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O FORTUNA,DEINE LAUNEN WECHSELN WIE DES MONDES BILD!

Mit freundlicher Unterstützung der Sparda-Bank Baden-Württemberg

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Musik CARL ORFF Musikalische Leitung DANIELE SQUEO

Choreografie, Inszenierung, Bühne & Kostüme GERMINAL CASADO

Einstudierung PIERRE TAVERNIER

Licht GERD MEIER

Rekonstruktion des Bühnenbildes RALF HASLINGER

Rekonstruktion der Kostüme AINA REIJERINK-LAGUNILLA

Chorleitung ULRICH WAGNER

Einstudierung Cantus Juvenum ANETTE SCHNEIDER

Ballettmeister ALEXANDRE KALIBABCHUK VERONICA VILLAR

CARMINA BURANAvon Germinal CasadoNEUEINSTUDIERUNG

PREMIERE 13.4.18 GROSSES HAUS Aufführungsdauer ca. 1 ¼ Stunden

Das Ballett Carmina Burana erleben Sie auch im Rahmen des 6. Sinfonie-konzerts am 15. und 16.4. sowie des 4. Sonderkonzerts am 17.4.18.

Aufführungsrechte © Schott Music, Mainz

O FORTUNA,DEINE LAUNEN WECHSELN WIE DES MONDES BILD!

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Sehr verehrtes, liebes Publikum,

„O Fortuna, deine Launen wechseln wie des Mondes Bild!“ Die Anrufung der mächtigen, aber kapriziösen Schicksalsgöttin bildet die Eingangsworte zu Carl Orffs weltberühm- tem Chorwerk Carmina Burana. 1983 kreierte der damalige Karlsruher Ballettdirektor Germinal Casado für seine Compagnie Danza Viva ein opulentes Tanzfest voller archai-scher Wucht und poetischer Schönheit, für das er, wie immer in Personalunion, auch die Bühne und die Kostüme schuf. Es ist mir eine ganz besondere persönliche Freude, dem herausragenden Choreografen und Bildenden Künstler, der im März 2016 verstarb, mit einer Neueinstudierung seines Erfolgswerks zu gedenken. Mit dieser spartenüber- greifenden Hommage von STAATSBALLETT, OPER, dem BADISCHEN STAATSOPERN- & EXTRACHOR, dem Kinderchor Cantus Juvenum sowie der BADISCHEN STAATSKAPELLE unter der musikalischen Leitung des Ersten Koordinierten Kapellmeisters Daniele Squeo verneigen wir uns vor dem Ehrenmitglied des STAATSTHEATERS, das den Tanz zeit seines Lebens als eine universelle, grenzenlose Kunst gefeiert hat. Um Ihnen auch in diesem Programmheft einen Einblick in Germinal Casados einzigartige Doppelbegabung als Tanzschaffender und Bildender Künstler geben zu können, zeigen wir Ihnen eine Auswahl seiner Bühnenbildentwürfe, Figurinen und Gemälde.

Ganz besonders herzlich danken möchte ich Giulio Ragnoli, dem Nachlassverwalter von Germinal Casado, der mir die Rechte an dem Ballett Carmina Burana in großzügiger Weise überlassen und uns die freundliche Abdruckgenehmigung für Casados Zeichnun-gen erteilt hat. Ebenso zu Dank verpflichtet bin ich unserem langjährigen Partner, der Sparda-Bank, für die stete Förderung unserer Arbeit.

Und nun Vorhang auf für Germinal Casados kongeniale tänzerische Umsetzung von Carl Orffs Lobgesang auf Schicksalstrotz, Frühlingslust, Liebesglück und Lebensmut!

Herzlichst, Ihre

Birgit Keil

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3Rafaelle Queiroz & Olgert Collaku

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ZUM INHALT

Der Eingangschor – „O Fortuna, deine Lau-nen wechseln wie des Mondes Bild“ –, der sich am Schluss wiederholt, schildert das unerbittliche Rollen des Schicksalsrades. Es hebt die Menschen abwechselnd empor und lässt sie wieder fallen. Der Dichter lässt diese Gedanken optimistisch aus-klingen: „Stimmt die Saiten ohne Zögern auf den besten, vollsten Klang. Mag der Sturmwind Eichen fällen, mächtiger braust unser Sang!“

Der erste Teil widmet sich der Schönheit des Frühlings. Die Sonne vertreibt den Winter, Flora – die Blütengöttin – erweckt die Natur zu neuem Leben. Die erwachen-de Liebe wird besungen, Lebensfreude erfüllt Sang und Tanz. Die Mädchen schau-en nach ihren Liebsten aus, doch man antwortet ihnen: „Der ritt von hinnen.“ Darum muss der Krämer den Mädchen hel-fen, mit Rötel die Wangen zu färben, denn welches Mädchen will schon den Frühling ohne einen Liebsten erleben? Nach den Worten „Komm Geselle mein“ und „Süßer, rosenfarbener Mund, komm und mache mich gesund“ schließt der erste Teil mit dem begeisterten Ausruf: „Wäre die Welt alle mein …!“

Der zweite Teil spielt in der Schenke. Ein gebratener Schwan beklagt sein Schick-sal: „Einst war ich auf dem See daheim“, jetzt aber bin ich „ganz schwarz und an-gebrannt, und dreht der Koch mich hin und her, Herdfeuer brennt mich fürchterlich.“ Darauf hält ein Zecher eine sehr weltliche Predigt. Die Szene mündet in eine ausge-lassene Huldigung an das Leben und an Bacchus, den Gott des Trunkes.

Der dritte Teil ist der Macht der Liebe gewidmet. „Amor flattert überall“ heißt es eingangs in einem Sopran-Solo. Nach einem melancholischen Lied siegt dann wieder die Heiterkeit, und es wird geschildert, wie Mädchen und Burschen zueinander finden, zuerst sehnsüchtig schmachtend, dann be-gehrlich und ungeduldig. „Herrlich sind die Tage, kommt, Mädels, kommt! Teilet unsere Freuden, kommt, Burschen, kommt!“ Und bald heißt es: „Oh, oh, ganz bin ich erblüht, und von einer jungen Liebe bin ich ganz entbrannt.“ Mit einem mächtigen Hymnus an Frau Venus endet dieser Teil.

Den Schluss bildet die Wiederholung des Eingangschores: „O Fortuna, deine Launen …“

SCHICKSALSTROTZ LEBENSLUST

&

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Carmina Burana ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Partituren des 20. Jahrhun-derts. Ohne ausdrücklich Ballettmusik zu sein, erfüllt sie dennoch alle Vorausset-zungen dafür, denn sie schöpft ihre Inspi- ration aus der reinsten Quelle musikali-schen Empfindens, der Folklore, wo Musik, Tanz und Gesang untrennbar miteinander verbunden sind (wie bei vielen großen Ballettmusiken des 20. Jahrhunderts).

Wie das Rad, Symbol des ewigen Kreis-laufes, dreht sich das Schicksal aller Menschen in Freud und Leid. All diese existenzbeladenen menschlichen Körper haben gleich der Natur im Herbst nur eine

einzige Aussicht, nämlich dass ein neuer Frühling kommen wird.

