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SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS 14 / 15 BLO S EDT NIEL S N B ET HOVE

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SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

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BlO S EDT

NIElS N

B ETHOvE

Donnerstag 11.6.2015Freitag 12.6.20154. Abo D1 / 4. Abo D2 Herkulessaal20.00 – ca. 21.45 Uhr

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HERBERT BLOMSTEDTLeitung

SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

KONZERTEINFÜHRUNG 18.45 UhrModeration: Angelika Rahm

LIVE-ÜBERTRAGUNG in SurroundFreitag, 12.6.2015im Hörfunkprogramm BR-KLASSIK

FERNSEHAUFZEICHNUNG und VIDEO-LIVESTREAMFreitag, 12.6.2015auf www.br-klassik.de

PausenZeichen:Falk Häfner im Gespräch mit Herbert Blomstedt

ON DEMAND: danach sieben Tage abrufbar aufwww.br-klassik.de

Programm

5Programm

Ludwig van BeethovenSymphonie Nr. 4 B-Dur, op. 60• Adagio–Allegrovivace• Adagio• Allegromoltoevivace–Trio.Unpocomenoallegro• Allegro,manontroppo

Pause

Carl NielsenSymphonie Nr. 5, op. 50• Tempogiusto–Adagio• Allegro–Presto–Andantepocotranquillo

6LudwigvanBeethoven

Fast scheint es, als könne mansichderViertenSym-

phonievonBeethovennichtnähern,ohneihreEinfachheit,ihreUnbeschwertheit,ihreUnkom-pliziertheit, gar ihre Harmlosigkeit zu betonen. SchondieLeipzigerAllgemeine musikalische ZeitungbezeichnetedasWerk1811als»heiter,verständlichundsehreinnehmend«,fürRobertSchumann war sie eine »griechisch schlankeMaid«,undauchBerliozempfandden»Charak-terdieserPartitur[…]imallgemeinenlebhaft,frisch,heiter«.NochbisheutestößtmanindeneinschlägigenPublikationenaufAttributewie»hell«,»locker«,»gelöst«,»konfliktlos«,»spielerisch«.BeiderHerausbildungdiesesToposspieltewohlaucheineRolle,dassdieB-Dur-Symphoniein»unglückliche«Nachbarschaftzudenbedeu-tungsschwerenSymphonienNr.3und5geratenwar.ManunterstelltedemKomponisten,dasser»zwischendenHöhenderEroicaunddemtra-gischenStoffderc-Moll-SymphonieeinVerwei-leninfreundlicherenStimmungen«nötighatte(KarlNef).ImmerhinhatteBeethovenseineerstenSkizzenzurspäterenFünftenbereitslangevorderViertenSymphonieniedergeschrieben.Ließerdiesenunalsobewusstliegen,umsichstattdes-seneiner»leichteren«Aufgabezuzuwenden?Sicherist,dassBeethovenwiekeinKomponistvorihmdieGattungindividualisierte,injederSymphonieeineneigenenmusikalischenGedan-kenkreisausschrittundsoneunWerkeschuf,vondenenjedesalseininsichselbstbegründeterKos-moszubetrachtenist.SosollteesderVierteninderGunstdesPublikumsnichtzumNachteilge-reichen,dasssie–imVergleichzuanderenSym-phonien – mit zeitlich knapperen Dimensionen

Entstehungszeit1806Widmung»À Monsieur le Comte d’Oppersdorff«UraufführungMärz 1807 in einem Privat-konzert im Palais des Fürsten Lobkowitz; erste öffentliche Aufführung: 15. November 1807 im Wiener BurgtheaterLebensdaten des KomponistenWahrscheinlich 16. Dezember 1770 (Taufdatum 17. Dezem-ber) in Bonn – 26. März 1827 in Wien

»Heftige Gemütsbewegung«Zu Ludwig van Beethovens Vierter Symphonie

Vera Baur

7LudwigvanBeethoven

auskommtundprogrammatischeImplikationenebensovermeidetwiediegroßepathetischeGeste.VielleichtliegtjasogargenauhierindieQuelledertieferenBedeutungderVierten:GanzohnejedeSuchenachheroischenIdeen,titanischemRingenoderheilsverheißendenphilosophischenBot-schaftenrichtetsichderBlickaufnichtsalsdieMusikselbst.AuchmitderschnellundnüchternberichtetenEntstehungsgeschichtedesWerkesverbindensichkeineAnhaltspunkte,dieeineDeutungineinebestimmteinhaltlicheRichtungzulassenwürden.ImSpätsommer1806

Ludwig van Beethoven, Ölgemälde von Joseph Willibrord Mähler (um 1804)

8LudwigvanBeethoven

begabsichBeethovenmitseinemFreundundGönner,demFürstenLich-nowsky,aufReisennachSchlesienzurSommerresidenzdesFürsteninGrätzbeiTroppau.BaldfandensichdiebeidenauchbeimGrafenFranzJoachimvonOppersdorff,einemgroßenMusikfreund,einundwurdenaufdessenSchlossOberglogauZeugeeinerAufführungvonBeethovensZweiterSymphoniedurchdiedortigeHofkapelle.BeidieserGelegenheitdürfteOppersdorffbeiBeethoveneineSymphoniebestellthaben,wenigeMonatespäter–imFebruar1807–bestätigtedieserdenErhaltvon500GuldenfürdasneueWerk,das1808mitderWidmunganOppersdorffimDruckerschien.DieArbeitanseinerViertenSymphoniescheintBeet-hovenjedochbereitseinigeZeitvorher,spätestensam18.November1806,beendetzuhaben,dennandiesemTagmeldeteerdemVerlagBreitkopf&Härtel,dass»einvornehmerHerrsie[dieSymphonie]vonmirgenom-men«habeunddamit,denGepflogenheitenderZeitentsprechend,eineWeilealleineübersieverfügendurfte.ImMärz1807wurdedieB-Dur-SymphonieimHausedesFürstenLobkowitzerstmalsgespielt,wahrschein-lichbefandsichdannauchGrafOppersdorffunterdenZuhörern.Dieserscheinthöchstangetangewesenzusein,zumindesterbaterimJuni1807gleicheineweitereSymphonie,dieFünfte,derenWidmungdannaberanFürstLobkowitzundGrafRasumowskyging.

Fürst Franz JosephMaximilian von Lobkowitz

9LudwigvanBeethoven

GewisssinddieKategoriendes»Heiteren«,des»Einnehmenden«keinfalscherSchlüsselzuBeethovensVierterSymphonie,dochwohleinzukurzgefasster.VieleElementeundformaleStrukturenderPartitursindleichteingängig:MitdennurzweifachbesetztenBläsern(Flötenurein-fach)gehtdasInstrumentariumüberdasOrchesterdesspätenMozartundHaydnnichthinaus,dieThemenkommenbeschwingtundleicht-füßigdaher,oderesherrschtidyllischerFriede,wieimTriodesScherzos. AuchdasFinaleverfolgtnichtdieselbenAmbitionenwiedieSchlusssätzederDritten,Fünften,SechstenundNeuntenSymphonie.Esüberhöhtnicht,esschwingtsichnichtaufzurgroßenApotheose,esistnichtZielundEr-füllungdessymphonischenZyklus,sonderngibtsichmitseinemrasantenTempodurchausnochalsKehrausaltenSchlages.AlldassollteabernichtdenBlickaufdievielenOriginalitätenverstellen–dieMomentevonAn-spannungen,ErregungenundemotionalerTiefe,dieBeethovensVierteSymphonie ebenfalls in sich birgt.

