117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

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WILLIAM WALKER ATKINSON, ,,OIE ASTRALWELT« l Jr~J'rilnglich \'l:riiffentlich unter dem Pseudonym Swami Panchadasi

I krau~gL'gL·hen von Rohert B. Osten

Au~ dl'm Englischen von Nielas Rosenau

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Lektorat: Marion Lembke

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ISBN 978-3-937392-56-1

1. Auflage

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IN HAL TSVE RZE ICH NI S

Vorwort des Übersetzers ............................ 7

I. Die sieben Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II

2. Astralregionen ................................ 17

3. Realität des Astralen ........................... 25

4. Überschreiten der Schwelle ...................... 33

5. Einige niedere Unterebenen ...................... 4,1

6. Entkörperte Seelen ............................. 49

7. Astrale Schauplätze ............................ 57

8. Leben und Tätigkeiten im Astralen ................ 65

9. Die höheren Ebenen und darüber hinaus ............. 73

10. Das Astrallicht. ............................ · ... 83

II. Astrale Wesenheiten ........................... 89

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VORWORT DES ÜBERSETZERS

I n diesem Werk, das William Walker Atkinson seinerzeit

unter dem Pseudonym Swami Panchadasi veröffentlicht

hat, gewährt uns der Autor einen kleinen, aber hochinteres,

santen Einblick in die geheimnisvolle Welt des Astralen. Das

ist insofern ungewöhnlich, da die wirklich Wissenden tradi,

tionell so gut wie gar nicht über dieses Thema sprechen. Und

wenn doch, dann nur verschlüsselt. Atkinson spricht hin,

gegen sehr offen über die astralen Gefilden, ihre Besonderhei,

ten und ihre Bewohner. Mehr noch, er nimmt uns Leser mit

auf eine Reise durch die Astralwelt und betätigt sich dabei

als eine Art Reiseführer.

Einigen Lesern wird es vermutlich nicht gefallen, dass er

ausgerechnet die spezielle Methode verschweigt, mit deren

Hilfe er in die Astralwelt eintritt. Das hat allerdings seinen

Grund. Genauso auch wie das Schweigen der meisten: wirk,

lieh Wissenden. Denn mit der Faszination, die die Astralwelt

ausüben kann, sind auch gewisse Gefahren verbunden, die

ihnen bekannt sind. Atkinson beschreibt einige der mögli,

chen Gefahren in diesem Buch, aber darüber hinaus gibt es

sogar noch mehr. Ein ganz wesentlicher Punkt dabei ist, dass

die Astralwelt zumeist als eine etwas »höhere« Existenzebene

angenommen wird, und daher das Eintreten in sie als eine

Art Weiter, oder Höherentwicklung verstanden wird. Das

stimmt zwar insofern, als dass die Astralebene tatsächlich

>>höher« als die materiell,physische Ebene ))liegt«, sich aber

trotzdem »unter« der Ebene unseres menschlichen Bewusst,

seins befindet. (Im kabbalistischen Lebensbaum liegt bspw.

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die zehnte Sephira Malkuth -die physische Welt -unter .der

neunten Sephira Jesod- dem Astralen- diese wiederum aber

unter der Ebene von Hod und Nezach !)

Aus diesem Grunde warnen die ))Eingeweihten« eher

vor dem Umgang mit der Astralwelt - insbesondere wenn

dieser allzu leichtsinnig geschieht. So heißt es z. B. in dem

alten Rosenkreuzermanifest (Fama Fraternitatis), dass ))Bru,

der C.R.« zwar auch ))Ägypten« (eines der Symbole für das

Astrale) bereiste, dort aber nur sehr kurz verweilte. In ande,

ren Überlieferungen wird hingegen noch deutlicher davor

gewarnt, diesem ))dunklem Glanz« zu ))erliegen«. Denn die

allzu intensive Beschäftigung mit der Astralwelt stellt in

Wirklichkeit keine ))Weiterentwicklung« dar, sondern kann

stattdessen sogar zur ))Rückentwicklung« führen. Es findet

dann also kein Aufstieg auf der ))Jakobsleiter« in höhere

Bewusstseinsregionen statt, sondern ein Abstieg.

Nun könnte man jedoch fragen, warum Atkinson dann

überhaupt ein Buch über die Astralwelt schrieb, mit dem er

das Interesse an ihr sogar noch zusätzlich schüren könnte.

Und tatsächlich entspricht diese kritische Frage auch der

ablehnenden Haltung vieler wirklich Wissender. Anderer,

seits hat Atkinson dieses Buch aber in einer Zeit geschrieben,

in der viele Menschen ein unglaubliches Interesse an diesem

Thema entwickelten. Was sich an der ständig größer wer,

denden Bewegung der damaligen Spiritisten zeigte. Mittler,

weile hat dieses Interesse jedoch nicht etwa ab,, sondern eher

noch zugenommen. Sehr viele Menschen interessieren sich

für die Astralwelt, die )>spirituellen« Gefilde und das Leben

nach dem Tod. Und es lässt sich auch nicht wegdiskutieren,

dass etliche Menschen schon eigene Erfahrungen mit dem

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Astralen gemacht haben. Sie sind bereits mit der Astralwelt

in Berührung gekommen- sei es absichtlich oder auch unab~

sichtlich. Deshalb können Atkinsons Beschreibungen der

Astralwelt und einiger diesbezüglicher Zusammenhänge und

Hintergründe gerade für diese Menschen durchaus hilfreich

sein. Und selbstverständlich ebenso auch für die Menschen,

die beabsichtigen sich näher mit dem Astralen zu beschäfti~

gen. Eben dies war offensichtlich das Anliegen Atkinsons.

Den Menschen, die sich wirklich so sehr dafür interessieren,

Informationen zur Verfügung zu stellen, die zuvor nur weni~

gen Menschen bekannt waren.

Nielas Rosenau

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KAPITEL 1 DIE SIEBEN EBENEN

J eder Student der esoterischen Wissenschaften - vom

geringsten Anfänger bis zum weit fortgeschrittenen Stu,

aenten - weiß um die Wunder dieser seltsamen Seinsebene,

die auch als Astralwelt bekannt ist. Nur besitzt der Anfänger

selbstverständlich noch nicht das Privileg, das Leben auf die,

ser Ebene beobachten zu können- außer vielleicht in Aus,

nahmefällen, unter besonderen Umständen. Aber trotzdem

erhält er in den Abhandlungen seiner Studien laufend Hin,

weise zu dem Thema und wird bald entdecken, dass diese spe,

zielle Ebene der Schauplatz und das Feld einiger sehr merk,

würdiger Phänomene ist.

In dem Maße wie er sich weiterentwickelt und immer mehr

über die esoterischen Gesetze und Prinzipien lernt, wird er

ein noch größeres Interesse an diesem Thema entwickeln.

Wenn er schließlich die Stufe erreicht, auf der er im Stande

ist auf dieser Ebene (mittels Astralsicht) wahrzunehmen, wird

er feststellen, dass ihm damit eine völlig neue Erfahrungswelt

eröffnet wurde.

Die ältesten esoterischen Lehren- wie auch die moderns,

ten - informieren den Studenten darüber, dass es sieben

Seinsebenen gibt. Die geringste dieser Ebenen ist diejenige,

die als die materielle Ebene bekannt ist. Die zweite in dieser

Reihe ist die Ebene, welche die Ebene der Kräfte genannt

wird. Die dritte Ebene kennt man als Astralebene. Und die

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vierte als Mentalebene. Über diesen vier Ebenen gibt es noch

drei höhere Ebenen, die den Esoterikern zwar bekannt sind,

aber die keine Namen besitzen, die von denen verstanden

werden können, deren Entwicklung sich nur auf die unte,

ren Ebenen beschränkt. Denn diese können denen auf den

unteren Ebenen nicht erklärt werden. Das Thema unserer

gegenwärtigen Erörterung ist lediglich die Astralebene. Und

wir werden bei der Betrachtung der Erscheinungen auf dieser

Ebene genügend interessante Dinge entdecken, so dass wir

auf den Versuch verzichten können, die Schleier zu diesen

noch höheren Ebenen zu durchdringen.

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass jede der sieben

Ebenen sieben Unterebenen besitzt und jede dieser Unterebe,

nen wiederum seine eigenen sieben Unterbereiche, was sich

bis in die siebte Unterteilungsstufe weiter so fortsetzt. Man

sieht also, es gibt in den esoterischen Lehren eine sehr exakte

Aufgliederung. Studenten der esoterischen Wissenschaften

werden anfangs üblicherweise Probleme damit haben, eine

klare Vorstellung von der Bedeutung des Begriffs »Ebene«

aufzubauen, so wie dieser in den esoterischen Lehren verstan,

den wird. Nimmt man ein Wörterbuch zu Hilfe, dann führt

das dazu, sich eine Ebene als eine von vielen Schichten vor,

zustellen- als eine Lage innerhalb eines großen Stapels -bei

dem sich über und unter dieser Ebene noch weitere Schichten

oder Lagen befinden. Meist ist es für den esoterischen Lehrer

recht schwer, diese irrtümliche Vorstellung in den Köpfen

seiner Schüler wieder zu berichtigen und durch das korrekte

Konzept zu ersetzen.

Der Irrtum entsteht dadurch, dass man sich diese Ebene als

etwas vorstellt, das aus Materie oder einer materiellen Subs,

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tanz zusammengesetzt ist, was selbstverständlich nicht rich,

tig ist. Wenn man sich jedoch bewusst wird, dass sich selbst

die dichteste Materie aus elektromagnetischen Schwingun,

genzusammensetzt (wie uns die moderne Wissenschaft mit,

teilt) und dass die Naturkräfte auch bloß die Manifestatio,

nen elektromagnetischer Schwingungen sind, dann haben

wir den passenden Schlüssel gefunden. Oie Ebenen sind kei,

neswegs eine über die andere aufeinandergestapelt, wobei

sich die Reihenfolge aus dem jeweiligen >>Feinheitsgrad« ihrer

Materie ergibt. Stattdessen ergibt sich die Abstufung der Ebe,

nen untereinander aus deren jeweiligen elektromagnetischen

Schwingungen. Kurz gesagt, sie sind Ebenen aus schwingen,

der Energie und überhaupt keine materiellen Ebenen. Mate,

rie ist einfach nur der geringste Schwingungsgrad der Energie

überhaupt.

Oie zweithäufigste Fehlerquelle seitens der Anfänger im

Okkultismus besteht darin, dass man sich die Ebenen als

Schichten vorstellt, die - räumlich - eine über 'der anderen

aufeinandergestapelt liegen. Diese Idee folgt natürlich aus

dem Irrtum, sich die Ebenen als einen Schichtenstapel.aus

immer feiner werdender Materie vorzustellen. Aber oft bleibt

diese falsche Vorstellung sogar dann noch bestehen, wenn

der Studierende bereits erkannt hat, dass es sich bei den Ebe,

nen um verschiedene Schwingungsgrade handelt und nicht

um Materie. Aber letztlich wird dem Studierenden die Idee

eingeprägt, dass es sich bei den Ebenen überhaupt nicht um

»Schichten« oder »Lagen« handelt.

Oie Ebenen liegen nicht räumlich übereinander. Es gibt kei,

nen räumlichen Unterschied zwischen ihnen. Sie durchdrin,

gen sich gegenseitig am selben Punkt im Raum. An einem

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bestimmten Ort können die Manifestationen aller sieben

Seinsebenen gleichzeitig vorhanden sein. Einige der alten

Okkultisten versuchten ihren Schülern diese Gegebenhei,

ten mit den Worten eines sehr bekannten antiken Lehrers zu

vermitteln, von dem dieser Aphorismus stammt: ))Eine Seins,

ebene ist kein Ort, sondern ein Zustand.« Keine anderen

Worten vermögen es besser zu beschreiben oder mehr dabei

zu helfen, die richtige geistige Vorstellung einer ))Ebene« in

ihrer esoterischen Bedeutung aufzubauen.

Jenen Studierenden, denen es schwer fällt, sich eine Viel,

zahl von Manifestationen vorzustellen, die alle ihre eigene

Schwingungsfrequenz besitzen, aber alle zur selben Zeit am

selben Ort existieren, denen möchte ich sagen, dass eine kurze

Betrachtung der Erscheinungen der physischen Welt in dieser

Angelegenheit möglicherweise hilfreich sein kann. So weiß

zum Beispiel jeder Physikstudent, dass eine bestimmte Stelle

im Raum gleichzeitig sowohl Hitze, Licht in vielen Nuan,

cen, Magnetismus, Elektrizität, Röntgenstrahlen und vieles

mehr in sich tragen kann. Alles besitzt seine ganz eigene

Schwingungsfrequenz und dennoch stören sie sich gegensei,

tig nicht.

Jeder Lichtstrahl der Sonne enthält viele verschiedene Far,

ben, von denen jede ihre eigene Schwingungsfrequenz besitzt,

und dennoch verdrängt nicht eine von ihnen die anderen.

Mit den geeigneten Geräten kann jede dieser verschiedenen

Lichtwellen von den anderen getrennt werden und der Licht,

strahl teilt sich dadurch auf. Die Verschiedenheit der Far,

ben entspringt einfach den verschiedenen Frequenzen ihrer

Schwingungen.

Es ist ebenso möglich, viele verschiedene Telegramme gleich,

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zeitig durch ein und dasselbe Kabel zu senden, indem die jewei,

ligenSenderund Empfänger verschiedene Grundfrequenzen

verwenden. Eine entsprechende Analogie gibt es auch im Fall

der drahtlosen Übertragung. Man sieht also, dass wir selbst

auf der physischen Ebene viele verschiedene Schwingungs,

arten zur selben Zeit am selben Ort vorfinden können.

Die materielle Ebene, mit der wir alle vertraut sind, hat

selbstverständlich auch ihre sieben Unterebenen. Und ebenso

ihre sieben,mal,sieben Unterbereiche, die alle sieben Ebenen

besitzen.

Eigentlich haben wir den Eindruck, mit allen Arten von

Materie vollkommen vertraut zu sein. Aber das ist bei wei,

tem nicht der Fall, weil wir lediglich mit einigen wenigen

Arten wirklich vertraut sind. Oie esoterischen Lehren besa,

gen, dass es in bestimmten Sternen des Fixsternhimmels,

und einigen Planeten unseres eigenen Sonnensystems, Arten

und Erscheinungsformen von Materie gibt, deren Schwin,

gung weit niedriger ist als die der dichtesten Materiearten,

die wir kennen. Genauso wie die Schwingungen dieser dich,

testen, uns bekannten Materiearten auch weit niedriger sind

als die der gasförmigsten Materie, die wir kennen. Und ande,

rerseits besagen die selben Lehren, dass es auf anderen Wel,

ten, und selbst (im gewissen Ausmaß) auf unserem eigenen

Planeten, Arten und Erscheinungsformen von Materie gibt,

deren Schwingung weit höher ist als die der gasförmigsten,

uns bekannten Materie. So wie die Schwingung dieser uns

bekannten gasförmigen Materie wiederum höher ist als die

der dichtesten Materie, die wir kennen. Das ist eine erstaun,

liehe Aussage, aber jeder erfahrene Okkultist weiß, dass sie

wahr ist.

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Die Physik stuft die Materie folgendermaßen ein: (1) fest,

(2) flüssig, (3) gasförmig. Und es gibt Hinweise auf noch fei,

nere, »ultra,gasförmige« Materiezustände. Aber die Okkul,

tisten wissen, dass es jenseits dieser vierten, von der Wissen,

schaft bisher nur vermuteten Unterebene der Materie noch

drei weitere, noch feinere Unterebenen gibt, von denen die

Wissenschaft noch keine Vorstellung besitzt.

Die nächstfeinere Stufe der Seinsebenen ist die, welche die

Ebene der Kräfte genannt ist, deren Existenz aber außerhalb

der esoterischen Wissenschaften kaum bekannt ist. Obwohl

die Physik späterer Zeiten auch in diesen Bereich vordrin,

gen wird. Wahrscheinlich wird die Physik in den nächsten

zwanzig Jahren weiter in diese Richtung fortschreiten. Die

Erforschung der Radioaktivität führt in Richtung weiterer

Erkenntnisse in Bezug auf diese Manifestationsebene.

Auf der Ebene der Kräfte finden wir sieben Unterebenen

vor und ebenso die sieben,mal,sieben Unterbereiche. Es gibt

Kräfte, die weit unterhalb auf der Skala der gewöhnlichen,

dem Menschen bekannten Naturkräfte stehen. Und genauso

gibt es eine große Reihe von feineren Naturkräften auf der

anderen Seite der Skala, von denen der normale Mensch -

selbst der Wissenschaftler - nichts ahnt. Es sind diese feine,

ren Kräfte, die viele als die Wunder der esoterischen Wis,

senschaft ansehen. Insbesondere die feine Kraft, die ))Prana«

oder ))Lebenskraft« genannt wird und eine bedeutende Rolle

bei allen esoterischen Phänomenen spielt.

Als nächsthöhere Ebene, über der Ebene der Kräfte, finden

wir die große Astralebene, um dessen Betrachtung es uns in

diesem kleinen Buch geht.

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KAPITEL 2 ASTRALREGIONEN

I n den esoterischen Lehren finden wir immer wieder Hin~

weise auf das, was die ))Astralregionen« genannt wird,

und auf die Bewohner und Erscheinungen dieser besagten

Regionen. Wie der Begriff )) Ebene« hat aber auch der Begriff

))Region« zu vielen Missverständnissen geführt. Oie alten

Okkultisten benutzten ihn in einem sehr weitläufigen Sinne,

wohl wissend, dass ihre Schüler dessen wahre Bedeutung klar

verstanden. Ob ihn auch andere Menschen verstanden oder

nicht, war ihnen dabei gleichgültig. Aber der moderne For~

scher, der ohne die Mithilfe eines Lehrers auskommt, wird

oftmals durch die Erwähnung von ))Regionen« auf der Astral~

ebene verwirrt und verbindet ihn gedanklich meist mit den

Vorstellungen von ))Himmeln und Höllen«, wie sie in der

alten Theologie vorkommen. Er stellt sich also best~mmte

räumliche Orte vor. Diese Astralregionen sind jedoch nichts

Anderes als spezielle Schwingungsbereiche innerhalb der

Astralebene, die keinen direkten Bezug zu irgendeinem abge~

trennten räumlichen Bereich haben. Ihre Manifestationen

können an beinahe jedem beliebigen Ort vorhanden sein­

und tun dies auch. Oie Astralregionen befinden sich räum~

lieh an denselben Stellen wie die materiellen Regionen, ohne

dass beide sich gegenseitig stören.

