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150 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft

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150 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft

Verfasst vom Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 2006und dem Ehrenmitglied der Appenzellischen Offiziersgesellschaft,

Oberst im Generalstab Hans Eugster

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Zum GeleitAlt Bundesrat Arnold Koller

150 Jahre Appenzellische Offiziersgesell-schaft, das ist ein langer Weg. Ein Weg, andem unzählige bekannte und unbekannteKameraden gewerkt haben, ein Weg, der sichnahezu mit dem unserer Eidgenossenschaftdeckt. Glücklich das Volk, das anderthalbJahrhunderte mitten in Europa in Frieden,Freiheit und wachsendem Wohlstand lebendurfte, während unsere Nachbarn zwei gros-se Kriege erlitten. Hierzu durch Förderungder Wehrbereitschaft unseres Landes einenkleinen Beitrag geleistet zu haben, darf uns mit Genugtuung erfüllen.Denn wenn wir wissen, woher wir kommen, wissen wir auch besser,wohin wir gehen wollen.

Die Appenzellische Offiziersgesellschaft feiert ihr denkwürdigesJubiläum in einer Zeit des Umbruchs und der damit verbundenensicherheitspolitischen Verunsicherung. Seit dem Fall der Mauer unddem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die jahrzehntelange siche-re militärpolitische Orientierung verloren gegangen und ein allseitsüberzeugendes neues Konzept unserer Armee noch nicht gefunden.Kaum ein Politikbereich hat sich in den letzten fünfzehn Jahren sostark verändert wie unsere Armee.Wie soll angesichts eines stark ver-änderten internationalen Kräfteverhältnisses und neuer, vorab indi-rekter Bedrohungen künftig der Auftrag unserer Armee lauten undmit welchen Mitteln ist dieser Auftrag bestmöglich zu lösen? Diesergrossen neuen Herausforderung müssen sich heute besonders auchdie Offiziersgesellschaften stellen.

Wie die mitjubilierende Winkelriedstiftung zeigt, hatte unsereArmee stets auch eine über das rein Militärische hinausgehende,wichtige gesellschaftliche Funktion. Sie diente, indem sie die Men-schen ganz unterschiedlicher sozialer und geographischer Herkunft

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© 2006 Appenzellische Offiziersgesellschaft

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Radio und Fernsehen,fotomechanischeWiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger

und auszugsweisen Nachdruck sind vorbehalten.

Satz und Druck: Appenzeller Medienhaus, HerisauBindung: Schumacher AG, Schmitten

ISBN: 3-85882-441-0

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VorwortOberstleutnant GuidoWettstein,Präsident der Appenzellischen Offiziersgesellschaft

Es erfüllt mich mit Genugtuung und grosserFreude, zusammenmit demVorstand der Ap-penzellischen Offiziersgesellschaft die lang-jährige Tradition historischer Schriften derAppenzellischen Offiziersgesellschaft fortzu-führen. Besonders gilt es zu erwähnen, dassnicht ein einzelner Autor, sondern ein ganzesAutorenteam für die Herausgabe der Fest-schrift verantwortlich zeichnet.

Das vorliegende Werk steht in der Tradi-tion folgender historischer Schriften:– 75 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft 1856–1931 und 50Jahre Appenzell A.Rh. Winkelriedstiftung 1883–1933, verfasstvom Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft;

– Die Appenzellische Offiziersgesellschaft und die AppenzellischenWinkelriedstiftungen 1856–1956, Jubiläumsschrift von Haupt-mann Hans J. Alder, Herisau;

– 100 Jahre Appenzellische Winkelriedstiftung 1883–1983, Jubilä-umsschrift verfasst vonOberst imGeneralstabHans Eugster,Wald-statt.Unsere Festschrift verfolgt mehrere Ziele: einerseits soll sie eine

bleibende Erinnerung an die AppenzellischeOffiziersgesellschaft unddie Appenzellische Winkelriedstiftung schaffen und die bestehendeLücke zur Gegenwart schliessen. Andererseits soll sie die GeschichteunsererOffiziersgesellschaft und derAppenzellischenWinkelriedstif-tung prägnant festhalten, den Stiftungszweck der Winkelriedstiftungdarstellen und somit interessierten Dritten als fundiertes Nach-schlagewerk dienen. Sie erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruchund ist als «Milizarbeit» von Vorstand und Ehrenmitgliedern derAppenzellischen Offiziersgesellschaft entstanden.

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zusammenführte und zur Ausbildung von vielen Führungskräften inunserem Lande beitrug, dem inneren Zusammenhalt unseres Landesin bedeutender Weise.

Die Appenzeller waren seit ihren erfolgreichen Unabhängigkeits-kriegen vor sechshundert Jahren besonders argwöhnisch auf ihreFreiheit und Eigenständigkeit bedacht, haben es aber auch ver-standen, zur Wahrung ihrer Interessen die notwendigen Bündnissemit Gleichgesinnten zu schliessen. Möge es unserer und künftigenGenerationen vergönnt sein, diese Aufgabe mit Weitsicht, Wachsam-keit und Opferbereitschaft ebenso erfolgreich zu lösen, wie es unsereVorfahren getan haben.

Arnold Koller

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Ebenso spreche ich den Autoren aus dem jetzigen und ehemaligenVorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft meinen Dankaus: alt Bundesrat Arnold Koller (Präsident von 1977–1980), Bri-gadier Heinrich Tanner (Präsident 1965 bis 1969), Oberst im Gene-ralstab Hans Eugster (Ehrenmitglied), Oberstleutnant im General-stab Niklaus Jäger (Aktuar) und HauptmannMarkus Bänziger (Kas-sier Winkelriedstiftung). Herrn Oberst im Generalstab Peter Wegelinverdanke ich die Übernahme des Lektorates.

Die beiden Stände, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Inner-rhoden, schliesse ich ebenfalls in meinen Dank ein – sie sind undwaren uns immer eine Stütze. Stellvertretend seien die beiden Sicher-heitsdirektoren, Regierungsrat Hans Diem (AR) und LandesfähnrichMelchior Looser (AI), erwähnt.

Ich bin stolz, Mitglied der Appenzellischen Offiziersgesellschaft zusein!

GuidoWettstein

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Als Hauptziele der Appenzellischen Offiziersgesellschaft sind dieFörderung des Wehrwesens und der Kameradschaft unter den Offi-zieren imZweckartikel 2 unserer Statuten verankert. Diese Ziele sindunvermindert aktuell und gültig. Ich wünsche mir als Präsident undAOG-Mitglied, dass die ausserdienstliche Tätigkeit und somit unserVereinsleben noch viele Jahre wach und aktiv bleibt.

Freiwillige ausserdienstliche Tätigkeit ist in unserer heutigen Ge-sellschaft nicht mehr modern und erfährt weniger Beachtung als infrüheren Jahren. Eine direkte militärische Bedrohung ist imMomentnicht auszumachen. Mit jeder weiteren Armeereform wird nicht nurdie Zahl der aktiven Offiziere, sondern auch unsere Mitgliederbasiskleiner. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren verstärken.Die Gesellschaft interessiert sich nur noch wenig für Fragen derWehrbereitschaft. Spardruck und vermeintlich dringendere Gesell-schaftsfragen drängen unsere Anliegen in den Hintergrund.

Es wird herausfordernd sein, diesen Verein in die Zukunft zu füh-ren. Ich wünsche den zukünftigen Vereinsvorständen eine besonneneHand und den nötigen Weitblick, die Anpassungen an verändertegesellschaftliche Rahmenbedingungen vorzunehmen.

Mit der Winkelriedstiftung steht der Appenzellischen Offiziers-gesellschaft ein einmaliges Instrument zur Verfügung, in den Berei-chen Wehrwesen, Sozialhilfe und Bevölkerungsschutz aktiv zu wir-ken. Diese unkomplizierte und direkte Form der Hilfeleistung ist ein-zigartig – esmuss unser Ziel sein, diese Appenzeller Stiftung stark undunabhängig weiterzuführen.

Die AppenzellischeOffiziersgesellschaft ist eine der wenigenOrga-nisationen, die schon Jahrzehnte lang kantonsübergreifend ihre Inte-ressen verfolgt – meiner Meinung nach beispielhaft für Politik undGesellschaft von Appenzell Inner- und Ausserrhoden.

Unser Jubiläum steht unter dem Motto «Gestern – Heute –Morgen». Das «Gestern» wird mit diesem Buch dargestellt. Das«Heute» werden wir mit einem würdigen Festanlass feiern – das«Morgen» soll durch den frisch renovierten Fussgängersteg zwischenHaslen (AI) und Stein (AR) symbolisiert werden.

Für die Übernahme der Gesamtorganisation bedanke ich michherzlich beim Projektteam 150 Jahre Appenzellische Offiziersgesell-schaft, Oberstleutnant im Generalstab Niklaus Jäger und Haupt-mann Reini Eugster.

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Inhaltsverzeichnis

5 Zum GeleitAlt Bundesrat Prof. Dr. Arnold Koller, Appenzell (Präsident der AppenzellischenOffiziersgesellschaft von 1977 bis 1980)

7 VorwortOberstleutnant Guido Wettstein, Gais(Präsident der Appenzellischen Offiziersgesellschaft)

15 Die Geschichte der Appenzellischen Offiziersgesellschaftvon den Anfängen bis 1956Oberstleutnant im Generalstab Niklaus Jäger, St.Gallen(Aktuar der Appenzellischen Offiziersgesellschaft)

17 Der Appenzellische Militärverein «Vor der Sitter» (1824–1856)20 Der Appenzellische Offiziersverein (1834–1846)22 Der Verein Appenzell A.Rh. Offiziere – Jahre der Entwicklung (1856–1883)28 Die Winkelriedstiftung verhilft zur Bewährung (1883–1914)38 Die Krisenzeiten (1. August 1914–1956)

61 Die Geschichte der Appenzellischen Offiziersgesellschaftvon 1956 bis heuteOberst im Generalstab Hans Eugster, Waldstatt,(Ehrenmitglied der Appenzellischen Offiziersgesellschaft)

62 100 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft –Die Feierlichkeiten im Jahr 1956

85 Die Erinnerungsfeier «50 Jahre seit der Grenzbesetzung 1914–1918»im Jahr 1964

88 125 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft91 Die Diamantfeiern im Herbst 1989: 50 Jahre seit der Mobilmachung 193997 Die Appenzellische Offiziersgesellschaft nimmt Stellung104 Die Mitarbeit in übergeordneten Organisationen106 Die Armeereform der 90er-Jahre hat ihre Wurzeln in Wasserauen109 Der Herbstmarsch

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210 Gründungsstatuten der Appenzell Ausserrhodischen Winkelriedstiftung213 Bilanz der Appenzellischen Winkelriedstiftung 2003 bis 2005214 Erfolgsrechnung der Appenzellischen Winkelriedstiftung 2003 bis 2005215 Kommandanten von Appenzeller Verbänden226 Von appenzellischen Truppen geleisteter Aktivdienst im Ersten Weltkrieg228 Von appenzellischen Truppen geleisteter Aktivdienst im Zweiten Weltkrieg231 Mitgliederverzeichnis der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 1955/1956238 Mitgliederverzeichnis der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 2005/2006

243 Quellenverzeichnis

HinweisSoweit die militärischen Grade und Abkürzungen in Zitaten oder Textenübernommen worden sind, wurde die alte Schreibweise gewählt.

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118 Hauptversammlungen – Referenten – Referate seit 1956122 Die lokalen militärischen Offiziersvereinigungen

im Appenzellerland144 Die Unteroffiziersvereinigungen im Appenzellerland151 Das Inspektionsspiel Herisau153 Die Appenzellischen Truppenkörper

161 Die Geschichte der Appenzellischen WinkelriedstiftungenHauptmann Markus Bänziger, Teufen(Kassier der Appenzellischen Winkelriedstiftung)

162 Die Appenzellische Winkelriedstiftung als Institution174 Die Appenzellische Winkelriedstiftung als Fürsorgeeinrichtung178 Die Vermögensentwicklung der Appenzellischen Winkelriedstiftung183 Die Appenzellische Winkelriedstiftung von 1983 bis 2005189 Schlussbemerkungen

190 NachwortBrigadier Heinrich Tanner, Herisau(Ehrenmitglied der Appenzellischen Offiziersgesellschaft)

193 Anhänge194 Ehrenmitglieder der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 2005194 Vorstand der AOG und Stiftungsrat Appenzellische Winkelriedstiftung 2005–

2006195 Stiftungsrat der Appenzellischen Winkelriedstiftung (ohne Ausschuss)195 Revisoren der Kassen der Appenzellischen Offiziersgesellschaft

und der Winkelriedstiftung196 Statuten der Appenzellischen Offiziersgesellschaft199 Statuten der Appenzellischen Winkelriedstiftung203 Reglement für die Unterstützungstätigkeit der Appenzellischen

Winkelriedstiftung206 Reglement für die Anlagetätigkeit der Appenzellischen Winkelriedstiftung

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Oberstleutnantim GeneralstabNiklaus Jäger,Aktuar derAppenzellischenOffiziersgesellschaft.

Die Geschichte der AppenzellischenOffiziersgesellschaft von den Anfängen bis 1956

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Der Appenzellische Militärverein «Vor der Sitter» (1824–1856)

Der Appenzellische Offiziersverein (1834–1846)

Der Verein Appenzell A.Rh. Offiziere – Jahre der Entwicklung (1856–1883)

DieWinkelriedstiftung verhilft zur Bewährung (1883–1914)

Die Krisenzeiten (1. August 1914–1956)

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Der Appenzellische Militärverein«Vor der Sitter» (1824–1856)

In der Zeit der Restauration, nachdem das Land Appenzell noch zurZeit derHelvetik vorübergehendmit einemTeil des heutigenKantonsSt.Gallen im Kanton Säntis zusammengefasst war, treten Offizieredes ersten und zweiten Bundesauszuges zusammen und gründen denAppenzellischen Militärverein «Vor der Sitter».

«DerVertrag von 1815 hat die zentraleGewalt des Bundes, die ihmdie helvetische Akte zu geben versuchte, gründlich zerrüttet. DasEidgenössischeMilitärreglement von 1817 legitimiert die Tagsatzungzur Truppenausbildung und -ausrüstung. Es besteht ein Bundesheer,zusammengesetzt aus kantonalen Kontingenten. Während zehnKantone bereits Rekrutenschulen von 40–50 Tagen in allerdingsnicht ununterbrochener Folge vorsehen, begnügen sich andere mitsonntäglichen ‹Trüllübungen›.

In solcher Zeit desWiedererstehens des im 18. Jahrhundert in Zer-setzung geratenen Landesverteidigungswillens treten also unsere ap-penzellischen Offiziere erstmals zu gemeinsamen ausserdienstlichenArbeiten zusammen.» Obwohl diese Zusammenkünfte zu mehr alsnur zur Pflege der Freundschaft dienen, wird in der Satzung des Mi-litärvereins «Vor der Sitter» verankert, dass keine Versammlung oh-ne militärischen Gewinn verlaufen dürfe – was sich bis in die heutigeZeit erhalten hat. «Bezeichnend für die löblichen Absichten, demengern und weitern Vaterland in der Armeeausbildung und -ausrüs-tung Pionierdienste zu leisten, sind zweimalige Beschlüsse, auf Vereins-kosten, bzw. durch Subskriptionsdeckung, Versuchswaffen, nachneueren technischen Grundsätzen konstruiert, anzuschaffen, diesel-ben durch die Vereinsmitglieder ausprobieren zu lassen und bei Fest-stellung von deren Tauglichkeit dem Lande praktisch begründetenAntrag für derenAnschaffung zu stellen.»Zusätzlichwerden, umdenMitgliedern des Militärvereins auch zu Hause Gelegenheit zu dienst-lichen Studien zu geben, militärwissenschaftliche Werke angeschafftund in Zirkulation gesetzt.

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Die folgenden Ausführungen zu 75 Jahre Appenzellische Offiziers-gesellschaft (1856– 1931) und 50 Jahre Appenzell A. Rh.Winkelried-stiftung (1883–1933) wurden aus der entsprechenden Schrift, ver-fasst vom Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 1933,zusammengefasst. Ausführliche Zitate sind kursiv gesetzt. Kurze Pas-sagen aus den beiden Büchern sind nicht als Zitate ausgewiesen. DieQualität und die Zeitlosigkeit der beiden Schriften erlauben aber dieÜbernahme von Abschnitten und Sätzen.

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Bewährung des neuen Heeresapparates schafft. Durch den Konfliktmit Österreich – zufolge eines Umsturzversuches in dem seinerzeitvon Radetzky besetzten Mailand, welcher Gerüchten zufolge vomTessin aus genährt worden sein soll – wird den Kantonen vom Bun-desrat die Vorbereitung zur Mobilmachung ihrer Kontingentebefohlen. Dies, nachdem Österreich seinen Geschäftsträger in BernimMai 1853 abberufen hat. DieArmeemuss die Probe indessen nichtbestehen, doch ermöglichen aussergewöhnliche Kredite die Errich-tung neuer Festungen an der Luziensteig und den Bau der noch heutebestehenden alten Talsperren unterhalb Bellinzona.

Neben dem neuen Exerzierreglement von 1854 beschäftigen denAppenzellischen Militärverein auch Bewaffnungs- und Schiessaus-bildungsangelegenheiten. In Bezug auf die letzteren wird beantragt,das ausserdienstliche Schützenwesen feldmässiger zu gestalten, in-dem die Standschiessübungen durch solche auf freiem Felde ersetztwerden und ausserdem verschiedene Distanzen berücksichtigt wer-den sollen.

Am 24. Februar 1856 beantragt der damalige kantonale Instruk-tor, es sei neuerdings einAppenzellischer Offiziersverein zu gründen,wobei aber der Appenzellische Militärverein «Vor der Sitter» voll-ständig in demselben aufgehen soll. Ein Aufruf wird erlassen. Bei An-lass seiner 111. Versammlung in Trogen wird der Verein «Vor derSitter» aufgelöst mit dem Beschluss, das gesamte Inventar an denneuen Offiziersverein des Landes übergehen zu lassen. Als Hinter-grund der Auflösung wird protokolliert, dass die Zeit nun da sei, daan der Lebensfähigkeit eines kantonalen Vereins nicht mehr gezwei-felt werden müsse, dass aber andererseits zwei Vereine im gleichenKanton nicht erspriesslich füreinander sein können. Dem Appenzel-lischen Offiziersverein werden anlässlich der Auflösung übergeben:Die 300 Franken enthaltende Kasse und die gesamte Bibliothek.

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Zur Belebung der Versammlungen dienen bald Vorträge im Schos-se des AppenzellischenMilitärvereins. Einer der ersten Vorträge wirdvom jungen Offizier, Leutnant Bischof, zu einem heute eher theore-tischen, dazumal aber anscheinend taktisch illustrativen Thema ge-halten: Verteidigungsplan des Landes Appenzell gegen St.Gallen. Esfinden jedoch auchmilitärische Tagesfragen lebhaften Eingang in dasVersammlungsleben, wovon diverse Schreiben des AppenzellischenMilitärvereins an die kantonale Militärkommission zeugen. So ist ineinem Votum die Rede davon, dass jüngste Jahrgänge von militäri-schen Verpflichtungen entbunden werden sollten, weil sie den physi-schen Anforderungen von grösseren Leistungen, wie sie Kriegsstra-pazen erfordern, noch nicht gewachsen seien. Der Bericht lenkt dieAufmerksamkeit auf die Tatsache, dass aus den ungezähltenWebkel-lern unseres Landes (man denke an das damalige Aufblühen derMousselineweberei) der Armee ein körperlich zu wenig starkes Ge-schlecht erwachse.

Auf Missstände im Ausrüstungswesen weist eine Eingabe desAppenzellischen Militärvereins hin, die Anregung, künftige Landes-inspektionen auf einen und denselben Tag im ganzen Kantonsgebietanzuordnen, «damit Montur und Armatur nicht ausgetauscht undausgeliehen werden könne». Dabei ist nicht ausser Acht zu lassen,dass dazumal die gesamte Ausrüstung und Bewaffnung vom Manneaus eigenen Mitteln angeschafft werden musste.

Am 9.März 1834 finden sichOffiziere des ganzenKantonsgebietesin der «Sonne» in Speicher zur ersten Versammlung ein. 1836 wirddieser appenzellische Offiziersverein als solcher Sektion der neuenSchweizerischen Offiziersgesellschaft.

Im Besonderen sind es die Sonderbundzeiten von 1845 bis 1847,welche die Gemüter der Vereinsmitglieder bewegen. Die Appenzellererleiden mit 4 Toten und 22 zum Teil schwer Verwundeten die relativgrössten Verluste der gesamten Kampfhandlung.

Hat das Jahr 1848 die Bedeutung des Bundes in der neuen Ver-fassung mächtig gefestigt, so bringt das Jahr 1850 mit einer neuenMilitärorganisation Umgestaltungen im Wehrwesen. Die Rekruten-ausbildung wird in der ganzen Schweiz vereinheitlicht.

Schon 1853 scheint die auf dem neuen Gesetz begründete Armeeeine erste aktive Aufgabe zu erhalten, die auch unter den appenzel-lischen Offizieren gespannte Erwartungen im Hinblick auf die

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litärorganisation von 1817 soll seit 1835 revidiert werden. Dabeierhebt sich appenzellischer Widerstand gegen die Zuteilung von aus-serrhodischen und innerrhodischen Milizen in zwei gemischtenBataillonsverbänden.

Die Bewaffnungsfrage beschäftigt den Appenzellischen Offiziers-verein wiederholt. Ein neues württembergisches Perkussionsgewehr,dessen Einführung in übertriebener Vorsicht von der Tagsatzung denKantonen untersagt wird, interessiert den Verein ganz besonders. Eswird beschlossen, einige Gewehre auf eigene Kosten anzuschaffenund zu erproben. Zu erwähnen ist die bereits in jener Zeit gewonneneErkenntnis, dass nicht alle militärpflichtigen Leute sich zu diesemDienst eignen.

Im Jahre 1844muss die Frage ventiliert werden, wie man die etwaserlahmte Tätigkeit des Offiziers heben könnte.Man glaubt, mit einerVermischung der Bestände in den Bataillonen vor und hinter der Sit-ter und der damit bedingten direkten militärischen Zusammenarbeitder Offiziere beider Landesbezirke neuen Impuls zu schaffen. Ein be-züglicher Antrag verwirklicht sich aber nicht. Leider nimmt die Le-bensfähigkeit des Appenzellischen Offiziersvereins zusehends ab.Das letzte Protokoll datiert vom 17. Mai 1846 anlässlich einer Ver-sammlung im Heinrichsbad Herisau, zu welcher nur noch acht Mit-glieder erscheinen und welche sich noch mit derWahl eines Komiteesbeschäftigt, das aber nicht mehr funktioniert. Der neu gewählte Prä-sident und der neu gewählte Aktuar sind gar nicht anwesend, undzahlreiche Austrittserklärungen deuten darauf hin, dass der Vereinstillschweigend der Auflösung entgegengeht, für deren formellen Be-schluss aber «keinerlei Chroniken irgendein Wissen kundtun».

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Der Appenzellische Offiziersverein (1834–1846)

Dem Protokoll des ersten Vereinsaktuars Quartiermeisters J. G. Nefentnehmen wir:

«Bis zum 9. März 1834 bestand seit mehreren Jahren eine Gesell-schaft appenzellischer Offiziere, jedoch nur aus dem Kantonsteilevor der Sitter. Gegenseitiges Bekanntwerden, Aufrechterhaltenfreundschaftlicher Verhältnisse, Mitteilungen und Vermehrungenmilitärischer Kenntnisse war ihr schöner Zweck, zu welcher Behufjährlich sechs Versammlungen gehalten wurden. Im Laufe der Zeitgeschahen einige Male von der damaligen Gesellschaft auf freund-schaftlichen Wege Einladungen an die Offiziere hinter der Sitter zurTeilnahme. Sie blieben jedoch ohne Erfolg. Wünschbarer erschiendann der Zusammenschluss nach dem kleinen Feldzuge, welchendas Bataillon Sonderegger im Oktober 1833 nach Schwyz zuunternehmen hatte. Es herrschte bei jener Gelegenheit durchaus beiallen Offizieren beider Bezirke das freundschaftlichste Verhältnis.Sie wurden sich gegenseitig bekannter. Die bestehende Offiziersge-sellschaft kam dem Wunsch der Offiziers hinter der Sitter, eine Ver-einigte zu gründen, zuvor mit erneuter Einladung an dieselben. Diesgeschah bei Anlass der Frage, ob und auf welche Weise die Appen-zeller Offiziers einem im Sommer 1833 ins Leben gerufenen Eidg.Militärverein sich anzuschliessen hätten. Am 9. März 1834 wurdedie erste Kantonalversammlung in Speicher gehalten.»

Leider stellt schon eine der ersten Protokolleintragungen dem Vereinkeine lange Lebensdauer in Aussicht. Unter dem 5. April 1835 lesenwir: «Oberst Bruderer tritt zurück wegen Geringfügigkeit der Leis-tungen des Vereins.» Nach einigem Hin und Her kann das Protokollam 8. Mai 1836 verkünden: «Der kantonale Offiziersverein schliesstsich in corpore der Eidg. Militärgesellschaft an und erklärt sich alseine Sektion derselben.»

Im folgenden Jahre 1837 beschäftigt auch das grosse eidgenössi-sche Feldlager bei Schwarzenbach denVerein. Die eidgenössischeMi-

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Kassier: Kommandant Würzer, in Hundwil.Aktuar: Art.-Hauptm. Meyer, in Herisau.1. Beisitzer: Hptm. Bänziger, in Speicher.2. Beisitzer: Hptm. Niederer, in Walzenhausen.»

«Toastiert wurde keinmal, dagegen gesungen mehrmals», lautet derSchlusssatz des Protokolls. Es verrät in den ersten Satzungen, dassman die militärische Weiterbildung der Mitglieder neben den mitVorträgen belebten Versammlungen auch in der Zirkulation vonMi-litärliteratur zu heben sich bemüht. Zu diesem Zweck werden meh-rere in- und ausländische militärische Zeitschriften gehalten, und dieBibliothek wird nach Kräften erweitert.

Unterhaltendwirkt auf den Leser der Protokolle eine Auseinander-setzung über die Frage des Anzuges bei Versammlungen desOffiziers-vereins. Bisher galt der Usus, in Offiziersmütze zu erscheinen, imübrigen aber Zivilanzug zu tragen. Weil zur Versammlung aber eini-ge Mitglieder vollständig «privatim» erscheinen, wie der damaligeSchreiber meldet, wird von Kommandant Meyer der Antrag gestellt,entweder den Versammlungen des Offiziersvereins vollständig bür-gerlich oder aber ganz militärisch bekleidet beizuwohnen. Er schlägtdie letztere Lösung vor, bleibt aber in der Abstimmung in der Min-derheit, weil diese 1859er-Versammlung, von der das Protokoll ver-rät, dass «Lust, Fröhlichkeit undChampagnerwein bis zumAufbruch(dessen Zeitpunkt nicht verraten wird) allgemein herrschten», sehrweise voraussehend erkennt, dass es weniger folgenschwer ist, «einenFreudentag in bürgerlicher Kleidung zu verbringen, anstatt sich mitmilitärischen Bruchstücken zu behängen oder sich gar in den vollenKram zu stecken».

Am 31. Mai 1863 beschäftigt an der Vereinsversammlung in GaisdieMitglieder die Frage,wie sich der zukünftigeUnterricht bei Kaser-nierung der Truppe gestalten werde. Die kantonale Militärorganisa-tion sieht bis dahin die gemeindeweise Ausbildung der Rekruten vor,wobei z. B. die Füsilierrekruten während 16 Tagen, auf zwei Jahreverteilt, zur Arbeit auf die kommunalen Exerzierplätze einberufenwerden. 12 weitere Diensttage werden in einem im ganzen Kantonzusammengezogenen Schulbataillon verbracht. Mit dem Bau einerKaserne hofft man den Rekrutendienst im gleichen Jahre absolvierenlassen zu können und ausserdem wesentlich bessere Ausbildungs-

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Der Verein Appenzell A.Rh. Offiziere –Jahre der Entwicklung (1856–1883)

Immerhin ergeht 1856 vom Appenzellischen Militärverein vor derSitter ein Aufruf an die Offiziere und Feldweibel des Kantons Appen-zell A. Rh. zur Bildung eines kantonalen Offiziersvereins:

Bereits in allen Kantonen unseres Vaterlandes bestehen solche Ve-reine und zwar zu ihrem grossen Vorteile, und wir, allem wahrenFortschritte huldigen Appenzeller, sollten in dieser Beziehung zu-rückbleiben? Nein, das wollen wir nicht!

Die Notwendigkeit der Gründung und die Festsetzung desZwecks eines solchen Vereins anerkennend, hat die Versammlung«Vor der Sitter» an ihrer Sitzung vom 20.April vorliegende Statutenentworfen und beschlossen, die Offiziere und Feldweibel unseresLandes zum Beitritte einzuladen und sie zu ersuchen, recht zahlreichihre Beitrittserklärungen unserem provisorisch bestellten Comité,bestehend aus den Herren Bataillons-Kommandant E. Meyer inHerisau, Hauptmann Rechsteiner in Trogen und Hauptmann Nie-derer in Walzenhausen zukommen zu lassen.

Trogen, den 22. April 1856.ImNamen desOffiziersvereins «Vor der Sitter»:Der Aktuar: J. J. Hohl, Hauptmann.

Nachdem der Sonderbundskrieg die schon seit 1831 geplante neueBundesverfassung vom Jahre 1848 zustande gebracht hat, die demBund das Recht einräumt, über sämtliche Truppen zu verfügen unddas Bundesheer zu organisieren, verschwindet auch in unseremKanton die Trennung durch die Sitter zufolge der Gründung der kan-tonalen Offiziersgesellschaft.

«Der 29. Juli 1856 ist derGeburtstag desVereins, anwelchemTagedie Gründungsversammlung im ‹Hecht› in Teufen, zahlreich besucht,folgenden ersten Vorstand ins Amt setzt:

Präsident: Kommandant Emanuel Meyer, in Herisau.

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Statuten des VereinsAppenzell A.Rh.

Offiziere (Frontseite)und erste Seite

des Protokolls derersten Hauptver-

sammlung.

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dung der Konstellation hat uns zum Beschlusse veranlasst, die Fest-feier nicht länger aufzuschieben, und dafür die Tage des 29., 30. Sep-tember und 1. Oktober zu bestimmen.»

Am 7. November 1875 wird der Statutenentwurf des neu entstande-nenDivisions-Offiziersvereins beraten und eswird beschlossen, dem-selben beizutreten, aber den kantonalenOffiziersverein als Untersek-tion weiterzuführen. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit zum grösstenVerband scheint auf den kleinern einschläfernd gewirkt zu haben;denn das Protokoll schweigt sich über die Jahre 1876 und 1877 ausund bringt erst am 20. Mai 1878 weitere Notizen: Bei einer Teilnah-me von nur zehn Mitgliedern will man den kantonalen Offiziersve-rein regenerieren. Beschluss: Es sind sämtliche Offiziere durch Zirku-lar zu einer Versammlung einzuladen, mit der besonderen Betonung,dass der kantonale Verein eher Gelegenheit zu kameradschaftlicherVereinigung bietet, als der ausgedehnte Divisionsverband. Das andiesem Tage gewählte sogenannte «Interimskomité zur Reorganisa-tion des Vereins» vermag aber trotz des gefassten löblichen Beschlus-ses den Verein nicht mehr neu zu beleben. Mit der Berichterstattungüber eine letzte Versammlung im «Hirschen» in Rehetobel schliesstdas Protokoll, ehe der Verein in einen Dornröschenschlaf von fünfJahren fällt.

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resultate zu erzielen. An der Hauptversammlung vom Jahre 1864hört man sich einen Vortrag von Kommandant Würzer über «Ein-fluss, den die Kasernierung auf die Ausbildung der Rekruten ausübt»an, ringt sich aber trotzdem noch nicht zum Antrag durch, die ge-meindeweise Ausbildung vollständig aufzuheben. Eine Kaserne fürden Rekrutendienst im Bataillonsverband ist aber erwünscht.

Die militärpolitischen Verhältnisse rund um unser Vaterland mah-nen zum Aufsehen. Mit der am 23. September 1862 erfolgendenBerufung Bismarcks an die Spitze des preussischen Ministeriums be-ginnt eine politische Ära neuer wachsender Spannungen. Währendzunächst im Jahre 1864 die Stürme auf die Düppler-Schanzen imschleswig-holsteinischen Krieg nur von ferne, aber mit dennoch star-kem Interesse aus dem Schweizerland verfolgt werden, machen hin-gegen die diplomatischen Schachzüge des eisernen Kanzlers, die vonGastein über Biarritz nach Italien führen und den 66er-Krieg auslö-sen, beim Ausbruch des letzteren auch einen Teil des schweizerischenGrenzschutzes mobil. Zwischen den 64er- und 66er-Ereignissen dereuropäischen Geschichte, nämlich am 26. November 1865, be-schliesst der Verein appenzellischer Offiziere die Übernahme des eid-genössischen Offiziersfestes auf den Sommer 1866. Die Verwirkli-chung dieses bedeutungsvollen Anlasses muss aber um Monate ver-schoben werden. Ungefähr in jener Zeit, da der Kantonshauptort imFlaggenschmuck die schweizerischen Offiziere hätte begrüssen wol-len, leitet der geniale Schlachtenlenker Helmuth v. Moltke bei Sado-wa das Ringen von Königgrätz ein, das für die Armee unseres östli-chen Nachbarn zur Katastrophe wird. Erst im August 1866, als dieFriedensverhandlungen von Prag in vollem Gang sind und dieschweizerischen Grenzschutztruppen zurückgezogen werden kön-nen, erlässt Zentralpräsident Oberstleutnant Meyer in Herisau fol-genden Aufruf zum eidgenössischen Offiziersfest:

«Die tiefgreifenden Ereignisse der letzten zwei Monate, welcheauch unser liebes Vaterland zu bedrohen schienen und einen Teil un-serer Kameraden zum wirksamen Schutze seiner Grenzen ins Feldgerufen hatten die diesjährige Abhaltung des Eidg. Offiziersfesteswährend längerer Zeit in Frage gestellt. Die Gefahr ist heute wohlals beseitigt zu betrachten, ein abermaliger Kriegsausbruch unwahr-scheinlich, unsere Truppen werden nach pflichtgetreuer Erfüllungihrer ehrenvollen Aufgaben zurückgezogen. Diese glückliche Wen-

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500 Franken leisten, darin begründet, dass der heutige Fonds nur vonAppenzell A. Rh. zusammengesteuert worden sei und die militär-pflichtige Mannschaft Innerrhodens annähernd den vierten Teil der-jenigen von Ausserrhoden ausmache. Dem Schreiben, welches anjedenOffizier vonAppenzell I. Rh. zu versenden ist, soll ein vomKas-sier noch anzufertigender Rechnungsauszug beigegeben werden.Hiermit wird der Grundstein für die Winkelriedstiftung gesetzt.

Nachdem auf das Kreisschreiben vom 16. Januar 1884, an dieWaffenkameraden von Appenzell I. Rh. adressiert, bis zum fest-gesetzten Termin, d. h. bis 15. März, keine Antwort eingeht, wird ander Sitzung vom 23. März 1884 beschlossen, ein Ultimatum abgehenzu lassen.

An der Sitzung vom 7. Februar 1885wird von einem Schreiben desKantonsrates Kenntnis genommen, wonach dem Gesuch um Verab-reichung eines Staatsbeitrages mit 500 Franken einstimmig entspro-chen worden ist. Der Armenverein Herisau lehnt eine Verschmelzungab, weil die Zweckbestimmung nicht ganz identisch sei. Dafür kannder Eingang des Ergebnisses einer Bettagskollekte registriert werden.

Die Versammlung vom 5. Juni 1887, von 21 Offizieren besucht,konstatiert das Anwachsen des Fonds auf 11 214 Franken, was umsoerfreulicher ist, als im gleichen Jahre zirka 11 000 Franken für dieschweizerische Stiftung aus Ausserrhoden fliessen. An der gleichenVersammlung wird bereits eine Statutenrevision unter Drucklegungbeschlossen. Der Paragraph 1 der Statuten der Winkelriedstiftunglautet nun:

§ 1. Die unter dem Patronat des Vereins appenzell-ausserrhodi-scher Offiziere stehende Winkelriedstiftung hat zum Zwecke, einenkantonalen Fonds zu bilden. Dieser Fonds soll dazu dienen, den in-folge des Militärdienstes ganz oder teilweise arbeitsunfähig gewor-denen Militärs des appenzell-ausserrhodischen Kontingents, sowieden Hinterlassenen von Gefallenen derselben, neben den verfas-sungs- und gesetzesgemäss vom Bunde zu beschaffenden Mitteln,soweit die Wünschbarkeit und Notwendigkeit sich einstellt, weitereUnterstützung verabfolgen zu können.

Nur zu schnell fliesse die noch zur Pflege der Gemütlichkeit übrigbleibende Zeit dahin, sagt der Berichterstatter, und eine Anregungvon Hauptmann Eberhardt, Herisau, es möchte sich der Offiziers-

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DieWinkelriedstiftung verhilftzur Bewährung (1883–1914)

Am 1. April 1883 findet im «Hecht» in Teufen wieder eine Haupt-versammlung desOffiziersvereins vonAppenzell A. Rh. statt. Haupt-mann Giger aus Herisau als Präsident des Vereins kennzeichnet mitkurzen Worten die Situation und weist namentlich auf die bemühen-de Tatsache hin, dass es dem derzeitigen Vorstande trotz wiederhol-ten Anläufen und Anregungen nicht hat gelingen wollen, etwas mehrLeben und Konsistenz in den Verein zu bringen.

Das Haupttraktandum dieser Versammlung bildet die aufgewor-fene Frage betreffend der Auflösung des Vereins. Bei diesem Gegen-stand ergreiftHauptmannHeinrich Schiess,Herisau, dasWort. Aucher erachtet das Leiden des Vereins als ein chronisches und findet esangezeigt, der VersammlungVorschläge zurReorganisation zu unter-breiten. Er spricht sich unter Zugrundelegung seiner Motion für dieAuflösung, gleichzeitig aber mit warmen und begeistertenWorten fürdie Gründung des neuen Vereins aus, der den Zweck verfolgt, für dieZeiten der Kriegsnot einen Fonds zu äufnen, mittels welchem imDienste des Vaterlandes verunglückte Wehrmänner oder deren Hin-terlassene unterstützt werden können.

Die von Hauptmann Schiess gemachte Anregung wird allseitig mitgrossem Beifall aufgenommen und nach kurzer Diskussion in denHauptzügen genehmigt.

Major J.G. Nef und Major Alder wollen gerne einen Versuchunterstützen, versprechen sich aber im Voraus wenig Erfolg. Es wirdeinmütig beschlossen, auch dieKameraden Innerrhodens zur Stiftungeinzuladen.

Wesentlich aus einer späteren Sitzung ist der Beschluss, anWaffen-kameraden von Appenzell I. Rh., die sich bis anhin trotz mehrfacherfolgter mündlicher Einladung nicht einmal haben vernehmenlassen, einen «Schreibebrief» zu richten und ihnen darin nochmalsaufswärmste den Beitritt zur Kasse zu empfehlen,welcher zwar heutenur unter der Bedingung erfolgen könne, dass sie einen Beitrag von

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Nach einem Zuwachs von rund 4600 Franken wird der Stand derStiftung mit 39 034.97 Franken zur Kenntnis gebracht. Anschlies-send an die Versammlung gelangt eine Revolverschiessübung zurDurchführung.Die Preisliste gibt von ganz guten,mittelmässigen undauch sehr schlechten Resultaten Kenntnis.

Eine Sitzung des Finanzausschusses vom Dezember 1895 dientnebst den alljährlichen Vorarbeiten für die Neujahrskollekte aus-schliesslich dem Studium der Kapitalanlage, welches hie und daKopfzerbrechen verursacht, ganz besonders in Zeiten der Geldflüs-sigkeit, die in tiefen Zinssätzen zum Ausdruck kommt. So ist z.B. einGesuch eines st.gallischen Schuldners um Reduktion des Zinssatzesauf 3% zu behandeln.

Die nächsteHauptversammlung findet schon am 16.Mai 1897 aufder Vögelinsegg statt, zu der sich bei den appenzellischen Kameradensechs st. gallische Offiziere des Bataillons 82 einfinden. Der Interims-kassier, HauptmannWirth, legt den Kassabericht vor, der nach einemjährlichen Zuwachs von zirka 5000 Franken in den Jahren 1894,1895 und 1896 einen Kassabestand von 59 793.15 Franken meldet.

Anschliessend an die Verhandlungen findet ein Gewehrschiessennach Programm des Hauptmanns Buff statt, während das Revolver-schiessen wegen der Schneeverhältnisse nicht abgehalten werdenkann. Bei der Preisverteilung und dem Mittagessen gibt der neuge-wählte Präsident dem Dankgefühl Ausdruck, das der Verein seinemVorgänger, Oberstleutnant Schiess, dem Reorganisator der Gesell-schaft und dem Begründer derWinkelriedstiftung, schuldet. Die gan-ze Versammlung stimmt freudig in das Lebehoch ein, das der neueVorsitzende dem beliebten Vorgesetzten und treuen Kameradenbringt.

Die folgende Hauptversammlung findet am 22. Oktober 1899 im«Ochsen» in Gais statt. Das Vermögen der Stiftung auf Ende 1898beträgt 72 426.55 Franken.

Die Sitzung des Finanzausschusses vom Dezember 1900 kon-statiert einen Vermögensstand der Stiftung von 79 200 Franken.

Für den Vortrag konnte Oberst Heinrich Schiess gewonnenwerden. Dieser behandelt das Thema: «14 Tage beim VII. deutschenArmeekorps Westfalen». Resümierend sagt der Referent zumSchluss:

Man geht nach dem Besuche von Manövern in den Staaten mit

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verein im Interesse der Winkelriedstiftung, der Anregung und Be-lehrung, wie auch der Pflege der Kameradschaft, alljährlich statt allezwei Jahre zur Hauptversammlung einfinden, trifft auf allgemeineZustimmung.

Eine Sitzung des Verwaltungsrates vom 6. Juli 1889 in Herisaudient der Besprechung der von anderer Seite angeregten Verschmel-zung der kantonalen Stiftung mit der schweizerischen Stiftung. DerAusschuss hält eine Verschmelzung nicht für ratsam. Er will jedochdie Antwort an den Vorstand der bernischen Winkelriedstiftung, alsInitianten, nicht von sich aus geben, sondern unterbreitet das Trak-tandum der Hauptversammlung vom 1. September 1889 in Bühler.Die Abstimmung an dieser Versammlung ergibt nach gewalteter Dis-kussion einstimmig die Ablehnung der Verschmelzung.

Der Fonds ist auf 18 681.20 Franken angewachsen.Die nächste Versammlung findet am 31. August 1890 in Hundwil

statt. Der Fonds der Winkelriedstiftung wird an dieser Versammlungmit 22 218.66 Franken registriert. Der etwas geringere Zuwachs ge-genüber dem Vorjahr wird der herrschenden Influenza zugeschrie-ben, welche die Tätigkeit für die Sammlung hemmte. In der Zunahmeist die Bettagssteuer von neun Gemeinden mit zusammen zirka 800Franken inbegriffen.

«Zur Prüfung entgegengenommen wird ein Antrag vom Haupt-mann Kübler im Namen des Offiziersvereins Herisau, es möchte derVerwaltungsrat untersuchen, ob nicht solchen Kameraden, welchezur Zeit dem appenzellischen Kontingent angehören, später abertrotz Beibehaltung des Domizils in herwärtigem Kanton andern aus-serkantonalen Korps zugeteilt werden, die Beibehaltung der Mit-gliedschaft und Anteilhaberschaft der Stiftung zugesichert bleibenkönnte.»

Nach einlässlicher Prüfung wird erst an der Hauptversammlungvom Jahre 1892 in zustimmendem Sinne zur Anregung Herisau Stel-lung genommen bzw. beschlossen, dass Offiziere, welche im KantonAppenzell A. Rh. wohnen, jedoch andern Korps angehören, An-spruch amWinkelriedfonds haben, sofern nicht Unterstützung durchirgendeine andere Stiftung gewährt wird.

Am 5. November 1893 werden die appenzellischen Offiziere nachTeufen zu einer ausserordentlichenVersammlung eingeladen.DiesemAufruf folgen 39 Mitglieder.

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enthält die Anträge, die in der Vorlage der höheren Truppenführergeforderte Rekrutenschule von 80 Tagen Dauer in die endgültigeFassung des Militärgesetzes zu nehmen und die Unteroffizierschuleauf alle Fälle beizubehalten, ferner in der Vorlage des eidgenössischenMilitärdepartements den vorgesehenen obligatorischen Vorunter-richt durch freiwilligen zu ersetzen und ihn den Turner- und Schüt-zenkreisen zu überlassen. Beschlossen wird ferner an dieser Versamm-lung, dem Verein vom Roten Kreuz beizutreten.

Von der Hauptversammlung vom 4. Februar 1906 in Heiden, von50 Mitgliedern besucht, wird als freudiges und die appenzellischeOffiziergesellschaft ehrendes Moment die Ernennung von OberstHeinrich Schiess zum Kommandanten der VII. Division erwähnt.Gemäss Bericht des Kassiers ist das Vermögen der Stiftung auf131 226.80 Franken angewachsen.

Für den Vortrag ist als Ersatz für den sich entschuldigendenOberstleutnant im Generalstab Fritz Gertsch Major im GeneralstabEmil Sonderegger mit dem Thema «Über die Operative im Angriff»gewonnen worden. Er zeigt anhand der grossen Übungen der letztenJahre die Nachteile unseres Angriffsverfahrens und die Vorzüge,wenn der Angreifer die Kräfte richtig anzusetzen weiss, ohne sichvomVerteidiger die Angriffsrichtung diktieren lassen zumüssen. VonWeitblick spricht ein Grundsatz: Tiefengliederung ist zu einem kräf-tigen und nachhaltigen Angriff unbedingt erforderlich.

Schönen Besuch verzeichnet die Jahreshauptversammlung vom23. Februar 1908 in Teufen, indem sich beimAppell 67Offizieremel-den. Ein besonderes Gepräge erhält diese Tagung durch das 25-Jahr-Jubiläum der Winkelriedstiftung. Der Präsident skizziert in markan-ten Worten Gründung undWerdegang der Stiftung, deren Vermögenauf 151 544 Franken angewachsen ist. Aber noch von einem andernAnlass des Gedenkens spricht er: von einem Triumvirat. Es ist zwarkeine politische Dreimännerschaft, sondern eine militärische inner-halb der VII. Division; denn das Divisionskommando, das Territo-rialkommando und das Landsturmkommando VII sind im Kantonheimatberechtigt mit Oberstdivisionär Heinrich Schiess, Oberst J.G.Nef und Oberst L. Graf. Zudem sind der Stabschef der VII. Division,der Stabschef des VII. Territorialkreiskommandos und der Kom-mandant des Schützenbataillons 7 Appenzeller.

Der Vorsitzende unterlässt es nicht, der Abstimmung vom 3. No-

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mehr Selbstvertrauen nach Hause. Wenn unsere Behörden auch inZukunft für die Förderung der Kriegstüchtigkeit unserer Armeenichts ausser acht lassen, dürfen wir zu unsern Institutionen Zu-trauen haben und kommenden Gefahren ruhig ins Auge sehen. DieOpfer, die wir uns für unserWehrwesen auferlegen, werden in einemErnstfalle reichlich aufgewogen, wenn jeder an seinem Orte seinePflicht tut.

Die Hauptversammlung vom 31. Januar 1904 findet in Teufen statt.Nach gewaltiger Diskussion wird eine Revision in folgendem Sinnevorgenommen: Abänderung des Vereinsnamens in Offiziersgesell-schaft von Appenzell A. Rh. Die Offiziersgesellschaft von AppenzellA. Rh. bildet eine Sektion der Schweizerischen Offiziersgesellschaft.Versammlungen sollen alljährlich mindestens einmal stattfinden.

