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141-022 22 Samstag/Sonntag, 2O./2I. Juni 1992 Nr. 141 INLAND SUttc c3ürrf)er Rettung Monte Veritä, Ort von Kultur und Wissenschaft Neues Tessiner Seminarzentrum von nationaler Bedeutung Auf dem 1964 durch eine Schenkung in den Besitz des Kanton Tessins übergegangenen, kulturgeschichtlich bedeutsamen Areal des Mont e Veritä bei Ascona ist diese Woche ein Seminarzentrum eingeweiht worden, das sowohl auf kantonaler wie auch auf nationaler Ebene Bedeutung erlangen soll. Den Betrieb der neuen Einrichtung in dem für rund 9 Mil- lionen Franken renovierten ehemaligen Hotelkomplex übernimmt einerseits der Kanton und andererseits - unter dem Namen «Centro Stefano Franscini» - die ETH Zürich. ru. Bellinzona. 19. 6. Im Rahmen einer kleinen Feier ist auf dem Monte Veritä bei Ascona ein neben kan- tonalen Institutionen auch den Schweizer Universitäten offenste- hendes Seminarzen- trum eingeweiht wor- den. Eigentümerin des Zentrums, eines ehe- maligen Hotels, das in rund zweijähriger Bau- zeit der neuen Zweck- bestimmun g entspre- chend renoviert wurde, ist die vom Kanton Tessin und dem Bunde vor zwei Jahren ge- meinsam gegründete Stiftung «Monte Ve- ritä». Die Kosten für die Renovationsarbei- ten an den bestehen- den Gebäulichkeiten, zu welchen der Neubau eines Hörsaals mit 120 Sitzplätzen und eines Restaurants dazukam, beliefen sich insgesamt auf rund 9 Millionen Franken. Der Bund be- teiligte sich daran mit einem Betrag von 2,5 Millionen Franken, der Rest ging zulasten des Kantons. Den auf Ko- stendeckung ausgerich- teten Betrieb des Ta- gungszentrums hat der Stiftungsrat, dem vier Vertreter des Kantons, zwei des Bundes und ein Delegierter der Ge- meinde Ascona ange- hören, zwei Institutio- nen übergeben. Einerseits ist dies die «Sezione Ticino del Monte Veritä» des Tessiner Kultur- departements und andererseits das «Centro Ste- fano Franscini» der ETH Zürich. Wie Staatsrat Giuseppe Buffi, der Vorsteher des kantonalen Er- ziehungsdepartements und Präsident des Stif- tungsrates , anlässlich der Einweihungsfeier aus- führte, soll über die zweifach abgestützte Be- triebsform nicht nur ein qualitativ hochstehendes, sondern auch unterschiedlichen Kulturbegriffen Rechnung tragendes Jahresprogramm gewähr- leistet werden. Von der Zusammenarbeit mit der ETH Zürich erhoffe sich das Tessin zudem auch Impulse für die Konkretisierung seiner hoch- schulpolitischen Pläne. Schrittmacherrolle der ETH Für die Realisierung des neuen Tagungs- zentrums seien, wie Giuseppe Buffi unterstrich, vom Polytechnikum wichtige Schrittmacherdien- ste geleistete worden. Die Zusammenarbeit mit der Bundesinstitution ab 1988 hatte tatsächlich frischen Wind in die über Jahrzehnte ohne Resul- tat verlaufenen Diskussionen um eine zweck- mässige Verwendung der Schenkung gebracht. Schon ein Jahr nach den ersten Kontakten mit dem damaligen ETH- Präsidenten Prof. Hans Bühlmann nahm nämlich das nach dem ersten Tessiner Bundesrat und Mitbegründer der ETH benannte Centro Stefano Franscini seine Arbeit auf und organisierte die ersten Tagungen auf dem Monte Veritä. Seither wurden von der ETH gut 20 Seminare und Tagungen an diesem Ort oder während der Umbauarbeiten in der Umgebung von Ascona durchgeführt. Das Nutzungskonzept des Tagungszentrums sieht vor, dass den beiden Betreiberorganisatio- nen ab diesem Jahr die seit März in ihrer Gesamt- heit nutzbaren neuen Einrichtungen während je rund 20 Wochen zur Verfügung stehen. Ein Blick auf die geplanten Aktivitäten zeigt allerdings, dass bis jetzt erst die Betreiber der ETH umfassende und konkrete Programmvotstellungen besitzen. Für dieses Jahr sind von der «Zürcher Seite» noch zehn Seminare angesetzt, und für 1993 sind bereits jetzt 16 Veranstaltungen fest geplant. Die Mehrheit dieser Tagungen, welche durch Gelder der ETH, des Nationalfonds und privater Institu- tionen sowie die Beiträge der Teilnehmer finan- ziert werden, waren oder sind vorerst noch haupt- sächlich technisch-naturwissenschaftlichen The- men gewidmet. Wie Prof. Konrad Osterwalder, der Direktor des Centro Franscini, anlässlich der Einweihung erklärte, ist der für die