12/2011 Brandaus - die Zeitschrift der niederösterreichischen Feuerwehren

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at Wissen: Wartung von Einsatzgeräten, 24 Schadstoffbekämpfung Hochsensible Materie Schadstoffbekämpfung Hochsensible Materie Da braucht es Spezialisten Da braucht es Spezialisten Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 12 · 2011 Brandaus Brandaus Die Zeitschrift der Niederösterreichischen Feuerwehren 12 · 2011 Porträt: Kinderdorf-Mutter Brigitte Virgolini, 22

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Spenden an Feuerwehren absetzbar, Unternehmer sind große Stütze der Feuerwehren, Rückblick 2011, Freude über 20.000 Besucher, Weihnachtsgrüße LH Pröll und LR Pernkopf, Katastrophenschutztagung, Rettungsgasse,, Aufregung über Felderer-Aussagen, Porträt Kinderdorf-Mutter Brigitte Virgolini, Prüfung und Wartung von Einsatzgeräten, Schadstoffeinsätze leicht gemacht, Schadstoffberatungsdienst, Die Sache mit dem Dress Code, Übungsschauplatz Donaukraft Greifenstein, Weitergabe von Einsatzfotos, NÖ Landes-Feuerwehrschule, Großbrand in Klosterneuburg, Ammoniak-Austritt in St. Pölten, Traktor als optimales Bergegerät, Sägewerk in Vollbrand, Historisches: Ungarn-Aufstand

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P.b.b. Verlagspostamt 1140 Wien · 08Z037934M · www.noelfv.at

Wissen:Wartung von Einsatzgeräten, 24

SchadstoffbekämpfungHochsensible MaterieSchadstoffbekämpfungHochsensible MaterieDa braucht es SpezialistenDa braucht es Spezialisten

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 12 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 12 · 2011

Porträt:Kinderdorf-MutterBrigitte Virgolini, 22

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Brandaus: Topstories2

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Große Ereignisse prägten dasJahr 2011 für die FreiwilligenFeuerwehren Niederösterreichs.Die Feuerwehrmitglieder habenwieder einmal bewiesen, zuwelch großen Leistungen sie fähig sind. Im abgelaufenen Jahr konnten aber auch zu-kunftsträchtige Projekte aufSchiene gebracht werden. Ich denke, dass die Feuerwehr-familie auf einem guten Weg in die Zukunft ist.

Wenn auch so manches Streit-gespräch stattfinden musste,wir uns in manchen Bereichen„heiß geredet“ haben, so war esdoch möglich, immer wieder dieMitte zu finden, sich an einemPunkt zu einigen, an dem jederDiskussionspartner mit kleinenAbstrichen aber doch die wich-tigsten Details seines Konzepteserreichen konnte. Jedenfalls können sich noch immer alle indie Augen schauen und einanderohne Vorbehalt die Hand reichen.So wie es sich halt in einer gesun-den Familie gehört.

Ein „explosives“ Geburtstags-kind gilt es an dieser Stelle zubeglückwünschen:Der Spreng-dienst hat jetzt im Dezember seinen 50. Geburtstag gefeiert.Aus einer kleinen Gruppe um ABI Karl Schnait – von denen, die ihn kannten, mit dem Spitz-namen „Donarit-Charly“ „gea-delt“ – entstand im Laufe derJahrzehnte eine einsatzstarkeund vielseitige Truppe, derenKnowhow dem internationalenVergleich durchaus stand hält. In einer würdigen Feierstunde,über die Brandaus ausführlich im Jänner berichten wird, präsentierte der Kommandantdes Sonderdienstes Sprengdienst,HBI Roland Kormesser, ein be-achtenswertes Buch zum Jubilä-um. Gratulation!

Leider blieb die Feuerwehr-familie auch von tragischen Ereignissen und menschlichenVerlusten nicht verschont. Fassungslos sind wir noch immerüber den plötzlichen Tod desFeuerwehrtauchers Wolfgang„Woli“ Eger, den sein Schicksalim Rahmen einer Übung ereilte.Unser aller Gedanken sind spe-ziell in diesen Tagen bei seinerFamilie mit der Versicherung,dass die Familie Feuerwehr immer für sie da sein wird.

Familie ist ein Begriff, den somanche Menschen allerdingsnicht mit Geborgenheit undGlück verbinden. Kinder aus derartigen Lebenssituationen finden dann möglicherweise eineneue Familie in einem SOS-Kin-derdorf. Vielleicht sogar im HausSt. Florian in der Hinterbrühl,über das die NÖ Feuerwehrenseit nicht weniger als 52 Jahrendie Patenschaft innehaben. Auch heuer besuchten wir dieSOS-Kinderdorf-Familie. MutterBrigitte Virgolini dankt im Porträtfür die Hilfe der Feuerwehren.

Wir haben gemeinsam enormviel erreicht.Wir haben die Basisfür neue Entwicklungen gelegt,die uns für 2012 neue und großeHerausforderungen bescherenwerden. Ehe wir aber mit Energieund Gestaltungswillen ins NeueJahr starten, sollten wir alle „denFuß vom Gas nehmen“ und inne-halten. Ich wünsche Euch undEuren Lieben eine besinnlicheund schöne Weihnachtszeit sowieGesundheit und Erfolg für 2012!

Herzlich Euer

Josef BuchtaLandesbranddirektorPräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

Wir haben viel umgesetzt

Euch allen ein frohes und besinnli-ches Weihnachtsfestund Prosit 2012!

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Brandaus: Inhalt

Die Erwartungen waren hoch. Schließ-lich sollte es doch ein Jahr werden, indem den Mitgliedern der freiwilligen

Organisationen wieetwa Feuerwehr, Ret-tung und dergleichengebührend Respektgezollt werden sollte.Schlussendlich aberwar es so, dass dieverschiedensten Vereine – angefangenbeim Ayurveda-Club

bis hin zum Zeisig-Zucht-Verein – mitEinsatzorganisationen, bei denen sichtagtäglich Tausende Menschen engagie-ren, auf eine gedankliche Ebene gestelltwurden.

Darf oder muss man nun den Schöp-fern dieses besonderen Jahres einenVorwurf machen?Wohl kaum. Viel-leicht haben wir uns einfach nur zu vielerwartet. Steuererleichterungen, höhereFreibeträge für Mitglieder der Einsatz-organisationen oder Dienstfreistellungbei Einsätzen. Das wäre einmal einrichtiges Dankeschön seitens der Politikgewesen. Doch wie bereits erwähnt,vielleicht haben wir uns einfach nur zu viel erwartet. Wir werden jedenfallsweiterhin 24 Stunden am Tag, siebenTage die Woche und 365 Tage im Jahrauf Abruf bereitstehen, um Menschenin Not zu helfen. Das haben wir uns zur Aufgabe gesetzt, das ist unsere Verpflichtung.

Die letzte Ausgabe des Jahres 2011 befasst sich intensiv mit dem ThemaSchadstoffbekämpfung. Welche Gefah-ren auftreten können und mit welchenHerausforderungen die Feuerwehrenim Einsatz zu kämpfen haben, ist aufden Seiten 26 bis 30 nachzulesen.

Ein Dauerbrenner in der Feuerwehr: die korrekte Adjustierung. Da die Feuerwehrball-Saison sozusagen schon vor der Tür steht, ist der Beitragauf den Seiten 32 und 33 eine echteEmpfehlung.

Über all das und noch viel mehr berich-ten wir auf den kommenden Seiten.

Viel Spaß beim Lesen!

Jahr der FreiwilligkeitDas war‘s...

Euer Alexander Nittner

Spenden an Feuerwehren absetzbar 5

Unternehmer sind große Stütze der Feuerwehren 6

Rückblick 2011 8

Freude über 20.000 Besucher 10

Weihnachtsgrüße LH Pröll und LR Pernkopf 12

Katastrophenschutztagung 13

Kranzniederlegung für Dr. Eckel 14

Rettungsgasse 15

Aufregung über Felderer-Aussagen 18

Porträt Kinderdorf-Mutter Brigitte Virgolini 22

Brandaus: NewsKurzmeldungen 38

Großbrand in Klosterneuburg 40

Ammoniak-Austritt in St. Pölten 41

Traktor als optimales Bergegerät 43

Sägewerk in Vollbrand 44

Foto-Galerie 46

Brandaus: DialogLebensretter-Medaille 48

Berufsvizeweltmeister 49

Brandaus: AlbumVermischtes 54

Historisches: Ungarn-Aufstand 56

Brandaus: RubrikenJugend 52

Cartoon „Flo & Co“ 53

Vorwort 3

Kontakte im NÖ LFKDO 58

Brandaus: WissenPrüfung und Wartung von Einsatzgeräten 24

Schadstoffeinsätze leicht gemacht 26

Schadstoffberatungsdienst 31

Die Sache mit dem Dress Code 32

Übungsschauplatz Donaukraft Greifenstein 34

Weitergabe von Einsatzfotos 35

NÖ Landes-Feuerwehrschule 37

Brandaus: Topstories

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Brandaus 12 · 2011

Brandaus: TopstoriesBrandaus: TopstoriesNeues Gesetz: Feuerwehren hoffen auf höhere finanzielle Zuwendungen

Es war ein langer und zäher Kampf von ÖBFV-Präsident Josef Buchta,der im Vorjahr schließlichzum Erfolg geführt hat.Nach einer Zusage des da-maligen FinanzministersDr. Josef Pröll und demdazu nötigen Beschluss im Parlament können ab 1. Jänner 2012 auch Spen-den an die Feuerwehr abge-setzt werden. Dadurch, sodie Hoffnung, könnte sichdas Spendenvolumen andie Feuerwehren erhöhen.

Text: Resperger, ÖBFV

Foto: Schmied

Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, umin den Genuss der Spenden-absetzbarkeit zu kommen,ist in der nachfolgenden Auf-listung nachzulesen:41. Es sind Spenden begüns-tigt, die ab dem 1. Jänner2012 gegeben werden(maßgeblich Valutatag).

42. Es sind nur Spenden anFreiwillige Feuerwehren

und Landesfeuerwehr-verbände begünstigt.

43. Nicht begünstigt sindSpenden an Betriebsfeuer-wehren (auch wenn frei-willig) und Berufsfeuer-wehren. Ebenso nicht be-günstigt sind Spenden annahestehende Vereine (Ka-meradschaftsvereine, Mu-seumsverein u. Ä).

44. Unterabschnitte, Ab-schnittsfeuerwehrkom-manden oder Bezirksfeu-erwehrkommanden u. Ä.sind Teile (Untergliede-rungen) des Landesfeuer-wehrverbandes und dem-nach ebenfalls spenden-begünstigte Empfänger.

45. Der Spender kann wäh-rend eines Kalenderjahresbis zu zehn Prozent seinesEinkommens des Vorjah-res (Netto nach Abzug So-zialversicherung, sonstigerWerbungskosten und Son-derausgaben, aber vor Ab-zug von Lohn- und Ein-kommensteuer) steuerbe-günstigt spenden. In diesezehn Prozent sind jedoch

alle Spenden an spenden-begünstigte Organisatio-nen zusammen zu rechnen.

46. Dem Spender ist eineSpendenquittung auszu-stellen, welche dieser aufVerlangen dem Finanzamtvorzulegen hat. Die Spen-denquittung muss jeden-falls aufweisen:a.Name (Vor- und Zunameoder firmenmäßige Be-zeichnung) des Spenders

b.Anschrift des Spendersc. Name des Spenden-empfängers

d.Höhe der Spendee.Datum des Spenden-eingangs

47. Der OBFV hat dazu einen Spendenquittungs-block aufgelegt, der imDienstwege oder beimÖsterreichischen Bundes-feuerwehrverband, Sie-benbrunnengasse 21/3,1050 Wien, Mail:[email protected]; Tel: 01/545 8230 bezogen werden kann.

48. Die Spenden sindgrundsätzlich demjenigen

Spenden an die Feuerwehr können ab 1. 1. 2012 steuerlich abgesetzt werden

zuzurechnen, der in derSpendenquittung alsSpender aufscheint (dieshat insbesondere Bedeu-tung, wenn von einemKonto überwiesen wird,das mehreren Personenzugerechnet wird).

49. Die spendenempfan-gende Feuerwehr (Landes-feuerwehrverband) hat eine Abschrift der Spen-denquittung (bloße Sam-mellisten oder ähnlicheSpenderlisten genügennicht) mindestens siebenKalenderjahre, Jahr derAusstellung nicht mitge-rechnet, aufzubewahren.

410. Bei Barspenden ist die Spendenquittung vondem Feuerwehrmitglied,das die Spende entgegennimmt (muss nicht not-wendigerweise Komman-dant oder sonstiger Funk-tionsträger sein), zu unter-schreiben.

411. Bei Spenden im Banküberweisungsverkehrreicht die Vorlage eines abgestempelten Erlag-scheins oder elektroni-schen Belegs; die Finanz-behörde kann jedoch einen gesonderten Nach-weis (z.B. Vorlage Konto-auszug über Kontobewe-gungen) verlangen, dassder Spendenbetrag tat-sächlich entweder beimSpendenempfänger ein-gelangt ist oder beimSpender tatsächlich ab-geflossen ist.

412. Sachspenden sind nur von betrieblichenSpendern möglich und mit dem gemeinen Wertzu beziffern. Es reicht,wenn der Erhalt der Sach-spende bestätigt wird, die Bewertung fällt in denBereich des Spenders.

1. Jänner 2012: Spenden an Feuerwehren absetzbar

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Brandaus: Topstories6

Brandaus 12 · 2011

413. Die Spenden dürfen nur zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben der Feuerwehren (Feuer-und Gefahrenpolizei ein-schließlich Katastrophen-schutz) verwendet werden. Anders als andere spendenbegünstig-

te Organisationen benöti-gen Feuerwehren keinejährliche Bestätigung eines Wirtschaftstreuhän-ders, dass in den vergan-genen drei Jahren aus-schließlich begünstigte Tätigkeiten vorgenommenwurden.

Der Gesetzgeber geht vielmehr davon aus, dassFeuerwehren und Landes-feuerwehrverbände samtUntergliederungen als Kör-perschaft des öffentlichenRechts sich streng an die fürsie maßgebenden Gesetzehalten und ausreichend von

öffentlichen Organen (Landesrechnungshöfe, Kontrollorgane der Gemein-den (Prüfungsausschüsse)und der internen Kontrolle(Rechnungsprüfer, Kontrolleim Rahmen der dienstlichenInspektionen) geprüft werden.

Es war ein beeindrucken-der Festakt, der Spitzen-politiker und Top-Managerin die Zentrale der Raiffei-sen-Holding Niederöster-reich-Wien lockte. Anlass:Die Ehrung von 18 feuer-wehrfreundlichen Arbeit-gebern in ganz Österreich.Gekrönt wurde die Veran-staltung durch den Besuchvon Innenministerin Mag.Johanna Mikl-Leitner und Sozialminister RudolfHundstorfer, die das vorbildliche Engagementder feuerwehrfreundlichenBetriebe lobten.

Text: Franz Resperger

Fotos: ÖBFV

Den Auftakt zur feierlichenFirmenpräsentation bildeteeine Pressekonferenz, die derPräsident des Österrei-chischen Bundesfeuerwehr-verbandes (ÖBFV) JosefBuchta dazu nützte, den

Journalisten einen Überblicküber das freiwillige Feuer-wehrwesen zu geben. Dabeikamen nicht nur bereits umgesetzte Forderungen (5,5 Tonnen Fahrberechtigung,Rettungsgasse, Spendenab-setzbarkeit etc.) zur Sprache. Der ÖBFV-Präsident nutz-

te dabei auch die Gelegen-heit, um auf akute Nöte und Sorgen der freiwilligenFeuerwehren hinzuweisen.Unter anderem auf dieNachwuchsproblematik:„Wir müssen alle darübernachdenken, wie die Men-schen in unserem Land motiviert werden können,selbst einen Beitrag für dasFreiwilligenwesen zu leis-ten.“ GeburtenschwacheJahrgänge und weit verbrei-teter Egoismus lassen näm-lich eine Stagnation bei denNeuaufnahmen befürchten. Abseits der Suche nach

personellen Ressourcen,konfrontierte Josef Buchta

die Journalisten mit einemzweiten, nicht unbedeuten-den Problem: „Es ist ein un-haltbarer Zustand, dass dieFeuerwehrmitglieder nochimmer nicht in die Hochrisi-koliste besonders gefährde-ter Berufsgruppen aufge-nommen wurden und Ge-sundheitsminister Stögerbisher zu keinen Gesprächenbereit war.“ Fazit: Feuer-wehrmitglieder müssen sichdie Hepatitis- und Zecken-impfungen noch immerselbst bezahlen.Kritik setzte es aber auch

am Finanzministerium.Grund: Ende Dezember läuft die Finanzgarantie für Zuwendungen aus derFeuerschutzsteuer und demKatastrophenschutzfondsaus. Zwischen 2009 und 2011garantierte der Bund für diefreiwilligen Feuerwehren eingedeckeltes Mindestvolu-men in der Höhe von 93 Mil-lionen Euro. Trotz persönli-

cher Gespräche mit Finanz-ministerin Maria Fekter undzahlreicher schriftlicher In-terventionen, gibt es bis datokeine Entscheidung darüber,ob die 93 Millionen Euroweiterhin an die Landesfeu-erwehrverbände überwiesenwerden.

Großes Lob fürDie ArbeitgeberEin großes Dankeschön

gab es vom ÖBFV-Präsiden-ten beim anschließendenFestakt für die 18 feuerwehr-freundlichen Arbeitgeber:„Vielerorts gibt es verständ-nisvolle Arbeitgeber, die ihren Dienstnehmern eineAusübung von Einsatztätig-keiten für die Freiwillige Feuerwehr ermöglichen und damit auch einen Bei-trag zur Sicherheit in Öster-reich leisten.“Eines dieser Unterneh-

men ist auch die Raiffeisen-Bankengruppe Niederöster-reich-Wien. GeneraldirektorMag. Erwin Hameseder: „Aufdas freiwillige Engagementunserer Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter sind wir be-sonders stolz. Aber auch wirtun etwas dafür: Viele NÖRaiffeisenbanken sowie dieRaiffeisenlandesbank undRaiffeisen-Holding NÖ-Wienstellen im Katastrophenfallviele Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, die bei der Frei-willigen Feuerwehr oder beiRettungsorganisationen tätigsind, für Hilfseinsätze frei.“ Der Generaldirektor be-

tonte, dass Raiffeisen mehrals eine Bank ist – sie sei ein

Ausgezeichnet: Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen Brüder Kritzendorf

Großer Festakt: 18 feuerwehrfreundliche Arbeitgeber wurden ausgezeichnet

Unternehmer sind großeStütze der Feuerwehren

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7Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2011

Sonder-Award für die Raiffeisen Bankengruppe

Partner für die Feuerwehrenund möchte auch in Zukunftunterstützend wirken. Vor al-lem die Jugendarbeit liegeMag. Hameseder am Herzenund hier sieht er den not-wendigen Zusammenhangvon freiwilligem Engage-ment und Jugendarbeit. Hameseder: „Die freiwilli-

gen Feuerwehren sind einGarant für schnelle und ziel-gerichtete Hilfe. Mit unse-rem Engagement wollen wirvor allem die Jugend begeis-tern, für die Gemeinschaftaktiv zu sein. Damit denFreiwilligen Feuerwehrenauch in Zukunft ein starkesNetz an freiwilligen Feuer-wehrleuten zur Verfügungsteht.“ Noch vor der Ehrung

der feuerwehrfreundlichenArbeitgeber, durfte sichÖsterreichs oberster Polizist,der Generaldirektor für dieöffentliches Sicherheit, Dr.Herbert Anderl, über diehöchste Auszeichnung desÖsterreichischen Bundesfeu-erwehrverbandes freuen.Dem Spitzenoffizier wurdefür seine Verdienste um dasFeuerwehrwesen von Präsi-dent Josef Buchta das GroßeVerdienstkreuz des Österrei-chischen Bundesfeuerwehr-verbandes überreicht. Eine besondere Auszeich-

nung wurden den österrei-chischen Feuerwehren durchdie Zeitschrift Readers’ Digest zuteil. 30.000 Leserdes Magazins wählen jähr-lich die vertrauenswürdigsteBerufsgruppe. Und wiederein Mal ging dieser Preis, derPegasus Award, an die Feuer-wehren. Überreicht wurdedie Auszeichnung von Rea-der’s Digest-Manager UweHorn an ÖBFV-Präsident

Buchta, der den Lesern des Magazins für deren Vertrauen dankte.Weitere prominente Gäste

des Abends: Dr. Hans-JörgSchelling, Vizepräsident derWirtschaftskammer Öster-reich, NÖ SicherheitsdirektorDr. Franz Prucher, NÖ LandespolizeikommandantMag. Arthur Reis sowie alleLandesfeuerwehrkomman-danten.

Die ausgezeichneten Betriebe:

4FunderMax GmbH, Neudörfl – Burgenland

4Sanochemia Pharmazeuti-ka AG, Neufeld – Burgen-land

4Stora Enso WP Bad St. Leonhard GmbH, BadSt. Leonhard – Kärnten

4Treibacher Industrie AG,Althofen – Kärnten

4Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen BrüderKritzendorf, Kritzendorf –Niederösterreich

4Pollmann InternationalGmbH, Karlstein an derThaya – Niederösterreich

4Energie AG Öberoster-reich, Linz – Oberöster-reich

4Tischlerei und Wohnrau-mausstattung SiegfriedKepplinger, Sankt Martinim Mühlkreis – Oberöster-reich

4Raiffeisenverband Salz-burg reg. Gen.m.b.H., Salzburg – Salzburg

4Salzburg AG für Energie,Verkehr und Telekommu-nikation, Salzburg – Salzburg

4Draxler Geflügel-WildGmbH, Mooskirchen –Steiermark

4Holosch GmbH, AflenzKurort – Steiermark

4AL-KO KOber GesmbH,Zellberg – Tirol

4Elektro Ortner, Lienz –Tirol

4Getzner Textil AG, Bludenz– Vorarlberg

4Huppenkothen GmbH &Co KG, Lauterach – Vorarl-berg

4Gebrüder Medek, Wien –Wien

4Wien Energie Fernwärme,Wien – WienInnenministerin Mag.

Johanna Mikl-Leitner zeigtsich vom Engagement derUnternehmer begeistert:„Ich freue mich immer wie-der, wenn ich den unzähli-gen Mitgliedern der Feuer-wehren in unserem LandDanke sagen kann. Ich binmir bewusst, mit welchemEngagement und Hingabesie ihren Dienst am Nächs-ten ausführen. Dass hier dieArbeitgeber eine wesentlicheRolle spielen, ist nicht immerselbstverständlich. Und des-halb möchte ich auch denUnternehmern für ihr großesVerständnis danken.“ Sozialminister Hundstorfer

stieß ins selbe Horn: „Nichtnur im Jahr der Freiwilligenmöchte ich Danke sagen.Und zwar für das, was die

Feuerwehren leisten. Ein großes Kompliment giltaber auch den Unterneh-mern, die solidarisch für die Gesellschaft handeln und ihre Arbeitnehmer inden Einsatz gehen lassen.“Zusätzlich zu den 18

Unternehmen zeichnete der Österreichische Bundes-feuerwehrverband die Raiff-eisen-Bankengruppe Nieder-österreich-Wien mit einemSonder-Award „Feuerwehr-freundlicher Arbeitgeber2011“ aus. Gleichzeitig be-dankte sich Präsident Buchtabei Raiffeisen für die täglichgelebte Partnerschaft mitden Feuerwehren. Aber auch für die Einladung in dieZentrale des Geldinstituts.

Fernsehen berichteteGroßes Echo fand die

Veranstaltung bei den Medien. Die ORF-Sendung„Konkret“ widmete demThema „Freiwillige Feuer-wehr“ am nächsten Tag gareinen 13-minütigen Beitrag.Im Anschluss daran disku-tierte Moderatorin ClaudiaReiterer mit ÖBFV-PräsidentJosef Buchta. Auch „NÖ Heute“ berichtete über diePreisverleihung.

Feuerwehrfreundlich: Firma Pollmann, Karlstein

Höchste ÖBFV-Auszeichnung für GD Dr. Herbert Anderl

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Brandaus: Topstories8

Brandaus 12 · 2011

DasJahr2011 neigt sich dem En-de zu. Zeit, um Bilanz zu ziehen. In den vergange-nen 12 Monaten haben wirals freiwillige Feuerwehrenwieder ein Mal bewiesen,dass auf uns Verlass ist —zu jeder Tages- und Nacht-zeit. Wir haben gemeinsamviel erreicht, was nicht zuletzt ein Verdienst aller96.000 NÖ Feuerwehrmit-glieder ist. Jeder einzelnevon euch trägt durch seinfreiwilliges Engagementdazu bei, damit sich dieMenschen in unseremwunderschönen Land si-cher fühlen können

Fotos: Resperger, Nittner,MA68

Die freiwilligen Feuer-wehren sind ein Ga-rant für Lebensquali-

tät. Dennochmüssen wir denBürgern bewusstmachen, dass esFeuerwehr zumNulltarif nichtgeben kann. Weder finanziell,noch personell.Sich zurückleh-nen und anzu-nehmen, die

Feuerwehr kommt sowieso,wenn man 122 wählt, darfnicht als selbstverständlichbetrachtet werden. Wir wer-den in den nächsten Jahrenviele neue Hände benötigen,um die von uns erwartetenLeistungen weiter garantie-ren zu können.Macht Werbung für die

Feuerwehr. Motiviert jungeLeute, sich unseren Idealenanzuschließen. Sprecht dieMenschen persönlich an,sucht den Kontakt zu poten-ziellen Mitgliedern. Versuchtauch den Vater oder die Mut-ter einer neu zugezogenenFamilie für die Feuerwehr zugewinnen. Oft suchen diesegesellschaftlichen Anschluss,werden aber nicht angespro-

chen. Integration gehört gelebt.Noch können wir alle an uns

gestellten Herausforderungenerfüllen. Das hat auch dasabgelaufenen Jahr bewiesen.Ich darf nachfolgend nur ei-nige wenige Projekte in Erin-nerung rufen, die wir 2011 ge-meinsam umsetzen konnten.

RettungsgasseNach monatelangen Ver-

handlungen mit dem Bun-desministerium für Verkehr,

Innovation und Technik istes uns gelungen, den Gesetz-geber von der Bedeutung derRettungsgasse auf Autobah-nen und Schnellstraßen zuüberzeugen. Wie die Medienbereits ausführlich berichtethaben, wird das neue Systemab 1. Jänner 2012 wirksam.Der Umsetzung gingen zäheVerhandlungen voraus, diewir als Feuerwehr zu Beginnim Alleingang geführt haben.Erst nach und nach schlos-sen sich unsere befreunde-ten Blaulichtorganisationendieser Idee an. Wird durchdie schnellere Zufahrt zumEinsatzort auch nur einMenschenleben gerettet, hat die Rettungsgasse bereitsihren Sinn erfüllt.

FAVEine große Herausforde-

rung war die Umsetzung derFeuerwehrausrüstungsver-ordnung (FAV). Dies deshalb,da uns der Spagat zwischeneffizienter Ausrüstung, beigleichzeitig sinnvollem Ein-satz von öffentlichen Geldergelingen musste. Trotz an-fänglicher Skepsis könnenwir nun mit Fug und Rechtbehaupten, dass dieses Vor-haben gelungen ist. Entge-gen ersten Befürchtungen,werden die Feuerwehren inkeinster Weise an Schlagkraftverlieren. Mit der neuen FAVkonnten wir vor allem denWildwuchs an Typenbe-zeichnungen beseitigen unddafür sorgen, dass nun jederFeuerwehr – wenn sie daswill – ein so genanntes HLF 1(Hilfeleistungsfahrzeug) mitLöschwassertank zusteht.

Atemschutzgeräteträger-untersuchungenIn den vergangenen Jahren

häuften sich die Beschwer-den, dass immer wenigerÄrzte für die Untersuchungunserer Atemschutzgeräte-träger zur Verfügung stehen.Das zeigte auch daran, dass

Auch die Atemschutzgeräteträger-Untersuchungen wurden geregelt

Josef Buchta blickt zurück: „Wir können gemeinsam stolz auf unsere Leistungen sein“

Wenn der Freiwillige nicht will,steht Niederösterreich still

Gemeinde:Ergebnis: R3= 0

Datum: 00.01.1900

Stichtag:

Tabelle 3a: Analyse der Betriebe in der Gemeinde Teilergebnis 3a: 0

Fiktive Gewichtungs-

klein mittel groß Unternehmensgröße faktor

bis 20 21 bis 200 über 200Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Z=n1+10*n2+100*n3

Anzahl n1 Anzahl n2 Anzahl n3 Z w Z*w

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei0 0,3 0

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden0 0,4 0

Sachgütererzeugung0 0,4 0

Energie- und Wasserversorgung0 0,2 0

Bauwesen0 0,1 0

Handel; Reparatur von KFZ u. Gebrauchsgütern0 0,2 0

Beherbergungs- und Gaststättenwesen0 0,4 0

Verkehr und Nachrichtenübermittlung0 0,2 0

Kredit- und Versicherungswesen0 0,1 0

Realitätenwesen, Unternehmensdienstleistungen0 0,1 0

Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung0 0,1 0

Unterrichtswesen0 0,2 0

Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen0 0,2 0

Erbringung von sonst. öffentl. und persönl. Dienstleistungen 0 0,1 0

Datenquelle: Stadt-/ GemeindestatistikSumme S= 0

Tabelle 3b: Analyse der landw. Betriebe nach dem Berghöfekataster Teilergebnis 3b: 0

Landwirtschaftlicher Betriebe nach dem BerghöfekatasterAnzahl Fiktive Betriebsgröße

Gewichtungs-faktor

Risikowert

Z=n5*100/(n1+n2+n3)

Z=n4*100/(n1+n2+n3) w Z*w

in der Klasse 3n4 0 0,4 0

in der Klasse 4n5 0 0,6 0

Datenquelle: BerghöfekatasterSumme = 0

Teil bzw. Gesamtergebnis

0

Risikowert

Wirtschaftszweig

Referenzwerte (nicht zu verändern)Von der Gemeinde / Feuerwehr einzutragen

Unternehmensgröße

R3

Gemeinde: Ergebnis: R2= 0

Tabelle 2: Analyse nach Einwohnerzahl, Gebäuden und FlächennutzungDatum: 00.01.1900

Stichtag:

Gewichtungsfaktor Risikowert

Einwohnerzahl: 0,7 0Gebäude: 0,12 0Haushalte: 0,18 0

Angaben in HektarBauland: 0,25 0

landwirtschaftlich genutzte Fläche: 0,08 0Wald: 0,10 0

Gewässer: 0,02 0sonstige Flächen: 0,05 0

Summe S= 0

Datenquelle: Amtliche Gemeindestatistik, Einwohnermeldeamt oder Landesstatistik

Teil bzw. Gesamtergebnis Referenzwerte (nicht zu verändern)Von der Gemeinde / Feuerwehr einzutragen

0

R2

Gemeinde:

Ergebnis: R1= 0Tabelle 1: Analyse der Feuerwehren und Einsätze (nur eigene(r) Einsatzbereich(e))

Datum:Anzahl der Freiwilligen Feuerwehren im GemeindegebietAnzahl der Feuerwachen im Gemeindegebiet

0Anzahl der aktiven Mitglieder der Feuerwehren der Gemeindemit zumindest Modul "Abschluss Truppmann"

Stichtag:

Bedeutung des Schadensereignissesklein mittel groß

Anzahl n1 Anzahl n2 Anzahl n3 Z w Z*w

Brandeinsätze

0 0,250 0

Technische Einsätze

0 0,450 0Summe S= 0

Datenquelle: Durchschnitt der Einsätze der letzten fünf Jahre(Summe gerundet)

Fiktive Ereigniszahl

Einsatzarten

Referenzwerte (nicht zu verändern)

Von der Gemeinde / Feuerwehr einzutragen

Teil bzw. Gesamtergebnis

z.B. Brand (mit einem Kleinlöschgerät oder einem Strahlrohr

gelöscht), Kaminbrand, Fehlalarm,

Brandsicherheitswache, Auspumparbeit,

Wasserversorgung, Insekteneinsatz,

Auslaufen Mineralöl, Unfall ohne

Personenschäden, Fahrzeugbergung

z.B. Brand (mit zwei oder drei Strahlrohren

gelöscht), Unfall mit Personenschäden (bis 5 Verletzte),

Massenkarambolage, VU mit LKW, Unfall mit

Schadstoffen

z.B. Brand (mit mehr als drei Strahlrohren gelöscht), Unfall mit Personenschäden

(mehr als 5 Verletzte oder Tote)

Z=n1+10*n2+100*n3Risikowert

Gewichtungs-faktoren der Ereignisarten

R1

Rettungsgasse ab 1. 1. 2012

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9Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2011

die Zahl der tauglichen Trä-ger sukzessive weniger wur-de. Aus diesem Grund binich an die Landeskliniken-Holding heran getreten, umdurchzusetzen, dass unsereAtemschutzträger in denKrankenhäusern untersuchtwerden können. Es war einsteiniger, aber schließlichdoch erfolgreicher Weg. Mittatkräftiger Unterstützungvon Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. WolfgangSobotka – er ist für die Landeskliniken zuständig –stehen uns ab sofort die Spi-täler für die Tauglichkeitsun-tersuchungen zur Verfügung(nähere Infos auch in Brand-aus 11/2011).

