromoleküle spalten Eiweiße nur an ganz be-stimmten Stellen. Daher werden meist Kombinationspräpa-rate aus unterschiedlichen Proteasen angeboten.Selbst Enzyme aus klassischen Lebensmitteln finden Ver-wendung in der Gesundheitsförderung. Besonders hoch ist der Enzymgehalt in Früchten wie Ananas, Papayas, Kiwis und Feigen. Auch tierische Enzyme wie Pankreatin, das aus Bauchspeicheldrüsen (Pankreas) von Schweinen gewonnen wird, sind im Einsatz. Zur Beurteilung der Stärke eines Enzympräparates ist nicht die Menge in Milligramm der enthaltenen proteolytischen Enzyme ausschlaggebend, sondern ihre biologische Aktivi-tät. Diese proteolytische Aktivität wird nach den Vorgaben der Internationalen Pharmazeutischen Vereinigung (Fédé-ration Internationale de Pharmaceutique) bestimmt und in FIP-Einheiten gewertet. So können zwei Präparate mit dem gleichen Gewichtsanteil der jeweiligen Enzyme ganz unter-schiedliche Qualitäten aufweisen. Dies zeigt sich nicht zuletzt

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Überzug nicht nur die genannten Verdauungsmechanismen überstehen, sondern darüber hinaus als Makromoleküle un-versehrt die Darmwand passieren können und dabei auch noch ihre katalytischen Fähigkeiten beibehalten.Dennoch wurde nachgewiesen, dass oral zugeführte Proteine als Makromoleküle zumindest teilweise resorbiert werden können und dabei sogar ihre enzymatische und immunolo-gische Aktivität bewahren. Abhängig ist diese Quote von der jeweiligen Spaltbarkeit durch körpereigene Enzyme und die Menge der vorhandenen Darmenzyme, die tageszeitlichen Schwankungen unterliegt.Die Resorption aus dem Darm erfolgt mittels Pinozytose. Da-bei binden die Proteine an den Bürstensaum der Darmzellen an, deren Zellwand sich bläschenartig um das Riesenmolekül herumstülpt und es auf diese Weise phagozytiert. Zum Zell-inneren hin öffnet sich die Membran und gibt das Eiweiß frei. Auch für die Enzyme, die in therapeutisch eingesetzten Enzymgemischen zur Anwendung kommen, konnte mittels radioaktiver Markierung eine Resorptionsrate von 7 bis �9 Prozent nachgewiesen werden.

Verlauf einer Entzündung

Traumatische Krafteinwirkungen, Gifte, Krankheitserreger und deren toxische Ausscheidungsprodukte geben dem Kör-per Anlass für eine gründliche Aufräumaktion, die sich als Entzündung bemerkbar macht. Sie wird durch die Zytokine Interleukin 1 beta (IL-1ß) und Interleukin 6 (IL-6) sowie den Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) in Gang gesetzt, die unter anderem die Synthese von Prostaglandinen anre-gen. Letztere führen zu den fünf bekannten Entzündungszei-chen: Rötung, Schmerz, Schwellung, Erwärmung und Funk-tionseinschränkung.Gegenspieler dieser Entzündungsmediatoren sind die Zyto-kine Interleukin 4 und 10 (IL-4 und 10) sowie der Transfor-ming Growth Factor beta (TGF-ß). Alle diese Botenstoffe müssen nach ihrem Einsatz ebenso wie die bei der Gewe-bereparatur anfallenden Zelltrümmer und Immunkomplexe wieder beseitigt werden. Dafür sind proteolytische Enzyme verantwortlich, wie beispielsweise die körpereigene Elasta-se, aber auch von außen zugeführte Proteasen können ihre Wirkung entfalten.Üblicherweise stehen entzündungsfördernde und -hem-mende Prozesse im Gleichgewicht, so dass nach Ablauf der Reaktion das Problem beseitigt ist. Bei einem andauernden Über-angebot entzündungsfördernder Botenstoffe und einem Mangel an ihren Hemmstoffen kann der Prozess jedoch chronifizieren. Krankheiten wie Rheuma, Arterio-sklerose oder eine schlechte Im-munabwehr sind typische Folgen eines solchen Verlaufs. Oral zu-geführte proteolytische Enzyme können helfen, das Überangebot an entzündungsfördernden Bo-tenstoffen abzubauen, und damit die Entzündung eindämmen.

Einsatzgebiete proteolytischer Enzyme

Entzündungen und Ödeme sind die Haupteinsatzgebiete von Proteasen. Allein für diese beiden Symptome gibt es unzäh-lige Anwendungsmöglichkeiten, von schweren Beinen bei zu langem Stehen oder handfesteren Venenproblemen bis hin zur Sportmedizin und posttraumatischen oder postoperativen Zuständen, etwa bei Patienten nach Zahnextraktion. Insge-samt fördern die eiweißspaltenden Enzyme

» den Abbau von Schwellungen» die Abnahme schwellungsbedingter Schmerzen» den Rückgang von Entzündungen» die Durchblutung im geschädigten Gewebe» die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff im Verlet-

zungsbereich.