Schloss Grätz bei Troppau, Ausschnitt aus einem Gemälde von Friedrich von Amerling

10LudwigvanBeethoven

EineWeltgeheimnisvoller,diffusermusikalischerGestalteneröffnetdiemit38TaktensehrausgedehntelangsameEinleitung(Adagio)zumerstenSatz.Nachdemleeren›b‹deserstenTaktesentspinntsichimverschattetenPianissimoeintonalinstabiles,scheinbarziellosumherirrendesGewebe,dasdieGrundtonartB-Durnurkurzstreiftundansonsteneineschwere,lastendeAtmosphäreverbreitet.DamitentferntsichBeethoven(wievorihmauchHaydnundMozartdurchausschon)vonderfrüherenFunk-tiondiesesFormteilsalsfeierlicheEinstimmungundSammlungfürdenfolgendenAllegro-TeilundverleihtihmgroßeseigenesGewicht.SowirddennauchdasentscheidendeEreignisdesganzenerstenSatzesnochinderEinleitungvorbereitet.MiteinemFortissimo-AusbruchdesvollenOrchesterssetztsichdieendlicherreichteDominantharmoniewuchtiginSzene,undsogleichfolgteinezunächstunscheinbareaufrollendeLauf-figur,diedasGeschehendannaberbedeutungsvollinGangbringt.ImschnellerenTempodesAllegrovivaceundinverschiedenerGestaltmehr-fachwiederholt,zündetsiedenFunkenfürdenBefreiungsschlagdesdannunkompliziertundfröhlichheraussprudelndenB-Dur-Hauptthemas.DieenergetischeKraftdieserLauffigurbleibtalstragendeIdeedesganzenSatzeserhalten,undnochinderCodabehältsiedasletzteWort.Diebe-zwingendsteWirkungaberentfaltetsieinderRückleitungvonderDurch-führungzurReprise:Fast30TaktelässtsichBeethovenZeit,umsie,be-gleitetvoneinemhochdramatischenPaukenwirbel,demHörerimmer

Das Palais Lobkowitz am Lobkowitzplatz, kolorierter Stich von Vincenz Reim

11LudwigvanBeethoven

wiederinsBewusstseinzuhämmern,biserneutdasHauptthemadurch-bricht.GegenüberderWuchtdiesesGeschehensnehmensichdieeigentli-chenmotivisch-thematischenEntwicklungenbeinahealsNebensacheaus.DasHauptthemabestehtaussimplenDreiklangsbrechungen,zweiweitereThemenbleibenEpisode.ZumzentralenErlebniswerdenstattdessendiedynamischenProzessemitihrenSforzati,CrescendiundheftigenPianis-simo-Fortissimo-Kontrasten.WersichallzueinseitigaufeinheiteresSpielderElementeeingestellthat,kanndabeischonmalvoneinemschneiden-denAkkordschlagaufgeschrecktwerden.

EineähnlicheSituationfindenwirimFinale (Allegro, ma non troppo),dessenBewegungsenergieausdemHauptthemaselbstresultiert–mitseinenlapidarenSechzehntelfigurationeneinähnlichunprofiliertesGe-bildewiedieDreiklangsbrechungdesKopfsatzes.MitAusnahmederkurzenmelodischenInselnderSeitensatz-PassagenpulsiertesrastlosdurchdenSatz,alsKontrastelementerscheinenwiedermarkige,teilsscharfdis-sonierendeForte-SchlägedesvollenOrchesters.AmEndedesSatzeswird

Symphonie Nr. 4, erste Seite der autographen Partitur

12LudwigvanBeethoven

MISSA SOLEMNISBEETHOVEN

BERNARD HAITINK

GENIA KÜHMEIER I ELISABETH KULMAN

MARK PADMORE I HANNO MÜLLER-BRACHMANN

CHOR UND SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

„Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen“ – Beethovens „Missa solemnis“ ist mehr als eine Festmesse: Unter der Stabführung von

Bernard Haitink wird sie zur Bekenntnismusik des großen Klassikers.

„Das Symphonieorchesterdes Bayerischen Rund-funks – ich habe eine so

lange Geschichte mit ihm!Und der Chor – ich musslange nachdenken, wannich zuletzt einen Chor aufdiesem Niveau dirigierthabe.“ Bernard Haitink

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www.br-klassik/label Erhältlich im Handel und im BRshop

BR Anz SO Progheft Missa Solemnis_v3.qxp_Layout 1 04.05.15 14:14 Seite 1

dasPerpetuummobilegewaltsamausgebremst:WiemiteinemAugen-zwinkernerscheintdieSechzehntelfigurationnunzuAchtelnverlangsamt,endlichineinemTempoalso,daserlaubt,sichihremelodischeStrukturzuvergegenwärtigen.NachderungeheurenmotorischenEnergiedesSatzesbleibtdiesabereinblassesEreignisundwirdvondenletztenstürmischenTakteneinfachweggewischt.

Erweistsichderdynamische,vorwärtsdrängendeImpulsalsdieprimäreTriebfederderbeidenEcksätze,sowerdenindenbeidenBinnensätzenzweianderemusikalischeParameterindenFokusgerückt:dasRhyth-mischeunddasGesangliche.DerdritteSatz(Allegromoltoevivace),einnichtalssolchesbezeichnetesScherzo,lebtvondermetrischenPointe,diesichdarausergibt,dasseinZweierrhythmusineinenDreivierteltaktgezwängtwirdundsoein»Widerstreitzwischenirreguläremundregu-läremMetrum«(CarlDahlhaus)entsteht.MitderzweimaligenAusfüh-rungdesbläserseligenTriosweitetBeethovendenSatzvonderüblichenDreiteiligkeitzurFünfteiligkeitA–B–A–B–A.EineGegenweltzumfuriosenKopfsatzschafftdasAdagio.InderInnig-keitseinesmelodischenStrömensundinseinemgroßensymphonischenAtemistesdasinnereZentrumdesganzenWerkes.Dochauchhierge-winntwiedervermeintlichUnscheinbaresgroßeWichtigkeit.NochbevordiezarteCantabile-KantilenederErstenViolinenansetzt,wirdindenZweitenViolineneinerhythmischeFormeleingeführt,diedemlangsamdahinfließendenGesangHaltgibt,sichimLaufdesSatzesimmerwiederverselbständigtundeigenethematischeRelevanzerhält.AlsZeichendafür,wiebedeutsamsiewar,erklingtsienochimdrittletztenTaktimmagischenPianissimoderPauke,währendalleanderenInstrumenteschweigen.»DasAdagioentziehtsichderAnalysierung[…]EsistsoreinindenFor-men,derAusdruckderMelodieistsoengelhaftundvonsounwidersteh-licherZärtlichkeit,dassdiewunderbareKunstderBearbeitungvollstän-digverschwindet.VondenerstenTaktenanfühltmansichvoneinerGe-mütsbewegungergriffen,welchedurchihreHeftigkeitschließlichüber-wältigendwird«,schriebBerliozundweistdamitüberseineeigeneEin-schätzungdesWerkesals»lebhaft,frisch,heiter«weithinaus:Dennwasüberwältigt,öffneteinevieltiefereSchichtalsnurbehaglicheFröhlichkeit.

13Biographien

MISSA SOLEMNISBEETHOVEN

BERNARD HAITINK

GENIA KÜHMEIER I ELISABETH KULMAN

MARK PADMORE I HANNO MÜLLER-BRACHMANN

CHOR UND SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

„Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen“ – Beethovens „Missa solemnis“ ist mehr als eine Festmesse: Unter der Stabführung von

Bernard Haitink wird sie zur Bekenntnismusik des großen Klassikers.