Am 27. November 1904 hält bei einer Versammlung der Ausser-rhoder Offiziere in HerisauOberstdivisionär Schlatter aus St.Galleneinen Vortrag über «Die Reorganisation des Militärwesens». Erspricht einleitend von den Arbeiten der Obersten Welti und Feiss,welche mithalfen, aus dem lose geschmiedeten Bundesheer mit der1874er-Verfassung eine einheitliche Armee zu organisieren. Trotzden vielen Verbesserungen ist ein unbeliebter Zustand geblieben: derDualismus zwischen Bund und Kantonen. Nachdem der 1895er-Mi-litärorganisationsentwurf verworfen worden ist, hat man in Offi-ziersvereinen und Räten unentwegt weiter gearbeitet, und heute lie-gen zwei Vorlagen vor, die eine von höheren Truppenführern, die an-dere vom Militärdepartement. Drei volle Stunden dauern Vortragund Diskussion, ohne Anträge zu zeitigen.

Eine nächste Versammlung, welche bereits am 12. Februar 1905in Speicher stattfindet, ist von 55 Mitgliedern besucht. Ihr wohnenauch die Vertreter des Kantons in der Bundesversammlung, StänderatHohl und Nationalrat Eugster, bei. Zweck der Versammlung ist diegründliche Besprechung der Reorganisation, um zu einer Eingabe andas schweizerische Militärdepartement zu kommen. Wiederum be-ginnt Oberst Heinrich Schiess die Besprechung und begrüsst es, dassman die Eingabe nur auf die Hauptpunkte beschränken und allesNebensächliche weglassen will. Nach Schluss der sehr rege benutztenAussprache wird der Vorstand beauftragt, die Wünsche und Anträgeredaktionell zu bereinigen und die Eingabe abgehen zu lassen. Sie

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nicht ohne innern Gehalt gewesen wäre. Die Ansprache würde un-gefähr so gelautet haben:

Ein alter Freund, Herr Fritz Zürcher in Teufen, dessen Name, essei hier ausdrücklich bemerkt, in der Presse nicht erwähnt werdendarf, gibt mir den Auftrag, Ihnen am heutigen Tage einen Beitrag fürdie Winkelriedstiftung zu überreichen, mit folgender Begründung:

«Ich gehe seit einiger Zeit mit dem Gedanken herum, meine bishe-rige Leistung des Militärpflichtersatzes durch eine patriotische Gabezu beschliessen. In jungen Jahren, als ich gezählt, gewogen und leiderzu leicht befundenwurde, war ich, wie noch heute, von Sympathie fürdie Bestrebung zur Hebung derWehrkraft erfüllt und empfand meineZurückstellung schmerzlich. Als dann meine Schwingen auf vielenund weiten Reisen stark und grösser geworden waren, nützte michmeineMilitärtauglichkeit nichtsmehr.Denndie neueMilitärorganisa-tion schaltete meinen Jahrgang aus. Wenn ich freudig die mir auf-erlegteWehrsteuer errichtet habe, so stimmte esmich dochwehmütig,meine körperlichen Kräfte demVaterlande nicht dienstbar machen zukönnen. Um nun dieses Opfer meiner diensttuenden Kameraden eini-germassen wett zu schlagen, beseelt mich der eifrigeWille, an meinemLebensabend noch eine freiwillige Militärsteuer als letzte Leistung zuentrichten, und ich überreiche hiermit der Versammlung AppenzellA.Rh. Offiziere, welche das Patronat der Winkelriedstiftung über-nommen haben, zu Gunsten derselben CHF 3000.–. Die Stiftungmöge gedeihen; es lebe das Vaterland!»

Ich schliesse mich dem Hochrufe meines Vorredners an, wünscheIhnen vergnügliche Stunden und bleibe Ihr guter Kamerad.

Teufen, den 6.März 1910.gez.Hptm. Kostezer Emil

Mit dem Dank des neugewählten Präsidenten, Major Johannes Bau-mann, an den scheidenden Major Bünzli für dessen Verdienste, hof-fend, er werde auch die künftigen Versammlungen regelmässig besu-chen, und mit dem Dank ferner an den langjährigen Kassier, Haupt-mann Eberhardt, wird der zweite Teil etwas nach sechs Uhr geschlos-sen. Nach einer Fahrt per Extrazug nach St.Gallen soll sich dort nochein dritter Teil angeschlossen haben. Die Annalen verharren darüberin Schweigen.

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vember 1907 über die Militärvorlage in würdigen Worten zu geden-ken und all denen zu danken, die für die patriotische Sache gewirkthaben, vor allem dem kantonalen Aktionskomitee. Ein besonderesKränzchen des Dankes und der Anerkennung windet er dem Ver-fasser der Aufklärungsschrift des Schweizerischen Offiziersvereins,Oberstleutnant im Generalstab Emil Sonderegger.

Bezüglich der Winkelriedstiftung machen die Revisoren die An-regung, das Vermögen durch den Regierungsrat sicherzustellen. ImAnschluss an den geschäftlichen Teil spricht Major Vogel, Bern, überseine Erlebnisse und Eindrücke im russisch-japanischen Krieg.

Die Antwort des Regierungsrates hinsichtlich der Sicherheit des imArchiv liegenden Vermögens lautet dahin, dass die Regierung nachwie vor bereit ist, die Titel zu verwahren und ihnen die gleiche Sorg-falt wie den eigenen Wertschriften angedeihen zu lassen. WeitereGarantien kann die Regierung nicht leisten.Man erklärt sich mit die-ser Auskunft befriedigt. Hauptmann Eberhardt gibt den Vermögens-stand mit 162 425.40 Franken an.

Am 6. März 1910 findet die Tagung in Speicher statt. Das einge-gangene Schreiben von Herrn Zeughausverwalter HauptmannKostezer verdient in diesem Zusammenhang besondere Erwähnung:

An die Versammlung Appenzell A. Rh. Offiziere in Speicher.Herr Präsident!Werte Kameraden!Ersten Gruss dem verehrten Herrn Divisionär in freundlicher Er-

innerung an die Tage, als ich noch keiner Leiter bedurfte, um in seinesonnige Nähe zu gelangen.

Hernach meine Grüsse allen guten Kameraden, von denen ichdiejenigen um Entschuldigung bitte, welche mich allenfalls erwartethaben!

Ich habe mir an der Kleiderinspektion, an welcher die Riechor-gane so hervorragend beteiligt sind, einen vorderländischenSchnupfen mit lästigem Gefolge erworben und bin zudem leider indas Alter getreten, wo der schmal bebänderte Offizier mit üblicherFormel seinen Zylinder zurückerhält. Wäre aber die störendeUnpässlichkeit nicht gewesen, so würde mich die Nähe des Ver-sammlungsortes dennoch bewogen haben, Ihrer Sitzung bei-zuwohnen. Dann hätte ich zwischen Salat und Vacherin eine Redegehalten, die – lachen sie doch nicht meine Herren – diesmal gewiss

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gen eine Gebühr von 40 Franken zur Aufbewahrung und Verwaltungin ein Depot zu übergeben, um den Verkehr, namentlich die Konver-sionen, zu vereinfachen. Mit demWunsche, die Kantonalbank mögedie Verwaltung kostenlos übernehmen, wird auch der entsprechendeParagraph 4 der Statuten geändert.

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Das Zirkular des Zentralkomitees vom 29. Juni 1912 betreffendDurchführung einer Kollekte zu Gunsten derMilitäraviatik erforderteine ausserordentliche Sitzung. Einstimmig ist die Kommission derMeinung, auf das Gesuch des Sammlungskomitees nicht einzutretenund eine Aktion am 1. August im Kanton Appenzell zu unterlassen.Im Antwortschreiben soll zur Begründung hervorgehoben werden,dass die Art und Weise, wie die Sammlung in Szene gesetzt werdensoll, zum vornherein ein Fiasko bedeute, dass man sich darum da-gegen verwahre, am 1. August einen Blumentag zu organisieren.Überhaupt dürfte von einer Begeisterung für die Militäraviatik vor-derhand nichts zu spüren sein. Zweifel, zuwelchen die damaligenUn-zulänglichkeiten der Aviatik etwelche Berechtigung gaben, sickernhier deutlich durch. Wie urteilt die Gegenwart?

Verhältnismässig zahlreich findet man sich im Vorderland zurHauptversammlung vom 16. Februar 1913 in Walzenhausen ein. 63Mitglieder meldet die Präsenzliste. Davon sind allerdings 16 Kame-raden vonHerisau erst avisiert, weil sie die Gelegenheit zu einemRittmit den Regiepferden benutzt haben und unter «geländekundigerFührung» auf dem nächstenWeg aufs Glatteis geraten sind. Resultat:Eine Stunde Verspätung.

Mittlerweile wird mit den Geschäften begonnen, der Jahresberichtverlesen, der kurz die «Kaisermanöver» 1912 streift und ferner dieErnennung von Oberst im Generalstab Emil Sonderegger zum Kom-mandanten der Infanterie-Brigade 17 hervorhebt. Das Vermögen derStiftung ist auf 217 200 Franken angewachsen.

Vor der Besprechung der Kollekte für die Militäraviatik muss einehalbstündige Zwangspause eingeschaltet werden, um die verspätetenHerisauer Reiter abzuwarten, die dann schliesslich mit gerötetenGesichtern – sie haben unterwegs «Tee» getrunken – und vereistenSchnurrbärten anlangen.

Die Kommissionssitzung vom 9. Februar 1914 sowie die Verwal-tungsratssitzung der Stiftung vom 20. Februar 1914 dienen wie ge-wohnt der Vorbereitung der Hauptversammlung, die in diesem Jahram 22. Februar 1914 in Herisau stattfindet.

Der neue Saldo der Winkelriedstiftung stellt sich auf 228 807.50Franken. Auf Antrag des Kassiers wird Beschluss gefasst, die Wert-schriften der Winkelriedstiftung, die bis anhin im Staatsarchiv ver-wahrt wurden, der Appenzell-Ausserrhodischen Kantonalbank ge-

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Bataillons-FahneFüs Bat 161,Appenzeller Land-wehr-Battaillon imErstenWeltkrieg.

Die Krisenzeiten (1. August 1914–1956)

Ernst und feierlich tönen die Glocken; denn eben ist bekannt gewor-den, dass der Bundesrat die ganze Armee zum Grenzschutz aufgebo-ten hat. Als erster Mobilmachungstag ist der 3. August 1914 be-stimmt. Demzufolge haben auch unsere appenzellischen Milizen am3. und 4. August einzurücken, darunter der Grossteil unserer Mit-glieder, getreu der Devise: Wer die Schweiz lieb hat, muss zu ihrerVerteidigung bereit sein. Ununterbrochen bis zur Beendigung desWeltkrieges im November 1918 stehen unsere Truppen, die ganzeArmee oder ablösungsweise Teile davon, zum Schutze unsererGrenzen im Dienst, und dieser aktive Dienst wird zum eigentlichenPrüfstein unserer militärischen Einrichtungen, aber gleichzeitig zurernsten Lehre, auch künftig die verhältnismässig geringen Opfer zurErhaltung unserer Wehrmacht nicht zu scheuen (vgl. Anhang).

Die vermehrtenDienstleistungen bekommt auch unsere Stiftung zuspüren.Während seit der Gründung bis anhin keine Unterstützungengewährt werden mussten, hat sich der Verwaltungsrat fortan fast beijeder Sitzung mit Gesuchen um Beiträge zu beschäftigen, und dies so-wohl während der Kriegsjahre als auch in der nachfolgenden Zeit.Die bezüglichen Aufzeichnungen in den Protokollen geben vom Um-fang dieser Unterstützungen Aufschluss. Die Hauptversammlung1915 fällt aus und findet am 26. März 1916 in Teufen statt mit einerbisher selten erreichten Beteiligung von 72 Offizieren.

Oberstleutnant Johannes Baumann macht in seinem JahresberichtMitteilungen über die allgemeine Lage im Krieg und besonders überdie Grenzbesetzung, hebt den guten Verlauf der Mobilmachung imAugust 1914 hervor und stellt fest, dass noch keine Aussicht auf Frie-den vorhanden sei und unser Heer weiterhin bereitstehen müsse, umunsere Grenzen zu schützen.

Die Mitgliederzahl ist auf 172 gestiegen. Über die Winkelried-stiftung wird für beide Jahre Bericht abgelegt. Die Neujahrskollektefür 1914 beträgt 4600 Franken und jene für 1915 4850 Franken. DerStand per Anfang 1916 beträgt 254 562.45 Franken.

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In Fällen fortbestehender Not soll aber auch nicht zum Voraus einWiederholen der Unterstützung durch die Stiftung abgelehnt werden.

Da eine eventuelle Überschreitung des bewilligten Kredites von50 000 Franken bis zur Hauptversammlung im März im Bereich derMöglichkeit liegt, beschliesst der Verwaltungsrat, mit den Unterstüt-zungen in bisheriger Weise fortzufahren, ohne Rücksicht auf eine all-fällige Überschreitung. Eine bestimmte Summewird nicht festgesetzt.Die Ausgaben sollen sich nach den Bedürfnissen richten.

Die Tagung vom 8.März 1919 in Trogenwurde durchHauptmannEggenberger eröffnet. Wegen Einstellung des Zugverkehrs am Sonn-tag muss auf einen Samstag eingeladen werden, und mit Rücksichtauf die Marktbesucher in Zivil. Dennoch folgen 108 Teilnehmer derEinladung. Erstmals ergibt sich per 31. Januar 1919 eine Vermögens-abnahme der Winkelriedstiftung von 32 000 Franken, als Folge derUnterstützungen im Totalbetrag von 48 760 Franken.

«Dass die letzten Jahre arbeitsreich waren, findet den Ausdruck,dass an der Sitzung vom 31. Januar 1920 alle drei Kommissionsmit-glieder Rücktrittsabsichten kundgeben. Hauptmann Eggenberger er-klärt sich dann schliesslich bereit, noch ein weiteres Jahr den Vorsitzzu führen. Zur Kenntnis gebracht wird ein Zirkular der Schweizeri-schenOffiziersgesellschaft betreffendOrganisation und Zweck einesPressedienstes. Ferner gibt der Zentralvorstand eine vorläufige Zu-sammenstellung der Diskussionsergebnisse zur Frage ‹Demokrati-sierung der Armee› bekannt, worin Berichte der kantonalen Of-fiziersgesellschaften, darunter auch der unsrigen, niedergelegt sind.Die appenzellischen Anträge umfassen in der Hauptsache folgendeForderungen: Geistig hochstehendes Offizierskorps, sorgfältigsteAuswahl der Offiziere, kleinere Aspirantenzahl zugunsten hoch-wertiger Qualität, Herbeiziehung des besitzenden Bauernstandesund des Gewerbes zum Offizierkorps, unnachsichtige Eliminierungaller untauglichenKräfte, umfassende Bildung des Instruktionskorpsauch in der Richtung der pädagogischen Forderungen, finanzielleBesserstellung desselben, Unteroffiziersdienstleistung allerAspiranten während zwei Jahren, Solderhöhung der Unteroffiziere,Erhöhung der Militärpflichtersatzsteuer.

Der Zentralvorstand hat dann, gestützt auf die gemachten Erhe-bungen, mit Schreiben vom 24. November 1919 dem hohen Bundes-rate die Wünsche zur Kenntnis gebracht, von denen er glaubt, dass

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Die auf den 11. März 1917 angesetzte Hauptversammlung musswegen einer unerwartet raschen Einberufung der 6. Division zumAb-lösungsdienst abgesagt werden.

Unter dem Vorsitz von Hauptmann Rothenberger, Trogen, kanndie nächste Hauptversammlung auf den 3. März 1918 einberufenwerden. 93 Eingeladene sind anwesend. Der an der letzten Versamm-lung in absentia gewählte Präsident, Major Schefer, hat seine Wahlabgelehnt. Einen starken Zuwachs hat die Gesellschaft zu verzeich-nen, beträgt doch der Mitgliederbestand 240 Offiziere. Wegen redu-ziertem Fahrplan muss die Versammlung nach Herisau, statt, wie ur-sprünglich vorgesehen, nach Heiden angesetzt werden. Das Vermö-gen der Winkelriedstiftung ist per Ende 1918 auf 281 734 Frankengestiegen. Fünf Unterstützungen imGesamtbetrag von 3500 Frankenfinden die Genehmigung.

Die Frage der Wiederholung von Unterstützungen wird in demSinne gutgeheissen, dass die Unterstützung aus demWinkelriedfondsan Hinterlassene in der Regel eine einmalige sein soll, dass aber diebetreffenden Familien weiter im Auge behalten werden und dass beifortdauernder Notlage ein allfälliges neues Gesuch von der Winkel-riedstiftungskommission zu prüfen sei. Es soll vermieden werden, ei-ne Kette sich wiederholender Unterstützungen und ein Abwälzen derFürsorgepflicht von den Gemeinden auf die Stiftung zu provozieren.

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Mobilmachung1914: Fahneneiddes Füs Bat 161

auf dem Zeughaus-platz Teufen.

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sie sofort verwirklicht werden sollten. Einige wesentliche Punkteseien hier herausgegriffen, um die zeitlosen Aspekte der 1919 formu-lierten Anliegen zu veranschaulichen:1. Sorgfältigere Auswahl der zu Offizieren auszubildenden Leute

unter besonderer Berücksichtigung des Charakters und des Bil-dungsstandes. Dabei wird das Vorschlagsrecht der Mannschaft alsungeeignet und schädlich abgelehnt.

2. Verlängerte und vertiefte Ausbildung der Offiziere, insbesondereauch durch vermehrte Belehrung über die Behandlung Unter-gebener und über die Pflichten des Vorgesetzten.

3. Da die gründlichste und sorgfältigste Auswahl und Ausbildung esnicht werden verhindern können, dass gelegentlich ungeeigneteElemente zu Vorgesetztenstellen gelangen, sollen solche unnach-sichtig entfernt werden.»Hauptversammlung 30. Mai 1920 in Heiden. Der Vermögens-

stand beträgt 246 389 Franken. Den geschäftlichen Verhandlungenfolgt ein Vortrag vonOberstdivisionär Otto Bridler über «Die nächs-ten Wiederholungskurse». Einleitend erwähnt der Referent, dass dievaterländische Begeisterung, die 1914Volk undArmee beseelte, nichtauf die Dauer angehalten hat, was rein psychologisch erklärlich sei,denn Begeisterung auf die Dauer ist kein normaler Zustand.

Die Kommissionssitzung vom 27. Oktober 1921 findet zum The-ma «Armee – Volkserziehung – Heimat» statt.

Unsere Armee ist eine Institution, die neben dem Zweck, für densie geschaffen wurde, Werte birgt, die an sich nicht Grund zur Schaf-fung derselben waren, aber dennoch hoch willkommen sind. DieArmee verfolgt neben der Aufgabe der Staatserhaltung diejenige derVolkserziehung. Der Begriff «Heimat» scheint im modernen Lebenallerdings vielfach verloren zu gehen oder oft nur im sogenanntenUnterbewusstsein zu schlummern. Das Verhalten der Schweizer inder Fremde imAugust 1914 und der freiwillige Burgfrieden zwischenextremsten Parteien zu Beginn des Krieges zeigte andererseits, dassLiebe zur Heimat bei bedrohender Gefahr plötzlich etwas Selbstver-ständliches wird.

Auf Antrag von Leutnant Jakober soll zur nächsten Hauptver-sammlung nach Innerrhoden eingeladen werden. Sie wird, nachdemin den Sitzungen vom 21. November 1923 undMärz 1924 die durchdie Kommission zu erledigenden Traktanden behandelt wurden, auf

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Einladung für die Hauptversammlung Mai1922 in Gais.

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notwendig, die am 22. April, 22. Juni, 20. November, 5. Dezember1927 und 11. Februar 1928 stattfinden. Ein Offizier zeigt den Aus-tritt aus der Gesellschaft an, indem er erklärt, als Sozialdemokratnicht mehr Mitglied sein zu können, obwohl er den Wert der Armeenicht verneine. Auf «seine unlogische Argumentation» antwortet derAktuar im Auftrag des Vorstandes.

«Eine erfreulich lebhafte Tätigkeit entwickelt die SchweizerischeOffiziersgesellschaft, besonders seit die Vorortschaft an St.Gallenübergegangen ist. Ein reiches Arbeitsprogramm hat sich seit demSchweizerischen Offiziersfest in Lugano der neue Zentralvorstandaufgestellt. Vorab ist es der Kampf gegen antimilitaristische Tenden-zen. Durch gewissenlose Hetzer irregeführte gewerkschaftlich orga-nisierte und kommunistische Volkskreise einerseits und wirklich-keitsfremde Illusionen andererseits versuchen, das Wehrgebäude zuuntergraben. Die S.O.G. will in zielbewusstem Kampfe gegen Unter-minierungsgelüste vorgehen. Zahlreiche Zirkulare bringen die Füllevon Weisungen und Anregungen für die Haltung und das Vorgehender Schweiz. Offiziersgesellschaft. Dabei wird nicht nur an eine sorg-fältigere Bedienung der Presse im Sinne von vernünftiger Aufklärungund Richtigstellung tendenziös entstellter Nachrichten über Dienst-ergebnisse gedacht, sondern es soll auch dem einzelnen WehrmannSchutz undHilfe in der Erfüllung seiner vaterländischen Pflichten zu-teil werden, sofern der wirtschaftliche Ernst der Zeitlage seine Exis-tenz in Zusammenhang mit befohlenen Dienstleistungen irgendwiebeeinträchtigen oder gefährden sollte. So wird mit den Arbeitgebernkonferiert in der Erwartung, bei ihnen Verständnis für ein Opfer dendienstleistenden Angestellten und Arbeitern gegenüber zu finden, indem Sinne, dass ihnen Löhne nicht vollständig vorenthalten und einAnspruch auf Ferienzeit wegen Arbeitsversäumnis zufolge Absol-vierung von Schulen und Kursen nicht restlos aberkannt werden.»

Turnusgemäss findet die nächste Hauptversammlung am 16. Feb-ruar 1930 in Trogen statt. Eine nicht immer einfache Sache ist die Be-handlung und Prüfung der Unterstützungsgesuche, die in denmeistenFällen von bitterer Not sprechen. Leider müssen hin und wieder Ge-suche abgewiesen werden, weil diese mit den Bestimmungen derStatuten nicht in Einklang gebracht werden können, so gerne manjeweils helfend einspringen möchte.

In 13 Fällen kann dieses Jahr Unterstützung im Betrag von zusam-

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den 30.März 1924 ins KurhausWeissbad angesetzt. Im Begrüssungs-wort erwähnt der Präsident, dass die Tagung erstmals in Innerrhodenstattfinde. Erfreulich ist es, festzustellen, dass im Verlauf der letztenZeit die Einstellung des Volkes zu seiner Armee im Vergleich zu denunliebsamen Erscheinungen der ersten Nachkriegszeit doch wiederbedeutend gesunder geworden ist.

An der Hauptversammlung vom 28. Februar 1926 in der «Linde»in Teufenwerdenwieder einmalWahlen nötig. Im Jahresbericht kannder Präsident nicht umhin, aus der allgemeinen Einstellung zu unsererArmee zwei Punkte zu erwähnen. Der erste betrifft die Wahl Grimmszum Vizepräsidenten des Nationalrates: «Die Wahl des Streikgene-rals von 1918 bedeutet eine Provokation für die Armee. Ist das dererste Dank der Republik für die von der Schweizer Armee und damitvon jedem einzelnen Soldatenwährend des jahrelangenAktivdienstesgebrachten Opfer? Ein Faustschlag ins Gesicht ist es, den wir nie ver-stehen können! Dies offen herauszusagen, ist eine Pflicht eines va-terlandstreuen Schweizersoldaten!» So dieWorte des Präsidenten, dieallseitige Unterstützung finden. Als zweiten Punkt erwähnt er die ge-genwärtige antimilitaristische Bewegung und erklärt es als nicht an-gebracht, wenn sich die Freunde der Armeemit deren schärfstenGeg-nern an den Tisch setzen, um mit ihnen über die Abrüstungsfragenzu debattieren. Man werde dabei nichts erreichen; vorerst müsse dieDemobilisation des Geistes der Gewalt zur Tatsache werden, und erstdann werde man bei der Armee abrüsten können. Bis das erfüllt seinwerde, wolle man den Schutz unseres Landes behalten. Die Winkel-riedstiftung weist mit 600 Franken Unterstützungen und einer wei-teren namhaften Zunahme ein Vermögen von 320 000 Franken auf,wobei die Zinsen die Haupteinnahmen bilden.

Seit dem Jahre 1904 nennt sich der kantonale Verein Offiziersge-sellschaft von Appenzell A. Rh. Diese Bezeichnung wird als nichtmehr zeitgemäss befunden, nachdem auch eine Anzahl Offiziere desinnerrhodischen Landesteils im Mitgliederverzeichnis steht. DiesemUmstand ist Rechnung zu tragen, weshalb man den Namen aufAppenzellische Offiziersgesellschaft ändert. Die Einladung zur Ver-sammlung vom 13. Februar 1927 in Heiden erfolgt erstmals unterdiesem neuen Titel.

Die seit der letzten Grenzbesetzung reichlich eingehenden Unter-stützungsgesuche und andere Traktandenmachenmehrere Sitzungen

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schaft. Es wird beschlossen, anlässlich der 1932er-Tagung einen Be-richt über die Entstehungsgeschichte der Gesellschaft bekannt zugeben.

Mit dem 1. April 1933 verstreichen 50 Jahre seit der Gründung derWinkelriedstiftung. Der vom Offiziersverein von Appenzell A. Rh.eingelegte Grundbetrag ist zu einem ansehnlichen Fonds angewach-sen.

Die Chronik der Appenzellischen Offiziersgesellschaft reicht ein-schliesslich ihrer Vorgeschichte bis gegen den Anfang des 19. Jahr-hunderts zurück, und damit umfasst sie eine Epoche nationalen Auf-stiegs des Schweizervolkes, in welche auch die Gründung des Bundes-staates fällt.

Zwischen jenen fernen Tagen und dem Ersten Weltkrieg von 1914– 1918 hat der Offiziersverein im Lande Appenzell an der Entwick-lung der schweizerischen Landesverteidigung regen Anteil genom-men. An diesem Entwicklungswegmahnen ernste Tatsachen undDa-ten den Schweizer, zumal den Soldaten, zu verständigem Nachden-ken.

«Nach den erschütternden Schlägen des französischen Einfalls indie alte Eidgenossenschaft vom Jahre 1798 entsteht auf Grund desGesetzes vom 13. Dezember gleichen Jahres die erste nationale Milizder einen und unteilbaren helvetischen Republik. Im schweren euro-päischen Kriegsjahr 1799 fällt es indessen keiner einzigen fremdenArmee ein, dieses helvetischeHeer alswirksamen Schutz unseres Lan-des irgendwie anerkennen zu wollen. Auch das einige Jahre späterdurch die Meditationsverfassung von 1803 geschaffene Heer, wel-ches sich zufolge des dritten Koalitionskrieges unter General vonWattenwyl am 21. September 1805 zu einer plötzlichenMobilisationgezwungen sieht, macht auf keinen Nachbarn Eindruck. Und noch-mals etliche Jahre später, da nach der Völkerschlacht bei Leipzig dieHeereskolonnen der Alliierten sich der Schweizergrenze nähern,spielt die Armee noch immer dieselbe klägliche Rolle. Nach derschwächlichen Militärkonvention vom 20. Dezember 1813 werdendie schweizerischen Rheinbrücken dem Durchmarsch fremder Hee-re einfach geöffnet. General von Wattenwyl bleibt nichts anderesübrig, als zuzusehen und seine Truppen heimzuschicken. Im März1815, als Napoleon sich seiner ersten Gefangenschaft auf Elba ent-windet mit dem Versuche, die Geschicke Europas nochmals an sich

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men 1878 Franken gegeben werden. Unter Hinzurechnung der be-deutend angewachsenen Zinseingänge und der Neujahrskollekte be-trägt der Winkelriedfonds nun 392 479.70 Franken.

In der Umfrage nimmt Hauptmann Hunziker als Präsident desAppenzell A. Rh. Lehrervereins Stellung zu den Ausführungen desPräsidialberichtes über Antimilitarismus und Schule. Er erklärt, dasseine etwas unklare Berichterstattung in der Lehrerzeitung für denje-nigen, der die betreffenden Verhandlungen im Lehrerverein nichtgenau verfolgen konnte, zu falschen Schlüssen führen könnte. Er ver-sichert, dass die appenzellische Lehrerschaft mit ganz wenigen Aus-nahmen fest auf dem Boden der Landesverteidigung stehe.

Wohl den schwächsten Besuch seit vielen Jahren weist mit 43 Of-fizieren die Tagung vom 8. Februar 1931 in Walzenhausen auf. Miteinem Einnahmenüberschuss überschreitet das Vermögen der Win-kelriedstiftung das vierte Hunderttausend (Saldo 412 000 Franken).

«Die Gesellschaft lauscht diesmal gespannt, was Oberst Heitz, derKommandant der Brigade 17, Kreuzlingen, zum Thema Disziplinvorträgt. Ausgehend vonUnterordnung, Zwang, Schranken imZivil-leben, auch einige geschichtliche Bespiele erwähnend, behandelt derReferent die komplizierteste aller Maschinen, die Kriegsmaschine,die, aus den verschiedensten Elementen zusammengesetzt, durch dieDisziplin zum richtigen Funktionieren gebracht werden muss, underläutert dann die Begriffe von aktiver und passiverDisziplin. Die anverschiedenen Stellen des meisterhaft bearbeiteten Vortrages einge-fügten praktischen Beispiele tragen viel zum richtigen Verständnis,besonders aber zur bleibenden Erinnerung bei.

Auf Anregung des kantonalen Militärdirektors, des Oberstleut-nants Walter Ackermann, wird beschlossen, in Verbindung mit derkantonalen Militärdirektion eine Ehrung der Veteranen aus derGrenzbesetzung 1870/71 durchzuführen. Erhebungen zeigen, dassmit einer Teilnahme von ungefähr 50 Veteranen gerechnet werdenkann. Zur Deckung der Kosten sollen dieMitglieder per Zirkular fürfreiwillige Beiträge begrüsst werden. Es wird beschlossen, die Tagungim Anschlusse an die nächste Hauptversammlung zu veranstalten,hierfür den 14. Februar 1932 in Aussicht zu nehmen und als Lokalden ‹Storchen›, in Herisau, zu wählen.»

Ohne besonderes Aufsehen ist der 27. Juli 1931 vorübergegangen,der Tag des 75-jährigen Bestehens der kantonalen Offiziersgesell-

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zu reissen, ist unsere Armee noch immer nicht in der Lage, mit über-zeugendem Willen die Neutralität des Landes zu wahren. Erst dasdritte Dezennium des 19. Jahrhunderts vermag der eidgenössischenArmee etwelche innere Festigung zu bringen.

Den in der französischen Kammer noch in den zwanziger Jahrenfallenden Erklärungen, im Falle eines Konfliktes mit Deutschland dieSchweiz besetzen zu müssen, wagt unsere Tagsatzung als Antwortjene interessante eidgenössische Bewaffnung vom Jahre 1831 ent-gegenzustellen, die zwar keine allgemeine Mobilmachung bedeutet,aber eine gründliche Landesverteidigungsvorbereitung durch denGe-neralstab und die höheren Truppenstäbe ist und Beachtung findet.

Die Landesregierung ihrerseits ist auf Auf- und Ausbau bedacht,aber es geht zeitweise mühsam. Die Tagsatzung ersetzt 1841 durchein neues Wehrgesetz dasjenige von 1817. Der Bundesstaat, der sichauf die 1848er Verfassung gründet, schafft 1850 eine vollständigneue Militärorganisation. Das Eidgenössische Militärdepartementsetzt in Bundesrat und Parlament die Kredite für die Reorganisationder Zentralschule in Thun, die Einführung grosser kombinierterMa-növer, die 1861 erstmals sogar ins Gebirge, an den St.Gotthard, ver-legt werden, ferner neueWaffen für Infanterie und Artillerie und end-lich eine Eidgenössische Schiessschule durch. Mit der Revision derBundesverfassung von 1874 wird auch das Wehrgesetz neuerdingsumgestaltet und tritt 1875 in Kraft. Der allgemeinenWehrpflicht desVolkes wird jetzt eine strenge Durchführung gesichert. Heeresklassenvon Auszug und Landeswehr werden in 8 Divisionen gruppiert.

Langsam, doch stetig und zielbewusst ist der Aufstieg, den unserWehrwesen nimmt. Noch setzt das 20. Jahrhundert zwei Marksteinean seinenWeg. 1907 ist es die neueMilitärorganisation und 1912 dieTruppenordnung, die der Armee den Ausdruck jenes Vertrauensschaffen, das ihr beim Ausbruch des Weltkrieges zuteilt wird.»

Die Versammlung im Jahre 1932, im Hotel Storchen in Herisau,nimmt schon viel von der 75-Jahr-Feier vorweg, wird doch beschlos-sen, eine Jubiläumsschrift unter der Leitung des Vorstandes heraus-zugeben. Diese Schrift beinhaltet die Geschichte der AppenzellischenOffiziersgesellschaft wie auch die Entwicklung der Winkelriedstif-tung. Nach aufreibender Arbeit konnte das Werk im Frühjahr 1933veröffentlicht werden. DieMühe war nicht umsonst. Davon zeugt ei-ne ganze Mappe mit Dankesschreiben und Gratulationen, unter de-

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Sammlung Unterlagen Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre AOG.

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nen insbesondere diejenige von Bundesrat Minger heraussticht. Indiese Zeit der Vorbereitung der Jubiläumsfeierlichkeiten fällt ein aus-sergewöhnlicher Vortrag. Nach seiner Rückkehr aus China schildertOberstdivisionär Emil Sonderegger seine Eindrücke und Erfahrun-gen. Bemerkenswert erscheint, dass er eine lange Seereise nach Chinaauf sich nahm, um bewusst Russland zu umgehen, wo er sich seit sei-nem Einsatz gegen denGeneralstreik in Zürich nicht willkommen ge-fühlt hätte. Nicht nur aufgrund dieses erfolgreichen Vortrages, son-dern auch in Anrechnung seiner Lebensleistung wurde er an der Jubi-läumshauptversammlung vom 12. Februar 1933 zum Ehrenmitgliedernannt.

Zu dieser Jubiläumshauptversammlung kamen nicht weniger als169 Offiziere, die höchste bis dahin erreichte Zahl. In der Jubiläums-rede streift der Präsident, Oberstleutnant Ernst Scheer, das Entstehenund die Entwicklung derWehrmannssparkasse. Auch der FestvortragvonOberstkorpskommandant Bridler über den Feldzug in denTrans-sylvanischenAlpen stiess auf ein grosses Echo.Daswürdige und fröh-liche Fest wird von allen Seiten gelobt und kann mehr als geglücktbezeichnet werden.

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Einladung zur Jubiläumshauptversammlung 1933. Menükarte der Jubiläumsfeier 1933.

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Begleitschreiben der Festschrift. Dankesbrief des Bundesrates.

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nur die leicht gekürzte Rede des Präsidenten, Oberstleutnant Kast,nachlesen:

«Noch stehen wir im Leben, um hier zu wirken, solange es Tagist. Was wird die Heimat von uns Lebenden in den kommendenZeiten wohl fordern? Ungewiss steht die Zukunft vor uns. Heischtdas liebe Land von uns das Leben, dann werden wir es hingeben,wie die Toten es taten, die wir heute ehren. Und lässt uns eine gütigeVorsehung Gesundheit und Leben, dann wollen wir es erst recht fürdie Heimat in die Schanze schlagen, vorab für die Werke des Frie-dens, die in der selbstlosen und unverdrossenen Arbeit liegen und imWillen, den Staatsgedanken, der in unserem Vaterlande verkörpertliegt, für uns und die andern Völker in eine bessere Zukunft hinüber-zuretten; denn immerwird das kleine Landmit seinen drei Stämmen,die keine zentrale Gewalt, sondern der freie Wille aller zusammen-schloss, im Kleinen das Bild darstellen, nach dem im Grossen sichdie Welt gestalten sollte.

In dieser Welt gibt es keine Menschenwürde ohne Freiheit, aberauch keine Freiheit ohne Dienst am Ganzen. Was aber ist Freiheit?Wie oft haben wir Schweizer schon am Hoheitsbegriffe der Freiheitgesündigt. Wir betrachteten ihn viel zu sehr als ein Recht denn alseine Verheissung. Wenn wir ihn als freiwillige Eindordnung in dasWohl des Ganzen betrachten, dann ist die Freiheit des Schweizerswirklich vaterländisch, weil sie dann göttlich ist. Vergessen wir nie,dass die ehrwürdigen ersten Briefe der Eidgenossen mit dem vielsa-genden Anrufe beginnen: In Nomine Domini und dass auch heutenoch am Eingange der Bundesverfassung die tiefverpflichtendenWorte stehen: Im Namen Gottes des Allmächtigen! In diesem Na-men wollen wir für die Heimat leben und, so es sein muss, auch fürsie sterben…»

Ein zweites wichtiges Anliegen ist die Auseinandersetzung mit dervordienstlichen Ausbildung, die sich durch die ganzen Kriegsjahredurchzieht und unter anderem in der Gründung einer Trainingsgrup-pe mündet, in welcher alle Dienstgrade teilnehmen können. Die Teil-nahme von nur vier Offizieren lässt den Schluss zu, dass sich geradejunge Offiziere von solchen zusätzlichen Anstrengungen zu drückenversuchten.

Die Kriegsjahre beanspruchen die verschiedenen Fonds nicht zu

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Die Jahre vor dem unmittelbaren Kriegsausbruch vom 1. Septem-ber 1939 sind gekennzeichnet vom Kampf gegen die wirtschaftlicheKrise und gegen armeefeindliche Strömungen. Es ist festzuhalten,dass einerseits die Zuwendungen stark angestiegen sind und dass an-dererseits die Bereitschaft für ausserdienstliche Mitarbeit markantnachgelassen hat.

Die Unterstützungstätigkeit erreicht im Jahr 1935 die stattlicheAnzahl von 368 geprüften Akten und 3270 Franken an ausgezahltenBeträgen. Dennoch gelingt es in dieser ganzen Zeit, den Fonds dankeiner umsichtigen Verwaltung stetig zu steigern.

Auch aufgrund der ungünstigenWirtschaftslage kommt derWehr-wille immer mehr zum Erliegen. Dies zeigte sich nicht nur darin, dassausserdienstliche Übungen fast nicht mehr stattfinden, sondern auchdarin, dass die Appenzellische Offiziersgesellschaft an zwei politi-schen Begehren aktiv teilnimmt. Im Sommer 1934 bezieht man imVolksbegehren zum Schutze der Armee und gegen ausländische Spit-zel klar Position. Für die Wehrvorlage werden sogar in beiden Kan-tonen Unterschriften gesammelt.

Die Hauptversammlungen von 1935 in Heiden und wieder imHotel Storchen in Herisau im Jahr 1936 werden im kleinen Kreiseabgehalten.

Die letzte Hauptversammlung vor dem Zweiten Weltkrieg findetam 26. Februar 1939 in der Turnhalle in Rehetobel statt. Die Zei-chen der Zeit finden nicht nur im Festvortrag von Oberst MartinAdank über das Thema «Vorbereitung der Schweizerjugend auf denWehrdienst» ihren Ausdruck, sondern auch in einer an den SOG-Vorstand gerichteten Anregung, dem EMD Schritte zu unterbreiten,die vormilitärische Ausbildung auf eine gesetzliche Grundlage zustellen.

Die Kriegsjahre von 1939 bis 1945 sind gekennzeichnet durch denVersuch, die «normale» Gesellschaftstätigkeit aufrecht zu erhalten.Immerhin muss dennoch die Hauptversammlung im Jahr 1940 abge-sagt werden. Aber schon im Jahr darauf finden sich im «Storchen»Herisau über 120 Offiziere ein, um insbesondere das Zusammenge-hörigkeitsgefühl zu stärken.

Ein herausragendes Ereignis ist die wenige Tage vor Ausbruch desKrieges durchgeführte Erinnerungsfeier der Grenzbesetzung von1914–1918. Um die Stimmung nachvollziehen zu können, muss man

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Dankesschreiben des Generals auf eine vom Vorstand versandte Glückwunschkarte von 1933.

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1954). Die Vorbereitung der 100-Jahr-Feier wird durch den Vorstandder Appenzellischen Offiziersgesellschaft rechtzeitig in Angriffgenommen. In besonders starker Erinnerung bleibt der Besuch vonGeneralGuisan vom 29. September 1950. Nachdemaus terminlichenGründen eine Festrede abgesagt werden musste, besuchte er als Eh-rengast die Entlassung der appenzellischen Truppen aus demWieder-holungskurs. Weiter wurde das Denkmal bei der evangelisch-refor-mierten Kirche Herisau, das an die verstorbenen Wehrmänner wäh-rend des Aktivdienstes erinnert, feierlich eingeweiht. Nach einemMarsch durch Herisau und dem Ehrenakt, der gemäss Aufzeichnungnicht länger als 30 Minuten gedauert hat, kommt es zur lange erwar-teten Rede des ehemaligen Generals. Der Casino-Saal kann nicht alleInteressierten fassen. Daher wird die Ansprache über Lautsprecher indas bis auf den letzten Platz gefüllte Restaurant übertragen. Der Ge-neral erinnert in seiner Rede insbesondere an die gefahrvolle Phasedes Krieges, als die Deutschen einen Angriff gegen die Schweiz plan-ten. Mit zahlreichen Anekdoten kann er die Zuhörer so sehr fesseln,dass dieser Besuch noch lange in Erinnerung bleibt.

Der Besuch des Generals stellt den Höhepunkt einer einhundertJahre andauernden, kontinuierlichen Entwicklung dar, die die Ap-penzellische Offiziersgesellschaft durch drei Kriege, viele Diskussio-nen und Vorträge getragen hat. Dabei war sie immer ein Ort der Be-wahrung, der Sicherheit und des Ausgleichs.

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sehr, da insbesondere die Wehrersatzkasse für einen Ausgleich sorgt.Dennoch findet sich in den Aufzeichnungen der Gesellschaft der Be-griff der «chronischen Unterstützungsfälle». Diese und einige weiterebeanspruchenwährend der Kriegsjahre imMittel etwa 6000 Frankenpro Jahr. Mit diesen relativ geringen Ausgaben und aufgrund von ei-nigen Legaten kann das Vermögen der Winkelriedstiftung bis zumEnde des Krieges auf 701 325.25 Franken gesteigert werden.

Ausser im Jahr 1940 finden alljährlichHauptversammlungen statt.Herausragend ist die Versammlung vom 1. März 1942 an einemstrahlend schönen Wintertag in Trogen. Mit 99 Offizieren liegt dieTeilnahme im Rahmen. In Erinnerung bleibt der Vortrag von Oberstim Generalstab Edgar Schumacher über das soldatischeWeltbild vonmorgen, welcher später von der Offiziersgesellschaft als Druck he-rausgegeben wird. Die Versammlungen von 1943, wieder einmal im«Storchen» in Herisau, von 1944 im «Löwen» in Appenzell und1945 imGasthaus zumOchsen in Bühler bleiben als besonders ruhigeVersammlungen in Erinnerung. Zu erwähnen ist die Ehrenmitglied-schaft von Oberst Kast, am Tag seiner Demission als Präsident.

Der Krieg hatte, wie schon die Kriege von 1870 /71 und 1914 /1918, im Leben der Appenzellischen Offiziersgesellschaft einen be-grenzten Niederschlag gefunden. Von Dienstleistungen und Dienst-erlebnissen ist in den Akten nichts zu finden. Hingegen ist der Beitragder Appenzellischen Offiziersgesellschaft an die soziale Wohlfahrtund an den Wehrwillen nicht hoch genug einzuschätzen. Währenddes Krieges steigt die Mitgliederzahl auf über 400 an. Die Hauptver-sammlungen bieten die Gelegenheit zu regem geistigen Austauschund zu Treffen über die Waffengattungen hinaus. Wichtig als Quellefür das Gesellschaftsleben sind auch die Jahresberichte der Präsiden-ten, von denen einige fast einen Buchstatus erreichen.

Die Phase der Appenzellischen Offiziersgesellschaft von 1945 bis1956 lässt sich als eine ruhige Entwicklung beschreiben. Die Haupt-versammlungen werden im gewohnten Rahmen und im Schnitt mitetwa 100 Teilnehmern an den bekanntenOrten (1947 Schwellbrunn,1948 Kurhaus Weissbad, 1949 Kantonsratssaal Herisau, 1950 Tro-gen, 1951 Walzenhausen, 1952 Kantonsratssaal Herisau, 1953 Kur-haus Weissbad, 1954 Gais, 1955 «Hecht» Appenzell) durchgeführt.Zu nennen sind hier die neuen Ehrenmitglieder: Zeugherr MajorNiklaus Senn, Appenzell, und Hauptmann Conrad Moesle (beide

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Die Geschichte der AppenzellischenOffiziersgesellschaft von 1956 bis heute

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Oberst im General-stab Hans Eugster,Ehrenmitglied derAppenzellischenOffiziersgesellschaft.

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100 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft –Die Feierlichkeiten im Jahr 1956

Die Erinnerungsfeier «50 Jahre seit der Grenzbesetzung 1914–1918»im Jahr 1964

125 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft

Die Diamantfeiern im Herbst 1989: 50 Jahre seit der Mobilmachung 1939

Die Appenzellische Offiziersgesellschaft nimmt Stellung

Die Mitarbeit in übergeordneten Organisationen

Die Armeereform der 90er-Jahre hat ihreWurzeln inWasserauen

Der Herbstmarsch

Hauptversammlungen – Referenten – Referate seit 1956

Die lokalen militärischen Offiziersvereinigungen im Appenzellerland

Die Unteroffiziersvereinigungen im Appenzellerland

Das Inspektionsspiel Herisau

Die appenzellischen Truppenkörper

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Ihr Vorstand hatte seinerzeit die Verantwortung über die Organi-sation der Jahrhundertfeier unserer Gesellschaft mit der Durchfüh-rung der ostschweizerischenArmeeschau übernommen.Wir konntendas deshalb voll Zuversicht tun, weil wir in Major Willy Eugster ei-nen Kameraden besassen, dem das Organisieren im Blute liegt. Dankseiner Stellung als Kreiskommandant von Appenzell Ausserrhodenkennt er auch die militärisch-verwaltungstechnischenWege; er weiss,wo was zu holen ist und ausserdem besitzt er in unserem Landam-mann undMilitärdirektor Oberst Adolf Bodmer einen direkten Vor-gesetzten mit ganz speziellem Verständnis für Sonderleistungen.

Neben der Armeeschauwollen wir aber auch unsere Festversamm-lung, die Totenehrung, den Festakt auf dem Obstmarkt mit der An-sprache des Chefs des Eidgenössischen Militärdepartements, HerrnBundesrat Chaudet, sowie den glänzenden gesellschaftlichen Anlassnicht vergessen.Wir denken auch an die unabsehbareMenschenmen-ge in Herisau, die, begünstigt von prächtigem Wetter, Interesse fürunsere Veranstaltung zeigte. Die Armeeschau haben sich in den dreiTagen 50000 Besucher angesehen. Eine solche Besucherzahl wurdein Herisau noch von keinem Anlass erreicht.»

Die Liste der eingeladenen Ehrengäste zur Hauptversammlung 1956

GeneralGuisan Henri, Pully

OberstkorpskommandantThomann Hans, Kdt. 4. AK., MünchwilenCorbat Marius, Ausbildungschef, BernFrei Richard, Kdt. 3. AK., BernDe Montmollin Louis, Generalstabschef, BernGübeli Alfred, LuzernFrick Hans, Bougy-Villars

OberstdivisionärAnnasohn Jakob, Kdt. 7. Div., St.GallenBrunner Karl, Kdt. 3. Div., ZürichSchmid Karl, Chef des Personellen der Armee, TeufenFlückiger Hermann, Biel

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100 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft –Die Feierlichkeiten im Jahr 1956

Der hundertste Geburtstag der Appenzellischen Offiziersgesellschaftwurde in gebührenderArt gefeiert. An einemAugustwochenendewarauf den Samstagabend ein grosser Gesellschaftsanlass im Casino inHerisau angesagt. Am Sonntag wurde nach der Jubiläumshauptver-sammlung eine illustere Gästeschar zum offiziellen Festakt auf denObstmarkt eingeladen, und der ganze Anlass war geprägt von einerüberaus aufwändigen Armeeschau auf dem Ebnet in Herisau.