Evaluation der Tagungsvorsehläge zuständige wissenschaftliche Rat jedoch bestrebt, künftig vermehrt auch gei- steswissenschaftlich ausgerichtete Akiivitäten in das Programm zu integrieren. So werden jeweils sämtliche Schweizer Hochschulen eingeladen. Vorschläge für Veranstaltungen einzubringen. Villes Nutzungskonzept des Kantons Die von Mauro Martinoni, dem Leiter der kan- tonalen Betreiberorganisation, skizzierten Nut- Mit einem Aufwand von neun Millionen Franken ist der ehemalige Hotelkomplex auf dem Monte Veriiä renoviert worden. (Bild pd) zungspläne haben dagegen vorerst noch haupt- sächlich den Charakter von Absichtserklärungen. Grundsätzlich habe die Tessiner Sektion nicht vor, auf dem Monte Vertitä nur Veranstaltungen von Tessinern für Tessiner durchzuführen. Viel- mehr sei es ihr Ziel, Begegnungen zwischen Ver- tretern verschiedener Kulturen und Kulturformen zu ermöglichen. Gewicht werde dabei auch auf den Einbezug von künstlerischen Aktivitäten ge- legt. Das konkrete Programm ist entsprechend dem nur vagen Nutzungskonzept denn auch über- aus heterogen und reicht vom Video Art Festival über Tagungen kantonaler Ämter bis zum Spitex- Seminar der Pro Infirmis oder zu Wochenkursen der University of North Carolina. Es ist zu hof- fen, dass auch die Tessiner Sektion auf dem Monte Veritä künftig vermehrt Eigeninitiative zeigt und sich nicht nur primär auf die Aufgabe eines Terminkoordinators beschränkt. Kein Platz für Kunst und Künstler? Der Verwendung des Monte Veritä als Semi- narzentrum ist im Tessin nicht unumstritten. Kulturschaffende beklagen sich etwa darüber, dass damit der Komponente «Kunst» im aktuel- der Nachbarschaft Abwartender TCS bei der Benzinzollerhöhung Unterstützung der Neat-Vorlage Der Touringclub der Schweiz (TCS) hat an seiner Delegiertenversammlung in Regensdorf einer Resolution zugestimmt, die sich über die vom Ständerat beschlossene Erhöhung des Treibstoffprundzolls um .7.5 Rappen besorgt zeigt. Über ein allfälliges Referendum will der TCS jedoch erst nach dem definitiven Entscheid des Parlamentes an einer ausserordent- lichen Delegiertenversammlung entscheiden. Für die Neat-Vorlage vom 27. September hat der TCS die vom Verwaltungsrat vor einem Jahr beschlossene Unterstützung bekräftigt. Sx. Regensdorf, 20. Juni Die neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) wurde vom TCS bereits in der Vernehmlassung befürwortet. Zentralpräsident Franco Felder sieht in dieser nationale n Aufgabe der Schweiz einen Beitrag zur Bewältigung des wachsenden Ver- kehrs in Europa. Die Beteiligung des Individual- verkehrs an der Finanzierung der Neat mit 25 Prozent erscheint dem TCS als realistisch. Man verweist beim - mit rund 1,27 Millionen Mitglie- dern - grössten Verkehrsklub der Schweiz auch auf die Vorteile der Neat für den Strassenverkehr. Felder verwies in Regensdorf unter anderem auf den Lötschbergbasistunnel als Rawil- Ersatz für bessere Verbindungen ins Wallis und auf die Ent- lastung der Nationalstrassen vom Transitverkehr. Der TCS sei im Unterschied zu anderen Verkehrs- verbänden fähig, bei einem Jahrhundertprojekt klar Stellung zu beziehen, meinte der Zentral- präsident mit Blick auf ACS und VCS. Wer in der Verkehrspolitik Mitspracherecht beanspruche, dürfe sich bei diesem Projekt einer aktiven Unter- stützung nicht entziehen. Kritik am Bundesrat Erwartungsgemäss kritischere Töne schlug der TCS bei der eben vom Ständerat beschlossenen bedingungslosen Erhöhung des Treibstoffgrund- zolls um 25 Rappen an. Einer Erhöhung will sich der TCS nicht prinzipiell verschliessen, doch ver- misst er von seiten des Bundesrates Garantien zum fristgerechten Abschluss des Nationalstras- sennetzes und klare Angaben über allfällige wei- tere Belastungen des Privatverkehrs. Man wird in den Reihen des TCS den Eindruck nicht los, dass hier im Prinzip jeder Bundesrat tut und lässt, was ihm am nächsten liegt. Der Verwaltungsrat des TCS will aber ein Refe- rendum gegen eine Treibstoffgrundzollerhöhung nicht vorprellen und zunächst den endgültigen Beschluss des Parlamentes abwarten. Deshalb legte der Verwaltungsrat eine Resolution vor, die von den 184 Delegierten einstimmig