„Das Symphonieorchesterdes Bayerischen Rund-funks – ich habe eine so

lange Geschichte mit ihm!Und der Chor – ich musslange nachdenken, wannich zuletzt einen Chor aufdiesem Niveau dirigierthabe.“ Bernard Haitink

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14Musik&Bild

Musik & Bild

Émile-AntoineBourdelle:»LudwigvanBeethoven« (1903)

Émile-Antoine Bourdelle (1861–1929): Ludwig van Beethoven (1903)Skulptur aus Bronze; 68 x 34 x 35 cm; Paris, Musée d’Orsay

»JederSchreidiesesTaubenmitdergöttlichenEingebungtrafdirektmeineSeele.DerSchweißvonBeethovensStirnfielaufmeinzerdrücktesHerz«,sollÉmile-AntoineBourdelleausgerufenhaben,alserBeethovensMusikgehörthatte.DerKomponistundseinWerknahmendenjungenfranzö-sischenKünstlerabseinem26.LebensjahrgeradezuinBesitz,dennsiebeeinflusstenundbegleitetenseinSchaffenbiszuseinemTod.Émile-AntoineBourdellebegannbereitsimAltervon13JahrenalsHolz-schnitzerinderMöbelschreinereiseinesVaterszuarbeiten,späterbesuchteerdieKunstschuleunddieKunstakademieinToulouse.Seinenletzten

15Musik&Bild

SchlifferhielterimPariserAteliervonAugusteRodin,derihnalsAssi-stentengeholthatte.AngeblichsollBourdelleimLaufeseinesLebens80Beethoven-Skulpturengeschaffenhaben,dazueineVielzahlanPorträt-Zeichnungenund-Aquarellen.VielleichtwarendiegroßenVariationen-zyklenBeethovensdergeistigeAuslöserdafür,dassBourdellenunauchdiesegroßeAnzahlanBeethoven-Variantenherstellte.Seinegeradezuma-nischeLiebezumKomponistenkönnteauchdarinbegründetgewesensein,dasserinseineneigenenGesichtszügenauffallendeParallelenzudenenBeethovensentdeckthabenwollte.SeineersteArbeitüberdenWienerKlassikererschien1887unddieletzteimTodesjahr1929.WarenseineSkulp-turenanfangsnochganztraditionellgearbeitet,sowurdendiespäterenVersionenzunehmendabstrakter.InderBüstevon1903–damalsarbei-teteerbereitsbeiRodin–istdasGesichtBeethovensnochsehrdeutlichzuerkennenundscheintvondenbekanntenLebend-undTotenmaskeninspiriert.DochdieHaarewuchernweitüberdasAntlitzhinausundsindschonAnzeichenfüreinebeginnendeAbstraktion,alsmanifestiertesichindemverschlungenen,hochaufgeschichtetenHaarderumfassendeGeist,dasaußerordentlicheGenieunddiekomplexeMusik.DieanderStirnhervortretendenAdern,dieeingefallenenWangenundderzusammenge-kniffeneMundentsprechengenauderPhysiognomiedesKomponisten,alleindieNasewirktzuschmalundedel.Bourdellehattesiegeschönt,ihrenRückendeutlichgrazilermodelliertimVergleichzurbreiten,flachenNasedesOriginals,wiesieauchdurchdieMaskendokumentiertist.DieSkulpturstehtaufeinemtreppenartigabfallendenSockel,aufdenBourdelleeinangeblichesZitatBeethovenseingeritzthat:»MoijesuisBacchusquipressurepourleshommeslenectardélicieux–Beethoven.«DiesesZitatistdurchBettinaBrentanoüberliefert.SiebehaupteteineinemBriefvom28.Mai1810anGoethe,BeethovenhabeihrimWortlautFol-gendeserzählt:»UnddieWeltmußichverachten,dienichtahnt,daßMusikhöhereOffenbarungistalsalleWeisheitundPhilosophie,sieistderWein,derzuneuenErzeugungenbegeistert,undichbinderBacchus,derfürdieMenschendiesenherrlichenWeinkeltertundsiegeistestrun-kenmacht.«BisheutewirddieEchtheitdesZitats jedochbezweifelt.Émile-AntoineBourdelleließsichdavonnichtabhalten,dennfürihnwarBeethovendie»herrliche«Lebensinspiration,dieihnschaffenstrunkenmachte.AlsoverewigteerdieseWortealsMottoaufdemSockel.SeineunlösbareVerbundenheitzudemKomponistenerklärteBourdellespätereinmal:»WirsindzweiRinger,diesichniegetrennthaben.WirkönnenunsdieHändereichen.« RenateUlm

Bayerisches Fernsehensonntag, 14. Juni 2015 | 10.30 Uhr KlickKlackModeration: Sol Gabetta(Wiederholung vom 11. Mai 2015)

Donnerstag, 18. Juni 2015 | 23.25 Uhr Zauber der OboePorträt Albrecht MayerEin Film von Chris Weiß

sonntag, 21. Juni 2015 | 10.15 Uhr albrecht Mayer in concertMit Werken von Johann Sebastian Bach und Jean FrançaixMitglieder des Lucerne Festival Orchestra sowie dieBamberger SymphonikerDirigent: Gustavo DudamelKonzertaufzeichnungen aus dem Jahr 2006

arD-aLPhasonntag, 14. Juni 2015 | 11.00 Uhr annette Dasch »Deswegen ist Musik das Wichtigste«Porträt der Sopranistin von Annette Schreier

sonntag, 21. Juni 2015 | 11.00 Uhr annette Dasch – Die GretchenfrageEin Arienabend zum Thema »Mythische Frauenfiguren«Münchner RundfunkorchesterLeitung: Marc PiolletKonzertaufzeichnung aus dem Münchner Herkulessaal 2011

Br-KLassiKHIGHLIGHTS IM FERnSEHEn

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Albrecht Mayer

samstag, 13. Juni 2015 | 14.05 UhrDas Musik-Feature: »ein weites Feld ... «Wie Musiker die Freiheit in der Solokadenz nutzenVon Elgin Heuerding

Montag, 15. Juni 2015 | 20.03 UhrKonzertabendPatricia Kopatchinskaja, Violine; Polina Leschenko, KlavierClaude Debussy: Sonate g-Moll; Maurice Ravel: »Tzigane«; George Enescu: Sonate nr. 3 a-Moll, op. 25 – »Dans le caractère populaire roumain«

Dienstag, 16. Juni 2015 | 14.05 Uhr Panorama Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen RundfunksWerke von Richard Wagner, Wolfgang Amadeus Mozart, Jan Dismas Zelenka, Antonín Dvorák, Joaquín Turina und Valerius Otto

Dienstag, 16. Juni 2015 | 19.05 Uhr Das starke stück Musiker erklären Meisterwerke – Daniel Hope, ViolineFelix Mendelssohn Bartholdy: Streichoktett Es-Dur, op. 20 Solisten des Chamber Orchestra of Europe

Mittwoch, 17. Juni 2015 | 18.05 Uhr Klassik-stars Alfred Brendel, KlavierFranz Schubert: Vier Impromptus, D 899;Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert A-Dur,KV 414 (Scottish Chamber Orchestra: Charles Mackerras)