5,5 Tonnen FahrberechtigungMit Freude kann ich be-

richten, dass bereits die ers-ten Feuerwehrmitgliederstolze Besitzer jener Berech-tigung sind, mit der ein 5,5Tonnen schweres Einsatz-fahrzeug der Feuerwehr mitdem B-Führerschein gelenktwerden kann. Auch die Um-setzung dieses Projekts warvon vielen Gesprächen, Sit-zungen, Verhandlungen undjuristischen Hürden gekenn-zeichnet. Auch diese Ideeging auf eine Initiative derFeuerwehr zurück, der sichim Zuge der fortschreiten-den Diskussionen auch an-dere Blaulichtorganisationenanschlossen. Die Berechti-

gung, mit einem Pkw-Füh-rerschein ein 5,5 Tonnenschweres Einsatzfahrzeug zulenken, erhöht nicht nur dieEinsatzbereitschaft in vielenFeuerwehren, sie schütztauch die Lenker vor straf-rechtlichen Konsequenzen.In der Vergangenheit wurdenviele Einsatzfahrzeuge ein-fach überladen und dennochmit einem B-Schein gelenkt.

Digitale PageralarmierungIn Kürze werden wir bei

der Alarmierung auf eineneue Technologie umsteigen– auf die digitale Technik.Nachdem wir im Funkbe-reich damit bereits die bes-ten Erfahrungen gemacht

im Stift Geras. Noch vor demJahreswechsel konnte in derliebevoll und aufwändig ge-stalteten Ausstellung der20.000 Besucher begrüßtwerden – absoluter Rekord.Bei einem Rundgang in his-torischem Ambiente lässtsich das Feuerwehrwesenvon seinen Anfängen vorüber 100 Jahren bis zur Ge-genwart nachvollziehen.Eindrucksvolle Dokumente,wertvolle Schaustücke undbedrückende Filmdokumen-te geben einen tiefen Einblickin das freiwillige Feuerwehr-wesen Niederösterreichs.

GastrainingszentrumWie Partnerschaft zu bei-

derseitigem Nutzen gelebtwerden kann, zeigt das Bei-spiel des neuen Gastrai-ningszentrums am Geländeder Landesfeuerwehrschulein Tulln. Dort gestaltete dieEVN im Übungsdorf einemoderne Trainingseinheit,die nicht nur den Technikerndes Energieversorgers, son-dern auch den Feuerwehrenzur Verfügung steht. In derAnlage ist es möglich, echtesGas ausströmen zu lassen.Zu dem Zweck, um denÜbenden den Umgang mitSpürgeräten zu lernen. Einetolle Bereicherung für unsereAusbildung.

FinanzenEs muss uns bewusst sein,

dass wir mit unseren finan-ziellen Ressourcen künftignoch sorgsamer umgehen

Neues Gastrainingszentrum in der NÖ Landes-Feuerwehrschule

haben, wollen wir dieseTechnik nun auch für dieAlarmierung nützen. Mitdem Vorteil, dass die Pagererstens billiger sind als dieanalogen Geräte und auchder Empfang im Einsatzfallüber Bezirksgrenzen hinwegfunktionieren wird. Damitnicht genug, ist es durch diedigitale Technik auch mög-lich, Mitglieder von zweioder mehreren Einsatzorga-nisationen mit einem Endge-rät zu alarmieren.

FeuerwehrausstellungZu einem großen Erfolg

avancierte die Feuerwehr-ausstellung „Vom Löschei-mer zur Katastrophenhilfe“

Seit März 2011 in Kraft: die 5,5 Tonnen Fahrberechtigung

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Brandaus: Topstories10

Brandaus 12 · 2011

müssen. Geld wird zuneh-mend knapp, auch in denGemeinden regiert längstder Sparstift. Schauen wirüber den Tellerrand, versu-chen wir über Grenzen hin-weg die Zusammenarbeit zuleben. Denken wir verstärktüber Kooperationen nach,leben wir das Miteinanderund nicht das Gegeneinan-der. „Du hast dies, ich hab’das“, könnte das Motto derZukunft lauten. Nützen wirnachbarschaftliche Ressour-cen, reichen wir einander dieHände, arbeiten wir zusam-men.

Auch wenn es in manchenFällen nicht einfach war, daseine oder andere Feuerwehr-kommando zu besetzen,konnten doch wieder alleFührungsfunktionen ausge-füllt werden. Ich möchtemich auf diesem Wege bei al-len bedanken, die sich bereiterklärt haben, in ihren Feu-erwehren große Verantwor-tung zu übernehmen. In Zei-ten wie diesen ist das längstkeine Selbstverständlichkeitmehr. Mein Respekt gilt al-len, die durch ihr hohes En-gagement das Feuerwehrwe-sen nicht nur am Leben er-

halten, sondern täglich neueIdeen liefern, um unsere Or-ganisation ständig weiter zuentwickeln. Ohne euren Ge-staltungswillen, eure Ein-satzfreude, den Tausendenfreiwilligen Arbeitsstundenund den vielen persönlichenEntbehrungen, hätte dasFeuerwehrwesen niemals je-nen Stellenwert, den es seitJahrzehnten in der Bevölke-rung genießt. Nicht umsonstzählen Feuerwehrleute euro-paweit zur vertrauenswür-digsten Gruppe.Dafür möchte ich euch

und euren Familien meinen

aufrichtigen Dank und mei-ne persönliche Hochachtungaussprechen. Gleichzeitigschließe ich die Hoffnungan, dass ihr auch im kom-menden Jahr wieder mit vollem Elan unserer Sachedient und gesund von denÜbungen und Einsätzen zu-rück kehrt. In diesem Sinnewünsche ich euch und eurenLiebsten ein gesegnetesWeihnachtsfest, viel Gesund-heit und ein glückliches 2012.Euer Josef BuchtaNÖ Landesfeuerwehrkom-mandant, Präsident desÖBFV

Ausstellung „Vom Löscheimer zur Katastrophenhilfe“ von großem Erfolg gekröntGeras:

Freude über 20.000 Besucher

Klein aberfein war die Gesell-schaft, die den20.000.Besucherder Aus-stellung

„Vom Löscheimerzur Katastrophenhilfe,Feuerwehr – Tradition mitZukunft“ begrüßte. Einjunges Ehepaar freute sichüber die Aufmerksamkei-ten, die ihm anlässlich desAusstellungsbesuches zu-teil wurden.

Tex: Angelika Zedka

Foto: Thomas Stefal

Bezirksfeuerwehrkomman-dant OBR Werner Loidolt be-grüßte das Ehepaar Theresaund Bernhard Geist als Jubi-läumsbesucher. BernhardGeist ist Kommandantstell-vertreter bei der FF Perneggund als selbständiger EDV-Fachmann tätig. Seine Gattinunterrichtet Spanisch undEnglisch an der HAK inWaidhofen/Thaya. „Vorge-nommen haben wir uns denBesuch in Geras schon oft,aber scheinbar schätzt mandas nahe liegende Gute wirk-lich geringer“, scherzten bei-de. Dass es gerade an diesemNachmittag gepasst hatte,war wohl eine Fügung desSchicksals.

„Es ist uns eine großeFreude, dass bereits 20.000Besucher ins nördlicheWaldviertel gekommen sind,und bestätigt uns in der Ent-scheidung, hier eine Feuer-wehrausstellung einzurich-ten“, betonte OBR WernerLoidolt in seinen Grußwor-ten. Im Namen des Landes-feuerwehrkommandantenLBD Josef Buchta überreich-te er als Erinnerung dasBuch „!40 Jahre NÖ Landes-feuerwehrverband“.Der Prior des Stiftes Geras,

Kräuterpfarrer Benedikt Fel-singer, begrüßte das jungeEhepaar seitens des Stifts-konvents. Theresa und Bern-hard Geist dürfen eine Nacht

Freude über 20.000 Besucher der Ausstellung „Vom Löscheimer zur Katastrophenhilfe“ im Stift Geras: FKDT OBI Robert Haidl, das „Jubiläumspaar“ Theresa und Bernhard Geist,der Prior des Stiftes Mag. Benedikt Felsinger und BFKDT OBR Werner Loidolt

im Gästehaus des Stiftes verbringen und sind zu ei-nem Vier-Gänge-Galadinnerins Hotel eingeladen. „Daswerden wir in der Weih-nachtszeit einlösen, dannkönnen wir die Ausstellungnoch einmal in aller Ruhe erleben“, waren sich die bei-den rasch einig. Ein Ange-binde mit einer Kerze durfteals Draufgabe natürlich nichtfehlen. „Für die Seele“, wie esPrior Benedikt formulierte. Denn für die Ausstellung

war nicht allzu viel Zeit ge-blieben, zumal auch derKommandant der FeuerwehrGeras OBI Robert Haidl Wor-te der Freude und des Dan-kes fand und eine DVD desAusstellungsfilmes „Wir sindalle keine Helden“ übergab.Der Vorsitzende des Arbeits-ausschusses Feuerwehrge-schichte im NÖ Landesfeu-erwehrverband, OBR Fried-rich Zeitlberger, sprach garvon der „Traumzahl“ 50.000und erläuterte die Zukunfts-pläne für die Ausstellung:„Im Jänner und Februar werden unsere Mitgliederdie Ausstellung in einigenBereichen adaptieren unddamit noch attraktiver ge-stalten. Im März wird siedann wieder eröffnet und bis Ende des Jahres 2012 laufen“.Ein anschließender

Plausch im Stiftscafé rundetedie intime Feierstunde ab.

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11Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2011

Landesfeuerwehrkurat: Jubliar

„Er ist ein Wirtschafts-mensch durch und durch“,charakterisiert ihn seinbester Freund und klöster-licher Bruder P. Adolf —seit knapp 30 Jahren bilden die beiden als Priester das kongenialeTeam des Stiftes Melk. Vor wenigen Tagen feierteLandesfeuerwehrkurat P. Mag. Stephan Holpfer,Pfarrer in Bad Vöslau, seinen Fünfziger.

Text: Angelika Zedka

Foto: Alexander Nittner

Wenn sein Freund P. Adolfvon einer „nicht ganz einfa-chen Kindheit in Möllersdorfund im Pfarrhof Traiskir-chen“ spricht, dann ist esnur verständlich, dass P. Andreas aus Traiskircheneine Art Ersatzvater für denjungen Stephan Holpfer ge-worden ist. Nach der kauf-männischen Lehre als Rau-mausstatter in Traiskirchenabsolvierte Stephan Holpferden Präsenzdienst. Das Vorbild seines heuti-

gen Freundes P. Adolf mach-te ihm Mut. Wenige Monatenach ihm trat er ins StiftMelk ein und unterwarf sichdann im September 1982 mitder feierlichen Einkleidung

vollends den benediktini-schen Ordensregeln.P. Stephan und P. Adolf

waren fügsame Ordensleute.Als es hieß, dass beide zumStudium nach Salzburgmüssten, unterwarfen siesich dieser klösterlichen Vor-sehung und absolvierten ih-re Studien zur Zufriedenheitaller. Seine wirtschaftlicheAder behielt sich P. Stefan al-lerdings in allen Lebenlagen.„Selbst im Studienhaus inSalzburg betrieb er eine sogenannte ,Austeilung’, woman alles kaufen konnte,was man fürs Studium so benötigt“, charakterisiert P. Adolf seinen Freund. Die Feuerwehr hatte es

dem kleinen Stephan seit jeher angetan. Bereits als12jähriger trat er in die Feu-erwehrjugend ein. Und dieLiebe zu diesem größtenFreiwilligencorps wurde größer und größer.

Mensch im Mittelpunkt Ob als Feuerwehrkurat,

als Feuerwehrpeer oder alsMitglied des Feuerwehrme-dizinischen Dienstes undVorsitzender des Arbeitsaus-schusses psychologische Betreuung – für P. Stephansteht immer der Mensch imMittelpunkt. Seit mehr alsneun Jahren ist er NÖ Lan-desfeuerwehrkurat und hatals solcher das Freiwilligen-wesen insbesondere im Bereich der Feuerwehrenunseres Landes gestärkt undforciert. Seine Leistungen erhielten durch zahlreicheAuszeichnungen sichtbareWürdigung.Zum Fünfziger gratuliert

die Feuerwehrfamilie Nie-derösterreichs und wünschtweiterhin viel Kraft und Got-tes reichen Segen. Und mö-gen die „krummen Hunde“,seine heißgeliebten Virgini-as, weiterhin so vorzüglichschmecken!

Im Club der Fünfziger: Landesfeuerwehrkurat PaterMag. Stephan Holpfer

Pater Stephanfeierte 50er

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:38 Seite 11

Kolumne: Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll

Wieder ist ein Jahr ins Landgezogen. Auch wenn Nieder-österreich 2011 vor größerenUnwetterkatastrophen ver-schont geblieben ist, war esfür die Feuerwehren, war esfür Euch, trotz allem ein er-eignisreiches Jahr. Das be-weist der tägliche Blick in dieZeitungen oder den Fernseh-apparat. Denn kaum ein Tagist vergangen, an dem nichtdarüber berichtet wurde, wiefreiwillige Feuerwehrleutewieder ein Menschenlebengerettet oder einen Brandgelöscht haben. Dafür ge-bührt Euch mein höchsterRespekt, meine größte Aner-kennung.Dass mir das freiwillige

Feuerwehrwesen ein persön-liches Herzensanliegen ist,durfte ich bereits bei vielenGelegenheiten kundtun. Ichwerde auch in Zukunft nichtmüde werden, auf die enor-me Bedeutung der ehren-amtlichen Hilfe hinzuwei-sen. Wohin würde sich denndas Land ohne Freiwilligeentwickeln? Ein unvorstell-bares Szenario. Wer ist dennin der Lage, flächendeckendund innerhalb weniger Mi-nuten in Not geratenen Men-schen zu helfen? Es sind dieMitglieder der 1644 freiwilli-gen Feuerwehren und der 89Betriebsfeuerwehren.So mancher von Euch wird

sich vielleicht noch an meineWorte bei den Landesfeuer-wehrleistungsbewerben 2010in Poysdorf erinnern. Dorthabe ich auf verschiedeneSpekulationen reagiert, wo-nach auch Eure Organisationmit Sparmaßnahmen rech-nen müsse. Meine Aussagedamals in Poysdorf: „Wersich mit den Feuerwehrenanlegt, der legt sich auch mitmir an. Und das hat nochkeinem gut getan.“ Dazu ste-he ich auch heute noch.Das sei auch Prof. Felderer

vom Institut für Höhere Studien ins Stammbuch ge-schrieben. Der hat in einem

Fernsehinterview kürzlichkritisiert, dass die Länder zuviel fördern würden. Unteranderem Feuerwehrfesteund die Feuerwehren selbst.Meine Meinung dazu könntIhr in einem Interview aufder Seite 19 nachzulesen.

Liebe Feuerwehr-mitglieder!Als Landeshauptmann ist

es mir ein ehrliches Bedürf-nis Euch allen, vom Mitgliedder Jugendfeuerwehr biszum ältesten Reservisten,aufrichtig Danke zu sagen.Bitte werdet nicht müde, inNot geratenen Menschen zuhelfen und weiter so enga-giert Eurer Gemeinschaft zudienen. Ich werde alles dazubeitragen, damit Ihr diesenDienst mit dem bestmögli-chen Gerät und der nötigenfinanziellen Unterstützungleisten könnt. In diesem Sinne darf ich

Euch und Euren Familien ei-nen besinnlichen Advent,ein gesegnetes 2012 sowieviel Gesundheit wünschen.Und kehrt vor allem wiedergesund von Euren Einsätzenzurück.

Dr. Erwin PröllLandeshauptmann

„Ich zolle Euch höchsten Respekt“

Kolumne: Landesrat Dr. Stephan Pernkopf

Das Jahr der Freiwilligen2011 geht dem Ende zu. Fastjede zweite Österreicherinbzw. jeder zweite Österrei-cher leistet ehrenamtlicheArbeit. Dieses Engagementist nicht selbstverständlich.In vielen europäischen Staa-ten sind Freiwilligenorgani-sationen nur schwach bis gar nicht vorhanden. In Österreich ist die Frei-

willigkeit die tragende Säuleunseres Sicherheitssystems.Deshalb hält das Land Nie-derösterreich am Fortbe-stand jeder einzelnen Feuer-wehr fest und steht zu seinenWehren. Trotz Budgeteinspa-rungen gibt es keine Kürzun-gen im Feuerwehrbereich, es stehen jährlich rund 18Millionen Euro für das Feu-erwehrwesen zur Verfügung.Das Land Niederösterreichist das Land der Freiwilligenund wird auch nach demJahr der Freiwilligen die Arbeit der Feuerwehren tatkräftig unterstützen.2011 gab es einige Neue-

rungen wie die Absetzbarkeitvon Spenden, die 5,5 TonnenRegelung beim Führer-schein, die Rettungsgasse,die in Umsetzung ist, dieneue Ausrüstungsverord-nung und neue Förderricht-linien sowie die kostenlosenAtemschutzuntersuchungenan den Landeskliniken. Auch das Ausbildungsange-bot wurde weiter verbessert.All diese Maßnahmen sindAusdruck für die Wertschät-zung der Arbeit, die die Feu-erwehren für die Bevölke-rung leisten.Ich möchte an dieser Stelle

jedem einzelnen Feuerwehr-mitglied für die erbrachtenLeistungen im Alltags- undim Katastropheneinsatz so-wie bei Übungen danken. Esist nicht selbstverständlich,für die Gemeinschaft rundum die Uhr da zu sein. DieseEinsatzbereitschaft ist dasFundament dafür, dass sichdie Niederösterreicherinnen

und Niederösterreicher sicher fühlen.Ich wünsche Ihnen und

Ihren Familien ein gesegne-tes und besinnliches Weih-nachtsfest und alles Gute,vor allem viel Gesundheit,im Jahr 2012.Mit einem kräftigen

„Gut Wehr“

Dr. Stephan PernkopfLandesrat

Land steht hinterden Feuerwehren

Foto: NÖ LR

Foto: Weingartner

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Katastrophenschutztagung: 200 Top-Experten analysierten Chancen und Risiken

Wie ist Niederösterreichbeim Katastrophenschutzaufgestellt und welche Herausforderungen wartenin den nächsten Jahrenauf Einsatzorganisationenund Behörden? Darüber diskutierten 200hochkarätige Experten beider 8. NÖ Katastrophen-schutztagung in Tulln.

Text: Franz Resperger

Fotos: Stefan Kreuzer

Gerade als in Japan ein gewaltiger Tsunami, aus-gelöst durch ein verheeren-des Erdbeben das Kernkraft-werk Fukushima zerstörte,liefen in Niederösterreich die Planungen für eineStrahlenschutzübung aufHochtouren. Annahme warein Unfall in einem grenz-nahen Kernkraftwerk. Niederösterreich konnte damit zeigen, dass gute Vor-bereitung auch unabhängigvon Anlassfällen ernst ge-nommen wird. Die diesjähri-ge Tagung hat speziell dieLehren und Erkenntnisse aus

Japan, aber auch der Übungaufgezeigt.Der für Katastrophen-

schutz zuständige LandesratDr. Stephan Pernkopf siehtdie neuen Herausforderun-gen der Zukunft in den mög-lichen Auswirkungen vonnicht beherrschbaren Tech-nologien, wie dies durch Fu-kushima der Weltöffentlich-keit vorgeführt wurde. AlsUmweltlandesrat ist für ihnaber auch der Klimawandelmit seinen nicht vorherseh-baren Folgen ein ernst zunehmendes Thema: „Extre-

me Trockenheit und Hoch-wässer, Hitze und Kälte,bringen auch in Europa neueGefahren mit sich. Auch derAusfall von EDV und Kom-munikation - sei es durchNaturkatastrophen, Bedie-nungsfehler oder gar durchbewusste Eingriffe ausgelöst– können weit reichendeAuswirkungen auf alle Lebensbereiche haben.“Diese Herausforderungen,

so Pernkopf, können nurdurch organisationsüber-greifende, abgestimmteMaßnahmen aller für das

Katastrophenschutz in NÖ: Welche Herausforderungen auf die Feuerwehren warten

Gefahrenmanagement ver-antwortlichen Kräfte erfolg-reich bewältigt werden. Dazugehört der Betrieb des ge-meinsamen Digitalfunks, der sich in den letzten zweiJahren im Vollbetrieb bes-tens bewährt hat: „Weitersgilt es die Gefahren für unserBundesland genau zu analy-sieren und dafür Pläne zu er-arbeiten.“ 2009 hat Pernkopfdazu eine Ausbildungsoffen-sive gestartet, um speziellauch die Gemeindeebene zu schulen. Rund 400 Ge-meinden konnten bereitsdas Risikoanalyseinstrumentdes Landes bei einem zwei-tägigen Kurs kennen lernen.

ErdbebenZum Schwerpunktthema

Erdbeben in Japan führte derbekannte ErdbebenforscherUniv. Doz. Dr. Wolfgang Lenhardt von der ZAMG indie Thematik ein. Sein Rück-blick in die Erdbebenchronikzeigte, dass man auch in NÖmit Schadbeben rechnenmuss. Franz Normann, ORFKorrespondent in Japan,schilderte wiederum ein-drucksvoll seine Erlebnisseim Katastrophengebiet. „An-fangs dachten wir aufgrundder japanischen Medienbe-richte, dass wir wieder nachHause fahren können, weileh nichts passiert war“, soder Fernsehreporter. Erst imLaufe der Zeit stellte er fest,dass die Berichterstattung inJapan untertrieben war. Das Trauma, das die tech-

nikgläubige japanische Be-völkerung durch die Vorfällein Fukushima erlitten hat,hob Normann besondershervor. Beeindruckend warfür ihn das Engagement dergut organisierten und hochdisziplinierten Japaner trotzder Katastrophe. Berichteüber die aktuellen Maßnah-men im österreichischenStrahlenschutz in Österreich

Warnung: Gefahren durch nichtbeherrschbare Technologien

Der NÖ LFV stellte das Lageführungssystem Intelli vor

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Wien Döbling: Feuerwehrhistoriker ehrten Feuerwehrpionier

Ein herbstfrischer Montag,dieser 10. Oktober 2011,wo sich eine Schar Unifor-mierter auf dem DöblingerFriedhof in Wien traf, umsich eines Feuerwehrpio-niers zu besinnen — desNotars Dr. Karl (oder Carl)Eckel. Gekommen warenauch seine Urenkelin Mag.Eleonore Wellan, derenSohn mit seiner Frau undderen Tochter, eine nahezugeschlossene Generations-folge als sichtbare Konti-nuität.

Text: Günter Annerl

Foto: Viktor Kabelka

Wer war dieser Dr. KarlEckel? Am 6. 1. 1840 in Wiengeboren wurde er per Dekretvom 1. 2. 1873 Notar in Ge-ras. Geistig, als auch poli-tisch war er im Turnerwesenverankert (Gründungsmit-glied der 1868 gegründeten

Turnerfeuerwehr in Gföhl),seine Verbindungen zu Georg Ritter von Schönererund Dr. Moritz Weitloff imDeutschen Schulverein sinddokumentiert. 1873 ist erGründer des FreiwilligenFeuerwehrturnvereins undsteht bis 1878 als Hauptmann„seiner“ Wehr vor. 1877 ist erMitbegründer der Freiwilli-gen Feuerwehr Drosendorf.Schon 1870 initiiert er inKrems die Errichtung vonBezirksfeuerwehrverbändenals Bindeglied zwischen denOrtsfeuerwehren und demLandesverband und die Verpflichtung der Gemein-den, für die Ausrüstung derFeuerwehren mit dem Aller-nötigsten zu sorgen. Am 15. August des gleichen Jahreswar er beim 2. Niederöster-reichischen Feuerwehrtag in Wiener Neustadt einer der wenigen Referenten undnach Absolvierung des be-

hördlichen Procedere wurdeer am 28. Mai 1876 beim niederösterreichischen Feu-erwehrtag in Mödling einesvon neun Mitgliedern des„ständigen Ausschusses“.Diesem rührigen Aus-

schuss ist die Schaffung undVerbreitung von Muster-satzungen, Musterlöschord-nungen für die Feuerwehrenund die Bezirksverbände zudanken, die Anbahnung einermöglichst gleichförmigenVerwaltung, sowie statisti-scher Erhebungen. 1879 wur-de er Mitglied des Komiteesfür Landesbrand-Assekuranzund seit 1881 Berichterstat-ter Assekuranz im nieder-österreichischen Landtag, eine Position in welcher erwieder System erhaltendeund leitende Strukturenschuf, die in ihrer Basis nochheute aktuell und gültig sind.1878 übersiedelte Dr.-

Eckel nach Wien, blieb dem

Am Grab des Feuerwehrpioniers Dr. Eckel wurde ein Kranz niedergelegt

überregionalen Feuerwehr-wesen treu, 1879 ist er anzweiter Stelle hinter Ob-mann Dr. Josef Wedl, 1881 –bei seinem letzmaligem Antreten – an dritter Stellehinter Dr. Wedl und Prof.Schneck gereiht.Dr. Eckel heiratete am

13. 1. 1872, am 9. Oktober1875 wurde in Geras seinSohn Hermann Karl geboren(verstorben am 12. 1. 1939,war von 1924 bis 1932 Präsi-dent der Wiener Rechtsan-waltskammer und wie seinVater Advokat).Am 5. Februar 1904 starb

Dr. Karl Eckel im Alter von 63 Jahren an Hirnschlag undhinterließ seinen Angehöri-gen ein nicht unbeträchtli-ches Vermögen an Immobi-lien, Wertpapieren und Bar-geld in Höhe von 885.478,03Kronen, dies sind rund 5,2Millionen Euro. Das Ablebenvon Dr. Eckel wurde durchNekrologe in der „NeuenFreien Presse“ und der Mo-natszeitung des DeutschenSchulvereins „Der getreueEckart“ deutlich gewürdigt.171 Jahre nach seiner Ge-

burt erhielt dieser visionäreFeuerwehrfunktionär, der inseiner gedanklichen Haltungquer zum bequemen bürger-lichen Zeitgeist, jedoch inder Verantwortlichkeitschlüssig dem höheren sittli-chen Handeln verbundenwar, eine würdige Ehrungdurch die Vertreter der Feu-erwehr Geras und des Bezir-kes Horn. Es ist den Feuer-wehrhistorikern zu danken,dass diese prägende Figur desFeuerwehrwesens wieder inErinnerung geholt wurde.

Gedenken an Notar Eckel

rundeten das Strahlen-schutzthema ab.„Um uns optimal auf diese

neuen Gefahren vorzuberei-ten, muss ein ständiger, in-tensiver Dialog zwischen al-len Partnern des Krisenma-nagements stattfinden“,meint Pernkopf. Aus diesemGrund nahmen auch an der

diesjährigen Tagung sämtli-che Vertreter der Behörden,der Einsatzorganisationenund der Infrastrukturbetrei-ber (NÖ Landesklinikenhol-ding, via Donau, ÖBB, Tele-kommunikationsbetreiber,etc.) teil. Wichtig sei auch die richtige Information derBevölkerung.

Seitens des NÖ Landesfeu-erwehrverbandes wurde dasneue LageführungssystemIntelli R.4C von BR Ing. Mi-chael Tischleritsch vorge-stellt. Auf besonderes Inte-resse stieß das GPS Trackingdes Strahlenspürtrupps beider Strahlenschutzübung inGmünd. Dabei wurden die

Bewegungen und die Spüraufträge digital in derLagekarte des Intelli R.4Cmit dokumentiert.Die wichtigsten Vorträge

der Tagung stehen in Kürzeonline zur Verfügung. NähereInformationen zur Tagung:http://www.katastrophen-

schutz-noe.at

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Brandaus 12 · 2011

Mit 1. Jänner 2012 ist sie Pflicht auf Öster-reichs Autobahnen und Schnellstraßen: dieRettungsgasse. Rettung,Feuerwehr und sonstigeEinsatzkräfte sind dadurch um bis zu vier Minuten schneller vor Ort. Fazit: Die Über-lebenschancen vonSchwerverletzten steigenum bis zu 40 Prozent.

Die Rettungsgasse war ein langjähriger Wunsch von NÖ Landesfeuer-wehrkommandant JosefBuchta, der sie in vielengemeinsamen Gesprächenmit VerkehrsministerinDoris Bures schlussend-lich durchgesetzt hat.

