111221 3Blatt Var - Ratingen · Ratingen - Düsseldorfer Platz Lützow 7 Garten- und...

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Ratingen - Düsseldorfer Platz Lützow 7 Garten- und Landschaftsarchitekten C. Müller J. Wehberg / Petzinka Pink Architekten Blatt 1 Kleingewerbe und Dienstgebäude der Rheinbahn Überdachung der zentralen Haltestelle Bürogebäude und Gastronomie Kolonnaden zwischen Passage und überdachtem Haltepunkt an der Hans-Böckler-Straße. Die zum Platz hin orientierte Mall, ein gewerblich genutzter Neubau im Bereich des alten Polizeigebäudes, schaffen Adresse. Die ca. 10m Tiefe Ko- lonnade hegt die Gärten der Gebäudeinsel schützend und behutsam ein und bindet die Haltestelle an den neuen Platz an. Nach Süden hin orientiert ergänzt die Platzfläche vor der Kolonnade die Angebote der gewerblichen Nutzungen. Eine Beteiligung (PPP) der Eigentümer unter zusätzlicher Nutzung der Grundstücke wäre möglich. Die Sequenz der Raumfolge Stadttor - Neue Gasse- Düsseldorfer Platz - ÖPNV Station verspricht eine neue Qualität der fußläufigen Anbindung der Stadtmitte und berücksichtigt den Maßstab der gewachsenen Stadt. Das Konzept Glacis nimmt konsequent Bezug auf den Grundriss der gewachsenen Stadt mit ihrem mittelalterlichen Altstadtkern. Ein Glacis beschreibt die von Bebauung freie Fläche vor den Verteidigungsanlagen mittelalterlicher Festungsanlagen. An der Stelle des Hertie Kaufhauses wird ein weiter grüner Stadtplatz, Glacis Platz, vorge- schlagen, der in Verbindung mit dem Düsseldorfer Platz als Ort der ÖPNV Station vor dem Tor zur Altstadt eine landschaftlich geprägte Passage in die Altstadt charakterisiert. Die Überdachung der Station wird als Solitär in der offenen Bebauungsstruktur vor dem Glacis eindrucksvoll thematisiert. Die Mall am Glacis wird nach Osten verscho- ben und ersetzt dort vorhandene Gebäude. Der Glacis Platz bildet eine nachhaltige Adresse für die gewerblichen Nutzungen der neuen Mall. Das Konzept Glacis interpretiert den historisch gewachsenen Stadtgrundriss, schafft Raum und ermöglicht eine auf die Zukunft hin orientierte unabhängige Fortentwicklung des baulichen Umfeldes. Beim Vergleich der beiden Konzeptansätze wurde im Rahmen der interdisziplinären Zusammen- arbeit das Konzept Glacis auf Grund der größeren Robustheit, der historischen Herleitung und der Chance einer eindrücklichen Alleinstellung der ÖPNV Station im Weiteren ausgearbeitet. Typologie der Freiräume Die stadträumlichen Begebenheiten des OPNV Verkehrsknotens Düsseldorfer Platz in Ratingen ist mit dem gravierenden Mangel behaftet dass der indifferent geformte, nicht gefasste Raum die einem Stadtplatz zuei- genen Qualitäten nicht bietet. Dort wo im gewachsenen Gewebe des Stadtgrundrisses eine kleinteilige Struk- tur aus Gebäuden und Gärten zu erwarten ist, findet sich eine rein funktional begründete Verkehrsanlage als Ergebnis der faktischen Bedingungen der Abwicklung von Erfordernissen der Mobilität. Eine logischer Weise direkte, auffindbare Orientierung dieses im Koordinatensystem der Stadt zentralen Ortes zur Stadtmitte hin, ist zurzeit durch das Kaufhaus Hertie verstellt. Die auf den Zugang zur Altstadt, dem ehemaligen Ort des his- torischen südwestlichen Stadttores am Wall zulaufende Düsseldorfer Straße bildet mit einer Bezugsachse vom Tor zum ÖPNV Knoten einen räumlich ungünstigen, spitzen Winkel. Hinter den südlich an der Straße gelege- nen Flurstücken, auf der Gartenseite, im Abschnitt vom Tor bis zur Hans-Böckler-Straße (Zu- bzw. Abfahrt der Busse und Straßenbahnen) bilden ein Gebäudeensemble mit Inselcharakter. Die Erfordernisse der Mobilität und der Stadtgrundriss fallen auseinander. Eine Konkurrenz des durch die Menschen belebten Umsteige- und Haltepunktes mit einer zunehmend auf den motorisierten Fahrverkehr reduzierten Düsseldorfer Straße wertet schlimmstenfalls beide Orte ab. Die Gebäudeinsel verliert die Einbindung in das Gewebe des Stadtgrundrisses. Ausgehend von zwei unterschiedlichen Ansätzen wurden durch die Verfasser Lösungen zur Verbesserung der stadt- und freiraumplanerischen Einbindung des Haltepunktes auf dem Düsseldorfer Platz untersucht. Das Konzept Kolonnadengasse orientiert sich am historischen Stadtgrundriss und thematisiert den Charakter der Gartenseite des Planungsraumes durch eine Gartenkolonnade mit Gewerbeangebot für die Laufkundschaft. An Stelle des Hertie Kaufhauses wird eine „Mall“ vorgeschlagen, deren zentrale Achse eine öffentliche Passage (Galerie) den Düsseldorfer Platz mit dem Stadttor verbindet. Die überdachte „ Neue Gasse“ schafft einen Sicht- und Wegebezug vom Tor zum Haltepunkt am Düsseldorfer Platz. Der Düsseldorfer Platz fungiert als Bindeglied Grünräume Platzflächen Wegebeziehungen Nutzungskonzept Grünräume Platzflächen Nutzungskonzept Wegebeziehungen Konzept „Glacis“ Schwarzplan mit städtebaulichen Ergänzungen M 1:2000 Konzept „Glacis“ Düsseldorfer Platz mit Blick zum Stadttor Explosionsisometrie der städtebaulichen Ebenen Konzept „Glacis“ -Bauliche Struktur und Nutzungsverteilung- Konzept „Kolonnadengasse“ -Bauliches Konzept- Konzept „Glacis“ -Bauliches Konzept- Konzept „Kolonnadengasse“ - Blick auf den Düsseldorfer Platz Konzept „Kolonnadengasse“ Schwarzplan mit städtebaulichen Ergänzungen M 1:2000 Konzept „Glacis“ - Blick auf den Düsseldorfer Platz Konzept „Glacis“ - Fußgängerperspektive Konzept „Kolonnadengasse“ - Fußgängerperspektive Konzept „Kolonnadengasse“ -Bauliche Struktur und Nutzungsverteilung- Historische Stadt Ratingen mit Stadtmauer und Glacis