Viele der Mönche, die zu bestimmten Zei-ten Geborgenheit und Kultur in den Klös-tern gefunden haben, sind nicht auf Grund ihres Glaubens ihrem Orden beigetreten, so dass sie oft ein weltlich-sinnliches, ja geiles Leben geführt haben, bereit, ihre Seele brennen zu lassen.

Die Aufführung zeigt Szenen aus dem Leben vor dem Eintritt ins Kloster. Szenen von Jugend sowie Wein, Weib und Gesang, die mit dem ewigen Kreislauf zu Füßen der Fortuna enden, der sie untertan sind. Germinal Casado

UNERMÜDLICH, UNERBITTLICH ROLLT DAS GROSSE SCHICKSALSRAD.

LEBENSLUST

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7Andrey Shatalin & Ensemble

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MUSIKFortuna Imperatrix Mundi 1 O Fortuna 2 Fortune plango vulnera

I. Primo Vere 3 Veris leta facies 4 Omnia Sol temperat 5 Ecce gratum

Uf dem Anger 6 Tanz 7 Floret silva 8 Chramer, gip die varwe mir 9 Reie Swaz hie gat umbe Chume, chum geselle min Swaz hie gat umbe 10 Were diu werlt alle min

II. In Taberna 11 Estuans interius 12 Olim lacus colueram 13 Ego sum abbas 14 In taberna quando sumus

III. Cour d’Amours 15 Amor volat undique 16 Dies, nox et omnia 17 Stetit puella 18 Circa mea pectora 19 Si puer cum puellula 20 Veni, veni, venias 21 In trutina 22 Tempus est iocundum 23 Dulcissime

Blanziflor et Helena 24 Ave formosissima

Fortuna Imperatrix Mundi 25 O Fortuna

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9Moeka Katsuki & Pablo Octávio

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11Blythe Newman & Admill Kuyler

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DIE DICHTER DER „CARMINA BURANA“

Nur ein ganz kleiner Teil der sogenannten „Vagantendichtung“ dürfte auf die „Va-ganten“ zurückgehen. Die große Menge der moralisch-satirischen Dichtung, der Liebes-, Trink- und Spielerpoesie ist Dich-tung der Kleriker, das heißt der Studenten und Studierten, aber wohl solcher, die nicht zum Vaganten abgesunken sind. Der größte Teil der Carmina Burana gehört der literarischen Epoche an, die man die „Renaissance des 12. Jahrhunderts“ genannt hat. Dieser große Aufschwung reicht mit seinen Anfängen ins 11. Jahr-hundert zurück. In dieser Zeit hatten die großen Kathedralschulen, vor allem in Frankreich, die alten Klosterschulen überflügelt und damit vielleicht auch das Eindringen einer weltlicheren Gesinnung in die Geisteskultur eingeleitet. Der kulturelle Austausch zwischen den Ländern nahm zu, der Ruhm der französischen Schulen zog auch deutsche Studenten und Magis-ter an. Im Rheingebiet, in der Gegend von Köln und Trier, blühte eine bedeutende Liedkunst, in der auch Liebeslieder Platz fanden.

Die Carmina Burana sind, wie ein großer Teil der mittelalterlichen Dichtung, ohne die Namen ihrer Verfasser niederge-schrieben. Eine Ausnahme machen nur die nachgetragenen Lieder des Narner († nach 1267). Angaben in der Parallel- überlieferung und die bisherige Erfor-schung der mittellateinischen Literatur haben es aber ermöglicht, dass manches Gedicht seinem Autor zurückgegeben werden konnte. So findet man einige der bedeutendsten Dichter des lateinischen Mittelalters in der Sammlung vertreten.

Marbod († 1123) hatte in seiner Jugend ge-wagte Liebesbriefgedichte verfasst, spä-ter mit seinem Liber lapidum in reimlosen Hexametern einen Schulklassiker, mit dem Liber decem capitalorum ein immer noch lesenswertes Büchlein mit Gedanken über die Dinge des Menschenlebens und sich selbst. Das Kapitel De meretrice (Über die Dirne) ist ein frühes Beispiel eines bald sehr verbreiteten Typs: der frauenfeind-lichen Literatur. Der Mönch Otloh war als Verfasser aszetischer und vor allem

KLERIKER,

VAGANTEN&STUDENTEN

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autobiografischer Schriften voller Zweifel und Seelennöte einer der interessanten Zeugen einer mittelalterlichen Geisteshal-tung. Der Codex Buranus enthält wenige Verse aus seiner Spruchsammlung.

Scholastikus Hugo von Orléans († um 1160), Lehrer der Poetik und Rhetorik, brachte es in dieser Zeit zu solchem Ansehen, dass seine Kollegen ihn mit dem Beinamen Primas auszeichneten. Er fasste in Epigrammen, metrischen und rhyth-mischen Klagen, Satiren, Invektiven, mit Originalität und Leidenschaft die höchst realistisch gesehene Welt, in der er lebte, und sich selbst.

Ein Zeitgenosse des Primas ist der Archi-poeta. Auch er wurde mit einem Namen ausgezeichnet, der ihn über die Dichterkol-legen erhob. Er scheint Dichter von Beruf gewesen zu sein, das heißt: ohne festen Sitz, ohne ausreichende Einkünfte, auf die Gunst der Mäzene angewiesen, ein Fah-render. Seine Dichtung verdient ihren Platz in der Weltliteratur. Freier, heiterer als die des Primas, von genialer Ungezwungen-heit in vollendeter Form, weiß sie um die Not des Menschendaseins, ohne sie mit Bitterkeit hervorzukehren. Von diesem

Dichter hat die Sammlung das berühmtes-te Stück aufgenommen, seine Beichte.

Auch Walther von Châtillon, geboren 1135 in Lille, führte ein unruhiges Leben. Soweit wir sehen können, entsprang das in seinem Fall keinem inneren Drang, sondern dem Zwang der Umstände. Von Petrus von Blois enthalten die Carmina Burana min-destens zehn seiner teils moralischen, teils erotischen Gedichte. Petrus, der die Rech-te studiert hatte, wurde unter Heinrich II. in den Hofdienst nach England berufen und schließlich Archidiakon von Bath.

Philipp, der Kanzler der Universität Paris, war ein verantwortungsbewusster Hochschulpolitiker und ein einflussreicher Theologe. In ihm fand die von der Renais-sance des 12. Jahrhunderts geprägte Epoche blühender Dichtkunst ihren letzten großen Vertreter. Philipp starb 1236. Er ist mit fünf Dichtungen vertreten.

Gottfried von St. Viktor († um oder nach 1194), der Dichter der Marienklage, gilt als der letzte große Vertreter der auf mystische Innerlichkeit gerichteten theo-logischen Schule des Stiftes St. Viktor in Paris. Günter Bernt

ICH WILL LIEBEND MICH IN LIEBE GANZ VERGEUDEN!

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15Ensemble

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DAS SCHAFFEN VON CARL ORFFBestaunenswert ist das ihm eigene instinktsichere Aussonderungs- und Assimilierungsvermögen, das Orff nur das für seine persönliche künstlerische Entwicklung Wichtige auswählen und als Anregung aufgreifen ließ. Von den drei Klassikern der Neuen Musik gingen Einflüsse in sehr unterschiedlicher Dichte aus; der geringste von Schönberg (dessen Werke gleichwohl vom jungen Orff genau-estens studiert wurden), deutlichere von Strawinsky und Bartók.

