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Astigmatismus 2. Ausgabe 2013 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care Eye Health Advisor ®

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Astigmatismus

2. Ausgabe 2013Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

Eye HealthAdvisor ®

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 1

D iese Ausgabe des ACUVUE® Eye Health Advisor® widmet sich demThema Astigmatismus. Verbesserungen des Kontaktlinsendesigns in den letztenzehn Jahren haben dazu beigetragen, dass torische weiche Kontaktlinsen immerhäufiger als Option für astigmatisch Fehlsichtige empfohlen werden. Neue Herstellungsverfahren führten zu einer verbesserten Reproduzierbarkeit undermöglichen ein einfacheres und schnelleres Anpassen torischer weicherKontaktlinsen. Als Kontaktlinsenspezialisten ist es unsere Aufgabe, Kunden bzw.Patienten über die jüngsten Innovationen zu informieren, die Sehqualität, Augengesundheit und Tragekomfort wesentlich verbessern können. Diese kön-nen dazu beitragen, die Zufriedenheit der Kontaktlinsenträger zu erhöhen.

Zu den häufig genannten Gründen für Unzufriedenheit mit weichen torischenKontaktlinsen im Zusammenhang mit der Sehqualität zählen unter anderemschlechte Nachtsicht, unbeständige Sehschärfe und die Notwendigkeit, dassdie Kontaktlinsen in einer bestimmten Position (gemäß der Achslage) auf demAuge ausgerichtet sein müssen. Im Gegensatz zu Trägern sphärischer Kontakt-linsen bedeutet die schwankende Sehqualität für astigmatisch Fehlsichtige, dasssie mit ihren Kontaktlinsen nicht immer ein zufriedenstellendes Ergebnis währendihrer alltäglichen Aktivitäten erzielen. Schlüsselfaktoren für die erfolgreicheAnpassung von weichen torischen Kontaktlinsen sind ein stabiler und zuver-lässiger Sitz der Kontaktlinsen sowie eine klare und gleichbleibend gute Seh-schärfe bei maximalem Tragekomfort und minimaler Anpasszeit. Für die Trägertorischer Kontaktlinsen ist zudem die schnelle Ausrichtung der Kontaktlinsensehr wichtig, um möglichst rasch nach dem Aufsetzen die optimale Sehqualitätzu erreichen.

Die vorliegende Ausgabe des ACUVUE® Eye Health Advisor® soll neue Erkenntnisse vermitteln – sowohl bezüglich möglicher vermehrter Anpassungentorischer Kontakt linsen als auch hinsichtlich der Erhöhung von Kunden- und Patientenzufriedenheit. Denn auch bereits erfahrene Kontaktlinsenträger könnenvon den neuesten Entwicklungen beim Kontaktlinsendesign und -materialprofitieren. Die jüngsten Ergebnisse aus durch Experten begutachteten Studienheben die Bedeutung des Designs weicher torischer Kontaktlinsen für die Seh-qualität hervor. Neuere Studien haben außerdem eindeutig nachgewiesen, wiesich das Design weicher torischer Kontaktlinsen auf die Interaktion zwischenAugenlid und Kontaktlinse sowie die Sehqualität während der Augenbewegun-gen auswirken kann.

Die weichen torischen Kontaktlinsen von Johnson & Johnson Vision Care mitAccelerated Stabilisation Design (ASD) wurden auf der Grundlage von einge-henden Untersuchungen zum besseren Verständnis der Abläufe während desLidschlags und der Interaktion zwischen Augenlid und Kontaktlinse entwickelt.

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Ausgabe des ACUVUE® Eye Health Advisor® zumThema Astigmatismus interessante und nützliche Informationen liefern zu können, die zur Erhöhung der Zufriedenheit Ihrer astigmatisch fehlsichtigen Kunden bzw. Patienten beitragen und Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstüt-zen.

Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

Einleitung

2 Einleitung

3 Augen auf für neue Erkenntnisse zu torischenKontaktlinsenvon Ian L. Pyzer

7 Lernen Sie, Ihre astigma-tisch Fehlsichtigen zu verstehen – Schlüssel-erkenntnisse

11 Ein Wendepunkt beim Design weicher torischer Kontaktlinsenvon Anna Sulley

16 Die 10 wichtigsten Fragen zu weichen torischen Kontaktlinsenbeantwortet von George A. Zikos

19 12 Fragen zu Astigmatismus und Kontaktlinsenbeantwortet von Kontakt-linsenspezialisten aus Mittel- und Südosteuropa

INHALTEye Health Advisor®

Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

2. Ausgabe 2013

Eye HealthAdvisor ®

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Dank der Einführung innovativer Kontaktlinsendesignsund -materialien, die zur Herstellung von reproduzierbarenKontaktlinsen mit vorhersehbarem Sitz, stabiler Sehqualitätund gutem Tragekomfort führten, hat die Sicherheit von Kon-takt linsenspezialisten bei der Anpassung weicher torischerKontaktlinsen erheblich zugenommen. Daher gilt diese nichtmehr allgemein als Spezialgebiet. Dennoch könnten dieAnpasszahlen torischer Kontaktlinsen weiter erhöht wer-den, die derzeit nur 35,9 Prozent des gesamten Marktanteilsweicher Kontaktlinsen ausmachen1 – wobei 45 Prozentaller Fehlsichtigen, die das Tragen von Kontaktlinsen erwägen, einen Astigmatismus von 0,75 dpt oder mehr aufweisen.2 Jedem vierten unter ihnen ist bisher nicht bekannt, dass es torische Kontaktlinsen als Option zurKorrektur seiner Fehlsichtigkeit überhaupt gibt.3 Die Anpassung torischer Kontaktlinsen bei Trägern sphärischerKontaktlinsen mit unkorrigiertem Astigmatismus lohnt sichin jedem Fall.

Der vorliegende Beitrag zeigt neue Erkenntnisse auf,sowohl bezüglich möglicher vermehrter Anpassungentorischer Kontaktlinsen als auch hinsichtlich der Erhöhungder Kunden- und Patientenzufriedenheit, indem auchbereits erfahrene Kontaktlinsenträger von den neuestenEntwicklungen beim Kontaktlinsendesign und -materialprofitieren können.

ASTIGMATISCH FEHLSICHTIGE TAPPEN IM DUNKELN

Kontaktlinsenspezialisten können das Bewusstsein ihrerKunden bzw. Patienten für torische Kontaktlinsen stärken,indem sie sie über Astigmatismus als solches informieren.Studien zufolge erhalten die Verbraucher allgemein nur vageInformationen über Astigmatismus. Lediglich 40 Prozentgaben an, nähere Erläuterungen über die Auswirkungen die-ser Fehlsichtigkeit auf ihre Sehqualität erhalten zu haben.3

Die große Mehrheit der Verbraucher möchte mehr überAstigmatismus erfahren. Dabei nennen sie den Kontaktlin-senspezialisten als Hauptquelle für diese Informationen, ge-folgt von Internet und Informationsbroschüren. Sie erwartenaußerdem, im Rahmen ihrer Augenuntersuchung darüberinformiert zu werden, welche Möglichkeiten ihnen zurKorrektur ihrer Fehlsichtigkeit zur Verfügung stehen. DreiViertel der astigmatisch fehlsichtigen Neuträger gaben je-doch an, keine weichen torischen Kontaktlinsen angebotenbekommen zu haben, und knapp mehr als 50 Prozent wusstennicht einmal, dass es torische Kontaktlinsen als Alternativezur Korrektur ihrer Fehlsichtigkeit gibt.3

Kontaktlinsenspezialisten sollten daher die Gelegen-heit wahrnehmen und astigmatisch Fehlsichtige überdie Vorteile moderner weicher torischer Kontaktlinsenaufklären, die dank des verbesserten Designs ebensoschnell und einfach anzupassen sind wie sphärische Kontaktlinsen. So ermöglichen sie, dass die Kunden bzw.Patienten alle verfügbaren Optionen in Erwägung ziehen können.

TRÄGER TORISCHER KONTAKTLINSEN HABENDAS NACHSEHEN

Natürlich nicht im eigentlichen Sinne! Kontaktlinsenspe-zialisten sollten sich jedoch fragen, weshalb astigmatischFehlsichtige im Vergleich zu Trägern sphärischer Kontakt-linsen mit ihren Kontaktlinsen weniger zufrieden sind. DieZahl der Träger torischer Kontaktlinsen, die angaben, mitihren Kontaktlinsen extrem unzufrieden zu sein, ist sieben-mal höher als die der Träger sphärischer Kontaktlinsen.3

Will man dieses Problem angehen, muss zunächst be-rücksichtigt werden, dass schlechte Sehqualität der Haupt-grund für die Unzufriedenheit ist. Daneben gilt es zuverstehen, welche Beschwerden im Einzelnen auftretenund warum.

Im Folgenden soll zunächst aufgezeigt werden, welche Er-fahrungen Träger torischer Kontaktlinsen machen. Zu denhäufig genannten Gründen für die Unzufriedenheit in Bezug

32. AUSGABE 2013

Eye HealthAdvisor ®

Ian L. Pyzer war selbst-ständiger Kontaktlinsen-spezialist und ist nun alsProfessional Affairs Mana-ger für Johnson & JohnsonVision Care Großbritan-nien und Irland tätig. Pyzerist Fellow der InternationalAssociation of Contact Lens

Educators und zertifizierter Kontaktlinsenspezialistdes britischen Berufsverbands der Optiker ABDO(Association of British Dispensing Opticians).

Ian L. Pyzer

Augen auf für neue Erkenntnisse zu torischen Kontaktlinsen*

von Ian L. Pyzer**

* Erstveröffentlichung in Optometry Today, 2009; 49 (20): 40-43 ** Zusammenfassung von loannis G. Tranoudis, PhD, Director, Professional Affairs, Central Eastern Europe Middle East & Africa,

Johnson & Johnson Vision Care

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auf die Sehqualität mit torischen Kontaktlinsen zählenschlechte Nachtsicht, instabile Sehschärfe und die Notwen-digkeit die Kontaktlinsen auszurichten.3 Anders als bei Trägernsphärischer Kontaktlinsen bedeutet die schwankende Seh-qualität für astigmatisch Fehlsichtige, dass sie während ihreralltäglichen Aktivitäten nicht immer zufriedenstellend gutsehen können.3 Oftmals lässt sich aus der Häufigkeit, mitder ein Kontaktlinsenträger zur Brille greift, ableiten, wiezufrieden er insgesamt mit den Kontaktlinsen ist. Trägertorischer Kontaktlinsen wechseln im Vergleich zu Trägernsphärischer Kontaktlinsen nachweislich signifikant häufigerzur Brille.3 Unabhängig davon, ob dies aufgrund des man-gelnden Tragekomforts oder der Unzufriedenheit in Bezugauf die Sehqualität geschieht: Es kann als Zeichen dafür ge-wertet werden, dass Träger torischer Kontaktlinsen zwarebenso gerne Kontaktlinsen tragen, jedoch häufiger auf dieBrille zurückgreifen müssen als es ihnen lieb ist.

Eine eingehendere Befragung dieser Kunden könnte ihrentatsächlichen Zufriedenheitsgrad aufdecken. Kontaktlinsen-spezialisten, die es versäumen „nachzufragen“, erfahrenmöglicherweise nie, wie zufrieden die Kunden bzw. Patiententatsächlich mit ihren torischen Kontaktlinsen sind.

