11 I. · M1 0,92 5,22 1 ,04 16, 1 -1 6, 7 M2 0,93 5,47 1 , 1 3 1 7 I 1 -17,9 Der Mortel M1...

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4. Versuche zum Haftscherverhalten in den Lagerfugen von Mauerwerk (Tests on the Shear-Bond in the Bed-Joints of Masonry) P. HOFMANN, Dipl.-Ing . S. ST6cKL, Dr.-Ing. Lehrstuhl für Massivbau, Technische Universitat München, Bundes- republik Deutschland Zusammenfassung Auf der 5. Internationalen Mauerwerkskonferenz wurde von Stockl 11 I über eine geplante Versuchsmethode zum Studium des Haftscherverhal- tens in den Lagerfugen von Mauerwerk berichtet, die dem herkommli- chen 2-Stein-Versuch ahnlich isto Die Methode wurde nun in ersten Versuchsreihen eingesetzt. Die Beziehungen zwischen Scherspannung und Verschiebung wurden bis nach Überschreiten der maximalen Scher- spannungen gemessen . Durch eine elektronische Versuchssteuerung sind die Ergebnisse sehr gleichmaBig. Die geringen Streuungen er- lauben mit maBiger Versuchsanzahl Studien an verschiedenen Stein- Mortel-Kombinationen und für verschiedene Normalspannungen in den Lagerfugen. Abstract At the 5 th International Masonry Conference Stockl reported on a planned test method to study shear bond in the bed joints of ma- sonry similar to the well known 2-stone test 11 I. The method was .cecently employed in a first series of tests. The relations between shear-stress and displacement were measured up to passing the ma- ximum shear stress. Owing to electronical test control the results were very regular. The small scatter allows studies to be carried out on different brick-mortar - combinations and for various normal stresses in the joint with a small number of tests. AUFGABENSTELLUNG Um das Verhalten von schubbeanspruchten Wanden studieren zu konnen, ist die Kenntnis des Scherverhaltens der Lagerfugen erfor- derlich. Von Interesse ist insbesondere die Beziehung zwischen der in der Lagerfuge vorhandenen Scherspannung T und der gegenseitigen Verschiebung 6 der Steine. Da ' die bisherigen Versuchsanordnungen einfach gehalten waren, konnten sie nicht voll befriedigen . Durch eine aufwendige, von Daschner 161 für andere Zwecke entwickelte und für unsere Zielset- zung modifizierte Versuchsmethode sollen die Schwachen der alten Methode vermieden werden. 189

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4.

Versuche zum Haftscherverhalten in den Lagerfugen von Mauerwerk (Tests on the Shear-Bond in the Bed-Joints of Masonry)

P. HOFMANN, Dipl.-Ing . S. ST6cKL, Dr.-Ing. Lehrstuhl für Massivbau, Technische Universitat München, Bundes­republik Deutschland

Zusammenfassung

Auf der 5. Internationalen Mauerwerkskonferenz wurde von Stockl 11 I über eine geplante Versuchsmethode zum Studium des Haftscherverhal­tens in den Lagerfugen von Mauerwerk berichtet, die dem herkommli­chen 2-Stein-Versuch ahnlich isto Die Methode wurde nun in ersten Versuchsreihen eingesetzt. Die Beziehungen zwischen Scherspannung und Verschiebung wurden bis nach Überschreiten der maximalen Scher­spannungen gemessen . Durch eine elektronische Versuchssteuerung sind die Ergebnisse sehr gleichmaBig. Die geringen Streuungen er­lauben mit maBiger Versuchsanzahl Studien an verschiedenen Stein­Mortel-Kombinationen und für verschiedene Normalspannungen in den Lagerfugen.

Abstract

At the 5th International Masonry Conference Stockl reported on a planned test method to study shear bond in the bed joints of ma­sonry similar to the well known 2-stone test 11 I. The method was .cecently employed in a first series of tests. The relations between shear-stress and displacement were measured up to passing the ma­ximum shear stress. Owing to electronical test control the results were very regular. The small scatter allows studies to be carried out on different brick-mortar- combinations and for various normal stresses in the joint with a small number of tests.

~1. AUFGABENSTELLUNG

Um das Verhalten von schubbeanspruchten Wanden studieren zu konnen, ist die Kenntnis des Scherverhaltens der Lagerfugen erfor­derlich. Von Interesse ist insbesondere die Beziehung zwischen der in der Lagerfuge vorhandenen Scherspannung T und der gegenseitigen Verschiebung 6 der Steine.

