11/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Porträt: Sonja Zwazl, Wirtschafts- kammerpräsidentin, 16 Topstory: Übungen auf Landesebene, 8 Übungsherbst Übungsherbst Feuerwehr-Spezialisten proben den Ernstfall Feuerwehr-Spezialisten proben den Ernstfall Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 11 · 2009 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 11 · 2009

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Interview mit dem NÖ Landessanitätsdirektor, Digitalfunk-Kongress, Übungen: „DISCONEX09“, Übungen: Landestauchübung, Übungen: Landesstrahlenschutzübung, Porträt: Sonja Zwazl WKNÖ, Fotostrecke: Überprüfung eines Feuerlöschers, Brandursachenermittlung, Leiner-Brand 1989, Brandschutz: Falsche Taktik – Große Schäden, Brandschutzforum NÖ, Unimog des NÖ LFV in Weitra, Feuerwehrhaus Wr. Neudorf, Millionenshow-Gewinn für Feuerwehrjugend, Historisches: Wege zum Bau und Fall der Berliner Mauer

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P.b.b.Verlagspostamt1140Wien·08Z037934M·www.noelfv.at

Porträt:Sonja Zwazl, Wirtschafts-kammerpräsidentin, 16

Topstory:Übungen aufLandesebene, 8

ÜbungsherbstÜbungsherbstFeuerwehr-Spezialisten proben den ErnstfallFeuerwehr-Spezialisten proben den Ernstfall

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren11 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren11 · 2009

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Der Österreichische Bundes-feuerwehrverband (ÖBFV)feierte am 11.November sein120-jährigesGründungsjubiläum.Seine weitere Entwicklung liegtim Interesse aller Landesfeuer-wehrverbände.Gerade demNiederösterreichischen Landes-feuerwehrverband muss es einAnliegen sein, den ÖBFV zufördern und voranzubringen.

Im Wiener Rathaus, wo vor120 Jahren im Magistratssaal der„Ständige Österreichische Feuer-wehr-Ausschuss“ gegründet wurde,haben sich neben dem Bundes-präsidenten und Vertretern derBundesregierung auch viele Ver-treter der befreundeten Einsatzor-ganisationen, der Gesetzgebungund Verwaltung sowie der Wirt-schaft und der Medien eingefun-den, um dieses Jubiläum zu feiern.

In der Zukunft wird eine starkeBundesvertretung gefragt sein,die die überregionalen Interessenauch der niederösterreichischenFeuerwehren entsprechendvertreten kann. Angelegenheitenwie ausreichende Gesundheits-vorsorge, Ausweitung des Feuer-wehrführerscheins auf Fahrzeugebis zu 5,5 Tonnen, Einführungder Rettungsgasse, Dienstfreistel-lungen und ausreichende Finan-zierung des Feuerwehrwesenswerden nicht in St. Pöltenentschieden, sondern in derBundeshauptstadt.Andere Einsatzorganisationenwie das Bundesheer oder diePolizei werden über ihreMinisterien vertreten, das RoteKreuz, der ASBÖ oder auch derÖAMTC verfügen ebenfalls übereine starke Bundesvertretung.

Nicht nur weil auch viele Nieder-österreicher im ÖBFV tätig sind,sollte es uns also ein Anliegensein, unsere Bundesvertretungnach Kräften zu unterstützen.Was dem ÖBFV nützt, kommtschließlich auch jedem einzelnenFeuerwehrmitglied in Nieder-österreich zugute. Unsere Feuer-

wehrmitglieder wollen ebengenauso wie alle anderenSchlüsselkräfte in Österreichausreichend geimpft sein undhaben das Recht, dass ihre Anliegenebenso gehört werden wie dieanderer freiwilliger Helfer!

Schon bald sollte die sogenannte„stille Zeit“ des Jahres anbre-chen. Unsere Bewerbe und Groß-übungen sind abgeschlossen, dasgroße Hochwasser ist wohl vor-bei, nur ein extremer Schneefallkönnte uns noch zu schaffen ma-chen. Wir können daher wiedermehr Zeit mit unseren Familienverbringen und ein wenig zurRuhe kommen.

Die Zeitschrift„NEWS“ holt nununsere Feuerwehrheldinnenund -helden vor denVorhang.In einer zwölfteiligen Serie wirdüber die Leistungen der österrei-chischen Feuerwehren berichtetund zum Abschluss der tapfersteFeuerwehrmann bzw. Feuer-wehrfrau des Landes gewählt.Mit dieser Aktion werden unsereLeistungen gewürdigt und bedankt.Vielleicht stößt diese Aktion inder „stillen Zeit“ auf die Ohrenjener, die sonst für die Feuerweh-ren eher taub zu sein scheinen.Es muss ja nicht erst sein, dassein Feuerwehrmitglied an FSMEoder an Hepatitis erkrankt, biswir endlich dagegen geimpftwerden. Es muss auch nicht sein,dass wir eines Tages vielleichtkeinen Fahrer für einen Einsatzfinden, nur weil ihm sein B-Füh-rerschein nicht erlaubt, das benö-tigte Einsatzfahrzeug zu lenken.

Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des ÖsterreichischenBundesfeuerwehrverbandes

Ohren auf für die Anliegender Feuerwehr

Was demÖsterreichischenBundesfeuerwehr-verband nützt, kommtauch jedem einzelnenFeuerwehrmitglied inNiederösterreichzugute. Die Forderungdes ÖBFV mussuns daher allen einAnliegen sein.

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Brandaus: Inhalt

Das Jubiläum „140 Jahre NÖ LFV„ istvorbei – klar definierte Zukunftspläneund das Leitbild der NÖ Feuerwehren

bleiben. Um dieseLeitlinien auch nach-haltig zu verbreitenund zu verdeutlichen,bringt Brandaus abdieser Ausgabe eineKolumne, in der An-gelika Zedka das ge-samte Leitbild Schrittfür Schritt vorstellt.

Porträtiert wurde für dieses Heft dieWirtschaftskammerpräsidentin undBundesrätin Sonja Zwazl. Die WKNÖ-Chefin sprach mit Brandaus über ihrenWerdegang in der Wirtschaft und ihrenBezug zur Freiwilligen Feuerwehr.

Das Schwerpunktthema ist diesmal –nebst den Übungen auf Landesebene –der Brandschutz. Eine Serie von Beiträ-gen zu diesem Thema beginnt mit derFotostrecke auf Seite 18. Unter anderemwird über den 28. Brandschutztag undeinen der Fachvorträge dieses Eventsberichtet.

Dazu und zu der bevorstehenden „stil-len Jahreszeit“ passend, findet man inder Heftmitte wieder neues Materialfür die Schaukästen der NÖ Feuerweh-ren: Öffentlichkeitsarbeit in Form einesPlakates zum Thema Brandschutz inden Feiertagen.

Wer noch auf der Suche nach demperfektenWeihnachtsgeschenk ist,könnte auf Seite 29 fündig werden:Das Jubiläums-Buch und die Jubiläums-Münze des NÖ Landesfeuerwehrver-bandes als wertvolle Geschenksideen!

Über ein weiteres aktuelles Jubiläum,das gerade für Niederösterreich nichtunbedeutend ist, lesen Sie ab Seite 54:Im November jährt sich der Fall derBerliner Mauer.

Bei diesen und vielen anderen Themenwünscht die Redaktion viel Spaß undInteresse mit dem neuen Brandaus!

VollerMotivationin den Winter

Interview mit dem NÖ Landessanitätsdirektor 6

Digitalfunk-Kongress 7

Übungen: „DISCONEX09“ 8

Übungen: Landestauchübung 12

Übungen: Landesstrahlenschutzübung 14

Porträt: Sonja Zwazl WKNÖ 16

Brandaus: NewsKurzmeldungen 40

Gloggnitz: Brandstifter gefasst 42

Brandaus: DialogMillionenshow-Gewinn für Feuerwehrjugend 46

Kolumne: „Freiwillig“ 47

Fragen an den LFKDT, Kontakte im NÖ LFKDO 48

Leserbriefe 49

Jugend 50

Brandaus: AlbumVermischtes 52

Historisches: Wege zum Bau und Fall der Berliner Mauer 54

Brandaus: RubrikenCartoon „Flo & Co“ 51

Feuerwehr-Fragebogen 59

Vorwort 3

Editorial 4

Brandaus: WissenFotostrecke: Überprüfung eines Feuerlöschers 18

Brandursachenermittlung 20

Leiner-Brand 1989 22

Brandschutz: Falsche Taktik – Große Schäden 26

Plakat „Sicherheit in den Feiertagen“ (zum Herausnehmen) 30/31

Brandschutzforum NÖ 32

Unimog des NÖ LFV in Weitra 36

Feuerwehrhaus Wr. Neudorf 38

Brandaus: Topstories

Mathias Seyfert

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Alle 8 Minuten kommt es im Schnitt zu einem Einsatz der NÖ Feuerwehrmitglieder.

Jährlich rücken die NÖ Feuerwehren zu rund 67.000 Einsätzen für Ihre Sicherheit aus. Durch ein schnelles Eingreifen der Feuerwehren können Schäden in Millionenhöhe oft verhindert werden. Voraussetzung für ein rasches Handeln vor Ort ist die zuverlässige Alarmierung und Mobilisierung der zuständigen Feuerwehren. Schnelle Hilfe durch hoch sichere Alarmierung über ipNET. Mit der innovativen Entwicklung der ipNET Alarmzentrale hat Ascom die Evolution der Alarmierungslösungen vorangetrieben und setzt damit auf die neueste Technologie zur hoch sicheren Alarmübertragung ipBreitband und GSM/GPRS.

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Brandaus: TopstoriesBrandaus: Topstories

„Um Gottes Willen –keine Panik“, beruhigtder Landessanitätsdirek-tor von NiederösterreichDr. Alfred de Martin,wenn das Stichwort„Schweinegrippe“ fällt.Der oberste Medizinerdes Landes ist derzeit beiden Medien ein gefragterGesprächspartner. DieFrage, ob Feuerwehrmit-glieder zur sogenanntenRisikogruppe gehören,beantwortet der Arzt miteinem eindeutigen „Nein“.

Interview: Angelika Zedka

Brandaus:Was ist dieSchweinegrippe und wieerkennt man sie?

de Martin:Die Schweine-grippe ist eine Infektion mitViren vom Typ Influenza A(H1N1), die Ende April die-ses Jahres in Mexiko und inden USA aufgetreten ist. Eshandelt sich um ein neuarti-ges Schweineinfluenzavirus,das nicht nur vom Schweinauf den Menschen, sondernauch von Mensch zu Menschübertragen wird. Wie die

Schweinegrippe:„Bitte keine Panik!“

saisonale Grippe äußertsich die Schweinegrippe alsAtemwegserkrankung mitplötzlichem Fieberanstieg,Muskel-, Kopf- und Gelenks-schmerzen.

Brandaus: Sind die Sympto-me für Laien erkennbar?

de Martin: Fieber, Schüttel-frost und Gliederschmerzengehen zumeist auch Schwä-che, Müdigkeit, Halsschmer-zen und trockener Reizhus-ten einher. Besonders beiKindern kommt es auch zuÜbelkeit und Durchfall.

Brandaus: Wie gefährdetsind Feuerwehrmitglieder,von der Schweinegrippeangesteckt zu werden?

de Martin:Nicht mehr alsjeder andere Mensch, dernormal im Berufsleben stehtund Kontakt mit anderenhat. Feuerwehrleute zählennicht zur Risikogruppe. DieRisikogruppe setzt sich ausKindern ab dem 6. Lebens-monat, aus Schwangeren abder 15. Schwangerschafts-woche und aus Erwachsenenbis zum 49. Lebensjahr sowieaus chronisch Erkranktenzusammen.

Brandaus:Wie viele Fällegibt es derzeit in Österreich?

de Martin: Bis heute (10. 11.)haben wir Österreich weitrund 1.000 bestätigte Fälle,in Niederösterreich sind es147. Wenig im Vergleich miteiner saisonalen Grippe, wowir pro Woche in etwa 20.000Erkrankte haben.

Brandaus: Wie kann mansich am besten vor derSchweinegrippe schützen?

de Martin:Man schützt sicham besten dadurch, indemman näheren Kontakt zu in-fizierten Menschen meidet.Also kein Begrüßungsbussi,so wenig Händeschüttelnwie möglich, regelmäßigHände waschen, und zwarmit Wasser und Seife,Papiertaschentücherverwenden und diese nacheinmaligem Gebrauch ineinem verschließbarenBehälter entsorgen.

Brandaus: Soll man sichimpfen lassen?

de Martin:Wer möchte, dersoll sich impfen lassen.Die jüngsten Erfahrungenzeigen, dass insbesonderejüngere Menschen anfälligfür den H1N1-Virus sind.Seit 9. 11. besteht für jedendie Möglichkeit, sich inNiederösterreich bei allenBezirkshauptmannschaften,in Statutarstädten bei denMagistraten, impfen zulassen. Mit E-Card kostetdas die Rezeptgebühr von4,90 Euro, ohne Cardbeträgt der Tarif 8 Euro.Die Entscheidung übereine Impfung muss aberjeder einzelne für sichselbst treffen.

Influenza A(H1N1): Interview mit dem NÖ Landessanitätsdirektor Dr. Alfred de Martin

Dr. Alfred de Martin: „Feuerwehr keine Risikogruppe“

Foto:zVg

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Im Rahmen des TETRONFORUM wird im am 13. und14. Jänner 2010 im Kon-gresszentrum Innsbruckder erste Digitalfunk Kon-gress Österreichs stattfin-den. Der Kongress richtetsich an alle Mitglieder vonEinsatzorganisationen undBehörden mit Sicherheits-aufgaben und dient zumpersönlichen Erfahrungs-austausch sowie derWeitergabe von Erfah-rungsberichten und Infor-mation über Innovationender Industrie und Technik.

Aus Anlass des vierjährigenEinsatzes von Digitalfunkin Tirol findet der Auftakt-Kongress, am 13.–14. Jänner2010 in Innsbruck satt.Ca. 500 Teilnehmer aus allenBlaulichtorganisationenwerden erwartet, danebenExperten zu Netzausbauund den Funkgeräten.Eröffnet wird der Kongressdurch Innenministerin Fekter.

Das Programm richtet sichmit Vorträgen von Einsatz-organisationen, Diskussions-runden und Aussteller sowieeinem abendlichen, lockerenBranchentreffen ausschließ-lich an Mitglieder von Blau-lichtorganisationen.

Das TETRON FORUM hatsich als Aufgabe gestellt, eineKommunikationsplattformfür die Einsatzorganisationen

13.— 14. 1. 2010: Kongresszentrum Innsbruck

und Behörden mit Sicher-heitsaufgaben zu bieten.

Im Vordergrund steht derErfahrungsaustausch inner-halb der Organisationenzum effizienten Einsatz desDigitalfunks sowie dieVorstellung von Neuerungenund Entwicklungen. Danebenist das persönliche Gesprächein ganz wesentlicher Teileiner guten Verständigung.Um diese direkte Kommuni-kation sowie den persönli-chen Kontakt zu fördern undeinen Meinungsaustausch inden „eigenen Reihen“ zu er-möglichen, wurde der Digi-talfunk-Kongress ins Lebengerufen.

Das TETRON FORUM undder Kongress wurden aufAnregung der Digitalfunk-Anwender gestaltet und bie-ten einen Informations- undErfahrungsaustausch unterden Einsatzorganisationen.Der Digitalfunk-Kongress istein gemeinsames Treffenaller, die Funk als ein ganzwesentliches Werkzeug füreinen erfolgreichen Einsatznutzen. Sie geben dem Themaein bedeutendes Gewicht fürzukünftige Entscheidungen.

Zur Teilnahme sind alleMitglieder von Einsatzorga-nisationen mit Sicherheits-aufgaben eingeladen.Programmvorschau undAnmeldung unterwww.tetron.at/forum.

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„DISCONEX09“:Spezialisten übenauf Landesebene

„DISCONEX09“:Spezialisten übenauf Landesebene

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Zusammenarbeit war das oberste Gebot bei den

herbstlichen Großübungen – auch bei der „DISCONEX09“:

Vier Kranfahrzeuge der NÖ Feuerwehren

heben gemeinsam einen 55t-Stahltank.

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der Katastrophenhilfsdienst-Bereitschaft Niederösterreich (KHD-BER NÖ) seit der Neugliederung.An dieser Großübung nahmen210 Feuerwehrmitglieder mit57 Fahrzeugen aus ganz NÖ teil.

Darunter befanden sich vierKranfahrzeuge der Feuerwehr, diezum ersten Mal gemeinsam übten:Es galt einen Stahltank miteinem Gewicht von ca. 55 Tonnenzugleich anzuheben und mit einemSchwerlasttransporter an einenanderen Platz am Übungsgeländezu bringen.

Text und Fotos:

Norbert Stangl, Mathias Seyfert

ÜbungsannahmeAufgrund schwerer Stürme mit orkan-

artigem Ausmaß sowie Starkregenfällenmit daraus entstehendem Hochwasserist die 21. Katastrophenhilfsdienst(KHD)-Bereitschaft im Einsatz. Sie solldas Hochwasser abpumpen sowie einenvom Sturm umgeworfenen 55 Tonnenschweren Stahltank abtransportieren.Zudem ist durch Aufschwimmen einesanderen, kleineren Tanks Flüssigkeitausgetreten, die abgepumpt werdenmuss. Nun wird Unterstützung durchTeile der KHD-Bereitschaft NÖ angefor-dert. Der Landesführungsstab wird ein-gerichtet und das KHD-Bereitschafts-kommando NÖ alarmiert.Dekontaminations-Straße in Wr. Neustadt im Einsatz

... als schlagkräftige Feuerwehreinheit

Organisiertes Vorgehen im Verband ...

„DISCONEX09“:KHD-Bereitschaft NÖ gefordert

Katastrophenhilfsdienst auf Landesebene:

Die Sonderdienste und der Katastrophenhilfsdienst des NÖ

Landesfeuerwehrverbandes sind Einheiten, die dann in Aktion

treten, wenn überörtliche Hilfeleistung bei Katastrophen und

Großschadensereignissen notwendig ist. Sie unterstützen

die einzelnen Feuerwehren bei ihren Einsatzaufgaben mit

speziellem Gerät, besonderem Fachwissen und zusätzlichen

Personalressourcen. Zusätzlich zu den Ausbildungen und

Übungen innerhalb der Gruppen des jeweiligen Sonderdienstes

und der einzelnen KHD-Züge wird einmal jährlich auf

Landesebene trainiert. Professionelle Zusammenarbeit

ist die Grundlage für gemeinsamen Einsatzerfolg im Groß-

schadensfall. Brandaus stellt drei dieser „Landesübungen“

auf den folgenden Seiten vor.

Von 9. bis 10. Oktober fand die„DISaster CONtrol EXercise 09“am ABC- & Katastrophenhilfe-übungsplatz des Österr. Bundesheeres„Tritolwerk“ in Wr. Neustadt statt.Sie war die erste gemeinsame Übung

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KHD-Bereitschaft NÖDer NÖ Landesfeuerwehrverband ist

verpflichtet, aus den Mannschaften undGeräten der Feuerwehren besondereEinrichtungen für den Katastrophen-hilfsdienst (KHD) zu schaffen und zuerhalten sowie für deren einheitliche

Ausbildung zu sorgen. Um diesemgesetzlichen Aufgaben nach dem NÖKatastrophenhilfegesetz zu entsprechen,regelt eine im Jahr 2006 neu erarbeiteteDienstanweisung die Aufstellung undOrganisation der 21 KHD-Bereitschaftenim NÖ Landesfeuerwehrverband und

der KHD-Bereitschaft NÖ. Eine flexibleGliederung der Einsatzelemente derKHD-Züge ermöglicht eine auf dasjeweilige Einsatzszenario abgestimmte,bedarfsorientierte Zusammensetzungder erforderlichen Einsatzfahrzeuge undGeräte.

Gefordert: Hebetechnik … … Schadstoff-Profis und … … Pumpenleistung

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Voller Einsatz an der Sonderpumpanlage 900

????????????

Fortbildung in Tulln:

Feuerwehrtaucher des NÖ LFVauf dem Prüfstand

Jährliche LeistungsbeurteilungLandestauchübung:

Der Tauchdienst des Niederösterrei-chischen Landesfeuerwehrverbandsist angehalten, jährlich Fortbildun-gen und eine Landestauchübung ab-zuhalten. In diesem Jahr wurde dasTauchbecken in der NÖ Landesfeuer-wehrschule in Tulln als Übungsortgewählt. 48 Taucher stellten sichdem Training.

Text: Richard Berger

Fotos: TG Ost

Die Ausbildung im Tauchdienst ist eineBesondere – Brandaus berichtete in derSeptember-Ausgabe. Aber nach der drei-jährigen Ausbildung ist es damit nichtgetan. Neben den laufenden Übungenund Einsatztätigkeiten in den einzelnenTauchgruppen treffen sich die Taucheraus dem ganzen Bundesland einmaljährlich zu einer Landestauchübung, beiwelcher nicht nur die Zusammenarbeitzwischen den Tauchgruppen geübt wer-den soll. Neben der eigentlichen

Übungsannahme – „Pkw-Bergung auseinem Gewässer mit vermisster Person“– stellten sich 48 Taucher den jährlichenÜberprüfungskriterien und dem tauch-ärztlichen Check.

Die im Stationsbetrieb geführteLandestauchübung hatte in diesem Jahrneben dem klassischen Streckentauchenauch Stationen aus der Ausbildung zubieten. So musste bei einer Station derTaucher ohne Gerät (Apnoe) auf denGrund des Beckens abtauchen und

Feuerwehrtaucher am Übungsgelände der Landesfeuerwehrschule

DISaster CONtrol EXercise 09Vier Großpumpen wurden beim Pop-

penteich eingesetzt und übten die Zu-sammenarbeit bei der Wasserförderungüber längere Strecken. Der Schadstoff-zug war an einem weiteren Szenario im„Tritolwerk“ im Einsatz: Die Aufgabe da-bei war es, 8.000 Liter ausgelaufene„Salz-säure“ (Übungsannahme) abzupumpenund einer Fachfirma zur Entsorgung zuübergeben. Diese Aufgaben wurden ab-gearbeitetunderfolgreichabgeschlossen.

Landesbranddirektor-Stv. Armin Blutschlobte bei der Nachbesprechung die„Disziplin und Professionalität derTeilnehmer, die einen reibungslosenÜbungsablauf ermöglichte“ und dankteallen mitwirkenden Feuerwehren. Wert-volle Erkenntnisse aus der erfolgreichenZusammenarbeit – von sonst selbststän-dig tätigen Einheiten – fließen in dieEinsatzplanung und Organisation derKHD-Bereitschaft Niederösterreich ein.

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so Friedrich Brandstetter weiter.Ebenfalls im Rahmen der Landes-

tauchübung wurde die Dienstbespre-chung zwischen den Gruppenkomman-dantenunddemLandestauchkommandoabgehalten. Sowohl das nächstjährigeBudget als auch der Status der baldauszuliefernden Tauchdienstfahrzeugekonnten dabei besprochen werden.

diverse Knoten unter Wasser an einemGrundgewicht anschlagen. „Immer wie-der kommt es vor, dass eine Leine –schnell und ohne Gerät – an einem zubergenden Gut angeschlagen werdenmuss“, berichtet Landestauchdienst-kommandant Friedrich Brandstetter imBrandaus-Gespräch. Auch das theoreti-sche Wissen bei der Station „Abstiegsbe-

Die Bergung eines Pkws und die Suche nach einer vermissten Person … … standen am Übungsprogramm

rechnung“ ist für die Praxis unentbehr-lich: „In den Gewässern, in welchen wirim Einsatz tauchen, können wir kaumauf unsere Instrumente sehen, ge-schweige denn einen Tauchcomputerablesen. Der Einsatzleiter muss genauwissen, wann welches Tauchteam an dieOberfläche kommen muss. Das Signalzum Auftauchen gibt der Leinenmann“,

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Brandaus: Topstories14

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LBD Buchta und andere hochrangige Besucher

Entnahme einer Wasserprobe

Truppenübungsplatz Allentsteig,Bezirk Zwettl: Anfang Oktober wur-den die Waffenübungen für einen Tageingestellt. Der Anlass: die jährlicheLandesübung des SonderdienstesStrahlenschutz der Feuerwehr. EinenTag lang übten Sonderdienst-Mitglie-der aus allen Bezirken gemeinsammit Kameraden von Bundesheer,Polizei und Rotem Kreuz für Unfällemit radioaktiven Stoffen. Schonseit einigen Jahren erfreut sich dieLandesübung stetig wachsenden Zu-spruchs – in diesem Jahr wurde nunerstmals die magische Grenze von100 übenden Kräften überschritten.

terstützung des Roten Kreuzes möglich.Die Annahme: Nach einem Strahlenun-fall wurde ein kontaminierter Patient mitdem Rettungswagen transportiert. Nun,nach Übergabe im Krankenhaus sinddas Rettungsteam und das Fahrzeug aufradioaktive Verunreinigungen zu über-prüfen. Muss dekontaminiert werden,oder kann das Fahrzeug wieder ohneEinschränkungen für den Rettungs-dienst verwendet werden? Diese Ent-scheidung musste von den Übungsteil-nehmern getroffen werden.Von Mitarbeitern der Strahlenschutz-akademie Seibersdorf/Seibersdorf La-boratories GmbH wurde eine Übungs-station betreut, bei der die Teilnehmereinen Gefahrgut-Transport zu kontrol-lieren hatten. Ist das Fahrzeug richtig ge-kennzeichnet? Passen Ladung undTransportpapier zusammen?Werden dieDosisleistungs-Grenzen eingehalten,und ist die Ladungssicherung in Ord-nung? Wichtige Fragen, die bei einemVerkehrsunfall entscheidend sein kön-nen.

Sichern von VerkehrswegenMit Unterstützung des Bundesheeres

wurde bei einer weiteren Station das„Freimessen“ einer Straße geübt: Strah-lenquellen befinden sich neben derStraße – darf diese für denVerkehr freige-geben werden? Ist es nötig, eine Min-destgeschwindigkeit vorzuschreiben?Und dürfen auch Fußgänger die Straßenutzen? Hier wurde außerdem mit tech-nischer Unterstützung ein elektroni-sches Lagebild gezeichnet, indem Mess-werte direkt mit GPS-Daten gekoppeltund im Anschluss ausgelesen wurden.

Zusammenstoß vonFluggerätenSehrspektakulärwardieÜbungsstation

am Brandübungsplatz des Luftfahrzeug-Rettungszentrums. Die Übungsannah-me: Ein Zusammenstoß zwischen Hub-schrauber und Flugzeug. Es kommt zurBeschädigung der im Flugzeug transpor-tierten Strahlenquelle – auf welchemWege kann dennoch die Menschenret-tung durchgeführt werden?Welche Dosiswird dabei aufgenommen, und wie kannman die Einwirkung der Strahlung mini-mieren?