Der Begriff ))Astral« kommt von dem griechischen Wort,

das ))sternartig« bedeutet. Dieses Wort wurde ursprünglich

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gebraucht, um die Himmel der Griechen, die Wohnsitze ihrer

Götter, zu beschreiben. Aus dieser Bedeutung und Verwen,

dungheraus wurde der Begriff in einem immer weiteren Sinne

verwendet, bis er schließlich das andeutete, was wir das »Geis,

terland« früher Menschen nennen könnten. Von diesem Geis,

terland nahm man an, es wäre von ätherischen Wesenheiten

bewohnt. Aber nicht nur von entkörperten Seelen, sondern

ebenso von engelhaften Wesen einer höheren Ordnung.

Oie alten Okkultisten der Griechen, und die anderer west,

licher Länder, verfielen in die Gewohnheit, diesen allgemein

bekannten Begriff dazu zu verwenden, um das anzudeuten,

was wir als Astralebene des modernen Okkultismus ken,

nen. Selbstverständlich besitzen die hinduistischen Okkul,

tisten ihre eigenen Bezeichnungen für diese Existenzebene,

deren Begriffe alte Sanskritwurzeln haben und wesentlich

älter als die griechischen Begriffe sind. Da die Verwendung

von Sanskritbegriffen aber meist die Tendenz in sich trägt,

die westlichen Studierenden zu verwirren, gebrauchen viele

gute hinduistische Lehrer von heute im Umgang mit west,

liehen Studierenden oftmals die alten Begriffe der griechi,

sehen Okkultisten.

An dieser Stelle muss ich nun aber eine Frage beantworten,

die in diesem Moment gewöhnlich von selbst im Bewusst,

sein intelligenter Studierender auftaucht. So wie es wahr,

scheinlieh auch bei denen der Fall ist, welche diese Worte

jetzt gerade lesen. Oie Frage könnte folgendermaßen formu,

liert werden: »Wie ist es möglich, dass jemand verständlich

über die Erscheinungen der Astralebene spricht, wenn diese

Ebene eine höhere Schwingungsfrequenz als unsere physi,

sehen Sinne besitzt ? Wie kann jemand die Astralebene besu,

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chen und dort etwas wahrnehmen, ohne dass sich sein Kör,

per entmaterialisiert ?«

Diese Fragen sind absolut verständlich und gerechtfertigt.

Und sie zeigen auch den Forschergeist an, den der wahre

Okkultist immer besitzt. Aber kein guter okkulter Lehrer wird

auch nur einen Augenblick zögern diese Frage freiheraus zu

beantworten. Denn vergesst eines niemals, liebe Studieren,

den: Oie okkulte Lehre basiert nicht bloß auf Grundsätzen,

die von den alten Okkultisten als »Evangelium« festgelegt

wurden. Achtung, ja ! Sogar Hochachtung gebührt diesen

alten Lehren selbstverständlich, aber jeder fortgeschrittene

Okkultist weiß, dass er eigentlich selbst die speziellen Phäno,

mene erleben muss, bevor er dieselbigen eindeutig als okkulte

Tatsache bestätigen kann. Solche Erfahrungen macht jeder

erfahrene Okkultist, wenn er die dafür notwendige Entwick,

lungsstufe erreicht, die allein es ihm ermöglicht, diese Erfah,

rungen auf eine sichere Weise zu machen. Wie der Wissen,

schafder lernt auch der wahre Okkultist durch seine eigenen

Erfahrungen, basierend auf den dokumentierten früheren

Erfahrungen anderer. Für den erfahrenen Okkultisten. sind

die Phänomene der Astralebene genauso real- einfach wie

gerade wahrgenommen- wie die Erscheinungen auf der mate,

riellen Ebene für diejenigen real sind, die auf dieser Ebene

aktiv sind. Aber, um die Frage zu beantworten: Man braucht

seinen Körper nicht entstofflichen oder auflösen, um die

Astralebene zu besuchen oder ihre Erscheinungen wahrzu,

nehmen. Denn es gibt zwei mögliche Wege, die Astralebene

zu erreichen: >>(1) durch den Gebrauch der Astralsinne; und

(2) durch den Besuch im sogenannten »Astralkörper.« Wir

werden beide dieser Wege der Reihe nach betrachten.

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Mit der Formulierung »die Astralsinne« deuten die Okkul,

tisten auf diesen wunderbaren zweiten Satz von Sinnen hin,

die in Entsprechung zu den fünf physischen Sinnen existie~

ren. Auf diesem Wege ist der Mensch im Stande, die Eindrü,

cke der Astralebene zu empfangen.

Jeder der physischen Sinne des Menschen besitzt sein astra,

les Gegenstück, das genauso auf der Astralebene funktioniert

wie die physischen Sinne auf der materiellen Ebene funktio,

nieren. Daher besitzt jeder Mensch mittels dieser fünf Astral,

sinne die latente Fähigkeit auf der Astralebene zu sehen,

hören, fühlen, riechen und zu schmecken. Tatsächlich besitzt

der Mensch sogar sieben physische Sinne statt fünf, wie alle

erfahrenen Okkultisten wissen. Nur sind diese zwei zusätzli,

chen Sinne beim normalen Menschen in der Regel nicht aus,

reichend entwickelt, um sie benutzen zu können (allerdings

entfaltet der ernsthafte Okkultist diese im Laufe der Zeit).

Und selbst diese zwei zusätzlichen physischen Sinne haben

ebenfalls ihr astrales Gegenstück.

In den Fällen, in denen Menschen entweder versehent,

lieh oder durch intensives Training die Fähigkeit zur Astral,

sieht - die Wahrnehmung durch astrales Sehen - entwi,

ekelt haben, werden die Schauplätze der Astralebene ebenso

deutlich wahrgenommen wie die auf der materiellen Ebene

mit Hilfe des physischen Auges wahrgenommen werden.

Der gewöhnliche Hellseher hat in aller Regel aufblitzende

Visionen dieser Astralsicht und ist nicht in der Lage wil,

lentlich astral zu sehen. Der ausgebildete Okkultist ist hin,

gegen im Stande willentlich von den einen Sinnen auf die

anderen umzuschalten, wann immer er das möchte. Genau

genommen können solche Okkultisten in dieser Weise

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sogar auf beiden Ebenen gleichzeitig tätig sein, wenn sie das

wünschen.

In Fällen von Hellsichtigkeit oder Astralsicht verbleibt

der Okkultist in seinem physischen Körper und nimmt die

Erscheinungen auf der Astralebene ganz natürlich oder leicht

wahr. Es ist für ihn nicht einmal notwendig, sich in eine

Trance oder irgendeinen unnormalen Zustand zu versetzen.

Und noch weniger ist es für ihn erforderlich, seinen physi,

sehen Körper in diesen Fällen zu verlassen. Bei der höheren

Form von Hellsichtigkeit beispielsweise kann er sogar auf Dis,

tanz Ereignisse sowohl auf der physischen Ebene wie auch auf

den Astralebenen wahrnehmen, obwohl das streng genom,

men mit einer etwas anderen Ordnung okkulter Phänomene

zusammenhängt. Um astral zu sehen, muss der Okkultist

lediglich seine Sinneswahrnehmung verlagern, was in etwa

dem Schreibenden ähnelt, der auf der Tastatur zwischen

Groß, und Kleinbuchstaben umschaltet. Dies ist also der ein,

fachste und gebräuchlichste Weg der esoterischen Wahrneh,

mung auf der Astralebene. Er ist für viele Menschen möglich,

für welche die zweite Methode unmöglich ist.

Der zweite Weg sich der Astralebene anzunähern be~teht darin, dass das Individuum seinen physischen Körper ver,

lässt und in seinem Astralkörper tatsächlich die Astralebene

bereist. Der Astralkörper besteht aus einer ätherischen Subs,

tanz von sehr hoher Schwingungsstufe. Diese ist nicht bloß

Materie und dennoch auch nicht bloß eine Kraft - sie setzt

sich aus einem Astralstoff zusammen, der einer sehr feinen

Materie ähnelt, aber weitaus feiner ist als alles, was man als

Materie kennt. Normalerweise kann der Astralkörper nur

mittels der Astralsicht wahrgenommen werden, aber unter

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bestimmten Bedingungen kann er sogar eine nebelhafte Form

annehmen und ist dann mit den gewöhnlichen physischen

Sinnen als »Geist« oder >>Gespenst« wahrnehmbar, selbst

wenn die jeweilige Person physisch lebendig ist. Der Astral,

körper ist ein exaktes Gegenstück des physischen Körpers,

aber überlebt den Letzteren um einige Jahre. Er ist allerdings

nicht unsterblich und wird sich letztendlich auch auflösen

und in seine ursprünglichen Bestandteile zerfallen, genauso

wie das auch bei dem physischen Körper der Fall ist.

Der erfahrene Okkultist ist in der Lage, seinen physischen

Körper (der in einer schlafähnlichen Trance zurückbleibt)

mit seinem Astralkörper zu verlassen und willentlich die

Astralebene zu besuchen. Selbst an Orten, die sich von sei,

nem physischen Körper weit entfernt befinden.

Er ist jedoch immer durch einen dünnen, spinnennetzarti,

gen Faden einer ätherischen Substanz mit seinem physischen

Körper verbunden. Dieser Faden verlängert sich oder zieht

sich entsprechend zusammen, je nachdem wie er sich von

seinem schlafenden physischen Körper entfernt oder sich ihm

nähert. Falls dieser Faden auf Grund irgendeines Unfalls auf

der Astralebene reißen sollte, »stirbt« sein physischer Körper

und er ist niemals mehr im Stande zu ihm zurückzukehren.

Solche Unfälle sind zwar selten, aber die okkulte Geschichte

verfügt über Aufzeichnungen, in denen einige gelegentliche

Ereignisse dokumentiert wurden.

Viele Menschen sind im Stande im Astralkörper zu reisen,

was während des normalen Schlafes geschieht. Normaler,

weise haben sie jedoch keine Erinnerung mehr daran, wenn

sie wieder aufwachen. Der Okkultist hingegen reist bewusst,

mit Absicht, und ist auf diesen Reisen immer hellwach. Er

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fühlt sich auf der Astralebene genauso Zuhause wie auf der

physischen Ebene.

Man kann also sehen, wie die okkulte Lehre bezüglich der

Astralebene zustande gekommen ist und wie eng diese Lehre

mit tatsächlichen Erfahrungen verbunden ist, wie sie auch

auf der physischen Ebene durch Beobachtung, Experiment

und Erfahrung zustande kommen. Außerdem kann jeder

Okkultist für sich selbst die Lehre überprüfen - und macht

das natürlich auch.

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KAPITEL 3 REALITÄT DES ASTRALEN

U nter Okkultisten ist es üblich, die Astralebene schlicht

als »das Astrale« zu bezeichnen. Beispielsweise

))draußen im Astralen«, ))das Astrale besuchen«, ))Erschei~

nungendes Astralen« oder )>die Bewohner des Astralen«. Der

Studierende sollte sich auch selbst mit der Formulierung »das

Astrale« vertraut machen, um andere bei seinen esoterischen

Studien verstehen zu können und von ihnen ebenfalls ver~

standen zu werden. Deshalb werde ich ab jetzt ebenfalls ohne

weitere Erklärungen die Bezeichnung »das Astrale« benut~

zen, wenn ich auf die Astralregionen und die Astralebene

hinweise.

Für den Studierenden im Anfangsstadium ist eines der am

schwersten verständlichen Dinge anzuerkennen, dass das

Astrale genauso real, beständig und festgesetzt ist w~e die

materielle Welt. Wie auch Dampf selbstverständlich ebenso

real ist wie Wasser, oder selbst wie Eis, so ist auch das Astrale

ebenso real wie die Welt der physischen Sinne. Was das

betrifft, würden wir übrigens auch unsere Welt der Materie

nicht als einen großen Körper fester Materie sehen, wenn wir

sie nur unter einem extrem starken Vergrößerungsglas sehen

könnten. Sie würde uns dann vielmehr als eine Anhäufung

unendlich vieler, sehr winziger Teilchen erscheinen, die sich

zu Atomen zusammenballen. Diese wiederum ballen sich zu

Molekülen zusammen und diese dann zu festen Massen.

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Der Raum zwischen den Ionen des materiellen Atoms ist

vergleichsweise ähnlich groß wie der Raum zwischen den

Planeten unseres Sonnensystems. Und jedes Ion, Atom und

Molekül befindet sich in ständiger und heftiger Bewegung.

Unter einem extremen Vergrößerungsglas betrachtet würde

nichts wirklich »Festes« in der materiellen Welt zu erkennen

sein. Wenn die Leistungsfähigkeit dieses Vergrößerungsgla,

ses auf ein unendlich großes Maß gesteigert werden würde,

dann würden sich selbst die Ionen im Nichts verlieren und

es bliebe nichts übrig, was Gewicht besäße und für unsere

Sinne überhaupt wahrnehmbar wäre. Selbst wenn unsere

Sinne durch die leistungsfähigsten Messinstrumente ver,

stärkt werden würden. Wir sehen also, dass die Festigkeit der

Dinge nur relativ und im Vergleich gegeben ist. Oie Schwin,

gung von Stoffen im Astralen ist höher als jene auf der mate,

riellen Ebene. Aber selbst die Astralschwingungen sind sehr

viel langsamer als jene der Ebenen darüber, was sich immer

weiter so fortsetzt.

Dem Astralreisenden kommen die Landschaft, und alles

was damit verbunden ist, genauso fest vor, wie die meisten

materiellen Stoffe dem physischen Auge fest vorkommen.

Was das betrifft, sind die Astrallandschaften tatsächlich auch

genauso fest wie der Astralkörper, in dem man sie besucht. In

Wirklichkeit ist das Astrale in jeder Beziehung ebenso real

wie es das Materielle ist.

Oie Kräfte der Natur sind nicht mit dem physischen Auge

erkennbar, außer sie zeigen sich durch die Materie. Aber sie

sind sehr real, wie jeder von uns aus eigener Erfahrung weiß.

Elektrizität kann man nicht sehen, aber wenn man einen

Stromschlag spürt, dann erkennt man ihre Realität. Man

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kann keine Gravitation sehen, aber man wird sich ihrer

Realität schmerzhaft bewusst, wenn man auf der Straße über

die Bordsteinkante stolpert. Tatsächlich wird sogar von allen

erfahrenen Okkultisten angemerkt, dass, wenn man wirklich

von einer Realitätsabstufung zwischen den Dingen sprechen

würde, sich die Waagschale zu Gunsten der feineren Arten

von Stoffen und Kräften und gegen die weniger feinen bewe,

gen würde.

Also sollten wir uns niemals gestatten, uns das Astrale als

etwas vergleichsweise Unreales vorzustellen oder als etwas,

das nur relativ existent ist. Dabei spreche ich selbstverständ,

lieh nicht von Realität im metaphysischen Sinne, weil unter

diesem Blickwinkel das gesamte manifestierte Universum,

inklusive all seiner Planeten, unreal im Vergleich zur Einen

Realität ist. Außerdem dürfen wir uns nicht erlauben, die

Astralsinne als etwas weniger real, vertrauenswürdig und

wichtig als die Sinne des physischen Körpers vorzustellen.

Jede Art von Sinneswahrnehmung hat seinen passenden

Bereich, in dem es der König ist. Jede Sinneswahrnehmung

ist der Meister in seinen eigenen Gefilden. Und es sollt~ nicht

versucht werden, Unterscheidungen in der jeweiligen Rea,

litätsabstufung zwischen ihnen vorzunehmen. Letztendlich

sind sie alle nur die Instrumente des Bewusstseins, oder des

))Gewahrwerdens«, von denen jedes an die speziellen Anfor,

derungen seiner jeweiligen Umgebung angepasst wurde.

Das Astrale besitzt eigene Landschaften, eine eigene Geo,

grafie( !) und eigene ))Dinge«, geradeso wie auch die mate,

rielle Welt sie besitzt. Diese Dinge sind ebenso real wie es

England, der Vatikan, die St. Pauls Kathedrale, das Kapitol

in Washington, der Broadway, Picadilly Circus, die Rue de

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la Paix, die Mammutbäume in Kalifornien, der Grand Can,

yon, die Alpen und der Schwarzwald sind. Ihre Bewohner

sind genauso real wie die großartigen Menschen des Landes,

in dem du lebst, oder wie jene irgendeines anderes Landes,

deren Namen ich zögere zu nennen, weil sie vielleicht schon

diese materielle Ebene verlassen haben könnten, bevor diese

gedruckten Worte deine Augen erreichen. So unbeständig

sind selbst die Bewohner und Dinge dieser realen( !) mate,

riellen Welt.

Das Gesetz der ständigen Veränderung wirkt im Astralen

genauso wie auf der materiellen Ebene. Dort kommen und

gehen die Dinge genauso wie sie es hier auf der materiellen

Ebene tun. Halte einen Moment inne und konzentriere dich

auf das Wesentliche- die Materie- und du wirst sehen, dass

der Unterschied zwischen den Dingen der zwei Ebenen ledig,

lieh ein Unterschied zwischen den Schwingungsfrequenzen

der Substanz ist. Und schon wieder liegt der Unterscheidung

zwischen Stahl und Wasserstoff, zwischen Elektrizität und

Licht, zwischen Magnetismus und Wärme schlicht ein Unter,

schied der stofflichen Schwingungen zu Grunde.

Darüber hinaus - und das ist für den Studierenden ziem,

lieh wichtig- hat das Astrale seine Gesetze genauso wie die

materielle Welt ihre besitzt. Diese Gesetze müssen erlernt

und beachtet werden. Andernfalls werden die Bewohner des

Astralen, wie auch die Besucher dieser Ebene, die Auswirkun,

gen ernten, die immer auftreten, wenn Naturgesetze gebro,

chen werden. Noch einmal: Es existiert dort etwas, das man

die >>Geografie« des Astralen nennen könnte, sofern dieses

für die materielle Ebene typische Wort in diesem Zusammen,

hang erlaubt ist. Es gibt im Astralen Regionen, Orte, Schau,

Page 24: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

plätze, Reiche, Länder und vieles andere mehr. Genauso wie

auf der materiellen Ebene. Manchmal haben diese Astralre,

gionen keine Verbindung zu irgendetwas auf der materiellen

Ebene, während sie in anderen Fällen eine sehr direkte Ver,

bindung mit und Beziehung zu materiellen Orten oder deren

Bewohner besitzen.

