15 BETRIEBE BETEILIGTEN SICH IM BEZIRK AN … · 31.Januar:ZollernBHW,Braunschweig...

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Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt metallnachrichten Ausgabe 5. Februar 2018 Nr. 8 Information f ür die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Niedersachsen und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim Die Produktion stand Der Auftakt lief hervorragend: In 15 Betrieben des Bezirks gab es an drei Tagen ganztägi- ge Warnstreiks. Nichts ging mehr – die Produktion stand still. Damit war die 2015 beschlos- sene, neue Strategie der IG Metall, mit »Power-Warn- streiks« 24 Stunden lang in einer weiteren Stufe Druck auf die Arbeitgeber zu erzeugen, ein großer Erfolg. »Die Stim- mung war hervorragend«, stellte Thorsten Gröger, der Bezirksleiter und Verhand- lungsführer der IG Metall, fest. »Wir haben den Arbeitge- bern gezeigt, dass wir den Druck aus den Betrieben noch steigern können.« In Niedersachsen waren unter anderem die Betriebe KSM Castings in Hildesheim, Wab- co in Gronau, Miele in Lehrte, Renk und KraussMaffei Bers- torff in Hannover und Federal Mogul in Beckedorf dabei. In Braunschweig stand die Produktion bei Zollern BHW, in Salzgitter bei MAN und dem Maschinenbauer Meyer in Salzgitter-Bad, in Einbeck bei Renold, in Hann. Münden bei mit Beschäftigten von Faure- cia, Hautau, ITT Bornemann und Lühr Filter. In Lüchow solidarisierten sich die Belegschaften von SKF und Hay Speed, in Hannover die Beschäftigten von Wabco mit Aktionen. In Salzgitter besuchten Beschäftigte von Magna die Streikenden von MAN. In Gifhorn gingen 350 Beschäftigte von Conti vor das Werktor. Viele andere demonstrierten Geschlossenheit, indem sie die 15 Power-Streikbetriebe im Bezirk unterstützten. Haendler & Natermann sowie in Uslar bei der Demag. In Bramsche beteiligten sich Essex und Nexans und in Os- nabrück Beschäftigte von VW. Unterstützt wurden die »24- Stunden«-Betriebe von zahl- reichen Delegationen aus Betrieben der Region. »Der Zusammenhalt ist einmalig«, bestätigte Thorsten Gröger. Daneben gab es eine Vielzahl von kurzzeitigen Aktionen und Solidaritäts-Warnstreiks, etwa bei den ZF-Werken rund um den Dümmer See, eine Kundgebung in Stadthagen 24 Stunden Stre i k! K O MME N TAR K O MME N T A R Das war großartig! In 15 Betrieben haben wir im Bezirk zu ganztägigen Warn- streiks aufgerufen. Das Ergeb- nis: Die Stimmung ist hervorra- gend. Das Signal an die Arbeitgeber lautet: Die Beschäftigten stehen hinter ihrer Forderung. Wir kön- nen noch zulegen. Wir halten zusammen. Und wir sind streik- bereit. Doch unser Ziel ist weiterhin ein Ergebnis am Verhandlungstisch. Aber eine Lösung kann es nur geben, wenn die Arbeit- geber kräftig nachlegen. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Die Stimmung ist hervorragend 15 BETRIEBE BETEILIGTEN SICH IM BEZIRK AN GANZTÄGIGEN WARNSTREIKS Aktuelles im Tarifticker Ab dem heutigen Montag, den 5. Februar, entscheidet sich, ob in Baden-Würt- temberg eine Lösung in Verhandlungen gefunden werden kann. Die IG Metall wird kurzfristig auf dem Tarifticker der home- page über den Stand infor- mieren. www.igmetall-nieder-sachsen- anhalt.de

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Bezirk Niedersachsenund Sachsen-Anhalt

metallnachrichtenAusgabe 5. Februar 2018

Nr. 8

Information für die Beschäftigten derMetall- und ElektroindustrieNiedersachsen undOsnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim

