12042012_Immer%20mehr%20Betriebe%20setz

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4 aktuell htr hotel revue Nr. 2 / 12. Januar 2012 Aus der Region Zentralschweiz Luzern bald mit liberalisierten Öffnungszeiten? Die Jungfreisinnigen des Kantons Luzern haben eine Laden- schluss-Initiative eingereicht. Sie verlangt die Aufhebung des Ruhetags- und Ladenschlussge- setzes. Geschäftsbesitzer sollen selber ihre Öffnungszeiten be- stimmen. Vor Kurzem hat das Lu- zerner Kantonsparlament eine Verlängerung der Öffnungszeiten an Samstagen von 16 auf 17 Uhr gutgeheissen. SP, Gewerkschaf- ten und Detaillistenverband ha- ben das Referendum ergriffen. Ostschweiz Ein Stück Säntis kaufen und ein Projekt fördern Die Säntis-Schwebebahn AG verdoppelt das Aktienkapital, um das Projekt Schwägalp zu reali- sieren. Tausende von neuen Ak- tien wurden bereits gezeichnet. Auf der Schwägalp ist ein neues Gebäudeensemble geplant, mit Räumen für Gästeberatung, Gas- tronomie, Infrastruktur Logistik, Hotellerie und Tagungen. Im neuen Hotel im Drei-Sterne- Plus-Bereich sind 50 Zimmer so- wie Seminar- und Wellness-Ein- richtungen geplant. Swiss-Image Schweiz Immer mehr Betriebe setzen auf das Q 6031 Betriebe waren Ende 2011 mit einem Qualitäts-Gütesiegel ausgezeichnet. Rund 75% davon mit der Stufe I, 14% mit der Stufe II und 11% mit der Stufe III. Letztes Jahr erhielten 558 Betrie- be ein Q-Label. Auf Stufe I war die Anzahl rückläufig, auf den Stufen II und III massiv höher. Mit 118 Q III zeigt sich, dass im- mer mehr touristische Betriebe eine ISO-Zertifizierung anstre- ben. Die meisten Qs erarbeitet haben 2011 die Gastronomie (+14%), Tourismusorganisatio- nen (+12,9%) und die Hotellerie (+4,2%). Sie macht mit total 42,27% den grössten Anteil aus. Erfolgreiche Vermittler von Ferienwohnungen Der Online-Ferienwohnungs- Vermittler E-domizil verzeichnet seit Mitte Dezember 2011 über 100% mehr Buchungen von Schweizer Ferienwohnungen als im Vorjahr. Durch den späten Schneefall wird nun kurzfristiger gebucht. Spitzenreiter ist Grau- bünden mit einem Plus von 170%, gefolgt vom Wallis mit Plus 130%. Besonders beliebte Ziele sind Grindelwald, Zermatt, Leu- kerbad, Nendaz und Scuol. ck zvg Geld ist nicht das alleinige Ziel Die zwischen 1980 und 2000 Geborenen bewerten den Cash-Bonus tiefer als die eigene Befindlichkeit. Dies zeigt eine neue PwC-Studie. DANIEL STAMPFLI Mit dem Eintritt der so genannten Millennials in den Arbeitsmarkt werde es Zeit, sich mit dem Ge- dankengut der zwischen 1980 und 2000 Geborenen auseinanderzu- setzen, schreibt das Beratungs- unternehmen Preiswaterhouse Coopers PwC zu seiner jüngsten Studie «Millennials at work». In der Umfrage gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, Arbeitgeber zu favorisieren, die für Werte stehen, die auch ihnen selbst wichtig sind. Sollten sich diese Werte von den eigenen ent- fernen, wollen 56% über eine Kündigung nachdenken. Zu ler- nen und sich persönlich ent- wickeln zu können, stufen die Millennials als wichtigsten Nut- zen ein, zu dem ihnen eine Arbeitsstelle verhelfen soll. Fle- xible Arbeitszeiten werden am zweithäufigsten genannt. Erst an dritter Stelle rangiert der Cash- Bonus. «Millennials legen Wert auf eine gute Work-Life-Balance so- wie Chancengleichheit am Arbeitsplatz», sagt Charles Don- kor, Partner Human Capital Con- sulting von PwC Schweiz. Aller- dings hätten viele Befragte in dieser Hinsicht bereits negative Erfahrungen gemacht. 28% der Befragten gaben an, ihre Work- Life-Balance sei schlechter als bei Arbeitsbeginn erwartet. Die Mil- lennials möchten rasch die Kar- riereleiter erklimmen. 