ProbenahmeZu guter Letzt wurde bei der fünften

Station das richtige Vorgehen bei derProbenahme geübt: das richtige Anlegender Schutzbekleidung, die Entnahme

Strahlenschutz im SperrgebietUnfälle mit radioaktiven StoffenLandes-Strahlenschutzübung:

Ein Grund, warum viele jedes Jahrwieder gerne zur Übung kommen,sind zweifelsohne die sehr realis-tisch dargestellten und immerwieder neuen Übungsszenarien.Nicht zum ersten Mal wurde diesesLob auch von den befreundeten Ein-satzorganisationen ausgesprochen.Brandaus berichtet, womit dieStrahlenspürer in diesem Jahrkonfrontiert waren.

Text und Fotos: Stefan Schönhacker

Ein herausforderndes, aber dennochrealistisches Szenario war dank der Un-

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Kontaminationskontrolle am Rettungswagen

besuchte die Übung ebenso wie derLeiter der ABC-Abwehrschule, BrigadierNorbert Fürstenhofer, und BernhardSchlichtinger, der Leiter der AbteilungFeuerwehr und Zivilschutz. Auch mehre-re Amtssachverständige für Strahlen-schutz waren vor Ort, ebenso hochrangigeVertreter von Polizei und Rotem Kreuz.Besonderer Dank gilt an dieser StelleOberst Josef Fritz, Kommandant desTruppenübungsplatzes, durch dessen

Gastfreundschaft diese Übung erst mög-lich wurde!

Für alle, die nun auf den Geschmackgekommen sind: Die nächste Landes-übung Strahlenschutz wird voraussicht-lich am 16. Oktober 2010 im Bezirk Am-stetten stattfinden – hoffentlich wiedermit mehr als 100 Übungsteilnehmern.

Mehr über den Sonderdienst Strahlen-schutz und zu den vergangenen Veran-staltungen: www.strahlenschutz.cc

Sonderdienst-Kommandant Aspek

einerWasserprobe, die Suche nach mög-lichen Kontaminationen sowie dasrichtige Ablegen der Schutzbekleidung.Auf diese Weise kann der größtmöglicheEigenschutz erreicht werden.

Von der hohen Qualität der Übungs-stationen und vom hohen Ausbildungs-stand der Übenden konnten sich zahlrei-che hochrangige Besucher vor Ort über-zeugen. ÖBFV-Präsident und Landes-feuerwehrkommandant Josef Buchta

EXTERNE MODULE IM BEZIRK Industrieviertel Mostviertel Waldviertel WeinviertelBaden Lilienfeld Gmünd Gänserndorf

RE10 – Rechtl. u. organ. Grundlagen 22. 02. 23. 02. 24. 02. 25. 02.RE20 – Rechtl. u. organ. Grundlagen f. d. Einsatz 05. 03. 04. 03. 03. 03. 02. 03.FÜ90 – Verhalten vor der Einheit 23. 04. 20. 04. 23. 04. 20. 04.AU11 – Ausbildungsgrundsätze 15. 03. 16. 03. 15. 03. 16. 03.AU12 – Gestaltung v. Einsatzübungen 25. 03. 26. 03. 25. 03. 26. 03.BD10 – Löschmittelbedarf f. d. Einsatz 08. 04. 09. 04. 08. 04. 09. 04.BD20 – Löschwasserförderung 14. 04. 16. 04. 14. 04. 16. 04.VB10 – Vorbeugender BS, Grundlagen f.d. FWKdt 26. 02. 08. 03. 26. 02. 08. 03.VB15 – Pläne im Feuerwehrdienst 19. 03. 30. 03. 19. 03. 30. 03.VW12 – Einsatzverrechnung 16. 03. 15. 03. – –VW11 – Versicherungen – 26. 04. 27. 04. –

Termine 1. Halbjahr 2010

Die externen Module werden wiegewohnt in den Landesviertelnangeboten.Zusätzlich wird der Bezirk, in dem dieAusbildung stattfindet, genannt. (Die

Austragungsbezirke werden in abwech-selnder Reihenfolge eingeteilt.) Somitkönnen Feuerwehrmitglieder Anfahrts-wege bzw. -zeiten abschätzen und in ihreEntscheidung für den Modulbesuch ein-

beziehen. Der tatsächliche Veranstal-tungsort wird wie bisher mit der Einbe-rufung zum Modul bekannt gegeben.Die Anmeldung ist über FDISK abdem 16. 11. 2009 (18:00 Uhr) möglich.

Externe Module im BezirkLandesfeuerwehrschule:

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Brandaus: Topstories16

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Seit zehn Jahren ist sie Präsidentinder Wirtschaftskammer Nieder-österreich, als Bundesrätin vertrittsie die Interessen der Wirtschaft inder Länderkammer, jeden Samstagsteht sie in ihrem Geschäft inKlosterneuburg und kümmert sichum Kundenwünsche. „Es geht mirgut, es ist alles rund“, sagt SonjaZwazl, die im Interview mit Brandausihre ganze Quirligkeit und ihrenUnternehmungsgeist präsentiert.Ihre Einstellung beeindruckt:„Jeder Mensch ist für sich einSolitär und als solcher ist er zubehandeln.“

Text: Angelika Zedka

Fotos: Seyfert, Moser

„Ich habe einen faszinierenden Job,gemeinsam mit meinen tollen Mitarbei-

tern kann ich so vieles gestalten undIdeen einbringen, die für unsere Unter-nehmen Vorteile und Erleichterungenbringen“,offenbartdieKommerzialrätin,die trotz aller Funktionen – sie ist auchObfrau des NÖ Wirtschaftsbundes – nie-mals die Bodenhaftung verloren hat.

Als „Erfinderin“ der Betriebshilfe inihrer damaligen Funktion als NÖ Obfrauvon „Frau in der Wirtschaft“ ließ sie sichnach erfolgreicher Installierung dieserEinrichtung sogar zur Österreich-Obfrauwählen, um die Betriebshilfe in allenBundesländern umsetzen zu können.

Der Dialogist ihr wichtigFreude bereitet der unkomplizierten

Managerin der direkte und häufigeKontakt mit Unternehmern. Durch ihr„duales Leben“ – im Betrieb zu Hause(„Schönes & Rahmen“) und als WK-

Jeder Mensch ist ein Solitär…Präsidenten – hat sie „zu vielen Dingeneinen anderen Zugang“. Zwazl: „Wennman eine Sache am Konferenztischbespricht, dann erscheint die Durchfüh-rung oft sehr einfach, aber die Realitätsieht dann meistens komplett andersaus.“ Sie bringt ihre Erfahrung ein undscheut sich nicht, zum Beispiel in Ver-handlungen mit den Sozialpartnern, mitdenen sie einen intensiven und gutenDialog pflegt, auch einmal „deutsch“ zureden.

Wenn Sonja Zwazl aus ihrem elegan-ten Büro im 6. Stock der WK-NÖ inSt. Pölten hinuntersieht, dann geht ihr –wie sie versichert – das Herz auf. Dablickt sie nämlich direkt auf den Be-triebskindergarten, der seit 14 Jahren be-steht. „Der Fuhrpark wird immer größer,und wir haben das pure Leben im Haus“,freut sie sich über so manches Kinder-gefährt, das Eltern beisteuern.

Sonja Zwazl – eine Managerin mit BodenhaftungPorträt:

Sonja Zwazl, Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer, Obfrau des NÖ Wirtschaftsbundes und Bundesrätin

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17Brandaus: Topstories

Brandaus 11 · 2009

Als zweifache Mutter, die drei Kindergroß gezogen hat –„Ich habe ein Mündel.Die Eltern sind gestorben, also habe iches zu mir genommen.“ – hat Sonja Zwazleinen guten Draht zur Jugend. In diesemZusammenhang kommt sie auf das Be-rufsinformationszentrum zu sprechen.„Viele wissen nicht um ihre eigenen Stär-ken, daher fehlt ihnen das Selbstwertge-fühl. Bei uns werden sie auf Herz undNieren getestet und dann haben sie esschwarz auf weiß, dass sie in irgendeinerSparte besonders begabt sind. Das gibtSelbstbewusstsein und Motivation“,weiß sie aus Erfahrung.

„Tun, nicht nur reden“Und damit diese jungen Menschen

auch einen Lehrplatz finden können,sind der Präsidentin die Lehrstellenbera-ter ein besonderes Anliegen. Sie stehenJugendlichen und Betrieben gleicher-maßen als Ansprechpartner in SachenLehrstellen zur Verfügung, sollen Betrie-be motivieren, Lehrlinge aufzunehmenund liefern den Unternehmen auch alleInformationen zu Möglichkeiten undFörderungen im Bereich der Jugendbe-schäftigung. „Das ist ein wesentlicherSchritt für den angespannten Arbeits-markt. Allein heuer im Oktober habendie Lehrstellenberater nicht weniger als55 Lehrstellen aufgetan“, hält Zwazl vielmehr vom Tun als vom „nur darüberreden“. 75 Prozent aller Lehrlinge inÖsterreich werden von den sogenanntenKMU (Kleine und Mittlere Unterneh-men) ausgebildet.

Frauen im BerufslebenDass die Praktikerin mit Hausverstand

und Gerechtigkeitssinn natürlich aucheine Lanze für die Frauen bricht, mussnicht extra erläutert werden. „DerWiedereinstieg für Frauen ins Berufs-leben ist mir ein wichtiges Anliegen“,betont sie. Sie selbst hat sich als Alleiner-zieherin von drei Kindern niemals etwasgeschenkt. „Ich hatte viele Höhen undTiefen in meinem Leben“, gesteht sie.„Ich hatte aber auch das Glück, dassimmer zum richtigen Zeitpunkt jemandda war, der mich unterstützt, der mirgeholfen hat.“

Es ist positiv,dass es auch Feuerwehr-frauen gibtBeim Thema Frauen kommt sie auch

auf die Feuerwehren zu sprechen. „Ichbin im Waldviertel aufgewachsen undhabe dort im ländlichen Raum natürlichmitbekommen, welchen Stellenwert dieFreiwilligen Feuerwehren in der Bevöl-kerung haben. Nicht zuletzt, weil auchmein Großvater bei der Feuerwehr war.Ich kann mich auch erinnern, dass jeneBurschen, die zur Feuerwehr gegangensind, unglaublich schnell zu richtigen

Persönlichkeiten gereift sind.“ Dass sichdas Feuerwehrwesen gegenüber denFrauen geöffnet hat, sieht sie überauspositiv. Denn: Uneigennütziges Helfensei für jeden, der sich dazu bereit erklärt,etwas unglaublich Schönes. „Und Gesel-ligkeit gehört dazu, ist dieVoraussetzungfür den Einklang im Ernstfall, wo sicheiner auf den anderen verlassen könnenmuss.“

Dass gerade zwischen Wirtschaft undFeuerwehr auch Reibungspunktevorhanden sind – wenn es etwa um Ein-sätze während der Dienstzeit geht – istunleugbar. Aber: „Man kann mit denVerantwortlichen über diese Dinge offenreden, darüber bin ich sehr froh.“ Esherrsche auf beiden Seiten Verständnisfür diese Problematik. Man werde – undda sei sie mit LBD Josef Buchta völligeinig – eine für alle erträgliche Balancefinden.

„Ich weiß aber auch, dass es Betriebegibt, die Feuerwehrmitglieder besondersgerne und gezielt aufnehmen, weil derenAusbildung auch dem UnternehmenVorteile bringt“, erzählt Sonja Zwazl undbekräftigt nochmals den wichtigen Stel-lenwert der Freiwilligen Feuerwehren imSicherheitsgefüge des Landes.

Sonntage gehörenden KindernAls Präsidentin, Bundesrätin und Un-

ternehmerin im Fulltime-Job findet siedennoch Zeit für jene Dinge die ihr per-sönlich wichtig sind. „Ich halte mir mili-tant den Sonntag frei, den verbringe ichmit meinen Kindern, da wird gekocht,geplaudert, geblödelt“, sprudelt es ausihr heraus. Und sie baut leidenschaftlichgerne: „Ich baue ununterbrochen um“,gesteht sie, die von ihrer Großmutter mitdem Sinn für Antiquitäten „infiziert“wurde. Und nachdem Sonja Zwazl ihreZiele und Pläne mit großer Beharrlich-keit verfolgt, darf man sicher sein, dasssie auch ihr großes persönliches Ziel,die Sachverständigenprüfung für Möbeldes 18. und 19. Jahrhunderts, verwirkli-chen wird. „Und wenn ich 70 werde, dasmache ich“, sagt sie.

Steile KarriereMit ihrer Erfahrung, ihrem Gespür,

ihrer Spontaneität und Geradlinigkeithat dieWirtschaftslady, die sich viel wirt-schaftliches Know-how bei einer WienerBaufirma und als Sekretärin der TriesterHandelskammer erworben hat, ehe sieden Schritt in die Selbstständigkeit wagte,eine steile Karriere gemacht.

Offen gesteht sie: „Nicht jeder be-kommt solche Chancen, wie ich sie hat-te.“ Und ebenso freimütig kommt dasBekenntnis: „Ich bin mit meinem Lebensehr zufrieden. Müsste ich nochmal vonvorne anfangen, ich würde nichts andersmachen…“

Feuerwehren sind wichtig für dasSicherheitsgefüge des Landes.

Die Präsidentin „in action“ beimRahmen eines Spiegels.

Würde ich noch einmal vor derEntscheidung stehen, ich würde alleswieder genauso machen.

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Brandaus 11 · 2009

Brandaus: WissenBrandaus: WissenVorbeugender Bandschutz:

Text

undFotos:PhilippGutlederer

Kontrolle. Die Prüfplakette und das Prüfdatumwerden kontrolliert.

Dichtheit. Der Schlauch wird mittels Druckluft aufseine Dichtheit überprüft.

Druckkontrolle. Die Druckpatrone wird abgewogen,so wird festgestellt, ob noch genügend Druck vorhanden ist.

Dichtungstausch. Es werden alle Dichtungenausgetauscht.

Umgebungskontrolle. Der Feuerlöscher wirdabgenommen, es wird kontrolliert, ob die Brandklasse fürdie Umgebung dementsprechend geeignet ist.

Feuerlöscher-überprüfungAlle zwei Jahre muss die gesetzlich vorge-schriebene Feuerlöscher-Überprüfung nachÖNORM 1053 erfolgen. Sie darf nur voneinem Sachkundigen durchgeführt werden.Die Prüf- und Füllanleitung der Herstellermuss eingehalten werden.

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Brandaus 11 · 2009

Haltbarkeit. Die Haltbarkeit des Schaummittelswird kontrolliert.

Demontage. Die Druckpatrone wird abmontiert.

Vorbereitung. Der Feuerlöscher wird in derMontagehalterung eingespannt.

Sichtprüfung. Es erfolgt eine Sichtprüfung, hiernach Beschädigung und eventuellem Rost gesucht.

Einfetten. Die Gewinde, Dichtungen und Schlag-armaturen werden eingefettet.

Fertig. Die Prüfplakette wird angebracht und einPrüfbericht ausgefüllt. Der Feuerlöscher wird verplombt,Jahreszahl und Sachkundigen-Nr. müssen ersichtlich sein.

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Brandaus: Wissen20

Brandaus 11 · 2009

Ein Sachverständiger bei der Brandursachenermittlung

„CSI“ NiederösterreichBrandursachenermittler in NÖLandesstelle für Brandverhütung:

Die Landesstelle für Brandverhütungdes Bundeslandes Niederösterreich,angesiedelt im Komplex der neuenFeuerwehrschule in Tulln, hat sehrvielfältige Aufgaben zu erfüllen.Ein nicht unwesentlicher Teil istdabei die Brandursachenermittlung.Die Spezialisten dieses Teamswerden vor allem dann gerufen, wennstrafrechtlich relevante Umstände(wie Brandstiftung oder fahrlässigesVerhalten) in Verbindung mit einemBrand vermutet werden. Wie dieErmittler der Fernsehreihe „CrimeScene Investigation“ müssen sich dieTechniker der Brandermittlung durchSchutt und Asche wühlen und kom-men fast immer zu einem Ergebnis.

Text: Richard Berger, Franz Schneeflock

Fotos: Landesstelle für Brandverhütungdes Bundeslandes NÖ

Im Rahmen des 28. Brandschutztages inStockerau stellte Franz Schneeflock,Sachverständiger für VorbeugendenBrandschutz und Brandermittlung derLandesstelle für Brandverhütung desBundeslandes Niederösterreich, die

österreich und die hier das Feuerversi-cherungsgeschäft betreibenden Brand-schadenversicherer, beide Institutionensind besonders an der Aufklärung einerBrandursache interessiert. Die erstenErhebungen werden dazu immer vonBeamten der örtlichen Polizeiinspektio-nen durchgeführt. Ist die Ursache ein-deutig, so sind keine weiteren Ermittlun-gen notwendig. Bei Bedarf unterstützenBezirksbrandermittler der Polizei, derenes ungefähr 70 in unserem Bundeslandgibt. In begründeten Fällen, etwa beiVerdacht einer strafbaren Handlung(z. B. nach Strafgesetzbuch § 169 Brand-stiftung), werden die Ermittlungendurch die Landesstelle für Brandverhü-tung oder Beamte der Kriminaltechnikim Innenministerium im Auftrag desLandeskriminalamtes in technischerHinsicht unterstützt. Die sechsTechnikerder Brandverhütungsstelle kommenwegen der Vielfalt der abzudeckendenBereiche aus unterschiedlichen Fachge-bieten: Bautechnik, Elektrotechnik, Ma-schinenbau, Fahrzeugtechnik etc. Grund-voraussetzung ist ein Abschluss an einerhöheren technischen Lehranstalt ineinem entsprechenden Fachgebiet.

Brandursachenermittlung aus techni-scher Sicht in einem kurzen Vortrag vor.Auf die Aufgaben und Möglichkeitender Brandermittler wurde hierbei dasHauptaugenmerk gelegt. Im Brandaus-Interview betonte Schneeflock allerdingseinige Punkte besonders, auf welche hiergenauer eingegangen werden soll.

ÜbersichtAlleine in Niederösterreich verursa-

chen Brände jährlich Schäden im Ge-samtwert von durchschnittlich 50 Millio-nen Euro. Die Träger der als gemeinnüt-ziger Verein geführten Landesstelle fürBrandverhütung sind das Land Nieder-

Dieser Brandort ist für Ermittlungenunbrauchbar gemacht …

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Die Sicherungsstellung von Schaltzu-ständen vor dem Stromlosschalten istfür die Ermittlungen nicht unerheblich.

AufgabenNeben den Aufgaben der brand-

schutztechnischen Beratung, der Sach-verständigentätigkeit bei Bau- und Ge-werberechtsverfahren, der feuerpolizei-lichen Beschau, der Überprüfung vonbrandschutztechnischen Einrichtun-gen, der Aus- und Weiterbildung vonBrandschutzbeauftragten und der Mit-arbeit bei der Erstellung von Normenund Richtlinien entfallen zirka 20% derdurchzuführenden Tätigkeiten auf dieBrandursachenermittlung. „Darunterfinden sich Ermittlungen im Auftragvon Versicherungen etwa bei Fahrzeug-bränden ebenso wie Erhebungen nacheinem Großbrand in Richtung straf-rechtlicher Relevanz“, weiß Schneeflockaus seiner langjährigen Erfahrung zuberichten.

Die Feuerwehr als HelferWie in der bekannten Fernsehserie

„CSI“ sind auch die Ermittler der Brand-verhütungsstelle abhängig von einemmöglichst unveränderten Brandort, dasheißt, dass dieser nicht durch nachträg-liche Aufräumarbeiten verändert wurde.„Am liebsten ist es uns, wenn so wenigwie möglich bewegt wird. Besonderswichtig sind die Stellungen von Lei-tungsschutzschaltern, denSicherungen“,

so Schneeflock weiter. „Dass man sichin der Hitze des Gefechtes nicht dieStellung einer jeden Sicherung einzelnmerken kann, ist uns bewusst.Wenn das

betroffene Objekt stromlos geschaltenwerdenmuss, danngenügt es auf denFI-Auslösetaster (F für Fehler, I als Formel-zeichen des elektrischen Stromes) zudrücken.“Dieser FI-Schalter unterbrichtdie generelle Stromzufuhr und belässtdabei die Leitungsschutzschalter in ihrerursprünglichen Stellung.Als abgeschlossen kann eine Untersu-

chung dann gelten, wenn die Sachver-ständigen den Befund vollständig aufge-nommen und ein Gutachten erstellthaben. „Zur Befundaufnahme zählenganz besonders auch das Einsatztage-buch, sowie Aussagen der Feuerwehrüber Brandverlauf oderVorgehensweise.Auch wie man sich zu einem Brandob-jekt oder Brandherd Zugang verschaffthat undwie die Sperrverhältnissewaren,ist von Bedeutung“.DenFeuerwehrenwird daher empfoh-

len, bei Bränden auch im Hinblick aufdie folgenden Ermittlungen die Augenoffen zu halten. Dazu zählt neben denbereits erwähnten Schaltverhältnissender elektrischen Anlagen vor allem dasVermeiden von einsatztaktisch nichtmehr notwendigen Veränderungen. Das„Ausräumen von Brandstellen“ alsHilfestellung für die Geschädigten solldaher immer erst nach Abklärung mitden erhebenden Beamten erfolgen.

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Brandaus: Wissen22

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Vor 20 Jahren forderte eine dergrößten Brandkatastrophen in derGeschichte der Landeshauptstadtdas Können, Wissen und Durchhalte-vermögen der regionalen Einsatz-kräfte. Der Großbrand des Gebäudesder Firma Leiner im ZentrumSt. Pöltens zerstörte das Möbelhausvollkommen, der Verlust einesMenschenlebens und Verletzungenzahlreicher Feuerwehrmänner warenzu beklagen. Rückblickend möchteBrandaus noch einmal einen Blickauf den Einsatzverlauf werfen undunter anderem beleuchten, welcheFaktoren die Brandbekämpfung zueiner außergewöhnlich schwierigenAufgabe gemacht haben.

Text: Karin Wittmann

Fotos: Brandaus 1/90

Wir schreiben Mittwoch, den 6. Dezem-ber 1989. Um 15:34 Uhr registriert dieBereichsalarmzentrale St. Pölten eineEingangsmeldung über die automati-sche Brandmeldeanlage TUS 35, An-

schluss Leiner 2008. Der diensthabendeDisponent alarmiert wie vorgegebenzwei Schleifen der FF St. Pölten-Stadtund den OvD sowie die Polizei. Als sichdie Einsatzkräfte nur zwei Minutenspäter in Bewegung setzen, rechnen sieaufgrund der bisherigen 70Täuschungs-alarme bestimmt nicht mit dem, was sievorOrt erwartet: ein Inferno, dasdenAn-wesenden noch jahrelang in Erinnerungbleiben wird.

Die örtlichen GegebenheitenDas Möbel- und Einrichtungshaus

Leiner wurde in den 1950er-Jahrenerrichtet und seitdem stetig baulich er-weitert. Zum Zeitpunkt der Katastrophebesteht es aus einem Keller- und vierObergeschoßen, welche zum Teil durchzwei offene Kundenstiegen mit einemLichthof, je zwei Aufzugsschächten imvorderen und hinteren Trakt sowie ei-nem weiteren Stiegenhaus – dem einzi-gen Zugang zum 5. Stockwerk – sowiedurch eine Fluchtstiege auf dasDachdes3. Obergeschoßes verbunden sind. Wieauf der Lageskizze auf Seite 24 ersicht-

Inferno in der LandeshauptstadtLeiner-Brand jährt sich im DezemberSt. Pölten:

lich, grenzt das Gebäude zum einen andas Stadttheater, zum anderen an dasStammhausunddenGartendahinteran.Dies beschränkt die Zufahrtsmöglich-keiten lediglich auf zwei Gassen sowieden Rathausplatz, der seinerseits nurüber zwei Gassen zu erreichen ist.

Kaum Maßnahmen desvorbeugenden BrandschutzesDie oben genannten Fakten machen

deutlich, dass das Leiner-Haus eineneinzigen Brandabschnitt mit einerFläche von 10.670m² darstellt – eine ver-heerendeTatsache,wie sich imLaufedesTages noch herausstellen soll. Zwar ziehtsich die automatische Brandmeldeanla-ge über alle Etagen, eine Sprinkleranlageist allerdings ebenso wenig vorhandenwie eine Brandrauchentlüftung, eineMöglichkeit zum Öffnen der Lichtkup-peln oder Brandschutzpläne. Die vor-handenen Fluchttüren sind versperrt,könnenallerdingsmit inSchlüsselkästenbefindlichen Schlüsseln geöffnetwerden.Darüber hinaus eignen sich die auf denfünf Stockwerken gelagerten Möbel,

Die offene Kundenstiege vom dritten in den vierten Stock (links) und das vom Keller bis in das Obergeschoß vollkommenoffene Stiegenhaus zeigen deutlich, dass es keinen Brandabschnitt gab.

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23Brandaus: Wissen

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Matratzen, Stoffe und Teppiche hervor-ragend als brennbares Material; besteVoraussetzungen für den drohendenGroßbrand.

Blitzschnell füllt der Rauchdas GebäudeDoch von alldem ahnt die Besatzung

des TLF1000 noch nichts, die sich aufdem Weg in Richtung Einsatzobjektbefindet. Zur selben Zeit erreicht dieBereichsalarmzentrale die Meldung derTelefonistin der Firma Leiner, dass einBrand im Möbelhaus ausgebrochen sei.Umgehend wird für die FF St. Pölten-StadtGesamtalarmausgelöst.Bereits aufder Zufahrt ist der Rauch erkennbar, deraus den geöffneten Fenstern des 2.Stockwerks dringt. Später schildert einAugenzeuge: „Ich stand an der Kasse imErdgeschoß und hörte die hauseigeneSirene, Sekunden später war bereitsRauch im Erdgeschoss bemerkbar.“

Hitze, Qualm undBrandausbreitungIm Zuge der ersten Erkundung wird

festgestellt, dass das Kaufhaus bereitsfast zur Gänze geräumt ist. Das 3. Ober-geschoß ist vollkommen verqualmt, dieHitzeentwicklung enorm. BrennendeDekorationsteile stürzen durch denLichthof herab und lösen Sekundär-brände in den darunter liegenden Stock-werken aus. Erste Vermutungen werdengeäußert, dass sich noch hauseigenesPersonal im Gebäude befinden könnte.Unverzüglich macht sich ein Atem-schutztrupp mit Fluchthauben auf zurMenschensuche – ein Vorhaben, dasdurch die um sich greifenden Flammenim vorderen Bereich des 3. Stocks erheb-lich erschwert wird.Die Mannschaft der in der Zwischen-

zeit eingetroffenen Drehleiter bemerkt20 Personen, die auf dem Dach desangrenzenden Stadttheaters ausharrenund um Hilfe rufen. Umgehend wirddie Leiter in Stellung gebracht – binnenkürzester Zeit können die Menschengerettet werden.

Verstärkung für dieeingesetzten KräfteSchnell ist klar, dass die Feuerwehr St.