Text: Franz Resperger

Fotos: F. Resperger, ASFiNAG,MA68

„Wer schnellhilft, hilftdoppelt. FürRettung,Feuerwehrund Polizeizählt imErnstfall jedeSekunde“,sagte Ver-kehrsministe-rin Doris Bures im Rahmeneiner Pressekonferenz: „DieRettungsgasse soll Feuer-wehrleute, Notärzte, Exekuti-ve und Rettungsdienste beiihrer Arbeit unterstützen.Das Gesetz ist ein zentralerSchritt für eine schnellereVersorgung von Verletzten.“ In der Vergangenheit wa-

ren die Einsatzkräfte in ih-rem Rennen gegen die Zeitoft behindert, weil die Pan-nenstreifen bei Staus blo-ckiert waren oder von ande-ren Verkehrsteilnehmernmissbräuchlich als Ausweich-route verwendet wurden. „Die Rettungsgasse ermög-

licht den Rettungskräften aufAutobahnen und Schnell-straßen rascher zum Unfall-

ort zu kommen. Die ASFINAGinformiert gemeinsam mitden Einsatzorganisationenund Autofahrerclubs umfas-send über das ab 1. Jänner2012 geltende Gesetz, damitalle Verkehrsteilnehmer wis-sen, wann und wie die Ret-tungsgasse zu bilden ist“, er-läutert ASFINAG-Vorstands-direktor DI Alois Schedl.Sein Pendant im Top-Ma-

nagement, ASFINAG-Vor-standsdirektor Dr. KlausSchierhackl führt weiter aus:„Die Einsatzorganisationenunserer Partner sind eineerste und sehr wichtige Ziel-gruppe unserer Informati-onsoffensive. Für sie habenwir ein umfangreiches Infor-mations- und Schulungspa-

Endlich ist die Rettungsgasse Gesetz. Start ist am 1. 1. 2012

Buchta: „Für uns zählt jede Sekunde“

Gesetz: Mit 1. Jänner 2012 gelten neue Regeln auf Autobahnen und Schnellstraßen

Rettungsgasse: Um vier Minutenschneller am Einsatzort

Die Vorteile der Rettungsgasse auf einen Blick: 4Rascheres Vorankommen und Eintreffen der Einsatzfahrzeuge am Unfallort, schnellere Hilfe

4Zeitgewinn von bis zu vier Minuten: 1 Minute = 10 Prozent mehr Überlebenschance, das heißt, die Rettungsgasse steigert die Überlebens-chancen um bis zu 40 Prozent

4Breitere Zufahrtsmöglichkeiten für Einsatz-Bergefahr-zeuge

4Klare und eindeutige Verhaltensregeln für alle Verkehrsteilnehmer

4Keine Behinderung der Zufahrt durch defekte Fahrzeuge oder auf dem Pannenstreifen missbräuch-lich geparkte Fahrzeuge

4Einheitliches Prinzip wie in den NachbarländernDeutschland, Tschechien, der Schweiz und Slowenien

Information

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Brandaus: Topstories16

Brandaus 12 · 2011

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keine Rettungsgasse gebildethaben, ist mit der Bildung einer Rettungsgasse zu be-ginnen.

Langjähriger Wunsch der Einsatzkräfte„Wir kommen mit der Ein-

führung der Rettungsgasseauch einem langjährigenWunsch der Einsatzkräftenach. In vielen unsererNachbarländer ist die Ret-tungsgasse bereits ein Er-folgsmodell. Ab 1. Jännerwird sie auch in ÖsterreichRettungseinsätze beschleu-nigen und schnellere Hilfeermöglichen“, betonte Ver-kehrsministerin Doris Bures.Rettungsdienste, Feuerwehrund Polizei begrüßen die Än-derung ebenso ausdrücklichwie die Autofahrerclubs.

Dr. Wolfgang Kopetzky,Generalsekretär RotesKreuz: „Erfahrungen ausDeutschland zeigen, dass dieRettungsgasse bis zu vier Mi-nuten Zeitersparnis bringt.Wir wissen, dass die Überle-benschancen von Schwerst-verletzten mit jeder Minutebis zum Eintreffen von pro-fessionellen Helfern sinken.Im Umkehrschluss bedeutetdas: Wenn unsere Notärzteund Sanitäter früher an derUnfallstelle sind, könnenmehr Menschen überlebenund viel menschliches Leidwird verhindert.“

Franz Schnabl, PräsidentArbeiter-Samariter-Bund:„Neben Unfällen gibt esauch noch viele andere Not-fälle, bei denen ein rasches

ket zusammengestellt. Auchin der ASFINAG laufen dieVorbereitungen für die Ein-führung der Rettungsgassebereits auf seit langemHochtouren.“

Wie funktioniert die Rettungsgasse? Kommt es auf Autobahnen

oder Schnellstraßen zu sto-ckendem Verkehr oder Stau,sind alle Verkehrsteilnehmerverpflichtet, eine Rettungs-gasse zu bilden. Auf zwei-spurigen Fahrbahnen ord-nen sich alle Fahrzeuge aufder linken Spur parallel zumStraßenverlauf am linkenFahrbahnrand ein, alle ande-ren weichen so weit wiemöglich an den rechtenRand aus, auch auf den Pan-nenstreifen. Dasselbe System gilt auf

drei- oder mehrspurigenFahrbahnen. Alle Fahrzeugeauf der äußersten linken Spurfahren so weit wie möglichnach links. Alle anderen Spu-ren fahren so weit wie mög-lich nach rechts. So entstehtdie sogenannte Rettungsgas-se, die ausschließlich vonEinsatzfahrzeugen (Polizei,Feuerwehr und Rettung),Fahrzeugen des Straßen-dienstes oder vom Pannen-dienst befahren werden darf.

Achtung: Die Rettungsgasse ist bei

Staubildung immer Pflicht –nicht nur bei einem Unfall.Die Rettungsgasse ist daherauch Pflicht bei Überlas-tungsstaus. Auch die freieDurchfahrt von Einsatzfahr-zeugen zu anderen Einsatz-orten oder Krankenhäusernmuss gewährleistet werden.Auch wenn vorausfahrendeVerkehrsteilnehmer noch

Die ASFINAG informiert die Bevölkerung in der aktuellenPrintkampagne auch mit einem „Feuerwehrsujet“

Florian B., Feuerwehrmann, FF Mödling

UNFALLOPFER KÖNNEN NICHT WARTEN

Ab 1. Jänner 2012 ist die Rettungsgasse Pfl icht. So kommen Rettung, Polizei und Feuerwehr um bis zu vier Minuten schneller zu den Unfallopfern. Werden auch Sie zum Lebensretter – bilden Sie bei stocken-dem Verkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen bzw. Autostraßen die Rettungsgasse. Verwenden Sie dabei auch den Pannenstreifen. Alle Infos auf www.rettungsgasse.com oder 0800 400 12 400.

AB 1.1. 2012

PFLICHT!

VIDEO UNTER:

11:15

Was ist die Rettungsgasse? Die Rettungsgasse ist eine freibleibende Fahrgasse zwi-schen den einzelnen Fahrstreifen einer Autobahn oder einer Schnellstraße bzw. Autostraße, die bei Staubildungvorausschauend gebildet werden muss.Was bringt die Rettungsgasse? Polizei, Feuerwehr, Rettung sowie Straßen- und Pannen-dienst dürfen die Rettungsgasse benützen. Sie sind damitum bis zu vier Minuten schneller und sicherer am Unfall-ort als bisher über den Pannenstreifen. Das erhöht dieÜberlebenschance der Unfallopfer um bis zu 40 Prozent. Was Sie tun müssen! Alle Verkehrsteilnehmer auf derlinken Spur müssen sich möglichst weit links zur Fahr-bahn einordnen. Verkehrsteilnehmer auf der rechtenSpur müssen so weit nach rechts wie notwendig. Dabeisoll der Pannenstreifen befahren werden. Bei mehrspuri-gen Fahrbahnen gilt: Fahrzeuge auf der linken Spur nachlinks, alle anderen nach rechts. Wann gilt die Rettungsgasse? Ab 1. Jänner 2012 müssenalle Verkehrsteilnehmer wie Pkw, Motorräder, Lkw oderBusse vorausschauend die Rettungsgasse bei Staubildungoder stockendem Verkehr bilden.Wo gilt die Rettungsgasse? Auf allen Autobahnen undSchnellstraßen in Österreich, egal ob zwei-, drei- odervierspurig. Also dort, wo eine Vignette benötigt wird. Da-mit gilt in Österreich das gleiche Prinzip wie in Deutsch-land, Tschechien, der Schweiz und Slowenien. Was Sie noch wissen sollten!Die Behinderung von Ein-satzfahrzeugen sowie das widerrechtliche Befahren derRettungsgasse sind verboten: Strafe bis zu 2.180 Euro.

Information

So funktioniert es...

Freie Fahrt zum Einsatzort

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:38 Seite 16

17Brandaus: Topstories

Pager Sprachfunkgeräte Hörsprechgarnituren Sirenensteuerung Einsatzleitstellen Fahrzeugkommunikation Bau von Funktischen Zutrittssysteme Haustechniksteuerung KFZ-Funkeinbau

FahrzeugkommunikationBau von FunktischenZutrittssysteme

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Swissphone Austria GmbHDresdner Straße 68/1/1, A-1200 WienTel.: +43 1 493 13 41 - Fax: +43 493 13 41 17E-Mail: offi [email protected] - www.swissphone.at

Wir wünschen Ihnen

Frohe Festtage und freuen uns auf eine weitere

gute Zusammenarbeit im

Neuen Jahr!

Ihr Kompetenzpartner für Alarmierungs- und Kommunikationslösungen!

14:58:04

Fortkommen der Rettungs-fahrzeuge wichtig, ja oft sogarentscheidend über Lebenund Tod ist – zum Beispieleine dringende Rettungs-fahrt ins Krankenhaus oderzu einem anderen Einsatzort.Daher ist die Bildung einerRettungsgasse auch bei Über-lastungsstaus notwendig.“

Josef Buchta, PräsidentBundesfeuerwehrverband:„Die Anfahrt muss schnellgehen – für uns ist es wich-tig, dass wir rasch am Ein-satzort sind und unsereMaßnahmen zur Lebensret-tung früher setzen können.Für unsere Fahrzeuge gibt esauf dem Pannenstreifen oftfast kein Durchkommen – da ist die Rettungsgasse einegroße Erleichterung.“

Brigadier Martin Germ,Bundesministerium für In-neres: „Mit der Einführungder Rettungsgasse gilt wiebisher: Einsatzfahrzeugen istPlatz zu machen. Die Ret-tungsgasse ist eine Spezialre-gelung für die Fahrzeuglenker

auf Autobahnen und Auto-straßen mit Richtungsfahr-bahnen. Nun ist klargestellt:Schon bei Beginn der Stau-bildung haben die Fahrzeug-lenker ihre Fahrzeuge so zulenken, dass zwischen demäußerst linken und dem zu-nächst gelegenen Fahrstreifenein Freiraum – die Rettungs-

gasse – gebildet wird. Dazudarf auch auf den Pannen-streifen ausgewichen werden.“

Gemeinsam Leben retten „Die Rettungsgasse funk-

tioniert nur dann, wenn sichalle Verkehrsteilnehmerin-nen und Verkehrsteilnehmerdaran halten und den Ein-

Alle sind sich einig: Die Rettungsgasse wird Leben retten helfen

satzkräften eine schnelle und sichere Zufahrt zum Un-fallort ermöglichen. Dankefür Ihre Hilfe“, appelliert Ver-kehrsministerin Doris Bures.

Helfen Sie mit, Leben zuretten — bei Staubildung

Rettungsgasse! !

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:38 Seite 17

Brandaus: Topstories18

Brandaus 12 · 2011

Wortwörtliches Zitat in der ZIB 1vom 17. November: „Sie fördern janahezu alles, vom Feuerwehrfest bis über Freiwillige Feuerwehr... Es gibt kaum eine Förderung, dienicht auch Landesförderung ist, sehr viele Förderungen“.

Text: Franz Resperger

Fotos: FF Steinbach, APA, NÖ LFKDO

Nicht ein Politiker, sondern der Vorsit-zende des Staatsschuldenausschussesund Chef des Instituts für Höhere Studi-en (IHS) Prof. Bernhard Felderer zog ineinem Fernsehinterview gegen die Feu-erwehren zu Felde. Die Empörung wargroß – auch bei Landeshauptmann ErwinPröll. In einem Brief an den IHS-Cheffand Josef Buchta, Präsident des Öster-reichischen Bundesfeuerwehrverbandesund NÖ Landesfeuerwehrkommandant,mehr als deutliche Worte. Felderer hatsich mittlerweile entschuldigt.Den Aussagen des einflussreichen

Wirtschaftsexperten in der ZIB 1 ging einBericht über die Verschuldung der Län-der voraus. Dabei wurde Prof. Felderergefragt, wo er denn noch Sparpotenzialsehe. Seine Antwort ist hinlänglich be-kannt. Der Konter ließ nicht lange auf sichwarten. In empörten Mails und Anrufenprotestierten viele Feuerwehrmitgliedergegen die Aussagen von Felderer. AuchLandesbranddirektor Josef Buchta warsofort klar, dass derart falsche Behaup-tungen nicht akzeptiert werden können.

Offener Brief von LBD BuchtaAus diesem Grund wurde aus dem NÖ

Landesfeuerwehrverband ein offenerBrief an den IHS-Chef selbst sowie an al-le Medien des Landes verschickt. ORF-NÖ berichtete bereits wenige Stundenspäter. Rückendeckung kam auch vonLandeshauptmann Erwin Pröll persön-lich, der fassungslos auf die Attacken vonProf. Felderer reagierte (siehe Interview).Nachfolgend dürfen wir den offenen Briefvon Präsident Buchta ins Blatt rücken.

Sehr geehrter Hr. Prof. Felderer!Mit Erstaunen, aber auch Ärger haben

wir Ihre Stellungnahme in der ZIB 1 vom17. November zur Kenntnis genommen.Auf die Frage des Reporters, wo Sie inden Ländern noch Einsparungspotenzi-al sehen, ließen Sie mit einer ungewöhn-lichen Idee aufhorchen - sie brachten diefreiwilligen Feuerwehren ins Spiel. Kon-kret kritisierten Sie in dem Interview,dass die Länder sogar Feuerwehrfesteund die Feuerwehren selbst fördern wür-den. Da bestünde, so Ihre Replik, sozusa-gen noch genügend Sparpotenzial.

Sehr geehrter Herr Professor Felderer! Von einem Vorsitzenden des Staatsschul-

denausschusses und Leiter des Instituts fürHöhere Studien hätte ich mir mehr De-tailkenntnisse über die Finanzierung desfreiwilligen Feuerwehrwesens erwartet. Haben Sie nicht gewusst, dass die öf-

fentliche Hand (Länder, Gemeinden) ge-setzlich verpflichtet ist, die 4850 Feuer-

IHS-Chef kritisierte Finanzhilfen des Landes für FeuerwehrenStreit um Förderungen:

Großer Ärger um TV-Intervieweines Top-Wirtschaftsexperten

wehren mit ihren 337.000 ehrenamtli-chen Mitgliedern zu finanzieren?Wussten Sie weiters, dass die freiwilli-

gen Feuerwehren trotz gesetzlicher Fi-nanzierungsverpflichtung durch die öf-fentliche Hand bis zu 70 Prozent Eigen-mittel (Spenden, Feste, etc.) aufbringen,um jene Einsatzgeräte beschaffen zukönnen, die die Feuerwehren dringendbrauchen, um freiwillig Menschen ingroßer Not beizustehen? Erkennen Siediesen Anachronismus?Sind Sie darüber informiert, wie viel

Geld wir als freiwillige Feuerwehrendem Staatshaushalt durch unser unent-geltliches Engagement ersparen? Ich darfaus aktuellem Anlass - sie kritisiertenvor allem NÖ wegen der angeblich sohohen Pro-Kopf-Verschuldung - ein Bei-spiel aus diesem Bundesland zitieren.Die 1642 freiwilligen NÖ Feuerwehren

haben im Vorjahr 8,3 Millionen Arbeits-stunden geleistet. Stellt man dem einenStundenlohn von 20 Euro gegenüber, ha-ben wir dem Steuerzahler 167 MillionenEuro erspart. Haben Sie jetzt ein Gespürdafür bekommen, was diese bundesweitinsgesamt 337.000 freiwilligen Feuer-wehrmitgliederfür Österreichleisten?Wenn ja, dann

können Sie sichjetzt gut vorstel-len, was Sie mitIhrer Äußerung inder ZIB 1 ange-richtet haben -und das im vielbeschworenenJahr der Freiwilli-gen. Als völligenNonsens muss ichzudem Ihre Äuße-rung zurückweisen, dass die Länderauch Feuerwehrfeste finanzieren wür-den. Diese Feststellung ist derart absurd,dass ich darauf gar nicht replizierenmöchte. Da wir als Feuerwehr nicht nach dem

viel zitierten Florianiprinzip leben wol-len, (so wie viele andere), liegt es unsauch fern, nach Einsparungspotenzialenbei anderen mit öffentlichen Geldern ge-förderten Organisationen und Vereinen(beispielsweise dem IHS) zu suchen.Abschließend möchte ich mit Nach-

druck darauf hinweisen, dass jede Atta-

Niemals wurden und werden Feuerwehrfest vom Land NÖ gefördert

Präsident LBDJosef Buchta

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19Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2011

cke gegen das Freiwilligenwesen dieGrundfeste unserer Demokratie erschüt-tert. Seien wir froh, dass es in diesemLand noch Menschen gibt, die das WortSolidarität nicht nur aus dem Wörter-buch kennen, sondern sie Tag für Tagneu leben. Dies vor allem auch bei derfreiwilligen Feuerwehr.

Sehr geehrter Herr Professor Felderer!Ich hoffe, dass Ihre Aussagen im ZIB-In-

terview aus einer gewissen Stresssituationund nicht aus voller Überzeugung ent-standen sind. Wenn doch, bin ich gernebereit, Ihnen in einem persönlichen Ge-spräch das freiwillige Feuerwehrwesennäher zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

KR Josef BuchtaPräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und NÖ Landesfeuerwehrkommandant

Landeshauptmann Pröll: „Falsche Aussagen“Unverständnis und Verärgerung ha-

ben die TV-Aussagen des Wirtschaftsex-perten auch bei Landeshauptmann Dr.Erwin Pröll ausgelöst. In einem Interviewmit Brandaus lässt der Politiker kein gu-tes Haar an der Abqualifizierung der Feu-erwehr und bricht abermals eine Lanzefür „eine der wichtigsten Säulen im NÖSicherheitssystem“, die gegen alle Atta-cken von außen zu schützen sei.

Die Länder wurden vom Vorsitzendendes Staatsschuldenausschusses Prof. Bernhard Felderer im Fernsehenkritisiert, dass grundsätzlich zu vielgefördert werde. Unter anderem wurden kurioserweise Feuerwehrfesteund die Feuerwehren explizit genannt.Sehen Sie tatsächlich Einsparungsbe-darf bei den Feuerwehren und wurdenvom Land NÖ schon jemals Feuer-wehrfeste gefördert?

Zunächst möchte ich eines klarstellen:Wir fördern keine Feuerwehrfeste, dasist vollkommen ausgeschlossen. DieseBehauptung entbehrt damit jederGrundlage. Aber natürlich unterstützenwir die Feuerwehren in unserem Landnach besten Kräften, etwa wenn es da-rum geht, in Ausbildung und Ausrüs-tung zu investieren. Wir tun das, weilwir dazu die Verpflichtung haben, undwir tun das auch sehr gerne. Denn dieFeuerwehren leisten Großartiges fürunser Land, und sie haben sich dafürauch unsere Anerkennung und unsereUnterstützung verdient. Denn einesmuss klar sein: Nur wer über eine guteAusrüstung und eine gute Ausbildungverfügt, kann im Ernstfall auch raschund kompetent helfen. So, wie wir es

von den nieder-österreichischenFeuerwehrleutengewohnt sind.

Zuletzt tauchtebei verschiede-nen offiziellenGelegenheiten,aber auch in Internetforenimmer wiederdie Frage auf, ob man in NÖtatsächlich soein dichtes Netz an Feuerwehrenbrauche. Gibt es Überlegungen, ein-zelne Feuerwehrstandorte aufzulösen?

Für mich ist völlig klar: So lange ichLandeshauptmann von Niederöster-reich bin, hat jeder einzelne Feuerwehr-mann und jede einzelne Feuerwehrfraudie Garantie, dass keine Ortsfeuerwehrangetastet wird. Denn für mich ist esvöllig undenkbar, dass ein derartigesgewachsenes Netzwerk in Frage gestelltwird. Wer das tut, gefährdet die Sicher-heit in diesem Land, und er gefährdetauch das Miteinander in unserem Land.Daher erteile ich allen Auflösungsten-denzen eine ganz klare Absage!

Können Sie verstehen, dass ange-sichts derartiger Diskussionen dieEmpörung bei Feuerwehrmitgliederngroß ist?

Ja, das kann ich sehr gut verstehen! Fürmich ist eines ganz klar: Wenn Lands-leute in eine Notsituation kommen,dann wünsche ich ihnen einen gut aus-gebildeten und gut ausgerüsteten Flo-riani an ihrer Seite. Und ich wünschemir vor allem auch, dass jene, die zuHilfe eilen, sich für ihre wichtige Aufga-be auch weiterhin motivieren und be-geistern können.In Niederösterreich haben die gegensei-tige Hilfe und das Miteinander eine lan-ge und gute Tradition. Unser Familien-sinn ist in vielen schwierigen Situatio-nen gewachsen und hat sich in diesenschwierigen Situationen auch bewährt.Darum haben wir uns auch vorgenom-men, zur sozialen Modellregion in Eu-ropa zu werden. Auf diesem Weg müs-sen wir auch weiterhin auf unser engessoziales Netz und auf unser funktionie-rendes Freiwilligenwesen setzen. Undich versichere Ihnen: Niederösterreichwird auch in Zukunft diesen Weg konse-quent weiter gehen.

Die freiwilligen Feuerwehren Niederösterreichs haben 2010 fast8,5 Millionen Arbeitsstunden auf-gewendet, um Menschen in Not zuhelfen. Müsste die öffentliche Hand

das bezahlen, würden dadurch nichtenorme Kosten entstehen?

Die Kameradinnen und Kameraden derFreiwilligen Feuerwehren stellen sichehrenamtlich und unentgeltlich in denDienst der Öffentlichkeit. 96.000 Feuer-wehrmitglieder in unserem Land sindimmer zur Stelle, wenn es darum geht,Gutes zu tun. Wenn man eine Stunde,die von ihnen geleistet wurde, mit 20Euro bemisst, so entspricht das bei 8,5Millionen Arbeitsstunden einer Summevon 170 Millionen Euro. Im Falle einerBerufsfeuerwehr müsste das alles dieöffentliche Hand bezahlen.Der materielle Wert der FreiwilligenFeuerwehr in Niederösterreich ist abernur die eine Seite. Mindestens genausowichtig sind die immateriellen Werte,für die die Feuerwehren einstehen.Denn die Feuerwehren sind auch einwichtiger Sicherheitsfaktor, sie sind von großer Bedeutung für das gesell-schaftliche Leben und sie sind auch eine wesentliche Säule für den Zusam-menhalt im Land.

Die Feuerwehren haben den Eindruck,dass sie sich immer öfter gegen Attacken von außen verteidigen müssen. Die Feuerwehren leisten auffreiwilliger Basis einen wertvollenBeitrag für die Gesellschaft, und in-sofern mutet es seltsam an, dass sieimmer wieder kritisiert werden. Wiesieht man das von Landesseite bzw.Sie persönlich als Landeshauptmann?

Die Feuerwehrmänner und Feuerwehr-frauen in Niederösterreich sind top-ausgebildet, sie sind rund um die Uhreinsatzbereit und landesweit verfügbar.Doch leider wird dies allzu oft alsselbstverständlich angesehen. Dochdieser enorme Einsatz ist alles andereals selbstverständlich! Darum bin ichfest davon überzeugt: Das Engagementund das Können unserer Feuerwehrka-meraden verdienen sich noch viel mehrRespekt in der Öffentlichkeit. Seitensdes Landes haben wir das heurige „Jahrder Freiwilligen“ zum Anlass genom-men, um allen Freiwilligen im Land be-sonders zu danken. Dieser Dank sollsich aber nicht nur mit Worten bemerk-bar machen, sondern vor allem auchmit Taten. So werden zum Beispiel seitkurzem die notwendigen gesundheitli-chen Untersuchungen für die Feuer-wehrmitglieder von der Landesklini-kenholding durchgeführt und die Kos-ten dafür übernommen.

ReaktionenDutzende Reaktionen zu diesem Offe-

nen Brief langten in der Brandaus-Re-daktion ein. Hier nur einige interessanteAusschnitte:

LandeshauptmannDr. Erwin Pröll

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Brandaus: Topstories20

Brandaus 12 · 2011

4Dipl.-Ing. Wilfried Pausa schreibt bei-spielsweise: „Ich gratuliere zu diesemoffenen Brief und hoffe, dass derartoffene und ehrliche Worte vielleichtdoch etwas in diesem Land bewirkenund bin sehr stolz, dass Du mein Präsident bist.“

4Ehren-Brandrat Karl Braun aus Gföhlgratuliert „zur entschlossenen Gegen-rede und klaren Darstellung des Tatsächlichen zu den doch etwas –sagen wir unüberlegten Aussagendes Herrn Prof. Felderer betreffendFörderung der Freiwilligen Feuer-wehren.“ Braun gibt dann noch seiner Hoffnung Ausdruck, dass „dieser Herr seine sonstigen wissen-schaftlichen Tätigkeiten etwas exak-ter recherchiert…“

4OBR Manfred Damberger, Bezirks-feuerwehrkommandant des Bezirks

Waidhofen ander Thaya hat„mit Sorgeaber auch mitFreude die Ak-tivitäten rundum die ,AktionFelderer’ ver-folgt. Ichmöchte Diraber namensder 120 Frei-willigen Feuer-wehren des Be-zirkes Waidho-fen an der Thaya Dank aussprechenfür die rasche Reaktion auf diese ,wirre Aktion’ und hoffe, dass damitvielen Kritikern bewusst gewordenist, dass man mit uns ,Freiwilligen’nicht ,Schlitten fahren’ kann.“

4Professor Bernhard Felderer hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet undbegründet seine Aussagen wie folgt:

Sehr geehrter Herr Präsident Buchta,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Wie Sieschon am Ende ihres Briefes vermuten,sind mir auf die Frage der Journalistinim Moment keine anderen Beispieleeingefallen. Ich bin mir aber inzwi-schen im Klaren, dass die freiwiligenFeuerwehren ein besonders schlechtesBeispiel für nicht sinnvolle Förderver-gabe der Länder sind. Ich folge gerneihrem Vorschlag, bei einem gemeinsa-men Auftritt die Leistungen der Frei-willigen bei Feuerwehr und Rettungs-diensten gemeinsam zu würdigen.Mit freundlichen GrüßenBernhard Felderer

Mathias Hauer startete der erste von ins-gesamt vier Durchgängen. Erste Station stellte die Wissensstand-

überprüfung in Gerätekunde dar, wobeijeder Prüfling ein Gerät im Fahrzeug –beiverschlossenen Rollläden – lokalisierenmusste. Danach folgte je nach PositionSchadstoff-/Gefahrenlehre und Taktik,Erste Hilfe, Nachrichtendienst oder Kno-tenkunde.Anschließend galt es, einen nassen

Löschangriff (Annahme eines Zimmer-brandes), unter Verwendung von schwe-rem Atemschutz, auf ein simuliertesBrandobjekt innerhalb der vorgegebe-nen Sollzeit durchzuführen. Auch dasrichtige Absetzen der erforderlichenMeldungen (Aus- und Einrückemel-

dung, Einsatzsofortmeldung, Anforde-rung eines Atemschutzreservetrupps) istTeil der Ausbildungsprüfung Löschein-satz.Drei Durchgänge wurden von Mitglie-

dern der FF Purk am LF (Mercedes-BenzVario 818) bestritten, der vierte undgleichzeitig 1500. in Niederösterreichvon der Gruppe der FF Kottes an ihremRLF (Mercedes-Benz 1627 AF). Nachdem alle Gruppen die Prüfung

erfolgreich abgelegt hatten, wurde ge-meinsam zur Abzeichenübergabe ange-treten. Unter den 32 überreichten Abzei-chen der Ausbildungsprüfung Löschein-satz konnte das insgesamt 600. im BezirkZwettl seit der ersten Prüfungsabnahmeim Jahr 2005 gezählt werden.

Purk:

1500. APLE in Niederösterreich

22 Feuerwehrmitglieder aus Purk, eines aus Ottenschlag und neun aus Kottes haben bestanden

Nach wochenlanger, intensiver Vorbereitung auf die Ausbildungs-prüfung Löscheinsatz in Bronzekonnten 22 Kameraden der Frei-willigen Feuerwehr Purk, ein Mitgliedder FF Ottenschlag sowie neun Mannder FF Kottes in Purk ihr Wissen unter Beweis stellen. Zweck dieserPrüfung ist das richtige Zusammen-spiel beim Arbeiten der Löschgruppeim Brandeinsatz.

Text und Foto: Nina Moser

Vor dem Prüferteam bestehend aus denHauptprüfern BR Willibald Burger undBR Ewald Edelmaier, sowie BR EngelbertMistelbauer, HBI Anton Hipp und LM

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Prof. Bernhard Felderer

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21Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2011

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BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:38 Seite 21

Brandaus: Topstories22

Brandaus 12 · 2011

Brigitte Virgolini ist vielfache Mutter. Die gebürtige Kärntnerin hat vor 18 Jahren ihr Leben als Hotelsekretärin neu überdacht undsich entschlossen, Kinderdorfmutterzu werden. Seit 16 Jahren lebt siemit ihren vielen Kindern im Haus St. Florian des SOS-KinderdorfesHinterbrühl. Die eifrige Brandaus-Leserin freut sich, dass „ich auf diesem Wege jedem einzelnen Feuer-wehrmitglied danke sagen kann.“

Text und Fotos: Angelika Zedka

„Ich bin sehr glücklich, dass wir im HausSt. Florian wohnen“, sagt Mama Brigitteund erklärt das auch. „Es gibt immer denKontakt mit den einzelnen Feuerwehren,denn jedes Jahr übernimmt ein Bezirks-feuerwehrkommando quasi die Paten-schaft für unser Haus.“ Und das kontinu-ierlich seit 52 Jahren. Das bevorstehendeWeihnachtsfest ist dann Anlass, um sich

mit Geschenken und einem finanziellenBeitrag einzustellen. Mit vier Burschen und ihrem leibli-

chen 16jährigen Sohn Michael lebt Bri-gitte Virgolini in jenem der 25 Kinder-dorf-Häuser, das seit 52 Jahren den Na-men St. Florian trägt. „Das Haus habe ichmir damals wegen seiner wunderbarenLage ausgesucht. Wir haben hier einenrelativ großen Garten und damit auchviel Freiraum“, erinnert sie sich, dass siesofort gute Verbindung zur Feuerwehrhatte. Und was Mutter Brigitte ganz be-sonders schätzt, das ist die starke Prä-senz der „Paten“.

Keine Selbstverständlichkeit„Es ist nicht selbstverständlich, dass

der Landesfeuerwehrkommandant sichJahr für Jahr die Zeit nimmt, und zuWeihnachten zu uns kommt, um uns mitseinen Kameraden Freude zu bereiten“,sagt sie und erzählt von diversen Wün-schen, die durch die Zuwendungen der

„Mein schönstes Geschenk wäre ein Lehrplatz für Kevin“

einzelnen Bezirksfeuerwehrkomman-dos erfüllt werden konnten.„Als ich einmal acht Kinder im Haus

hatte, da platzten wir aus allen Nähten,Die Herren von der Feuerwehr haben dasgesehen und nicht lange gefackelt. Flugshatten wir einen Zubau und damit einenviel genützten und hellen Speiseraumgewonnen“, erzählt sie. Auch als es da-rum ging, ein größeres Auto anschaffenzu müssen, waren die Feuerwehren zurStelle. Und meistens geht sich halt imSommer ein schöner Urlaub für die Kin-derdorf-Familie aus. „Wir waren schonzweimal am Ossiachersee, wir haben dasLegoland besucht und in Italien konntendie Kinder das Meer sehen. Einer meinerJungs hat den Mund gar nicht mehr zugekriegt vor Staunen“, erinnert sie sichmit leuchtenden Augen an diese glückli-chen Momente.„Es gibt kaum Waisenkinder“, schil-

dert Brigitte Virgolini, wie sich die Zeitenauch für die SOS-Kinderdörfer gewan-

Ein Leben als SOS-Kinderdorfmutter im Haus St. FlorianPorträt:

SOS-Kinderdorfmutter Brigitte Virgolini mit ihrem „Fünf-Buben-Haus“. V. l.: Kevin (15), Marco (12), Florian (7), Michael (16)und Raphael (14)

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:38 Seite 22

23Brandaus: Topstories

Brandaus 12 · 2011

delt haben. 1949 gründete HermannGmeiner SOS-Kinderdorf. Das ersteSOS-Kinderdorf wurde in Imst/ Tirol ge-baut. Die Idee ging um die ganze Welt.Heute hilft SOS-Kinderdorf in 133 Län-dern der Welt verlassenen Kindern.