Man kann einfach mittels einer willentlichen Entscheidung

von einer Region im Astralen zur anderen reisen. Dabei wird

die Schwingung des Astralkörpers erhöht, ohne dass sich die,

ser deswegen räumlich bewegen muss. Nochmals: Man kann

im Astralen räumlich von einem Ort zum anderen reisen,

wenn diese Orte in Beziehung zu Orten auf der materiellen

Ebene stehen.

Als Beispiel für diese Art des Reisens könnte ich sagen,

dass man im Astralen von Berlin nach Bombay reisen kann­

praktisch im Handumdrehen, sofern es die Zeit betrifft, oder

alleine durch den Wunsch, es zu tun. Ja! Zeit und Raum

haben ihren Ausdruck im Astralen. Aber dennoch können

bestimmte astrale Erscheinungen in dessen sieben,mal,sieben

Unterbereichen genau HIER an diesem Ort und JET~T zu

diesem Zeitpunkt vorhanden sein - und sind es wahrschein,

lieh auch - und sich diesen Raum zusammen mit dir teilen.

Wenn du die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten

besitzen würdest, könntest du, ohne dich von deinem Sitz zu

erheben, all diese Unterebenen durchqueren - eine nach der

anderen- ihre Landschaften und ihre Bewohner sowie deren

Erscheinungen und Tätigkeiten ansehen und dann wieder auf

die materielle Ebene zurückkehren. Alles in einem einzigen

Augenblick und ohne sich räumlich zu bewegen.

Oder du könntest, wenn du das vorziehst, zu jeder dieser

Page 25: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Unterebenen im Astralen reisen, die sich an deinem derzei,

tigen Aufenthaltsort befinden, und dann räumlich durch das

Astrale zu einem anderen Ort auf dieser Unterebene reisen.

Dort hättest du dann die Wahl, wieder auf demselben Wege

zurückzukehren, auf dem du dorthin gelangt bist, oder du

steigst hinab auf die materielle Ebene und reist dann in dei,

nem Astralkörper dorthin zurück, wo dein physischer Körper

ruht. Lies diese letzten zwei Abschnitte so oft, bis du die Vor,

stellung fest in deinem Bewusstsein verankert hast, weil du

auf diese Weise im Stande bist, das leichter zu verstehen, was

ich in den folgenden Kapiteln dieses Buches erzählen werde.

Beim Reisen im Astralen trifft man viele seltsame Bewohner

dieser wunderbaren Gefilden der Natur- einige sind freund,

lieh und andere sind unfreundlich. Einige dieser Bewoh,

ner sind von der materiellen Ebene übergegangen, während

andere dort niemals gewohnt haben. Oie Letzteren sind Ein,

wohner des Astralen und grundsätzlich sehr sonderbar.

Bei meinen eigenen Unterrichtungen hat es sich als gewinn,

bringend für meine Schüler herausgestellt, dass ich ihnen

die Erscheinungen des Astralen während der Vorlesungen

in Form eines lockeren Reiseberichts nahe brachte, statt in

Form einer trockenen, technischen Beschreibung. In diesen

Vorlesungen unterstelle ich, dass sich die Schüler mit mir

zusammen im Astralen befinden und ich ihr Fremdenführer

bin. Auf diese Weise scheinen sie eine viel klarere Vorstellung

dieser Angelegenheit aufbauen zu können. Nach sorgfältiger

Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, in einigen der

folgenden Kapitel auf die gleiche Weise vorzugehen- wenigs,

tens in Teilen. Dabei brauche ich wohl nicht hinzufügen, dass

die vorgegebenen Beschreibungen auf tatsächliche Erfahrun,

Page 26: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

gen erfahrener Okkultisten - inklusive mir selbst - basieren

und keine dogmatischen Theorien, Mutmaßungen oder Spe,

kulationen bloßer »Buchokkultisten« sind. Jede darin aufge,

führte Tatsache kann an Hand der Erfahrung jedes erfahre,

nen Okkultisten überprüft werden.

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KAPITEL 4 ÜBERTRETEN DER SCHWELLE

I eh halte es nicht für angebracht eine ausführliche

Beschreibung der technischen Details des Vorgangs beim

Verlassen des physischen Körpers und dem Übergang in den

feineren Astralkörper abzugeben. Denn solche Beschreibun~

gen, selbst wenn es sich lediglich um eine Andeutung von

Fakten handelt, könnten einem ungeschulten Menschen

zumindest einzelne Hinweise auf den Vorgang geben und zu

Experimenten verleiten, die sehr unerfreuliche Auswirkun~

gen für ihn haben können. Aus diesem Grunde werde ich

diesen Teil überspringen, was sicherlich die Zustimmung aller

erfahreneren Okkultisten und die der ernsthaft Studierenden

finden wird.

So finden wir uns nun außerhalb unseres physischen Kör~

persoder Erscheinungsform wieder und sind allein mit unserer

Astralform bekleidet. Du denkst vielleicht, ich würde scher~

zen, weil du mit einem Blick auf deinen Körper feststellst,

dass sich dieser überhaupt nicht von deinem gewöhnlichen

Körper unterscheidet. Sogar deine Kleidung ist bis ins letzte

Detail dieselbe. Das liegt an ganz normalen Naturgesetzen

auf der Astralebene, welche zu erklären an dieser Stelle aber

zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Dennoch erkennst

du, dass du dich wahrhaftig außerhalb deines physischen Kör~

pers befindest, sobald du dich umdrehst und deinen eigenen­

wie meinen - physischen Körper wahrnimmst. Diese schei~

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nen in den Sesseln, in denen wir noch kurz zuvor saßen,. im

Schlaf versunken zu sein.

Bei näherer Betrachtung wirst du sehen, dass deine und

meine Astralform mit ihrem physischen Gegenstück durch

einen kleinen dünnen und zarten Faden aus einer ätherischen

Substanz verbunden sind, was einem Seil aus einer glänzen,

den spinnenwebartigen Seide ähnelt. Dieser Faden ist im

Stande, sich beliebig zu verlängern und zusammenzuziehen,

wodurch er dir ermöglicht, dich völlig frei zu bewegen.

Nun konzentriere deine Aufmerksamkeit in der Weise, wie

es dir gelehrt wurde, und erhöhe dadurch deine Schwingungs,

frequenz. Aber in vollkommener Harmonie zu meiner, damit

du mit mir zusammen auf andere Unterebenen wechselst und

wir uns nicht verlieren. Wenn du meine Gegenwart verlassen

würdest, wäre es für dich solange nicht ähnlich sicher und

angenehm, bis du gelernt hast, selbst eigenständig durch diese

fremden Wasser zu navigieren.

Du wirst die seltsame Atmosphäre bemerken, die uns auf

einmal umgibt, obwohl wir uns nicht einen Zentimeter fort,

bewegt haben. Sozusagen ))hinter dir«, nimmst du undeutlich

den Raum wahr, in dem wir uns gerade befanden, und ))vor

dir« fremdartige Blitze und Streifen eines phosphorisieren,

den Lichts in verschiedenen Farbtönen und Schattierungen.

Das sind die Schwingungen und Wellen der Kräfte, weil du

dich nun auf der Ebene der Kräfte aufhältst. Dieser wilde,

bläuliche Streifen ist vorbeifließende Elektrizität - vielleicht

eine drahtlose Nachricht, die durch den Raum jagt. Hinter

dir, auf meinem Tisch, siehst du den Briefbeschwerer aus

Magnetstein, der dort immer liegt. Aber nun siehst du die,

ses sonderbare phosphoreszierende Leuchten um seine Mag,

Page 29: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

netpole herum, das auf der materiellen Ebene nicht sichtbar

ist.

Du bemerkst außerdem ein merkwürdig schwaches, vibrie~

rendes Glühen um jedes physische Objekt herum - das sind

die atomaren und molekularen Anziehungskräfte und Ähn~

liches. Dann entdeckst du ein noch schwächeres, seltsames

Leuchten, das die gesamte Atmosphäre durchdringt. Das ist

die sichtbar gewordene Gravitationskraft. All diese Dinge

sind mit Sicherheit sehr interessant, und falls du ein studier~

ter Physiker wärst, oder ein Forscher mit diesem Interessen~

gebiet, dann würde es dir wahrscheinlich sehr schwer fal~

len, dich von diesem Anblick wieder zu lösen. So interessant

wäre es, diese nun sichtbar gewordenen Kräfte zu studieren.

Aber da du kein solcher bist, erwarten dich noch viel inter~

essante Anblicke. Nun spürst du deine Lebenskraft in einer

höheren Frequenz schwingen und erkennst, dass das Gefühl

der Schwere von dir genommen wurde. Du fühlst dich leicht

wie eine Feder, gerade so als könntest du dich ganz ohne

Anstrengung bewegen. Gut, dann kannst du nun anfangen

zu gehen. Ja, »gehen« habe ich gesagt! Denn du befindest

dich immer noch auf der Erde und der Fußboden des Raums

liegt noch immer direkt unter deinen Füßen.

Lass uns durch die Wand des Raumes, nach draußen auf

die Straße gehen. Mach dir keine Gedanken, trete einfach

durch die Wand hindurch, als wäre sie aus Nebel gemacht.

Siehst du, so einfach ist das. Es ist merkwürdig mitten durch

eine Wand aus Steinen und Ziegeln zu gehen, nicht wahr ?

Aber es ist noch merkwürdiger, wenn du damit aufhörst

es so zu betrachten, als wenn wir die Wand durch unsere

dünne Substanz bewegt haben, statt dass Letztere die Wand

Page 30: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

durchdrungen hat. Denn das ist das wahre Geheimnis an der

Sache. Nun lass uns die Straße hinuntergehen. Geh einfach

los, als wärst du in deinem Körper. Halt ! Einen Moment. Du

hast diesen Mann direkt durch dich hindurch gehen lassen !

Und er sah dich nicht einmal ! Erkennst du, dass wir Geister

sind ? Wir sind genauso sehr Geist wie Harnlets Vater einer

war. Außer dass sein physischer Körper begraben lag, wäh,

rend unsere schlafend auf unsere Rückkehr zu ihnen warten.

Da ! Der Hund sieht dich. Und dieses Pferd spürt vage deine

Gegenwart. Schau nur, wie nervös es ist ! Tiere besitzen sehr

ausgeprägte psychische Sinne, im Vergleich zum Menschen.

Aber jetzt höre damit auf über dich selbst nachzudenken,

und schaue dir die Menschen genauer an, die an dir vorbei,

gehen. Du bemerkst, dass jeder von ihnen von einer eiförmi,

gen Aura umgeben ist, die sich nach allen Seiten ungefähr

60 bis 90 Zentimeter weit um den Körper ausbreitet. Siehst

du das kaleidoskopische Spiel sich vermischender Farben in

der Aura ? Achte auf die Unterschiede in den Schattierungen

und Nuancen dieser Farben und schaue auch, welche Farbe

jeweils dominiert. Du weißt, was diese Farben bedeuten, weil

ich dich dies in meiner Schulung über >>Die menschliche

Aura und die astralen Farben« gelehrt habe.

Schau dir dieses wundervolle spirituelle Blau um den Kopf

dieser Frau an! Und siehe dieses hässliche, schlammige Rot

um den Mann herum, der an ihr vorbei geht ! Hier kommt

ein intellektueller Riese - sieh nur dieses wundervolle Gold,

gelb um seinen Kopf, wie ein Heiligenschein ! Aber mir gefällt

dieser Rotton um seinen Körper nicht besonders -auch fehlt

dort ganz offensichtlich das Blau in seiner Aura ! Es mangelt

ihm offensichtlich an einer harmonischen Entwicklung.

Page 31: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Hast du diese großen Wolken einer schwach leuchtenden

Substanz bemerkt, die langsam vorbei ziehen? Schau wie die

Farben in ihnen variieren. Das sind Wolken aus Gedanken,

schwingungen, welche die gesamten, miteinander vermisch,

ten Gedanken der Menschenmenge repräsentieren. Beachte

auch, wie jeder einzelne Gedankenkörper kleine Fragmente

ähnlicher Gedankenformen und ,energien zu sich zieht. Dort

siehst du, wie Gedankenformen andere Gedankenformen

anziehen, die ihnen ähnlich sind. So wie es bereits sprich,

wörtlich heißt »Gleiches und Gleiches gesellt sich gern«, keh,

ren auch die Gedanken wieder zurück nach Hause und brin,

gen ihre Freunde mit -je nachdem wie man seine eigene

Gedankenwelt erschafft. Aber hast du übrigens bemerkt, dass

auch jedes Geschäft, an dem wir vorbei gegangen sind, seine

ganz eigene, spezielle Gedankenatmosphäre besaß ? Wenn du

in die Häuser auf jeder Straßenseite schaust, dann wirst du

sehen, wie das auf sie auch zutrifft. Die ganze Straße selbst

besitzt ihre eigene Atmosphäre, die aus der Gesamtheit der

Gedanken all jener erschaffen wurde, die in ihr wohnen und

sie regelmäßig nutzen. Nein, gehe nicht diese Seitenstraße

hinunter! Ihre astrale Atmosphäre ist zu bedrückend und

ihre Farben wären derzeit noch zu furchtbar und abscheu,

lieh für dich. Es könnte dich entmutigen und wahrscheinlich

würdest du zurück in deinen physischen Körper fliegen, nur

um dem zu entgehen !

Schau dir diese Gedankenformen an, die da durch die

Gegend fliegen ! Was für eine Vielfalt an Formen und Far,

ben! Einige von ihnen sind unglaublich schön, die meisten

relativ neutral in ihren Farbtönen und gelegentlich macht

sich auch eine wilde, feurige Gedankenform bemerkbar.

Page 32: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Beobachte das Winden und Wabbern der kleinen, strudel~

förmigen Gedankenformen, die aus diesem Bürohaus gewor~

fen werden. Auf der anderen Straßenseite siehst du dieses

riesige Krakenmonster von Gedankenform, das seine großen

Tentakel um die vorbei gehenden Menschen wirft und sie

in das auffällige, halbseidene Lokal hineinzuziehen versucht.

Was für ein widerliches Monster - wir täten gut daran es zu

zerstören. Richte deine konzentrierten Gedanken darauf und

es wird aufhören zu existieren. Ja, so ist es richtig! Schau nur

wie es verkümmert und in sich zusammenschrumpft. Aber

leider werden an diesem Ort bald Weitere seiner Art ent~

stehen.

Und nun wünsche dir über die Dächer der Häuser auf~

zusteigen. Du kannst das ganz einfach bewerkstelligen, nur

allein dadurch, indem du erkennst, dass du es kannst. Gut,

dieses Mal habe ich dir dabei noch geholfen, aber es ist ziem~

lieh einfach, wenn du erst einmal Vertrauen gefasst hast. Falls

du allerdings das Vertrauen verlieren solltest und Furcht ent~

steht, dann wirst du zurück auf den Erdboden fallen und dei~

nen Astralkörper verletzen.

Jetzt schaue aus dieser Höhe um dich herum nach unten.

Du wirst eine große Vielzahl von winzig kleinen kerzenähn~

liehen Lichtern sehen - jedes von ihnen repräsentiert eine

menschliche Seele. Hier und dort wirst du ein paar wesent~

lieh hellere Lichter sehen und weit verteilt wirst du einige

entdecken, die wie ein blendend heller elektrischer Funke

aussehen. Das sind die aurischen Anzeichen einer hochent~

wickelten Seele. »Lasse dein Licht also erstrahlen!« Betrachte

die Ausstrahlung, die aus diesen bescheidenen Häusern her~

vortritt, in denen einige Menschen ihren Gottesdiensten

Page 33: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

nachgehen. Und dann vergleiche sie mit der unerfreulichen

aurischen Atmosphäre dieser prachtvollen Kirche, die ganz

in der Nähe steht. Erkennst du nun den Zusammenhang mit

der Spiritualität im Allgemeinen und den offensichtlichen

Mangel derselbigen in Fällen wie dieser Kirche?

Aber all diese Anblicke, so interessant sie auch sein mögen­

und so hilfreich sie das zu illustrieren in der Lage sind, was

wir in den Lektionen oder den Lehrtexten gelernt haben -

sind sie dennoch sehr gewöhnlich im Verhältnis zu jenen, die

wir sogleich erleben werden. Komm und gib mir deine Hand.

Unsere Schwingungen erhöhen sich. Komm !

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KAPITEL 5 EINIGE NIEDERE UNTEREBENEN

N un, mein Schüler, erreichen wir die Schwingungen der

niederen Unterebenen des Astralen. Sei mutig, weil

du einige unangenehme Szenen erleben wirst, aber mach dir

trotzdem keine Sorgen. Solange ich dabei bin, kann dir nie,

mand schaden. Wärst du allein hier, ohne zu wissen, wie man

sich selbst schützt, dann wäre es sicherlich eine sehr schreck­

liche Erfahrung für dich. Aber selbst dann, auch ohne jenes

höhere Wissen zu besitzen, wärst du trotzdem sicher, wenn

es dir gelänge in einem positiven geistigen Zustand zu ver,

bleiben und die Kräfte der astralen Bewohner zu verneinen.

Eine gefestigte mentale Grundhaltung und die Gewissheit

deiner eigenen Immunität wird wie eine Barriere wirken, die

von diesen Einwirkungen nicht durchdrungen werden kann.

Dein erster Eindruck ist, dass die materielle Welt immer

noch um dich herum vorhanden ist, mit all ihren deutlich

sichtbaren Umgebungen. Aber, wenn du genau hinschaust,

wirst du feststellen, wie zwischen dieser Landschaft und der

Ebene darüber, auf der du dich gerade aufhältst, ein seltsamer

Schleier zu liegen scheint. Dieser Schleier ist zwar mindestens

halbtransparent, scheint jedoch trotzdem eine merkwürdig

widerstandsfähige Festigkeit zu besitzen. Intuitiv erkennst du

darin eine Barriere, welche die astralen Wesenheiten daran

hindert zurück zur materiellen Ebene zu gelangen, und liegst

mit dieser Vermutung richtig.