Trotz bestehender Unzufriedenheit geben Kontakt-linsen träger an, während einer Routineuntersuchung nichtgerne Fragen zu stellen, nicht gerne den Eindruck einerEigendiagnose zu vermitteln und den Kontaktlinsenspe-zialisten ungern zu unterbrechen!3 In der Vergangenheitsind Kontaktlinsenspezialisten möglicherweise davor zurück geschreckt, ihre astigmatisch fehlsichtigen Kundenbzw. Patienten eingehender zu befragen. Aufgrund der Ent-wick lungen beim Design und Material torischer Kontaktlinsenund den damit einhergehenden Verbesserungen bei Sehqua-lität und Tragekomfort ist es jedoch wichtig, die allgemeineZufrieden heit der Kunden bzw. Patienten zu eruieren. Dann

können anschließend eventuelle Verbesserungsmöglich-keiten aufgezeigt und dadurch eine langfristige Kundenbin-dung erzielt werden.

KEINE ROTATION – DIE HERAUSFORDERUNGLIEGT IN DER MANGELNDEN STABILITÄT

Man könnte zu dem Schluss kommen, dass die Unzufrie-denheit hinsichtlich der Sehqualität auf mangelnde Rotati-onsstabilität zurückzuführen ist. Daher soll an dieser Stellebeleuchtet werden, welche Auswirkungen die Rotations-stabilität für astigmatisch Fehlsichtige hat. Jeder Kontakt-linsenspezialist, der sich bereits intensiver damit befassthat, weiß, dass für astigmatisch Fehlsichtige eine ständigeSchwankung der Sehqualität noch schlimmer ist als ver-schwommenes Sehen. Ein solcher Effekt entsteht durchdie unerwünschte Interaktion der Kontaktlinse mit dem Au-genlid während der Augenbewegungen bzw. des Lid-schlags, daher hängt die Lösung dieser Herausforderung inerheblichem Maße davon ab, diese Interaktion zu beheben.

Bei allen Bemühungen zur Ermittlung der tatsächlichenStabilität der Kontaktlinsen ist es sehr schwierig, die stän-digen Augenbewegungen unter alltäglichen Bedingungenim Untersuchungsraum zu imitieren, vor allem da der Kopfder untersuchten Person bei der Spaltlampenbeurteilungkeine „natürliche“ Position einnimmt. Jüngste Studien habenzu einem besseren Verständnis der Auswirkungen derAugenbewegungen bei Alltags aktivitäten auf die Stabi-lität der Kontaktlinsen beigetragen. Zudem haben siedie Design-Unterschiede bei verschiedenen weichentorischen Kontaktlinsen aufgezeigt, was im Rahmender eher oberflächlichen üblichen Anpassuntersuchun-gen nur schwer realisierbar wäre.4

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52. AUSGABE 2013

So konnte in aktuellen Arbeiten eindeutig nachgewiesenwerden, wie sich bei Augenbewegungen das Design aufdie Interaktion zwischen Augenlid und weicher torischerKontaktlinse sowie auf die Sehqualität auswirkt.5,6 Es istnicht immer möglich, die schwankende Sehqualität (bei-spielsweise während starker Seitwärtsbewegungen oderdiagonaler Augenbewegungen) während der Routineunter-suchungen zu beurteilen oder zu beobachten. Doch mankann auch durch genaue Befragung der Kunden bzw. Patienten (ob bzw. bei welchen Aktivitäten sie eineschwankende Sehqualität oder verschwommenes Sehenerleben) dazu beitragen, ihren Zufriedenheitsgrad zu er-mitteln. Stellt sich dabei heraus, dass ein Kunde bzw. Patient mit der Stabilität der Sehqualität nicht unbedingtzufrieden ist, sollte die Anpassung von alternativen weichen torischen Kontaktlinsen mit rotationsstabileremDesign erwogen werden.

Zusätzlich zur Bedeutung der Rotationsstabilität beiAugenbewegungen wurde nachgewiesen, dass aufgrundbestimmter Kopfbewegungen auch die Schwerkraft eineRolle spielt und dass sich dadurch einige Kontaktlinsenmit Prismenballast-Design bis zu 30° aus der optimalenPosition herausdrehen können, während Kontaktlinsenmit Accelerated Stabilisation Design nicht bzw. nurminimal rotieren.7 Auch dieser Effekt lässt sich nur schwerim Untersuchungsraum beurteilen. Es erscheint jedochsinnvoll, weiche torische Kontaktlinsen mit einem Designzu wählen, das der Schwerkraft am besten entgegenwirkt,insbesondere bei Personen, die sich aufgrund ihres Lebens -

stils viel bewegen, z. B. beim Tanzen, beim Heimwerkenoder beim Sport.

AUCH ASTIGMATISCH FEHLSICHTIGE KÖN-NEN HEUTE VON DER VERTRÄGLICHKEITMODERNER KONTAKTLINSEN PROFITIEREN,WELCHE DIE AUGENGESUNDHEIT UNTER-STÜTZEN

Aufgrund der höheren Dickenprofile ist eine durch Hydrogel-materialien bedingte Neovaskularisierung in diesen Bereichender Hornhaut aufgrund einer chronischen Hypoxie wahr-scheinlicher. (Höheres Dickenprofil: inferior bei Kontaktlinsenmit Prismenballast bzw. horizontal bei Kontaktlinsen mit dyna-mischer Stabilisation). Aus diesem Grund ist die Umstellungauf Kontaktlinsenmaterialien mit einer verbesserten Sauer-stoffdurchlässigkeit (d. h. Silikon-Hydrogele) bei torischen Kon-taktlinsen noch wichtiger, als bei sphärischen Kontaktlinsen.

Brennan8 konnte nachweisen, dass diese Materialien dieFähigkeit besitzen, den natürlichen Metabolismus der Horn-haut zu erhalten. Auf der Grundlage von mehr als 100.000Datenpunkten aus einer Reihe von weichen torischen Kon-taktlinsen mit unterschiedlichem Design und Brechkraftwurden die Herstellerangaben zur Sauerstoffdurchlässigkeitverwendet, um die Oxygenierungsprofile der Hornhaut zuberechnen. Dies erfolgte sowohl bei geöffnetem als auchbei geschlossenem Auge. Die oben dargestellten Farbtafeln(Abbildung 1) veranschaulichen, wo die korneale Oxygenie-

Eye HealthAdvisor ®

Abbildung 1: Prozentuale korneale Oxygenierung beim Tagestragen einer torischen Hydrogel- bzw. vier torischen Silikon-Hydrogellinsen im Vergleich zum Auge ohne Kontaktlinsen8 (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Noel Brennan)

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SofLens® 66 TORICACUVUE® ADVANCE®

for ASTIGMATISM

ACUVUE® OASYS®

for ASTIGMATISM

AIR OPTIX®

for ASTIGMATISM PureVision® TORIC

geöffnetes Auge, keine Kontaktlinse

*Die Brechkraft der AIR OPTIX® for ASTIGMATISM beträgt -6,00/-1,25 x 180°

-6,00/-1,75 x 180°*

-3,00/-0,75 x 90°

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rung im angenommenen Normalbereich liegt, d. h. wie esohne Kontaktlinse der Fall wäre (in Blau dargestellt), und imVergleich dazu die Bereiche der Hornhaut, bei denen keineausreichende Oxygenierung gegeben ist (dargestellt in Gelb,Orange oder Rot). Torische Silikon-Hydrogellinsen zeigenselbst bei höherer Brechkraft gute Ergebnisse mit 90 bis100 Prozent normaler Oxygenierung auf der gesamtenHornhautoberfläche. Im Gegensatz dazu ist die Hornhaut-oberfläche unter der torischen Hydrogellinse in keinem Bereichnormal oxygeniert. Für lediglich 53 Prozent der Hornhaut-oberfläche wird eine Oxygenierungsrate von 80 Prozent desNormalwerts verzeichnet.

Ein weiterer wichtiger Gesundheitsaspekt neben der Sauer- stoffdurchlässigkeit ist der zusätzliche Schutz vor UV-Strah-lung. Die Exposition gegenüber UV-Strahlung ist einer derbeeinflussbaren Hauptrisikofaktoren für die Entstehungeines UV-bedingten Katarakts.9 Einige Studien stellen aucheinen Zusammenhang zwischen der vorzeitigen Entwicklungeiner altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und der er-höhten UV-Exposition bei vermehrtem Aufenthalt im Freienher.10 Daher ist die Möglichkeit zum Schutz der Augen vorUV-Strahlung ein Aspekt, den viele Kontaktlinsenträger mitSicherheit zu schätzen wissen. Die beiden torischen Sili-kon-Hydrogellinsen von Johnson & Johnson Vision Caresind die derzeit einzigen erhältlichen weichen torischenKontaktlinsen mit einem UV-Schutz der Klasse I.* Das Tra-gen solcher Kontaktlinsen ergänzend zu einer Sonnenbrilleund einer Kopfbedeckung mit breitem Rand schützt dieAugen wirksam vor den Auswirkungen der UV-Strahlung.

Angesichts der hohen Anzahl von Kontaktlinsenträgern,die torische Kontaktlinsen aus Hydrogel tragen, stellt sichdie Frage, wie lange es dauern wird, bis die Kontaktlin-sen spezialisten diese Kontaktlinsenträger proaktiv auf Si-likon-Hydrogellinsen umstellen, damit auch sie von denerheblichen Vorteilen für die Augengesundheit und denTragekomfort profitieren können.

KONTAKTLINSENTRÄGER ERWARTEN, ÜBER DIE NEUESTEN ENTWICKLUNGEN INFORMIERT ZU WERDEN

Kontaktlinsenträger möchten im Rahmen ihrer Nach-sorgetermine neue Informationen erhalten. Einer Studiezufolge geben die meisten Träger von Hydrogel- oderSilikon-Hydrogellinsen mit monatlichem Austauschin-tervall an, dass ihnen die regelmäßige Information überInnovationen mit Auswirkungen auf einen verbessertenTragekomfort wichtig ist.11 Es zahlt sich also aus, die Vor-teile von Silikon-Hydrogelmaterialien zu erläutern, insbe-sondere, wenn diese einen geringeren Modulus (und somithöhere Elastizität) sowie glatte, hervorragend benetzbareOberflächen (mit erhöhtem Tragekomfort) bieten. Darüberhinaus sind die Kontaktlinsenträger ebenso an Informa-tionen über neue Entwicklungen für die Augengesundheitinteressiert. Das heißt, dass auch Erläuterungen der Vorteile einer erhöhten Sauerstoffdurchlässigkeit oder der

UV-Schutzeigenschaften einiger Kontaktlinsen auf offeneOhren stoßen werden.