52% der Befragten gaben an, diese Aus- sicht sei der wichtigste Anzie- hungspunkt eines Arbeitgebers – noch vor attraktiven Löhnen. Charles Donkor ist wenig über- rascht, dass 41% der Millennials angeben, lieber auf elektroni- schem Weg als von Angesicht zu Angesicht oder am Telefon zu kommunizieren. Drei Viertel der Befragten, sind der Ansicht, diese Art von Technologie ermöglich ihnen, effizienter zu arbeiten. Für die Studie wurden 4364 Millennials in 75 Ländern online befragt, davon 105 aus der Schweiz. Die Befragten sind ma- ximal 31-jährig und haben ihre Ausbildung im Jahr 2008 oder später abgeschlossen. Mehr Umsatz und weniger Logiernächte für die Jugendherbergen Das 2011 schliesst für die Schweizer Jugendherbergen nur mit einem geringen Logiernächte-Minus ab. Die Schweizer Jugendherbergen generierten im letzten Jahr 913 094 Logiernächte, das ent- spricht einem Rückgang von 3,5% gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz indes fällt mit 41,2 Mio. Franken um 0,3% höher aus. Im Hauptmarkt Schweiz beträgt das Logiernächte-Minus 2,8% im Markt Deutschland 8,4%. Der Logiernächte-Rückgang ist vor allem auf die Renovation und damit teilweise Schliessung der Jugendherbergen Genf und Zü- rich zurückzuführen. Zudem fie- len die Franchisebetriebe Filz- bach und Rorschach See weg. Die Schweizer Jugendherbergen führten im letzten Jahr 54 Betrie- be, davon 9 Franchisebetriebe. Am 5. Mai 2012 wird beim Ost- Bahnhof in Interlaken die neue Jugendherberge mit 220 Betten eröffnet. Die Schweizer Jugend- herbergen rechnen damit, dass diese jährlich 40 000 Logier- nächte generieren wird. Auch in Saas-Fee ist eine neue Jugend- herberge geplant. Baubeginn ist für das Jahr 2013 vorgesehen. ck I m Moment können die Schweizer Bergbahnen vom reichlich gefallenen Schnee profitieren. Hohe Frequenzen sorgen zwar zurzeit für den willkommenen Umsatz. Kurzfristiger Umsatz genügt je- doch noch nicht, damit eine Bergbahn als gesund bezeichnet werden kann. «Man muss viel stärker die Finanzierung bezie- hungsweise die Verschuldung be- trachten», erklärt Björn Zern, Chefredaktor des «Swiss Equity Magazins». Die Publikation, die ihre Dezember-Ausgabe dem Tourismus widmete, wurde kürz- lich von der NZZ AG übernom- men. Entscheidend sei auch der Cashflow im Verhältnis der Ge- samtinvestitionen, so Zern wei- ter. «Wir schauen jeweils, wie vie- le Jahre die Bahn beim durchschnittli- chen Cashflow benötigt, um die Ersatzinvestitio- nen bezahlen zu können.» Zürcher Börse und ausserbörslich Die potenziel- len Anleger müss- ten auch darauf achten, dass die in die zu inves- tierenden Bahnen eine bestimm- te kritische Grösse haben. Von Vorteil sei auch, wenn sich die Bahnen in einer schneesicheren Höhe befinden und künstlich be- schneien können, damit sie ent- sprechend gut vom Winterge- schäft profitieren können. «Sicher eine gute Investition sind die Jungfraubahnen», so Björn Zern. Sie haben im 2011 ein Rekordergebnis erzielt. Den Grund dafür ortet Zern in der Tatsache, dass die Bahn auch stark auf das Som- mergeschäft setzt und nicht nur vom Winter abhängig ist. Zusätzlich pro- fitiere das Unternehmen von den asiatischen Märkten. Empfohlen werden den Anle- gern vom «Swiss Equity Magazin» auch die Titlis- sowie die Pilatus- bahnen. Björn Zern: «Auch diese Bahngesellschaften erzielen ei- nen grossen Teil ihres Umsatzes im Sommer. Sowohl die Jungfrau- bahnen als auch die Titlisbahnen sind an der Schweizer Börse SIX kotiert. Die Aktien der Pilatus- Bahnen AG sind ausserbörslich gehandelte Nebenwerte. Diese