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  • Ratingen - Düsseldorfer Platz Lützow 7 Garten- und Landschaftsarchitekten C. Müller J. Wehberg / Petzinka Pink Architekten Blatt 1

    Kleingewerbe und Dienstgebäude der Rheinbahn Überdachung der zentralen Haltestelle

    Bürogebäude und Gastronomie Kolonnaden

    zwischen Passage und überdachtem Haltepunkt an der Hans-Böckler-Straße. Die zum Platz hin orientierte Mall, ein gewerblich genutzter Neubau im Bereich des alten Polizeigebäudes, schaffen Adresse. Die ca. 10m Tiefe Ko-lonnade hegt die Gärten der Gebäudeinsel schützend und behutsam ein und bindet die Haltestelle an den neuen Platz an. Nach Süden hin orientiert ergänzt die Platzfläche vor der Kolonnade die Angebote der gewerblichen Nutzungen. Eine Beteiligung (PPP) der Eigentümer unter zusätzlicher Nutzung der Grundstücke wäre möglich. Die Sequenz der Raumfolge Stadttor - Neue Gasse- Düsseldorfer Platz - ÖPNV Station verspricht eine neue Qualität der fußläufigen Anbindung der Stadtmitte und berücksichtigt den Maßstab der gewachsenen Stadt.

    Das Konzept Glacis nimmt konsequent Bezug auf den Grundriss der gewachsenen Stadt mit ihrem mittelalterlichen Altstadtkern. Ein Glacis beschreibt die von Bebauung freie Fläche vor den Verteidigungsanlagen mittelalterlicher Festungsanlagen. An der Stelle des Hertie Kaufhauses wird ein weiter grüner Stadtplatz, Glacis Platz, vorge-schlagen, der in Verbindung mit dem Düsseldorfer Platz als Ort der ÖPNV Station vor dem Tor zur Altstadt eine landschaftlich geprägte Passage in die Altstadt charakterisiert. Die Überdachung der Station wird als Solitär in der offenen Bebauungsstruktur vor dem Glacis eindrucksvoll thematisiert. Die Mall am Glacis wird nach Osten verscho-ben und ersetzt dort vorhandene Gebäude. Der Glacis Platz bildet eine nachhaltige Adresse für die gewerblichen Nutzungen der neuen Mall. Das Konzept Glacis interpretiert den historisch gewachsenen Stadtgrundriss, schafft Raum und ermöglicht eine auf die Zukunft hin orientierte unabhängige Fortentwicklung des baulichen Umfeldes.

