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14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
1 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Teil 1
Entwicklung und energetische Bewertung
alternativer Sanierungsfahrpläne
Dipl.-Ing. Anna Hoier, Dipl.-Ing. Hans Erhorn, Institutsleitung: Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser und Prof. Dr.-Ing. Klaus Sedlbauer
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
2 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Energiekonzept der Bundesregierung
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Grundlage der Studie
Interpretation Einsparziel Absolutwert
Primärenergie [TWh/a]
Reduktion um 80% ggü. 2008
Sanierungsfahrplan steht aus
3 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Zielsetzung Studienteil I
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Entwicklung und energetische Bewertung von Sanierungsfahrplänen
1. Energieeinsparpotential aktueller Trends
2. Umsetzung der Ziele des Energiekonzepts mit alternativen Sanierungsfahrplänen:
technologiegebunden technologieoffen
4 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Vorgehen
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
a) Entwicklung eines vereinfachten Vorhersage-Modells zur
Abbildung des Wohngebäudebestands in Deutschland (Ist-Zustand und Entwicklung bis 2050)
Hochrechnung des Energiebedarfs
Definition repräsentativer Beispielgebäude
b) Erstellung und Vergleich unterschiedlicher Sanierungsfahrpläne
am Gesamtbestand
für Beispielgebäude
5 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Gebäudebestand – Bestehende Typologien
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Quelle: IWU-Gebäudetypologie, 2011
10 Baualtersklassen
4 Gebäudetypen
Einfamilien- (EFH) und Reihenhäuser (RH): 59 % Wohnfläche
Kleine (MFH) und Große (GMH) Mehrfamilien-häuser: 41 % Wohnfläche
6 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Gebäudebestand – Vereinfachte Betrachtung
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Repräsentative mittlere, fiktive Gebäude-Typen: EFH und MFH
Darstellung des „energetischen“ Ist-Zustands
Vereinfachte energetische Betrachtung: Baualtersklassen
3 Komponentenbereiche (Opake Hülle, Fenster, Anlagentechnik)
Kennwerte der mittleren Typ-Gebäude EFH MFH
Wohneinheit (WE) 1,24 6,83
Wohnfläche [m²] 135 457
Wohnfläche je WE [m²] 109 67
Volumen (Brutto) [m³] 515 1.627
Hüllfläche [m²] 352 771
Kompaktheit A/V [1/m] 0,68 0,47
Fensterflächenanteil 19% 19%
Gebäudeanzahl 2009 15 Mio. 3 Mio.
Anteil an Gesamt-wohnfläche 2009 59% 41%
Zusätzlich: Betrachtung von 3 Beispielgebäuden (EFH 1 + 2, MFH)
7 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Entwicklung verschiedener Szenarien
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Definition von Sanierungsfahrplänen über Sanierungszyklen und Zeitvorgaben
Umfang und Qualität der Maßnahmen
Berücksichtigung von technologischen Entwicklungen Veränderungen der Energie-Infrastruktur gemäß Energiekonzept
Technische Entwicklungen und Innovationen (z. B. Effizienzsteigerungen, System-Wechsel)
3 Szenarien: Trendfortschreibung mit Leitlinien der Bundesregierung
Ermittlung Einsparpotential
2 alternative Fahrpläne zur Zielerreichung (-80% Primärenergie) technologiegebunden technologieoffen
8 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Sanierungsfahrpläne / Szenarien bis 2050
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Haupt-Unterschiede der Szenarien
Basis-Szenario 0 Trendfortführung
mit Leitlinien Bundesregierung
Szenario 1 Technologie- gebundener
Fahrplan
Szenario 2 Technologie-
offener Fahrplan