Aus dem Jahresbericht 1956 des Ehrenpräsidenten, Oberst OttoSchläpfer, lesen wir:

«Gleich Ihnen bin auch ich immer noch stark beeindruckt vom Er-lebnis unserer Jahrhundertfeier und der Armeeschau 1956 in Heris-au. Ihre machtvolle Kundgebung, mit der wir das ganze Volk aufrie-fen, dürfen wir ohne Überhebung als Höhepunkt in der GeschichteunsererGesellschaft verbuchen.Das ganzeVorhabenwar für denVor-stand ein grosses Wagnis, denn wir sind kein kapitalkräftiges Unter-nehmen, demnamhafteMittel für dieOrganisation zurVerfügung ste-hen. Das einzige Aktivum in der Ausgangslage war eine treue Gefolg-schaft von Kameraden, die sich mit Begeisterung und vorbehaltloserHingabe zur Verfügung stellte. An Ideen und Vorschlägen für dieOrganisation fehlte es nie. Die Schwierigkeiten zeigten sich jedochdann, wenn über die Kosten und Finanzierung gesprochen wurde.Glücklicherweise ergab dann die Sammlung bei Industrie, Gewerbeund Privaten den grossen Betrag von nahezu 20000 Franken. Somitwaren wir in der Lage, die Rechnung der Armeeschau bei einemGesamtkosten-Aufwand von 38444.25 Franken mit einem kleinenDefizit von 351 Franken abzuschliessen. Der Regierungsrat vonAppenzell A. Rh. hat neben einer Gabe von 2000 Franken auch die-sen Fehlbetrag freundlicherweise übernommen.Wir sind stolz darauf,dass unsereGesellschaft als erste in der Eidgenossenschaft, selbständigeine Waffenschau von solch umfassendem Ausmass organisiert hat.

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Einladung zum Gesellschaftsanlass der 100-Jahr-Feier.

Büttikofer Othmar, UrtenenWey Franz, Unterstabschef Technische Dienste, Bern

OberstbrigadierMeuli Hans, Oberfeldarzt, BernWagner, Kdt. Ter. Zo. 4, ZürichWichser Jacques, MaienfeldSpeich Hans, Kdt. L. Br. 3, BaselBracher Hans, Direktor DEMV, BernSchenk KMV, Bern

Oberst im GeneralstabBilleter Werner, Stabschef 7. Div., Küsnacht ZH

OberstBodmer Adolf, TrogenMäder Hans, Kdt. San. Schulen, BaselLüthi Ernst, Gruppe für Ausbildung, BernHöhn Walter, Kdt. Inf. Schulen, St.Gallen/Herisau

Oberst im GeneralstabFurrer Ernst, Kdt. Ls. Of. Schule, HerisauErnst Albert, Präsident der SOG, Luzern

OberstScheitlin Otto, Kdt. Inf. Rgt. 31, St.GallenErny Karl, Kdt. Inf. Rgt. 34, HerisauBecker Jakob, Kdt. Inf. Rgt. 33, ThalwilGremli Hugo, St.GallenEtter Karl, Kdt. Gz. Br. 8, HombrechtikonEckert Walter, Kdt. Ter. Kr. 20, BrunnadernAckermann Walter, HerisauScheer Ernst, HerisauSteinmann Arthur, ZollikonLocher Armin, ObereggSchefer Hans, SpeicherHeitz Hans, KreuzlingenGeisser Walter, Kdt. FW. Kreis 4, RapperswilRaduner Alfred, Horn

OberstleutnantWegmann Emil, Zeughausverwalter, St. Gallen

Major im GeneralstabBlocher Rudolf, Inf. Schule, St.Gallen/Herisau

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Einladung zur 100. Jubiläumshauptversammlung und zum Festakt.

MajorHartmann Willy, St.GallenHorlacher Louis, Kdt. Hb. Abt. 20, HeerbruggSenn Niklaus, Zeugherr, AppenzellBaerfuss Herbert, Kdt. Füs. Bat. 79, LiestalSchefer Hans, Kdt. Füs. Bat. 83, SpeicherJuchler Theodor, Kdt. Füs. Bat. 84, Herisau

Major im GeneralstabStürm Albert, Teufen

MajorEnderle Georg, Kdt. Füs. Bat. 142, St.GallenBosshard Max, Kdt. Füs. Bat. 141, St.GallenEugster Willy, Kreiskommandant AR, HerisauKurz Adolf, Adjunkt EMD, Bern

HauptmannMazenauer Edmund, Kreiskommandant AI, AppenzellZürcher Hans, Kasernenverwalter, HerisauAlder Hans, Herisau, Verfasser der FestschriftMoesle Conrad, Waldstatt

OberleutnantAerne Ulrich, Zeughausverwalter, Herisau

Frau Dr.Weizel Andrée, Chef FHD, Bern

BehördevertreterBundesrat Chaudet Paul, BernAlt Bundesrat Kobelt Karl, BernRegierung von Appenzell Ausserrhoden in corporeRegierung von Appenzell Innerrhoden in corporeDelegation der Regierung des Kantons St.GallenDelegation der Regierung des Kantons ThurgauDelegation der Regierung des Kantons GlarusDelegation der Regierung des Kantons GraubündenDelegation des Gemeinderates HerisauNationalrat Langenauer Jakob, RehetobelNationalrat Schwendinger Erwin, HerisauNationalrat Broger Albert, Appenzell

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Appenzell Ausserrhoden, angeführt von Landammann A. Bodmer;St.Gallen: Landammann Roemer; Thurgau: Regierungsrat Stähelin.Von Innerrhoden sah man die Herren Landammänner Armin Locherund Albert Broger, Säckelmeister C. Knechtle und Zeugherr N. Senn.Die Schweizerische Offiziersgesellschaft war vertreten durch ihrenderzeitigen Zentralpräsidenten Oberst i. Gst. Ernst, Luzern.

Leider mussten sich die Herren General Guisan, die Oberstkorps-kommandanten L. Montmollin, Gst.-Chef, M. Corbat, Ausbildung-schef und Thomann, Kdt. 4. AK., sowie alt Bundesrat Kobelt undChef FHD Frl. Andrée Weizel entschuldigen.»

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Blick in den Festsaal.In der BildmitteStänderat WalterAckermann,Divisionär KarlBrunner, Emil Bührleund die BrigadiersHans Speich undJacquesWichser. ImVordergrund Haupt-mann HansWalterAckermann, ChefGästebetreuung,und HauptmannHans Alder, Verfasserder Festschrift.

Oberstkorpskom-mandant Hans Frick,ehemaliger Ausbil-dungschef derArmee, Oberst-divisionär Annasohnund im VordergrundNationalrat JakobLangenauer.

Zusätzlich sind noch Fürsorgevertreter, Vertreter benachbarter Offi-ziers- und Unteroffiziersverbände, weitere militärverbundene Orga-nisationen und natürlich die Verwaltungen der Appenzell Ausser-rhodischen und Innerrhodischen Winkelriedstiftungen aufgeführt;insgesamt über 130 Personen.

Der «Appenzeller Volksfreund» vom 13.08.1956berichtet über den Festanlass

Die festliche Hauptversammlung«Der Präsident der Appenzellischen Offiziersgesellschaft, die die Of-fiziere beider Rhoden vereint, Oberst Otto Schläpfer, begrüsste amSonntag die ausserordentlich zahlreich erschienenen Offiziere undGäste, unter denen unter anderen namentlich erwähntwerden dürfendie Herren Bundesrat Paul Chaudet, die Oberstkorpskdt. Gübelin,Frick und Frei, die Oberstdivisionäre Annasohn, Brunner undSchmid, die Brigadiers Wagner, Bracher und Speich. Unter den akti-ven Truppenkommandanten fand man die Herren Oberst Karl Erny,Kdt. Inf. Rgt. 34 und Major Theodor Juchler, Kdt. Füs. Bat. 84. Zu-gegen waren ferner unter anderen die Behördevertreter der Kantone

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Jubiläumshaupt-versammlung

im Casino Herisau.

Von links: Oberst-divisionär Annasohn,

Kdt 7. Division,Bundesrat Paul

Chaudet, Chef EMD,Oberst Otto

Schläpfer, PräsidentAOG, Oberst Adolf

Bodmer, Land-ammann des

Kantons AppenzellA.Rh. und Oberst-korpskommandant

Richard Frei,Kommandant 3. AK.

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Das Jubiläumsbuch: 100 Jahre AppenzellischeOffiziersgesellschaft 1856 bis 1956«In seinem Eröffnungswort streifte der Präsident die wechselvolleGeschichte der AppenzellischenOffiziersgesellschaft, deren Geburts-tag der 29. Juli 1856 ist. Die Geschichte der Appenzellischen Offi-ziersgesellschaft sowie der Winkelriedstiftung, das sei mit Freudenvermerkt, ist im stattlichen und ausführlichen Jubiläumsbuch unseresausserrhodischen Kameraden Hauptmann Hans Alder in glänzenderWeise zum Leben erstanden.»

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Hauptmann HansAlder, Herisau,späterer Chefredak-tor der AppenzellerZeitung und Regie-rungsrat des StandesAppenzell Ausser-rhoden verfassteeine ausführlicheGeschichte derAppenzellischenOffiziersgesellschaft.Dazu das Geleitwortdes MilitärdirektorsAR, LandammannAdolf Bodmer.

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Ständerat WalterAckermann neben

dem in HerisauaufgewachsenenOberstdivisonärKarl Brunner.

Oberst Martin Adank(mit Brissago),langjähriger

Fürsorgechef derAppenzellischen

Winkelriedstiftung.

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Der öffentliche Festakt«Er begann mit militärischer Pünktlichkeit auf dem Obstmarkt imAnschluss an die Hauptversammlung vor einem dicht gedrängten,Spalier stehenden Publikum. Die Appenzellische Bevölkerung, dieEinwohner von Herisau in Sonderheit, haben durch ihren äusserstzahlreichen Aufmarsch eine ganz besondere Aufgeschlossenheit be-wiesen. Vorbei an der stramm stehenden Ehrenkompanie junger Re-kruten aus der Schule Herisau, an den kleinen Innerrhodern bis zuden länger geratenen Thurgauern, marschierten die 14 Fahnen undStandarten der Truppenkörper, in denen appenzellischeWehrmännerDienst tun. Das ganz vorzügliche Inspektionsspiel Herisau, ungefähr50 Freiwillige unter der schneidigen Stabführung von TrompeterWachtmeister Muntwyler, hatte Aufstellung genommen. Dann be-trat der jüngste appenzellische Offizier, Leutnant Otto Schoch, dasPodium, um im Namen der kommenden Generation ein klares, tap-feres Bekenntnis zur Landesverteidigung abzugeben.

Der staatsmännischen und mit grossem Beifall aufgenommenenRede vomChef des EidgenössischenMilitärdepartements, Bundesrat

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Major im General-stab Theodor Juchlermeldet Bundesrat

Paul Chaudet,Chef des EMD, dieWaffenschau. Im

Hintergrund OberstSchläpfer neben dem

Bundesweibel.

Aufmarsch zum Festakt. Vorne: Oberstdivisionär Annasohn, Oberst Schläpfer, Bundesrat Chaudet, Oberleutnant PeterWegelin (mit Helm, Kommandant der Ehrenkompanie).

Bundesrat Chaudet wird flankiert von Oberst Otto Schläpfer und Oberstdivisionär Jakob Annasohn.Hinten: Oberst Martin Adank, Oberstdivisionär Karl Brunner und Oberst im Generalstab Albert Ernst, Präsident der SOG.

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Der Präsident derAOG, Oberst OttoSchläpfer, wendetsich an die Zuhörer.

Bundesrat PaulChaudet bei seinerFestansprache.

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Der Festakt aufdem Obstmarkt

in Herisau.

Eine bunte Mischungvon Zivil- und

Militärpersonen.

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Chaudet, entnehmen wir folgendes: Wenn man von Landesverteidi-gung spricht, sollte man in erster Linie an die geistige Seite dieser Ver-teidigung denken. Die Organisation der Armee, ihre technische Aus-rüstung und ihre Kampfweise sind nur die Mittel zur Durchführungdes Selbsterhaltungswillens und zur Bewahrung der nationalen Exis-tenz, die die Existenz jedes Einzelnen einschliesst. Hüten wir uns da-vor, unsere Bemühungen mit der Ausrede aufzugeben, dass es dochnicht gelingen werde, die Flut der kollektivistischen Ideologien auf-zuhalten. Ich glaube, dass das, was wir zu erhalten haben, denhöchsten Einsatz rechtfertigt.»

Die Armeeschau

Die Waffen- und Geräteschau auf dem Umgelände des ZeughausesHerisau legte dem Bürger nach aussen Rechenschaft vom heutigenStand der Bewaffnung, Ausrüstung und Einrichtungen ab. Kreiskom-mandant Major Willy Eugster mit dem Vizepräsidenten, Major imGeneralstab Theodor Juchler, verstanden es, eine Ausstellung zu prä-sentieren, die weit über unsere Grenzen grosse Beachtung fand.Neben Panzern und Flugzeugen wurden alle weiteren Waffengattun-gen, deren Fahrzeuge, Waffen, Geräte und Apparate, wie auch die

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Leutnant OttoSchoch, der jüngsteAppenzeller Offizier,spricht ein beherztes

Bekenntnis zurLandesverteidigung.

Leutnant HansEugster führt

die Fahnendele-gationen an.

Brigadier Heinrich Tanner, Herisau, erinnert sich:Dank der vieljährigen Freundschaft zwischen meinem Vaterund Bundesrat Chaudet entschieden sich Herr und FrauChaudet anlässlich des Jubiläums «100 Jahre AppenzellischeOffiziersgesellschaft» in meinem Elternhaus in der Steinegg inHerisau zu übernachten. Am Morgen des Festtages hörte dasZimmermädchen auf dem Estrich plötzlich eine laute Männer-stimme. Ihr war vorerst ganz unheimlich wegen des fremdenGeräusches – wer sollte auch zu dieser frühen Morgenstundeauf dem Estrich sein? Sie ging hinauf und erblickte BundesratChaudet, der mit lauter Stimme – wie während dem Festakt aufdem Obstmarkt – die in Deutsch gehaltene Rede noch einmalprobte.

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persönliche Ausrüstung gezeigt. Es war die erste grössere Waffen-schau, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz präsentiertwurde. Dieser Umstand und die absolute Aktualität der ausgestelltenWaffen dürften der Grund sein für den überwältigenden Aufmarsch.

Ein Blick in die Zusammensetzung des Organisationskomitees gibtAufschluss über die Vielfalt der vertretenen Waffengattungen. Eswurden 24 Fachabteilungen mit 40 Ressortchefs gebildet und insge-samt waren 250 freiwilligeMitarbeiterinnen undMitarbeiter beteiligt.

Das Organisationskomitee

Funktion Chef zugeteilt

Präsident AOG Oberst Schläpfer Otto

Präsident OK Major Eugster Willy Hptm. Tanner Heinrich

Vizepräsident OK Major i. Gst. Juchler Theodor Wm. Lüthi Heinz

Büro OK Major Lämmler HeinrichAdj. Uof. Büchler EmilHD- Rf.Waldburger OttoGfr. Rechsteiner HerbertOblt. Vögeli FritzFw. Büchler Max

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Major Willy Eugster,KreiskommandantAR und OK-Präsi-dent der Waffen-

schau, im Gesprächmit Wachtmeister

Muntwiler, Dirigentdes Inspektions-spiels, Herisau.

Bild rechts:Das von P. Hinter-berger entworfene

Plakat für dieArmeeschau in

Herisau.Der Igel als Symbolder Abwehrkraft.

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Das Geleitwort zurArmeeschau vomMilitärdirektor desKantons AppenzellA.Rh., LandammannAdolf Bodmer.

Die Bevölkerungwird zur Teilnahmeermuntert.

Finanzen Hptm. Preisig Eugen Major Graf EmilHptm. Schläpfer HansOblt. Ackermann Jacques

Presse/Werbung Hptm.Alder Hans Hptm. Kunz PaulOblt. Bruderer KurtLt. Schläpfer PeterRedaktor E. Bodenmann

Gäste Hptm.Ackermann HansWalter Major Niederer ArthurMajor i. Gst. Blocher RudolfHptm. FintschinWalterOblt. Kölbener Beat

Bauten Hptm. Koch Jakob Oberstlt. Egger ConradOblt. Frehner EmilFour. Rüdisühli Ernst

Zeughausbelange Oblt. Aerne Ulrich Gfr. Reich JoachimWm. Müller PaulWm. SchmidWalter

Polizei Oblt. Longoni Hans Wm. StammWalter

Platzsanität Oblt. Klauser Otto Obmann Riederer Hans

Festversammlung Hptm. Tanner Heinrich Hptm. Meier HansHptm. Mazenauer EdmundHptm. Haenni KurtHptm. Moesle Conrad

Gesellschaftsanlass Oblt. Leimers Willy Oblt. Giezendanner RolandOblt. SteigerOblt. Signer StefanOblt. Loppacher Hans

Infanterie Major Schefer Hans Hptm. Hohl HansHptm.Wagner WillyOblt. Schläpfer JohnOblt. Sonderegger PaulLt. Altherr JakobHerr Kläger Albert

Leichte Truppen Hptm.Ackermann Erich Oblt. Ebner OthmarLt.Wehrli, GaisLt. Eschler Kurt

Artillerie Hptm. Kuhn Ernst, Trogen Hptm.WaldburgerOblt. Reutlinger HeinrichOblt. Hefti HeinzOblt.Winkler Robert

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Das Armee-schaugeländeauf dem Ebnetin Herisau.

50 000 Personenbesuchten dieOstschweizerArmeeschau.

Flieger und Flab Trp. Hptm. Bütikofer Hans Maj. i. Gst. Bill ArthurOblt. Müller HermannOblt. Güttinger PeterLt. Bücheler Christian

Genie- und Festungstrp. Hptm. Bruderer Otto Hptm. Büchler ErnstHptm. Hohl Hans UlrichHptm. Scheer ErnstHptm. Biasotto Adolf

Uem. Trp. Hptm.Weder Julius Oblt. LorenzOblt. Pfeifer Carl

Verpflegungstrp. Hptm. Bossart A. Lt. Locher ArminLt. Schläpfer PeterOblt. Brugger Hans

Mot. Trsp. Trp. Major Meng Hans Oblt. Brander HeinrichOblt. Knöpfel WalterLt. Forster JakobWm. Frischknecht Hans

Luftschutztruppen Hptm. Zürcher Hans Major Kretzer RenéOblt. Domeisen Paul

Materialdienst Oberstlt.Wegmann Emil Wm. Müller PaulWm. SchmidWalter

Veterinärdienst Hptm. Mittelholzer Leo Oblt. Schiess FritzOblt. Knöpfel Walter

HEPO Oblt. Müller Martin

Feldpost Hptm. Zoller Otto

FHD Dienstchef Sigrist K.

KTA Oblt. Brupacher

Schiesswesen Hptm. KnausWilly Hptm. Knecht Hans

Vorunterricht Hptm. HerzigWalter Herr Frei AlbertHerr Schneider Walter

Zivilschutz Muntwyler Ernst

Armeefilmdienst Hptm. Meier Hans Oblt. Bünzli Hermann

Bewachung Hptm. Benninger Hans Oblt. Rüesch EmilLt. Rüesch ManfredLt. Feurer WernerLt. Müller KurtLt. Müller Paul

Lautsprecherdienst Hptm. Rohner Karl Hptm. Sonderegger Stefan

Grenzwache Hptm. Horlacher Louis

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Die Erinnerungsfeier «50 Jahre seit derGrenzbesetzung 1914–1918» im Jahr 1964

Die Militärverwaltung des Kantons Appenzell Ausserrhoden orga-nisierte Ende August 1964 zumGedenken an die Grenzbesetzung vor50 Jahren in enger Zusammenarbeit mit der Appenzellischen Offi-ziersgesellschaft in Herisau eine denkwürdige Feier.

Schon am frühen Vormittag des 29. August wurde zu Ehren der 66verstorbenen Aktivdienstler 1914 /18 beim Soldatendenkmal bei derevangelisch-reformierten Kirche Herisau ein Kranz niedergelegt.

Ab neunUhr versammelten sich, unter sichtlicher Anteilnahme derBevölkerung, vor der Festhalle auf dem reich beflaggten Ebnet die«alten Kameraden». Junge Offiziere der Appenzellischen Offiziers-gesellschaft waren als dienstfertige Platzanweiser tätig und ermög-lichten einen reibungslosen Beginn des Treffens.

Oberst im Generalstab Theodor Juchler, als Präsident der Appen-

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Die Ehrengäste.Vorderste Reihe vonlinks: LandammannKündig, die Korps-kommandantenGübeli, Gygli undThomann, Land-ammann Langen-auer. Zweite Reihevon links: Oberst-brigadier Widmerund die DivisionäreRickenmann undBrunner.

Helikopterdienst Fw. Bötschi Max

Lawinendienst Major Weder Othmar

Geistige Landesvtg. Adj. Uof. Egger Gabriel

Anschriften Oblt. Bruderer Kurt

Personelles Adj. Uof. Büchler Emil

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Brigadier Heinrich Tanner, Herisau, erinnert sich:Als Volkswirtschaftsdirektor unseres Kantons arbeitete meinVater eng mit dem damaligen Volkswirtschaftsdirektor desKantons Waadt, Regierungsrat Paul Chaudet zusammen. Ausdieser Zusammenarbeit entstand eine Freundschaft, die auchanhielt, als Chaudet Bundesrat und Chef des EidgenössischenMilitärdepartements wurde. Ich habe deshalb seinerzeit HerrnChaudet einen Brief geschrieben und ihm mitgeteilt, dass seitvielen Jahren kein amtierender Bundesrat in offizieller Funk-tion in unserem Kanton war und dass wir das Jubiläum unsererOffiziersgesellschaft würdig feiern möchten; insbesondere da-mit auch eine Waffenschau – die erste grössere Waffenschaunach dem Aktivdienst – durchführen möchten. Im Zentrumaber soll die Festansprache des Chefs des Militärdepartementsstehen. Chaudet antwortete sofort, dass er die Einladung derAppenzellischen Offiziersgesellschaft gern annehme und dieFestansprache halten wolle. Für die Organisation war dieZusage insofern wichtig, als alle mit dem Militärdepartementverbundenen Bundesstellen von diesem Zeitpunkt an dieWaffenschau unterstützten. Jede Waffengattung wollte jetztihre Waffen in Herisau ausstellen. Dank einer Intervention desin Herisau aufgewachsenen Divisionärs Karl Brunner erklärtesich Emil Bührle, der Chef der Waffenfabrik Bührle in Oer-likon, bereit, zusätzlich die neuesten Flab-Waffen in Herisauauszustellen, womit die Waffenschau auch eine internationaleBeachtung fand.

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Der amtierende Kreiskommandant, Oberstleutnant Willy Eugster,hat für die Durchführung des organisatorisch nicht einfachen Anlas-ses eine grosse Gruppe von Offizieren aus der Appenzellischen Offi-ziersgesellschaft rekrutiert. Den Berichterstattungen kann man ent-nehmen, dass die Veteranen über die väterliche Betreuung durch diemeist jungen Offiziere erfreut und dankbar waren.

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zellischenOffiziersgesellschaft, begrüsste mit bemerkenswerter Präg-nanz die ganze feierliche Gesellschaft, die Veteranen aller Grade unddie militärischen und zivilen Ehrengäste. Die ältesten Teilnehmer, un-ter ihnen Hauptmann Gabriel Zwicky mit Jahrgang 1873, wurdenebenfalls namentlich erwähnt.

Hauptmann Walter Herzig hatte die nicht leichte Aufgabe, diemeist älteren Herren zum Marsch in Richtung Kirche zu formieren.Wenn der Marsch zu den Klängen des Inspektionsspiels auch nichtmehr so rassig voran ging, die Veteranen gaben sich alle Mühe, ei-nigermassen im Schritt zu bleiben.

In der für einmal viel zu kleinen evangelischen Kirche Herisau er-griff Landammann undMilitärdirektor Hermann Kündig, Stein, dasWort. In einer viel beachteten Rede würdigte er die Dienste der rund1350 anwesenden Appenzeller Milizen aus dem Ersten Weltkrieg. Ergab seiner Freude darüber Ausdruck, dass als Ehrengäste unter ande-ren die Korpskommandanten Thomann, Gygli und Gübeli, die Divi-sionäre Brunner, Schmid und Rickenmann und die Brigadiers Wid-mer, Wagner, Gremli, Speich und alt Bundesrat Karl Kobelt sich dieZeit genommen hatten, ummit den Veteranen zusammen diese Feier-stunden zu erleben.

Landammann Hermann Kündig erinnerte an jenen Tag, als dieAppenzellischen Truppen vor 50 Jahren, am 5. August 1914 auf demEbnet in Herisau und auf demZeughausplatz in Teufen zur Eidesleis-tung zusammengerufen wurden. Er wusste zu berichten, dass derdamalige Landammann Tobler, in Vertretung des verhinderten Stän-derats Johannes Baumann, im Namen des Bundesrates, sich mit denfolgenden Worten an die Truppe wandte:

«Die Stunde ist ernst, hochernst! Das Vaterland ruft euch. Ihrfolgt diesem Ruf willig, tapfer und in freudiger Pflichttreue! Die zuHause werden stehts euer gedenken in Liebe und Dank und in derzuversichtlichen Hoffnung, dass es den wackeren Schweizertruppengelinge, die vollständige Neutralität des Landes zu wahren. Seid un-besorgt um die Eurigen. Die Behörden werden es sich zur heiligenPflicht machen, überall da mit Hülfe einzusetzen, wo Hülfe nottut,wo Hülfe möglich ist. Eure einzige Sorge sei jetzt die appenzellischeWaffenehre, das Vaterland, das Schweizerland.

Mit Mut auf eure Posten, unter die Schweizerfahne, das weisseKreuz im roten Feld! Volk und Vaterland in Gottes Hand!»

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auf die heutige Zeit, das Bemühen um Freiheit und Gerechtigkeit ha-be umso weniger seinen Sinn verloren, als mehr Menschen denn jezuvor in Knechtschaft lebten. Furgler warnte in diesem Zusammen-hang davor, die Augen vor den weltweiten Problemen wie Hunger,wirtschaftliche Ungerechtigkeit und Flüchtlingselend zu verschlies-sen.

«Wie lange haben wir noch Zeit zu handeln?», fragte der Bundes-präsident mit Blick auf die zahlreichen ungelösten Probleme der Drit-ten Welt mahnend. Die gehaltvolle Rede wurde mit einem Zitat desseinerzeitigen ausserrhodischenMilitärdirektors und LandammannsAdolf Bodmer geschlossen. «DieWehrgeschichte zeigt immer wieder,dass Sorglosigkeit und Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit und Unsi-cherheit im Wehrwesen zum Schaden des Landes wurden und dassein klarer Wehrwille, Opferbereitschaft, Entschlossenheit und Ver-antwortungsbewusstsein den Schaden vom Lande gewendet haben.»

Nach vier Geschäftsjahren erklärteOberstleutnant imGeneralstabArnoldKoller seinenRücktritt als Präsident und an seine StellewurdeHauptmann im Generalstab Erich Walser, Rehetobel, gewählt.

Im Bericht der Appenzeller Zeitung über die Jubiläumsversamm-lung lesen wir noch die folgende Anmerkung: «Fast einhellige Zu-

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KorpskommandantRudolf Blocher imGespräch mitdem neugewähltenPräsidenten, Haupt-mann im General-stab ErichWalser.

125 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft

Der damalige Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft un-ter dem Präsidium von Oberstleutnant im Generalstab Arnold Kol-ler, Appenzell, wollte dieser 125. Hauptversammlung ein besonderesGepräge geben. Mit der Anwesenheit des damaligen Bundesprä-sidenten Dr. Kurt Furgler als Ehrengast und Festredner ist dies dennauch sehr gut gelungen. Das Jubiläum wurde am 2. Mai 1981 miteinem Jubiläumsakt in der «Krone» Gais und am Abend mit einemGesellschaftsanlass im Hotel Hecht in Appenzell begangen.

«Wir wollen ein freies Land bleiben, und wir werden der Armeealles zur Sicherung unserer Unabhängigkeit Notwendige zur Verfü-gung stellen!» Mit diesem engagiert vorgetragenen Bekenntnis zu ei-ner starken und glaubwürdigen Landesverteidigung wandte sich derBundespräsident an die versammelte Festgemeinde. Einleitend erin-nerte er an das Schlachtgeschehen auf dem Stoss undmeintemit Blick

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125 Jahre Appen-zellische Offiziersge-sellschaft. Festredner

BundespräsidentDr. Kurt Furgler am

Rednerpult.

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Die Diamantfeiern im Herbst 1989:50 Jahre seit der Mobilmachung 1939

Im Gedenken an die Mobilmachung im Jahre 1939 wurden im Jahr1989 in der ganzen Schweiz Erinnerungsfeiern organisiert. All dieseAnlässe standen unter dem Stichwort DIAMANT. In Ausserrhodenund in Innerrhoden wurden diese Feiern durch die Militärverwal-tungen organisiert. Viele Mitglieder der Appenzellischen Offiziers-gesellschaft waren aber in irgendeiner Form bei diesen Anlässenengagiert.

Die Appenzeller Zeitung vom 21. August 1989 berichtet dazu:

Die Diamantfeier von Appenzell Ausserrhodenam 19. August in Herisau

«Ausserrhoder Veteranen gedachten des Aktivdienstes»2020 Veteranen der Jahrgänge 1892 bis 1927, die im Zweiten Welt-krieg Aktivdienst geleistet hatten, trafen sich in Herisau zur Mobil-machungs-Gedenkfeier. Diese Diamantfeiern hatten imGegensatz zuden Kompanietagungen ein etwas anderes Gepräge. Sie standen imZeichen des offiziellen Dankes der Jüngeren an die Älteren und derDankbarkeit aller für die Unversehrtheit des Landes vom Krieg, der1939 begonnen hatte. Man war vom Eidgenössischen Militärdeparte-ment zum traditionellen Spatz geladen, erhielt einen Eintrag imDienstbüchlein und einen Ehrensold in Form der General-Guisan-Münze. Die Ausserrhoder Regierung spendierte Getränke und Des-sert, und es wurde Gelegenheit geboten, die Ausstellung «Schweiz1939–1945» zu besichtigen.

Feldprediger Hauptmann Willy Hirzel, Herisau, entbot den Vete-ranen Gruss und Willkomm von Land und Volk. Er erinnerte daran,dass eben auch die damalige nationalsozialistische und faschistischeBedrohung ein neues schweizerisches Bewusstsein und den Schulter-schluss des Volkes geweckt hat. Die Ursachen, weshalb die Schweiz

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stimmung fand ein Antrag von Brigadier Tanner, inskünftig auf dasvon der Ausserrhoder Regierung traditionellerweise überwieseneSubventiönchen von 100.– Franken pro Jahr zu verzichten – eineGes-te, die ihren Eindruck auf den bundesrätlichen Gast, nach dessen ei-genem Bekunden, nicht verfehlte.»

Am Abend der Jubiläumstagung trafen sich die Mitglieder der Ap-penzellischen Offiziersgesellschaft mit ihren Damen zum Jubiläums-ball im Hotel Hecht in Appenzell. Nach den eher ernsteren Themender Tagung sollte auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommen.Während des Balles konnten alte Bekanntschaften wieder aufge-frischt werden. Zudem hatten auch die Gemahlinnen einmal Gele-genheit, an einem «militärischen» Anlass dabei zu sein. Dies war derletzte Anlass dieser Art, der anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums durch-geführt wurde.

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Der neue AOG-Präsident Haupt-

mann ErichWalsermit Gattin am

Offiziersball im HotelHecht in Appenzell.

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verschont blieb, seien vielfältiger Art, deshalb müsse auch der Dankdafür vielfältig sein.

Brigadier Stefan Sonderegger, früherer Kommandant des Infante-rie Regiments 34 und späterer Chef Truppeninformationsdienst derArmee, skizzierte in seiner Festansprache zunächst Entstehung undAusbruch des Zweiten Weltkriegs und die Massnahmen, die dieSchweiz bis zur Generalmobilmachung zu treffen hatte. Im Besonde-ren ging er dann auf die Aktivdienstleistungen der Appenzeller Ver-bände ein. Seine rhetorisch brillant vorgetragene Rede schloss mitdem wörtlich zitierten Aufruf: «Der schweizerische Wehrwille warstets mit dem Freiheitsbegriff verbunden, ja ihm untergeordnet.Wehrwille war nie Selbstzweck, nie Säbelrasseln, sondern der Frei-heit, dem Streben nach Unabhängigkeit zugeordnet. So soll es auchin Zukunft bleiben.»

Die Feier in Appenzell Innerrhoden

«Bundesrat Koller am Diamant in Appenzell»Das Gespräch zwischen den in vielen Fragen unterschiedlich denken-den Generationen sollte nicht gescheut, sondern gepflegt werden.Dies erklärte Bundesrat Koller in seiner Ansprache vor über 1000Ve-teranen. Der frühere Chef des Eidgenössischen Militärdepartementsbetonte in seiner engeren Heimat, die Kriegsgeneration wisse aus Er-fahrung, dass damals die Mobilisierung aller Mittel unseres Volkesüberlebensnotwendig war, vorab und am augenfälligsten der Armee,aber auch der Landwirtschaft, der Wirtschaft, der Presse und derAussenpolitik. Dies sei nur auf der festen Grundlage des Selbstbe-hauptungswillens aller möglich gewesen.

Nicht allein der Wehrwille und die militärische Abwehrbereit-schaft habe die Schweiz vom Krieg verschont, unser Land sei auchauf die unermesslichen Opfer und die Kriegsgunst der Alliierten undden Schutz Gottes angewiesen gewesen, meinte Bundesrat Koller.Auch die damalige Zeit sei im Übrigen nicht frei von Widersprüch-lichkeiten, Unzulänglichkeiten, Fehlern und andern dunklen Punktengewesen. In Volk, Armee, Wirtschaft und Politik gab es nebst Ent-schlossenheit und Gradlinigkeit auch Zweifel und Anpasserei, nebstSelbstbehauptungswille und Geschlossenheit auch Tendenzen der

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Diamantfeierin Herisau:

KorpskommandantBinder zeigt Oberstim Generalstab Nid-egger den Festwein.

KorpskommandantBlocher im Gesprächmit Brigadier Lanz,Oberst Widmer undOberst Bodenmann.

Politiker und Militärs.Von links: National-rat Früh, Landam-mann Hohl, Regie-rungsrat Schmid,

Militärdirektor AR,im Gespräch mit

Oberst im General-stab Nidegger undKorpskommandant

Binder.

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Festredner BrigadierStefan Sondereggerim Gespräch mitAdjutant Unteroffi-zier Willi Kündig.

Der Spatz scheintzu schmecken.

Diamantfeierin Appenzell:Festredner Bundes-rat Arnold Koller.

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Von links: Oberst-leutnant Frei, Kreis-kommandant AR,

Oberst im General-stab Nidegger,

KorpskommandantBinder, Divisionär

Blumer, HauptmannWallner, HauptmannHirzel, Feldprediger.

Blick ins Festzeltin Herisau.

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Die Appenzellische Offiziersgesellschaftnimmt Stellung

Es würde zu weit führen, alle Stellungnahmen des Vorstandes der Of-fiziersgesellschaft hier aufzulisten. Zuhanden der SchweizerischenOffiziersgesellschaft werden oft entsprechende Wortmeldungen zuspezifisch militärischen Problemen gewünscht. Oft sind solche Ant-wortschreiben in den Protokollen kaum erwähnt oder nur kurz ge-streift.

Einführung der neuen Uniformabzeichen

Aus dem Jahr 1973 liegt eine Reaktion des Vorstandes der Appenzel-lischen Offiziersgesellschaft betreffend der Einführung der neuenUniformabzeichen vor. Major Hans Heierli, der damalige Präsident,wandte sich direkt an den Chef des Eidgenössischen Militärdeparte-ments, den damaligen Bundesrat Rudolf Gnägi:

«Sehr geehrter Herr Bundesrat,der Vorstand der AOG hat sich an seiner letzten Sitzung mit den

vorgesehenen neuen Abzeichen und Auszeichnungen befasst, wie sieanlässlich der Abgabe der UniformOrd 72 eingeführt werden sollen.

Der Vorstand der AOG ist der Auffassung, dass die bisherigen ge-stickten Abzeichen beibehalten werden sollten. Es besteht u.E. keinBedürfnis, dieArmee in diesemSektor umzurüsten.Während den 12–15 Jahren dieser Umrüstung würde unsere Armee wohl ein farben-frohes Bild der Uneinheitlichkeit bieten. Der Kostenaufwand für dieneuen Blech-Abzeichen – sie sollen wesentlich teurer, als die heutigenzu stehen kommen – lohnt sich aber auf keinen Fall und würde inweiten Kreisen nicht verstanden. Die Armee kann ihre knappen Fi-nanzmittel wirklich sinnvoller einsetzen. Zudem sind berechtigteBedenken hinsichtlich des Verhaltens der vorgesehenen Blechabzei-chen beim Tragen und beim Waschen vorhanden. Über die graphi-

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Aufweichung und derZersetzung, nebst rettenderOffenheit undAuf-nahmebereitschaft todbringende Abschottung und Zurückweisung.

Diese düstern Seiten dürften nicht aus der Erinnerung und der Ge-schichte ausgeblendet werden, wenn wir uns nicht der Beschönigungund Unehrlichkeit bezichtigen lassen wollen. Wie wir unsere Ge-schichte bewerten, dies müsse und solle der offenen und kritischenBefragung undDiskussion auch unserer Jugend unterworfen bleiben,die jene gefahrvolle Zeit nur vom Hörensagen und nicht aus gemein-samem Erleben kenne. Man dürfe es deshalb der Jugend nicht ver-übeln, wenn sie sich mit diesen Gedenkanlässen mangels eigenen Er-lebens eher schwer tue. Man müsse aber von allen Mitbürgerinnenund Mitbürgern, ob jung oder alt, erwarten, dass sie sich der Ge-schichte, der Gegenwart und Zukunft unseres Landes stellen undzwar in einem Geist der Toleranz zwischen den Generationen. Erwünsche sich, dass die Erinnerung der Veteranen an die Aktivdienst-zeit auch Anregungen zum Gespräch mit der Jugend gebe. Dies kön-ne durchaus unbequem sein, aber es bieteChancen zurVerständigungund sollte nicht gescheut, sondern gepflegt werden.

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sche Gestaltung und die ästhetischen Vor- und Nachteile kann mangeteilter Meinung sein; die bisherigen Abzeichen lassen jedenfalls –im Gegensatz zu den vorgeschlagenen – die Funktion klar und sinn-fällig erkennen.

Der Vorstand der AOG ersucht Sie, sehr verehrter Herr Bundesrat,aus obigen Gründen von einer Einführung neuer Abzeichen in derArmee abzusehen.

Mit vorzüglicher HochachtungFür den Vorstand der AOGDer Präsident: Major H. Heierli»

Schon zwei Tage später antwortet der Bundesrat.

Zivildienstinitiative

In seinem Jahresbericht zum Gesellschaftsjahr 1972 nimmt der da-malige Präsident der Appenzellischen Offiziersgesellschaft, MajorHans Heierli, im Namen des Vorstandes recht deutlich Stellung:

«Das Anliegen der Schöpfer der Zivildienst-Initiative fand imVolkanfänglich ein fast durchwegs positives Echo, wurde doch amGrund-satz der wehrhaften Schweiz festgehalten. So hat auch das Parlamentder Initiative mehrheitlich zugestimmt, womit sie zur Volksabstim-mung kommt. In der Zwischenzeit jedoch ist das Problem zum Spiel-ball ideologischer Auseinandersetzungen geworden. VerbreiteteKreise in unserem Land versuchen, den Initiativtext seines ursprüng-lichen Sinnes zu berauben. Nicht nur hat die Vereinigung für inter-nationalen Zivildienst ihr eigenes, abweichendes Konzept erarbeitet,auch die Münchensteiner-Initianten liessen inzwischen, wahrschein-lich unter Druck, die Katze aus dem Sack und wollen nun auch poli-tische Motive für die Verweigerung des Waffendienstes anerkanntwissen. Angesichts dieser unerfreulichen Entwicklung und Polarisie-rung heisst es für unsOffiziere, äusserst wachsam zu bleiben, ja selbstStellung gegen einen Zivildienst in der propagierten Form zu bezie-hen. Denn dergestalt würde einer entscheidenden Schwächung unse-rer Wehrkraft und damit der Glaubwürdigkeit unseres Staates Türund Tor geöffnet. Leider hat sich der Zentralvorstand der Schweizeri-schen Offiziersgesellschaft in dieser für den Fortbestand einer schlag-

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Die persönliche Antwort von Bundesrat Rudolf Gnägi.

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gelegenheiten verhalten soll. Der damalige Aktuar, Hauptmann Car-lo Schmid, schreibt: «Es stellt sich die Frage nach der Rolle der Ap-penzellischenOffiziersgesellschaft. Der Präsident,Major imGeneral-stab Walser, ist der Meinung, dass es der Sache nicht sehr förderlichwäre, wenn die Diskussion über die Initiative betreffend die Abschaf-fung der Armee in den beiden Kantonen von der Offiziersgesellschaftgetragen würde. Es wäre kontraproduktiv und sollte vermieden wer-den. Wir sind aber der Ansicht, dass die Offiziere sich zentral an denDiskussionen als Personen beteiligen sollten. Diese Auffassung wirdallgemein geteilt, sodass die Appenzellische Offiziersgesellschaft alssolche in den Abstimmungskampf nicht eingreift.»

Mit der in diesem Protokoll geäusserten Auffassung hat die Appen-zellische Offiziersgesellschaft mit ganz wenigen Ausnahmen gelebt.Immer wieder aber haben sich Offiziere in Zeitungsartikeln, in Dis-kussionsrunden und in öffentlichen Podien für die Erhaltung unsererArmee, für eine glaubwürdige Landesverteidigung und für eine zeit-gemässe Ausrüstung unserer Truppen eingesetzt.

Petition für eine starke Armee

Die teilweise negative Stimmung gegenüber der Armee in den Siebzi-gerjahren hat pflichtbewusste Kreise aus Politik undArmee bewogen,zugunsten der Landesverteidigung mit der Einreichung einer Petitionein Zeichen zu setzen. Für die Kantone St.Gallen und die beidenAppenzell übernahm Karl Becker vom Unteroffiziersverein St.Gal-len-Appenzell die Federführung. ImKanton Appenzell Ausserrhodenlag die Unterschriftensammlung in der Hand der Kantonalen Offi-ziersgesellschaft.

Das Sammelresultat darf sich denn auch sehen lassen. Gesamt-schweizerisch wurden 245 338 Unterschriften eingereicht. Die Kan-tone St.Gallen, Appenzell Ausser- und Innerrhoden konnten 22 507Unterschriften beisteuern, das sind über neun Prozent des Gesamt-totals. Verglichen mit der Bevölkerungsanzahl ein beachtlicher Er-folg.

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kräftigen Armee wichtigen Frage, zu keiner eindeutigen Stellung-nahme durchringen können.»

Wiederholt wird in den Jahresberichten mit bemerkenswerter Hart-näckigkeit auf die unerfreuliche Gesinnung eines Teils unserer Bevöl-kerung gegenüber der Armee hingewiesen. Dies zeigt ein Ausschnittaus dem Jahresbericht über das Jahr 1971:

«Wir Offiziere sind jedenfalls aufgerufen, den zersetzenden Kräf-ten aktiv entgegenzutreten – auch wenn nur eine Minderheit offensubversiv tätig ist. Wir müssen vom Nutzen der Landesverteidigungüberzeugt sein; wir müssen uns Argumente verschaffen; wir müssenuns mit toleranter und doch fester Haltung mit den antimilitärischenStrömungen auseinandersetzen. Nicht mit stets weitergehendem Ent-gegenkommen, sondern mit einer festen und überzeugenden Hal-tung, mit realen Argumenten, erhalten wir die Glaubwürdigkeit derLandesverteidigung.

Dass es im Gebälk der Armee, der Wahrerin unserer Unabhängig-keit, kracht, beweisen verschiedene Pressemeldungen im Laufe desBerichtsjahres. So steigt die Zahl der Dispensationsgesuche für mili-tärische Kurse bedrohlich an. Stets mehr geeignete Wehrmänner sindnicht mehr gewillt, sich für die Weiterausbildung zur Verfügung zustellen. Aufrufe zur Verweigerung der Dienst- und Schiesspflicht sindan der Tagesordnung. Subversive Elemente finden bereits lautstarkenEingang in den Rekrutenschulen. Das ‹Schweizerische Selbstver-ständnis› wankt in seinen Grundfesten. Dabei ist eine absolute Into-leranz ein hervorstechendes Kennzeichen der staats- und armeefeind-lichen Gruppierungen.»

Ähnliche Stellungnahmen können auch in den folgenden Jahresbe-richten gelesen werden. Vorab Ende der 80er-Jahre, als es um die Ini-tiative «Schweiz ohne Armee» ging, häufen sich die entsprechendenMeldungen in den Protokollen. Aktive Vorstösse des Vorstandes odersogar der Hauptversammlung sind doch äusserst selten.

All diese doch recht pessimistisch gefärbten Zeitbilder passen indie Epoche rund um den «Kalten Krieg» in unserem Land.

Im Protokoll der Vorstandsitzung vom 26. Januar 1989 ist einGrundsatzentscheid zu finden, wie sich der Vorstand der Appenzel-lischenOffiziersgesellschaft bei Abstimmungen übermilitärische An-

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Brief von Karl Becker an den Präsidenten der AOG.

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Der Petitionstext von 1973.

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den Zusammenhalt dieses Konglomerats aufgewendet hat, es ist ihmnicht gelungen, daraus ein dauerhaftes Gebilde zu formen. Am längs-ten hat sich noch der «Hochälpler» – eine Art Sternmarsch – gehal-ten, bei dem sich, ausgehend von verschiedenen Standorten, alle aufder Hochalp zu einem familiären Anlass getroffen haben.

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Die Mitarbeit in übergeordneten Organisationen

Als eigentliche Dachorganisation der kantonalen Offiziersvereine,Offiziersverbände und Offiziersgesellschaften ist die SchweizerischeOffiziersgesellschaft zu nennen. Immer wieder haben Mitglieder derAppenzellischenOffiziersgesellschaft in Fachgruppen, Untergruppenund Studiengruppen der Schweizerischen Offiziersgesellschaft Ein-sitz genommen. Vorab auf denGebieten Bewaffnung undAusrüstungwurde von der Schweizerischen Offiziersgesellschaft recht oft zurMitarbeit aufgerufen. Auffallend aktiv waren die kantonalen Offi-ziersgesellschaften, als es darum ging, verschiedene Fragen rund umdie Panzerabwehr zu definieren. In diesemZusammenhangwurde dieMitarbeit der kantonalen Organe auf taktischer und auf operativerStufe erwartet.