Hier giebt’s NestwärmeIm Haus St. Florian leben Kinder, de-

ren Eltern keine Möglichkeit haben, fürsie zu sorgen, ihnen jene Nestwärme zugeben, die sie im Kinderdorf reichlichbekommen. Im Jahr 1957 gründete Her-mann Gmeiner das SOS-Kinderdorf Hin-terbrühl in Niederösterreich. Das vierteSOS-Kinderdorf Österreichs wuchs mitzum größten in Österreich und auch inEuropa heran. Im SOS-Kinderdorf Hin-terbrühl werden heute rund 90 Kinderund Jugendliche betreut, 65 davon in denSOS-Kinderdorf-Familien und 25 imSOS-Kinderwohnen.Mutter Brigitte hat mittlerweile 15 Kin-

der und – man höre und staune – zweiEnkelkinder. „Unsere Angelika hat einenElia und eine Lilly. Beim ersten Kind warich sogar bei der Geburt dabei, ein wun-derbares Erlebnis“, zählt sie stolz ihre Fa-milienmitglieder auf. „Eng wird es dannimmer zu Weihnachten – heuer werdenwir 16 Personen sein. Das bringt schonLeben ins Haus“, freut sich die bald 50-Jährige aber dennoch schon sehr aufdie Feiertage. Oder vielleicht gerade des-wegen…

„Hotel Mama“Im Moment lebt sie mit dem sieben-

jährigen Florian, dem 12jährigen Marco,dem 14jährigen Raphael, dem 15jähri-gen Kevin und ihrem Michael (16) Fami-lie. Der Älteste ist schon 25 und studiert.„Deswegen ist er noch hier“, erklärt sieund gibt unumwunden zu, dass sie ihmauch heute noch die Wäsche macht. Einechtes „Hotel Mama“ also.„Mama, was sagst du zum GW-Test?“

tönt es aus dem Nebenraum. „Halleluja,und was sagst du? - lautet die erleichter-te Antwort. Ein undefinierbares Gemur-mel folgt. „Er hat einen Zweier und ist mitguten Leistungen dann immer unzufrie-den“, verrät sie. Immer wieder läutet dasTelefon: „Darf Marco bei uns zur Jausebleiben?“ „Wir gehen einkaufen, darf Raphi mitkommen?“ Alles ist bestens organisiert. Bewundernswert die Gelas-senheit von Mutter Brigitte, die ihre„Mannschaft“ bestens im Griff hat. Ob-wohl es „manchmal schon sehr schwie-rig wird“, gesteht sie. Dann nämlich,wenn Probleme auftauchen, die natür-lich verschiedenste Ursachen habenkönnen. „Sei es, dass man Geschwister inder Familie hat, die überhaupt nicht mit-einander können, seien es psychischeProbleme eines Kindes, denen man aufden Grund gehen muss, oder auch diemanchmal schwierige Situation mit den

Eltern. Die Palette ist breit gefächert undvielschichtig“, spricht Brigitte Virgoliniaus Erfahrung. Lieblinge gibt es natürlich auch. „Die

kleinsten sind immer die Lieblinge“, sagtsie und setzt spontan nach: „Es ist bei jedem Kind anders, aber missen möchteich keines!“ Zwei ihrer jetzigen Schütz-linge sind noch schulpflichtig, einer studiert, einer macht die Tischlerlehre.„Beides ist gleich wichtig“, sagt BrigitteVirgolini und verrät ihren größten Weih-nachtswunsch: „Kevin besucht dieHauptschule und wird mit Ende diesesSchuljahres den Hauptschulabschlussabsolviert haben. Er ist auf der Suchenach einem Lehrherrn, wo er seinenTraumberuf Kfz-Mechaniker lernen

Hat mittlerweile neben ihrem leiblichenSohn 15 Kinder und zwei Enkelkinder:Brigitte Virgolini

„Endlich habe ich Gelegenheit, einmaloffiziell und öffentlich für all die Unter-stützung durch die NÖ Feuerwehrenzu danken.“

kann. Dass dies gelingen möge, das wür-de ich mir für den Buben von ganzemHerzen wünschen.“ Kevin ist handwerk-lich geschickt und interessiert sich bren-nend für diese Materie. Über den Besuch der Brandaus-Re-

daktion freut sich die Kinderdorfmuttersehr. „Endlich kann ich einmal offiziellund öffentlich danke sagen für all dieUnterstützung, die wir durch die nieder-österreichischen Feuerwehren immerwieder bekommen. Das war mir schonlange ein Bedürfnis“, sprudelt es aus ihrheraus. Wenngleich sie heuer im Dilem-ma steckt. „Wir haben immer eine Klei-nigkeit für unsere Gäste vorbereitet, eineBastelarbeit, einen Sketch oder ähnli-ches. Nun sind meine Buben in einem Alter, in dem es überaus schwierig wird.Voriges Jahr haben wir mit Ach undKrach zwei Weihnachtslieder zuwege gebracht. Ich weiß beim besten Willennoch nicht, womit wir die Feuerwehr-mitglieder heuer überraschen können“,ist sie am Ideen sammeln.

Vorfreude ist großDie Vorfreude ist groß, denn der Be-

such der Feuerwehr ist im Haus St. Flori-an immer hoch willkommen. „Da kannes schon vorkommen, dass es eine zünf-tige Schneeballschlacht im Garten gibt“,erinnert sich die Kinderdorf-Mutter anso manches fröhliches Beisammensein.Das natürlich durch die Geschenke fürdie Kinder noch versüßt wird. Üblicher-weise wird auch ein Scheck überbracht,der dem Feuerwehrbudget des HausesSt. Florian einverleibt wird. Ein Teil da-von wird in gemeinsame Urlaubstage in-vestiert, die „ich mir vom Wirtschaftsgeldnicht ersparen könnte“. Mit der örtlichen Feuerwehr Hinter-

brühl steht Brigitte Virgolini in bestemKontakt. „Die tun immer wieder etwasfür das Kinderdorf“, weiß sie. Hier konn-te sie „ein wenig etwas zurückgeben, vondem, was uns da immer an Nächsten-liebe zuteil wird.“ Sie ist Mitglied einerTheatergruppe. Eine Aufführung wurdeauf ihre Initiative zugunsten der FF Hin-terbrühl gespielt. Dass bis jetzt keines ihrer Kinder Mitglied der FreiwilligenFeuerwehr ist, bedauert sie, fügt aber er-klärend hinzu, dass die Kinder mit ihrerAusnahmesituation gerade im Jugend-alter besonders intensiv gefordert seien,sodass kaum Platz für anderes bleibt. Es weihnachtet im Kinderdorf Hinter-

brühl. Die Bewohner des Hauses St. Flo-rian freuen sich schon, wenn wenige Tage vor dem Heiligen Abend das Christ-kind in Person von Feuerwehrmit-gliedern kommt. „Das ist jedes Jahr einwunderschöner Tag“, fiebert die Familieder „Feuerwehr-Bescherung“ entgegen.Und wer weiß – vielleicht wird auch dergrößte Wunsch von Mutter Brigitte undihrem Kevin erfüllt…

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Brandaus 12 · 2011

Brandaus:WissenBrandaus:Wissen

Im zweiten Teil der Kurzserie zurPrüfung und Wartung von Einsatzge-räten beschäftigen wir uns mit allenGeräten für den technischen Einsatz.

Text: Andreas Pleil

Fotos: Pleil, Fischer

Für alle feuerwehrspezifischen Gerätegibt es wie im ersten Teil schon erwähntÖNORMEN bzw. Richtlinien des ÖBFVund Prüfkarteiblätter. Diese Prüfkartei-blätter stehen auf der Homepage desÖBFV (www.bundesfeuerwehrverband.at)im Downloadbereich zur Verfügung undsind eine Kombination aus Formularenund Checklisten, die den österrei-chischen Feuerwehren eine Hilfestel-lung sein sollen. Sie beschreiben denÜberprüfungsmodus detailliert und die-nen gleichzeitig zur Dokumentation. Inder Tabelle wurden wieder einige Ein-satzgeräte ausgewählt, die viele Feuer-wehren besitzen und für die es prakti-sche Tipps und Tricks gibt.

AllgemeinesGrundsätzlich müssen alle Geräte

nach dem Einsatz zumindest einer Sicht-prüfung unterzogen werden. Bei derjährlichen Inventur ist es darüber hinausratsam, mit allen Einsatzgeräten eineFunktionsprüfung durchzuführen. Fürmanche ist ohnehin eine jährliche Über-prüfung vorgeschrieben. Metallteiledürfen grundsätzlich keine Verformun-gen, Beschädigungen, starke Abnüt-zungserscheinungen, Risse oder Korro-sion aufweisen. Für alle Ausrüstungsge-genstände gilt, dass die Original-Kenn-zeichnung, die Plakette oder das Etikettvorhanden und lesbar sein muss.

PraxistippsDrahtseile, Ketten, Rundschlingen etc.

können mit reinem Wasser und einerBürste gereinigt werden. Danach muss mansie unbedingt an der Luft trocknen las-sen und vor Sonneneinstrahlung schüt-

Tadellose Funktionalität ist für Einsatzerfolg entscheidendRegelmäßige Kontrollen:

Prüfung und Wartung von Geräten für Technischen Einsatz

Stromerzeuger: Regelmäßig in Betrieb nehmen

zen. Hochdruckreinigungsgeräte dürfenhierfür keinesfalls verwendet werden.

AusnahmenFür Spezialausrüstung (wie z.B. Pum-

pen aller Art) gelten Ausnahmeregelun-

Stecker und Schalter kontrollierenKettenspannung überprüfen Luftfilter nach Einsatz säubern

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Brandaus 12 · 2011

gen, auf die hier nicht eingegangen wird.Oftmals schreibt der Hersteller die Über-prüfung in gewissen Abständen und diedazugehörigen Prozeduren ohnedies vorbzw. kann diese nur selbst durchführen.

Für alle hier beschriebenen Gegen-stände gibt es eigene Prüfkarteiblätter,nach deren Anleitung die jährliche Über-prüfung sehr einfach durchführbar ist. In dieser Tabelle sind die wichtigsten

Schritteeinfachzusam-menge-fasst.

Wenn das Hebekissen einmal so aussieht, ist es nicht mehr einsatz-bereit

Ein geknicktes Drahtseil lässt aufunsachgemäße Verwendung schließen:für den Einsatz unbrauchbar

Ist die Ummantelung der Rundschlingeeingerissen, bedeutet das oft nichtsGutes für das Innenleben

AUSRÜSTUNGSGEGENSTAND JÄHRLICHE PRÜFUNG

4Schiebeleiter keine Risse im Metall, keine Korrosion, Sprossen, Beschläge und Leiterspitzen sitzen,(zwei und dreiteilig) Anlegerrollen leichtgängig, Zugseil ist in Ordnung und hält, Bremseinrichtung funktio-

niert, Fallhaken und Stützstangen (dreiteilige Leiter) in Ordnung

4Steckleiter keine Risse im Metall, keine Korrosion, Sprossen, Beschläge und Leiterspitzen sitzen,Steckkästen und Schnappschlösser sitzen fest, Sperrbolzen funktionsfähig und leicht-gängig, Füße haben gutes Profil und sitzen

4Drahtseil kein Draht- oder Litzenbruch, kein Knick, keine Beschädigung der Klemmen, keinübermäßiger Verschleiß, keine Korrosion oder Hitzeeinwirkung

4Kette keine Verformungen und Risse, Hakenmaul nicht um mehr als 10 Prozent vergrößert

4Rundschlinge / Hebeband Überprüfung auf zerrissene Fäden und Nähte, keine Verfärbungen, Flecken, Wärme-einwirkungen und Schimmelbefall

4Schäkel kein übermäßiger Verschleiß, keine Korrosion, Verformung oder Hitzeeinwirkung

4Greifzug Gesamtzustand in Ordnung, Hebel leichtgängig, Klemmbacken halten, Reservescher-stifte vorhanden, Teleskophebel in Ordnung, Freilandverankerung und Nägel nicht verbogen

4Hebekissen Kissen weisen keine Einschnitte, Einstiche oder Risse auf (wenn die Stahleinlage(0,5, 1 und 8 Bar) sichtbar ist – ausscheiden), Füllanschluss in Ordnung

4Druckminderer Anschlussnippel- und -gewinde ohne Beschädigung, Dichtungen und Manometer (0,5, 1 und 8 Bar) in Ordnung, Druckeinstellung und Absperrventil leichtgängig, Luftschlauch frei von

Rissen, Schnitten etc.

4Schlauch frei von Rissen, Schnitten etc., Kupplungs und Nippelteile nicht beschädigt und leicht-(0,5, 1 und 8 Bar) gängig, Einbindungen fest und dicht

4Steuerorgan Kupplungen unbeschädigt und dicht, Absperrhähne bzw. Steuerhebel leichtgängig und(0,5, 1 und 8 Bar) in Ordnung, Manometer u. Gehäuse in Ordnung

4Motorkettensäge Nach jedem Einsatz: Ölstand kontrollieren, Sägeblattspannung überprüfen, Luftfiltersäubern bzw. erneuern

4Stromerzeuger Regelmäßig Flüssigkeitsstände kontrollieren und Gerät in Betrieb nehmen

Information

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Brandaus: Wissen26

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Statistisch gesehen haben es dieFeuerwehren in Niederösterreich am häufigsten mit technischen Einsätzen zu tun, gefolgt vonBrandeinsätzen. Schadstoffein-sätze sind vergleichsweise sel-ten, jedoch umso gefährlicher.Gefahr definiert sich als Pro-dukt des möglichen Scha-densausmaßes undseiner Eintrittswahr-scheinlichkeit. Schadstoffeinsät-ze mögen zwar eher selten auftre-ten, der unkontrollierte Austritt vonSchadstoffen kann allerdings großenSchaden und auch Folgeschäden hervorrufen. Um diesen Gefahrenentsprechend begegnen zu können,gibt es in Niederösterreich denSchadstoffdienst. BRANDAUS unter-hielt sich mit LandesfeuerwehrratThomas Docekal.

Text: Stefan Gloimüller, Schadstoff –Richtlinie NÖ

Fotos: Thomas Docekal, NÖ LFWS, Matthias Fischer

Die Schadstoffrichtlinie (Dienstvorschriftdes NÖ LFV) erschien erstmals im Fe-bruar 2009 mit der Absicht, wichtigeGrundlagen für die Organisation desSchadstoff-Einsatzdienstes festzulegen.Der Mit- bzw. Hauptautor dieser Richtli-nie ist der derzeitige LandesfeuerwehrratThomas Docekal, der schon seit seinerKindheit von der Wissenschaft der Che-mie fasziniert ist. Anfangs als gelernterChemieverfahrenstechniker und Che-mielaborant ist er nun als Betriebsfeuer-wehrkommandant der BTF Dynea Aus-tria GmbH Krems tätig. Sein Wissen überden Umgang mit chemischen Substan-zen im Feuerwehrdienst gibt er auch imArbeitsausschuss des NÖ LFV und demFachausschuss des ÖBFV weiter. Treffen kann es im Prinzip jeden, weil

viele chemische Substanzen per Lkwquer durch das Land und auch durchkleine Ortschaften transportiert werden.Deswegen sollte jede Feuerwehr auf folgende Szenarien vorbereitet sein:4Freisetzung von Schadstoffen beimTransport von gefährlichen Güternauf Verkehrswegen zu Lande, amWasser und in der Luft

4Chemieunfälle im gewerblichen undindustriellen Bereich

Der Umgang mit gefährlichen Stoffen ist eine hochsensible MaterieSchwerpunktthema:

Innenleben – Schadstofffahrzeug

Schadstoffeinsätze leicht gemacht

4Äußere Einwirkung:Hitzestrahlung, Kälte- und Flammen-einwirkung können im Gegensatz zuDruck- und Splitterwirkung, dieebenfalls zu den äußeren Einwirkun-gen zählen, durch die persönlicheSchutzausrüstung bis zu einem ge-wissen Grad abgehalten werden.

4Kontamination (Verunreinigung):Diverse Oberflächen oder auch Luftkönnen durch Schadstoffe verunrei-nigt werden. Besonders unangenehmist die Kontamination der Bekleidungbzw. der Haut der Einsatzkräfte, diedurch Kontaminationsschutzbeklei-dung verhindert werden kann.

4Inkorporation (Einverleibung):Die Kontamination kann ohne Be-handlung zur Inkorporation führen,bei der der Schadstoff über Atemwe-ge, den Magen-Darm-Trakt und dieHautoberfläche in den Körper aufge-nommen wird. Einen entsprechen-den Schutz erhält man durch Schutz-anzüge und Atemschutz.

Diese Infos sind für Führungskräftebeim Einsatz sehr wichtig, um abzuschät-

zen, welche Aufträge sie denEinsatzkräften geben

können undwelchenicht.

Spezialausrüstung auf Achse

4Brände und Unfälle in chemischenund biologischen Laboratorien

4Brände von Chemikalien und im Zusammenhang mit biologischenAgenzien

4Großräumige Schadstoffwolken und großflächige Kontamination

4Masseninfektionen (Seuchen) und4Terror in Zusammenhang mit biolo-gischen und chemischen Stoffen

Da es für atomare Gefahren einen ei-genen Dienst gibt, wird darauf hier nichtweiter eingegangen.Die Bedrohungen reichen in dieser

nicht vollständigen Aufzählung vomleckgeschlagenen Fass bis hin zu groß-räumigen Giftgaswolken nach Explosio-nen. Aus diesem Grund hat der NÖ LFVein Schadstoffkonzept mit Schaffungvon spezialisierten Stützpunkten anneuralgischen Stellen entwickelt.

GefahrenartenIm Schadstoffeinsatz werden drei

Gefahrenarten unterschieden:

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27Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2011

Aufgaben der FeuerwehrDie Aufgaben der Feuerwehr im Fall ei-

nes Schadstoffeinsatzes sind im NÖ Feu-erwehrgesetz § 3 und § 29 verankert. Dieoberste Regel, nämlich die Priorität deseigenen Schutzes, gilt natürlich auchhier. Gerade im Schadstoffeinsatzkommt dieser Regel besondere Bedeu-tung zu, weil die Substanzen, denen dieEinsatzkräfte dort ausgeliefert sind, de-ren Gesundheit auf längere Zeit aberauch dauerhaft beeinträchtigen können.Durch unsachgemäßen Umgang mitdem Schadstoff bzw. zu geringe Hygie-nemaßnahmen kann dieser auch weiterverschleppt werden, zum Beispiel in dieeigene Familie, wo weitere Personen-und Sachschäden entstehen können.Zu den Aufgaben der Feuerwehr zäh-

len unter anderem:4Retten von Menschen und Tieren, sowie Bergen lebloser Personen ausden kontaminierten Bereichen

4Brandbekämpfung in kontaminiertenBereichen

4Technische Einsätze bzw. technischeSicherungsmaßnahmen in kontami-nierten Bereichen

4Dekontamination und Desinfektionvon Personen und Geräten, soweitdies am Einsatzort notwendig ist

4Messaufgaben und Probennahme als Entscheidungsgrundlage für denEinsatzleiterAll diese Tätigkeiten können die Feuer-

wehren natürlich nicht eigenständig be-wältigen. Deswegen werden sie durchSpezialkräfte unterstützt, die in der Regelvon der Einsatzleitung alarmiert werden.Dies entspricht auch dem letzten Punktder GAMS-Regel. Zur Erinnerung:4Gefahr erkennen4Absperren4Menschenrettung durchführen4Spezialkräfte anfordern bzw. einsetzenWichtig bei Einsätzen mit Schadstof-

fen ist auch immer in Absprache mit Bezirkshauptmannschaft bzw. Magistratzu arbeiten, weil diese bei kontaminier-tem Grund, Grundwasser oder anderenGewässern entsprechende Maßnahmenergreifen müssen. Des Weiteren über-nehmen diese Organisationen auch dieKosten für den Einsatz, sollte nicht klarsein, wer der Verursacher ist. Für wichtige Entscheidungen im Rah-

men des Schadstoffeinsatzes könnenauch Landeschemiker oder der Schad-stoffberatungsdienst des NÖ LFV zur Beratung heran gezogen werden. DieEntscheidungkraft und auch die Verant-wortung bleibt jedoch beim örtlich zuständigen Einsatzleiter, auch wennspezialisierte Einsatzkräfte vor Ort sind.

SchadstoffeinheitenIn diesem Zusammenhang seien auch

nochmals die Alarmstufen für denSchadstoffeinsatz wiederholt:

4S3 / Größerer Ölaustritt, Ölaustrittauf Gewässer, Tankwagenunfall, Chemieunfall mit größeren Umwelt-schäden / Örtlich zuständige Feuer-wehr und nächstgelegene Feuerwehrmit einem Schadstofffahrzeug

Bei den hier gelisteten Feuerwehrenmuss zwischen Schadstoff- (Tabelle 1)und Dekostützpunkten (Tabelle 2) un-terschieden werden. Weitere Sonderge-räte und Hilfsmittel befinden sich inüberregionalen Stützpunkten.

FEUERWEHR FAHRZEUG-TYPE

FEUERWEHR FAHRZEUG-TYPE

01 – AmstettenFF Amstetten WLAFF St. Valentin WLA02 – BadenFF Traiskirchen-Möllersdorf WLAFF Hirtenberg FZG03 – Bruck/LeithaFF Hainburg WLA04 – GänserndorfFF Auersthal WLA05 - GmündFF Gmünd FZG06 – Wien UmgebungFF Schwechat – Mitte WLA07 – HollabrunFF Zellerndorf GA08 – HornFF Gars am Kamp WLA09 – KorneuburgFF Stockerau GA10 – KremsFF Krems/Donau WLA11 – LilienfeldFF Traisen GA

12 – MelkFF Melk GA13 – MistelbachFF Mistelbach FZG14 – MödlingFF Wr. Neudorf FZG15 – NeunkirchenFF Neunkirchen FZG17 – St. PöltenFF St. Pölten - Stadt FZG18 – ScheibbsFF Purgstall GA19 – TullnBTF Donau Chemie FZGNÖ LFWS FZG20 – Waidhofen/ThayaFF Wienings GA21 – Wr. NeustadtFF Wr. Neustadt WLA22 – ZwettlFF Zwettl WLA

FZG = Schadstofffahrzeug, WLA = Wechselladeaufbau (Container),

GA = Grundausrüstung

Tabelle 1: Schadstofffahrzeuge Stand 2009

Karte NÖ mit allen Schadstofffahrzeugen

(Alarmstufe / Beispiel / zu alarmie-rende Feuerwehreinheiten)

4S1 / Kleinerer Schadstoffeinsatz: z. B.Ölspur / Örtlich zuständige Feuerwehr

4S2 / Örtlicher Chemieunfall: z. B.Chlorgasaustritt, kleinere Gewässer-schäden, Austritt von geringen MengenSchadstoffen, in deren Bereich jedochnur mit Schutzanzügen der Schutz-stufe 3 gearbeitet werden kann. / Örtlich zuständige Feuerwehr undFeuerwehr mit Körperschutzanzugder Schutzstufe 3

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 27

Brandaus: Wissen28

Brandaus 12 · 2011

Schadstoffzüge in den BezirkenUm den Einsatz so effektiv wie möglich

zu gestalten, ist eine Koordinierung derStationierungsfeuerwehren erforder-lich. Deshalb ist für Schadstoffeinsätzeder Alarmstufe 3 in jedem Bezirk einSchadstoffzug zusammenzustellen. DieEinsatzleitung obliegt jedoch immerdem örtlich zuständigen Einsatzleiterder Feuerwehr. Die Mindestbesatzungdes Schadstoffzuges Bezirk ist:

Diese Besatzung muss in Summe ausmindestens 43 Feuerwehrmitgliedernbestehen.

SchadstoffausrüstungDie Ausrüstung für Schadstoffeinsätze

kann in folgende Bereiche unterteilt werden:4Schutzbekleidung4Informationsmedien4Messgeräte4Auffanggeräte4Abdichtgeräte4Pumpen und Lüftungsgeräte4Arbeits- und Hilfsgeräte4DekontaminationsausrüstungDiese werden hier aber nur kurz ange-

schnitten, weil eine vollständige Aus-führung den Rahmen sprengen würde.

SchutzbekleidungGerade bei Schadstoffeinsätzen, aber

auch bei allen anderen Einsätzen, mussdarauf geachtet werden, dass die Ein-satzkräfte nicht in direkten Kontakt mitdem Schadstoff kommen. Deswegenverwenden wir Schutzbekleidung, diewir in 4 Schutzstufen einteilen können:4Einsatzbekleidung (Schutzstufe 1):Persönliche Schutzausrüstung (even-tuell ergänzt durch Einsatzgummi-stiefel und Chemikalienschutzhand-schuhe) gewährleistet einen grundle-genden allgemeinen Kontaminati-onsschutz

4Kontaminationsschutzanzug (Stufe 2):Schutz gegen staubförmige und weit-gehend auch flüssige Stoffe in Verbin-dung mit Atemschutz (Überhosen,Überjacken oder Overalls – Einwegoder mehrfach verwendbar)

4Kontaminationsschutzanzug (Stufe 3):Gasdichter Chemikalienschutzanzugmit Sichtscheibe in Kombination mitumluftunabhängigem Atemschutzoder Fremdbelüftung

4Kombinationsvollschutzbekleidung(Stufe 4): Wie Stufe 3 jedoch zusätz-lich noch flammbeständig

InformationsmedienEinsätze mit gefährlichen Stoffen kön-

nen nur mit Hilfe von einschlägigen In-formationsmedien bewältigt werden.Mit der Einsatzdauer steigt dabei auchder benötigte Umfang an Informationen.4Sofortinformation: Gefährliche Stoffe– Blattler, Beförderungspapiere, mit-beförderte Sicherheitsdatenblätter

4Kurzinformation: Gefahrgut Erstein-satz, ERI-Cards; Mit diesen Merkblät-tern können erforderliche Maßnah-men bis zum Eintreffen von Spezial-kräften ergriffen werden.

4Detailinformation: Nachschlage-werke; Nützliche Nachschlagewerkesind auf Spezialfahrzeugen für denSchadstoffeinsatz aufgepackt aberauch in der Bezirksalarmzentrale digital verfügbar.

4Experteninformation: Schadstoffbe-ratungsdienst, Landeschemiker, TUIS(Transport-, Unfall- und Informati-onshilfeleistungssystem); Weitere Informationen wie z.B. medizinischeInfos können über den Schadstoffbe-ratungsdienst abgerufen werden.

MessgeräteMessgeräte werden aufgeteilt in Geräte

für Erstmaßnahmen und Geräte für wei-tergehende Maßnahmen. Im Feuerwehr-dienst werden hauptsächlich Geräte zurErfassung von gas- bzw. dampfförmigenStoffen verwendet, weil nur diese sichschnell ausbreiten und so eine akute Ge-fahr für Einsatzkräfte und Zivilbevölke-rung darstellen können. BiologischeAgenzien können derzeit noch nicht detektiert werden.4Warngeräte (Ex-Meter, CO-, CO2-,O2-, H2S-Warner): Dienen dem Erkennen explosionsgefährdeter Bereiche, bzw. von Bereichen mit erhöhter Kohlenmonoxid-, Kohlendi-oxid-, reduzierter Sauerstoff-, oderSchwefelwasserstoff-Konzentration.

4Messgeräte: Im Unterschied zu denWarngeräten können MessgeräteStoffkonzentrationen angeben. Dazusollte der zu messende Schadstoff bekannt und in einem erfassbarenAggregatzustand (gas- oder dampf-förmig) sein.

Karte NÖ mit allen Dekontaminationsfahrzeugen

FEUERWEHR FAHRZEUG-TYPE

FEUERWEHR FAHRZEUG-TYPE

02 – BadenFF Traiskirchen-Möllersdorf WLA08 – HornFF Gars am Kamp WLA12 – MelkFF Melk WLA

13 – MistelbachFF Poysdorf WLA15 – NeunkirchenFF Aspang WLA17 – St. PöltenFF St. Pölten - Stadt WLA

WLA = Wechselladeaufbau (Container)

Tabelle 2: Dekontaminationsfahrzeuge Stand 2009

AUFGABE FAHRZEUGBrandschutz (örtlich KLF-W/TLF/zuständige Feuerwehr) RLFKommando KDOFSchadstoff SSTF, MTFDekontamination WLA-Deko,

MTFWasserversorgung TLF / RLFDekontaminationAtemluft ALFVersorgung VF

Mindestbesatzung

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29Brandaus: Wissen

4Detektionsgeräte: Ist der ausgetreteneSchadstoff unbekannt, so können mitden über den Schadstoffberatungs-dienst angeforderten Detektionsgerä-ten Substanzen bestimmt werden.

4Temperaturmessgeräte und Wärme-bildkameras: In Zusammenhang mitDruckgasen, Acetylen und Füllstand-feststellungen dienen diese Geräteder Beurteilung von Gefahrenmo-menten.

AuffanggeräteDie Frage, ab wann ein Stoff ein Schad-

stoff ist, kann mit Hilfe von Auffanggerä-ten schnell beantwortet werden. Dennaustretende Stoffe, die schwerer als Luftsind – dadurch ist es möglich sie in Be-hältern zu sammeln – können in weitererFolge keinen Schaden mehr anrichten.Einige Möglichkeiten dazu sind:4Stahlfässer 300 Liter und 200 Literinkl. PVC Einhängesäcke

4Falttanks 5000 Liter und 3000 Liter4Notfalltanks geschlossen 2500 Literund 1000 Liter

4Kunststoffkanister (PE) und Auffangtassen

4Auffangplanen, Abdeckfolien 50 m²4Folienschlauch endlos 50 m4Bindemittel (auf Gummi- und/oderGesteinsbasis für Säuren, Laugen und brennbare Flüssigkeiten) undNeutralisierungsmittel (Na2CO3)

4Auffangrinnen, Trichter, Eimer, Schöp-fer aus Edelstahl oder Kunststoff

AbdichtgeräteKönnen Auffanggeräte nicht zeitge-

recht aufgestellt werden, so muss der beschädigte Behälter abgedichtet werden,um den Stoff nicht austreten zu lassen.Aber auch das gezielte Abdichten vonRäumen (Kanal, Leitungen, usw.) ist Auf-gabe der Abdichtgeräte, um die Ausbrei-tung des Schadstoffes zu verhindern. Einige Geräte dazu, die wir auch aus demalltäglichen Bereich kennen, sind:4pneumatische Leckdichtkissen, Leckbandagen und Rohr-/Kanal-dichtkissen verschiedener Größe,

4Montagematerial, Luftversorgungund Steuergeräte zu den pneumati-schen Kissen,

4Dichtungsmaterial (Dichtkitt/Dicht-masse, Tankschnellverschluss, Dicht-band PVC und PTFE, Bleiwolle, Hanf-schnur, Dichtungsplatten aus Gummi)

Stationierung Solaris Mehrgasmessgeräte

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Brandaus: Wissen30

4Keile aus Holz und Kunststoff/Gummi4Schachtabdeckungen inkl. Schaum-stoffunterlagen.