Pölten-Stadt bei diesem Ereignis auf dieZusammenarbeit mit den umliegendenFeuerwehren angewiesen ist. HBI AntonKraushofer, Kommandant-Stellvertreterder FF St. Pölten-Stadt, befiehlt Ab-schnittsalarm, Notarzt und Rettungs-dienst werden dabei automatisch mit-alarmiert. Wenig später trifft der Kom-mandant der Stadtfeuerwehr, OBRWilfried Weissgärber, am Ort des Ge-schehens ein und übernimmt die Rolledes Einsatzleiters. Mit Bedacht auf dieWahrung des Gebietsschutzes werdenweitere Feuerwehren aus dem AbschnittSt. Pölten-Land alarmiert. Auch der Ein-satz eines Hubschraubers wird in derLandesfeuerwehrschule angefragt, istaber wetterbedingt nicht möglich. DieAlarmierung zusätzlicher Kräfte aus denAbschnitten Herzogenburg und Neu-lengbach für den Stadtschutz und dieBrandbekämpfung sowie der Drehleiteraus Krems, der St. Pöltner Betriebsfeuer-wehren und der BrandschutzgruppeKrankenhaus soll sichnochbis 20:20Uhrerstrecken. Besonders tragbare Wasser-werfer und Zubringleitungen überlängere Strecken (aufgrund der schwan-kenden Wasserversorgung im innerenStadtbereich) werden benötigt.

Suche nach dervermissten PersonRasch erhärtet sich der Verdacht, dass

sich im Gebäude noch Personen befin-den.Drei Atemschutz-Trupps versuchenim5. Stock, durchRufenKontaktmit denvermutlich Vermissten aufzunehmen.Wie die zur Brandbekämpfung im 3.Obergeschoß eingesetzten Truppswerden sie jedoch durch die starkeHitzeentwicklung und die rasche Brand-ausbreitung gezwungen, ihr Vorhabenerfolglos abzubrechen. Auch die Atem-schutzgeräteträger im 2. und 3. Stockmüssen schließlich den Rückzug antre-ten. Parallel zur Menschensuche ist dieBrandbekämpfung in vollem Gange.

Komplett zerstörter Innenraum des Gebäudes am Rathausplatz

Außenangriff bei Minus-Graden

Auch an der Rückseite des Gebäudes, imBereich Roßmarkt, werden Kräfte ver-stärkt eingesetzt. Unter ihnen befindetsich der spätere BFKDT LFR DietmarFahrafellner als Drehleiter-Maschinist.

Einsatzmanagement –unerlässlich für den ErfolgWährend an vorderster Front mit aller

Kraft gegen das verheerende Flammen-meervorgegangenwird, läuftdieOrgani-sation im Hintergrund auf Hochtouren.Zur Unterstützung des Gesamteinsatz-leiters OBR Weissgärber werden Be-reichseinsatzleiter installiert: für denEinsatzbereich Rathausplatz HBI Kraus-hofer und für das Gebiet um den Ross-markt ABI Holzer.DiemitdreiMannbesetzteEinsatzleit-

stelle veranlasst die Errichtung zweierAtemschutzsammelplätze und eines Be-reitstellungsraumes zur Koordinierungder eintreffenden Feuerwehren. DiePolizei hat die gesamte Innenstadt fürden Verkehr gesperrt, die EVN stellt alleStromzufuhren zum Einsatzobjekt ab.Auch für die Verpflegung ist dank demKrankenhaus St. Pölten gesorgt. DieDruckanhebung im Hydrantennetzdurch dasWasserwerk wird veranlasst.

�1910 wird das Stammhaus amRathausplatz in St. Pölten gegründet

�1946Wiederaufbau nachKriegsschäden

�1989 Umbau des Strammhausesnach dem Brand, Bau derTiefgarage

�1993 Neueröffnung desStammhauses

�2009 gibt es 17 Leiner-Einrich-tungshäuser, 8.050 Mitarbeitersind beschäftigt

Information

Die Firma Leiner

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Brandaus: Wissen24

Brandaus 11 · 2009

Lageskizze des Einsatzortes

Brenzlige Momenteim BrandobjektDer Außenangriff wird verstärkt und

Sicherheitsmaßnahmenbei den angren-zendenGebäuden inAngriff genommen.Zeitgleich eskaliert die Gefahr für die imInnenangriff eingesetzte Mannschaft:die Decke des 3. Obergeschoßes drohtihre Stabilität zu verlieren und einzu-stürzen. Darüber hinaus könnte derRückzug durch zunehmende Sekundär-brände abgeschnitten werden. Einsatz-leiterOBRWeissgärber ordnet den sofor-tigen Rückzug aus dem Gebäude an.EinewichtigeEntscheidung,wie sichnurAugenblicke später herausstellt: Durchdie zunehmende Wärmestrahlung ent-steht zündfähiges Gas, durch dasSchmelzen der Lichtkuppeln wird esmitSauerstoff angereichert. Die darauffolgende Zündung führt zu einer außer-ordentlich hohen, heftigen, explosions-artigen Geschwindigkeit der Brandaus-dehnung. Unter lautem Getöse undeinem wahrnehmbaren Erzittern desGebäudes kommt es zum befürchtetenFlashover. Der vordere Teil des 3. Stockssteht in Vollbrand, verlegte Löschleitun-gen verbrennen.

Der Schutz der Nebengebäudeerhält neue WichtigkeitDer durch die Lichtkuppel brechende

Brand erfordert den verstärkten Schutzdes Stadttheaters St. Pölten. Mit raschauf das Dach des Theaters verlegtenC-Leitungen kann ein Übergreifen ver-hindert werden. Allerdings kein unge-fährliches Unterfangen, wie sich V KarlWittmann von der Freiwilligen Feuer-wehr St. Pölten-Unterradlberg zwanzigJahre später erinnernwird: „Der Aufstiegerfolgte über die Feuerleiter. Die niedri-gen Außentemperaturen ließen jedochdas Löschwasser auf den Eisensprossengefrieren. Ein Abstieg auf diesem Wegwäre deshalb zu gefährlich gewesen, dieauf dem Dach eingesetzten Kräftemussten mit der Drehleiter hinuntertransportiert werden.“DankdermassivenBrandbekämpfung

an der Vorderfront (Rathausplatz) kannder Brand schnell unter Kontrolle ge-bracht werden. Atemschutztrupps kön-nen endlich in das Objekt vordringen.

später wird der künftige Landesfeuer-wehrrat das Bild wie eingebrannt vorAugenhaben–nichtzuletztdeshalb,weiler und die Mitglieder der Feuerwehr St.Pölten-Stadt die Verstorbene persönlichgekannt und sehr gemocht haben.Mit dem Ende der Brandbekämpfung

gegen 6:00 Uhr am nächsten Morgensind die Arbeiten noch lange nicht abge-schlossen. Weitere Nachlöscharbeitenan den nächsten beiden Tagen sowieBrandsicherheitswachenwährendeinigerSchweißarbeiten und dem AbverkaufderWaren sind genauso notwendig wiedie Suche nach Ionisationsmeldern, vondenen die meisten gefunden werdenkonnten.

ErschwerteEinsatzverhältnisseAus heutiger Sicht sind die Probleme

klar erkennbar, vor die sich die Einsatz-kräfte damals gestellt sahen. Das völligeFehlen einer Brandrauchentlüftung hin-derte die Atemschutztrupps durch dieextremeHitzeunddie Sichtbehinderungdurch den dichten Rauch lange Zeit an

Der zweite Feuersprung hältdie Anwesenden in AtemNachdem das vordere Drittel des 3.

Obergeschoßes ausgebrannt ist, ent-steht im restlichen, noch geschlossenenEtagenbereicheineübersättigteGaszone,die durch die Polsterwirkung ein weite-res Übergreifen des ersten Brandesverhindert. Durch das Ablöschen kannallerdingswieder Sauerstoff zuströmen–zum zweiten Flashover kommt es gegen19:40Uhr. FürdiegroßeZeitverzögerungist die Geometrie des Bauwerks verant-wortlich.DiesesEreigniswirddemdamals21-jährigen Dietmar Fahrafellner nochlange inErinnerungbleiben:„DieSekun-den während des zweiten Flashoverswaren sehr dramatisch. Danach muss-tenwieder alleKräfteneu fokussiertwer-den, um der Flammen Herr zu werden.“

Aufatmen nach 7 StundenUm 22:20 Uhr kann endlich „Brand

aus“ gegeben werden. Ein erheblicherErfolg ist die Rettung des 5. Stockwerks(durch den massiven Außen- und zu-sätzlichen Innenangriff), in dem die fürdie Firma überaus wichtige EDV-Anlagestationiert ist. Mittlerweile kann auchein erstes Resümee gezogenwerden:Der3. und 4. Stock sind den Flammen zumOpfer gefallen, wohingegen die darunterliegenden Stockwerke – bis auf kleinereSekundärbrände–kaumbetroffenwaren.Die Nachlöscharbeiten laufen an undsind in kürzester Zeit in vollem Gange.

Eine tragische EntdeckungZur selben Zeit wird die Brandstelle

nacheinervermisstenFrauabgesucht,diemittlerweile identifiziert werden konnte.Gefunden wird sie gegen 3:00 Uhr Früh,von dem Atemschutztrupp, mit dem derspätere LFR Fahrafellner das 3. Oberge-schoß durchstreift. Noch zwanzig JahreDie Schneiderei im 5. Obergeschoß

�33 Freiwillige Feuerwehren�3 Betriebsfeuerwehren�547 Mann�85 Fahrzeuge, davon 3 Drehleitern,30 TLF, 27 LF bzw. KLF

�137 Atemschutzgeräte und 3 Atem-luftkompressoren

�8Wasserwerfer�8 Tragkraftspritzen�370 mHD-Schlauchleitungen�825 m C-Schlauchleitungen�6240 m B-Schlauchleitungen

Information

Eingesetzte Kräfte

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Abend ist allen Anwesenden in Erinne-rung geblieben. Minus 7°C und starkerWestwind bewirkten nicht nur, dass diehydraulische Steuerung einer Drehleiterweitgehend ausfiel, sondern machtenLeitern, Gehsteige und Straßen zu spie-gelglatten, gefährlichen Flächen.„Eswareisig kalt. Alle, die im Außenbereichmit der Brandbekämpfung beschäftigtwaren, hatten zentimeterdicke Eiszapfenan den Helmen“, erinnert sich LFR Fah-rafellner. Verwalter Wittmann und seineKollegenwusstensichmittelsUnterzieh-hauben zu helfen: „Anfangs wurden wirals‚die Schlümpfe‘ belächelt, aber späterbeneidete man uns um dieses kleineMittel zum Kälteschutz.“Das unfreundliche Wetter hielt aller-

dings die Schaulustigen nicht vomEinsatzort fern.Wie auch heutzutage beivielen Einsätzen leider der Fall, behin-derten sie teilweise die Arbeiten derinsatzkräfte und die Löschmaßnahmenbei diesem Brand.

Analysen und AufrüstungWie jedes Großschadensereignis blieb

auch dieses nicht ohne Folgen und zognoch weite Kreise. Nach dem Brandver-lauf begannen intensive Analysen desPhänomens „Flashover“, das bis dahinnoch kaum bekannt oder erforscht war.Für den heutigen Stand der Technikkonnten dadurch zahlreiche wertvolleErkenntnisse aus dieser Forschunggezogen werden. Was die Firma Leinerbetrifft, wurde bis zur Neueröffnung desMöbelhauses eine Sprinkleranlage nachdem neuesten Stand der Technik nach-gerüstet und die Brandmeldeanlageerneuert.In erster Linie zeigt der Einsatz den

hohen Stellenwert der ZusammenarbeitmitmehrerenFeuerwehren, dieWichtig-keit von Vorbeugenden Brandschutz auf

demneuesten StandderTechnik unddienicht zu unterschätzende Belastung derEinsatzkräfte über einen längeren Zeit-raum, die die Bereitstellung von Einhei-ten zur Ablöse unumgänglich machen.

Brauchbare Ergänzung zur Einsatzskizze: Das Gebäude vor dem Brandausbruch Brandaus Cover 1/1990

der Durchführung eines Innenangriffsoder einer Personensuche. Weiterswaren weder eine Sprinkleranlage nochBrandschutzpläne vorhanden. LFR Fah-rafellner erklärt dies im Brandaus-Inter-view so: „Man darf nicht vergessen, dassdieses Möbelhaus am Rathausplatz dasStammhaus und somit das älteste Lei-ner-Haus Österreichs war. Alleine dasVorhandensein einerBrandmeldeanlagewar für den damaligen Stand der Errich-tung revolutionär, was wiederum denhohen Stand des Vorbeugenden Brand-schutzes in der Stadt St. Pölten unter-streicht.“ Auch für die Tatsache, dass essich um einen einzigen Brandabschnittmit mehr als 10.000 m² handelte, gibt eseinen Grund. „Die Bauweise mit demoffenen Stiegenhaus über mehrereGeschoße ist auch heute noch einebeliebte Bauweise bei der ErrichtungvonMöbelhäusern“, betont Fahrafellner.Aufgrund dessen mussten die Truppsallerdings damit rechnen, dass durch dieSekundärbrände, verursacht durch he-rabstürzende brennende Dekorations-materialien, die Rückzugswege abge-schnittenwerden.Abdem3.Stockwarenaufgrund der Menschenrettung vorerstkeine Brandeinsatz- oder Sicherungs-maßnahmenmöglich.

Höllische Hitze und EiseskälteDie immense und sehr belastende

Hitzeentwicklung, die einVorrücken derAtemschutztrupps in der ersten Phasedes Einsatzes unmöglich machte, istunter anderem auf die im Gebäudegelagerten brennenden Materialien zu-rückzuführen. Die Mischung der vielenunterschiedlichenKunststoffeerreichtenbeim Verbrennen Temperaturen von biszu 1.400°C.Doch nicht nur die Hitze, auch die ex-

treme, winterlicheWetterlage an diesem

Im Brandaus Jänner/1990 fällt dasFazit des EinsatzleitersWeissgärberdurchwegs positiv aus. Der spätereLandesfeuerwehrkommandant führtals Faktoren für den optimalenEinsatzerfolg an:�Die funkgesteuerte Sirenen-auslösung und das Aufliegen derAlarmpläne

�Die bestens funktionierende Ein-satzleitstelle und die Zusammen-arbeit der Abschnittseinsatzleiter

�Die disziplinierte und genaueAuftragserfüllung, das selbststän-dige Mitdenken der gesamtenEinsatzmannschaft und die vor-bildliche Zusammenarbeit sowieder selbstlose persönliche Einsatzjedes Einzelnen

�Die permanente Zurverfügung-stellung von Atemschutz-Truppsdurch den Atemschutzsammelplatz

�Die schnelle und übersichtlicheArbeit des Bedienpersonals derDrehleiter, welche 20 Menschendas Leben rettete

�Die reibungslose Zusammenarbeitmit Bundespolizei und Gendarme-rie, dem Roten Kreuz und demArbeiter-Samariter-Bund

�Die wertvolle Unterstützungdurch Brandschutzbeauftragteder Firma Leiner und die bestensorganisierte Räumung.

Information

Einsatzleiter zufrieden

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Besonders eindrucksvoll, aber nichtüberladen, trifft Markus Pulm den Nagelhinsichtlich des Vorgehens bei Brand-einsätzen imWohnungsbereich auf denKopf.Oftwerdendie Angriffstruppsüberden im Brandschutzplan eingezeichne-ten Angriffsweg inmeist noch rauchfreieBereiche geschickt. Die Rauch- oderBrandschutztüren halten bei ordnungs-gemäßem Einsatz die Trennung vonSchadensbereichund sogenannter„wei-ßer Zone“ aufrecht – bis die Feuerwehrkommt.Schon bei der Erkundung ist es wich-

tig, sich bewusst zu machen, was dennpassieren könnte, wenn diese oder jeneTüregeöffnetwird.SosindbesondersbeiEinsätzen mit automatischer Brandmel-deanlage nicht nur der Brandschutzplanund das Meldergruppenverzeichnis füruns interessant. Auch das sogenannte„Formblatt 6“ aus der TRVB S 123 kannuns bei den taktischen Entscheidungenhelfen. In diesem Formblatt sind sämtli-che Brandfall-Steuerungen mit Bezugauf die jeweils zuständigeMeldergruppeaufgeführt. So ist es für die anrückendeFeuerwehr interessant, ob die Rauch-und Wärmeabzugsanlage bereits auto-matisch in Betrieb genommen wurde,oder ob dies noch durch die Feuerwehrerledigt werden muss.

ZonenbildungDie sogenannte „weiße Zone“ ist also

jene, welche vom gesamten Schaden

Retten – Löschen – Bergen –Schützen: Dies sind die vierSchlagworte, die den Aufgabenbe-reich der Feuerwehr sehr grob,aber doch prägnant, umreißen. Ist esbeim Brandeinsatz mit dem Löschenaber tatsächlich getan? Umfasst dasWort „Schützen“ nur das Schützenvon angrenzenden Gebäuden, odersteckt doch mehr dahinter?

Text: Richard Berger

Fotos: FF Mödling

Was ist unser Auftrag?Grundsätzlich überlässt die österrei-

chische Gesetzeslage das Feuerwehrwe-sendenLändern,die Vollziehungobliegtden Gemeinden. In allen Feuerwehr-gesetzen findet man den Passus, dass„alle Schäden von Mensch, Tier oderSachwerten abzuwehren sind“. So könnteman sagen, dass das „Löschen“ einesFeuers bei einem Tankwagenunfall sehrwohl dieser gesetzlichen Regel Genügetut. Aber ist damit jedweder Schadenabgewehrt worden? Oder ist durch dasunvollständige Verbrennen nicht dochTreibstoff ins Erdreich gesickert? Oderder Fall eines Wohnungsbrandes imErdgeschoß: Ist durchdas AblöschendesKüchenbrandes unser Auftrag erfüllt?Oder hätte man den Rauchschaden inder gesamten Wohnung durch dasVorgehen über das Fenster zur Küchevermeiden können? Klar ist: Entschei-dungen im Feuerwehreinsatz müsseninnerhalb kurzer Zeit getroffen werden!Wo dem Einsatzleiter nur kurze Zeit zurVerfügung steht, haben Sachverständige,Gerichte und Zeugen monatelang,manchmal sogar jahrelang, Zeit, sichdenKopf darüber zu zerbrechen. Im Buch„FalscheTaktik – große Schäden“ vonDr.Markus Pulmwerden – anBeispielen ausder Praxis – andere Denkweisen zurEntscheidungsfindung aufgezeigt. UnserAuftrag lautet, alleSchädenabzuwehren.Dies beinhaltet auch Folgeschäden,welche durch ein falsches Vorgehen derFeuerwehr entstehen könnten.

Vorgehen beim EinsatzDer Regelkreis der Taktik gebietet uns,

als Einsatzleiter „Erkunden der Lage –Beurteilung der Lage – Entschlussfas-sung – Befehlsgebung – Überwachung“,aber vor allem um dem Namen „Regel-KREIS“ gerecht zu werden, ständig dieLage neu zu bewerten und verlangt vonuns, auch auf Änderungen der Lage mitneuen Entschlüssen entgegenzuwirken.

Falsche Taktik – große SchädenEinsatztaktikFachbuch:

Fognail: (engl. für„Nebel“undNagel“)Der Fognail ist eine Art Löschlanze,die durch Türen oderWände geschla-gen werden kann. Im Inneren desBrandobjektes wird das Löschmittelfein verteilt; die Temperatur kannabgesenkt werden, ohne Fenster oderTüren zu öffnen – angrenzende Räu-me werden nicht verraucht.

Mobiler Rauchverschluss: Einmobi-ler Rauchverschluss ermöglicht derFeuerwehr einen verrauchtenBereich–ohneAusbreitungdesBrandrauches– zu betreten. Das Gerät besteht auseinem nicht brennbaren Tuch undeiner Metallstange, die in den Tür-rahmen geklemmt wird. Das herab-hängendeTuchverschließtdieTüröff-nung, auch wenn die dazugehörendeTürzumverrauchtenBereichgeöffnetwird.

Produkterklärung

Angriff von außen

Lage bei Eintreffen

Angriff klassisch

Angriff bei geschlossenen Türen

Angriff über Kinderzimmer

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Brandaus 11 · 2009

(noch) nicht betroffen ist. Dies kann di-rekt vor demBrandraum sein, kann aberauch der angrenzende Brandabschnittsein. Durch genaues Erkunden könntevielleicht ein alternativer Angriffsweggefunden werden, zum Beispiel übereine außen liegende Treppe, ein übereinen Steckleiterteil erreichbares Fensteroder den Balkon des Nachbarn. Diesealternativen Angriffswege helfen uns diebaulich vorgesehene „weiße Zone“ alssolche erhalten.Ein Beispiel: Brennt eine Wohnung in

einemMehrparteienwohnhaus und hältdieWohnungsabschlusstüre noch, so istin den meisten Fällen das Stiegenhausrauchfrei. Öffnet der Angriffstrupp nunohne Bedacht auf die Auswirkungen dieTüre, so kommt es zu einerVerrauchungdes Stiegenhauses und somit zumVerlustdervorgesehenen„weißenZone“.Nicht nur der Angriffsweg des Siche-rungstrupps wird verlängert (diesermuss sich ja in einer „weißen Zone“aufhalten), sondern viel schlimmer ist,dass Personen aus anderenWohnungenin Gefahr geraten (offen gelasseneWohnungstüren, Personenwollen nach-sehen was passiert ist und erleidenRauchgasvergiftungen etc.).Bei diesem Beispiel könnte durch

einen alternativen Angriffsweg oder jenach baulicher Gegebenheit eventuellmit einem Druckbelüfter der Feuerwehrdas Stiegenhaus rauchfrei gehaltenwerden.DerEinsatz einesDruckbelüfterserfordert allerdings auchdienotwendigeRauchabzugsöffnung–überdasStiegen-haus ODER (wenn die Wohnungsab-schlusstüre geöffnetwird) etwaeinFens-ter der Brandwohnung. Der Angriffs-trupp steigt über den Balkon ein, derSicherungstrupp wartet vor der Woh-

nungstüre und greift nur im äußerstenNotfall ein.Vorher sollte das StiegenhausnatürlichinjedemFalleüberprüftwerden.

Gefahr BrandrauchGerade dem Brandrauch sind die

meisten Folgeschäden zuzuschreiben.Nicht nur, dass die im Brandrauch ent-haltenen Russ- und Schadstoffpartikelgesundheitsschädlich sind (immerhinsinddiemeistenTodesopfer beiBrändendurch Rauchgasvergiftungen und nichtdurch „verbrennen“ zu beklagen), auchbeim Innenangriff selbst ist dem Brand-rauch eine großeBedeutung zuzuschrei-ben. Wie der Brandrauch sich verhältkannviel überdenweiterenVerlauf einesFeuers aussagen. So deutet zumBeispielschwarzer Rauch, der unter Druck ausjeder Ritze hervordringt und sichwie derRauch einer Lokomotive verhält, auf einebevorstehende Rauchgasdurchzündunghin. Auch kann heißer Brandrauch, dermittels Druckbelüfter in einem unbe-

kannten Bereich (zum Beispiel in abge-hängten Decken) an andere Orte „ge-drückt“ wird, andere Gefahren mit sichbringen. DieHitze von Brandrauch kannsogar so weit führen, dass andere Berei-che plötzlich Feuer fangen, obwohl dortvor Einsatz des Druckbelüfters keinedirekte Gefährdung vorhanden war.

UmdenkenDr. Pulm reagiert in seinem Buch auf

Sätze„Dashabenwir immer sogemacht“oder„Das habenwir nie so gemacht“mitnotwendiger Abneigung. Das Verhaltenbei Einsätzen heute (und nicht nur beiBränden) ist nicht mit jenem von vorzwanzig Jahren vergleichbar. Die bauli-chen Brandschutzmaßnahmen bei Neu-bauten sinderheblichverbessertworden.Diese sollten dann auch genutztwerden.Wenn ein Wandhydrant vorhanden ist,dann ist es nicht zwingend notwendig,eine eigene Leitung durch alle „weißenZonen“ zu ziehen, dabei alle Brand- undRauchschutztüren durch den Schlauchgeöffnet zu lassen und dem Rauch da-durch die Möglichkeit zu bieten, sichauszubreiten. Auch neuere „Technik“kann eingesetzt werden. Ob Fognail(siehe Infobox) durch die verschlosseneZimmertür oder mobiler Rauchver-schluss (siehe Infobox): Alles darf einge-setztwerden, umdenGesamtschaden sogering wie möglich zu halten. Selbst-verständlich lässt es viele Herzen vonFeuerwehrmitgliedern höher schlagen,wenn über eine spektakuläre Rettung inletzter Sekunde durch die Helden desAlltags in der Presse berichtet wird. Dassdurch einen unbedachten Einsatz somancher Schaden erst gar nicht entste-hen würde, muss aber im Vordergundstehen.

Angriffsweg: Entscheidung muss raschgetroffen werden

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Brandaus 11 · 2009

EinsatzleitungAuf die Frage, was für seine Person

Eigenschaften eines guten Einsatzleitersseien, antwortete Markus Pulm imGespräch mit dem Autor: „Ein guterEinsatzleiter ist jene Person, welche im

Sinne des „Kunden“ den Auftrag erfüllt –es ist entscheidend, dass die Person,welcher wir zu helfen gerufen wurden,sichwohlfühlt und derMeinung ist, dasswir geholfen haben. Und natürlich müs-sen alle Feuerwehrmitglieder wiedergesund nach Hause gebracht werden!Die eigene Sicherheit ist unser höchstesGut!“ So brachte Markus Pulm die Bei-spieleausseinemBuch„MitSondersignalzumKaffeetrinken“oder„DerbrennendeStrohballen“, deren Exzerpt den Rah-men sprengen würde. Diese Kapitel sindbesonders lehrreich und zeigen uns,dass das Vorgehen mit Bedacht undunter Einsatz etwas anderer Vorgehens-weisen unsere „Kunden“ manchmalsogar besser bedient werden, als wennwir unser einbetoniertes „Schema F“herunterleiern.

ZusammenfassungDie Gedankenanstöße im Buch

„Falsche Taktik – große Schäden“ vonMarkus Pulm, erschienen bei Kohlham-mer (ISBN: 3170180053), sind keine All-heilmittel und schon gar keine Rezept-sammlung für den Feuerwehreinsatz.Vielmehr werden in diesem Buch inte-ressante Vorgehensweisen, die einerSchadensausbreitung entgegenwirkenkönnen, aufgezeigt. Markus Pulm um-schrieb seine Erfahrung mit Vorträgenzu seinem Buch mit einer passendenAnekdote: „Meine schönste Erinnerungwar im Rahmen einer Feuerwehrfüh-rungskräfte-Fortbildung: Ein älterer

Kreisbrandmeister (Bezirkskommandantin Deutschland, Anm.) kam noch vordemVortrag aufmich zu undmeinte, ichsolle daran denken, dass alle hier Anwe-senden dies ehrenamtlich tun.Währendmeines Vortrages schoss dieser Kreis-brandmeister zweimal mit kritischenFragenaufmichundmeinenVortrag. Ichbeantwortete diese und er blieb dieDauerdes restlichenVortragsüber ruhig.Nach meinem Vortrag stellte sich dieserMann auf die Bühne und verkündete vorallen Anwesenden: „Ich bin gekommenumdiesenMann zu stoppen! Aber er hatrecht!“ Markus Pulm schließt sein Buchmit einem viel sagenden Absatz: „Diemeisten Probleme sind Einstellungspro-bleme in unseren Köpfen. Sie lassen sichohne jeglichen finanziellen Aufwandlösen.Wir müssen es nur wollen.“

Markus Pulm ist Doktor der Chemieund Oberbrandrat der Berufsfeuer-wehrKarlsruheundhält seit 10 JahrenVorträge zu diesem Thema inDeutschland und Österreich. Er stießsowohl in seiner eigenen Feuerwehrals auch bei vielen Freiwilligen Feuer-wehren auf Skepsis imVorfeld.Mittlerweile zählt sein Werk zu denStandardwerken des deutschsprachi-gen Feuerwehrwesens. Seine „alter-nativen Angriffswege“ haben sich imFeuerwehrjargon etabliert.