und diskus- sionslos gutgeheissen wurde. Darin werden Bundesrat und Parlament aufgefordert, die Ein- wände und Befürchtungen des TCS zu berück- sichtigen. Über ein allfälliges Referendum, das unabhängig von der Autopartei ergriffen würde, hätte eine ausserordentliche Delegiertenversamm- lung zu beschliessen. Diskussionslos stimmen die Delegierten auch den politischen Leitlinien des TCS zu, die Leit- planken für die Arbeit der zuständigen Organe bilden. Auf den Spuren des ADAC Der TCS hat Kontakte mit schweizerischen Versicherungsgesellschaften aufgenommen, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit Blick auf einen sich öffnenden europäischen Markt zu prüfen. Man denkt dabei an die Haftpflichtver- sicherung, der eine Deregulierung der Prämien bevorsteht. Nach den Vorstellungen von TCS- Direktor Etienne Membrez erwägt der TCS den Verkauf von Haftpflichtversicherungen einiger Anbieter an seine Mitglieder zu günstigen Kondi- tionen, in ähnlicher Form wie der Deutsche Auto- mobilclub (ADAC). Wenn überhaupt, steht beim TCS erst mittelfristig das Angebot eines eigenen «CH-Versicherungspaketes» zu vorteilhafteren Konditionen für die Mitglieder zur Diskussion. len Nutzungskonzept zuwenig Platz eingeräumt werde. Damit würden weder die grosse kultur- und kunstgeschichtliche Tradition des Ortes noch die mit der Schenkung der Liegenschaft an den Kanton verbundenen Auflagen respektiert. Der frühere Eigentümer, Baron Eduard von der Heydt, hatte die 75 000 m2 grosse Liegenschaft auf dem Monte Veritä mit dem im Jahre 1927 vom Bauhaus-Architekten Emil Fahrenkamp er- bauten Hotel im Mittelpunkt 1964 dem Kanton nämlich mit der Auflage vermacht, an diesem Ort künstlerische und kulturelle Aktivitäten zu för- dern. Damit sollte nach dem Willen des Barons von der Heydt dem früheren Wirken zahlreicher namhafter Künstler auf dem zu Beginn des Jahr- hunderts auch als Stätte für sozialutopische Expe- rimente bekannt gewordenen Berg Rechnung ge- tragen werden. Kritisiert wird in diesem Zu- sammenhang insbesondere, dass die ursprüng- lichen Vorhaben, neben dem Tagungszentrum auch einen Pavillon für Kunstausstellungen zu er- richten oder Arbeitsmöglichkeiten fiir Künstler zu schaffen, mittlerweilen gestrichen beziehungs- weise aufs Eis gelegt wurden. Die Frage, ob oder wie weit mit dem gegenwärtigen Nutzungskon- zept der Vergangenheit des Monte Veritä entspro- chen wird, ist allerdings kaum abschliessend zu beantworten, denn letztlich hängt dies davon ab, von einem wie weit oder wie eng gefassten Kul- tur- und Kunstbegriff man dabei ausgeht. Fest steht dagegen, dass bereits die heutigen Einrich- tungen hierzu breiten Spielraum offenlassen wür- den, vorausgesetzt, man nutzt sie mit Kreativität und Engagement. Festhalten Liechtensteins am EWR-Beitritt Vorerst kein Gesuch um Aufnahme in di e EG C. M. Vaduz, 19. Juni Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein hält am EWR-Beitritt fest, wird aber vorerst kein EG- Beitrittsgesuch stellen. Diese schon früher be- kanntgegebene Haltung bekräftigte Regierungs- chef Hans Brunhart an einer Pressekonferenz in Vaduz, als der Regierungsbericht an den Landtag zum EWR-Abkommen der Öffentlichkeit vorge- stellt wurde. Der zeitliche Fahrplan Liechten- steins richtet sich nach der Volksabstimmung in der Schweiz. Sollte der schweizerische Souverän am 6. Dezember über den EWR-Beitritt entschei- den, findet die liechtensteinische Abstimmung am 20. Dezember statt. Keine Vorstufe zum EG-Beitritt Brunhart unterstrich, trotz Vorbehalten in der Bevölkerung und in einzelnen Wirtschaftskreisen erachte die Regierung das EWR-Abkommen als die «geeignete Grundlage, um die wirtschaft- lichen und sozialen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das Land, in Berücksichtigung der Integrationspolitik seiner Partner, seine wirt- schaftliche und politische Zukunft innerhalb der europäischen Ordnung gestalten» könne. Nach seiner Auflassung bedeutet dieser EWR-Schritt auch eine «Verstärkung der souveränitätspoliti- schen Position», die für die Fortentwicklung der Beziehungen Liechtensteins zum europäischen Integrationsgeschehen von grosser Bedeutung sei. Im Unterschied zu Erklärungen aus anderen EFTA-Staaten betonte Brunhart, der EWR- Ver- trag sei nicht darauf ausgelegt, zwingend als Vor- stufe zu einem allfälligen FG-Beitritt zu dienen. Das EWR-Abkommen kann nach seinen Ausfüh- rungen auch als «Alternative zum EG-Beitritt» betrachtet werden, womit es Liechtenstein den notwendigen Spielraum für die künftige Gestal- tung seiner Beziehungen zu.