Br-KLassiKHIGHLIGHTS IM RADIO

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Daniel Hope

18CarlNielsen

»AufFünenistallesandersalsinderübrigenWelt,und

diejenigen,diesichZeitnehmenzulauschen,werdendiesbestimmterfahren.DieBienensum-menaufihreeigeneArtmiteinembesonderen,fünischenKlang,undwenndiePferdewiehernunddierotenKühebrüllen,mussdochjeder-mannhörenkönnen,dassesanderstöntalsimübrigenLand.AuchdieStillesingtindemselbenTon,undselbstdieBäumeträumenundspre-chenimSchlafdieSprachederFünen.«Sopoe-tisch-phonetischbeschriebCarlNielsen(insei-nem Essay LebendigeMusik) die Insel seinerKindheitundJugend.DochwareskeineIdylle,indieDänemarksbedeutendsterKomponistvor150Jahren,am9.Juni1865,geborenwurde–zueinerZeit,inderdasLandnachderNiederlageimKrieggegenPreußen1863/1864wirtschaftlichausgeblutetwar.DersiebtevonzwölfSprösslin-geneinerHäuslerfamilieerlebtemateriellbedrü-ckendeVerhältnisseundtrugschonimKindes-alteralsGänse-undKuhhirtezumUnterhaltderFamiliebei.SeinVater,einTagelöhner,standimRuf,derbesteTanzmusikerderGegendzusein,oftwurdenHochzeitenoderandereFestlichkeitensogeplant,dasserundseineMusikantenauf-spielenkonnten.VonihmerhieltCarlNielsenGeigen-undspäterTrompetenunterricht,schonmitachtJahrenspielteerindessenKapelle,kom-ponierteTänze,improvisierteNebenstimmenundkamaufdieseWeisefrühundintensivmitderVolksmusik seinesLandes inBerührung:eineTatsache,aufdieerstetsselbstbewusstverwiesunddiefürseinspäteresWerk–besondersfürseinLiedschaffen–vongroßerBedeutungwerdensollte. InDänemarkkenntmanCarlNielsen

EntstehungszeitOktober 1920 – 15. Januar 1922Widmung Vera und Carl Johan Michaelsen (im Gärtner-haus der Freunde vonCarl Nielsen entstand der Großteil des ersten Satzes der Fünften Symphonie)Uraufführung24. Januar 1922 in Kopen-hagen, anlässlich des 680. Konzerts des Musikvereins unter der Leitung des KomponistenLebensdaten des Komponisten9. Juni 1865 in Sortelung, Kirchengemeinde Nørre Lyndelse auf Fünen – 3. Oktober 1931 in Kopenhagen

»Traum und Tat«Zu Carl Nielsens Fünfter Symphonie

Angelika Rahm

19CarlNielsen

primäralsSchöpferzahlreicherpopulärerLieder,schuferdochzusam-menmitdemKomponistenkollegenThomasLaubab1915einediedäni-scheVolksliedtraditionnachhaltigerneuernde,mehrbändigeLiedersamm-lungundmusstedafür,andersalsseineZeitgenossenBartók,KoldályoderVaughanWilliams,keineFeldforschungbetreiben.Mit14JahrenbewarbsichCarlNielsenaufeinefreieStellebeiderMili-tärmusikinOdenseundwurdezumjüngsten,kleinstenunddünnstenSoldatendesRegiments,bewaffnetmitSignalhornundPosaune.NebenseinemMilitärdienstspielteerStreichquartett,nahmKlavierunterrichtundbegannernsthaftzukomponieren.Baldwurdederungewöhnlichtalentierte,ambitionierteJungeinderStadtsobekannt,dasssicheinKreisvonBürgernzusammenschloss,umseineweitereAusbildungfinanziellzuunterstützen.SofuhrerimAltervonknapp18JahrenalleinenachKopenhagen,ließvonProfessorValdemarTofte,ViolinlehreramKonser-vatorium,seinGeigenspielbeurteilenundlegtedieNotenblätterseines

Carl Nielsen (1920)

20CarlNielsen

erstenStreichquartettsDirektorNielsWilhelmGadevor,beidesumseineChancenfüreinenFreiplatzauszuloten–mitErfolg.DanachkündigteerdenMilitärdienst,bestanddieAufnahmeprüfungundstudierteabJa-nuar1884amKopenhagenerKonservatoriummitdemHauptfachVioline,allerdingsohnedasFachKomposition,darinblieberAutodidakt.ErstegrößereAufmerksamkeitalsKomponisterreichteNielsenimSep-tember1888mitdererfolgreichenKopenhagenerUraufführungseinerKleinenSuitefürStreicher,dievomrenommiertenVerlagHansenalsOpus1publiziertwurde.EinJahrdanacherspielteersicheineStelleinderGruppederZweitenGeigenbeiDetKongeligeKapel(heute:TheRoyalDanishOrchestra),demKopenhagenerOpernorchester.DortwechselteerspäterfürmehrereJahreaufdiePositiondesZweitenKapellmeisters.WährendeinerStudienreiseaufdenKontinentlernteder25-jährigeMu-siker1891inParisdiezweiJahreälteredänischeBildhauerinAnneMarieBrodersenkennen,einemoderneFrauamBeginneinergroßenKarriere.BeideverliebtensichHalsüberKopfundheiratetenzweiMonatespäterinFlorenz.DiefürihreZeitungewöhnlicheEhezweierwillensstarker

Anne Marie Carl-Nielsen:Modell zur Skulptur Pegasus mit Flötenspieler (1932/1933),

ein Erinnerungswerk anCarl Nielsen

21CarlNielsen

KünstlerpersönlichkeitenwargeprägtvongroßergegenseitigerZunei-gung,RespektundInteressefürdasWerkdesPartnerssowiedergleich-berechtigtenSorgeumdiedreiKinder.SieerlebteenormeBelastungen,überlebteeineachtjährigeTrennungundhieltbiszumToddesKom-ponistenam3.Oktober1931.

CarlNielsenskompositorischesSchaffenumfasstzweiOpern(Saul og DavidunddieunumstrittenedänischeNationaloperMaskarade)sowieandereBühnenmusiken,Kammermusik,Chorwerke,etwa300LiederundeineVielzahlvonOrchesterwerken,darunterjeeinSolokonzertfürVio-line,FlöteundKlarinette sowie sechsSymphonien.Esoffenbart einefaszinierendeigenständigeTonsprache,diesichdemVergleichmitanderenKomponisten, der Einordnung in gängige Kategorien entzieht. SeineMusikführteaufhöchstindividuelleWeiseausderRomantikindieMo-derne,sieistgleichzeitigeingängigundkomplex,wagteimmerNeues,Unkonventionelles,Überraschendes.NielsensStilentwickeltesichkon-stantweiter,erstießandieGrenzenderTonalität,bliebihraberaufeine

Anne Marie Carl-Nielsenbei der Arbeit an einer Büste

ihres Mannes (1928)

22CarlNielsen

spezielleWeiseverbunden:DasverdeutlichenbesondersseineSympho-nien,diejeweilsineinerTonartbeginnenundineinerganzanderenenden.FürdiesesPrinzip,beidemdieGrundtonartnuralsAusgangs-punktdient,prägtederenglischeKomponistundwegweisendeNielsen-ForscherRobertSimpsondenBegriff»progressivetonality«(»fortschrei-tendeTonalität«).Nielsenszwischen1892und1925entstandeneSymphonienzählenzudenwichtigstenderEpoche,obwohlundweilsienichtnurformaldenRahmenderGattungsprengen.AlsHauptcharakteristikafallendieDra-matikunddiehartenKontrastevonlyrischerMelodikundlosbrechen-demAufruhr,eingängigenMelodienundschroffenRhythmenauf,einekühneHarmonik,durchsichtigeInstrumentationunddiemeisterhafteBeherrschungdeskontrapunktischenHandwerks.Nurzweidersechssym-phonischenDramen(Nr.1und5)bliebenunbenannt,dieanderentragensprechendeTitel(DievierTemperamente,Sinfoniaespansiva,DasUnaus-löschliche, Sinfonia semplice).

