11/2010: Lasst uns wohnen

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LASST UNS WOHNEN die kritisch-unabhängige Studierenden-Zeitung über.morgen www.uebermorgen.at | Jahr 2, Ausgabe 11 | Fr 01.10.2010 | Kostenlos FRISCHMUTH: ES LANGWEILT MICH ZU TODE S. 6 FOTO: BARBARA FRISCHMUTH PARTEIEN BUHLEN UM WIENS JUGEND S. 8 WENN DER PRIESTER ZUM THERAPEUTEN WIRD S. 9 FOTO: FLICKR, FERRAN NOGUéS FOTO: FLICKR, KEWAGI

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Das neue Semester steht kurz davor über uns hereinzubrechen. Hereinzubrechen, mit all seinen Studienhürden, der chronischen Unterfinanziertheit der Unis und den zum Teil chaotischen Zuständen an den Instituten. Übertönt von den Zurufen der MinisterInnen und der Parteimitglieder unterschiedlicher Couleur, von denen zur Zeit niemand gangbare Alternativen aufzuzeigen bzw. umzusetzen im Stande ist. Das ganze Universitätssystem erweckt den Eindruck, als wäre es aufgelaufen, wie ein Schiff auf einem Riff. Verschuldet durch die Unfähigkeit der Kapitäne in Gestalt diverser BildungsministerInnen der vergangenen Jahre. So auch die Frau Karl, die mit geschürzten Lippen und großen Augen die dümmste aller Varianten zur Einführung von Studiengebühren verkündet: Zahlen pro Prüfung. Vielleicht wäre auch dieser Fall von Verhaltensauffälligkeit ein Anlass für psychiatrische Explorationen. Mag sein. Wir lassen es aber.

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lasst uns wohnen

die kritisch-unabhängige Studierenden-Zeitungüber.morgen

www.uebermorgen.at | Jahr 2, Ausgabe 11 | Fr 01.10.2010 | Kostenlos

FrischMUth: es langweilt Mich zU tode s. 6

Foto: BarBara Frischmuth

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Foto: Flickr, Ferran nogués

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was kostet die welt?

impressum

liebe leserinnen, liebe leser

in kürze

Der ewige kampf für Freiräume – und wie er

in Zürich gewonnen wurde

auf uns wartete die welt. Die schriftstellerin

Barbara Frischmuth über Bildung, gesellschaft

und literatur.

wienwahl - coolness, comics und gummis

schlagen Bildung

Bildungspolitik: ein griff in die mottenkiste

Vereins-ein/Bildungen. auch an Privatunis

kriselt es

ars brennt - Politik pennt

Die sendung mit dem graus. heute: Die löwin

vom 1. Bezirk

einmal hin und weg. rezension einer reise

nach hamburg

unser lieblingsplatz

hund der woche

unser Zahlenrätsel

sudereck: Psychologie

Impressummedieninhaber & herausgeber: Verein zur Förderung studentischer eigenin-itiativen. 1170 wien. taubergasse 35/15. tel.: +43664 558 77 84, homepage: www.uebermorgen.at; redaktion: Verein zur Förderung studentischer eigeninitiati-ven. 1170 wien. taubergasse 35/15; redaktionelle leitung: markus schauta, nikolaus karnel; herstellerin: Druckerei Fiona, www.fiona.or.at; herstellungs- und erschei-nungsort: wien; layout: axt; alle rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach §44 abs. 1 urheberrechtsgesetz: © Verein zur Förderung studentischer eigeninitiativen.Dem Ehrenkodex der österreichischen Presse verpflichtet.

Was kostet die Welt?Diese Frage können wir euch immer noch nicht beantworten. Dafür wissen wir aber genauestens darüber Bescheid, was unse-re Zeitung kostet: Sie kostet Geduld, viele Stunden intensives Diskutieren, Schreiben, Layouten, Austeilen. Sie kostet Telefonieren, Anheuern, Raum suchen, Laptops ständig ein- und auspacken und den Kaffee mit den FreundInnen absagen.

Und sie kostet Geld, damit sie gedruckt werden und auch über.mor gen noch er-scheinen kann: Und zwar in einer Auflage, die garantiert, dass auch ihr eines unse-rer begehrten Exemplare in die Hände be-kommt – aber das wisst ihr ja mittlerweile alles schon.

Wir geizen auch in dieser Ausgabe nicht mit unseren Tipps, wie ihr die über.mor-gen, nachdem ihr sie gelesen habt, sinn-voll verwenden könnt:

Wenn ihr in die Situation kommt, ein Haus zu besetzen, wird sich euch frü-her oder später die Frage nach der Ver-schönerung des ersessenen Domizils stellen. Dann ist der Zeitpunkt gekom-men, zur zerlesenen über.morgen zu greifen. Pappt eure gesammelten über.morgen-Ausgaben an die Wände eures neuen Zimmers. Das ergibt eine ästhe-tisch ansprechende und zugleich intel-ligente Tapete. [red]

über.inhalt

über.ich

über.thema

über.politik

über.denken

über.graus

über.reste

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[email protected]

Konto: 00074753235 | BLZ: 60000 (PSK) Zweck: über.morgen Alle Einlagen gehen ausschießlich zu-gunsten des Vereins (Druckkosten).

über.bildung

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Wien im Wahlkampf – ein Anlass für psychiatrische Explorationen? Vielleicht. Wir lassen es aber sein.

Das neue Semester steht kurz davor über uns hereinzubrechen. Hereinzubrechen, mit all seinen Studienhürden, der chronischen Unterfinanziertheit der Unis und den zum Teil chaotischen Zustän-den an den Instituten. Übertönt von den Zurufen der MinisterIn-nen und der Parteimitglieder unterschiedlicher Coleur, von denen zur Zeit niemand gangbare Alternativen aufzuzeigen bzw. umzu-setzen im Stande ist.

Das ganze Universitätssystem macht den Eindruck eines Schiffs, aufgelaufen auf einem Riff. Verschuldet durch die Unfähigkeit der

Kapitäne in Gestalt diverser BildungsministerInnen der vergan-genen Jahre.

So auch die Frau Karl, die mit geschürzten Lippen und großen Au-gen die dümmste aller Varianten zur Einführung von Studienge-bühren verkündet: Zahlen pro Prüfung.

Vielleicht wäre auch dieser Fall von Verhaltensauffälligkeit ein An-lass für psychiatrische Explorationen. Mag sein. Wir lassen es aber.

Bleibts o’glahnt!

Euer über.ich

liebe leserinnen,liebe leser

Hunger, MacHt, Profite

SeMeSterStart PlenuM UrbAn ArT ExHibiTion 2010

über.ich

Die über.Morgen aM tag Der freien MeDien

Vom 7. – 10. Oktober 2010 finden in Wien die Österreichischen Filmtage zum Recht auf Nahrung statt. Gezeigt werden Doku-mentarfilme, die sich facettenreich mit dem „Recht auf Nahrung“ auseinandersetzen. In an die Filme anschließenden Publikums-gesprächen werden die BesucherInnen dazu eingeladen, Proble-me und Lösungen gemeinsam mit ExpertInnen zu diskutieren. www.HungerMachtProfite.at

Das Plenum zum Start des Wintersemesters findet am 3. Oktober in der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz 3 statt. Der Anfang ist auf 16 Uhr festgesetzt. Kommt zahlreich, bringt Enthu-siasmus und gute Ideen!