Für einen Moment passe ich nun unsere Schwingungen

Page 35: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

denen dieses sehr unangenehmen Unterbereiches der nie,

dersten Unterebene an. Es ist der Unterbereich, der von

den frühen Okkultisten oftmals auch als ))Astralfriedhof«

bezeichnet wurde. Wir werden auf dieser Schwingungsebene

aber wirklich nur einen kurzen Moment verweilen, weil sie

einen grässlichen Anblick bietet und dort eine äußerst depri,

mierende Stimmung herrscht. Halte dich nun an mir fest

und bleib ganz nah bei mir, weil du gleich unwillkürlich das

Bedürfnis nach Schutz empfinden wirst. Zu allen Seiten um

dich herum wirst du etwas erblicken, was die sich auflösenden

Erscheinungsformen von Menschen und sogar von einigen

Tieren zu sein scheinen. Diese Formen scheinen durch den

Raum zu schweben. Sie scheinen real zu sein, aber sind es auf

die eine oder andere Weise nicht wirklich. Du erkennst, dass

es zwar keine physischen Körper sind, aber doch noch zu viel

Ähnlichkeit mit physischen Körpern haben, um angenehm

zu sein. Sieh dich genau um, weil ich unsere Schwingungen

gleich wieder verändern werde.

Schau, wir haben diese Szenerie hinter uns zurücklassen !

Aber bevor wir weitergehen, werden wir einen Augenblick

pausieren und darüber reden, was wir gerade erlebt haben.

Diese sich auflösenden Astralformen sind das, was die Okkul,

tisten als ))Astralhülle« kennen. Diese astralen Hüllen sind

genau genommen astrale Körper, genauso wie der physische

Körper im Grab ein materieller Körper ist. Weil die entkör,

perte Seele schließlich das Astrale verlässt, wie wir in Kürze

sehen werden, und auf die Ebenen übergeht, die bei den

Okkultisten als mentale oder spirituelle Seinsebenen bezeich,

net werden. Diese repräsentieren die gemeinschaftliche Vor,

stellungder ))Himmel«, die in allen Religionen gelehrt wird.

Page 36: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Wenn die Seele dorthin übergeht, lässt sie den Astralkörper

hinter sich zurück, den sie im Astralen bis dahin bewohnt

hat. Dieser Astralkörper, beziehungsweise diese Astralform,

beginnt sich dann aufzulösen und fällt mit der Zeit in sich

zusammen, so dass sie in ihre ursprünglichen Bestandteile

zerfällt. Während dieses Prozesses verbleibt sie in diesem

speziellen Bereich einer dieser Unterbereiche der niedrigs,

ten astralen Unterebene. Dieser spezielle Bereich hat keinen

anderen Zweck und liegt abgetrennt und weit entfernt von

den anderen Unterabteilungen.

Es gibt große Unterschiede zwischen den Astralhüllen

einzelner Individuen, soweit es die Beständigkeit der Hül,

len an diesem speziellen Auflösungsort betrifft. Oie Astral,

form eines Menschen mit sehr ausgeprägter Spiritualität und

hohen Idealen wird sich beispielsweise sehr schnell auflösen,

da deren Teilchen nur wenig oder überhaupt keine bindende

Anziehungskraft besitzen, sobald die Hülle erst einmal abge,

warfen wurde. Aber andererseits wird die Astralhülle eines

Menschen mit sehr irdischen Idealen und materiellen Nei,

gungen für eine verhältnismäßig lange Zeit zusammen~ehal,

ten. So stark ist die Anziehungskraft, die deren Eigentümer

während des Tragens erzeugt hat.

Diese Astralkörper sind »tot« und besitzen keinerlei eige,

nes Bewusstsein oder Intelligenz. Sie können auch nicht

in eine scheinbare Lebendigkeit gerufen werden, wie es bei

einer anderen Gruppen von Astralformen möglich ist, die als

»Gespenster« oder »Schatten« bekannt sind und auf welche

wir nun einen Blick werfen werden. Da! Schau dir die Umge,

bung einen Augenblick lang an, bevor ich die Schwingungen

wieder verändere.

Page 37: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Unser flüchtiger Blick in den Unterbereich des Astralen,

auf der die gespenstischen Spektralformen weilen, war eben,

falls kein angenehmer. Aber es war interessant, weil sich

dadurch einige sonderbare Eigenheiten psychischer oder

okkulter Phänomene erklären lassen, die häufig missverstan,

den werden. Du hast bemerkt, dass diese Spektralformen statt

umher zu schweben, wie wir es kurz zuvor gesehen haben,

wie schattenhafte menschliche Wesen in einem benomme,

nen oder traumähnlichen Zustand agieren. Du siehst, wie sie

benommen umhergehen, ohne spezielles Ziel oder Absicht -

ein unheimlicher und unerfreulicher Anblick.

Diese Spektralformen sind in Wirklichkeit Astralhüllen,

aus denen sich zwar bereits die Seelen entfernt haben, die

aber noch über so viel Energie verfügen, dass sie für eine

gewisse Zeit noch zu leben und zu handeln zu scheinen.

Diese Energie stammt aus den früheren Gedanken, und Wil,

lensschwingungen ihrer Besitzer und verbraucht sich nach

und nach. Dann sinkt die Hülle in den Unterbereich hinab,

den wir vor kurzem sahen. Bis dahin verweilt sie jedoch in

diesem speziellen Unterbereich. Bei den Seelen mit hohen

Idealen und spirituellen Ansprüchen gibt es so gut wie keine

materiellen Gedankenschwingungen, die im Astralkörper

verbleiben, nachdem sich die Seele selbst zurückgezogen

hat. Ihre höhere Natur hat diese zwar niederen, aber star,

ken Schwingungen neutralisiert. Wenn die Seele aber inten,

sive materielle Gedanken und Begierden in sich trägt, dann

sind diese Kräfte viel stärker. Im letzteren Fall können diese

niederen mentalen Schwingungen in der verlassenen Astral,

form bestehen bleiben und für eine gewisse Zeit noch über

beträchtliche Kraft verfügen. Auch wenn die Seele selbst

Page 38: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

längst von ihrer höheren Natur aufwärts, über das Astrale

hinaus, gezogen wurde. Deshalb wirkt es tatsächlich so, als

würde die Astralform selbst leben und handeln- obschon sie

nur eine einfache Nachahmung ist.

Oie falsche Kraft dieser Spektralformen nimmt zwar stetig

ab, aber in einigen Fällen bleibt sie doch über eine vergleichs,

weise lange Zeit bestehen. In aller Regel schwindet die Kraft

in der beschriebenen Art und Weise, aber in bestimmten

anderen Fällen wird sie auch mittels psychischer Impulse von

Menschen aufgezehrt, die auf der materiellen Ebene leben.

Was in etwa den Glutresten eines ausgehenden Feuers ähnelt,

in die man hinein pustet: Oie Glut wird kurzzeitig sehr viel

heller, verbraucht sich dadurch aber auch um so schneller.

Damit spiele ich auf jene Kräfte an, die auf unserer irdischen

Ebene in >>Zirkeln« erzeugt werden und durch medial ver,

anlagte Menschen. Diese dort erzeugten Kräfte können - in

Verbindung mit einer starken mentalen Anziehung zwischen

einem lebenden Menschen und einer Spektralform - dazu

führen, dass sich die Letztere selbst durch die Erstere offen,

bart. Entweder als vollständige Materialisation oder teilweise

durch den physischen Organismus eines oder mehrerer 'anwe,

sender Medien.

In diesen Fällen wird die Spektralform sozusagen wieder,

belebt und in eine scheinbare Lebendigkeit >>wachgerüttelt«,

was entweder mit Hilfe der psychischen Kräfte eines Mediums

oder den vereinten psychischen Kräften während einer spi,

ritistischen Sitzung geschieht. Typischerweise geschieht das

in Form von gesprochenen Worten, automatischem Schrei,

ben, Klopfzeichen oder Ähnlichem. Aber selbst im günstigen

Fall werden die Ergebnisse dürftig und fehlerhaft sein. Die

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meisten Menschen, die solche Phänomene miterlebt haben,

erinnern sich in diesem Zusammenhang zugleich auch immer

an ein vages Gefühl »irgendetwas stimme nicht ganz« oder

es fehle etwas. Oftmals überleben die Schwingungen alter

Erinnerungen in den Spektralformen, was ihnen ermöglicht,

Fragen einigermaßen richtig zu beantworten und auf frühere

Erlebnisse hinzuweisen. Aber selbst dann wird über allem ein

Schatten der Unwirklichkeit liegen, der jedem aufmerksamen

Beobachter auffällt.

Vergiss nicht, dass es viele andere Arten von >>Geisterbe,

schwörungen« gibt- teilweise oder vollständig materialisiert.

Nur handelt es sich bei den meisten, wirklich authentischen

Phänomenen in Wirklichkeit lediglich um die Präsenz sol,

eher Spektralformen, mit deren wahrer Natur wir uns jetzt

durch unseren kurzen Besuch ihres normalen Aufenthaltsorts

selbst vertraut gemacht haben. Dazu kommt, dass sich diese

Wesenheiten (wenn man sie als solche überhaupt bezeichnen

darf) die Vorstellungen und Gedanken aus dem Bewusstsein

des Mediums oder den Teilnehmern einer spiritistischen Sit,

zung entleihen, mit ihren eigenen schwachen Erinnerungen

vermischen und damit sozusagen zu doppelten Spiegelbildern

oder Nachahmungen werden.

Oie Spektralformen besitzen keine Seele. Oie Seele, wel,

ehe der entsprechenden Form vorher innegewohnt hat, ist

längst auf eine höhere Ebene aufgestiegen und weiß über,

haupt nichts von einem eventuellen »Auftritt« ihrer abge,

worfenen Hülle. Es ist erschütternd Fälle mitzuerleben, in

denen diese nachahmenden Spektralformen von denen,

die den entsprechenden verstorbenen Menschen einst lieb,

ten, tatsächlich als echte »zurückgekehrte Seele« anerkannt

Page 40: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

werden. Der Mangel an Wissen vom wahren Okkultismus

führt häufig zu bemitleidenswerten Irrtümern dieser Art. Der

wahre Okkultist lässt sich niemals in dieser Weise täuschen.

Diese Spektralformen sind genauso wenig »gegangene See,

len« oder >>Geister« wie auch der sich auflösende physische

Körper nicht das Individuum ist, das ihn einst bewohnt hat.

Auch dann nicht, wenn unter Einwirkung eines elektrisches

Stroms die Muskeln noch einmal zum Zucken gebracht wer,

den können und auf diese Weise scheinbares Leben vorge,

täuscht wird. Es bleibt eine Leiche, eine abgeworfene Hülle -

und genau das ist es, was die Spektralform ist, zuzüglich den

verhallenden Echos seines alten mentalen Lebens.

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KAPITEL 6 ENTKÖRPERTE SEELEN

0 u wirst natürlich fragen: »Aber wo befinden sich nun

die entkörperten Seelen selbst ? Ich habe erwartet sie

zu sehen, sobald wir die Schwelle zum Astralen überschrei,

ten !«Ja! Das ist die übliche Erwartung des Neophyten, sobald

er seinen ersten Blick in das astrale Geschehen wirft. Aber

sofern er nicht schon unmittelbar auf bestimmten Unterebe,

nen ins Straucheln gerät, wird er ziemlich enttäuscht sein.

Doch besser ist es, dir durch die Besichtigung der verschie,

denen Unterebenen den Gesamtzusammenhang verständlich

zu machen, damit du selbst siehst, was ich dir zeitgleich zu

erklären versuche.

Du wirst bemerkt haben, dass sich unsere Schwingungen

gerade verändern und weiter ansteigen. Wir treten nun in

eine sehr wundervolle Unterebene ein, oder genauer, in einen

der Unterbereiche solch einer Ebene. Diese Region - bitte

merke dir das gut - ist ein Zugang zu dem, was durch die

Naturgesetze des Astralen streng geschützt und von gewissen

sehr hohen Einflüssen bewacht wird. Es ist ein heiliger Ort.

Niemand wird hier als Besucher zugelassen, solange er nicht

von hoher Spiritualität und reinen Herzens ist. Sogar dem

geschulten Okkultisten ist es unmöglich in diese Schwin,

gungen einzutreten, ausgenommen er besitzt diese Qualifi,

kation. Diese Region ist für eine bestimmte Zeit der Ruhe,

ort der entkörperten Seelen, nachdem diese ihren physischen

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Körper verlassen haben. Hier verweilen sie in einem friedli,

chen Schlummer, bis die Natur ihr spezielles Werk in ihnen

durchgeführt und sie damit für ihre neue Lebensebene vor~

bereitet hat. Oieses Stadium wurde mit dem Kokon, oder

Verpuppungsstadium verglichen, das zwischen dem Stadium

der Raupe und dem des Schmetterlings liegt. In dieser Phase

findet eine vollständige Transformation statt und die Flügel

des neuen Lebens werden entwickelt, um die alte kriechende

Form zu ersetzen.

Wir befinden uns nun in diesem speziellen Unterbereich.

Trete in die Kontemplation all ihrer Wunder ein, mit aller

Ehrfurcht und der Liebe der gesamten Menschheit. Zu allen

Seiten erstrecken sich, so weit das Auge zu sehen im Stande

ist, die schlummernden Erscheinungen der entkörperten See,

len. Jede von ihnen ruht in einem traumlosen Schlaf. Und

nun wirstdu-selbst falls es dir anders gelehrt wurde - erken,

nen, dass diese Erscheinungen nicht tot sind, sondern bloß

schlafen. Hier in dieser Region herrscht eine ganz andere

Atmosphäre vor als auf der des Todes und der verlassenen

Körper, die wir auf der untersten Ebene erlebt haben. Hier ist

es nicht deprimierend. Es gibt nichts Anderes als das Gefühl

von grenzenloser Ruhe und Frieden. Wer sich spirituell ent,

wickelt hat, wird zweifellos die Gegenwart bestimmter gro,

ßer geistiger Wesenheiten spüren - obwohl diese nicht zu

sehen sind, weil ihre Schwingungen zu hoch sind, um sie

selbst mittels Astralsicht sehen zu können. Es sind die gro,

ßen spirituellen Hüter dieser Gefilde, welche den Schlaf der

hier ruhenden Seelen behüten. Sie sind die Großen Wächter

der schlafenden Seelen. Wenn du genau hinschaust, wirst

du da und dort eine Bewegung bemerken, die auf das Erwa,

Page 43: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

chen einer dieser ruhenden Erscheinungen hinweist. Einen

Augenblick später verschwindet die Erscheinung von hier, als

würde sie sich im Nichts auflösen. Aber sie ist immer noch

existent, ihre Schwingungen haben sich lediglich verändert.

Sie ist auf eine andere Unterebene, oder Bereich davon, über,

gewechselt, ohne sich der Szenerie dieses Ortes bewusst zu

werden. Ihr wahres Leben nach dem Tode hat nun begonnen.

Lass uns weiterreisen. Wir lassen diese Gegend hinter uns,

während ich dir einige Phänomene dieser Existenzphase der

entkörperten Seele erkläre. Wir wollen hier auf dieser stillen

Unterebene etwas rasten, bis ich dir die Angelegenheit ver,

deutlicht habe.

Gewöhnlich lehren viele Religionen, die entkörperten

Seelen beträten unverzüglich den jeweiligen Himmel oder

die Hölle. Oie römisch,katholische Kirche und einige bud,

dhistische Strömungen lehren allerdings einen Zwischenzu,

stand, der Purgatorium, Fegefeuer, Läuterung oder Ähnliches

genannt wird. Einige Glaubensgemeinschaften der christli-:­

chen Kirche glauben, dass alle Seelen unbewusst schlafen, bis

die große Trompete am Tag des jüngsten Gerichts erschallt,

an dem alle aus ihrem langen Schlaf erwachen, ge;ichtet

werden und dann weiter - entsprechend der jeweiligen Ver,

dienste - zum Ort der Belohnung oder Bestrafung geschickt

werden. Im Astralen findest du einiges, was dir zeigt, dass

all diese Anschauungen auf Tatsachen basieren und gleich,

falls wie unvollkommen diese Vorstellungen der Theologien

sind!

Jeder Okkultist weiß allerdings, dass nahezu alle ursprüng,

liehen Religionslehrer ein sehr vollständiges Wissen von

den tatsächlichen Gegebenheiten im Astralen und auf den

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höheren Ebenen besaßen. Sie übergaben ihren Anhängern

die Fragmente der Wahrheit, von denen sie annahmen, sie

könnten sie zu jener Zeit aufnehmen. Jede theologische Lehre

in Bezug auf das Leben nach dem Tod- den Himmeln und

Höllen- trägt etwas Wahrheit in sich, aber keine enthält die

gesamte Wahrheit.

In den meisten Fällen versinkt das Bewusstsein des ster,

benden Menschen in den Schlaf des sogenannten »Todes«

und wacht erst nach einer Phase des ruhevollen, transformie,

renden Schlummers im Astralen wieder auf. Das geschieht

in dem Bereich, den wir gerade gesehen haben. Manchmal

kommt es allerdings kurz nach dem Verlassen des physischen

Körpers zu einem flüchtigen Erwachen, was mit dem halb,

wachen Zustand nach einem Traum vergleichbar ist. In die,

sen Fällen kann der Astralkörper den Freunden, Verwand,

ten oder Geliebten sichtbar in Erscheinung treten. Mitunter

taucht dieser auch an Orten auf, an denen der Mensch viel

Zeit verbracht hat, wie zum Beispiel in seinem Büro, Geschäft

oder Studierzimmer oder Ähnlichem. Berichte über gele,

gentliebes Erscheinen eines entkörperten Menschen gibt es

viele und etliche davon sind gut dokumentiert. Aber selbst

bei solch einem Ereignis wird die Seele schnell schläfrig und

versinkt dann in den vorläufigen Schlaf im Astralen, indem

sie in die Region übergeht, die wir gerade verlassen haben.

Es gibt aber große Unterschiede hinsichtlich des Zeitraums,

in dem die entkörperte Seele in diesem Zustand verbleibt.

