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Senegal"Macht euch auf und bringt Frucht" (Joh 15,16)

Lage Grunddaten Geschichte Problemfelder Partnerschaft


Fläche und Einwohner

Von der Fläche halb so groß wie Deutschland12 Millionen Einwohner42 Prozent der Bevölkerung lebt in den StädtenGrößte Städte

Dakar (2,7 Mio Einwohner)Touba (500.00 Einwohner)Thiès (275.000 Einwohner)



Klima und Geografie

Senegal sehr flaches Land, höchster Punkt 581 Meter (ohne Namen)Bedeutendster Fluss ist der Senegal mit einer Länge von 500 Kilometer Im Norden wüstenähnliches Klima –Regenzeit Juli - bis Oktober, trockene Saharawinde prägen die Monate November bis MärzSüden gehört zu den Tropen mit höheren Niederschlagsmengen



Politik

Seit 2001 Präsidialdemokratie mit 2 KammernSenat: 100 Mitglieder –Präsident bestimmt 65 Abgeordnete, 35 vom Volk gewähltNationalversammlung: Wird komplett vom Volk gewähltPräsident mit einer Amtszeit von 5 Jahren wird ebenfalls vom Volk gewähltStaatsoberhaupt momentan ist Abdoulaye Wade, sein Regierungschef ist Ndènè NdiayeOffizielle Landessprache ist durch Kolonialvergangenheit Französisch, in ländlichen Gebieten sind aber bis zu 10 Sprachen anzutreffenUnabhängig von Frankreich seit 1960Senegal ist eigentlich ein laizistischer StaatGrundlegende Freiheitsrechte sind meistensgewährleistet.



Wirtschaft

Trotz wachsender Wirtschaft immer noch eines der ärmsten Länder der Welt2004 arbeiteten 72 Prozent aller Erwerbstätigen im landwirtschaftlichen SektorNur 12 Prozent des Landes sind fruchtbarStarke Abhängigkeit von Lebensmittelimporten, trotzdem ist der Export wichtigster Sektor (vor allem Erdnüsse)Haupthandelspartner sind Mali und FrankreichSeit 1980 machen sich das rasche Bevölkerungswachstum und die wachsende Staatsverschuldung bemerkbar: Verarmung und soziale Spannungen nehmen zu.Abhängig von Krediten der Industrie- und Erdölländer sowie von Entwicklungshilfen



Armut

Ursache für Armut vor allem mangelnde Energieversorgung48 Prozent sind arbeitslos, 54 Prozent leben unter der Armutsgrenze2002 konnten 50 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen über 15 lesen und schreiben50 Prozent aller Senegalesen sind unter 18 und nur 2,9 Prozent über 65Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt momentan bei 60 JahrenSenegal liegt im Human Development Index auf Platz 166 von 182. 2001 wurde das Land von den Vereinten Nationen als eines der am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries) eingestuft.Große Flucht in andere Länder von daher nicht verwunderlich.



Religion

5 Prozent sind Christen95 Prozent Muslime2002 konnten 50 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen über 15 lesen und schreibenGutes und respektvolles Miteinander der ReligionenDiplomatische Anerkennung von Israel



9. bis 15. Jahrhundert

9. Jahrhundert: erster historisch belegter Staat mit dem Namen „Tarkur“ auf dem Gebiet des heutigen SenegalsAb 1050: Almoraviden beginnen vom heutigen Mauretanien aus religiös motivierte Feldzüge - Verstärkung des Einflusses des Islams13. Jahrhundert: im unteren Senegal-Delta entsteht der Staat Jolof.1444: Portugiesen erreichen Senegal und beginnen Handel mit GoldEnde 15. Jahrhundert zerfallen Tarkur und Jolof in kleinere Königreiche



Sklavenhandel - Gorée

Seit 1444 nahmen Portugiesen Handelsbeziehungen zu den dort lebenden Stämmen aufHandelsgüter sind zunächst Elfenbein, Gummiarabicum und Gold Später blühte Handel mit Sklaven auf, die aus dem Hinterland verschleppt wurdenInsgesamt wurden etwa 700.000 Sklaven bis Mitte des 19. Jahrhunderts verschlepptNiederländer, Briten und Franzosen folgten Portugiesen nachAm Ende des 18. Jahrhunderts setzen sich Franzosen gegen Briten endgültig durchSklaverei wird im Senegal erst 1848 abgeschafftIm 19. Jahrhundert unterwarf Frankreich die Völker der Wolof, Serer und Tukulor und machte das Gebiet des heutigen Senegal 1864 zu seiner Kolonie.