Am 1. Oktober wird die diesjährige Urban Art Exhibition – Escape the Golden Cage eröffnet. Die internationale Ausstellung wird bis zum 24. Oktober dauern. Teilnehmende Künstler sind Clemens Wolf, Christian Eisenberger, Faith47, Stephen Tompkins und viele andere. Mehr Infos gibt’s auf www.escape2010.at

Am 15. Oktober ab 15:00 präsentiert sich die Freie Medien-Land-schaft Österreichs. Im Rahmen der Medienmesse können Freie Medien und ihre Arbeit hautnah erlebt werden. Mit von der Par-tie: Das Redaktionsteam der über.morgen. Wo? Quartier für digitale Kultur, Museumsplatz 1, 1070 Wien. Frei-er Eintritt mit Voranmeldung an [email protected], 3€ ohne Anmeldung.

in KÜrZe in KÜrZe in KÜrZe in KÜrZe

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sich nicht so schnell einschüchtern ließ. Die so entstandene „80er-Bewegung“ war es auch, die Ende der 80er-Jahre den Kampf für Freiräume endlich für sich (und nachkom-mende Generationen) entscheiden konnte.

Räumungen wuRden füR

Polizei schwieRigeR

Denn als Ende der 80er-Jahre der Woh-nungsleerstand ein neues „Alltime-Low“ erreichte, kam es zu zahlreichen Hausbe-setzungen. Die Räumungen gestalteten sich für die Polizei immer schwieriger. Als ein geräumtes Haus unmittelbar danach ab-gerissen wurde, kam aufgrund fehlender Si-cherheitsvorkehrungen sogar der Architekt ums Leben und zwei weitere Personen wur-den verletzt. Eine weitere Räumung war nur mit Hilfe des „wissenschaftlichen Dienstes“ der Polizei möglich, da das Haus mit Feuer-werkskörpern und Rauchbomben „vermint“ war. Und dann war da noch das Problem, dass nach jeder aufwändigen, kostspieli-gen Räumung bereits mindestens ein neu-es Haus besetzt war. In einer Stadt, die sich durch niedrige Steuern und hohe Effizienz auszeichnet, eine Katastrophe. Die durch eine sparsame, marktliberale Wohnbau-politik provozierte Wohnungsnot beflügel-te HausbesetzerInnen, die Sparvorgabe in der Verwaltung pfiff die Polizei zurück: Die

Was in Wien in den letzten Jahrzehnten nur selten gelang (Arena, WUK, EKH, …) und seit einiger Zeit praktisch unmöglich ist, ist in Zürich Gegenwart: Seit etwa zehn Jahren registriert die Stadt jährlich bis zu 30 Neu-besetzungen – die „natürliche Fluktuation“ einer derzeit 22 Häuser (Quelle: Stadtrat Zürich, April 2010) umfassenden Hausbe-setzerInnen-Szene. Diese Zahl ist umso be-merkenswerter, wenn man bedenkt, dass es in Zürich nahezu unmöglich ist, auf lega-lem Weg eine Wohnung oder gar ein ganzes Haus zu finden. Der Wohnungsleerstand be-wegt sich schon seit der Industrialisierung (!) permanent auf einem niedrigen Niveau.

Doch seit die Innenstadt ab den 60er-Jah-ren zunehmend vom Dienstleistungssektor (Büroflächen) beansprucht wird, was die Ver-treibung der lokalen Bevölkerung nach sich zog (Stichwort: Gentrification), und seit ab Mitte der 80er-Jahre die „Flucht ins grüne Umland“ durch den „Zurück in die urbane Stadt“-Trend abgelöst wurde, befindet sich die Wohnungsleerstandsrate konstant unter 0,05 % (zum Vergleich Wien: ca. 2 bis 3 %).

hundeRte von suchenden

kommen auf eine wohnung

In totalen Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass zu keinem Zeitpunkt im Jahr mehr

Der ewige Kampf um freiräumeunD wie er in ZÜrich gewonnen wurDeZürich. Wer denkt da nicht sofort an banken, Konzerne und hohe Lebenshaltungskosten? Gleichzeitig steht Zürich auch für hohe Lebensqualität und Sicherheit. Wer würde hier also eine der aktivsten Hausbesetzerinnen-Szenen Mitteleuropas ver-muten? Fast niemand? Gut – denn das liegt auch im interesse der Stadt: Die Hausbesetzerinnen sollen tun was sie wollen, solange sie nicht auffallen oder „stören“. So oder so ähnlich könnte man die Politik der Stadt Zürich im Umgang mit Haus-besetzungen seit 1990 beschreiben.

über.thema

als etwa 100 bis 140 Wohnungen am freien Markt angeboten werden (Wien: mindestens 20.000, manche behaupten sogar 80.000 – eine offizielle Statistik wie in Zürich gibt es in Wien allerdings nicht). Dass diese „Rest-Wohnungen“ tendenziell entweder zu teuer oder in zu miserablem Zustand sind, muss wohl kaum extra erwähnt werden. Dennoch schreiben Zeitungen von Hunderten Interes-senten, die sich bei Wohnungsbesichtigun-gen die Klinke in die Hand geben.

Als Ausweg bleibt für 99 % der Betroffe-nen nur die Vorstadt. 1 % entscheidet sich für Hausbesetzungen. Wichtige Meilenstei-ne in der Entwicklung der HausbesetzerIn-nen-Bewegung waren der „Globus-Krawall“ von 1968, als die Jugendlichen ein Autono-mes Jugendzentrum (AJZ) im leerstehenden „Globus“-Warenhaus forderten, und 12 Jahre später der „Opernhaus-Krawall“, nachdem sämtliche AJZ-Bemühungen erfolglos blie-ben und die Stadt hunderte Millionen Fran-ken für den Neubau des Opernhauses locker machte, während ein Volksentscheid für die Subventionierung des autonomen Kultur-zentrums „Rote Fabrik“ jahrelang ignoriert wurde. Das von Anfang an beinharte Vorge-hen gegen demonstrierende Jugendliche, die „provisorisch“ mit Gummigeschossen eingenebelt wurden, legte wohl den Grund-stein für eine kämpferische Bewegung, die

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halten, da sie bewährt und sinnvoll ist, un-nötige Leerläufe vermeidet und damit die mit einer Räumung verbundenen Kosten so tief als möglich gehalten werden können.“

haus knaPPe 10 JahRe besetzt

In der Folge schoss die Besetzungsdau-er in die Höhe: Die längste Besetzung der 90er-Jahre befand sich in der Toblerstraße am noblen Zürichberg und dauerte prak-tisch das ganze Jahrzehnt, von November 1990 bis Mai 1999. Zahleiche andere Häu-ser existierten über Jahre, und machten Zü-rich erstmals als HausbesetzerInnen-Stadt international bekannt. Die bekannteste und wohl größte Besetzung, die Zürich jemals erlebt hatte, war jene des Wohlgroth-Areals direkt neben dem Hauptbahnhof: Über hun-dert Personen lebten in den Häusern des Grundstücks, zahreiche soziale und kultu-relle Einrichtungen lockten wöchentlich bis zu tausende Besucher auf das Areal. Ein rechtskräftiger Baubescheid beendete das bunte Treiben jedoch im September 1993, nach zweieinhalb Jahren. Es kam zu gewalt-tätigen Ausschreitungen an den zwei Fol-ge-Abenden, die Medien schimpften übelst auf das „linke Pack“ – doch das störte sie nicht. Ganz im Gegenteil: In Zürich kämpft man für seine Freiräume, ganz egal, was die Mehrheit dazu sagt.