Fünfte Symphonie, Ausschnitt aus dem Adagio, mit Anmer-kungen Nielsens für den Schlagzeuger

23CarlNielsen

DasJahr1914hinterließeinetiefeZäsurimLebenvonCarlNielsen.Nach25JahrenverließerdasOpernorchester–enttäuschtundverletzt,weilihmnachdemToddesErstenKapellmeistersdessenPostenvorenthaltenwurde,undarbeitetefortanalsfreischaffenderKomponistundDirigent.AußerdemkulminiertennachderEnthüllungseinerUntreuedieEhe-probleme.DasPaartrenntesichaufWunschseinerFrau.ErstimFrühjahr1922,kurznachderUraufführungderFünftenSymphonie,sollteeswie-derzusammenfinden.ZudenprivatenSorgenkamderAusbruchdesEr-stenWeltkriegs,derNielsensDenkentrotzderNeutralitätDänemarksnach-haltigerschütterte:»Esscheint,alswäredieganzeWeltinAuflösungbe-griffen«,schrieberimJuli1914.»Wosolldashinführen?Dassdiemateri-elleWeltzerstörtwirdunddieMenscheneinanderermorden,istschlimm,aberdiesistjanichtsgegendasfurchtbareFaktum,dassinEuropadieMännervonKulturundGeistdenVerstandverlorenhaben,jawahnsin-niggewordensind.DasNationalgefühl,dasbisdatoalsetwasHohesundSchönesempfundenwurde,istzueinerArtgeistigenSyphilisgeworden,diedieGehirnezerfrisst.«DerVerlustseinergeordnetenWeltveränderteNielsensmusikalischeSpracheradikal,besondersindenbeidendanachent-standenenSymphonienbrachenhärtereKonflikteundgrößereharmo-nischeDissonanzenauf.Mitseiner1914bis1916entstandenen,Das Un-auslöschlichebetiteltenViertenSymphonieversuchteer»anzudeuten,wasnurdieMusikauszudrückenimstandeist:denelementarenWillenzumLeben«.ErstamEndedesFinalsatzesdarfereindringlichundtrium-phal siegen, zuvor liefern sich zwei tonartlichvöllig entgegengesetztePaukenpaareeingrandiosesDuell.DieseIdeeeinestiefgreifendenKon-fliktsnahmNielsenfünfJahrespäterwiederauf,umsiezumbestimmen-denMomentseineraußerordentlichdramatischen,elementareOpposi-tionenthematisierendenFünftenSymphoniezumachen.SonotierteeransEndeseinesmitBleistiftausgeführtenPartiturentwurfsdasMotto»Dunkle,ruhendeKräfte–erwachteKräfte«,währenderseinemSchülerLudvigDollerisanvertraute,erhabeetwas»sehrPrimitives«ausdrückenwollen:»DieTrennungvonDunkelheitundLicht,denKampfzwischenGutundBöse.EinTitelwieTraumundTatkönntevielleichtdasBildbe-schreiben,dasichbeimKomponierenvorAugenhatte.«

NielsenbeganndieSymphonieimOktober1920,unterbrachdieArbeitabernachFertigstellungdeserstenSatzesEndeMärz1921,umsichaufdieKompositiondesChorwerksFynsk Foraar (FrühlingaufFünen)zukonzentrieren–einAuftragswerk,mitdemerseinererlebnisreichenKind-heiteinDenkmalsetzte.DanachsuchteermiteinergewaltigenKraftan-strengungdie»schwierigsteAufgabe,dieichmirjemalsselbstgestellt

24CarlNielsen

habe«,zubewältigen.DieVollendungderPartiturinReinschriftlässtsichaufden15.Januar1922datieren,nurneunTagespäterwurdedieSym-phoniemitgroßemErfolginKopenhagenuraufgeführt.NachlangenÜberlegungen(sieheZitataufS.23)hatteNielsenmitderViersätzigkeitdersymphonischenTraditiongebrochenunddasWerkinzweiSätzegegliedert.EsbeginntTempogiustomiteinemoszillierendenMotivindenBratschen,einerkleinenTerz,überderdieBläsereinsetzen.DarausentwickeltsicheinklagendesStreicherthema,indasselbstbewusstdiekleineTrommeleinbricht,wieumdenAuftaktzueinemMilitärmarschzugeben.TatsächlichübernimmtdiePaukediesenRhythmus,dernachkurzemWiderstreitverdrängtwird.EsfolgteinklangschönesAdagio, bis erneutdiekleineTrommelertönt:»DieTrommelspieltinihremeigenenTempo,soalswollesiedieMusikumjedenPreisstören«,lautetNielsensAnweisunginderPartitur.SogipfeltderersteSatzineinerPassage,indersichgrelleHolzbläserfiguren,tiefeStreicher,einBlechbläsersatzunddasStörfeuerderTrommelüberlagern,umalsDisputzwischendenseelenvoll-melancholischenKantilenenderKlarinetteunddermartialischenkleinenTrommelzuenden.WuchtigundweitschwingenderöffnetdasAllegro denZweitenSatzmitseinersiegreichenÜberwindungdesKonflikts.ErenthältzweiFugen:ZartundPrestobeginnendieViolinendaskurzeMotivdererstenFuge.NachdemdieseschließlichwieentfesseltinsLeeregelau-fen ist, tastet sich AndantepocotranquillodiezweiteFugebehutsamundimPianissimoüberdasEingangsthemadesSatzesvoranundsteuertaufdiegewaltigeCodazu,die–ingroßertonalerDistanzzurEinleitung–instrahlendemEs-Durschließt.NochimUraufführungsjahrleiteteCarlNielsenam1.Dezember1922diedeutscheErstaufführungseinesneuenWerksbeidenBerlinerPhil-harmonikern.DieSymphoniestandauchimOktober1926aufdemPro-grammeinesKonzertsinParis,allerdingsmussteerdortdieStabführungseinemSchwiegersohnüberlassen,daihnseineHerzerkrankungzurScho-nungzwang.1927wurdedieFünfteSymphoniegleichviermalaufdemKontinentaufgeführt:WilhelmFurtwänglerdirigiertesiebeimISCM-FestivalinFrankfurtamMainundbeimGewandhausorchesterLeipzig,JaschaHorensteininKönigsbergundPierreMonteuximConcertgebouwAmsterdam.DievomKomponistenerhofftebreiteResonanzwurdedemWerkallerdingserstfast20JahrenachNielsensToddurcheinKonzertbeimFestivalinEdinburgh1950zuteil.DeneigentlicheninternationalenDurchbruchschaffte1962LeonardBernsteinsEinspielungmitdemNewYorkPhilharmonicOrchestra–seitdemzähltdasWerkzudenbedeutend-stenSymphoniendes20.Jahrhunderts.

25CarlNielsen

Ich habe diesmal die Form geändert und begnüge mich mit nur zwei Sätzen anstelle der üblichen vier Sätze; ich habe sehr viel darüber nachgedacht, dass man bei der alten Symphonie-form in der Regel schon im ersten Allegro das meiste, was ei-nem auf dem Herzen lag, aussagte. Dann kam das ruhige An-dante, das als Gegensatz diente, dann das Scherzo, wo man wieder zu hoch gelangt und die Steigerung im Finale zerstört, wo die Idee allzu früh aufgebraucht worden ist.Hat das Beethoven in seiner ›Neunten‹ nicht gefühlt, als er die Menschenstimmen zu Hilfe nahm gegen den Schluss? Ich habe es also diesmal so gemacht, dass ich die Symphonie in zwei große, breite Stücke unterteilt habe. Der erste, der langsam und ruhig anfängt, und der andere eher aktiv. Man hat mir gesagt, dass meine neue Symphonie anders sei als meine früheren; ich selber kann es nicht hören. Aber vielleicht ist es richtig. Ich weiß ja, dass sie nicht ganz einfach zu platzieren ist, auch nicht so einfach zu spielen. Wir haben viele Proben gehabt, einige meinten sogar, dass Arnold Schönberg jetzt mit seinen Dishar-monien zusammenpacken könne. Meine seien aber schlimmer. Das glaube ich jedoch nicht.