- EG lasse. Das EWR- Abkommen garantiere Liechtenstein den not- wendigen Zugang zum EG- Binnenmarkt voll- umfänglich, so dass sich mit der Beteiligung am EWR diesbezügliche Entscheidungen in Zukunft «freier von wirtschaftlichen Zwängen» treffen Hessen. Warten rnif die Schweiz Unter dem Stichwort der integrationspoliti- schen Perspektiven bemerkte Regierungschef Brunhart, dass sich für Liechtenstein das politi- sche und wirtschaftliche Umfeld in Zukunft in erster Linie durch den zu erwartenden EG- Beitritt der Nachbarstaaten Schweiz und Österreich ver- ändern werde. Die direktesten Auswirkungen er- wartet die Regierung auf Grund der engen ver- traglichen Verhältnisse aus einem EG-Beitritt der Schweiz, doch ist es nach dieser Darstellung zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, die Auswir- kungen des schweizerischen EG-Beitritts auf das bilaterale Vertragsverhältnis zwischen der Schweiz und Liechtenstein im einzelnen festzulegen. Prinz Nikolaus von Liechtenstein, Botschafter des Für- stentums Liechtenstein in Bern und EWR-Dele- gationsleiter Liechtensteins, erwartet bei einem solchen Schritt den Übergang eines Teils der Kompetenzen der in bilateralen Verträgen ge- regelten Materien von der Schweiz auf die EG. Im Falle eines EG-Beitritts der Schweiz müsste nach seinen Worten, auch bei einem allfälligen Weiter- bestehen des EWR-Abkommens, zumindes t eine neue Lösung im Aussenhandelsbereich gefunden werden, da die Aussenhandelskompetenz auf die EG überginge. Für Liechtenstein stellten sich so- mit in naher Zukunft Fragen über die weitere Ausgestaltung der bilateralen Beziehungen zur Schweiz sowie über das Verhältnis zur EG. Mit der Schweiz sind nach den Ausführungen ent- sprechende Gespräche bereits in Gang gekom- men, wie Brunhart ausführte, mit der EG sollen die Kontakte aufgenommen werden. Parlamentarisches Verfahren Nach einer Übereinkunft zwischen der Regie- rung und dem EWR-Ausschuss des Landtags wird sich das Parlament mit dem Grundsatz- bericht über den EWR-Vertrag am 16./I7. Sep- tember erstmals befassen. Die endgültige Ent- scheidung, an die sich die Volksabstimmung an- schliesst, soll nach dem vorliegenden Fahrplan erst nach der Entscheidung in der Schweiz fallen, weil Liechtenstein keinen Alleingang in der EWR-Frage riskieren möchte. Zwischen der Grundsatzdebatte und der Ent- scheidung bleibt ein relativ kurzer Zeitraum, um die Anpassungen auf Gesetzesebene vorzuneh- men. Für Gesetze, die mit dem Inkrafttreten des EWR- Vertrages ebenfalls in Kraft treten müssen, soll nach Auskunft von Regierungschef-Stellver- treter Herbert Wille das Referendumsrecht über die Dringlicherklärung ausgeschlossen werden. Neue Direktoren an Westschweizer TV und Radio Folgen der SRG-Umstrukturierung Lausanne. 19. Juni, (sda) Im Rahmen der Um- strukturierung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) sind am Freitag zwei neue Direktoren für das Westschweizer Fernsehen (TSR) und das Radio (RSR) ernannt worden. Für TSR wurde der 55jährige bisherge Programm- direktor Guillaume Cheneviere gewählt, für RSR der 58jährige Gerald Sapey. bisheriger Direktor des ersten Programms von RSR. Die neuen Chefs müssen sich in Zukunft sowohl mit dem Budget als i'uch mit der Programm- und der Personal- politik befassen. Zwei neue Gesichter in der «Tagesschau» Zürich. 19. Juni, (sda) Das Tagesschau- Mode- rationsteam wird um zwei Personen erweitert. In der ersten Augusthälfte stösst neu die 30jährige Katja Stauber und ab Ende August - dem Start der «renovierten <;Tagesschau>;» - der 41jährige Hansjörg Enz zum Team. Im weiteren soll die Tagesschau in Zukunft analog zum Nachrichten - magazin «10 vor 10» ebenfalls im Wochenrhyth- mus von der gleichen Person moderiert werden. Neue Zürcher Zeitung vom 09.06.1989