Pumpen und LüftungsgeräteKann die Substanz im beschädigten

Behälter gelassen werden, so stellt sichein stationärer Zustand ein, in dem manZeit hat, sich weitere Schritte zu überle-gen. Trotzdem muss der Stoff irgend-wann aus dem beschädigten Behältergenommen werden, um diesen abtrans-portieren bzw. reparieren zu können.Dazu dienen Pumpen und Lüftungsge-räte, die je nach Gefahrenpotenzial derzu fördernden Substanz gewisse Anfor-derungen erfüllen müssen. Zum Beispielmuss bei hochexplosiven Stoffen ge-währleistet werden, dass es in keinemBereich des Umpumpvorganges bzw. derUmpumpgeräte zu einer Entzündung(oft genügt eine statische Entladung)kommt. Auf der anderen Seite muss das Equipment auch dem Stoff selbststandhalten, wenn dieser zum BeispielKorrosion oder andere Abbauvorgängeim Material der Schläuche und Pumpenfördert. Aus diesem Grund wurden Vaku-umpumpen entworfen, die Schadstoffeabsaugen, ohne dabei selbst mit der Substanz in Berührung zu kommen.

Arbeits- und HilfsgeräteAuch bei den einfachsten Hilfsmitteln

muss auf die Schadstoffbeständigkeitbzw. den Explosionsschutz geachtet wer-den. Einige derartige Arbeitsgeräte sind:4Funkenarmes Räum- und Handwerkzeug

4Kabel und Anschlussmaterial zur Erdung

4Reinigungsgeräte, Reinigungsmittel

Dekontaminations-ausrüstungJede Schadstoffeinheit führt diese

Ausrüstung für die Erstdekontaminationbzw. Notfalldekontamination mit. Fürgrößere Reinigungsaufgaben der Aus-rüstung, Bekleidung und Einsatzkräftewurden in Niederösterreich eigene De-kontaminationseinheiten installiert.

Schadstoffgrundausrüstungin jeder FeuerwehrWichtig für den Einsatzleiter ist, dass

er weiß, an wen er sich in Einsatzsitua-tionen mit Schadstoffen wenden kann.Um kleinere Einsätze bzw. Erstmaßnah-men setzen zu können, bedarf es jedochnicht gleich eines Schadstofffahrzeuges.Einfach Dinge, die in jedem Feuerwehr-fahrzeug Platz finden und wahrschein-lich bereits mit dabei sind, genügen oft,um schnell handeln zu können:4Chemikalienbeständige Schutzhandschuhe,

4Einweg-Chemieschutzanzug Schutzstufe 2,

4Auffangbehälter mit Deckel,4Auffangplanen 10 – 20 m²,4Keile und Pfropfen,4Mehrzweckbindemittel 30 kg,4Kanaleinlaufabdeckungen (Schachtabdeckung),

4Dichtband und 4Hygiene-Set.Die Basisausrüstung für Schadstof-

feinsätze der Stationierungsfeuerweh-ren lässt sich in folgende vier Kategorienunterteilen:4Auffangen,4Abdichten,4Umpumpen und4Personendekontamination

Zur Unterscheidung der Schadstoffewerden sie mit „Generationen“ tituliert.Neueste Fahrzeuge bzw. Aufbauten sindjene der 7. Generation. Fahrzeuge der 6.und 5. Generation weisen aber bloß ge-ringe Unterschiede zur 7. Generation auf.Dekontaminationsfahrzeuge sind auf

die Reinigung von Einsatzkräften, ver-letzten oder dekontaminierten Personenund Gerätschaften spezialisiert. Diewichtigsten dafür benötigten Gerätesind:4Lautsprecher,4Nachschlagewerke (z.B. über die weiterführende medizinische Betreu-ung) und Messgeräte,

4Rettungsgeräte,4Sanitätsausrüstung,4Beleuchtungs- und Stromversor-gungsgeräte,

4Schnelleinsatzzelt und DEKO-Dusche,4Heißwassergerät – Wasserversorgung4Zeltheizgerät,4Reinigungsgeräte, Reinigungsmittel 4Tische bzw. Sitzgelegenheiten.Neben den Grundausrüstungen werden

in einigen Stationierungsfeuerwehrenauch Sonder- und Spezialausrüstungenbereit gehalten. Diese sind auf die örtli-chen Gegebenheiten und Bedürfnisseabgestimmt und können zum BeispielSchutzanzüge der Schutzstufe 4 oderspezielle Chemiepumpen sein. Für de-tailliertere Informationen stehen die Be-zirkssachbearbeiter für Schadstoff gernezur Verfügung.

ÖlsperrenDieser Sonderbereich des Schadstoff-

dienstes, für den in der Regel der Wasser-dienst zuständig ist, ist am weitläufigs-ten bekannt. In Niederösterreich sindentlang großer Flüsse und Seen Anhän-ger und Wechsellader mit Ölsperren,Skimmerausrüstung und Hilfsgerätenstationiert.

FazitDer Schadstoffdienst der Feuerwehren

Niederösterreichs ist jene Instanz, die mitSicherheit die gefährlichsten Einsätze zubewältigen hat. Durch die Vielzahl anchemischen Verbindungen und Sub-stanzen übersteigen derartige Einsätzeoft die Beurteilungsmöglichkeiten derEinsatzleiter in den Feuerwehren. In sol-chen Situationen kommen Spezialein-heiten zum Einsatz, welche die örtlicheFeuerwehr unterstützen. Um auch demEinsatzleiter bestmöglich unter die Armezu greifen, kann dieser den Schadstoff-beratungsdienst des NÖ LFV anfordern,der ihm mit sehr gutem Wissen über che-mische Substanzen und Reaktionen bzw.Nachschlagewerken zur Seite steht.Auch wenn die Verantwortung beim ört-lichen Einsatzleiter bleibt, braucht die-ser, aufgrund des optimalen Supportsder Spezialeinheiten, keine Angst haben. Karte NÖ mit allen Ölsperren

Brandaus 12 · 2011

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 30

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Brandaus 12 · 2011

Der Schadstoffberatungsdienst kannvon jeder Feuerwehr auf Anordnungdes örtlichen Einsatzleiters über diezuständige Bezirksalarmzentrale an-gefordert werden. Der Einsatzleiterwird im Einsatzfall vom Schadstoff-beratungsdienst bei fachlichen- oderbei organisatorischen Fragen unter-stützt. Wichtig: Die Einsatzleitungwird nicht übernommen! Ein wesent-licher Punkt ist auch, dass für die

örtliche Einsatzleitung keine Kosten entstehen.

Text und Fotos: Philipp Gutlederer

Es gibt drei Teams in Niederösterreich.Diese sind in Zonen aufgeteilt, um im Bedarfsfall, alle Einsatzorte so schnellwie möglich erreichen zu können. AlleTeammitglieder unterstützen einandergegenseitig, jeder ist auf ein bestimmtes

Schadstoffberatungsdienst des NÖ LandesfeuerwehrverbandesSchwerpunktthema:

Die Schadstoff-SpezialistenFachgebiet spezialisiert, denn sie habenbereits Einsatzerfahrungen und wissenwas bei biologischen Gefährdungen,Chemieunfällen oder bei Einsätzen mitSprengstoffen zu tun ist. Zur Spezialausrüstung gehören ver-

schiedenste Messgeräte, wie ein Ex-Ox-Meter II , Gefahrstoffdetektorenarray 2(GDA 2), Wärmebildkamera, AM-X-7000Ex-Ox-Tox-SH2, Mobiles IR Spektrome-ter, Gasspürtechnik mittels Prüfröhr-chen sowie Digitalkamera, GPS-System,Laptop und Drucker. Zum Einsatzkommt auch eine breite Palette an spe-zieller Software, Gefahrstoffdatenban-ken, Chemielexikone, Ausbreitungsbe-rechnungsprogramme sowie grafischesSchadstoff-Informationssystem. 4Team 1: MödlingFT Ing. Manfred HaslingerFT Ing. Michael BruckmüllerBM Wolfgang Freiler

4Team 2: Krems-TullnOBI Ing. Karl HofbauerLFR Thomas DocekalHBI Ing. Christian Lackner

4Team 3: St.Pölten-AmstettenHBI Andreas DattingerBM Helmut SchaffBR Ing. Martin SchifkoVI Ing. Michael PulkerEHLM Karl Schildecker

Anforderung der Schadstoffeinheiten über die Bezirksalarmzentralen

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BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 31

Brandaus: Wissen32

Brandaus 12 · 2011

Das Jahr geht nun rapide zu Ende.Es gibt Weihnachtsfeiern in den Feuerwehren, im Jänner Mitglieder-versammlungen, Sammlungen undschon jetzt auch Feuerwehrbälle. Alles Anlässe, bei denen sich dieFeuerwehren nach außen präsentie-ren, mit Gemeinde und Zivilbevölke-rung in Kontakt treten und mit demeinheitlichen Erscheinungsbild signalisieren, dass eine Korporation, eine Vereinigung Gleichgesinnter,nicht nur durch das gemeinsameAgieren, sondern auch durch die Uniform den Zusammenhalt und die optische „corporate identity“vermittelt.

Text und Zeichnung: Günter Annerl

Konkret betrifft es die Dienstbeklei-dung I (brauner Rock, schwarze Hose,Ordensspange), die Dienstbeklei-dung III (brauner Rock, schwarze Ho-se, Orden in Volldekoration, meistmit weißen Handschuhen und Spin-nenhelm) ist nur bei feierlichen An-lässen (Fahnentrupp, Erhalt einerhohen Auszeichnung, o. ä.) zu tra-gen und die fehlende II ist schlichtund einfach die Sommeradjustie-

rung, hat also für den aktuellen An-lass keine Relevanz.Langsam, aber sicher sickert es durch,

dass zur Dienstbekleidung I (schwarzeHose, brauner Rock – für jene, die mitdiesen Begriffen noch wenig anfangenkönnen) schwarze, glatte Schuhe getra-gen werden, also kein sommerlichesFlechtwerk und keine – und seien esnoch so schöne Budapestermodelle mitder berühmten Lochmusterung und vorallem schwarze Stutzen oder Socken.Den Stutzen ist der Vorzug zu geben,denn es ist nicht gerade eine optischeLabsal, wenn beim Sitzen und Hochzie-hen des Hosenbeines zwischen Socken-und Hosenrand ein Stück helles Männer-bein heraus leuchtet.

Die Passform macht’sEin weißes, einfärbiges Hemd oh-ne jegliche Musterung wird unterder Bluse getragen und die schwar-

ze, einfärbige, ebenso musterlose Kra-watte vollendet das erste korrekte Er-scheinungsbild. Die Uniform soll denphysiologischen Eigenheiten des Trägers

Das Um und Auf des optimalen ErscheinungsbildesRichtige Adjustierung:

angepasst sein. Nichts ist peinlicher, alsHosen, die sich in traurigen Ziehharmo-nikafalten auf den Schuhen ausruhenund Ärmel, aus denen verloren Finger-spitzen hervorlugen. Vor allem soll dieUniform kleiden und nicht, weil maneben im Laufe der Jahre an Umfang zu-genommen hat, wie aufgespritzt wirkenund die Enge des Gewandes eine unge-sunde Rötung des Antlitzes provozieren.Auch das Hemd soll passen und keineWürgemale am Hals hinterlassen. Dennein absolutes Unding ist, die Krawatte alsschleissige Schließe für den zu engenKragen wie einen Strick zusammenzu-wringen. Das Gegenteil ist ebenso nichtnur unelegant, sondern kann auch rechtpeinlich wirken. wenn nämlich eine zugroße Uniform am Träger schlottert undsich bei jeder Bewegung in unendlichtraurige Faltungen verliert – nach demMotto – jö schau, da kommt eine Uni-form, wer aber steckt da drinnen?

Entsprechendes BenehmenUniform tragen bedeutet auch, sich

entsprechend zu benehmen. Dazu ge-hört, dass der Rock geschlossen ist,ebenso die Taschen – es sind deren nurvier – zugeknöpft sind, der Stoff sich infleckenfreiem Zustand präsentiert, dierichtigen Dienstgrade angebracht sind.Es ist nicht akzeptabel, mit offenem Rockaufzutreten, oder diesen, wie beim länd-lichen Tanz unter der Dorflinde, sofortsich vom Leib zu zerren, die Ärmel auf-zustricken und den lästigen, weil unge-wohnten Krawattenknopf zu lockern –dies wirkt nicht nur blamabel, sondernwie die Einladung zur einer fröhlichenWirtshausrauferei. Hier ist das Kom-mando gefordert, den Anfängen der Ver-lotterung zu wehren und auch für diepassende Uniformierung zu sorgen.Die Mehrzahl unserer Kameraden ist

aus Überzeugung bei der Feuerwehr undhat entsprechende Ausbildungen absol-viert. Damit ist die Wahrscheinlichkeit,eine Auszeichnung zu erhalten rechtgroß, selbst modernde Karteileichenwerden irgendwann ans Tageslicht ge-zerrt, um für langjährige, verdienstvolleusw. etwas angesteckt zu bekommen.

Die Sache mit den OrdenEs gibt ganz klare Tragevorschriften,

die nicht aus Jux, Tollerei oder Sekkante-rie geschaffen wurden, sondern weil ei-

Perfekt gekleidet für den nächsten Feuerwehrball

Dress Code — So einfach ist es,in Uniform adrett zu erscheinen

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33Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2011

ne Auszeichnung eine Wür-digung von erbrachten Leis-tungen ist und ebenso in or-dentlicher Form und mitverdientem Stolz getragenwerden soll. Es gibt natür-lich minimalistische Or-densmuffel, deren Ver-ständnis für derlei unter-schwellig ist, es sei ihnenmit Recht überlassen, ihreBluse in brauner Kargheitzu tragen. Es gibt aber auch– leider, leider – das Gegen-teil. Da hat man irgend-wann eine Auszeichnungbekommen und ordent-lich das Ordensbändchen angelegt.Jahre später kommt wieder etwas dazuund, weil man nicht mehr so achtsam ist,lässt man die Auszeichnung an der Si-cherheitsnadel baumeln, so wie der Diebam Galgen im sanften Abendwindschaukelt. Da gilt es Klarheit zu schaffen. Den Urzustand der Auszeichung zum

Zeitpunkt der Überreichung zu belassenmag zwar falsch verstandene Ergriffen-heit und Respekt sein, aber es ist scheuß-lich unkorrekt. Dann war man als unifor-mierter Gast bei einem Wandertag undaus Trägheit hängt neben den Feuer-wehrauszeichnungen vielleicht auchnoch eine Wandermedaille.

OrdensspangeGrundsätzlich werden Auszeichnun-

gen nur in Form der Ordensspange getragen, soweit es dazu Bändchen gibt.Die Volldekoration ist nur bei besonde-ren Anlässen gestattet und da auch mitmaximal neun Stück begrenzt. Die Or-densspange darf nur sechs Reihen zu je drei Bändern umfassen, dies ist gut so,denn niemand will wie russische Gene-räle blitzend und scheppernd herum-gehen, funkelnd bei auffallendem Lichtwie ein Lohengrin des 21. Jahrhunderts.„Weniger ist mehr“ gilt auch für die Aus-zeichnungen. Nichts ist peinlicher, alsdie „Jäger und Sammler“ von Orden, Eh-ren- und Verdienstzeichen, die bisweilenmit insistierend sanftem Druck von denverschiedenen Organisationen „erbettelt“werdenFunktionsabzeichen werden nur zwei

Stück getragen. Auch wenn der Trägerauf anderen Gebieten ebenso seinenMann/Frau stellt. Dieses Wissen musser/sie leider unter den Scheffel stellen.Dann gibt es noch Ausbildnerspangenund Leistungsabzeichen - für den durch-schnittlichen Feuerwehrangehörigenwird die Materie nun unübersichtlich. Da gibt es Abhilfe. Die Dienstanwei-

sung 1.5.3. beschreibt dies in hoher De-tailtreue und für lesefaule Kameradenreicht bebildert. Somit kann man vordiesen Informationen nicht flüchten.Auch hier ist es Aufgabe des Kommandos

und im Besonde-ren der Verwalter,aufklärerisch tä-tig zu werden, dieVoraussetzungenzu schaffen unddann die korrekteTrageweise zukontrollieren. Je-der soll mit Rechtstolz auf das Er-worbene sein undhat ein Recht, dieszu zeigen.

Kopf-bedeckungÜber dieser be-

schriebenen Uniform gibt es noch eineHülle. Den Mantel, die Kopfbedeckungund die Handschuhe. Am Mantel werdenauch die Dienstgradabzeichen getragenund bei der Kopfbedeckung will ich michnicht exponieren. Die Fundamentalistenschwören auf die Bergmütze („mit dersteifen Tellerkappe schaue ich ja aus wieein ukrainischer Schlafwagenschaff-ner“), die anderen sind froh, zeitadäqua-ter ihr Haupt zu zieren. Auch hierkommt’s auf die Trageweise an. Mit derBergmütze kann man durchaus elegantauftreten, umgekehrt kann man mit derTellerkappe, wenn sie zu sehr hinter-kopflastig aufgesetzt wird, den Eindruckeines heiteren Zechers nur unschwerverhindern.Handschuhe sind nicht nur

wärmend praktisch, son-dern von alters her einZeichen uniformierterDistinguiertheit – sofernes die grauen Lederhand-schuhe sind. Grimmigessah ich einst – es war in ei-nem anderen Bundesland,wo die Berge flach sind unddie Ebene sich im Osten ver-liert – wo ein Feuerwehrangehöriger –es war kein Faschingsumzug – als Teildes Fahnentrupps zur Dienstbeklei-dung III immerhin schwarze Gummi-stiefel trug. Und weil auch der kalteSteppenwind blies, gestrickte Fäustlingeim Norwegerdesign dazu und unter derBluse einen schwarzen Pullover mitRundkragen. Die beiden anderen warenzwar weniger originell, trotzdem hin-länglich seltsam adjustiert. Na ja, es liegtimmerhin schon zehn Jahre zurück, dieslässt hoffen, dass Besserung eingetretenist.

Grundprinzip SauberkeitAls Grundprinzip gilt jedoch, dass die

Uniform sauber sein muss. Es ist inak-zeptabel und wirft ein trübes Licht aufden Träger, wenn auf der Bluse Gulasch-flecken vom Feuerwehrball 2009 inkrus-tiert sind, Kragen und Ärmel speckig

glänzend nach der Putzerei schreien unddie Uniform noch nie mit dem wertvol-len Instrument des Bügeleisens in Be-rührung gekommen ist.Ebenso wichtig ist es, dass Uniformträ-

ger sich dessen bewusst sind, stellvertre-tend für eine große Gemeinschaft zu ste-hen, sich entsprechend in dieser Hüllebewegen und benehmen. Lustiges Ball-treiben, kameradschaftliches Zechensind wichtig und wertvoll, sind der Mör-tel für amikales Verstehen. Niemand –und am wenigstens ich – will mön-chische Askese. Aber alles mit Augen-maß, Gespür und Verstand. Wir Feuerwehrangehörige haben in

der Bevölkerung einen hohen Stellen-wert, an letzter Stelle stehen Politikerund Journalisten (wäre für die Betroffe-nen vielleicht auch eine subtile Hinter-fragung wert). Diesen Stellenwert zu be-wahren und zu vertiefenist auch ein Teilunserer Auf-gabe. Dazugehört auchdas unifor-mierte Er-schei-nungs-bild.

So vertritt man die Feuerwehr wohl eher nicht

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Brandaus: Wissen34

Brandaus 12 · 2011

Im Donaukraftwerk Greifensteinwurde eine bezirksübergreifendeGroßübung gemäß Alarmplan veranstaltet.Sieben Feuerwehren mit 117 Einsatzkräften stellten ihr Können unter Beweis.

Text und Fotos: FF Greifenstein

Das Donaukraftwerk Greifenstein – esverbindet sozusagen die Bezirke Tulln undKorneuburg – diente mehreren Feuer-wehren als Austragungsort einer bezirks-übergreifenden Übung. Angenommenwurde, dass es während der Umbauarbei-ten an einem Lkw zu einem Kurzschlussgekommen und dadurch das in der Ga-rage geparkte Fahrzeug in Brand geratenwar. Die automatische Brandmeldeanlage

wurde ausgelöst und die Brandmeldesi-rene im Objekt aktiviert. Ein Mitarbeiter,der mit Revisionsarbeiten im Generator4 beschäftigt war, wurde durch das An-schlagen der Brandmeldesirene erschrecktund stieß eine in unmittelbarer Nähe befindliche Ölwanne um. Dabei stürzteer in einen Schacht und blieb verletzt liegen. Durch die umgestoßene Ölwannebrach im Bereich des Generators 4 einBrand aus. Der Dienst habende Schicht-leiter verständigte sofort die Feuerwehr.

ErstmaßnahmenDie am Einsatzort eintreffenden Feu-

erwehren begannen mit der Menschen-rettung und gleichzeitig startete auch dieBrandbekämpfung. Durch die Alarmie-rung trafen sukzessive weitere Kräfte ein.Diese unterstützten die bereits vor Orttätigen Kameraden. Parallel erfolgten die Menschenrettung und die Brand-bekämpfung in der in Brand stehendenGarage als auch im Generator 4. Die verletzten Personen konnten

glücklicherweise gerettet und der Brandgelöscht werden. Es wurden neun Atem-schutztrupps eingesetzt. Durch das sehrweitläufige Areal, vor allem im Bereichder Generatorblöcke, war es für dieAtemschutztrupps eine Herausforde-rung, mit der vorhandenen Luft auszu-kommen. Aufgrund der zurückgelegtenWegstrecke der Atemschutztrupps undder verrichteten Tätigkeiten hat sich gezeigt, dass man mit der vorhandeneLuftmenge der Atemschutzflaschen füreinen derartigen Einsatz am Limit ist.

Sieben Feuerwehren bei Großübung gefordertBezirksübergreifende Zusammenarbeit:

Donaukraftwerk Greifensteinals Übungsschauplatz

Der verletzte Arbeiter wurde aus dem Generatorraum gerettet

Sieben Feuerwehren und 117 Einsatzkräfte nahmen an der Übung teil

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35Brandaus: Wissen

Brandaus 12 · 2011

Da sich immer mehr Versicherungendie Einsatzfotos nach Verkehrsun-fällen von den Feuerwehren holen,dies aber ein rechtliches Problemdarstellen könnte, wollen wir diese „alltägliche“ Praxis etwas genauerunter die Lupe nehmen. Brandaus hatmit Feuerwehrjurist Dr. Peter Eigen-thaler diesbezüglich gesprochen.

Text und Fotos: Christian Teis

Grundsätzlich darf zum Zwecke der Ein-satzdokumentation alles und jeder foto-grafiert werden,selbst einer Veröf-fentlichung in derPresse oder aufFeuerwehr-Web-sites steht, soweitdie Privatsphäregewahrt bleibt,nichts im Wege.Auf die Pietät soll-te natürlich vielWert gelegt wer-den – Bilder vonschwer verletztenoder sogar totenMenschen oderTieren sollten natürlich tunlichst nichtveröffentlicht werden. Was aber tun wenn ein Vertreter einer

Versicherung sich die Herausgabe derEinsatzfotos, meist telefonisch, erbittet?Im Regelfall werden der Leiter des Ver-waltungsdienstes oder gegebenenfalls

der Sachbearbeiter Öffentlichkeitsarbeitvon den Unternehmen kontaktiert. Zumeist wird der Bitte um Versand derFotos entsprochen, doch genau daskönnte jedoch rechtliche Schritte inForm von Klagen durch den Geschädig-ten nach sich ziehen.A) Im Falle der Zustimmung des Ei-

gentümers des fotografierten Gegen-standes, Fahrzeuges oder Objektes ist dieWeitergabe an Versicherungsunterneh-men grundsätzlich unbedenklich, es istjedoch ratsam, diese Zustimmung ent-sprechend zu dokumentieren (E-Mail,SMS oder in Schriftform).B) Ohne Zustimmung des Betroffenen

oder Eigentümers des Objektes, Gebäu-des oder Fahrzeuges sollte die Versiche-rung an die hierfür zuständigen Behör-den (Staatsanwaltschaft, Gerichte oderVerwaltungsbehörden) verwiesen wer-den. Diese haben im Einzelfall über dasrechtliche Interesse der Versicherung zuentscheiden.Die Freiwilligen Feuerwehren sind zwar

eine Körperschaft öffentlichen Rechtes,doch sind diese nicht dazu aufgerufenoder gar befugt, die Rechtsfrage zu beur-teilen, ob tatsächlich ein derartigesrechtliches Interesse besteht oder nicht.Diese Entscheidung sollte den hierfür zu-ständigen Organen vorbehalten bleiben.Natürlich sollten diese kurzen Ausfüh-

rungen nur als Empfehlung im Interesseder Vermeidung von nachfolgenden Unstimmigkeiten oder rechtlichenSchwierigkeiten verstanden werden.

Wenn Versicherungsunternehmen anfragenEinsatzfotos:

Wann dürfen Einsatzfotos an Versicherungen weitergegeben werden?

Feuerwehrjurist Dr. Eigenthaler

Ohne Zustimmung keine Weitergabe

Impressum

Wichtig!Bitte senden Sie Leserbriefe, Anfragen, Beiträge und Fotos ausschließlich an

[email protected]

Medieninhaber, Herausgeber: NÖ Landesfeuerwehrverband Langenlebarner Straße 108, A-3430 TullnTel. 0 22 72 / 90 05 - 131 70, Fax Dw 131 35

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des NÖ LFV: Franz Resperger

Redaktion: Alexander NittnerAngelika Zedka

Redaktionsteam:

Günter AnnerlRichard BergerHannes DraxlerBenedikt FaulhammerMatthias FischerStefan GloimüllerChristoph GruberPhilipp GutledererLeander HankoChristoph HerbstPamela HniliczkaMario KrammelKarl LindnerMax MörzingerNina MoserAndreas PleilGerda PokornyAlfred ScheuringerStefan SchneiderNorbert StanglChristian TeisWolfgang ThürrJörg TomanMarkus TrobitsKarin Wittmann

Verlag: Österreichischer AgrarverlagDruck- und Verlags GmbH Nfg. KGTel. 0043 (0) 1/981 77-0, Fax Dw 111E-Mail: [email protected]

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€ 25,– / Ausland € 34,– Das Abonnement ist nach Erhalt des 11. Heftesbinnen zwei Wochen schriftlich kündbar.

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Titelbild: Matthias Fischer

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 35

Brandaus: Wissen36

Brandaus 12 · 2011

Einer Einladung der neuen Juristinder Bezirkshauptmannschaft Lilien-feld, Mag. Barbara Vojtek folgend,trafen sämtliche Chefs der Einsatz-organisationen des Bezirkes am 4. November im Gasthaus Schüller inHainfeld zum Sicherheitsstammtischzum Thema „Digitalfunk“ zusammen.

Text und Fotos: Christian Teis

Nach einer kurzen Vorstellungsrundebrachten alle anwesenden Organisationeneinen Überblick über den derzeitigenAusbau des BOS-Funks in ihren Einheiten.Bezirkspolizeikommandant Major Mi-

chael Hochgerner berichtete über einenVollausbau bei der Polizei, das alte ana-

loge System wurde deaktiviert. Vor allemim Bereich der Alpin-Einsätze ist das BOS-System ein sehr hilfreiches Instrument.Arno Berr vom NÖ Zivilschutzverband

konnte nicht viel berichten, seine Orga-nisation hat das neue System nicht imAktiv-Einsatz.BFKDT OBR Anton Weiss und Nach-

richten BSB ABI Walter Wenninger berich-teten, dass das derzeitige zweigleisigeSystem mit Ende des Jahres 2012 beendetund rein auf Digitalfunk umgestellt werden soll. Derzeit sind alle 25 Feuer-wehren mit diesem System ausgerüstet,einige noch in der Grundausstattung vondrei Geräten, andere bereits zur Gänze.Vor allem in weit abgelegenen Gebietenbietet BOS eine bessere Verbindung –teilweise sogar besser als per Handy.Der Gebietseinsatzleiter des österrei-

chischen Bergrettungsdienstes AlfredGruber konnte von einer generellen Umstellung auf Digitalfunk berichten.Fahrzeugfunkgeräte, die mit einer Gate-way-Funktion ausgerüstet sind, um imErnstfall auch in entlegenen Gebietenungehindert funken zu können, werdenbis Ende des Jahres ausgeliefert sein.Bezirkskommandant Martin Hochreiter

vom Rettungsdienst berichtete ebenfallsüber einen Vollbetrieb. Man ist geradedabei die einzelnen Sonderfunktionen,wie die GPS Ortung einzuführen um inVerbindung mit Notruf 144 eine genaueOrtung der Fahrzeuge gewährleisten zukönnen.Stefan Spielbichler vom Notruf 144

sieht seine Organisation als Dienstleisterfür alle anderen Blaulichtorganisatio-

nen, weil Notruf 144 die Möglichkeit hat,Gruppen zu administrieren und zusam-men zu führen. Einzig das Problem dergleichen oder ähnlichen Funkrufnamenin den unterschiedlichen Organisatio-nen führen zu Missverständnissen (z.B.Berta Lilienfeld – Feuerwehr vs. Lilien-feld Berta – Polizei).Christian Bauer von den Not- und

Katastrophenfunkern konnte berichten,dass die Amateurfunker nicht in den Digitalfunk eingebunden sind. Der Ver-bindungsoffizier des BundesheeresManfred Pölzlbauer berichtete davon,dass das NÖ Militärkommando mit 15Digitalfunkgeräten ausgerüstet wurde,um im Katastrophenfall mit den örtli-chen Einsatzorganisationen kommuni-zieren zu können.Bezirkshauptmannstellvertreter Flori-

an Morgenbesser wusste zu berichteten,dass der Journaldienst der Bezirkshaupt-mannschaft Lilienfeld mit BOS-Funkge-räten ausgerüstet ist und diese vor allemmit der Telefonfunktion nutzen.Ein interessanter Vortrag von Dipl. Ing.

Stefan Kreuzer vom Amt der NÖ Landes-regierung rundete diesen 18. Sicherheits-stammtisch, dem ersten unter neuerFührung, ab. Vor allem die Erkenntnis,dass Einzelrufe das Netz ziemlich über-lasten und sich störend auswirken kön-nen, sollte in Zukunft beachtet werden.Abschließend wurde in drei Szenarien

das organisationsübergreifende Funkengeübt. Der Sicherheitsstammtisch soll inZukunft wieder mehrmals jährlich und jenach Thema erweitert oder in derselbenGrößenordnung abgehalten werden.

Erfahrungsaustausch soll Kommunikation optimierenBezirk Lilienfeld:

Die Vertreter der Einsatzorganisationen gaben einen Überblick über den Ausbau des BOS-Funks

Sicherheitsstammtisch zum Thema Digitalfunk

Bestes Erfahrungen mit Digitalfunk

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 36

Serie:

Technischer Dienst

WasserdienstausbildungDie Ausbildung rund um den Wasserdienst kann nach dem Modul„Abschluss Truppmann“ (ASMTRM)in Angriff genommen werden.