Polizei lässt besetzeRinnen

autonome inseln

Und der Erfolg gibt diesem, der Gewalt (gegen Sachen) nicht abgeneigtem, Kurs durchaus Recht: Es herrscht eine Art Gleichgewicht der Gewalten. Das heißt: Die Polizei lässt den BesetzerInnen ihre autonomen Inseln, lässt sie dort (rechtlich gewiss illegale) Par-tys und Barbetriebe durchführen, lässt sie im Grunde tun, was sie wollen. Im Gegen-zug gibt es keine Randale in der Innenstadt und keine ernsthaften Probleme in der Nach-barschaft. Alle halten sich tunlichst daran, diese goldene Regel nicht zu verletzten – wer dies nicht tut, wie die vor kurzem abge-löste Polizeipräsidentin, die mit der Aktion „Respekt“ wahllos „verdächtige“ Passan-ten auf offener Straße schikanierte (um der Gentrification in einem „Ausländer-Quar-tier“ den Weg zu bereiten), wird bestraft: Ein unangekündigtes und üblicherweise fried-liches „Reclaim the Streets“ (RTS) endete in tonnenweise Scherben vor den Luxuslä-den und Konzernzentralen der Innenstadt. Wenig später, nach massiver Kritik an der überraschten und ratlosen Polizei, trat die Polizeipräsidentin zurück. Sie wurde durch einen Grünen abgelöst.

Mehr über die gegenwärtig besetzten Häu-ser und wie diese ihre erkämpften Freiräu-me gestalten, gibt es dann in der nächsten Ausgabe der über.morgen.

über.thema

Stadt bekam, was sie verdiente: Eine star-ke HausbesetzerInnen-Szene.

veRbindliche Richtlinien füR

Polizei unteR Rot-gRün

Die in ihrem Umfang noch nie da gewese-ne Hausbesetzungs-Welle Ende der 80er und die mühsamen Räumungen ließen die konservativ-bürgerliche Stadtregierung al-so resignieren. Und ein halbes Jahr danach entschied nicht zuletzt die große Wohnungs-not die Wahlen für Rot-Grün. Was die Bür-gerlichen eingeleitet hatten, wurde nun in verbindliche Richtlinien für die Polizei ge-gossen. Seit 1990 gilt daher folgende De-vise: Ein besetztes Haus wird nur geräumt wenn A) ein rechtskräftiger Bau- oder Ab-

rissbescheid vorliegt, B) ein neuer Miet-vertrag abgeschlossen wurde oder C) eine unmittelbare Bedrohung der Sicherheit oder des Denkmalschutzes vorliegt. Wenn kein Punkt zutrifft, kann der Besitzer schreien und schimpfen was er will – die Polizei wird sein Haus nicht räumen.

„Die Gründe dafür sind einleuchtend“, ant-wortet der Stadtrat 2010 auf eine entspre-chende Anfrage, „Eine polizeiliche Räumung kann nur dann auf Dauer erfolgreich sein, wenn feststeht, dass die Liegenschaft un-mittelbar nach der Räumung abgebrochen oder legal genutzt wird. Steht sie nach einer Räumung weiterhin leer – das haben lang-jährige Erfahrungen wiederholt gezeigt –, ist eine erneute Besetzung sehr wahrscheinlich. An dieser langjährigen Praxis wird festge-

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[niw]

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6 über.bildung

auf uns wartete Die weltDie schriFtstellerin BarBara Frischmuth ÜBer BilDung, gesellschaFt unD literatur.

da muss ich der ÖVP den Vorwurf machen, dass die das ganz bewusst betreibt.

Sie haben 1966 die Universität verlas-sen. Haben Sie da schon etwas von der bevorstehenden 68er-Proteste mitbe-kommen, war damals schon eine Politi-sierung der Studierenden zu bemerken?

Vor allem die Verhältnisse habe ich mitge-kriegt. Ich habe Orientalistik studiert, zuerst in Graz Dolmetsch und dann in Wien Tur-kologie, Iranistik und Islamkunde. Das war auch damals schon ein so genanntes ‚Orchi-deenfach’. Herr Grasser wollte später dann alle Orchideenfächer einsparen. An der Uni ging es damals dermaßen hierarchisch zu, dass ich dann einfach das Handtuch ge-worfen habe. Ich sollte für die Dissertati-on zur Feldforschung nach Albanien, weil mein Doktorvater dort Forschungsinteres-sen hatte – und das zur Zeit der Diktatur Enver Hoxhas. Ohne die geringste Aussicht auf Erfolg, wie der zweite Professor meinte. Aber ich wollte sowieso vor allem Schrift-stellerin werden. Und dann bekam ich den ersten Übersetzungsauftrag von Rohwolt. Da dachte ich dann: Es reicht, und bin ab-gegangen.

Gibt es Parallelen zur heutigen Zeit, vor allem hinsichtlich der Lebenssituati-on und Zukunftsperspektiven der Stu-dierenden?

Ich glaube, vor allem im Bezug auf die Hi-erarchie hat sich schon einiges geändert. Auch im Bewusstsein gibt es enorme Un-terschiede. Die damals auf die Uni kamen, das war 1959, hatten das Gefühl, auf sie

Wie haben Sie die Studierendenprotes-te des letzten Jahres wahrgenommen?

Natürlich habe ich sie wahrgenommen, aber eher am Rande, weil ich schon sehr lange mit der Uni nichts mehr zu tun habe. Ich kann dazu nur allgemein etwas sagen: Wenn bei der Bildung und bei der Ausbil-dung gespart wird, ist das kontraproduk-tiv. Wenn man profunde Wissensprobleme nicht löst, erreicht man gar nichts. Man ist ja eh schon so bescheiden und erwartet nicht mehr, dass Milliarden zusätzlich flie-ßen. Aber ohne gut funktionierende Univer-sitäten und ohne Output aus der Forschung wird dieses Land auf die Dauer keinen Er-folg haben.

Was waren aus ihrer Sicht die Hauptfor-derungen der Protestbewegung?