Es gibt eine Vielzahl von Innovationen, die vorgestellt werden können – unabhängig davon, ob es sich um erfahreneTräger torischer Kontaktlinsen aus Hydrogel- oder Silikon-Hydrogelmaterial oder um potenzielle Neuträger handelt. DieNeuversorgung mit Kontaktlinsen mit neuen Designs oderMaterialien kann zu einer verbesserten Sehqualität durch er-höhte Rotationsstabilität und verbesserten Tragekomfort füh-ren. Zudem kann sie die zusätzlichen Vorteile einerverbesserten Sauerstoffdurchlässigkeit und höheren UV-Schutz mit sich bringen. Die Auswahl einer torischen Silikon-Hydrogellinse, die all diese Innovationen bietet und zudemnoch sehr erfolgreiche Anpasszahlen vorweisen kann, könnteder Schlüssel zum Erfolg sein. Es sollte jedoch bei Bedarf einegleichwertige Alternative einer anderen Marke bereit gehal-ten werden, da keine torische Kontaktlinse grundsätzlich füralle astigmatisch Fehlsichtigen geeignet ist.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die Gruppe der astigmatisch Fehlsichtigen stellt nach wievor eine große, bisher wenig ausgeschöpfte Zielgruppe inder Kontaktlinsenpraxis dar. Das proaktive Managementaller astigmatisch Fehlsichtigen, seien es Kontaktlinsen-neulinge oder erfahrene Kontaktlinsenträger, erfordert nureinen geringen Zeitaufwand für Kontaktlinsenspezialistenund ihre Kunden bzw. Patienten. Diese Fehlsichtigen erwar-ten und verdienen es, mit ihren Kontaktlinsen vollständigzufrieden zu sein. So wie es bei Trägern sphärischer Kon-taktlinsen auch meistens erreicht wird. Dabei obliegt esdem Kontaktlinsenspezialisten, umfassend über die neue-sten Innovationen zur Verbesserung von Sehqualität, Augen -gesundheit und Tragekomfort zu informieren und dieZufriedenheit der Kontaktlinsenträger zu erhöhen. Die erfolgreiche Anpassung torischer Kontaktlinsen führt zu langfristig zufriedenen astigmatisch fehlsichtigenKontakt linsen trägern und birgt für den Kontaktlinsen-spezialisten bzw. die Kontaktlinsenpraxis den positivenNebeneffekt einer erhöhten Kundenbindung.

6 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

Literaturhinweise1. GfK fit panel, January - December, 2012.2. Holden BA. The principles and practice of correcting astigmatism with soft contact lenses.

Aust J Optom 1975; 58:279-299.3. Astigmatism Consumer Usage and Awareness Study. Bruno & Ridgeway Research

Associates, Inc. March 2007.4. Sulley A. A turning point in toric soft lens design. Optician 2009; 237 (6192): 20-24.5. Zikos GA, Kang SS, Ciuffreda KJ, Selenow A, Ali S, Spence LW, Robilotto R & Lee M.

Rotational stability of toric soft contact lenses during natural viewing conditions. Optom Vis Sci 2007; 84:11 1039-45.

6. Chamberlain P, Morgan P, Maldonado-Codina C & Moody K. A vision chart to quantify disturbances in acuity during wear of toric contact lenses. Optom Vis Sci 2008; E-abstract 85079.

7. Daten liegen vor bei Johnson and Johnson Vision Care, 2008.8. Brennan N. Corneal Oxygenation During Toric Contact Lens Wear. Optom Vis Sci 2008;

E-abstract 85068.9. McCarty CA, Nanjan MB & Taylor HR. Attributable risk for cataract to prioritize medical and

public health action. Invest Opthalmol Vis Sci 2000, 41: 3720-5.10. Weiter JJ, Delori FC, Wing GL & Fitch KA. Relationship of senile macular degeneration to

ocular pigmentation. American Journal of Ophthalmology 1985; 99: 185-7.11. Frangie J, Schiller S and Hill L-A. Understanding Lens Performance from Wearers of Monthly

Replacement Contact Lenses Optometry Today 2008; 48(12): 39-41.

* Alle ACUVUE® Kontaktlinsen weisen einen Klasse 1 oder Klasse 2 UV-Schutz auf, der dazu beiträgt, die Hornhaut und das Augeninnere vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. UV-absorbierende Kontaktlinsen sind KEIN Ersatz für UV-absorbierende und schützende Sonnenbrillen, da sie das Auge und seine Umgebung nicht vollständig abdecken. UV-Schutz Klasse 1 muss mindestens 90% der UVA- und 99% der UVB-Strahlung absorbieren. UV-Absorption auf Basis einer Linse mit -1,00 dpt.

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72. AUSGABE 2013

Eye HealthAdvisor ®

Schlechte Sicht nachts beim Autofahren

Schlechte Sicht nachts

Mangelnder Komfort beim Fernsehen / bei der Bildschirmarbeit

(trockene / müde Augen)

Keine gleichbleibend klare Sehqualität

im Laufe des Tages mit Kontaktlinse

Häufige Kopfschmerzen

Bedürfnisse in Bezug auf die Sehkorrektur von Fehlsichtigen mit bzw. ohne Astigmatismus

Einschränkungen bei einigen Aktivitäten

Keine klare Sehqualität beim Lesen

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Astigmatisch Fehlsichtige (n=600) Nicht astigmatisch Fehlsichtige (n=200)

S = Signifikant höher als die Kontrollgruppe bei einem Konfidenzniveau von 90 %

Abbildung 1: Signifikant mehr astigmatisch Fehlsichtige leiden unter einer größeren Bandbreite von Einschränkungen als nicht astigmatisch Fehlsichtige. Eine schlechte Sicht bei Nachtfahrtentritt bei astigmatisch Fehlsichtigen fast doppelt so häufig auf wie bei sphärisch Fehlsichtigen.

1. SCHLÜSSELERKENNTNIS

Astigmatisch fehlsichtige Kunden bzw. Patienten zeichnen sich oftmals dadurch aus, dass sie zahlreiche Probleme mit der Sehqualität haben und allgemein weniger mit ihren Kontaktlinsen zufrieden sind.

* Astigmatism Consumer Awareness and Usage Study, Bruno and Ridgeway Research Associates Inc, März 2007. Die Daten stammen aus einer Online-Umfrage, die 2006 in Großbritannien durchgeführt wurde. An der Studie nahm eine repräsentative Gruppe von 600 astigmatisch Fehlsichtigen und 200 Personen ohne Astigmatismus teil. Die Teilnehmer waren sowohl männlich als auch weiblich im Alter von 13 bis 49 Jahren. Alle Teilnehmer benutzten eine Sehhilfe.

ASTIGMATISCH FEHLSICHTIGE:

1. Sind allgemein anspruchsvoller und weniger zufrieden mit ihren Kontaktlinsen als Personen ohne Astigmatismus

2. Klagen am häufigsten über schlechte Sehqualität und verschwommenes / verzerrtes Sehen

3. Sind daran interessiert, Näheres über das Thema Astigmatismus zu erfahren

4. Wissen häufig nicht, dass es torische Kontaktlinsen gibt

5. Erachten den Kontaktlinsenspezialisten als wichtigste und bevorzugte Quelle für Informationen über Astigmatismus

6. Verlassen sich bei der Auswahl von Kontaktlinsen auf den Rat des Kontaktlinsenspezialisten

Lernen Sie, Ihre astigmatisch Fehlsichtigen zu verstehen –

Schlüsselerkenntnisse*

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8 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

Spezifische Probleme von astigmatisch Fehlsichtigen in Bezug auf die Sehqualität

Kann nicht gut sehen / schlechte Sehqualität

Verschwommenes / verzerrtes Sehen

Erschwerte Fokussierung

Nachtsicht / Nachtfahrten

Befra

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(%)

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Grundlage: Astigmatismus wird zumindest bis zu einem gewissen Grad als störend empfunden (n=342)

Kenntnisstand von astigmatisch Fehlsichtigen in Bezug auf torische Kontaktlinsen

Kontaktlinsenträger und Nicht-Kontaktlinsenträger

(n=600)

Kontaktlinsenträger (n=310)

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80

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Empfehlung von torischen Kontaktlinsen beim letzten Besuch beim Kontaktlinsenspezialisten

Kontaktlinsenträger, die bereits

torische Kontaktlinsenverwenden

Fehlsichtige, die nie torische Kontaktlinsen getragen haben /

vorher nichts von torischen Kontaktlinsen gehört haben

Befra

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Extrem / sehr groß

Einigermaßen groß

Gering

Gar kein Interesse

Wie groß ist das Interesse am Thema Astigmatismus?

44 %

6 %

16 %

34 %

2. SCHLÜSSELERKENNTNIS

Astigmatisch Fehlsichtige beklagen am häufigsteneine schlechte Sehqualität und verschwommenesSehen.

4. SCHLÜSSELERKENNTNIS

Es besteht ein sehr geringer Wissensstand über die Existenz von torischen Kontaktlinsen als Lösung bei Astig-matismus, selbst bei bereits erfahrenen astigmatisch fehlsichtigen Kontaktlinsenträgern. Dies könnte auf die geringeEmpfehlungsrate solcher Kontaktlinsen durch Kontaktlinsenspezialisten zurückzuführen sein.

3. SCHLÜSSELERKENNTNIS

Astigmatisch Fehlsichtige sind daran interessiert, Näheres über das Thema Astigmatismus zu erfahren.

Abbildung 3: 44 % der astigmatisch Fehlsichtigen haben extremes / sehr großes Interessedaran, mehr über das Thema Astigmatismus zu erfahren; 34 % haben ein einigermaßen großes Interesse daran.

Abbildung 2: 26 % aller astigmatisch Fehlsichtigen klagen entweder über schlechte Sehqualität oder über verschwommenes / verzerrtes Sehen.

Abbildung 5: Etwa die Hälfte aller Befragten, die bereits torische Kontaktlinsen getragenhaben und jeder vierte Kontaktlinsenträger ohne Erfahrung mit torischen Kontaktlinsengeben an, während ihres letzten Besuchs beim Kontaktlinsenspezialisten torische Kontakt-linsen empfohlen bekommen zu haben.

Abbildung 4: Lediglich 55 % der astigmatisch Fehlsichtigen wissen, dass es torische Kontaktlinsen als Option zur Korrektur des Astigmatismus gibt.

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 8

92. AUSGABE 2013

Eye HealthAdvisor ®

Wo hat der Kunde bzw. Patient Informationen über Astigmatismus erhalten?

Gesamt(n=600)

13-25(n=180)

26-39(n=247)

40-49(n=173)

Befra

gte

(%)

Alter

100

11

93 93 93 94

18

8 9 84

1

72

10 109 6

107

30

10

20

30

40

50

70

60

90

80

Kontaktlinsenspezialist

Freunde / Verwandte

Patienteninformationshefte /-broschüren

Internet

Werbesendungen im Fernsehen

5. SCHLÜSSELERKENNTNIS

Der Kontaktlinsenspezialist ist die wichtigste Quelle für Informationen zum Thema Astigmatismus. Der Großteil derKunden bzw. Patienten würde von ihrem Kontaktlinsenspezialisten gerne mehr über das Thema Astigmatismus erfahren.

Abbildung 6: Hauptquelle für Informationen zum Astigmatismus ist der Kontaktlinsenspezialist.

Bevorzugte Informationsquellen zum Thema Astigmatismus

Kontaktlinsen-spezialist

Internet Freunde /Verwandte

Patienten-broschüren

Zeitungs- /Zeitschriftenartikel

Sonstige Mitarbeiter der Kontaktlinsenpraxis

Befra

gte

(%)

90

81

59

43

19

11 11

0

10

20

30

50

40

60

70

80

Abbildung 7: 81 % der Patienten würden gerne von ihrem Kontaktlinsenspezialisten mehr über das Thema Astigmatismus erfahren.

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 9

AUFKLÄRUNG

Stellen Sie gegenüber den Kunden bzw. Patienteneinen Zusammenhang zwischen dem Astigmatismusund den Beschwerdesymptomen her.