Besonders bedeutsam für Orffs Lebens- werk, das auf eine Erneuerung des Musiktheaters abzielt und dabei von den kultischen und magischen Wurzeln aller Kunst und der ursprünglichen Einheit von Musik, Wort und Bewegung ausgeht, sind drei Schlüsselerlebnisse geworden: die intensive Begegnung mit dem Theater, mit der alten Musik und der neuen Tanz- bewegung.

1915 nahm Orff eine Kapellmeistertätigkeit an den von Otto Falckenberg geleiteten Münchner Kammerspielen an, dirigierte fremde und dann in zunehmendem Maße eigene Schauspielmusiken. Hier kristalli-

sierten sich zuerst seine dramaturgischen Vorstellungen und Ideen vom Musikthea-ter heraus, wobei insbesondere Einflüsse von Shakespeare und Brecht zu nennen sind. Nach einem kurzen Militärdienst- Intermezzo ging Orff in ähnliche Stellun-gen nach Mannheim und Darmstadt. 1919 verließ er das Theater, um in München schöpferischer und pädagogischer Arbeit zu leben und bei Kaminski Studien auf-zunehmen. An unmittelbarem künstleri-schem Ertrag blieben Bühnenmusiken zu Büchners Leonce und Lena (1919) und zu Shakespeares Sommernachtstraum, der von 1917 bis 1962 immer wieder überarbei-tet wurde.

Der zweite entscheidende Stilentwick-lungsfaktor war die Beschäftigung mit alter Musik. Über Lassus, Palestrina und Gabrieli stieß Orff schließlich folgerichtig auf Monteverdi, den er als Kraftquell für die vitale Erneuerung des Musiktheaters erkannte und als erster künstlerisch für die Opernbühne unserer Epoche erschloss: Seine Bearbeitungen von Orfeo, Ballo delle Ingrate und Lamento d‘Arianna erregten schon 1925 das Aufsehen der musikalischen Öffentlichkeit.

MUSIK WORT

TANZ

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Den dritten Anstoß zu Eigenem gab die Begegnung mit den Protagonisten der neu-en Tanzbewegung, mit Leistikow, Laban, Wigman. 1931 erregte Orff als Dirigent des Münchner Bachvereins Aufsehen durch seine als Dreigroschenpassion apostrophierte szenische Aufführung der Lukaspassion, die bereits wesentliche Ele-mente des inzwischen auch von Brechts epischem Theater beeinflussten späte-ren Orff-Stils enthielt. Gleichzeitig trieb Orff bei Kurt Huber, der später von den Nazis hingerichtet wurde, folkloristische Studien, die sein späteres „Altbairisch“ grundierten.

1937 endlich war es soweit, dass mit der Uraufführung der Carmina Burana Orffs eigentliches Opus 1 einer erstaunten Musikwelt präsentiert wurde, dieses als Sensation aufgenommene Werk, das erst-mals alle Elemente des typischen Orff-Stils vereinte und zugleich deren organisches Herauswachsen aus der europäischen Tradition offenbarte. Seit Carmina Burana sind seine Werke bestimmt von einer immer enger werdenden Verbundenheit mit dem Wort, ob mittelhochdeutsch, alt-französisch, lateinisch oder als kunstvoller „altbairischer“ Dialekt, ferner vom Streben

nach Erneuerung des Musiktheaters durch Rückbesinnung auf das Einfache, das Ursprüngliche und durch neuartige Verknüpfung der Bereiche Musik/Wort/Tanz/Szene. Musikalisch sind sie gekenn-zeichnet durch den unwiderstehlichen Durchbruch rhythmischer Urkräfte und durch Beschränkung der übrigen Ele-mente (Melos, Harmonik, Klangfarbe) auf relativ schlichte, vielfach vom Ostinato beherrschte Floskeln.

Im Unterschied zur vergleichbaren rhyth-mischen Prädominanz im Werk des frühen Strawinsky und bei Bartók spielt die Folklore in Orffs Schaffen nur eine auslö-sende, dann aber sekundäre Rolle: Sie regt ihn zu ähnlichen, aber sogleich kunstvoll stilisierten rhythmischen Bildungen an (wie später die griechischen Versmaße). Alles das spielt sich im Bereich der Tonalität ab, aber zunehmend außerhalb der herkömmlichen Funktionsharmonik, und steht, einmal abgesehen von der ganz unverkennbaren und immer konsequen-teren Ausprägung eines höchst eigenen Personalstils, durchaus im Einklang mit generellen und nicht nur auf Deutschland beschränkten Tendenzen der Musik dieser Jahrzehnte. Wolfgang Seifert

BEI DEN SÜNDERN WILL ICH SEIN, NICHT BEI DEN ERLOSTEN!

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19 Olgert Collaku, Sabrina Velloso, Pablo Octávio, Moeka Katsuki & Ensemble

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ZU CARL ORFFS „CARMINA BURANA“

Erster Leitsatz in einem Handweiser zum Verständnis von Carl Orffs Musiktheater: Den bayerischen Humanisten bewegen die zeitlosen Konstanten der menschlichen Existenz, das Allgemeine, das Beispielhaf-te und das Unveränderliche. Den Einzelfall, und sei er noch so schillernd interessant, nimmt er nicht wichtig. Orff ist der Anti- Naturalist par excellence, ebenso der Anti-Psychologe. Die verallgemeinernde Tendenz erachtet er für eine Wesens- eigenschaft des Musiktheaters. Kein Stoff, den Orff aufgegriffen hat, erschöpft sich im Individuellen. Sein Stil erstrebt die Überlebensgröße und die Überzeitlichkeit.

Es ist höchst bezeichnend, dass Orffs ers-tes vollgültiges Werk, die Carmina Burana des Vierzigers, das älteste und einfachste Symbol des Schicksals zum dramaturgischen Grundriss nimmt: das Rad der Fortuna, das sich ewig dreht, status variabilis, Fatalität der Veränderung. Die Projektion dieses Bildes vom Schicksalsrad der Fortuna in ein Mittelalter der Vaganten ist ledig-lich ein Mittel, das Gleichnis in seiner

Gültigkeit hervorzuheben, ein Mittel der Stilisierung und des historischen Kostüms. Zugrunde liegt letzten Endes der antike Begriff des Unausweichlichen, des Ver-hängnisses und des ewigen Wechsels.