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141-02222 Samstag/Sonntag, 2O./2I. Juni 1992 Nr. 141 INLAND SUttc c3ürrf)er Rettung

Monte Veritä, Ort von Kultur und WissenschaftNeues Tessiner Seminarzentrum von nationaler Bedeutung

Auf dem 1964 durch eine Schenkung in den Besitz des Kanton Tessins übergegangenen,kulturgeschichtlich bedeutsamen Areal des M o n te Veritä bei Ascona ist diese Woche einSeminarzentrum eingeweiht worden, das sowohl auf kantonaler wie auch auf nationalerEbene Bedeutung erlangen soll. Den Betrieb der neuen Einrichtung in dem für rund 9 Mil-lionen Franken renovierten ehemaligen Hotelkomplex übernimmt einerseits der Kanton undandererseits - unter dem Namen «Centro Stefano Franscini» - die ETH Zürich.

ru. Bellinzona. 19. 6.

Im Rahmen einerkleinen Feier ist aufdem Monte Veritä beiAscona ein neben kan-tonalen Institutionenauch den SchweizerUniversitäten offenste-hendes Seminarzen-trum eingeweiht wor-den. Eigentümerin desZentrums, eines ehe-maligen Hotels, das inrund zweijähriger Bau-zeit der neuen Zweck-bestimmung entspre-chend renoviert wurde,ist die vom KantonTessin und dem Bundevor zwei Jahren ge-meinsam gegründeteStiftung «Monte Ve-ritä». Die Kosten fürdie Renovationsarbei-ten an den bestehen-den Gebäulichkeiten,zu welchen der Neubaueines Hörsaals mit 120Sitzplätzen und einesRestaurants dazukam,beliefen sich insgesamt

auf rund 9 MillionenFranken. Der Bund be-teiligte sich daran miteinem Betrag von 2,5

Millionen Franken, derRest ging zulasten desKantons. Den auf Ko-stendeckung ausgerich-

teten Betrieb des Ta-gungszentrums hat derStiftungsrat, dem vierVertreter des Kantons,zwei des Bundes undein Delegierter der Ge-meinde Ascona ange-hören, zwei Institutio-nen übergeben. Einerseits ist dies die «SezioneTicino del Monte Veritä» des Tessiner Kultur-departements und andererseits das «Centro Ste-fano Franscini» der ETH Zürich. Wie StaatsratGiuseppe Buffi, der Vorsteher des kantonalen Er-ziehungsdepartements und Präsident des Stif-tungsrates, anlässlich der Einweihungsfeier aus-führte, soll über die zweifach abgestützte Be-triebsform nicht nur ein qualitativ hochstehendes,sondern auch unterschiedlichen KulturbegriffenRechnung tragendes Jahresprogramm gewähr-leistet werden. Von der Zusammenarbeit mit derETH Zürich erhoffe sich das Tessin zudem auchImpulse für die Konkretisierung seiner hoch-schulpolitischen Pläne.

Schrittmacherrolle der ETHFür die Realisierung des neuen Tagungs-

zentrums seien, wie Giuseppe Buffi unterstrich,vom Polytechnikum wichtige Schrittmacherdien-ste geleistete worden. Die Zusammenarbeit mitder Bundesinstitution ab 1988 hatte tatsächlichfrischen Wind in die über Jahrzehnte ohne Resul-tat verlaufenen Diskussionen um eine zweck-mässige Verwendung der Schenkung gebracht.Schon ein Jahr nach den ersten Kontakten mitdem damaligen ETH- Präsidenten Prof. HansBühlmann nahm nämlich das nach dem erstenTessiner Bundesrat und Mitbegründer der ETHbenannte Centro Stefano Franscini seine Arbeitauf und organisierte die ersten Tagungen auf demMonte Veritä. Seither wurden von der ETH gut20 Seminare und Tagungen an diesem Ort oderwährend der Umbauarbeiten in der Umgebungvon Ascona durchgeführt.

Das Nutzungskonzept des Tagungszentrumssieht vor, dass den beiden Betreiberorganisatio-nen ab diesem Jahr die seit März in ihrer Gesamt-heit nutzbaren neuen Einrichtungen während jerund 20 Wochen zur Verfügung stehen. Ein Blickauf die geplanten Aktivitäten zeigt allerdings, dassbis jetzt erst die Betreiber der ETH umfassendeund konkrete Programmvotstellungen besitzen.Für dieses Jahr sind von der «Zürcher Seite»noch zehn Seminare angesetzt, und für 1993 sindbereits jetzt 16 Veranstaltungen fest geplant. DieMehrheit dieser Tagungen, welche durch Gelderder ETH, des Nationalfonds und privater Institu-tionen sowie die Beiträge der Teilnehmer finan-ziert werden, waren oder sind vorerst noch haupt-sächlich technisch-naturwissenschaftlichen The-men gewidmet. Wie Prof. Konrad Osterwalder,der Direktor des Centro Franscini, anlässlich derEinweihung erklärte, ist der für die Evaluation derTagungsvorsehläge zuständige wissenschaftlicheRat jedoch bestrebt, künftig vermehrt auch gei-steswissenschaftlich ausgerichtete Akiivitäten indas Programm zu integrieren. So werden jeweilssämtliche Schweizer Hochschulen eingeladen.Vorschläge für Veranstaltungen einzubringen.