In den 70er-Jahren ist mehrmals von Anlässen der «Koordiniertenmilitärischen Verbände der Ostschweiz» die Rede. Am 1. September1974 ist eine entsprechende Vereinbarung getroffen worden, in dersichGruppierungen auf der Stufe Unteroffizier undOffizier gefundenhaben. Im Jahresbericht, erstattet an der Hauptversammlung 1974,lesenwir: «Unter der initiativen Leitung des soeben zurückgetretenenPräsidenten der Kantonalen Offiziersgesellschaft St.Gallen, Oberstim Generalstab Carl Scheitlin, wurden zwei Sitzungen der koordi-nierten Verbände der Ostschweiz durchgeführt. Der Kreis der in die-ser Organisation lose zusammengesetzten Verbände umfasst nun 15Organisationen undWehrmänner aller Grade undWaffengattungen.Der Schulterschluss in der Ostschweiz – wegweisend für unser Land– dient nicht nur einem besseren gegenseitigen Verständnis und einerrationelleren Organisation von Anlässen, sondern auch dem wehr-politischenKlima in unserer Grenzregion: ein nicht zu unterschätzen-der Faktor geistiger Landesverteidigung.»

Im Jahresbericht 1976 heisst es, dass diese Vereinigung in derZwischenzeit 20 Organisationen mit insgesamt 7500 Mitgliedernumfasse.

Wenn auchOberst imGeneralstab Scheitlin recht viel Initiative für

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solle die Möglichkeit haben, kritisch hinterfragen zu können undsich die eigenen Gedanken zu bilden. Dies gelte auch für die Armee.Er sei sogar überzeugt, dass unsere Armee jede Diskussion ertrage,weil sie ein stabiles und im Volk untermauertes Gebilde sei. Nur inständiger Diskussion und Hinterfragung könnten die drei Pfeilerunserer Armee – Ausrüstung, Ausbildung und Verteidigungswille –auch in Zukunft fest und stabil im Volk verankert bleiben. Der Dis-kussion um die Armee dürfe nicht ausgewichen werden, sie dürfenicht weiterhin ein Dogma sein, das es kritiklos hinzunehmen gelte.Sowohl im zivilen wie auch im militärischen Bereich müsse die ver-krampfte Haltung gegenüber der Armee gelöst werden. Fragen inund um die Armee dürften nicht mehr länger tabu sein. Die damalsin vielen Schichten und Bereichen herrschende «Heiligkuh-Mentali-tät», wenn es um Fragen der Armee gehe, müsse abgebaut werden.Es stelle sich auch nicht die Frage «Wie viel Kritik erträgt die Ar-mee?», sondern die Armee müsse jede Art von Kritik ertragen kön-nen. DieMilitärs und Politiker dürften auch nicht demVorurteil ver-fallen, jeder Armeekritiker sei ein erklärter Armeegegner. Vielmehrmüssten die erstarrten Formen aufgeweicht werden, damit wesent-liche Probleme in und um die Armee offen und gemeinsam gelöstwerden können.

Konkrete Beispiele erläuterte Major Otto Schoch ausführlich undgut verständlich anhand der Regelung der Dienstverweigerung undbei der Situation der Ausbildung in den Rekrutenschulen.

Einen nicht zu unterschätzenden positiven Einfluss auf die Moti-vation der jungen Wehrmänner sah Schoch in der Tätigkeit um denWehrsport. Wie viel Goodwill hier ausgeschöpft werden kann, siehtSchoch aus eigener Erfahrung im Gebirgsdienst und bei der Teilnah-me an wehrsportlichen Anlässen.

Ständerat Otto Schoch schloss sein viel beachtetes Referat mit denfolgenden Sätzen: «Die Armee ist und bleibt ein gesellschaftspoliti-sches Phänomen, dessen Bedeutung gar nicht deutlich genug heraus-gehobenwerden kann. Die Schweiz wäre in allen Bereichen nicht das,was sie heute ist, wenn wir keine Armee hätten.»

DerApplaus imAnschluss an dasReferatwar beim jüngerenKaderrecht herzhaft.

Was Otto Schoch ansatzweise inWasserauen als Pionier der neuenStrömung gesagt hatte, fand seinenNiederschlag in einem 42-seitigen

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Die Armeereform der 90er-Jahre hat ihreWurzelninWasserauen

Anlässlich der Hauptversammlung der Appenzellischen Offiziersge-sellschaft vom 2. Mai 1987 in Wasserauen sprach Ständerat OttoSchoch zum Thema «Gedanken eines militärerfahrenen Politikers».Major Schoch hat von 1963 bis 1968 eine Füsilier-Kompanie imAus-serrhoder Bataillon 83 geführt und hat die anschliessenden Diensteals Alpinoffizier der Grenz- beziehungsweise Felddivision 7 absol-viert. Beruflich ist Dr. Otto Schoch als Anwalt in St.Gallen tätig undhat den StandAppenzell Ausserrhoden von 1983 bis 1997 in der klei-nen Kammer des Eidgenössischen Parlaments vertreten. Im Ge-schäftsjahr 1995/96 hat er den Ständerat präsidiert.

Nach der Volksabstimmung vom 26. November 1989 über dieArmeeabschaffungsinitiative hat der Ausbildungschef der Armee, ge-stützt auf den relativ hohen Ja-Stimmenanteil, eine 22-köpfige Ar-beitsgruppe eingesetzt. Ständerat Otto Schoch hat diese Kommissionpräsidiert. Ihr wurde der folgende Auftrag gegeben: Sichtung der zurArmee geäusserten Kritik, Beurteilung der beanstandeten Inhalte undErarbeitung von Reformvorschlägen.

Ständerat Otto Schoch hat in seinem Referat in Wasserauen mitden überaus kritischen und teilweise für Militärkreise völlig uner-warteten Gedankengängen ein fest gehütetes Tabu gebrochen «Überalles darf diskutiert und alles darf kritisiert werden, nur nicht überund bei der Armee».

Sogar die Appenzeller Zeitung schreibt in der Einleitung zur Be-richterstattung :«Das Referat des Ausserrhoder Ständerats und Ma-jors Otto Schoch stand klar im Mittelpunkt der diesjährigen Haupt-versammlung, weil sich Schoch erdreistete, über konstruktive Kritikin der Armee und um die Armee zu sprechen.»

Otto Schoch vertrat die Meinung, Kritik in und um die Armeewerde oft mit dem Argument unterdrückt, diese verunsichere diejungen Offiziere und Soldaten. Dieser Haltung widersprach er aller-dings vehement: Jeder, der sich irgendwo und irgendwie engagiere,

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Der Herbstmarsch

Grundsätzliches

«Gäbe es ihn nicht schon heute – man müsste ihn erfinden!»Auf Anregung des Herisauer Instruktionsoffiziers Oberst im Ge-

neralstab Theodor Juchler wurde 1963 der erste Herbstmarsch durch-geführt. Es war einMarsch über eine Distanz von ungefähr zwölf Kilo-metern. Anfänglich wurden zwei Marschstrecken angeboten. Einekürzere für ältere Herren und eine anspruchsvollere für das Gros derTeilnehmer. In den ersten Jahren war diesem Anlass ein recht wechsel-hafter Erfolg beschieden. Im Jahresbericht 1970 lesen wir: « Der achteHerbstmarsch, von Hauptmann Fässler organisiert, vereinigte leidereine nicht allzu grosse Zahl appenzellischer Offiziere zu einem ange-regten Marsch, der über sechs Grenzen zurück zum Start in Obereggführte. Dieser kameradschaftliche Anlass an einem Samstag im Spät-sommer würde eine grössere Beteiligung verdienen.» Und der Marschim Herbst 1975 musste sogar abgesagt werden, weil sich nur PeterWegelin,Teufen,undHansEugster,Waldstatt, angemeldethatten.AuchMajor im Generalstab Arnold Koller, Präsident von 1977 bis 1980,schreibt in seinem Jahresbericht über das Jahr 1977: «Eine treue Scharvon Kameraden nahm erneut am traditionellen Herbstmarsch unsererGesellschaft teil. Der Lauf, der an einem strahlenden Herbsttag übereine Distanz von 18 beziehungsweise 13 Kilometer durchs AppenzellerVorderland führte, war von den Herren Leutnants Thomas Beccarelliund Reto Rohner bestens vorbereitet worden. Erstmals wurde ein Pis-tolenschiessen eingebaut. Wer dabei war, weiss, dass auch die Gemüt-lichkeit nicht zu kurz kam. Jeder Teilnehmer erhielt zudem ein bleiben-des Marschandenken, für welches dem Schweizerischen Bankverein inHerisau herzlich gedankt sei. Der traditionelle Herbstmarsch der Ap-penzellischen Offiziersgesellschaft soll bleiben, was er ist: ein eher inti-mes, kameradschaftliches Treffen ausser Dienst. Massen wie an gewis-sen Volksmärschen würden sich ja schon mit unserer Landschaft kaumvertragen. Und trotzdem: «E paar Leiig möchts no liide».

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Bericht der Arbeitsgruppe Armeereform, der später allen Truppen-kommandanten der Armee abgegeben wurde.

Dieser zur damaligen Zeit eher revolutionäre und in gewissenKreisen ins Lächerliche gezogene Bericht hatte seine Auswirkungenin Politik, Gesellschaft undMilitär. Die politischen Parteien sagten inihrer grossen Mehrheit ja zur Armee, waren aber bedeutend zurück-haltender, wenn es um Kreditsprechungen im Armeebereich ging. Inder Gesellschaft entwickelte sich eine offene Diskussion, getragenvon mehrheitlich recht kritischen Pressestimmen, und in den mitt-leren Kadern der Armee löste der Bericht eine Art Hemmung aus, diedann zu einem vorübergehenden Autoritätsschwund der unteren mi-litärischen Führungskräfte führte. Man war gewissermassen ge-hemmt, überzeugend zu befehlen.

Nach einer Konsolidierungsphase von vier bis fünf Jahren ist ausder Realisierung grosser Teile dieses Berichts ein Armeekader heran-gewachsen, das den Spagat zwischen Autoritätsgläubigkeit und Ver-trauen zur eigenen Meinung erfolgreich realisieren konnte.

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strecke einzuhalten, vielmehr mussten sie sich Mühe geben, nochrechtzeitig zur Siedwurst ins Hotel Landhaus in Herisau zu kommen.Nur zwei Teilnehmern ist es gelungen, die vorgegebene Marsch-strecke in vernünftiger Zeit zu absolvieren.

Ein Beispiel – der Marsch im Herbst 2004 in Schwellbrunn

Befehl des Marschkommandanten

Detailprogramm Herbstmarsch 2004

Datum, Zeit Samstag, 04. September 2004, 13:30 Uhr

Besammlung und Start Besammlung: Sägenbach, 9103 SchwellbrunnKoord 735 520/246 780

Parkplatz Sägenbach: Parkplatz gegenüber Restaurant Sägenbach

Marschdauer ca. 3 Stunden auf Wanderwegen

Marschroute Sägenbach – Sonder – Fuchsacker – Gägelhof – Landscheide-Ghöregg – Hintere Au – Sägenbach

Pistolenschiessen KD Boxen, Schiessplatz Hintere Au, Schwellbrunn;Koord 735 000/246 360, ab ca. 16.00 UhrProgramm: Distanz 25 m

2 Probe einzeln gezeigt3 x 2 nach je 2 Schuss gezeigt2 x 4 nach je 4 Schuss gezeigt

Zwischenhalt Landscheide: Apéro ab 15.30 Uhr

Nachtessen, Rangverlesen Restaurant Sägenbach, 9103 Schwellbrunn (ab ca. 18.00 Uhr);Menu: Siedwurst mit Kartoffelsalat

Tenu – BN520 Arbeitsanzug, gutes Schuhwerk, Pistole, Gehörschutz– aus der Wehrpflicht Entlassene: Uniform oder in Zivil– Regenmäntel werden am Start abgegeben

San Dienst Rega 1414Rettungsdienst 114

Versicherung Alle Teilnehmer sind militärversichert

Organisation und Oblt Werner Baumann, Rüti 469, 9103 SchwellbrunnMarschkommandant N: 079 690 75 64, E-Mail: [email protected]

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Die gewünschten «paar Leiige» sind offenbar in der Zwischenzeitdazu gestossen.

Heute wäre dieser Anlass im Veranstaltungskalender der Appen-zellischen Offiziersgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Er ist zueinem wertvollen kameradschaftlichen Treffen geworden. Und wereinmal dabei war, kommt gerne wieder. Über lange Zeit wurden Er-innerungsgeschenke, gesponsert durch Banken, abgegeben. Zuerstwaren es Glasuntersetzer. Wer ein halbes Dutzend davon erworbenhatte, erhielt dann nach jedemMarsch einen Zinnbecher, bis dort dashalbe Dutzend auch voll war, und zum Abschluss wurde sogar einestattliche Zinnkanne abgegeben.Geschenkewerden gegenwärtig kei-ne mehr abgegeben, dafür wird man während und nach demMarschausreichend verpflegt.

Aus den noch vorhandenen Akten kann eine lückenlose Aufzäh-lung aller Märsche mit den wünschenswerten Angaben nicht mehrermittelt werden. Zwei Märsche sind aber vielen Teilnehmern nochbestens in Erinnerung. Der eine, von Oberleutnant Sergio Spadini,Waldstatt, organisierte Lauf, hatte Start und Ziel in Urnäsch. DerMarsch führte vom Dorf direkt in das recht unwegsame und zerklüf-tete Gebiet zwischen Hochalp und Neckertal. Eine Gruppe, in derauchHauptmannCarlo Schmid, der heutige Innerrhodische Standes-herr mitkämpfte, hatte offenbar gewisse Orientierungsschwierigkei-ten. Als Hauptmann Schmid recht mitgenommen und mit grossemzeitlichen Verzug am Ziel ankam, meinte er, es hätte gar nicht mehrviel gefehlt, und er hätte seinem Kollegen, dem St.Galler NationalratGeorg Nef in der Mistelegg, ein Besüchlein abstatten können. Ur-näsch – Hochalp – Mistelegg retour, immerhin eine Distanz von na-hezu 20 Kilometern mit einer Steigung von 1300 Metern! Auch dernachmalige Bundesrat, der damalige Major im Generalstab ArnoldKoller, wird diesen Lauf kaum so schnell vergessen, erlebte er dochauf der Marschroute zwischen Schiifaltlig und Glücksbergli eine Ab-seilübung, die ihnmehr zumSchwitzen brachte als dasVertreten einerschwierigen Vorlage im Parlament. Der andere, ebenso denkwürdigeMarsch wurde von Hauptmann Brönnimann, Herisau, angelegt. Of-fenbar hatte er die Marschtüchtigkeit der Teilnehmenden recht mas-siv überschätzt oder er hatte nicht berücksichtigt, dass auch das Ver-weilen bei einem Glas Bier sehr geschätzt wird. Jedenfalls ging eseinzelnen Offizieren schliesslich nicht mehr darum, die Marsch-

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Teilnehmerliste

Teilnehmerliste 2004

Grad Name Vorname Adresse PLZ, Ort

1 Oberst i Gst Candrian Hans-Paul Buchelistr. 24 9400 Rorschach

2 Oberst i Gst Eugster Hans Horschwendi 544 9104Waldstatt

3 Oberst Laich Hansruedi Unterstadel 166 9043 Trogen

4 Oberst Roos Bernhard Stationsstr. 53 8623Wetzikon

5 Oberst Saxer Hans Hint. Löschwendi 658 9113 Degersheim

6 Oberst Vattioni Bruno Saum 50 9100 Herisau

7 Oberstlt i Gst Drexel Ronald Oberdorfstrasse 10 9532 Rickenbach b.Wil

8 Oberstlt i Gst Jäger Niklaus Buchstrasse 33 9000 St. Gallen

9 Oberstlt Blaser Hampi Waldeggstr. 33 9100 Herisau

10 Oberstlt Ramseyer Werner Geigerstr. 26 9015 St. Gallen

11 Oberstlt Wettstein Guido Mohres 5 9056 Gais

12 Maj Hohl Harry Röhrenbrugg 8 9042 Speicher

13 Maj Signer Jakob Zung Schlatt 9050 Appenzell

14 Hptm Brönnimann Markus Bachstrasse 37 9100 Herisau

15 Hptm Dörig Martin Luziaweg 10 8807 Freienbach SZ

16 Hptm Eugster Reini Habsburgerstr. 45 5200 Brugg AG

17 Hptm Keel Thomas Wolfgangstrasse 72 9014 St.Gallen

18 Hptm Meier Kurt Schmidhusen 17 9100 Herisau

19 Hptm Schmid Josef Triebernstr. 16 9057Weissbad

20 Oblt Mazenauer Dominik Nollisweid 9050 Appenzell

21 Oblt Niethammer Stefan

22 Oblt Schlumpf Dominik

23 Oblt Stricker Alfred Reute 77 9063 Stein

24 Oblt Sutter Jakob Frühweid, Hirschberg 9050 Appenzell

25 Reg.rat Diem Hans Hölzli 1257 9101 Herisau

26 Gde.Präs. Nef Ueli Geren 720 9103 Schwellbrunn

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Für Fragen oder bei Unklarheiten stehe ich euch unter der oben auf-geführten Adresse jederzeit zur Verfügung. Ich freue mich auf einengelungenen Anlass.

Mit kameradschaftlichen GrüssenDer Marschkommandant: Oblt Werner Baumann

Marschkroki

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Der Präsident, OberstleutnantWettstein, begrüsst dieTeilnehmer beim Restaurant«Sägenbach».

Der wohlverdienteZwischenhalt beim Restaurant«Landscheidi».

Von rechts: MarschkommandantOberleutnant Werner Baumann,Oberstleutnant im GeneralstabRonny Drexel, OberstleutantGuidoWettstein, RegierungsratHans Diem, GemeindepräsidentUlrich Nef, HauptmannJosef Schmid, HauptmannReini Eugster und OberleutnantFredi Stricker.

Pistolenschiessen auf demÜbungsplatz Untere Au.

Regierungsrat Hans Diembespricht sein Resultat mitdem Schiessplatzchef, Oberst-leutnant im GeneralstabNiklaus Jäger.

KameradschaftlichesBeisammensein zumAbschluss beim Restaurant«Sägenbach».

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Herbstmarsch 2005Heiden: Besamm-lung beimDunant- Denkmal.

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Herbstmarsch 1993.In der vorderstenReihe von links:Zeugherr Walter

Bischofberger, Majorim Generalstab

Hannes Göldi, Re-gierungsrat Hans-walter Schmid,Divisionär Hans

Ulrich Solenthaler.

Herbstmarsch 2002.Vorne von links:Oberst Hansruedi

Laich undOberstleutnant

GuidoWettstein,Präsident der AOG.

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22.4.1972 Gais, Krone H.Wanner Das Instrumentarium derZentralstelle für Gesamtvtg Gesamtverteidigung

5.5.1973 Herisau Br Ernst Schuler ETH ZH Fragen der gegenwärtigenKantonsratssaal europäischen Strategie

11.5.1974 Wolfhalden, Krone Div Dr. F. Frick Europa im SpannungsfeldKdt Geb Div 12 der Grossmächte

3.5.1975 Haslen, Krone Oberst Stefan Sonderegger Der Kampf an der LetziKdt Inf Rgt 34

8.5.1976 Trogen Bundespräsident R. Gnägi Leitbild der Armee undPestalozzidorf Stellung desWehrmanns

7.5.1977 Urnäsch, Bahnhof Br Heinrich Tanner Der Auftrag der KampfbrigadeKdt einer Gz Br im Grenzraum

6.5.1978 Heiden, Park Div Meyer, Kdt Gz Div 7 Entwicklungsmöglichkeitenunserer Milizarmee

5.5. 1979 Appenzell, Hecht Div Karl Weidenmann StandortbestimmungKdt Mech Div 11

3.5.1980 Speicher, KKdt Rudolf Blocher Zukunftprobleme unsererBuchensaal Kdt FAK 4 Armee

2.5.1981 Gais, Krone Bundespräsident JubiläumsanspracheKurt Furgler zur Feier «125 Jahre AOG»

1.5.1982 Waldstatt Div J. Feldmann Unsere AufgabenMehrzweckgebäude Kdt F Div 7

14.5.1983 Oberegg, Krone Oberst Hans Eugster 100 Jahre AppenzellischeKdt Inf Rgt 77 Winkelriedstiftung

5.5.1984 Wald, Hirschen Div K. Lipp Appenzeller und die ArmeeKdt F Div 7

4.5.1985 Bühler Br Heinz Lanz Kampf im GrenzraumGemeindesaal Kdt Gz Br 8

3.5.1986 Schwellbrunn, Br Paul Rickert Nicht allein die WaffenHarmonie SC FAK 4 entscheiden

2.5.1987 Wasserauen Ständerat Dr. Otto Schoch Gedanken einesBahnhofbuffet militärerfahrenen Politikers

30.4.1988 Wolfhalden, Krone Div G. Däniker Aktuelle strategische LageKonsequenzen für die CH

13.5.1989 Teufen, Linde Bundesrat A. Koller Die schweizerischeSicherheitspolitik in einerveränderten Umwelt

5.5.1990 Urnäsch, Rossfall Br Willy Hartmann Kaderausbildung im milit.und im zivilen Bereich

119

Hauptversammlungen – Referenten –Referate seit 1956

Datum Ort Referent Thema

12.08.1956 Herisau, Casino Bundesrat Paul Chaudet Festansprache 100 Jahre AOG

1957 keine Daten

20.4.1958 Trogen, Krone Div Paul Gygli, Kdt 7. Div Probleme des Atomkrieges

15.3.1959 Appenzell, Hecht Div Alfred Ernst, Kdt 8. Div Methodik der militärischenFührung

3.4.1960 Herisau, Casino Oberst i Gst A. Züblin Die Schweiz gewinnt ihreSchlachten im Frieden

23.4.1961 Walzenhausen Maj i Gst Enzmann und Neuerungen mit der TO 61Kurhaus Hptm Moser beide EMD

11.3.1962 Teufen, Linde Oberst i Gst Wildbolz Die mechanisierten TruppenChef Sektion Heeresorg. in der TO 6

23.3.1963 Appenzell, Hecht Div Kurt Rickenmann FührungsproblemeKdt Gz Div 7

5.4.1964 Herisau Oberst H.Wittwer, Das FeindbildBahnhofbuffet Kdt Rdf Schulen

14.4.1965 Heiden, Freihof Br Lorenz Zollikofer, Führung heute und morgenKdt Gz Br 8

17.4.1966 Speicher, KKdt Uhlmann, Kdt 4. AK Die Verteidigungs-Appenzellerhof möglichkeiten in der Schweiz

16.4.1967 Appenzell, Hecht KKdt Adolf Hanslin ZeitgemässeKdt FAK 4 Soldatenerziehung

23.3.1968 Herisau, Div Ferdinand Bietenholz Kriegstauglichkeit, AusbildungKantonsratssaal Kdt Mech Div 11

20.4.1969 Walzenhausen Kurhs Div Rudolf Blocher Gedanken zum KriegsbildKdt Gz Div 7 der Zukunft

12.4.1970 Teufen, Zivilschutz- Br Albert Stürm Einsatz, Bewaffnung undzentrum Kdt Gz Br 8 Ausbildung einer Gz Br

15.5.1971 Weissbad, Kurhaus Div Hans Senn, GGST Militärische Gesamtplanung

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4.5.1991 Haslen, Krone Div H.R. Ostertag Logistik heute und morgen

2.5.1992 Walzenhausen Div H.U. Scherrer Armee der ZukunftKurhaus

1.5.1993 Trogen, Krone Div z D Hans Bachofner Welt im Umbruch. VomWegder Schweiz in unsicherer Zeit

7.5. 1994 Hundwil, Rössli Oberst i Gst Lezzi Im SpannungsfeldRedaktor NZZ zwischen Medien und Militär

6.5.1995 Eggerstanden Prof. Dr. Rolf Dubs Führung und LeadershipsNeues Bild

4.5.1996 Grub, Bären Div Hans Gall Die Ter Div 4

3.5.1997 Gais, Krone Br Peter Arbenz Bosnien-Herzegowina aufdemWeg zur Demokratie

2.5.1998 Schwellbrunn, Dr. Otto Schoch Persönliche und sachlicheHarmonie Alt Ständerat Reminiszenzen zur

schweizerischen Sicherheits-politik 1986–1997

1.5.1999 Appenzell, Säntis Div Peter Stutz Auf demWeg zur Armee XXIKdt F Div 7 Miliz oder Profi ?

6.5.2000 Heiden, Linde Generalstabschef Zukünftige Herausforde-KKdt Hansueli Scherrer rungen unserer Armee

5.5.2001 Trogen, Krone Div H.U. Solenthaler Die Armee XXIKdt F Div 6

4.5.2002 Urnäsch, Sonne Oberstlt F. Keller Die Armee XXIAus der Sicht eines Planers

3.5.2003 Eggerstanden, Hptm Marco Knechtle Ein Jahr im Dienst der UNONeues Bild Kdt Füs Kp I/83

1.5.2004 Walzenhausen, Br D. Lätsch Armeereformen in derKurhaus Kdt Inf Br 7 Geschichte der Schweizerarmee

30.4.2005 Säntisgipfel Oberstlt i Gst Beccarelli Afghanistan

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Brigadier Heinrich Tanner, Herisau, erinnert sich:Im Anschluss an den Aktivdienst hatten die jungen Hauptleuteund Zugführer den Eindruck, dass in der Appenzellischen Of-fiziersgesellschaft nur die Obersten etwas zu sagen hätten. Vonden Jungen erwarte man, dass sie stillschweigend an den Ver-sammlungen teilnahmen. Obschon «nur» Leutnant, bin ichdeshalb an einer Hauptversammlung im Weissbad unter demTraktandum «Allgemeine Umfrage» aufgestanden und habe –wohl etwas vorlaut – den Vorschlag gemacht, den HerisauerKasernenverwalter Conrad Moesle zum Ehrenmitglied zuernennen. Allgemeines Stillschweigen und Erstaunen! Der Prä-sident hätte diesen Vorstoss als Anregung für das nächste Jahrentgegennehmen können, aber, vielleicht etwas überfallen,schritt er sofort zur Abstimmung und Hauptmann Moeslewurde mit grossem Mehr zum Ehrenmitglied ernannt. Haupt-mannMoesle freute sich über diese Ehrung gleichermassen wiedie Vertreter der jungenGruppe, die nun einmal in Erscheinunggetreten war.Nachsatz: In der folgenden Woche wurde ich vom Präsidentender Gesellschaft abends in sein Büro zitiert. Dort erklärte ermir, was ein junger Zugführer tun dürfe und was nicht.

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Beispiel einertaktischen Übungvom 3. November1895.

Die lokalen militärischen Offiziersvereinigungenim Appenzellerland

Es ist nicht Zweck dieser Jubiläumsschrift, die Arbeit der lokalen Of-fiziers- und Unteroffiziersorganisationen im Appenzellerland aufzu-arbeiten. Immerhin sind beim Studium der Akten im Archiv desKantons Appenzell Ausserrhoden einige Dokumente aufgefallen, diees verdienen, erwähnt zu werden. Zum Teil allerdings gehen sie weitüber den zeitlichen Berichtsumfang hinaus. Weil eine geringe Wahr-scheinlichkeit besteht, dass in den nächsten Jahren eine Publikationüber diese lokalen militärischen Vereinigungen erscheinen wird, istes angebracht, die Gelegenheit zu nützen, um auf die Existenz unddie Arbeit dieser Vereine hinzuweisen, wissend, dass die Angaben lü-ckenhaft sind.

Offiziersverein Herisau

HistorischesDie Statuten des Offiziersvereins Herisau vom 16. April 1924 weisenin keinem Artikel auf eine Untersektion der Appenzellischen Offi-ziersgesellschaft hin. Immerhin kann in den Korrespondenzen derKantonalen Offiziersgesellschaft und des Offiziersvereins Herisauimmer wieder festgestellt werden, dass eine gewisse Zusammenarbeitmit der kantonalen Gesellschaft doch bestanden hat.

Der Paragraph 1 der Statuten umschreibt den Zweck: «Der Offi-ziers-Verein Herisau bezweckt die Besprechung militärischer Angele-genheiten und die Pflege der Kameradschaft unter den hiesigen undbenachbarten Offizieren.» Und in Paragraph 5 heisst es: «Der Vereinbesammelt sich wenn möglich monatlich einmal. Die Kommissionsorgt für Publikation von Zeit, Ort und Traktanden.» Recht deutlichwerden dann die Erwartungen an die Mitglieder in Paragraph 7 um-schrieben. «Zur Belebung des Vereins soll jedesMitglied in derWeisebestmöglichst mittragen, dass auf freiwilligem Wege abwechselnd

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Mit Einrücken der Dunkelheit langten wir wieder in unseren hei-matlichen Gauen an, und ein jeder wird mit etwas müden Gliedernden Heimmarsch angetreten haben, jedoch mit frohem Empfinden,eine dem Körper wohltuende, kräftigende Übung vollbracht zu ha-ben.

Auf baldiges Wiedersehen zu einer SchnitzeljagdDer Actuar: Lieutenant Zellweger»

Der Fuchs, Major im Generalstab Sonderegger, war der spätere Ge-neralstabschef der Armee, Oberstdivisionär Sonderegger.

Beide Beschreibungen, jene aus dem Jahr 1895 und diese aus demJahr 1906, haben eines gemeinsam: sie geben einen Einblick in dieechte kameradschaftliche Verbundenheit der in diesen Organisatio-nen tätigen Offiziere.

Die Zusammenarbeit mit der Appenzellischen Offiziersgesell-schaft ist auch durch das Vorlegen eines Tätigkeitsberichtes zuhan-den der kantonalen Offiziersorganisation belegt. Gleichzeitig zeigtdiese Zusammenstellung, wie dem Paragraphen 5, in dem die Pflichtzum monatlichen Treffen verankert ist, nachgelebt wurde:

«Offiziersverein HerisauKurzer Jahresrapport an dieAppenz.Offiziersgesellschaft pro 1932Ich erstatte Ihnen nachstehend den üblichen kurzen Rapport zu

Handen Ihres Jahresberichts über die Tätigkeit des OffiziersvereinsHerisau im Jahr 1932.

1. Mitgliederbestand:31. Dezember 1931

68 Aktive 7 Passive 2 Ehrenmitglieder Total 7731. Dezember 1932

72 Aktive 7 Passive 2 Ehrenmitglieder Total 81

2.Tätigkeit:26. Febr. 1932

I. Reliefübung im Casino unter Leitung von Herrn OberstleutnantHeitz, Kdt. Br. 17, Kreuzlingen

4. März 1932II. Reliefübung: Der Besuch war an beiden Übungen nicht beson-ders gut.

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jeden Monat persönliche Arbeiten, sei es in freiem Vortrag oderschriftlicher Abhandlung, über irgend einmilitärisches Thema geleis-tet werden.»

So wurden taktische Übungen im Gelände als Vereinsanlässe nochbis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts durchgeführt.

Wie ernsthaft und gleichzeitig in herzlicher Kameradschaft solcheÜbungen gestaltet wurden, zeigt das Beispiel eines Anlasses vomSonntag, dem 3. November 1895.

Einweiteres Beispiel von kameradschaftlichemZusammensein ist dieSchnitzeljagd vom 11. November 1906

«Anwesend die Herren:Majore Sonderegger und RuckstuhlOberlieutenants Giger, Fels und KellerLieutenants Giger und ZellwegerSowie 11 Mitglieder des UnteroffiziersvereinsZusammenkunft Nachmittags 1 1 ⁄2 Uhr beim Schwanen – Hein-

richsbad.Als Fuchs fungierte Herr Major im Generalstab Emil Sonderegger

in Begleitung eines Unteroffiziers.Zehn Minuten nach Abgang des Fuchses begann die Jagd nach

demselben, und führte uns die Fährte zuerst durch ein wenig einla-dendes Bachbett von Kalkofen an die schönen Gestade des Gübsen-weihers, an dessen beiden Ufern die Jäger schweisstriefend entlangliefen. Am Ende des Wehrstollens angelangt, zeigte die Fährte nachOsten und erfolgte nunmehr ein mühsamer Abstieg ins Tal der Sitter,dem alsobald ein nochmühseliger Aufstieg auf die Kammhalden folg-te. Diese Strecke hatte die Kräfte der Jäger ziemlich ermüdet, undfolgten wir in weniger raschem Tempo den zurückgelassenen Spurennoch über die Eisenbahnlinie, überGräben undHecken nachKräzernund nach kurzemAufstiege nach demGeissberge überHölzli und denWiesenbach nach Wattwil, dem Ausgangspunkt der anstrengendenJagd.

Hier erholten wir uns dann für kurze Zeit bei einem gemütlichenTrunke, bei welcher Gelegenheit ein jeder seine Abenteuer auftisch-te, bis Herr Major Sonderegger wieder das Zeichen des Aufbruchsgab und wir den Heimmarsch durch den Gründenwald, Schoretshubund Ziegelhütte gemeinsam ausführten.

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Mitgliederliste Ende der 50er-JahreEin Blick in die Mitgliederliste des Jahres 1958 zeigt, dass der Offi-ziersverein Herisau aus dem Hauptort und aus der näheren Umge-bung beachtlichenZulauf hatte. Sind es dochmit den Ehren- und Pas-sivmitgliedern zusammen weit über 100 Teilnehmende.

A Ehrenmitglieder

Oberst AckermannWalter Herisau entlassenScheer Ernst Herisau entlassenSchläpfer Otto Herisau Kdt. Ter. Kr. 20

Major KnausWilli Herisau Stab Gz. Br. 8

B Aktivmitglieder

Oberst Erny Karl Herisau Kdt. Inf. Rgt. 34

Oberstlt Auer Joachim Herisau Ter. Ger. 7Egger Conrad Herisau Stab 3. AKSteger Walter Herisau Pf. Stell. Seerücken

Major Binder Hans Herisau Kdt. Füs. Bat. 288Bücheler Fritz Herisau entlassenBüchler Ernst Herisau Kdt. Sap. Bat. 12Eugster Willi Herisau Kdt. Ls. Bat. 3Hohl Hans Ulrich Herisau Kdt. Zerst. Abt. 12Juchler Theodor Herisau Kdt. Füs. Bat. 84Kuhn Ernst Herisau z. D. Ausb.Lämmler Heinrich Herisau entlassenMeng Hans Herisau Stab. Inf. Rgt. 34Meyer Emil Herisau Pl. Kdo. HerisauPreisig Eugen Herisau Pl. Kdo. HerisauZellweger Hans Herisau entlassen

Hptm Ackermann H.W. Herisau Kdt. Füs. Kp. I/83Ackermann Erich Herisau Kdt. Stabsschw., Mot. Drag. Rgt. 3Alder Hans Herisau Kdt. L. mob. DAC, Bttr. 11/14Biasotto Adolf Urnäsch Kdt. Mot. Sap. Kp. I/33Bruderer Ernst Herisau entlassenBruggmann Max Herisau entlassenBütikofer Johs Herisau Nof. Pl. Kdo. HerisauHerzigWalter Herisau Kdt. Füs. Kp. III/141Kempf Heinrich Herisau MWD KriegswirtschaftKirchhofer Walter Urnäsch Motfz. Stlg. HerisauKoch Jakob Herisau Kdt. Füs. Kp. II/242Kuhn Georg Waldstatt Kdt. Füs. Kp. I/187Loppacher Hans Herisau Kdt. Ter. Kp. 663Meier Hans Herisau Stab Gz. Br. 8

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5. April 1932Vortrag im «Storchen» von unserem Ehrenmitglied, Oberstdiv. E.Sonderegger, über seine Erlebnisse in China. Der Vortrag wurdegemeinsam mit der Kant. Offiziersgesellschaft veranstaltet unddarf als ein voller Erfolg gebucht werden.

29. April 1932Vortrag vonHerrnHptm. E.Meyer über die «Neue Sanitätsdienst-ordnung»

20. Mai 1932Hauptversammlung mit einem Vortrag von Herrn Oberstlt. E.Knellwolf über die Ernährung unserer Truppen und die Führungdes Truppenhaushaltes.

8. Juli 1932Entgegen der üblichen Pause über den Sommer konnte diesmal einVortrag «Vom Kampf der vordersten Infanteriewaffen» einge-schaltet werden, da der Referent, Herr Major Däniker, als Kom-pagnie-Instruktor in der Kaserne Herisau Dienst tat. Der Vortragwar speziell von denUof. der RS sehr gut besucht, aber auch unsereMitglieder fanden sich zahlreich ein und hatten es sicher nicht zubereuen, wie man sich übrigens bei diesemReferenten gewohnt ist.

8. September 1932Der unvergessliche Tag des grossen Defilees im Breitfeld, zuwelchem Anlasse unsern nicht im Dienst stehenden Mitgliederneine schöne Anzahl reservierter Plätze vermittelt werden konnte.

28. Oktober 1932Vortrag mit Lichtbildern «Vorschläge für die Erstellung neu-zeitlicher Armeekarten» von Oberstl. i. Gst. Karl Schneider, Bern

9. Dezember 1932Vortrag von Herrn Oblt. Tobias Frei, Uzwil, über «Generalstabs-chef Sprecher von Bernegg»

24. Januar 1933Vortrag vonHerrnHptm.Volkart über «Gasschutz undZivilbevöl-kerung»

DerReitclubkannüber zweiReitkurseberichten, einenSommerreitkursim April/Mai und einenWinterreitkurs Dezember/Januar. Beide Kursewaren gut besucht und zeitigten wieder erspriesslich flotte Arbeit.»

Signiert vom Präsidenten Hptm. Senn, Appenzell

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Müller Hermann Herisau L. Flab. Bttr. II/23Müller Kurt Herisau Flab. Kp. 34Müller Paul Herisau Füs. Kp. I/84Nef Hugo Herisau entlassenReutlinger Heinrich Herisau Stab Fest. Abt. 18Rüesch Emil Herisau Ter. Kp. 664Rüesch Manfred Herisau Füs. Kp. II/83Sonderegger Paul Herisau Sch. Füs. Kp. IV/83Schiess Fritz Herisau Geb. Vet. Kp. 9Schläpfer Peter Herisau Stab Inf. Rgt. 34Stark Ernst Herisau Ter. Kp. 664Wetter Emil Herisau entlassenZobrist Werner Herisau temp. dienstfrei

Lt Bänziger Willi Herisau Gren. Kp. 34Baumberger Hans Ulrich St.Gallen Mot. Drag. Schw. III/19Eugster Hans Schwellbrunn Füs. Kp. II/83Gübeli Markus Bern Flab. Kp. 34Holenweger Hans Rudolf Waldstatt Sch. Füs. Kp. IV/83Jösler Reto Herisau Fl. Kp. 20Käser Erwin Luzern Betrst. Kp. 107Kirchhofer Hanspeter Urnäsch Sch. Füs. Kp. IV/84Knaus Hansjörg Herisau Fl. Kp. 18KrauthammerWilli Herisau Ls. Kp. IV/25 Az.Merz Hans-Ueli Reinach Füs. Kp. I/83MerzWerner Herisau Füs. Kp. II/83Suter Ernst Teufen L. Pz. Kp. I/4Schoch Otto Zürich Füs. Kp. III/83Widmer Rudolf Herisau Na. Kp. 33

C Passivmitglieder

Major Alder Franz St.Gallen Pl. Kdo. HerisauHptm. Moesle Conrad Waldstatt z. Vfg. Kt. AROblt. Haller Max Herisau entlassen

Motorwagendienst-Kurse (MWD-Kurse)Ende der 40er-Jahre bis Mitte der 60er-Jahre wurden im Offiziers-verein Herisau periodisch immer wieder MWD-Kurse durchgeführt.Den Teilnehmern standen eine AnzahlWilly-Jeeps für die Ausbildungzur Verfügung. Die Kursprogramme waren ausserordentlich vielfäl-tig; die Arbeit beschränkte sich nicht nur auf Fahrschule, in den Pro-grammen integriert waren auch Motorenkenntnis, Fahrzeugwar-tung, Unfallverhütung, erste Hilfe bei Unfällen, Kettenmontage inschwierigem Gelände und Behebung von Pannen.

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Merz Adolf Herisau Stab Inf. Rgt. 77MerzWerner Herisau temp. dienstfreiMüller Hermann Herisau entlassenRohner Karl Herisau Stab Inf. Rgt. 31Sonderegger Stefan Herisau Kdt. Füs. Kp. II/78Scheer Ernst Herisau Stab Sap. Bat. 7Schläpfer Hans Herisau Pl. Kdo. HerisauSchläpfer John Teufen Kdt. Pzaw. Kp. 34SchochWilly Herisau Stab Inf. Rgt. 60Stöckli Karl Herisau San. Kp. II/6 Fpr.Streuli Gottfried Herisau Pl. Kdo. HerisauTanner Eugen Herisau entlassenTanner Heinrich Herisau Kdt. Füs. Kp. II/84Zürcher Hans Herisau Kdt. Ls. Kp. I/15

Oblt Ackermann Jacques Herisau Stab Ftg.-Ftf. D.Aemisegger Adolf Herisau Ter. Kp. 920Aerne Ulrich Herisau Mat. Kp. 143Altherr Jakob Herisau Stab Füs. Bat. 83Bächtold Hermann Herisau Ter. Kp. 663Bänziger Paul Herisau Stab MSA 3Biasotto Adolf Urnäsch Zerst. Det. 57BodenmannWerner Waldstatt Zerst. Det. 57Brander Heinrich Herisau Stab Hb.Abt. 2Brander Karl Herisau Stab Genie Pk. Abt. 4Broglin Josef Herisau Cp. E.M. chass. Ch. 21Bruderer Kurt Herisau Div. Stabskp. 7Bruppacher Walter Herisau Ter. Kp. 664Bünzli Hermann Herisau Stab Füs. Bat. 141Diem Hans Herisau Zerst. Det. 56Egger Hans Herisau Lst. Tg. Kp. 38Eschler Kurt Bühler Drag. Schw. 21Feurer Werner Herisau Gren. Kp. 31Frehner Emil Herisau Ter. Kp. 920Forster Jakob Herisau Betrst. Kp. 107Gairing Max Herisau Stab Füs. Bat. 269Giezendanner Roland Herisau Füs. Kp. II/141Gloor Ernst Herisau entlassenGriesshammer Bruno Herisau Kdt. OW HerisauHirsig Eduard Herisau Sch. Füs. Kp. IV/37Hohl Hans Herisau untauglichKlauser Otto Herisau Sch. Füs. Kp. IV/141Knöpfel Walter Herisau Tr. Kol. IV/4Kuhn Lorenz Degersheim Pz. Stabskp. 14Leimers Willy Herisau Ter. Kp. 664Longoni Hans Herisau Genie-Pk. II/4Lutz Emil Herisau Ter. Kp. 664

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sprechenden Referenten zu finden. Dass die Besucherzahl sehr unter-schiedlich war, ist schon den frühesten Protokollen zu entnehmen. Sowar der damalige grosse Storchensaal bis auf den letzten Platz gefüllt,als der Stabschef von Feldmarschall Rommel, General Westfahl, inHerisau sprach, anderseits waren ausser dem immer treuen MajorLämmler nur drei oder vier weitere Offiziere im Veranstaltungslokal,als Hauptmann Zellweger über die Truppenkasse sprach.

Mit dem Aufkommen der verschiedenen Medien waren Vorträgeimmer weniger gewünscht, sodass es begreiflich ist, wenn die Vor-stände sich nicht mehr bemühten, Referenten zu finden.

Reitclub des Offiziersvereins Herisau

Statuten und KursreglementDer Reitclub war eine Unterorganisation des Offiziersvereins Heris-au. Die noch vorhandenen Statuten und das Kursreglement stammenaus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Protokolleinträge überden Reitclub sind indessen in den Akten des Offiziersvereins schonEnde des vorletzten Jahrhunderts zu finden.

Der Zweck des Clubs ist in Artikel 1 der Statuten festgelegt: «DerReitclub der Offiziersgesellschaft Herisau, eine selbständige Sektionder Offiziersgesellschaft, bezweckt die rationelle Pflege des militäri-schen Reitens und die tunliche Sicherung seiner Mitglieder gegenHaftpflichtansprüche bei diesen Reitübungen.» Und in Artikel 12heisst es: «Alle Übungen haben, dessen Zweck entsprechend, einenspezifischen militärischen Charakter zu tragen und sind nach denVorschriften des Reitreglements durchzuführen.»

Das Kursreglement umfasst insgesamt elf Artikel und regelt eherdie administrativen Bereiche der Kursgestaltung. Kurz und bündigschliesst dieses Dokument mit dem abschliessenden Artikel «Es wirdweiter geritten.»

KursberichteDie Anfänger hattenMühemit den ungewohnten, seltsamen Befehlenwie «Durch die ganze oder halbe Bahnwechseln! Zu zweien durch dieMitte! Den linken Schenkel weichen lassen! Leicht reiten! ImGalopp!Mit fliegendem Galoppwechsel durch die ganze Bahn wechseln!»

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Diese Kurse konnten nur Dank des grosszügigen Entgegenkom-mens der Kantonalen Militärdirektion kostengünstig durchgeführtwerden. So waren die Fahrzeuge im Zeughaus garagiert und dieZeughausarbeiter erledigten alle kleineren Reparaturen ohne Ver-rechnung. Schliesslich wurden die Kurse zusätzlich von der Militär-direktion subventioniert. Dauer einesKurses:Während 15Tagen ent-weder drei Stunden amVormittag oder vier Stunden amNachmittag.

Im Schlussbericht des Jahres 1949 heisst es: «Das Verhalten derKursteilnehmer kann als sehr gut bezeichnet werden. Mit grossemEifer haben alle Offiziere dem Kurs beigewohnt. Zwei Offiziere derKlasse A haben am Schluss des Kurses die kantonale Fahrprüfung be-standen.» Wahrlich eine rationelle Möglichkeit, um die Kosten fürdie Fahrstunden zu sparen !

Kursteilnehmer im Jahr 1953

Kursstab:Kursleiter Oblt Brander HeinrichFachlehrer Oblt Rohner KarlKassier Lt Bruderer KurtFahrlehrer Oblt Egger Hans

Teilnehmer:Hptm Tanner HeinrichHptm Ackermann Hans WalterOblt Gairing MaxOblt Stark ErnstOblt Bünzli HermannOblt Giezendanner RolandOblt Loppacher HansLt Hillmann KurtLt Müller Kurt

VortragswesenStatutengetreu wurde noch bis weit über das Ende des ZweitenWelt-krieges hinaus während der Wintermonate zu Vorträgen eingeladen.Die Vorstände machten es sich zur Pflicht, entweder aus den eigenenReihen oder dann aus der näheren oder weiteren Umgebung die ent-

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Kursreglement desReitclubs derOffiziersgesellschaftHerisau 1924.

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Statuten desReitclubs der

OffiziersgesellschaftHerisau 1920.

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menreissen, sich und das Pferd, es wurde noch scharf exerziert, mitschäumendem Gebiss wurde immer wieder das Aufmarschieren ge-übt, bis auch wirklich der schwächste Reiter mit auf dem Zaum kau-endem Pferde haargenau ausgerichtet stand, bereit zum ‹Abspringen›nach Kommando und zur Achtungstellung links neben dem Pferde-kopf, bis das Kommando 'Ruhen' Ross und Reiter die ersehnte Ent-spannung brachte. Heute übtman stattdessen noch länglichRuhe aufdem Pferde und rutscht dann gelegentlich irgendwie herunter… unddie Stunde ist aus.»

Wie der Bericht von Oberleutant Hansruedi Holenweger, Waldstatt,zeigt, haben die jungen Reiter in der Klasse 1 bei Reitlehrer Oberleu-tant Hermann Stärkle, Gossau, die doch recht harte Schule in diesemersten Kurs ganz anders erlebt. Auszug aus dem Klassenbericht desReitkurses im Winter 1957:

«Der Klassenlehrer wird bestätigen, dass es eine leidige Angelegen-heit ist, fünf Reitsäuglinge in zwölf Kursstunden in die hohe Kunsteinzuführen.

Die fünf Anfänger ihrerseits werden mit mir einig gehen, wenn ichbekenne, dass es ein bisschen ungeheuerlich ist, wenn einem einfachein Ross unter das Sitzleder praktiziert wird, ein Ross, das auf seinenvier Beinen sicheren Stand fände, das aber selten auf allen vieren aufsMal steht, das ganz gut auch auf zweien stehen kann, wenn es einenunbequemen Reiter abhaben will, das Nacken und Rücken versteift,um dem da oben das Sitzen etwas unbequemer zumachen und dessenspezielles Vergnügen es schliesslich ist, jeden dritten Abend, wenn dieErstklässler an der Reihe sind, einen herunterzuwerfen.