Die Cantiones profanae der Benedikt- beurer Handschrift sind anonyme Dich-tungen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, aufgezeichnet in mittelalterlichem Latein und in einem altertümlichen Deutsch und Französisch. Das Corpus war 1803 in dem oberbayerischen Kloster Benediktbeuren aufgefunden worden, im ältesten, um 750 gegründeten Benediktinerkloster Altbayerns, das im Hochmittelalter, also zur Entstehungszeit der Dichtung, eine Bastion der Bildung, der Wissenschaften und der Künste, überdies eine Stätte fast schon renaissancehafter Freiheit war, denn die Carmina Burana stecken voller Rebellentum, Lebenstrotz, Spottlust und Aufbegehren. Dieser Geist der Auflehnung verbindet sich bei Orff mit den Tendenzen seiner Generation, die noch das expressio- nistische Ethos vernommen hat: „Rennet,

SCHICKSALSRADFORTUNAS

UNTER DEM

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21Rafaelle Queiroz & Olgert Collaku

FORTUNAS

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rennet gegen die alte, die elende Zeit“. Magische Bilder, der Zauber der Bühne wird hier heraufgerufen, aber nicht im Sinne eines wohligen Spiels der Illusionen, sondern im Sinne des mit allen szenischen Mitteln dargestellten Gleichnisses, das nun die „Ekstase“ bewirken soll, den über-höhten Lebenszustand und die Begegnung mit dem Ungeheuerlichen.

Die Form der „szenischen Kantate“, die ab-sieht von „Helden“, rafft das Gleichnis ins lapidare Bild. Das Schicksalsrad Fortunas steht für das Auf und Ab des menschlichen Lebens, für das Fatum und den Wechsel der Dinge. Am Anfang und am Ende des Werkes wird Fortuna vom Chor angerufen: „O Fortuna, velut luna“. Die drei Teile des Werkes entsprechen menschlichen Ur- situationen: Begegnung mit der gleichfalls dem Auf und Ab unterworfenen Natur, mit den sich im Wein vollendenden Gaben der Natur und schließlich mit der „im Kreise der Natur“ wirkenden Liebe. Jahreslauf und Lebensrhythmus erscheinen als Spiegelungen dieses status variabilis, unterworfen dem mitleidlos rollenden Rad des Schicksals, eingespannt in das auf Veränderung dringende Gesetz des Zeitablaufs.

Die Menschen, von denen in den Car-mina Burana die Rede ist, beugen sich nicht ohne einige Aufsässigkeit unter den Machtspruch der Fortuna. In den Vagan-tengesängen schwingt ein mächtiger Le-benstrotz als Ausdruck menschlicher Auf-lehnung mit. Preislieder auf den Frühling, anzügliche Spottverse, zärtliche Kanzonen und ausgelassene Sauf- und Raufhymnen sprechen dieses Lebensgefühl eines Trotz-dem aus. In den Liebesgesängen klingt die Anrufung der „Venus generosa“ auf; die Liebe, die mit elementarer Gewalt herein-

bricht, wird als große Schicksalsmacht, nicht als „Krone des Lebens“ gefeiert. Als Mittel, das Geschehen zeitlos und damit vollends gleichnishaft zu machen, verwendet Orff in den Carmina Burana erstmals „tote“ Sprachen: das mittelalter-liche Latein, das Mittelhochdeutsche und das Altfranzösische. Diese archaischen Idiome, zu denen in der Bernauerin ein erdachtes Ur-Bayerisch, im Prometheus das Altgriechische und in Antigonae wie in Oedipus die ekstatische Sprache des Nachdichters Hölderlin treten, kommen wie aus einer Welt der Urbilder, aus dem Reich der Mütter unserer Kultur und aus den dunklen Anfängen des europäischen Bewusstseins. Sie unterstreichen die generalisierende Tendenz des Orffschen Musiktheaters. Karl Schumann

Rad der Fortuna aus dem Codex Buranus

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23Zhi Le Xu

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25Fortuna Bruna Andrade & Ensemble

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26 Bühnenbildentwurf zu Carmina Burana von Germinal Casado

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AUS CASADOS AUTOBIOGRAFIE

Ich entwarf ein Ballett, das zu tanzen ich immer geträumt hatte, das Béjart aber nie aufführen wollte, weil er fand, es wäre Nazi-Musik. Zum Glück!, denn sonst hätte ich nie eine Choreografie zu dieser Musik entwickeln können. Ich glaube, das war einer meiner besten Entwürfe: Carmina Burana.

Die Dekoration für Carmina Burana be-stand aus einem schräg stehenden, halben Rad mit einem Durchmesser von 26 Metern. Es sah aus, als sei es zur Hälfte eingegraben.

Ich glaube, dass diese Choreografie eine überschäumende Explosion der Freude für den Tanz ausdrückte. Mein jahrelang verdrängter Wunsch, nach dieser Musik zu tanzen, war wohl die Ursache dafür. Yuji Sato und Bika Nitschkoff tanzten mit großer Unschuld einen Pas de deux der ersten Liebe. Sie waren anrührend in ihrer scheinbaren Unschuld.

Das Ensemble des Frühlings war von den Balztänzen mancher Vögel inspiriert, wie

man sie auch in Volkstänzen vorfindet. Der Auftritt der Tänzer begann unter der Führung der „Blinden Fortuna“ in der Mitte der Bühne, die das Rad des Schicksals der Mönche anfeuert. Dieses O Fortuna von Carl Orff ist eine musikalische Sintflut, die jeden mit ihrem Schwung mitreißt. Cristina Saru als Fortuna ließ mit ihrer szenischen Kraft vierundzwanzig Mönche herumwir-beln.

Nach dem Frühling folgte eine sehr schöne Variation zur Stimme eines Baritons. Ich entwarf sie für Tony Fabre, einen jungen und begabten Tänzer, der meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Höhepunkt seines Könnens war, ob-wohl er gut tanzte. Es fehlte ihm noch die Erfahrung eines Mannes. Die Variation war für ein unbändiges Fohlen voller Lebens-kraft gedacht.

Die Gruppe der Mönche in In Taberna wurde von Milos Andrzejczak mit seinem fabelhaften spöttischen Gesicht des unzüchtigen Mönches geführt. Es war ein sehr starkes Ensemble. Yuji stellte den

ENDLICH

BURANA“„CARMINA

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Schwan dar, sie wurde später ausgezeich-net abgelöst durch Francis Meylemans. Aina Reijerink übernahm später die Rolle der Fortuna, wie auch Véronique Jaquelin.

Es folgte Cour d’Amour, Pierre Tavernier tanzte in hervorragender Form eine eroti-sche Variation, basierend auf dem Gleich-gewicht im Ungleichgewicht. Dann schloss sich ein zärtlicher Pas de deux mit der verführerisch wirkenden Florentina Cristali an. Ihr leichtes Gewand mit Schleiertunika ließ ihren schönen Körper durchscheinen. Die Männer trugen lediglich einen hautfar-benen Lederslip, der ihre schöne Gestalt in den Anstrengungen des Tanzes sichtbar werden ließ. Carlos Lagunilla war der

junge schüchterne Liebhaber, der verspot-tet wird. Dann kam seine „Dolcissima“ herein, dargestellt von Marina Micha-lopoulou. Ihre Rolle übernehmen später Véronique Lefebvre und Florentina Cristali und schließlich Nicoletta Odoardi. Dann begann das Finale von O Fortuna.

Wir bekamen tosenden Applaus. Die Musik hatte natürlich auch dazu beigetragen. Wir unternahmen mit Carmina Burana sehr in- teressante Tourneen. Zwei Mal waren wir in Italien, ebenfalls zwei Mal in Spanien, dann in der Türkei und in Südkorea, wo wir Deutschland in Seoul beim kulturellen Rahmenprogramm der Olympiade reprä-sentierten. Germinal Casado

LEBEN SOLLEN ALLE, DIE NOCH LEBEN HABEN, ALLE, DIE SCHON LANGST BEGRABEN!