Insgesamt kann durch den Enzymeinsatz ein rascheres Ab-klingen der Entzündungssymptome und eine Verkürzung der Erkrankungsdauer bewirkt werden. Typische Zielgruppen für eine Enzymtherapie sind

» Frauen mit Venenproblemen, Mastopathie und PMS» Senioren mit Gelenkproblemen» Sportler zur Muskelregeneration» Verletzte oder frisch Operierte mit Schwellungen und/oder

Hämatomen.

Schmerzhafte Brustschwellungen

Schmerzhafte Spannungs- und Schwellungsgefühle in der Brust sind ein Mastodynie genanntes Symptom, das bei vielen Frauen die monatliche Periodenblutung ankündigt. Ursa-che ist ein hormonell ausgelöstes Ödem, das sich durch sein Gewicht und seinen Raumanspruch unangenehm als PMS-Symptom bemerkbar macht.Eine ebenfalls hormonabhängige Brustveränderung ist die Mastopathie. Bei ihr wird durch einen langfristigen Östrogen-überschuss bzw. Gestagenmangel das Brustdrüsenparenchym umgebaut. Dabei bilden sich Mikro- oder Makrozysten, narbige Bereiche und Ödeme aus. Die knotigen Verhärtungen kön-nen schmerzhaft sein und als psychisch belastend empfunden werden, da sie stets auf eine maligne Entartung hin abgeklärt werden müssen. Häufig verstärken sich die Symptome prä-

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Proteolytische Enzyme greifen in immunologische Vorgänge und Entzündungsprozesse ein und können die Reparaturmechanismen des Körpers ankurbeln. Auch über einen längeren Zeitraum eingenommen besitzen sie keine toxische, teratogene (keimschädigende) oder mutagene (erbgutverändernde) Wirkung.Selten sind allergische Nebenwirkungen auf Ananas-Enzyme beobachtet worden. Gelegentlich führen die Enzymgemische zu Durchfall oder Übelkeit, häufig tritt eine harmlose Stuhlverfärbung auf, sowie Blähungen oder Völlegefühl. Da die Präparate einen Einfluss auf die Blutgerinnungsfähigkeit nehmen können, ist eine Wechselwirkung mit das blutverdünnenden Mitteln nicht auszuschließen.

Quelle: Volopharm GmbH

Wirkungen und Nebenwirkungen

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he-, Bewegungs- und Druckschmerz führt, gekoppelt mit der Ausbildung eines Hämatoms und einer Funktionsbeeinträch-tigung des betroffenen Gelenks. Diese Symptomatik sollte stets physikalisch mit Kühlung und Kompression behandelt werden. Anschließend erfolgt häufig die Gabe von nicht ste-roidalen Antirheumatika (NSAR), die jedoch wegen ihrer gastrointestinalen Nebenwirkungen oft Einschränkungen un-terliegen. Nachweislich konnte hier der Einsatz von Brome-lain anstelle der NSAR eine schnellere Wirkung erzielen als beispielsweise die rein physikalische Therapie.Da sich nicht nur die Rekonvaleszenzzeit unter der Bromelain-Gabe verkürzt, sondern auch Schmerzen und Schwellungen reduziert werden, scheint es sinnvoll zu sein, das Enzymge-misch bereits prophylaktisch bei Sporttraumen einzusetzen. Zudem wird die muskuläre Regenerationszeit nach intensiver Muskelanstrengung verkürzt.

Ausblick

Für die hier ausführlicher beschriebenen Anwendungsbe-reiche liegen verschiedene Studien vor, die den oralen Einsatz von Enzymgemischen positiv bewerten. Das mögliche Anwen-dungsspektrum dürfte jedoch weit größer sein, was mit künf-tigen Forschungsaktivitäten noch zu belegen ist. Zur Diskus-sion steht heute bereits ihr Einsatz bei der komplementären Tumortherapie, Zytokin- und Immunmodulation, antibio-tischen Wirkverstärkung, Mukolyse, bei Pankreasinsuffizienz, Diarrhoe, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, thromboembo-lischen Gefäßerkrankungen, rheumatischen Schmerz- und Schwellungszuständen. Doch diese Indikationsbereiche müs-sen erst noch mit Studien abgesichert werden.

menstruell, da das Ödem denselben Regularien unterliegt wie bei einer Mastodynie: Es kommt durch eine hormonbedingte, erhöhte Gefäßdurchlässigkeit der Kapillaren zustande.Der Einsatz oraler Enzymgemische aus Bromelain, Papain und Pankreatin kann die Pathomechanismen beeinflussen, die zu einer solchen schmerzhaften Brustverhärtung führen. Aus-schlaggebend dafür sind die hydrolytische und fibrinolytische Aktivität der Enzyme, die neben dem Abbau von Entzün-dungsprodukten die Ödemausschwemmung beschleunigen. Symptome wie Berührungsempfindlichkeit, Spannungsge-fühl, Spontan- und Druckschmerz ließen Untersuchungen zufolge messbar nach.