Text: Richard Berger

Grafik: NÖ Landes-Feuerwehrschule

Die Module „Grundlagen Wasserdienst“(WD10), „Fahren mit der Feuerwehr-zille“ (WD20) und „Abschluss Fahren mitder Feuerwehrzille“ (ASMWD20) bildendie Grundlagen im Wasserdienst. DieseModule werden auf Bezirksebene abge-halten.

SchiffsführerpatentDas Modul „Arbeiten mit der Feuer-

wehrzille“ (WD30) findet an der Nieder-österreichischen Landes-Feuerwehr-schule statt. Die „Bootsmannausbil-dung“ (WD45) gilt als Ausbildung für dieBesatzung eines Feuerwehrrettungs-bootes und / oder A-Bootes und kann direkt nach dem WD10 absolviert wer-den. Dieses Modul ist auch Vorausset-zung für den „Feuerwehrschiffsführer“(WD50), für welchen auch das Schiffs-führerpatent „Donau“ vorausgesetztwird. Beide letztgenannten Ausbildun-gen werden in der Feuerwehr am eige-nen Boot abgehalten.

Die Module des technischenDienstes befas-sen sich mit den unter-schiedlichenArten techni-scher Einsätze.

Text: RichardBerger

Grafik: NÖ Lan-des-Feuerwehr-schule

Zu Beginn derModule im tech-nischen Dienststeht – nach er-folgreicherAbsolvierung des„AbschlussTruppmann“(ASMTRM) – das

Modul „Grundlagen Technik“ (TE10), inwelchem neben den physikalischenGrundgesetzen auch die technischeGrundausrüstung der Niederösterrei-chischen Feuerwehren auf dem Pro-gramm steht. In weiterer Folge wird dasModul „Menschenrettung aus Kfz“(TE20) sowie das Modul „Menschenret-tung und Bergung mittels Zug- und He-bemittel“ (TE30) angeboten.

TE10 ist VoraussetzungFür beide gilt das Modul TE10 als

Voraussetzung. Ebenfalls nach Absolvie-rung des TE10 kann das Modul „Men-schenrettung aus Höhen und Tiefen“(TE40) besucht werden. Hierzu muss al-lerdings zuvor die Ausbildung zumAtemschutzgeräteträger (AT) absolviertwerden. Zusatzausbildungen im technischen

Dienst ist das Modul „Verhalten bei Tier-rettung“ (A08), mit Voraussetzung „Füh-rungsstufe 1“ (FÜ10).Module für unterschiedliche Arten technischer Einsätze

Module in der NÖ LFWS aber auch in der Feuerwehr am eigenen Boot

Der Weg durch das Modulsystem

Brandaus 12 · 2011

37Brandaus: Wissen

Stand: 1. 12. 2010

Stand: 1. 12. 2010

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38 Brandaus: NewsBrandaus: News

Eibesbrunn

Erfolgreiches Sicherheitstraining forderte die Einsatzkräfte herausDie jährlich stattfindende Sicherheitsüberprüfung allerEinsatzkräfte auf der WienerAußenringschnellstraße S1im Bereich der TunnelketteKreuzenstein – Stetten – Tradenberg wurde auch heu-er wieder erfolgreich durch-geführt. Simuliert wurde einVerkehrsunfall zwischen einem Lkw und einem Pkwmit Fahrzeugbrand sowiezwei eingeklemmten, schwer-verletzten Personen. Nachder Alarmierung traf die Po-lizei als erstes am Unfallortein, gefolgt von den Einsatz-kräften der FeuerwehrenLangenzersdorf und Korneu-

burg. Diese beiden fuhren in die Tunnelröhre RichtungVösendorf ein und bekämpf-

Krems

Wohnungsbrand im 7. Stock, betagter Bewohner verletztDie Polizeiinspektion Kremsmeldete in den Abendstun-den einen Wohnungsbrandin der St. Paulgasse. Laut ersten Angaben der Melderwurde auch noch eine Per-son in der Wohnung vermu-tet. Der Disponent alarmier-te sofort Alarmstufe 2.Nach wenigen Sekundenkonnte das erste Tanklösch-fahrzeug – besetzt mit Mit-gliedern der FF Krems, diesich gerade in der Zentraleaufhielten – ausrücken. Zwei weitere Tanklöschfahr-zeuge sowie ein Kleinlösch-fahrzeug folgten wenige Minuten später. Bei der Anfahrt waren bereitsFlammen auf der Gebäuder-ückseite sichtbar, direkt vordem Objekt konnte derBrand aber nicht mehr ein-gesehen werden. Die Bewoh-ner waren durch die hausin-terne Sirene alarmiert undhielten sich bereits im Stie-genhaus auf. Sie konntenaber bei der Befragung durchden Einsatzleiter keine näheren Auskünfte erteilen. Im Laufschritt wurde dasHochhaus erkundet: erst im 7. Obergeschoss wurde derWohnungsbrand entdeckt.

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Brandaus 12 · 2011

Die Wohnung im 7. Stock wurde durch das Feuer arg in Mitleidenschaft gezogen. Der betagte Bewohner konnte von seinem Sohn rechtzeitig ins Freie gebracht werden

Foto: FF Krems/M. W

immer

ten den Brand zunächst unter Atemschutz. Sobald als möglich befreiten sie die

eingeklemmten Personenaus dem Pkw. Ein weitererAtemschutztrupp musste im Tunnel auf Personen-suche gehen, nachdem dergeschockte Lkw-Lenker ge-flüchtet war und in einerNotrufnische im Tunnel Zu-flucht gefunden hatte. Diegeretteten Personen wurdendurch eine Verbindungstürin Obhut des Roten Kreuzesgegeben, das bereits in dernicht vom Brand betroffenenTunnelröhre eingetroffenwar. An der Analyse des Einsatzes nahmen alle Ein-satzkräfte und die Schnell-straßenbetreiberfirma teil.

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Foto: FF

Einsätze in Tunnels sind immer eine Herausforderung

Foto: FF Korneuburg

Sofort wurde eine Schlauch-leitung im Stiegenhaus verlegt. Der betagte Bewohner konnte währenddessen mit Unterstützung seinesSohnes die brennende Woh-nung gerade noch rechtzeitig verlassen. Der Rettungs-dienst übernahm die Versor-gung des Verletzten, er wur-de ins LandesklinikumKrems gebracht. Der ersteAtemschutztrupp begannmit dem Löschangriff. Die

Brandausbreitung wurde mit Rauchgaskühlung verhindert, rasch stellte sich ein Löscherfolg ein. Durch die zerborstenenScheiben wurde mittels hydraulischer VentilationRauchfreiheit hergestellt, das Stiegenhaus wurde zeit-gleich mittels Druckbelüf-tung rauchfrei gemacht. Bereits nach einer Stundekonnten alle Einsatzkräftewieder ins Feuerwehrhauseinrücken.

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 38

Brandaus 12 · 2011

Wiener Neudorf

Einstündige Menschenrettung auf Südautobahn bei Laxenburg

Emmersdorf, Luberegg

Schubverband auf Grund gelaufenZu einem Schiffsunglück aufder Donau wurde die FF Em-mersdorf gemeinsam mit denFeuerwehren Gossam, Melkund Spielberg-Pielach, alar-miert. Ein Schubverband warin der Donau auf Grund ge-laufen und hatte sich aus ei-gener Kraft auf der Sandbankin Luberegg angesetzt. Sofortwurde zur Sicherheit eine Öl-sperre ausgelegt, um etwaigaustretende Öle aufzufan-

gen. Im Motorraum desSchiffes standen rund 80 cmmit Öl kontaminiertes Was-ser, das mit zwei Tauchpum-pen an Land in eine dichteMulde umgepumpt und dorteinem Entsorgungsunter-nehmen übergeben wurde.Am Nachmittag wurde dererste Tauchgang zweier Ein-satztaucher der TauchgruppeNord gestartet, die rasch dasLeck am Rumpf des Schiffes

Foto: Günter Annerl

sereintritt kontrollierte. Am darauf folgenden Mor-gen wurde festgestellt, dassdie Leckage dicht ist und dashavarierte Schiff mit einemanderen Schiff in die Werftgeschleppt werden kann.

Foto: Martin Hofbauer/BFK Mödling

Dramatische Momente einer gelungenen Menschenrettung

39

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Foto: FF

Zu einem folgenschwerenVerkehrsunfall kam es auf derA2. Aus ungeklärter Ursachewar ein Audi A4 in den Fahr-bahnteiler der Autobahnaus-fahrt Wiener Neudorf ge-kracht.Die BAZ alarmierte daherlaut Alarmplan um 0.25 Uhrdie Feuerwehren Laxenburgund Wiener Neudorf. BeimEintreffen an der Unfallstellestellten die Feuerwehrmän-ner fest, dass die Beifahrerinim Fahrzeug eingeklemmtwar. Nach Rücksprache mitdem Roten Kreuz wurde so-fort die Beifahrertüre ent-fernt, um einen Zugang zurPatientin zu ermöglichen.Mit zwei hydraulischen Ret-tungssätzen parallel began-nen dann die Feuerwehr-kräfte das Dach zu entfer-nen. Sodann musste auchdas Handschuhfach mittelshydraulischer Rettungssche-

re entfernt werden. Während-dessen setzte der anwesendeNotarzt eine Infusion undverabreichte Medikamente.Mit dem hydraulischen Rettungszylinder wurde derVorbau weggedrückt, um dieBeine der Frau zu befreien.Zur möglichst schonendenRettung der Verletzten muss-

te die Feuerwehr auch dieRückenlehne vom Sitz ent-fernen. Nach einer Stundekonnte die Verletzte mittelsSpineboard befreit und zurweiteren Behandlung demRettungsdienst übergebenwerden.Der Lenker überstand diesenUnfall ohne Verletzung.

FF Ruprechtshofen

Foto

: FF

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Foto: FF

Auf der Donau war ein Schubverband auf Grund gelaufen

lokalisierten und in einigenStunden Arbeit abgedichtethatten. Während der Nacht-stunden wurde eine Pump-bereitschaftsmannschafteingeteilt, die immer wiederdas Schiff auf etwaigen Was-

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 39

Brandaus: News40

Es war ein gewöhnlicher „TUS-Alarm“, der den 2. Zug der Feuer-wehr Klosterneuburg um 1.18 Uhraufschreckte. Einsatzort: Die ehe-malige INKU-Lagerhalle im Gewerbe-gebiet von Klosterneuburg. WenigeMinuten später kam alles ganz an-ders. „Der Schreck war groß, als wirmit dem TLF 4000 in die Industrie-zone eingefahren sind. Der Himmelwar blutrot“, erinnert sich Kloster-neuburgs stellvertretender Feuer-wehrkommandant Franz Liegler — dieHalle stand in Vollbrand. Dann gingalles Schlag auf Schlag.

Text: Franz Resperger

Fotos: NÖN/Heinreichsberger

Noch während der Anfahrt ließ Einsatz-leiter Brandrat Josef Angelmayer einenB3 auslösen. Zusätzlich zum 1. und 2.Zug der Stadtfeuerwehr wurden zur Unterstützung die Nachbarwehren ausKierling und Weidling alarmiert. Obwohl

die Donau fast unmittelbar am Geländedes 700 Quadratmeter großes Brandob-jektes vorbei fließt, entschloss sich derEinsatzleiter zu einer Wasserentnahmeaus dem städtischen Hydrantennetz.Um die Versorgung längerfristig sicherzu stellen, ließ Brandrat Angelmayervom städtischen Wasserwerk den Druckin den Leitungen erhöhen. Nachdem

Die Einsatzkräfte standen 18 Stunden lang im Dauereinsatz

Massiver Atemschutzeinsatz und Hilfe durch die BerufsfeuerwehrKlosterneuburg:

rasch klar war, dass die Brandausbrei-tung nur durch einen massiven Außen-angriff gestoppt werden konnte, forderteder Einsatzleiter zusätzlich zur Teleskop-mastbühne der FF Klosterneuburg eineDrehleiter von der benachbarten Haupt-feuerwache Döbling an. Angelmayer: „Mitdiesen beiden Einsatzgeräten hat sichbald ein erster Löscherfolg eingestellt.“

Großnäherei ging in Flammenauf:Reifenlager gerettet

Der heftige Brand hatte im Nu auch das Dach durchbrochen

Brandaus 12 · 2011

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 40

41Brandaus: News

Brandaus 12 · 2011

Die professionelle und unbürokrati-sche Zusammenarbeit zwischen der Be-rufsfeuerwehr Wien und den freiwilligenFeuerwehren im Umland Wiens hat sichin den vergangenen Jahren bereits mehr-mals bewährt.Zusätzlich zum Außenangriff mit meh-

reren B-Strahlrohren, versuchten knapp40 Atemschutztrupps im Inneren desGebäudes den Brand unter Kontrolle zubringen. Um diese Kräfte zu entlasten,wurden nach knapp vier Stunden zweiweitere Feuerwehren des AbschnittesKlosterneuburg zur Unterstützung an-gefordert: Kritzendorf und Maria Gug-ging.Angelmayer: „Um nicht den gesamten

Feuerwehrabschnitt mit etwa 30.000Einwohnern auszuräumen, haben wiruns entschlossen, die noch verbleiben-den Feuerwehren aus Weidlingbach (diewurde gegen fünf Uhr Früh noch zu einem Kaminbrand im eigenen Ort alar-miert) und Höflein als Reserve zur Be-wältigung allfälliger Kleineinsätze im

Gemeindegebiet zurück zu halten.“ Alsdie erste Feuerwehr am Einsatzort ein-traf, standen der erste Stock samt Zwi-schendecke und Dachkonstruktion be-reits in Vollbrand. Für den neuen Pächterder großen Halle eine Katastrophe.Grund: Erst drei Wochen vor dem Infer-no wurden die Renovierungsarbeiten andem Gebäudekomplex abgeschlossen.Im ersten Stock des Objekts war übrigenseine Großnäherei, im Erdgeschoß einKonstruktionsbetrieb sowie mehrere Garagen angesiedelt.Durch den massiven Einsatz mit Hub-

rettungsgeräten und einen umfassendenAußenangriff konnte die Feuerwehr ver-hindern, dass die meterhohen Flammenauf eine angrenzende Halle übergriffen,in der Tausende Autoreifen gelagert wa-ren. Einsatzleiter Angelmayer: „Das warzu Einsatzbeginn unsere größte Sorge.“Der Einsatz dauerte bis 19 Uhr des sel-ben Tages. Als Brandursache wurde biszu Redaktionsschluss ein technischerDefekt vermutet.

Mehr als acht Stunden lang dauerten die Arbeiten der Feuerwehrmitglieder nacheinem Ammoniakaustritt in einem gastronomischen Großbetrieb in St. Pölten

Ein Übergreifen konnte verhindert werden

Ein Ammoniak-Austritt in einemgastronomischen Großbetrieb for-derte die Einsatzkräfte in St. Pölten-Spratzern über acht Stunden lang.Der Gefahrenstoff war aus einemLeck im Kühlsystem ausgetretenund erforderte den Einsatz vonSchutzanzügen und sieben Hoch-leistungslüftern.

Text: Max Korten, Karin Wittmann

Foto: FF St. Pölten-Stadt

Mitarbeiter des Gastronomiebetriebeshatten am Vormittag an mehreren Stel-len den typischen, stechenden Geruchvon Ammoniak wahrgenommen und dieFeuerwehr verständigt. In der Zwischen-decke einer Kühlhalle war eine Leitung

Die FF St. Pölten-Stadt kämpfte acht Stunden gegen gefährliches GasSchadstoff:

um Kühlsystem Leck geschlagen, wo-durch das Gas über einen längeren Zeit-raum ausströmen konnte und sich aufmehrere Hallenbereiche ausgebreitethatte. Als die Feuerwehren St. Pölten-Sprat-

zern und St. Pölten-Stadt mit Einsatzlei-ter OBR Dietmar Fahrafellner eintrafen,war der Betrieb bereits evakuiert und dasLeck von Technikern provisorisch abge-dichtet worden.

Belüftung und AbsaugungWährend umgehend Absperrmaßnah-

men vorgenommen wurden, untersuch-ten Schutzanzugträger der Schadstoff-gruppe 17 St. Pölten das Leck. Wenn sichAmmoniak mit Luftfeuchtigkeit bindet,bildet es nebelartige Dämpfe, die sich in Bodennähe sammeln. Es galt, diesedurch Absaugung und Belüftung raschaus dem Innenbereich zu entfernen.„Mit insgesamt sieben explosionsge-

schützten Be- und Entlüftungsgerätenund Überdruckbelüftern wurde das kontaminierte Gas-Luft-Gemisch gezieltan zwei Stellen aus dem Gebäude ge-drückt“, so Einsatzleiter Fahrafellner. An den Austrittsstellen wurde es dann

sogleich mit Wassersprühnebel benetztund das Wasser in Abstimmung mit derWasserrechtsbehörde und den Verant-wortlichen der Kläranlage in die Kanali-sation eingeleitet.

Ammoniak-Austritt in St. Pölten

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 41

Brandaus: News42

Brandaus 12 · 2011

Hauskatze hatte sich in der Kanalisation verlaufenBaden:

Zu einem nicht alltäglichen Einsatzwurde die Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt in den Abendstunden in die Badener Welzergasse alar-miert. Es ging um Kater „Jacky“.Innerhalb kürzester Zeit rückte dieFeuerwehr mit drei Fahrzeugen und15 Feuerwehrmitgliedern aus.

Text: FF Baden-Stadt

Foto: Feuerwehr Baden-Stadt

Am Einsatzort eingetroffen wurde derEinsatzleiter von der Katzenbesitzerindarüber informiert, dass ihr fünfjähriger

Kater „Jacky“ in den Regenabwasserka-nal geklettert und schon mehrere Stun-den abgängig war. Man vermutete, dasssich die Hauskatze in der Kanalisationverlaufen oder gar verletzt hatte. Des-halb überprüfte die Feuerwehr zahlrei-che Kanalschächte und, soweit aufgrundder Rohrgrößen möglich, auch die Kana-lisation.Nach rund eineinhalbstündiger Suche

konnte der Kater, zum Glück unverletzt,in einem sehr schmalen Teilstück der Kanalisation lokalisiert werden. Trotzoftmaliger Versuche auch durch die Tier-besitzerin konnte Kater „Jacky“ aber

nicht herausgelockt werden, sondernversteckte sich erneut in den Abwasser-kanälen.

Unverletzt, aber verschrecktSo musste der Einsatz nach rund zwei

Stunden vorerst abgebrochen werden,weil nicht mehr damit zu rechnen war,dass das verschreckte, aber nicht verletz-te Tier herauskommen würde.Am nächsten Tag um die Mittagszeit

wurde „Jacky“ von einem Passanten wie-derum im Bereich eines Kanaldeckels inder Welzergasse wahrgenommen. Wie-der rief man die Freiwillige FeuerwehrBaden-Stadt zu Hilfe. Der neuerlicheFeuerwehreinsatz sorgte natürlich beiden Anrainern für großes Interesse. Eini-ge Mitbürger kamen mit Lockmitteln(Futter, Tierspielzeug, eine Frau sogarmit ihrer Katze) an die Einsatzstelle, umdie freiwilligen Feuerwehrleute zu unter-stützen.Keine dieser Aktionen überzeugte den

Kater davon, sich retten zu lassen.Schließlich, entschied man, den Kanal-schacht nach Absperrung durch denstädtischen Bauhof, gesichert geöffnetzu lassen. Dort wurden Futter und eineAufstiegshilfe aus dem Kanalschacht deponiert, damit das Tier die Möglich-keit hatte, in einer ruhigen Situationselbst herauszuklettern, was dannschließlich etwa zwei Stunden späterauch passierte.Mittlerweile ist Kater "Jacky" gesund

und munter wieder in der Obhut seinerglücklichen Besitzerin und erholt sichvon den Strapazen seines Abenteuers.

Endlich ist Kater „Jacky“ wieder in der sicheren Obhut seines Frauerls, die sichsehr herzlich für den Einsatz und die Geduld der Feuerwehrmitglieder bedankte

Eine Siedlung in Aufregung um verschreckten Kater

Laufende MessungenParallel dazu wurde das Leck mit spe-

ziellen Rohdichtschellen abgedichtet.Durch den Schadstoffberatungs- undSchadstoffmessdienst wurden laufendExplosionsmessungen und Toxizitätsbe-stimmungen durchgeführt. Der Ammo-niak-Gehalt in der Luft wurde außerdemmit typischen Prüfröhrchen ermittelt.Auch der pH-Wert des in die Kanalisati-on geleiteten Wassers wurde in regelmä-ßigen Messungen überwacht. Nach achtStunden wurden die Räumlichkeitendurch einen Arbeitsmediziner des Be-triebes wieder zum Betreten für Arbeit-nehmer freigegeben.

Ammoniak (Gefahrennummer 268)ist ein farbloses und geruchsintensivesGas. Es wird, meist in größeren Men-gen, vor allem als Wärmeträger in Kühl-und Kälteanlagen sowie bei der Dünge-mittelproduktion eingesetzt. Es ist sehrgut in Wasser löslich und bildet auchnoch bei starker Verdünnung Salmiak-geist, eine ätzende Flüssigkeit. EineReizung erfolgt auch, wenn das Gas mit den Augen oder Hautfeuchtigkeitin Berührung kommt.

Bei einem Austritt bindet sich Am-moniak an die Luftfeuchtigkeit undsammelt sich als „Nebel“ in Bodennähe,wo es auch typisches Schwergas-Ver-halten aufzeigen kann (fließt in Senken).Ein Vorgehen sollte nur unter Schutz-stufe 3 erfolgen (kein PVC – dieses wirdbei Kontakt mit flüssigem Ammoniakbrüchig). Da Anlagen, in denen Ammo-niak verwendet wird, regelmäßig kon-trolliert werden und Auflagen unterlie-gen, kommen Störfälle eher selten vor.

Information

Eigenschaften von Ammoniak

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 42

43Brandaus: News

Brandaus 12 · 2011

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„Es war eine sehr dramatische Situation, die uns auch unter dieHaut gegangen ist“, schildert derKommandant der FF Unter-Obern-dorf, ABI Franz Gruber, die Eindrückejener Nacht, in der ein ÖBB-Baggerauf der Westbahn rund 30 Meter indie Tiefe gestürzt war. Zwei Todes-opfer forderte der schreckliche Unfall, der 44 Feuerwehrmitgliederim Einsatz sah.

Text: Angelika Zedka

Foto: FF Unter-Oberndorf

„Alarmiert wurden wir wenige Minutennach Mitternacht. Wir sind noch beisam-men gesessen, weil wir am Abend rund

700 Meter von der Unfallstelle entfernteine Übung hatten. Und zwar die Ber-gung eines Lkw“, schildert FT RobertGruber, der dann als Gruppenkomman-dant des TLF als erster an der Unglücks-stelle ankam, die fast makabren Paralle-len. Der rund 20 Tonnen schwere Baggerwar auf die ortsabgewandte Seite derWestbahngleise abgestürzt, also muss-ten die Feuerwehrmitglieder durch un-wegsames Gelände vorrücken. „Ich habeunterwegs gleich auch den Traktor alar-miert“, erklärt Gruber, dass bei Bergun-gen „bei uns immer der Traktor mit-fährt“. Kurz nachher folgte Kommandant

Franz Gruber im Kommandofahrzeug.Er legte die letzten 200 Meter zu Fuß zu-

rück. „Dann konnte ich mich erst einmalüberhaupt nicht orientieren, mit bot sichdas Bild eines zusammen geschobenenHaufens Metall, Eisen, Blech…“Sofort wurden Aggregate, Rettungssät-

ze, Hebekissen, Generatoren, Beleuch-tungsmittel, Pölzmaterial und alles, wassonst benötigt wurde, auf die Schaufeldes Traktors verladen und unmittelbarzur Unfallsstelle gebracht. „Ohne Traktorhätten wir das alles zu Fuß hinaufschlep-pen müssen“, erzählt LM Georg Blauen-steiner, der ebenfalls einer der ersten amUnfallort war.Die beiden Kranfahrer konnten leider

nur mehr tot geborgen werden. „Als derTraktor die Särge abtransportierte, dach-te ich mir, dass wir ihn dafür eigentlichnicht haben“, ging der Einsatz nicht nurdem Kommandanten unter die Haut, derdanach fast fünf Tage lang mit dem Vor-fall beschäftigt war. „Polizei, Bezirks-hauptmannschaft, Wasserrechtsbehör-de, die Journalisten – alle fordern ihrRecht“, spricht er von intensiven Ge-sprächen und Telefonaten.Der Abtransport des Baggerwracks war

eine Herausforderung für die Bergefir-ma, die dankbar für die Unterstützungder Feuerwehr war, die unter anderemmithalf, das Kranfahrzeug so nah wiemöglich zum Unfallort zu ziehen.Den Traktor möchte die FF Unter-

Oberndorf nicht missen. „Er erfüllt un-glaublich gute Zwecke bei jeder Bergung,zumal er nicht nur die Baggerschaufeldran hat, sondern wir mit ihm auch übereine zweite Seilwinde verfügen,“ sind dieUnter-Oberndorfer stolz auf dieses Son-derfahrzeug Baujahr 1990.

Traktor war der optimale Helfer bei der Bergung

Zwei Todesopfer bei Absturz eines ÖBB-BaggersUnter-Oberndorf:

Den Einsatzkräften bot sich am Unfallort neben der Westbahnstrecke ein schreck-liches Szenario

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 43

Brandaus: News44

Brandaus 12 · 2011

Holzlagerhalle und Trocknungsanlage waren nicht zu rettenLichtenau:

„Die Nachbarin des Besitzers hatden Brand bemerkt, den Besitzerverständigt, der uns sofort alarmierthat“, erzählt HBI Johannes Fröschl,Kommandant der FF Schönbach,noch ganz unter dem Eindruck einesgewaltigen Löscheinsatzes bei einemSägewerk.

Text: Angelika Zedka

Fotos: Willi Renner

Zu einem Sägewerkbrand in Lichtenauwurden die Feuerwehrmitglieder knappvor Mitternacht alarmiert. Wie sich späterherausstellte, dürfte es ein technischerDefekt gewesen sein, der eine Schnitt-holzlagerhalle, in der 250 Kubikmeter Holzgelagert waren, sowie zwei angrenzendeHolztrocknungsanlagen mit jeweils 70Kubikmeter Holz in Brand gesetzt hatte.Beim Eintreffen der Feuerwehr stand

die Lagerhalle, sowie eine der beidenTrocknungsanlagen bereits in Vollbrand.Die Löscharbeiten gestalteten sich aufGrund einer fehlenden Wasserentnah-mestelle äußerst schwierig. Löschwassermusste mit Tankwägen der eingesetztenFeuerwehren und mit Hilfe von Güllefäs-sern von Landwirten aus den Gemein-den Schönbach und Traunstein zumBrandort transportiert werden. Durchmassives Aufbringen von Löschwassermittels Wasserwerfer konnte ein Über-greifen der Flammen auf das übrige Be-triebsgelände verhindert werden.

Trotz des raschen Eingreifens der Feu-erwehren – das eigentliche Sägewerkkonnte gerettet werden – entstand enor-mer Schaden am Sägewerksbetrieb.

WasserversorgungEinsatzleiter Johannes Fröschl: „Das

Betriebsgelände liegt auf einem Hügel,daher hatten wir alle Probleme mit derWasserversorgung. Dank gebührt denLandwirten, ohne deren Mithilfe wir denEinsatz nur sehr schwer hätten bewälti-gen können.“ Laut Fröschl waren Gülle-fässer mit bis zu 7000 Liter Fassungsver-mögen unterstützend unterwegs, insge-

samt neun Landwirt hatten sich in denLöschdienst gestellt.„Nicht umsonst üben wir einmal pro

Jahr gemeinsam mit den betreffendenLandwirten“, sieht sich Fröschl in seinerStrategie bestätigt. Und dankt gleichzei-tig für die tolle Zusammenarbeit. „Dashat alles tadellos hingehaut“, ist er zuRecht stolz auf seine Mitglieder.Insgesamt waren neun Feuerwehren

(Ottenschlag, Schönbach, Pehendorf,Rappottenstein, Arbesbach, Pretrobruck,Bad Traunstein, Altmelon, Grafenschlag)mit 101 Mann und 15 Einsatzfahrzeugenim Einsatz.

Die meterhohen Flammen drohten auch auf das eigentliche Sägewerk überzugreifen

Großbrand im Sägewerk

Probleme gab’s mit der Wasserversorgung, Landwirte halfen

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 44

45Brandaus: News

Brandaus 12 · 2011

EHBI Leander HankoSchweren Herzens müs-sen wir bekannt geben,dass unser langjährigerKamerad EHBI LeanderHanko imAlter von80 JahrennachschwererKrankheitvon uns ge-gangen ist.Bereits mit 16 Jahren trater damals, im Jahr 1947, indie FF Wielings ein, beider er bereits einige Jahrespäter zum Zahlmeisterernannt wurde. Aufgrundeiner Neuwahl wurde ernur einen Monat späterzum Kommandanten ge-wählt und bleib dann mitkurzer Unterbrechung bis1991 im Amt.Als Unterabschnittskom-mandant erhielt er nachder Weitergabe des Kom-mandos den Ehrendienst-grad im Unterabschnittund wurde auch zum Eh-renkommandanten inWielings ernannt.Auch wenn Leander nurdas Feuerwehrleistungs-abzeichen in Silber erreichte, waren seine Bemühungen um die Ju-gend stets vorbildhaft. Zu-sätzlich wurden ihm das Verdienstzeichen 3. Klassedes NÖ LFV und das Eh-renzeichen für 60 Jahreverdienstvolle Tätigkeitenim Feuerwehrwesen verliehen.Ehre seinem Andenken!

EHBM Leopold StehnoLeopold Stehno, welcheram 24. 4. 1935 in Neuket-tenhof geboren wurde,stand fast50 Jahre imDienste derFeuerwehr.Seine Feu-erwehrtä-tigkeit be-gann er1964 bei der Betriebsfeu-erwehr der BrauereiSchwechat und endeteam 16.10.2011. Bis zumJahre 2000 war er aktiv beider Sprenggruppe 6/3, wo

Wir trauern um

er ein Mann der erstenStunde war, und bei derFeuerwehrstreife tätig. In seiner langjährigenFeuerwehrtätigkeit wirkteer auch bei diversen Lehr-gängen im Bezirk mit. Diean ihn übertragenen Auf-gaben führte er immer mitakribischer Sorgfalt aus. Seine aufopfernde Tätig-keit wurde ihm mit vielenAuszeichnungen bedankt.Etwa das Verdienstzei-chen 3. Klasse des NÖLFV, Ehrenzeichen für 25 und 40jährige vieljähri-ge verdienstvolle Tätigkeitauf dem Gebiet des Feuer-wehr- und Rettungswe-sens, Ausbilderverdienst-zeichen in Bronze und Sil-ber und im Februar 2011konnte ihm noch die Ver-dienstmedaille 3. Klassedes NÖ LFV überreichtwerden. An Leistungsabzeichenerwarb er das Wasser-dienstleistungsabzeichenin Silber und das Feuer-wehrleistungsabzeichenin Silber. Er war nicht nur ein guterund treuer Kamerad, Leo-pold war auch ein sehrnetter und angenehmerMensch, welchen mangerne als Freund hatte.