Zugespitzt hat es sich immer bei der Fra-ge, ob der Zugang zu den Universitäten frei sein soll oder nicht. Ich wage nicht zu beur-teilen, wie sich Studenten fühlen, die keinen Sitzplatz mehr in den Hörsälen bekommen, weil die Unis überquellen und die Leute auf den Gängen hocken. Man hat diesbezüg-lich meines Wissens in den letzten Jahren kaum was getan. Das Angebot an unter-schiedlichen Studienrichtungen müsste den Studierenden besser kommuniziert wer-den, vor allem an den Naturwissenschaften führt kein Weg vorbei. Ich halte nichts da-von, wenn alle Psychologie studieren. Frü-her wollten alle Publizistik studieren, aber nur für die wenigsten gab es Aussicht auf einen entsprechenden Job.

Bei den Lehrlingen ist es genau so:

Man müsste den jungen Menschen klar ma-chen, dass es neben Friseurin oder Auto-mechaniker noch viele andere interessante Berufe gibt, die den Einzelnen individuell mehr befriedigen, und in denen er seine Fä-higkeiten besser nützen könnte.

Leider läuft es noch immer darauf hin-aus, dass die meisten demselben Berufs-bild hinterherlaufen. Das ist etwas, was mir schon aufstößt. Hier vermisse ich Phanta-sie und Vorstellungskraft, die sich, so sie wenig ausgeprägt sind, schüren, bzw. ent-wickeln lassen.

Sind für solche Studienfächer dann Zu-gangsbeschränkungen das richtige Mittel?

Das glaube ich nicht, nur werden die Stu-denten begreifen müssen, dass an der Mas-senuniversität die Aussicht auf Forschung immer geringer wird. Und wenn alle in ein Fach strömen, kann man sich die Folgen leicht ausmalen. Der freie Zugang ist si-

cher etwas, was in Österreich seit langem zu den Basics gehört. Ich bin nach wie vor dafür, weil ich sehe, dass sehr viele mit 18 noch nicht wissen, was sie wirklich wollen. Jeder hat das Recht, eine Weile zu schnup-pern, das ist klar. Doch das Übel fängt schon in den Schulen an – die halte ich ja für viel wichtiger, um es ehrlich zu sagen – wo die Kinder bereits mit zehn Jahren separiert werden. In die einen, die in die Hauptschu-le gehen und dann eine Lehre oder Ähnli-ches machen und in die anderen, die dann quasi zur zukünftigen Elite gehören.

Wenn sich das Schulsystem diesbezüg-lich änderte, würde es den jungen Leuten auch leichter fallen, für sich zu entscheiden, was sie einmal machen möchten. Ich glau-be, dass an erster Stelle das Schulsystem geändert gehört: Offener, mit mehr Förde-rung für spezielle Interessen. Stichwort Ge-samtschule...

Das ist auch so ein Wortungetüm. Die Ge-samtschule ist ja dermaßen vernadert, dass viele noch immer glauben, dass da alle Kin-der dasselbe lernen und alle in einen Topf geworfen würde. Dass die Projekte ganz anders ausschauen, ist nicht wirklich rü-bergekommen. Es wäre dringend not-wendig, Begabungen zu erkennen und zu fördern, damit nicht allen das Gleiche ein-getrichtert wird. Und soweit ich informiert bin, würden die neuen Gesamtschulpläne genau da ansetzen. Wichtig ist vor allem, dass die Diversität neben der Vermittlung von Grundfähigkeiten schon in der Schule berücksichtigt wird. Ich halte es für enorm wichtig, dass man den Kindern ab zehn er-klärt, wie vielfältig die Welt ist und wie we-nig konform die Dinge eigentlich sind. Es gilt den Schülern ein Gefühl dafür zu ge-ben, was möglich und was notwendig ist.

Woran liegt es, dass die Gesamtschule in Österreich so einen schlechten ruf hat? ist das bewusste Desinformation oder will man diese Gleichmacherei ein-fach nicht?

Beides. Die falsche Information bezieht sich auf die Gleichmacherei und die will man nicht. Ein Teil der Bevölkerung befürchtet natürlich, dass durch die Gesamtschule die Kontinuität der Akademikergeneratio-nen durchbrochen werden könnte. Darum ist ja bei uns der Trend zu Privatschulen so groß. Weil auch Politiker der linken Reichs-hälfte ihre Kinder in Privatschulen schicken, zu den Schotten oder was weiß ich wohin. Das sind dann die Schulen, wo man die zukünftigen Minister schon auf der Schul-bank kennen lernt. Die Gesamtschule wi-derspricht diesem Image natürlich. Daher das Interesse, sie in Verruf zu bringen. Und

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7über.bildung

Alois Hotschnig, der ist auch anders, der schreibt Literatur, den interessieren Struk-turen, Kunstsprachen, Formen der Reduk-tion usw. Das interessiert mich.

Autoren wie Kehlmann, Glavinic, Geiger sch-reiben ja jetzt auch nicht unbedingt über ge-sellschaftlich brisante Themen...

Mag sein, mich langweilt einfach eine ge-wisse Glätte sowie ein alleskönnerischer Ton. Das sind die Bücher, die man liest und nichts daran auszusetzen hat. Das ist alles in sich perfekt, aber nach zwei Wochen ha-be ich es mehr oder weniger vergessen.

Also die perfekt umgesetzte Creative-Writing-Schule?

Wie immer man es nennen will ... Ich kann nur sagen, es interessiert mich in Maßen bis überhaupt nicht. Und dann gibt es Dinge, die mich sehr wohl interessieren und zwar alles, bei dem jemand versucht, die Welt aus einem mir neuen Blickwinkel zu be-trachten. Das ist das eine, das Politische. Das andere ist, wenn ein Autor auf sprach-licher Ebene versucht, an der erwarteten Perfektion zu kratzen. Bezüglich des Blick-winkels bin ich selber eher Feministin, das Innenleben von Männern wurde uns ohne-hin schon seit Jahrhunderten, ja Jahrtau-senden nahe gebracht.

Kann man sagen, gute Literatur ist, wenn man sagen kann: „So wurde es noch nicht gesehen“?

Das ist eine wichtige Voraussetzung, aber es ist noch nicht alles. Es gibt nicht nur ei-nen Grund, warum Literatur gut ist. Ich ver-suche immer alles als Hologramm zu sehen: Entscheidend ist, von welcher Seite man et-was anschaut, und von jeder Seite wird es anders aussehen. Der Sprache muss im-mer eine weitere Facette entlockt werden. Nur so, glaube ich, ist Literatur interessant.

wartet die Welt, man muss nur gut genug sein. Vielleicht war das damals auch nicht ganz so, aber das war das Gefühl, mit dem man an die Universität gegangen ist. Mei-ne Schwiegertochter zum Beispiel studierte Geschichte und Publizistik und hat, nach-dem sie ihren Magister gemacht hatte, 735 Bewerbungsschreiben abgeschickt, bis sie schließlich von einer Werbeagentur genom-men wurde. Das sagt eigentlich schon alles, das ist der Unterschied. In der Literatur war es damals ähnlich, da hatte man den Glau-ben, die Welt sei neugierig auf das, was man macht. Wir – Kolleritsch, Bernhard, Handke, Jelinek, Bauer, Scharang, Roth, Hoffer und andere – gehörten ja zur zweiten Generati-on (wenn man zur ersten Artmann, Rühm, Wiener, Achleitner, Jandl, Mayröcker usw. zählt) nach dem Krieg, die wirklich eine an-dere Literatur gemacht hat. Bei Lesungen konnte man davon ausgehen, dass die Leu-te kamen, weil sie neugierig waren, während heute oft Desinteresse noch wenig bekann-ten Autoren gegenüber herrscht.