Information

Kleine Ursache – großer Schadendurch einen Kleinbrand

Die Firma WBF Wiedermann, Brand-schutz- & Feuerwehrtechnik GmbH, istseit Jahren erfolgreich auf dem SektorFeuerwehrbekleidung tätig. Das Unter-nehmen hat es sich zur obersten Priori-tät gesetzt, das Risiko der Feuerwehrleu-te, die an vorderster Front der Brandbe-kämpfung stehen, zu minimieren.

Schutzbekleidung versus Löschtechniksoll hierbei nicht im Widerspruch zuei-nander stehen, sondern in einer optima-len Symbiose zugunsten der Lösch-mannschaft gelebt werden.

Das Unternehmen produziertSchutzbekleidung der Leis-tungsstufe 2 gemäß EN-469:2005/A1:2006, bei derenEntwicklung stets das Motto„höchste Sicherheit und besterTragekomfort“ für die Einsatz-mannschaft in Vordergrundstehen. Die Schutzbeklei-dung wird aus hochwertigenMaterialien hergestellt, diein Verarbeitung und Schnittdie größtmögliche Beweg-lichkeit für den Träger gewähr-leisten. Das direkt auf demOberstoff aufgebrachte, was-serdichte & atmungsaktive Lami-

nat bildet eine Barriere gegen Wasserund gewährleistet so, dass das Gewichtder Jacke nicht durch Durchnässung desOberstoffes erhöht wird – lässt jedochWasserdampf von innen an die Oberflä-che. Weitere Merkmale der nach demneuesten Stand der Technik entwickel-ten Kleidung sind: hohe Reißfestigkeit,geringes Gewicht, Bestreifung nachVorgabe der Landesfeuerwehrverbändeoder des ÖBFV, lange Lebensdauer undoptimaler Tragekomfort.

NEU: Schutzbekleidung PBOAb Juli 2009 können Feuer-wehren neben der her-kömmlichen Schutzbe-kleidung in Blau auchSchutzbekleidungaus dem MaterialPBO beziehen. DasMaterial PBO hältauch höchstenBeanspruchungenstand. Die Schutz-bekleidung wirdin verschiedenenBestreifungsvarian-ten angeboten.

Die Entwicklungenauf dem Sektor der

Feuerwehrbekleidung ermöglicheneinen immer höheren Schutz. Jedochmuss berücksichtigt werden, dass diephysischen Eigenschaften des „Men-schen“ wie Herz- und Kreislauffunktionusw. begrenzt sind und nicht beeinflusstwerden können. Das Menschenlebensteht immer im Vordergrund und trotzbester persönlicher Schutzausrüstungsoll die Löschmannschaft keinem unnö-tigen Risiko ausgesetzt werden.

Die FirmaWBFWiedermann hat sich ausdiesem Grund mit neuen und innovati-ven Löschsystemen weltweit befasstund ist dabei auf das in Schweden undanderen skandinavischen Ländern mitt-lerweile zur Standardausrüstung einerFeuerwehr gehörenden COBRA Hoch-drucklösch- und Schneidesystemgestoßen. Bei diesem System kann dieBrandbekämpfung von außen gestartetwerden, wobei mit einem Wasserdruckvon ca. 250 bar und unter Beimengungeines Abrasivgemisches das COBRA-SYSTEM innerhalb weniger Sekundenein Loch in die Außenwand des bren-nenden Objektes schneidet. Auf dieseWeise können die in dem Raum befind-lichen Rauchgase innerhalb kürzesterZeit mit einem Sprühstrahl abgekühltwerden. Das System eignet sich vor

allem für Brände in verschlossenenRäumen, Dachkonstruktionen, Keller-räumen und für Brände, die aufgrundvon hohen Temperaturen oder Explosi-onsgefahr nur schwer zugänglich sindusw. Mit diesem Feuerlöschsystemhaben Feuerwehren nun erstmals dieMöglichkeit, den in geschlossenen Räu-men gefürchteten Flashover & Backdraftzu verhindern.

Die steirische Feuerwehr Pinggau arbei-tet seit rund einem Jahr mit dem neuenHochdrucklöschgerät und konnte dasHochdrucklösch- und Schneide-system bereits bei mehreren Löschein-sätzen erfolgreich einsetzen.

Mehr Infos durch:Fa. WBF Wiedermann, Brandschutz- &Feuerwehrtechnik GmbH,Tel.: 02266/ 80 443-0,Fax: 02266/ 80 443-14,E-Mail: [email protected],www. wiedermann-f.at

Sicherheit als oberste PrioritätSchutzbekleidung versus Löschtechnik

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29Brandaus: Wissen

Brandaus 11 · 2009

Brandaus: Wissen

Brandaus 11 · 2009Brandaus 10 · 2009

?????

Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seinerUmsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche an-hand des Handbuchs fürdie Grundausbildung inden Feuerwehren durchge-führt werden soll, stellt dasFundament des Gesamt-ausbildungssystems dar,aufwelches inweiterer Fol-ge bei unzähligen weiterenAusbildungen aufgebautwird. Darum ist diesesHandbuch auch ein syste-

matischer Leitfadenfür den Ausbilder. Esenthält die grundle-genden Kenntnisseund Fertigkeiten wel-che für eine erfolgrei-che und möglichst un-fallfreie Durchführung

unserer Einsätze erfor-derlich ist.

Seitens der Ver-antwortlichen desÖBFV wurde dieses,mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbil-

Handbuch für Grundaus-bildung online und auf

dungsmittel, nun auch elektronisch undfür jedes Feuerwehrmitglied frei zugäng-lich, zur Verfügung gestellt.

Einen Link zurOnlineVer-sion des Handbuchs fürdie Grundausbildung

Brandaus 7/8 · 2007

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Empfänger/Name

Feuerwehr

Straße, Nummer

PLZ, Ort

Telefon Geboren am

Jetzt bestellen: per Telefon, E-Mail oder hier ausfüllen und faxen, kopieren oder einsenden.

An denNÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108A-3430 TULLN

Tel.: 0043 (0) 2272/9005-13170Fax: 0043 (0) 2272/9005-13135E-Mail: [email protected]

JUBILÄUMSMÜNZEIch erhalte ______ Stk. Jubiläumsmünze(n)(Stückpreis: EUR 48,– zuzüglich Versandkosten)

JUBILÄUMSBUCHIch erhalte ______ Stk. Jubiläumsbuch/-bücher(Stückpreis: EUR 18,– zuzüglich Versandkosten)

ICH VERSCHENKEIch bestelle für die unten angeführte Person.Die Rechnung senden Sie bitte an:

Name . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Straße, Nummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

PLZ, Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Telefon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Brandaus: WissenBrandaus: DialogBrandaus: Poster

in der Weihnachtszeit

2 Sekunden 4 Sekunden 6 Sekun

Fotos::FFMödling

Alle Jahre wieder … hat die Feuerwehr in den Feiertagen mit Christbaumbränden und UEin Christbaum, der eine Woche lang in einem beheizten Raum „getrocknet“ wurde, kan

SicherheitSicherheitADVENTKRANZ UND WEIHNACHTSBAUM�Adventkränze und Christbäume nie in der Nähe von Vorhängen aufstellen

�Kerzen auf dem Adventkranz nicht zu weit herunterbrennen lassen

�Kerzen auf dem Christbaum so anbringen, dass Äste und Schmuck

von den Kerzenflammen nicht entzündet werden können

�Zuerst die oberen und dann die unteren Christbaumkerzen anzünden

�Kerzen nie ohne Beaufsichtigung brennen lassen

�Papier und Schmuck von Kerzen (auch elektrischen) fernhalten

�Kerzen, vor allem Wunderkerzen (Sternspritzer) nicht mehr entzünden,

wenn der Christbaum bereits trocken (dürr) ist

�Vor dem Entzünden der Christbaumkerzen Löschgerät bereitstellen

(z. B. Nasslöscher, Schaumlöscher, Kübel mit Wasser)

�Mit einer Löschdecke kann der Brand eines Adventkranzes schnell erstickt werden

�Mit Wasser befüllbare Christbaumständer verwenden

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Brandaus 11 · 2009

unden

d Unfällen mit Feuerwerkskörpern zu tun.kann zum brennenden Alptraum werden!

ititSILVESTER UND PYROTECHNIK�Überlassen Sie Feuerwerkskörper niemals unberechtigten Personen (z. B. Kindern)

�Zünden Sie Feuerwerkskörper auf nicht brennbaren Unterlagen und nicht in

unmittelbarer Umgebung von Gebäuden, Fahrzeugen, brennbarer Lagerung etc...

�Löschen Sie „Blindgänger" mit Schnee oder Wasser ab, bevor diese entsorgt

werden

�Richten Sie Feuerwerkskörper niemals auf Menschen, Tiere, Gebäude Fahrzeuge

etc.; eine standfeste Abschussvorrichtung sichert das senkrechte Aufsteigen

�Halten Sie ein Löschmittel bereit

�Sind Sie in der Silvesternacht nicht zu Hause, schließen Sie Fenster und

Dachluken, um ein Eindringen von verirrten Feuerwerkskörpern zu vermeiden

�Entfernen Sie brennbares Material von Balkon und Terrasse

�Verzichten Sie auf die Verwendung von „Fluglaternen“, da von ihnen große

Brandgefahr ausgehen kann

Wenn es brennt -verständigen Siesofort die Feuerwehr!Notruf 122

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Brandaus 11 · 2009

Fortbildung und Gedankenaustausch beim 28. Brandschutztag in Stockerau

Brandschutz genießthohen Stellenwert

28. BrandschutztagBSF NÖ:

265 Brandschutzinteressiertebesuchten am 22. Oktober 2009den 28. Brandschutztag des Brand-schutzforums NÖ in Stockerau.Trotz Wirtschaftskrise konnteeine Steigerung der Teilnehmerzahlerreicht werden. Veranstalter vonBrandschutzfortbildungen klagtennoch Anfang des Jahres über einenmassiven Rückgang der Teilnehmer-zahlen von bis zu 50%.Anders zeigte sich der 28. Brand-schutztag des BSF NÖ: Eine bunteMischung von interessantenThemen, die der Arbeitsausschuss„VB-Ausbildung“ unter demVorsitz von Friedrich Strutzenbergerzusammengestellt hat, die dafürgefundenen kompetenten Vortragen-den sowie einige Neuerungen undVerbesserungen in der Organisationund Durchführung dieser Brand-schutz-Fachtagung führten zudiesem Erfolg – so das Ergebnisder Teilnehmerbefragung.

Text: Michael Tischleritsch

Fotos: Alfred Scheuringer

Abwehrenden Brandschutzes im inner-städtischenBereich“hieltGerhardGreß-lehner von der BF Linz. Er betonte dabeidie Wichtigkeit von vorbeugendenBrandschutzmaßnahmen als notwendigeVoraussetzung für raschen und wirksa-men Abwehrenden Brandschutz durchdie Einsatzkräfte der Feuerwehr. DieDarstellungen des Feuerwehreinsatzesbeim Brand des Ursulinenhofes (multi-funktional genutztes Gebäude in derLinzer Innenstadt) vom 3. Juni 2009 un-terstrichen seine Aussagen noch zusätz-lich. Danach folgten die Fachvorträge.Eine Kurzfassung zum Vortrag „Rauch-abzug für Stiegenhäuser“ ist ab Seite 33in diesemHeft angeführt.

Erstmals führte eine Moderatorin desORF NÖ, Jennifer Frank, durch dasProgramm. Bei einer anfänglichen„brandheißen“ Diskussion beantworte-ten Bürgermeister Helmut Laab, BFKDTHeinrich Bauer, LandesbaudirektorPeter Morwitzer, BezirkshauptmannNorbert Haselsteiner, LBD Josef BuchtaundFranzSchneeflock (NÖBrandverhü-tungsstelle) aktuelle feuerwehr- undbrandschutztechnischen Fragen.Dietmar Fahrafellner berichtete als

Einleitung zu den Fachvorträgen überden Stand der Tätigkeiten zum VB imLandesfeuerverband und stellte einigeneu erarbeitete Regelwerke vor. Den Im-pulsvortrag zum Thema „Grenzen des

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Rauchabzug für StiegenhäuserTechnische Richtlinie Vorbeugender Brandschutz - TRVB S 111BSF NÖ:

Die technischen Mindest-anforderungen an Rauchabzüge fürStiegenhäuser (kurz „RA“) wurden inder Vergangenheit von Regelungenfür Brandrauchentlüftungsanlagender TRVB S 125 „Rauch- undWärmeabzugsanlagen“ abgeleitet.Über dies hinaus gibt es Anforderun-gen über die Mindestgröße derÖffnungsfläche sowie der Anordnungder händischen Auslösestellen inder NÖ Bautechnikverordnung.Mit der neuen TRVB S 111,Ausgabe 2008, wurde nun dieserThemenbereich – Rauchabzüge fürStiegenhäuser – in einer eigenenRichtlinie zusammengefasst bzw.geregelt.

Text und Grafik:

Michael Tischleritsch

Die im Brandfall in einem Gebäude vor-handene Gefahr der Rauchausbreitungist bekannt. Brandschutzabschlüsse(Brandschutztüren) zu Stiegenhäusernsollen die Rauchausbreitung von einemNutzraum in das Stiegenhaus vermei-den. Dass die Praxis oft anders aussieht,ist eine vorhandene Tatsache: Brand-schutztüren werden mit ungeeignetenMitteln wie etwaHolzkeilen offen gehal-ten, und schon ist die Selbstschließfunk-tion der Brandschutztüre nicht mehrgewährleistet. Rauch kann daher unge-hindert indas Stiegenhaus eintretenund

das sichere Benützen des Atriums ge-währleisten.

Inhalt der TRVB S 111,Ausgabe 2008

�Zielsetzung und Aufgaben�Ausführungsarten�Anlagenbestandteile�Dimensionierung, Anordnung undZuluftöffnungen

�Überprüfung�Wartung und Instandsetzung�Überprüfungen durch den Brand-schutzbeauftragten

�Anhänge – Musterunterlagen.

In den neuen und harmonisiertenbautechnischen Vorschriften, den OIB-Bestimmungen (Österreichisches Insti-tut für Bautechnik) sind ebenfalls Be-stimmungen über RA beinhaltet.Das OIB (www.oib.or.at) hat zum

Thema Brandschutz eine eigene Richtli-nie (Nr. 2) erstellt. Eine Unterrichtlinie(Nr. 2.1) regelt den Brandschutz beiBetriebsbauten; eine weitere Richtlinie(2.2) regelt denBrandschutzbeiGaragen.Darin ist der Bedarf für Rauchabzüge

inStiegenhäusern jenachGebäudeklasse(GK) geregelt. Die Klassen und derenDefinition bzw. Bedeutung soll durchdie auf Seite 34 angeführten Grafikendargestellt werden. Genau diese neuenbautechnischen Bestimmungen derOIB-Richtlinien sind in der TRVB S 111berücksichtigt.

somitdie sichereFluchterschwerenodersogar verhindern.Dass dabei entsprechender Hand-

lungsbedarf für geeignete Schutzmaß-nahmen besteht, zeigt die jährlich er-scheinende Brandschadenstatistik derBrandverhütungsstellen.

Zielsetzung und AufgabenRauchabzüge in Stiegenhäusern

dienen im Allgemeinen dazu, die imBrandfall ins Stiegenhaus eingedrunge-nen Rauchgase ins Freie abzuführen.Solche Anlagen dienen bestimmungsge-mäß jedoch nicht dazu, das Stiegenhausrauchfrei zuhalten.Durch einen solchenRA soll eine raschere Wiederbenützbar-keit des Stiegenhauses, insbesondereunter Verwendung von mobilen Über-druckbelüftungsgeräten durch die Feu-erwehr, ermöglicht werden. StationäreDruckbelüftungssysteme oder Absaug-anlagen sind nicht Gegenstand dieserRichtlinie (siehe hiezu TRVB S 112„Druckbelüftungsanlagen“ bzw. Vor-norm ÖNORMH 6029).Diese Richtlinie gilt auch nicht für

atriumartige Stiegenhäuser. Diese sindmit normalen Stiegenhäusern nicht ver-gleichbar, da eine Rauchfreihaltung bzw.eine effiziente Belüftung im Brandfallmit den Mitteln der Feuerwehr nichtmöglich ist (zu großes Volumen, Verwir-belungen). Es müssen daher zusätzlichMaßnahmen zur Rauchfreihaltung ge-troffen werden, die auch im Brandfall

�Alarmierungseinrichtungen bei BrandmeldeanlagenÄnderungen der TRVB S 123 „Brandmeldeanlagen“Wolfgang ERNST, NÖ LFV – ARBAVB-Technik

�Überprüfung von BrandmeldeanlagenLästige Aufgabe oder Notwendigkeit für eine sichereBrandfrüherkennung?Johannes Högn, NÖ LFV – ARBAVB-Technik

�Versicherungstechnische Bewertung vonBrandschutzmaßnahmenSpielt der Brandschutz noch eine Rolle bei derGestaltung der Versicherungsprämie?Stefano Quaroni, Generali Versicherung AG

�Brandstiftung – Ein zunehmendes Phänomen?Betrachtung und Bewertung aus psychologischer SichtRudolf Scheidl, Landeskriminalamt NÖ, GruppeBrandermittlung

�Brandursachenermittlung aus technischer SichtAufgaben undMöglichkeiten der BrandermittlerFranz Schneeflock, NÖ Brandverhütungsstelle

�Großbrand in der Fa. Mayr-Melnhof-Karton Ges.m.b.H.in HirschwangBericht – Erfahrungen – Erkenntnisse aus Sicht derFeuerwehrJosef Huber, Bezirksfeuerwehrkommandant Neunkirchen

�Brandschutz in TunnelanlagenWie sicher sind Österreichs Tunnelbauwerke?Frank PETER, NÖ LFV – AG Brandschutzkonzepte

�Rauchabzug für StiegenhäuserNeue Technische Richtlinie für VorbeugendenBrandschutz – TRVB S 111Friedrich Strutzenberger, NÖ LFV – ARBAVB-Ausbildung

Information

Alle Fachvorträge vom 28. Brandschutztag am 22. 10. 2009 im Überblick

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Brandaus: Wissen34

Brandaus 11 · 2009

OIB-Bestimmungen – Anfor-derungen an TreppenhäuserIn diesen Bestimmungen sind Anfor-

derungen hinsichtlich Lage, Größe undAuslöseeinrichtungen für RA beinhaltet:�Lage: an der obersten Stelle desTreppenhauses

�Größe: geometrisch freierQuerschnitt von mindestens 1 m²

�Auslöseeinrichtungen:Gebäudeklasse 2bis 4 – inderAngriffs-

ebene der Feuerwehr sowie beim obers-ten Podest des Treppenhauses mit Zu-gängen zu Aufenthaltsräumen; unab-hängig vom öffentlichen Stromnetz undüber ein rauchempfindliches Elementan der Decke.Gebäudeklasse 5 – in der Angriffsebe-

ne der Feuerwehr sowie beim oberstenPodestdesTreppenhausesmitZugängenzuAufenthaltsräumen; unabhängig vomöffentlichen Stromnetz und Auslösungüberdie automatischeBrandmeldeanla-ge sowie zusätzlich in der Angriffsebeneder Feuerwehr eine manuelle Bedie-nungsmöglichkeit mit Stellungsanzeige.

Betriebsbauten:�Auslöseeinrichtung:zwei bis vier oberirdische Geschoße –

in der Angriffsebene der Feuerwehr so-wie beim obersten Podest des Treppen-hauses; unabhängig vom öffentlichenStromnetz.Mehr als vier oberirdische Geschoße –

in der Angriffsebene der Feuerwehr so-wie beim obersten Podest des Treppen-hauses; unabhängig vom öffentlichenStromnetz und über ein rauchempfind-liches Element an der Decke.

AusführungsartenAufgrundderAuslösungunterscheidet

man zwischen�Anlagensystemenmit Auslösemecha-nismen, die im Brandfall nur manuellbetätigt werden und

�Anlagensystemenmit Auslösemecha-nismen, die zusätzlich im Brandfallüber Branderkennungselementeautomatisch gesteuert werden.Nicht zulässig sind Anlagensystememit pyrotechnischen Auslöseelemen-ten. Von folgenden Auslösearten wirdabgeraten, da keine Rückstellmög-lichkeit gegeben ist und unter Um-ständen bei Fehlöffnungen bis zurWiederherstellung des Ausgangszu-standes mit betrieblichen Schäden(z. B. Regenschaden) zu rechnen ist:

�Anlagensystememit mechanischenÖffnungsmechanismen, welche übernicht notstromversorgte Haltemag-nete geschlossen gehalten werden (z.B. Druckgaszylinder, vorgespannteFederelemente) und

�Einstranganlagensystem, welchesvon der Auslösestelle nicht geschlos-sen werden kann.

AnlagenbestandteileAutomatische Auslöseelemente:Es dürfen nur Rauchmelder, die der

ÖNORM EN 54-7 entsprechen, in Ver-bindung mit Rauchschutzzentralenverwendet werden. Werden alle an dasStiegenhaus angrenzenden Bereichedurch eine Brandmeldeanlage gemäßTRVBS123überwacht, somuss die auto-matische Auslösung des Rauchabzugesals Brandfallsteuerung gemäß TRVB S151überdieBrandmeldeanlageerfolgen.

Manuelle Auslöseelemente undderen Anordnung:Die manuelle Auslösung eines Rauch-

abzuges fürStiegenhäuser istunmittelbarbeim Gebäudeeingang (Angriffsebeneder Feuerwehr) und beim oberstenPodestmit Zugängen zu Aufenthaltsräu-men zu situieren. Diemanuelle Auslöse-stelle ist gut sichtbar und frei zugänglich,etwa in einer Höhe von 1,4 m +/–0,2 mvom fertigen Fußbodenniveau zu situie-ren. Für eine manuelle elektrische Aus-lösung dürfen nur Rauchabzugstasterverwendet werden.Zurmanuellen,pneumatischenAuslö-

sung eines Rauchabzuges für Stiegen-häuserdürfennurAlarmkästenmitCO2-Patronen verwendet werden. In denAlarmkästen sind zu jedem Zeitpunktzwei Reservedruckgaspatronen bereit-zuhalten.Eine Ansteuerung über betriebseigene

Druckluftanlagen ist unter bestimmtenVoraussetzungen ebenso möglich. DieAuslösestellen sind mit einem Hinweis-schild gemäß ÖNORM F 2030 mit demWort „Rauchabzug“ zu beschriften.

Elektrische Steuerzentralen:Zur elektrischen Auslösung eines

Rauchabzuges für Stiegenhäuser dürfengemäß VdS 2581 (elektrische Steuerein-richtungen) geprüfte Steuerzentralenverwendet werden. Eine Notstrom-versorgung ist vorzusehen. Die Steuer-zentrale ist im Brandschutzplan einzu-zeichnen.

ÖffnungselementeDie Öffnungselemente für den Brand-

fall sind gegen sämtliche zusätzliche Be-tätigungselemente (z. B. Lüftungstaster)und Zusatzeinrichtungen (Wind- undRegensensoren) in Vorrangschaltungauszuführen.Für die elektrische Öffnung eines

Rauchabzuges für Stiegenhäuser dürfennurgeeigneteAntriebeverwendetwerden.Zur pneumatischen Öffnung einesRauchabzuges für Stiegenhäuser dürfennur endlagenverriegelnde Pneumatik-zylinder eingesetzt werden.

Steuerleitungen:Bei rein manueller Auslösung sind

sämtliche Steuerleitungen unter Putzoder in erhöhtem Funktionserhalt (E30)gemäß ÖNORM DIN 4102-12 auszu-führen. Bei Ansteuerung über ein rauch-empfindliches Element und Rauch-schutzzentrale kann davon unter be-stimmten Voraussetzungen abgesehenwerden.

Dimensionierung undAnordnungFür die Bemessung der Rauchabzugs-

fläche ist mind. 1 m² geometrisch freieÖffnungsfläche – angeordnet an der

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obersten Stelle des Stiegenhauses – an-zusetzen.

Erklärung:Da die aus einem Brandraum in das

Stiegenhaus eintretende Rauchmengeunabhängig von der Grundfläche desStiegenhauses ist, erfolgt die Dimensio-nierung des Rauchabzuges gemäßTRVB

S 111 sowie den OIB-Bestimmungenunabhängig von der Grundfläche desStiegenhauses.

Achtung:InderNÖBautechnikverordnung1997

wird noch immer eineÖffnungsfläche inder Größe von 5% der Stiegenhaus-grundfläche, jedoch mindestens 1 m²,

gefordert und ist diese höherwertigeBestimmung daher derzeit vorrangigeinzuhalten – bis zum Zeitpunkt desInkrafttretensderOIBRichtlinien inNÖ.)

ÜberprüfungenRA sind nach Fertigstellung einer

Abschlussüberprüfung durch einen be-fugten Fachkundigen zu unterziehen.Für RA in Gebäuden der GK 5mit einemeinzigen Fluchtweg, für RA, welche übereine automatische BMA angesteuertwerden, sowie für RA in Betriebsbautenmit mehr als vier oberirdischen Gescho-ßen, ist die Abschlussprüfung durch eineabnehmende Stelle durchzuführen.

Instandhaltung:Der Rauchabzug für Stiegenhäuser ist

regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre,von einer Fachfirma warten zu lassen.

EigenkontrolltätigkeitenDem Betreiber obliegen ebenfalls

Überprüfungen, die durch die Betriebs-brandschutzorgane im Zuge der Brand-schutzeigenkontrolledurchzuführen sind.Mindestens alle drei Monate ist dabei

die Funktion des RA zu überprüfen. DieÜberprüfungen (Eigenkontrollen) sindim Kontrollbuch einzutragen.

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Brandschadenstatistik zeigt Handlungsbedarf

Brandschäden in NÖ

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Brandaus 11 · 2009Brandaus 11 · 2009

Unimog des Landesfeuerwehrverbandes in Weitra

Im September 2009 wurde vom NÖLandesfeuerwehrverband ein VF-Kbei der Feuerwehr Weitra stationiert.Weitra, ein Städtchen mit knapp5.000 Einwohnern und acht Kata-stralgemeinden, liegt nahe an dertschechischen Grenze im BezirkGmünd. Die Freiwillige FeuerwehrWeitra wurde 1873 gegründet undbesteht zurzeit aus 52 aktiven Feuer-wehrleuten und 14 Reservisten.Das VF-K wurde in erster Linie für

den Einsatz im Katastrophenhilfs-dienst und aufgrund der ständigenHochwassergefahr durch Lainsitzund Braunaubach bei der FeuerwehrWeitra stationiert.