können über die OTC-X (www. otc-x.ch), die Handelsplattform der Berner Kantonalbank, ge- kauft und verkauft werden. Entscheidend für den Anleger ist beim Aktienkauf auch die da- mit zu erzielende Rendite (Divi- dende in Prozent des aktuellen Aktienkurses). Bei den Titlisbah- nen beträgt die Rendite aktuell 2,7%, bei den Jungfraubahnen 2,8% und bei den Pilatusbahnen 1,3%. Neben der Bardividende spiele aber auch bei den Liebha- bertiteln die Naturaldividende eine Rolle. So kämen die Aktionä- re zusätzlich oft in den Genuss einer Gratisfahrkarte zum Besuch der Generalversammlung. Weiter könne man auch auf bekannte Brands setzen. Björn Zern erwähnt etwa die Davos Klosters Bergbahnen oder die Zermatt Bergbahnen. Sie seien durchaus interessant, bezüglich Rendite jedoch nicht gleich at- traktiv. Als Spekulationspapier nicht geeignet «Anleger müssen sich aber be- wusst sein», so Zern weiter, «dass ausserbörslich gehandelte Ak- tien nicht jederzeit sofort ver- kauft werden können.» Es könne unter Umständen ein paar Wo- chen dauern. Anders sieht es bei den an der Zürcher Börse gehan- delten Titeln aus. «Bergbahnak- tien sind aber auf keinen Fall ein Spekulationsobjekt», warnt Zern. Bahnen als Anlage Das Tourismusland Schweiz verfügt über sehr viele Bergbah- nen. Aber längst nicht alle sind für private Anleger empfehlenswert. DANIEL STAMPFLI Swiss-Image Wer in Bergbahnen investieren will, dem werden unter anderem die Aktien der Titlisbahnen zum Kauf empfohlen. «Ausserbörslich gehandelte Aktien können nicht jederzeit sofort verkauft werden.» Björn Zern Chefredaktor Swiss Equity Magazin Titlisbahnen investieren 35 bis 40 Millionen Franken Die Titlisbahnen stehen vor einer Investition von 35 bis 40 Mio. Franken. Geplant ist die Errich- tung neuer Anlagen in Form von zwei kuppelbaren 8er- Gondelbahnen. Diese sollen die bestehende 6er-Gondelbahn Trübsee ersetzen und bis zur Bergstation Stand mit einer neuen Sektion ergänzen. Die Umsetzung ist auf 2013/2014 geplant. dst Eduardo Zwyssig verlässt Lenk-Simmental Nach zweieinhalb Jahren verlässt Geschäftsführer Eduardo Zwyssig Lenk-Simmental Tourismus per Ende Mai. Gemäss Mitteilung ge- schehe der Austritt «auf eigenen Wunsch». Laut Zwyssig, der für die Marke «AlpKultur» den Milestone 2011 entgegennehmen konnte (Zweiter Preis in der Kategorie «Herausragendes Projekt»), gibt es «verschiedene Gründe» für seinen Weggang, zu denen er aber nicht nähere Auskunft erteilen möchte. Wo er ab Juni beruflich tätig sein wird, sei zum heutigen Zeitpunkt noch nicht konkret. sag Graubünden: Überarbeitete Vorlage belastet die Hotellerie weniger Tourismusabgabengesetz soll den Gemeinden einen grösseren Handlungsspielraum ermöglichen. Die bisher 120 verschiedenen Gemeindegesetze mit Kurtaxen und Tourismusförderungsab- gaben im Kanton Graubünden sollen durch ein zeitgemässes und flächendeckendes Finan- zierungssystem ersetzt werden. Auf Geheiss der Grossratskom- mission für Wirtschaft und Ab- gaben (WAK) hat die Bündner Regierung eine überarbeitete Botschaft präsentiert. Diese führt nun zu einer geringeren Belastung der Hotellerie und zu einem grösseren Spielraum für die Gemeinden. Neu können die Gemeinden gänzlich auf die Erhebung einer Tourismusab- gabe verzichten, sofern sie die Finanzierung der Tourismus- organisation mit anderen Mit- teln sicher stellen. Im Weiteren wurden die Hoteltarife geän- dert. Die Schaffung einer ein- heitlichen Komfortklasse für die 4- und 5-Sterne-Hotellerie führt zu einer verminderten Be- lastung von etwa 12% bei den 4-Sterne- und rund 24% bei den 5-Sterne-Häusern. dst