Da 'die bisherigen Versuchsanordnungen einfach gehalten waren, konnten sie nicht voll befriedigen . Durch eine aufwendige, von Daschner 161 für andere Zwecke entwickelte und für unsere Zielset­zung modifizierte Versuchsmethode sollen die Schwachen der alten Methode vermieden werden.

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2. VERSUCHSANORDNUNG

Die Versuchsanordnung (siehe Bild 1 ) ist dem herkommlichen Zweisteinversuch 12 1 ahnlich. Die stetig steigende Scherkraft P hat beim Versuch ein steigendes Moment P·a zur Folge. Für die Kom­pensation muB ein ebenfalls anwachsendes Rückstellmoment N·b er­zeugt werden. Die Kraft N wird durch 2 Pressen N, und N2 aufge­bracht. Da die Resultierende Normalkraft N = N,+N2 konstant gehal­ten wird, muB die Lage von N durch eine Kraftumlagerung von N2 nach N, verandert werden. Die Steuerung der Lastumlagerung 'tlird von einem elektron'ischen Rechner vorgenommen.

Vier an den Ecken der Mortelfuge angeordnete induktive Geber W, bis W4 (Bild 2) beobachten die Stauchungen desMortelbandes. Die Summen aus W, und W2 bzw. W3 und W4 werden an den Rechner weiterge­leitet. Wenn ein Stauchungsunterschied (W 1 + W2 ~ W3 + W4 ) vorliegt , steuert der Rechner die Kraftumlagerung von N2 nach N1 solange, bis W1 + W2 = W3 + W4 erreicht isto Es werden also über erzwungene gleichmaBige Stauchungen gleichmaBige Normalspannungen angestrebt.

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190

Bild 1: Versuchsanord­nung (P rinzip: Verbe s­serter Zweisteinversuch)

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N,

Ansicht I

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W,.W2Jf...~ ....,

W, W3

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Bild 2: Steuerung der No rmalkrafte Nl und N2 nach der Fugenstauchung

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Bild 3 zeígt die für den Versuch verwendete maschínelle Ein­ríchtung.

Bild 4 gibt die Anordnung der Schlupfmessung wieder. Die gemes­sene Steinverschiebung enthalt bei dieser Wahl der MeBpunkte nahe­rungsweise keine Steinstauchung.

Ansicht A- A

\

Wid·,·l · 10g.'

a ,

DrucxmeOct ose Rollenlcatl9 VHsucnsk6rp.r 150 kN-Prus.

/ I ' { Luicas I

/

horizontal.r 8elastungsrah",.n

( tf'dernd J.\ltg!ndng1 )

DrQufSlcht 8 - 8

Bild 3: Ver suchsanord­nung (maschinelle Ein­richtung)

3. VERSUCHSKORP2R

3.1. Ziegel

Ansicht

W5 I--/----l I .,

Draufsicht

Bild 4: Anordnung der induktiv en Geber für die Messung des Schlup­fes

Für die Versuche wurden hochfeste Ziegel HLz 36 nach DI~ 105, Teil 3, Format 1/2 NF gewahlt. Die Steine hatten folgende Eigen­schaften:

- Durchschnittliche MaBe: !, 1 b 1 h = 238 / 112 1 112 rrun

- Druckfestigkeit in Lochrichtung: 47,5 N/ mm 2

- Druckfestickeit i n Steinlancsrichtung: . 2 ~ -5,1 ~ /mm

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Lochanordnung (Lochung A nach DIN 105): siehe Bild 5

- Lochanteil: 44 % der Lagerfugenflãche

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" A\· ,.a1·.·~.EiI . ~,~ .• ~ ... ~. ~~. t{j •. ~n ·.··.~~,..,f~·,~y~·;~.~ .:~;}I~~f;~'~>·LJ

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Bild 5: Lochanordnung

3.2. Mortel

• Der Versuchsmortel sollte d~e flir Mortelgruppe lIa nach DIN 1053 geforde:rte Mindestfestigkeit von 5 N/mm2 erreichen .

Er wurde aus folgenden Bestandteilen hergestllt: - Zement PZ 35 F - WeiBkalkhydrat - Sand der Kornung 0/4 nun

Folgende Zusalnmensetzungen (in Volumenanteilen) wurden gewãhlt:

Morteltyp Kalk Zement Sand ívasser

AusbreitmaB Bindemittel nach DIN 18555

M1 0,92 5,22 1 ,04 16, 1 - 1 6, 7 M2 0,93 5,47 1 , 1 3 1 7 I 1 - 17,9

Der Mortel M1 erreichte die angestrebte Festigkeit von 5 N/mm 2

im Alter von 7 bzw. 8 Tagen, der Mortel M2 im Alter von ca. 3 Wo­chen.