Es mag seltsam und paradox erscheinen, aber die höchst,

entwickelten und die geringstentwickelten Seelen erwachen

zuerst. Oie durchschnittliche Seele schläft länger als beide.

Ich werde dir den Grund dafür sogleich erläutern.

Page 45: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Der hochspirituelle Mensch benötigt nur eine verhältnis~

mäßig kleine Transformation, um sich an die höheren Ebenen

anzupassen und schläft hier daher nur eine sehr kurze Zeit.

Dann geht er auf eine der höheren Astralebenen über oder er

lässt - in Fällen von sehr hoher Entwicklung - die höheren

Astralebenen aus und geht sofort auf die Ebene oder Ebenen

über, die über dem Astralen liegen. In die Bereiche, welche

die Okkultisten als die >>Himmel« kennen, und die eigent~

lieh Regionen der mentalen Ebene sind oder noch deutlich

höher liegen. Oie durchschnittliche Seele schläft allerdings

viel länger, viele Jahre wahrscheinlich, und erwacht dann

auf einer höheren Astralebene, die zu ihren Anforderungen

passt.

Die niedere, materielle Seele erwacht in aller Regel sehr

schnell und geht umgehend auf die niedrige Ebene, die sie

anzieht. Aber beachte diese Unterscheidung: Oie hochentwi~

ekelte Seele erwacht schnell, weil sie weniger loswerden muss

und die höheren Eigenschaften teilweise schon vorhanden

sind. Deshalb müssen diese nicht mehr mittels Transforma~

tion hergestellt werden.

Oie durchschnittliche Seele benötigt andererseits. eine

viel umfangreichere Transformation für die höheren Berei~

ehe und verbleibt daher viellänger in dem Transformations~

schlaf. Und selbstverständlich erwacht die niedere, materielle

Seele nicht deshalb so schnell, weil sie so leicht für die höhe~

ren Bereiche transformiert werden konnte, sondern ganz im

Gegenteil, weil sie überhaupt nicht für diese höheren Berei~

ehe bestimmt ist. Sie erreicht diese niemals, sondern steigt

in die niedere Ebene des Astralen ab, wo sie ihre geringeren

Neigungen und Ideale solange auslebt, bis sie ihrer- wenigs~

Page 46: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

tens in einem gewissen Maße - überdrüssig wird und dann

zur nächsten Inkarnation bereit ist.

Dennoch entfernen sich schließlich alle Seelen aus dem

Astralen, erreichen den Ort, oder vielmehr den Zustand, die

Mentalebene, oder die >>Himmelsregionen«, und lassen ihre

Astralhüllen hinter sich zurück. Einige der höchstentwickel,

ten Seelen steigen, wie ich es schon erwähnt habe, ohne

einen dazwischenliegenden Aufenthalt im höheren Astralen

direkt auf diese Ebenen auf, aber die Mehrheit ist am astralen

Leben beteiligt- höher oder geringer.

Auf den >>Himmels,Ebenen« verbringt die spirituelle Seele

lange Zeit damit, sich ihrer wohlverdienten Glückseligkeit

zu erfreuen. Oie Seelen jedoch, die weniger weit entwickelt

sind, verbringen auch weniger Zeit dort. Oie sehr materielle

Seele kostet kaum von der Erfahrung jener hohen Regionen.

Das werde ich im weiteren Verlauf nochmals ansprechen. Als

allgemeine Regel könnte man sagen, je höher die Entwick,

lung einer Seele ist, desto länger wird die Zeit zwischen ihren

Inkarnationen ausfallen und umgekehrt. Allerdings gibt es

spezielle Fälle, in denen eine höhere Seele von der Pflicht

gerufen wird, in denen sich eine Seele zu einer anderen stark

hingezogen fühlt, deren Reinkarnation kurz bevorsteht oder

in denen eine Seele aus anderen Gründen dort viel weniger

Zeit verbringt, als sie es tatsächlich verdient hätte. Das ist

dann aber ein freiwilliger Verzicht seitens der höheren Seele

und stellt keinen Bruch der zuvor beschriebenen, allgemei,

nen Regel dar.

Lass uns nun unsere Schwingungen verändern und einige

Bereiche des Astrallebens besuchen, in denen die erwachten

Seelen leben, sich bewegen und ihr Dasein haben. Ein paar

Page 47: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

typische Beispiele für das Leben auf diesen Ebenen werden

dich mehr in dieser Sache lehren als es etliche Bücherbände

und jahrelanger mündlicher Unterricht tun könnten. Lass

uns auf einigen der niedersten Unterebenen und ihren Berei,

chen beginnen. Der jeweilige Anblick ist nicht unbedingt

erfreulich, aber du wirst dabei viel lernen.

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KAPITEL 7 ASTRALE SCHAUPLÄTZE

W ir schwingen nun auf der Frequenz eines sehr nie~

deren Unterbereiches der geringsten Unterebene im

Astralen. Du bist dir einer sehr unangenehmen Empfindung

bewusst und fühlst dich geradezu physisch abgestoßen von

der dich umgebenden Atmosphäre. Einige sehr feinfühlige

Menschen haben den Eindruck von einer dichten, stickigen,

fauligen, nebligen Atmosphäre umgeben zu sein, durch die

hindurch sie sich ihren Weg geradezu erkämpfen müssen,

wenn sie diese Regionen besuchen. Es ähnelt den Gefühlen,

die von hochbewussten spirituellen Menschen auf der irdi~

sehen Ebene erlebt werden, wenn sie einen Ort betreten, der

von Menschen mit einem schmutzigen, vulgären und verdor~

benen Wesen oder Charakter bewohnt werden. Nur ist diese

Wirkung auf Grund der astralen Gesetzmäßigkeiten u~ ein

Vielfaches größer.

Kein Wunder, dass einer der alten ägyptischen Schreiber,

dessen Werk in Stein gehauen überlebte, vor ungefähr vier~

tausend Jahren Folgendes sagte: »Was für eine faulige Region

ist das, in die ich törichterweise kam ? Es gibt dort kein Was~

ser. Es gibt dort keine Luft. Sie ist unergründlich tief. Sie

besitzt die Dunkelheit der schwärzesten Nacht, wenn der

Himmel mit dichten Wolken verhangen ist und kein einzi~

gerLichtstrahldiesen Vorhang durchdringt. Die Seelen irren

hoffnungslos und hilflos in ihr umher. Es gibt dort keinen

Page 49: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Frieden, keine Stille und keine Ruhe des Herzens oder des

Geistes. Sie ist abscheulich und trostlos. Wehe der Seele, die

verweilet hier!«

Schau dich um. In dem trüben, grausigen Licht dieser

Region nimmst du zahllose menschliche Erscheinungen,

teilweise von abscheulichstem Aussehen wahr. Einige von

ihnen sind so gering entwickelt, dass sie fast schon mehr bes,

tialisch als menschenähnlich aussehen. Es gibt zwar noch

niedere Erscheinungen in den Unterbereichen unterhalb die,

sem, aber diesen furchtbaren Anblick werde ich dir ersparen.

Diese Kreaturen sind entkörperte Seelen im Astralkörper, die

auf der niederen Ebene leben, zu der sie abstiegen, nachdem

sie aus ihrem sehr kurzen Astralschlaf erwachten. Wenn du

durch den alles verhüllenden Nebel hindurch blickst, dann

wirst du dir der Gegenwart der materiellen Welt als eine Art

Hintergrundpanorama bewusst. Für dich sieht es wie losge,

löst und räumlich abgetrennt aus, aber für diese Kreaturen

- diese niederen Seelen - sind beide Ebenen offenbar wie

überblendet. Für sie wirkt es so, als würden sie wirklich an

den Orten und unter den Menschen der niedersten Stufen

des irdischen Lebens weilen. Selbst wenn du feststellst, dass

du nur die sehr niederen irdischen Szenen im Hintergrund

sehen kannst - die höheren Szenen scheinen durch große

Schmierereien beschmutzt zu sein, gerade so als wäre es eine

zensierte Zeitungsseite zu Kriegszeiten. Für diese armen See,

len gibt es keine andere Erdenwelt, außer dieser Ansichten,

die mit ihren früheren Begierden übereinstimmen.

Doch obwohl sie scheinbar inmitten dieser alten vertrauten

und wesensverwandten niederen irdischen Umgebung leben,

erleiden diese Seelen tatsächlich das Schicksal des Tanta,

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lus. Denn während sie diese Schauplätze, und alles, was dort

geschieht, zwar deutlich sehen können, können sie selbst

jedoch nicht an den Feiern und Ausschweifungen teilhaben,

die sie so klar erkennen. Sie können diese nur sehen, wie

bei der Ruhephase können sie nur indirekt teilhaben. Das

macht diesen Ort zu einer echten Hölle für sie, weil sie stän,

dig durch den Anblick der Geschehnisse, an denen sie sich

nicht beteiligen können, gepeinigt und gequält werden. Sie

können einfach nur mit dem Auge teilhaben, was für sie wie

ein Dorn in ihrem Fleisch ist. Überall um sie herum sehen

sie andere ihrer Wesensart (im Fleische), wie sie im irdischen

Leben essen, trinken, spielen und sich mit allen möglichen

Arten von Ausschweifungen und Brutalität beschäftigen.

Aber obwohl sie sich in Gruppen darum scharen, können sie

sich (unter normalen Umständen) weder bemerkbar machen,

noch können sie bei dem mitmachen, was sie sehen. Das Feh,

len des physischen Körpers ist für sie unter diesen Umständen

tatsächlich die Hölle.

Die astrale Atmosphäre niederer Kneipen, Poolbars, Spiel,

hallen, Rennbahnen, Freudenhäuser, Rotlichtbezirke - und

deren schickeren Gegenstücken - sind voll von diese~ nie,

deren Astralformen der Seelen jenseits der astralen Grenze.

Gelegentlich sind sie sogar im Stande einen irdischen Kalle,

gen, der mit Alkohol abgefüllt oder durch Drogen benebelt

ist, dergestalt zu beeinflussen, dass dieser sich ihren Einflüs,

senphysisch öffnet. Falls sie ihn in dieser Weise beeinflussen,

bemühen sie sich ihn zu weiterer Herabsetzung und Verkam,

menheit zu treiben. Denn dadurch erlangen sie gewisser,

maßen eine reflexartige Befriedigung. Aber ich möchte bei

diesem Thema nicht verweilen - es ist zu abscheulich. In

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Einzelfällen entwickeln die Bewohner dieser niederen as.tra,

len Unterebene solch ein starkes Verlangen nach der fleisch,

liehen Wiedergeburt in ähnlichen Verhältnissen, dass die

arme Seele ungeduldig auf eine Reinkarnation auf einer ähn,

lieh niederen Ebene hin drängt. Aber mich freut betonen zu

können, wie die arme Seele dieser Erfahrung in anderen Fäl,

len so überdrüssig wird und sich davon so angewidert fühlt,

dass sie Abscheu und Ekel dem gegenüber entwickelt. Auf

diese Weise richtet sich ihr Verlangen in die entgegengesetzte

Richtung und gibt ihr die Chance, im Astralen dorthin auf,

zusteigen, wo ihre besseren Neigungen bestärkt werden, was

letztlich zu einer besseren Wiedergeburt führt.

Am Ende führt allerdings in nahezu allen Fällen das »Erle,

ben« zum >>Ausleben« und selbst die geringstentwickelste

Seele steigt mit der Zeit auf. Ein paar Seelen sinken aber auch

so tief, dass sie unfähig sind wieder aufzusteigen und sie das

endgültige Verhängnis (nicht Verdammnis) der Entwerdung

trifft. Aber selbst in diesen astralen Höllen werden die degra,

dierten Seelen nicht >>für ihre Sünden bestraft, sondern mit

ihnen«, wie es ein alter Autor einmal deutlich ausgedrückt

hat.

Aber dieser spezielle Bereich ist nicht der einzige auf die,

ser Unterebene des Astralen - es gibt viele Gegenstücke.

Ich kann mir nicht die Zeit nehmen, dir alle zu zeigen oder

alle im Detail zu beschreiben. Ich kann allerdings versuchen

eine ungefähre Vorstellung davon zu vermitteln, indem ich

dir sage, dass in der Nähe des Bereichs, den du gerade gese,

hen hast, noch ein anderer existiert, in dem die Akteure jene

geizigen, geldverliebten Seelen sind, die ihren besseren Cha,

rakter für das sprichwörtliche Linsengericht weltlicher Berei,

Page 52: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

cherung verkauft haben. Oie Strafe dieser Seelen- nicht für

sondern mit ihren Sünden - ähnelt jedoch der der niederen

Seelen in dem vorigen Bereich. Sie werden nicht von dem

Anblick selbst gequält, sondern leiden darunter, sich selbst

nicht am Geschehen beteiligen zu können. Das Ergebnis ist

praktisch dasselbe wie das im letzten Fall erwähnte- bei eini,

gen verstärken sich die Begierden und bei anderen entsteht

eine Abneigung, die Übelkeit erzeugt und die Betroffenen

nach Höherem suchen lässt. Es gibt Hunderte von ähnlichen

Regionen im niederen Astralen, auch wenn einige trotzdem

viel höher sind als jene, die wir gerade betrachtet haben. Alle

dienen als Purgatorium, Fegefeuer oder Ort der Läuterung,

an dem die niederen Begierden ausgebrannt werden. Nicht

mittels materieller Flammen, sondern durch das Feuer der

Begierde selbst, wie wir gesehen haben. Oie Idee des Weg,

brennens oder Läuterns der niederen Begierden lässt sich in

nahezu allen Religionen wiederfinden und hat seine Grund,

lage in den Gegebenheiten des Astralen.

Indem wir unsere Schwingungen verändern und zu den

höheren Unterebenen aufsteigen, werden wir Bereich für

Bereich schnell durchlaufen. Offensichtlich wunde'rst du

dich darüber, dass viele dieser Bereiche in Szene gesetzt zu

sein scheinen, als wären es große Theater. Erstaunt bemerkst

du die künstliche Beschaffenheit dieses astralen Schauplatzes

und wunderst dich, dass die Menschen in diesen Bereichen

die Szenerie als natürlich und real betrachten statt als Schein,

welt. Alles kommt dir sehr schemenhaft und unvollkommen

vor, aber ihnen sehr wirklich. Das Geheimnis ist, dass die

Szenerien die Schöpfungen der Bewusstseine derer sind, die

daran teilhaben, und derer, die ihnen auf dieser Ebene vor,

Page 53: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

ausgingen. Alles sind Scheinwelten - Illusionen - und den,

noch sehr wirklich für jene, die sich an diesen Schauplätzen

beteiligen. Aber es ist nicht Absicht dieses kleinen Buches,

die Chemie des Astralen zu beschreiben. Oder zu erklären,

wie es für das Bewusstsein möglich ist, solch eine Kulisse aus

der Astralsubstanz aufzubauen. Für den erfahrenen Okkultis,

ten, der die okkulte Chemie eingehend studiert hat, ist diese

Angelegenheit einerseits ebenso einfach wie die Formgestal,

tung von Eis aus Wasser, was wiederum mal Dampf war, und

andererseits ebenso großartig. Der Astralreisende wird immer

die Wunder dieser Ebene bestätigen, die Landschaften, in

denen alles auf diese Weise erbaut wurde, auch wenn er mög,

lieherweise nicht im Stande ist, die Chemie der Gestaltwer,

dung zu erklären.

Daher begegnen wir auf den verschiedenen höheren Ebe,

nen des Astralen - einschließlich einiger der niederen Ebe,

nen - wunderschönen Bergen und Tälern, Flüssen und Seen,

Städten, Dörfern und Ländereien. Genau genommen begeg,

nen einem alle Arten von Landschaften, die einem auch aus

dem irdischen Leben bekannt sind. Wir sehen alle mögliche

Gebäude und alle Sorten von Haushaltsgeräten, Werkzeugen,

Möbeln und vieles mehr. Alles ist aus Astralsubstanz aufge,

baut, durch die Vorstellungskraft der Bewohner dieser Ebe,

nen. Auf den Besucher wirkt alles äußerst unwirklich - man

kann sogar durch alles hindurchsehen und alle Seiten gleich,

zeitig sehen, wie bei einem durchsichtigen Kristall. Aber für

die Bewohner des Astralen scheint alles genauso fest und real

zu sein wie für uns die jeweiligen materiellen Gegenstücke.

Kein Bewohner hegt auch nur den geringsten Zweifel an ihrer

Solidität. Und natürlich wirst du fragen, was der Zweck dieser

Page 54: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

theaterhaften Scheinwelt des Astralen ist. Du wirst es sofort

verstehen, wenn ich dir den Schlüssel gebe, der die geheimen

Türen des Astrallebens, und seiner Bedeutung, öffnet.

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KAPITEL 8 LEBEN UND TÄTIGKEITEN IM ASTRALEN

W as ich gerade hinsichtlich der Beschaffenheit der

astralen Landschaft gesagt habe, darf nicht als Hin~

weis darauf verstanden werden, das Astrale selbst wäre in

irgendeiner Weise bloß eingebildet oder nicht real. Genauso

wenig ist die Substanz, aus der die Landschaft zusammenge~

setzt ist, weniger real als die Substanz, aus der die materielle

Welt zusammengesetzt ist. Auf der materiellen Ebene mani~

festiert sich Substanz als Materie, während sie sich auf der

Astralebene als eine feinere Art von »Stoff« oder Material

manifestiert. Nochmals: Auf der materiellen Ebene wird das

Material oder die Materie durch die physikalischen Kräfte der

Natur geformt oder- möglicherweise- durch das Bewusstsein

des Menschen, der das ursprüngliche Material gebraucht, um

»künstliche« Strukturen oder Formen zu erbauen. Im Astra~

len wird das astrale Material hingegen nicht durch physika~ 1 ische Kräfte in Form gebracht, sondern wird nur von den

Gedanken und der Vorstellungskraft derjenigen geformt und

gestaltet, die diese Ebene bewohnen. Aber diese Gebilde, For~

men und Strukturen des astralen Materials existieren nicht

nur allein im Bewusstsein der astralen Bewohner. Sie besit~

zen eine eigene unabhängige Existenz, die sich aus astralem

Material zusammensetzt. Obwohl sie unmittelbar durch die

Gedankenkraft der Astralbewohner gebildet, geformt und

aufgebaut werden, statt durch die physischen Kräfte der

Page 56: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Natur. Oie astralen Landschaften und vieles mehr überleben

den Weggang des Bewusstseins, das sie aufgebaut hat, und

lösen sich erst nach dem Vergehen einer beachtlichen Zeit

auf, wie es auch auf der irdischen Ebene mit den materiellen

Dingen der Fall ist. Was die Vorstellungskraft des Menschen

angeht - lass dich in diesem Punkt nicht einen Augenblick

lang täuschen - so ist diese eine der wirkungsvollsten Kräfte

in der Natur und wirkt sich selbst auf der materiellen Ebene

stark aus. Auch wenn die Kräfte der Natur vielleichter mit~

tels der Sinne erkannt werden können. Für die Bewohner des

Astralen sind ihre Landschaften, Gebäude und alles andere

ebenso fest und solide wie es jene der materiellen Ebene für

deren Bewohner sind.