    Beim Vergleich der beiden Konzeptansätze wurde im Rahmen der interdisziplinären Zusammen-arbeit das Konzept Glacis auf Grund der größeren Robustheit, der historischen Herleitung und der Chance einer eindrücklichen Alleinstellung der ÖPNV Station im Weiteren ausgearbeitet.

    Typologie der FreiräumeDie stadträumlichen Begebenheiten des OPNV Verkehrsknotens Düsseldorfer Platz in Ratingen ist mit dem gravierenden Mangel behaftet dass der indifferent geformte, nicht gefasste Raum die einem Stadtplatz zuei-genen Qualitäten nicht bietet. Dort wo im gewachsenen Gewebe des Stadtgrundrisses eine kleinteilige Struk-tur aus Gebäuden und Gärten zu erwarten ist, findet sich eine rein funktional begründete Verkehrsanlage als Ergebnis der faktischen Bedingungen der Abwicklung von Erfordernissen der Mobilität. Eine logischer Weise direkte, auffindbare Orientierung dieses im Koordinatensystem der Stadt zentralen Ortes zur Stadtmitte hin, ist zurzeit durch das Kaufhaus Hertie verstellt. Die auf den Zugang zur Altstadt, dem ehemaligen Ort des his-torischen südwestlichen Stadttores am Wall zulaufende Düsseldorfer Straße bildet mit einer Bezugsachse vom Tor zum ÖPNV Knoten einen räumlich ungünstigen, spitzen Winkel. Hinter den südlich an der Straße gelege-nen Flurstücken, auf der Gartenseite, im Abschnitt vom Tor bis zur Hans-Böckler-Straße (Zu- bzw. Abfahrt der Busse und Straßenbahnen) bilden ein Gebäudeensemble mit Inselcharakter. Die Erfordernisse der Mobilität und der Stadtgrundriss fallen auseinander. Eine Konkurrenz des durch die Menschen belebten Umsteige- und Haltepunktes mit einer zunehmend auf den motorisierten Fahrverkehr reduzierten Düsseldorfer Straße wertet schlimmstenfalls beide Orte ab. Die Gebäudeinsel verliert die Einbindung in das Gewebe des Stadtgrundrisses. Ausgehend von zwei unterschiedlichen Ansätzen wurden durch die Verfasser Lösungen zur Verbesserung der stadt- und freiraumplanerischen Einbindung des Haltepunktes auf dem Düsseldorfer Platz untersucht.

    Das Konzept Kolonnadengasse orientiert sich am historischen Stadtgrundriss und thematisiert den Charakter der Gartenseite des Planungsraumes durch eine Gartenkolonnade mit Gewerbeangebot für die Laufkundschaft. An Stelle des Hertie Kaufhauses wird eine „Mall“ vorgeschlagen, deren zentrale Achse eine öffentliche Passage (Galerie) den Düsseldorfer Platz mit dem Stadttor verbindet. Die überdachte „ Neue Gasse“ schafft einen Sicht- und Wegebezug vom Tor zum Haltepunkt am Düsseldorfer Platz. Der Düsseldorfer Platz fungiert als Bindeglied

    Grünräume Platzflächen

    Wegebeziehungen Nutzungskonzept

    Grünräume Platzflächen

    NutzungskonzeptWegebeziehungen

    Konzept „Glacis“ Schwarzplan mit städtebaulichen Ergänzungen M 1:2000

    Konzept „Glacis“Düsseldorfer Platz mit Blick zum Stadttor

    Explosionsisometrie der städtebaulichen Ebenen

    Konzept „Glacis“-Bauliche Struktur und Nutzungsverteilung-

    Konzept „Kolonnadengasse“ -Bauliches Konzept-

    Konzept „Glacis“-Bauliches Konzept-

    Konzept „Kolonnadengasse“ - Blick auf den Düsseldorfer Platz

    Konzept „Kolonnadengasse“ Schwarzplan mit städtebaulichen Ergänzungen M 1:2000

    Konzept „Glacis“ - Blick auf den Düsseldorfer Platz Konzept „Glacis“ - Fußgängerperspektive Konzept „Kolonnadengasse“ - Fußgängerperspektive

    Konzept „Kolonnadengasse“-Bauliche Struktur und Nutzungsverteilung-Historische Stadt Ratingen mit Stadtmauer und Glacis