Energetische Sanierung der Hülle
Keine vollständige energetische Sanierung, ca. 50% (Dach: 100%)
Mäßig steigendes Niveau
Nachträgliche Dämmung aller Gebäude älter als 50
Ab 2015 alle Bauteile auf Passivhaus-Niveau (PH) Steigendes Niveau
(PH ab 2031) Reduzierte Anforderung an
besondere Bauarten
Gewährleistung von 3-Scheiben-Verglasung ab
2035
Sanierungs-maßnahmen der Anlagentechnik
Kesseltausch Solaranlage freiwillig
Kesseltausch mit Solaranlage WW+Hzg. Gewährleistung Brenn-
werttechnik ab 2025
Altbau: Neue Pumpen + Thermostate
Kesseltausch und Solaranlage WW,
Installationszeitpunkt frei wählbar
Intelligente Regelung: - Reduktion Zirkulation - Neue Pumpen und
Thermostate
Hydraulischer Abgleich, Dämmung Verteilleitungen
9 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Darstellung eines Beispielgebäudes
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Beispiel-gebäude EFH 2 (Baujahr 1978)
Ist-Zustand 2009
Basis-Szenario 0 Trendfortführung
mit Leitlinien Bundesregierung
Szenario 1 Technologie- gebundener
Fahrplan
Szenario 2 Technologie-
offener Fahrplan
Opake Hülle 1978 2033 2028 2028
Uwand [W/m²K] 1,0 0,20 0,13 0,16
UDach [W/m²K] 0,5 0,14 0,10 0,12
UKellerdecke [W/m²K] 1,0 0,25 0,15 0,20
Fenster 1978 2014 / 2050 2014 / 2035 2014 / 2050
UFenster [W/m²K] 4,3 1,3 / 0,9 1,3 / 0,8 1,3 / 0,8
Anlagentechnik 2008 2038 2025 2038
Kesseltyp Niedertemp. verb. Brennwert verb. Brennwert verb. Brennwert
Solaranlage - WW + Hzg. WW
Sonstiges Intelligente Regelung Minimierung Zirkulation
Primärenergie-bedarf [kWh/m²a] 2010: 375,9 2050: 160,8 2050: 63,6 2050: 69,6
10 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Ergebnisse
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
- 64 %
- 80%
11 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Ergebnisse
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
MW 1,9 %
MW 2,2 %
Mittelwerte der Dekaden, verbunden mit Verlaufslinien
12 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Fazit (1)
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Erreichbarkeit der Primärenergieeinsparung von 80 % möglich
Notwendigkeit umfangreicher Sanierungsmaßnahmen auf hohem energetischen Niveau am Gebäudebestand
Maßgebliche Aspekte zur Formulierung geeigneter Vorgaben
Frühzeitige Festlegungen Planbarkeit und Planungssicherheit
Gestaffelte Ziele Berücksichtigung der Potentiale (Zeitspannen, Bauart / Baualtersgruppe)
Primärenergetische Zielwerte ggf. ergänzen (z.B. Endenergie)
Schaffung von Kontrollmechanismen zur Gewährleistung der Umsetzung
13 Fraunhofer Institut für Bauphysik
Fazit (2)
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Stetiger Anstieg der Vorgaben analog zum Fortschritt
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Angepasste individuelle Lösungen
Vielfältige Entwicklungs-möglichkeiten
Sprunghafter einmaliger Niveau-Anstieg
Begrenzte Reaktions- und Anpassungsmöglichkeiten
Repetitive Technologie-anwendungen
Hemmung der technologischen Entwicklung
Technologieoffene VS Technologiegebundene Vorgaben
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
15 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Teil 2
Prognose der Kosten alternativer Sanierungsfahrpläne und Analyse der finanziellen Belastungen
für Eigentümer und Mieter bis 2050
Prof. Dr. Andreas Pfnür & Dipl.-Ing. Architekt Nikolas Müller
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
16 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Auf Basis der Ergebnisse des Teils 1 sind die Investitions-kosten und deren Allokation ermittelt worden
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Sektorale, soziale und regionale Kostenallokation