EHBI Ernst Weidinger Ernst Weidinger ist am11.10.2011 unerwartetverstorben. Er wurde am16. 8. 1942 geboren undtrat am 29.07.1966 derFreiwilligen FeuerwehrPulkau bei. Nach Absol-vierung der ersten Kurseübernahm er ab 1968 dieFunktion des Zeugmeis-ters. Bereits 1976 wurdeer zum Kommandanten-stellvertreter und 1981zum Feuerwehrkomman-danten gewählt. In weite-rer Folge leitete er auchden Unterabschnitt Pul-kau. Diese beiden Funk-tionen übte unser Ernstbis 1991 aus. Unter sei-nem Kommando wurdendie Grundsteine für denZeughausneubau gelegtwelches im März 1989 fertig gestellt wurde.

Foto: FF

Foto: FF

Für seinevoraus-schauendeund unei-gennützigeTätigkeitfür denFeuerwehrdienst erhielter bereits 1978 das Ver-dienstzeichen III. Klasseund 1986 das Verdienst-zeichen II. Klasse des NÖLFV verliehen.Weiters erhielt er für seineverdienstvolle Tätigkeitauf dem Gebiete des Feu-erlösch- und Rettungswe-sen je eine Auszeichnungfür 25 bzw. 40 Jahre. Unser Ernst hatte immerein offenes Ohr für unse-re Anliegen und stand dennachfolgenden Feuer-wehrkommandos jeder-zeit mit Rat und Tat zurVerfügung. Der Unterabschnitt Pul-kau samt Abordnungendes AFK Retz / BFK Holl-abrunn nahm am15.10.2011 Abschied vonEHBI Ernst Weidinger, ge-leitete ihn auf seinen letz-ten Weg und gedenkt inWürde und Verbundenheit.

EBI Anton WeissAnton Weiss ist nachschwerer Krankheit am31. 10. 2011, versehen mitden heiligen Sakramen-ten, im 82. Lebensjahr fürimmer von uns gegangen.Toni trat der FreiwilligenFeuerwehr Gumpoldskir-chen am 6. 1. 1948 mitjungen 18 Jahren, mittenin den Nachkriegsjahren,bei.Er war begeisterter Feuer-wehrmann, seine Feuer-wehr bedeutete im nebenseiner lieben Familie alles.Er absolvierte im Laufeseiner 40 jährigen aktivenFeuerwehrlaufbahn vieleKurse an der Landesfeuer-wehrschule.Schon 1955, nach siebenaktiven Dienstjahren wurde er zum Löschmeis-ter befördert, womit seineFührungskarriere bei derFeuerwehr begann.1964 absolvierte er die sogenannte Feuerwehr-

matura und es wurde ihmvom damaligen Landes-hauptmann Ing. LeopoldFigl das Goldene Leis-tungsabzeichen persön-lich auf die Uniform ge-steckt. Am 6. 1. 1971 wurde er von der Mitgliederver-sammlung zum Komman-dant Stellvertreter gewählt.Gemeinsam mit KDT Josef Faseth führte er die FF Gumpoldskirchensehr erfolgreich bis 1981.In dieser Zeit baute er dasneue Feuerwehrhaus undorganisierte die Feuer-wehrbälle, sammelte eifrigfür die Tombola, alles mitgroßer persönlicher Kraftund unter Verzicht auf seine Freizeit. Diese verantwortungs-volle Tätigkeit übte er mitsehr viel Engagement,Liebe und vollem Einsatzzehn Jahre lang aus.Danach wurde in die Reserve der FF Gumpolds-kirchen überstellt. ZehnJahre Kommandant Stell-vertreter und 34 aktiveDienstjahre, das war seinfreiwilliger Beitrag in sei-nem Leben für die Feuer-wehr. Hierfür wurde er2008 für seine verdienst-volle Feuermitgliedschaftmit der Ehrenmedaillie 60 Jahre ausgezeichnet.

LM Erwin WinklerEs ist unsere traurigePflicht, den Tod eines lieben Kameraden be-kannt zu geben. LM ErwinWinkler, Mitglied der Feu-erwehr Dietmanns, wurdevöllig unerwartet aus demLeben gerissen. Bereits ab seinem vollendeten 15. Lebensjahr widmete er seine Freizeit der Feu-erwehr. In diesen vielenJahren konnte er bei un-zähligen Einsätzen undÜbungen, aber vor allemauch privaten, kamerad-schaftlichen Anlässen von seinem großartigenWesen überzeugen. DieMitglieder der FeuerwehrDietmanns werden ihnewig in guter Erinnerungbehalten.

Foto: FF

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 45

Brandaus: News FOTO-GALERIE46

Brandaus 12 · 2011

Schwarzenbach – Ein Brand im Bahnhof Schwarzenbachsetzte sechs Feuerwehren mit 86 Mitgliedern in Marsch.Das angebaute Magazingebäude stand in Vollbrand. EinÜbergreifen auf ein Waldstück wurde verhindert.

Edlitz – Bei Straßenglätte kam ein ungarischer Autolenkerzwischen Edlitz und Schauerberg von der Fahrbahn ab,prallte gegen die Leitschiene und gegen eine Hinweistafel.Die FF Edlitz barg das Wrack mittels Kranfahrzeug.

Kirchschlag – Zwischen Kirchschlag und Ungerbach wardieser Pkw nach mehrmaligem Überschlag in ein Bachbettgestürzt. Die Bergung des Unfallwagens war nur mit Hilfeeines Kranfahrzeuges möglich.

Tulln – Ein spektakulärer Unfall in der Innenstadt fordertedrei Verletzte und bereitete der Feuerwehr jede Menge Arbeit, zumal der Autolenker auch Laterne, Fahrradständer,Auslagenscheiben etc. „mitnahm“.

Tulln – Kurz nach einer Fahrzeugbergung musste dieStadtfeuerwehr Tulln zu einemUnfall auf der S5 ausrücken.Zwei Verletzte wurden von derRettung versorgt, das Auto mitHilfe des Krans des Wechsel-ladefahrzeuges weggebracht.

Foto: F. Dirnbacher

Foto: Stadtfeuerwehr Tulln

Foto: Patrik Lechner

Foto: www. einsatzdoku.at

Obereggendorf – Mit schwerem Atemschutz gelang es denFF Ober-, Untereggendorf und Lichtenwörth, diesen Keller-brand zu löschen. Die Wärmebildkamera der FF Felixdorfhalf bei der Suche nach Glutnestern.

Ottenthal – Zwei Verletzte forderte dieser Unfall zwischenOttenthal und Neudegg. Mit Hilfe des Wechselladefahr-zeuges der FF Großweikersdorf wurde der Pkw auf die Abschleppachse der Feuerwehr Ottenthal verladen.

Foto: OFM Rene Marth

Foto: www.einsatzdoku.at

Foto: C. Keiblinger

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 46

47Brandaus: News

Brandaus 12 · 2011

FOTO-GALERIE

Neunkirchen – Glücklicherweise war der Lenker Nach die-sem Unfall nicht eingeklemmt. So blieb der FF Neunkirchenauf der Semmering Schnellstrasse bei Grafenbach nur diePkw-Bergung.

Krumbach – Sieben Feuerwehren bekämpften einen Schup-penbrand in der entlegenen Ansiedlung Gupoldshof undkonnten ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhausverhindern.

Grafenbach – Im Kreuzungsbereich waren zwei Pkwzusammengekracht. Eine verletzte Person musste von derFeuerwehr aus dem schwer deformierten Fahrzeug gerettetwerden.

Foto: www.einsatzdoku.at

Amstetten – Sechs Feuerwehren mit mehr als 100 Einsatz-kräften gelang es, den Brand einer Werkshalle mit zwei Hubrettungsgeräten unter Atemschutz rasch zu löschen.

Foto: FF Amstetten/ www.ff-am

stetten.at

Foto: Patrik Lechner

Meiersdorf – Brand in einem Geräteschuppen, Problememit der Wasserversorgung, Explosionsgefahr wegen einerGasflasche: Herausforderung für fünf Feuerwehren. Letzt-lich konnte ein Übergreifen des Feuers verhindert werden.

Foto: www.einsatzdoku.at

Hafnerbach – Drei Feuerwehren konnten unter Verwendungvon Atemschutz das in einer Werkstatt ausgebrochene Feuer bekämpfen. Besondere Gefahr bildeten gelagerteSpraydosen und Mengen an gelagertem Holz.

Foto: S.Gratzl, H. Stamberg

Foto. Patrik Lechner

St. Pölten – „Da staubt es so komisch, schau mal“ erzählteein Bub den erwachsenen Bewohner dieses Gartenhauses.Die Erwachsenen reagierten sofort, verließen mit den Kindern das Haus und wählten den Feuerwehrnotruf 122.

Foto: H. Stamberg

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 47

48 Brandaus: DialogBrandaus: Dialog

mann Dr. Erwin Pröll die Rettungsme-daille verliehen.Wir sprechen mit Karl Gravogl, Stra-

ßenarbeiter und Zugskommandant derFreiwilligen Feuerwehr Lehenrotte, überdie Geschehnisse von damals:

Karl, was waren Deine ersten Gedanken, als ihr damals zufällig zum Unfall dazugekommen seid?Eines vorweg: Wir haben den Unfallselbst nicht beobachtet, also wusstenwir nicht, wie lange der Wagen schonim Wasser stand. Es war weder jemandbeim Unfallfahrzeug oder am Ufer, nochauf der Straße zu sehen, also war es aufden ersten Blick auch nicht zu erken-nen, ob da noch wer im Fahrzeug war.Meine ersten Gedanken waren: Aha, derist aber schön runtergesprungen …Dann habe ich Rauch im Inneren desFahrzeuges gesehen, der, wie sich spä-ter herausstellte, vom Airbag kam, undeine Hand zeigte sich hinter der Wind-schutzscheibe. Da wusste ich, dassnoch jemand im Wageninneren saß. Ichbin aus dem Lastwagen gesprungenund gerannt…

Was genau ist dann passiert?Ich habe zu meinem Kollegen geschrien,er soll Rettung, Feuerwehr und Polizeiverständigen und bin dann ins Wassergesprungen, um zu den beiden zuschwimmen.

Du hast also geholfen, ohne viel nachzudenken?Karl Gravogl: Das würde ich so nicht sagen – es läuft einfach automatisiertab. Ein kurzer Blick was passiert ist, kurznachdenken was noch passieren kann,wie ich helfen kann, und los geht’s…

Klingt ja eher nach einem Feuerwehr-einsatz. Haben Dir dabei die Erfahrun-gen aus der Feuerwehr geholfen?Ja, auf jeden Fall! Obwohl ich es nichtbewusst gemacht habe, bin ich in Sekundenbruchteilen die gesamte Führungsspirale durchgegangen. Lage-fest-stellung – Lagebeurteilung – Ent-schlussfassung – Befehlsgebung … nurdass ich mir einen Teil der Befehleselbst gegeben habe (lacht). Ich habesogar noch mein Handy auf den Radweggeworfen, um es nicht zu beschädigen.

Das Wasser der Traisen ist ja auchnicht gerade das wärmste…Darum bin ich ja auch reingesprungen.Schnell unterzutauchen ist einfacherals langsam reinzusteigen.

Sind die Türen des Fahrzeuges einfach aufgegangen oder waren sieverklemmt?Die Fahrertür war zu und hat sich nichtgleich öffnen lassen, daher bin ich zurBeifahrertür. Da habe ich auch erstmalsgesehen, dass zwei Personen drinnensaßen. Auf der Beifahrerseite war dieScheibe geborsten und ich konnte,nachdem sie sich nicht von außen öff-nen ließ, nach innen greifen, sie öffnenund danach aufzwängen.

Was war mit den beiden Frauen?Sie hatten sich schon abgeschnallt undhaben um Hilfe gerufen. Ich habe ihnenaber erst gut zureden und Mut machenmüssen damit ich sie nacheinander

LH Pröll überreicht Medaille des Landes Niederösterreich an LebensretterEhrung:

„Ich habe nichts anderes getan,als andere auch tun würden…“

Karl Gravogel erhielt von LH Dr. Erwin Pröll die Rettungsmedaille

Bereits im Juli ereignete sich einschwerer Verkehrsunfall. Ein Pkwmit zwei älteren Damen darin stürztein die Traisen und die beiden Frauendrohten zu ertrinken. Jetzt wurdeder Lebensretter ausgezeichnet.

Text: Christian Teis, BFKDO Lilienfeld

Fotos: Werner Winkler, FF Schrambach,Christian Teis, BFKDO Lilienfeld

Wir blenden zurück: Am 14. Juli 2011,kurz vor Mittag, kam ein Pkw von derBundesstraße 20 bei Schrambach, BezirkLilienfeld, von der Fahrbahn ab, über-querte einen Radweg, durchschlug einBrückengeländer und stürzte in die runddrei Meter unterhalb fließende und 1,5Meter tiefe Traisen. Im Fahrzeug eineskurz darauf zum Unfallort kommendenStraßendienstes saßen Karl Gravogl undsein Kollege Hans Rauchenberger. Wäh-rend Gravogl die beiden Frauen aus demWrack retten konnte, alarmierte Rau-chenberger die Einsatzkräfte.Am 22. November 2011 wurde Karl

Gravogl im Rahmen einer Sondersitzungdes NÖ Landtages durch Landeshaupt-

Brandaus 12 · 2011

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:39 Seite 48

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Brandaus 12 · 2011

Ich bin froh, dass ich den beiden helfenkonnte, aber stolz …. (denkt nach) …Für mich war es selbstverständlich zu helfen, warum sollte ich also stolz

darauf sein? Es genügt, wenn meineKinder einmal auf mich stolz sind. DieMedaille sehe ich mehr als Ansporn fürandere, auch zu helfen und nicht nurdaneben zu stehen und vielleicht nochzu fragen, warum keiner hilft. Das ha-ben wir ja leider schon oft genug erlebt.

Vielen Dank für das Gespräch!

Warum die 74jährige Wiener Lenkerinvon der Straße abgekommen war, ist bisheute nicht geklärt. Beide Frauen wur-den mit leichten Verletzungen mit demNotarztwagen ins Krankenhaus Lilienfeldeingeliefert. Das Fahrzeug wurde von derFF Schrambach und Last Hohenberg ausder Traisen gehoben und abgestellt.

rausholen und ans Ufer bringen konnte.Die Frau am Fahrersitz wollte nicht al-leine sitzen bleiben – was verständlichist, aber beide zugleich hätte ich nichtrausholen und ans Ufer bringen können.

Deine Heldentat hat damals ziemliches Medieninteresse geweckt…Ja, frage mich aber bitte nicht warum –ich habe nichts anders getan, als es an-dere auch tun würden. Eigentlich wollteich ja keine Interviews geben, abernachdem das Büro von Landeshaupt-mann Pröll anrief…

Du bist kein bisschen stolz, auch nicht über die Medaille die Dirverliehen wurde?

lehrlingswettbewerb gewann er dannmit 96,6 von 100 möglichen Punkten, dieStaatsmeisterschaft, die zugleich dieTeilnahmeberechtigung für die World-Skills ist, holte er sich mit 95,12 Punkten.Damit war das Ticket für London gelöst.

Was ist WorldSkills?Die WorldSkills ist ein Leistungsver-

gleich nicht-akademischer Berufe für

Teilnehmer bis zu 23 Jahren. Bis zu denfrühen 1990er Jahren hieß die Veranstal-tung Internationaler Berufswettbewerb.Inoffiziell sind auch die Namen Berufs-olympiade oder Berufsweltmeister-schaft verbreitet.Bis 1971 fand die Veranstaltung jähr-

lich im Sommer, seit 1973 findet sie nurnoch zweijährlich im Herbst stattWorldSkills ist eine gemeinnützige inter-

Eine Ansiedlung mit 40 Einwohnern und einem BerufsvizeweltmeisterZweres:

LM Stefan holt in London Silberbei Berufsweltmeisterschaft „Ausschlaggebend war der zweiteTag. Für eine Druckprobe habe ichdas Zeitlimit verpasst, das warenfünf Punkte Abzug, die mir am Endeauf Gold gefehlt haben“, erzählt Stefan Eichinger, frisch gebackenerVizeweltmeister bei den Berufs-Weltmeisterschaften WorldSkills2011. Der 21jährige darf sich somitals zweitbester Sanitär- , Klima– undHeizungstechniker der Welt bezeich-nen. Nicht nur seine Familie, seinDorf und seine Arbeitgeber im Raiff-eisen-Lagerhaus Zwettl sind stolzauf den jungen Waldviertler — dieFeuerwehrkameraden in Großottenbereiteten „ihrem Star“ einen groß-artigen Empfang in der Heimat.

Text: Angelika Zedka

Fotos: WorldSkills Austria, A. Zedka

Ohne Bitternis schildert Stefan die an-strengenden Tage in London. „Ich wurdezweiter, aber das geht in Ordnung“. ImJahr 2005 begann er seine Lehre im La-gerhaus Zwettl. Während des dritten Be-rufsschulbesuches 2008 in Zistersdorfwurde Stefan eingeladen, am Landes-lehrlingswettbewerb teilzunehmen. Dawar er 18 und wurde elfter. Ein Jahr spä-ter gab es die Landesausscheidung fürden Bundeslehrlingswettbewerb, denStefan als Sieger verließ. Den Bundes-

Stefan Eichinger, Atemschutzsachbearbeiter bei der FF Großotten freut sich unbändig über seine Silbermedaille

Zwei Frauen drohten zu ertrinken

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Brandaus: Dialog50

Brandaus 12 · 2011

Thomas Hofer, der in diesem Fall Exper-te genannt wird und gleichzeitig auchsein Berufsschullehrer ist, dankbar fürdie „wirklich tolle Betreuung“. Dass Stefan auch auserwählt war, als Fahnen-träger die aus 28 Teilnehmern bestehen-de österreichische Equipe anzuführen,betrachtet er als außergewöhnliche Aus-zeichnung.Bis auf einen Hänger am zweiten Tag,

an dem er das Zeitlimit geringfügig über-schritt, lief für Stefan alles perfekt. Nachdem vierten Tag war Entspannung ange-sagt bis zur Siegerehrung am darauf fol-genden Abend. Inzwischen war der22köpfige österreichische Fanclub von

Stefan angereist. „Die waren drei Tagelang dabei, das hat mich enorm gefreut.Wir machten uns einen schönen Tag inLondon, als aber dann die Siegerehrungmit 16.000 Besuchern begann, da klopf-te mein Herz schon bis zum Hals“, ge-steht er. Zwei Stunden lang wurde ernoch auf die Folter gespannt. Erst dannwurden die ersten drei seiner Berufs-gruppe, in der insgesamt 26 Spezialistenangetreten waren, auf die Bühne gebe-ten. „Ich war dabei, das bedeutete eineMedaille“, ist er stolz auf seine Silberne.Stefan zählt damit auch zu jenem TeamÖsterreich, das als beste EU-Nation ausdiesem Wettbewerb hervorgegangen war.

Fulminanter Empfangin der HeimatAn seine Rückkehr nach Österreich

wird er sich wohl bis an sein Lebensendeerinnern. „Mein Freund holte mich amFlughafen ab. Wir haben mehr als siebenStunden gebraucht, bis wir zu Hause wa-ren“, erzählt er, dass neben mehrerenZwischenstopps auch einer in Zwettl anseinem Arbeitsplatz unumgänglich war.„Das war alles eingeplant“, freut sichFeuerwehrkommandant Josef Weiß die-bisch, dass die Überraschungsparty mitSchwibbogen und allem Drum und Dranund großem Hallo gelungen war. Das

nationale Organisation, die das Imagevon handwerklichen und technischenBerufen, von Dienstleistungsberufenund generell der Berufsbildung weltweitfördert. WorldSkills wurde 1953 gegrün-det und bietet seither die Möglichkeit zurVernetzung von nationalen Organisatio-nen, die Verantwortung für die Aus- undWeiterbildung im jeweiligen Land (bzw.der Region) tragen. Derzeit nutzen 52Mitgliedsorganisationen aus ebenso vie-len Ländern und Regionen diese Mög-lichkeit, darunter viele europäische Län-der, die USA, Australien und Kanada aberauch zahlreiche asiatische Länder undeinige Länder aus dem arabischenRaum, aus Südamerika und der Karibik.Die Wirtschaftskammer Österreich istseit 1958 Mitglied von WorldSkills undentsendet seit 1961 regelmäßig Teilneh-mer zu den Berufsweltmeisterschaften.

Arbeit voll am Limit„Es steckt eine Menge Training dahin-

ter und es war höchste Disziplin vonnö-ten“, erzählt Stefan von vier Tagen zu jesechs Stunden harter und präziser Arbeitvoll am Limit, die schließlich von einer16köpfigen Jury bewertet wurde. „An denvier Tagen waren auch täglich rund50.000 Besucher da, um uns auf die Fin-ger zu schauen“, ist er seinem Betreuer

Präzises Arbeiten wurde belohnt

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Topstory:Oberbrandinspektormit 19 Jahren, 6

Einsatzführungmit ÜberblickEinsatzführungmit ÜberblickIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt StabsarbeitIntelli R.4C: Neues Systemunterstützt Stabsarbeit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2011

Porträt:DI ChristianLabut, 14

Das Brandaus-Archiv ist kein Ersatz für ein Abonnement des Magazines Brandaus, welches maßgeblich und monatlich aktuell informiert. Vielmehr dientes als kostenfreies Zusatz-Service des NÖ LFV, das seit Anfang 2009 für alle Feuerwehrmitglieder und interessierte Leser unbegrenzt aufgebaut wird.

Einzigartig!Besuchen Sie dasBRANDAUS ONLINE-ARCHIV

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2009

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Porträt:Renate ZechmeisterLandesfeuerwehrärztin 16

Auszeichnung:Höchste Ehre fürBundespräsidenten 6

Sicher in den EinsatzSicher in den EinsatzBester Schutz mit optimaler AusrüstungBester Schutz mit optimaler Ausrüstung

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2009

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Porträt:OBI Gerlinde WeissBTF-Kommandantin 24

Topstory:Schiffshavarie aufder Donau 20

HochwasserHochwasserVorsorge für den Ernstfall

Porträt:Harald KnablNÖN-Chefredakteur 20

Topstory:Feuerwehrhäuser:Planen und Bauen 12

Feuerwehr im SchneeFeuerwehr im SchneeTausende Stunden für die Sicherheit

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren3 · 2009

Porträt:Klaus Schierhackl,ASFINAG, 18

Topstory:Digitale Alarmierungin NÖ, 10

NÖ Feuerwehrzieht RekordbilanzNÖ Feuerwehrzieht Rekordbilanz70.636 Einsätze — so viele wie noch nie70.636 Einsätze — so viele wie noch nie

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren2 · 2010

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Topstory:GesetzwidrigesTaxiservice, 7

Vollgas in PoysdorfVollgas in Poysdorf15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an15.000 Feuerwehrmitgliedertraten bei Jubiläumsbewerb an

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren7/8 · 2010

Porträt:BranddirektorDI Dr. Hillinger, 24

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Topstory:Neue Mindest-ausrüstungsverordnung, 5

Wirbel um FitnesstestWirbel um FitnesstestKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft DetailerfolgKompetenzstreit:LBD Buchta erkämpft Detailerfolg

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren10 · 2010

Porträt:Gerhard HutterObmann d. NÖGKK, 20

Wird der Antrag vom NÖ Landesfeuerwehrverbandgestellt, sind dazu Stellungnahmen der Gemeindeund der örtlichen Feuerwehr(en) einzuholen.

§ 4(entfällt)

§ 5Mannschaftsstand

) Die gesamte aktive Mannschaft der FreiwilligenFeuerwehren der Gemeinde hat mindestens zubetragen:

Klasse 1 20 MannKlasse 2 40 MannKlasse 3 60 MannKlasse 4 70 Mannab Klasse 5 90 Mann) Bestehen in einer Gemeinde mehrere FreiwilligeFeuerwehren, so hat die aktive Mannschaft jedereinzelnen Feuerwehr mindestens 10 Mann zubetragen.

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug,

1 Kommandofahrzeug oder1 Versorgungsfahrzeug

Klasse 5

1 Kleinlöschfahrzeug oder1 Löschfahrzeug oder1 Kleinlöschfahrzeug-Wasser oder1 Mannschaftstransportfahrzeug mit

Tragkraftspritzenanhänger,1-7 Tanklöschfahrzeuge mit zusammen mindestens

4.000 l bis höchstens 10.000 l Fassungsvermögen,1 Rüstlöschfahrzeug mit Anrechnung auf das

Fassungsvermögen der Tanklöschfahrzeuge oder1 Kleinrüstfahrzeug,

1 Mannschaftstransportfahrzeug oder1 Versorgungsfahrzeug,

1 Kommandofahrzeug

Klasse 6

Für Gemeinden mit über 4.000 Häuser ist dieMindestausrüstung von der NÖ Landesregierung sofestzulegen, dass die Aufgaben der örtlichen Feuer-

§ 1

Einteilung der NÖ Gemeinden in Klassen

Zur Besorgung der den NÖ Gemeinden im § 37 Abs.

NÖ FG übertragenen Aufgaben wird eine technische Mi

destausrüstung und ein Mindestmannschaftsstand d

Freiwilligen Feuerwehren festgelegt, der sich an d

Anzahl der Häuser im Gemeindegebiet orientiert. Daz

werden die Gemeinden (laut österreichischem Amtskale

der, herausgegeben vom Verlag der Österreichische

Staatsdruckerei) in folgende Klassen eingeteilt:

Klasse 1

bis 300 Häuser

Klasse 2

von 301 bis 800 Häuser

Klasse 3

von 801 bis 1.500 Häuser

Klasse 4

von 1.501 bis 2.500 Häuser

Klasse 5

von 2.501 bis 4.000 Häuser

Klasse 6

NÖ FEUERWEHR-MINDEST-

AUSRÜSTUNGSVERORDNUNG 1997

4400/4–0 Stammverordnung 167/96 1996-12-19

Blatt 1-3

4400/4–1 1. Novelle 67/06 2006-07-31

Blatt 1-3

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Topstory:Feuerwehr-Aus-rüstungsverordnung, 11

Fünf Jahreharte ArbeitFünf Jahreharte ArbeitBlick zurück auf eine FunktionsperiodeBlick zurück auf eine Funktionsperiode

Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2011BrandausBrandaus Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren1 · 2011

Porträt:HelmutStamberg, 20

brandaus.at

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 50

51Brandaus: Dialog

Brandaus 12 · 2011

Momente, die man nie vergisst

ganze Dorf, die Landjugend, die Freiwil-lige Feuerwehr, Gemeindevertreter – alles was Beine hat, war beim Feuer-wehrhaus versammelt, um den Vizewelt-meister gebührend zu empfangen. „Da-bei war ich schon so müde“, erinnert sichStefan, der angesichts des „großen Bahn-hofs“ aber schnell wieder fit war. Es freutihn natürlich, dass nicht nur die Familiestolz auf ihn ist, sondern die ganze Dorfgemeinschaft und darüber hinaus.„Sogar Landesfeuerwehrrat Bezirksfeu-erwehrkommandant Erich Dangl war da,um zu gratulieren“, erzählt er und ver-merkt das als besondere Anerkennung. Tags darauf wurde Stefan in der Firma

gefeiert und beglückwünscht. Den Emp-fang beim Bundespräsidenten wird erebenfalls nicht so schnell vergessen.

Meisterausbildungund FeuerwehrlebenMittlerweile ist bei Stefan wieder der

Alltag eingekehrt. Im Jänner wird er aller-dings für Monate nach St. Pölten über-siedeln, um dort am WIFI die Meister-ausbildung zu absolvieren. St. Pölten

kennt er bereits gut, denn hier hat er seinen Zivildienst abgeleistet. Als begeis-terter Feuerwehrmann natürlich bei derFeuerwehr St. Pölten-Stadt. „Da hab ichviel gelernt. Man kann die beiden Feuer-wehren zwar weder von der Größe nochvon der Ausrüstung her vergleichen,trotzdem konnte ich einiges mitneh-men, das auch zu Hause in meiner Feu-erwehr umsetzbar ist“, sagt er. Währendder Ausbildungsmonate wird er seine

Kolumne: Landesfeuerwehrkurat Pater Stephan

Ich sitze amSchreibtisch,die Nebel-schwaden zie-hen am Fenstervorbei, meineZigarre erledigtden restlichenDunst – dieRauchwolkeschwebt empor.Die Novem-

bertage zeigenes schon an, dieAdventzeit stehtvor der Tür. Was wird uns diese Vorbe-reitungszeit auf das “Geburtsfest desHeilands in der Krippe“ heuer bringen? Wieder Hektik, Stress, unzählige

Weihnachtsfeiern? Gerne wird in dieser Zeitspanne

vom Frieden – vom Weihnachtsfrie-den – gesprochen. Gerade wenn wir einen Weihnachtspunsch für die “GuteSache“ zu viel haben, dann kann es geschehen, dass wir zu viel plappern,Aufgestautes rutscht dann hervor, ob-wohl wir es möglicherweise gar nicht so meinen – oder doch? Der Sinn derGemeinschaftsfeier ist dahin, aus mitdem Frieden!Wir könnten die Advent- und

Weihnachtszeit auch anders nützen.

Vielleicht doch wieder einmal besinnli-cher durch den Advent spazieren undganz bewusst versuchen, mit unserenMitmenschen, den Kameraden, fried-lich umzugehen. Die Friedenslichtfeierunserer Feuerwehrjugend in der Wochevor dem Christfest, ist für mich immerso ein guter Moment. Das Singen, derleuchtende Blick der Jugendlichen imKerzenschein, da kann man es kaumglauben, dass wir auch mal streiten...Die Weihnachtszeit ist immer auch

eine Zeit der Geschichten, so erzähltmeine Geschichte folgendes:Ein Nachbar kam zu dem Philoso-

phen Sokrates und sagte zu ihm: „ Ichwill dir was erzählen!“ Sokrates fragte:„Hast du, was du mir erzählen willst,auch durch ein dreifaches Sieb gelas-sen?“4„Ist es notwendig,was du mir erzählen willst?“ – „Notwendig ist esnicht.“

4„Ist es auch wahr,was du mir zu sagen hast?“ – „Ob es wahr ist, weißich nicht, ich hab‘s ja nur gehört!“

4„Ist es gut,was du da vorbringenmöchtest?“ – „Na, gut ist es nicht gerade...“„Dann behalt’s für dich!“

Eine schöne Geschichte, die, wennwir sie beherzigten, vieles einfacher

machen würde,nicht so müh-sam und dieStimmung nichtso vergiftet.

Liebe Kameraden!In den kom-

menden Begeg-nungen wün-sche ich uns immer wiederdie drei Siebedes Sokrates, damit wir gutmiteinanderauskommen.Auch zum Wohle unserer Feuerwehrenund unserer Kameradschaft.Von ganzem Herzen wünsche ich

Euch den Weihnachtsfrieden auf Erden,damit dann am Heiligen Abend derHERR wirklich ankommen kann!Euch, euren Familien und Freunden

eine gesegnete Zeit!

Euer Landesfeuerwehrkurat Pater Stephan

Ein gesegnetes Weihnachtsfest

Liebe Feuerwehrfamilie!