Wo sehen Sie dann den Unterschied zu heutigen jungen Schriftstellern?

Wir haben damals sehr stark als Gruppe agiert (Forum Stadtpark, Anm.), während gegenwärtig die jungen Autoren eher als Einzelkämpfer auftreten. Es hat sich auch ein gewisser Perfektionismus entwickelt. Mit Experimenten will heute sowieso nie-mand mehr etwas zu tun haben. Jeder er-wartet von einem Newcomer, dass er was Neues macht, aber zu neu soll es nicht sein. Im Schnitt ist die Erwartungshaltung so, dass das erste Buch bereits der perfekte Roman sein soll. Das ist eine direkte Aus-wirkung der absoluten Kommerzialisierung des Verlagswesens. Die meisten Verlage sind heute nur noch Geschäftsstellen. Es gibt zu wenige Lektoren, die noch intensiv mit den jungen Autoren zusammenarbeiten. Ein neues Buch soll sich auf Anhieb verkau-fen, sonst wird es verramscht, so schnell kann man gar nicht schauen. Alles was als zu komplex oder zu innovativ gilt und sich nicht gleich verkaufen lässt, kommt oft gar nicht erst auf den Markt.

Wie sehen Sie die erfolgreichen jungen bestsellerautoren, wie beispielsweise Daniel Kehlmann?

Das ist ein gutes Beispiel. Dieser Trend kommt aus Amerika, wenn man sich etwa Jonathan Franzen anschaut. Das ist be-reits das perfekte Oevre mit einer gewis-sen Oberflächenglätte. In Amerika hat das wahrscheinlich mit den Creative-Writing-Schulen zu tun.

Creative Writing geht davon aus, dass Schreiben ein lernbares Handwerk ist. Kann also jeder Literatur machen?

Jede Kunstform hat auch einen handwerk-lichen Aspekt. Dieser kann auch beim Sch-

reiben durchaus erlernt werden. Aber ob dann immer gleich Literatur heraus kommt, ist eine andere Frage.

Wovon hängt das ab?

Das hängt von der Person ab, aber auch von den Ideen. Menschen haben unendlich vie-le Ideen und manche können diese weiter-entwickeln und etwas daraus machen, und manche, die auch viele Ideen haben, kön-nen das nicht. Woran das liegt, lässt sich nur ungenau erklären.

Welche Autoren würden sie in der öster-reichischen Literaturszene dennoch als besonders innovativ bezeichnen?

Es gibt zur Zeit ein paar sehr gute jüngere Prosaschreiber in Österreich, wie Thomas Stangl, Helmut Obermayr oder Olga Flor.

Was macht diese innovativ?

In erster Linie ihre Sprache. Bei Olga Flor ist es zusätzlich ein neuer femininer Blick, wie er so sachlich selten anzutreffen ist, eine Li-teratur, in der ganz neue Gedanken stecken.

Warum gibt es im deutschsprachigen raum momentan so wenig Literatur, die versucht, die großen gesellschaftlichen Zusammenhänge darzustellen?

Eine solche wird es in Deutschland eher ge-ben als in Österreich, das hat auch mit der Geschichte dieser beiden Länder zu tun. Hierzulande schätzt man seit jeher eher die formale Literatur, von Artmann über Bay-er bis zu Bernhard. Sprachvirtuosität, die Kunst der Übertreibung, das war immer die Stärke der österreichischen Literatur. Ich beispielsweise beschäftige mich auch als Autorin seit Jahren mit den Themen Multikul-turalität und Zuwanderung, das interessiert die Menschen aber nur am Rande – leider.

Wollen die Menschen also nichts Politi-sches mehr lesen?

Ich habe eher den Eindruck, dass die Na-belschau immer beliebter wird, und dabei vor allem die Befindlichkeit des männlichen Ichs. Wenn ich mir gewisse Autoren so an-sehe... ich kann das ehrlich gesagt nicht lesen, es langweilt mich zu Tode. Diese männlichen Befindlichkeitsergüsse, gekop-pelt an Alkoholexzesse usw. Diese Thema-tik ist so abgelutscht in der Literatur, da gab es schon so viel Besseres dazu, also ehr-lich gesagt: Das nervt mich. Und darum steh ich so auf Stangl oder Obermayr, weil die wirklich über etwas anderes nachdenken. Die machen sich die Mühe, die Welt wieder einmal ganz neu anzuschauen, nicht bloß aus dem Blickwinkel des pubertären Alko-holismus. Ich bin ja sehr willig, was jünge-re Autoren angeht, aber da gibt es einige, deren Bücher fange ich zu lesen an, muss sie aber bald wieder weg legen. Nicht so

Barbara Frischmuth, geboren 1941 in Alt-aussee, absolvierte von 1959–1964 ein Dolmetschstudium (Türkisch, Ungarisch, Englisch) in Graz, Erzurum und Debrecen. 1964–1966 studierte sie Turkologie, Iranis-tik und Islamkunde in Wien. Seit 1961 war Barbara Frischmuth Mitglied des Grazer „Forum Stadtpark“. Im Herbst 1966 brach sie ihr Studium ab und begann als Schrift-stellerin und Übersetzerin tätig zu sein. Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie zahlrei-che Ehrungen, unter anderem den „Anton Wildgans-Preis“ (1973) und den „Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für To-leranz in Denken und Handeln“ (2005). Zu-letzt erschien im Aufbau-Verlag „Die Kuh, der Bock, seine Geiß und ihr Liebhaber“, ei-ne Sammlung tierischer Kurzgeschichten.

[jei, mahu]

über.Frischmuth

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findet das cool. Jedoch leiden die Freiheit-lichen an einem ganz anderen Imageprob-lem. Da die Partei aus einem gewissen Eck kommt, fällt es ihr sehr schwer sich von al-ten Dogmen zu lösen und mit ihren Themen ein breiteres Publikum anzusprechen. Und cool allein ist wohl ZU WENIG.

GrÜn Freitag fahren sie auf ihren Inlineskates zu später Stunde durch Wien und viel Jugend-liche nutzen die Gelegenheit, um auch ein-mal auf Wiens Hauptverkehrswegen mit ihren alternativen Verkehrsmitteln unter-wegs zu sein. Die grüne Themenpalette ist sehr reichhaltig, allerdings wiederholen sich die großen drei, Integration, Umwelt und Gleichberechtigung immer wieder, nur mit einem anderem Gesicht. Bildung wird wohl besprochen, jedoch auf die Zielgruppe der Eltern zugeschnitten und weniger auf die Bedürfnisse der JungwählerInnen.

brEnnT Gemeinsam haben alle Parteien eines: Sie wissen noch nicht wie sie mit Jungwähle-rInnen umgehen sollen und es erscheint oft verlockender diese mit Zuckerln zu kö-dern, als ernsthaft auf ihre Interessen ein-zugehen. Erstaunlich an all dem ist auch, dass keine Partei eine Forderung der unib-rennt - Bewegung aufgenommen hat, war doch Wien eine ihrer Hochburgen. Scheint so, als habe man an diesen Stimmen kein gesteigertes Interesse.