Was man beim Reiten alles auf einmal sollte tun können! – Gut sit-zen. Das ist mit Schein das Wichtigste. Aber den Kniff herauszufin-den, wie man einen guten Sitz erreicht, ist nicht so ganz leicht. DieOberschenkel sollen weit gespreizt sein, damit man dem Pferde-rückenmöglichst nahe kommt. Diese Beinstellung aber führt zu einerVertiefung der Hüfte. Aber gerade dort sollte man elastisch, gummi-weich sein, eine Feder eingebaut haben. Weiter oben soll man dannwieder hohles Kreuz geben, also sich verkrampfen: ein nach vorn ge-beugter Rücken bei einem Reiter ist etwas Scheussliches. Am steifenOberkörper sollen die Arme eng angeschlossen sein. Straff auch sollman die Zügel halten, im Handgelenk aber weich federn. Mit dieser

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Den umfassenden Schlussbericht zum Winterreitkurs 1955/56 ver-fasste Major Joachim Auer, Herisau. Eine leicht gekürzte Fassung:«Es war ohnehin einWagnis des neuen Kursleiters Oberleutant HansEgger, zu Beginn dieses Winterkurses den Auditor des Divisionsge-richtes zum Berichterstatter zu ernennen. Die erste Tat des neuenKursleiters war eine Unterlassung: Er vergass, die Pferde zu bestellen.Sie kamen aber trotzdem, weil Beamte die bequeme Gewohnheit ha-ben, für alle Handlungen die jeweilige Vorlage des Vorjahres abzu-schreiben. So schickte Bern nach altemMuster sechs Pferde, obwohlsie nicht bestellt waren. Sogar ausgezeichnete Pferde, ohneAusnahmewillig und – richtig geritten – zuverlässig. Jedes mit selbständigemCharakter, aber doch verhältnismässig leicht lenkbar. Romanist, derverspätete Kastrat, mit einemHalse wie ein Hengst und einer Kruppewie eine Marketenderin, mangels Temperament zum Longierpferdverurteilt, weich im Galopp wie ein Schaukelpferd. Vigil, voller Ab-wechslung in Bahn und Stall. Cumaria, die nie Refüsierende, wennnicht der Reiter zu dumm tut, der Schwede Wolfsbart, der mangelsFührung wie eine Kugel aus dem Rohr über die Stange fliegt, der feu-rige Leonard und schliesslich Bohemia, zart, aber munter, die würdi-ge Nachfolgerin der ebenso graziösen Bielitza, deren Blut die Strassevon Andwil rötete.

Da er (gemeint ist der Kurschef) mit Lust und Eifer ganz bei derSache war, erfuhr er auch alle besonderen Ereignisse, welche von denKlassen vorsätzlich oder fahrlässig nicht gemeldet wurden. Über-haupt kann hier einmal eingeschaltet werden, dass der militärischeAspekt der Reitkurse erheblich gelitten hat. Der Berichterstatter sel-ber kennt zwar die Zeiten, in welchen in der Bahn nurmit Goks gerit-ten wurde, nur noch vom Hörensagen. Nur während des Ruhensdurfte geschwatzt werden, dann liefen die Pferde wie sie wollten, alsoauch in der Mitte der Bahn. Nach dem Kommando ‹An die Pferde›oder ‹Zügel aufnehmen› herrschte eiserne Ruhe. Ein Schüler, der zu-liess, dass sein Pferd denHufschlag verliess, wäre als vollkommen un-zurechnungsfähig angesehen worden. Früher ritten die Schüler in derRegel auch nach dem Willen des Reitlehrers, er befahl die Gangart,den Handwechsel, den Sprung. Heute frägt der Lehrer die Klasse, diewie eineHerde Schafe in einer Ecke der Bahn,möglichst entfernt ruht,wer nochmals Lust habe, über die Stange zu setzen. Früher mussteman sich nach dem Springen am Schluss der Stunde nochmals zusam-

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in hohem Bogen in die Lohe. Der schöne gelbe Pullover war dannauch braun.

Der Weg zum Reiten ist mit Bussen gepflastert! Diese Erfahrungmachten verschiedene von uns. Schlimm ist es zwar nur in der erstenKlasse, weil es da noch verschiedene Spezialbussen gibt. Man darfzum Beispiel dem edlen Pferd, das sich zwar manchmal gar nicht soedel aufführt, keine Schimpfnamen anhängen. Sonst kommt daseinen teuer zu stehen. Es gibt Herren, die sich besser einen neuen Hutangeschafft hätten, als jedes Mal eine Hutbusse zu zahlen. – Zuvielwar, dass ich eine Rauchbusse bezahlen musste, als ich mich einmalmit der Pfeife imMund in den Stall begeben hatte. Geraucht hatte esja nicht. Dafür aber verbrannte ich mir den Hosensack und das Bein,als ich mein Objekt des Anstosses rasant versorgt hatte.

Dass wir im Kurs etwas gelernt hatten, zeigte die Klasse anlässlichder beiden Ausritte. Am Samstag ritten wir nach dem Saum – Buch-schachen – Steblen – Lederbach. Herrlich über diese weiss verzucker-te Landschaft zu traben. Der Sonntagsritt führte meine Kameradenüber den Nieschberg nach Schwellbrunn. Von Hans Eugster undErnst Sutter wurde gezeigt, wie man am Schräghang galoppierenkann. Und Paul Sonderegger bot sogar einen Steilhang-Abwärtsga-lopp und einen Sturz samt Pferd. Das hatte von uns vor ihm noch kei-ner fertiggebracht. Er hat scheinbar einen Knochenriss davongetra-gen. Ich konnte übrigens infolge Rippenbruchs an diesem herrlichenSonntagsritt nicht teilnehmen. Das reut mich noch lange. Es musswunderschön gewesen sein.

Nach meiner Ansicht hat der Kurs seinen Zweck reichlich er-füllt, denn es gehen fünf neue, von der hohen Kunst begeisterteReiter daraus hervor, die die hohe Schule zwar noch nicht beherr-schen, die aber bestrebt sein werden, in zukünftigen Kursen mehrzu lernen.

Waldstatt, 28. Dezember 1957Der Berichterstatter: Oblt Hansruedi Holenweger»

SchlussreitenAls Abschluss eines Winterreitkurses war ein Schlussreiten mit an-schliessendem Gesellschaftsabend angesagt. Jede Klasse hatte wäh-rend einer genau vorgeschriebenen Zeitdauer ein Reitprogramm zu

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«Lockersteifheit», die beim Reiten erforderlich ist, kommt jeglichesvon andern Sportarten her normal entwickelte Körpergefühl in Kon-flikt. Dies der Grund, warum die sportlichen jungenHerren der Klas-se 1 in der kurzen Zeit nicht reiten lernten.

Während des Kurses hatten wir verschiedene lehrreiche Erlebnis-se. Anfänglich hatten einige Angst vor dem «Runterfliegen». HansEugster zeigte uns aber gleich in der ersten Stunde, dass es nicht ge-fährlich ist. Als «Fliegerspezialist» entpuppte sich allerdings rechtbald Werner Feurer, von dem als Absolvent bereits mehrerer Kursewir Anfänger allerdings anderes erwartet hätten. – Von einem Pferdwurde anlässlich leichterer Springübungen einmal versucht, den Be-richterstatter als Trabant in das Gebälk der Reithalle zu schiessen.Es war aber ein Versager, und er landete aus schwindliger Höhgenau wieder auf dem Sattel. Das Gelächter der Zuschauer folgteseiner glücklichen Landung nach. – Ein andermal wollte sich Ze-lamine den Kopf einrennen beim Galoppieren. Im letzten Augen-blick aber besann sie sich anders, drehte ab und ihr Reiter hing ander Wand, wo er hoffend einige Zeit wartete. Vielleicht käme dasRoss wieder vorbei, er könnte aufsitzen und entginge der Sturzbus-se. Das wilde Gelächter der Kameraden aber machte das edle Tierscheu, und so fiel der Reiter dann von der Wand ab. – Wudikeschämte sich an einem Abend ganz eindeutig, wohl wegen des mie-sen Reiters, der auf ihr sass. Sie rannte nämlich dauernd von einerEcke in die andere. Und jedesMal bedurfte es nachdrücklichen Flat-tierens seitens des Reiters und gar des Rittmeisters, der sich ja einSpezialvergnügen daraus machte, mit der Geissel zu flattieren unddann zu lachen, wenn seine Zöglinge, dann meist gar nicht mehr si-cher im Sattel, eine recht erbärmliche Falle machten auf dem Pferd.– Dass ein Pferd auch unter besonderen Umständenmanchmal nichtvom Springen von Hindernissen lassen kann, bewies Zelamine, alssie mit dem Berichterstatter am Hals mehrere Runden drehte unddas Hindernis jedes Mal flott nahm.

Den schönsten Sturz produzierte zweifellos Reto Jösler. Es warbeimLongieren. Irgendwie kam er aufs Pferd zu liegen.Man sah rechtgut, dass es ihm eine recht qualvolle Lage bedeutete. Da arbeitete ersich auf die Knie empor. Auf einem galoppierenden Pferd zu knien,das bringt nicht jeder fertig. Er auch nicht lange. Dem Pferd war esscheinbar auch unbequem. Es nahm einen Satz und der Tapfere flog

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Zweitagesritt nachWeissbad. ReitlehrerFritz Schiess führtseine KlasseRichtungWeissbad.

Zweitagesritt inden Kanton Thurgau.Zwischenhalt inWigoltingen (vonrechts: HauptmannDerungs, Haupt-mann Schleuss undHauptmann Eugster).

zeigen.DabeiwurdenReitlehrer undReiter einermesserscharfenKri-tik ausgesetzt. Beim Reitlehrer wollte der Inspektor wissen, was ermit der Klasse reittechnisch eingeschult hatte und von den Reiternwollte er erfahren, wie sie die harten Befehle desMeisters auf die Pfer-de umsetzen konnten. In der Regel stand als Inspektor der Militärdi-rektor des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Mitte und die inUniform angetretenen Reiter beflissen sich natürlich gewaltig, we-nigstens nicht an diesem Abend vor gefüllter Tribüne, einen Sturz zuproduzieren. Und jedermann war froh, wenn der Reitlehrer meldenkonnte «Herr Regierungsrat, Reitprogramm beendet!»

Nach dieser Inspektion begab man sich dann zu den Damen, dievon der Tribüne aus das Spektakel auf der Lohe verfolgten, und führ-te sie zumReiterabend, der recht oft in derMilitärkantine bei der Ka-serne Herisau stattfand. Der Höhepunkt dieses Anlasses war natür-lich der Ritterschlag. Bei jedem einzelnen Jungreiterwurde überprüft,ob er würdig sei, um zumRitter geschlagen zu werden. OberleutnantJacques Ackermann, einMitglied des Ausschusses, stellte dann einigefür dieQualifikation zumRitter sehr entscheidende Fragen. ZumBei-spiel wollte er wissen, welche Ahornarten im Appenzellerland haupt-sächlich vorkommen.Wennman dann richtigerweise antwortete, dassei der Bergahorn, erfuhr man, dass dies falsch sei und dass für einenangehenden Ritter eine solch leichte Frage doch kein Problem seinsollte. Die richtige Antwort sei Bergahorn, Spitzahorn und Feld-ahorn. Wehe dem Kandidaten, wenn er sich erfrechte zu fragen, obdenn der Herr Experte im Appenzellerland schon einmal einen wildwachsenden Feldahorn gesehen hätte. Schliesslich aber, egal, wie dasResultat der Prüfung ausgefallen war, wurden alle Jungreiter durchAuflegen eines Respekt einflössenden Schwerts auf die Schulter zumRitter geschlagen. Den jungen Herren allerdings war der Tanzabendzusammen mit den Ritterball-Jungfern noch wichtiger als der Ritter-schlag.

MitgliederbewegungenSchon im Jahr 1956 zählte der Reitclub des Offiziersvereins Herisau60Mitglieder. Auch damals reichte die Gradpalette vomObersten biszumLeutnant. Im Lauf der Jahre wuchs das Teilnehmerfeld vorab beiden mittleren und jüngeren Kadern. 1970 zeigte die Mitgliederliste 3Ehrenmitglieder, 64 Aktivmitglieder und 25 Passivmitglieder.

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Abschrift des Protokolls der Liquidationssitzung von 1998.

Als Reitlehrer waren ab 1956 die folgenden Offiziere tätig:Major Willi Knaus, HerisauHptm Kurt Eschler, Bühler / TeufenHptm Fritz Schiess, HerisauOblt Hans Egger, HerisauOblt Jakob Forster, HerisauOblt Roland Giezendanner, HerisauOblt Hans Holderegger, HerisauOblt Heinrich Reutlinger, HerisauOblt Hermann Stärkle, Gossau

Rettungsversuche und AuflösungSchon im Protokoll der Hauptversammlung des Reitclubs vom10. Dezember 1970 wird der Fortbestand des Reitclubs in Frage ge-stellt. «Mit gemischten Gefühlen verfolgen wir alle in der Presse dieDiskussionen umdieAbschaffung derKavallerie.Wohl sehenwir ein,dass die militärische Berechtigung dieser Waffengattung fragwürdiggeworden ist, anderseits steht die Existenzmöglichkeit unseres Klubsauf dem Spiel. Etwas Verbindliches kann zur Zeit nicht ausgesagtwerden und auch eine Neuordnung unserer prekären Finanzlagehängt in der Luft.»

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Schlussreiten in his-torischen Uniformen

Winterreitkurs1959/60 (von

rechts): Hans Frisch-knecht, Christian

Eschler, Paul Blumer,Kurt Eschler (Reit-lehrer), Ernst Suter,Urs Sturzenegger,

Hans Eugster.

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Mit der Abschaffung der Kavallerie in der Schweizerarmee im Jahr1972 konnten dann in der Folge tatsächlich keine Pferde mehr zurVerfügung gestellt werden. Und das grosse Rätselraten um die Exis-tenz des Reitclubs und gleichzeitig des Offiziersvereins begann. An-lässlich der Hauptversammlung 1973 imHotel Landhaus wurden et-licheVarianten geprüft, wie derWeiterbestand desClubsmit privatenPferden denkbar wäre. An vorgetragenen Varianten fehlte es gemässProtokoll wahrlich nicht. Zaghafte Versuche, sich bei einem Reitstallin der Umgebung einzumieten, wurden auch gestartet, aber es bliebbeim Versuch. Die privaten Anbieter konnten die einzigartige Stim-mung, mit eigenen Pferden, in der eigenen Reithalle, geschult von ei-genen Reitlehrern, bei weitem nicht wettmachen. Und so blieb eswährend Jahrzehnten um die beiden Vereine still.

Auf Anregung des Vorstandes der Appenzellischen Offiziersgesell-schaft wurde von den an sich immer noch amtierenden Präsidenten,Hauptmann Hanspeter Zürcher vom Offiziersverein und Haupt-mann Markus Auer vom Reitclub, der Entschluss gefasst, einen An-trag zur Auflösung der beiden Organisationen zu stellen.

Über die Formalitäten gibt eine Kopie des Protokolls der »Schluss-sitzung» vom 9. Januar 1998 Aufschluss.

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Abschrift des Protokolls der Liquidationssitzung von 1998.

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Unteroffiziersverein Herisau

Gegründet wurde der Unteroffiziersverein Herisau bereits im Jahr1866. Schon in den Anfangsjahren entwickelte der Verein eine er-staunliche Aktivität. Dieser frische Geist wird belegt durch die auf-geführten Dokumente.

Auch im Jahresbericht der Appenzellischen Offiziersgesellschaft,erstattet anlässlich der Hauptversammlung 1959, schreibt der dama-lige Präsident, Major Hans Walter Ackermann:

«Die Unteroffiziersvereine Herisau und Vorderland ermöglichtenunserem appenzellischen Kader im vergangenen Jahr in altbewährterArt und Weise die ausserdienstliche Weiterbildung. In zahlreichen

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Die Unteroffiziersvereinigungenim Appenzellerland

Diese Festschrift befasst sich nur mit den rein appenzellischen Unter-offiziersvereinen, die durch die Appenzellische Offiziersgesellschaftunterstützt werden. Insbesondere werden interkantonale Zusam-menschlüsse, wie st.gallisch/appenzellische Vereinigungen nicht auf-geführt.

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Tätigkeitsprogrammdes UOV Herisau für

das Jahr 1932.

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Übungenwurde denMitgliedern allerWaffengattungen dieMöglich-keit geboten, sich in administrativen, taktischen und technischen Be-langen zu vervollkommnen und das notwendigeTraining fürWKundErnstfall zu erlangen. Auch den Organisatoren und Helfern dieserVereinigungen danke ich im Namen der Appenzellischen Offiziers-gesellschaft. Die Sache der Unteroffiziere liegt mir besonders amHer-

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Reglement fürdie Vereinsmeis-terschaft 1975.

zen, weil ich überzeugt bin, dass die freiwillige ausserdienstlicheWei-terbildung eine dringend notwendige Ergänzung zur sehr knappenAusbildung der Unteroffiziere in der Armee ist und das Unteroffi-zierskader doch einen eminent wichtigen Bestandteil unserer Armeedarstellt.»

Bis 1990 arbeitete die Unteroffizierssektion Herisau äusserst erfolg-reich. Hauptmann Paul Sonderegger, Major Stephan Wallner undMajor Andreas Schiess, um nur einigeMitglieder aus unserer Appen-zellischen Offiziersgesellschaft zu nennen, arbeiteten sehr eng mitdemUnteroffiziersverein Herisau zusammen. Die Sektion betrieb ak-tive ausserdienstliche Tätigkeit mit wöchentlichen Übungen in derSportgruppe und im Schiesswesen. Der Unteroffiziersverein bestrittalle Schweizerischen und Kantonalen Unteroffizierstage.

Ein Höhepunkt in der Vereinstätigkeit war die Durchführung derKantonalen Unteroffizierstage (KUT) in Herisau im Jahr 1972. Wett-kampfchef war Hauptmann Paul Sonderegger und als TechnischerLeiter wirkte Oberleutnant StephanWallner. Bis Ende der 90er-Jahrestellte der Unteroffiziersverein Herisau jedes Jahr ein Kontingent,wenn es galt, an den Kantonalen Unteroffizierstagen anzutreten.

Ein Blick in das Wettkampfreglement der Vereinsmeisterschaft1976 gibt einen Einblick in die vielfältige Tätigkeit des Vereins.

Die Schiesssektion wurde dann 1986 aufgelöst und in die Feld-schützen Herisau integriert. Seit 1990 betreibt der Verein keine mi-litärische Tätigkeit mehr. Noch im Jahr 1991 wurde zumAnlass des125-jährigen Bestehens eine gefällige Festschrift herausgegeben.Die Turngruppe, die ein wöchentliches Konditionstraining anbot,wurde 2002 aufgelöst. Und heute sind die Aktivitäten vollendserloschen.

Unteroffiziersverein Teufen

Heute ist der Unteroffiziersverein Teufen die einzige noch aktiveUnteroffiziersorganisation im Appenzellerland. Gegründet 1962 er-freute sich der Verein sofort einer beachtlichen Aktivität. Wacht-meister Emil Niederer, Initiant und Gründer, verstand es, dem jungenVerein den nötigen Schwung zu geben. Waren es am Gründungstag,

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sprochen: Patrouillenlauf, Orientierungslauf, Nacht- Orientierungs-lauf, Schiesswettbewerbe, Gruppengefechtsschiessen, Sandkasten-übungen, Befehlstechnik, Handgranaten-Parcours,Waffenlauf, Lang-laufwettkämpfe und Funkführungsübungen. ImWeiteren sind natür-lich die Erfolge anlässlich der Kantonalen und Schweizerischen Un-teroffizierstage zu erwähnen, in denen vornehmlich in Leistungsgrup-pen gearbeitet wurde.

Der Unteroffiziersverein Teufen ist auch gegenwärtig noch sehr ak-tiv. Das Arbeitsprogramm für das Jahr 2005 zeigt dies:

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ArbeitsprogrammUnteroffiziersvereinTeufen 2005.

am 25. Januar 1962, noch 24Mitglieder, zählte die Sektion Ende Jahrbereits 54 Mitstreiter. Bereits ein Jahr später wurde unterschiedenzwischen Aktiv- und Passivmitgliedern.

Ein Blick in das Tätigkeitsprogramm 23.1–24.9.1972 zeigt dieVielfalt des Angebots.

Die bemerkenswert rege Aktivität des Vereins führte denn auch zuüberaus erfreulichen Erfolgen auf regionaler, nationaler, ja sogar in-ternationaler Ebene. Der Verein beteiligte sich auf einer sehr breitenWettkampfpalette. Sowird von Erfolgen in den folgenden Sparten ge-

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Arbeitsprogramm biszu den KantonalenUnteroffizierstagen

1972.

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Das Inspektionsspiel Herisau

Das Inspektionsspiel Herisau wurde 1947 gegründet. Es entspracheinem langjährigen Bedürfnis, für die Umrahmung ernsterer und hei-terer Anlässe militärischer Art ein Musikcorps zur Verfügung zu ha-ben. Oft war es fast unmöglich und mit erheblichem zeitlichem undfinanziellem Aufwand verbunden, einen zivilen örtlichen Musikver-ein zu engagieren.

Wie ein Gesuch des damaligen Präsidenten des Inspektionsspiels,Kreiskommandant Oberst Willy Eugster, vom 20. Mai 1975 zeigt,lebte das Spiel mehrheitlich vom Wohlwollen von Einzelpersonenund Firmen, die in grosszügiger Weise die musikalischen Leistungendes Spiels unterstützten. Das Unterstützungsgesuch an die Appenzel-lische Offiziersgesellschaft wurde vom Vorstand geprüft, und fortanwird das Spiel mit einem jährlichen, wenn auch bescheidenen Beitragunterstützt.

Aus dem Tätigkeitsprogramm des Inspektionsspiels Herisau kön-nen wir eine bunte Palette von Einsätzen herauslesen wie Empfangvon hohen Gästen (1950 Besuch des Generals), Wehrentlassungsfei-ern, Hauptversammlungen der Appenzellischen Offiziersgesell-schaft, Fahnenübergaben, Kompanie-Tagungen, Divisionsmeister-schaften, Schützenfeste und Trauerfeiern. Die Aufzählung zeigt, dasses schwergewichtigmit demMilitär imZusammenhang stehendeAn-lässe sind, bei denen das Inspektionsspiel aktiv wird.

Heute umfasst das Inspektionsspiel Herisau über 40 Mitgliederund verfügt über ein meisterhaftes musikalisches Können.

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Unteroffiziersverein Vorderland

Die Sektion Unteroffiziersverein Vorderland wurde 1966 neu ge-gründet. Aber der Versuch, eine Unteroffiziersektion im Vorderlandzu betreiben, hatte wenig Erfolg. Wenn die Bestrebungen auch vonder Appenzellischen Offiziersgesellschaft massiv unterstützt wurden,konnte der notwendige «Schliff» nie erreicht werden. Die Sektionkonnte sich nie ernsthaft etablieren, derMitgliederbestand hat 15 nieüberschritten und schon 1972musste sich derVereinwieder auflösen.

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Mitteilung der Auf-lösung des Vereins

vom 17. März 1973.

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Die appenzellischen Truppenkörper

Zweifellos sind es die beiden Infanterieregimenter 34 und 77 und derTerritorial Kreis 45 beziehungsweise das Territorial Regiment 45, dieunter dem oben genannten Titel im Vordergrund stehen. Wenn biszur Auflösung der Armee 95 auch noch weitere appenzellische Ein-heiten – kantonale Truppen – bestanden, ist hier nur von den drei Re-gimentern die Rede – dies bestimmt mit gutem Recht, hat doch einGrossteil der Mitglieder der Appenzellischen Offiziersgesellschaft inoder mit diesen Truppenkörpern Dienst geleistet.

Das Infanterie Regiment 34

Erstmals wird das Infanterie Regiment mit der Einführung der Trup-penordnung 1911 erwähnt. Damals war das Regiment noch in der6. Division eingegliedert. Das Infanterie Regiment 34 war Teil der In-fanterie Brigade 17 und bestand aus dem Schützen Bataillon 7 (ARund TG), dem Füsilier Bataillon 84 (AR und AI) und dem FüsilierBataillon 83 (AR). Die 6. Division zählte damals drei Infanterie Bri-gaden zu je zwei Infanterie Regimentern.

Mit der Truppenordnung 38 erhielten die Infanterie Regimenter 31,33 und 34 im Wesentlichen die Strukturen und Formationen, die dieVerbändewährend langer Zeit prägten. Im Jahr 1961 kam zu den dreiFüsilier Bataillonen 79 (SG), 83 (AR) und 84 (AI und AR) das aus ver-schiedenen Kantonen zusammengesetzte Infanterie Bataillon 34.

Bis 1980 war das Regiment 34 ein Truppenkörper der Grenz Divi-sion 7. 1981 wurde diese in Feld Division 7 umbenannt.

Die Armee 95 brachte für das Infanterie Regiment 34 einen ein-schneidendenWechsel, verliessen doch die Füsilier Bataillone 79 und84 den Regimentsverband; dafür kamen das Schaffhauser Bataillon61 und das St.Galler Bataillon 78 dazu. Diese Verschiebung ergabsich deshalb, weil kantonale Territorial Regimenter gebildet wurden.Das Füsilier Bataillon 84 wurde dem Territorial Regiment 45 zuge-

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Beitragsgesuch des Inspektionsspiels vom 20.5.1975.

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den, den Kampf ab Landesgrenze aufzunehmen. Die Grenzbrigade 8wurde damit zu einem operativen Sperrverband, der mit Geländever-stärkungen, vorbereiteten Zerstörungen, mit Stützpunkten und Sper-ren einen angreifenden Gegner ab Landesgrenze zu verzögern, aufzu-halten und abzunützen hatte. Aus dem Grenzregiment 58 wurde neudas Infanterie Regiment 77 – bestehend aus den Füsilier Bataillonen141, 142 und 187 – gebildet. Taktisch hatten diese drei selbständigenKampfgruppen inAnlehnung an die bestehendenWerke dieÜbergän-ge am Stoss, beim Ruppen und im oberen Toggenburg zu sperren.

Mit demArmeeleitbild 1980 erhielt dieGrenzbrigade 8 dreiDragon-Kompanien; damit wurde die Abwehrkraft gegen einenmechanisiertenGegner wesentlich verstärkt. Überaus wertvoll hat sich in den Ab-wehrdispositiven die Integration der Festungsminenwerfer erwiesen.

Brigadier Heinrich Tanner, der Kommandant der Grenzbrigade 8in den Jahren 1972 bis 1977, beschreibt unter demTitel «Der interes-santeste Brigaderaum der Schweiz» den Einsatzraum wie folgt: «In-teressant im Sinne von vielfältig: Als einzigem Brigade-Kampfraumstellen sich taktische und operative Fragen im Zusammenhang miteinem bedeutenden Grenzfluss (Rhein), einem See (Teile des Boden-sees), einem typischen Panzergelände mit breit angelegter National-strasse und mit panzergängiger Flanke (Einfallsachse südlich des Bo-densees und Appenzeller Vorderland) – das eigentliche «Schlüssel-

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Truppenbesuch beimFüsilier Bataillon141 (Speicher 1969).Mitte MilitärdirektorRudolf Reutlinger;rechts von ihm Kreis-kommandant OberstWilli Eugster, linksvon ihm Oberst EmilWaldburger, Kom-mandant InfanterieRegiment 77.

ordnet und hatte dort den Auftrag, der allgemeinen Existenzsiche-rung zu dienen.Mit der Vorbereitung zurArmeeXXIwurde das Füsi-lier Bataillon 78 zu einem Mechanisierten Bataillon umgeschult.

Die Bewaffnung desRegiments bestand bis Ende der Siebzigerjahreaus Raketenrohr, Panzerabwehrkanone 58, 8,1 cm Minenwerfer,Maschinengewehr 51 und Sturmgewehr 57. Erst 1981wurde das Re-giment mit der Einführung der Panzerabwehr Lenkwaffe DRAGONwesentlich verstärkt. Im Verlauf der Neuorganisation wurde das Ra-ketenrohr durch die Panzerfaust ersetzt. Für den beweglichen Panzer-abwehrkampf wurde ab 1991 der Panzerjäger Piranha in Kompanie-stärke dem Infanterie Bataillon unterstellt. Zugleich erhielt das Regi-ment mit dem 12 cm Minenwerfer und dem Sturmgewehr 90 einewillkommene Erhöhung der Kampfkraft.

Das Infanterie Regiment 77

Noch in der Truppenordnung 1938 bestand die Grenzbrigade 8 imWesentlichen aus den Grenzregimentern 58 und 59 und dem FüsilierBataillon 78.

Mit der Truppenordnung 1961 wurde der Grenzraum entschei-dend stärker belegt. Mit dieser Verstärkung war der Auftrag verbun-

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Fahnenrückgabedes Füsilier

Bataillons 84.Von links: Oberst imGeneralstab Solen-thaler, KommandantInfanterie Regiment34, Zeugherr Walter

Bischofberger,Divisionär HansueliScherrer, Komman-dant Felddivison 7,Major im General-stab Hannes Göldi,

Kommandant FüsilierBataillon 84.

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Nicht ganz einfach war es immer, die zivilen Organe des KantonsAppenzell Innerrhoden von Herisau aus sauber einzubinden.

Die Auflösung der Verbände

«Der Himmel weint Tränen,wenn das Infanterie Regiment 34 abtritt»Am 22. Mai 2003 haben sich Teile des Infanterie Regiments 34 imAnschluss an ihren Wiederholungskurs letztmals auf dem Landsge-meindeplatz in Appenzell zur Abgabe der Fahnen der Füsilier Batail-lone 61, 83, des Mechanisierten Füsilier Bataillons 78 und des Infan-terie Bataillons 34 versammelt. Das Infanterie Regiment wurde alsFolge der Umstrukturierung zur Armee XXI aufgelöst. Trotz strö-mendemRegen verfolgten zahlreicheZaungäste sowie eineReihe vonGästen aus Politik, Wirtschaft und Armee, darunter viele ehemaligeKommandanten aus dem Kommandobereich des Regiments, die

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Der Himmel weinte,als das InfanterieRegiment 34 abtrat.LandsgemeindeplatzAppenzell,22. Mai 2003.

gelände» – sowie einem alpinen Gebirgsraum (Alpstein), zusätzlichProbleme einer grossen Stadt mitten im Abwehrraum (St.Gallen),eines Flugplatzes (Altenrhein) und eines national wichtigen Kom-munikationsschwerpunktes (Säntis) sowie der Schutz vieler kulturellbedeutenderObjekte beziehungsweise Produktionsunternehmen undLagerstätten.»

Der Territorialkreis 45/Das Territorialregiment 45

«Der Territorialorganisation obliegen die Unterstützung der Armeesowie die militärische Hilfeleistung an die Zivilbehörden und an dieBevölkerung.» So etwa könnte man die Aufgaben des Territorial-dienstes umschreiben.

Major Jost Nussbaumer, Adjudant des Territorialkreises 45, be-schreibt in der Broschüre «Ter Zo 4» die Aufgaben des Territorial-kreises 45 wie folgt:

«Schon die politischen Vorgaben innerhalb des Territorialkreises45 – die Halbkantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell In-nerrhoden sind in ihrer historisch geprägten Identität charaktervolle,selbständige Staatswesen – geben demAlpen-Territorialkreis der Ter-ritorialzone 4 seine eigenen, unverwechselbaren Züge.

Wie allen Territorialformationen, welche ab 1.1.1970 in Funktiongesetzt wurden, war auch dem Territorialkreis 45 fürs erste aufgege-ben, dem generellen Auftrag der Sicherstellung der Verbindung vonziviler und militärischer Führung konkrete Strukturen zu geben.»

Ende der Achtzigerjahre wurde dem Territorialkreis 45 und demKantonalen Führungsstab des Kantons Appenzell Ausserrhoden derFührungsbunker in Herisau übergeben. Damit waren die äusserenBedingungen für eine reibungslose Zusammenarbeit der Territorial-organemit den politischen Strukturen gegeben. Immodern eingerich-teten Führungsbunker waren neben dem Stab des Territorialkreises45 Teile der Regierung des Standes Ausserrhoden und alle Organedes kantonalen Führungsstabes untergebracht. Für gemeinsameKon-ferenzen konnten zeitverzugslos die notwendigen Gesprächspartnerzusammengerufen werden. Und weil auch Polizeiorgane im gleichenRaum untergebracht waren, verfügte man plötzlich über eine ganzeReihe neuer Kommunikationsmittel.

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vor allem in den topographisch starken Grenzräumen viel an Orts-kenntnissen, privaten Verbindungen, aber auch an taktischen undtechnischen Vorbereitungen verloren geht. Es mag für alle, die ineiner Grenzbrigade Dienst geleistet haben, ein Trost sein: Der Grenz-raum soll in einem Verteidigungsfall nicht preisgegeben werden.»

Die Territorial Regionen wurden neu formiert –die Territorial Regimenter hingegen abgeschafft.Auf den 27. November 2003 lud der Kommandant des TerritorialRegiments 45, Oberst Hansruedi Laich, die Angehörigen seines Sta-bes, die Kommandanten der Unterstellten und eine illustre Gäste-schar, darunter auch viele ehemalige Kommandanten und Stabsange-hörige, zu denAuflösungsfeierlichkeiten ein. Die Eingeladenen habensich im offen stehenden Kommandobunker besammelt – ein ganz be-sonderes Gefühl, wenn man bedenkt, was für Formalitäten jeweilserfüllt sein mussten, bis jemand in den streng bewachten Komman-doposten eingelassen wurde. Nach einem ausgiebigen Apéro begabman sich in die evangelisch-reformierte Kirche in Herisau, wo derehemaligeChefWehrwirtschaftsdienst des Territorialkreises45, Bun-desrat Hans-Rudolf Merz, eine bemerkenswerte Ansprache zum Ge-neralthema «Sicherheit» hielt. Der Ausklang fand bei guter Verpfle-gung und hoch stehender Unterhaltung im Casino in Herisau statt.

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So etwas ist nurin der Schweizmöglich!Die Ausrüstung desMilitärdirektors undRegierungsrats vonAppenzell Inner-rhoden –Wacht-meister AlfredWild –wird anlässlich derEntlassung aus derWehrpflicht (1994)von seinem Sekretär,Oberst und Kreis-kommandant BrunoFässler, kontrolliert.

Feierstunde. RegimentskommandantOberst imGeneralstabMichaelHüppi, Landesfähnrich Alfred Wild als Innerrhoder Justiz-, Polizei-und Militärdirektor und Divisionär Peter Stutz, Kommandant derFelddivision 7, würdigten in ihren Ansprachen die Dienste des tradi-tionsreichen Appenzeller Regimentes.

Die Auflösung der Grenzbrigaden als Folge der Armeereform 95Mit der Geburt der Armee 95 hatten die Grenzbrigaden im neuenVerteidigungs- und Funktionsprogramm der Armee keinen Platzmehr. So wurden die Fahnen der Bataillone anfangs der Neunziger-jahre in die Zeughäuser abgegeben.

Brigadier Willy Hartmann, Kommandant Grenzbrigade 8 von1989 bis 1994, beschreibt in einem Beitrag mit dem Titel «KeinePreisgabe desGrenzraums» dieGründe, die zurAuflösung derGrenz-brigaden führten: «Es ist wohl richtig, dass bei einer Reduktion derMannschaftsbestände in einer Milizarmee mit allgemeiner Wehr-pflicht – und daran soll sich ja nichts ändern – die älteren Semesterund damit eben das Gros der Grenz- und Reduitbrigaden über dieKlinge springen müssen. Naheliegend ist auch, dass eine flächen-deckende Rundumverteidigung der Grenzräume mit den reduziertenBeständen nicht mehr möglich ist. Es liegt aber auch auf der Hand,dass mit dem Verzicht auf eine räumlich fest zugeteilte Kampftruppe

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Das FüsilierBataillon 141

gibt seine Fahnezurück.

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Geschichte der AppenzellischenWinkelriedstiftung

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HauptmannMarkus Bänziger,Kassier derAppenzellischenWinkelriedstiftung.

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Die AppenzellischeWinkelriedstiftung als Institution

Die AppenzellischeWinkelriedstiftung als Fürsorgeeinrichtung

Die Vermögensentwicklung der AppenzellischenWinkelriedstiftung

Die AppenzellischeWinkelriedstiftung von 1983 bis 2005

Schlussbemerkungen

VorbemerkungDie nachfolgende Geschichtsdarstellung bis 1983 basiert imWesent-lichen auf der anlässlich des hundertjährigen Bestehens von HansEugster, Waldstatt, verfassten Jubiläumsschrift aus dem Jahre 1983.

«Winkelrieds Tod beiSempach», KonradGrob 1828–1904.

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lung in Sempach. In Debatten anlässlich vonweiteren drei Hauptversammlungen des«Vereins Appenzell Ausserrhodischer Offi-ziere»(1861, 1873, 1874), konnte keineMehrheit gewonnen werden für eine Institu-tion unter dem in Genf entstandenen Solida-ritätsgedanken für geschädigte Wehrleute.

Am 1. April 1883 fand im «Hecht» Teufennach fünfjährigem Unterbruch wieder eineHauptversammlung des «Vereins AppenzellAusserrhodischer Offiziere» statt. Anstelleder Auflösung des Vereins aufgrund man-gelndenVereinslebenswurde das Fundamentfür die Offiziersgesellschaft gelegt: Haupt-mannHeinrich Schiess, der nachmalige Divi-sionskommandant, konnte, dank seiner Per-sönlichkeit sowie auch aufgrund der mate-riellen Klarheit seines Antrages, die Versammlung begeistern für diein den vergangenen 23 Jahren von Ausserrhoder Offizieren mit vielZurückhaltung verfolgte Idee nach Errichtung einer AppenzellischenWinkelriedstiftung. Sein Antrag lautete:

I. a) Die Offiziere des Appenzell A.Rh. und I.Rh. Etats des Aus-zuges und der Landwehr bilden einen ‹Verein appenzellischerOffiziere› zum Zwecke der Gründung und Äufnung einer ap-penzellischen Winkelriedstiftung.

b) Vorzusehen ist ein Vorstand zur Leitung der Vereinsangele-genheiten und ein Verwaltungsrat für die Winkelriedstiftung.

c) Die laufende Kasse des jetzigen Vereins geht an den neu orga-nisierten Verein appenzellischer Offiziere über.

d) Ebenso die Bibliothek mit besonderen Bestimmungen in Be-zug auf deren Benützung.

II. Gründung derWinkelriedstiftung: Statutenentwurf auf Grundder Statuten des Vereins appenzellischer Offiziere mit jährli-cher Rechnungsstellung (öffentlich und kontrolliert).

III. Abtretung des vorhandenen Fonds des kantonalen Vereins zuGunsten der Winkelriedstiftung.

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OberstdivisionärHeinrich Schiess,Zollikon.

Die AppenzellischeWinkelriedstiftungals Institution

Frucht einer eidgenössischen Bewegung

DieGründung der AppenzellischenWinkelriedstiftungmuss imLich-te der ausserdienstlichen Bestrebungen von Offizieren um die Schaf-fung eines Fürsorgewerkes gesehen werden. Ein Bundesgesetz ausdem Jahre 1852 hatte bestimmt, dass im Militärdienst Verunglückteim Falle einer vollständigen Invalidität – bzw. im Todesfall ihre An-gehörigen – eine jährliche Pension von 500 Franken erhielten. Diese500 Franken konnten eine erste Not lindern, aber der Verdienstaus-fall über Jahre konnte damit nie kompensiert werden. So ergaben sichBestrebungen zur Verbesserung der Lebenssituation verunglückterSoldaten und ihrer Familien. Den Anstoss zu einer «Winkelriedbewe-gung» gab am 11. Januar 1857 das Legat von Baron Fr. Th. Louis deGrenus mit nahezu zwei Millionen Franken. Der Grenus-Fonds wur-de, einem Bericht der Winkelriedkommission entsprechend, imMili-tärdienst Verletzten und deren Angehörigen gewidmet. Am 25. Juni1860 gründeten in Genf 76 Männer die «Société de Winkelried,Association mutuelle suisse pour les orphelins et les veuves des mili-ciens». Jedermann konnte durch die Einzahlung eines nach militäri-schen Graden abgestuften Jahresbeitrages Mitglied werden. Die Ideewurde danach über die Schweiz verbreitet, indem Delegationen allerKantone am 1. Oktober 1860 zu einer Kundgebung bei der Winkel-riedkapelle von Sempach eingeladen wurden. Eine Appenzeller Dele-gation leistete der Einladung Folge.

Appenzell AusserrhodischeWinkelriedstiftung

Gemäss Protokoll der Hauptversammlung des damaligen «VereinsAppenzell Ausserrhodischer Offiziere» vom 14. Oktober 1860 be-richteten die Vertreter der Appenzeller Delegation von der Versamm-

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Die kleine Anzahl von 19 anwesenden Offizieren setzte somit einenMarkstein sowie einen Grundstein: Einerseits wurde dem mangelsaktiven Vereinslebens kurz vor der Auflösung stehenden Offiziersve-rein neues Leben eingehaucht. Andererseits stand man vor der Grün-dung einer Appenzellischen Winkelriedstiftung.

Am 20. August 1884 wurden im «Rössli» Herisau bei der Konsti-tuierungsversammlung des neuen Vereins die Statuten der AppenzellA.Rh. Winkelriedstiftung genehmigt. Bis zu diesem Zeitpunkt konn-te der mit dem Kassieramt betraute Initiant, Hauptmann HeinrichSchiess, bereits ein – gemessen an der damaligen Kaufkraft (1 kgRuchbrot: ca. 0.30 Franken) – ordentliches Fondsvermögen präsen-tieren:

Kantonaler Offiziersverein (Gründungsfonds) Fr. 850.00Appenzellischer Schützenverein Fr. 100.00Jakob Locher, Herisau Fr. 100.00Kompanien I/84 und II/84 und Batallion 83 Fr. 762.75Infanterie Pioniere und Schützen Bat 83 und 84 Fr. 21.90Sappeure Fr. 17.40Genie Kompanie 7, 3 Mann Fr. 10.00Volksverein Reute Fr. 21.40Feldbatterie 40 Fr. 160.00Schützen Kompanie II, Batallion 7 Fr. 120.00Offizier der Parkkolonne 14 Fr. 10.00Total Fr. 2173.45

Während der Offiziersverein mit einer Spende von 850 Franken denKeim für das Anwachsen des Fonds legte, erbrachte die erste Jahres-kollekte bereits 1323.45 Franken. 1886 leistete der Verein AppenzellAusserrhodischer Offiziere zum eigenen 30. Jubiläum einen Betragvon 11 000 Franken an das gleichnamige eidgenössische Werk.

Bemerkenswert ist, dass die Initiative zu Fürsorgeeinrichtungen zuGunsten von im Militärdienst verunfallten Soldaten in der West-schweiz entstanden ist und dann nahezu alle Kantone der Schweizerreicht hat. Der ursprüngliche Zweckgedanke, Hinterbliebene vonMilizsoldaten sowie im Dienst erwerbsunfähig gewordene Soldatenzu unterstützen, wird im Laufe der Zeit mehrmals veränderten ge-setzlichen Rahmenbedingungen sowie der Aufwertung der Sozial-werke angepasst und den neuenGegebenheiten angeglichen. Das Ziel

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Protokoll Hauptversammlung 1.April 1883 Teufen.

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dung nicht einmal hatten vernehmen lassen.WeilHauptmann Schiessvon April 1883 bis Januar 1884 nebst demGründungsfonds von 850Franken bereits 1323.45 Franken gesammelt hatte, wurde der ge-wünschte Beitritt der Innerrhoder mit der Bedingung verknüpft, denBeitritt mit 500 Franken zu unterlegen. Begründet wurde diese Ein-kaufssumme mit dem Zusammentragen des Startkapitals von2173.45 Franken durch Ausserrhoder Initiative und mit dem Um-stand, dass dieMannschaft Innerrhodens nahezu den vierten Teil der-jenigen Ausserrhodens ausmache. Jeder Innerrhoder Offizier erhieltim Januar 1884 folgendes Schreiben:

Kreissschreiben an unsere Waffenkameraden in Appenzell I.Rh.Geehrte Herren!

Der Offiziersverein von Appenzell A.Rh. hat sich als solcher inseiner Versammlung vom 1. April 1883 aufgelöst, gleichzeitig wurdedie Bildung eines ‹Vereins appenzellischer Offiziere› zum Zweck derGründung und Äufnung einer appenzellischen Winkelriedstiftungangeregt und beschlossen, diese Stiftung sodann einmütig alsGanzerbin eingesetzt und auch ferner zum Beschluss erhoben, soseien die Waffenkameraden Innerrhodens zur Teilnahme an diesergemeinnützigen Schöpfung einzuladen. Durch die Sammlung beiden letztjährigen Wiederholungskursen usw. ist der Fonds bereitsauf Fr. 2173.45 angewachsen, wie Sie aus beiliegendem Kassaaus-zug zu ersehen belieben. Das gewählte Comité (bestehend aus denHerren Majoren Alder und Nef, Hauptm. Schiess, Hauptm. Meierund Oberlieut. J.J. Tobler) sieht sich nun, nachdem mündlich aneinzelne von Ihnen gerichtete Einladungen bis zur Stunde erfolglosgeblieben sind, veranlasst, Sie zu ersuchen, nach Kräften dahin zuwirken, dass Ihnen ein Anschluss an diese Stiftung möglich wird.Wir müssen allerdings vorab darauf hinweisen, dass diese nur dannstattfinden kann, wenn Sie einen Aversalbeitrag von ungefähr 500.–Franken einschiessen können, welche Forderung Sie mit Rücksichtdarauf, dass Ihre militärpflichtige Mannschaft annähernd denvierten Teil der appenz. A.Rh. ausmacht und dass der heutige Fondsausschliesslich Gaben dieser Letzteren und einiger herwärtigerGönner in sich begreift, kaum unbillig finden werden.

ZumZwecke der beförderlichen Statutenbereinigung erbitten wirvon Ihnen unfehlbar bis spätestens Mitte März a.c. Antwort und Er-suchen deshalb die Herren Major Dähler und Hauptmann R. Suter

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der Tätigkeit aber bleibt die Unterstützung von Soldaten oder, wie esheute heisst, von Angehörigen der Armee und des Zivilschutzes. Die-se Zielsetzung hat nun weit über 100 Jahre Bestand. So hat 1883 dieAppenzellische Winkelriedstiftung mit ihrer Gründung dafür ge-sorgt, dass die Ausserrhoder Offiziere ihren Verein und ihre ausser-dienstliche Tätigkeit weiterführten.

Appenzell InnerrhodischeWinkelriedstiftung

92 Jahre wird es dauern, bis der Antrag von Hauptmann HeinrichSchiess, Herisau, eine appenzellische Winkelriedstiftung unter derSchirmherrschaft eines «Vereines appenzellischer Offiziere» die In-nerrhoder und Ausserrhoder zusammenkommen lässt.

Nicht nur Hauptmann Schiess wirkte auf eine gemeinsame Win-kelriedstiftung hin, auch Major J.G. Nef unterstützte den Zusam-menschluss mit den Innerrhodern in dieser Sache. Dazu aus demGründungsprotokoll vom 1. April 1883: «Major J.G.Nef, Komman-dant des kombinierten Bataillons, spricht dann namentlich der in derMotion Schiess enthaltenen Verbindung mit den WaffenkameradenInnerrhodens das Wort, da es für ihn höchst erfreulich wäre, wennauch die III. und die IV. Kompagnie seines Bataillons an der Sacheinteressiert und nutzniessend gemacht werden könnten. Votant weistdarauf hin, dass man hier die militärischen Verbände berücksichtigenund sich über kantonale Schlagbäume hinwegsetzen müsse. AuchMajor Alder teilt diese Ansicht, will gerne einen Versuch zum An-schlusse unterstützen, verspricht sich aber zum voraus wenig Erfolg.Nachdem sich in ähnlichem Sinne noch mehrere Kameraden aus-gesprochen haben, wird einmütig beschlossen, auch die KameradenInnerrhodens zur Stiftung einzuladen.»