Text und Fotos: Max Mörzinger

Um für den Ernstfall bestens gerüstetzu sein, führt Kdt. Harald Hofbauer mitseinen Feuerwehrkameraden laufendSchulungenundÜbungenmit demneu-

en Fahrzeug durch. Die ersten Einsätzenach Verkehrsunfällen hat das Fahrzeugder FFWeitra schon bewältigt. Dabei hatsich der Anhänger, den die Feuerwehrund die Gemeinde Weitra gemeinsamfinanziert haben, als besonders effizientzum Abtransport der verunfallten Fahr-zeuge erwiesen. Auch der Ladekran hatseine Feuertaufe bestanden: Einige vomSturm beschädigte Bäume – die Häuserund Menschen gefährdeten – konntensicher entfernt werden.

Geländegängige UnterstützungVersorgungsfahrzeug mit Kran (VF-K) und AnhängerTechnik:

Anhänger als sinnvolle ErgänzungFeuertaufe nach Sturmschäden

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Brandaus 11 · 2009Brandaus 11 · 2009

Aufbau hinter dem Ladekran: großzügige Beladeräume und Ladefläche

TransportaufgabenDas vonder FirmaEmpl in Kaltenbach

in Tirol hergestellte Versorgungsfahr-zeug dient hauptsächlich demTransportvon Gütern und zumDurchführen tech-nischerHilfeleistungen. Das Feuerwehr-fahrzeug ist mit einer fest eingebautenund vom Fahrzeugmotor angetriebenenZugeinrichtung mit 50 kN Zugkraft(das entspricht 5 Tonnen) der MarkeRotzler ausgestattet. Ein Ladekran„HiabXS 166 E Hipo“, ausgestattet mit Kran-seilwinde mit 25 kN Zugkraft, machtdieses Fahrzeug zu einem multifunktio-nellenWerkzeug, das auf alle Bedürfnisseim Einsatzfall zugeschnitten ist.

AntriebstechnikDie Basis des Fahrzeuges ist ein

Unimog U 5000 von Mercedes Benz,zweiachsigmit geländeerprobter Single-Bereifung (Reifendimension 365/85R20). Ausgestattet ist das Fahrzeug miteinerDruckluftbremsanlagemitABS,dieauf vier Scheibenbremsen wirkt. Ange-trieben wird das Fahrzeug von einemMercedes-Benz-Vierzylinder-Reihenmo-tor„Euro 4“mit 810Nmbei 1200bis 1600U/min und 160 kWMotorleistung. DieseLeistungwirdüber eine„Telligent-Schal-tung“, eine elektrisch/pneumatischeSchaltung mit acht Vorwärts- und sechsRückwärtsgängen und ein Verteilerge-triebe mit integrierter Differentialsperrean die Räder übertragen. Das Ganzstahl-front-Fahrerhaus, welches für zweiMann Besatzung ausgelegt ist, kann fürService- und Reparaturarbeiten nachvorne abgekippt werden. Auch dieLadefläche ist nach drei Seiten kippbar.Heckseitig ist das Fahrzeug mit einerselbsttätigen Anhängerkupplung mitden erforderlichen Elektro-und Druck-luftanschlüssen ausgestattet. Der Be-triebsstrom wird mit einer 24-Volt/100-Ampere-Lichtmaschine hergestellt. Be-

laderäume mit Dreh-und Kippfächernund eine Dachkiste aus Aluminium fürdiverse Werkzeuge, Anschlagmittel undGerätschaften sind ausreichend amFahrzeug vorhanden.

AnhängerAufgewertet wird das Gespann durch

einen druckluftgebremsten Anhängerder Marke Hummer, welcher für Trans-porte verschiedenster Art gute Diensteleistet. Der zweiachsige Anhänger miteiner Ladefläche von 6,30 x 2,45 m undeiner Nutzlast von 8.800 kg kann je nachBedarf über zwei Auffahrtsschienen,mit einer elektrischenBeladewinde odermit dem Fahrzeugkran beladen werden.Zusätzlich wurden von der FeuerwehrWeitra Arbeitskorb, Hydraulische Holz-zange, Erdschaufel, Hebekreuz für Pkwund diverse Anschlagmittel angeschafft.Somit verfügtderBezirkGmündübereinhocheffizientes Einsatzfahrzeug, das füralle Anforderungen im Dienstbetriebund im Katastropheneinsatz bestensgerüstet ist.

�Technische DatenMercedes Unimog U 5000Motorleistung 160 KWEigengewicht 12.500 kgHöchstzul. Gesamtgewicht 14.000 kgWendekreis 14,30 MeterBodenfreiheit 0,476 MeterRahmenhöhe 1,007 MeterGesamtbreite 2,37 MeterGesamtlänge 5,41 Meter

�2-Achs-Anhänger Hummer RA 8800Eigengewicht 3.040 kgNutzlast 8.800 kgLänge 6,30 MeterBreite 2,45 MeterDruckluftgebremstElektrische Beladeseilwinde

�FahrzeugkranBerger HIAB Kran 166E-5 HIPRO2,5-Tonnen-KranseilwindeAusladung 17,9 Meter

Information

Kranseilwinde im Einsatz Für den Katastrophenhilfsdienst gerüstet: der Mercedes Unimog U 5000

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Zwischen Industriezone und Ortskern gelegen: Das neue Feuerwehrhaus in Wr. Neudorf

Perfekt geplant:Das neue Feuerwehrhaus

Wissen: Neue Heimstatt für FF Wiener Neudorf

Bis zu 800 alarmierte Einsätze proJahr, 75 aktive Feuerwehrmitglieder,450 Gewerbebetriebe, 42 KilometerAutobahn, drei Autobahnauffahrtenund ein neues Feuerwehrhaus.Nach jahrelanger, penibler Planungbekam die FF Wr. Neudorf eine neueUnterkunft, die sowohl im Ortskernals auch gleichzeitig in der Industrie-zone steht.

Text: Richard Berger

Fotos: www.ff-wr-neudorf.at

Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neu-dorf ist zuständig für die 10.000 Einwoh-ner zählende Marktgemeinde WienerNeudorf, in welche tagtäglich nochmals10.000Angestellte undArbeiter pendeln.Besonders die Anforderungen, die ge-wachseneStrukturunddas verschieden-artige Betätigungsfeld der FreiwilligenFeuerwehr Wiener Neudorf machten esdringenderforderlich, einneuesHaus zubauen. Das alte Feuerwehrhaus in derParkstraße platzte sprichwörtlich ausallen Nähten: Ein externes Lager mussteangemietet und Fahrzeuge im Außenbe-

reich abgestellt werden. Aus diesenGründen begann eine Arbeitsgruppe be-reits im Jahr 2003 sich mit der Planungrund um ein neues Haus zu beschäfti-gen. In unzähligen Planungsstundenerhielt man das Bild eines sich durchFunktionalität und verschiedensten ar-beitstaktischenÜberlegungen auszeich-nenden Feuerwehrhauses, welches mitdem Spatenstich im Juni 2008 endlichin greifbare Nähe rückte. Nach nur 13Monaten Bauzeit konntemit der Umsie-delung begonnen werden.

StandortfrageAls Standort des neuen Hauses wurde

zwar nicht das größte verfügbareGrund-stück, aber dafür ein Platz in der Nähedes alten Feuerwehrhauses gewählt. Daszweite in Frage kommende Grundstückwäre zu weit weg vom Ortskern – inmit-ten der Industriezone – gelegen. „Unswar es wichtig, dass die Kameradenunserer Feuerwehrnoch zuFußodermitdem Fahrrad im Einsatzfall rasch undsicher erreichen können“, so WalterWistermayer, Kommandant-Stellvertreterder FF Wr. Neudorf, im Brandaus-Ge-

spräch. Das neue Feuerwehrhaus amRicoweg liegt zwischen einem Wohnge-biet und der Industriezone. Die großzü-gig gestaltete Fahrzeughalle – mit Torenan Vorder- und Rückseite – bietet denFahrzeugen Aufstellfläche nach takti-schen Überlegungen: Südlich (RichtungRicoweg)dieFahrzeuge,die imGewerbe-gebiet und auf der Autobahn eingesetztwerden,nördlich(RichtungLaxenburger-Straße) jene Fahrzeuge, welche haupt-sächlich im Wohngebiet eingesetztwerden. „Mit den beiden StraßenzügenLaxenburger-Straße und Ricoweg kön-nen wir sowohl perfekt in die Ortsmitteals auch auf die Autobahn und in dieIndustriezone Niederösterreich Süd ge-langen“, soWistermayer weiter.

Zweckbau mit RaffinessenDas schon von außen beeindruckende

Feuerwehrhaus bietet im Inneren nochmehr. Neben den üblichen Büroräum-lichkeiten und Lagermöglichkeitenzeichnet sich das neue Feuerwehrhausder „Neudorfer“ durch perfekt durch-dachte Raffinessen aus. Zwei „OperationTerminals“ sind im Haus so platziert,

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Brandaus 11 · 2009

Ein hohes Pensum an Eigenleistung machte das Projekt möglich

In nur 13 Monaten wurde ein gut geplantes Feuerwehrhaus gebaut

dassmanbeimHaupteingangund inder– auch für Frauen ausgelegten – Garde-robe nicht nur denEinsatzgrundunddieEinsatzadresse mit Kartenausschnitt aufzwei Monitoren sieht, sondern auch miteinem abgesetzten Mikrophon dieAusrückemeldung an die zuständigeBezirksalarm- und -warnzentrale inMödling durchgeben kann. Ist dies er-folgt, drückt der Meldende den „Buzzer“am Terminal: Die im Haus angebrachteLichtsignalanlage wechselt von rotemauf grünes Licht. „Dadurch können wirMehrfachmeldungen an die Zentrale inMödling verhindern.“, zeigt sichPleinin-ger Ferdinand sichtlich stolz auf dieInnovationen.AuchderKommandoraummit angeschlossenem Krisenstabsraumist – wie die gesamte Technik im Haus –auf dem neuesten Stand. Von diesemRaum aus ist die Haustechnik samtHausrufanlage zu steuern: EinKNX–EIBwurdealsBus-SystemimgesamtenHausintegriert. Eine Brandmeldezentrale(im Vollschutz) samt Weiterleitung zurBezirksalarmzentrale, eine Alarmanlageund ein ausgeklügeltes Voice-over-IP-System samt Nebenstellenapparatensind nur die Spitzen des „Technik-eisbergs“. Natürlich darf auch eine voll-ständige Notstromversorgung in einemsolchen Neubau nicht fehlen. Beeindru-ckend ist auchdieBe-undEntlüftungdieimVerwaltungstrakt integriert wurde.

EinsatzbereitschaftherstellenInnovation und Blickfang zugleich ist

die sogenannte Aufrüsthalle: ein Hoch-regallager in direkter Angrenzung an dieAtemschutzwerkstätte, welche mit ei-nemmodernen Kompressor ausgerüstetwurde.Dieses„Hochregallager“wirdvoneiner Seite nach einem Einsatz mit demFahrzeug befahren, sämtliche Ver-brauchsmaterialien und Einsatzmittelkönnen hier ohne weite Wege aufgerüs-

tet werden. Die Atemschutzgeräte unddie Masken werden über eine Atem-schutzschleuse an die Werkstätte gege-ben, während in dieser Schleuse immergefüllte Flaschen und frische Maskengelagert werden. „Besonders nach demEinsatz soll die Anstrengung für dasWiederherstellen der Einsatzbereitschaftauf ein Minimum reduziert werden. Ichdenke, dass uns das mit der Aufrüsthallesehr gut gelungen ist“, stellt WalterWistermayer fest.

HygieneDieWorte„HygienenachdemEinsatz“

werden in diesem Feuerwehrhaus neudefiniert: InderSchmutzschleusewerdenmehrere Laufmeter Handwaschbecken,Duschen und WC-Anlagen durch einkleines, aber feines Highlight in denSchatten gestellt: Ein Wäscheabwurf-schacht (sowohl im Herren- als auch imDamenbereich) führt direkt in die„Waschküche“, in welcher zwei Groß-waschmaschinen stehen. Kontaminierteoder einfach schmutzige Wäsche kannhier direkt abgeworfen werden, ohneden Schmutz quer durchdas ganzeHaus

zu verteilen. Einen ebensolchenAbwurf-schacht findet man im Bereich der Be-kleidungskammer, wo alte oder defekteUniformsteile direkt in das Lager gewor-fen werden können.

EigenleistungHervorzuheben ist auch das enorme

Pensum an Eigenleistungen im Bereichder Planung und Realisierung diesesGroßprojektes, welches gesamt ca. 5,2Millionen Euro verschlang. Neben denbeiden Planungsbüros – eines für denBau samt Bauaufsicht und eines fürHKLS- (Heizung, Klima, Lüftung, Sani-tär) undElektrotechnik –wurdenunzäh-lige Arbeitsstunden der über 70 Freiwil-ligenundderdreiHauptamtlichen indasHaus gesteckt.„Ich kann gar nicht sagen,wie viele Stunden die Arbeitsgruppein den Jahren vor Baubeginn schon indas Projekt investiert hat, aber alleine imJahrdesBausselbst leistetenwirgemein-sam über 45.000 Mannstunden nurfür das Projekt Feuerwehrhaus“, istKommandant-StellvertreterWistermayersichtlich stolz auf seine Kameraden.Diese Leistung wird von allen Seiten

honoriert.NebenBürgermeisterChristianWöhrleitner zeigten sich bei der Eröff-nung auch Landesbranddirektor-Stell-vertreter Armin Blutsch und Bezirks-kommandant Franz Koternetz beein-druckt. „Die Freiwillige FeuerwehrWiener Neudorf gehört zu den ammeis-tengefordertenWehrenunseresBezirkes.Ein modernes Feuerwehrzentrum istauch ein Ort der Begegnung und derKommunikation. Den Gemeindevertre-tern gebührt Dank, dass ein solchesProjekt die notwendige Unterstützungbekam“, lobteKoternetz in seinerAnspra-che zur Eröffnung das Gesamtprojekt.Landeshauptmannstellvertreter JosefLeitner fasste für alle zusammen:„UnsereKameraden haben nur die beste undmodernste Ausrüstung verdient.“Nähere Informationen über das

Feuerwehrhaus erhalten Sie unterwww.ff-wr-neudorf.at.

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Der Notarzt konnte nur mehr den Tod feststellen

Foto:HerbertWimmer/BFKMödling

In den Nachtstunden des 9.Oktober 2009 ereignete sichein schwererVerkehrsunfallauf der A2 Südautobahn beider Abzweigung zur AuffahrtAltmannsdorf. Auf der regen-nassen Fahrbahn war einPkw-Lenker mit seinemFahrzeug von der Autobahnabgekommen und wurde imFahrzeug eingeklemmt.Beim Eintreffen desVorausWr. Neudorf befand sich das

Auto genau zwischen derAutobahn bzw. der Auffahrt.

Wobei die Fahrerseite desUnfallfahrzeuges gegen die

Fahrzeugbergung nach Frontalcrash

Starker Schneeregen war dieUrsache für einen schwerenVerkehrsunfall am 13. 10.2009 auf der Bundesstraße22 zwischen Scheibbs undGresten. Ein Pkw-Lenker warmit seinem Fahrzeug auf dermit Schneematsch bedeck-ten Straße auf die Gegen-fahrbahn gekommen undfrontal gegen ein entgegen-kommendes Auto geprallt.Alle drei beteiligten Perso-nen wurden beim Zusam-menstoß verletzt. Die FFFeichsen wurde per Sirenealarmiert und rückte mit dreiFahrzeugen zumUnfallortaus. Das Rote Kreuz entsand-te insgesamt vier Einsatz-fahrzeuge, darunter den

Scheibbser Notarztwagen,sowie den Rettungshub-schrauber Christophorus 15.Nachdem dieVerletztenmedizinisch versorgt undvon der Unfallstelle abtrans-portiert waren, führte die

FF Feichsen die Bergung derzwei Unfallfahrzeuge sowiedie Straßenreinigung durch.Die B22 musste über die ge-samte Einsatzdauer gesperrtwerden, eine Umleitungwurde eingerichtet.

Bezirk Scheibbs

Frontalzusammenstoß auf der Bundesstraße 22

Bezirk Mödling

Verkehrsunfallmit Todesfolge

Foto:LukasHürner

Bezirk Tulln-

Am 15. Oktober 2009 wurdedie Stadtfeuerwehr Tulln um13:19 Uhr zur Unterstützungdes Roten Kreuzes bei derRettung einer Person ausdem ersten Obergeschoß desWohnhauses amHeisselgar-ten alarmiert. Die Helfer desRoten Kreuzes konnten eine46-jährige Patientin mit Ver-dacht auf Herzinfarkt nichtüber das enge Stiegenhaus

ins Freie bringen. Deshalbwurde sie nach der Erstver-sorgung durch das Notarzt-teammit der Krankentragen-halterung am Korb der Dreh-leiter durch das Fenster raschund sicher gerettet.Anschließend erfolgte derTransport mit dem Notarzt-wagen zur weiteren Behand-lung ins LandesklinikumDonauregion.

Menschenrettung über Drehleiter

Unterstützung beim Abtransport einer Patientin

Brandaus: NewsBrandaus: News

Foto:StadtfeuerwehrTulln

Brandaus 11 · 2009

Lärmschutzwand gedrücktwurde. Sofort wurdemit derMenschenrettung begonnen.Zuerst wurde die Beifahrer-türe mit dem hydraulischenRettungsspreizer geöffnetund entfernt. In weitererFolge wurde auch die hintereFahrzeugtüre entnommendamit das Rote Kreuz einenbesseren Zugang zumVerletzten hatte.Nach rund 20Minuten wardie eingeklemmte Persondurch die Einsatzkräfte derFFWr. Neudorf aus demUnfallfahrzeug befreit.

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Glücklicherweise befanden sich keine Personen im Gebäude

Aus bisher ungeklärter Ursa-che kam es zu einem Branddes ehemaligen Bahnwärter-hauses in der Laxenburger-Straße. Aufgrund der fal-schen Angabe eines Passan-ten, wurde um 22 Uhr 53 dieFeuerwehrVösendorf zueinem Flurbrand alarmiert.Beim Eintreffen an derEinsatzstelle bot sich jedochein völlig anderes Bild!Der Dachstuhl befand sich imVollbrand und von Passantenwurde angegeben, dass sichmöglicherweise Personen imGebäude befinden.

Sofort wurde ein Außen- undInnenangriff vorgenommen,sowiemit einerWärmebildka-

mera nachmöglichen einge-schlossenen Personengesucht. Da das brennende

Bezirk Neunkirchen-

Am 27. 9. 2009 wurde die FFEdlitz zu einer Fahrzeugber-gung nach einemVerkehrsun-fall auf die A2, Richtung Grazgerufen. Die FF Edlitz rücktemit RLFA-3000, Kran, KDOFund 12 Mann zum Einsatzortaus. Der Lenker des Unfall-fahrzeugeswarmit demKlein-bus von der Straße abgekom-men, hatte sich überschlagenundwar in einem kleinenWaldstück hinter demKetten-anlegeplatz Grimmensteingelandet. Beim Eintreffen derEinsatzkräfte war der Lenkerverschwunden; die FF Edlitzsuchte daraufhin die unmit-

telbare Umgebung nachVerletzten ab, konnte jedochniemanden finden. Im Auf-trag der AutobahnpolizeiWarth wurde das Fahrzeugmit einer Seilwinde aus demWald gezogen. Anschließendwurde das Unfallfahrzeugmittels Hubbrille von derAutobahn verbracht.

Kleinbusauf Abwegen

Am 7. 10. 2009, um 8:11 Uhr,wurden die FeuerwehrenMaria Ellend und Fisch-amend von Florian Schwechatwegen eines schwerenVer-kehrsunfalls mit einer einge-klemmten Person auf die LB9 beordert. Am Einsatzorteingetroffen konnte festge-stellt werden, dass ein Fahr-zeuglenker mit seinem Kfzvon der Fahrbahn abgekom-men war, einen Baum tou-chiert hatte undmit dem Kfzim schräg abfallenden Stra-ßengraben zum Stillstandgekommen war. Passantensicherten das instabile Fahr-

Foto:FF

Bezirk Bruck an der Leitha

Tödlicher Unfall auf der LB 9

Der Lenker verstarb noch an der Unfallstelle

Bezirk Mödling-

Brand eines Hauses in Vösendorf – vorerst falsche Anzeige durch Passanten

zeug und ein zufällig vorbei-kommender Sanitäter leisteteErste Hilfe. Die FF Fisch-amend baute den Brand-schutz auf und begannmitder Menschenrettung unterEinsatz der hydraulischenRettungsgeräte. Von der FFMaria Ellend wurde das ver-unfallte Kfz gegen weiteresAbrutschen gesichert undein zweiter hydraulischerRettungssatz in Stellunggebracht. Der Lenker konnteaus dem Fahrzeug befreitwerden, verstarb jedochtrotz intensiver Bemühungender Rettungskräfte vor Ort.

Gebäude sehr entlegen undschwer zugänglich war, ent-standen Problememit derWasserversorgung. Daherwurde durch die Einsatzlei-tungVösendorf die FF Hen-nersdorf nachalarmiert. Dasich die Pottendorfer Bahnli-nie unmittelbar neben demBrandobjekt befand, mussteder Zugverkehr gestopptwerden. Nach der KontrollemittelsWärmebildkameradurch die Atemschutztrupps,konnte Entwarnung gegebenwerden, da sich keine Perso-nen imGebäude befanden.

Foto:MartinHofbauer/BFKMödling

Suche nach Unfalllenker

Foto:FFEdlitz

Brandaus 11 · 2009

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Brandaus: News42

Brandaus 11 · 2009

Monatelang versetzte ein Brandstifteram Gloggnitzer Silbersberg die Be-völkerung in Angst. Die Brandseriebegann 2008, damals brannte daserste Fahrzeug in der Silbersberg-straße. Danach war 17 Monate langRuhe, bis im Juni 2009 das zweiteFahrzeug brannte. Insgesamt musstedie Feuerwehr zu sieben Fahrzeug-bränden ausrücken, wobei die Ab-stände zwischen den Bränden immerkürzer wurden. Der Besitzer desletzten Fahrzeuges wollte seinenPkw noch retten und versuchte ihnmit dem Gartenschlauch zu löschen.Leider ohne Erfolg, auch dieserWagen brannte fast vollständig aus.Der Täter ging immer im gleichenSchema vor und zündete die Fahr-zeuge im Bereich des Motorraumsan. Der Gesamtschaden wird aufEUR 50.000 geschätzt.

Text: Michael Eller, Jörg Toman

Fotos: FF Gloggnitz

Anfang September ging den Ermittlern –dank zahlreicher Hinweise aus der Be-völkerung und umfangreichen Ermitt-lungen durch Beamte des Landeskrimi-

nalamts Niederösterreich – einVerdäch-tiger ausGloggnitz insNetz. Schon zuvorwurde vermutet, dass der Täter aus dernäheren Umgebung der Tatorte stam-men könnte. Im Laufe der Vernehmunggestand er sechs Brandstiftungen, mitdem ersten Brand im Jänner 2008 wollteder Verdächtige nichts zu tun haben.

Die erste Tat sei spontan nach einemGrillfest geschehen, als Brandbeschleu-niger hätte er Benzin verwendet, gabChefermittler Rudolf Scheidl die Aussa-gen des Verdächtigen wieder. Als er je-doch am nächsten Morgen sah, dass derPkw nicht vollständig ausgebrannt war,wollte er bei den nächsten Malen noch

Feuerwehr gefordert: Pkw-Brand in Garage

Der Täter ging von Mal zu Mal immer professioneller vor

Brandserie hielt Stadt in AtemNeunkirchen:

Gloggnitzer Feuerteufel gefasst

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43Brandaus: News

Brandaus 11 · 2009

„professioneller“vorgehen.DieFahrzeugesoll er spontan und ohne Bezug zu denBesitzern ausgewählt haben. Weitershabe er nur Fahrzeuge älteren Baujahresangezündet, um den Schaden gering zuhalten.

ZusammenarbeitDie Ausrücke- und Alarmordnung in

Gloggnitz sieht bei Alarmstufe B2 imStadtgebiet folgende Feuerwehren/Fahrzeuge vor: TLFA4000 und RLFA2000von der FF Gloggnitz-Stadt sowie ALFund TLFA4000 der BetriebsfeuerwehrHuyck.Wangner Austria.Nach jedem Brand erfolgte eine Be-

sprechung von Feuerwehr und Polizei:„Die Zusammenarbeit mit dem Brand-ursachenermittler Peter Reisinger undseinem Team sowie der Polizeiinspek-tion Gloggnitz funktionierte hervorra-gend“ erklärt FeuerwehrkommandantThomas Rauch im Brandaus-Gespräch.„Ganz Gloggnitz war erleichtert, dassder Brandstifter ausgeforscht werdenkonnte und ich bin froh, dass dieserMann nichts mit der Feuerwehr zu tunhat.“

Chronologie der Brände31. Jänner 2008, 23:07 UhrIn der Oberen Silbersbergstraße steht

ein Pkw in einer Garage in Vollbrand.Zwei Feuerwehren (Gloggnitz und BTFHuyck.Wangner) mit 12 Mann und vierFahrzeugen löschen den Brand. Bei die-sem Schadensfeuer gibt es noch keineBeweise fürBrandstiftung.Einsatzdauer:1,5 Stunden.

7. Juni 2009, 1:11 UhrDie BTF Huyck.Wangner sowie die FF

Prigglitz werden zu einem Pkw-Brandam Silbersberg alarmiert. Beim Eintref-fen inderOberenSilbersbergstraße stelltdie Betriebsfeuerwehr fest, dass ein An-rainer den Fahrzeugbrand bereits mitmehreren KübelnWasser gelöscht hat.Zehn Mann stehen mit drei Fahrzeu-

gen im Einsatz. Die örtlich zuständige

Nächtliche Einsätze hielten Feuerwehren auf Trab

FF Gloggnitz wird über diesen Brandtelefonisch informiert. Einsatzdauer: 30Minuten.

13. Juni 2009, 1:24 UhrIn derselben Garage wie am 31. Jänner

2008 brennt wieder ein Pkw.Die FF Gloggnitz sowie die BTF Hu-

yck.Wangner löschendenBrandundste-henmit16MannundvierFahrzeugen imEinsatz. Einsatzdauer: Eine Stunde.

6. August 2009, 2:41 UhrUntere Silbersbergstraße: wieder steht

ein Pkw in Vollbrand. Die FF Gloggnitzsowie die BTF Huyck.Wangner sind mit12 Mann und vier Fahrzeugen mit denLöscharbeiten beschäftigt. Einsatzdau-er: 30 Minuten.

6. August 2009, 3:07 UhrWährend des Einsatzes werden die

Feuerwehren von einem weiteren Pkw-Brand – diesmal in der Oberen Silbers-bergstraße – in Kenntnis gesetzt. DerEinsatzleiter lässt zusätzlich die FFGloggnitz-Stuppach alarmieren. DieseReserve soll sofort reagieren können,

fallsnochweitereFahrzeuge inBrandge-setzt werden. Zu diesem Zeitpunkt gehtman bereits von einem Serientäter aus.Bei den Bränden dieser Nacht steheninsgesamtdreiFeuerwehrenmit22Mannim Einsatz. Einsatzdauer: Eine Stunde.

