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40. Jahrgang Sonderdruck architekturjournal.wettbewerbe @AJ_WETTBEWERBE www.wettbewerbe.cc P.b.b. GZ10Z038461M Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co KG Leberstraße 122, 1110 Wien 330 1/ 2017 Volksschule Hasel- stauden, Dornbirn Areal Eurogate II, Wien Neu Leopoldau – Junges Wohnen, Wien Reininghauspark und Grünachse, Graz Grünes Bauen Neue Böden - Parkett – echt oder fast echt - Revival des gewebten Teppichs Areal Körner Kaserne Spallartgasse, Wien Städtebaulicher Wettbewerb

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40. Jahrgang Sonderdruck

architekturjournal.wettbewerbe

@AJ_WETTBEWERBE

www.wettbewerbe.cc

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3301/ 2017

Volksschule Hasel­stauden, Dornbirn

Areal Eurogate II, Wien

Neu Leopoldau – Junges Wohnen, Wien

Reininghauspark und Grünachse, Graz

Grünes Bauen

Neue Böden- Parkett – echt oder fast echt - Revival des gewebten Teppichs

Areal Körner Kaserne Spallartgasse, Wien Städtebaulicher Wettbewerb

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W E T T B E W E R B E

Auslober

CC Wien Invest GmbH, Stadt Wien

Verfahrensorganisationnext-pm ZT GmbH, Spiegelgasse 10/5, 1010 Wien

Art des WettbewerbsZweistufiger, offener und überwiegend anonym ablaufender städtebaulicher Wettbewerb

Gegenstand des WettbewerbsDas unbebaute Areal Spallartgasse 21-23 in 1140 Wien stellt eine besonders wertvolle Baulandreserve im immer dichter werden-den Stadtgefüge dar. An der Schnittlinie zwischen dichtbebauter Stadtlage und beginnender Stadtrandlage soll auf dem Areal der General-Körner-Kaserne im 14. Wiener Gemeindebezirk, zwischen Hütteldorfer Straße, Spallartgasse, Leyer-straße und Kendlerstraße gelegen, der oberhalb des Kommandogebäudes gele-gene Bereich als Wohnpark mit öffentlicher Durchwegung und öffentlich zugänglichen Freiflächen umgestaltet werden. Ziel des gegenständlichen Wettbewerbes ist die Erlangung von städtebaulichen Konzepten als Grundlage für die Neufestsetzung der Flächenwidmungs- und Bebauungsbestim-mungen sowie weiterer Projektierungen auf Objektebene.

AREAL SPALLARTGASSE 21-23, 1140 WIEN

Beurteilungskriterien

• Qualität des städtebaulichen Gesamt-konzepts: volumetrische und freiräum-liche Gliederung, Einbettung in den baulichen und stadträumlichen Kontext

• Qualität der Freiräume, Eignung für unterschiedliche Nutzungen (öffentlich, teilöffentlich, privat), Durchwegung, Erschließungskonzept; Umgang mit dem Baumbestand

• Typologische Eignung für die unter-schiedlichen Wohnungsanforderun-gen (gefördert, Smart, frei finanziert), Ausrichtung der Wohnungen (Belichtung, Immissionen)

• Flexibilität hinsichtlich Aufteilung in Bauplätze

• Einhaltung der quantitativen Anforderun-gen (das Mengengerüst BGF soll nicht wesentlich von der Vorgabe abweichen, öffentliche und halböffentliche Frei-räume, Parkierung)

• Identifikationswert• Berücksichtigung des Inputs aus der

Bürgerbeteiligung

Beteiligung94 Projekte wurden eingereicht. 1. Auswahldurchgang: 26 Projekte 2. Auswahldurchgang: 9 Projekte