In den nach der Hauptversammlung vom 1. April 1883 folgendenKonstituierungsvorbereitungen unternahmen die Ausserrhoder zweiAnläufe zurÜberzeugung der InnerrhoderKameraden, bereits bei derKonstituierung dabei zu sein. In der Kommissionssitzung des Offi-ziersvereins vom Januar 1884 wurde beschlossen, den Waffenkame-raden aus Innerrhoden den Beitritt nun schriftlichwärmstens zu emp-fehlen, da diese sich bis anhin trotz mehrfacher mündlicher Einla-

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Mittel wurden jedenfalls der Standeskommission Appenzell Inner-rhoden übergeben. Ein Verwaltungsrat wurde nie eingesetzt, wasauch mit ein Grund sein wird, dass die Stiftung mit Ausnahme einerGabe von 500 Franken an die Schweizerische Nationalspende imJahr 1918 ihrem fürsorgerischen Zweck bis in die 50-er Jahre nichtzugeführt wurde. Die Stille um die Innerrhoder Stiftung wurde 1954gebrochen, und zwar aus Anlass der von der schweizerischen Solda-tenfürsorge den kantonalen Fürsorgestellen in Aussicht gestelltenMittel, sofern eine kantonale Stiftung vorhanden sei.

Der Verwaltungsrat der Ausserrhoder Winkelriedstiftung be-schloss, der Hauptversammlung der Appenzellischen Offiziersgesell-schaft den Antrag zu stellen, das Patronat über die Innerrhoder Stif-tung zu übernehmen. In der Folge wurden die Vorbereitungsarbeitenvon Major Senn, Zeugherr, und Hauptmann Mazenauer, Kreiskom-mandant, getroffen: Die auf 45 451 Franken angewachsenen Mittelwurden aus der Innerrhoder Staatsrechnung ausgeschieden und in dieam 28. Dezember 1954 von zwölf in Innerrhoden wohnhaften Offi-zieren mittels Revision der Statuten von 1885 sowie Wahl eines Ver-waltungsrates wieder belebten Stiftung eingebracht. Am 27. März1955 beschloss die Hauptversammlung der Appenzellischen Offi-ziersgesellschaft die Übernahme des Patronates über die AppenzellInnerrhodische Winkelriedstiftung. Das Protokoll äussert sich wiefolgt:

Der Präsident orientiert die Anwesenden über den Stand dieserAngelegenheit. Die I.Rh. Offiziere haben die alten Statuten revidiertund denjenigen von A.Rh. angepasst. Der Vorstand beantragt derVersammlung die Übernahme des Patronats über die I.Rh. Winkel-riedstiftung im gleichen Rahmen wie über die A.Rh. Winkelriedstif-tung. Als Verwaltungsräte schlägt er vor:

Oblt. Kölbener, PräsidentMajor Senn als RegierungsvertreterEmil Keller als KassierFour. Schmitter als BeisitzerOblt. Zeller als RechnungsrevisorDie genannten Herren werden durch die Versammlung gewählt.

Der Vorschlag von Oberst Adank, dass die Rechnung gemeinsamdurch die 3 Revisoren abgenommen werden soll, wird gutgeheissen.

Durch diesen Versammlungsbeschluss ist die AppenzellischeWin-

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noch speziell, die Sache energisch an die Hand zu nehmen. Wir glau-ben überzeugt sein zu dürfen, dass Sie sich den oben angeregten An-schluss gelegen sein lassen und hoffen, Ihre Bemühungen seien vonErfolg begleitet.

Mit kameradschaftlichem Gruss!Herisau /Trogen, 16. Januar 1884Für das Comité(sig) Jacq Alder, Präs.(sig) J.J. Tobler, Aktuar

Der Aufruf an die Herren Dähler und Suter‚ die Sache energisch andie Hand zu nehmen, scheint wenigWirkung entfaltet zu haben, wo-raufhin sich die Kommission zu einem letzten Aufruf durchrang:

Ultimatum an die App. I.Rh. Offiziere

Herisau / Trogen, 30.März 1884

An die Herren Major Dähler und Hptm. R. Suter, AppenzellZu Handen unserer Waffenkameraden, der App. I.Rh. Offiziere.Nachdem die Ihnen mit Zuschrift vom 16. Januar 1884 anbe-

raumte Frist zur Erklärung betreffend Anschluss an die bereits inGründung begriffene Winkelriedstiftung unbenützt verstrichen ist,habenwir in Sachen bereits weitere Schritte getan und glauben Ihnenzur Orientierung hievon noch Kenntnis geben zu müssen.

Mit kameradschaftlichem Gruss:Für das Comité des Vereins App. A.Rh. OffiziereDer Präsident: Major Jacques AlderDer Aktuar: Oberlt. J.J. Tobler

Ihre Bemühungen um die Gründung einer gemeinsamen Stiftung liessdie Kommission mit folgendem Protokolleintrag für viele Jahre ru-hen: «MitRücksicht auf unserewohlgemeinten Bemühungen und dasVerhalten der Innerrhoder wird uns ein Vorwurf mit Recht nicht tref-fen können.»

1885 gründeten die Innerrhoder Offiziere eine eigene Stiftung, Quel-le und Umfang des Anfangsvermögens sind noch nicht erforscht. Die

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zwar folgendermassen: Das Kapital wirft zu 6% jährlich 1200 Fran-ken ab;Wehrmänner, die imDienste oder infolge desDienstes erkran-ken und aus irgend einem Grund von der Militärversicherung nichtoder ungenügend unterstützt werden, können aus den verfügbarenMitteln in beliebigen Spitälern oder Sanatorien verpflegt werden. Eswird sich in der Hauptsache um kürzere, einige Wochen dauernde,selten um längere monatsweise anhaltende Krankheitsfälle handeln.Die Zinsen dürfen ohne weiteres für solche Zwecke jährlich auf-gebraucht werden; nicht verwendete Zinsen dienen zur Äufnung desFreibettenfonds. Dieses Wehrmannsfreibett hat neben dem Winkel-riedfonds die besondere Bedeutung, dass erkrankte Wehrmänner oh-ne Krediterteilung rasch unterstützt werden können. Diese Art derUnterstützung war bisher durch die Statuten nicht ausdrücklicherwähnt, ist aber durch die Praxis während des Aktivdienstes ge-bräuchlich geworden und jetzt eingebürgert. Durch die Schaffung desWehrmannsfreibettes bleibt sie für alle Friedenszeiten gesichert. Da-mit solche Unterstützungen möglichst rasch gemacht werden kön-nen, soll jedes Mitglied des Finanzausschusses von sich aus die Kom-petenz haben, bei einer entsprechenden Anfrage sofort zuzusagen fürdie Übernahme der Garantie während vierzehn Tagen Spitalaufent-halt. Für die Bewilligung weiterer Spitalpflege ist damit Zeit für dieBegrüssung der übrigen Mitglieder des Finanzausschusses gewon-nen.»

Der Freibettenfonds wird in der Zeit nach dem Ersten Weltkriegdurchaus einem Bedürfnis entsprochen haben; dies zeigt auch dieGründung anderer Freibettenfonds. Doch haben die laufenden An-passungen der Sozialwerke und insbesondere der Ausbau der Mi-litärversicherung für Wehrleute das Bedürfnis nach der ursprünglichsinnvollen Zweckgebundenheit rasch schwinden lassen.

Marksteine der AppenzellischenWinkelriedstiftungund ihre Bedeutung für die Appenzellische Offiziersgesellschaft

Aus der 123-jährigen Geschichte der Appenzellischen Winkelried-stiftung sind besonders denkwürdig: die Gründung der Ausserrhodi-schen, dann der Innerrhodischen Winkelriedstiftung (noch kurz vorder gleichnamigen eidgenössischen Institution), später die Zusam-

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kelriedstiftung in der Lage, auch innerrhodischen WehrmännernUnterstützungen angedeihen zu lassen.

Die Frage, inwieweit die ehemals mit dem Beitritt verbundene Ein-kaufssumme von 500 Franken die Entscheidungsträger in Inner-rhoden von einem Beitritt abgehalten habe oder aber andere Gründe,soll hier nicht weiter vertieft werden. Allein die Tatsache, dass in dernahezu 125-jährigen Geschichte der Appenzellischen Winkelried-stiftungen nunmehr seit über 30 Jahren konstruktiv und klaglos dasZusammengehen gelebt wird, ist Beweis genug, dass schon der An-trag Schiess 1883 im «Hecht» Teufen, seine Berechtigung hatte. DerZeitpunkt musste auf sich warten lassen, Vertrauen musste vorabwachsen und mit Tatbeweisen unterlegt werden. Das «Wann» warletztlich auch nicht entscheidend, sondern das «Ob» und das «Wie».

Sonderfall Freibettenfonds

1921 wurde mit massgeblicher Unterstützung der Denkmalkommis-sion (Soldatendenkmal bei der evangelisch-reformierten KircheHerisau) unter der Verantwortung des Verwaltungsrates der Winkel-riedstiftung ein eigener Freibettenfonds gegründet. 9000 Frankentrug die Denkmalkommission zusammen, aus dem Winkelriedfondswurden weitere 11 000 Franken beigesteuert. Dem Initialkapital von20 000 Franken wurden während vierzig Jahren die Zinsen zuge-führt, einzig in den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurden insge-samt 1332 Franken an Unterstützungen aufwendet. Die Hauptver-sammlung der Appenzellischen Offiziersgesellschaft von 1961 hatbeschlossen, den Freibettenfonds aufzulösen und die mittlerweile an-gesammelten Mittel im Umfang von 83 469.50 Franken vollständigin die Winkelriedstiftung zurückzuführen.

Die Berichterstattung von 1921 in der Appenzeller Zeitung lässtdie später notwendige Rückführung nachvollziehen: «An den Betragvon 11 000 Franken wird die Bedingung geknüpft, dass der Freibet-tenfonds zur Verwendung in die Hände desWinkelried-Verwaltungs-rates gelegt wird. Der Fonds selbst bleibt unantastbar auf alle Zeitenals Wehrmannsfreibett, geschaffen in der Erinnerung an den Welt-krieg 1914–1918. Es dürfen nur die Zinsen verwendet werden, und

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den Fortbestand derselben sichergestellt. Es hat 92 Jahre gedauert,bis der von Hauptmann Heinrich Schiess, Herisau, geborene Gedan-ke einer AppenzellischenWinkelriedstiftung, also einer gemeinsamenStiftung der Innerrhoder und der Ausserrhoder, Realität gewordenist.

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menführung der beiden appenzellischen Stiftungen, schliesslich dieunterstützungsintensiven Jahre infolge des Ersten Weltkrieges.1883 Hauptmann Heinrich Schiess, Herisau, stellt anlässlich der

eigentlich der Vereinsauflösung gewidmetenHauptversamm-lung im «Hecht», Teufen, erfolgreich den Antrag zur Grün-dung der Appenzellischen Winkelriedstiftung.

1884 Genehmigung der Statuten der Appenzell AusserrhodischenWinkelriedstiftung.

1885 Gründung der Appenzell Innerrhodischen Winkelriedstif-tung.

1915 Erster Leistungsfall: Der Witwe eines im Aktivdienst tödlichverunglückten Füsiliers werden 1000 Franken an Unterstüt-zungsmitteln ausbezahlt.

1918 Unterstützungen imUmfang von 48 760 Franken überschrei-ten das Dreifache eines Jahreserlöses aus Kollekte und Ver-mögenserfolg oder rund einen Fünftel des Stiftungsvermö-gens.

1920 Errichtung Wehrmannsdenkmal bei der evangelisch-refor-mierten Kirche Herisau.

1955 Die jährlichen Unterstützungen übersteigen erstmals 10 000Franken.

1955 Die Appenzellische Offiziersgesellschaft übernimmt das Pa-tronat über die Appenzell Innerrhodische Winkelriedstif-tung.

1968 Letztmalige Neujahrskollekte.1975 Die Hauptversammlung der Appenzellischen Offiziersgesell-

schaft beschliesst in Haslen die Fusion der Appenzell Aus-serrhodischen mit der Appenzell Innerrhodischen Stiftung.

1991 Statutenänderung: Öffnung der Zweckbestimmung auf dasWehrwesen allgemein.

In der Appenzellischen Winkelriedstiftung haben sich AppenzellerOffiziere weit über ihre dienstliche Pflicht engagiert. In der Winkel-riedstiftung verbindet sich der Einsatz für die militärische Verteidi-gung der Schweiz mit dem wohltätigen Wirken zu Gunsten von inNot geratenen Wehrleuten oder deren Angehörigen. Dieses Wirkenhat im Gründungsjahr 1883 der Offiziersgesellschaft das Überlebenermöglicht, danach dank einer sinnvollen und geschätzten Aufgabe

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1991 Ausdrückliche Ausdehnung auf Unterstützung von Angehö-rigen der Armee und des Zivilschutzes, die aus anderenGrün-den in Not geraten sind.Unterstützung von wohltätigen Institutionen allgemein undBeiträge zur Förderung der Wehrtüchtigkeit, Wehrbereit-schaft und des Wehrwillens.

Entwicklung der Fürsorgeleistungen

Die Jahre nach der Gründung im Jahr 1883 haben die Verantwortli-chen der Winkelriedstiftung dazu genutzt, finanzielle Mittel zusam-menzutragen und bis auf eine Viertelmillion Franken zu äufnen. Sowurden die jährlichen Zinserträge aufgestockt durch Neujahrskol-lektenmit Ergebnissen von anfänglich 2000 Franken bis zu regelmäs-sig über 4000 Franken in den Jahren 1900 bis 1932.

Die Voraussicht der Gründergeneration hat sich dann vor allembewährt für die Stiftungsaufgaben während des Ersten Weltkrieges:bei der hohen Dienstleistungspflicht und besonders bei der Grippe-Epidemie. Die Unterstützungszahlungen betrugen 1915 noch 1000Franken, 1918 aber über 48 000 Franken.

Die Hauptversammlung vom 26. März 1916 in der «Linde» Teu-fen, war in mehrfacher Hinsicht bedeutungsvoll: Die aufgrund desErsten Weltkrieges verhängte Dienstpflicht hatte das Vereinslebenwährend rund zwei Jahren einschlafen lassen: Von Februar 1914 bisMärz 1916 weisen die Protokollbücher keine Einträge mehr auf. Die1916 wieder einberufene Hauptversammlung wurde von 72 Offizie-ren besucht, was bei einem Mitgliederbestand von 172 als sehr guteBeteiligung beurteilt werden darf. Nach 32-jährigem Bestehen wurdedas kontinuierlich gesammelte und angeäufnete Vermögen erstmalsseinem ursprünglichen Zweck zugeführt, wie das Protokoll meldet.

Für die Winkelriedstiftung wird Bericht abgelegt für beide Jahreseit der letzten Versammlung; die Rechnungsrevisoren haben jedesJahr geamtet. – Ein Fall von principieller Bedeutung trat an die Kom-mission heran beim Unglücksfall von Füs. Oberteufer, Bat. 161, derim Aktivdienst verunglückte und Familie mit Kindern ohne Ver-mögen hinterliess. In sinngemässer Anwendung von § 1 der Statutenhat die Kommission an die Hinterlassenen die Summe von 1000

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Die AppenzellischeWinkelriedstiftungals Fürsorgeeinrichtung

Entwicklung der Zweckbestimmung

Die Gründungsstatuten der Hauptversammlung vom 20. April 1884in Herisau (vgl. Anhang) bestimmen den Stiftungszweck. Währendeine Unterstützung im Konstituierungsjahr an die Bedingung ge-knüpft war, Soldat des appenzell-ausserrhodischen Kontingents zusein, Erleiden einer Arbeitsunfähigkeit oder Eintritt des Todesfalles,wurde die Leistungsberechtigung im Laufe der nächsten 123 Jahreverschiedentlich angepasst.

Der ursprünglich eng gefasste Zweckartikel stellte durchaus eineErrungenschaft dar, denn damals bestand noch ein sehr grobmaschi-ges, auf äusserste Härtefälle ausgerichtetes Sozialnetz. In der Folgewurde der Zweckartikel schrittweise angepasst:

1884 Ursprünglicher Zweckartikel: Die Winkelriedstiftung, unterdem Patronat des Vereins appenzell-ausserrhodischer Offiziere ste-hend, hat zum Zweck, neben den verfassungs- und gesetzesgemäss(vgl. Art. 18 der Bundesverfassung und Bundesgesetz über die Mili-tärpensionen und Entschädigungen vom 13. Wintermonat 1874)vom Bunde zu beschaffenden Mitteln einen kantonalen Fonds zubilden zur Unterstützung der infolge des Militärdienstes (Instruk-tionskurse ausgenommen) ganz oder teilweise arbeitsunfähig gewor-denen Militärs des appenzell-ausserrhodischen Kontingents, sowieder Hinterlassenen von Gefallenen desselben.1886 Ausdehnung der Unterstützung auf im Instruktionsdienst

ganz oder teilweise arbeitsunfähig gewordene Soldaten.1918 Ausdehnung auf durch den Militärdienst in Not geratene

appenzell-ausserrhodischeWehrmänner oder deren Familien.1975 Breitere Auslegung von Unterstützung vonWehrmännern so-

wie derenHinterlassenen, insbesondere auch von solchen, diedurch Militärdienst in Not geraten sind.Ausdehnung auf Angehörige des Zivilschutzes.

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militärischenDienstleistungen hat durchmehrere Generationen nachdem gleichen Leitsatz viel Gutes bewirkt, hat Soldaten und Offiziereaus den beiden Halbkantonen zusammengebracht und zusammen-gehalten für eine gemeinsame, wohltätige Sache.

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Franken ausbezahlt; in einem ähnlichen Unglücksfall, betreffendSchütz Anhorn, Geb. Sch. Bat. 8, beantragt die Kommission die Ent-richtung von 500 Franken an die Eltern des in einer Lawine verun-glückten Soldaten, da dieselben auf die Unterstützung des Sohnesangewiesen waren.

Das Protokoll vom 8.März 1919meldet: «DerGrippe-Epidemie sindvier Kameraden zum Opfer gefallen: Oberst Stahl, Hauptmann Fels,Oberleutnant Engler, Oberleutnant Zellweger.» Die Liste der Unter-stützungen aus dem Jahre 1918 führt Unterstützungsbeiträge zwi-schen 500 Franken und 3000 Franken an dieHinterlassenen von achtWehrmännern auf. Es ist anzunehmen, dass die Soldaten der Grippeerlegen sind. Der von der Hauptversammlung dem Verwaltungsratzugestandene Plafondkredit als Höchstsumme der in einem Jahr zuleistenden Unterstützungszahlungen wurde in diesem Jahr vom Ver-waltungsrat (später Stiftungsrat) im Sinne des Stiftungszwecks aus-gedehnt:

Da bis zur nächsten Hauptversammlung der OffiziersgesellschaftimMärz 1919 der ausgesetzte Kredit von 50000 Frankenmöglicher-weise nicht reicht, beschliesst der Verwaltungsrat, es solle vom Fi-nanzausschuss mit den Unterstützungen im gleichen Sinne fortge-fahren werden, ohne Rücksicht auf eine eventuelle Überschreitungdes erwähnten Kredits. Eine bestimmte Summe wird nicht festge-setzt, die Ausgaben sollen sich nach den Bedürfnissen richten.

Die letzte grössere Ausschüttung wurde im Jahr 1921 zu Gunsten derErrichtung des Soldatendenkmals bei der evangelisch-reformiertenKirche inHerisau gesprochen. Danach betrugen die jährlichenUnter-stützungszahlungen zwischen 400 Franken und rund 8500 Franken.Erst ab 1955 überschritten die Ausschüttungen die 10 000-Franken-Grenze, welche danach nie mehr unterschritten wurde. Erstaunli-cherweise hat die hohe Dienstleistungspflicht durch den Aktivdienstwährend des Zweiten Weltkrieges zu keinem Ansteigen der Unter-stützungsleistungen geführt.

Die laufende Ausrichtung der Zweckbestimmung auf die recht-lichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen zeigt die An-passungsfähigkeit der Appenzellischen Winkelriedstiftung. Der aufFreiwilligkeit beruhende Solidaritätsgedanke imZusammenhangmit

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Vermögensent-wicklung von 1883bis 1982 (alleWerte in Franken).

Die Vermögensentwicklungder AppenzellischenWinkelriedstiftung

Mit einem vom damaligen «Verein Appenzell Ausserrhodischer Of-fiziere» eingebrachten Anfangskapital von 850 Franken und den be-reits im Konstituierungsjahr über Kollekten zusammengetragenenMitteln von 1323.45 Franken wurde für damalige Verhältnisse einbeachtliches finanzielles Fundament gelegt. An den Neujahrskollek-ten wurde bis 1968 festgehalten; die letzte hat noch immer 4500Franken eingebracht.

In der zweiten Generation von Verwaltungsräten wird 1895, alsoim zweitletzten Präsidiumsjahr des bereits erwähnten, nun im Gradeines Oberstleutnants amtierenden Heinrich Schiess, ein Regelwerkfür die Führung und Kontrolle des mittlerweile auf über 50 000Franken angewachsenen Vermögens geschaffen.

Besonders hervorzuheben sind dabei die Kompetenzordnung so-wie die Kontrolle über die Anlagetätigkeit:– DerVerwaltungsrat (heute Stiftungsrat)wählt aus seinerMitte zweiMitglieder in den Finanzausschuss. Diesem gehört der vom Vereingewählte Kassier als drittes Mitglied an.

– ÜberWertschriftenkäufe entscheidet auf Antrag desKassiers der Fi-nanzausschuss.

– Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat die Führung des Kassa-und Rechnungswesens unangemeldet zweimal im Jahr zu untersu-chen. Dem Vorsitzenden steht jederzeit die Sistierung des Kassier-amtes zu.Mit diesem Finanzausschuss zur Führung und Überwachung der

Anlagetätigkeit schuf die Hauptversammlung damals eine zweck-dienliche, selbst aus heutiger Sicht moderne und effiziente Organisa-tionsform. Wenn auch die Verbindung von Führungsverantwortung(Entscheid über Wertschriftenkäufe) und Kontrolltätigkeit (unange-meldete Kontrollen) heute einer sauberen Gewaltentrennung nichtentspricht, darf dieOrganisationmit einem Subausschuss als effizientbeurteilt werden. Die tief greifende Regelungsdichte deutet auf den

178

Vermögensentwicklung der Appenzellischen Winkelriedstiftung

JahrUnterstützungen (ohne

Wehrwesen ab 1992) Wehrwesen NeujahrskollekteStiftungskapital am

Jahresende

850,001883 1.323,45 2 2.173,451884 3.642,84 2 5.816,291885 2.281,01 2 8.097,301886 2.000,00 11.214,001887 1.868,55 14.300,951888 2.268,70 18.140,451889 1.973,60 22.218,661890 2.479,15 30.013,111891 2.268,80 34.440,581892 2.601,15 39.034,971893 2.776,85 43.899,671894 2.512,25 48.661,061895 3.054,15 54.501,731896 3.575,95 59.793,161897 3.550,00 65.876,451898 3.725,75 72.426,551899 3.949,20 79.240,101900 4.049,50 87.208,351901 4.176,10 95.498,551902 4.300,60 104.613,201903 4.419,55 112.619,601904 4.396,45 121.424,701905 4.501,45 131.226,801906 4.555,30 140.570,251907 4.646,20 151.544,051908 4.627,70 162.425,401909 4.611,55 179.159,201910 4.658,75 193.847,151911 4.664,05 204.973,201912 4.880,85 217.200,151913 4.723,10 228.807,501914 4.544,25 241.746,351915 1.000,00 4.579,80 254.562,451916 1.800,00 4.487,25 267.559,501917 700,00 4.623,15 281.734,101918 48.760,00 5.293,50 249.761,001919 18.570,00 5.124,00 246.389,001920 2.550,00 18.682,60 3 254.420,701921 14.214,85 4 5.484,15 256.509,451922 620,00 5.711,95 271.680,001923 1.463,35 5.727,00 286.791,801924 400,00 5.782,00 301.949,951925 600,00 5.238,75 320.207,851926 613,70 4.912,10 336.322,401927 920,00 4.899,00 354.298,851928 1.007,45 5.052,00 373.705,601929 1.878,45 4.704,00 392.479,701930 1.869,40 4.602,00 411.816,701931 1.308,80 4.230,00 431.131,901932 2.160,80 4.890,00 444.910,301933 6.501,25 2.988,00 457.724,351934 6.985,30 2.882,00 481.574,251935 6.496,20 2.896,00 500.288,451936 4.544,95 2.812,00 510.749,901937 3.895,80 2.834,00 530.697,751938 2.495,20 2.952,00 540.114,701939 2.833,85 2.978,90 557.076,101940 2.979,00 2.979,40 597.222,60

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hohen Respekt des Verwaltungsrates vor den damals beachtlichenVermögenswerten hin.

Diese bereits im zweiten aktiven Stiftungsjahr erlassene Verord-nung wurde fortlaufend angepasst und besteht heute als «Reglementfür die Anlagetätigkeit der AppenzellischenWinkelriedstiftung». Dieaktuellen Richtlinien haben nach dem Ende der Appenzell Ausser-rhodischen Kantonalbank die Depotstellen neu geordnet, einen Ziel-rahmen für die Anlagetätigkeit gesetzt, die zulässigen Anlagekatego-rien definiert und die Zuständigkeiten genau geregelt.

Die Ziele der Anlagetätigkeit spiegeln dabei das Bestreben, sehrwohl eine dem jeweiligenMarktumfeld entsprechende Verzinsung zuerwirtschaften, dabei aber nur geringeRisiken einzugehen.Nach demLeitsatz «Sicherheit geht vor Rendite» wird der Ausschuss vom Stif-tungsrat mit der Verfolgung einer konservativen Anlagestrategie be-auftragt. Für die Umsetzung der Anlagerichtlinien ist der Ausschusszuständig, wobei diese Aufgabe gemäss Reglement vollständig odermit Auflagen an den Kassier der Appenzellischen Winkelriedstiftungdelegiert werden kann. Der Kassier wird verpflichtet, den Ausschuss

181

Offiziere beiderAppenzell findensich in der Winkel-riedstiftung (Tusch-zeichnung 1933).

180

JahrUnterstützungen (ohne

Wehrwesen ab 1992) Wehrwesen NeujahrskollekteStiftungskapital am

Jahresende

1941 2.673,20 2.880,20 625.340,351942 4.970,60 3.099,60 644.012,101943 1.660,50 3.215,70 663.388,051944 5.769,65 3.276,10 680.710,601945 5.942,02 3.425,50 701.325,251946 4.756,77 3.368,00 722.278,751947 3.393,80 3.233,00 748.026,501948 4.639,65 3.364,00 783.739,601949 7.759,05 3.398,90 807.701,351950 6.338,38 3.101,50 828.938,001951 5.227,42 2.912,00 850.308,851952 5.797,35 3.350,00 882.624,401953 7.422,65 3.172,00 899.345,251954 8.557,25 3.308,00 918.370,751955 12.603,85 3.306,00 937.510,751956 12.151,50 3.306,00 1.015.798,001957 10.828,25 3.568,00 1.037.549,001958 14.582,35 3.371,00 1.060.643,001959 14.476,75 3.350,00 1.081.660,001960 12.694,05 4.050,00 1.104.641,001961 14.258,00 4.580,00 1.134.250,001962 15.734,00 5.350,00 1.155.111,001963 16.694,75 5.050,00 1.176.868,001964 15.286,80 4.550,00 1.192.559,001965 18.558,60 4.350,00 1.229.931,001966 17.323,25 4.400,00 1.255.762,001967 14.851,90 4.300,00 1.293.811,501968 20.733,80 4.500,00 1.347.000,501969 13.789,90 0,00 1.381.754,001970 14.030,50 0,00 1.416.268,001971 17.201,75 0,00 1.467.183,001972 15.017,50 1.513.869,501973 19.984,90 1.575.338,501974 37.275,00 1.847.918,001975 42.987,50 2.097.795,301976 47.023,95 2.184.703,551977 55.926,90 2.248.938,151978 50.095,00 2.343.500,151979 70.735,90 2.399.289,751980 62.375,00 2.474.188,451981 62.760,00 2.553.195,551982 57.810,00 2.630.865,051983 58.960,001984 58.707,001985 54.017,001986 49.375,001987 41.503,00 3.041.135,001988 42.325,00 3.140.486,551989 24.660,00 3.271.159,871990 20.067,20 3.399.821,021991 45.155,50 3.555.697,221992 19.259,15 1.810,00 8 3.710.667,971993 18.271,50 2.130,00 3.899.052,971994 7.433,40 8.530,00 4.141.483,471995 31.458,35 5.000,00 4.280.365,871996 20.804,55 4.500,00 4.473.053,871997 28.140,20 5.500,00 4.620.763,921998 33.487,55 1.500,00 4.750.900,731999 25.393,70 2.792,00 4.885.456,262000 32.812,95 5.250,00 5.034.081,862001 30.594,75 6.575,00 5.163.643,13

1 Gründungsfonds2 inkl. Freiwillige Beiträge und Zinsen3 inkl. Wehrmannsdenkmal (?)4 Übertragung auf Freibettenfonds Fr. 16'974.60 und inkl. Beitrag an Denkmal5 Legat Divisionär Dr. iur. Karl Brunner Fr. 263'231.356 Umstellung von VST-Netto- auf Bruttoverbuchung7 Zuwendung über Fr. 46'049.40 aus Auflösung div. Hilfskassen Bat 141, 84, 142, Rgt 77

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Die AppenzellischeWinkelriedstiftungvon 1983 bis 2005

Die Fürsorgeleistungen haben sich gegen Ende der 1980er-Jahrerückläufig entwickelt. Die Statutenrevision von 1991 und die damiteinhergehende Anpassung der Zweckbestimmung haben unter denbeiden Titeln «Förderung der Wehrtüchtigkeit» sowie «Unterstüt-zungwohltätiger Institutionen» eineÖffnung gebracht. Die entschei-dende Ausdehnung der Unterstützungsmöglichkeiten hatte jedochdie Statutenrevision von 1975 gebracht, nämlich das Berücksichtigeneiner Notsituation auch ohne Zusammenhang mit einer Militär-dienstleistung.

Jahr Fürsorgeleistungen AusgabenWehrwesen Stiftungsvermögen

1983 58.960,00

1984 58.707,00

1985 54.017,00

1986 49.375,00

1987 41.503,00 3.041.135,00

1988 42.325,00 3.140.486,55

1989 24.660,00 3.271.159,87

1990 20.067,20 3.399.821,02

1991 45.155,50 3.555.697,22

1992 19.259,15 1.810,00 3.710.667,97

1993 18.271,50 2.130,00 3.899.052,97

1994 7.433,40 8.530,00 4.141.483,47

1995 31.458,35 5.000,00 4.280.365,87

1996 20.804,55 4.500,00 4.473.053,87

1997 28.140,20 5.500,00 4.620.763,92

1998 33.487,55 1.500,00 4.750.900,73

1999 25.393,70 2.792,00 4.885.456,26

2000 32.812,95 5.250,00 5.034.081,86

183

sowie den Stiftungsrat in regelmässigen Abständen über die Anlage-tätigkeit zu orientieren. Die konservative, auf langfristige Sicherheitausgelegte Anlagepolitik spiegelt sich weiter in den festgelegten An-lagekategorien: Zur Hauptsache sind die Anlagen in Obligationen,Hypotheken, Darlehen und Geldmarktanlagen zu tätigen. Aktien,Partizipations- und Genussscheine sowie Immobilienfondsanteilesind bis maximal 20% zulässig, sofern diese als langfristige Engage-ments eingegangenwerden. Die Verwendung von derivativen Finanz-instrumenten wird explizit ausgeschlossen. Im Sinne einer erhöhtenRisikostreuung sind innerhalb des Anlageinstruments Schuldver-schreibungen sowie Anleihen ausländischer Schuldner bis maximal20% des gesamten Stiftungsvermögens zulässig. Fremdwährungs-anlagen sind ebenfalls bis maximal 20% des Stiftungsvermögens zu-gelassen.

Die Bilanzen der Jahre 2002 bis 2005 beweisen:Die konservative Anlagepolitik setzt für eine nicht-profit-orien-

tierte Organisation wie die Appenzellische Winkelriedstiftung denrichtigen Rahmen. Den rein ehrenamtlich tätigen Funktionären wer-den in den Bandbreiten defensiver Ertragsziele dennoch gewisse Er-tragsoptimierungs- und Risikostreuungsmöglichkeiten über Fremd-währungen sowie Aktienanlagen eingeräumt.

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Darlehensvergabe im Sinne von Fürsorgeleistungen

Grundsätzlich werden innerhalb der aus fürsorgerischenMotiven ge-währten Darlehen zwei Kategorien unterschieden:– Grundpfandrechtlich gesicherte Darlehenbis maximal 50 000 Franken,

– Darlehen ohne Sicherheit bis maximal 20 000 Franken.Grundpfandrechtlich gesicherteDarlehen bismaximal 50 000 Fran-

ken zu deutlich unter den jeweiligen Marktkonditionen liegendenZinsen wurden an Landwirte gewährt, die imZuge von baulichen In-vestitionen eine kostenschonende Zusatzfinanzierung zu Kreditender landwirtschaftlichen Kreditkasse und Bankinstitute suchen. DieVergabepraxis wird zurückhaltend ausgeübt, einerseits um die Bilanzvor ertragsschwachen und damit nicht als Anlagen im engeren Sinnegeltenden Titeln zu schonen, andererseits sind die Abklärungsarbei-ten bis zur Darlehensvergabe und auch die Darlehensverwaltung miteinem überdurchschnittlichen Aufwand verbunden. Diese nun rundzehnjährige Darlehenspraxis kann aus heutiger Sicht als erfolgreichim Sinne des Stiftungszwecks beurteilt werden: Dank der günstigenZinskonditionen der Appenzellischen Winkelriedstiftung wird denLandwirten die Erneuerung der Betriebsbasis ermöglicht, ohne dabeidie bereits angespannte Kostensituation über Gebühr zu verschärfen.Bis anhin musste die Stiftung kein Darlehensgesuch abweisen.

Dass Landwirte bzw. deren Familien im Laufe der 90er-Jahre ver-mehrt in finanzielle Notsituationen gelangen, erklärt sich einerseitsmit der generell veränderten Einkommenssituation und andererseitsmit einem Druck nach erhöhten Investitionen in betriebliche Bauten,Maschinen oder Fahrhabe.

Sehr restriktiv werden Darlehen ohne Sicherheit aus Fürsorgemo-tiven gewährt. Dennoch kann in Einzelfällen auch ein ungesichertesDarlehen bis maximal 20 000 Franken die erforderliche Linderungvon Not bringen: Kurzfristige, zeitlich überblickbare finanzielle Eng-pässe vonMenschen mit Aussichten auf spätere Wiedererlangung ei-nes gesicherten, regelmässigen Einkommens und damit einer finan-ziellen Stabilität verbinden sich durchaus mit dem Willen, erhalteneGelder zurückzuzahlen. Die Zahlungen ohne Sicherheit sind in derRegel höher als die bis anhin gewährten à-fonds-perdu-Beiträge. Sowird der Einsatzraum der Winkelriedstiftung wesentlich erweitert.

185

2001 30.594,75 6.575,00 5.163.643,13

2002 18.500,00 2.340,00 5.218.434,10

2003 28.238,50 33.071,70 5.469.411,99

2004 23.778,35 3.101,80 5.632.227,45

2005 54.376,15 8.423,00 5.712.873,37

Fürsorgeleistungen

Pro Jahrwerden acht bis 15Unterstützungsfälle gezählt; die deutlicheMehrzahl davon sind Unterstützungen an Einzelpersonen gemässZweckartikel 2a) und b) der Stiftungsurkunde und Statuten der Ap-penzellischen Winkelriedstiftung, also in Not geratene Angehörigeder Armee oder des Zivilschutzes. Die Unterstützungen an Einzelper-sonen oder Familien werden nach detaillierten Abklärungen der for-mellen sowie materiellen Notwendigkeit meist in Form von einmali-gen Zahlungen für konkrete Hilfeleistungen gesprochen. Wenn nochin den 70er- und 80er-Jahren vereinzelt auch wiederkehrende Zah-lungen gesprochen wurden, nahezu wie bescheidene Renten, so wer-den heute nur noch anlassbezogene, allenfalls wenige Male wieder-kehrende Zahlungen entrichtet.

Es erstaunt, dass in der von einem feinmaschigen Sozialnetzwerkumspannten Schweiz des 21. Jahrhunderts Unterstützungsleistungeneiner nicht-staatlichen Organisation auf ein Bedürfnis stossen. Dochdie von der öffentlichen Hand erbrachte Fürsorge vermag einerseitsnicht in alle Winkel der Gesellschaft und insbesondere nicht zu allenMenschen amRande der Gesellschaft vorzudringen, andererseits las-sen die immer enger werdenden Ausführungsbestimmungen und Ein-grenzungen den öffentlichen Entscheidungsträgern immer wenigerSpielraum offen. Die Appenzellische Winkelriedstiftung springt beiMenschen in finanziellenNotlagen in diese Lücke und unterstützt oft-mals in Zusammenarbeit mit den lokalen Fürsorgeämtern. Aus Res-pekt vor den einzelnen Schicksalen wird hier auf eine genauere Um-schreibung verzichtet, beispielhaft seien hier lediglich ausgewählte,öfters anzutreffende Einzelfälle aufgeführt: Zahnbehandlung, Zahn-korrekturen für Kinder, Brillenersatz, Übernahme Franchise ausKrankenkassenleistungen und Schuldensanierungen.

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schuss herangetragen werden, zu entscheiden. Mit diesem ausdrück-lichen Ausschluss wird der eigentliche Stiftungszweck, die Unterstüt-zung von inNot geratenenMenschen, unterstrichen. Die Stifterinnenund Stifter der für diesen Zweck während mehr als hundert Jahrenzusammengetragenen Mittel verdienen es, dass die Erträge aus ihrenSpenden auch dem eigentlich fürsorgerischen Zweck zugeführt wer-den.

Zusammenwirken der Organe

Die Statuten von 1991 haben eine moderne und effiziente Arbeitdank eindeutiger und klarer Aufgabenteilung zwischen den einzelnenOrganen herbeigeführt. Der Stiftungsrat einerseits, vergleichbareinem Verwaltungsrat gemäss Aktienrecht, wird von der Hauptver-sammlung als Kontrollorgan eingesetzt und betraut mit der strategi-schen Ausrichtung und Überwachung. Der Ausschuss andererseitsnimmt die Aufgaben der Geschäftsführung wahr. Die beiden mass-geblichen, vom Stiftungsrat genehmigten Arbeitsanweisungen «Reg-lement für die Anlagetätigkeit der Appenzellischen Winkelriedstif-tung» und «Reglement für die Unterstützungstätigkeit der Appenzel-lischen Winkelriedstiftung» geben dem geschäftsführenden Aus-schuss klare Handlungsrichtlinien, wie Vermögen und Ertrag zu or-ganisieren, zu verwenden und zu veranlagen sind. Die Praxis hat diePraktikabilität dieser Arbeitsteilung bestätigt.Während bisMitte der90er-Jahre Einzelfälle in gelegentlich übermässiger Breite im Stif-tungsrat behandelt wurden, konzentriert sich dieser heute dank einerdetaillierten Berichterstattung auf das Einhalten der in Statuten undReglementen festgeschriebenen Politik. Eine detaillierte Diskussionmit Abwägung der Stichhaltigkeit von Motiven für eine Notlage fin-det mindestens viermal jährlich in den Ausschusssitzungen statt.

Organisation der Fürsorgetätigkeit

Während bis ins Jahr 2000 Vorbereitung und Leistung von Unter-stützungen in der Hand eines Fürsorgechefs gelegen haben, wurdenim Zuge einer Ersatzwahl die Pflichten, u.a. aus Respekt vor der ar-

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Vereinzelte spätere Darlehensverluste bei nicht eingetretener Stabili-sierung der Vermögenssituation werden dabei ab Beginn in Betrachtgezogen und kommen selten vor. Hingegen bestätigt auch hier diePraxis, dass die erlangte Hilfeleistung meist das ursprüngliche Ziel,Menschen nachhaltig zu helfen, erreicht.

Wehrwesen

Als Beiträge zur Förderung der Wehrtüchtigkeit, Wehrbereitschaftund desWehrwillenswerdenAnlässe vonUnteroffiziersvereinen oderanderen im militärischen Umfeld angesiedelten Vereinigungen unter-stützt. Die deutlich spürbare Abnahme von Vereinen mit einem ak-tiven Vereinsleben reduziert auch die Anfragen und damit die Zah-lungen. Mit den deutlich über den durchschnittlichen Beiträgen fürdas Wehrwesen liegenden Auszahlungen von rund 33 000 Frankenim Jahr 2003 hat die Appenzellische Winkelriedstiftung in Koor-dination mit den gleichnamigen Ostschweizer Schwesterstiftungenauf Antrag von Verbänden Verabschiedungs- und Überführungsan-lässe unterstützt.

Wohltätige Institutionen

Unterstützungen anwohltätige Institutionen umfassenmeist Beiträgean konkrete Projekte zu Gunsten von Menschen am Rande der Ge-sellschaft, in einzelnen, aber seltenen Fällen zu Gunsten der breitenÖffentlichkeit. In nun über zehnjähriger Erfahrung mit dieser Leis-tungsform hat sich die Praxis eingebürgert, dass konkrete Projektemit einem wahrnehmbaren Nutzen unterstützt werden. Es soll dieUnmittelbarkeit zwischen Beitrag und Leistung erkennbar sein. ImJahr werden zwei bis sechs Projekte unterstützt.

Artikel 2 Absatz 2 der Stiftungsurkunde und Statuten der Appen-zellischen Winkelriedstiftung lautet: «Politische Anliegen werdennicht unterstützt».Damitwerden die Entscheidungsträger davon ent-bunden, in regelmässigen Abständen Diskussionen über Sinnhaftig-keit und Zulässigkeit der Unterstützung von politischen Anliegen,welche meist in Form von Abstimmungskampagnen an den Aus-

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Schlussbemerkungen

Das hier dargestellte Wirken der AppenzellischenWinkelriedstiftungals Fürsorgeeinrichtung der Appenzellischen Offiziersgesellschaftmöge deren fortwirkende Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit auf-zeigen. Die Entscheidungsträger über Fürsorgeleistungen, Unterstüt-zungen von wohltätigen Institutionen sowie Beiträge für das Wehr-wesen können im Rahmen eines breiten Handlungsspielraums, aberdennoch unter Einhaltung klarer Prinzipien schnell und unkompli-ziert handeln. Gerade der breite Handlungsspielraum, welcher – wonotwendig, jedoch in jedem Fall mit viel Sorgfalt – genutzt wird,macht die Appenzellische Winkelriedstiftung für Menschen am Ran-de derGesellschaftwertvoll. Dem in regelmässigenAbständenwiederauflebenden Ansinnen, dieMittel vollumfänglich einem professionellarbeitenden Fürsorgewerk zukommen zu lassen, soll auch aufgrundder jüngsten Erfahrungen nicht nachgegeben werden. Es zeichnet dieAppenzellischeWinkelriedstiftung geradezu aus, dass sie vorhandeneLücken im feinmaschigen Sozialnetz punktuell ausfüllen und, wo an-dereWerkemit engeren Rahmenbedingungen undwenigHandlungs-spielraum an ihre Grenzen stossen, einspringen kann.

Gegen Ansinnen nach einer blossen Weitergabe der finanziellenMittel an andere Fürsorgewerke, die sich dann umdieAbklärung undVergabe der Fürsorgeleistungen kümmern, hat sich derAusschuss derAppenzellischen Winkelriedstiftung bis anhin zu Recht gewehrt, ob-wohl diese Art der Fürsorgeleistungen die immer schwieriger zu ak-tivierende ehrenamtliche Tätigkeit von Gesellschaftsmitgliedernstark entlasten würde. Die Fürsorgearbeit stellt auch 120 Jahre nachGründung des Werkes ein Bedürfnis dar. Der Gründungsgedanke –«in Not geratene Wehrmänner» zu unterstützen – verdient auch zuBeginn des 21. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit und das Engage-ment der Appenzellischen Offiziersgesellschaft.

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beitsintensiven Tätigkeit, auf ein Fürsorgeteam verteilt. Die vom Für-sorgeteam selbst zu bestimmende Aufgabenteilung sieht derzeit vor,dass die Führung der Fürsorgekasse und die Betreuung der allgemei-nen Fürsorgefälle sowie Leistungen anwohltätige Institutionen in derHand des einen Fürsorgechefs sind, die Betreuung der Fürsorgefälleaus dem landwirtschaftlichen Umfeld sowie die Beitragssprechungunter dem Titel der Förderung von Wehrtüchtigkeit, Wehrbereit-schaft und Wehrwillen in der Hand des anderen. Die Verteilung derAufgaben hat sich bewährt. Es kann so eine tatsächliche Lastenver-teilung mit einer eingespielten Stellvertretertätigkeit sichergestelltwerden,womit beidewesentlichenArbeitsziele, nämlich rasches, effi-zientes und unkompliziertes Handeln zu Gunsten von Leistungsemp-fängern sowie Sicherstellung einer seriösen, tiefschürfenden Abklä-rung der Bezugsberechtigung, erreicht werden.

Als Handlungsrahmen und gleichzeitige Kompetenzordnung dientdem Fürsorgeteam das «Reglement für die Unterstützungstätigkeitder Appenzellischen Winkelriedstiftung» (vgl. Anhang). Darin wirddem Fürsorgechef bzw. dem Fürsorgeteam im Rahmen des jährlichdurch den Stiftungsrat gesprochenen Budgets eine pro Einzelfall un-eingeschränkte Kompetenz für die Tätigkeit im Sozialwesen (Unter-stützung von inNot geratenen Angehörigen der Armee und des Zivil-schutzes) zugewiesen. À-fonds-perdu-Beiträge über 1000 Franken anwohltätige Institutionen bzw. über 500 Franken zur Unterstützungder Wehrtüchtigkeit, Wehrbereitschaft undWehrwillen bedürfen derZustimmung des Stiftungsratsausschusses. Die Sprechung von Dar-lehen aus Fürsorgetätigkeit untersteht ebenfalls der Kompetenz desStiftungsratsausschusses.

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miteinander sprechen, ist staatsbürgerlich wichtig. Dabei erlebt jedereinzelne von uns, dass die imMilitärdienst geformte und im RahmenderAppenzellischenOffiziersgesellschaft vertiefte Kameradschaft eingrosser persönlicher Gewinn ist – in der Gegenwart wie auch in derZukunft.

Heinrich Tanner

191

NachwortBrigadier Heinrich Tanner, Ehrenmitgliedder Appenzellischen Offiziersgesellschaft

Die Aufgabe eines Vorwortes ist eindeutig. Eszeigt auf, worin der Zweck einer Schrift liegt,unterstreicht die Bedeutung der Gesellschaft,die Anlass zur Schrift gibt, und verdankt zuRecht die Arbeit der Verfasser. Aber einNachwort? Sicherlich soll es sich dabei nichtum eine Zusammenfassung der Arbeit odergar um die Würdigung der Darstellung han-deln. Für den Leser ist es selbstverständlich,dass er sich nach dem Studium der Arbeitselbständig ein Urteil macht.

Dagegen meine ich, dass die Aufgabe eines Nachwortes darin lie-gen kann zu helfen, die Brücke zur Zukunft zu schlagen. Im vorlie-genden Fall soll dem Leser in Erinnerung gerufen werden, dass dievielfältige Aufgabe der AppenzellischenOffiziersgesellschaftmit demdiesjährigen Jubiläumkeineswegs abgeschlossen ist. Das zentrale An-liegen unserer Gesellschaft bleibt trotz der häufigen Reorganisatio-nen der Armee, die der geänderten Bedrohungslage immer wieder an-gepasst werden muss, trotz der zeitlich kürzeren Dienstleistungen,trotz des – etwa in der Infanterie – schmerzlich empfundenen Ver-lustes regionaler Begriffe, wie «das Ausserrhoder Bataillon», «das In-nerrhoder Bataillon» oder «das Appenzeller Regiment», stets dassel-be: Offiziere, die einen Teil ihrer Arbeitskraft für die Armee einge-setzt haben, sollen die Gelegenheit haben, «ausserdienst» als Staats-bürger zusammenzukommen. Sie sollen unter Gleichgesinnten ihreGedanken, ihre Überzeugungen, auch ihre Vorbehalte, zu den Fragender Landesverteidigung ohne Rücksicht auf den Dienstgrad, die Ge-nerationszugehörigkeit und das Alter, austauschen können.