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30Germinal Casado hat zu Carmina Burana keine Figurinen gezeichnet.

Sie sehen ausgewählte Skizzen zu anderen Produktionen wie Namouna und Loreley.

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GERMINAL CASADO Choreografie, Inszenierung, Bühne & Kostüme

Germinal Casado wurde 1934 in Casa- blanca geboren. Er studierte Grafikdesign und Kunstgeschichte, bevor er erst mit 18 Jahren zu tanzen begann. Später setzte Casado sein Tanzstudium in Paris bei Nico- las Zverev und Victor Gsovsky fort. Dort begegnete er Norbert Schmitt, der ihn für eine Saison an das Wuppertaler Ballett unter der Leitung von Erich Walter holte. 1955 wechselte er nach Monte Carlo zur Compagnie Grands Ballets du Marquis de Cuevas. 1957 engagierte Maurice Béjart ihn als Ersten Solisten und Ausstatter für sein Ballet-Théâtre de Paris, aus dem später das berühmte Ballet du XX Siècle in Brüssel hervorging. Casado kreierte zahl-reiche Partien in Béjarts Choreografien, u. a. 1959 das Opfer im legendären Le Sacre du Printemps oder Shiva in Bhakti, für das er auch das Bühnenbild und die Kostüme entwarf. Als Ausstatter arbeitete Casado u. a. mit Salvador Dalí zusammen

und entwarf Bühne sowie Kostüme auch für Opernproduktionen an der Opéra de Paris und am Théâtre de l’Odéon de Barrault-Renaud. Als Schauspieler debü-tierte Casado 1968 als Oberon in Ariane Mnouchkines Ein Sommernachtstraum am Théâtre du Soleil in Paris. Es folgten Schauspielpartien wie Thésée in Jean Racines Phèdre im Palais des Sports in Brüssel und in Deutschland Stanley Ko-walski in Tennessee Williams‘ Endstation Sehnsucht. 1977 wurde Casado unter dem damaligen Intendanten Günter Könemann Ballettdirektor am STAATSTHEATER und leitete die Sparte 21 Jahre lang bis 1998. In dieser Zeit kreierte er über 60 Ballette, die er nicht nur choreografierte, sondern hierfür auch opulente Bühnenbilder und Kostüme entwarf. Es entstanden Werke wie Die drei Musketiere, Arthur Rimbaud, La Belle Otéro, Farinelli, Hommage à Manuel de Falla, Die Liebenden von Vall-demosa und sein letztes Ballett Salome. Mit seiner Compagnie Danza Viva gas-tierte Casado bei renommierten interna-

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tionalen Festivals und tourte durch ganz Europa, Mexiko und Südkorea, wo er 1988 bei den Kulturellen Olympischen Spielen in Seoul seine Choreografie Carmina Burana zeigte. 1990 wurde ihm wegen seiner Ver-dienste für den Tanz das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutsch-land verliehen. 1999 verabschiedete sich Germinal Casado vom STAATSTHEATER mit seiner Inszenierung, Ausstattung und Choreografie der Oper Lakmé. Nach der Veröffentlichung seiner Memoiren Germinal oder Le Sacre du Printemps 2008 lebte das Ehrenmitglied des STAATS-THEATERS in Italien am Ortasee, wo er am 27. März 2016 im Alter von 81 Jahren verstarb. Germinal Casado verlieh Danza Viva durch seinen unverwechselbaren Stil in Choreografie und Ausstattung ein einzigartiges Profil. Unterstützt von seinem Lebensgefährten Giulio Ragnoli als Inspizient, Berater und Company Manager brachte Casado in Karlsruhe Tänzerper-sönlichkeiten hervor wie Florentina Cristali, Véronique Jaquelin, Sara Leimgruber,

Marina Michalopoulou, Bika Nitschkoff, Nicoletta Odoardi, Barbara Rajska, Aina Reijerink-Lagunilla und Cristina Saru sowie Eric Blanc, Stéphane Fournial, Carlos Lagunilla, Tadeusz Matacz, Mauro Murri, Virgile Petrantoni, Yuji Sato und Pierre Tavernier. Auch Hélène Dion, Alexandre Kalibabchuk und Véronique Lefebvre, die bis heute dem STAATSTHEATER verbun-den sind, hat Germinal Casado als Künst-lerpersönlichkeiten gefördert und geprägt. Nach Casados Tod hat Giulio Ragnoli Ballettdirektorin Birgit Keil und dem STAATSBALLETT die Rechte an Carmina Burana in großzügiger Weise überlassen. Die Neueinstudierung ist eine spartenüber-greifende Hommage von STAATSBALLETT, OPER, BADISCHEM STAATSOPERN- & EXTRACHOR, Cantus Juvenum und der BADISCHEN STAATSKAPELLE unter der musikalischen Leitung des Ersten Koor-dinierten Kapellmeisters Daniele Squeo an den Tanzschaffenden und Bildenden Künstler Germinal Casado und sein eindrucksvolles Wirken in Karlsruhe.

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34 Plakat zu Loreley von Germinal Casado

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35Figurine zu Loreley von Germinal Casado

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PIERRE TAVERNIER Einstudierung

Der Franzose Pierre Tavernier absolvierte seine Tanzausbildung an der Ballettschule der Opéra de Paris sowie an der MUDRA Studio-School von Maurice Béjart in Brüssel. 1977 wurde er Mitglied von Germinal Casados Compagnie Danza Viva am STAATSTHEATER und dort 1979 zum Halbsolisten, 1983 zum Solisten und 1988 zum Ersten Solisten sowie Choreografi-schen Assistenten ernannt. Touren führten ihn durch ganz Europa, nach Afrika, Süd-korea, Mexiko, Ägpyten und in die Türkei. Er studierte Casado-Ballette am Théâtre du Capitole Toulouse, beim Nationalballett Athen und am Nationaltheater für Oper und Ballett „Oleg Danovski“ Constanţa ein. 2003 übernahm er die Leitung des Tanzstudios Yannis Metsis in Athen und gründete 2004 die Compagnie omad@nce in Athen, die er bis heute leitet und für die er zahlreiche Choreografien kreiert. Zudem unterrrichtet er Klassisches Ballett an der Nationalschule Athen.

DANIELE SQUEO Musikalische Leitung

Daniele Squeo studierte Klavier und Chor-leitung in Italien sowie Orchesterleitung in Weimar. Der Preisträger internationa-ler Wettbewerbe arbeitete u. a. mit den Philharmonikern von Jena und Essen, den Symphonikern von Nürnberg und Bochum, dem Karlsbader Sinfonieorchester sowie dem Orchester des Teatro Lirico Speri-mentale Spoleto zusammen. Er besuchte Meisterkurse bei Steven Sloane, Sir Roger Norrington und Sylvain Cambreling. Operndirigate führten ihn mit La Traviata nach Rom, Spoleto und Assisi. 2013/14 war er Studienleiter und Kapellmeister am Theater Nordhausen, bevor er 2014 an das STAATSTHEATER wechselte, wo er seit 2016 als 1. Kapellmeister amtiert. Hier leite-te er die Neuinszenierungen von das kleine schwarze / the riot of spring, I Capuleti e i Montecchi, Der Liebestrank sowie in der aktuellen Spielzeit die Opern Anna Bolena, La Traviata und Roméo et Juliette von Charles Gounod.