Die Ziegel wurden ln getrocknetem Zustand um eine halbe Stein ­lange versetzt aufeinandergemauert, so daS sich eine Fugenlange von 12 em ergab . Die Fugendicke betrug 15 mm. Die Versuchsk3rper lager ­ten bis zum Tag der Prlifung in einem KlimaraQ~ bei einer rel. Luft­feuchte von 6S % und einer Temperatur von 200 c.

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8.

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4. VERSUCHSERGEBNISSE

Um den EinfluB der von Versuch zu Versuch leicht unterschiedli­chen M6rtelfestigkeiten auf die gemessenen Scherspannungen auszu­schalten, wurden alie T-Werte auf die zum jeweiligen Versuch geh6-rende prismendruckfestigkeit des M6rtels nach DIN 18555 bezogen (,/SD) .

4.1. Diagramme , = f(6)

4. 1.1. Einzelergebnisse L = f(6)

Bild 6 zeigt ein Beispiel für die Beziehungen zwischen Scher­s pannung L und Verschiebung ~ für drei,unter gleichen Bedingungen durchgeführte, Haftscherversuche. Die Normalspannung in der M6rtel­f uge betrug 0,33 azul (nach DIN 1053). Das ,-6-Diagramm erreicht e twa bei einem Schlupf von 80 W die maximal aufnehmbare Scherspan­nung. Es folgt ein Bereich fallender Scherspannung bei weiter zu­nerunendem Schlupf (bis ca. 400 w). Die Abweichungen der Einzeler­gebnisse sind gering .

L (- J rr.::- - bezogene Sl:he~spannung

Li I e.5+-------------~i ______________ ~ ____________ ~ ____________________________ ~ __

i I

e.4+i--------------~------------~------------~ Mortel: !12

Norrnalspannung : ç =- o I 3 3 c z'..ll

Versuch Nr.: 34 37 38

Zeichen:

fl .3 ( " 2 ::" o. J

-1=:'~~"(l:4't'~ I ! -~-

.........

0. 1~------------~------------~~------------~------------~--------"------T--

i i !::. - Sch l uof

i!l i .. '" 100 200 300 400

Cmm" 1 0-3 J 52('

Bild 6: Einzelergebnisse (3 gleiche Versuche)

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4.1.2. Mittelkurven , = f(6)

4.1.2.1. EinfluB der Normalspannung auf die ,-6-Diagramme

Bild 7 enthalt d i e Mittelwertkurven für alie Versuchsgruppen, die mit Mortel 1, a ber verschiedenen Normalspannungen (zwischen 0,25 und 1,00 azul nach DIN 1053) durchgeführt wurden.

Hohere Normalspannungen haben einen deutlichen Anstieg der auf­nehmbaren Scherspannung bei gleichem Verschiebeweg zur Folge. Auch die maximale Scherspannung und der ihr zugeordnete Verschiebeweg steigen mit hoherer Normalspannung.

C-J '"'[ no - bezogene Srherspannung I I I I

a. 5+------1:--_-----_---1~--_-_-_-_-1r---------! ----;--j ..}-- --

ao4+---------~~~~o -------------->------------_4I------------~--------------i~

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f·,·~··/· .-' ~----~---- , I 0/ ~ I -----l-----------r-.. ------;'ort'oe 1: :-1 1

I ; 6 - Sen 1 upf I e ~----------_+--------------~------------~------------~--------------~ l 20 21m 3aa 402 Cmm 1 a-3 )

Bild 7: EinfluB der Normalspannung 0 auf die Mittelwerte der ,-6-Diagramme

4.1.2.2. EinfluB des Morteltyps auf die ,-6-Diagramme h: b Bild 8 zeigt den EinfluB des Morteltyps (M1, M2) auf die gemit' rE telten '-6-Diagramme. Wie erlautert, war die Druckfestigkeit beider

Morteltypen zum Prüfzeitpunkt fast gleich groB (ca. 5 N/mm2 ). De r Unterschied bestand darin, daB diese Druckfestigkeit beim Mortel ­typ M1 nach 1 Woche, beim Morteltyp M2 nach 3 Wochen erreicht war.