Jurysitzungen

4. und 5. Juli 201611. und 12. Oktober 2016

JuryFachpreisrichter: Arch. Elli Mosayebi (Zürich/Darmstadt), Arch. Lina Streeruwitz (Wien), Stv. Vorsitzende Arch. Silja Tillner (Wien), Arch. Mark Gilbert (Wien), Land-schaftsarchitekt János Kárász (Wien), Arch. Kirsten Schomakers (Karlsruhe), Arch. Christoph Luchsinger (Wien), Arch. Bernhard Eder (Wien), Vorsitzender Arch. Arno Lederer (Stuttgart), Arch. Anna Wickenhauser (Wien), Arch. Rainer Kasik (Wien, nominiert von ArchIng), Arch. Paul Preiss (Wien, nominiert von ArchIng), Thomas Madreiter (MD-BD Gruppe Planung), Christiane Demcisin (MA 21), Andrea Kreppenhofer (MA19)Sachpreisrichter: Christoph Chorherr (GGr. SVK), Emine Schöbinger (Bezirksvertretung 14), Anton Kammerstätter (CC Wien Invest), Florian Kammerstätter (CC Wien Invest), Schriftführer Christian Ebner (Wien Invest), Roland Hinterreiter (CC Wien Invest)

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A R E A L S P A L L A R T G A S S E 2 1 - 2 3 , 1 1 4 0 W I E N

Die Consulting Company realisiert in Wien nun schon das dritte Wohnprojekt. Mit einer Gruppe von Gesellschaftern haben wir im Juli 2015 auch die Freifläche der Körner Kaserne angekauft. Von Beginn an war unser Ziel, gemeinsam mit der Stadt Wien ein besonderes Quartier zu ent-wickeln. Die Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten war immer konstruktiv und als Geschäftsführer der CC Wien Invest spreche ich allen meinen Dank aus.

Schon am Start haben wir zugesagt, den gewünschten 2/3-Anteil für geförderten Wohnbau zu integrieren und der Öffentlich-keit einen großen Teil der Grünfläche mit dem beeindruckenden Baumbestand zu-gänglich zu machen. Besonders spannend war es im Wett bewerb, eine Fülle unter-schiedlicher planerischer Strategien zu dis-kutieren. Ungemein wertvoll war die Bera-tung aus vielfältigen Perspektiven durch das profund besetzte Preisgericht.

Nun, in der Übergangsphase zum Widmungsverfahren, können wir sagen, dass mit dem Siegerprojekt eine ausge-zeichnete Basis für eine zügige Realisierung des neuen Quartiers vorliegt, das hoch-wertiger Lebensraum für rund 2.000 Menschen sein wird.

Als Koordinator dieses spannenden Projekts erlebe ich seit Sommer 2015 laufend, wie die erfrischend offene Heran-gehensweise der Entwickler zur zügigen Entwicklung beiträgt. Man war sich auch schnell einig, dass ein offener Wettbewerb das angemessene Verfahren zur Findung des städtebaulichen Entwurfs ist. Selbst über die Kooperation mit der Architekten-kammer war rasch Einigkeit erzielt. Mit der Aufhebung der Anonymität in der End-phase der 2. Wettbewerbsstufe wurde ein Modell gewählt, das als beispielhaft für weitere Wettbewerbe gelten kann. Beson-derer Dank geht auch an das Büro next pm für die – wie gewohnt – höchst professio-nelle Abwicklung des Verfahrens!

Erwartungen der Bevölkerung wurden in Kooperation mit dem Büro Emrich Consulting eingeholt und dann in die Aus-lobung integriert. Teilnehmer und Jury mussten diese Aspekte als Kriterium der Gesamt beurteilung berücksichtigen. Städtebau liche Entwicklungen sind auch Prozesse des Interessenausgleich – die frü-he und ernsthafte Einbindung der Anrainer hat sich hier im Hinblick auf die Akzeptanz des Wett bewerbsresultats neuerlich bewährt.