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ULRICH WAGNER Chorleitung

Ulrich Wagner studierte an der Musik-hochschule Köln Komposition bei Krzysztof Meyer und Mauricio Kagel sowie Dirigie-ren bei Volker Wangenheim. 1995 wurde er als Solorepetitor, später Studien- leiter und Kapellmeister ans Theater Krefeld-Mönchengladbach engagiert. 2003 wechselte er ans STAATSTHEATER und war dort zunächst als Studienleiter, Kapellmeister und Leiter des Opernstudios tätig. Seit 2003 leitet er dort die Kinder-konzerte und die Konzertreihe Nacht- Klänge. Seit Herbst 2009 ist er neben seinen dirigentischen Aufgaben Direktor des BADISCHEN STAATSOPERNCHORES und des EXTRACHORES. Seit 2005 ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Karlsruhe, seit 2013 Musikali-scher Leiter bei den Volksschauspielen Ötigheim. In der Spielzeit 2017/18 leitet er u. a. die Wiederaufnahme von Mozarts Zauberflöte und dirigiert die Operette Die lustigen Nibelungen.

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39Su-Jung Lim, Andrey Shatalin & Ensemble

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NAOKA HISADA* Gruppe mit SoloGeboren in Japan, absolvierte sie ihre Ausbildung an der Akademie des Tanzes Mannheim. In der Spielzeit 2013/14 Mitglied des Ballettstudios, wurde sie 2014 ins Ensemble übernommen. Hier tanzte sie u. a. Blauer Vogel und Tatjana als Kind in Dornröschen – Die letzte Zarentochter und das Schneemädchen in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte.

AMELIA DRUMMOND Gruppe mit SoloDie Australierin studierte am Australian Conservatoire of Dance in Mel-bourne und an der Akademie des Tanzes Mannheim. Während ihres Studi-ums wirkte sie in Giselle und Schwanensee des STAATSBALLETTS mit. Seit 2014 im Ensemble, war sie u. a. als Strawinskys Ehefrau in das kleine schwarze / the riot of spring und als Edith Frank in Anne Frank zu sehen.

BRUNA ANDRADE* Erste Solistin / FortunaDie Brasilianerin und FAUST-Preisträgerin 2014 absolvierte ihre Ausbil-dung an der Akademie des Tanzes Mannheim und ist seit 2006 im Ensem-ble. Sie tanzte u. a. die Titelrollen in Giselle, La Sylphide und Romeo und Julia sowie Anastasia in Dornröschen – Die letzte Zarentochter. Zuletzt kreierte sie die Titelrolle in Anne Frank und die Hexe Ježibaba in Rusalka.

MOMOKA KIKUCHI* Gruppe mit SoloDie Japanerin studierte an der Akademie des Tanzes Mannheim und war zuerst Mitglied des Ballettstudios, bevor sie 2013 ins Ensemble des STAATSBALLETTS kam. Sie tanzte u. a. einen der vier kleinen Schwäne in Schwanensee, Olga als Kind in Dornröschen – Die letzte Zarentochter und Jackie in the box in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte.

SU-JUNG LIM SolistinDie Südkoreanerin studierte an der Yewon Arts School und der Akademie des Tanzes Mannheim. Sie war Mitglied des Ballettstudios und ist seit der Spielzeit 2011/12 im Ensemble, wo sie u. a. Leni in Der Prozess, Auguste van Pels in Anne Frank, die Erste Sylphide in La Sylphide und Rosalinde in Romeo und Julia tanzte. Zuletzt kreierte sie die Fremde Fürstin in Rusalka.

MOEKA KATSUKI* SolistinAus Japan stammend, absolvierte sie ihre Ausbildung an der Akademie des Tanzes Mannheim und tanzte als Mitglied des Ballettstudios in Pro- duktionen des STAATSBALLETTS. Zur Spielzeit 2012/13 kam sie ins En-semble und war u. a. als Clara in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsge-schichte sowie in den Titelpartien in La Sylphide und Giselle zu erleben.

CAROLINA MARTINS* Gruppe mit SoloDie Brasilianierin absolvierte ihre Tanzausbildung u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim und war als Mitglied des Ballettstudios bereits in Produktionen des STAATSBALLETTS zu sehen. Seit dieser Spielzeit ist sie im Ensemble und tanzte u. a. im Spanischen Tanz in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte und eine der drei Dirnen in Romeo und Julia.

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HARRIET MILLS Erste Solistin / FortunaGeboren in England, studierte sie u. a. an der Royal Ballet School London. Seit 2010 im Ensemble, tanzte sie u. a. Odette / Odile in Schwanensee, Katharina in Der Widerspenstigen Zähmung, die Titelrollen in La Sylphide, Anne Frank und Romeo und Julia sowie die Hexe Ježibaba und die Fremde Fürstin in Rusalka. Zuletzt kreierte sie Edith Frank in Anne Frank.

RAFAELLE QUEIROZ* Erste SolistinDie Brasilianerin erhielt ihre Tanzausbildung u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim und ist seit 2009 Mitglied des STAATSBALLETTS. Hier debütierte sie als Odette / Odile in Schwanensee, es folgten u. a. Kathari-na in Der Widerspenstigen Zähmung sowie die Titelpartie in La Sylphide. Sie kreierte u. a. Margot Frank in Anne Frank und die Titelrolle in Rusalka.

LISA PAVLOV SolistinDie Deutsche absolvierte ihre Tanzausbildung u. a. an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Von 2011 bis 2016 Mitglied des Staatsballetts Berlin, gehört sie seit der Spielzeit 2016/17 zum Ensemble. Hier tanzte sie u. a. Clara in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, die Titelrolle in Rusalka, Rosalinde in Romeo und Julia sowie Margot Frank in Anne Frank.

BLYTHE NEWMAN* Erste SolistinDie Australierin absolvierte ihre Ausbildung an der Akademie des Tanzes Mannheim und ist seit 2006 Mitglied des Ensembles, wo sie u. a. Nikija in Die Tempeltänzerin, die Titelpartien in Giselle, Momo und Romeo und Julia, Katharina in Der Widerspenstigen Zähmung sowie Effie und Mary in La Sylphide verkörperte. Zuletzt kreierte sie Auguste van Pels in Anne Frank.

AGNIESZKA TOMASZEWSKA SopranDie polnische Sopranistin studierte in Danzig und Wien. Am STAATSTHEA- TER gastierte sie u. a. als Susanna in Figaros Hochzeit, bevor sie 2014 ins En-semble kam. Hier sang sie u. a. die großen Mozart-Partien, Adina im Liebes- trank, Berthe in Der Prophet, Freia in Rheingold, Micaela in Carmen, Mimì in La bohème, Sina in Verlobung im Traum und Woglinde in Götterdämmerung.