Mit Morteltyp M2 konnten bei gleichem Verschiebeweg ca. 25 % hohere Scherspannungen aufgenommen werden.

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C-JJ+ ~ - bezogene Sph"r"spannung _ flO I

II li l /::,- Schlupi i

0 +-------~-----+--------------~· ------------~--------------+:--------------+I ~~ 200 300 400 Cmm ' le-3 J see l0e

Bild 8: EinfluB des M6rteltyps auf die Mittel­werte der ,-6-Diagramme

4. 2. Diagramm L11

=: f (a)

Die Darstellunq der Bruchscherspannungen 'u in Abhãngigkeit von de r Fugenp=essung a ergibt die Coulomb'sche Reibungsgerade:

L =, + j,l 0' U o

Es bedeuter.: ' u maximal aufnehmbare Scherspannung f (a ) 'o Scherspannung bei a = O (Haftanteil an L U)

~ Reibungsbeiwert a Fugennormalspannung U· O' = Reibungsanteil an ' u

In Bild 9 sind die maximal aufnehmbaren Scherspannungen aller bi sher durchgeführten Versuche aIs Funktion der Fugenpressung aufge­

_ tragen. Werte aus Versuchen, die der gleichen M6rtelgruppe angeh6-r re n sind durch ausgleichende Geraden verbunden .

\

Es zeigt sich, daB die Einzelwerte um die ausgleichenden Geraden nur wenig streuen. Dies muB aIs Folge der elektronischen Versuch s­steuerung angesehen werden. Die geringe Streuung bedeutet, daB mit re lativ wenigen Versuchen eine gute Aussagekraft erreicht wird.

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Die Coulomb'schen Geraden wurden bis zum Wert a = O extrapoliert . Wegen der geringen Streuung der Einzelwerte besitzt auch diese Ex­trapolation eine gute Zuverlassigkeit.

Auch die Coulomb'schen Geraden in Bild 9 beschreiben deutlich einen EinfluB des Morteltyps (bei gleicher Mortelfestigkeit).

[-li 1"""

trf- : bezoge .• ne Scherspannung 0, 5 o ~: ----~i----~----~I -----rl ----~'----~----~----~----'T---

I: , \> v-~ 8 ..... O 4L- i i I ! ~ô(\e\\'1 !

' I . I I/ I I I a./Í o I ~o I

0,3 í

~; = 5,38 N/mm 2 I I

0, 2-4 -G'ZUl = 3,00 N/mm2

C,1 -;---+-----~--'-----+----+---+---+----+---+----~-

6' . c:-: Fugenpressu ng vzul

O+, -----r----~--_+----~----~--_+----~--~~--_r----+_-.­

O 0,2 (~3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 ',0 [-]

Bild 9: EinfluB der Fugenpressung auf die maximal aufnehmbare Scherspannung (Co~lomb'sche Reibungs­gerade)

Bild 9 enthalt Mittelwerte B~ und azul' Damit lassen sich f lir die hier untersuchten Morteltypen M1 und M2 folgende Kennwerte de r C~ulomb'schen Reibungsgeraden errechnen:

Mortel M1: Hortel M2:

'o ',01 N/ mm2

'o = 0,94 N/ mm2 ]J 0,46 ]J = 0,80

Der Haftanteil,o war also bei beiden Morteltypen fast gle ich . Der Reibungsbeiwert ]J war dagegen bei Mortel M2 deutlich groBe r aIs bei Mortel M'.

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Literaturverzeichnis

11 I Stockl, S.: Versuche zum Schubtragverhalten von Mauerwerk, vth International Brick Masonry Conference, Washington D.C . , Oktober 1979

i 21 Benjamin, J.R.i Williams, H.A.: The Behaviour of One Storey Brick Shear Walls, Proceedings of ASCE, Journal of the Structural Division, Vol 84, No ST 4, 1958

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!4\ Mann, W.i Müller, H.: Bruchkriterien für querkraftbeanspruch­tes Mauerwerk und ihre Anwendung auf gemauerte Windscheiben, TH Darmstadt, Bericht vom 25. Nov. 1977

!5i Hamid, A.A.: Behaviour Caracteristics of Concrete Masonry, Ph. D. thesis, McMaster University, Hamilton Ontario, Septem­ber 1978

161 Daschner, F.: Schllbkraftübertragung in Rissen von Normal- .und Leichtbeton , unveroffentlichter Bericht der TU München, Lehr­stuhl für Massivbau, Marz 1980

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