Nachdem ich die Ausschreibung zum Wettbewerb durchgesehen hatte war klar, dass hier die Aufgabenstellung in einer ungewöhnlichen Tiefe und Präzision vor-bereitet war. Die städtebaulichen Rahmen-bedingungen waren lückenlos erfasst und nachvollziehbar beschrieben, die Grund-lage für Vergleichbarkeit und Transparenz im Verfahren gegeben. Die internationale und hochkarätige Besetzung der Jury ließ eine faire Bewertung der Einreichungen erwarten. Vor diesem positiven Hintergrund einen Beitrag zu erarbeiten, welcher die Maximen: innerstädtische Nachverdichtung, Gemeinwohlinteresse, leistbares Wohnen und Naturraum vereint, war die vorge-zeichnete Richtung. Die eindeutig for-mulierten Ziele und Kriterien mit der erklärt kooperativen Absicht zwischen Auslober und Stadt Wien hat mich von Beginn an angespornt.

Dass wir nun den Masterplan für das neue Quartier, als Grundlage für das Wid-mungsverfahren in Zusammenarbeit mit der von der Stadt Wien eingesetzten qualitäts-sichernden Projektgruppe entwickeln und die gemeinsamen Ziele Richtung Realisie-rung begleiten dürfen, ehrt und freut uns ganz besonders.

Körner Kaserne: Modell für Wettbewerbe im Wohnbau

Anton Kammerstätter,

Geschäftsführer Consulting

Company Immobilien und

Projektmanagement GmbH

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Klaus Wolfinger,

Geschäftsführer Wolfinger

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Georg Driendl

Geschäftsführer driendl*architects

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1. PlatzProjekt 19

DRIENDL* ARCHITECTS ZT GMBHWien

Gegründet 1995

driendl.at

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Ansicht West

Ansicht Nord

Vogelperspektive

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A R E A L S P A L L A R T G A S S E 2 1 - 2 3 , 1 1 4 0 W I E N

ProjektbeurteilungDas städtebauliche Konzept zeugt von einer kontextu-ellen Herangehensweise und legt der Bearbeitung eine additive Ordnung zugrunde, ohne zu starke Anleihe an der Gründerzeit zu nehmen. Durch die Setzung der Baukörper entsteht eine campusartige räumliche Qua-lität, die durch den ausgesprochen sensiblen Umgang mit den bestehenden Bäumen noch unterstrichen wird. Durch die Konzentration des Volumens an den Rändern des Gebiets wird die südlich liegende Parkfläche frei-gespielt. Der so entstehende – zusammenhängende! – Grünraum ist grundsätzlich von hoher Qualität und bietet der anrainenden Wohnbevölkerung hochwertige Freiflächen, allerdings wäre eine formal zurückhalten-dere Landschaftsgestaltung anzustreben. Die Höhen-entwicklung präsentiert sich differenziert und reagiert auf den umgebenden Bestand. Durch Rücksprünge an sensiblen Punkten werden die Interessen der Anrai-ner bestmöglich berücksichtigt. Das Projekt wahrt die gegebene Maßstäblichkeit und verleiht dem Quartier, aber auch den umgebenden Wohngebieten Identität. •

Grundriss

Erdgeschoß

Lageplan

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W E T T B E W E R B E

2. PlatzProjekt 67

ARCHITEKT MARTIN MUTSCH-LECHNERInnsbruck

Gegründet 2000

stadtlabor-architekten.com

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Lageplan

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A R E A L S P A L L A R T G A S S E 2 1 - 2 3 , 1 1 4 0 W I E N

ProjektbeurteilungDas städtebauliche Konzept ist Produkt eines erkenn-bar sensiblen Umgangs mit den Zielen der Aufgaben-stellung. Das Motiv des „Weiterbauens der Stadt“ wird mit dem aus dem Bestand duplizierten Blocktyp im westlichen Bereich des Bearbeitungsgebietes for muliert, die übrigen Volumina werden in wohlüber-legter Weise und mit ansprechender Porosität an die Spallartgasse gesetzt. Die Maßstäblichkeit des vorge-schlagenen Blocks wird in seiner Höhenentwicklung und seinem Abstand zu den Grenzen des Bearbei-tungsgebietes hinterfragt (Lichteinfall Nachbarge-bäude, Massivität gegenüber dem Bestand im westli-chen und vor allem im südwestlichen Bereich etc.). Die Öffnung des Blocks hin zum Park wurde gegenüber der ersten Stufe zwar wahrgenommen, die Art und Weise dieser Öffnung allerdings wird hinterfragt. Das Preis-gericht bezweifelt in Anbetracht der Untererfüllung der Flächenvorgaben, der erschöpften Höhenentwicklung der geplanten Bebauung und der aus einer weiteren Verdichtung resultierenden Konsequenzen, dass dieses Projekt für die geforderte Dichte den richtigen Ansatz verfolgt. Die große, zusammenhängende Freifläche im südlichen Bereich kann die massive Beeinträchtigung des Baumbestands nicht aufwiegen. •