WACHSTUM

• Gewinnen Sie neue Kontaktlinsenträger• Gewinnen Sie ehemalige Kontaktlinsenträger

zurück

Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

Die Empfehlungen des Kontaktlinsenspezialisten sind der wichtigsteFaktor bei der Auswahl von Kontaktlinsen.

10

Faktoren mit Einfluss auf die Auswahl von Kontaktlinsen

Empfehlung des Kontaktlinsenspezialisten

Empfehlung von Freunden / Verwandten

Empfehlung von anderen KL-Experten

Werbung am POS

Kostenfreie Probelinsen

Befra

gte

(%)

90

81

2621 21

26

19 19

28

34

81

0

10

20

30

40

50

70

60

80

Astigmatisch Fehlsichtige (n=310) Nicht astigmatisch Fehlsichtige (n=104)

6. SCHLÜSSELERKENNTNIS

Die Empfehlungen des Kontaktlinsenspezialisten sind der wichtigste Faktor bei der Auswahl von Kontaktlinsen.

Abbildung 8: 81 % der astigmatisch und nicht astigmatisch Fehlsichtigen treffen ihre Kontaktlinsenwahl auf der Grundlage der Empfehlungen des Kontaktlinsenspezialisten.

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Im Laufe der letzten zehn Jahre haben Verbesserungen imBereich des Kontaktlinsendesigns dazu geführt, dass weichetorische Kontaktlinsen mittlerweile eine beliebte Option fürastigmatisch Fehlsichtige sind. Torische Designs wurden inden letzten Jahren weltweit immer häufiger angepasst: Jedevierte neue weiche Kontaktlinse zum Tagestragen ist einetorische Kontaktlinse – 2003 galt das nur für jede fünfte.1 InDeutschland entfällt ein Umsatzanteil von 27,6 Prozent allerKontaktlinsen auf torische Designs.2 Neue Herstellungs-verfahren haben die Reproduzierbarkeit verbessert und dazugeführt, dass weiche torische Kontaktlinsen leichter undschneller angepasst werden können. Inzwischen sind to-rische Ein-Tages-Kontaktlinsen sowie Silikon-Hydrogel-linsen mit besserer physiologischer Leistung und besseremTragekomfort erhältlich.

Die Einführung weicher torischer Kontaktlinsen mit dem„Accelerated Stabilisation Design“, welches eine schnellereStabilisierung ermöglicht, war ein wesentlicher Fortschritt.Dieses Design wurde entwickelt, nachdem intensiv erforschtworden war, was beim Lidschlag geschieht und wie die Lidermit der Kontaktlinse interagieren. Mittlerweile sind drei ver-schiedene Produkte und unterschiedliche Modalitäten mit demerfolgreichen „Accelerated Stabilisation Design“ erhältlich.Hierzu gehören 1-DAY ACUVUE® MOIST® for ASTIGMATISM,ACUVUE® ADVANCE® for ASTIGMATISM und auch ACUVUE® OASYS® for ASTIGMATISM.

Kontaktlinsen mit „Accelerated Stabilisation Design“haben gegenüber Kontaktlinsen mit traditionellem Designviele Vorteile: Die Sehqualität ist seltener schwankendbzw. verschwommen.3-6 Bei Designs mit Prismenballastbzw. mit dynamischer Stabilisation kann die Kontakt-linse trotz richtiger Ausrichtung während des Lid-schlags mit den Lidern interagieren. Dies kann zueiner unerwünschten Drehung der Kontaktlinse füh-ren. Befindet sich eine Kontaktlinse mit „AcceleratedStabilisation Design“ in der richtigen Position, gibt eskaum eine destabilisierende Interaktion mit den Lidern.Nur, wenn die Kontaktlinse noch nicht optimal ausge-richtet ist, z. B. beim Aufsetzen, hat die Lidinteraktiondie maximale Wirkung. Die Kräfte des Ober- und Unterlidsrichten die Kontaktlinse somit ständig aus und stabili-sieren sie, sodass sie in die richtige Position zurück-kehrt.

Für den Kontaktlinsenanpasser sind ein stabiler und zuver-lässiger Sitz sowie ein möglichst geringer Zeitaufwand dieSchlüsselfaktoren für die erfolgreiche Anpassung weicher

torischer Kontaktlinsen.3 Traditionell gehörten die instabile Aus-richtung der Kontaktlinse und ein schwankender Visus zuden Gründen, weshalb Kontaktlinsenspezialisten in der Ver-gangenheit nicht eine größere Anzahl weicher torischer Kon-taktlinsen angepasst haben.7 Auch für den Kontaktlinsenträgerist die schnelle Ausrichtung der Kontaktlinse wichtig, damitdie optimale Sehqualität jeden Morgen so schnell wie mög-lich nach dem Aufsetzen gegeben ist. Neuere Studien habensich daher vermehrt mit der Rotationsstabilität weicher tori-scher Kontaktlinsen beschäftigt und zu einem besseren Ver-ständnis der Faktoren geführt, die den Kontaktlinsensitzbeeinflussen.

ALLTAGSAUFGABEN

Obwohl die Anpassung der torischen Kontaktlinsen imAnpassraum scheinbar erfolgreich verlaufen ist, klagenmanche Kunden bzw. Patienten im Nachhinein über eineschwankende Sehqualität. Die Sehschärfe und die Ergeb-nisse der Spaltlampenbeurteilung im Hinblick auf Beweg-lichkeit, Zentrierung und Rotationsstabilität stimmen nichtunbedingt mit der erlebten Sehqualität bei alltäglichen Tätigkeiten überein.

Insbesondere astigmatisch Fehlsichtige stellen hohe An-sprüche an Sehqualität und Tragekomfort. Bei einer Studiemit 335 Trägern weicher torischer Kontaktlinsen, die vor derEinführung von Kontaktlinsen mit „Accelerated StabilisationDesign“ durchgeführt wurde,8 beurteilten nur 70 Prozentder Probanden ihre üblichen torischen Kontaktlinsen als„hervorragend“ oder „sehr gut“. Als wichtigste Eigen-schaften nannten sie die Sehqualität und Stabilität

112. AUSGABE 2013

Ein Wendepunkt beim Design weicher torischer Kontaktlinsen

von Anna Sulley

Eye HealthAdvisor ®

Optometristin AnnaSulley ist Associate Direc-tor Medical Affairs fürJohnson & Johnson VisionCare Europe, Middle East& Africa. Sie war Präsi-dentin der BCLA und istMitglied der BCLA undAAO.

Anna Sulley

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 11

der Sicht sowie den Tragekomfort. Von den Trägern, dievon Symptomen berichteten, nannten 86 Prozent „ver-schwommenes Sehen“ und 57 Prozent eine „schwan-kende Sehqualität“. Zum Vergleich: Von 82 Prozent allerBefragten wurde eine sphärische Silikon-Hydrogellinse ins-gesamt als „hervorragend“ oder „sehr gut“ bewertet.9

Eine aktuelle, durch Experten begutachtete Arbeit vonZikos et al. beschreibt neuartige Techniken, die das Sehenin Alltagssituationen imitieren. Diese Techniken sollen einerealitätsnahe Beobachtung der Rotationsstabilität torischerKontaktlinsen ermöglichen.4 Die Studie untersucht, ob einsolches Testverfahren – das starke Seitwärtsbewegungender Augen und häufigen Lidschlag erlaubt – eine objektiveBeurteilung der Rotationsstabilität unterschiedlicher Designsweicher torischer Kontaktlinsen gewährleistet.

Nach einer Anfangsphase, die der Ausrichtung der Kon-taktlinse auf der Cornea diente, wurden vier visuelle „Auf-gaben“ gestellt: Stabilisationszeit, lesen, mit den Augensuchen und starke Seitwärtsbewegung der Augen. Je-weils im Anschluss wurde die Kontaktlinsenposition (Gradder Rotation) in primärer Blickposition aufgezeichnet. Beidiesen Aufgaben waren Seitwärtsbewegungen mit zu-nehmender Intensität erforderlich, um die Kontaktlinsenpotenziell zu destabilisieren.

Zunächst durfte sich der Proband 15 Minuten lang im Un-tersuchungsraum umsehen während sich die Kontaktlinseauf dem Auge ausrichtete. Danach sollte er eine großfor-matige Zeitung im Abstand von 40 cm vor den Augen zweiMinuten lang lesen, wobei sich der zu lesende Text zwi-schen einem 40° Winkel horizontal und einem 15° Winkelvertikal erstreckte (von der Seitenmitte aus betrachtet).Anschließend sollte der Proband eine bestimmte Zahl inder Zeitung suchen, den betreffenden Absatz lesen undzur primären Blickposition zurückkehren. Diese Aufgabewurde mit verschiedenen Absätzen wiederholt, die nachdem Zufallsprinzip im Winkel zwischen 12° und 30° vonder Mitte entfernt verteilt waren (Abbildung 1). Schließlichsollte der Proband im Takt eines auf 40 Schläge pro Mi-nute eingestellten Metronoms blinzeln und den Blick in20-Sekunden-Intervallen auf verschiedene Punkte einerTafel im Abstand von 60 cm in einem Winkelbereich von±40° horizontal und ±32° vertikal richten.

Bei jeder Aufgabe wurde die Position der Kontaktlinselaufend mit dem Eyetrack-Monitoring-System, das amKopf des Probanden angebracht war (Abbildung 2), über-wacht. Dieses Infrarot-Gerät ist videobasiert und wird üblicherweise zur Beobachtung von Kopf- und Augenbe-wegungen beim Lesen mit Brille verwendet. Die Kontakt-linsen waren mit kleinen schwarzen Punkten markiert, umihre Position exakt feststellen zu können. Das Gerät nahmwährend des gesamten Tests Bilder der Kontaktlinsenro-tation auf. Die Bilder ausgewählter Zeiträume wurden an-schließend analysiert.

Diese Technik wurde bei zwei weichen torischen Kontakt-linsen mit unterschiedlichen Stabilisierungsmethoden ange-wandt: ACUVUE® ADVANCE® for ASTIGMATISM (Material:Galyfilcon A) mit „Accelerated Stabilisation Design“ vonJohnson & Johnson Vision Care und SofLens 66 Toric(Material: Alphafilcon A) mit Prismenballast von Bausch &Lomb. Circa 20 Probanden trugen beide Kontaktlinsentypennacheinander, unterbrochen von einer Tragepause. AlleMessungen erfolgten am linken Auge bei binokularem Sehenmit Kontaktlinsen auf beiden Augen.

12 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

Abbildung 2: Aufnahme der Kontaktlinsenposition mithilfe des Eyetrack-Monitoring-Systems(nach Zikos4)

Abbildung 1: Visuelle Suchaufgabe mithilfe hervorgehobener Absätze in einer Zeitung (nachZikos4)

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 12

Abbildung 3: Standardabweichung der Kontaktlinsenrotation bei vier Sehaufgaben und zwei weichen torischen Designs (nach Zikos4)

Lesen Visuelle Suche Seitwärtsbewegungder Augen

Stabilisationszeit

Niedrige Zahlen bedeuten geringere Variabilität der Rotationsposition

10

N=20

p<0,01

0

1

2

3

4

5

7

6

9

8

Kontaktlinsen mit „Accelerated Stabilisation Design” –ACUVUE® ADVANCE® for ASTIGMATISM

Prismatisch stabilisierte Kontaktlinse –SofLens 66 Toric

Der mittlere Rotationsbereich (maximale Positionsver-änderung, die bei einer Aufgabe festgestellt wird) war beiden Aufgaben „Ausrichtungsphase“ und „starke Seit-wärtsbewegung“ im Fall der Kontaktlinse mit Prismen-ballast 2- bis 2,5-mal größer als bei der Kontaktlinse mit„Accelerated Stabilisation Design“ (Abbildung 3). DieKontaktlinse mit Prismenballast rotierte bei starken Au-genbewegungen annähernd in einem Winkel von 25° Ab-weichung zur idealen Achse. Die Variabilität derRotationsposition beim selben Probanden war beim De-sign mit Prismenballast bei allen Testaufgaben größer alsbeim „Accelerated Stabilisation Design“.