CarlNielsenüberseineFünfteSymphonie

Carl Nielsen strickt

26InterviewHerbertBlomstedt

SFHerrBlomstedt,SiesetzensichstarkfürdieWerkedesdänischenKomponistenCarlNielseneinunddirigierensiehäufig.WasfasziniertSieanNielsen,undwoherkommtIhreLiebezusei-nerMusik?

HBDasliegtnatürlichanmeinemskandinavischenHintergrund.AlsGymnasiasthatteicheinenGeigenlehrer,derNielsennochkannte,undwirspieltendaherdessenKammermusik.Erbatmich,Bratschezuspielen,obwohlichjaGeigerbin.DasersteQuartett,dasichalsBratschistspielte,wareinNielsen-Quartett:diesesfrüheg-Moll-Quartett(singt)–einesehrlebendigeMusik.Dashatmichsofortfasziniert.InSkandinaviengabesdamalsnocheinesehrstarkenationalromantischeStrömunginderNach-folgevonEdvardGrieg,oftmitziemlichschwülstigenWagnerismen.Niel-senwarhierzueinGegenpolundstilbildendfürvieleskandinavischeKomponisten,dienachderchromatischenÜbersättigungdurchRichardWagnerundMaxRegerzurückzudenWurzeln,zudeneinfachenInter-vallenwollten–vergleichbarmitPaulHindemithinDeutschland.Nielsen,übrigensaucheinglänzenderAutor,derwunderbareEssaysgeschriebenhat,sagte,manmüssezudemGefühlzurückfinden,dasseineTerzeinGottesgeschenk,eineQuartzumTräumenundeineQuintederHimmelsei.DaswarseineDevise.NielsenhattesehrgroßenEinflussdamals,undseineMusikwurdewieeinreinigendesBadnachdieserparfümierten,übersättigtenGefühlsduseleiempfunden.Nielsenhatsichmitfastkind-licherFreudemitdenIntervallenundihrenSpannungenbeschäftigt.DieseReinheitderIntervalledürfteaucheinbisschenvonderwunderschönenskandinavischenNaturunddemLichtdesNordensinspiriertsein.

SFSiekombiniereninKonzertengerneWerkevonNielsenundBeethoven.WarumgeradediesebeidenKomponisten?

HBNatürlichbestehteingroßerUnterschiedzwischenbeidenKompo-nisten,abergeradediesewillensbetonteMusikistihnengemeinsam.AberdasistjanichtnurKalkül,sondernimmergetragenvoneinerEntwick-lung,beidermanvonAnfangandasZielvorAugenhat.DasgibtdieserMusikeinesowunderbareKraft.

»Musik ist ein Spiegel des Lebens«MitdemDirigentenHerbertBlomstedtsprachSusannaFelix

27InterviewHerbertBlomstedt

SFWäreesfalsch,Nielsenalstraditionellzube-zeichnen,wennersogroßenWertaufdieeinfa-chenIntervallelegte?OderwareraufeineandereArtundWeiseauchwiedermodern?

HBNielsengehtzuseinenWurzelnzurück,wieHindemith,undgestal-tetaufdieseWeiseetwasganzNeues.EsgibtauchinteressanteVergleichezwischenNielsenundSibelius.Sibeliusistsehrverwurzeltinderklassi-schenMusik.ErwuchsmitderklassischenKammermusikauf,dieerimFamilientriospielte.SeinBruderspielteCello,erGeige,seineSchwesterKlavier.SiekonntendieTriosvonHaydn,MozartundBeethovenauswen-dig.MitdieserMusiksindsieaufgewachsen.DamitverknüpfteSibeliusseinganzbesonderesNaturgefühl:diefinnischenWälderundSeen.DieseKom-binationkannmannichtkopieren.VondieserNaturbezogenheitgibtesbeiNielsenweniger,dafürabersehrvielmehrHumor,aberohnedenSarkasmuswiebeiSchostakowitsch.BeiNielsenbegegnetunsderechteHumor,dermanchmalauchsehrgrellseinkann.ErwarseinganzesLe-benlangschalkhaft,jabubenhaftundhumorvoll.EsgibteineberühmteFotoautomatenserievonihm:AlserinirgendeinerBierstubeaufdemLandBildersah,aufdenendievierTemperamenteinunterschiedlichenGesichtsausdrückendargestelltwurden,kamihmdieIdee,sichselbstgri-

Herbert Blomstedt

28InterviewHerbertBlomstedt

massierendablichtenzulassen.Alsoernst,schalkhaft,bubenhaft,spieß-bürgerlichusw.Sosindetwa20verschiedeneFotosentstanden.DashatübrigensAlfredBrendelaucheinmalgemacht.ErwarmiteinemSängermitderSchönenMüllerinvonSchubertaufTournee.NacheinerKon-zertseriegingensiezueinemFotoautomatenundhabendieseLiederpan-tomimischdargestellt.NielsenwarvollvonderartigemHumor.Aberna-türlichwareraucheinhochernsterMensch.UnddieseKombinationistsehrcharmant.IchliebeseineMusiksehr.SiewirdleidervielzuweniginMitteleuropabeachtet,weilerhaltnichtsomodernistwieStrawinskyundschongarnichteinZwölftönerwieSchönberg.NielsenwurzeltnochganzklarinderklassischenTradition.

SFHatteNielsensoetwaswieeine»message«,dieerdemPublikummitseinerMusiknahebrin-genwollte?

HBJa,erglaubtefestandieethischeWirkungderMusik.EsistkeineMusikzumbloßenVergnügen.ErwolltedamitdieMenschenverändern,aufsieEinflussnehmen.SeinesymphonischenWerkezeigendieseInten-tionganzstark.SeineUr-IdeeistwiebeiBeethoven:vonderDunkelheitzumLicht.Erschriebübrigensüber300Lieder,abernichtinderNach-folgevonSchubert,SchumannoderHugoWolf.EssindLiederfürdasVolk,aberkeineVolkslieder.EinigedieserLiederwerdenauchinderKirchegesungen,erorientiertesichamLuther-Choral,andenBach-Chorälen,anJohannCrügerundanPalestrina,dabeiwarergarnichtsonderlichreligiös.

SFNielsenhatimmergesagt»MusikistLeben«.WieistdiesesMottozuverstehen?

Carl Nielsen – Grimassenfotos

29InterviewHerbertBlomstedt

HBEinMusikstück,geradeinderklassischenMusik,isteinSpiegeldesLebens:EshateinenAnfang,einenHöhepunktundeinEnde,nurdassesnicht50,80oder100Jahredauert,sonderninetwanureinehalbeStunde.EsbildetalleGefühleundalleGedankenab,dieeinLebenausfüllenkön-nen.DasSchöneanderMusikistja,dassdieZuhöreralleverschiedensindunddieMusikganzunterschiedlichaufnehmen.UnddochgibtesfüralleeineBotschaft.DaswussteNielsen,dashatseinWirkenbeflügelt.ErwarnatürlicheinPraktiker,derGeigeundzehnandereInstrumentespielte.Abererhatauchbemerkt,dassmaneinemPublikumeineBotschaftbrin-genmuss:nämlichdie,dassdasLebeneinenSinnhat.EsgibtHöhepunkte,Probleme,Glück,Träume,Angst.Beiallemistesimmerwichtig,dasswireinenSinnfinden.UndwennmaneineguteMusikhört,dannüberträgtsichdasaufjedenHörer.Militärmärsche,Arbeitslieder,Rockmusikhabenalleeineeinfache»message«,aberdieklassischeMusikhatmehrereEbenen.Dasmachtsiesounendlichreich.AuchbeimehrmaligemHörenkannmansichdarinversenkenundimmerwiederetwasNeuesentdecken.