Längsschnitt

Grundriss

Erdgeschoß

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W E T T B E W E R B E

3. PlatzProjekt 53

GANGOLY & KRISTINER ARCHITEKTEN ZT GMBHGraz

Gegründet 2007

www.gangoly.at

ORTNER & ORTNER BAUKUNST-GESELLSCHAFT V. ARCHITEKTEN GMBHBerlin/Köln/Wien

Gegründet 1987

www.ortner-ortner.com

CARLA LO LANDSCHAFTS-ARCHITEKTURWien

Gegründet 2009

ProjektbeurteilungDas städtebauliche Konzept sieht eine Fassung des Gebiets durch eine punktuelle Besetzung der Ränder vor, von denen aus die „Parkflügel“ der Baukörper in die Tiefe des Grünraumes dringen. Das Projekt punktet mit einer typo-logischen Eigenständigkeit,

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Lageplan

Längsschnitt

wenngleich die weit fort-geschrittene Ausformulierung der Baukörper wenig Spiel-raum für eine künftige Bear-beitung durch verschiedene Architek tinnen und Architekten vermuten lässt. Die prädeter-minierende Form der Baufelder hegt zudem Zweifel an einer

erstklassigen Eignung späterer Bauten für Kleinwohnungen. Die Wohnqualität – Wohnen nicht am Park, sondern im Park (wie es die Jury sieht), oder wie die Verfasser erklären: „mit dem Park“– wird vom Preisgericht als durchwegs hoch eingeschätzt, wiewohl die zusammenhängende Grün-fläche durch die Setzung und die Form der Baukörper immer wieder durchbrochen wird. Das Preisgericht würdigt die atmosphärisch ansprechen-den und sehr gut gestalteten Außen räume, die durch ihre Zo nierung einen für die an-rainende Bevölkerung attrakti-ven, großzügigen und zusam-menhängenden Park dennoch nicht erkennen lassen. •

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A R E A L S P A L L A R T G A S S E 2 1 - 2 3 , 1 1 4 0 W I E N

Weiteres Projekt der 2. StufeProjekt 05

KLÄSCHEN GARGANO ARCH. PARTNER-SCHAFTGESMBHHamburg

Gegründet 1949 (Titus Felixmüller), seit

2014 Kläschen Gargano Architekten

kgarchitekten.de

Weiteres Projekt der 2. StufeProjekt 13

BURTSCHER- DURIG ZT GMBHWien

Gegründet 2003

mikado.at

ProjektbeurteilungDie Großform des Mäanders aus der ersten Wettbewerbsstufe wurde nicht oder nur in sehr geringem Maß verändert. Sie weist strukturellen Bezug zur gründerzeitlichen Umgebung auf und nimmt eine eindeutige typologische Haltung am Ort ein. Die stadträumliche Bedeu-tung des Vorschlags generiert sich aus der Wiederholung, wenngleich eine konsequente

ProjektbeurteilungDie Großform der ersten Wettbewerbsstufe stellte eine schlüssigestädtebauliche Strategie dar. Das Ergebnis der Überarbeitung zeigt die Grenzen des vorgeschlagenen Systems auf. Die Verlegung des Freiraumangebots von den Dachflächen auf die Sockelzone wird als das Konzept schwä-chend erachtet, wiewohl die