der Sanierungsfahrpläne
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
Typmerkmale Sanierungs-
pläne
Teil 1 Entwicklung alternativer Sanierungsfahrpläne
Fallzahlen pro Jahr, Typ
und Sanierungs-
plan
Hoch-rechnung
Investitions-kosten bis
2050
Teil 2 Kostenprognose der Sanierungsfahrpläne
Prognose sozialer Aspekte
Prognose regionaler Aspekte
Geb
äude
G
esam
tbes
tand
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
VoFi Einzelfall Vermieter,
Mieter, Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
Analyse Einzelfall
Vermieter, Mieter,
Selbstnutzer pro Typ und
Sanierungsfall
Hoch-rechnung
Ergebnisse bis 2050
Sensitivitätsana-lysen von
Klimaschutz-investitionen bei Wohngebäuden
Analyse sozialer Aspekte
Einzelfall am Haushaltsnetto-
einkommen
Prognose Investitions-
kosten
3
4
5
5
6
6
7
8
17 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Die zur Umsetzung des 80%-Ziels nötigen Investitionen betragen mindestens 1,7 Bill. Euro Investitionsbedarf zur Primärenergieeinsparung von 80 % bis 2050*
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Musterfälle Hochrechnung Bestand
€0
€50.000
€100.000
€150.000
€200.000
€250.000
€300.000
€350.000
EFH 1 EFH 2 MFH
technologiegebunden
technologieoffen2.066
1.694
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
Gesamtbestand
Mrd €
*) Kostengruppen 300/400/700 inkl. nicht-energetische Modernisierung
technologiegebunden technologieoffen EFH 1 55% 54% EFH 2 49% 45% MFH 60% 56%
Anteil Modernisierungskosten an den Sanierungskosten (vs Instandhaltung)
18 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Technologiegebundene Sanierungsfahrpläne verursachen aus vier Gründen höhere Investitionskosten
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Verfall „unverbrauchten Abnutzungsvorrats“
Zeitlich frühere Investition
Zeitliche Ballung von Sanierungen
Ineffiziente Sanierung (höhere Grenzkosten) Höhere Investitionskosten
Unterproportionaler Anstieg des Immobilienwerts
Höhere Nutzungskosten
Finanzierungsengpass erhöht Kapitalkosten
19 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Die monatlichen Kosten des Wohnens pro m2 steigen sanierungsbedingt um mindestens 1,69 € Auswirkungen auf die Kosten des Wohnens in € pro m2 und Monat*
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Technologiegebundener Sanierungsfahrplan: Im Durchschnitt steigen die monatlichen Kosten des Wohnens (KdW) in einem Einfamilienhaus um
rund 260 Euro und in einem Mehrfamilienhaus um rund 140 Euro pro Wohneinheit
Technologieoffener Sanierungsfahrplan: Im Durchschnitt steigen die monatlichen KdW in einem Einfamilienhaus um rund 140 Euro und in
einem Mehrfamilienhaus um rund 100 Euro pro Wohneinheit *) Prämissen: 1.Mieterhöhungen im Rahmen rechtlicher Möglichkeiten durchsetzbar (11 % der modernisierungsbedingten Investitionskosten nach § 559 BGB) 2.Keine weiteren Mieterhöhungen betrachtet (§ 558 BGB)
2,65 2,94
2,06 1,72
2,25 1,69
00,5
11,5
22,5
33,5
EFH 1 EFH 2 MFH
technnologiegebundentechnologieoffen
20 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Der Sanierungsfahrplan löst erheblichen Eigen- und Fremdkapitalbedarf bei mäßiger Rendite aus Auswirkungen auf den Eigen- und Fremdkapitalbedarf
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
4,2% 3,5%
4,8% 4,0% 3,4%
4,4%
0,0%
2,0%
4,0%
6,0%
EFH 1 EFH 2 MFH
technnologiegebundentechnologieoffen
Durchschnittliche Renditen der Eigentümer des vermieteten Bestands im Vergleich
0500
1000150020002500
FKEK
Technologiegebunden Ø FK Bedarf p.a. 36 Mrd. Ø EK Bedarf p.a. 15 Mrd.
Technologieoffen
Ø FK Bedarf p.a. 29 Mrd.
Ø EK Bedarf p.a. 12 Mrd.