Dass wir uns als Bürger in Zivil mit Armee-Fragen beschäftigenund darüber im Rahmen der Appenzellischen Offiziersgesellschaft

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Anhänge

193192

Ehrenmitglieder der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 2005

Vorstand der AOG und Stiftungsrat AppenzellischeWinkelriedstiftung 2005–2006

Stiftungsrat der AppenzellischenWinkelriedstiftung (ohne Ausschuss)

Revisoren der Kassen der Appenzellischen Offiziersgesellschaft und derWinkelriedstiftung

Statuten der Appenzellischen Offiziersgesellschaft

Stiftungsurkunde und Statuten der AppenzellischenWinkelriedstiftung

Reglement für die Unterstützungstätigkeit der AppenzellischenWinkelriedstiftung

Reglement für die Anlagetätigkeit der AppenzellischenWinkelriedstiftung

Gründungsstatuten der Appenzell AusserrhodischenWinkelriedstiftung

Bilanz der AppenzellischenWinkelriedstiftung 2003 bis 2005

Erfolgsrechnung der AppenzellischenWinkelriedstiftung 2003 bis 2005

Kommandanten von Appenzeller Verbänden

Von appenzellischen Truppen geleisteter Aktivdienst im ErstenWeltkrieg

Von appenzellischen Truppen geleisteter Aktivdienst im ZweitenWeltkrieg

Mitgliederverzeichnis der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 1955/1956

Mitgliederverzeichnis der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 2005/2006

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Stiftungsrat der AppenzellischenWinkelriedstiftung (ohne Ausschuss)2005/06

Regierungsrat AR Regierungsrat Hans Diem Herisau

Standeskommission AI Landesfähnrich Melchior Looser Oberegg

Uof Vertreter AR Hans Zellweger Teufen

Uof Vertreter AI Bruno Dörig Appenzell

Uof Vertreter AR Peter Meier Gais

Sdt Vertreter AR HansWidmer Waldstatt

Sdt Vertreter AI Bruno Inauen Weissbad

Zivilschutz Vertreter Georg Schmidt Teufen

Revisoren der Kassen der Appenzellischen Offiziersgesellschaftund der Winkelriedstiftung 2005/06

Revisor Jakob Signer Appenzell

Revisor Urs Rempfler Appenzell

Revisor Reto Sonderegger Speicher

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Ehrenmitglieder der Appenzellischen Offiziersgesellschaft 2005

Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft und Stiftungsratder AppenzellischenWinkelriedstiftung 2005/06

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BrigadierHeinrich Tanner, Herisau.

Oberst im GeneralstabHans Eugster,Waldstatt.

HauptmannEdmund Mazenauer, Appenzell.

Von links: Reini Eugster, Hans Zellweger, GuidoWettstein, Alfred Stricker, Melchior Looser (sitzend),Bruno Inauen, Josef Schmid, Georg Schmidt, Hans Diem (sitzend), Markus Bänziger, Ronald Drexel,Bruno Dörig, Niklaus Jäger, HansWidmer (es fehlt: Martin Dörig).

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e) Wahl des Vorstandes, der Rechnungsrevisoren und der von derHauptversammlung zuwählendenMitglieder des Stiftungsratesauf die Dauer von zwei Jahren,

f) Ernennung von Ehrenmitgliedern,g) Ausschluss von Mitgliedern,h) Festsetzung und Änderung der Statuten der AOGbzw. derWRSt.

Art. 5 Der Vorstand besteht aus:a) Präsident,b) Vizepräsident,c) Gesellschaftskassier (AOG),d) Aktuar,e) Fürsorgechef oder Fürsorgeteam,f) Kassier der WRSt,g) Beisitzer.

Der Vorstand führt die AOG gemäss ihren Zielsetzungen und vertrittsie nach aussen.

Seine Befugnisse sind insbesondere die folgenden:a) Ausführung der Beschlüsse der Hauptversammlung,b) Verwaltung des Gesellschaftsvermögens,c) Vorschlag betreffend Höhe des Jahresbeitrags,d) Entgegennahme des Tätigkeitsberichts im Fürsorgebereich,e) Entgegennahme des Berichts betreffend Anlagetätigkeit,f) Zusammenarbeit mit der SOG,g) Bestimmung von Delegationen.

Art. 6 RechnungsrevisorenDie drei Rechnungsrevisoren prüfen alljährlich die Gesellschaftskas-se, die Rechnung der WRSt und die Fürsorgekasse. Sie erstatten derHauptversammlung Bericht und Antrag.

Art. 7 SektionenLokale Offiziersgesellschaften in Ausserrhoden oder Innerrhodensind Sektionen der AOG.

Militärische Vereine, welche von der AOG technische oder finan-zielle Unterstützung wünschen, haben dem Vorstand der AOG Be-richt über ihre Tätigkeit zu erstatten.

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Statuten der Appenzellischen Offiziersgesellschaft

Art. 1 ZweckDie Appenzellische Offiziersgesellschaft (AOG) verfolgt den Zweck,dasWehrwesen zu fördern und die Kameradschaft unter den Offizie-ren zu pflegen.

Die Gesellschaft hat das Patronat über die Appenzellische Winkel-riedstiftung (WRSt); sie unterstützt die ausserdienstliche Tätigkeitder Offiziere, Unteroffiziere und militärischer Verbände.

Art. 2 Verhältnis zur SOGDie AOG bildet eine Sektion der Schweizerischen Offiziersgesell-schaft (SOG).

Art. 3 Die Organe der AOG sind:a) die Hauptversammlung,b) der Vorstand,c) die Rechnungsrevisoren.

Art. 4 HauptversammlungEs findet jährlich eine ordentlicheHauptversammlung statt. Der Vor-stand oder 30Mitglieder können die Einberufung einer ausserordent-lichen Hauptversammlung verlangen.

Ort und Zeit der Hauptversammlungen bestimmt der Vorstandunter Berücksichtigung der Landesteile.

Das Geschäftsjahr dauert vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.Geschäfte der Hauptversammlung sind insbesondere:a) Entgegennahme des Jahresberichtes des Präsidenten,b) Entgegennahme des Protokolls der letzten Hauptversammlung,c) Entgegennahme der Kassa- und Revisorenberichte der AOG

und der WRSt,d) Bestimmung der Jahresbeiträge,

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Stiftungsurkunde und Statuten derAppenzellischenWinkelriedstiftung

I. Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Name und RechtspersönlichkeitDie Appenzellische Winkelriedstiftung ist eine Stiftung im Sinne vonArt. 80 ff. ZGB. Sie steht unter dem Patronat der AppenzellischenOffiziersgesellschaft und unterliegt der Aufsicht der Kantone Appen-zell A.Rh. und Appenzell I.Rh.

Art. 2 ZweckDie Appenzellische Winkelriedstiftung bezweckt:

a) in erster Linie die finanzielle Unterstützung vonAngehörigender Armee und des Zivilschutzes, die durch ihre Dienstleis-tung in Not geraten sind;

b) die finanzielle Unterstützung von Angehörigen der Armeeund des Zivilschutzes, die aus andern Gründen in Not gera-ten sind;

c) die Hilfe an die nächsten Angehörigen, sofern der Todesfalldes Unterstützungsberechtigten für die Hinterbliebenen eineNotlage verursacht;

d) die Unterstützung wohltätiger Institutionen;e) in letzter Priorität die Förderung der Wehrtüchtigkeit, der

Wehrbereitschaft und des Wehrwillens durch Beiträge annatürliche oder juristische Personen.

Politische Anliegen werden nicht unterstützt.

Art. 3 BegünstigteDie begünstigten Angehörigen der Armee und des Zivilschutzes müs-sen im Kanton Appenzell A.Rh. oder Appenzell I.Rh. Wohnsitzhaben oder in appenzellischen Einheiten eingeteilt oder Dienst ge-

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Art. 8 MitgliedschaftIn Ausserrhoden oder Innerrhoden wohnende AdA im Offiziersrangoder in appenzellischen Einheiten oder Stäben Dienst leistende AdAimOffiziersrangwerden ohne gegenteilige Erklärung alsMitglied derAOG betrachtet.

Mitglieder, die die genannten Bedingungen nicht mehr erfüllen,können der AOG weiterhin angehören. Die Mitgliedschaft dauertüber die Entlassung aus der Wehrpflicht hinaus.

Den neu aufgenommenen Mitgliedern sind die Statuten der AOGund jene der WRSt zuzustellen.

Art. 9 BeitragspflichtDie Hauptversammlung bestimmt die Höhe des obligatorischen Jah-resbeitrages.

Beiträge anmilitärischeVerbändewerden von derHauptversamm-lung gesprochen.

Der Beitrag an die SOG wird mit dem Jahresbeitrag der AOG er-hoben.

Ehrenmitglieder sind beitragsfrei.

Art. 10 AuflösungDie Auflösung der AOG kann von der Hauptversammlung nur be-schlossen werden, wenn drei Viertel der Anwesenden der Auflösungzustimmen.

Das Gesellschaftsvermögen wird im Falle der Auflösung der Ap-penzellischen Winkelriedstiftung überwiesen.

Walzenhausen/Urnäsch, 6. Mai 2000Appenzellische Offiziersgesellschaft:Präsident: Oberstlt i Gst Thomas BeccarelliAktuar: Hptm Niklaus Jäger

Genehmigt an derHauptversammlung vom 6.Mai 2000 inHeiden.

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Der Stiftungsrat besteht aus:a) dem Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft,b) 3 Unteroffizierenc) 3 Soldaten, Gefreiten oder Vertretern des Zivilschutzes,d) den Militärdirektoren von Appenzell A.Rh. und Appenzell

I.Rh. (von Amtes wegen) oder einem von ihnen bestelltenVertreter.

Beide Rhoden müssen im Stiftungsrat angemessen vertreten sein.

Art. 7 Ausschuss des StiftungsratesDer Vorstand der Appenzellischen Offiziersgesellschaft bildet denAusschuss des Stiftungsrates. Ihm obliegt die Behandlung der laufen-den Geschäfte, insbesondere:

a) die Behandlung und Erledigung der Unterstützungsfälle;b) die Anlage und Verwaltung des Vermögens;c) die Berichterstattung an den Stiftungsrat.

Art. 8 KontrollstelleAls Kontrollstelle amten die Rechnungsrevisoren der Appenzelli-schen Offiziersgesellschaft.

III. Stiftungsfonds

Art. 9 Äufnung des FondsDer Fonds wird durch Schenkungen und Vermächtnisse Privater,Beiträge des Staates, der Gemeinden und Korporationen sowie durchden Zinszuwachs geäufnet.

Die Appenzellische Offiziersgesellschaft und ihre Mitglieder sindverpflichtet, für die Äufnung des Fonds zu sorgen und das Interessefür die Anliegen der Stiftung in militärischen und nichtmilitärischenKreisen wach zu halten.

Art. 10 Anlage des FondsDer Stiftungsrat sorgt für eine sichere und zinstragende Anlage desFondsvermögens.

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leistet haben. Eine begonnene Unterstützung kann auch nach Auf-gabe des Wohnsitzes oder Umteilung weiter gewährt werden.

Die begünstigten wohltätigen Institutionenmüssen imKanton Ap-penzell A.Rh. und/oder Appenzell I.Rh. tätig sein.

Die Beiträge zur Förderung der Wehrtüchtigkeit, der Wehrbereit-schaft und desWehrwillens sind für Empfänger bestimmt, die in einerBeziehung zumKantonAppenzell A.Rh. oder KantonAppenzell I.Rh.stehen.

II. Organisation

Art. 4 OrganeOrgane der Appenzellischen Winkelriedstiftung sind:

a) die Hauptversammlung der Appenzellischen Offiziersgesell-schaft;

b) der Stiftungsrat;c) der Ausschuss des Stiftungsrates;d) die Kontrollstelle.

Art. 5 Hauptversammlungder Appenzellischen Offiziersgesellschaft

Der Hauptversammlung der Appenzellischen Offiziersgesellschaftsteht zu:

a) die Abnahme und Genehmigung der Jahresrechnung;b) die Wahl des Stiftungsrates;c) die Wahl der Kontrollstelle;d) die Statutenrevision.

Die Amtsdauer für Stiftungsrat undKontrollstelle beträgt zwei Jahre.Sie sind unbeschränkt wieder wählbar.

Art. 6 StiftungsratDer Stiftungsrat ist oberstes Verwaltungsorgan der AppenzellischenWinkelriedstiftung. Er nimmt den Jahresbericht des Stiftungsratsaus-schusses entgegen, bestimmt die Anlage- und Unterstützungsricht-linien und legt jährlich zuhanden derHauptversammlung der Appen-zellischen Offiziersgesellschaft Rechnung ab.

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Reglement für die Unterstützungstätigkeitder AppenzellischenWinkelriedstiftung

ZweckIn diesem Reglement sind die Richtlinien für die Gewährung vonUnterstützungsleistungen der Appenzellischen Winkelriedstiftungfestgelegt.

GrundlagenAls Grundlagen gelten die Stiftungsurkunde und die Statuten derAppenzellischen Winkelriedstiftung vom 4. Mai 1991.

Unterstützungsmöglichkeiten der WinkelriedstiftungGemässArt. 2 der Statuten derWinkelriedstiftungwerden grundsätz-lich folgende Unterstützungsmöglichkeiten unterschieden:– Unterstützung der Angehörigen der Armee und des Zivilschutzessowie deren nächster Angehörigen;

– Unterstützung wohltätiger Institutionen;– Beiträge zur Förderung der Wehrtüchtigkeit, der Wehrbereitschaftund des Wehrwillens.

UnterstützungsartenDie Appenzellische Winkelriedstiftung unterstützt die Gesuchstellermit à-fonds-perdu-Beiträgen oder mit der Gewährung von Darlehen.

ZuständigkeitenFür das ganze Unterstützungswesen ist im Rahmen der Statuten derAusschuss der Winkelriedstiftung zuständig, der die Bearbeitung vonGesuchen an einzelne Vorstandsmitglieder delegieren kann.Sozialwesen

Das Sozialwesen ist Sache des Fürsorgechefs.Wehrbereich

Für die Förderung der Wehrtüchtigkeit, der Wehrbereitschaft unddes Wehrwillens durch Beiträge an juristische und natürliche Per-

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Art. 11 Verwendung des FondsFür die Verwendung des Fonds entscheidet nach Massgabe von Art.2 und 3 der Stiftungsrat.

In Friedenszeiten dürfen nur die Zinsen des Kapitals verwendetwerden,während imAktivdienst sowie imKatastrophen- undKriegs-fall nötigenfalls über das ganze Vermögen verfügt werden kann.

Die Unterstützung wohltätiger Institutionen sowie Beiträge zurFörderung der Wehrtüchtigkeit, der Wehrbereitschaft und des Wehr-willens dürfen insgesamt je einen Zehntel des jährlichen Kapital-ertrages nicht überschreiten.

IV. Statutenänderung

Art. 12 Zweckbindung des FondsDer Fonds der Appenzellischen Winkelriedstiftung bleibt seinemZweck für alle Zeiten erhalten. Vorbehalten bleibt Art. 86 ZGB.

Art. 13 VerfahrenUnter Beachtung von Art. 12 ist die Hauptversammlung der Appen-zellischen Offiziersgesellschaft berechtigt, auf Antrag des Stiftungs-rates die Statuten der Stiftung zu ändern oder zu ergänzen. Ein solcherBeschluss wird jedoch nur rechtskräftig, wenn ihm drei Viertel der ander Versammlung anwesenden Mitglieder zustimmen.

V. Schlussbestimmung

Art. 14 InkraftsetzungDiese Statuten ersetzen diejenigen vom 3. Mai 1975. Sie sind an derMitgliederversammlung der Offiziersgesellschaft vom 4. Mai 1991genehmigt worden.

Für die Appenzellische WinkelriedstiftungHptm i Gst H. Göldi, PräsidentHptm J. Schläpfer, Aktuar

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g. Das von der Stiftung freigegebene Geld darf erst bezogen wer-den, wenn es tatsächlich für die Begleichung von projektbezoge-nen Schulden gebraucht wird.

h. Der Fürsorgechef sorgt für eine periodische Überprüfung derDarlehensfälle. Er hat das Recht, Einsicht in diewirtschaftlichenVerhältnisse des Schuldners zu verlangen.

Finanzielle OrganisationFür die Unterstützungstätigkeiten werden ein Fürsorge- und einWehrkonto geführt; Kredite werden über den Winkelriedfondsabgewickelt.

VerwendungFür die Verwendung des Fonds gelten die Bestimmungen von Art.11 der Statuten der Winkelriedstiftung.

BerichterstattungDer Fürsorgechef und das für den Wehrbereich zuständige Vor-standsmitglied informieren den Ausschuss des Stiftungsrates undden gesamten Stiftungsrat in regelmässigen Abständen über dieUnterstützungstätigkeiten.

InkraftsetzungDieses Reglement tritt am 1. Januar 1992 in Kraft.Es kann jederzeit durch Mehrheitsbeschluss des Vorstandes neuenVerhältnissen angepasst werden.

Für die Appenzellische WinkelriedstiftungPräsident: Major i Gst H. GöldiAktuar: Hptm J. Schläpfer

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sonen ist der Fürsorgechef zuständig. Der Vorstand kann anstelledes Fürsorgechefs ein anderes Vorstandsmitglied mit dieser Auf-gabe betrauen.

Richtlinien für die Gewährung von UnterstützungsleistungenÀ-fonds-perdu-Beiträge an Einzelpersonen

À-fonds-perdu-Beiträge an Angehörige der Armee und des Zivil-schutzes und an deren Angehörige kann der Fürsorgechef in eige-ner Kompetenz sprechen.

À-fonds-perdu-Beiträge an wohltätige InstitutionenDer Fürsorgechef bearbeitet Anträge bis zu einer Höhe von 1000.-Franken in eigener Kompetenz. Für höhere Beiträge ist die Zu-stimmung des Stiftungsratsausschusses nötig.

À-fonds-perdu-Beiträge zur Unterstützung der Wehrtüchtigkeit,der Wehrbereitschaft und des Wehrwillens

Das zuständige Vorstandsmitglied entscheidet bis 500.- Frankenpro Fall selbständig. Für höhere Beiträge ist die Zustimmung desStiftungsratsausschusses nötig.

DarlehenFür die Gewährung von Darlehen gelten folgende Richtlinien:a. Der Gesamtbetrag der gewährten Darlehen darf 1/6 des Stif-

tungsvermögens nicht überschreiten.b. Für einen Begünstigten darf das gewährte Darlehen 50 000.–

Franken nicht übersteigen.c. Es muss eine Notsituation in dem Sinne vorliegen, als dass einVorhaben ohneMithilfe der Stiftung nicht oder nur unter Inkauf-nahme einer unzumutbaren Zinslast realisiert werden kann.

d. Der Ausschuss des Stiftungsrates muss von der Zweckmässig-keit des zu unterstützenden Vorhabens überzeugt sein; Darle-hensgesuche von Landwirten werden erst nach Rücksprache mitdem jeweiligen kantonalen Landwirtschaftssekretariat durchden Ausschuss des Stiftungsrates behandelt.

e. Die Verzinsung und Amortisation werden vom Ausschuss desStiftungsrates fallweise festgelegt.

f. Die Sicherheit muss entweder durch eine Grundpfandverschrei-bung, eine Versicherung oder durch einen anderen Hintergrundvorliegen.

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sache inObligationen,Hypotheken,Darlehen undGeldmarktanlagenanzulegen.

Anlagen in Aktien, Partizipations- und Genussscheinen sowie inImmobilienfondsanteilen sind zugelassen, sofern sie als langfristigeEngagements eingegangen werden. Optionen, Futures und andereDerivate dürfen auch zur Absicherung bestehender Positionen nichteingegangen werden.

Die überschüssige Liquidität ist bei der Appenzell I.Rh. Kantonal-bank oder bei der Schweizerischen Bankgesellschaft UBS, Nieder-lassung Herisau, zu halten.

6 Besondere Vorschriften für die einzelnen Anlagekategorien

6.1 Obligationen6.1.1 Schweizerische SchuldnerZulässig sind auf Schweizer Franken oder Fremdwährungen lau-tende Anleihens- und Kassaobligationen sowie Pfandbriefe vonBund, Kantonen, Gemeinden, Kantonal- und Grossbanken, aner-kannten Regionalbanken sowie Kraftwerken.Zulässig sind ausserdem auf Schweizer Franken oder Fremdwäh-rungen lautende und an einer Schweizer Börse kotierte Obliga-tionen anderer erstklassiger inländischer Unternehmen.

6.1.2 Ausländische SchuldnerZulässig sind auf Schweizer Franken oder Fremdwährungen lau-tende Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Körperschaf-ten sowie erstklassiger Unternehmen.Der Bestand an Anleihen ausländischer Schuldner darf 20 Prozentdes gesamten Stiftungsvermögens nicht übersteigen. Massgebendsind die Bilanzwerte.

6.2 Hypotheken und DarlehenNeue Hypotheken und Darlehen werden nur noch im Rahmen derUnterstützungstätigkeit der Appenzellischen Winkelriedstiftunggewährt. Es sind dabei die im Reglement für die Unterstützungstä-tigkeit der Appenzellischen Winkelriedstiftung enthaltenen Richt-linien einzuhalten.

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Reglement für die Anlagetätigkeitder AppenzellischenWinkelriedstiftung

1 ZweckIn diesem Reglement sind die Richtlinien für die Anlagetätigkeit derAppenzellischen Winkelriedstiftung festgelegt.

2 GrundlagenAls Grundlagen gelten die Stiftungsurkunde und die Statuten derAppenzellischen Winkelriedstiftung vom 4. Mai 1991. Ergänzendwird auf das Reglement für die Unterstützungstätigkeit der Appen-zellischen Winkelriedstiftung vom 1. Januar 1992 Bezug genom-men.

3 Zielsetzung der AnlagetätigkeitDie Anlagetätigkeit der Appenzellischen Winkelriedstiftung be-zweckt die Erhaltung und Stärkung des Stiftungsvermögens, wobeifolgende Grundsätze zu beachten sind:– Sicherheit geht vor Rendite;– ausgewogene geographische und branchenmässige Portefeuille-Zusammensetzung;

– das Schwergewicht der Anlagen hat in Schweizer Franken zuerfolgen.

4 ZuständigkeitenDie Richtlinien für die Anlagetätigkeit werden vom Stiftungsrat fest-gelegt.

Für die Umsetzung der vom Stiftungsrat festgelegten Richtlinien istder Ausschuss der AppenzellischenWinkelriedstiftung zuständig, derdiese Aufgaben vollständig oder mit Auflagen an den Kassier derAppenzellischen Winkelriedstiftung delegieren kann.

5 AnlagekategorienDas Vermögen der AppenzellischenWinkelriedstiftung ist zur Haupt-

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Für die Rechnungslegung gelten folgende Grundsätze:– Anleihensobligationen werden nach dem strengen Niederstwert-prinzip – unter gleichzeitigem Offenlegen des Marktwertes im An-hang – bilanziert.

– Kassaobligationen werden zum Rückzahlungswert bilanziert.– Hypotheken und andere Darlehen werden zum Rückzahlungswertbilanziert, wobei allfälligen Bonitätsrisiken durch entsprechendeAbschreibungen Rechnung zu tragen ist.

– Aktien, Partizipations- undGenussscheine sowie Immobilienfonds-anteile sind nach dem strengen Niederstwertprinzip zu bilanzieren.Der jeweilige Marktwert ist im Anhang offenzulegen.

11 InkraftsetzungDieses Reglement tritt am 8. März 1999 in Kraft.

Es kann auf Antrag des Ausschusses der Appenzellischen Winkel-riedstiftung durch den Stiftungsrat neuen Verhältnissen angepasstwerden.

Für die Appenzellische WinkelriedstiftungPräsident: Major i Gst Th. BeccarelliAktuar: Major M. Brönnimann

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6.3 GeldmarktanlagenGeldmarktanlagen sind nur bei öffentlich-rechtlichen Körper-schaften, Banken und erstklassigen Unternehmen zu tätigen, derenSicherheit zu keinen Bedenken Anlass gibt.

6.4 Aktien, Partizipations- und Genussscheine,ImmobilienfondsanteileZulässig sind nur in der Schweiz kotierte oder vorbörslich gehan-delte Aktien, Partizipations- und Genussscheine von anerkannterstklassigen Unternehmen sowie Anteile von börsenkotiertenImmobilienanlagefonds.Der Bestand von Aktien, Partizipations- undGenussscheinen sowieImmobilienfondsanteilen darf 20 Prozent des gesamten Stiftungs-vermögens nicht übersteigen. Massgebend sind die Bilanzwerte.

7 FremdwährungenDer Anteil an Anlagen in fremden Währungen darf insgesamt 20%des gesamten Stiftungsvermögens nicht überschreiten. Massgebendsind die Bilanzwerte.

8 Aufnahme kurzfristiger KrediteZur Vorfinanzierung von Kapitalanlagen kann auf dem Konto derAppenzellischen Winkelriedstiftung bei der Appenzell I.Rh. Kan-tonalbank und bei der Schweizerischen Bankgesellschaft UBS kurz-fristig ein Kredit beansprucht werden.

9 Verwahrung der TitelAlle Wertschriften im Eigentum der Appenzellischen Winkelried-stiftung sind entweder bei der Appenzell I.Rh. Kantonalbank oderbei der Schweizerischen Bankgesellschaft UBS deponiert.

Darlehensverträge,welche sich aus derUnterstützungstätigkeit derAppenzellischen Winkelriedstiftung ergeben, können beim Kassierder Appenzellischen Winkelriedstiftung verwahrt sein.

10 BerichterstattungDer Kassier der Appenzellischen Winkelriedstiftung informiert denAusschuss des Stifungsrates und den gesamten Stiftungsrat in re-gelmässigen Abständen über die Anlagetätigkeit.

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§ 5. Der Verein appenzell-ausserrhodischer Offiziere erachtet esals seine spezielle Aufgabe, für Äufnung des Fonds bemüht zu seinund jeden Anlass zu benützen, das Interesse für die Stiftung in mi-litärischen und nichtmilitärischen Kreisen wachzurufen.

III Verwaltung des Fonds.§ 6. Ein Verwaltungsrat von 9 Mitgliedern besorgt die Verwal-tung und bestimmt die Verwendung (§ 9) des Fonds und legt jähr-lich auf Ende Januar öffentlich Rechnung ab, welche zuvor vonzwei vom Verein appenzell-ausserrhodischer Offiziere dazu be-stimmten Revisoren geprüft sein muss.

§ 7. Der Verwaltungsrat besteht aus:a) demVorstand des Vereins appenzell-ausserrhodischer Offiziere,b) einem weiteren Offizier,c) einem Mitglied der kantonalen Militärkommission,d) zwei Unteroffizieren, unde) zwei Soldaten des appenzellisch-ausserrhodischen Kontingents.(Die unter a, b, d und e aufgeführten Verwaltungsratsmitgliederwerden vom Verein appenzell-ausserrhodischer Offiziere, das un-ter c aufgeführten Verwaltungsratsmitglied von der Militärkom-mission von Appenzell A.Rh. gewählt.)

§ 8. Dem Verein appenzell-ausserrhodischer Offiziere liegt diePflicht ob, in Gemässheit obiger Bestimmungen Fürsorge zu tref-fen, dass alle zwei Jahre Erneuerungs-, eventl. Ergänzungswahlenstattfinden.

IV. Verwendung des Fonds.§ 9. Die Verwendung der Gelder ist Sache des Verwaltungsrates,mit der Bestimmung, dass für Unfälle im Friedensdienste nur dieZinsen des Kapitals verwendet werden dürfen, während für denKriegsfall, wenn notwendig, über das gesamte Kapital verfügt wer-den kann.Die Höhe der Unterstützungsbeträge wird einstweilen nicht be-stimmt, es sollen diese imMomente der Notwendigkeit festgesetztwerden nach Massgabe der der Unterstützung bedürftigen Fälleund der vorhandenen Mittel.

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Gründungsstatuten der AppenzellAusserrhodischenWinkelriedstiftung

I Zweck der Stiftung.§ 1. Die Winkelriedstiftung, unter dem Patronat des Vereinsappenzell-ausserrhodischer Offiziere stehend, hat zum Zweck, ne-ben den verfassungs- und gesetzesgemäss (vgl. Art. 18 der Bundes-verfassung und Bundesgesetz über die Militärpensionen und Ent-schädigungen vom 13.Wintermonat 1874) vomBunde zu beschaf-fenden Mitteln einen kantonalen Fonds zu bilden zur Unterstüt-zung der infolge desMilitärdienstes (Instruktionskurse ausgenom-men) ganz oder teilweise arbeitsunfähig gewordenen Militärs desappenzell-ausserrhodischen Kontingents, sowie der Hinterlasse-nen von Gefallenen desselben.

§ 2. Sollte im Laufe der Zeit eine allgemeine schweizerische Win-kelriedstiftung gegründet werden, so entscheidet der Verein appen-zell-ausserrhodischer Offiziere, ergänzt durch den Verwaltungsratder kantonalen Winkelriedstiftung, ob und unter welchen Bedin-gungen die kantonale Stiftung in der eidgenössischen aufgehen soll.

II Bildung und Äufnung des Fonds.§ 3. Der Fonds wird gebildet durch Schenkungen, Vermächtnis-se, durch allfällige Beiträge des Staates, der Gemeinden und vonKorporationen, durch öffentliche Sammlungen, durch Beiträge beiMilitärkursen, sowie durch Zinszuwachs der angelegten Kapita-lien, insoweit der Zins nicht für die in § 9 vorgesehenen Unter-stützungen oder zur Deckung der Verwaltungskosten verwendetwerden muss.

§ 4. Der Fonds soll in guten Wertschriften oder bei kantonalen,eventl. Eidgenössischen Geldinstituten, die unter staatlicher Ga-rantie stehen, angelegt werden. Die Wertschriften sind im Landes-archiv des Kantons Appenzell A.Rh. zu deponieren.

210

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Bilanz der AppenzellischenWinkelriedstiftung 2003 bis 2005

213

V. Revision der Statuten.§ 10. Die Revision der Statuten liegt in der Kompetenz des Ve-reins appenzell-ausserrhodischer Offiziere unter Zuzug des Ver-waltungsrates der Stiftung; ein diesfälliger Beschluss wird jedochnur rechtskräftig durch Zustimmung von 3⁄4 der anwesenden Mit-glieder.Ein allfälliger Antrag auf Statutenrevision muss wenigstens 14 Ta-ge vor der ordentlichen Hauptversammlung dem Präsidium desVereins motiviert eingereicht werden.

Gegeben in der Hauptversammlung vom 20. April 1884 in Herisau.

Der Verwaltungsrat:Major Jacques Alder, Präsident.Major Heinrich Schiess, Kassier.Oblt. J.J. Tobler, Aktuar.Art. Oblt. Th. Felber.Art. Major J.J. Hohl, Präsident der Militärkommission.Wachtmeister J. Diem.Fourier Karl Preisig.Schützensoldat J.U. Aerne.Guide Albert Signer.

212

2003 2004 2005

Aktiven

01 Festverzinsliche Wertpapiere Schweizer Franken 2'040'000.00 1'541'875.00 1'640'000.0002 Festverzinsliche Wertpapiere Fremdwährungen 827'256.00 852'161.00 852'161.0003 Fondsanteile und Aktien 342'324.20 440'849.20 833'372.40

04 Hypotheken 663'400.00 679'700.00 661'000.00

05 Darlehen 88'582.20 74'582.20 66'582.20

06 Anlagesparkonto07 Appenzeller Kantonalbank 746'156.36 1'045'656.41 966'158.7608 UBS 722'944.49 919'063.77 604'305.07

09 Postcheckkontoguthaben 23'304.42 44'592.17 29'618.52

10 Eidgenössische Steuerverwaltung 15'444.32 33'747.70 59'675.4211 Andere Guthaben 0.00 0.00 0.00

5'469'411.99 5'632'227.45 5'712'873.37

12 Passiven

13 Stiftungskapital per 31. Dezember 5'391'829.79 5'556'645.25 5'637'291.17

14 Rückstellungen15 Darlehen ohne Sicherheit 11'582.20 9'582.20 9'582.2016 Pauschalwertberichtigungen Hypotheken 66'000.00 66'000.00 66'000.00

17 Transitorische Passiven, Verbindlichkeiten 0.00 0.00 0.00

18 5'469'411.99 5'632'227.45 5'712'873.37

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215214

Kommandanten von Appenzeller Verbänden(nach Angaben in «Appenzellische Offiziersgesellschaft 1856 – 1956»)sowie Auskünften militärischer Amtsstellen)

Kommandanten des Inf Rgt 34 (I.R. 28, I.R. 34)

Geburtsjahr Name von/bis

I. R. 28

1833 Oberst Bärlocher Emil, in St. Gallen 4. Mai 1875 bis 1877

1835 Signer Joh. Jakob, von Stein 3. April 1877 bis 1878

1840 Jakob Johann, von Trogen 18.April 1878 bis 31. Dezember 1884

1848 Lämmlin August, in St. Gallen 30. Januar 1885 bis 10. Januar 1893

1852 Schiess Heinrich, von Herisau 10. März 1893 bis 10. Juli 1900

1861 Held Konrad, vonWeiningen 10. Juli 1900 bis 1904

1862 Heer Eugen, von Rheineck 23. Februar 1904 bis 31. Dezember 1909

1868 Sonderegger Emil 4. Januar 1910 bis 31. Dezember 1910

1870 Stahel Heinrich 1. Januar 1910 bis 1. April 1912

I. R. 34

1870 Oberst Stahel Heinrich 1. April 1912 bis 31. Dezember 1917

1876 Häberlin Ernst 1. Januar 1918 bis 31. Dezember 1918

1876 Zürcher Wilhelm 1. Januar 1919 bis 24. August 1920

1878 Heitz Hans 24. August 1920 bis 31. Dezember 1925

1880 Comtesse Henri 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1928

1887 Scheer Ernst 1. Januar 1929 bis 31. Dezember 1933

1887 Fischbacher Jakob 1. Januar 1934 bis 31. Dezember 1935

1888 Wichser Jacques 1. Januar 1935 bis 31. Dezember 1937

Inf Rgt 34

1888 Oberst Wichser Jacques 1. Januar 1938 bis 31. Dezember 1940

Erfolgsrechnung der AppenzellischenWinkelriedstiftung 2003 bis 2005

2003 2004 2005

01 Fürsorgeleistungen02 Unterstützungen -28'238.50 -23'778.35 -30'000.0003 Abschreibung von Darlehen aus Fürsorgetätigkeit 0.00 0.00 0.0004 Unterstützungen für Wehrwesen -33'071.70 -3'101.80 -8'423.0005 Rückerstattung von Fürsorgebeiträgen 0.00 2'000.00 0.0006 Direkte Verwaltungskosten der Fürsorgetätigkeit -2'488.15 -1'237.50 -1'225.5007 FINANZIELLE BEWEGUNGEN FÜRSORGE -63'798.35 -26'117.65 -64'024.65

08 Ertrag aus festverzinslichen Wertpapieren Schweizer Franken 96'636.55 75'312.50 49'500.0009 Realisierte Gewinne aus festverz. Wertpapieren CHF 8'625.00 1'875.00 375.0010 Abschreibungen auf festverz. Wertpapieren CHF Agio 0.00 0.00 -525.0011 Abschreibungen auf festverz. Wertpapieren CHF kursbedingt 0.00 0.00 -2'250.0012 Ergebnis festverzinsliche Wertpapiere CHF 105'261.55 77'187.50 47'100.00

13 Ertrag aus festverzinslichen Wertpapieren Fremdwährungen 56'462.88 72'613.41 46'562.9014 Realisierte Gewinne aus festverz. Wertpapieren FW 5'143.85 45'511.47 1'546.6515 Abschreibungen auf festverz. Wertpapieren FW Agio 0.00 0.00 0.0016 Abschreibungen auf festverz. Wertpapieren FW kursbedingt 0.00 0.00 0.0017 Abschreibungen auf festverz. Wertpapieren FW währungsbedingt -13'802.12 -40'759.55 0.0018 Ergebnis festverzinsliche Wertpapiere Fremdwährungen 47'804.61 77'365.33 48'109.55

19 Ertrag aus Fondsanteilen und Aktien 11'417.70 12'840.00 12'990.0020 Realisierte Gewinne auf Fondsanteilen und Aktien 77'851.10 450.00 8'350.0021 Realisierte Verluste auf Fondsanteilen und Aktien -1'950.00 0.00 0.0022 Abschreibungen auf Fondsanteilen und Aktien -4'045.00 -1'900.00 0.0023 Ergebnis Fondsanteile und Aktien 83'273.80 11'390.00 21'340.00

24 Depotgebühren, Stempel- und Umsatzabgaben, Courtagen Bankspesen -9'855.95 -9'159.97 -8'389.05

25 WERTSCHRIFTENERFOLG 226'484.01 156'782.86 108'160.50

26 Ertrag aus Hypothekardarlehen 17'202.50 27'500.00 27'340.0027 Ertrag aus Darlehen 0.00 850.00 280.0028 Veränderung Rückstellungen aus Fürsorgetätigkeit 0.00 0.00 0.0029 Zuführung Pauschalwertberichtigungen auf Hypotheken -66'000.00 0.00 0.0030 ERFOLG AUF HYPOTHEKEN UND DARLEHEN -48'797.50 28'350.00 27'620.00

31 Zinserträge Sichteinlagen 4'085.28 9'049.34 12'263.8732 Aufwand Stiftungsrat und sonstige Verwaltungskosten -3'696.10 -3'414.70 -3'473.8033 Spenden, Zuwendungen und Vermächtnisse 32'196.95 100.00 100.0034 Sonstige Erträge 0.00 65.61 0.0035 SONSTIGER UND AUSSERORDENTLICHER ERFOLG 32'586.13 5'800.25 8'890.07

36 Ü B E R S C H U S S W I N K E L R I E D F O N D S 146'474.29 164'815.46 80'645.92

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216

1894 Oberst Friedländer Philipp 1. Januar 1941 bis 31. Dezember 1943

1900 Speich Hans 1. Januar 1944 bis 31. Dezember 1947

1902 Etter Karl 1. Januar 1948 bis 16. Dezember 1951

1906 Gremli Hugo 16. Dezember 1951 bis 31. Dezember 1955

1909 Erny Karl 1. Januar 1956 bis 31. Dezember 1959

1910 Binder Hans 1. Januar 1960 bis 31. Dezember 1965

1920 Blocher Rudolf 1. Januar 1966 bis 31. Dezember 1967

1925 Tanner Heinrich 1. Januar 1968 bis 31. Dezember 1971

1927 Sonderegger Stefan 1. Januar 1972 bis 31. Dezember 1975

1931 Lanz Heinz 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1978

1932 Locher Erich 1. Januar 1979 bis 31. Dezember 1982

1936 Rickert Paul 1. Januar 1983 bis 31. Dezember 1984

1940 HartmannWilly 1. Januar 1985 bis 31. Dezember 1987

1943 Rusch Markus 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1989

1943 Hofacher Peter 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1992

1948 Solenthaler Hans-Ulrich 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1995

1954 Rüesch Adrian 1. Januar 1996 bis 31. Dezember 1999

1956 Hüppi Michael 1. Januar 2000 bis 31.Dezember 2003

Kommandanten des Inf Bat 34

Geburtsjahr Name von/bis

Inf Bat 34/Stab Inf Bat 34

1945 Major Bürgi Franz 1. Januar 1984 bis 31. Dezember 1987

1948 Breitenmoser Franz 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1990

1955 Elser Karl 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 1994

1958 Alder Kurt 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 1998

1964 Oberstlt Drexel Ronald 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 2001

1962 Rennhard Christoph 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2003

Stabskp Inf Rgt 34

1951 Hptm Hälg Jürg 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1988

1958 Gehler Peter 1. Januar 1989 bis 31. Dezember 1993

217

1962 Hptm Brönnimann Markus 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1997

1969 Jäger Niklaus 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2003

Na Kp 34

1955 Hptm Lüchinger Wilhelm 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1989

– Barmetler Markus 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1990

1964 Gerber Jürgen 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 1996

1966 Geiger Martin 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 2003

Gren Kp 34

1951 Hptm Birri Kurt 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1987

1958 Walliser Georg 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1989

1960 Lieberherr Werner 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1995

1966 Holderegger Thomas 1. Januar 1996 bis 31. Dezember 1996

1967 Lengweiler Felix 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 2003

Pzaw/Pzj Kp 34

1955 Hptm Elser Karl 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1987

1958 Hardegger Josef 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1992

1964 Hollenstein Ambrosius 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1999

1970 Betschon Felix 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2003

San Kp 34

1954 Hptm Lanz Markus 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1991

Sch Mw Kp 34

1964 Hptm Drexel Ronald 1. Januar 1995 bis 31.Dezember 1997

1967 Bärlocher Paul 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2003

Kommandanten des Füs Bat 83 (I.Bat. 83, Auszug)

Geburtsjahr Name von/bis

I. Bat. 83

1835 Major Signer J. Jakob 31. März 1871 bis 3. April 1877

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218

1845 Major Alder J. Jakob 2.August 1877 bis 31. Dezember 1883

1852 Schiess Heinrich 15. Januar 1884 bis 15. November 1892

1856 Baumann Eduard 15. November 1892 bis 25. März 1909

1865 Stricker Johannes 9. März 1901 bis 12. März 1909

1874 Baumann Johannes 12. März 1909 bis 31. Dezember 1915

1877 Lüthi Gottlieb 1. Januar 1916 bis 31. Dezember 1920

1884 Graf Ernst 1. Januar 1921 bis 31. Dezember 1926

1890 AckermannWalter 1. Januar 1927 bis 31. Dezember 1931

1893 Preisig Adolf 1. Januar 1932 bis 31. Dezember 1934

1896 Tobler Jakob 1. Januar 1935 bis 31. Dezember 1936

1898 Biser Robert 1. Januar 1937 bis 31. Dezember 1937

Füs Bat 83

1898 Major Biser Robert 1. Januar 1937 bis 14. April 1942

1906 Nef Paul 15. April 1942 bis 31. Dezember 1946

1910 Brunner Mathias 1. Januar 1947 bis 31. Dezember 1949

1911 Hanslin Adolf 1. Januar 1950 bis 31. Dezember 1952

1917 Schefer Hans 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1959

1922 Hohl Theodor 1. Januar 1960 bis 31. Dezember 1963

1925 Tanner Heinrich 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 1968

1931 Lanz Heinz 1. Januar 1969 bis 31. Dezember 1971

1934 Eugster Hans 1. Januar 1972 bis 31. Dezember 1975

1937 Baumgartner Kurt 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1979

1943 Rutz Jakob 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1984

1948 Solenthaler Hans-Ulrich 1. Januar 1985 bis 31. Dezember 1990

1955 Schläpfer Johannes 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 1994

1955 Beccarelli Thomas 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 1997

1965 Oberstlt Wettstein Guido 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2001

1965 Kronenberg Urban 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2003

Füs Stabskp 83

Hptm Hörler Werner 30. April 1946 bis 31. Dezember 1953

1916 Fehr Hansjörg 1. Januar 1954 bis 31. Dezember 1959

219

1924 Hptm Hohl Edmund 1. Januar 1960 bis 31. Dezember 1965

1929 Staub Karl 1. Januar 1966 bis 31. Dezember 1972

1936 Strässle Rudolf 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 1979

1942 Rohner Andreas 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1982

1950 Bartelt Guido 1. Januar 1983 bis 31. Dezember 1989

1953 Bänziger Ulrich 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1991

1958 Vincenz Reto 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1997

1964 Oblt Bischof Edgar 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2003

Füs Kp I/83

1922 Hptm Ackermann Hans-Walter 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1958

1931 Frischknecht Hans 1. Januar 1959 bis 31. Dezember 1962

1934 Eugster Hans 1. Januar 1963 bis 31. Dezember 1967

1937 Sutter Robert 1. Januar 1968 bis 31. Dezember 1974

1945 Schmid JohannesWalter 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 1980

1951 Binder Markus 1. Januar 1981 bis 31. Dezember 1985

1958 Bänziger Ulrich 1. Januar 1986 bis 31. Dezember 1989

1962 Brönnimann Markus 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1993

1966 Binder Jörg 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1999

1972 Hartmann Thomas 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2003

Füs Kp II/83

1920 Hptm Pfenninger Adolf 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1956

1926 Kellenberger Paul 1. Januar 1957 bis 31. Dezember 1962

1934 Schoch Otto 1. Januar 1963 bis 31. Dezember 1968

1939 Züst René 1. Januar 1969 bis 31. Dezember 1971

1943 Zürcher Hanspeter 1. Januar 1972 bis 31. Dezember 1975

1947 Walser Erich 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1979

1950 Klauser Walter 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1986

1957 Haas Robert 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1992

1963 Meier Marcel 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1997

1972 Knechtle Marco 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2003

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220

Füs Kp III/83

1922 Hptm Hohl Theodor 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1958

1928 Alther Jakob 1. Januar 1959 bis 31. Dezember 1964

1939 Naef Heinz 1. Januar 1965 bis 31. Dezember 1970

1943 Rutz Jakob 1. Januar 1971 bis 31. Dezember 1975

1945 Heuscher Max 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1981

1953 Laich Hans Rudolf 1. Januar 1982 bis 31. Dezember 1987

1957 Cozzi Agostino 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1990

1961 Frei Markus 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 1994

Sch Füs Kp IV/83

1917 Hptm Schefer Hans 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1952

1923 Schneider Jost 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1961

1933 Merz Ueli 1. Januar 1962 bis 31. Dezember 1967

1938 Ziegler Max 1. Januar 1968 bis 31. Dezember 1972

1944 Zigerlig Peter 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 1978

1951 Hälg Jürg 1. Januar 1979 bis 31. Dezember 1986

1956 von Frisching Albert 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1990

1959 Frigoli Orlando 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 1991

1962 Hahn Laurenz 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1997

1969 Schmid Josef 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2003

PAL Kp V/83

1948 Hptm Breitenmoser Franz 1. Januar 1981 bis 31. Dezember 1982

1955 Beccarelli Thomas 1. Januar 1983 bis 31. Dezember 1987

1959 Netzle Andreas 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1991

1965 Wettstein Guido 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1994

PAL Kp III/83

1965 Hptm Wettstein Guido 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 1996

1966 Neff Ronald 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 1997

1971 Müller Christian 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2003

221

Kommandanten des Füs Bat 84 (I.Bat. 84, Auszug)