Gelenkbeschwerden

Bei degenerativen Krankheitsbildern, wie Arthrose, kommt neben der bereits ausführlich geschilderten Entzündungs-hemmung auch der schmerzlindernden Komponente der oralen Enzymtherapie eine wichtige Rolle zu. Bei der Gon-arthrose (Kniegelenksarthrose) konnten klinische Studien sogar eine Schmerzreduktion – vergleichbar mit der unter Diclofenac-Gabe – aufzeigen.

Sportverletzungen

Schon in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts gab es erste Studien zur Wirksamkeit von Bromelain bei Sportver-letzungen. Man geht davon aus, dass seine Wirkung nicht ausschließlich an die proteolytischen Effekte gebunden ist.Akute Sportverletzungen zeichnen sich meist durch eine stumpfe Krafteinwirkung aus, die zu einer Schwellung, Ru-

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An Anwendungsmöglichkeiten, die über die im Text beschriebenen hinausgehen, wird intensiv

geforscht. In der Diskussion ist z. B. der Einsatz in der komplementären Tumortherapie.

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Fragebogen

Frage 1: Enzyme steigern gezielt ... A) den Substratumsatz. B) die Aktivierungsenergie. C) die Reaktionszeit.

Frage 2: Die Aufnahme von Enzymen in die Zellen der Darmschleimhaut erfolgt über ... A) Makrophagen. B) Pinozytose. C) Tunnelproteine.

Frage 3: Eiweißspaltende Enzyme nennt man ... A) Amylasen. B) Lipasen. C) Proteasen.

Frage 4: Auskunft über die biologische Aktivität eines Enzympräparates gibt ... A) das Gewicht der enthaltenen Enzyme. B) die Angabe der FIP-Einheiten. C) die Internationale Einheit (IE).

Frage 5: Keinen Einfluss auf die Enzymaktivität hat/haben ... A) die Entzündungsmediatoren. B) der pH-Wert. C) die Temperatur.

Frage 6: Zutreffend ist, dass Pankreatin ... A) aus Papayas gewonnen wird. B) ein einzelnes Enzym bezeichnet. C) neben Proteasen auch Amylasen und Lipasen enthält.

Frage 7: Proteasen können keine ... A) Ödeme abbauen. B) Blutviskosität erhöhen. C) Durchblutung verbessern.

Frage 8: Eiweißspaltende Enzyme ... A) erhöhen die Nährstoffversorgung im Verletzungsbereich. B) vermindern die Sauerstoffversorgung im Entzündungsgebiet. C) steigern die Kapillarpermeabilität.

Frage 9: Bei akuten Sportverletzungen ... A) sollte man auf Kompression verzichten. B) kann Bromelain helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren. C) verhindern die Enzyme eine Zelleinwanderung in das Entzündungsgebiet.

Frage 10: Eine Mastodynie ... A) zeichnet sich durch Spannungsgefühle in der Brust aus. B) wird durch Zysten verursacht. C) ist hormonunabhängig.

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Beantworten Sie unseren Fragebogen und senden ihn bis zum 30.11.2008 mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag an die angegebene Adresse.

Adresse: Springer Gesundheits- und Pharmazieverlag GmbHDAS PTA MAGAZINPostfach 213163243 Neu-Isenburg

Oder nehmen Sie online teil unter www.das-pta-magazin.de/fortbildung. Bei erfolgreicher Beantwortung der Fragen können Sie sich Ihre Bescheinigung sofort ausdrucken oder herunterladen.

EinverständniserklärungIch bin damit einverstanden, dass meine Adresse an die Firma VOLOPHARM GmbH in A-4600 Wels weitergegeben wird. Zum Dank dafür erhalte ich ein Produktmuster von KaRazym® und weitere Informationen. Datum / Unterschrift

Ich versichere, alle Fragen selbstständig und ohne fremde Hilfe beantwortet zu haben.

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Datum Unterschrift / Stempel der Redaktion

Angaben der Redaktion:

Beantwortung der Fragen:Bei jeder Frage ist nur eine Antwort richtig. Wenn 80 Prozent Ihrer Antworten korrekt sind, erhalten Sie einen Fortbildungspunkt (Bundesapothekerkammer, Kategorie Telelernen mit Erfolgskontrolle, Veranstaltungsnummer BAK 2008/406).

Impressum

ABC

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Beantwortung des Fragebogens „Enzyme“

Sonderpublikation der Firma Volopharm GmbHzu DAS PTA MAGAZIN Ausgabe 11/08

Redaktionelle Koordination: Petra Schicketanz, in Zusammenarbeit mit Volopharm GmbH

Bildnachweise:Istockphoto, Volopharm GmbH

Rechte:© Springer Gesundheits- und Pharmazieverlag GmbH, 2008

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Han-delsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Drucksache berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrach-ten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für Angaben über Dosierungs-anweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Der-artige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.

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