10. August 2009, 1:24 UhrBeimEintreffenderEinsatzkräfte steht

wieder ein Pkw in der Oberen Silbers-bergstrasse in Vollbrand. Die FeuerwehrGloggnitz sowie die BTFHuyck.Wangnersind mit 17 Mann und 4 Fahrzeugen imEinsatz. Einsatzdauer: Eine Stunde.

31. August 2009, 2:18 UhrDer letzte Pkw-Brand dieser Serie er-

eignet sich in der Unteren Silbersberg-straße.Wieder brennt ein Pkw im Bereich des

Motorraums. Der Besitzer des Fahrzeu-ges hält den Brand mit einem Garten-schlauchunter Kontrolle. Die FeuerwehrGloggnitz löscht das brennende Fahr-zeug komplett ab. Im Einsatz stehen dieFF Gloggnitz sowie die BTF Huyck.Wangnermit 16Mann und vier Fahrzeu-gen. Einsatzdauer: Eine Stunde.

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Brandaus: News44

Brandaus 11 · 2009

Fahrzeug prallte an unübersichtlicher Stelle gegen Baum

Während der außerordentli-chenMitgliederversamm-lung war den freiwilligenHelfern der FF St.Pölten-Wa-gram keine ruhigeWahl desKommandant-Stv. vergönnt:„Verkehrsunfall mit einge-klemmten Personen“ lautetedie Alarmierung für den fol-genden Einsatz.Am Einsatzort eingetroffen,zeigte sich dem Einsatzleiterfolgendes Bild: Ein Pkw warauf der B1a von der Fahrbahn

abgekommen und seitlichauf einen Baum geprallt.Der Notarzt konnte bei denbeiden Insassen nur mehrden Tod feststellen. Von derFF St. Pölten-Wagram wurdedie Unfallstelle abgesichertund der Brandschutz aufge-baut. Beide Personen wurdenaus dem Fahrzeug geborgen.Unklar ist, wie lange dasUnfallfahrzeug schon an derunübersichtlichen Stelle imStraßengraben gelegen hatte.

VU mit zwei eingeklemmten Personen

Foto:FFSt.Pölten-Wagram

Bezirk St. Pölten

Bezirk Amstetten-

Zwei Einsätze aufder A1 bei HaagAm 6. 10. 2009 wurde dieFeuerwehr Haag zu einemLkw-Brand alarmiert. BeimEintreffen war der Brand be-reits durch den Fahrzeuglen-ker, einem ehemaligen Be-rufsfeuerwehrmann aus Bos-nien, gelöscht. Da das Fahr-zeug nicht mehr fahrbereitwar, wurde es mittels Ab-schleppstange zum nächstenParkplatz gebracht.Während der Bergung wurdedie FF Haag zu einer Men-schenrettung kurz vor Oedalarmiert. Ein Pkw war aufeinen Lkw aufgefahren undeine Person wurde verletzt.Sie wurde vomTeam des Ret-tungshubschraubers C15erstversorgt und von den FFHaag und St.Valentin ausdem Fahrzeug gerettet.

Bezirk Baden-

InternationalerfolgreichZwei Gruppen der FF BadenLeesdorf nahmen am 19. 9.2009, beim internationalenFeuerwehrwettkampf imRahmen des 27. GondsrotherDorffestes (Hessen/Deutsch-land) teil. Sie erkämpftensich das deutsche Bundes-leistungsabzeichen in Silberund Bronze. Sehr erfreut wardie Mannschaft, dass auchder Bezirksfeuerwehrkom-mandant und KDT der FFBaden-Leesdorf, AntonKerschbaumer bei derBronze-Gruppe als Teilneh-mer mitmachte: „Für michals Bezirkskommandantenist es ein tolles Gefühl, wie-der mit meiner MannschafteinenWettkampf erfolgreichzu absolvieren“ fasste erseine Teilnahme zusammen.

Bezirk Hollabrunn-

Verkehrsunfallmit eingeklemmterPersonAm 28. 9. 2009 um 11.28 Uhrwurden die FeuerwehrenGöllersdorf und Hollabrunn,sowie das Rote Kreuz Hollab-runn, zu einemVerkehrsun-fall mit eingeklemmterPerson alarmiert.Im Gemeindegebiet vonHollabrunn geriet auf der B303 zwischen den Anschluss-stellen HollabrunnMitte undSüd ein tschechisches Fahr-zeug auf die Gegenfahrbahnund stieß mit einem entge-genkommenden Lkw zusam-men. Beide Fahrzeuglenkerwurden verletzt. Der Lenkerdes Sportwagens musste vonden Feuerwehren mittels hy-draulischem Rettungssatzaus dem Fahrzeug befreitwerden. Die Bergung desLkws wurde mittels des Feu-erwehrkranfahrzeuges ausHollabrunn durchgeführt.In weiterer Folge mussteausgeflossener Diesel ge-bunden werden. Die B 303war für die Rettungs- undBergemaßnahmen übermehrere Stunden gesperrt.

Bezirk Horn-

Brand einesGeschirrspülersZu einem Zimmerbrandwurde die FF Horn am 28. 9.2009, kurz vor 9:00 Uhr vonder Landeswarnzentrale inTulln alarmiert. Nach demEintreffen des Kommando-fahrzeuges und anschließen-der Erkundung durch Ein-satzleiterWerner Loidolt undSascha Drlo konnte festge-stellt werden, dass beide Ge-schoße desWohnhauses ver-qualmt waren und dass inder Küche der Geschirrspü-ler gebrannt hatte. Es wurdevorerst ein Fenster geöffnetund der Überdruckbelüfterin Stellung gebracht. Nach-dem etwas Rauch aus demgeöffneten Fenster geblasenwurde, konnten auch weitereFenster zur Entrauchung ge-öffnet werden. Nun wurde

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ein Atemschutztrupp in dasObergeschoß entsandt, umauch dort die Fenster zuöffnen. Zum Zeitpunkt desBrandausbruches waren imHaus die Türen geöffnet, wo-durch sich Rauch ins gesamteHaus ausbreiten konnte undgroßen Schaden anrichtete.

Bezirk Korneuburg-

Brand einer Hack-schnitzelanlageFolgende Lage bot sich denEinsatzkräften am 27. 9. 2009in Ernstbrunn:Vollbrand desDachstuhls einer Hack-schnitzelanlage. Bei demBrandobjekt handelt es sichGebäudemit ca. 650m²Grundfläche und einemLager mit etwa 900m³ Hack-schnitzel. Nach Ausfahrt desersten Fahrzeuges war be-reits Rauch im Bereich derEinsatzadresse erkennbarund somit erfolgte die Lage-meldung an den Einsatzleiter.Die Unterabschnitte 8 & 9(weitere 9 Feuerwehren)wurden daraufhin nachalar-miert. Durch das ausgezeich-nete Zusammenwirken allerEinsatzkräfte, die gut koordi-nierte Unterstützung zahlrei-cher Landwirte aus mehreren

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45Brandaus: News

Brandaus 11 · 2009

troffen. Aus diesem Anlasswurde vonMarkus Thurner –Kommandant des 6. Zugesder KHD- BereitschaftWie-ner Neustadt eine Hochwas-ser- Schulungmit Hilfe derFeuerwehren Lanzenkirchen,Sollenau, Hanfthal und Bul-lendorf in Lanzenkirchen ab-gehalten.Bei vier Stationen wurdendenTeilnehmern verschie-denMethoden zum Sand-sackfüllen, das richtigeVerle-gen von Sandsäcken, Uferbe-festigungsmethoden, Mög-lichkeiten zur Dammerhö-hungmit Sandsäcken undmobilen Systemen (wieWa-terwall, NOAQ,MOSESu.v.m) an praktischen Bei-spielen vorgeführt. Highlightwar der Bau eines Stegesüber die Leitha. Bezirkskom-mandant LFR FranzWöhrer,Bezirkshauptmann-Stv. El-mar Seiler, Abg. z. NR HansRädler, BGM Rudolf Nit-schmann und Gemeinderäteder Gemeinde Lanzenkir-chen konnten sich persön-lich ein Bild über die Leistun-gen der Feuerwehr bei deneinzelnen Stationenmachen.

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Bezirk Mödling

Schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten auf der A2

Mehrere Verletzte im Kleintransporter

In den Abendstundenereignete sich zwischen der1. und 2. Spur der Südauto-bahn A2 in FahrtrichtungGraz kurz vor der AusfahrtTraiskirchen aus bisher un-geklärter Ursache einschwerer Verkehrsunfall mitmehreren Fahrzeugen.

Katastralgemeinden und demumfassenden Einsatz vonSchwerschaumwurde derEinsatzerfolg sichergestellt.Durch die Maßnahmen derFeuerwehr konnte das Herzder Anlage, die technischeInfrastruktur des Heizkraft-werkes, ca. 800m³ Hack-schnitzel, ein angrenzendesWohnhaus und der angren-zendeWald geschützt bzw.gerettet werden.Weiterskonntenmit Hilfe derWär-mebildkamera sämtlicheGlutnester lokalisiert undgezielt bekämpft werden.

Bezirk Krems-

Glimmbrand in derVolksschule SteinKurz vor 7 Uhr Früh wurdendie Einsatzkräfte der Haupt-wache Krems und der Feuer-wache Stein alarmiert, bereitswenigeMinuten später rück-ten die freiwilligen Kräfte mitden ersten Löschfahrzeugenzum Einsatzort aus.Vor Ort wurden die Kräftebestens eingewiesen, in ei-nemKlassenzimmer imKellerkam es zu einerVerrauchung.Der Grund hierfür war nochunklar. Ein Atemschutztruppging ausgerüstet mit einerWärmebildkamera undKleinlöschgeräten zur Erkun-dung vor. Relativ rasch wurdedie Ursache gefunden: AufeinemTonbrennofen warenStofftücher abgelegt, welchezu glosen begonnen hatten.ZurVerhinderung weitererSchäden wurde der Brand-herd einfach aus der Schulegetragen und im Freien abge-löscht. Nachdem von Anfangan die Türen geschlossenwaren, und die Einsatzkräftemit einemDruckbelüfter ar-beiteten, konnte eine Rauch-ausbreitung in weitere Räu-me vermieden werden.

Bezirk Wr. Neustadt-

Wasserdienst-Schulung inLanzenkirchenDer BezirkWiener Neustadtwar 2009 vonmehrerenHochwasserereignissen be-

Der Beifahrer eines Klein-transporters wurde in einemFahrzeug eingeklemmt, sechsweitere Personen wurdenteils schwer verletzt. Um20 Uhr 47 wurde daher einZug der FFWr. Neudorf zudemUnfall mit Menschen-rettung alarmiert.

Das Unfallfahrzeug warderart stark deformiert,dass das Armaturenbrettdas Becken der Person ein-geklemmt hatte. Die Feuer-wehr musste zwei hydrauli-sche Rettungsstempeln aufder Beifahrerseite und einenKombistempel auf derFahrerseite einsetzen, um diePerson aus der Zwangslagezu befreien. Zusätzlichwurde mit der hydraulischenRettungsschere die Beifah-rertür entfernt, um einenbesseren Zugang zur verletz-ten Person zu haben.Der Eingeklemmte konntetrotz massiven Einsatzeshydraulischer Rettungsgeräteerst nach rund einer halbenStunde aus dem völlig zer-störten Fahrzeug gerettetwerden. Gemeinsammitdem Roten Kreuz wurdedie verletzte Person abtrans-portiert.

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Brandaus 11 · 2009

Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

„Ich bin ja a Zuag’roaster“ —Kabarettist Herbert Steinböck istsehr wohl bewusst, dass es nichtimmer und überall einfach ist,in eine Dorfgemeinschaft aufgenom-men zu werden. Seit 16 Jahren ister Einwohner von St. Andrä vordem Hagenthale — den meisten eherbekannt als St. Andrä-Wördern —und fühlt sich dazugehörig.Eine besondere Freundschaftverbindet ihn mit seinem NachbarnSepp Dussmann, dem Kommandan-ten der Freiwilligen Feuerwehr.„Durch ihn weiß ich, was dieFeuerwehren alles leisten, dasssie mit ihrem Idealismus undihrer Einsatzkraft die Bevölkerungvor Schlimmerem beschützen“,sagt Steinböck.

Text: Angelika Zedka

Fotos: FF St. Andrä-Wördern, Zedka, ORF

Als Armin Assinger den „Franz Lieb-kind“ aus dem im Ronacher so erfolg-reich gelaufenen Musical „The Produ-cers“ zu seiner Promi-Millionenshoweinlud und es denTeilnehmern überlas-sen wurde, für welchen guten Zweck siespielen wollten, gab’s für den gefragtenKünstler und gelernten Lehrer HerbertSteinböck kein Überlegen: „Mir war eswichtig, dass ich ein Projekt unterstütze,dessenVerlauf ich selbst verfolgen kann.Die Feuerwehrjugend ist eine Gemein-schaft, in der jungen Leuten enorm vielSelbstwertgefühl vermittelt wird, dieihnendasGefühl gibt, dass sie gebrauchtwerden. Damit wachsen sie in einemweitgehend behüteten Umfeld heran,

„Mein Millionen-Show-Gewinngehört der Feuerwehrjugend“

verbringen ihre Freizeit sinnvoll undsind weg von der Straße.“Gesagt, getan: Steinböck und Duss-

mann reisten zur Millionen-Show nachKöln und – kehrten um 20.000 Euro„schwerer“ zurück. „Dabei war’s garnicht so einfach, denn ichhab sogemeineFragen bekommen, dass ich wirklichAngst hatte, mich zu blamieren“, erin-nert sich der knackige Fünfziger mitschelmischem Grinsen.

Gut angelegtDer Gewinn ist gut angelegt. „Unsere

15 Jungs sind bestens ausgerüstet, wirschauen jetzt noch, dass wir eine eigeneÜbungsstrecke bekommen und dass wirkinder- bzw. jugendgerechte Exkursio-nen und Ausflüge gestalten können, umden Jugendlichen den Faktor Feuerwehr

Kabarettist und Schauspieler Herbert Steinböck erspielte 20.000 Euro für die FJSpende:

Sie sind die Nutznießer des Millionen-Show-Gewinns: Die Buben der FJ St. Andrä-Wördern danken Steinböck auf ihre Weise.

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Brandaus 11 · 2009

ineine für sieerfassbarePositionzubrin-gen“, erklärt Sepp Dussmann, dem dieJugendarbeit ein besonderesAnliegen ist.Klara, die fünfjährige Tochter von

Herbert Steinböck und seiner ebenfallsschauspielerndenGattinStefaniePaschke(z. B. als Beate Häfele in Novotny undMaroudi), darf von ihren Eltern aus „aufjeden Fall zur Feuerwehrjugend, wennsie dasmöchte“, hält der Kabarettist undSchauspieler mit seiner großen Hoch-achtung vor den Leistungen der Freiwil-ligen Feuerwehren nicht hinterm Berg.Und kennt auch den regen Zuzug zurFeuerwehr seiner Gemeinde: „St. Andrä

20.000 Euro erspielte KabarettistHerbert Steinböck bei Armin AssingersPromi-Millionen-Show für die Feuer-wehrjugend St. Andrä-Wördern.

Steinböck ist ein Fan der FF St. Andrä-Wördern: „Hier wird unendlich viel fürdas Selbstwertgefühl der jungen Men-schen getan.“

Seit Jahren befreundet: HerbertSteinböck und FeuerwehrkommandantSepp Dussmann.

ist eine Randgemeinde von Wien, esziehen viele her, die hier niemandenkennen, da besteht großes Potenzial fürdie Feuerwehr.“Was Kommandant SeppDussmann eifrig bestätigt: „Kinder undJugendliche haben bei uns die Möglich-keit, neue Freunde zu gewinnen, sichin die neue Umgebung schneller einzu-finden.“

Schauspiel-VorhabenNach überstandener Krebskrankheit,

die Herbert Steinböck sogar in seinemKabarett-Soloprogramm auf- und auchverarbeitet hat, steht der Schauspieleraus „behütetem Elternhaus“ im kom-menden Jahr mit einem neuen Solopro-gramm auf der Bühne. „Bonanza“ wirdanhand des Beispiels des Fünf-Männer-Haushaltes aus dem Wilden WestenAmerikas den Unterschied einer reinenMänner-WG (Vater, drei Söhne, Koch) zueiner ganz normalen Familie – Mutter,Vater, Kind, Therapeut (O-Ton Stein-böck) – herausarbeiten. „Daran arbeiteich auf Hochtouren, Premiere ist am15. 2. 2010 im Orpheum“, erzählt derKünstler, derallerdingsnichtausschließ-lich auf die Kabarettschiene „reduziert“werden möchte.

Musical-LiebhaberNestroy oder Raimund wären seines,

sagt er. Der Liliom würde ihn, der seineSchauspielkarriere nach elf Jahren alsGymnasiallehrer mit der Rolle des Rup-recht in Kleists „Der zerbrochene Krug“in Baden-Baden begann, reizen. AuchdemMusical ist er zugetan.„MeinTraumwar es immer, mit einer richtigenBig-Band zu singen. Bei ‚The Producers‘waren 30 Vollblutmusiker im Orchester-graben, und es hat unendlich viel Freudegemacht, mit denen zu musizieren“,gesteht er, dass er noch immer täglichmit demMusical konfrontiert ist:„MeineTochter sieht zumindest einmal amTag die CD, sie ist mit Sicherheit meingrößter Fan.“

Geben und NehmenWie integriert der „zuag’roaste“ Stein-

böck in seiner neuen Heimat St. Andräist, schildert Sepp Dussmann: „Bei derWeihnachtsfeier unserer Feuerwehr, beider wir wirklich familiär unter uns sind,ist Herbert schon mehrmals nach seinerVorstellung in der Nacht aufgetauchtund hat uns mit einer launigen Weih-nachtslesung erfreut.“ Ein Geben undNehmen also in ausgewogener Form.Die Feuerwehrjugend St. Andrä wird

den hohenVertrauensvorschuss, den siedurch Herbert Steinböck und ihrenKommandanten erfahren hat, jedenfallsmit Sicherheit hoch schätzen.

Das Leitbild für die NÖ Feuerwehrenist ein Produkt aus Dutzenden vonintensiven Gesprächen und Diskus-sionen über mehrere Monate hinwegmit Menschen des öffentlichenLebens, mit Feuerwehrmitgliedern,mit Journalisten, Arbeitern, Lehrern,Handwerkern, Angestellten, Jungen,Älteren – kurzmitMenschen, derenStatus einen Querschnitt der NÖBevölkerung repräsentiert.Die Zusammenfassung all dieser

Meinungen und Überzeugungenschlug sich im Leitbild für die Nieder-österreichischen Feuerwehren nieder,das in „Brandaus“, aber auch im Buchzum Jubiläum„140 Jahre Niederöster-reichischer Landesfeuerwehrverband“veröffentlicht wurde.Selbstverständlich existieren auch

Unterlagen, die jeden einzelnenPunkt dieses Leitbildes näher erläu-tern, was aber den üblichen Rahmeneines Leitbildes sprengen würde.Zum besserenVerständnis für jedenEinzelnen wollen wir in dieser Rubrikaber nun Teile dieser Erläuterungendes Leitbildes präsentieren.Gehen wir also „in medias res“ –

im ersten Leitsatz heißt es:

Wir richten unser Handeln undunsere Arbeit an diesem Leitbild aus

Das bedeutet im Klartext, dass sichjedes einzelne Feuerwehrmitglied mitder Stunde seines Eintrittes in eineFreiwillige Feuerwehr in Niederöster-reich dazu verpflichtet, dieses Leitbildzu akzeptieren. Jedes Feuerwehrmit-glied hat sich in jeder Lebenslagegemäß den Grundsätzen des Leitbildeszu verhalten und danach zu handeln,so weit es im Rahmen seiner Möglich-keiten ist.

Angeliga Zedka, AbteilungÖffentlichkeitsarbeit im NÖ LFV

„Freiwillig“Kolumne: Zum Leitbild

AngelikaZedka

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Page 48: 11/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Brandaus: Dialog48

Brandaus 11 · 2009

NiederösterreichischesLandesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

Tel.: 0 22 72 / 90 05Fax: 0 22 72 / 90 05-13 [email protected]://www.noelfv.at

Telefonvermittlung . . . . . . . . . . . 13 170

KR Buchta JosefLandesfeuerwehr-kommandant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 650

Blutsch ArminLandesfeuerwehrkom-mandantstellvertreter . . . . 13 211

Anzenberger ManuelaBRANDAUS-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . 16 756

Bartke AnitaChefsekretärin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 656

Blaim MartinaSekretariat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 445

Kontakt www.brandaus.at

Kerschbaumer DominikFahrzeugförderungen,Mindestausrüstung,Atemschutz,Schadstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 177

Ing. Litschauer EwaldNachrichtendienst. . . . . . . . . . . 16 659

Marx JuliaLeistungsbewerbe,FMD, SVE,Feuerwehrkuraten. . . . . . . . . . . . . . 13 173

Mag. Neuhauser ThomasPressesprecher,Öffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . .0664/10 10 000

Paul BrigitteBuchhaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 436

Pfaffinger MichaelFunkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 673

Schönbäck JohannBuchhaltung,Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 164

Ing. Brix AlbertVorbeugenderBrandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 171

Eismayer GerdaSonderdienste,Zivildienst, FDISKFirst-Level-Support . . . . . . . . . 13 168

Funkwerkstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 337

Hagn ManfredHaustechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 757

Hollauf SiegfriedGeräteförderungen,Feuerwehrgeschichte,Wasserdienst,Wasserdienst-leistungsbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . 16 663

Ing. Hübl ChristianAusbildung,Feuerwehrjugend . . . . . . . . . . . . . . . 13 166

Ing. Jestl KurtFeuerwehrtechnik,Ausschreibungen. . . . . . . . . . . . . . . . 13 172

Seyfert MathiasBrandaus . . . . . . .0676/861 13 206

Sonnberger GerhardBüroleitung, PräsidialeAngelegenheiten. . . . . . . . . . . . . . . . 13 150

Ing. Steiner JosefNachrichtendienst,Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 169

Ing. Tischleritsch MichaelBetriebsfeuerwehren,Vorbeugender Brandschutz,Katastrophen-hilfsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 212

Wagner GerdaAuszeichnungen,Feuerwehrführerscheine,Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

Zach PeterInformations-technologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 466

Zedka AngelikaÖffentlichkeitsarbeit . . . . . 16 692

Pumpen der NÖ FeuerwehrenFrage 2

pro Bezirk je eine Hochleis-tungspumpe des Models„200“ (Fördermenge 200m³/h) und vier Stück des

Models „900“ (Fördermenge900 m³/h).Diese Pumpen sind vomNÖ Landesfeuerwehrverband

Hier beantwortet LFKLandesbranddirektor JosefBuchta Ihre Fragen zumFeuerwehrwesen.E-Mail: [email protected]

Dialog

Fragen an denLandesfeuerwehr-kommandanten

Frage: In Niederösterreichgibt es mittlerweileverschiedene mobilePumpanlagen. EineNachbarfeuerwehr ausmeinem Bezirk war mitder Großpumpe vorkurzem bei einer Übungin Wr. Neustadt. Wie oftund in welchem Ausmaßkommen diese Pumpendes Verbandes zumEinsatz?

Antwort: In unseremBundesland gibt es derzeit

Foto:Seyfert

bei verschiedenen Feuer-wehren stationiert undkommen bei Bedarf mit demPersonal und den Zugfahr-zeugen der jeweiligen Feuer-wehr (oder eines Unimogsdes NÖ LFV) zum Einsatz.Die erste große angelegtegemeinsame Übung von„Sonderpumpanlagen 900“fand bei der „DISCONEX09“inWr. Neustadt statt.Sonst werden die Pumpeneher einzeln bei verschiede-nen Hochwassersituationeneingesetzt.

Leitbild für FeuerwehrFrage: Das Leitbild für dieFreiwilligen Feuerwehren inNiederösterreich wurdebeim Jubiläum des Landes-feuerwehrverbandes sogarvon Mitgliedern der Feuer-wehrjugend in St. Pöltenpräsentiert. Bei meinerFeuerwehr haben wir beider Jugend-Stunde nur

Frage 1

kurz mit unseremKommandanten über dasLeitbild gesprochen. Wasbedeuteten diese Leitlinienfür mich als Mädchen ausder Feuerwehrjugend?

Antwort: Dieses Leitbild giltfür alle Mitglieder der Frei-willigen Feuerwehren, somit

auch für Dich. Darin sindalle Grundsätze, an denensich künftig jeder Einzelne inder Feuerwehr zu orientierenhat, festgeschrieben.Für Dich bedeutet das alsoauch – wie für mich und alleanderen:Wir richten unserHandeln und unsere Arbeitan diesem Leitbild aus.

SPA 900 bei der Übung DISCONEX09

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Brandaus 11 · 2009

Brandaus: Dialog

Leserbriefe

Schreiben Sie uns!

Leserbriefe schickenSie bitte an folgendeAnschrift:

NÖ Landesfeuerwehrkommando

3430 Tulln

Langenlebarner Straße 108

Fax: 0 22 72 / 90 05 - 13 135

E-Mail: [email protected]

Antwort der Redaktion:Die Schadstoffrichtlinie istbei allen Abschnitts- undBezirkssachbearbeitern ver-fügbar. Darüber hinaus kannsie im internen Bereich vonwww.noelfv.at (Login mitFDISK-Zugang) aufgerufenwerden. („Fachbereiche“→„Schadstoffdienst“→ „Info-box“ links unten)

Brandaus 10/09

Betreff: Geschichte

Sehr geehrte Redaktion,über den Tellerrand zu bli-cken heißt, sich nicht nur aufKlatsch und Tratsch aus demFeuerwehrwesen zu konzen-trieren. Besonders in einerOrganisation, die maßgeb-lich von der Gesellschaft ab-hängig ist, muss man auch

Schadstoffrichtlinie

Betreff: Brandaus 10/2009

Liebes Brandaus-Team,die Ge-schichte zurSchadstoff-richtlinie istsehr nett.Aber ist dieRichtlinieauch ir-gendwo er-hältlich? Istsie nicht fürdie Öffentlichkeit bestimmt?Oder stellt der Artikel dieRichtlinie dar? Ganz durch-blicke ich das nicht, kannsein, dass ich etwas überse-hen bzw. nicht verstandenhabe.

Manfred Münzberger

die Entwicklung „rundhe-rum“ beachten – wie etwabeim historischen Überblickim Oktober-Brandaus!

Otto Handler

„Zivi“ bei der FF?

Betreff: Grundwehrdienstbei der Horstfeuerwehr

In den Topstories der letztenAusgabe von Brandaus habeich über den Grundwehr-dienst bei der Horstfeuer-

P.b.b.

Verlagsp

ostamt1140Wien·08Z037934M

www.noelfv.at

Porträt:Doris ItaInnenministerium, 28

Topstory:Schadstoffdienstdes NÖ LFV, 20

Mutig in die ZukunftMutig in die ZukunftNiederösterreich feiertmit seinen Feuerwehren 140 Jahre

Niederösterreich feiertmit seinen Feuerwehren 140 Jahre

BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2009

Brandaus: Album56

Brandaus 10 · 2009

In einem Jahr, in dem wir –die Feuerwehren dieses Bundeslandes– ein Jubiläum feiern, blicken wir inder Geschichte auf den ein oderanderen großen Moment zurück.Was sich seit der zweiten Hälftedes 19 Jahrhunderts abseits desFeuerwesens zugetragen hat, sollnun kurz beleuchtet werden.