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4 aktuell htr hotel revueNr. 2 / 12. Januar 2012

Aus der Region

ZentralschweizLuzern bald mit

liberalisierten Öffnungszeiten?

Die Jungfreisinnigen des Kantons Luzern haben eine Laden-schluss-Initiative eingereicht. Sie verlangt die Aufhebung des Ruhetags- und Ladenschlussge-setzes. Geschäftsbesitzer sollen selber ihre Öffnungszeiten be-stimmen. Vor Kurzem hat das Lu-zerner Kantonsparlament eine Verlängerung der Öffnungszeiten an Samstagen von 16 auf 17 Uhr gutgeheissen. SP, Gewerkschaf-ten und Detaillistenverband ha-ben das Referendum ergriffen.

OstschweizEin Stück Säntis

kaufen und ein Projekt fördern

Die Säntis-Schwebebahn AG verdoppelt das Aktienkapital, um das Projekt Schwägalp zu reali-sieren. Tausende von neuen Ak-tien wurden bereits gezeichnet. Auf der Schwägalp ist ein neues Gebäudeensemble geplant, mit Räumen für Gästeberatung, Gas-tronomie, Infrastruktur Logistik, Hotellerie und Tagungen. Im neuen Hotel im Drei-Sterne-Plus-Bereich sind 50 Zimmer so-wie Seminar- und Wellness-Ein-richtungen geplant.

Swiss-Image

SchweizImmer mehr

Betriebe setzen auf das Q

6031 Betriebe waren Ende 2011 mit einem Qualitäts-Gütesiegel ausgezeichnet. Rund 75% davon mit der Stufe I, 14% mit der Stufe II und 11% mit der Stufe III. Letztes Jahr erhielten 558 Betrie-be ein Q-Label. Auf Stufe I war die Anzahl rückläufig, auf den Stufen II und III massiv höher. Mit 118 Q III zeigt sich, dass im-mer mehr touristische Betriebe eine ISO-Zertifizierung anstre-ben. Die meisten Qs erarbeitet haben 2011 die Gastronomie (+14%), Tourismusorganisatio-nen (+12,9%) und die Hotellerie (+4,2%). Sie macht mit total 42,27% den grössten Anteil aus.

Erfolgreiche Vermittler von

Ferienwohnungen

Der Online-Ferienwohnungs-Vermittler E-domizil verzeichnet seit Mitte Dezember 2011 über 100% mehr Buchungen von Schweizer Ferienwohnungen als im Vorjahr. Durch den späten Schneefall wird nun kurzfristiger gebucht. Spitzenreiter ist Grau-bünden mit einem Plus von 170%, gefolgt vom Wallis mit Plus 130%. Besonders beliebte Ziele sind Grindelwald, Zermatt, Leu-kerbad, Nendaz und Scuol. ck

zvg

Geld ist nicht das alleinige ZielDie zwischen 1980 und

2000 Geborenen bewerten den Cash-Bonus tiefer als die eigene Befindlichkeit.

Dies zeigt eine neue PwC-Studie.

DanIel StampflI

Mit dem Eintritt der so genannten Millennials in den Arbeitsmarkt werde es Zeit, sich mit dem Ge-dankengut der zwischen 1980 und 2000 Geborenen auseinanderzu-setzen, schreibt das Beratungs-unternehmen Preiswaterhouse Coopers PwC zu seiner jüngsten Studie «Millennials at work».

In der Umfrage gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, Arbeitgeber zu favorisieren, die für Werte stehen, die auch ihnen selbst wichtig sind. Sollten sich diese Werte von den eigenen ent-

fernen, wollen 56% über eine Kündigung nachdenken. Zu ler-nen und sich persönlich ent-wickeln zu können, stufen die Millennials als wichtigsten Nut-zen ein, zu dem ihnen eine Arbeitsstelle verhelfen soll. Fle-xible Arbeitszeiten werden am zweithäufigsten genannt. Erst an dritter Stelle rangiert der Cash- Bonus.