über.politik

K o M M E n T A r

Bei der Ernennung der ÖVP Wissenschaftssprecherin im Nationalrat, Beatrix Karl, zur Bundesministerin für Wissen-schaft und Forschung, keim-te in mir die Hoffnung, dass es möglicherweise zu einer Kurs-korrektur der durch Elisabeth Gehrer begonnenen und von Johannes „Gio“ Hahn fortge-setzten Politik des Niedergangs der Bildung kommen könne. Ih-re Vita ließ diese leise Hoffnung auch noch weiterleben, da sie aus der Berufsgruppe der Uni-versitätslehrerInnen stammt.

Jedoch zeigten ihre ersten Wort-meldungen als Bundesministerin, dass diese Hoffnung auf Verbes-serung nicht begründet war, son-dern nur eine Fortsetzung der Politik ihrer VorgängerInnen be-deutete. Die Befürwortung von

Studienbeiträgen (Studiengebüh-ren) und Zugangsbeschränkungen sind ein Griff in die Mottenkiste der politischen Ideen zur Aus-finanzierung der Bildung. Die Universität braucht mehr Geld, allerdings sind Studienbeiträge und Zugangsregelungen nicht die geeignete Lösung dieses Prob-lems. Als Sahnehäubchen kam nun von der Ministerin der Vor-schlag, für jede einzelne Lehr-veranstaltung zu zahlen. Mit der Begründung, dass man dadurch nur für „konsumierte“ Lehrver-anstaltungen Entgelt entrich-ten muss. Dieses Modell nimmt sich als Vorbild die USA, die nun nicht als das Musterland für den freien Hochschulzugang gilt.

Die letzten Wortmeldungen der Bundesministerin Beatrix Karl zerstörten jedes noch so zarte Pflänzchen der Hoffnung auf Bei-behaltung des freien Hochschul-

zugangs. Sie meinte, wenn der Koalitionspartner SPÖ die Studi-enbeiträge weiterhin blockiere, es zur Kündigung von ¾ der Profes-sorInnen, Schließung oder die Zu-sammenlegung von Universitäten und Fakultäten kommen werde.

Im Umkehrschluss müsste man annehmen, dass zu Zeiten der Studienbeiträge (Studienge-bühren) es zu neuen Universi-täten, mehr Personal und mehr Lehrveranstaltungen gekom-men sei. Die Auslösung der Medizinischen Fakultäten aus dem Verband der Stammunis Wien, Innsbruck und Graz wa-ren die einzigen Neuerungen.

Die Studienbeiträge sind im uni-versitären Budget der kleinste Budgetposten und sind somit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wenn man zur Finanzierung der Unis Studienbeiträge heranziehen

will, dann müssten diese so hoch sein, dass sie nur von einer klei-nen Elite bezahlt werden können.

Die neu in die Diskussion gekom-mene AkademikerInnensteuer statt Studienbeiträgen ist auch keine Lösung. Denn dieses Mo-dell geht davon aus, dass Aka-demikerInnen nach Beendigung ihres Studiums in ein sehr gut be-zahltes Arbeitsverhältnis eintre-ten. Die Realität heute sieht so aus, dass sich AkademikerInnen in a-typischen Beschäftigungs-verhältnissen befinden und nicht über das Einkommen verfügen.

Aus meiner Sicht ist und bleibt die Finanzierung der Unis wei-terhin Aufgabe des Staates, die Ökonomisierung und Pri-vatisierung der Bildung ist der Schritt in die falsche Richtung.

bilDungspolitiK: ein griFF in Die mottenkiste

[sl]

Coolness, ComiCs unD KonDome schlagen BilDung

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Mit Clubbings, Comics, Kondomen und an-derem Firlefanz versuchen die Parteien die JungwählerInnen zu ködern und bei Lau-ne zu halten, doch von Inhalten sieht man nur wenig.

SCHWArZ Mit einem großen Clubbing im legendären Moulin Rouge, welches für die Dauer der Veranstaltung in Moulin Noir umgetauft wur-de, startete die Junge Volkspartei Wiens Anfang September in den Wahlkampf, wel-chen sie ganz unter das Motto „Schwarz macht geil“ stellten. Teams zogen durch die Stadt und verteilten Gummis und Flyer, um die schwarze Botschaft unters Volk zu bringen. Forderungen wie gratis W-LAN im Stadtgebiet, oder höhere Einstiegsgehälter für besser ausgebildete Jugendliche hören sich anfangs zwar gut an, doch bei genau-erer Betrachtung fehlen die Argumente.

roT Anders verhält sich der ewige Rivale SPÖ. Hier wird die Jugend durch die Junge Ge-neration, kurz JG vertreten. Inhalte werden hier mehr geboten; so gehen die Forderun-gen von sozialer Gerechtigkeit über Integ-ration bis hin zur Chancengleichheit in der Bildung. Auch wandern einzelne fliegende Blätter durch Wiens Kaffeehäuser, welche das Leben in der Stadt humoristisch wieder-geben und zu späterer Stunde an so man-cher Bar Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Allerdings sind die Themen, für diese Frak-tion nichts Neues und die Comics greifen auch nur die politischen Gegner an.

bLAU Die Partei mit dem jugendlichsten Auftreten ist jedoch die FPÖ. Frontmann und Team geben sich stets jugendlich und dies mit Erfolg. Die Mehrheit der JungwählerInnen

[gog]

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9über.denken

Vereins - ein/bilDungenauch an PriVatunis kriselt es

[egk]

G A S T K o M M E n T A r

Die Aufgabe der Psychoanalyse ist es „ein starkes Ich zu entwickeln [...], das frei ist von unnötigen Identifikationen, von automati-scher Übertragung und Denkschablonen“. Daher sehe ich es als dringend notwendig, christlich-weltanschaulich denkenden Ex-Priestern und so manchen anderen Theolo-gen die Profession des Psychotherapeuten zu untersagen.