Text: Günter Annerl

Vor 150 Jahren, 1859, war der SardinischeKrieg. Österreich-Ungarn wurde in denSchlachten bei Magenta und Solferinotüchtig geschlagen, mit dem Friedens-vertrag die Lombardei und Venetien ver-loren. Der Schweizer Henri Dunant, tiefbetroffen von dem zweifelhaften Schick-sal der Verwundeten in diesem Gemet-zel, widmete sich den ersten Gedankenzur Gründung des „Roten Kreuzes“.

Wenn auch militärisch ohne Fortune,wissenschaftlich jedoch führend, dieFregatte„Novara“ beendete Ende Augustihre Weltumseglung, welche viele neueErkenntnisse für die österreichischenWissenschaftler brachte und den Hori-zont nicht nur geographisch erweiterte.

Edward L. Drake entdeckte bei seinenBohrungen in Titusville in Pennsylvania,wie Erdöl aus dem Boden sickerte, der 27.

August kann als Beginn des Erdölzeital-ters angesehen werden, dessen Ende wirvermutlich noch erleben werden.

Am 26. Oktober kollidiert der britischeKlipper „Royal Charter“ mit einem Fel-sen vor der Küste von Wales, zerbrichtund sinkt. 449 Tote – darunter alle Frau-en und Kinder – sind zu beklagen.

Abenteurer und MärtyrerFünf Jahre später, 1864, aber um kei-

nen Deut weiser: Der deutsch-dänischeKrieg beginnt, in dessen Sog sich auchdie k.u.k. Armee hineinziehen lässt undwo der schweizer Arzt Louis Appia undder niederländische MarineoffizierCharles van de Velde erstmals dieSchutzfunktion des „Roten Kreuzes“praktizieren. Maximilian, der talentierteBruder von Kaiser Franz Joseph lässt sichzum Kaiser von Mexiko küren, ein un-überlegtes Abenteuer, denn einige Jahrespäter landet er vor dem Exekutionspe-loton des Benito Juarez – die Habsburgerhaben einen Märtyrer mehr und einenfähigen Kopf weniger.

Am 5. November wird Kalkutta durcheinenWirbelsturm weitgehend zerstört –60.000 Tote.

Feuer und Wasser1904, vor 105 Jahren ist die deutsche

Schutztruppe im heutigen Namibia mitdem Herero- Aufstand beschäftigt. DieAufständischen werden am 11. August inder Schlacht am Waterberg geschlagen,aber die Namastämme im Süden erhebensich gegen die Kolonialherrschaft, dienächsteRundeeinerzähenPrügeleibeginnt.

Am 23. Jänner zerstört ein Großfeuerdie Stadt Alesund – 10.000 werden ob-

Die Weltumseglung der Fregatte „Novara“ 1857–1859

Die Welt von gestern und vorgesternHistorisches:

Henry Dunant

Bedenkenswerte Gedenkjahre

57Brandaus: Album

Brandaus 10 · 2009

Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie

dachlos, 15 Tage später widerfährt Balti-more ein ähnliches Schicksal. Am 15. Ju-ni brennt der Raddampfer „General Slo-cum“ auf dem East River vor New Yorkaus, von den 1388 Menschen an Bord –meist deutsche Auswanderer – sterben1021. Am 28. Juni zerschellt das dänischePassagierschiff„Norge“ an einem Riff beiRockwell im Nordatlantik – 625 Men-schen überleben nicht.

1909 – am 23. Jänner kollidiert das Pas-sagierschiff „Republic“ vor dem Feuer-schiff in Nantucket mit einem anderenDampfer – das erste telegraphische Not-signal wird gesendet.

Am 12. September entdeckt Fritz Hoff-mann von den Bayer Farbenwerken densynthetischen Kautschuk – ein deut-scher Wirtschaftsaufschwung und einNiedergang der Plantagen in Übersee. InWien wird am 20. Juni der Grundstein fürdas Technische Museum gelegt.

Attentat und KriegDas unselige Jahr 1914 – auch für die

britische Schifffahrt. Am 29. Mai sinkt die„Empress of Ireland“ und nimmt 1032Menschen mit in die Tiefe.

Am 28. Juni verübt Gavrilo Princip inSarajewo das Attentat auf den Thronfol-ger Franz Ferdinand und seine Gattin So-phie. Beide werden von den Kugeln töd-lich getroffen, es kommt zu spontanenantiserbischen Ausschreitungen. Am 23.Juli stellt Österreich-Ungarn an Serbienein Ultimatum und das fehlende Finger-spitzengefühl des Außenministers GrafBerchtold mündet am 28. Juli in dieKriegserklärung. Noch ist ein Hurra-Pa-triotismus vorherrschend, man meint,die Truppen wieder zu Weihnachten zuHause zu haben, aber das verhängnis-volle Bündnisroulette beginnt zu wirken.Wilhelm II in Deutschland zwirbelt seinemartialische Barttracht, strotzt vor nibe-lungenhafter Bündnistreue und Kaiser

Franz Josef unterzeichnet – wohl wis-send um die Komplexität dieser Ent-scheidung – zweifelnd seinen Aufruf „Anmeine Völker“. Am Ende der ersten Au-gustwoche ist jede europäische Machtim Krieg, dem dümmsten, den zu verhin-dern durchaus möglich gewesen wäre.Selbst die totale Sonnenfinsternis vom11. August hemmt nicht die Kämpfe inOstpreußen und an der Westfront mar-schieren die freiwilligen Studenten, nurmäßig ausgebildet, mit patriotischenLiedern auf den Lippen in den Massen-tod bei Langemarck.

Habsburg und Versailles1919 – das Ende des erstenWeltkrieges

liegt gerade ein Jahr zurück, erfolgt inBerlin vom 5. bis 12. Jänner der Sparta-cus-Aufstand und am 23. März geht derletzte Habsburgerkaiser Karl (über ihnsagte man, in seinem Reich geht die Son-ne nie mehr auf) ins Exil in die Schweiz.

Deutschland unterschreibt am 28. Ju-ni unter Protest den„Unfriedensvertrag“von Versailles. Selbst den Alliierten wardieses rigideVertragswerk nicht geheuer,denn der französische General Foch soll,vor der Landkarte Europas stehend, aufdas Gebiet von Danzig gezeigt und er-klärt haben, hier beginne in etwa zwan-zig Jahren der nächste Krieg. Recht hat ergehabt.

Am 10. September muss Österreichseinen Friedensvertrag von St. Germainen Laye unterfertigen. Es ist gelungen,die Monarchie gründlich zu zerstörenund Clemenceau konnte zufrieden sei-nen Schnauzbart streichen. Ab diesemTag war Südtirol italienisch gewordenund unser Land strampelte ums wirt-schaftliche und politische Überleben,Aber auch in den Nachfolgestaaten wa-ren nicht alle wirklich glücklich, demHabsburger Völkerkerker entkommenzu sein, zu viele Minderheitenprobleme

störten die Euphorie und waren Nährbo-den für massive Konflikte. Die amerika-nische, blauäugige ex-cathedraVerfügungzur Selbstbestimmung derVölker ist nichtdas geworden, wofür geworben ward,sondern eine konträre Entwicklung.

Am 9. September geriet das spanischePassagierschiff„Valbanera“ vor Havannain einen Hurrikan. ZehnTage später wur-de dasWrack gefunden, von den 488 Per-sonen an Bord fand man keine Spur,nicht einmal Leichen.

Krisen und Extremismus1929 – drei schwarze Tage an den

Börsen, Donnerstag, 24. Oktober, Freitag,25. und Dienstag, 29. verändern schlag-artig das Wirtschaftsgefüge, treibenMenschen und Firmen in den Ruin undSuizid, bergen die Saat für politischenExtremismus. Achtzig Jahre später ha-ben wir eine ähnliche Entwicklung, dieGier ist offensichtlich ein zu starkerTrieb: virtuelle Werte versus ehrlichenGeschäften; wir Menschen sind nur sehrbeschränkt lernfähig. Darum – wehretden Anfängen!

Fünf Jahre später, 1934, in Deutsch-land sind die Nationalsozialisten ein Jahrzuvor legal an die Macht gekommen, inÖsterreich herrscht Bürgerkrieg, die De-mokratie ist schon ein Jahr zuvor sistiertworden.

Am 18. April die erste Fernsehübertra-gung in Berlin, durch gewaltige Stürmewerden in den USA über 300 MillionenTonnen Erdreich verweht, 165.000 Far-mer verlieren ihre Existenz.

Wissenschaft und KriegAm 30. Juni folgt die grobe politische

Flurbereinigung in Deutschland, die SAwird kastriert, zugleich andere missliebi-ge und kritische Geister liqudiert, dasRecht hat Deutschland verlassen.

Am 8. September brennt vor New Jer-sey die „Morrow Castle“ aus, 137 Men-schen können nur mehr tot geborgenwerden.

Vor siebzig Jahren – also 1939 – entwi-ckeln Lise Meitner und Otto Frisch dieersten theoretischen Überlegungen zurEntstehung der Kernspaltung. Im Märzwird der Rest der Tschechoslowakei vondeutschen Truppen besetzt. Das Protek-

Friedensvertrag von St. Germain en Laye

HLM Hubert ReiterDie FF Altenmarkt trauertumHubert Reiter.Er wurde am 30. 9. 1956 inBad Aussee geboren undtrat 1972 der Feuerwehrbei – zu einer Zeit, die ge-prägt war vonUmbruchund Innovation. Er warTeileiner eingeschworenenGruppe, die in den kom-menden Jahrzehntenmaß-geblich an der Führungund AufrechterhaltungFeuerwehr Altenmarkt bei-tragen sollte. Besonders zuerwähnen ist dabei diePlanungsphase des Feuer-wehrhauses in den Achtzi-ger-Jahren, bei der HubertReiter maßgeblichmit-wirkte. Nicht nur als Feu-erwehrmann, sondernauch als Polizist und Zivil-schutzbeauftragter leisteteer seinen Dienst amNächsten. Sein hohesAllgemeinwissen wusstenviele Kameraden und Ein-wohner derMarktgemein-de sehr zu schätzen.Folgende Auszeichnungenerhielt HLMReiter wäh-rend seiner Dienstzeit:Feuerwehrleistungsabzei-chen in Gold, Funkleis-tungsabzeichen in Gold,Verdienstzeichen 3. Klasse

Wir trauern um

des NÖLFV sowie das Eh-renzeichen für 25 jährigeTätigkeit im Feuerwehr-und Rettungswesen.Hubert Reiter verstarb am4. Oktober 2009, nachschwerer Krankheit im 54.Lebensjahr.Die Kameraden der FFAltenmarkt werden dich indankbarer Erinnerungbehalten.

BR Peter FenzlIn tieferTrauer gibtdie Feuer-wehrYbbsitz be-kannt, dassam 27. Au-gust 2009Abschnittskommandantdes AbschnittesWaidho-fen/Ybbs-Land und Eh-renkommandant der FFYbbsitz BR Peter Fenzl völ-lig unerwartet im 63. Le-bensjahr aus dem Lebengerissen wurde.Peter Fenzl trat 1970 derFreiwilligen FeuerwehrYbbsitz bei.Von 1991 bis2008 war er Kommandantder FeuerwehrYbbsitz undseit 1995 Abschnittsfeuer-wehrkommandant. Nichtzuletzt dadurchwar er weit

über die Grenzen seinerFeuerwehr hinaus bekanntund überaus geschätzt.Neben vielen anderenAuszeichnungen war erauch stolzer Träger desVerdienstzeichens 1. Stufedes ÖBFV, sowie desVer-dienstzeichens 1. Klasse inGold des NÖ LFV.Seinem verdienstvollenWirken und seiner Per-sönlichkeit werden wirstets ein ehrendesAndenken bewahren!

LM Otto Feigl,Die FF Zöbern nimmt Ab-schied von LMOtto Feigl,einem langjährigen undguten Kameraden, dernach langer schwererKrankheit am 6. 10. 2009im Alter von 55 Jahrenverstorben ist. Otto Feiglstand 38 Jahre lang imDienste der FF Zöbern.„Wir werden dich immerin Erinnerung behalten.“

Otto SommerImNamen des NÖ Lan-desfeuerwehrverbandes,des Bezirksfeuerwehrkom-mandosWiener Neustadtund der Freiwilligen Feu-erwehrWiener Neustadterfüllen wir hiermit die

traurige Pflicht, Nachrichtzugeben, vomHinschei-den unseresKameradenEhrenober-brandrat,Branddirek-tor OttoSommer –mehrfachausgezeichnet vom LandNiederösterreich und vomNÖ Landesfeuerwehrver-band, Träger des GoldenenVerdienstzeichens der Re-publik Österreich, Ehren-ringträger der Statutar-stadtWiener Neustadt –welcher am Sonntag, den11. Oktober 2009 im 83.Lebensjahr verstorben ist.DerVerstorbene wurde amFreitag, den 23. Oktober2009, in der Aufbahrungs-halle des StädtischenFriedhofes inWiener Neu-stadt verabschiedet undzur letzten Ruhe gebettet.Der NiederösterreichischeLandesfeuerwehrverband,das Bezirksfeuerwehrkom-mandoWiener Neustadtund die Freiwillige Feuer-wehr der StadtWienerNeustadt werden ihremKameraden stets einehrendes Gedenkenbewahren.

Foto:FF

Foto:FF

wehr gelesen. Das ist zwareine interessante Möglich-keit für Feuerwehrleute, aberich fände es nicht schlecht,in der Zeitschrift der NÖFeuerwehren auch mehrüber den Zivildienst bei ei-ner der Freiwilligen Feuer-wehren zu lesen!

Euer (zukünftiger „Zivi“)Markus Koller

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Page 50: 11/2009 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

Weitere Zeichen zur Doku-mentation der Ausbildungder Feuerwehrjugend sinddas Erprobungs-Spiel unddie Erprobungen der Stufe1 bis 3. Brandaus stellt dieErprobung vor und liefertzusätzliche Infos und Tipps.

Die Erprobungen sind ana-log zu den Fertigkeitsabzei-chen in zwei Altersgruppen(10- und 11-Jährige und über12-Jährige) geteilt. LetztereGruppe ist wiederum in dreiStufen unterteilt, daher kön-nen die Erprobungen jährlichdurchgeführt werden, ohnedass die Feuerwehrjugenddabei unterfordert ist. Alleindie Aussicht auf einen weite-ren Streifen ist schon Ansporngenug, hier dabei zu sein.Die Abzeichen der verschie-denen Erprobungsstufensind unterschiedlich gestaltet:für die 10- und 11-Jährigen istein Abzeichen für die Brust-taschenpatte vorgesehen,die Gestaltung orientiert sichan den Fertigkeitsabzeichen-Spiele. Für die Erprobungender über 12-Jährigen sindim Gegensatz dazu rote Auf-schubschlaufen vorgesehen,wobei die Anzahl der Streifendie abgelegte Stufe derErprobung dokumentieren.

ErprobungsspielDas Erprobungsspielumfasst drei große Themen-bereiche: die Ausrüstung dereigenen Feuerwehr für denBrandeinsatz, die Uniformie-rung der Feuerwehr und dieOrganisation der Feuerwehr.Diese Themenbereichewerden von den Prüfern inaltersgerechter Form bei dreiStationen abgenommen:Fragekärtchen: 20 Fragen

aus den oben angeführtenThemenbereichen sind zulernen (keine Angst, es han-delt sich um einfache Dingewie etwa den Feuerwehrgruß).Für den positiven Abschlussdieses Kapitels sind fünfKärtchen zu ziehen unddavonmindestens dreirichtig zu beantworten.

Genormt und doch flexibelErprobungen der Feuerwehrjugend

ErprobungDie Erprobung umfasst einegrößere Anzahl an Themen-bereichen, welche für denpositiven Abschluss be-herrscht werden müssen:Bekleidung der Feuerwehr-jugend, Verhalten in derGruppe, die Organisationund den Einsatzbereich dereigenen Feuerwehr, die Aus-rüstung der eigenen Feuer-wehr für den Brandeinsatz(ergänzt durch weitere Gerä-te), Sonderfahrzeuge undspezielle Geräte sowie dasAbsichern von Einsatzstellen.

Um nun die 1. Stufe derErprobung erfolgreich zumeistern, sind folgendePrüfungen abzulegen:

Geräte/Ausrüstung fürden Brandeinsatz:Neun Ge-rätemüssenbei geschlossenenFahrzeugräumen gefundenwerden. Für den positivenAbschluss dieses Kapitelswerden fünf Geräte vorgege-ben, davonmüssen mindes-tens drei gefunden werden.Bekleidung der Feuer-

wehrjugend:Das FJ-Mitgliedmuss die einzelnen Teileder Uniform der Feuerwehr-jugend kennen und diese aufeinem Puzzle richtig zuord-nen. Für den positiven Ab-schluss dieses Kapitels sindaus den neunmöglichenBekleidungsstückenmindes-tens zwei richtig zuzuordnen.Damit ist das Erprobungs-

Spiel bereits geschafft – sieheauch im Handbuch der Feu-erwehrjugend, Kapitel 4.5.6.

Testblatt: Aus einemKatalog von 20 Fragen sindaus zehn gestellten Fragenmindestens sechs richtig zubeantworten.Geräte/Ausrüstung für

den Brandeinsatz: Esmüssen von fünf ausgelostenGeräten mindestens drei beiverschlossenen Türen gefun-den werden, weiters sind dieGeräte kurz zu erklären.Mit diesen beiden Statio-

nen ist die erste Stufe bereitsgeschafft!

Für die zweite Stufe wirdbereits mehr Wissengefordert:Testblatt: Aus einem Kata-

log von 40 Fragen sind aus 15gestellten Fragenmindestensneun richtig zu beantworten.Geräte/Ausrüstung für

den Brandeinsatz: Es müs-sen von 10 ausgelostenGeräten mindestens sechsbei verschlossenen Türen ge-funden werden, weiters sinddie Geräte kurz zu erklären.Kleinlöschgeräte:Von

drei ausgelosten Kleinlösch-geräten sind zwei aus demFeuerwehrfahrzeug zu ent-nehmen und auf den Fußbo-den zu legen.Damit ist auch die zweite

Stufe bereits bewältigt.

Die dritte Stufe der Erpro-bung beinhaltet viele Teileder späteren Grundausbil-dung, daher sind die An-forderungen höher:Testblatt: Aus einem

Fragenkatalog von 60 Fragensind aus 20 gestellten Fragenmindestens 12 richtig zu be-antworten.Geräte/Ausrüstung für

den Brandeinsatz: Esmüssen von 15 ausgelostenGeräten mindestens neunbei verschlossenen Türen ge-funden werden, weiters sinddie Geräte kurz zu erklären.Kleinlöschgeräte:Von fünf

ausgelosten Kleinlöschgerä-ten sind drei aus dem Feuer-wehrfahrzeug zu entnehmenund auf den Fußboden zulegen.Te

xt:MarkusTrobits,Foto:Seyfert,Grafik:GP

Abzeichen für die 10- und11-Jährigen.

Aufschubschlaufen für dieüber 12-Jährigen.

Verhalten in der Gruppe:Es sind folgende Kommandosanzuordnen: Übernahmedes Kommandos, Antreten,Ausrichten, Ehrenbezeigung,Marsch, Abtreten; DieseKommandos sind richtig zugeben.Damit ist die dritte Stufe

der Erprobung geschafft!Die Details zur Erprobung

findet ihr im Handbuch derFeuerwehrjugend, Kapitel 4.6.Die Erprobung muss nicht

an einemTag durchgeführtwerden und kann gemein-sammit mehreren Feuer-wehren auf durchgeführtwerden. Die gesamte Ausbil-dung für die Erprobungenkann in der Fahrzeughalle(so ihr eine entsprechendgroße Fahrzeughalle zurVerfügung habt) und imLehrsaal durchgeführt wer-den. Daher eignet sich dieErprobung besonders für dieHerbst- undWinterzeit.Die erfolgreiche Absolvie-

rung der Erprobung wirdauch im FDISK eingetragen.Das Erprobungs-Spiel mussvon der Feuerwehr selbsteingetragen werden, dieErprobungen selbst werdenvom Bezirksfeuerwehrkom-mando eingetragen.Die Übergabe der Abzei-

chen und Aufschiebeschlau-fen soll durch den Feuer-wehrkommandanten ineinem feierlichen Rahmengeschehen – wie wäre es zumBeispiel im Rahmen einerWeihnachtsfeier?

Brandaus: News50 Brandaus: Jugend

Brandaus 11 · 2009

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Beim Orientierungsbewerb der Feu-erwehrjugend St. Pölten bevölkerten308 Jugendliche sowie 97 Betreuerdie Gegend um Raipoltenbach.

Bei einerWanderung durch denWienerwald mussten einige Stationenbesucht werden, um dort Aufgaben zulösen. Im Zuge dieses Bewerbes stand

heuer das „FertigkeitsabzeichenMeldersowie das „Melder-Spiel“-Abzeichenam Programm. Dass alle Jugendlichenbestanden haben zeigt, dass die Vorbe-reitung funktioniert hatte und die Kidsmit „Feuereifer“ bei der Sache sind!Bei der Siegerverkündung konnten analle Gruppen Urkunden vergebenwerden, die Besten erhielten Pokale.

Urkunden und Pokale für die erfolgreichen

Teilnehmer beim Orientierungsbewerb

Orientierungs-

der Jugendbewerb

BFKDOSt.Pölten

51Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

Brandaus 11 · 2009

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Brandaus 9 · 2009

FF Stotzing ist Einsatzkräfte-Team des Jahres

Adventmarkt

Weihnachten im ParkBezirk Mistelbach

Fahrtechnik

Festakt bei derFF Laa an der Thaya

Einzigartiges Programm für Groß und Klein

Die Festgäste vor der neuen Hubrettungsbühne

Grafik:KarinWittmann

Foto:NLKSchleich

Auch heuer haben sichFeuerwehren der Landes-hauptstadt zusammen-getan, um der Bevölkerungdie Vorweihnachtszeit miteinem besinnlichen Eventder Sonderklasse zu ver-süßen. Von 4. –7. Dezem-ber 2009 verwandelt„Weihnachten im Park“den Sparkassepark in St.Pölten in ein Lichtermeer.

Der weit über die Bezirks-grenzen St. Pöltens hinausbekannteWeihnachtsmarkthat sich in den letzten fünf

Jahren zu einem besonderenHighlight der Adventszeitetabliert. Mehrere Betriebs-und Freiwillige Feuerwehrendes FeuerwehrabschnittesSt. Pölten-Stadt bieten anvier Tagen hausgemachteAdventschmankerl, außerge-wöhnliche Spezialitäten undtraditionelle Leckereien an,ummit dem Erlös neue Ein-satzausrüstung finanzierenzu können. Die Feuerwehrenfreuen sich darauf, so vielebegeisterte Besucher wie inden letzten Jahren begrüßenund verköstigen zu dürfen.

In feierlichem Rahmenfand im Oktober dieSegnung und Übergabevon zwei neuen Feuer-wehrfahrzeugen derFeuerwehr Laa an derThaya statt. Die Hubret-tungsbühne mit einerArbeitshöhe von 32 Meternund ein vom NÖ Landes-feuerwehrverband in derStadt stationierterUnimog U 5000 wurdenin Dienst gestellt.

Im Zuge des Festaktes konn-ten auch folgende Auszeich-nungen überreicht werden:Für ihreVerdienste erhieltenLDB Josef Buchta und LH-Stv.Wolfgang Sobotkaden Ehrenpreis 2009 derStadt Laa an der Thaya. DerNÖ LFV zeichnete LH-Stv.Wolfgang Sobotka mit demVerdienstkreuz und Bürger-meister Manfred Fass mitdemVerdienstzeichen1. Klasse in Gold aus.

Brandaus: AlbumBrandaus: Album

On- und Offroad-Aufgabender ÖAMTC-Fahrtechnik,technisches Verständnisund flinke Auffassungsgabewaren die entscheidendenAufgaben beim abschlie-ßenden Finale des großenLand Rover Einsatzkräfte-Teamwettbewerbs 2009.Wobei jenes Team sichdurchsetzen sollte, dasals bester „Kombinierer“hervorgeht.

Genau so, wie die Mitgliederder vielen freiwilligen Ein-satzkräfte flexibel sein müs-

Kreuz, Berg- undWasserret-tung und viele andere Orga-

nisationen, die täglich allesgeben. Und wenn jedeSekunde zählt, kann imErnstfall auch fahrerischesKönnen über Leben und Todentscheiden. Genau diesesKönnen zeigten die beidenBurgenländer Ronald Neisslund Johannes Niegl von derFF Stotzing, die sich souveränan die Spitze setzten:

Die Gewinnerteams1. Platz FF Stotzing (BGLD)2. Platz FF Steyr (OÖ)3. Platz Rotes Kreuz Matters-burg (BGLD)

sen, umMitmenschen zuhelfen: Feuerwehr, Rotes

Foto:LandRover

Gewinner des Fahrtechnik-Wettbewerbs

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Auch heuer werdenFeuerwehren und Feuer-wehrjugendgruppen desLandes ihr Netzwerk beiverschiedenen Veranstal-tungen und Aktionenbereitstellen, um für„Licht ins Dunkel“ zusammeln. Die Spendenwerden dann gesammeltim Namen der Feuerwehr-jugend – im TV auf ORFNÖ – übergeben.

Seit Jahren setzen vieleFeuerwehrkommandanten

und Feuerwehrjugendführerauf dieWeiterentwicklungder Jugendlichen bei solchenAktionen, indem sie bereitsden jungen Feuerwehrmit-gliedern soziales Engage-ment näherbringen. DennFeuerwehrjugend heißt nichtnur das spielerische Erlernender feuerwehrfachlichenKenntnisse, sondern auchdie Bewusstseinsbildung fürdas Mit- und Füreinander imDienste seiner Nächsten.Bei der diesjährigen Aktionwerden wieder Projekte in

Niederösterreich unterstützt.So wird die gesammelteGesamtsumme für dieUnterstützung der Sonnen-Schule Amstetten und derAllgemeinen SonderschuleKrems verwendet werden.Die Übergabe des Friedens-lichtes findet am 22. 12. 2009ab 18:00 Uhr in der Stadt-pfarrkirche BadVöslau statt.Die Nennung der Spenden-summe erfolgt wie bereits imletzten Jahr wieder überFDISK, weitere Infos aufwww.feuerwehrjugend-noe.at.

St. Pölten

Feuerwehrjuristwurde 70 Jahre alt

Benefizabendfür die FF Pürbach

Kaum zu glauben, aberwahr: FeuerwehrjuristHorst Sekyra ist 70! Auchim Feuerwehrwesen spieltdas Recht eine immerwichtigere Rolle. Einer,der über viele Jahrzehntehindurch mit Rat und Tatzur Stelle war, ist JubilarHofrat Mag. Horst Sekyra.