Frühere Studien mit herkömmlicheren Beurteilungsmetho-den kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Das Design vonACUVUE® ADVANCE® for ASTIGMATISM richtet sich er-wiesenermaßen schneller und genauer aus als Designs mitPrismenballast oder mit dynamischer Stabilisation. Es istrotationsstabil und bietet eine gute Leistung hinsichtlichSehqualität und Tragekomfort.3

Die Autoren schließen daraus, dass das „AcceleratedStabilisation Design“ nach dem Aufsetzen und bei peri-pheren Sehaufgaben das stabilere Design ist. Das be-deutet, dass es in Alltagssituationen eine bessereSehqualität bietet, indem es stabileres, deutlicheresSehen ermöglicht. Bei anspruchsvollen Aufgaben mit ex-tremen Blickpositionen, so etwa beim Autofahren (z. B.Spurwechsel) oder beim Sport (z. B. Abschlag beim Golf)könnte eine in die falsche Position rotierte Kontaktlinsedie Sehqualität stark beeinträchtigen. Die Autoren schla-gen vor, die in der Studie beschriebene Technik als Test-verfahren für neue torische Kontaktlinsendesigns oderin besonderen Fällen als Untersuchungsmethode fürKunden bzw. Patienten anzuwenden, die berufsbedingtbestimmte Augenbewegungen durchführen müssen.

PRAKTISCHE ANWENDUNG

Wie lassen sich diese Erkenntnisse in der täglichenPraxis anwenden? Die Rotation weicher torischer Kontaktlinsen wird üblicher-weise beim Sehen in primärer Blickposition beurteilt. DieKopfhaltung wird dabei durch die Kinn- und Stirnstütze derSpaltlampe bestimmt. Dabei können zwar möglicherweiseschlecht sitzende Kontaktlinsen unter statischen Sehbedin-gungen identifiziert werden, aber normale Alltagsaktivitätenmit ihren vielfältigen Anforderungen an das Sehen lassen sichso nicht widerspiegeln.

Einige Autoren haben bereits früher vorgeschlagen, dieAusrichtungsstabilität bei erzwungenem Lidschlag und beiSeitwärtsbewegungen zu begutachten.10 Durch realitäts-nähere Aufgaben und Reize – vergleichbar denen, die in dieseStudie einbezogen wurden – könnte die Patienten- bzw.Kunden zufriedenheit in Alltagssituationen gesteigert werden.

Eine weitere neue Methode, die Rotationsstabilität weichertorischer Kontaktlinsen und die daraus resultierende Sehquali-tät zu beurteilen, besteht darin, Sehtests anzuwenden, umSehstörungen zu simulieren und zu quantifizieren.5 Chamber-lain et al. haben die Sehschärfe mithilfe eines logMAR-Chartsfür den Nahbereich einmal in der Ausgangsposition und dannin jeder der vier diagonalen Blickrichtungen gemessen (Abbil-dung 4). Die Testanordnung reagierte sensibel auf quantitativeVeränderungen der Sehschärfe und diente so als Maß für dieLeistung torischer Kontaktlinsen.

Die ersten Ergebnisse mit vier weichen torischen Kon-taktlinsen (Materialien: Balafilcon A torisch (BT), Lotrafilcon Btorisch (LT), Omafilcon A torisch (OT) und Senofilcon Atorisch (ST)) haben gezeigt, dass diagonale Augenbe-wegungen zu stärkeren Sehstörungen führen als Seit-

132. AUSGABE 2013

Eye HealthAdvisor ®

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14 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

wärtsbewegungen entlang der Hauptorthogonalen (Abbil-dung 5); das spricht dafür, die Rotationsstabilität eher nachdiagonalen Augenbewegungen und nicht, wie traditionellüblich, nach orthogonalen Seitwärtsbewegungen zu mes-sen. Zwischen den verschiedenen Kontaktlinsentypenwurden in bestimmten Blickrichtungen Unterschiede fest-gestellt, wobei das „Accelerated Stabilisation Design“(ACUVUE® OASYS® for ASTIGMATISM) die beständigsteSehqualität in allen Blickrichtungen ermöglichte.

SCHWERKRAFT UND ANDERE KRÄFTE

Diese Forschungsarbeit ist nur eine von mehreren, diein jüngster Zeit zu einer Neubewertung des Designs undder Passform weicher torischer Kontaktlinsen geführthaben.11 Ein weiteres Forschungsgebiet war die Auswir-kung von Schwerkraft, Kopfbewegung und Kopfhaltungauf die Ausrichtung der Kontaktlinsen.12

Jahrelang ging man davon aus, dass der Druck der Lider,der die Kontaktlinse gegen das Auge drückt, die Ausrich-tung torischer Kontaktlinsen beeinflusst und dass Kon-takt linsen mit Prismenballast sich eher aufgrund der Inter -aktion mit den Lidern als durch die Schwerkraft ausrichten(„Wassermelonenkern-Prinzip“). Es wurde zwar aner-kannt, dass die Lidkräfte während des Lidschlags einengewissen Einfluss auf die Rotation der Kontaktlinsehaben, dieser Einfluss wurde jedoch unterschätzt, weilsich die Lider in entgegengesetzte Richtungen bewegen.Tatsache ist, dass sowohl die Lider als auch die Schwer-kraft die Ausrichtung torischer Kontaktlinsen beeinflussenkönnen.

Hochgeschwindigkeits-Videoaufnahmen der Kontaktlin-senausrichtung vor und nach dem Lidschlag haben mitt-lerweile zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen

des Lidschlags auf die Rotation weicher torischer Kon-taktlinsen geführt. So wurde festgestellt, dass die lidindu-zierte Rotation eher während des Lidschlags als zwischenzwei Lidschlägen erfolgt.13 Die beim Lidschlag entstehen-den Oberlidkräfte haben einen stärkeren Einfluss als dieKräfte des statischen Lids, das gegen die Kontaktlinse unddas Auge drückt.

Experimente mit Trägern weicher Kontaktlinsen mitPrismen ballast in Seitenlage (Abbildung 6) zeigen, dassauch die Schwerkraft sehr wohl Auswirkungen auf dieAusrichtung dieser Kontaktlinsen hat. Die Prismenba-sis schwingt in Richtung Senkrechte, allerdings nichtganz um 90°. Designs ohne Ballast, z. B. „AcceleratedStabilisation Design“, rotieren unter diesen Bedingun-gen nicht bzw. nur minimal. Diese Designs sind daherbei bestimmten Berufen oder Hobbys vorzuziehen. Zuempfehlen ist „Accelerated Stabilisation Design“ z. B. fürTänzer oder Mechaniker,13 aber auch für einfache Alltags-tätigkeiten wie Fernsehen während man auf dem Sofaliegt.

Bei der jüngsten Studie von Young und McIlraith6 wurdenbeide Techniken angewandt, um die Auswirkung unge-wöhnlicher Blickrichtungen und Haltungen auf die Aus-richtung weicher torischer Kontaktlinsen zu vergleichen.Dabei wurden vier Kontaktlinsentypen unterschiedlicherHersteller untersucht: ACUVUE® OASYS® for ASTIGMATISM(Johnson & Johnson Vision Care), PureVision® Toric (Bausch& Lomb), Air Optix® Toric (Ciba Vision) und Proclear® Toric(Cooper Vision).

Im ersten Teil der Studie wurde die Ausrichtung der Kon-takt linse bei Probanden in liegender Position fotografiert. Imzweiten Teil saßen die Probanden vor einer Spaltlampe. Wäh-rend sie ihren Blick aus der Hauptblickrichtung in alle achtBlickrichtungen drehten, wurden Videoaufnahmen gemacht.

Abbildung 5: Orthogonale und diagonale Messung der Rotationsstabilität mit der Spalt-lampe im Vergleich (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Paul Chamberlain5)

Abbildung 4: Probandin bei der Untersuchung (nach Chamberlain5) (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Eurolens Research)

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2. AUSGABE 2013

Eye HealthAdvisor ®

15

Die mittlere Rotation der ACUVUE® OASYS® for ASTIGMATISM mit „Accelerated Stabilisation Design“ beiProbanden in der Seitenlage war mit 11° am geringsten (vgl.z.B. Proclear® Toric: 30°). Folglich war bei dieser Kontaktlinseauch die geringste Abnahme der Sehschärfe festzustellen.Sie wies auch signifikant weniger Rotation nasal nach untenauf als die Kontakt linsen mit Prismenballast. Die Autoren derStudie schließen daraus, dass die Stabilität weicher torischerKontaktlinsen bei extremen, insbesondere diagonalen, Augen -bewegungen und Kopfhaltungen die Ausrichtung der Kontakt -linse und die Sehschärfe beeinflussen kann.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die jüngsten Forschungsergebnisse zeigen, wie wichtig dasDesign weicher torischer Kontaktlinsen für die Sehqualität ist.In der Praxis sind Kontaktlinsen mit „Accelerated StabilisationDesign“ in dynamischen Situationen, in denen klares, stabi-les Sehen von entscheidender Bedeutung ist (z. B. bei Sport-lern), besonders nützlich. Es ist jedoch zu bedenken, dass diemeisten astigmatisch Fehlsichtigen ein aktives Leben führen,das für die Kontaktlinsenleistung in mehrfacher Hinsicht eineHerausforderung darstellt. Das gilt auch für Tätigkeiten, die imSitzen ausgeübt werden. Alltagstätigkeiten wie der Blick inden Rückspiegel beim Autofahren oder das Fernsehen imLiegen sind in puncto torische Kontaktlinsen weitere an-spruchsvolle Aufgaben, bei denen die Rotationsstabilitätwichtig ist und Kontaktlinsen mit „Accelerated Stabili-sation Design“ signifikante Vorteile bieten können.

WICHTIGSTE PUNKTE

• Ausrichtungsstabilität und Position sind für die gute Sehqualität und die Kunden- bzw. Patientenzufriedenheit bei Trägern weicher torischer Kontaktlinsen sehr wichtig.

• Kontaktlinsen mit „Accelerated StabilisationDesign“ bieten im Vergleich zu Kontaktlinsen mit Prismenballast signifikante Vorteile hinsichtlich der Sehqualität.

• Kontaktlinsenspezialisten müssen die Seh-bedürfnisse der Kunden bzw. Patientensowie deren Lebensstil in ihrer gewohnten Umgebung berücksichtigen.

• Die jüngsten Studien haben zu einer Neu-bewertung von Design und Passform weicher torischer Kontaktlinsen geführt.

• Neue Untersuchungsmethoden helfen, die bestmögliche Sehleistung innerhalb und außerhalb des Untersuchungsraumes zu ermitteln.

Literaturhinweise1. Morgan, International Contact Lens Prescribing in 2008, Contact Lens Spectrum,

January 2009.2. GfK disposable contact lenses, total Germany January - December, 2012.3. Hickson-Curran S and Rocher I. A new daily wear silicone hydrogel lens for astigmatism.