Der Beruf des Psychotherapeuten wird nicht an Universitäten gelehrt. Das ist ein Fehler, da dadurch diese professionelle Tätigkeit ausschließlich von privaten Vereinen ‚ver-kauft‘ wird. Man kann in diesen Vereinen durchaus archaische Herrschaftsstruktu-ren und die damit mitschwingenden christ-lichen Weltbilder entdecken:

Die analytischen Ausbildungsvereine funktio-nieren mit einem ‚herrschenden‘ Ältestenrat: Lehrausschuss und Lehranalytiker-Kollegi-um ziehen sich zurück und bestimmen, was ‚richtige‘ Analyse sei, weil er, der ‘Ältesten-rat‘, sich ‚größere Erfahrung und überlegene Einsicht‘ zuschreibt - das hat Konsequenzen! Ohne Übereinstimmung mit dem ‚Kollegium‘ gibt es kein Geld von der Krankenkasse. Das Geld der Krankenkassen ist nur über einen Verein beziehbar. Der Verein teilt die Gelder den initiierten Psychotherapeuten zu, wo-bei einem jeden Vereinsmitglied nicht ‚gleich wenige‘ Patienten zustehen. Man sehe dar-

aus, dass eine Vereinsmitgliedschaft bei der Finanzierung der Psychotherapie-Kranken-kassenplätze eine erhebliche Rolle spielt.

Dass da etwas schief läuft, liegt auf der Hand. Nun muss man sich doch die Fra-gen stellen, wer diese Vereinsheinis - Su-pervisoren/Lehranalytiker sind. Und ist ein Notstand an krankenkassenfinanzierten Psy-chotherapie-Stunden zu orten? Ja, denn PatientInnen, die dringend professionelle Hilfe benötigen, werden mit langen Warte-zeiten konfrontiert. Rasche Hilfe im Akutfall ist oft nicht möglich, weil es zu wenige Psy-chotherapieplätze auf Krankenschein gibt. Selbst wenn die Betroffenen die Wartezeit durchgehalten haben, gibt es viel zu weni-ge Behandlungsstunden auf Krankenschein.

Wer eine Psychotherapieausbildung macht, muss neben der langen, selbstfinanzier-ten Ausbildung ein unbezahltes Praktikum durchlaufen und unbezahlte Praxisstun-den leisten.

In diesen Praxisstunden, die gesetzlich vor-geschrieben sind, wird qualifizierte Arbeit geleistet. Auch viele Non-Profit-Institutio-nen, die psychotherapeutische Hilfe anbie-ten, können ohne PsychotherapeutInnen in Ausbildung unter Supervision ihren Betrieb kaum aufrechterhalten. Damit füllen Ausbil-dungskandidatInnen eine Lücke, die eigent-lich vom Gesundheitssystem geschlossen werden müsste.

Das Mindeste, was sich ein Patient erwarten können muss, ist Qualitätssicherung. Die-se Sicherung ist derzeit nicht gewährleistet. Denn momentan ist eine Re-Christianisie-rung unter den Therapeuten in diesen Ver-einen festzustellen. Ehemalige katholische Priester bekleiden die Ämter des ‚Ältesten-rats der Krankenkassen‘. Das ist nicht die beste Voraussetzung zur Verwissenschaft-lichung der analytisch-universitären Bewe-gung. Verbreitung theologischer Lehren, besonders in Zeiten psychischer Krisen, führen in die Schizophrenie.

Unter den Vereinssupervisoren scheint die-ses Phänomen um sich zu greifen. Ehe-malige praktizierende katholische Priester nehmen den Platz von Entscheidungsträ-gern von Krankenkassenplätzen ein.

Herr Picker erinnert mich an einen solchen. Er genoss eine Vereinsausbildung. Nun ist er Psychotherapeut, Lehrtherapeut, Super-visor, exkommunizierter christlicher Priester - und nebenbei bietet er christlich anmuten-de Gebetsstunden an.

Besagte Therapeuten mit theologischem Hintergrund behaupten, dass der Zugang zur Religion, wie Freud und seine Schüler ihn für sich fanden, ein Primitivstandpunkt wäre. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe der über.morgen weiter!

Die Unibrennt-Bewegung bekam bei der ARS-Electronica einen Preis für ihre „digital community“ verliehen. Im Zuge der Beset-zung des Audimax und zahlreicher anderer Hörsäle haben es die AktivistInnen geschafft, die Möglichkeiten der Social Media opti-mal für die Zwecke einer zivilgesellschaftlichen Bewegung zu nut-zen und die bisher als reines Spielzeug empfundenen Netzwerke mit Sinn zu füllen.

Rund um den Anlass der ARS-Electronica mit ihrem Motto „RE-PAIR – sind wir noch zu retten“, das wir als Evaluierungsauftrag angenommen haben, sammel-ten wir ganz im Sinne einer vernetzten „digital community“ alles was im Argen liegt. Dabei gingen wir weit über die bildungspoliti-sche Misere hinaus, um das gesamte Spektrum einer gesellschaft-lichen Evaluierung zu öffnen und darüber zu Gericht zu sitzen.

In repair steckt auch der Aspekt der Reparationszahlungen. Wer wird, wer kann und wer soll die Reparationszahlungen für die Brü-che in unserer Gesellschaft tragen? Und, wenn wir die Gesell-schaft reparieren, wo beginnen und und wo enden? Wollen wir am

bestehenden System die Sollbruchstellen verkitten oder die Ge-legenheit, die uns die Krise bietet, nutzen, um ein stabileres Sys-tem zu bauen?

Bei den Evaluationen kam die selbst erfundene Autorität und die nicht-endenwollende Kompetenz der „networks of excellence“ des eigens geschaffenen „institute for science and technology ars“ (is-

ta, Näheres unter: ista.co.at), der Elite-Uni Fucking (OÖ) ins Spiel und kulminierte in einem explo-siven Club 2 live aus den Hallen der ehemaligen Tabakfabrik. (http://kommunikationsguerilla.

twoday.net/stories/8357590/).

Was bleibt vom Betriebsausflug von Unibrennt nach Linz, ist ein Augenzwinkern mit einer kleinen Träne, dass Unibrennt zwar ein künstlerisches Forum geboten wird, der politische Zirkus sich aber weiterhin in Ignoranz und absichtlicher Unwissenheit übt.

ars brennt - politiK pennt

Foto: ars electronica

[AG ARS Electronica]

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Wer sich der Ohnmacht noch nicht ergeben hat, kennt ihn, den Schmerz in der Brust, der Junge scheinbar grund- & ziellos im-mer wieder überfällt.

rezension einer reise nach Hamburg

Ich bin hierher gefahren, um zu sehen, ob Hamburg die Stadt ist, in der ich leben möchte und, weil die Ausrede “Alleine sein ist doof” irgendwann nicht mehr gilt. Jetzt stehe ich im Regen auf der Ree-perbahn, zwischen teuren Binnenalsterläden, an den Landungs-brücken und am Jungfernstieg. Auf dem Dach des Flakturmes, der harten Elektro und weichen Van Cleef-Rock hergibt, frage ich mich, ob die anhaltende Zukunftsangst gesund sein kann.

Mit einem geisteswissenschaftlichen Studium bin ich auf nichts richtig vorbereitet. Aber, die Frage: Wofür bin ich ausgebildet? darf nicht die sein, die über meinen Weg entscheidet. Hamburg fragt mich nicht, was ich kann. Die Stadt ist Heimat und ich will ihr etwas geben.

Das Gefühl, trotz allem ein bisschen allein zu sein, rührt vom Aus-setzen der zwei existenziellen Konstanten her, die einen Menschen rund und sein machen: 1) jemanden zu kennen 2) etwas zu tun.