Während wir die verschiedenen Unterebenen im Astra~

len und deren Unterbereiche durchqueren, bemerkst du eine

große Vielfalt an verschiedenen Orten und große Unter~

schiede im Charakter und bei den Beschäftigungen derer

Bewohner. Aber dir fällt auch eine allgemeine Eigenschaft

auf, die alle Unterschiede gemeinsam haben. Nämlich die

Tatsache, dass all diese Personen (die Astralbewohner)

offenbar von großer Ernsthaftigkeit erfüllt sind und ein Maß

an Konzentration zeigen, das ihnen den Anschein gibt in

Gedanken versunken zu sein. Oftmals sogar in solch einem

Ausmaße, dass sie sich unserer Gegenwart mitten unter ihnen

überhaupt nicht bewusst werden, sofern wir sie nicht direkt

ansprechen. Schon wieder scheint jeder sehr beschäftigt zu

sein, selbst wenn ihre Tätigkeit nur sportlicher oder spieleri~

scher Natur ist.

Der Schlüssel zum Verständnis dieser Beschäftigungen und

Tätigkeiten der Bewohner des Astralen ist in dem Prinzip

Page 57: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

zu finden, dass das Leben der Seele in den vergleichsweise

höheren Astralbereichen im Ausarbeiten geistiger Wünsche

und Neigungen, Geschmäcker, Vorlieben und Sehnsüchte

besteht, welche sie im Erdenleben nicht vollständig verwirk,

liehen konnten. Ich meine nicht die niederen Sinnesbegier,

den oder rein animalisches Verlangen, sondern vielmehr

»Ambitionen« und ähnliches Begehren mit starker Tendenz.

Viele dieser Sehnsüchte können sehr achtbar und lobenswert

sein - zumindest mehr als andere - aber sie betreffen alle

physische Manifestationen und haben wenig mit der spiri,

tuellen Entfaltung und Weiterentwicklung im engeren Sinne

zu tun. Die höheren Ebenen sind diejenigen, in denen die

spirituellen Kräfte knospen, erblühen und Früchte tragen.

Das Astrale ist selbst auf seinen höchsten Ebenen stets der

Ort des Auslebens und des Ausarbeitens irdisch,geistiger und

ähnlicher Sehnsüchte und Wünsche.

Je höher die Ebene der Astralwelt, desto weniger treten

alte irdische Szenerien in Erscheinung - selbst in Gestalt

eines trüben Hintergrundbildes, wie wir sie auf unserer Reise

bereits sahen. In dem Maße, wie wir weiter aufsteigen, ver,

blassen auch die irdischen Szenen immer mehr. Und ~o wir

uns jetzt gerade befinden, auf der vierten Unterebene, sind sie

praktisch kaum noch erkennbar. Diese spezielle Unterebene

ist zwar nicht besonders erbauend, aber trotzdem für Schüler

sehr interessant. Wie wir so von einem Bereich in den nächs,

ten überwechseln, entdecken wir die >>ewigen Jagdgründe« der

Indianer, dicht besiedelt mit diesen alten Ureinwohnern, die

dort bereits seit einer ziemlich langen Zeit leben. Diese sind

sehr damit beschäftigt ihre astralen Büffel und andere Beute,

tiere zu jagen (wobei alle Tiere durch ihre Vorstellungskraft

Page 58: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

aus der Astralsubstanz erschaffen wurden und selbst nicht

als lebendige, fühlende Lebewesen existieren). Etwas später

erleben wir ähnliche Arten von >>Geisterreichen« anderer

Naturvölker. In einigen von ihnen kämpfen die entkörperten

Krieger, bezwingen große Heerscharen von künstlichen Fein,

den und veranstalten dann große Siegesfeiern entsprechend

ihrer alten Gebräuche. Walhalla liegt dort, genauso wie die

anderen imaginären Paradiese der alten Menschheitskultu,

ren. Aber ihre Bewohner schwinden in großer Zahl dahin,

da sie sich schließlich in der Strömung verfangen, die sie in

Richtung der nächsten Reinkarnation trägt. Aber beachte

dies: Obwohl in diesen Bereichen keinen erhebenden Tätig,

keiten nachgegangen wird, gibt es dort allerdings auch nichts

Erniedrigendes oder Herabsetzendes - vom streng spirituellen

Standpunkt aus betrachtet. Dennoch tritt dort immer wieder

ein Ausleben und Abnützen der jeweiligen alten Wünsche in

Erscheinung, um Platz für höhere zu schaffen. Alles dient der

spirituellen Evolution.

Schnell erhöhen wir nun unsere Schwingungen und las,

sen viele ähnliche Bereiche an uns vorbeiziehen, bis wir uns

auf einer deutlich höheren Ebene befinden. Hier sehen wir

Menschen, die sich mit etwas beschäftigen, was im Erden,

leben als »sinnvolle Arbeit« bezeichnet werden würde. Aber

sie üben diese nicht als bezahlte Beschäftigung aus, sondern

eher als freudige Freizeitbeschäftigung. Wenn du alles genau

beobachtest, dann wirst du erkennen, dass die Arbeit immer

schöpferischer und konstruktiver Natur ist. Oie Frauen und

Männer perfektionieren das, was sie während ihres Erdenle,

bens besonders interessiert hat. Sie verbessern sich in ihrer

Tätigkeit und sind voller Freude am kreativen Schaffen. Sie

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erinnern einen stark an das, was Kipling über den zukünfti,

gen Zustand sagt: »( ... ) niemand wird des Geldes wegen arbei,

ten und niemand wird des Ruhmes wegen arbeiten, aber jeder

der Freude an der Arbeit wegen.« In einigen dieser Unter,

hereiche sehen wir die Künstler arbeiten, wobei sie wun,

dervolle Kunstwerke produzieren. Es gibt auch Musiker, die

großartige Kompositionen erschaffen, von denen sie während

ihres Erdenlebens vergeblich geträumt haben. Der Architekt

erbaut großartige Bauwerke, der Erfinder erfindet großartige

Dinge. Und alle sind von Freude an der Arbeit und Verzü,

ckung an der kreativen Vorstellungskraft erfüllt.

Aber mach nicht den Fehler, dies alles nur als Spiel zu ver,

stehen, oder als eine Art von Belohnung für wohlgetane

Arbeit auf Erden. Obschon natürlich beide Elemente eben,

falls eine gewisse Rolle in der allgemeinen Wirkungsweise des

entsprechenden Gesetzes spielen. Das Wesentliche, was man

sich in diesem Zusammenhang merken sollte, ist, dass bei all

diesen Tätigkeiten im Astralen tatsächlich eine mentale Wei,

terentwicklung stattfindet.

Darüber hinaus wird auf genau diesen Astralebenen in

vielen Fällen die Grundlage gelegt, auf der später ~uf der

materiellen Ebene wirklich große erfinderische und kreative

Werke entstehen werden. In zukünftigen Inkarnationen,

wenn diese Seelen die Tätigkeit ausüben werden, mit denen

sie sich jetzt auf dieser Ebene beschäftigen. Das Astrale ist die

große Modellbauabteilung der Welt. Ihre Vorlagen, Muster

und Vorbilder werden materiell nachgebaut, wenn die Seele

wieder die irdischen Bereiche besucht. Viele Kunstwerke,

Musikkompositionen, literarische Meisterwerke oder große

Erfindungen waren lediglich Reproduktionen einer astralen

Page 60: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Vorlage. Das wird helfen, das Gefühl zu erklären, welches v.ie,

len großen Menschen, die kreative, schöpferische oder intel,

lektuelle Tätigkeiten ausüben, wohlbekannt ist. Das seltsame

Gefühl, dass ihr Werk nur die Vollendung von etwas ist, an

dem sie schon früher gearbeitet haben, eine Wiederentde,

ckung sozusagen.

Nochmals: Bei diesem Arbeitsspiel des Astralen ist die

Seele immer damit beschäftigt, alte Ideen, Sehnsüchte und

Ähnliches aufzuzehren, um sie schließlich abzulegen. Auf

diese Art und Weise werden echte Fortschritte gemacht,

weil im Grunde genommen selbst das Erdenleben größten,

teils als eine Sache des >>Erlebens und Auslebens« verstan,

den werden kann. Als ein immer höheres Aufsteigen nach

der Korrektur jedes Irrtums und Misserfolgs. Bei der Arbeit

im Astralen werden viele alte Ideen ausgearbeitet und ver,

worfen, viele alte Sehnsüchte verwirklicht und dann hinter

sich zurückgelassen. Es gibt ein gewisses »Verbrennen und

Ausbrennen« alten geistigen Materials und ein Platzmachen

für neues und besseres Material im neuen Erdenleben. Häu,

fig wird im Astralen auf diese Art und Weise so viel in Rich,

tung Fortschritt und Entwicklung vollbracht, wie es sonst nur

in etlichen Erdenleben möglich wäre. Das Leben im Astra,

len ist sehr ernsthaft und intensiv- die Schwingungen sind

viel höher als auf der materiellen Ebene. Wenn wir dieses

Prinzip vor Augen haben, bekommen die astralen Bereiche,

die wir gerade erleben, eine ganz neue, große Bedeutung. Du

erkennst in ihnen sehr wichtige Klassenzimmer in der gro,

ßen Schule des Lebens. Oie Arbeit, die dort geleistet wird,

kann nirgendwo anders vollbracht werden. Alles hat sei,

nen Sinn. Es gibt keine verschwendete Anstrengung oder

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nutzlose Tätigkeit im Universum, gleichgültig was ein unbe,

dachter Beobachter im Gegenteil dazu behaupten mag. Das

Astrale ist kein Scherz des Universums - es ist eine seiner

größten, wahren Werkstätten und Laboratorien der Seele. Es

hat seinen eindeutigen Platz im Werk der spirituellen Entfal,

tung und Weiterentwicklung.

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KAPITEL 9 HÖHERE EBENEN UND

DARÜBER HINAUS

N achdem wir unsere Schwingungen ein wenig erhöht

haben, gelangen wir jetzt auf die große zweite Unter,

ebene des Astralen, mit seinen sieben Unterbereichen und

seinen vielen kleineren Gegenden und Regionen. Aber bevor

ich dir überhaupt davon erzähle, wirst du bereits die religiöse

Stimmung fühlen, welche diese Region erfüllt. Denn dies ist

die Ebene, auf der die religiösen Sehnsüchte und Gefühle

ihre volle Ausdruckskraft finden. Auf dieser Unterebene

befinden sich viele Seelen, die auf den anderen Unterebe,

nen des Astralen ihre Arbeit für eine geraume Zeit verrichtet

haben und dann in diese Bereiche übergehen, um diesen Teil

ihres Wesens zu verwirklichen.

Aber ich möchte deine Aufmerksamkeit noch auf die

okkulte Unterscheidung zwischen >>Spiritualität« und.» Reli,

gion« richten. Spiritualität ist das Erkennen des göttlichen

Funken innerhalb der Seele und die Entfaltung dessen zur

Bewusstheit. Religion indes besteht im esoterischen Sinne

in der Befolgung bestimmter Arten von Gottesdiensten,

Ritualen, Zeremonien und Ähnlichem, dem Festhalten an

bestimmten Theologien und der Manifestation der sage,

nannten religiösen Gefühle. Der religiöse Instinkt ist tief im

Herzen des Menschen verankert und könnte als Sprungbrett

zur wahren Spiritualität bezeichnet werden, aber er ist nicht

die Spiritualität selbst. In ihren höheren Formen ist Religio,

Page 63: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

sität eine wundervolle Sache, aber in ihren niederen Formen

führt sie zu Engstirnigkeit und Fanatismus. Trotzdem ist sie

ein notwendiger Schritt auf dem Pfad und jeder muss ihn

vollziehen, um das Höherliegende zu erreichen.

Diese zweite Unterebene des Astralen wird von einer Viel,

zahl an Seelen bewohnt, von denen sich jede bemüht, ihre

ganz eigenen, speziellen Glaubensvorstellungen zu verwirk,

liehen und auszudrücken. Man könnte sagen, diese Unter,

ebene enthältalldie Himmel, die jemals in den Theologien

erträumt, in deren Kirchen gelehrt und von den jeweiligen

Anhängern als wahrhaftig betrachtet wurden. Jede der gro,

ßen Religionen besitzt seine ganz eigene, besondere Region,

in der sich ihre Schüler versammeln, beten und erfreuen. In

jeder Region findet die religiöse Seele »genau das, was sie

erwartet hat« vor und erlebt das, was sie »am anderen Ufer«

zu finden erhoffte. Einige Seelen verbleiben zufrieden in

ihrem jeweiligen Bereich, während andere ihre wachsende

Unzufriedenheit in Richtung einer anderen Unterebene oder

Gruppe drängt, die ihrer neu erwachten Vorstellung von

Wahrheit näher kommt.

Wenn wir diese Regionen schnell durchqueren, wirst du

erkennen, wie jede ihre eigene, spezielle Umgebung besitzt,

die exakt mit den Glaubensvorstellungen der Seelen überein,

stimmen, die dort wohnen. Einige haben das Aussehen eines

schlichten, altmodischen Gemeinschaftshauses mit riesigen

Ausmaßen. Andere gleichen einer gigantischen Kathedrale,

die mit prachtvollen Dekorationen und Requisiten ausgestat,

tet ist und in denen herrliche Litaneien und andere Arten

ritualisierter Gebete widerhallen. Jede besitzt entsprechend

der Statuten ihre eigenen amtierenden Priester oder Predi,

Page 64: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

ger. Auf einen Blick siehst du, dass Umgebung, Landschaft,

Gebäude, Dekoration und vieles andere mit Hilfe der Vor,

Stellungskraft der Bewusstseine derer aus der Astralsubstanz

aufgebaut wurden, die sich an jedem dieser Orte versammeln.

All diese verschiedenen Bühnenbilder und Requisiten haben

sich gänzlich verwirklicht (das sage ich mit aller Ernsthaftig,

keit, ohne es respektlos veralbern zu wollen). Du kannst in

einigen Fällen sogar die goldenen Kronen, Harfen und star,

ren Heiligenscheine sehen und den Klang des »ewiglichen

Lobgesangs« hören. Bedauerlicherweise muss ich deine Auf,

merksamkeit aber auch auf die Bereiche einiger niederer Reli,

gionsformen ziehen, in denen als Hintergrundbild eine bren,

nende Hölle zu sehen ist. Voller Zufriedenheit starren deren

Anhänger auf diese Kulisse, weil sie sich selbst durch den

Anblick der gepeinigten Seelen in der Hölle umso stärker an

ihrem Himmel erfreuen können. Es ist mir allerdings eine

Freude sagen zu können, dass diese gepeinigten Seelen und

deren Hölle lediglich fiktive Erscheinungen· sind, die durch

das Vorstellungsvermögen aus der Astralsubstanz erschaf,

fen wurden - ein reines Bühnenbild also. Dennoch besitzt

Dantes Inferno seine entsprechenden Gegenstücke ~uf der

Astralebene.

Ich bitte dich besonders auf die extrem grausige Szene

direkt vor uns zu achten. Ein großes, streng möbliertes

Gebäude wird gezeigt, in dem eine religiöse Gemeinschaft

sitzt, deren Gesichter sehr streng, unnachgiebig und herzlos

dreinschauen. Sie starren auf die Öffnung eines rauchen,

den, bodenlosen Abgrunds, aus dem eine Art große endlose

Kette aufsteigt. Jedes der Kettenglieder besitzt einen großen

scharfen Haken, an dem eine verurteilte Seele aufgespießt ist.

Page 65: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Diese Seelen sollen einmal in tausend Jahren zur Öffnung

dieses Abgrunds aufsteigen, wobei jede dann traurig rufend zu

hören ist: ))Wie lange - wie lange ?« Auf diese gequälte Frage

hört man eine tiefe harte Stimme antworten: ))Für immer!

Für immer!« Glücklicherweise kann ich dir mitteilen, dass

diese Glaubensgemeinschaft am Aussterben ist, weil sich

viele ihrer Mitglieder zu höheren Vorstellungen weiterentwi,

ekelt haben und praktisch keine neuen Anwärter mehr von

der irdischen Ebene nachkommen, mit denen sich die leeren

Reihen wieder auffüllen ließen. Mit der Zeit wird diese Glau,

bensgemeinschaft vollständig verschwunden sein. Und dieses

schauderhafte Bühnenbild mitsamt seinen Requisiten wird

sich nach und nach in Astralstaub auflösen und schließlich

überhaupt nicht mehr zu sehen sein.

Alle Religionsformen - hochentwickelte und geringent,

wickelte, östliche und westliche, antike und moderne - sind

auf dieser Ebene vertreten. Jede hat ihren eigenen Bereich.

Einem Studenten der vergleichenden Religionswissenschaft

würde das Herz aufgehen, wenn er diese Gebiete bereisen

würde. Es gibt einige wunderschöne, inspirierende Orte und

Bereiche auf dieser Ebene, die voller hochentwickelter See,

len und wundervoller Charaktere sind. Aber leider gibt es

auch einige abscheuliche Gegenden. Es ist sehr beeindru,

ckend, wenn man durch die Betrachtung dieser Schauplätze

erkennt, wie viele verschiedene Religionen und Theologien

der Mensch während seiner Evolution entwickelt hat. Jede

Art von Gottheit besitzt seine eigene Region mit den ent,

sprechenden Verehrern. Es ist auch interessant die Gegen,

den zu besuchen, die einst von den Anhängern der aller,

ältesten Religionen bewohnt wurden. Meist verweilen nur

Page 66: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

noch eine Handvoll Anhänger auf dieser Ebene, während in

einigen Fällen die Anhänger mittlerweile sogar vollständig

verschwunden sind und die Astrallandschaften der jeweiligen

Region, mit all ihren Tempeln und Schreinen, dahinbröckeln

und entschwinden. So wie deren alte Tempel auch auf der

materiellen Ebene vergehen.