Optician 2006;232:6067 21-25.4. Zikos GA, Kang SS, Ciuffreda KJ et al. Rotational stability of toric soft contact lenses during

natural viewing conditions. Optom Vis Sci 2007;84:11 1039-45. 5. Chamberlain P, Morgan P, Maldonado-Codina C and Moody K. A vision chart to quantify

disturbances in acuity during wear of toric contact lenses. Optom Vis Sci 2008; E-abstract 85079.6. Young G and McIlraith R. Toric soft contact lens visual acuity with abnormal gaze and posture.

Optom Vis Sci 2008; E-abstract 85051. 7. Hickson-Curran S, Veys J and Dalton L. A new dual-thin zone disposable toric lens.

Optician 2000;219:5736 18-26.8. Hickson-Curran S, Dias L. Toric contact lens wearers: Where are we now?

Optometric Management, February 2005.9. Sulley A. Practitioner & Patient Acceptance of a New Silicone Hydrogel Contact Lens.

Optician September 2005.10. Veys J, Meyler J and Davies I. Essential contact lens practice.

Part 7: Soft toric contact lens fitting. Optician 2007;234:6118: 28-34.11. Young G. Reassessing toric soft lens fitting. CL Spectrum 2005;20:1 42-45.12. Young G. Toric lenses, gravity and other forces. CL Spectrum 2007;22:1 39-40.13. Young G. Toric contact lens designs in hyper-oxygen materials. Eye & Contact Lens 2003; 29:

S171-173.

Abbildung 6: Fotoaufnahme der Kontaktlinseneinrichtung bei einer Probandin in liegenderPosition (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Visioncare Research)

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 15

16 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

1. Welche Verbesserungen brachten die neuenHerstellungsverfahren für weiche torische Kon-taktlinsen?

Die neue Generation torischer Kontaktlinsen bietet er-hebliche Verbesserungen im Vergleich zu jenen, die vorwenigen Jahren auf den Markt kamen. Neue Silikon-Hydro-gelmaterialien ermöglichen eine bessere Sauerstoff-durchlässigkeit und dank der langsameren Dehydratations -raten bieten sie einen erhöhten Tragekomfort für Patientenmit Trockenem Auge. Das Problem der schlechten Re-produzierbarkeit, das in der Vergangenheit oft für Fru-strationen bei Kontaktlinsenspezialisten, Kunden bzw.Patienten gesorgt hat, konnte nahezu vollständig behobenwerden. Neue Kontaktlinsendesigns ermöglichen eineeinfachere Anpassung und gewährleisten eine stabilereSehqualität. Neue Modalitäten, wie beispielsweise Kon-taktlinsen mit regelmäßigem Austauschrhythmus oderEin-Tages-Kontaktlinsen, führen zu verbessertem Trage-komfort und erhöhter Benutzerfreundlichkeit.

2. Worin besteht der Hauptunterschied zwischentorischen Kontaktlinsen mit Accelerated Stabilisation Design (ASD) und Kontaktlinsenmit Prismenballast?

Zur Korrektur des Astigmatismus müssen torische Kon-taktlinsen eine konstante Rotationsstabilität aufweisen.Zu diesem Zwecke wurden unterschiedliche Stabilisati-onssysteme entwickelt. Kontaktlinsen mit Prismenballast(Abbildung 1) sind im unteren Bereich dicker und dadurchauch schwerer und nutzen die Schwerkraft, um die kor-rekte Ausrichtung der Kontaktlinse zu gewährleisten. DasAccelerated Stabilisation Design (Abbildung 2) beruht auf

einem veränderten Dickenprofil im peripheren Bereich derKontaktlinse, bei dem diese durch den Druck der Augen-lider beim Lidschlag stabilisiert wird.

Abbildung 1: Traditionelles Prismenballast Design – 1 Stabilisierungszone

George A. Zikos OD,MS ist Absolvent des Col-lege of Optometry der StateUniversity of New York, woer die Titel Doktor der Opto-metrie und Master of Sci-ence in Vision Scienceerlangt hat. Er war als Au-genoptiker in Griechen-land tätig und arbeitet

derzeit als Optometrist im klinischen Bereich undin der Forschung in New York City, USA. Er war alsAusbilder und Lehrbeauftragter am College of Op-tometry der State University of New York und ander City University of New York tätig. Zikos hatzudem Kurse zu Strahlenoptik, Kontaktlinsen undtechnischer Optik gehalten. Er war auf vielen Kon-ferenzen als Referent eingeladen und verfasstezahlreiche Publikationen in begutachteten Fach-zeitschriften. Aktuell ist er als Principal ResearchScientist am Institute for Vision Research bei Man-hattan Vision Associates in New York tätig, wo erklinische Studien durchführt.

George A. Zikos OD, MS

Die 10 wichtigsten Fragen zuweichen torischen Kontaktlinsen

beantwortet von George A. Zikos

Abbildung 2: ASD – 4 Stabilisierungszonen

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 16

3. Warum eignen sich Kontaktlinsen mit Accelerated Stabilisation Design Ihrer Meinung nach für dynamische Situationen?

In dynamischen Situationen kommt es zu schnellen Au-genbewegungen (Sakkaden) mit großen Blickwinkeln. Diesist zum Beispiel bei den meisten Sportarten der Fall sowiebeim Autofahren beim Blick in die Seitenspiegel bzw. beimRückwärtsfahren. Diese Art der Augenbewegung führt beiKontaktlinsen mit Prismenballast häufig zu mangelnderStabilität, da sie aufgrund ihres Dickenprofils destabilisie-rend mit den Augenlidern interagieren. Kontaktlinsen mitAccelerated Stabilisation Design werden hingegen durch dieWechselwirkung mit den Augenlidern stabilisiert, so dasssie in dynamischen Situationen eine bessere Rotations-stabilität aufweisen.

4. Welches sind aus der Sicht des Kontaktlinsen-spezialisten die wichtigsten Faktoren für dieerfolgreiche Anpassung von torischen Kontakt-linsen?

Der Kontaktlinsenspezialist bemüht sich darum, die Be-dürfnisse der Kunden bzw. Patienten bezüglich der Seh-qualität effizient zu erfüllen, ohne dabei übermäßig vielwertvolle Anpasszeit zu vergeuden. Nahezu die Hälfte allerpotenziellen Kontaktlinsenträger hat einen erheblichenAstigmatismus (mehr als 0,75 dpt) und könnte mit torischenKontaktlinsen eine bessere Sehqualität erzielen. Um diesesBedürfnis auszuschöpfen, müssen torische Kontaktlinsenausgewählt werden, die

• einen vorhersehbaren Sitz und Rotationsstabilität aufweisen,

• eine stabile, d. h. gute Sehqualität während des gesamten Tages gewährleisten,

• hohen Tragekomfort während des ganzen Tages sowie während der gesamten Lebensdauer der Kontaktlinse bieten und

• in einer großen Bandbreite von Parametern verfügbarsind, um den Großteil der Patienten zu bedienen.

Eine Vielzahl der neueren Kontaktlinsen erfüllt alle genanntenKriterien, so dass die Anpassung häufig bereits mit der erstenoder zweiten Probelinse erfolgreich ist.

5. Welches sind aus der Sicht des Kunden bzw.Patienten die wichtigsten Faktoren für das er-folgreiche Tragen von torischen Kontaktlinsen?

Die wichtigsten Faktoren für den Kontaktlinsenträger sindeine gute, stabile Sehqualität und ein hoher Tragekomfort.Kontaktlinsenträger erwarten, dass ihre Kontaktlinsen vomZeitpunkt des Aufsetzens bis zum Abnehmen am Abend einegute Sehqualität und einen hohen Tragekomfort gewährlei-sten. Hierbei stellt die schwankende Sehqualität die größteHerausforderung dar. Mithilfe des Gehirns, kann der Seh-apparat ein bestimmtes Maß an konstanter Unschärfe aus-gleichen. Schwankt das Ausmaß der Unschärfe jedoch, ist dasvisuelle System überfordert. In Bezug auf den Tragekomfortsind einige der neuen Kontaktlinsenmaterialien den her-kömmlichen Materialien überlegen, vor allem wenn sich dieKontaktlinsenträger an die Empfehlungen des Kontaktlinsen-spezialisten hinsichtlich des Austauschintervalls und der Kon-taktlinsenpflege halten.

6. Wie kommt es, dass trotz vermeintlich erfolg-reicher Anpassung von torischen Kontaktlinseneinige Kunden bzw. Patienten später über eineschwankende Sehqualität klagen?

Der Kontaktlinsenspezialist betrachtet die Kontaktlinsendurch eine Spaltlampe während der Kopf des Patienten aufder Kinnstütze aufliegt und er starr geradeaus blickt. DieKontaktlinsen sind meist neu und erst unmittelbar zuvor auf-gesetzt worden. Dabei handelt es sich nicht um realistischeAlltagsbedingungen. Kontaktlinsen, die in der Spaltlampen-betrachtung einen stabilen Sitz aufweisen, können diesen

172. AUSGABE 2013

Eye HealthAdvisor ®

130729-EHAAstigmatismusFachbeitragDeutschland_RZ_EHA-Newsletter 29.7.2013 17:11 Seite 17

18 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

möglicherweise unter alltäglichen Bedingungen, beim Tra-gen während des gesamten Tages und bei dynamischenAktivitäten nicht aufrechterhalten. Resultat ist, dass derKunde bzw. der Patient über eine schwankende Sehqualitätklagt.

7. Welches sind die wichtigsten Schlussfolgerun-gen Ihrer Forschung zu weichen torischen Kon-taktlinsen?

Das Kontaktlinsendesign kann eine große Rolle bei derPerformance von torischen Kontaktlinsen spielen. Wirhaben nachgewiesen, dass es bei Kontaktlinsen mit un-terschiedlichem Design signifikante Unterschiede hin-sichtlich der Mittellage gibt. Darüber hinaus konntenUnterschiede in der Stabilität nachgewiesen werden.Diese Unterschiede waren vor allem bei starken Augen-bewegungen feststellbar, wie sie beispielsweise in dy-namischen Situationen vorkommen. Dies hilft uns dabeizu verstehen, warum viele Kontaktlinsenträger über eineschwankende Sehqualität klagen und welche Kontaktlin-sen unter solchen Bedingungen die besten Ergebnisse er-zielen.

8. Wie können diese Erkenntnisse im klinischenAlltag angewandt werden?

Kontaktlinsenspezialisten sollten darauf bedacht sein,die Bedürfnisse ihrer Kunden bzw. Patienten zu verstehenund die für sie am besten geeigneten Kontaktlinsen aus-zuwählen. Gute Kenntnisse der Eigenschaften der jeweiligenKontaktlinsen tragen dazu bei, die Anpasszeiten zu ver-ringern und die Zufriedenheit der Träger zu erhöhen. So

ist es beispielsweise bei Kontaktlinsen mit Prismenballasterforderlich, die vollständige Ausrichtung der Kontaktlinsenabzuwarten, bevor ihr Sitz beurteilt werden kann. Versäumtman dies, ist keine zuverlässige Aussage über die Stabilitätdieser Kontaktlinsen möglich.

9. Wie sollten Kontaktlinsenspezialisten IhrerMeinung nach die Rotationsstabilität von torischenKontakt linsen in der Praxis beurteilen?