Foto: NÖ LR

Feuerwehrkontakte mit St. Pölten ganzsicher neuerlich vertiefen.Die Freiwillige Feuerwehr Großotten

ist mit 56 Aktiven für vier Ansiedlungenmit insgesamt rund 350 Einwohnern zu-ständig. Aus der kleinsten dieser Ort-schaften, aus Zweres mit 40 Einwohnern,stammt Stefan Eichinger, der dort mitden Eltern und seiner jüngeren Schwes-ter, die auf der Fachhochschule in St. Pölten studiert, lebt. Als einziges Hobbygibt Stefan die Feuerwehr an, wo er sich als Atemschutzsachbearbeiter undGruppenkommandant einbringt. Sein berufliches Ziel sieht der Wald-

viertler darin, sein Wissen und seine viel-fältigen Erfahrungen an andere Jugend-liche weiterzugeben und zwar in seinemAusbildungsbetrieb. Ob er Ambitionen hat, Feuerwehr-

kommandant zu werden? Ein spontanes„Nein“ ist die Antwort. Und sofort fälltihm sein Kommandant Josef Weiß insWort. „Warum denn nicht, wir brauchenauch vorne junge Leute!“ Und Stefan relativiert mit einem stoischen „Schauma amoi“.

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 51

12 Mitglieder der Feuerwehrjugend Lichten-wörth nahmen an der Bezirksveranstaltung„FertigkeitsabzeichenTechnik“ der Feuerwehr-jugend in Wöllersdorf teil.Nach der Bewerbseröff-nung begaben sich die einzelnen Gruppen zu den jeweiligen Stationen.Diese waren über den gesamten Ort verteilt an verschiedenen Stand-orten aufgebaut und inForm einer Rundwande-rung zu bewältigen.

Im Bewerb für die Mitgliederunter 12 Jahren mussten folgende Stationen absol-viert werden: Fragen undtechnischer Feuerwehrein-satz.

Erfolgreiche FeuerwehrjugendLichtenwörth

nischer Feuerwehreinsatzabsolvieren. Die Station Ge-räte / Ausrüstung für techni-sche Hilfeleistung im eige-

Wer älter als 12 Jahre war,musste die Stationen Test-blatt, Verhalten im Brandfallund in Notfällen sowie tech-

nen Fahrzeug wurde jeweils in der eigenen Feuerwehr durch die Kom-mandanten geprüft.Die Mannschaft der Feuer-wehrjugend Lichtenwörthsetzte sich wie folgt zusam-men: Florian Zusag (FA-Technik), Florian Halbwax,Alexander Ederl, FlorianBrandl, Maximilian Gonter,Jürgen Paar, Petra Milanolo(alle FA-Technik), FranzSchappelwein, Tom Bailer,Lorenz Müllner, Tobias Höller, Matthias Döller (alle FA-Technik-Spiel)Alle Teilnehmer absolviertendiesen Bewerb mit Bravour,und erhielten so ihr Abzei-chen, worauf nicht nur dieJugendlichen, sondern auchdie vier Betreuer mächtigstolz sind.

Schau mal vorbei: www.feuerwehrjugend-noe.at

52 Brandaus: Wissen5252 Brandaus: Jugend

Brandaus 12 · 2011

Foto Rene Marth FJ Lichtenwörth

Texte: Rene Marth, Florian Schmidtbauer

Der Orientierungsbewerbder Feuerwehrjugend desBezirkes St.Pölten wurdein Totzenbach, Marktge-meinde Kirchstetten ab-gehalten. Rund 400 Teil-nehmerInnen waren heuerzu verzeichnen.

Nachdem die Jugendlicheneinen rund neun Kilometerlangen Fußmarsch absolvierthatten, erwartet sie das Fertig-keitsabzeichen Feuerwehr-technik. Dabei müssen sie beieinem Multiple-Choice-Testtheoretisches Fachwissenbeweisen. Ebenso müssensie die Kraftverteilung beider Hebelwirkung und dieFunktionsweise einer festenund einer losen Rolle erklä-ren können. Dieses Fachwis-sen wurde den Jugendlichenin Wochen vor dem Orien-tierungsbewerb von denFeuerwehrjugenführerInnen

spielerisch beigebracht.Aber auch in der Praxismusste Können und Wissenbei mehreren feuerwehr-fachlichen Stationen präsen-tiert werden. Neben einemGerät zum Ziehen von Lastenwurden Hebekissen an einemFahrzeug ausprobiert. Diese

dienen dazu, mittels Druck-luft Lasten zu heben um z.B.unter Fahrzeugen einge-klemmte Personen rasch undschonend retten zu können.Natürlich wurde auch – demAlter entsprechend – einRahmenprogramm geboten.Zahlreiche Spielestationen

lockerten den Ablauf ab. Hiergalt es unter anderem einenTennisball möglich raschdurch einen 20 Meter langenFeuerwehrschlauch zu trans-portieren oder beim Tisch-stockschießen das Könnenzu beweisen.Alle TeilnehmerInnen warenerfolgreich und konnten ihrAbzeichen mit nach Hausenehmen. Die besten sechs Gruppenwurden zusätzlich mit einemPokal prämiert:Platz 1: Inprugg 1 mit

358,1 PunktenPlatz 2:Unterradlberg 1 mit

352,3 PunktenPlatz 3: Ratzerdorf 1 mit

335,7 PunktenPlatz 4: Statzendorf 1 mit

332,7 PunktenPlatz 5: Eichgraben 1 mit

332,0 PunktenPlatz 6: Totzenbach 1 mit

330,6 Punkten

Orientierungsbewerb der Feuerwehrjugend

Rahmenprogramm-Herausforderung: einen Tennisball durcheinen 20 Meter langen Feuerwehrschlauch zu befördern

Foto: BFKDO St.Pölten

Die erfolgreiche Feuerwehrjugend der FJ Lichtenwörth nachdem Erwerb des „Fertigungsabzeichens Technik“ mit ihrenBetreuern

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 52

53Brandaus: NewsBrandaus: Jugend

Brandaus 12 · 2011

Auch 2012 findet wieder der Schibewerb der NÖ Feuerwehr-jugend am Annaberg statt.

Beim Riesentorlauf im Schi- undSnowboard-Bewerb können sich die Jugendlichen auch heuer wiedermessen und um die bezirksweitenBestzeiten fahren.

Termin: Samstag, 18. Februar 2012

Nähere Informationen folgen Anfang2012 auf www.feuerwehrjugend-noe.at

Außerdem geben wir Euch in dernächsten Ausgabe (Brandaus 1/2012)einige Aufwärmtipps und Pistenregelnzur Erinnerung.

Tradition und

Ankündigung!

SchibewerbSpaß beim

Nähere Informationen

unter www.feuerwehrjugend-noe.at

Foto: Snow Invasion

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 53

Brandaus: AlbumBrandaus: Album

Die NÖ Landes-Feuerwehr-schule verfügte über sechsFeuerwehranhänger ausdem Jahr 1943, ehe diesean verschiedene Feuer-wehren verkauft wurden.Das Foto oben zeigt einendieser Anhänger auf demGelände der damaligenFeuerwehrschule.

Die Archivare der NÖ Lan-des-Feuerwehrschule, OBIMartin Kerbl und EABI Wer-ner Mika, haben es sich zurAufgabe gemacht, einen die-ser Anhänger wieder für das

Feuerwehranhänger gesucht

Hinweise erbetenArchiv der Feuerwehrschulezu gewinnen. Die Feuerwehr-anhänger aus dem Jahr 1943wurde nämlich alle bereitsvor vielen Jahren verkauft. Dieser Suchaufruf richtetsich an alle Feuerwehren, die damals einen solchen An-hänger erworben haben unddiesen entweder an die NÖLandes-Feuerwehrschule ab-treten, bzw. für Feuerwehr-ausstellungen zur Verfügungstellen würden. OBI MartinKerbl ist unter 02272/9005-17323 erreichbar und freutsich über jeden Hinweis.

Gesucht: Für Ausstellungen der NÖ Landes-Feuerwehrschule

Foto: NÖ Landes-Feuerwehrschule

Brandaus 12 · 2011

54

Waidhofen/Thaya

Eine Gruppe der FF Waid-hofen/Thaya trat zur Aus-bildungsprüfung „Techni-scher Einsatz“ in Silber an.Nach intensiver Vorberei-tungsarbeit konnten dieKameraden das begehrteAbzeichen erwerben.

Die Ausbildungsprüfung„Technischer Einsatz“ dientzur Vertiefung und Erhaltungder Kenntnisse der Ausbil-dungsrichtlinie „Die Gruppeim technischen Feuerwehr-einsatz“, um ein geordnetesund damit zielführendes Zusammenarbeiten bei dertechnischen Hilfeleistung sicherzustellen. Bei der Aus-bildungsprüfung wird nichtWert auf schnelles Arbeitengelegt, es geht vielmehr darum, dass die Teilnehmer eine exakte Leistung mit deneigenen Fahrzeugen und Geräten erbringen, wie dieseim Einsatz zur Menschenret-tung gefordert ist. Folgende Aufgaben waren zuerledigen: Fahrzeugbelade-plan und Gerätelehre, ErsteHilfe, Durchführung einerMenschenrettung, Allgemei-ne Feuerwehrkenntnisse. Als Bewerter fungierten JosefSchuhmacher, EmmerichSchuhmacher und Helmut

Bieber von der FeuerwehrRaabs/Thaya.Folgende Kameraden konn-ten bei dieser Prüfung dasAbzeichen der Ausbildungs-prüfung Technischer Einsatzerwerben: Manfred Astner(Bronze), Ferdinand Gude-nus, Matthias Klingenbrun-ner, Beatrice Mares, Salfo Ni-kiema und Lukas Oberbauer(Silber)Zum Abschluss wurde denTeilnehmern das begehrteAbzeichen in Anwesenheitvon StR Thomas Lebersorger,OBR Manfred Dambergerund FeuerwehrkommandantHBI Ing. Karl Oberbauerüberreicht.Die Feuerwehr Waidhofenbesitzt somit insgesamt fünfAbzeichenträger Ausbil-dungsprüfung „TechnischerEinsatz“ in Bronze, acht Abzeichenträger Ausbil-dungsprüfung „TechnischerEinsatz“ in Silber und 16 Ab-zeichenträger Ausbildungs-prüfung „Technischer Ein-satz“ in Gold.Die Feuerwehr Waidhofendankt auf diesem Wege denKameraden für ihre Ausdau-er und ihr Engagement. Eingroßer Dank gilt auch V Mar-kus Koller für die großartigeVorbereitung.

Sechs erwarben LeistungsabzeichenGemeinsam mit der

Tauchgruppe Ost feiertedie Freiwillige Feuerwehrder Stadt Korneuburg das mittlerweile zehnteChristbaumversenken.

Korneuburg

ChristbaumversenkenBernhard Backovsky, Probst des Stiftes Kloster-neuburg wurde mit einem A-Boot von Klosterneuburgüber die Donau nach Korneuburg gebracht undzelebrierte mit Feuerwehr-kurat Mag. Stefan Koller das liturgische Gedenken andie im Dienst verunglücktenFeuerwehrkameraden. Das Christbaumversenkenist ein alter Seemanns-brauch. Geht das Jahr ohnetödliche Unfälle an Bord zuEnde, lassen Seeleute kleineHolzstücke mit brennendenKerzen schwimmen. Der insWasser sinkende Baum sym-bolisiert die Vergänglichkeitdes Lebens.

Fand heuer zum 10. Malstatt: Christbaumversenken

Foto: Alfred Scheuringer

Stolz präsentieren sich die Prüflinge mit ihren erworbenenLeistungsabzeichen

Foto: FF Waidhofen/Thaya

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 54

Brandaus 12 · 2011

55

Krems

Im Hafen der EheAuf dem StandesamtKrems-Stein gab Landes-feuerwehrrat Thomas Docekal seiner Claudia das Jawort. Die Kamera-den der Freiwilligen Feuer-wehr Krems und der Be-triebsfeuerwehr Dynea ließen es sich natürlichnicht nehmen, Spalier zustehen und zu gratulieren.

Bei der offiziellen Feier gab‘sauch die üblichen Spiele.Unter den listigen Anweisun-gen von Bezirksfeuerwehr-kommandant Martin Boyermussten sich Tom und Clau-dia bei einem Parcours inden Weinbergen einer ersten

Bewährungsprobe stellen.Beim anschließenden Tanzgeigte eine Wachauer Dixie-landband auf. An der Klari-nette wurde Dr. Werner Ni-kisch gesichtet, der offenbardem Pensionsschock einigesentgegenzusetzen weiß.Emsig wurde in der Zwi-schenzeit an einem Schwib-bogen gearbeitet, die Anrai-ner im Nahbereich mögenbitte die gesperrte Straßeverzeihen.Das Kommando sowie die Mitglieder der FF Kremswünschen dem frisch ver-mählten Kameradenpaar alles Gute auf dem weiterenWeg im Hafen der Ehe.

Brandaus gratuliert dem frisch vermählten Paar

Foto: B. Bouroyen

Seibersdorf

„Pro-Merito“

Kürzlich wurden bei einemFestakt in Seibersdorf diediesjährigen „Pro-Merito“-Auszeichnungen verliehen.

Mit diesem Verdienstzeichenwürdigen die Seibersdorf Labor GmbH und ihre Kooperationspartner beson-dere Leistungen auf dem Gebiet des Strahlenschutzesin Österreich. Nur durch ein-heitliche Ausbildung und gemeinsame Übungen ist imNotfall eine koordinierte Vor-gehensweise aller Einsatzor-ganisationen sichergestellt.Die Verleihung fand in feier-lichem Rahmen in Seibers-dorf statt und wurde durchDr. Martina Schweiger undDI Johannes Neuwirth (Sei-bersdorf Labor GmbH) sowie

durch BR Ing. WolfgangAspek (ÖBFV) vorgenommen.Bei der feierlichen Zeremo-nie im Veranstaltungssaalam Campus Seibersdorfwurde an LFR Ing. RichardFeischl, die Auszeichnungen„Pro-Merito“ in Silber für besondere und langjähri-ge Verdienste um den Aus-bau von Einrichtungen, Aus-bildung und Organisationenim Strahlenschutz verliehen.BI Georg Keinrat erhielt dasStrahlenschutzleistungs-abzeichen in Gold.Diese selbst in Fachkreisenseltene Auszeichnung, hat BI Georg Keinrath, Ausbilderder Lehrgruppe 3 der NÖLandes-Feuerwehrschule,durch das Erstellen einerschriftlichen Arbeit erworben.

Hohe Auszeichnung für verdiente StrahlenschützerFoto: Feuerwehr

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 55

Brandaus: Album56

Brandaus 12 · 2011

Der zweite Weltkrieg war gerade vor elf Jahren zu Ende gegangen,Österreich seit einem Jahr frei und souverän. Die Feuerwehren und anderen Rettungsorganisationenhatten ihre Strukturen und Ausrüs-tungen in relativ bescheidenem Rah-men den Erfordernissen angepasst.Ein sanfter Wohlstand ließ einenGroßteil der Bevölkerung hoffend in die Zukunft schauen.

Text: Günter Annerl

Fotos: Thuresson, Bundesarchiv, S. Niohuru

Der Arbeiteraufstand im polnischen Posen vom Juni mit seinen 57 Toten undmehr als 600 Verletzten sowie das Massa-ker von Tiflis in der Georgischen SSR be-wiesen den Österreichern, wie wertvolldie errungene Freiheit war. Die Suezkri-se in Nahost war in dieser medial nochnicht so vernetzten und kompakten Weltzu weit weg, um sich darob ernstlicheSorgen zu machen. Ein weiterer Stellver-treterkrieg zwischen Ost und West, eineweitere Ausformung des „kalten Krie-ges“, der trotz der beginnenden Entstali-nisierung auf den Rücken anderer ausge-fochten wurde.Bei der Konferenz von Jalta (3. bis 11.

Februar 1945) wurde auf einem Notizzet-tel die Teilung Europas fixiert. Rumänienwurde zu 90 Prozent den Sowjets zuge-schlagen, 10 Prozent den anderen (werimmer das auch sein mochte), Griechen-land wurde zu 90 Prozent britische Inte-ressenssphäre, die Russen sollten margi-

nale 10 Prozent Einfluss haben, Jugosla-wien und Ungarn teilte man 50:50 undBulgarien wurde zu 75 Prozent sowjeti-siert und die restlichen 25 Prozent wur-den wieder den ominösen „Anderen“ zu-geteilt. Das legendäre Abschlussfotozeigt Churchill im „british warm overco-at“, den todkranken Roosevelt im dun-klen Cape mit schwarzem Samtkragen,die unvermeidliche Zigarette in der sie-gelringbewaffneten Linken und einendurchaus zufriedenen Stalin in Uniform,die Finger vorm Bauch verschlungen, einem zufriedenen Bauern gleich, derseine Partner gerade übervorteilt hatte.Churchill bereute diese Nachgiebig-

keit bald, denn am 5. März 1945 sagte er in Missouri den berühmten Satz: „VonStettin im Baltikum bis Triest an derAdria hat sich ein eiserner Vorhang überden Kontinent gesenkt. Hinter dieser Linieliegen alle Hauptstädte der alten Staa-ten.“ Doch vertan ist vertan, die Grund-lagen zum „kalten Krieg“ waren gelegt.

Politische KorrumptionBei der ungarischen Parlamentswahl

vom 15. Jänner 1945 kam die Partei derkleinen Landwirte auf 57 Prozent derStimmen, die Kommunisten lediglichauf 17 Prozent. Auf Druck der Sowjetswaren die Kommunisten dennoch an derneuen Koalitionsregierung beteiligt undstellten vier von 18 Ministern. Die RoteArmee blieb nach dem Abschluss desFriedensvertrages vom 10. Februar 1947im Land mit der Begründung, die Verbin-dung zu den in Österreich stationiertenTruppen zu halten.

Der im März 1946 gegründete Links-block aus Kommunisten, Sozialdemo-kraten, Mitgliedern der Nationalen Bau-ernpartei und Gewerkschaftern trat geschlossen gegen die Partei der „klei-nen Landwirte“ an. Die Kommunistenübernahmen durch Anwendung der „Salamitaktik“, des scheibchenweisenReduzierens des demokratischen Sys-tems, immer mehr die Macht im Staat.Sie sicherten sich den Einfluss im Innen-ministerium und bei den Sicherheitsor-ganen, vermeintliche und tatsächlicheGegner wurden eingeschüchtert undausgeschaltet. Die Aufdeckung einer an-geblichen Verschwörung führte zu poli-tischen Säuberungen und Ausschaltungdes rechten Flügels der Partei der „klei-nen Landwirte“. Am 30. Mai 1947 trat Ministerpräsident Ferenc Nagy zurück,Nachfolger wurde der ultralinke LajosDinnyes. Die Wahl vom 31. August 1947fand bereits unter der massiven Ein-schüchterung statt, der Linksblock erhielt61 Prozent der Stimmen, die Kommunis-ten lediglich 22 Prozent, doch das Pro-gramm wurde stramm marxistisch ge-fahren. Nach der Verstaatlichung derBanken, Bergwerke, Schwerindustrie undaller Betriebe mit mehr als 100 Mitarbei-tern folgte am 12. Juni 1948 die Grün-dung der MDP (Magyar Dolgozok Partja– Partei der Ungarischen Werktätigen),die Opposition verschwand in der Diffu-sität der stalinistischen Anderswelt oderging in die Emigration.Matyas Rakosi, ein gelehriger Schüler

Stalins inszenierte um sich einen grotes-ken Personenkult und den entsprechen-den Terror. Schauprozesse und Hinrich-tungen, auch eigener Gefolgsleute, warensystemimmanent. In Summe wurdenVerfahren gegen mehr als eine MillionUntertanen (rund zehn Prozent der Ge-samtbevölkerung) eingeleitet. Wirt-schaftlich war Ungarn total an Moskauangegliedert, die einstige Kornkammermusste Lebensmittel importieren.Nach dem Tode Stalins (5. März 1953)

wurde auch die Allmacht Rakosis zurückgestutzt, er blieb Parteichef, doch Minis-terpräsident wurde Imre Nagy, der sichdeutlich von der Politik seines Vorgän-gers distanzierte, behutsame Reformeneinführte und die stille RehabilitierungVerfolgter förderte.

Das Joch wird abgeschütteltStudenten forderten die Autonomie

ihrer Organisation und in Anlehnung andie 1848er Revolution – die Ungarn hat-ten ja eine durchaus praktikable Erfah-

Geschichte:

Der ungarische Freiheitskampf

Konferenz von Jalta: Churchill, Roosevelt und Stalin (v.l.n.r.)

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57Brandaus: Album

Brandaus 12 · 2011

Die gestürzte Statue des Josef Stalin

rung im Revoltieren – wurde der Wunschnach bürgerlicher Freiheit, Parlamenta-rismus und nationaler Unabhängigkeitzum zentralen Thema. Da sich der unga-rische Rundfunk am 23. Oktober 1956weigerte, die Forderungen der Studentenzu senden, riefen diese zur Demonstrationauf, zogen zum Rundfunkgebäude aufder Pester Donauseite, wo vom Gebäudeaus das Feuer auf sie eröffnet wurde. Durch ungarische Soldaten gelangten

die Aufständischen zu Waffen, stürmtendas Sendegebäude. Rund 200.000 Men-schen riefen nach der Unabhängigkeitvom „großen Bruder“, nach Presse- undMeinungsfreiheit, freien Wahlen und derErnennung des Reformers Nagy zum Re-gierungschef. Überraschend lenkte nochin dieser Nacht das Zentralkomitee ein,erfüllte diese Forderung. Unterdessenhatte die Sowjetunion begonnen, militä-risch einzugreifen. Schon am Nachmit-tag wurde das Stalindenkmal auf demHeldenplatz gestürzt, die Figur oberhalbder Stiefel (diese stammten aus Ungarn)

abgetrennt und mit einem Traktor vordas Parlament geschliffen. Die Statuewurde später zerschlagen.Am 24. Oktober weitete sich der ‚Auf-

stand auf andere Städte aus, es entstan-den in bester ungarischer Manier Arbei-ter-, Revolutions- und Nationalräte, derlandesweite Generalstreik setzte ein, dieersten unabhängigen Zeitungen er-schienen. Einen Tag später wurde derverhasste Parteichef Ernö Gerö abge-setzt, doch der StaatssicherheitsdienstAVH schoss vor dem Parlament in dieMenge. Über 100 Tote blieben zurück.Am 27. Oktober gab Imre Nagy seine

neue Regierung und die Auflösung desAVH bekannt, einen Tag später folgte dieAnerkennung der Revolution.

Österreich beobachtet In Österreich verfolgte man gespannt

die Entwicklung im ehemaligen trans-leithanischen Teil der Monarchie, dasgerade einjährige Bundesheer wurdemobilisiert und alle verfügbaren Einhei-

ten direkt an die Grenze verlegt. Nichtnur um die Bevölkerung zu beruhigen,sondern um die staatliche Souveränitätunseres Landes auch international zumanifestieren. Die Erfahrungen derzehnjährigen Besatzungszeit, vor allemder russischen im Osten Österreichs, lie-ßen die politischen Entscheidungsträ-ger diesen mutigen und selbstbewuss-ten Schritt gehen. Ein Umstand, derspäter bei der Okkupation der CSSR1968 schmerzlich vermisst wurde. DasBundesheer im „status nascendi“ erhieltSchießbefehl, die Militärattachees wur-den zur Truppenbesichtigung eingela-den und in der Bevölkerung schwappteeine Sympathie- und Hilfsbereitschafts-welle über alle Bedenken hinweg. DasWenige, das man damals hatte, war manbereit mit den Flüchtlingen zu teilen.Am 30. Oktober verkündete Nagy das

Ende der Einparteienherrschaft und bil-dete eine Mehrparteienregierung. DieSowjetunion ließ sich zum Schein aufVerhandlungen über einen Abzug ein,bereitete jedoch bereits den Angriff vor(sowjetischer Botschafter in Budapestwar ein gewisser Juri Andropow, späte-rer KGB-Chef und Generalsekretär derKPdSU). Am gleichen Tag wurde der be-kannteste Regimegegner, KardinalJozsef Mindszenty aus der Haft befreit.Die Ungarn – im Grunde ihres Wesens

überzeugte und leidenschaftliche Chau-vinisten – rissen die Macht an sich,Lynchjustiz an Parteifunktionären undGeheimdienstangehörigen waren die –nicht unlogische – Folge.Am Allerheiligentag erklärte sich Un-

garn für neutral, trat aus dem Warschau-er Pakt aus und zugleich begann dieSowjetunion mit ungeahnter Brutalitätmit der Niederschlagung des Aufstandes. Vom 4. bis 15. November waren landes-

weit heftige Kämpfe, besonders in derHauptstadt Budapest. Die Zivilbevölke-rung griff für die Regierung zu den Waffen,jedoch fehlten Munition und schwereWaffen. Russische Panzer schossen Teileder Hauptstadt in Schutt, der Traum voneinem freien Ungarn veräscherte in denFlammen des brennenden Budapest.Vor und während des Aufstandes wur-

de den Revolutionären über Radio FreeEurope militärische Unterstützungdurch den Westen versprochen und zumAufstand angespornt, was aber seitensder USA nie wirklich in Erwägung gezo-gen wurde.Die Suezkrise mit der einhergehenden

Verstimmung zwischen Frankreich undEngland mit den USA verhinderte eineeinheitliche und nachhaltige Reaktion,denn das wirtschaftliche Nadelöhr Suez-kanal war doch wichtiger, als der Frei-heitswille eines Volkes. Außerdem hatteman sich mit dem „status quo“ abgefun-den und arrangiert und wollte diese sen-sible Unausgewogenheit nicht stören.

Er war einer der Architekten des kalten Krieges

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Brandaus 12 · 2011

FlüchtlingselendDie Erstlast der rund 200.000 Flücht-

linge hatte das gerade seit einem Jahrfreie Österreich zu tragen. Unser Landkonnte die Flüchtlingsmassen nicht zurGänze aufnehmen, viele wurden auf an-dere westliche Staaten verteilt, durftensich ein Land und mitunter auch einebestimmte Region auswählen. Rund70.000 blieben dauerhaft in Österreich.Für 80.000 war die Brücke von Andau

der Weg in die Freiheit. Durchnässt,durchfroren und bar jeder Habe erreich-ten sie unser Land. Die Lehrerin Susan-ne Somlyay war Augenzeugin – sie erin-nert sich: sie tasteten unsere Körper ab,als könnte man mit den Fingern die Na-tionalität erfühlen „Du Österreich“ frag-ten sie immer wieder.Der frühere Bezirksinspektor Paul

Kohlenberger vergisst nicht den Tag, alsStudenten die sechs Monate alte Ilonkaüber die Brücke tragen, ihre Eltern hat-ten es nicht geschafft. Er nahm das Kindbei sich auf, bis ihr Vater sich meldeteund sie mit in die USA nahm. Vor einigenJahren gab es ein Wiedersehen,„Eine der unbedeutendsten Brücken

Europas wurde die wichtigste der Welt“schrieb der amerikanische SchriftstellerJames A. Michener. Am Nachmittag des21. November 1956 sprengten die Sowjetsdie Brücke, die Flüchtlinge wateten durchden Einserkanal, die Anzüge und Blusenwaren an den Körpern festgefroren, Rot-kreuzangehörige und Feuerwehrmännermussten mit Scheren die Kleidung vonden Leibern schneiden. Zu Weihnachten1956 nahm jede Familie in Andau fürden heiligen Abend Flüchtlinge bei sich

auf. „Wir wurden wie längst erwarteteBrüder und Schwestern aufgenommen“berichtete der Schriftsteller Ferenc Nagy.In seinem Buch „Die Brücke von Andau“lobt Michener: „Müsste ich je flüchten,so hoffe ich, dass es nach Österreich seinkann.“Von einer österreichischen Pionier-

kompanie aus Bruckneudorf wurde dieBrücke vor einigen Jahren wieder aufge-baut, 4,5 Tonnen Lärchenholz wurdenverarbeitet, ein Stück Zeitgeschichte ge-neralsaniert.

Niederschlagung und SäuberungImre Nagy wurde am 2. November

1956 verhaftet, obwohl ihm Straffreiheitzugesichert war. Im Juni 1958 wurde ernach einem Schauprozess mit anderenAnführern des Aufstandes wie Verteidi-gungsminister Pal Maleter und 350 wei-teren Menschen hingerichtet. BeimFachschüler Peter Mansfeld warteteman seinen 18. Geburtstag ab, um ihndann zu exekutieren.Es folgten Säuberungswellen. Neuer

Ministerpräsident wurde Janos Kadar,der außenpolitisch einen moskauhöri-gen Kurs steuerte, um aber nach einerPhase der Restauration Reformen ein-zuleiten, die zum berühmten „Gulasch-kommunismus“ führten.33 Jahre später war auch diese Gewalt-

herrschaft Geschichte. Es darf nie ver-gessen werden, was Siegerarroganz Eu-ropa an Leid brachte und dass Öster-reich damals mit Mut, Hilfsbereitschaftund vorgelebter Unabhängigkeit zumVorposten der freien Welt wurde.

Niederösterreichisches Landesfeuerwehrkommando3430 TullnLangenlebarner Straße 108

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Wagner GerdaAuszeichnungen, Feuerwehrführerscheine, Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 154, 13 170

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Zedka AngelikaÖffentlichkeits-arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0676/861 10 122

Eure Meinung ist uns besonders wich-tig. Schreibt uns EureWünsche und Anre-gungen! Das Brandaus-Teamist immer für Euch da:[email protected]

Wir wünschen ein frohes und gesegne-tes Weihnachtsfestund einen gutenRutsch ins neue Jahr!

Brandaus: Album58

LiebeLeser!

BA 12_11 Umbruch _BA Umb Titel Mai 16.12.11 02:40 Seite 58

59Brandaus: Album

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USB-Stick: Wissens-Träger

Die Grundlage der Ausbildung unsererFeuerwehrmitglieder ist das Hand-buch für die Grundausbildung. DiesesHandbuch, welches sich in seiner Umsetzung schon viele tausende Malebewährt hat, ist nun auch online imInternet abrufbar, oder als „offline“-Version auf einem USB-Stick erhältlich.

Text und Foto: Wolfgang Fink

Die Ausbildung, welche anhand desHandbuchs für die Grundausbildung inden Feuerwehren durchgeführt werdensoll, stellt das Fundament des Gesamt-ausbildungssystems dar, auf welches inweiterer Folge bei unzähligen weiterenAusbildungen aufgebaut wird. Darum istdieses Handbuch auch ein systemati-scher Leitfaden für den Ausbilder. Es ent-hält die grundlegenden Kenntnisse undFertigkeiten welche für eine erfolgreicheund möglichst unfallfreie Durchführung

unserer Einsätze erforderlich ist.

Seitens der Verantwortlichen desÖBFV wurde dieses, mit Sicherheit einesder wertvollsten Ausbildungsmittel, nunauch elektronisch und für jedes Feuer-wehrmitglied frei zugänglich, zur Verfü-gung gestellt.

Einen Link zur Online Version desHandbuchs für die Grundausbildungfindet man auf der Homepage des Öster-reichischen Bundesfeuerwehrverban-des (www.bundesfeuerwehrverband.atoder unter www.noelfv.at → „Fachbe-reich Ausbildung“ → Infobox „weitere In-

Handbuch für Grundausbildungonline und auf USB-Stick

formationen“) bzw. ist der USB-Stick(1GB) mit der „Offline“-Version desHandbuches für die Grundausbildungim NÖ Landesfeuerwehrkommando beiGerda Wagner (Tel.: 02272/9005 DW13154, E-Mail: [email protected])um € 10,00 / Stk. erhältlich.

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Brandaus 7/8 · 2007

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischen

Feuerwehren

10 · 2011BrandausBrandausDie Zeitschrift derNiederösterreichischen

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Die Zeitschrift derNiederösterreichischenFeuerwehren 11 · 2011

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