SABRINA VELLOSO* SolistinAus Brasilien stammend, erhielt sie ihre Ausbildung u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. Seit der Spielzeit 2003/04 ist sie im Karlsruher En-semble und war hier u. a. als Swanilda in Coppélia, Clara in Der Nusskna-cker – Eine Weihnachtsgeschichte und Bianca in Der Widerspenstigen Zähmung zu erleben. Sie kreierte u. a. Jörg Mannes’ Spiegelgleichnis.

CAROLIN STEITZ* Gruppe mit SoloDie Deutsche studierte Tanz an der Akademie des Tanzes Mannheim. Seit der Spielzeit 2014/15 ist sie Mitglied des STAATSBALLETTS und tanzte hier u. a. Kleines Fräulein und die Auserwählte Jungfrau in das kleine schwarze / the riot of spring, eine der zwei Sylphiden in La Sylphide so-wie Clara als Kind in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte.

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OLGERT COLLAKU Gruppe mit SoloNach der Tanzausbildung an der Albanischen Nationalballettschule in seiner Heimatstadt Tirana war er am Mährisch-Schlesischen National- theater im tschechischen Ostrava engagiert. Seit dieser Spielzeit gehört er zum Karlsruher Ensemble und tanzte hier u. a. Harlequin in Der Nuss-knacker – Eine Weihnachtsgeschichte und Paris in Romeo und Julia.

LOUIS BRAY Gruppe mit SoloAus England stammend, studierte er an der Royal Ballet School London. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Mitglied des STAATSBALLETTS und war hier u. a. als einer der drei Adeligen in Dornröschen – Die letzte Zaren-tochter, Hortensio in Der Widerspenstigen Zähmung und als Advokat in Der Prozess zu sehen. Zuletzt kreierte er einen der Köche in Rusalka.

BLEDI BEJLERI SolistDer Albaner studierte an der Ballettakademie Tirana. Nach Engagements an der Albanischen Nationaloper und in Compagnien in Italien ist er seit 2011 Mitglied des STAATSBALLETTS, wo er u. a. die Titelpartien in Siegfried und Romeo und Julia sowie Petrucchio in Der Widerspenstigen Zähmung tanzte und zuletzt Fritz Pfeffer in Anne Frank kreierte.

RONALDO DOS SANTOS* Gruppe mit SoloDer Brasilianer studierte u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. Zu-nächst Mitglied des Ballettstudios, gehört er seit 2004 zum Ensemble. Er tanzte hier u. a. Hortensio in Der Widerspenstigen Zähmung, Gamasch in Don Quijote, Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, eine der Hexen in La Sylphide sowie einen der Köche in Rusalka.

BARIS COMAK Gruppe mit SoloAus der Türkei stammend, absolvierte er seine Ausbildung in seiner Hei-matstadt Istanbul und an der John Cranko Schule Stuttgart. 2016 wurde er Mitglied des Stuttgarter Balletts. Seit Beginn der Spielzeit 2017/18 gehört er zum Ensemble und war hier u. a. als Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte und im Pas de Deux in La Traviata zu erleben.

ERIKO YAMADA Gruppe mit SoloGeboren in Japan, absolvierte sie ihre Tanzausbildung an der Akademie des Tanzes Mannheim. Zunächst Mitglied des Ballettstudios, kam sie 2011 ins Ensemble und war u. a. als eine der drei Modelle und Musen in das kleine schwarze / the riot of spring sowie im Chinesischen und Spani-schen Tanz in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte zu sehen.

ARMAN ASLIZADYAN* als GastGeboren in Armenien, studierte er an der Waganova-Akademie St. Peters- burg, der John Cranko Schule und der Akademie des Tanzes Mannheim. Von 2004 bis 2016 war er Mitglied des STAATSBALLETTS, ab 2012 als Solist, und tanzte u. a. Flaut und Zettel in Ein Sommernachtstraum, den Agenten in Momo und kreierte François in Carmen und einen Wächter in Der Prozess.

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ADMILL KUYLER Erster SolistDer Südafrikaner kam nach einem Engagement in Johannesburg 2007 nach Karlsruhe. Hier tanzte er u. a. Oberon in Ein Sommernachtstraum, Scrooge in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichteund Tybalt in Romeo und Julia. Er kreierte u. a. die Titelpartie in Siegfried, den Richter in Der Pro-zess, den Kommandanten in Anne Frank und den Chefkoch in Rusalka.

ADMIR KOLBUÇAJ Gruppe mit SoloDer Albaner absolvierte seine Tanzausbildung in Tirana sowie an der Scuola del Balletto di Toscana Florenz. Von 2014 bis 2016 tanzte er in der Junior Company des Balletto di Toscana. Seit 2016 ist er Mitglied des Ensembles und war hier u. a. als Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weihnachts- geschichte und als einer der Freunde des Prinzen in Rusalka zu sehen.

JOÃO MIRANDA* Gruppe mit SoloDer Brasilianer absolvierte seine Ausbildung u. a. an der Akademie des Tan-zes Mannheim. Zunächst Mitglied des Ballettstudios, ist er seit der Spielzeit 2016/17 im Ensemble. Hier tanzte er u. a. Harlequin in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, eine der Hexen in La Sylphide, Benvolio in Romeo und Julia und kreierte den Freund des Prinzen in Rusalka.

JASON MAISON* Gruppe mit SoloGeboren in Brasilien, studierte er u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. Zunächst im Ballettstudio, gehört er seit 2008 zum Karlsruher Ensemble. Er war u. a. als Wirt und Priester in Der Widerspenstigen Zäh-mung, als eine der Hexen in La Sylphide und als Paris in Romeo und Julia zu erleben. Er kreierte eines der Zeremonienpaare in Rusalka.

ED LOUZARDO SolistAus Brasilien stammend, tanzte er am Centro de Dança Ana Unger in Belém und in der São Paulo Companhia de Dança. Seit 2013 im Karlsruher Ensemble, war er hier u. a. als Blauer Vogel in Dornröschen – Die letzte Zarentochter, Landsmann in Der Prozess sowie als Wassermann Vodník in Rusalka zu sehen. Zuletzt kreierte er Hermann van Pels in Anne Frank.

TIMOTEO MOCK Gruppe mit SoloDer Italiener studierte u. a. an der Accademia Teatro alla Scala Mailand. Er war Mitglied des Wiener Staatsballetts, Finnish National Ballet und National Ballet of Canada. Seit der Spielzeit 2016/17 im Ensemble, tanzte er u. a. den Nussknackergeist in Der Nussknacker – Eine Weihnachts- geschichte und kreierte einen der Hexenlehrlinge in Rusalka.

KS. ARMIN KOLARCZYK BaritonDer in Trento aufgewachsene Bariton gehörte zehn Jahre dem Theater Bremen an, bevor er ans STAATSTHEATER wechselte. Hier gestaltete er die großen Mozart- und Wagner-Partien. Zuletzt war er als Gunther in Götterdäm-merung, in der Titelpartie in Simon Boccanegra und als Mercutio in Roméo et Juliette zu erleben. 2017 debütierte er bei den Bayreuther Festspielen.