Es ist wichtig abzuwarten, bis sich die Kontaktlinse aufdem Auge ausgerichtet hat. Anschließend sollte der Patientzur Beurteilung des korrekten Sitzes aufgefordert werden,in unterschiedliche Richtungen zu blicken und mehrfachkräftig zu blinzeln. Ist die Kontaktlinse auf dem Auge zwarstabil aber nicht korrekt ausgerichtet, muss die Inklinationangepasst werden.

10. Sind Sie ebenfalls der Ansicht, dass Kontakt-linsenspezialisten die Bedürfnisse der Kontakt-linsenträger in Bezug auf die Sehqualität undihren Lebensstil in der gewohnten Umgebungverstehen müssen?

Unbedingt! Nur, wenn wir die Bedürfnisse der Kontakt-linsen träger verstehen, können wir zweckdienliche Ent-scheidungen treffen. Die Berücksichtigung der Bedürfnisseund Erwartungen der Kontaktlinsenträger sowie der klini-schen Eigenschaften unterschiedlicher Kontaktlinsen sindeine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche und effi-ziente Anpassung – mit zufriedenen Patienten und einemflorierenden Geschäft!

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192. AUSGABE 2013

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12 Fragen zu Astigmatismus und Kontaktlinsen

beantwortet von Kontaktlinsenspezialisten aus Mittel- und Südosteuropa

1. Glauben Sie, dass astigmatisch fehlsichtigeKunden bzw. Patienten höhere Ansprüche andie Sehqualität stellen als Träger sphärischerKontaktlinsen?

Astigmatisch fehlsichtige Kundenbzw. Patienten stellen höhere An-sprüche an die Sehqualität, weilsie in der Vergangenheit oftmalsschlechte Erfahrungen mit torischenKontaktlinsen gemacht haben. Zuden häufig genannten Gründen füreine Unzufriedenheit mit torischenKontaktlinsen zählen mangelnderTrage komfort und schwankendeSehqualität. Inzwischen gibt esneue Kontaktlinsendesigns und

-materialien, die zur Verbesserung der Sehqualität durchmehr Rotationsstabilität und erhöhten Tragekomfort derKontaktlinsen beitragen und zudem weitere Vorteile,wie verbesserte Sauerstoffdurchlässigkeit und UV-Schutz, bieten. Darüber hinaus müssen wir astigmatischFehlsichtige über die neuesten Innovationen, wie bei-spielsweise Kontaktlinsen aus Silikon-Hydrogelmaterial,informieren. Dank des verbesserten Designs sind diemodernen torischen Kontaktlinsen außerdem ebenso ein-fach und schnell anzupassen wie sphärische Kontaktlin-sen.

2. Warum klagen astigmatisch fehlsichtige Kon-taktlinsenträger nach erfolgreicher Anpassungweitaus häufiger über mangelnde Sehqualität?

Als Kontaktlinsenspezialist mit ei-gener Privatpraxis arbeite ich seitüber 15 Jahren u. a. auch mit wei-chen torischen Kontaktlinsen und be-richte gerne über meine jüngstenErfahrungen mit den Beschwerden inBezug auf mangelnde Sehqualitätnach abgeschlossener Anpassung.

• Beschwerden in Bezug auf mangelnde Sehqualität (bzw.,wie es die Patienten ausdrücken,

schwankende bzw. verschwommene Sehqualität) nach abgeschlossener Kontaktlinsenanpassung sind meist das Ergebnis einer falschen Entscheidung hinsichtlich des Designs der torischen weichen Kontaktlinsen oder

die Folge einer unzureichenden Kommunikation mit dem Patienten.

• Im Rahmen der Anpasstermine zeigt sich bei der Spalt-lampenuntersuchung deutlich, dass torische Kontaktlinsen mit Accelerated Stabilisation Design eine bessere Rotati-onsstabilität aufweisen als herkömmliche oder modifiziertetorische Kontaktlinsen mit Prismenballast, sowohl in primärer Blickrichtung als auch bei horizontalen oder vertikalen Augenbewegungen.

• Darüber hinaus ist die Interaktion mit dem Unterlid bei torischen Kontaktlinsen mit Accelerated Stabilisation Design geringer als bei anderen aktuell erhältlichen torischen Designs.

• Beschwerden über Probleme beim Lesen auf dem Sofa(horizontal auf der Seite liegend) sind bei torischen Kontakt-linsen mit Accelerated Stabilisation Design seltener.

• Klinisch zeigt sich praktisch kein Unterschied in der Horn-hautschwellung im Verlauf des Tages, was beweist, dass das Augengewebe durch die neuen Silikon-Hydrogel-materialien nicht gereizt wird und keine Auswirkungen aufdie Sehqualität zu erwarten sind.

• Was die Kommunikation mit den Kunden bzw. Patientenangeht, sollten wir neue Träger torischer Kontaktlinsen, vorallem solche, die bisher insgesamt noch keinerlei Erfah-rungen mit Kontaktlinsen haben, darüber aufklären, dasssie mit einer gewissen Gewöhnungsphase rechnenmüssen. In dieser Phase können Schwankungen der Seh-qualität auftreten.

3. Inwiefern unterscheiden sich die verschiede-nen Designs weicher torischer Kontaktlinsenvoneinander?

Meine Erfahrung hat gezeigt, dasses durchaus Unterschiede bei denDesigns weicher torischer Kontakt-linsen gibt. Die Stabilität von tori-schen Kontaktlinsen wird erheblichvon der Augenoberfläche und denEigenschaften der Augenlider be-einflusst. Gesunde Augenoberflä-chen weisen meist sehr ähnlicheEigenschaften auf. Die Augenlidersind jedoch sehr unterschiedlich,

Dr. Peter Preskar, Krško, SLOWENIEN

Dr. Hrvoje Raguž, Zagreb, KROATIEN

Dr. Christina Grupcheva, Varna, BULGARIEN

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20 Ein Magazin von Johnson & Johnson Vision Care

sowohl anatomisch als auch in Bezug auf den Lidschluss.Auf manchen Augen sitzt jede torische Kontaktlinse per-fekt, auf anderen wiederum verhält sich das Prismenbal-last-Design völlig unvorhersehbar und unerwartet. Ich habein der Vergangenheit designbedingte Stabilitätsunter-schiede mit einer Rotation von bis zu zehn Grad beob-achtet, was erhebliche Auswirkungen auf die Sehqualitätdes Patienten haben kann.

Aus diesem Grund empfehle ich dringend, bei der Anpas-sung torischer Kontaktlinsen nach Möglichkeit einen dyna-mischen Sehtest durchzuführen.

Bei hinreichender Aufklärung wussten die meisten astig-matisch Fehlsichtigen den Unterschied zwischen einemDesign mit dynamischer Stabilisation und einem Pris-menballast-Design zu schätzen, selbst wenn die Probe-linsen nicht den exakten Werten entsprachen. Darüberhinaus gibt es zwei weitere wichtige Aspekte, die es zuberücksichtigen gilt: Tragekomfort und Augengesundheit.Dünnere Kontaktlinsen sind besser, da sie geringere mecha-nische Wechselwirkung mit dem Auge aufweisen und denHornhautmetabolismus weniger stören. Der empirischeAnsatz ist nach wie vor am besten geeignet, um die„ideale“ Kontaktlinse für den jeweiligen Patienten auszu-wählen.

4. Sind Sie als Kontaktlinsenspezialistin heutzutagesouveräner und sicherer bei der Anpassung wei-cher torischer Kontaktlinsen und wenn ja, warum?

Ja, die Anpassung torischer Kontakt- linsen ist mittlerweile fast genausoeinfach wie die Anpassung sphäri-scher Kontaktlinsen. Die neuen tori-schen Kontaktlinsen stabilisierensich schnell auf dem Auge. Dankihres neuen, verbesserten Designsbieten sie einen erheblich besserenTragekomfort als in der Vergangen-heit. Wenn erforderlich, sehe ichüberhaupt kein Problem darin, einetorische Kontaktlinse auf einem

Auge und eine sphärische Kontaktlinse auf dem anderenAuge anzupassen. Dank der Silikon-Hydrogelmaterialienvon torischen Kontaktlinsen muss ich mir keine Gedankenüber das Risiko einer Hornhauthypoxie machen. Probe-kontaktlinsen sind schnell erhältlich, was die Anpassungtorischer Kontaktlinsen vereinfacht und zudem die Zufrie-denheit meiner Kunden erhöht.

5. Glauben Sie, dass es von Vorteil ist, dass Kon-taktlinsenspezialisten ihre Kunden bzw. Patientenüber das Thema Astigmatismus informieren,damit diese ein stärkeres Bewusstsein für torischeKontaktlinsen entwickeln, und wie könnte dieseffizienter gestaltet werden?

Den Aussagen meiner Kunden zufolge wurden einigevon ihnen nicht ausreichend darüber informiert, was esbedeutet, astigmatisch fehlsichtig zu sein. Kontaktlinsen-spezialisten benötigen vor allem ausreichend Zeit, um dasThema Astigmatismus eingehend mit ihren Kunden bzw.Patienten zu erörtern. Zunächst einmal ist es ratsam, denKunden bzw. Patienten mit seiner Fehlsichtigkeit vertrautzu machen, indem man den Astigmatismus mithilfe ver-schiedener Instrumente veranschaulicht (z. B. Strahlen-stern bzw. Strahlenfigur). Darüber hinaus ist es auchwichtig, dass der Fehlsichtige die Unterschiede in derSehqualität bei einer Korrektur mit sphärischen und an-schließend mit torischen Kontaktlinsen vergleichen undin der Praxis beurteilen kann. Ich empfehle allen Kontakt-linsenspezialisten, sich bei der Korrektur des Astigmatis-mus nicht mit sphärischen Kontaktlinsen zu begnügen,sondern torische Probelinsen anzufordern – auch wenndies mit mehr Zeitaufwand verbunden ist. Ein zufriedenerKunde, der Vertrauen in Ihre Fähigkeiten hat, empfiehltSie mit Sicherheit weiter, und dies ist zudem eine guteMöglichkeit, astigmatisch fehlsichtige Kunden verstärktfür torische Kontaktlinsen zu sensibilisieren.

Dr. Margita Suleková, Bratislava, SLOWAKEI

6. Glauben Sie, dass astigmatisch fehlsichtigeKontaktlinsenträger im Vergleich zu Trägernsphärischer Kontaktlinsen mehr oder wenigerzufrieden sind und warum?

Vielen meiner astigmatisch fehl-sichtigen Patienten wurden zu-nächst sphärische Kontaktlinsenangepasst. Mit der Einführung derneuen torischen Austauschkontakt-linsen vor einigen Jahren habe ichdie meisten darauf umgestellt. Mitnur wenigen Ausnahmen sind diemeisten Patienten mit dieser Visus-korrektur sehr zufrieden und haltensie für die weitaus bessere Lösungohne jegliche Beschwerden. An die-

ser Stelle muss ich anfügen, dass ich versuche, den Ko-stenunterschied zwischen sphärischen und torischenKontaktlinsen möglichst gering zu halten, da viele meinerPatienten torische Kontaktlinsen aufgrund der höheren Ko-sten ablehnen. Ich empfehle allen Fehlsichtigen mit einemAstigmatismus von bis zu drei Zylinderdioptrien die neuentorischen Austauschkontaktlinsen aus Silikon-Hydrogel-materialien. Bei höheren Astigmatismus-Werten greife ichnach wie vor auf konventionelle weiche torische Kontakt-linsen oder formstabile sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsenzurück.