SFNielsenhatsichinseinerFünftenSympho-nievondertraditionellenFormderViersätzig-keitgelöst.GeradediesesWerkstießdamalsaufWiderständeundKritik.WarNielsenmitdiesemWerkvielleichtzufortschrittlichgewesen?

HBIchweißnicht,obdieFormsoeinegroßeRollegespielthat.DieFünfteSymphonieisteinevonseinenstärkstenWerken,istemotionalundintellektuelldieforderndsteKomposition.DerersteSatzistetwa20Minutenlang,undvollerKonflikte.AberdieseKonfliktesindreinmu-sikalischerNatur,alsonichtetwaeinAbbildeinesKriegesoderseinerHerzprobleme.EsgibtganzallgemeineinenKonfliktzwischendenein-zelnenMotiven.DerganzeSatzbautsichaufderTerzauf.Dasklingtsehrromantisch,aberwiemachterdas?AmAnfangspielterdieTerza–c,nurdiesezweiNoten.Unddasgehtetwa20Takteso(singt).WeißerkeineMelodiezuschreiben,denktmansich?NachvierTaktensetzendannzweiFagotteein.AuchsiespieleninTerzen,aberineineranderenTonart.EsentstehenwunderbaretonaleSpannungen.AbernachwenigenMinutenbeginntdieTrommelundspielteinemarschartigeFigur(singt).Dasklingtsobeiläufigundistauchsogewollt,aberdieseFigurwächstbedrohlichanundscheintamEndedasgesamteOrchesterzudominieren.InderPartiturstehtsogar:DerSchlagzeugersollsolautschlagen,wieerkann,alsoberdasganzeOrchesterübertönenwolle.DasolletwasTrivialesdasOrchestervernichten.DiesesThemakannvielesbedeuten:einkörperliches

30InterviewHerbertBlomstedt

Leiden,einkleinesGeschwür,daszueinemlebensbedrohendenTumorheranwächst,odereineschlechteGewohnheitwieAlkoholoderDrogen,odereinböserMensch,derineineFamilieeindringtunddroht,derenLebenzuzerstören.Irgendetwas.Esgibtimmerirgendetwas,wasunsbe-droht,unddieseTrommelsymbolisiertdiesengewaltigenKonfliktamEndedesSatzes.AberdannmussderSchlagzeugerausdemSaalgehen.LautPartiturnimmterseinInstrumentmit,gehtvonderBühneab,spieltaberhinterderBühneweiterundentferntsichimmermehr.DieGefahristalsoüberwunden.ZurückbleibtnureineeinfacheKlarinette,dieträu-merischeineKadenzspielt.SiesymbolisiertbeiNielsendieneueHoff-nung.AlsseisiedieeinzigÜberlebendediesesenormenKonflikts.Niel-senkanntenochkeineAtomexplosion,denndasStückist1920bis1922entstanden.Daswäreauchnureinevon1000Deutungen.DasSchöneanderMusikist,dassjedersieandersinterpretierenkann.IneinerAufnahmeinBerlinhatderTechnikerdieTrommel,alssiedasOrchesterzuübertö-nendrohte,ausgeblendet,damitsienichtzusehrstört.ErhatdenSinngarnichtverstanden,hatdiePartiturnichtrichtiggelesen.SokannmanNielsensMusikauchmissverstehen.WasmachtmandannnachsoeinemSatz?EsmusseinenKontrastgeben.AuchderzweiteSatzistfast20Mi-nutenlang.AufgebautisterwieeinespäteBeethoven-Sonate.ZweigroßeFugenvontriumphalerVirtuosität–siegehörenzudenschwierigstenStrei-cherstellen,dieesüberhauptinderLiteraturgibt–schließeningroßar-tigem,triumphalemEs-Dur.Esfingina-MollanundendetinEs-Dur,demabsolutenGegensatz.ImQuintenzirkelhabenbeideTonarteneinTritonus-Verhältnis.AuchdashatseinenSinn:AnfangundEndemüssenmöglichstweitvoneinanderentferntsein.

(AuszügeauseinemInterview,dasSusannaFelixmitHerbertBlomstedtam26.März2015inderKongresshalleinBambergnacheinerProbemitdenBambergerSymphonikerngeführthat;gekürztundbearbeitetvonRenateUlm)

31Dokument

64. Internationaler Musikwettbewerb der ARD München 31. August bis 18. September 2015

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Anmeldeschluss31. März 2015

Alle Wertungsspiele sind öffentlich. Begleitung durch dasMünchener Kammerorchester,das Münchner Rundfunkorchesterund dasSymphonieorchesterdes BayerischenRundfunks.Preise über 135.000 c sowie Konzertengagementsund Rundfunkaufnahmen für Preisträger.

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32Biographie

33Biographie

Herbert BlomstedtHerbertBlomstedt,indenUSAalsSohnschwedischerElterngeboren,studierteDirigierenanderJuilliardSchoolofMusicinNewYork,zeit-genössischeMusikinDarmstadtsowieRenaissance-undBarockmusikanderScholaCantoruminBaselundarbeitetemitIgorMarkevitchinSalzburgundLeonardBernsteininTanglewoodzusammen.1954debü-tierteHerbertBlomstedtbeimPhilharmonischenOrchesterStockholm,esfolgtenChefpositionenbeimOsloPhilharmonicOrchestrasowiebeimDänischenundSchwedischenRadio-Sinfonieorchester.Von1975bis1985warerChefdirigentderStaatskapelleDresden,beidererweiterhinre-gelmäßigzuGastistunddieihm2007dieGoldeneEhrennadelverlieh.1985wurdeHerbertBlomstedtzumMusicDirectordesSanFranciscoSymphonyOrchestraberufen–einAmt,daserzehnJahreinnehatte.BisheutekehrteralsEhrendirigentalljährlichdorthinzurück.NachzweiJahrenalsChefdirigentdesNDRSinfonieorchestersinHamburgleiteteervon1998bis2005dasGewandhausorchesterLeipzig,demerebenfallsalsEhrendirigentweiterhinverbundenbleibt.DieselbeAuszeichnungver-liehenihmdasDänischeunddasSchwedischeRadio-Sinfonieorchester,dasNHKSymphonyOrchestrasowiedieBambergerSymphoniker.VielederAufnahmen seinerumfangreichen,mit zahlreichenPreisen ausge-zeichnetenDiskographie,insbesonderemitderStaatskapelleDresden,demGewandhausorchesterLeipzigunddemSanFranciscoSymphonyOrche-stra,habenReferenzcharakter,auchdieGesamteinspielungderSympho-nienvonCarlNielsenmitdemDänischenRadio-Sinfonieorchester.AlsGastdirigentstehtHerbertBlomstedtamPultvielerSpitzenorchesterwelt-weit,darunterdieBerlinerundWienerPhilharmoniker,dasKoninklijkConcertgebouworkestAmsterdam,dasOrchestredeParissowiediefüh-rendennordamerikanischenKlangkörper.HerbertBlomstedt,derbaldseinen88.Geburtstagfeiernwird,isteingewähltesMitgliedderKönig-lichSchwedischenMusikakademie,2003erhielterdas»GroßeVerdienst-kreuzdesVerdienstordensderBundesrepublikDeutschland«.BeimSym-phonieorchesterdesBayerischenRundfunksisterseitvielenJahrengerngesehenerGast,zuletztwarerhier imFebruar2014miteinemreinenBrahms-Programmzuerleben.FürCarlNielsensetztsichHerbertBlom-stedtbesonderseinundhatmitdemSymphonieorchesterschonmehr-fachWerkedesdänischenKomponistenaufgeführt.