Die Produktion standDer Auftakt lief hervorragend:In 15 Betrieben des BezirksgabesandreiTagenganztägi-ge Warnstreiks. Nichts gingmehr – die Produktion standstill.Damit war die 2015 beschlos-sene, neue Strategie der IGMetall, mit »Power-Warn-streiks« 24 Stunden lang ineinerweiterenStufeDruckaufdie Arbeitgeber zu erzeugen,ein großer Erfolg. »Die Stim-mung war hervorragend«,stellte Thorsten Gröger, derBezirksleiter und Verhand-lungsführer der IG Metall,

fest. »WirhabendenArbeitge-bern gezeigt, dass wir denDruck aus denBetrieben nochsteigern können.«InNiedersachsenwarenunteranderem die Betriebe KSMCastings in Hildesheim, Wab-co in Gronau, Miele in Lehrte,Renk und KraussMaffei Bers-torff in Hannover und FederalMogul in Beckedorf dabei.In Braunschweig stand dieProduktionbeiZollernBHW, inSalzgitter bei MAN und demMaschinenbauer Meyer inSalzgitter-Bad, in Einbeck beiRenold, in Hann. Münden bei

mit Beschäftigten von Faure-cia, Hautau, ITT Bornemannund Lühr Filter.In Lüchowsolidarisiertensichdie Belegschaften von SKFund Hay Speed, in Hannoverdie Beschäftigten von Wabcomit Aktionen. In Salzgitterbesuchten Beschäftigte vonMagna die Streikenden vonMAN. In Gifhorn gingen 350Beschäftigte vonConti vordasWerktor.Viele andere demonstriertenGeschlossenheit, indem siedie 15 Power-Streikbetriebeim Bezirk unterstützten.

Haendler & Natermann sowiein Uslar bei der Demag. InBramsche beteiligten sichEssex und Nexans und in Os-nabrück Beschäftigte vonVW.Unterstützt wurden die »24-Stunden«-Betriebe von zahl-reichen Delegationen ausBetrieben der Region. »DerZusammenhalt ist einmalig«,bestätigte Thorsten Gröger.Daneben gab es eine Vielzahlvon kurzzeitigen Aktionenund Solidaritäts-Warnstreiks,etwa bei den ZF-Werken rundum den Dümmer See, eineKundgebung in Stadthagen

24StundenStreik!ik

KOMMENTARKOMMENTAR

Das war großartig! In 15Betrieben haben wir imBezirk zu ganztägigen Warn-

streiks aufgerufen. Das Ergeb-nis: Die Stimmung ist hervorra-gend.Das Signal an die Arbeitgeberlautet: Die Beschäftigten stehenhinter ihrer Forderung. Wir kön-nen noch zulegen. Wir haltenzusammen. Und wir sind streik-bereit.Doch unser Ziel ist weiterhin einErgebnis am Verhandlungstisch.Aber eine Lösung kann esnur geben, wenn die Arbeit-geber kräftig nachlegen.

Thorsten Gröger,Bezirksleiter der IGMetall Niedersachsenund Sachsen-Anhalt

Die Stimmungist hervorragend

15 BETRIEBE BETEILIGTEN SICH IM BEZIRK AN GANZTÄGIGEN WARNSTREIKS

Aktuelles imTariftickerAb dem heutigen Montag,den 5. Februar, entscheidetsich, ob in Baden-Würt-temberg eine Lösung inVerhandlungen gefundenwerden kann. Die IGMetall wird kurzfristig aufdem Tarifticker der home-page über den Stand infor-mieren.www.igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de

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31. Januar:ZollernBHW,Braunschweig

31. Januar:KSM,Hildesheim

1.Februar:Renold,Einbeck

1.Februar:Wabco,Gronau

1.Februar:Miele,Lehrte

31. Januar:Renk,Hannover

Berichte aus den Warnstreik-Betrieben

24StundenStreik!treik

24StundenSt !treik!