Der Feuerwehrjurist ist injungen Jahren durch Zufallzur Feuerwehr gekommen.Schnell hat ihn die Leiden-schaft für die Feuerwehr

gepackt und nicht mehr los-gelassen. Sein Herz schlugseit jeher besonders für allerechtlichen Belange des Feu-erwehrwesens. Das Engage-ment, welches er in diesemBereich an den Tag legte warauch Grund für die Bestel-lung zum rechtlichen Konsu-lenten des Landesfeuerwehr-verbandes und zumMitgliedim Rechtsreferat des Bun-desfeuerwehrverbandes.Ans „in Pension gehen“denkt das Geburtstagskindzum Glück noch nicht.

Feuerwehrjugend

Friedenslicht-Aktion 2009

Auf Grund der langjährigenPartnerschaft mit derFeuerwehr, arrangierte das„Wald4tler Hoftheater“am 26. September eineBenefizveranstaltungzugunsten der FF Pür-bach. Der Initiator HarryGuggenberger, der mit sei-ner Frau Stella Hierländer(sie spielte zu Lebzeitenam Grazer Landestheater)vor 24 Jahren das„Wald4tler Hoftheater“gegründete, unterstützt

mit dieser Aktion bereitsdas zweite Mal die Feuer-wehr Pürbach.

Der Reinerlös dieser Veran-staltung wird zur Gänze fürden geplanten Neubau desFeuerwehrhauses verwendet.Somit bedankte sich dasHoftheater bei der Feuer-wehr für die gute Zusam-menarbeit im Bereich desVorbeugenden Brandschutzesbei den jährlich weit mehrals 100Veranstaltungen.

Schrems

Foto:FF

Foto:FF

Langjährige Partnerschaft: Feuerwehr und Theatercrew

Gratulation für Horst Sekyra zum 70er

Foto::PamelaHniliczka

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Brandaus: Album54

Brandaus 11 · 2009

Auf der Konferenz von Jalta (4. bis11. Februar 1945) auf der HalbinselKrim in einem ehemaligen Zaren-schloss saßen dem skrupellosenund vitalen Stalin der kranke undteil-paralysierte Präsident Rooseveltder USA und ein politisch angeschla-gener Churchill gegenüber, den dieNachkriegsproblematik und dieGötterdämmerung des britischenEmpires bereits sorgenvoll durchden Zigarrenrauch blicken ließ.Hier wurde die „Nachkriegsordnung“Europas in groben Zügen festgelegt,die dann in der Potsdamer Konferenzvom Sommer 1945 ihre endgültigeNemesis erfuhr. Deutschland wurdein vier alliierte Besatzungszonengeteilt, analog dazu die Reichshaupt-stadt Berlin in vier Sektoren.

Text: Günter Annerl

Fotos: AP, SYGMA, Heggemann, Gamma/Studio X, Roloff, Wende, Focus, Reuter,unbekannt

Der „Kalte Krieg“ hatte begonnen, eineZeit der gegenseitigen Bespitzelung unddes latenten Misstrauens; ein EisernerVorhang teilte Europa und seine Völker.AufBefehlder sowjetischenMilitäradmi-nistration wurde in der sowjetischenBesatzungszone eine Grenzpolizei in-stalliert, die am 1. Dezember 1946 erst-mals aktiv wurde, Bestimmungen fürden Schusswaffengebrauch wurdenerlassen. Für Reisen zwischen der sowje-tischen und denWestzonen musste nunein Interzonenpass beantragt werden.Erste Grenzanlagen auf der Ostseitewurden errichtet, insbesondere Stachel-draht-Hindernisse in Waldgebieten,an grenzüberschreitenden Straßen undWegenwurdenStraßensperrenaufgebaut.

Schlupfloch BerlinIn Berlin war aus verkehrstechnischen

Gründen eine gründliche Abriegelungnicht möglich, und die 45,1 Kilometerlange Sektorengrenze zwischen West-und Ost-Berlin blieb ein Schlupfloch,welches weidlich genutzt wurde.Die unter sowjetische Herrschaft ge-

langtenBewohnerwaren verständlicher-weisemit ihremSchicksal undder repres-siven Herrschaft nicht einverstanden.Der Aufstand vom17. Juni 1953 inOst-

Berlin, die blutig niedergeschlagenenErhebungen in Polen und Ungarnförderten die rasch steigende Flucht der

Unterdrückten, vornehmlich der gebil-deten Bürger und Facharbeiter.Dieser Aderlass und die prekäre wirt-

schaftliche Situation im „Arbeiter- undBauernstaat“ wurde für den Staatsrats-vorsitzenden Walter Ulbricht zu einemvirulenten Problem, und nach jammer-voller Rücksprache mit Chrustschow inMoskau reifte der Plan zumMauerbau.In einem Interviewmit der Journalistin

Annamarie Doherr von der „FrankfurterRundschau“ am 15. Juni 1961 antworteteUlbricht auf ihreFragenacheiner Staats-grenzemitallenKonsequenzen:„Ichver-stehe Ihre Frage so, dass es Menschen inWestdeutschland gibt, die wünschen,dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadtder DDR mobilisieren, um eine Maueraufzurichten, ja? Ääh, mir ist nicht be-kannt, dass eine solche Absicht besteht,da sichdieBauarbeiter inderHauptstadthauptsächlich mit dem Wohnungsbaubeschäftigen und ihre Arbeitskraft volleingesetzt wird. Niemand hat die Ab-sicht, eine Mauer zu errichten.“

Mit diesem Freud’schen Versprecherund der handfesten Lüge war der Begriff„Mauer“ vonUlbricht alsTerminus tech-nicus festgelegt worden.

AbschottungInderNachtvom12. aufden13.August

1961 begannen die NVA (NationaleVolksarmee der DDR), 5.000 Angehörigeder deutschen Grenzpolizei, 5.000 Mit-glieder der Schutz- und KaserniertenVolkspolizei und 4.500 Mann der Be-triebskampfgruppe die Straßen undGleiswege nachWest-Berlin zu unterbre-chen. Sowjetische Kampftruppenhieltensich in Gefechtsbereitschaft und warenanallen alliiertenGrenzübergängenprä-sent. Diese „planvolle“ Aktion, für dieErich Honecker als Zentralkommissarfür Sicherheitsfragen verantwortlichzeichnete, brachte auch die obskureSituation, dass Schnellbahngarniturenaufgrund des Gleisabbaues inWestberli-ner Stationen verblieben und erst nachkurzfristiger Wiederinstandsetzung derGeleise das rollende Material „heimge-holt“ werden konnte.Bis zum September 1961 desertierten

allein von den eingesetzten Sicherungs-kräften 85 Mann, es gab 216 gelungeneFluchtversuche von rund400Menschen.Unvergessen sind die dramatischen Bil-der von den – sich an Bettlaken aus denangrenzenden Häusern abseilenden –Flüchtlingen, einer alten Frau, die in einSprungtuch der West-Berliner Feuer-wehr fällt und dem den Stacheldraht

Nächtlicher Jubel beim Mauerfall

Wege zum Bau und Fall der Mauer und des Eisernen VorhangesHistorisches:

Irgendwann fällt jede Mauer

Flucht in den Westen

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überspringenden Grenzpolizisten Con-rad Schumann in der Bernauer Straße.Die Reaktionen der westlichen Alliier-

ten trudelten sukzessive ein. Nach 20Stunden erschienen Militärstreifen ander Grenze, nach 40 Stundenwurde eineRechtsverwahrung an den sowjetischenKommandanten Berlins geschickt, undnach72Stunden folgtendieerstendiplo-matischen Proteste.Sehr verhalten und unterkühlt war die

Reaktion Kennedys: „Keine sehr schöneLösung,abertausendmalbesseralsKrieg.“Der britische Premier Harold Macmillanmeinte in trockenem Pragmatismus:„DieOstdeutschenhaltendenFlüchtlings-strom auf und verschanzen sich hintereinem noch dichteren Eisernen Vorhang.Daran ist nichts Gesetzwidriges.“

SäbelrasselnLangsam löste sich die westliche Läh-

mung, die USA entsandten 1500 MannKampftruppen und reaktivierten ihrenalten Haudegen General Lucius D. Clay.Diese klare Haltung bewirkte, dass dasOberkommando der Gruppe der sowje-tischen Streitkräfte mäßigend auf dieDDR-Funktionäre einwirkte.Noch erinnerlich sind die martiali-

schen Bilder, wo auf beiden SeitenKampfpanzer am Grenzstrich aufgefah-ren sind und die USA damit belegten,dass die Sowjetunion und nicht die DDRfürdenOstteilBerlins verantwortlichwar.Klare Worte fand der stets einen non-

konformistischen Kurs steuernde Präsi-dent Charles de Gaulle beim Arbeitsbe-such von Bundeskanzler Ludwig Erhardam11. Juni 1964 in Paris, wo er imFall ei-nes militärischen Konflikts um Berlinoder die Bundesrepublik Deutschlandden sofortigen Einsatz französischerAtomwaffen anbot.

Der „antifaschistische Schutzwall“,der die DDR vor „Abwanderung, Unter-wanderung, Spionage, Sabotage,Schmuggel, Ausverkauf und Aggressionaus demWesten“ schützen sollte, wurdein den Jahren mit immer perfiderenMethoden ausgebaut, verfeinert und zutödlicher Perfektion entwickelt. Dieshinderte die DDR-Bürger jedoch nicht,mit immer besser durchdachten Plänenihrem „Arbeiter- und Bauernparadies“den Rücken zu kehren.Der Endausbau der innerdeutschen

undBerlinerGrenzanlagenhatte System:

�Hinterlandmauer aus Beton oderStreckmetallzaun, etwa zwei bis dreiMeter hoch, an vielen Stellen, vorallem im Innenstadtbereich, über-nahmen Häuserwände (oft Brand-mauern), die bis in entsprechendeHöhe geweißt waren, die Funktionder Hinterlandmauer.

�Am Boden Signalanlagen, die beiBerührung Alarm auslösten.

�Kontaktzaun aus Streckmetallübermannshoch, mit Stacheldrahtund Signaldraht bespannt.

�Hundelaufanlagen (scharfeSchäferhunde, an Führungsdrähteneingehängt, frei laufend).

�Kraftfahrzeugsperrgräben undPanzersperren („Tschechenigel“aus kreuzweise verschweißtenEisenbahnschienen).

�Postenstraßen und Kolonnenwegezur Grenzpostenablösung und umVerstärkung heranholen zu können.

�Lichtertrasse zum Ausleuchten desKontrollstreifens.

�Postentürme (302 Stück) mitSuchscheinwerfern; Sichtkontakt derPosten tagsüber.

�Kontrollstreifen, immer frisch geeggt,

zur Spurenfeststellung, der auch vonden Grenzsoldaten nicht grundlosbetreten werden durfte.

�Betonfertigteilmauer mit 3,74 MeterHöhe, teilweise mit Betonrolle, diebeim Überklettern keinen Haltbieten sollte (als Material dientenlandwirtschaftliche Fertigteile, wie siezuvor als Lagerwände für StallmistVerwendung fanden).

�Und davor noch einige MeterHoheitsgebiet der DDR.

InBerlin verstärkt durch eine verdeck-te, sogenannte „Tiefensicherung“ durchzivile Kräfte desMinisteriums für Staats-sicherheit, um frühzeitig und außerhalbder Sichtweite des Westteils potentielleGrenzdurchbrücheabfangenzukönnen.In der Spree waren Unterwassersperrenfür fluchtbereite Schwimmer.Von den zwischen 1961 und 1964 an-

fallendenKosten von rund911MillionenEuro für Ausbau und Instandhaltungentfielen rund 22%auf die BerlinerMauer.Die wahren Kosten für Personal, AusbauundWartung werden nie erfahrbar sein,dürften sich jedoch in einer Dimensionbewegen, welche, in Wirtschaft undInfrastruktur investiert, diesenBauhättead absurdum führen müssen.

MaueropferÜber die Zahl der Maueropfer gibt

es sehr widersprüchliche Angaben, auchweil viele Todesfälle von der DDR syste-matisch verschleiert wurden, sieschwankt zwischen 190 und 262 Tötun-gen. Das erste Opfer war Ida Siekmann,die am 22. August 1961 beim Sprung auseinem Fenster in der Bernauer Straßeverunglückte, die ersten tödlichenSchüsse trafen am 24. August 1961 den24-jährigen Günter Litfin, der am Hum-boldthafen von einem Transportpolizis-

Grenzsicherung

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ten erschossenwurde, Peter Fechter ver-blutete am 17. August 1962 im Todes-streifen an der Zimmerstraße, und 1966wurden zwei Kinder im Alter von 10 und13 Jahren imGrenzstreifenmit 40 Schussgetötet, das letzte Schussopfer war ChrisGueffroy am 6. Februar 1989, der letztetödliche Zwischenfall an der Grenzeereignete sich am 8. März 1989, alsWin-fried Freudenberg mit seinem defektenBallon in den Tod stürzte.Nicht nur Berlin und Innerdeutsch-

landwaren rigide getrenntworden, auchdie anderen „Bruderstaaten“ nabeltensich mit soliden Grenzbefestigungenvom feindlichen Westen ab. BesondersNiederösterreich und das Burgenlandwaren davonmassiv betroffen.Der „Prager Frühling“ mit seinemVer-

such einer kommunistischenHerrschaftmit „menschlichem Antlitz“ unter Ale-xanderDubcek fandsein jähesEndeunterden Panzerketten der Warschauer-Pakt-Truppen, und es zeigte sich, dass diesesSystem reformunwillig und reformunfä-hig war. Der Kommunismus hat sich indiesen Augusttagen des Jahres 1968 sei-nenTodeskeim geholt, spannungsreicheTage für Österreich, das wieder – wieeinst 1956 – seiner humanitären Stellungals „Frontstaat“ mehr als gerecht wurde.Nach relativ raschen Wechseln in der

Kremlführung kammitGorbatschoweinMann an die Macht, der sehr wohl dieEntwicklungen in Polen, die latenteUnruhe inderDDRalsZeicheneinerZeiterkannte, der es sich anzupassen galt.Ungarn mit seinem „Gulaschkommu-

nismus“, spöttisch und neidvoll als lus-tigste Baracke im Osten bezeichnet, hatfrühmitwirtschaftlichenAnnäherungenan den Westen begonnen, Reisen insNachbarland waren nicht mit span-nungsbelasteten Grenzaufenthalten er-schwert wie in andere Ostblockstaaten.

Trabi-Schlangen rollen in den Westen Fenster, die später zugemauert wurden

LichtblickeSeit 2. Mai 1989 hatte das Schleifen

und die Demontage der Stacheldraht-hindernisse und Signalanlagen an der356 km langen Grenze begonnen, nichtaus übertriebener Menschenliebe, son-dern weil die Grenzbeamten die durchTiere ausgelösten Fehlalarme nervtenundderRegierungdieKosten schlicht zuhoch wurden. PR-wirksam erkannte Dr.Alois Mock die Signalwirkung, als er am27. Juni 1989 mit Gyula Horn bei einembiederen bilateralen Diplomatenausflugsymbolisch das letzte Stück Stacheldrahtdurchschnitt. Diese Bilder fluteten dieWeltpresse, unddie aufkeimendeBürger-bewegung in der DDR dachte bei sich,wenn dasmöglich ist, warumnicht auchnoch mehr. Urlaubsreisen von DDR-Bürgern ins Ungarische begannen voneinemRinnsal zu einemFluss zuwerden.Das Paneuropa-Picknick am 19. August

1989mitOttovonHabsburganderöster-reichisch-ungarischen Grenze mit dersymbolischen Öffnung eines GrenztoresnutztenHunderte zur Flucht.Der EiserneVorhang wurde porös, die lang ersehnteFreiheit rückte näher. Parallel dazu ru-morte es kräftig in der DDR. Bürger-rechtsbewegungen und kirchliche Orga-nisationen nutzten die Agonie des Re-gimes, das sich ideologisch, wirtschaft-lich und inhaltlich erschöpft in seineletzten Tage schleppte.In Prag war die deutsche Botschaft

überfüllt mit DDR-Bürgern, bewegendeBilder von Menschen, welche im Gartenkampierten, solche, die gegen die tsche-chische Polizeigewalt über den Zaunkletterten, von denen drinnen durch dieZaunstäbe gehaltenwurden, bis die Exe-kutive kapitulierte. In zähen Verhand-lungen erreichte die BRD die Ausreiseaus der CSSR, aus politischen GründenjedochüberDresden,umden letztenAn-schein der „Republikflucht“ zu wahren.Bei der Fahrt durchdieOstzone versuch-ten einige auf den fahrenden Zug aufzu-springen, andere hielten Kerzen in denHänden und baten „Vergesst uns nicht.“In Dresden blockierte die Polizei denBahnhof, Ohnmacht und Verzweiflungherrschte bei den Bürgern. Bis zum 15.September 1989waren 13.674DDR-Bür-ger überÖsterreich indenWestenausge-reist, der Zweitakterqualm der Trabisund Wartburgs mit den glücklichen In-sassen mischte sich mit den Diesel- undBenzinabgasen auf derWestautobahn.Rotes Kreuz, Feuerwehren und freiwil-

lige Helfer empfingen die Ausreisenden,eine starke Solidarisierung griff um sich.In erstarrter Struktur und hohlem

Pomp zelebrierte die DDR-Führung am7. Oktober 1989 den 40. Jahrestag derGründung. Honecker mit versteinerterMiene, wie immer bürgerlich gewandet,und ein Gorbatschow, der die vorbei-Sterben an der Mauer Flucht im Heißluftballon

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USB-Stick: Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seinerUmsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungenaufgebautwird.Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scherLeitfaden fürdenAusbilder. Esent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheundmöglichst unfallfreie Durchführung

unserer Einsätze erforderlich ist.

Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.

Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindetman auf derHomepage desÖster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reichAusbildung“→ Infobox„weitere In-

Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick

formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154,E-Mail: [email protected])um€10,00 / Stk. erhältlich.

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7/8 · 2009BrandausBrandausDie Zeitschrift derNiederösterreichischen

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren11 · 2009

BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren11 · 2009

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paradierenden Massen und Fahnen mitjener Gedankenschwere betrachtete, dieein Firmenchef in sich trägt, wenn er eineunrentable Filiale zum letzten Mal be-sucht, bevor er sie zur Liquidation freigibt. Einer fehlte auf der Bühne, EgonKrenz, der Mann mit den kräftigen Zäh-nen, er sägte bereits anHoneckers Sessel.Gorbatschow, den die Uneinsichtig-

keit des Genossen Staatsratsvorsitzen-den irritierte, mahnte, dass den, der zuspät kommt, die Geschichte bestrafe.Während in Berlin im Sinne des realen

Sozialismus zum letzten Gefecht gebla-sen wurde, waren in Leipzig die eigentli-chen Kräfte amWerk. Das Friedensgebetin der Nikolaikirche am 9. Oktober waranders, Spannung lag in der Luft, dasLand war nicht mehr dasselbe wie amMorgen. Zwei Tage zuvor wurden dieProteste brutal niedergeknüppelt, undfür diesen 9. Oktober plante die Staats-führung diesen „Spuk ein für allemal zubeenden“. Der Leipziger Polizeicheforderte „3.000 Schlagstöcke lang“, dochauch hier herrschte Mangel, es wurdennur 800 angeliefert.Pfarrer Christian Führer war über das

Kommendeebensogut informiertwiedieStasi, das System war löcherig geworden,in Berlin herrschte Bunkerstimmung,die Rufe „Wir sind dasVolk“ gellte in denOhren der Genossen.Das Wunder von Leipzig geschah –

70.000 Demonstranten stürmten durchdie Stadt, vonden Sicherheitskräften sahman nur die Schemen in den Neben-straßen.

AufbruchsstimmungAm 18. Oktober 1989 trat Honecker

zurück,EgonKrenzwurdeseinNachfolgerals SEDGeneralsekretär, dasGrollenundRumoren war unüberhörbar, imWestenhatte man schon seit Jahresbeginn dieOhren gespitzt und interessiert die Ent-wicklung verfolgt, analysiert und hinterRegierungsmauernbesprochenundver-sucht, das Kommendemit den Alliiertenzu akkordieren.Am6.NovemberwurdeeinEntwurf für

ein neues Reisegesetz veröffentlicht, aufden die tschechische Regierung massivreagierte und gegen die vermehrte Aus-reise der DDR-Bürger protestierte.

Ein neuer Entwurf, der zusätzlicheinen Passus für Besuchsreisen enthielt,wurde am 9. November vom Politbürobestätigt und Richtung Ministerrat wei-tergeleitet. Allerdings legte das Justizmi-nisterium Einspruch ein, und die hand-schriftliche Abänderung übergab EgonKrenzdemSED-PolitbüromitgliedGünterSchabowski, bevor dieser zur Pressekon-ferenz ging.AufdieFragevonRiccardoEhrmander

italienischen Agentur ANSA nach Feh-lern in demReisegesetzentwurf, antwor-tete Schabowski schwammig, umständ-lich und ausschweifend und stellte dannfest: „Und deshalb haben wir uns dazuentschlossen, heute eine Regelung zutreffen, die es jedem Bürger der DDRmöglich macht, über Grenzübergangs-punkte der DDR auszureisen“.Nach der Frage, ab wann dies in Kraft

tritt, verliest Schabowski die hand-schriftliche Notiz und nach neuerlicherFrage des Inkrafttretens die zögerlicheReplik: „Das tritt nach meiner Kenntnis…. ist das sofort, unverzüglich.“

LauffeuerDie Medien verbreiten unverzüglich

die Meldung, die Mauer sei „offen“, Tau-sende Ost-Berliner zogen zu den Grenz-übergängen, die Passkontrolleinheitenund Grenztruppen waren noch uninfor-miert. UmdenDruck zumindern, wurdeam Grenzübergang Bornholmer Straßeum 21:20 Uhr den ersten Ostdeutschenerlaubt, nachWest-Berlin auszureisen.Um21:30UhrbrachtederRadiosender

RIAS die ersten Reportagen, dichte Mas-sensammeltensichbeiallenÜbergängen.OberstleutnantHarald Jäger fürchtete umdieSicherheit seiner Leuteund ließdanneigenmächtig den Grenzübergang öff-nen und stellte die Passkontrollen ein.Um Mitternacht waren alle Übergängeoffen, nach mehr als 28 Jahren war diemenschenverachtende Funktion der

Mauer erloschen, das SED-Regime zurMarionette verkommen und die restli-che Zeit bis zur Wiedervereinigung mitder Staatsauflösung beschäftigt.17. November 1989 in Prag – Tausende

amWenzelsplatz, scheppertenmit ihrenSchlüsselbünden und pfiffen das RegimezumTeufel. Eine sanfte Revolution fegtein diesemHerbst die Herrschenden hin-weg. Anfang Dezember stießen Bulldoz-zer dieWachtürme um, der Stacheldrahtwurde für immer eingerollt.Gleich Dominosteinen purzelten die

kommunistischen Regime und verka-men zu einemalbtraumhaftenTeil unse-rer Geschichte. In Mitteleuropa, wo vonfrüher herAnsätze einer Zivilgesellschaftvorhanden und Erfahrungen mit freierMarktwirtschaft und Parlamentarismusgegeben waren, vollzog sich dies fried-lich, obwohl der Kommunismus überallmit denselben Ansprüchen angetretenist, in den ehemals „ottomanischen“Teilen Europas – am Balkan – war diesnicht so friktionsfrei.

Tausende Ost-Berliner drängen von Berlin-Mitte nach Tiergarten

Menschen klettern auf die Mauer vordem Brandenburger Tor

Unglaubliche Freude undErleichterung

Foto:GAMMA/STUDIOX

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Brandaus 11 · 2009

Was hat Sie ursprünglich zum Eintrittin die Freiwillige Feuerwehr bewegt?Für mich sind soziale Kontakte und dasEinfügen in die Gemeinschaft wichtig.

Was hat Ihr Mentor bei der Feuerwehrzu Ihnen gesagt, das Sie nie vergessenwerden?Jener Satz von John F. Kennedy, den unsEOBR Landstetter als Feuerwehrkom-mandant stets präsentierte:„Don’t ask, what your country can dofor you, ask, what you can do for yourcountry.“(„Frage nicht, was Dein Land für Dichtun kann, frage, was Du für Dein Landtun kannst.“)

Welche Eigenschaften schätzen Sie beieiner Führungskraft besonders?Hohe Frustrationstoleranz, Zuhörenkönnen und offene Kritik zulassenkönnen.

Welche Fehler entschuldigen Sieam ehesten?Fehler, welche nicht aus böser Absicht,eher aus gutem Glauben und demVersuch, eine Sache recht machen zuwollen, passieren.

Was schätzen Sie bei Ihren Freundenam meisten?Wenn es einem persönlich nicht so gutgeht, dass sie trotzdem zu einem stehen.

Ihr größter Fehler?Nicht „nein“ sagen können.

Ihre Lieblingsbeschäftigung?Schwammerl suchen, Rad fahren, alles,was inVerbindung mit der Natur steht.

Ihr einprägsamster Einsatzbei der Feuerwehr?Wenn es umMenschenleben geht oderTote zu beklagen sind. Man vergisstkeinen Einsatz, bei dem es Tote gibt.Besonders erinnere ich mich an jenenEinsatz, bei dem auf der B 36 zwei Kin-der verunglückten; eines davon starb.

Brandaus: Feuerwehr-FragebogenBrandaus: Feuerwehr-Fragebogen

OBR AlfredPuschacherBFKDTMelk

Impressum

Was war ein erinnerungswürdigesKameradschaftserlebnis in Ihrem Leben?Die Schiffsführerausbildung mit Strom-meister Schachenhofer.

Welche humanitären Leistungenbewundern Sie?„Ärzte ohne Grenzen“ und „Indianmother and child“ – auch weil meineTochter dabei mitarbeitete.

Ihr Motto?Einziger Beweis für das Könnenist das Tun.

Ihre Lieblingsfernsehserie?ZiB II.

Ein Song, der wichtig in Ihrem Lebenwar?Fächerpolonaise.

Was bestellen Sie bei Feuerwehrfesten?Grillspeisen und Bier.

Welche Speise können Sie selbst kochen?Ham and eggs.

Ihr Lieblingsgetränk?Ein Glas gutenWeißweins.

Ein Platz in NÖ, an dem Sie gerne sind?AmOstrong. Wichtig!

Bitte senden Sie Leserbriefe,Beiträge und Fotos ausschließlich an

[email protected]

Medieninhaber, Herausgeber:NÖ LandesfeuerwehrverbandLangenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV:LSB Mag. Thomas Neuhauser

Redaktion:Mathias SeyfertAngelika Zedka

Redaktionsteam:

Günter AnnerlRichard BergerBianca BleiHannes DraxlerChristoph GruberPhilipp GutledererLeander HankoPamela HniliczkaMario KrammelKarl LindnerHannes MedwenitschMax MörzingerGerda PokornyManfred SammerAlfred ScheuringerStefan SchneiderFlorian SicheritzNorbert StanglWolfgang ThürrJörg TomanMarkus TrobitsKarin WittmannHarald WolkersdorferReinhard Zeilinger

Beratung und Blattkonzeption:Dr. Martin Zimper

Verlag:Österreichischer AgrarverlagDruck- und Verlags GmbH Nfg. KGTel. 0043 (0) 1/981 77-0, Fax Dw 111E-Mail: [email protected]

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Titelbild: M. Seyfert

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