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Starre festzustellen ist. Die Mäanderform bewirkt einen abwechslungsreichen Rhythmus zwischen Enge und Offenheit und definiert dadurch auch öffentliche und private Zonen. Die angebotenen Grundriss-lösungen weisen eine Kohärenz zur städtebaulichen Typologie auf, wiewohl die präsentierte Laubengangerschließung als nachteilig gesehen wird. Die

Attraktivität gemeinschaftlich genutzter Außenbereiche auf Höhe der Baumwipfel nachvollzogen werden kann. Die Höhenentwicklung wird insbesondere am nordöstlichs-ten und am südwestlichsten Punkt hinterfragt. Die räum-liche Qualität der zahlreichen Zonen unter den Auskragungen wird vom Preisgericht nicht

Robustheit gegenüber unter-schiedlichen Architekturen in der Realisierungsphase ist nur bedingt gegeben, da der strenge Formalismus die bei der Teilung in separat verwertbare Baufelder notwendigen Spiel-räume nur bedingt öffnet. Die Auswirkungen auf den Baumbe-stand sind – auch im Verhältnis zu anderen Projekten – als gravierend einzustufen. •

gewürdigt. Der Entwurf reagiert nur rudimentär auf die um gebende Bebauung. Durch die Besetzung der Rän-der des Bearbeitungsgebiets wird zudem der Baumbestand (vor allem an der Leyser straße, an der kein einziger Baum bestehen bleibt) empfindlich dezimiert. •

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W E T T B E W E R B E

Weiteres Projekt der 2. StufeProjekt 23

FROETSCHER LICHTEN-WAGNER ARCHITEKTENWien

Gegründet 2000

www.froetscherlichtenwagner.at

Weiteres Projekt der 2. StufeProjekt 56

BWM ARCHITEKTEN UND PARTNER ZT GMBHWien

Gegründet 2004

bwm.at

ProjektbeurteilungDas städtebauliche Konzept verknüpft die Motive Stadt-haus, Zwischenzone und Haus im Grünen. Die „Park-Link“ genannte Zwischenzone be-inhaltet Gemeinschaftsflächen und dient der Kommunikation und Vermittlung. Zudem stellt diese Zone einen fließenden Übergang in die Parklandschaft dar. In der Höhenentwicklung

ProjektbeurteilungDer städtebauliche Ansatz – Sockelzonen an den Rändern, darauf und in der Tiefe des Grundstücks hohe Solitäre – wurde vom Preisgericht in der ersten Stufe als eigenständiger und gangbarer Weg geschätzt. In der Überarbeitung zeigen sich nun Schwä-chen und Grenzen dieses Ansatzes: Die vorgeschlagene Struktur besetzt das gesamte Gebiet, die zwischen den 35 Meter hohen, gleich förmigen und in ihrer Dimensionierung durchaus massi-ven Solitären verbleibenden Freiräume sind in ihrer Qualität und Bespielbarkeit zu hinterfragen. Zudem findet durch die Setzung der Baukörper eine Art flächenmäßiger Abtausch zwischen der bestehenden Grünfläche im südlichen Bereich und dem neu zu

der Solitäre in der Tiefe des Bearbeitungsgebietes ma-nifestiert sich die Dominanz der Bau körper im Verhältnis zur ver bleibenden Parkland-schaft an der südlichen Kante. Bedingt durch die Setzung der Solitäre entstehen benach-teiligte Lagen mit wenig Licht und wenig Ausblick. Sowohl die Gestaltung als auch die

schaffenden Park an der Spallartgasse statt. Das Preisgericht würdigt die großzügige Geste der Öffnung zum Stadtraum und zur gegenüberliegenden Schule, wenngleich die unmittelbare Kon sequenz – nämlich die Verbauung des südlichen Bereiches des Bearbeitungsgebietes zugunsten einer artifiziellen Park-fläche – kritisch gesehen wird. Die Verwertbarkeit der großen und gleichförmigen Trakttiefen für den geforderten Wohnungsmix wird hinterfragt, wenngleich die dargestellten Eckwohnungen große Qualitäten aufweisen. Der schonende Umgang mit dem Baum-bestand wird vom Preisgericht gewürdigt. •