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EMIEL VANDENBERGHE Gruppe mit SoloAus Belgien stammend, absolvierte er seine Tanzausbildung an der König-lichen Ballettschule Antwerpen und an der English National Ballet School London. Sein Erstengagement trat er 2015 beim STAATSBALLETT an. Im Rahmen von Choreografen stellen sich vor schuf er 2016 seine erste Choreografie Grauzone und kreierte einen der Hexenlehrlinge in Rusalka.

JULIANO TOSCANO Erster SolistDer Brasilianer erhielt sein erstes Engagement bei der São Paulo Com-panhia de Dança. Seit 2013 ist er Mitglied des STAATSBALLETTS und war u. a. als Albrecht in Giselle, Josef K. in Der Prozess, Peter van Pels in Anne Frank sowie als James in La Sylphide und als Romeo in Romeo und Julia zu sehen. Zuletzt kreierte er den Wassermann Vodník in Rusalka.

ANDREY SHATALIN SolistDer Russe tanzte u. a. beim Eifman Ballet und als Solist am Magdeburger Theater. Seit 2006 ist er im Karlsruher Ensemble, wo er u. a. Alexej Kare- nin in Anna Karenina, Hilarion in Giselle und Rasputin in Dornröschen – Die letzte Zarentochter tanzte. Er kreierte u. a. Hagen in Peter Breuers Siegfried, den Priester in Der Prozess und Otto Frank in Anne Frank.

ZHI LE XU* Erster SolistIn China geboren, studierte er u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. Seit 2008 beim STAATSBALLETT, tanzte er u. a. Albrecht in Giselle, Bob Cratchit in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, den Unbekann-ten in Dornröschen – Die letzte Zarentochter, James in La Sylphide, den Prinzen in Rusalka, Kitty in Anne Frank und Romeo in Romeo und Julia.

ELEAZAR RODRIGUEZ TenorDer Mexikaner studierte in seiner Heimat und den USA. Seit 2011 am STAATSTHEATER, sang er bisher u. a. Tebaldo in I Capuleti e i Montecchi und Nemorino im Liebestrank. Gastspiele führten ihn u. a. als Almaviva in Il barbiere di Siviglia nach London und Graz. In der Spielzeit 2017/18 singt er u. a. Meisterjünger in Wahnfried und Roméo in Roméo et Juliette.

PABLO OCTÁVIO* Erster SolistDer Brasilianer studierte u. a. an der Akademie des Tanzes Mannheim. 2012 kam er zum STAATSBALLETT. Hier tanzte er u. a. den Nussknacker-geist in Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, Kitty in Anne Frank sowie Romeo und Benvolio in Romeo und Julia. Er kreierte u. a. den Maler in Der Prozess sowie Peter van Pels in Anne Frank.

ROGER NEVES Gruppe mit SoloDer gebürtige Brasilianer studierte Tanz am Conservatório Brasileiro de Dança Rio de Janeiro. Es folgten Engagements als Solist bei der Cia Brasi-leira de Dança, beim Ballet Nacional de Cuba, als Halbsolist beim Kroati-schen Nationalballett und beim Stuttgarter Ballett. Seit 2015 im Ensemble, kreierte er zuletzt einen der Freunde des Prinzen in Rusalka.

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BALLETT – LEITUNG UND ENSEMBLE

Ballettdirektorin Kammertänzerin Prof. Birgit Keil Stellvertretender Ballettdirektor Prof. Vladimir Klos Ballettmeister Prof. Alexandre Kalibabchuk, Veronica Villar Assistent der Ballettdirektion Tobias Fischer Dramaturgie Silke Meier-Brösicke Korrepetition Inna Martushkevych, Angela YoffeErste Solisten Bruna Andrade*, Harriet Mills, Blythe Newman*, Rafaelle Queiroz* – Admill Kuyler, Pablo Octávio*, Juliano Toscano, Zhi Le Xu* Solisten Moeka Katsuki*, Su-Jung Lim, Lisa Pavlov, Sabrina Velloso* – Bledi Bejleri, Ed Louzardo, Tiljaus Lukaj, Andrey Shatalin Gruppe mit Solo Amelia Drummond, Naoka Hisada*, Momoka Kikuchi*, Carolina Martins*, Carolin Steitz*, Eriko Yamada, Balkiya Zhanburchinova – Louis Bray, Olgert Collaku, Baris Comak, Ronaldo dos Santos*, Admir Kolbuçaj, Jason Maison*, João Miranda*, Timoteo Mock, Roger Neves, Emiel VandenbergheBallettstudio Valbona Bushkola**, Anastasiya Didenko**, Nami Ito, Haruka Sakai, Midori Yokomori – Guilherme Carola**, Klevis Neza**, Jacob Noble, Reona Tabuchi, Kaito Takahashi

* Ehemalige Stipendiaten der Tanzstiftung Birgit Keil ** Stipendiaten der Tanzstiftung Birgit Keil

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47Zhi Le Xu

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BILDNACHWEISE

UMSCHLAG Jochen Klenk SZENENFOTOS Jochen Klenk PORTRÄTS Ariel Oscar Greíth, Felix Grünschloß, Florian Merdes, privat S. 22 Bayerische Landesbibliothek Online S. 26f., 30f., 34f. Germinal Casado

Wir danken Giulio Ragnoli herzlich für die freundliche Abdruckgenehmigung und Be-reitstellung von Germinal Casados Figuri- nen, Gemälden und Bühnenbildentwürfen.

TEXTNACHWEISE

S. 28f. Germinal Casado: Germinal oder Le Sacre du Printemps. Erinnerungen an das Ballett des XX. Jahrhunderts und an Danza Viva, Karlsruhe (G. Braun) 2008. S. 4f., 12f., 16f., 20–22 aus dem Programm- heft zum Ballettabend Gloria / Carmina Burana, BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE Spielzeit 1982/83.

IMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

KAUFMÄNNISCHER DIREKTORJohannes Graf-Hauber

VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier

BALLETTDIREKTORIN Prof. Birgit Keil

REDAKTIONSilke Meier-Brösicke

KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net

GESTALTUNG Kristina Schwarz

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE 2017/18 Programmheft Nr. 443 www.staatstheater.karlsruhe.de

STIMMT DIE SAITEN OHNE ZOGERN AUF DEN BESTEN, VOLLSTEN KLANG. MAG DER STURMWIND EICHEN FALLEN, MÄCHTIGER BRAUST UNSER SANG!

WIR DANKENder Sparda-Bank Baden-Württemberg für die großzügige Förderung.

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STIMMT DIE SAITEN OHNE ZOGERN AUF DEN BESTEN, VOLLSTEN KLANG. MAG DER STURMWIND EICHEN FALLEN, MÄCHTIGER BRAUST UNSER SANG!

Su-Jung Lim & João Miranda

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Die Sparda-Bank Baden-Württemberg steht ihren Kunden nicht nur als Wirtschaftspartner zur Seite, sondern teilt auch das kulturelle und soziale Engagement mit Ihnen.

Wir freuen uns auf eine außergewöhnliche Vorstellung und wünschen viel Vergnügen und unvergessliche Momente mit Carmina Burana, getanzt vom Badischen Staatsballett Karlsruhe.

Kunstfür die Region

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