Punkt sechs Uhr am 31. Januar stand die Ferti-gung beim Braunschweiger Gleitlagerherstel-ler Zollern BHW komplett. 220 Beschäftigtestanden vorm Tor, 100 weitere zeigten Solida-rität aus anderen Betrieben der Region. »Einetolle Stimmung«, freute sich Betriebsratsvor-sitzender Martin Grun.Zeitgleich versuchten bei KSMCastings in Hil-desheim,BeschäftigtedieKettederWarnstrei-kenden imAuftrag derWerksleitung zu durch-brechen. »Doch die Kette hielt stand«,berichtete Sven David von der Vertrauenskör-perleitung.Bei Renk in Hannover wärmten sich die Strei-kenden an Feuertonnen, auch tags daraufloderten bei Miele in Lehrte Wärmefeuer auszwölf Feuertonnen. Die Stimmungwar überallhervorragend.In Osnabrück sammelten sich am 1. Februar2000 VW-Beschäftigte in der Halle Gartlage.»Wir schreiben Geschichte«, sagte IG Metall-Bevollmächtigter Stephan Soldanski. »EinenganztägigenStreik hat es inOsnabrück bishernoch nie gegeben.« Die Arbeitgeber hätten»den Lindner« gemacht und die Verhandlun-gen in Baden-Württemberg scheitern lassen,kritisierteChristianeBenner, die ZweiteVorsit-zende der IG Metall, unter dem Applaus derAnwesenden.Und so ging es weiter. Bei Wabco in Gronauwar die Geschäftsleitung eher kooperativ. IGMetall-Bevollmächtigter Uwe Mebs: »EineSuperstimmung! Es gab den ganzen Tag ganztolleSoli-AktionenausBetriebenderRegion.«In Uslar stand sogar die nahezu komplette

Belegschaft mit 200 Beschäftigten vor demTor – 100 Arbeitsplätze sollen abgebaut undnach Estland verlagert werden. »Wir werdenauchumunserenStandort kämpfen«, kündig-te Betriebsratsvorsitzende Martina Neupertan. Bei Renold in Einbeckwaren350Beschäf-tigteaufdenBeinen.BetriebsratsvorsitzenderAchim Wenzig freute sich über den Zusam-menhalt und die große Solidarität aus denBetrieben der Region.Auch in den anderen 24-Stunden-Betriebenwaren Stimmung und Solidaritätsbekun-dungen großartig, ob beim MaschinenbauerMeyer inSalzgitter-Bad,beiMAN inSalzgitter,Federal Mogul in Beckedorf bei Barsinghau-sen oder Essex und Nexans in Bramsche beiOsnabrück.Bei MAN etwa sammelten sich insgesamtrund 2500 Beschäftigte auch aus anderenMetall-Betrieben vor dreiToren. Fast alle blie-bendraußenundgingennur kurz ins Zelt, umsich aufzuwärmen. Nachmittags, als es dun-kel wurde, wurde sogar ein Laternenumzugfür die Kinder organisiert.»Arbeitnehmer haben sonst keine Möglich-keit, Druck auszuüben«, sagte Frank Baake,Betriebsratsvorsitzender von Haendler & Na-termann in Hann. Münden vor 350mit Triller-pfeifen bewehrten Beschäftigten. »Wenn eszu keiner Einigung kommt, brauchen wirStreik!«Ähnlich sieht es auch Clars Kudla, Betriebs-ratsvorsitzender vonKraussMaffeiBerstorff inHannover: »Sollte es zurUrabstimmungkom-men, sind wir streikbereit.«

Eine tolle Stimmung

1. Februar:KraussMaffeiBerstorff,Hannover

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1. Februar:Demag,Uslar

2.Februar:MANSalzgitter 1. Februar:VWOsnabrück

2.Februar:FederalMogul,Beckedorf

1. Februar:Haendler&Natermann,Hann.Münden

1.Februar:Meyer,Salzgitter-Bad

31. Januar2018IGMetallAlfeld-Hameln-HildesheimKSMCastings,HildesheimIGMetallBraunschweigZollernBHW,BraunschweigIGMetallHannoverRenkAG,Hannover

1. Februar2018IGMetallAlfeld-Hameln-HildesheimWabco,GronauIGMetallCelle-LüneburgMiele, LehrteIGMetall HannoverKraussMaffeiBerstorff,HannoverIGMetallOsnabrückVWOsnabrückIGMetallSalzgitter-PeineMeyer,Salzgitter-BadIGMetallSüd-Niedersachsen-HarzDemagCranes&Components,UslarHaendler&Natermann,Hann.MündenRenold, Einbeck

2. Februar2018IGMetallSalzgitter-PeineMAN,SalzgitterIGMetallOsnabrückEssexGermany,BramscheNexansDeutschland,BramscheIGMetall HannoverFederalMogul,Beckedorf

31 J 2018

15 Betriebe imganztägigen Warnstreik

24Stunden

Streik!treik!