ANDRIS NELSONS Dirigent, BARBARA HANNIGAN SopranHANS ABRAHAMSEN »Let Me Tell You« für Sopran und Orchester ANTONÍN DVOŘÁK Symphonie Nr. 6 D-Dur, op. 60

SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

2. und 3.7. 20 Uhr Herkulessaal

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DO. 18.6.2015FR. 19.6.2015Philharmonie20.00 UhrKonzerteinführung 18.45 Uhr8. Abo A

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RICHARD WAGNERVorspiel und Karfreitagszauber aus »Parsifal«ARNOLD SCHÖNBERG»Erwartung«, Monodram in einem Akt, op. 17JOHANNES BRAHMSSymphonie Nr. 1 c-Moll, op. 68

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SA. 13.6.2015Max-Joseph-Saal derMünchner Residenz20.00 UhrSO. 14.6.2015Evangelische Akademie Tutzing18.00 Uhr6. Konzert mit Solisten desSymphonieorchesters desBayerischen Rundfunks

CARSTEN CAREY DUFFIN HornMARTIN ANGERER TrompeteHERBERT ZIMMERMANN TrompeteUWE SCHRODI PosauneSTEFAN TISCHLER TubaLUKAS MARIA KUEN Klavier

PAUL HINDEMITHSonate für Trompete und KlavierSonate für Althorn und KlavierSonate für Posaune und KlavierSonate für Basstuba und KlavierDANIEL SPEERSonate für Blechbläserquintett a-MollGIROLAMO FRESCOBALDICanzona seconda für Blechbläser-quintettGIOVANNI GABRIELICanzon septimi toni für Blechbläser-quintett, Ch. 172

München: € 15 / 19 / 23 Tutzing: € 25 / 30 / 35 Studenten € 15 (inklusive Eintritt in den Schlosspark und Schlossführung), Vorverkauf über die Buchhandlung Held, Hauptstraße 70,82327 Tutzing Tel.: (08158) 83 88

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€ 22 / 30

BR-KLASSIK-StudIoKonzeRteAbonnement 2015 / 2016

Di. 27. Oktober 2015, Studio 2, 20 UhrLIEDERABENDFLoRIAn BoeSCH BARITONMALCoLM MARtIneAu KLAVIERSchubert, Schumann, Liszt

Di. 15. Dezember 2015, Studio 2, 20 UhreLenA uRIoSte VIOLINEMICHAeL BRoWn KLAVIERMozart, Szymanowski, Messiaen, Brahms

Di. 12. Januar 2016, Studio 1, 20 UhrWASSILY GeRASSIMez VIOLONCELLOnICoLAI GeRASSIMez KLAVIERALeXeJ GeRASSIMez SCHLAGZEUGBaynov, Bach, Krerowicz, De Mey u. a.

Di. 15. März 2016, Studio 2, 20 Uhr KRIStIAn BezuIdenHout HAMMERKLAVIERCHIARoSCuRo QuARtetMozart, Haydn

Di. 26. April 2016, Studio 2, 20 UhrtHoMAS e. BAueR BARITONKIt ARMStRonG KLAVIERReflexionen über Johann Sebastian Bach

Mo./Di. 9./10. Mai 2016 Studio 2, 20 UhrFeStIVAL deR ARd-PReIStRÄGeRSchubert, Wolf, Weill u. a.

Weitere Informationen über die Abo-Hotline: 089 / 55 80 80BRticket 089 / 59 00 10 880 | www.br-klassikticket.de | München Ticket 089 / 54 81 81 81

Abo (7 Konzerte): Euro 107,- / 145,- | 20% Ersparnis im Vergleich zum Einzelkartenkauf!Einzelkarten (VVK ab 7.7.2015): Euro 21,- / 29,- sowie Euro 14,- / 18,- (Festival der ARD-Preisträger) Schüler und Studenten: Euro 8,-

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A Ausbildungsplätze

4 Violinen 2 Violen 2 Violoncelli 1 Flöte 2 Kontrabässe 1 Oboe 1 Klarinette 1 Trompete 1 Fagott 1 Horn 1 Posaune 1 Pauke mit Schlagzeug

Sprungbrett zu den Orchestern der Welt

Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Ausbildung• Instrumentaler Einzelunterricht• Mentales Training• Kammermusik• Mitwirkung bei Proben und Konzerten des Symphonieorchesters

Erfolg Absolventen der Akademie finden Engagements in renommierten Orchestern im In- und Ausland

Konzerttermine• Sonntag, 21. Juni 2015, Festsaal Kloster Seeon• Donnerstag, 9. Juli 2015, Hubertussaal Schloss Nymphenburg

Förderer Die Akademie dankt

KontaktAkademie des Symphonieorchesters des Bayerischen RundfunksGeschäftsführung: Christine ReifHanselmannstraße 20, 80809 MünchenTelefon: 089/3509-9756 Fax: 089/3509-9757E-Mail: [email protected]

F R E U N D E S Y M P H O N I E O R C H E S T E R

B A Y E R I S C H E R R U N D F U N K e .V.

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Ausbildung• Instrumentaler Einzelunterricht• Mentales Training• Kammermusik• Mitwirkung bei Proben und Konzerten des Symphonieorchesters

Erfolg Absolventen der Akademie finden Engagements in renommierten Orchestern im In- und Ausland

Konzerttermine• Sonntag, 21. Juni 2015, Festsaal Kloster Seeon• Donnerstag, 9. Juli 2015, Hubertussaal Schloss Nymphenburg

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41Impressum

MARISS JANSONS ChefdirigentNIKOLAUS PONT Orchestermanager

Bayerischer RundfunkRundfunkplatz 180335 MünchenTelefon: (089) 59 00-34111

IMPRESSUMHerausgegeben vom Bayerischen Rundfunk Programmbereich BR-KLASSIKPublikationen Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks

REDAKTIONDr. Renate Ulm (verantwortlich),Dr. Vera BaurGRAPHISCHES GESAMTKONZEPTBureau Mirko BorscheUMSETZUNGAntonia Schwarz, MünchenDRUCKalpha-teamDRUCK GmbH Nachdruck nur mit Genehmigung

Das Heft wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

TExTNACHWEISVera Baur: aus den Programmheften des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks vom 17./18. Mai 2012; Musik & Bild: Renate Ulm; Angelika Rahm: Original-beitrag für dieses Heft; Interview mit Herbert Blomstedt: Susanna Felix; Biographie: Archiv des Bayerischen Rundfunks.

BILDNACHWEISH. C. Robbins Landon: Beethoven. Sein Leben und seine Welt in zeitgenössischen Bildern und Texten, Zürich 1970 (Beethoven, Fürst Lobkowitz, Schloss Grätz, Palais Lob-kowitz, Autograph Beethoven); Musée d’Orsay (Bourdelle); © Matt Dine Photography (Albrecht Mayer); © Nürnberger Symphoniker (Daniel Hope); Musiker und ihre Häuser, München 1998 (Nielsen); Mogen Rafn Mogensen: Carl Nielsen, der dänische Tondichter, Bd. 4, Arbon 1992 (Partiturseite, Anne Marie Carl-Nielsen bei der Arbeit, Pegasus, Carl Nielsen strickt, Nielsens Grimassenfotos); © Martin U. K. Lengemann (Blomstedt S. 25); © J. M.Pietsch (Blomstedt S. 30); Archiv des Baye-rischen Rundfunks.

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

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Süddeutsche Zeitung

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