«Millennials legen Wert auf eine gute Work-Life-Balance so-wie Chancengleichheit am Arbeitsplatz», sagt Charles Don-

kor, Partner Human Capital Con-sulting von PwC Schweiz. Aller-dings hätten viele Befragte in dieser Hinsicht bereits negative Erfahrungen gemacht. 28% der Befragten gaben an, ihre Work- Life-Balance sei schlechter als bei Arbeitsbeginn erwartet. Die Mil-lennials möchten rasch die Kar-riereleiter erklimmen. 52% der Befragten gaben an, diese Aus-sicht sei der wichtigste Anzie-hungspunkt eines Arbeitgebers – noch vor attraktiven Löhnen. Charles Donkor ist wenig über-

rascht, dass 41% der Millennials angeben, lieber auf elektroni-schem Weg als von Angesicht zu Angesicht oder am Telefon zu kommunizieren. Drei Viertel der Befragten, sind der Ansicht, diese Art von Technologie ermöglich ihnen, effizienter zu arbeiten.

Für die Studie wurden 4364 Millennials in 75 Ländern online befragt, davon 105 aus der Schweiz. Die Befragten sind ma-ximal 31-jährig und haben ihre Ausbildung im Jahr 2008 oder später abgeschlossen.

Mehr Umsatz und weniger Logiernächte für die JugendherbergenDas 2011 schliesst für die Schweizer Jugendherbergen nur mit einem geringen Logiernächte-Minus ab. Die Schweizer Jugendherbergen generierten im letzten Jahr 913 094 Logiernächte, das ent-spricht einem Rückgang von 3,5% gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz indes fällt mit 41,2 Mio. Franken um 0,3% höher aus. Im Hauptmarkt Schweiz beträgt das Logiernächte-Minus 2,8% im Markt Deutschland 8,4%. Der Logiernächte-Rückgang ist vor allem auf die Renovation und damit teilweise Schliessung der Jugendherbergen Genf und Zü-rich zurückzuführen. Zudem fie-

len die Franchisebetriebe Filz-bach und Rorschach See weg. Die Schweizer Jugendherbergen führten im letzten Jahr 54 Betrie-be, davon 9 Franchisebetriebe.

Am 5. Mai 2012 wird beim Ost-Bahnhof in Interlaken die neue Jugendherberge mit 220 Betten eröffnet. Die Schweizer Jugend-herbergen rechnen damit, dass diese jährlich 40 000 Logier-nächte generieren wird. Auch in Saas-Fee ist eine neue Jugend-herberge geplant. Baubeginn ist für das Jahr 2013 vorgesehen. ck

I m Moment können die Schweizer Bergbahnen vom reichlich gefallenen Schnee profitieren. Hohe

Frequenzen sorgen zwar zurzeit für den willkommenen Umsatz. Kurzfristiger Umsatz genügt je-doch noch nicht, damit eine Bergbahn als gesund bezeichnet werden kann. «Man muss viel stärker die Finanzierung bezie-hungsweise die Verschuldung be-trachten», erklärt Björn Zern, Chefredaktor des «Swiss Equity Magazins». Die Publikation, die ihre Dezember-Ausgabe dem Tourismus widmete, wurde kürz-lich von der NZZ AG übernom-men. Entscheidend sei auch der Cashflow im Verhältnis der Ge-samtinvestitionen, so Zern wei-ter. «Wir schauen jeweils, wie vie-le Jahre die Bahn beim durchschnittli-chen Cashflow benötigt, um die Ersatzinvestitio-nen bezahlen zu können.»

Zürcher Börse und ausserbörslich

Die potenziel-len Anleger müss-ten auch darauf achten, dass die in die zu inves-tierenden Bahnen eine bestimm-te kritische Grösse haben. Von Vorteil sei auch, wenn sich die Bahnen in einer schneesicheren

Höhe befinden und künstlich be-schneien können, damit sie ent-sprechend gut vom Winterge-schäft profitieren können.

«Sicher eine gute Investition sind die Jungfraubahnen», so

Björn Zern. Sie haben im 2011 ein Rekordergebnis erzielt. Den Grund dafür ortet Zern in der Tatsache, dass die Bahn auch stark auf das Som-mergeschäft setzt und nicht nur vom Winter abhängig ist. Zusätzlich pro-

fitiere das Unternehmen von den asiatischen Märkten.

Empfohlen werden den Anle-gern vom «Swiss Equity Magazin» auch die Titlis- sowie die Pilatus-

bahnen. Björn Zern: «Auch diese Bahngesellschaften erzielen ei-nen grossen Teil ihres Umsatzes im Sommer. Sowohl die Jungfrau-bahnen als auch die Titlisbahnen sind an der Schweizer Börse SIX kotiert. Die Aktien der Pilatus-Bahnen AG sind ausserbörslich gehandelte Nebenwerte. Diese können über die OTC-X (www.otc-x.ch), die Handelsplattform der Berner Kantonalbank, ge-kauft und verkauft werden.

