1.4 Das große und das kleine Netz · – Regio inguinalis sinistra (5) – Regio pubica (6) –...

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1 www.medi-learn.de 3 1.4 Das große und das kleine Netz In der Anatomie unterteilt man den Bauch in neun Regionen (s. Abb. 4, S. 3): Regio epigastrica (1) Regio hypochondriaca sinistra (2) Regio umbilicalis (3) Regio lateralis sinistra (4) Regio inguinalis sinistra (5) Regio pubica (6) Regio inguinalis dextra (7) Regio lateralis dextra (8) Regio hypochondriaca dextra (9) 1.4 Das große und das kleine Netz In diesem Kapitel erhältst du eine Übersicht über die immer gerne gefragten makroskopi- schen Strukturen des Omentum majus (großes Netz) und des Omentum minus (kleines Netz). Es lohnt sich vor allem, die Bandstrukturen zu lernen, da sie in Prüfungen gerne gefragt wer- den und du damit leicht punkten kannst. 1.4.1 Omentum majus Das große Netz liegt bei Eröffnung des Bauch- raums auf dem Dünndarmgekröse und ist ein Organ, welches der lymphatischen Abwehr und der Fettspeicherung dient. Das Omen- 1 2 9 3 4 8 5 7 6 Abb. 4: Bauchregionen medi-learn.de/7-ana7-4 parietale Blatt an den Seitenwänden über. Der Gegenstand liegt folglich intraperitoneal. Retroperitoneal gelegene Organe besitzen kein viszerales Blatt des Peritoneums. Sie lie- gen im Retroperitonealraum, eingebettet in Binde- und Fettgewebe. Dieser Retroperito- nealraum liegt hinter (retro) dem parietalen Blatt der Bauchfellhöhle vor der Wirbelsäule und ist nicht als offener Spaltraum, sondern – wie oben erwähnt – als mit Fett- und Binde- gewebe ausgefüllt zu verstehen. Organe, die in retroperitonealer Lage liegen, lassen sich weiterhin in eine primär oder sekundär retro- peritoneale Lage untergliedern: Primär retroperitoneal gelegene Organe sind entwicklungsgeschichtlich außerhalb des Peritoneums entstanden und verblei- ben auch dort. Beispiel: die Nieren. Sekundär retroperitoneal gelegene Organe wurden ursprünglich intraperitoneal ange- legt (besaßen ein viszerales Blatt) und wur- den erst später sekundär in den Retroperito- nealraum verlagert. Beispiel: das Pankreas. Head-Zonen sind Hautgebiete, die bestimmten inneren Organen zugeordnet sind. Erkrankun- gen oder Reizungen dieser Organe erzeugen über viszerokutane Reflexe Schmerzen im zu- geordneten Hautareal (übertragener Schmerz). Herz (Th3–Th4) Ösophagus (Th4–Th5) Magen (Th8) Dünndarm (Th10) Leber, Gallenblase (Th8–Th11) Dickdarm (Th11–L1) Harnblase (Th11–L1) Niere, Hoden (Th10–L1) Zwerchfell (C4) Abb. 3: Head-Zonen medi-learn.de/7-ana7-3

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www.medi-learn.de 3

1.4 Das große und das kleine Netz

In der Anatomie unterteilt man den Bauch in neun Regionen (s. Abb. 4, S. 3): – Regio epigastrica (1) – Regio hypochondriaca sinistra (2) – Regio umbilicalis (3) – Regio lateralis sinistra (4) – Regio inguinalis sinistra (5) – Regio pubica (6) – Regio inguinalis dextra (7) – Regio lateralis dextra (8) – Regio hypochondriaca dextra (9)

1.4 Das große und das kleine Netz

In diesem Kapitel erhältst du eine Übersicht über die immer gerne gefragten makroskopi-schen Strukturen des Omentum majus (großes Netz) und des Omentum minus (kleines Netz). Es lohnt sich vor allem, die Bandstrukturen zu lernen, da sie in Prüfungen gerne gefragt wer-den und du damit leicht punkten kannst.

1.4.1 Omentum majus

Das große Netz liegt bei Eröffnung des Bauch-raums auf dem Dünndarmgekröse und ist ein Organ, welches der lymphatischen Abwehr und der Fettspeicherung dient. Das Omen-

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Abb. 4: Bauchregionen medi-learn.de/7-ana7-4

parietale Blatt an den Seitenwänden über. Der Gegenstand liegt folglich intraperitoneal. Retroperitoneal gelegene Organe besitzen kein viszerales Blatt des Peritoneums. Sie lie-gen im Retroperitonealraum, eingebettet in Binde- und Fettgewebe. Dieser Retroperito-nealraum liegt hinter (retro) dem parietalen Blatt der Bauchfellhöhle vor der Wirbelsäule und ist nicht als offener Spaltraum, sondern – wie oben erwähnt – als mit Fett- und Binde-gewebe ausgefüllt zu verstehen. Organe, die in retroperitonealer Lage liegen, lassen sich weiterhin in eine primär oder sekundär retro-peritoneale Lage untergliedern: – Primär retroperitoneal gelegene Organe

sind entwicklungsgeschichtlich außerhalb des Peritoneums entstanden und verblei-ben auch dort. Beispiel: die Nieren.

– Sekundär retroperitoneal gelegene Organe wurden ursprünglich intraperitoneal ange-legt (besaßen ein viszerales Blatt) und wur-den erst später sekundär in den Retroperito-nealraum verlagert. Beispiel: das Pankreas.

Head-Zonen sind Hautgebiete, die bestimmten inneren Organen zugeordnet sind. Erkrankun-gen oder Reizungen dieser Organe erzeugen über viszerokutane Re� exe Schmerzen im zu-geordneten Hautareal (übertragener Schmerz).

Herz (Th3–Th4)

Ösophagus(Th4–Th5)

Magen (Th8)

Dünndarm (Th10)

Leber, Gallenblase(Th8–Th11)

Dickdarm (Th11–L1)

Harnblase (Th11–L1)

Niere, Hoden(Th10–L1)

Zwerchfell (C4)

Abb. 3: Head-Zonen medi-learn.de/7-ana7-3