21 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Der sanierungsbedingte Anstieg der Kosten des Wohnens als Herausforderung der Sozialpolitik
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Haushaltsnettoeinkommen Insg. unter 900 900 - 1.300
1.300 - 1.500
1.500 - 2.000
2.000 - 2.600
2.600 - 3.600
3.600 - 5.000
5.000 - 18.000
Hochgerechnete Haushalte in Mietwohnungen in tsd MFH 17.288 2.858 3.432 1.546 3.429 2.526 2.036 947 514
Haushaltsnettoeinkommen €/Mon. 706 1.103 1.398 1.741 2.274 3.030 4.158 6.883 KdW vor Sanierung €/Mon. 367 440 480 529 602 678 789 966
Anteil KdW am Netto vor Sanierung 33,58% 52,00% 39,90% 34,30% 30,40% 26,50% 22,40% 19,00% 14,00%
Technologiegebundener Fahrplan Zusätzliche Wohnkosten €/Mon. 98 116 124 133 147 159 172 188 Neue Kosten des Wohnens €/Mon. 465 556 604 662 749 837 961 1.154
Anteil KdW am Netto nach Sanierung 42,11% 65,80% 50,40% 43,20% 38,00% 32,90% 27,60% 23,10% 16,80% KdW Anstieg in % des Netto 8,52% 13,80% 10,50% 8,90% 7,60% 6,40% 5,20% 4,10% 2,80%
Technologieoffener Fahrplan Zusätzliche Wohnkosten €/Mon. 74 88 94 101 111 121 131 143 Neue Kosten des Wohnens €/Mon. 441 528 574 630 713 799 920 1.109 Anteil KdW am Netto nach Sanierung 40,08% 62,50% 47,90% 41,10% 36,20% 31,40% 26,40% 22,10% 16,10% KdW Anstieg in % des Netto 6,50% 10,50% 8,00% 6,80% 5,80% 4,90% 4,00% 3,10% 2,10%
Die Lasten der Sanierung steigen mit abnehmenden Einkommen deutlich an Quelle: Sonderauswertung destatis (2012)
22 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Der technologieoffene Sanierungsfahrplan mildert das soziale Problem der Lastenverteilung ab Kosten des Wohnens in % vom frei verfügbaren Nettoeinkommen nach EK-Klassen*
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
34%
52%
40% 34%
30%
42%
66%
50%
43% 38% 40%
63%
48%
41% 36%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Insgesamt unter 900 900 -1.300
1.300 -1.500
1.500 -2.000
2.000 -2.600
2.600 -3.600
3.600 -5.000
5.000 -18.000
Anteil KdW am Netto vor Sanierung Nach technologiegebundener SanierungNach technologieoffener Sanierung *) Am Beispiel von Mieterhaushalten in Mehrfamilienhäusern
23 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Die regionalen Rahmenbedingungen für die energetische Gebäudesanierung sind höchst unterschiedlich
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Kriterien
Bad
en-W
.
Bay
ern
Ber
lin
Bra
nden
b.
Bre
men
Ham
burg
Hes
sen
MV
Nie
ders
.
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W
Rhe
inl.-
Pfa
lz
Saa
rland
Sac
hsen
Sac
hsen
-A.
Sch
lesw
.-H.
Thü
ringe
n
Leerstand insgesamt o o o – + + + – + o o o – – + – Entwicklungen Haushalte 2010 bis 2030 + + + o o + + – – + o + – – – – – + – – Nettogesamtvermögen + + – – – o + – o o + o – – + – Differenz Verkehrswerte zu Hypothekenschulden + + – – o o + – o o o o – – o – Haushaltsnettoeinkommen + + – o – o + – o + + o – – o o Haushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 Euro + + – – – – o + – – o + + o – – – + – Quote der Empfänger/innen von Leistungen der sozialen Mindestsicherung (31.12.2010) ++ ++ – – – – – – + – o o + + o – o o
Armutsgefährdungsquote + + – – – o + – o o o o – – o – Anteil der Kosten des Wohnens o o – – – – – o – + + + o + + + + Finanzielle Leistungsfähigkeit kommunaler Wohnungsunternehmen + + – – – – – – + – – + + + + – – + – Baukosten o – o o o – o o + o o o o – o o Gebäudebedingte Kostenunterschiede ohne Bewertung Finanzierungs- und Zuschussbedingte Kostenunterschiede ohne Bewertung
Legende: ++ besonders unterstützend, + unterstützend, o neutral, – herausfordernd, – – besonders herausfordernd
24 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Ökonomische Handlungsempfehlungen für einen Fahrplan zur energetischen Gebäudesanierung bis 2050
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
1. Wirtschaftlichkeit der geforderten Maßnahmen für Eigentümer und Nutzer