Villes Nutzungskonzept des KantonsDie von Mauro Martinoni, dem Leiter der kan-

tonalen Betreiberorganisation, skizzierten Nut-

Mit einem Aufwand von neun Millionen Franken ist der ehemalige Hotelkomplex aufdem Monte Veriiä renoviert worden. (Bild pd)

zungspläne haben dagegen vorerst noch haupt-sächlich den Charakter von Absichtserklärungen.Grundsätzlich habe die Tessiner Sektion nichtvor, auf dem Monte Vertitä nur Veranstaltungenvon Tessinern für Tessiner durchzuführen. Viel-mehr sei es ihr Ziel, Begegnungen zwischen Ver-tretern verschiedener Kulturen und Kulturformenzu ermöglichen. Gewicht werde dabei auch aufden Einbezug von künstlerischen Aktivitäten ge-legt. Das konkrete Programm ist entsprechenddem nur vagen Nutzungskonzept denn auch über-aus heterogen und reicht vom Video Art Festivalüber Tagungen kantonaler Ämter bis zum Spitex-Seminar der Pro Infirmis oder zu Wochenkursender University of North Carolina. Es ist zu hof-fen, dass auch die Tessiner Sektion auf demMonte Veritä künftig vermehrt Eigeninitiativezeigt und sich nicht nur primär auf die Aufgabeeines Terminkoordinators beschränkt.

Kein Platz für Kunst und Künstler?Der Verwendung des Monte Veritä als Semi-

narzentrum ist im Tessin nicht unumstritten.Kulturschaffende beklagen sich etwa darüber,dass damit der Komponente «Kunst» im aktuel-

der Nachbarschaft

Abwartender TCS bei der BenzinzollerhöhungUnterstützung der Neat-Vorlage

Der Touringclub der Schweiz (TCS) hat an seiner Delegiertenversammlung in Regensdorfeiner Resolution zugestimmt, die sich über die vom Ständerat beschlossene Erhöhung desTreibstoffprundzolls um .7.5 Rappen besorgt zeigt. Über ein allfälliges Referendum will derTCS jedoch erst nach dem definitiven Entscheid des Parlamentes an einer ausserordent-lichen Delegiertenversammlung entscheiden. Für die Neat-Vorlage vom 27. September hatder TCS die vom Verwaltungsrat vor einem Jahr beschlossene Unterstützung bekräftigt.

Sx. Regensdorf, 20. Juni

Die neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat)wurde vom TCS bereits in der Vernehmlassungbefürwortet. Zentralpräsident Franco Felder siehtin dieser nationalen Aufgabe der Schweiz einenBeitrag zur Bewältigung des wachsenden Ver-kehrs in Europa. Die Beteiligung des Individual-verkehrs an der Finanzierung der Neat mit 25Prozent erscheint dem TCS als realistisch. Manverweist beim - mit rund 1,27 Millionen Mitglie-dern - grössten Verkehrsklub der Schweiz auchauf die Vorteile der Neat für den Strassenverkehr.Felder verwies in Regensdorf unter anderem aufden Lötschbergbasistunnel als R a w i l -E r s a t z fürbessere Verbindungen ins Wallis und auf die Ent-lastung der Nationalstrassen vom Transitverkehr.Der TCS sei im Unterschied zu anderen Verkehrs-verbänden fähig, bei einem Jahrhundertprojektklar Stellung zu beziehen, meinte der Zentral-präsident mit Blick auf ACS und VCS. Wer in derVerkehrspolitik Mitspracherecht beanspruche,dürfe sich bei diesem Projekt einer aktiven Unter-stützung nicht entziehen.

Kritik am BundesratErwartungsgemäss kritischere Töne schlug der

TCS bei der eben vom Ständerat beschlossenenbedingungslosen Erhöhung des Treibstoffgrund-zolls um 25 Rappen an. Einer Erhöhung will sichder TCS nicht prinzipiell verschliessen, doch ver-misst er von seiten des Bundesrates Garantienzum fristgerechten Abschluss des Nationalstras-sennetzes und klare Angaben über allfällige wei-tere Belastungen des Privatverkehrs. Man wird inden Reihen des TCS den Eindruck nicht los, dass

hier im Prinzip jeder Bundesrat tut und lässt, wasihm am nächsten liegt.

Der Verwaltungsrat des TCS will aber ein Refe-rendum gegen eine Treibstoffgrundzollerhöhungnicht vorprellen und zunächst den endgültigenBeschluss des Parlamentes abwarten. Deshalblegte der Verwaltungsrat eine Resolution vor, dievon den 184 Delegierten einstimmig und diskus-sionslos gutgeheissen wurde. Darin werdenBundesrat und Parlament aufgefordert, die Ein-wände und Befürchtungen des TCS zu berück-sichtigen. Über ein allfälliges Referendum, dasunabhängig von der Autopartei ergriffen würde,hätte eine ausserordentliche Delegiertenversamm-lung zu beschliessen.