Entscheidend für den Anleger ist beim Aktienkauf auch die da-mit zu erzielende Rendite (Divi-dende in Prozent des aktuellen Aktienkurses). Bei den Titlisbah-nen beträgt die Rendite aktuell 2,7%, bei den Jungfraubahnen 2,8% und bei den Pilatusbahnen 1,3%. Neben der Bardividende spiele aber auch bei den Liebha-

bertiteln die Naturaldividende eine Rolle. So kämen die Aktionä-re zusätzlich oft in den Genuss einer Gratisfahrkarte zum Besuch der Generalversammlung.

Weiter könne man auch auf bekannte Brands setzen. Björn Zern erwähnt etwa die Davos Klosters Bergbahnen oder die Zermatt Bergbahnen. Sie seien durchaus interessant, bezüglich Rendite jedoch nicht gleich at-traktiv.

Als Spekulationspapier nicht geeignet

«Anleger müssen sich aber be-wusst sein», so Zern weiter, «dass ausserbörslich gehandelte Ak-tien nicht jederzeit sofort ver-kauft werden können.» Es könne unter Umständen ein paar Wo-chen dauern. Anders sieht es bei

den an der Zürcher Börse gehan-delten Titeln aus. «Bergbahnak-tien sind aber auf keinen Fall ein Spekulationsobjekt», warnt Zern.

Bahnen als Anlage

Das Tourismusland Schweiz verfügt über

sehr viele Bergbah-nen. Aber längst

nicht alle sind für private Anleger

empfehlenswert.DanIel StampflI

Swiss-ImageWer in Bergbahnen investieren will, dem werden unter anderem die Aktien der Titlisbahnen zum Kauf empfohlen.

«Ausserbörslich gehandelte Aktien

können nicht jederzeit sofort

verkauft werden.»Björn Zern

Chefredaktor Swiss Equity Magazin

Titlisbahnen investieren 35 bis 40 Millionen FrankenDie Titlisbahnen stehen vor einer Investition von 35 bis 40 Mio. Franken. Geplant ist die Errich-tung neuer Anlagen in Form von zwei kuppelbaren 8er- Gondelbahnen. Diese sollen die bestehende 6er-Gondelbahn Trübsee ersetzen und bis zur Bergstation Stand mit einer neuen Sektion ergänzen. Die Umsetzung ist auf 2013/2014 geplant. dst

Eduardo Zwyssig verlässt Lenk-Simmental

Nach zweieinhalb Jahren verlässt Geschäftsführer Eduardo Zwyssig Lenk-Simmental Tourismus per Ende Mai. Gemäss Mitteilung ge-schehe der Austritt «auf eigenen Wunsch». Laut Zwyssig, der für die Marke «AlpKultur» den Mile stone 2011 entgegennehmen konnte (Zweiter Preis in der Kategorie «Herausragendes Projekt»), gibt es «verschiedene Gründe» für seinen Weggang, zu denen er aber nicht nähere Auskunft erteilen möchte. Wo er ab Juni beruflich tätig sein wird, sei zum heutigen Zeitpunkt noch nicht konkret. sag

Graubünden: Überarbeitete Vorlage belastet die Hotellerie wenigerTourismusabgabengesetz soll den Gemeinden einen grösseren Handlungsspielraum ermöglichen.Die bisher 120 verschiedenen Gemeindegesetze mit Kurtaxen und Tourismusförderungsab-gaben im Kanton Graubünden sollen durch ein zeitgemässes und flächendeckendes Finan-zierungssystem ersetzt werden. Auf Geheiss der Grossratskom-mission für Wirtschaft und Ab-gaben (WAK) hat die Bündner Regierung eine überarbeitete Botschaft präsentiert. Diese führt nun zu einer geringeren Belastung der Hotellerie und zu einem grösseren Spielraum für

die Gemeinden. Neu können die Gemeinden gänzlich auf die Erhebung einer Tourismusab-gabe verzichten, sofern sie die Finanzierung der Tourismus-organisation mit anderen Mit-teln sicher stellen. Im Weiteren wurden die Hoteltarife geän-dert. Die Schaffung einer ein-heitlichen Komfortklasse für die 4- und 5-Sterne-Hotellerie führt zu einer verminderten Be-lastung von etwa 12% bei den 4-Sterne- und rund 24% bei den 5-Sterne-Häusern. dst