MUDr. Svatava Háčiková, Prag,TSCHECHISCHE REPUBLIK

Dr. Yoram Bigger, Rosh Ha'ayin, ISRAEL

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212. AUSGABE 2013

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7. Welche Auswirkungen hat eine mangelndeRotationsstabilität bei torischen weichen Kontakt-linsen für astigmatisch Fehlsichtige?

Die Anpassung torischer Kontakt-linsen erfordert Erfahrung und Zeit,um eine zufriedenstellende Seh-qualität für den astigmatisch Fehl-sichtigen zu erzielen. Ihr Haupt-anliegen ist immer eine gute Seh-qualität. Eine mangelnde Rotations-stabilität führt zu schwankenderSehqualität und übermäßig langenAusrichtungszeiten der Kontakt-linse auf dem Auge bei starken Au-genbewegungen. Autofahren und

Bildschirmarbeit sind zwei wichtige Faktoren im moder-nen Alltag. Die Träger torischer Kontaktlinsen benötigenbeim Arbeiten und Autofahren eine ausgezeichnete Seh-schärfe in alle Blickrichtungen. Eine schlechte Rotations-stabilität der torischen Kontaktlinsen führt zu einerunscharfen verschwommenen Sicht und übermäßig lan-gen Ausrichtungszeiten. Meiner Erfahrung nach könnenviele der Probleme beim Fahren, beim Sport oder wäh-rend der Arbeit durch die Umstellung auf moderne tori-sche Kontaktlinsen der neuen Generation behobenwerden, so dass eine erhöhte Kunden- bzw. Patientenzu-friedenheit gegeben ist.

8. Wie beurteilen Sie üblicherweise die Performance unterschiedlicher weicher torischer Kontaktlinsen auf dem Auge?

Die wichtigsten Faktoren bei derBeurteilung weicher torischer Kon-taktlinsen auf dem Auge sind: Aus-richtung und Stabilisierung, Seh-qualität, Tragekomfort und Augen-physiologie. In Bezug auf die Rota-tionseigenschaften gibt es wenigUnterschiede bei den modernenweichen torischen Kontaktlinsen.Einzige Ausnahme ist dabei dieAuswirkung der Schwerkraft auf dieKontaktlinsen. Kontaktlinsen mit Pris-

men ballast-Design weisen eine weitaus geringere Rotati-onsstabilität auf als Kontaktlinsen mit AcceleratedStabilisation Design, wenn sich der Kontaktlinsenträgernicht in aufrechter Position befindet. Die Rotationsstabili-tät während des Lidschlags wird durch das Kontaktlinsen -design, die Anatomie der Augenlider, die Qualität undQuantität des Tränenfilms und das Sitzverhalten der Kon-taktlinse beeinflusst.

Eine gut angepasste Kontaktlinse ist rotationsstabil,weist Rotationsbewegungen von weniger als fünf Gradauf und zeigt keine zeitweise auftretende Verzerrung derKeratometer-Miren. Die Sehqualität sollte mindestens sogut wie bei einer Brillenkorrektur sein. Bei unzureichender

Sehqualität sollten die Kontaktlinsenrotation, die Stabili-tät, die sphärische Überrefraktion sowie unter Um-ständen die Kontaktlinsenparameter überprüft werden.Der Tragekomfort von Kontaktlinsen ist einer der wich-tigsten Faktoren für Kontaktlinsenträger. Einige reagierensehr empfindlich und es gilt zu beachten, dass weichetorische Kontaktlinsen mit mangelndem Tragekomforteinhergehen können, insbesondere Kontaktlinsen mitPrismenballast-Design. Neue Kontaktlinsenmaterialienaus Silikon-Hydrogel gewährleisten eine ausreichendeSauerstoffversorgung der Hornhaut und tragen zu derenGesundheit bei. Bei der Anpassung sollten die Material-eigenschaften, ein dünneres Kontaktlinsendesign und einoptimales Austauschintervall berücksichtigt werden.

9. Welches ist der geringste Astigmatismus, bei dem Sie die Anpassung weicher torischerKontakt linsen in Erwägung ziehen würden undwarum?

Ich würde bereits bei einem sehrgeringen Astigmatismus von z. B.0,50 dpt (Cyl) oder 0,75 dpt (Cyl)die Anpassung weicher torischerKontaktlinsen in Betracht ziehen.Theoretisch erzielen wir hervor-ragende Ergebnisse, wenn der Gesamtastigmatismus (refraktiverAstigmatismus) mit dem kornealenAstigmatismus übereinstimmt. In derPraxis ist es wichtiger, einen leichtenAstigmatismus zu korrigieren, wenn

er gemeinsam mit einer geringen sphärischen Fehlsichtig-keit besteht. Bei einer leichten sphärischen Fehlsichtigkeithat die Korrektur eines geringen Astigmatismus eine größereBedeutung.

10. Welche Schlüsselfragen stellen Sie Ihrenastigmatisch fehlsichtigen Patienten, um derenZufriedenheit mit den weichen torischen Kon-taktlinsen zu beurteilen?

Zur Beurteilung der Zufriedenheitastigmatisch fehlsichtiger Patien-ten mit ihren Kontaktlinsen kanneine Reihe von Fragen gestellt wer-den. Ziel dieser Fragen ist, möglicheProbleme im Zusammenhang mitder Sehqualität oder dem Tragekom-fort während der täglichen Aktivitätenaufzudecken. Einige dieser Fragensind im Folgenden aufgeführt:

• Wie viele Stunden am Tag und wie viele Tage die Wochetragen Sie Ihre Kontaktlinsen?

Dr. Marek Habela, Warschau, POLEN

Dr. Marianna Joó, Budapest, UNGARN

Dr. Simona Radu, Bukarest, RUMÄNIEN

Dr. Emrullah Tasindi, Istanbul, TÜRKEI

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• Welche Aktivitäten führen Sie aus während Sie Ihre Kontaktlinsen tragen: Bildschirmarbeit, Autofahren, Sport (welcher bzw. Hallen- oder Freiluftsport?), Lesen, Fernsehen?

• Ist der Tragekomfort Ihrer Kontaktlinsen während des Tages gleichbleibend gut und wie ist der Tragekomfort am Ende des Tages?

• Haben Sie häufig gerötete Augen, wenn Sie Kontaktlinsen tragen?

• Ist Ihre Sehqualität ähnlich gut wie mit der Brille und wie verändert sich die Sehqualität im Laufe des Tages?

• Erleben Sie Schwankungen in der Sehqualität?

• Falls es neue Arten von weichen torischen Kontaktlinsen auf dem Markt gibt, wären Sie daran interessiert, diese auszuprobieren?

11. Welche Hauptvorteile bieten Silikon-Hydro-gelmaterialien bei weichen torischen Kontakt-linsen?

Der Einsatz von Silikon-Hydrogel-materialien hat zur Verbesserungder physiologischen Eigenschaftenweicher torischer Kontaktlinsen bei-getragen. Die hohe Sauerstoffdurch -lässigkeit von Silikon-Hydrogellinsenführt zu einer Abnahme der bulbä-ren und konjunktivalen Hyperämiewährend des Kontaktlinsentragenssowie zu nur minimalen Hornhaut-schwellungen und Hypoxiezeichen.Eine Beurteilung der Oxygenierung

während des Tragens von torischen Kontakt linsen ergab,dass beim Tagestragen alle torischen Kontaktlinsen ausSilikon-Hydrogelmaterial eine normale Oxygenierungüber nahezu die gesamte Fläche der Kontaktlinsen ge-währleisten. Darüber hinaus scheinen Kontaktlinsen ausSilikon-Hydrogelmaterialien weniger mit kontaktlinsen-induzierter Trockenheit und Beschwerden verbunden zusein, vor allem bei ungünstigen Umgebungsbedingungen;diese Symptome betreffen 51 Prozent der Kontaktlinsen-träger und sind der Hauptgrund für den Abbruch des Kontakt -linsentragens.

Moderne Silikon-Hydrogelmaterialien haben außerdemeinen niedrigen Elastizitätsmodulus, was zur Verringerungdes Risikos von mechanisch bedingten Nebenwirkungensowie zur Erhöhung des Spontantragekomforts beitragenkann. Die Oberflächeneigenschaften dieser Materialien,wie beispielsweise die Benetzbarkeit und Lubrizität, tragenebenfalls zu einer Verbesserung des Tragekomforts im Ver- gleich zu herkömmlichen Kontaktlinsen bei. Dies gilt selbstbei ungünstigen Umgebungsbedingungen. Zudem sind ei-nige der Silikon-Hydrogellinsen zusätzlich mit UV-Filtern

ausgestattet und schützen die Augen somit vor den Aus-wirkungen der UV-Strahlung. Es stimmt, dass die zuneh-mende Verwendung von Silikon-Hydrogelmaterialien aufdie erheblichen Verbesserungen solcher Kontaktlinsen inden vergangenen Jahren zurückzuführen ist. Dadurch er-freuen sich torische Kontaktlinsen wachsender Beliebtheitund dürfen bei der Anpassung nicht außer Acht gelassenwerden!

12. Was sollten Kontaktlinsenspezialisten IhrerMeinung nach tun, um die Zufriedenheit vonastigmatisch fehlsichtigen Kontaktlinsenträgernzu erhöhen?

Zur Erhöhung der Zufriedenheit derastigmatisch fehlsichtigen Kundenbzw. Patienten ist es unsere Aufgabeals Kontaktlinsenspezialisten, sie überdie neuesten Entwicklungen verbun-den mit einer erheblichen Verbesse-rung der Sehqualität, der Augen -gesundheit und des Tragekomfortszu informieren. Für Kontaktlinsen-träger, die mit der Stabilität ihrer Seh-qualität unzufrieden sind, solltealternativ die Anpassung torischer

Kontaktlinsen mit stabilerem Design erwogen werden. DieAnpassung von Kontaktlinsen aus neuen Materialien kannVerbesserungen wie z. B. einen erhöhten Tragekomfort(insbesondere am Ende des Tages) oder zusätzliche Vor-teile, wie eine bessere Sauerstoffdurchlässigkeit oderUV-Schutz, mit sich bringen. Der Schlüssel zu einer er-höhten Kunden- bzw. Patientenzufriedenheit besteht inder Auswahl einer torischen Silikon-Hydrogellinse, die alldiese Innovationen bietet und zudem noch sehr erfolgreicheAnpasszahlen vorweisen kann, wobei es zu berück sichti-gen gilt, dass keine torische Kontaktlinse grundsätzlich füralle astigmatisch Fehlsichtigen geeignet ist.

Dr. Athena Plakitsi, Athen, GRIECHENLAND

Dr. Elena Plotnikova, Ekaterinburg, RUSSLAND

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Ihre Notizen

Hier können Sie Ihre Skizzen oder Mindmaps erstellen:

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ACUVUE® Eye Health Advisor®, ACUVUE® OASYS® for ASTIGMATISM, ACUVUE® ADVANCE® for ASTIGMATISM und1-DAY ACUVUE® MOIST® for ASTIGMATISM sind eingetragene Markenzeichen von Johnson & Johnson Vision Care.

Johnson & Johnson Vision Care ist ein Geschäftsbereich von Johnson & Johnson Medical GmbH, Oststraße 1, D-22844 Norderstedt.

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