Diskussionslos stimmen die Delegierten auchden politischen Leitlinien des TCS zu, die Leit-planken für die Arbeit der zuständigen Organebilden.

Auf den Spuren des ADACDer TCS hat Kontakte mit schweizerischen

Versicherungsgesellschaften aufgenommen, umMöglichkeiten einer Zusammenarbeit mit Blickauf einen sich öffnenden europäischen Markt zuprüfen. Man denkt dabei an die Haftpflichtver-sicherung, der eine Deregulierung der Prämienbevorsteht. Nach den Vorstellungen von TCS-Direktor Etienne Membrez erwägt der TCS denVerkauf von Haftpflichtversicherungen einigerAnbieter an seine Mitglieder zu günstigen Kondi-tionen, in ähnlicher Form wie der Deutsche Auto-mobilclub (ADAC). Wenn überhaupt, steht beimTCS erst mittelfristig das Angebot eines eigenen«CH-Versicherungspaketes» zu vorteilhafterenKonditionen für die Mitglieder zur Diskussion.

len Nutzungskonzept zuwenig Platz eingeräumtwerde. Damit würden weder die grosse kultur-und kunstgeschichtliche Tradition des Ortes nochdie mit der Schenkung der Liegenschaft an denKanton verbundenen Auflagen respektiert. Derfrühere Eigentümer, Baron Eduard von derHeydt, hatte die 75 000 m2 grosse Liegenschaftauf dem Monte Veritä mit dem im Jahre 1927vom Bauhaus-Architekten Emil Fahrenkamp er-bauten Hotel im Mittelpunkt 1964 dem Kantonnämlich mit der Auflage vermacht, an diesem Ortkünstlerische und kulturelle Aktivitäten zu för-dern. Damit sollte nach dem Willen des Baronsvon der Heydt dem früheren Wirken zahlreichernamhafter Künstler auf dem zu Beginn des Jahr-hunderts auch als Stätte für sozialutopische Expe-rimente bekannt gewordenen Berg Rechnung ge-tragen werden. Kritisiert wird in diesem Zu-sammenhang insbesondere, dass die ursprüng-lichen Vorhaben, neben dem Tagungszentrumauch einen Pavillon für Kunstausstellungen zu er-richten oder Arbeitsmöglichkeiten fiir Künstler zuschaffen, mittlerweilen gestrichen beziehungs-weise aufs Eis gelegt wurden. Die Frage, ob oderwie weit mit dem gegenwärtigen Nutzungskon-zept der Vergangenheit des Monte Veritä entspro-chen wird, ist allerdings kaum abschliessend zubeantworten, denn letztlich hängt dies davon ab,von einem wie weit oder wie eng gefassten Kul-tur- und Kunstbegriff man dabei ausgeht. Feststeht dagegen, dass bereits die heutigen Einrich-tungen hierzu breiten Spielraum offenlassen wür-den, vorausgesetzt, man nutzt sie mit Kreativitätund Engagement.

Festhalten Liechtensteins am EWR-BeitrittVorerst kein Gesuch um Aufnahme in d ie EG

C. M. Vaduz, 19. Juni

Die Regierung des Fürstentums Liechtensteinhält am EWR-Beitritt fest, wird aber vorerst keinEG- Beitrittsgesuch stellen. Diese schon früher be-kanntgegebene Haltung bekräftigte Regierungs-

chef Hans Brunhart an einer Pressekonferenz inVaduz, als der Regierungsbericht an den Landtag

zum EWR-Abkommen der Öffentlichkeit vorge-stellt wurde. Der zeitliche Fahrplan Liechten-steins richtet sich nach der Volksabstimmung inder Schweiz. Sollte der schweizerische Souveränam 6. Dezember über den EWR-Beitritt entschei-den, findet die liechtensteinische Abstimmung am20. Dezember statt.

Keine Vorstufe zum EG-BeitrittBrunhart unterstrich, trotz Vorbehalten in der

Bevölkerung und in einzelnen Wirtschaftskreisenerachte die Regierung das EWR-Abkommen alsdie «geeignete Grundlage, um die wirtschaft-lichen und sozialen Rahmenbedingungen zuschaffen, damit das Land, in Berücksichtigung derIntegrationspolitik seiner Partner, seine wirt-schaftliche und politische Zukunft innerhalb dereuropäischen Ordnung gestalten» könne. Nachseiner Auflassung bedeutet dieser EWR-Schrittauch eine «Verstärkung der souveränitätspoliti-

schen Position», die für die Fortentwicklung derBeziehungen Liechtensteins zum europäischen