Unabhängigkeit

Beginn des 20. Jahrhunderts entwickeln sich erste Unabhängigkeitsbewegungen gegen französische Kolonialmacht.1946 kamen mit Léopold Sédar Senghor und Amadou Lamine-Guéye zwei führende Vertreter der senegalesischen Unabhängigkeitsbewegung in französische Nationalversammlung1958 wurde Senegal autonome Republik innerhalb der Französischen Gemeinschaft1960 wird die endgültigeUnabhängigkeit erreicht



Blick in das Jetzt

1978 erste freie WahlenAb 1992 immer wieder Überfälle und Anschläge der Rebellenbewegung "Mouvement des forces démocratiques de Casamance" (MFDC), die im südlichen Landesteil für eine Unabhängigkeit ihrer Region kämpfte.2001 stimmte die Mehrheit der senegalesischen Wähler für die Schaffung einer neuen Verfassung,

Einschränkung der Machtbefugnisse des StaatspräsidentenVerkürzung seiner Amtszeit von bisher sieben auf fünf JahreRechte der Bürger, insbesondere der Frauen, wurden gestärkt.



Lage Grunddaten Geschichte Problemfelder Partnerschaft Am Rande

Landgrabbing

„Landgrabbing“ - übersetzbar mit „Land grabschen“ oder „Land krallen“Bezeichnet Sachverhalt von großflächigem Landkauf, also Investitionen in große Landflächen in Lateinamerika, Asien und speziell in AfrikaGroße Flächen Land werden von Staaten und privaten Investoren für unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzung gekauftIm Senegal gehört Land dem StaatEr verpachtet es an Bauern, die es von Generation zu Generation weitervererbenStaat entzieht seinen eigenen Menschen Land und gibt es an ausländische InvestorenFlächen werden dann nicht bearbeitet oder Produkte helfen Einheimischen nichtBauern verlieren Einkommensquelle und verarmen mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen.



Fehlender Zugang zu Wasser

Wasser heißt Leben. Kein Wasser heißt kein Leben.Caritas in Thiès baute in den letzten 15 Jahren 60 Brunnen und 55 Wasserspeicher mit deutscher HilfeBrunnen bewässern Felder, auf denen dann beispielsweise Zwiebeln und Tomaten angebaut werdenBauern übergeben Land in Gemeindebesitz und halten dann Anteile an der bebauten Fläche Aktuell führt die örtliche Caritas vier Projekte durch20 weitere Anträge liegen vor, können aber nicht finanziert werdenBauer Samb (54): „Wenn ich noch mehr Geld beisammen habe, dann kann ich mir endlich eine Frau leisten. Jetzt bin ich alleine. Aber wenn ich eine Frau habe, bin ich bald zu zehnt!“ - Wasser heißt Leben.



Der Kampf gegen Gen-Saatgut

Hybridsamen und genmanipuliertes Saatgut bedrohen traditionellen Anbau.Hybridsamen: inzestuöse Züchtung, der nicht nachzüchtbar ist. Im ersten Jahr gibt es noch Ertrag, im zweiten fast keinen mehr und im dritten nichts mehr.Genmanipuliertes Saatgut wurde Futter für Ratten beigemischt, die dann verschiedenste Krankheitsbilder entwickelten.Gen-Saatgut wird Bauern am Anfang kostenlos zur Verfügung gestellt.Verseuchen und verdrängen traditionelles Saatgut.Hauptlieferanten: USA, Brasilien, Argentinien und AustralienSeit 2009 gibt es im Senegal ein liberales Gesetz, dass die Verbreitung und den Gebrauch von genmanipulierten Lebensmitteln zulässt, aber Hinweise auf der Verpackung darauf vorschreibt.


Problem der fehlenden Bildung

Eigentlich besteht im Senegal SchulpflichtSchulsystem ist dreigliedrig –Grundstufe, Mittelstufe, OberstufeWer sitzenbleibt, kann nicht wiederholen.Unterricht an staatlichen Schulen fällt aufgrund von Lehrerstreiks oft aus.Private (katholische) Schulen kosten Geld.Aktuell 65 Prozent der Bevölkerung Analphabeten, 40 Prozent der Kinder werden nicht eingeschult.Schulpatenschaften können von Deutschland aus helfen - 95 Euro kostet es ein Kind, den Schulbesuch zu ermöglichen.



Problem der fehlenden Bildung

Ambroise Tine, Nationaldirektor der Caritas„Wenn ein Kind auf dem Rücken wach ist, ist es schwer ruhig zu halten“Aufgabe der Kirche im Senegal Schulen und Kindergärten zu bauen und an den Universitäten präsent zu sein.Nur wenn die Menschen eines Landes lesen und schreiben können, ist es in der Lage, sich zu entwickeln.



Probleme im Gesundheitssystem

Offizielles Ziel im Senegal: So Krankenhäuser und Gesundheitsstationen zu bauen, dass kein Senegalese weiter als 5 Kilometer zur nächsten Einrichtung laufen muss.