Wie man sich über Fußballspieler ärgert, die “nur ‘rum stehen”, so ungeduldig sind viele Studierende mit sich selbst. Immer gibt es noch einen Kurs zu besuchen, noch eine Sprache zu lernen, noch eine Fähigkeit (möglichst zeugnisbeglaubigt) weiter auszubilden.

Versteckt der Arbeitswahnsinn jedoch nur die tiefe Angst zu ver-sagen, macht er keinen Spaß. Und Spaß ist existenziell für Glück, das sich ineinander Auflösen der kontrollierenden und qualifizie-renden Bewusstseinsströme.

Doch: Wer hat noch Mut zum ‘rumstehen, zum - wirklich - Nichts-tun? Über Ängste zu sprechen ist verwöhnt und so werden sie tot-geschwiegen, bis 22jährige Studierende mit Burnout stationäre Aufenthalte benötigen. Und so tarnt man Arbeit als Freizeit, geißelt sich selbst, und die Ängste finden Ausdruck in Aggression oder Krankheit. Was der Generation Zukunftsangst fehlt, ist die Leich-tigkeit, mit der Glück passiert.

Zu dieser Leichtigkeit gehört eine gute Portion Selbstbewusstsein und das lässt sich üben. Wer sich öfter neue Dinge zutraut, wird sein Selbstvertrauen im Flug steigern.

Ich bin allein nach HH geflogen und nehme mir vor, hier ein ein-jähriges Praktikum zu machen. Ob es geschieht, oder nicht, wird nicht meine Entscheidung sein. Ich will, ich traue es mir zu, ich glaube, ich kann. Ich werde diesen Schritt gehen: Weil ich glau-be, dass es mir - neben anderem - Spaß macht.

Die senDung mit Dem graus

heute: Die löwin Vom 1. BeZirk

Wiens Bezirke werden von Bezirkskaiserinnen und -kaisern re-giert. Im 1. Bezirk tut das die Frau Stenzel. Früher einmal hat die Frau Stenzel Nachrichtensendungen beim ORF moderiert. Spä-ter ist sie als Mitglied der ÖVP im EU-Parlament gesessen. Seit fünf Jahren regiert sie nun als ÖVP- Bezirkschefin den 1. Wiener Gemeindebezirk. Und kämpft wie eine Löwin, wie sie nicht müde wird zu berichten.

Schon 2005 ist die kämpfende Löwin durch seltsame Visionen un-angenehm aufgefallen: In einem Interview verkündete sie, die Stra-ßenkünstler aus den Fußgängerzonen vertreiben zu wollen und die Punschstände zu schließen. Außerdem äußerte sie ihren Un-mut gegenüber dem Silvesterpfad, der durch den 1. Bezirk führt.

Stenzels Kampf gegen die Nutzung des öffentlichen Raums fin-det kein Ende: Egal ob es sich um eine Zeltveranstaltung im Ru-dolfspark handelt, den Pflegetag der Caritas am Stephansplatz oder eine Parade des brasilianisch-afrikanischen Kulturvereins durch die Innenstadt – Stenzel, die verhaltensauffällige Löwin, brüllt und fletscht die Zähne.

Und weil die Frau Stenzel so gerne Chefin vom 1. Bezirk ist, will sie heuer noch einmal gewählt werden. Und auch diesmal gibt sie, ge-beutelt von Visionen, ihre Interviews: So verkündet sie, Demons-trationen im 1. Bezirk verbieten zu lassen. Widerspricht zwar der Verfassung, macht aber nix, denn schließlich blockieren Demos den Verkehr und sind laut und überhaupt.

Deshalb sollen Demos gelenkt werden, nämlich raus aus dem 1. Bezirk. Und um die Sicherheit zu erhöhen, plant sie den gesam-ten 1. Bezirk unter Videoüberwachung zu stellen - klingt seltsam, ist aber so.

Mit ihren Vorschlägen zielt die Frau Stenzel auf das, was man als „Gated Communities“ bezeichnet: Geschlossene Wohnanlagen, die durch Absperrungen, Kameraüberwachung und entsprechendem Sicherheitspersonal von der übrigen Gesellschaft separiert sind.

Solche gibt’s in Wien aber schon. Nämlich im Schönbrunner Zoo. Und da sich die Frau Stenzel ja mit einer Löwin vergleicht, kann sie sich gleich dort in einen Käfig reinsetzen. Da hat sie dann Ab-sperrung, Kameraüberwachung und Sicherheitspersonal in Form von netten WärterInnen – alles Gute für die Zukunft, Frau Stenzel.

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einmal hin unD weg

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11

In der

Psycho-logie wird

also auch auf Bachelor um-

gestellt. Endlich. Endlich vollgestopfte

Stundenpläne, endlich Disziplin, endlich Ordnung.

Das Rezept hierfür: Man halte einige Infoveranstaltun-

gen zum Thema „Wir haben auch noch keine Ahnung, wie das laufen

soll...“ ab, gebe eine Prise „Jetzt hör’n Sie schon auf zu fragen, das wird sich

alles ergeben“ dazu und runde das Ganze mit einem neuen Anmeldesystem ab, dessen

Funktionalität noch nicht ganz ausgereift ist. Da nach diesem Gourmet-Menu natürlich ein wenig

aufs Geld geschaut werden muss, ersetze man lustig die bisherigen Vorlesungen durch so genannte „Äquiva-

lenzveranstaltungen“, denn so spart man sich das Weiter-führen des total veralteten Diplomstudiengangs. Herzlichen

Glückwunsch, Uni Wien, Sie gewinnen den Goldenen Kochlöffel.

Achtung Satire!

derWoche

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Und schon wieder ist es passiert! Ein ganz liebes kleines Kerlchen ist uns zugelaufen. Von der Herr-schaft verstoßen, könnte aber in jedem Haushalt sehr nützlich sein. Sicher pisst er einem oft ans Bein, wenn man es gerade nicht braucht. Aber er erschnüffelt oft auch ein ganz interessantes Skandälchen und macht die Welt damit ein klein wenig fairer. Deshalb bitten wir Sie, kümmern sie sich um den kleinen Mischling Pressefreiheit. Er hat sein Dasein verdient, einschläfern ist wirklich keine Lösung! Ihre über.morgen Tierredaktion.

über.reste

Foto: schickaneDer

Das Herzstück des Schikaneders ist eigentlich der Kinosaal. Vom vier-stündigen Japan-Streifen, vor dem man vorher noch gefragt wird, ob man denn gerne zwischendurch eine Pause hätte, bis hin zu Buchvor-stellungen oder Theaterstücken ist dort alles zu finden, was nicht ge-rade Hollywood ist. Aber auch die Bar ist durchaus einen Besuch wert: Gemütliche Sofas, eine sympathische Atmosphäre und gute Musik – hier verbringt die über.morgen-Redaktion gerne den einen oder ande-ren Abend. www.schikaneder.at

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6 7 3

6 3 2

9 8 4

Puzzle 1 (Medium, difficulty rating 0.46)

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