Auf den höchsten Unterebenen des Astralen finden wir

viele Regionen, die von Philosophen, Wissenschaftlern,

Metaphysikern und höheren Theologen der Menschheit

bewohnt werden. Jene die ihre intellektuellen Fähigkeiten

dazu verwendet haben, die Rätsel des Universums zu lösen

und hinter Schleier zu schauen - allein durch den Gebrauch

ihres Intellekts. Hier können hochentwickelte und weniger

weit entwickelte Seelen angetroffen werden. Es gibt so viele

philosophische und metaphysische Schulen hier wie es viele

verschiedene Religionen auf der Ebene darunter gab. Einige

sind mitleiderregend einfach, konfus und kindisch in ihren

Vorstellungen - andere sind so weit fortgeschritten, dass sie

wie Halbgötter des Intellekts erscheinen. Aber selbst dies ist

keine wahre ))Spiritualität«, genauso wenig wie es die religiö,

sen Formalismen und Dogmen der Ebene darunter ~aren. Dennoch hat alles hat seinen Platz und alles entwickelt sich

weiter und entfaltet sich. Interessanterweise kann man auf

dieser Ebene, und der Ebene darunter, Gruppen der entkör,

perten Seelen anfinden, die fest darauf bestehen, dass es für

die Seele ))kein Danach« gibt. Diese verblendeten Seelen glau,

ben, sie befänden sich noch immer auf der materiellen Ebene,

statt auf einer Ebene des reinen Anscheins. Sie haben sich ein

ziemlich gutes Abbild der irdischen Verhältnisse aufgebaut,

um sich in dieser Überzeugung zu stützen. Sie spötteln und

Page 67: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

verlachen das Leben außerhalb des physischen Körpers. bei

all ihren Gesprächen und schlagen mit ihren astralen Fäus,

ten auf ihre astralen Tische, um zu zeigen, wie fest alle realen

Dinge sind. Denn sie glauben nur an das, was »fest« und ))real«

ist. Das ist in der Tat die wahre Ironie des astralen Lebens.

Beim Durchqueren dieser Landschaften hattest du einige

prächtige Erscheinungen dieser Regionen bemerkt und ich

versprach dir etwas über ihren Charakter zu erzählen. Das

waren jene hochentwickelten Wesen, die einst Menschen wie

wir waren, und freiwillig aus den höheren Sphären zurückge,

kehrt sind. Sie verbinden das aus Religion und Philosophie,

was am besten in Richtung der Wahrheit zeigt, und schulen

und unterrichten darin jene Seelen, die ein Stadium erreicht

haben, in dem das Verständnis für diese Dinge möglich wird.

Es ist tatsächlich wahr - im Astralen wie auch auf der irdi,

sehen Ebene - wenn es heißt: ))Wenn der Schüler bereit ist,

erscheint der Lehrer.« Ja, im Astralen gibt es viele, sehr viele

dieser ))älteren Brüder« der Menschheit, die fleißig und ernst,

haft an der Erhebung derer arbeiten, die sich auf dem Pfad

abmühen. Und an dieser Stelle sollte ich vielleicht erwäh,

nen, dass ein Verständnis um die Beschaffenheit der vielen

verschiedenen Astralregionen und deren Schauplätzen mit

zum Verständnis der Mitteilungen ))von der anderen Seite«

beitragen wird. Denn das, was die entkörperten Seelen bei

spiritistischen Seancen und Ähnlichem üblicherweise mit,

teilen, ist schließlich dermaßen voller Ungereimtheiten und

Widersprüche, dass keine zwei Botschaften zusammen zu pas,

sen scheinen.

Das Geheimnis besteht darin, dass jede Seele die Wahr,

heit erzählt, die sie selbst im Astralen sieht. Ohne die Hin,

Page 68: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

tergründe dessen zu begreifen, was sie jeweils sieht, oder sich

bewusst zu sein, dass es lediglich ein Aspekt unter Millionen

anderer ist. Vergleiche die verschiedenen, gerade erwähnten

»Himmel« miteinander und du erkennst, wie unterschiedlich

die Beschreibungen ausfallen müssten, die von den jeweiligen

Bewohnern übermittelt würden. Wenn die Zusammenhänge

der astralen Erscheinungen aber erst einmal verstanden wur,

den, dann löst sich dieses Problem. Denn dann kann jede

Mitteilung als Versuch verstanden werden, das astrale Bild zu

beschreiben, auf das die entkörperte Seele geblickt hat und

von dem sie annimmt, es wäre wahr und real.

Ich wünschte, ich könnte dir an dieser Stelle ein wenig

über die Ebenen erzählen, die sich über dem Astralen hefi.n,

den. Aber diese Ebenen übersteigen jede mögliche Beschrei,

bung. Es reicht hier vielleicht aber aus zu sagen, dass jede

Seele im Astralen- selbst die geringstentwickelsten -letzten

Endes in einen Astralschlaf versinken, wenn sie ihre Arbeit

auf dieser Ebene vollbracht haben. Bevor sie jedoch zur Wie,

dergeburt übergeht, erwacht sie zeitweilig in einem der Unter,

bereiche der nächsthöheren Ebene über dem Astralen. Sie

erwacht und verweilt auf dieser Ebene und in dem pas~enden Unterbereich, mal nur einen einzigen Augenblick und mal

sogar für viele Jahrhunderte, was jeweils von dem Grad ihrer

spirituellen Entfaltung abhängt. Während dieses Aufent,

haltsauf diesen höheren Ebenen bespricht sich die Seele mit

ihrem höheren Selbst -dem göttlichen Fragment der Seele­

und wird von diesem gestärkt und belebt. In dieser Zeit der

Gemeinschaft wird viel innerer Unrat ausgebrannt und zu

Nichts aufgelöst. Der höhere Wesensteil der Seele wird auf

diese Weise genährt und bestärkt.

Page 69: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Diese höheren Seinsebenen stellen die wahre »himmlische

Welt« der Seele dar. Je höher entwickelt die Seele ist, desto

länger verweilt sie zwischen ihren Inkarnationen auf diesen

Ebenen. Genau wie das Bewusstsein entwickelt und befähigt

wird seine Sehnsüchte und Ambitionen im Astralen auszu,

drücken, so werden auch die höheren Seelenbestandteile auf

diesen höheren Ebenen gestärkt und entwickelt. Das Glück,

die Freude und die spirituelle Seligkeit auf diesen höheren

Ebenen liegen jenseits gewöhnlicher Worte. Es ist so wun,

dervoll, dass selbst lange nachdem die Seele auf der Erde

wiedergeboren wurde, immer noch Erinnerungen an diese

Erlebnisse auf jenen höheren Ebenen in ihr aufsteigen. Daher

sehnt sich die Seele danach auf diese Ebenen zurückzukeh,

ren. So wie sich die Taube nach ihrer weit entfernt liegen,

den Heimat zurücksehnt, während sie ihre müden Flügel zum

Weiterfliegen drängt.

Einmal gehört kann der harmonische Klang der Himmels,

Welt niemals wieder vergessen werden. Oie Erinnerung daran

bleibt bestehen und bestärkt uns in den Momenten der Prü,

fung und des Kummers. Das sind die wahren »Himmels,Wel,

ten« der esoterischen Lehre - etwas ganz Anderes als selbst

die höchsten Astralebenen.

Oie Berichte der Mystiker basieren auf Erfahrungen auf

diesen Ebenen, nicht auf Erfahrungen im Astralen. Deine

Seele hat dich hinsichtlich der tatsächlichen Existenz dieser

wunderschönen Regionen und Gefilde richtig informiert­

sie hat dich nicht getäuscht. Deshalb halte stets fest an dem

Ideal und der Vision - folge dem Lichtschein, folge dem

Lichtschein !

Page 70: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

KAPITEL 10 DAS ASTRALLICHT

E s sollte jedoch keinen Augenblick angenommen werden,

dass das Astrale einfach nur eine Ebene der Natur ist, die

als Ort des zeitweiligen Verweilens und der Weiterentwick,

lung von Seelen erschaffen wurde, die den physischen Körper

verlassen haben. Das Astrale ist keineswegs nur eine Zone

des reinen Zwischenhalts zwischen den Reinkarnationen. So

wichtig die Astralebenen für den Fortschritt der entkörper,

ten Seelen auch sind, sie bilden nur einen Teilbereich der

Aktivitäten dieser großen Ebene der Natur. Allerdings würde

es noch genug andere seltsame und wundervolle Phänomene

auf dieser Ebene geben, selbst wenn die entkörperten Seelen

aus dem Astralen entfernt werden würden. Auch dann würde

es immer noch genügend andere wundervolle Bewohner auf

einigen der Unterebenen geben, um diese Orte und Regionen

zu etwas zu machen, das für die Okkultisten schon immer von

Interesse war. Bevor wir unsere Astralreise beenden und wie,

der ins Erdenleben zurückkehren, lass uns noch einen flüch,

tigen Blick auf diese wundervollen Teilbereiche des astralen

Lebens und astraler Erscheinungen werfen.

Das Astrallicht. Nachdem wir unsere Schwingungen ver,

ändert haben, finden wir uns in einer seltsamen Region wie,

der, deren Natur wir zunächst nicht erkennen können. Wir

warten kurz, bis sich unsere Astralsicht auf die besonderen

Schwingungen dieser Region einjustiert hat. Dann stellst du

Page 71: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

fest, wie dir nach und nach etwas bewusst wird, was man ;1ls

eine gigantische Bildgalerie bezeichnen könnte. Diese breitet

sich in alle Richtungen aus und besitzt offenbar eine direkte

Beziehung zu jedem Platz auf der Oberfläche der Erde.

Zunächst fällt es dir sicher schwer die Bedeutung dieser gro,

ßen Anordnung von Bildern zu enträtseln. Oie Schwierigkeit

besteht nämlich darin, dass sie nicht eines nach dem ande,

ren in einer Reihe auf einer ebenen Fläche angeordnet sind.

Sie sind vielmehr eines nach dem anderen in einer Reihe

angeordnet, deren Sortierung sich in alle drei Dimensionen­

Länge, Breite und Tiefe - erstreckt. Es handelt sich eigent-­

lich sogar um eine Ordnung der vierten Dimension, welche

nicht mit den Begriffen der gewöhnlichen Raumdimensio,

nen beschreibbar ist. Bei genauerer Betrachtung der Bilder

entdeckst du, dass sie sehr winzig sind - genau genommen

von mikroskopischer Größe - und des speziellen Vergröße,

rungsglases der Astralsicht bedürfen, um überhaupt eine Dar,

Stellungsgröße zu erreichen, bei der sie mit dem optischen

Sehvermögen erkennbar sind. Wenn sie entsprechend ent,

wickelt ist, dann vermag die Astralsicht jedes Objekt- sei es

materiell oder astral- auf ein gewaltiges Ausmaß zu vergrö,

ßern. So kann ein ausgebildeter Okkultist auf Grund dieser

besonderen Eigenart der Astralsicht beispielsweise sogar die

wirbelnden Atome und Teilchen der Materie wahrnehmen.

Desgleichen ist er im Stande viele feine Lichtschwingungen

wahrzunehmen, die für das normale Sehvermögen unsichtbar

sind. Genau genommen kann das sonderbare Astrallicht, das

diese Region durchdringt, gerade dank dieser Eigenheit der

Astralsicht, diese feinen Schwingungen zu empfangen und zu

erkennen, überhaupt wahrgenommen werden.

Page 72: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Wenn du diese Vergrößerungsfähigkeit entwickelst, dann

wirst du alle kleinen Details des großen Weltbilds weit aus,

gebreitet im Astrallicht vor dir liegen sehen. Eine wirklich

vollständige Ansicht eines bestimmten Ortes auf der Erde,

zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der Erdgeschichte.

Oie Bilder erinnern ein wenig an die kleinen Bilder inner,

halb einer Serie von sich jeweils verändernden Bildern: dem

Einzelbild auf einer Filmrolle. Jedes Bild ist ein Standbild und

ohne Bewegung, aber trotzdem können wir uns entlang der

vierten Dimension fortbewegen und auf diese Weise ein sich

bewegendes Bild erhalten. Von jedem Ort der Welt und aus

jeder möglichen Zeit. Oder wir kombinieren nach demselben

Prinzip die verschiedenen Ansichten zu einem größeren, sich

bewegenden Bild. Lass uns das in der Praxis ausprobieren.

Schließe deine Augen für einen Augenblick, während wir

(sozusagen) in der Zeit zurückreisen und dabei eine lange

Reihe dieser astralen Aufzeichnungen an uns vorbeiziehen

lassen. Denn diese reichen bis zum Beginn der Erdgeschichte

zurück. Nun öffne deine Augen! Wenn du dich umschaust,

erkennst du die bildliehe Darstellung fremdartiger Schau,

plätze, in denen Menschen zugegen sind, die eigentü~liche Gewänder tragen. Aber bisher ist es nur ein Standbild, in

dem sich nichts bewegt.

Nun wollen wir uns in der Zeit vorwärts bewegen, und zwar

wesentlich schneller als wie die astralen Ansichten erfasst

wurden. Du siehst den großen Bewegungsablauf des Lebens

an einem bestimmten Ort zu einem weit entfernt zurück,

liegenden Zeitpunkt vor dir vorbeifliegen. Von der Geburt

an bis zu ihrem Tode beobachtest du das Leben dieser selt,

samen Menschen. Alles in einem Zeitraum von nur wenigen

Page 73: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Augenblicken. Große Schlachten werden geschlagen und

Städte entstehen vor deinen Augen - alles wie bei einem gro,

ßen Film, der mit enormer Geschwindigkeit abgespielt wird.

Jetzt halten wir den Film an und lassen ihn zeitlich rückwärts

ablaufen, während wir immer noch genau hinschauen. Das

ergibt tatsächlich einen ähnlich merkwürdigen Anblick, wie

wenn man einen Film zurückspult. Du siehst, wie sich alles

rückwärts bewegt. Städte zerfallen zu Nichts, Menschen erhe,

ben sich aus ihren Gräbern und werden mit jeder Sekunde

immer jünger, bis sie schließlich als Babys geboren werden.

Alles läuft zeitlich rückwärts ab, statt vorwärts.

Auf diese Weise kannst du Zeuge eines jeden großen histo,

rischen Ereignisses werden, oder dem Werdegang jedes gro,

ßen Menschen von der Geburt bis zu seinem Tode verfolgen­

oder rückwärts. Du wirst ferner bemerkt haben, dass alles

halbtransparent ist und du daher genauso gut sehen kannst,

was innerhalb der Gebäude geschieht, wie das, was außerhalb

davon geschieht. Nichts entgeht den Astrallicht,Aufzeich,

nungen. Nichts kann vor ihnen verborgen werden.

Du hast das große Weltbild in den Aufzeichnungen des

Astrallichts betrachtet - die große Akasha Chronik, wie die

Hindus sagen. In dieser Chronik sind die Bilder-ausnahms,

los - jedes einzelnen Ereignisses zu finden, dass jemals in der

Erdgeschichte geschehen ist. Exakt so aufgezeichnet, wie es

tatsächlich geschehen ist. Außerdem ist jedes Bild von ext,

rem hoher Auflösung, wodurch selbst die kleinsten Details

deutlich erkennbar sind.

Mittels einer Reise - in der vierten Dimension - in eine

bestimmte Zeit, kannst du an diesem Zeitpunkt beginnen

und die bewegten Bilder der Geschichte jeden Ortes auf der

Page 74: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Erde von diesem Zeitpunkt an bis zum heutigen Tage betrach,

ten. Oder du drehst die Bildabfolge um und reist rückwärts,

wie wir es gerade getan haben. Du kannst im Astralen auch

durch die räumlichen Dimensionen reisen und so sehen, was

überall auf der Welt zeitgleich geschieht. Zu jedem beliebigen

Zeitpunkt.

Um der reinen Wahrheitwillen muss ich dir allerdings mit,

teilen, dass die echten Aufzeichnungen der Vergangenheit­

die große Akasha Chronik - in Wirklichkeit auf einer sehr

viel höheren Ebene als das Astrale existieren. Das, was du

gerade gesehen hast, ist eigentlich nur ein Abbild der Ori,

ginalaufzeichnungen (wenn auch ein recht gutes). Es bedarf

einer sehr hohen esoterischen Entwicklungsstufe, selbst um

dieses Abbild im Astrallicht überhaupt wahrnehmen zu

können. Und allein ohne irgendwelche Hilfe könntest du

diese Bilder derzeit nicht erkennen. Gewöhnliche Hellseher

bekommen jedoch gelegentlich einen flüchtigen Einblick in

diese astralen Bilder und können dann vergangene Ereignisse

recht gut beschreiben. Auf dieselbe Weise kann ein Psycho,

metriker (Anm. d. Ü.: Gemeint ist Psychometrie im parapsy,

chischen Sinne), dem ein bestimmter Gegenstand g~geben wird, die frühere Geschichte dieses Objekts, inklusive der

Menschen, die damit in Verbindung gebracht werden kön,

nen, beschreiben.

Page 75: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

KAPITEL 11 ASTRALE WESENHEITEN

0 hne allzu tief in dieses Thema einsteigen zu wollen -

denn diese Lehren sind allein den fortgeschrittenen

Schülern vorbehalten und dürfen nicht leichtsinnig verbrei,

tet werden- möchte ich deine Aufmerksamkeit auf die Tat,

sache lenken, dass es auf bestimmten Astralebenen gewisse

Wesenheiten, oder Lebewesen, gibt, die niemals Menschen

waren und es auch niemals sein werden. Denn diese gehören

einer gänzlich anderen natürlichen Ordnung an.

Oie sonderbaren Wesenheiten sind für den Menschen nor,

malerweise unsichtbar, können aber unter bestimmten Bedin,

gungen mittels der Astralsicht doch wahrgenommen werden.