Angehörige müssen Pflegematerial kaufen.Ein Tag im Krankenhaus kostet etwa 12 bis 15 Euro. Durchschnittsverdienst eines Krankenpflegers oder einer Krankenschwester 400 Euro monatlich (deutlich über dem Durchschnitt).

Problem 1: Einrichtungen werden gebaut, aber kein Geld sie einzurichtenProblem 2: „Braindrain“ - senegalesische Ärzte verlassen das Land, weil sie im Ausland deutlich mehr verdienen können.Problem 3: Behandlung im Krankenhaus sehr teuer



Probleme im Gesundheitssystem

Problem 4: Schmerzmedikamente und andere Instrumente und Mittel fehlen

Problem 5: Mangelnde Hygiene

Problem 6: „Afrika als der Mülleimer Europas“



Die Rolle der Frau im Senegal –Mikrokredite

„Will der Senegal vorankommen, muss er auf seine Frauen vertrauen“.Vorherrschende Familienform: PolygamieMikrokredite funktionierten erst dann, als sie an Frauen ausgegeben wurden.

Frauen erhalten von Organisationen, die auch von der Caritas unterstützt werden, Kredite.Frauen gründen kleine Bank, die auch von ihnen leitend verwaltet wird.Geld wird verwendet für den Aufbau einer kleinen Existenz.

Funktionsweise:

Zu festgelegten Zeitpunkten muss Geld mit Zins, den die Frauen festlegen, an die Bank zurückgezahlt werdenWer es nicht schafft, fällt aus der „Genossenschaft“ und verliert Ansehen



Die Rolle der Frau im Senegal –Mikrokredite

Im Senegal gibt es ein Gesetz, dass jedem leitenden Mann einen weiblichen Stellvertreter zur Seite stelltFindet in der Praxis aber kaum Anwendung –aktive Frauenbewegung versucht das mehr in den Vordergrund zu stellenKatholische Kirche unterhält auch Schulen, in der Mädchen unter anderem zu Näherin, Stickerin, Köchin oder für den Dienst in Gaststätten ausgebildet werden.



Müll

Auch der Senegal hat ein Müllproblem.Das Plastik scheint überall aus dem Boden zu wachsen.Anteil an dem Desaster haben auch die katholischen Missionare, so Ambroise Tine, der Direktor der nationalen CaritasGlaube an Seele in jedem Ding ging verloren.Heißes Wasser wurde nicht auf Boden gekippt und auch das Vergießen von Menschenblut war undenkbar.Glaube an den einen „Heiligen Geist“ ließ Respekt vor der Umwelt vergessen.Die heutige Kirche versucht hier Brücken zu schlagen, in dem sie von einem Heiligen Geist spricht, der alles, sowohl Menschen, Tiere wie auch die Umwelt durchweht.



Warum Thiès?

Seit 1957 unterhält die Katholische Landjugend Bayerns (KLJB) Kontakte mit der senegalesischen Landjugend (UJRCS –Union des Jeunesses Rurales Catholiques du Senegal).1979 beschloss der Erwachsenenverband, die Katholische Landvolkbewegung (KLB) Bayerns, eine Partnerschaft mit den (damals noch) 6 Diözesen in Senegal.Der Diözesanverband der KLB Bamberg nahm dabei engere Beziehungen zur Diözese Thiès auf, die 1999 in eine Partnerschafts-vereinbarung zwischen dem Landvolk und dieser Diözese mündeten.



Aktivitäten

Reisen und Begegnung

Bamberg unterstützt momentan über die „Aktion Schulgeld“ circa 700 Kinder“7 Kindergarten- und 1 Schulpartnerschaft existieren

Schulen und Kindergärten

Projekte im Bereich der Landwirtschaft ‚(z.B. Einführung wassersparender Technologien)Ausbildung von Multiplikatoren

Das katholische Landvolk

Mikrokredite zur Planung der Selbstversorgung Aus- und Weiterbildung von Schulabgängern



Aktivitäten

JugendFreiwilligeneinsätze in der Partnerdiözese: Bereiche sind Gesundheitswesen, Schulbereich, Caritas, Gemeindepastoral und Jugendarbeit.Katholische Pfadfinderverbände haben inzwischen eine förmliche Kooperations-vereinbarung geschlossen.

Der Katholische Frauenbund (KDFB) unterstützt etwa Mikrokredite und Frauenförderung, Aufforstung und Erosionsschutz, der Diözesan-Caritasverband Brunnenprojekte und die Anschaffung einer Hirsemühle.

Verbände und Einrichtungen, fördern Projekte in der Partnerdiözese Thiès

UrlaubsvertretungenSenegalsonntag


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