Integrationsgeschehen von grosser Bedeutung sei.Im Unterschied zu Erklärungen aus anderenEFTA-Staaten betonte Brunhart, der EWR- Ver-trag sei nicht darauf ausgelegt, zwingend als Vor-stufe zu einem allfälligen FG-Beitritt zu dienen.Das EWR-Abkommen kann nach seinen Ausfüh-rungen auch als «Alternative zum EG-Beitritt»betrachtet werden, womit es Liechtenstein dennotwendigen Spielraum für die künftige Gestal-tung seiner Beziehungen zu.- EG lasse. Das EWR-Abkommen garantiere Liechtenstein den not-wendigen Zugang zum EG- Binnenmarkt voll-umfänglich, so dass sich mit der Beteiligung amEWR diesbezügliche Entscheidungen in Zukunft«freier von wirtschaftlichen Zwängen» treffenHessen.

Warten rnif die SchweizUnter dem Stichwort der integrationspoliti-

schen Perspektiven bemerkte RegierungschefBrunhart, dass sich für Liechtenstein das politi-sche und wirtschaftliche Umfeld in Zukunft inerster Linie durch den zu erwartenden EG- Beitrittder Nachbarstaaten Schweiz und Österreich ver-ändern werde. Die direktesten Auswirkungen er-wartet die Regierung auf Grund der engen ver-traglichen Verhältnisse aus einem EG-Beitritt derSchweiz, doch ist es nach dieser Darstellung zumgegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, die Auswir-kungen des schweizerischen EG-Beitritts auf das

bilaterale Vertragsverhältnis zwischen der Schweizund Liechtenstein im einzelnen festzulegen. PrinzNikolaus von Liechtenstein, Botschafter des Für-stentums Liechtenstein in Bern und EWR-Dele-gationsleiter Liechtensteins, erwartet bei einemsolchen Schritt den Übergang eines Teils derKompetenzen der in bilateralen Verträgen ge-regelten Materien von der Schweiz aufdie EG. ImFalle eines EG-Beitritts der Schweiz müsste nachseinen Worten, auch bei einem allfälligen Weiter-bestehen des EWR-Abkommens, zumindest eineneue Lösung im Aussenhandelsbereich gefundenwerden, da die Aussenhandelskompetenz auf dieEG überginge. Für Liechtenstein stellten sich so-mit in naher Zukunft Fragen über die weitereAusgestaltung der bilateralen Beziehungen zurSchweiz sowie über das Verhältnis zur EG. Mitder Schweiz sind nach den Ausführungen ent-sprechende Gespräche bereits in Gang gekom-men, wie Brunhart ausführte, mit der EG sollendie Kontakte aufgenommen werden.

Parlamentarisches VerfahrenNach einer Übereinkunft zwischen der Regie-

rung und dem EWR-Ausschuss des Landtagswird sich das Parlament mit dem Grundsatz-bericht über den EWR-Vertrag am 16./I7. Sep-tember erstmals befassen. Die endgültige Ent-scheidung, an die sich die Volksabstimmung an-schliesst, soll nach dem vorliegenden Fahrplanerst nach der Entscheidung in der Schweiz fallen,weil Liechtenstein keinen Alleingang in derEWR-Frage riskieren möchte.

Zwischen der Grundsatzdebatte und der Ent-scheidung bleibt ein relativ kurzer Zeitraum, umdie Anpassungen auf Gesetzesebene vorzuneh-men. Für Gesetze, die mit dem Inkrafttreten desEWR- Vertrages ebenfalls in Kraft treten müssen,soll nach Auskunft von Regierungschef-Stellver-treter Herbert Wille das Referendumsrecht überdie Dringlicherklärung ausgeschlossen werden.

Neue Direktoren anWestschweizer TV und Radio

Folgen der SRG-Umstrukturierung

Lausanne. 19. Juni, (sda) Im Rahmen der Um-strukturierung der Schweizerischen Radio- undFernsehgesellschaft (SRG) sind am Freitag zweineue Direktoren für das Westschweizer Fernsehen(TSR) und das Radio (RSR) ernannt worden. FürTSR wurde der 55jährige bisherge Programm-direktor Guillaume Cheneviere gewählt, für RSRder 58jährige Gerald Sapey. bisheriger Direktordes ersten Programms von RSR. Die neuen Chefsmüssen sich in Zukunft sowohl mit dem Budgetals i'uch mit der Programm- und der Personal-politik befassen.

Zwei neue Gesichter in der «Tagesschau»

Zürich. 19. Juni, (sda) Das Tagesschau- Mode-rationsteam wird um zwei Personen erweitert. Inder ersten Augusthälfte stösst neu die 30jährigeKatja Stauber und ab Ende August - dem Startder «renovierten <;Tagesschau>;» - der 41jährigeHansjörg Enz zum Team. Im weiteren soll dieTagesschau in Zukunft analog zum Nachrichten-magazin «10 vor 10» ebenfalls im Wochenrhyth-mus von der gleichen Person moderiert werden.

Neue Zürcher Zeitung vom 09.06.1989