Genaugesagt leben diese Wesen überhaupt nicht im Astra,

len- das heißt, nicht im Sinne des Astralen als etwas Räum,

liches oder einen Ort. Wir nennen sie nur deshalb astrale

Wesenheiten, einfach weil sie für den Menschen das erste

Mal sichtbar werden, sobald er die Astralsicht, oder andere

Astralsinne, entwickelt, und aus keinem anderen Grunde.

Soweit es einen Ort oder ein räumliches Gebiet betrifft,

leben diese Wesenheiten genauso auf der Erde, wie es die

Menschen tun. Sie schwingen anders als wir, das ist alles.

Sie sind normalerweise allerdings mikroskopisch klein und

wären für das menschliche Auge unsichtbar, selbst wenn

sie auf derselben Ebene wie wir schwingen würden. Mit der

Astralsicht werden ihre Schwingungen nicht nur wahrge,

Page 76: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

nommen, sondern können sogar ihre Erscheinungen unter

bestimmten Bedingungen auch auf wahrnehmbare Ausmaße

vergrößert werden.

Einige dieser astralen Wesenheiten sind als Naturgeis,

ter bekannt und bewohnen Flüsse, Felsen, Berge, Wälder

und Ähnliches. Ihr gelegentliches Erscheinen gegenüber

Menschen mit psychischen Fähigkeiten, oder in denen die

Astralsicht erwacht ist, führte zu zahllosen Geschichten

und Legenden im Volkstum aller Länder. Dort betrachtete

man sie als eine fremde Seinsordnung und gab ihnen ver,

schiedene Namen wie beispielsweise: Feen, Kobolde, Elfen,

Wichte, Dschinn, Trolle, Satyre, Faune, Heinzelmännchen,

Zwerge, kleines Volk, kleine Leute und viele andere mehr.

Ähnliche Bezeichnungen können in den Mythen, Sagen und

Legenden aller Kulturen gefunden werden. Oie alten Okkul,

tisten bezeichneten die Erdenwesen dieser Kategorie mit dem

Begriff >>Gnome«, die Luftwesen als ))Sylphen« (Anm. d. Ü.: oder Nymphen), die Wasserwesen als »Undinen« und die

Feuerwesen als »Salamander«.

Diese Gruppe astraler Wesenheiten meidet die Gegenwart

des Menschen in aller Regel und weicht Orten aus, an denen

dieser lebt. Sie meiden große Städte beispielsweise genauso

wie der Mensch einen Friedhof meidet. Sie bevorzugen die

Einsamkeit der Natur und verübeln dem Menschen seinen

Vorwärtsdrang, der ihn weiter und weiter in neue Gegenden

führt. Sie lehnen nicht die physische Gegenwart des Men,

sehen ab, sondern vielmehr seine mentalen Schwingungen,

die von ihnen deutlich wahrgenommen werden können und

sehr unangenehm für sie sind.

Eine bestimmte Gruppe von ihnen ist hin und wieder das,

Page 77: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

was man »gute Kumpel« nennen könnte. Sie scheinen Freude

daran zu haben, den Menschen zu helfen und zu unterstützen,

zu denen sie eine Bindung aufgebaut haben. Viele Beschrei,

bungen solcher Fälle können im Volkstum älterer Länder

gefunden werden, aber das moderne Leben hat diese freund,

liehen Helfer weitestgehend von der Bildfläche vertrieben.

Eine andere Gruppe, die heutzutage ebenso ungewohnt ist,

scheint Entzücken zu empfinden, wenn sie koboldhaften, kin,

dischen Schabernack treiben kann, was meist in Form von

Streichen bei Bauern und Ähnlichem geschieht. Bei spiri,

tistischen Seancen und bei ähnlichen Gelegenheiten treten

diese koboldhaften Streiche auch manchmal auf.

Die früheren Zauberer und Wundertäter wurden oft von

Geschöpfen dieser Gruppe unterstützt. Selbst heute noch ist

solch eine Art von Unterstützung in Ländern wie Indien,

Persien, China und anderswo in der östlichen Hemisphäre

keineswegs unbekannt. Viele Kunststücke der dortigen Zau,

berer sind darauf zurückzuführen. Wie ich schon sagte sind

diese Geschöpfe dem Menschen gegenüber in aller Regel

keineswegs unfreundlich, obschon sie gelegentlich, unter

bestimmten Umständen, sich durchaus einen Scherz mit ihm

erlauben. Besonders gerne treiben sie ihren Schabernack mit

Anfängern auf dem Gebiet der Parapsychologie, die ohne

eine geeignete Ausbildung und ohne geeignete Vorsichtsmaß,

nahmen getroffen zu haben, versuchen in das Astrale ein,

zudringen. Oiesen treten sie als grässliche Fratzen, Monster

und Ähnliches gegenüber und vertreiben sie auf diese Weise

von der Ebene, auf der ihre Existenz wahrgenommen werden

kann. Normalerweise schenken sie dem erfahrenen Okkul,

tisten jedoch keine besondere Aufmerksamkeit und lassen

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ihn in Ruhe oder meiden ihn sogar. Oie meisten erfahre-:

nen Okkultisten haben allerdings auch schon Fälle erlebt, in

denen Wesen dieses kleinen Volkes offenbar sehr erpicht und

gewillt waren, dem ernsthaften und gewissenhaften Forscher

eine Hilfe zu sein. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass dieser

sie als einen Teil der großen natürlichen Ordnung betrachtet

und nicht als irgendeine »unnatürliche« Kreatur oder wider~

liehe Monstrosität.

Künstliche Entitäten. Neben den erwähnten nichtmensch~

liehen Wesen- einschließlich etlicher anderer Arten, die ich

absichtlich aus Gründen ausgelassen habe, die jedem wahren

Okkultisten sinnvoll erscheinen werden - die mit Hilfe der

Astralsicht oder auf der Astralebene wahrgenommen werden

können, existiert im Astralen noch eine andere Kategorie

von Wesenheiten, oder Halb~Wesenheiten, die dem Okkul~

tisten als ))künstliche Entitäten« bekannt sind. Diese künst­

lichen Wesenheiten wurden weder im normalen Sinne gebo~

ren, noch wurden sie durch die normalen Schöpfungskräfte

der Natur erschaffen. Es sind die Schöpfungen des mensch~

liehen Bewusstseins und in Wirklichkeit eine hochkonzent~

rierte Art von Gedankenform. Sie sind keine Wesen im enge~

ren Sinne, weil sie keine Lebendigkeit in sich tragen, außer

der, die sie sich von ihrem Schöpfer entleihen oder die ihnen

von diesem gegeben wurde. Die Studierenden des Okkultis~

mus, die das Prinzip der Erschaffung von Gedankenformen

begriffen haben, werden sogleich die Natur, die Kräfte und

die Begrenzungen dieser Art von Astralbewohner begreifen.

Oie meisten dieser künstlichen Entitäten oder Gedanken~

formen wurden unbewusst von Menschen erschaffen, die

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eine starke Wunschkraft manifestieren. Meist in Verbindung

mit geistigen Bildern von dem, was sie begehren. Aber viele

haben die Kunst gelernt, sie bewusst zu erschaffen- in einer

elementaren Form von Magie, sei sie weiß oder schwarz. Oie

meisten Auswirkungen der Gedankenkraft, oder der Geis,

teskraft, kommen durch die Erschaffung solcher Gedanken,

formen zustande. Intensive gute Wünsche neigen genauso

wie intensive schlechte Flüche dazu, eine Form und schein,

bare Lebendigkeit in Gestalt einer dieser künstlichen Enti,

täten anzunehmen. Diese Entitäten unterliegen jedoch dem

Gesetz der Gedankenanziehung und daher wandern sie einzig

dorthin, von wo sie angezogen werden. Außerdem können

sie durch positive Gedanken neutralisiert und sogar zerstört

werden, die in einer bestimmten Weise genau auf diese aus,

gerichtet werden, was allen erfahrenen Studierenden dieses

Sachgebiets wohlbekannt ist.

Eine andere, ziemlich große Gruppe dieser künstlichen Enti,

täten besteht aus den Gedankenformen übernatürlicher (!)

Wesen, welche durch starke mentale Bilder ausgesendet wer,

den, die oftmals wiederholt werden. Auch wenn deren Schöp,

fer sich der Auswirkungen dessen, was sie tun, meist gar ~icht bewusst sind. Zum Beispiel eine sehr religiöse Mutter, die im

Gebet darum bittet, die Engel mögen ihre Kinder beschützen.

Deren stark religiöse Vorstellungsbilder dieser himmlischen

Besucher, wie jene an der Seite ihrer Kinder verweilen, erzeu,

gen tatsächlich sehr häufig Gedankenformen solcher Wäch,

terengel in der Nähe der Kinder, denen ein bestimmtes Maß

an Lebens, und Bewusstseinsschwingungen seitens der Seele

der Mutter mitgegeben werden. Auf diese Art und Weise

können diese so erschaffenen Schutzengel dazu dienen, die

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Kinder zu beschützen und sie vor Bösem und Versuchungen

zu warnen. So manch eine fromme Mutter hat weit mehr mit

ihren Gebeten und ernsthaften Begehren vollbracht als sie

es ahnte. Die frühen Patres der Kirchen (abendländisch und

morgenländisch) wussten um diese Tatsache und baten ihre

Anhänger deshalb darum, diese Art von Gebet und Bittstel,

lung zu gebrauchen. Obschon sie die wahren Gründe dafür

meist nicht erklärten. Selbst nachdem die Mutter auf die

höheren Ebenen übergegangen ist, kann ihre liebende Erin,

nerung dazu dienen, diese Gedankenformen,Wesenheiten

am Leben zu erhalten und ihre Lieben weiter zu schützen.

Auf eine ähnliche Weise wurden viele ))Familiengeister«

erschaffen und auch am Leben gehalten. Durch die bestän,

dig wiederholte Erzählung und den festen Glauben an ihre

Wahrhaftigkeit über viele Generation hinweg. Beispiels,

weise die berühmten historischen Geister, die königliche

oder adlige Familien vor einem bevorstehenden Tod oder

Unglück warnen. Diese allgemein bekannten Familiengeister,

die an bestimmten Jahrestagen durch die Wände alter Burgen

gehen, gehören größtenteils in diese Gruppe (obschon das

nicht immer so ist).

Viele Spukhäuser können auf diese Weise erklärt wer,

den. Auch kann der Geist von jemanden ))exorziert« wer,

den, der sich mit den Gesetzmäßigkeiten bei Gedankenfor,

men auskennt. Denn man darf nicht vergessen, dass diese

künstlichen Entitäten rein menschliche Schöpfungen sind.

Das jeweilige Erscheinungsbild und Bewusstsein hat seinen

Ursprung ausschließlich in der Gedankenkraft ihrer Schöp,

fer. Ständig wiederholte Gedanken und ein immer fester wer,

dender Glaube werden diese Entitäten auf Dauer am Leben

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erhalten und stärken. Wenn das jedoch irgendwann aufhört,

werden sie mit der Zeit zwangsläufig verschwinden.

Viele übernatürliche Besucher, Heilige, Halbgötter und

Ähnliche aller Religionen sind auf diese Weise entstanden

und in vielen Fällen auch durch den Glauben der Anhän,

ger der jeweiligen Kirche, Kapelle oder Schrein am Leben

erhalten worden. In vielen östlichen Tempeln wurden die

Gedankenformen,Entitäten der kleineren Götter und Heili,

gen erschaffen, für viele Jahrhunderte am Leben erhalten und

mit Gedanken von großer Kraft beschenkt, so dass diese tat,

sächlich auf Gebete, Opfer und Zeremonien reagieren. Jene,

welche die Existenz dieser Kräfte anerkannten und sich dieser

Glaubensvorstellung anschlossen, wurden dann in Einklang

mit deren Schwingungen gebracht und daher auch von ihnen

beeinflusst - im Gutem wie im Schlechten.

Oie Kräfte der Teufel einiger barbarischer Völker (manche

von ihnen waren praktisch gesehen tatsächlich Teufelsan,

beter) entstanden auf dieselbe Art und Weise.· Selbst in der

Frühgeschichte der westlichen Religionen finden sich viele

Bezüge auf das Erscheinen des Teufels und seiner schiech,

ten Taten, auf diabolische Hexerei und Ähnlichem in. die,

ser Richtung. All das waren erschaffene Gedankenformen,

Entitäten derselben Art. Viele Effekte der Zauberei und der

schwarzen Magie wurden auf diese Weise erzeugt, wobei der

Glaube selbstverständlich sehr viel zur Wirkung beiträgt. Oie

Voodoo, Praktiken in Afrika und später auf Martinique, wie

auch die Kahuna,Praktiken auf Hawaii basieren auf densel,

ben Prinzipien. Auch Bezauberungen und Ähnliches hängen

mit denselben Gesetzen zusammen, einschließlich der Aus,

wirkungen der Gläubigkeit.

Page 82: 117183300 William W Atkinson Die Astralwelt

Selbst gewisse Arten von sogenannten >>Geistern« bei eini~.

genFormen von spiritistischen Sitzungen entspringen diesem

Prinzip und waren überhaupt niemals Menschen. Wenn die,

ses Prinzip verstanden wird, dann wird sich das bei der Inter~

pretation vieler rätselhafter Arten von psychischen Phäno,

menen als sehr hilfreich erweisen.

))Geisterbeschwörung.~< Nichts von dem, was ich gesagt habe,

darf so verstanden werden, dass ich die Realität und Echtheit

von dem grundsätzlich verneinen würde, was in der west,

liehen Welt als ))Geisterbeschwörung« bekannt ist. Genau

genommen bin ich sogar mit etlichen Beispielen einer tat~

sächlichen Rückkehr von entkörperten Seelen bestens ver,

traut. Aber gleichzeitig bin ich mir- ebenso wie alle anderen

erfahrenen Okkultisten- auch der hohen Fehlerwahrschein,

lichkeit in dieser Kategorie psychischer Phänomene bewusst.

Schatten und selbst Astralhüllen werden zu oft fälschlicher,

weise für verschiedene Nahestehende gehalten. Nochmals:

Viele scheinbar reale ))Geister« sind nicht mehr und nicht

weniger als halb lebendige Gedankenformen künstlicher

Entitäten, wie ich sie gerade beschrieben habe.

Außerdem sind viele Medien wirklich hellsichtig und unbe,

wusst im gewissen Maße dazu fähig, Informationen über die

Vergangenheit aus den astralen Aufzeichnungen herauszu,

lesen, statt diese als Mitteilung von einer entkörperten Seele

zu beziehen. In vielen Fällen geschieht so etwas im besten

Glauben und mit aller Aufrichtigkeit. Der Okkultismus lehnt

die Phänomene der modernen westlichen Spiritisten nicht

ab- er trachtet lediglich danach, ihre wahre Natur zu klä,

ren, was bedeutet, einige zu bestätigen und bei anderen deren

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wirkliche Hintergründe herauszustellen. Deshalb sollte er

von allen wahren Spiritisten besser als Verbündeter gesehen

werden.

Astralsicht. Es darf nicht angenommen werden, dass die

Astralsicht bei jedem ganz plötzlich zu voller Kraft erwacht.

Vielmehr ist es in der Mehrheit der Fälle eine Sache der lang,

samen schrittweisen Entwicklung. Viele Menschen besitzen

sie in einem schwachen Maße, scheitern aber daran sie weiter,

zuentwickeln, weil es an einer geeigneten Ausbildung man,

gelt. Viele Menschen haben gelegentlich blitzartige Wahr,

nehmungen dieser Astralsicht, aber ansonsten überhaupt

nichts dergleichen. Viele ))fühlen« die astralen Schwingungen

mehr, als dass sie astral sehen können. Und manche erlangen

die Astralsicht mit Hilfe von Kristallen oder Glaskugeln in

einem gewissen Umfang. Das, was oftmals als ))psychisches

Sehen« oder ))psychisches Empfinden« verstanden wird, ist

eigentlich eine Art des astralen Sehens oder Fühlens. Denn

parapsychische Fähigkeiten sind immer mit astralen Phäno,

menen verbunden.

In diesem kleinen Leitfaden habe ich mich bemüht, dir

die großen Zusammenhänge hinsichtlich der Astralebene

in einigen wenigen Zeilen darzulegen. Ich habe sehr vieles

auf ein sehr geringes Ausmaß zusammengepresst, so dass du

meine Worte sehr sorgfältig lesen und studieren solltest, um

deren volle Bedeutung zu erfassen. Natürlich ist dies kein

Buch, das man liest und dann zur Seite legt. Es sollte besser

wiederholt gelesen und wiederholt studiert werden. So lange,

bis die gesamte Essenz gewonnen wurde. Oie flüchtigen Ein,

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blicke auf eine Reihe von Unterebenen des Astralen sollten

dir eine allgemeine, klare Vorstellung vieler anderer Bereiche

auf der großen Astralebene geben.

Vergiss nicht, dass dies typische Schauplätze sind, wie sie

von jedem erfahrenen Okkultisten, der im Stande ist diese

Ebenen zu bereisen, auch bestätigt werden. Genauso wie du

selbst deren Existenz überprüfen kannst, wenn du fähig bist,

auf diese Ebenen zu sehen. Die Beschreibungen sind eher

untertrieben als übertrieben. Einige der erschreckenderen

und ))spektakulären« Bereiche wurden gänzlich ausgelas,

sen, da ich nicht den Wunsch besitze jene anzuziehen oder

zu bewirten, die solche Sensationen suchen. Mein Werk ist

allein für die ernsthaften Studierenden gedacht.

Verwende diesen Leitfaden als Schlüssel, der dir viele Mys,

terien aufzuschließen vermag, aber nicht als ein Buch, mit

dem man sich nur die Zeit vertreibt. Am besten du brauchst

dir erst gar keine Zeit zu vertreiben. Versuche nicht die Zeit

totzuschlagen. Sei ein ernsthafter, bedachter, okkultistischer

Forscher, der sich stets weiterentwickelt und entfaltet, je wei,

ter er auf dem Pfad voranschreitet! Schau nach vorn, nicht

zurück ! Schau nach oben, nicht abwärts ! Habe Zuversicht,

nicht Furcht ! Denn inmitten deiner Seele existiert ein Funke

der göttlichen Flamme, die nicht erlöschen kann!