2. Soziale Differenzierung und Integration in die Sozialpolitik
3. Regionale Differenzierung und Integration in lokale und quartiersbezogene Kontexte
4. Geschickte Balance zwischen Einzelfall und generellen Regelungen
5. Unbedingte Technologieoffenheit als Leitvorstellung des zukünftigen Sanierungsfahrplans
25 Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Kontakt: Prof. Dr. Andreas Pfnür [email protected] +49 170 3126362 Vollständige Studie unter: www.immobilien-forschung.de
Dipl.-Ing. Architekt Nikolas Müller
+49 171 2181717
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
27 Institut für Wärme und Oeltechnik
Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Interpretation der Ergebnisse aus Sicht der
Mineralölwirtschaft
Dr. Ernst-Moritz Bellingen
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
28 Institut für Wärme und Oeltechnik
− Mineralölwirtschaft unterstützt die Ziele Energieeinsparung und Klimaschutz − Gebäudebereich hat einen großen Anteil am Energieverbrauch und kann
erheblich zum Energieeinsparziel beitragen − Die Kosten zur Erreichung des 80 % Einsparziels bis 2050 sind extrem hoch
• Technologiegebunden: 2,1 Billionen € • Technologieoffen: 1,7 Billionen € • Basisszenario: 1,1 Billionen €
− Kostensteigerungen durch die Energiewende treffen den Verbraucher auch in anderen Sektoren (z. B. steigende Stromkosten)
− Ziel: Ein finanzierbarer und sozialpolitisch akzeptabler Weg für die Energiewende
Grundlagen
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
29 Institut für Wärme und Oeltechnik
Aktuelle Berichterstattung
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
30 Institut für Wärme und Oeltechnik
Technologieoffen
Der Gebäudeeigentümer kann frei entscheiden, welche Maßnahme und welchen Energieträger er zur Energieeinsparung nutzt.
• Grundprinzip der Energieeinsparverordnung (EnEV)
• KfW Förderung „Energieeffizient Sanieren“
Der gesetzliche Rahmen in Deutschland
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
Technologiegebunden
Der Gebäudeeigentümer kann nicht frei entscheiden, wann er welche Maßnahme zur Energieeinsparung nutzt; Technologien oder Maßnahmenpakete werden vorgeschrieben.
• Wärmegesetze (Bund, B-W) • Marktanreizprogramm des BAFA
(Technologieförderung)
31 Institut für Wärme und Oeltechnik
− Eigentümer akzeptieren Vorgaben nicht − Individuelle Lösung sind nicht möglich − Hohe Nachfrageschwankungen führen zu Schwierigkeiten bei Lieferung,
Installation und gleichmäßigen Auslastungen der Gewerke • Engpässe führen zu steigenden Kosten
− Hohe Sanierungskosten verstärken soziale Härten − Technologischer Fortschritt bis 2050 wird nicht genutzt
• Neue technische Entwicklungen ermöglichen andere oder preiswertere Lösungen
Was spricht gegen Technologievorgaben?
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
32 Institut für Wärme und Oeltechnik
− Definition: • Heizsysteme, die mehr als einen Energieträger zu Wärmeversorgung nutzen
− Vorteile:
• Flexibilität bei der Wärmeversorgung (Kostenoptimierung) • Versorgungssicherheit • Modulare Erweiterungen sind je nach finanziellen Mitteln möglich • Möglichkeit der Nutzung von erneuerbaren Energien
(z. B. Windkraft, Photovoltaik und Solarthermie)
Technische Lösung: Hybridsystem
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland
33 Institut für Wärme und Oeltechnik
− Technologievorgaben führen zu erheblich höheren Kosten − Technologieoffene Sanierungen und freie Energieträgerwahl ermöglichen für
jedes Gebäude eine technisch und wirtschaftlich optimale Lösung − Die primärenergetische Bewertung der EnEV ist technologieoffen und eignet sich
ideal als Bewertungsgröße auch für eine Roadmap − Auch Förderprogramme sollten den Grundsatz der Technologieoffenheit
verfolgen: • KfW „Energieeffizient Sanieren“ • Steuerliche Förderung von energetischen Teilsanierungen
Fazit und Forderungen
14.08.2013 Energetische Gebäudesanierung in Deutschland