Nutzung der Dachflächen in der Zwischenzone sind nicht näher ausformuliert. Das Preisgericht würdigt das durchdachte, sehr gute Konzept, das in seiner Ausformulierung seinem eigenen Anspruch dennoch nicht gerecht werden kann. Die Rücksichtnahme auf den maß-geb lichen Baumbestand ist in weiten Teilen erkennbar. •

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DRIENDL*ARCHITECTS

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Die Beziehung des Menschen zu seiner gebauten Umwelt im gesamten Spektrum zu betrachten und die Qualität des Lebens-umfeldes zu verbessern, sehen wir als wich-tigste Aufgabe, mit besonderer Aufmerk-samkeit auf Maßstäblichkeit und Material. Es ist relevant, ob wir Ressourcen ver-schwenden oder intelligent nutzen und ob wir uns mit Giftigem oder gut Verträg-lichem umgeben.

Bauen ist Luftverdrängung, ein Eingriff in unsere Umgebung. Wir müssen darauf achten, womit und in welcher Form wir den Raum für unsere Zwecke verändern und nützen, ohne ihn zu verschmutzen. Dies gilt für alle baulichen Maßnahmen, in der Stadt

wie auf dem Land – sei es Wohnen, Bil-dung, Arbeit, Infrastruktur, Kultur oder Sport. Für Städtebauliche Herausforderun-gen, die Entwicklung von Visionen, das Haus für verschiedene Zwecke und proto-typische Detaillösungen im kleinen Maß-stab wollen wir ein Höchstmaß an Lebens-qualität in Harmonie mit den zuvor genannten Prämissen herstellen.

WIR MEINEN DASS, …

... Wettbewerbe prinzipiell wichtig sind, sie fördern Chancengleichheit und vielfältigere Lösungsansätze.

Dies gelingt, wenn einerseits Transparenz und Offenheit Voraussetzung sind – Trans­parenz durch klare Aufgabenstellung, um die Vergleichbarkeit der Beiträge zu ge­währleisten, Offenheit in allen Bereichen, auch die Teilnahmebedingungen betref­fend – und andererseits sich die Jury aus wechselnden internationalen, erfahrenen und jungen Teilnehmern zusammensetzt. Ist ein Wettbewerb sachlich und profund vorbereitet und wird die Jury frühzeitig ein­gebunden, kann auch das Ergebnis ein entsprechendes sein.Wettbewerbe könnten, so ausgearbeitet, ein starkes Instrument sein, um in kom­plexen Aufgabenfeldern zu qualitativ hoch­wertigen Lösungen zu kommen. ... offene und transparente Wettbewerbe nach den oben genannten Kriterien für alle wesentlichen Bauaufgaben ausgeschrieben werden sollten. Dies würde eine Chancen­gleichheit mit sich bringen, da sich die An­zahl der Wettbewerbe erhöht und somit auch die Möglichkeiten für jeden Einzelnen. Auch ein Ergebnis jenseits des Üblichen und Erwarteten wäre so möglich.

… der Aufwand in Anbetracht der geistigen und visionären Leistung ein sehr hoher ist. Wenn allerdings mehr Wettbewerbe aus­geschrieben werden, lohnt sich dieser Auf­wand insofern, als durch die höhere Wett­bewerbsdichte eine größere Chance auf Erfolg gegeben wäre.

… die Zugangsvoraussetzungen speziell für junge und kleine Büros oft sehr beschränkt sind, da der Teilnehmerkreis aufgrund spe-zifischer Eignungs- und Referenzvorgaben klein gehalten wird. Dies bewirkt bei den Ideen ebenfalls Einschränkungen und ist somit auch für den Auslober nicht wirklich sinnvoll.

… eine Entwicklung im Sinne der euro-päischen Idee – offen und transparent – richtig wäre.

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Das Team.

DRIENDL*ARCHITECTS

Wien // Gegründet 1996

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