Geburtsjahr Name von/bis

I. Bat. 84

1841 Major Koller Johannes 10. Mai 1875 bis 19. Juli 1881

1849 Nef J. Georg 19. Juli 1881 bis 22. März 1889

1852 Graf Leonhard 27. März 1889 bis 30. März 1898

1860 Wirth Georg 30. März 1898 bis 24. Juli 1903

1868 Ruckstuhl Hans 23. Oktober 1903 bis 31. März 1910

1874 Steinmann Arthur 1. Januar 1911 bis 31. Dezember 1912

1876 Häberlin Ernst 1. Januar 1913 bis 5. August 1914

1879 HartmannWilhelm 5.August 1914 bis 31. Dezember 1919

1884 Altwegg Paul 1. Januar 1920 bis 31. Dezember 1924

1886 Kurz Albert 1. Januar 1925 bis 31. Dezember 1927

1887 Fischbacher Jakob 1. Januar 1928 bis 31. Dezember 1929

1894 Schiess Emil 1. Januar 1930 bis 31. Dezember 1933

1897 Locher Armin 1. Januar 1934 bis 31. Dezember 1937

Füs Bat 84

Major Locher Armin 1. Januar 1938 bis 31. Dezember 1940

1903 Schläpfer Otto 1. Februar 1940 bis 16. April 1941

1903 Locher Oskar 17. April 1941 bis 31. Dezember 1947

1908 Schläpfer Albert 1. Januar 1948 bis 31. Dezember 1952

1914 Stürm Albert 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1955

1915 Juchler Theodor 1. Januar 1956 bis 31. Dezember 1958

1923 Waldburger Emil 1. Januar 1959 bis 31. Dezember 1962

1926 Senn Nikolaus 1. Januar 1963 bis 31. Dezember 1966

1925 Eugster Johann 1. Januar 1967 bis 31. Dezember 1970

1932 Locher Erich 1. Januar 1971 bis 31. Dezember 1974

1933 Koller Arnold 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 1979

1943 Rusch Markus 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1983

1947 Walser Erich 1. Januar 1984 bis 31. Dezember 1988

1953 Laich Hans-Rudolf 1. Januar 1989 bis 31. Dezember 1992

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222

1953 Major Göldi Hans 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1995

1955 Sutter Hermann 1. Januar 1996 bis 31. Dezember 1999

1962 Oberstlt Allet Jean-Dominique 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2003

Füs Stabskp 84

1917 Hptm Bannwart Walter 30. Juni 1945 bis 31. Dezember 1952

1918 Hohl Hans 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1953

1917 Stärkle Georg 1. Januar 1954 bis 31. Dezember 1955

vakant 1956

1924 Würmli Walter 1. Januar 1957 bis 31. Dezember 1960

1933 Dobler Karl 1. Januar 1961 bis 31. Dezember 1963

1928 Weder Manfred 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 1965

1938 Auer Markus 1. Januar 1966 bis 31. Dezember 1972

1943 WederWalter 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 1980

1951 Müller Reto 1. Januar 1981 bis 31. Dezember 1986

1957 Ledergerber Viktor 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1994

1961 Frei Markus 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 1999

1968 Dörig Martin 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2003

Füs Kp I/84

1923 Hptm Waldburger Emil 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1955

1928 Wegelin Peter 1. Januar 1956 bis 31. Dezember 1961

1932 Locher Erich 1. Januar 1962 bis 31. Dezember 1967

1938 Notter Bernhard 1. Januar 1968 bis 31. Dezember 1971

1942 Nef Robert 1. Januar 1972 bis 31. Dezember 1977

1948 Sutter Peter 1. Januar 1978 bis 31. Dezember 1983

1955 Schläpfer Johannes 1. Januar 1984 bis 31. Dezember 1988

1956 Bollag Thomas 1. Januar 1989 bis 31. Dezember 1991

1964 Auer Michael 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1996

1971 Bärlocher Thomas 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 2003

Füs Kp II/84

1914 Hptm EschmannWalter 1. Januar 1944 bis 31. Dezember 1952

1925 Tanner Heinrich 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1957

223

1928 Hptm Weder Manfred 1. Januar 1958 bis 31. Dezember 1963

1933 Dobler Karl 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 1968

1940 KühneWilli 1. Januar 1969 bis 31. Dezember 1973

1944 Schönberger Urban 1. Januar 1974 bis 31. Dezember 1978

1950 Schmid Carlo 1. Januar 1979 bis 31. Dezember 1983

1950 Göldi Hans 1. Januar 1984 bis 31. Dezember 1987

1956 Naef Hans Peter 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1991

1963 Fuchs Benjamin 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1999

1974 Zuberbühler Thomas 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2003

Füs Kp III/84

1918 Hptm Hohl Hans 1. Januar 1950 bis 31. Dezember 1952

1926 Senn Nikolaus 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1958

1929 Zellweger Arnold 1. Januar 1959 bis 31. Dezember 1963

1933 Koller Arnold 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 1968

1939 Fässler Jakob 1. Januar 1969 bis 31. Dezember 1973

1942 Inauen Emil 1. Januar 1974 bis 31. Dezember 1979

1950 Fässler Josef 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1985

1955 Sutter Hermann 1. Januar 1986 bis 31. Dezember 1991

1959 Fässler Johann 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1993

Sch Füs Kp IV/84

1916 Hptm Juchler Hans 30. April 1946 bis 31. Dezember 1952

1925 Weber Hans 1. Januar 1953 bis 31. Dezember 1953

1923 Rohner Walter 1. Januar 1954 bis 31. Dezember 1960

1933 Koller Arnold 1. Januar 1961 bis 31. Dezember 1963

1935 Koller Oskar 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 1969

1939 Haselbach Hans 1. Januar 1970 bis 31. Dezember 1974

1946 Bieler Thomas 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 1980

1954 Baur Robert 1. Januar 1981 bis 31. Dezember 1984

1953 Holderegger Josef 1. Januar 1985 bis 31. Dezember 1992

1964 Drexel Ronald 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1994

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224

PAL Kp V/84

1948 Hptm Rubli Ernst 1. Januar 1983 bis 31. Dezember 1984

vakant 1985

1956 Poletti Franz 1. Januar 1986 bis 31. Dezember 1992

1958 Neuenschwander Ch. 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1994

Kommandanten des Ter Rgt 45 (Ter Kr 45)

Geburtsjahr Name von/bis

1920 Oberst Kuhn Ernst 1. Januar 1970 bis 31. Dezember 1975

1928 Wegelin Peter 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1981

1936 Marcel Dörig 1. Januar 1982 bis 31. Dezember 1986

1934 Eugster Hans 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1990

1943 Rutz Jakob 1. Januar 1990 bis 31. Dezember 1995

1944 Widmer Karl 1. Januar 1996 bis 31. Dezember 1997

1955 Göldi Hans 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 1999

1953 Laich Hans-Rudolf 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2003

Kommandanten des Inf Rgt 77

Geburtsjahr Name von/bis

1903 Oberst Bodmer Adolf 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1956

1907 Marti Burkhard 1. Januar 1957 bis 31. Dezember 1960

1915 Juchler Theodor 1. Januar 1961 bis 31. Dezember 1965

1917 Bärfuss Herbert 1. Januar 1966 bis 31. Dezember 1967

1923 Waldburger Emil 1. Januar 1968 bis 31. Dezember 1971

1928 Wegelin Peter 1. Januar 1972 bis 31. Dezember 1975

1930 Widmer Heinz 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1981

1934 Eugster Hans 1. Januar 1982 bis 31. Dezember 1986

1937 Bodenmann Kurt 1. Januar 1986 bis 31. Dezember 1991

1944 Stössel Peter 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1994

225

Kommandanten des Füs Bat 141

Geburtsjahr Name von/bis

1914 Major Bosshard Max 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1959

1917 Schefer Hans 1. Januar 1960 bis 31. Dezember 1964

1926 Sturzenegger Karl 1. Januar 1965 bis 31. Dezember 1968

1928 Altherr Jakob 1. Januar 1969 bis 31. Dezember 1975

1939 Naef Heinz 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1982

1940 Hitz Bernhard 1. Januar 1983 bis 31. Dezember 1986

1941 Schürpf Karl 1. Januar 1987 bis 31. Dezember 1991

1950 WidmerWerner 1. Januar 1992 bis 31. Dezember 1994

Kommandanten des Füs Bat 142

Geburtsjahr Name von/bis

– Major Enderle Georg 1. Januar 1952 bis 31. Dezember 1957

– AmmannWilhelm 1. Januar 1958 bis 31. Dezember 1960

– Tobler Gustaf 1. Januar 1961 bis 31. Dezember 1967

– Kobelt Karl 1. Januar 1968 bis 31. Dezember 1975

– Hemm Max 1. Januar 1976 bis 31. Dezember 1979

– Gächter Kurt 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1981

– Natsch Rudolf 1. Januar 1982 bis 31. Dezember 1988

1945 Schmid Hanswalter 1. Januar 1989 bis 31. Dezember 1992

Wetli Kaspar 1. Januar 1993 bis 31. Dezember 1994

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226

Von appenzellischen Truppen geleisteterAktivdienst im ErstenWeltkrieg(nach Angaben in «Appenzellische Offiziersgesellschaft 1856–1956»)

227

Von appenzellischen Truppen geleisteter Aktiv-Dienst in den Kriegsjahren 1914/19

Truppe

Auszug:I. Bat. 83

I.Bat.84

F. Bttr. 47

Landwehr:I. Bat. 161

Landsturm:I. Bat. 78

I. Kp.

II. Kp.

1914

4.8. – 28.11.Aarberg

Basler Grenze

4.8. – 28.11.RadelfingenBasler GrenzeSchönenwerd

4.8. – 28.11.Ettingen BL

4.8. 18.9.Zernez

21.8. – 6.9.Bergün

21.8. – 6.9.SamadenBeversSpinas

(Bahnbewachung)

1915

11.5. – 17.7.Rheintal

Safenwil-StriegelHauenstein

11.5 .– 17.7.RheintalAargau

10.5 – 17.7.MelsRagaz

12.7. – 28.8.Zernez

1916

25.4. – 5.8.EngadinPontresina

BerninahäuserZernez, Ofenpass

Ova d’Spin

25.4. – 5.8.Engadin

22.5. 27.8.Claro TI

28.8. – 4.11.Ober-Engadin

25.9. – 26.10.Biasca

31.6. – 31.8.Biasca

1917

20.3. – 11.8.Basler GrenzeCourrouxHauenstein

25.4. – 5.8.Berner JuraStadt BaselHauenstein

19.3. – 11.8.BubendorfGenevez

1.10. – 18.11.Tessin

21.2. – 23.3.18Arth-Goldau

(Munitionsnachschub)

21.2. – 23.3.18Arth-Goldau

1918

9.12. – 20.2.19SchaffhauserGrenze

NeuhausenZollikonKüsnachtErlenbachHerrliberg

9.12. – 20.2.19Tessin

BodenseeRheinZürich

11.11. – 22.11.Rickenbach

28.1. – 23.2.Liestal

Total

587

594

518

238

80

80

Truppe

III. Kp.

IV. Kp.

I. Bat. 79I. Kp.

II. Kp

III. Kp.

IV. Kp.

1914

5.8. – 1.9.St.Gallen undUmgebung

16.8. – 1.9.Gossau SG

1.8. – 17.8.Herisau

9.9. – 30.9.Stocken (Bruggen)Seuchenwache

Urnäsch

1.8. – 12.8.DegersheimMogelsbergBrunnadern

28.8. – 18.9.Rapperswil

1.8. – 20.8.30.9. – 10.10.

Stocken (Bruggen)

1915

1916

25.9. – 26.10.Biasca

1917

29.11. – 28.12.Seewen-Ibach

29.10. – 1.12.17

21.2. – 22.3.18

1918

24.1. – 22.2.Seewen-Ibach

27.12.17 – 25.1.Goldau

27.12.17 – 25.1.Goldau

Total

62

79

72

71

61

61

Die Seuchenwache für Urnäsch, Rayon Rossfall, über Hochalp bis gegen die Tell hin, dauerte ab14.9.1914 bis Ende Oktober 1914.Ab 11. Oktober 1914 ging dieWache auf Rechnung der GemeindeUrnäsch. Die Mannschaft bestand sozusagen nur noch aus Freiwilligen. Die Kontrolle führte Hptm.Schmid von Herisau aus.

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228 229

Von appenzellischen Truppen geleisteter Aktiv-Dienst in den Kriegsjahren 1939/45

Truppe

Inf. Rgt. 34Stab

Füs. Bat. 83

1939

2.9.–31.12.BiltenWeesen

2.9.–31.12.Schänis

Laupersdorf

1940

1.1.–28.9.Bilten,WeesenMümliswilHuttwil,SteinenFeusisbergLachen

2.12.–31.12.Lachen

Rapperswil

1.1.–28.9.EinsiedelnSchänis

MatzendorfHuttwil

Eschenbach-Ballwil, ZugOberurnen

2.12.–31.12.SchänisSattel

1941

1.1.–22.2.Lachen

6.5.–6.6.EinsiedelnLachen

1.9.–10.10EinsiedelnLachen

1.1.–22.2.Sattel

6.5.–6.6.OberibergSattel

1.9.–10.10.SattelWilerzell

1942

24.2.–28.2.Einsiedeln

17.3.–24.4.LachenRüti ZH

30.10.–2.12.Lachen,WilHerisau

17.3.–24.4.SattelHinwil

30.10.–2.12.HüttenSattelSirnachHerisau

1943

29.4.–7.6.LachenSteinen

26.8.–28.9.Lachen, Ragaz

Steinen

3.12.–11.12.Lachen

29.4.–7.6.Sattel

EinsiedelnRothenthurmSchwyzWassen

26.8.–28.9.RothenthurmMalans, SattelLandquartGoldau

3.12.–11.12.Sattel

1944

13.2.–16.3.LachenFribourgBrunnen

4.6.–6.7.Sargans

8.9.–28.10.LangenbruckLangenthalLachen

13.2.–16.3.Sattel

RichterswilDüdingenSchwyz

5.6.–6.7.TrübbachAzmoosGrabs

8.9.–28.10.HolderbankLangenthalRothenthurm

1945

22.3.–17.5.AndelfingenSchaffhausenOberstamm-

heimStein am Rhein

Herisau

22.3.–17.5.SchaffhausenHenggartHerblingenEschenz

KreuzlingenHerisau

Von appenzellischen Truppen geleisteterAktivdienst im ZweitenWeltkrieg(nach Angaben in «Appenzellische Offiziersgesellschaft 1856 – 1956»)

Truppe

Füs. Bat. 84

Füs. Bat. 79(III/79)

Ter. Rgt. 77Stab

1939

2.9.–31.12.Lachen

OberurnenNetstal

2.9.–31.12.EinsiedelnNiederurnen

1.9.–9.12.UnterwasserNesslau

1940

1.1.–28.9.EinsiedelnNetstal

MümliswilWillisau

EmmenbrückeArth

UnterwasserLachen

2.12.–31.12.LachenUerikon

1.1.–6.7.NeuhüsliBalsthal

2.12.–31.12.LachenSiebnenKempraten

11.5.–6.7.NesslauWeesenNetstalNäfels

23.10.–4.12.RapperswilHerisau

1941

1.1.–22.2.UerikonLachen

6.5.–6.6.EinsiedelnLachen

1.9.–10.10.Lachen

UnteribergWillerzell

1.1.–10.1.Siebnen

1.9.–10.10.EinsiedelnSiebnen

29.4.–20.6.Mollis

Winterthur

1942

24.2.–28.2.Lachen

17.3.–24.4.Lachen

Fischenthal

30.10.–2.12.Lachen

RickenbachHerisau

24.2.–28.2.LachenNuolenBauma

17.3.–24.4.BaumaSiebnen

30.10.–2.12.LachenRossrütiHerisau

5.1.–13.2.Mitlödi

25.9.–28.10.Mitlödi

20.11.–23.12OberurnenNiederurnenMitlödi

1943

29.4.–7.6.LachenWassenSchwyz

26.8.–28.9.LachenAzmoosSchwyz

3.12.–11.12.Lachen

29.4.–7.6.LachenOberarthWangen SZ

26.8.–28.9.Lachen

Näfels, MollisBrünigSiebnen

3.12.–11.12.LachenNuolen

30.5.–12.6.ChurWeesen

28.6.–31.7.NiederurnenMitlödi

20.12.–31.12.MitlödiRagaz

1944

13.2.–16.3.LachenPfäffikonMarly-le-Grand

Mettmen-stetten

4.6.–6.7.MaienfeldLuziensteigFlums

8.9.–28.10.MümliswilRoggwilLachen

13.2.–16.3.LachenRoséAmsteg

4.6.–6.7.Grüsch

8.9.–28.10.AarwangenSiebnen

1.1.–20.1.RagazMitlödi

8.5.–7.6.MitlödiGenf

23.10.–23.11.SchwyzMitlödi

1945

22.3.–17.5.OssingenSchleitheimBasadingenRamsenTeufen

22.3.–17.5.Lachen

NeuhausenWilchingenRamsenSt.Gallen

11.3.–11.3.Mitlödi

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230 231

Truppe

Ter. Bat. 141

Ter. Bat. 142

1939

1.9.–9.12.Rietbad

1.9.–1.12.Unterwasser

1940

11.5.–6.7.Neu St.JohannNiederurnen

Mollis

23.10.–4.12.UznachHerisau

11.5.–6.7.UnterwasserSchänis

23.10.–4.12.Wald ZHTeufen

1941

29.4.–20.6.EinsiedelnAadorfBuchsZizers

Landquart

29.4.–20.6.Mollis

WetzikonMitlödi

1942

27.7.–27.8.LandquartZürich

Niederurnen

21.9.–22.10.MitlödiWil SG

20.11.–23.12.Mitlödi

Landquart

1943

1.3.–3.4.NiederurnenWald ZH

30.5.–12.6.Chur

Niederurnen

20.12.–31.12.NiederurnenLuziensteig

14.6.–31.7.Chur, MolliaReichenburgBeglingen

20.12.–31.12.Mitlödi

Landquart

1944

1.1.–20.1.LuziensteigNiederurnen

8.5.–7.6.NiederurnenChêne-Bourg

23.10.–23.11.NiederurnenBrunnen

1.1.–20.1.TrübbachMitlödi

8.5.–7.6.Mitlödi

Soral, Bernex

1945

23.10.–23.11.NiederurnenBrunnen

15.1.–15.2.Mitlödi

LuziensteigBad Ragaz

Mitgliederverzeichnis der AppenzellischenOffiziersgesellschaft 1955/56

Ehrenmitglieder

OberstbrigadierWichser Jacques Maienfeld

OberstenAckermannWalter HerisauHeitz Hans KreuzlingenLocher Armin Oberegg

Scheer Ernst HerisauSchefer Hans SpeicherSteinmann Arthur

MajorSenn Niklaus Appenzell

HauptmannMoesle Conrad Waldstatt

Aktivmitglieder

OberkorpskommandantenFrick Hans Bougy-Villars Thomann Hans Münchwilen

OberstdivisionäreAnnasohn Jakob BernBrunner Karl Zürich

Flückiger Hermann BielSchmid Karl Niederteufen

OberstbrigadierSpeich Hans Basel

OberstenAdank Martin TrogenBlumer David Schwanden GLBodmer Adolf TrogenBrunner Mathias Losone TIBrunner Theodor Küsnacht ZHEckert Walter BrunnadernErny Karl HerisauGremli Hugo St.GallenKoller Ernst Bern

Locher Oskar ZugNef Paul St.GallenRaduner Alfred Horn TGRoth Hans Zollikon ZHRutz Ernst Gümligen BESchiess Emil FlawilSchiess Jakob ZürichTanner Heinrich St.GallenWerder Hermann Grabs

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232 233

OberstleutnantsBuff Ulrich HeidenEgger Conrad HerisauHanslin Adolf OstermundingenHohl David TeufenHuber Hans FrauenfeldJäger Erwin ZürichKürschner Hans St.Gallen

Lanz Hans WattwilSchatz Adolf RomanshornSchläpfer Albert WeinfeldenSchmid Albert Will SGSteger Walther HerisauStübi Emil St.GallenTanner Ernst Küsnacht ZH

MajoreAlder Franz St.GallenAllenspach Hans Horgen ZHAuer Joachim HerisauBaumgartner Richard Küsnacht ZHBinder Hans HerisauBosshard Max St.GallenBraschler Hans St.GallenBücheler Fritz HerisauEnderlin Ernst BühlerEugster Willi HerisauForrer Hermann Bürgeln TGGraf Emil Balzers FLGräflin Georges BaselGröbli Walter PrattelnHorlacher Louis HeerbruggHörler Werner St.GallenHubatka Paul Altstätten SGHunziker Fritz TrogenHüppi Josef NiederteufenJuchler Theodor HerisauKanzler Hans RehetobelKeller Hans WinterthurKern Jakob BernKnöpfel Hans Küsnacht ZHKretzer René St.GallenKrukemeier Armin WinterthurKuhn Ernst HerisauLämmler Heinrich Herisau

Lemmenmeier Karl Zuzwil SGMarti Burkhard ChurMeng Hans HerisauMeyer Emil HerisauMüller Walter WetzikonNiederer Arthur HeidenRothenberger Arnold TrogenRutz Walter St.GallenSchefer HansWalter SpeicherScherrer Paul ZürichSchlosser Karl BernSchlumpf Arnold ZürichSchmid Francois RüschlikonSchmid Hans TeufenSchmidheini Albert HeerbruggSchregenberger Willi St.GallenSigner Josef ThunSpälty Jakob GlarusStadler Eugen GaisSteinemann Hugo St. GallenSteinmann Max SpeicherStürm Albert TeufenWiesmann Eugen TeufenWohnlichWerner MeilenZeller Albert TeufenZellweger Hans HerisauZüllig Emil WädenswilZwingli Max Alt St. Johann

HauptleuteAckermann Erich HerisauAckermann H.W. HerisauAlder Hans Herisau

Bänninger Alfred Ober-EmbrachBaumgartner Paul ZürichBerger Max Zollikon ZH

Biasotto Adolf UrnäschBiberstein Friedrich Tobel TGBienz Hans MorgesBösinger Léon Wald ARBossart Armin WalzenhausenBrassel Andreas Reute ARBriner Walter St. GallenBruderer Ernst HerisauBruderer Otto NiederteufenBruggmann Max HerisauBruhin Johann TeufenBruppacher Max Rapperswil SGBüchler Ernst HerisauBüchler Willy Thal SGBühler Robert TeufenBurkhard Martin ChurBütikofer Johs. HerisauCretti Hugo Au SGEberle Heinz St. GallenEdelmann Jean SpeicherEugster Hermann TrogenFässler Paul Mammern TGFehr Hansjörg ZürichFintschinWalter TeufenFrei Edwin ObereggFuchs Eugen UzwilGambon Christian Tomlis GRGautschi Walter SchwellbrunnGeisser Leo AppenzellGlinz Werner KlotenGraf Viktor St. Gallen-WinkelnGrussWilli WinterthurHänny Kurt HerisauHerzigWalter HerisauHofstetter Karl Krummenau SGHofstetter Robert GaisHohl Hans Ulrich HerisauHohl Hans GaisHohl Theodor BernJuchler Hans KlotenKalt Fridolin WallisellenKast Otto SpeicherKeller Albert Reute AR

Keller Ernst ArlesheimKempf Heinrich HerisauKempter Lothar TrogenKirchhofer Walter UrnäschKnausWilly HerisauKoch Jakob HerisauKoller Konrad GaisKreier Walter St. GallenKreier Werner St. GallenKubli Karl St. GallenKuhn Ernst TrogenKuhn Georg WaldstattKüng Hans WettingenKunz Paul TeufenLocher Karl AppenzellLutz Kurt St. GallenMäder Max Zuzwil SGMazenauer Edmund AppenzellMeier Hans HerisauMeier Theodor Oberrieden ZHMerz Adolf HerisauMerzWerner HerisauMittelholzer Leo AppenzellMoesle Walter Céligny GEMoesle Walter TeufenMörgeli Arthur Urdorf ZHMorger GeorgWalter AppenzellMoser Fritz WinterthurMüller Hans HeidenMüller Hermann HerisauMüller Paul AppenzellMüller Reinhard TeufenNänny Hans BühlerNeukomm Kurt ZürichNiederer Karl St. GallenNötzli Heinrich LuganoNüesch Hans HeerbruggOettli Theodor HeerbruggPfenninger Adolf BassersdorfPlüss Hans FrauenfeldPreisig Eugen jun. HerisauPreisig Eugen sen. HerisauReinhart Walter Winterthur

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Renz Max NiederteufenRohner Walter BernRüdisühli Johannes BühlerRuff Theodor NiederteufenSchärer Walter TeufenSchaufelberger TheodorNiederteufenSchawalder Arnold Will SGScheer Ernst HerisauSchefer Max ZürichSchiess Eugen ZürichSchläpfer Hans HerisauSchläpfer Walter ZürichSchmid Konrad HerisauSchneider Jost BadenSchneider Konrad St. GallenSchneider Paul St. Gallen-BruggenSchnorf Karl Affoltern a. A.SchochWalter ZürichSchochWilli HerisauSchönenberger Anton Oberegg AISchweizer Emil HerisauSemadeni Arnold HeerbruggSenn Niklaus BaselSiegrist Emil LenzburgSigner Stefan HundwilSigrist Alfred Niederteufen

Sigrist Alfred OberhelfenschwilSonderegger Stefan HerisauStöckli Karl HerisauStraub Hansjörg BernSträuli Peter WinterthurStreuli Gottfried HerisauStückelberger Peter WallisellenSturzenegger Karl BurgdorfSturzenegger Robert TrogenSuhner Gottlieb HerisauSuter Adolf ZürichTanner Eugen HerisauTanner Heinrich HerisauTanner Max BaselVogel Ernst ZürichVölkle Rudolf GersauWagner August Gossau SGWaldburger Eduard NiederteufenWaldburger Emil BaselWaldvogel Benedikt SchaffhausenWeder Julius BülachWilli Konrad AmriswilZindel Walter Malans GRZürcher Hans HerisauZüst Ernst Weinfelden

OberleutnantsAckermann Jacques HerisauAemisegger Adolf HerisauAerne Ulrich HerisauAlbisetti Rudolf NiederteufenAltherr Jakob HerisauBächtold Hermann HerisauBänziger Hans TrogenBänziger Paul HerisauBär Werner HerisauBauer Georg Niederscherli BEBäumleWalter Glattbrugg ZHBiasotto Adolf UrnäschBlattner Alfred ZürichBleichenbacher Rolf Basel

BodenmannWerner WaldstattBolliger Walter TeufenBrander Heinrich HerisauBrander Karl HerisauBreitenmoser Emil AppenzellBroger Albert AppenzellBrotschi Pius GrenchenBruderer Jakob NiederteufenBruderer Kurt HerisauBrudermann Josef Hasle LUBrugger Hans WalzenhausenBruppacher Walter HerisauBucher Erwin St.GallenBucher Karl Eduard St.Gallen

Buff Hans RomanshornBühler Hans HerisauBünzli Hermann HerisauBuscher Josef WaldstattBüsser Johann Goldach SGDiem Hans HerisauDürr Bernhard St.GallenEberhard Hans WiedlisbachEbner Othmar TeufenEgger Hans HerisauEhrbar Jakob Stein AREisenhut Ernst GaisEngler Arthur St.GallenEugster Johann Sins AGEugster Oswald TrogenFitzi Konrad GaisFlisch Peter Johann BaselForster Heinrich BühlerFrehner Emil HerisauFrehner Otto St.GallenFrei Hanspeter Rapperswil SGFrei Walter WalzenhausenFreudiger Urs ZürichFritsche Emil RomanshornFritsche Joh. Bapt. AppenzellFuchs Emil ZürichGairing Max HerisauGantenbein Johannes HerisauGantenbein Kurt Buchs SGGartmann Eduard SpeicherGianiel Jacob St.GallenGiezendanner Roland HerisauGiger Hans HerisauGlanzmann Othmar TrogenGloor Ernst HerisauGnepf Hans OberriedenGood Jakob DielsdorfGraf Fritz GelterkindenGrünenfelder Bruno Wietnacht-TobelGüttinger Walter TeufenHaag Erwin Wil SGHartmann Samuel ZürichHasler Heinrich Rorschach

Hefti Heinz HerisauHirsig Eduard HerisauHofstetter Hannes TeufenHohl Edmund TrogenHohl Edmund TrogenHohl Hans Schachen-HerisauHohl Willi St.GallenHolderegger Viktor MarseilleHösli Hansjakob GenfHubacher Fritz St.GallenHuber Emil Horn TGHuber Hans ZugHuber Josef St.GallenHuber Kurt ZürichHugener Hans BaselImholz Alfred RorschachKaufmann Otto St.GallenKellenberger Alfred SpeicherKeller Konrad WalzenhausenKnecht Eduard Zürich-HönggKnöpfel Walter HerisauKnöpfel Walter TeufenKölbener Beat AppenzellKuhn Lorenz HerisauKünzler Paul BaselKürsteiner Max HerisauLandolf Arnold BaselLandolt Otto BernLang Kurt Rüti ZHLeimers Willi HerisauLeutwiler Lorenz Laufen BELocher Armin Oberegg AILocher Arthur Binningen BLLocher Ernst NesslauLocher Xaver HerisauLongatti Willi BielLongoni Hans HerisauLoppacher Hans HerisauLutz Emil HerisauManser Josef BassersdorfManser Werner HerrlibergMeili Theodor SulgenMettler Max St.Gallen

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Müller Arthur HerisauMüller Hans St.GallenMüller Hermann HerisauMüller Johann St. GallenMüller Martin TrogenNef Hugo HerisauNiederer Willy Affoltern a. A.Niederhäuser Otto Binningen BLOchsner Otto SchaffhausenOesch Johann WolfhaldenPfeifer Carl St.GallenPfenninger Ernst Pfäffikon ZHPfund Arthur St.GallenPreisig Paul CorseauxPreisig Paul TeufenRaduner Peter Horn TGRechtsteiner Max St.GallenRehsteiner Jakob TurinReifler Hans BielReifler Rudolf ChiassoReutlinger Hch. HerisauRiederer August ZürichRiederer Emil ZürichRimensberger Karl Hildisrieden LURisler Heinrich TeufenRüedi Alfred BaselRüesch Emil HerisauRüesch Ernst Rorschach SGRuggli Werner TeufenRupp Arthur SchaffhausenSchadegg Karl HerisauSchäppi Heinrich ThalwilSchiess Fritz HerisauSchiess Hans HerisauSchläpfer Hans ZürichSchläpfer John NiederteufenSchläpfer Walter Trogen

Schneider Max Küsnacht ZHSchwarz Rudolf NiederteufenSigner Conrad HundwilSigner Ruedi KreuzlingenSonderegger Fritz Egnach TGSonderegger Hans HeidenSonderegger Paul HerisauSpirig Bruno OltenSpirig Martin UntereggenStehli Marcel HeidenSteiger Josef HeidenSteiger Wendelin Kilchberg ZHStückelberger Martin ZürichSuhner Berthold HerisauThalmannWalter UsterTobler Alfred RehetobelTobler Oskar TeufenVoegeli Fritz Buchs SGWalser Johannes St.GallenWalser Willy RehetobelWeber Hans-Ulrich Neuhausen SHWeder Paul St.GallenWegelin Peter BernWehrli Hans AthenWeishaupt Albert Gonten AIWetter Emil HerisauWeydmann Philipp WallisellenWiesner Ernst Rohr AGWild Paul AppenzellZeller Otto WinterthurZeller Paul AppenzellZellweger Ulrich ZürichZobrist Werner HerisauZürcher Alfred WalzenhausenZürcher Rudolf ZürichZweifel Heinrich Basel

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LeutnantsAberhalden Herbert RorschachAebi René HerisauAltherr Rudolf St. GallenAppenzeller Hans UnterengstringenBänziger Willi HerisauBaumberger H. U. HerisauBrennwalder Peter DegersheimBücheler Christian HerisauBulacher Werner HerisauDobler Karl AppenzellEgli Primo ZürichEisenbeiss Wolfgang BühlerEschler Kurt BühlerEugster Hans SchwellbrunnFeurer Werner HerisauGessler Albert HerisauGriesshammer Bruno HerisauGrob Burkhard MeilenGrünenfelder Josef Wienacht-TobelGurtner Paul Neuenegg BEHenschWalter Gossau SGHildebrand Alfred BernHolenweger H.-R. Grabs SGJenni Karl FrauenfeldJucker Armin BülachKäser Erwin HerisauKnaus Hansjörg HerisauKoller Arnold AppenzellKoprio Georg BaselKünzle Max HeidenLangenauer Jakob RehetobelLedenmann Heinz RehetobelLüchinger Wilhelm Oberriet SG

Meier Ewald ZürichMeier Hans ZürichMeier Walter FrauenfeldMerz Ueli Reinach BLMeyer Alexander ZürichMorger Robert Laufenburg AGMüller Georg FribourgMüller Hans-Rudolf BinningenMüller Kurt HerisauMüller Paul HerisauNeff Karl GontenOertle Max TeufenRaas Fridolin FrauenfeldRempfler Adolf ZürichRüesch Manfred HerisauScheinmann Jacques ZürichSchläpfer Peter HerisauSchoch Otto ZürichSommer Erwin BraunwaldStähelin Jürg FlumsStärk Roland HerisauStingWerner Samedan GRStrasser Edwin ArbonStricker Hans SteffisburgStyger Reinhard Stein ARUhler Rolf KreuzlingenWalser Hans RehetobelWehrli Willi GaisWeishaupt Wilhelm St. Gallen-WinkelnWiesmann Paul TeufenZeller Ernst WaldstattZimmermann Marcel Schaffhausen

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Mitgliederverzeichnis der AppenzellischenOffiziersgesellschaft 2005/2006

Abegg Marcel EschbornAckermann Erich HerisauAeschbacher Rudolf Grüt (Gossau ZH)Albisetti Rudolf Teufen ARAlder Konrad Rüfenacht BEAlder Robert Teufen ARAltherr Fredi St. GallenAltherr Reto Teufen ARAmbrosetti Bruno Abtwil SGAmmann Herbert KreuzlingenAmmann Michael HerisauAppenzeller Hans Abtwil SGAuer Markus HerisauAuer Michael SpeicherBandle Raymond WolfhausenBartelt Guido PfynBaumannWalter AppenzellBaumannWerner SchwellbrunnBaumberger H.U. HerisauBeccarelli Thomas GaisBerchtold Klaus SalgeschBerger-Giger Hanspeter Mettendorf TGBetschon Felix ZürichBetschon Franz HeidenBetschon Lukas WolfhaldenBiasotto Adolf UrnäschBinder Ernst OberentfeldenBinder Jörg HeidenBinder Markus HerisauBinder Rainer ZürichBischof Edgar Teufen ARBischofberger Ferdinand AppenzellBischofberger Karl RamlinsburgBischofberger Thomas AppenzellBischofberger Walter Oberegg

Blaser Hanspeter HerisauBleichenbacher Rolf EttingenBlocher Gerhard HallauBodenmann Balz HerisauBodenmann Daniel RorschachBodenmann Rolf WaldstattBolt Albert HeidenBoog Heinz St. GallenBoog Roger HeidenBoss Heinz StrengelbachBosshard Martin Münchwilen TGBreitenmoser Andreas AppenzellBreitenmoser Werner Kindhausen AGBroger Urban AppenzellBrotschi Pius GrenchenBrotschi Urs HundwilBrunner Peter SchwellbrunnBrönnimann Markus HerisauBrülisauer Wilhelm DegersheimBucher Ephrem LuzernBumbacher Walter RüschlikonBänziger Andreas RehetobelBänziger Daniel WalzenhausenBänziger Markus Teufen ARBänziger Ulrich BühlerBärlocher Thomas WallisellenBösch Rolf WettingenBötschi Christian Teufen ARBührer Robert WinterthurBünter Mathias Stein ARBüsser Franz AppenzellCaminada Reto ZürichCandrian H.P. RorschachCoray Julius Altstätten SGDick Beat Herisau

Diebold Bruno Stein ARDietrich Karl BoppelsenDormannWerner Kindhausen AGDrexel Ronald Rickenbach b.WilDörig Hans-Ulrich ZumikonDörig Marcel FeldmeilenDörig Martin GaisDörig Michael HerisauEberle Marco FrauenfeldEberli Egon SchocherswilEbneter Dominik FeldmeilenEggenberger Theo GaisEgger Stephan SpeicherEhrbar Walter ChamEisenhut Ulrich BalgachEnderle Markus Stein AREng Otto OltenEnzler Albert MessenErny Klaus Ebnat-KappelEtter Kurt WolfhaldenEugster Beda AppenzellEugster Hans WaldstattEugster Hansjakob TrogenEugster Hansruedi HerisauEugster Reinhard Brugg AGEugster Walter RehetobelEugster Willi TrogenFischer Uli HerisauFitzi Ueli GaisFlury Daniel ZürichFlury Manfred WolfhaldenForrer Fritz HerisauForster Jakob HerisauFrei Bruno HerisauFrei Jakob HeidenFrei Ruedi WaldstattFreund Hansjürg BühlerFrey Gerhard NiederteufenFrischknecht Hans-Peter HerisauFrischknecht Heinz HerisauFritsche Christian AppenzellFritsche Joh.Baptist AppenzellFritsche Niklaus Appenzell

Fritsche Niklaus GaisFuchs Benjamin Pfäffikon SZFuchsWalter SchönengrundFäh Daniel Wil SGFässler Bruno AppenzellFässler Hans FlawilFässler Hans Haslen AIFässler Jakob AppenzellFässler Martin LichtensteigFürer-Fraefel W. & G. Teufen ARGabathuler Adrian HeidenGantenbein Samuel BuchbergGeiger Armin Rapperswil SGGeiger Arnold AppenzellGeiger Martin SteinenGessler Albert BinningenGiger-Zeller Christoph ThalGilgen Paul HerisauGmünder Marcel Uetikon am SeeGnepf Hans AppenzellGossauer Kurt St. GallenGraf Fritz GelterkindenGraf Roman AppenzellGraf Thomas SpeicherGrossmann Benno HerisauGruber René Freidorf TGGuhl Rolf BrülisauGyger Heinz BadenGähler Ernst HerisauGöldi Hannes Teufen ARHaegi Urs ZürichHagmann Alfred SpeicherHalder Marc St. GallenHaller Christoph St. GallenHanselmannWerner HerisauHartmann Kaspar St. GallenHartmann Thomas Neukirch (Egnach)HartmannWilly HerisauHefti Fritz Theo HerisauHelstein Georg HeidenHengartner Xaver WittenbachHermann Adrian UitikonWaldeggHerzer Benedikt Herisau

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Herzer Heinz HerisauHerzig Rudolf FrauenfeldHitz Bernhard LustmühleHohl Edmund Altdorf URHohl Ernst UrnäschHohl Hans GaisHohl Harry SpeicherHohl Mathias DottikonHohl Theodor RiehenHolderegger Hans HerisauHolderegger Josef GontenHolderegger Thomas WaldstattHolzer Hans BronschhofenHonsell Andreas ZürichHuber-Lüthi Emil St. GallenHuber Felix UrnäschHummler Konrad Teufen ARHungerbühler Max NiederteufenHögger Daniel SamnaunHöhener Rolf GoldachHörler Christoph AarauInauen Emil WindischIndermaur Matthias NiederteufenInhelder Beat HerisauJäger Niklaus St. GallenKaufmannWilli HerisauKeel Thomas St. GallenKellenberger Ernst HerisauKeller Bruno GrüningenKeller Christoph DiepoldsauKeller Hans BrissagoKeller Hans HeidenKeller Marcel HeidenKern Hans RehetobelKipfer Ernst ZugKnaus Jürg Wil SGKnechtle Christian Nussbaumen TGKnechtle Marco BühlerKnill Dominik FrauenfeldKoch Alex HenggartKoch Hugo BubikonKoch Max WolfhaldenKoch Urs Appenzell

Koller Bruno AppenzellKoller Stefan AppenzellKoller Arnold AppenzellKrapf Peter WiesendangenKrauthammerWilly ZürichKriemler Albert NiederteufenKrüsi Urs ZürichKubli Heinrich HerisauKuhn Ernst TrogenKuhn Ernst FlimsWaldhausKuhn Lorenz HerisauKunz Stephan HerisauKupferschmid Patrik Teufen ARKuratle Werner AppenzellKuster Roland SpeicherKutter Roman Au SGKägi Heinrich Birmensdorf ZHKägi Kurt HerisauKälin Matthias Romont FRKürsteiner Max TrogenLaich Hans-Rudolf TrogenLangenauer Jakob TannLangenauer Peter SpeicherLanz Heinz MannenbachLanz Roman HerisauLauchenauer Christian MünsingenLauper Roland SpeicherLehmann Charles WaldstattLeicht Urs SalvenachLendenmann Heinz GaisLocher Erich ChurLocher Ernst Gossau SGLoepfe Arthur AppenzellLoepfe Nicola AppenzellLoepfe Pascal AppenzellLongoni Roland Gossau SGLongoni Stefan Gossau SGLooser Hansjörg HerisauLuder Hs.Ulrich MännedorfLudescher Urs AppenzellLudwig Philipp Schachen b.HerisauLutz Kurt NiederteufenLäser Urs Herisau

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Lüchinger Willi WinterthurManser Erich St. GallenMaurer Robert IllnauMaurer Ulrich WernetshausenMazenauer Dominik AppenzellMazenauer Edmund AppenzellMeier Hans-Rudolf HerisauMeier Hansruedi HerisauMeier Kurt HerisauMeier Marcel Oberwil b. BürenMeier Werner ThalMenet Hans HundwilMeng Hans HerisauMenzi Peter Küsnacht ZHMerz Emil Oberriet SGMerz Hans Rudolf HerisauMerz Markus HerisauMettler Bruno TroinexMettler Hans Peter HerisauMetzger Alfred DübendorfMetzler Lukas AppenzellMittelholzer Leo AppenzellMoog Axel SpeicherMorf Jürg LandschlachtMoser Andreas AppenzellMoser Ueli Kirchberg SGMüller Andreas Teufen ARMüller Max GaisMüller Reinhard WaldstattMüller Reto DietikonMüller Vinzenz HerisauMüntener Jakob GrabsNabholz Peter St. GallenNagel Samuel ChurNef Alfred Teufen ARNef Ernst KönizNick Andreas ZürichNiederer Max ThalNiederer Rolf HeidenNiethammer Stefan NiederteufenNuber Revo St. GallenNyffeler Alfred BolligenNyffeler Robert Teufen AR

Näf Edwin HeerbruggNaef Heinz ChurNänny Christian BühlerNüesch Niklaus NiederteufenOetiker Hans-Peter GaisOsterwalder Rudolf Abtwil SGPfister Benno GaisPfister Erich WalzenhausenPletka Roman HorgenPopp Daniel Freidorf TGPreisig Heinz SpeicherRamseyer Werner St. GallenRaschle Peter AppenzellRaschle Rolf BichwilRechsteiner Eugen ZürichReich Hansueli HerisauReifler Rudolf VacalloRempfler Urs AppenzellRiegg Peter St. GallenRittmeyer Heiner ZürichRohner Alex HeidenRohner Andreas TuttwilRohner Reto UrnäschRoos Bernhard Wetzikon ZHRoth Christian St. GallenRudolf Lukas Teufen ARRuf Arthur BronschhofenRuppanner Armin JonschwilRusch Stephan WängiRutz Annelies TrogenRutz Hans WidnauRutz Jakob BelpRölli Hans St. GallenRüesch Manfred HerisauRüesch Reinhard WittenbachSaner Alphonse BaselSaxer Hans DegersheimSchefer H.U. DozwilSchefer Walter SpeicherSchiess Ernst StettlenSchlauri Heinz Gossau SGSchlegel Patric MuolenSchlumpf Dominik Sulgen

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Schläpfer Johannes TrogenSchläpfer Peter HerisauSchmid Guido St. GallenSchmid Hanswalter GaisSchmid Josef WeissbadSchmidheini Andreas SpeicherSchmidlin Alex WallisellenSchmidli Markus SchwellbrunnSchmuckli Sigmund St. GallenSchoch Otto HerisauSchrackmann Hans GontenSchönenberger Daniel NiederteufenSenn Nikolaus HerrlibergSigner Jakob AppenzellSigner Paul HerisauSlongo Louis HerisauSolenthaler Fredy Gossau SGSolenthaler Hansueli WalenstadtSommer Andreas Müllheim DorfSonderegger Felix WolfhaldenSonderegger Gallus TurgiSonderegger Hanspeter TrogenSonderegger Peter HeidenSonderegger Reto SpeicherSonderegger Stefan HerisauStamm Heinz Teufen ARStehli Edwin ZürichSteiner Alfred LutzenbergSteiner Max EmbrachStraub Erich RehetobelStricker Alfred Stein ARSträssle Marcel Kirchberg SGSträssle Rudolf UrnäschStrübi Hermann Teufen ARStrübi Michael Teufen ARStudach Paul Teufen ARSturzenegger Niklaus TrogenStäheli Urs Wil SGSuter Bruno JonaSutter Hermann AppenzellSutter Jakob Appenzell

Sutter Werner JonaTanner Damian Teufen ARTanner Hans SpeicherTanner Heinrich HerisauTanner Thomas GrüningenTischhauser Urs BühlerTrachsel Rudolf PfungenUlmer Ulrich LuzernVattioni Bruno HerisauVincenz Reto Abtwil SGWaldburger Eduard NiederteufenWallner Stephan St. GallenWalser Erich RehetobelWalser Stefan UrnäschWalt Markus BichwilWeber Roland HomburgWeder Walter MogelsbergWegelin Peter Teufen ARWeier Paul ElggWeishaupt Willi St. GallenWelz Andreas TrogenWernli Andreas Wetzikon ZHWernli Jürg HerisauWetter Roland HerisauWettstein Guido GaisWettstein Martin Teufen ARWidmer Hans Ulrich Teufen ARWidmer Roger HerisauWidmer Thomas EggersrietWälti Kurt HünibachWäschle Kurt BisseggWüthrich Stephan WolfhaldenZampieri Marco SteckbornZellweger Werner WaldstattZeltner Thomas MünchensteinZihlmann Franz ArneggZuberbühler Thomas HerisauZuffelato Michael Egg b. ZürichZwicker Walter St. GallenZüger Marco AppenzellZüst Jürg Luzern

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Alder, Hans J.: Die Appenzellische Offiziersgesellschaftund die appenzellischen Winkelriedstiftungen 1856–1956.Schläpfer & Co. AG, 1956, Herisau.

Appenzeller Zeitung.Archiv Appenzeller Medienhaus, Herisau.

Appenzeller Volksfreund.Archiv des Verlags Appenzeller Volksfreund, Appenzell.

Autorenteam: Die siebte Division. Schläpfer & Co. AG,1980, Herisau.

Autorenteam: Die siebte Division, Geschichte der OstschweizerTruppen. Schläpfer & Co. AG, 1988, Herisau.

Autorenteam: Die Grenzbrigade 8. Schläpfer & Co. AG,1994, Herisau.

Autorenteam: Die Felddivision 7, Rückblick auf die letztenzwei Jahrzehnte. Appenzeller Verlag, 2003, Herisau.

Baumann, Werner: Unterlagen Herbstmarsch 2004.Archiv AOG, 2004.

Eugster, Hans: 100 Jahre Appenzellische Winkelriedstiftung 1883–1983. Schläpfer & Co. AG, 1983 Herisau.

Gall, Hans: Hrsg.: Ter Zo 4, Von der Territorialzone 4zur Ter Div 4, 1994.

Quellenverzeichnis

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Protokolle und Jahresberichte der AOG.Staatsarchiv AR, Herisau.

Schoch, Otto: Handnotizen für Referat in Wasserauen.Privatarchiv, 1987.

Stat. Bureau der Schweiz: Statistisches Jahrbuch 1892.Schläpfer & Co. AG, 1892.

Stat. Bureau der Schweiz: Statistisches Jahrbuch 1915.Schläpfer & Co. AG, 1915.

Vorstand Appenzellische Offiziersgesellschaft: 75 JahreAppenzellische Offiziersgesellschaft, 50 Jahre Appenzell A.Rh.Winkelriedstiftung 1883–1933. Schläpfer & Co. AG,1933, Herisau.

Wallner, Stefan: Handnotizen über Tätigkeiten UOV.Privatarchiv, 2005.

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Die Schrift 150 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft

entstand anlässlich des Jubiläums 2006 und setzt, nach

der 75- und 100-Jahr-Schrift, die Reihe nahtlos fort.

Die Schrift 150 Jahre Appenzellische Offiziersgesellschaft

verfolgt mehrere Ziele: Einerseits soll sie eine bleibende

Erinnerung an die Appenzellische Offiziersgesellschaft

und die Appenzellische Winkelriedstiftung schaffen und

die bestehende Lücke zur Gegenwart schliessen.

Andererseits soll sie die Geschichte unserer Offiziers-

gesellschaft und der Appenzellischen Winkelriedstiftung

darstellen und somit interessierten Dritten als fundiertes

Nachschlagewerk dienen.