24Stunden

Streik!treik

2.Februar:Essex+Nexans,Bramsche

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STIMMEN AUS ACHT STREIKBETRIEBEN

Impressum: IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, verantwortlich: Thorsten Gröger (v.i.S.d.P.). Fotos: Heiko Stumpe (4), Jelca Kollatsch (3), Peter Frank (2),Matthias Reckzeh (2), Pentermann (2), Annette Vogelsang (1), Marta Krajinovic (1), Ralf Möller (1), IG Metall (10).Internet: www.igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de. E-Mail: [email protected]. Druck: apm AG, Darmstadt.

Wollt ihrdabeisein?

Nur ein kurzer Klick:www.igmetall.de/beitreten

24StundenStreik!treik

Miele, Lehrte Hannover

vorsitzenderRenold, Einbeck

ll ih i

VertrauenskörperleiterVW Osnabrück

k Kli kk

BetriebsratsvorsitzenderEssex Bramsche

vorsitzendeMAN Salzgitter

BHW Zollern,Braunschweig leitung

KSM Hildesheim

Frank Pern,Betriebsrats-vorsitzender

AchimWenzig,Betriebsrats-vorsitzender

»Wir hatten 350 Beschäftigte im Streik, einen tol-len Zusammenhalt im Betrieb und große Solida-rität aus den Betrieben der Region. Unsere Beleg-schaft weiß jetzt, dass sie nicht alleine steht.Wenn es darauf ankommt, werden wir für unsereForderung auch streiken.Wir sind gut aufgestellt.«

Martin Grun,Betriebsrats-vorsitzender

»Wir hatten 220 Beschäftigte vorm Tor undDelegationen aus vielen anderen Betrieben.Die Stimmung war toll. Die Beteiligung warklasse, das Thema bewegt alle. Es waren sogarKollegen dabei, die sonst nie mitgemachthaben.Wir sind bereit für die Urabstimmung.«

Sven David,Vertrauenskörper-leitung

»Unser Arbeitgeber hat alle Register gezogen, umden Streik zu verhindern. Es gab vorher Einzelge-spräche, es wurdemit arbeitsrechtlichen Konse-quenzen gedroht, einige Beschäftigte sollten dieStreikkette durchbrechen. Aber unsere Kette hatgehalten. Alle, die dabei waren, werden das nie ver-gessen und künftig noch enger zusammenarbeiten.«

Joachim Bigus,Vertrauenskörperleiter

»Von sechs Uhr früh bis sechs Uhr frühlief nichts mehr im Betrieb. Rund 2000VW-Beschäftigte versammelten sich imStreiklokal. Ob Arbeiter, ob Angestellte –alle waren dabei.Wenn die Arbeitgebernicht enlenken, können wir nachlegen.«

Michael Wessel,

gg

»Wir bei Essex und Nexans in Bramsche sind absolutstolz, dass wir mit unserem 24-Stunden-Streik dazu bei-tragen konnten, tarifpolitische Geschichte in unsererRegion zu schreiben.Wir hatten in beiden Unternehmeneine super Stimmung und eine absolut tolle Beteiligung.«

Elke Behmer-Geisler,stellvertretendeBetriebsrats-vorsitzende

»Bei uns war eine super Stimmung, über 2500 Beschäf-tigte waren dabei. Die Beteiligung an den Toren warsehr gut, fast alle gingen nicht nach Hause, hielten sichnur kurz im Zelt auf, um sich aufzuwärmen. Alle Metall-Betriebe aus Salzgitter erklärten sich solidarisch.Allein vonMagna kamen je 100 Beschäftigte von derFrüh- und Spätschicht in Reisebussen.

»Streikbrecher gab es keine,bei uns waren 300 Beschäftig-te im Einsatz. Besondersgefreut hat uns die Unterstüt-zung aus dem LüneburgerEisenwerk und denMiele-Wer-ken aus Bünde, Bielefeld undGütersloh. Anziehungspunktwaren unsere Feuertonnen.«

Clars Kudla,Betriebsrats-vorsitzenderKraussMaffeiBerstorff

»Die Stimmung war hervorragend.Aus allen Beschäftigtengruppengab es eine sehr gute Beteiligung:Alle wollen ein akzeptables Ange-bot! Der ganztägigeWarnstreik hatden Zusammenhalt weiter ge-stärkt. Sollte es zur Urabstimmungkommen, sind wir streikbereit.«