15.10.2019 LFS Mistelbach / Zaya BerichtAufwuchs, Begrünungen, Mulchauflagen und der...

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ÖKL – Praxisseminar Sätechnik für die Mulch- und Direktsaat 15.10.2019 LFS Mistelbach / Zaya Bericht Am Dienstag dem 15.10.2019 veranstaltete das ÖKL gemeinsam mit der LFS Mistelbach ein Praxisseminar zum Thema Sätechnik für die Mulch- und Direktsaat. Die 32 Teilnehmer und Teilnehmerinnen erwartete vormittags ein Theorieteil mit Vorträgen und Erfahrungsberichten und Maschinenvorführung bei der 5 Gespanne vorgestellt wurden am Nachmittag. Ein zentraler Grund, warum die Direktsaat möglichst eingesetzt werden sollte ist der Erosionsschutz. Dr. Klaus Ofner berichtete deshalb einleitend von den Ergebnissen des langjährigen Erosionsversuchs in Mistelbach und anderen Standorten in Niederösterreich. Ziel dieses seit 1994 laufenden Versuchs ist einerseits die Ermittlung von Ertragsunterschieden und andererseits Auswirkung auf die durch Wasser verursachte Erosion unterschiedlicher Bodenbearbeitungsvarianten zu beurteilen. Die Ergebnisse beim Bodenabtrag sind sehr eindeutig: Während bei der „konventionellen“ Bearbeitung (Pflug, ohne Gründecke) im Extremjahr 1994 unglaubliche 317,1 t Bodenabtrag pro Hektar und Jahr gemessen wurden, belief sich die Erosion bei der Direktsaat auf „nur“ 26 t/ha. Auch in weniger extremen Jahren (z.B.: 2012) konnte die Direktsaatvariante mit 0,85 t/ha im Vergleich zur konventionellen Variante (21,99 t/ha) einen Großteil der Wassererosion verhindern. Mit dem ungeschützten Boden werden auch erhebliche Mengen an Nährstoffen mit-abgeschwemmt die für eine gute Entwicklung der Folgekulturen bzw. des Bestandes elementar sind. Diese müssen dann entweder wieder mühsam über die Jahre hinweg angereichert und aufgebaut bzw. teuer ins System eingebracht werden. Nicht so eindeutig waren die Ergebnisse beim Ertrag: In Mistelbach lagen das Ertragsniveau der Direktsaatvariante um 8,7 bis 2,4 % unter dem der Pflugvariante. An einem zweiten Standort (Pyhra/NÖ) wurden bei der Direktsaatvariante sogar um bis zu 5 % mehr Ertrag als bei der Pflug-Variante gemessen. Dr. Ofner betonte abschließend, dass etwaige Ertragseinbußen durch die Direktsaatmethode nicht zwangsläufig auch den Erlös (Deckungsbeitrag) senken müssen. Berücksichtigt man die Kosten einer wendenden Bodenbearbeitung, für den Ausgleich des erhöhten Nährstoff- und Humusverlust und für eventuelle Bewässerungsmaßnahmen kann ein verminderter Ertrag in einem gewissen Rahmen durchaus in Kauf genommen werden! Maßnahmen gegen die Bodenerosion durch Wind sollten auch berücksichtigt werden (Windschutzstreifen und andere Landschaftselemente). Anschließend brachte Ing. Gottfried Hauer von der Bildungswerkstatt Mold einen Überblick über die Sätechnik. Wichtig scheint mir hier vorab zu betonen, dass es nicht „die“ perfekte Technik gibt, sondern bei allen Systemen bei unterschiedlichen Bedingungen mit Vor- und Nachteilen zu rechnen ist. Die Intensität der Bodenbearbeitung kennt unzählige Abstufungen, beginnend bei der wendenden Bearbeitung mit Pflug, über ganzflächige Bearbeitung in unterschiedlichen Tiefen mit Grubber, Fräse Bild: ÖKL

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ÖKL – Praxisseminar

Sätechnik für die Mulch- und Direktsaat 15.10.2019 LFS Mistelbach / Zaya

Bericht

Am Dienstag dem 15.10.2019 veranstaltete das ÖKL gemeinsam mit der LFS Mistelbach ein

Praxisseminar zum Thema Sätechnik für die Mulch- und Direktsaat. Die 32 Teilnehmer und

Teilnehmerinnen erwartete vormittags ein Theorieteil mit Vorträgen und Erfahrungsberichten und

Maschinenvorführung bei der 5 Gespanne vorgestellt wurden am Nachmittag.

Ein zentraler Grund, warum die Direktsaat möglichst eingesetzt werden sollte ist der Erosionsschutz.

Dr. Klaus Ofner berichtete deshalb einleitend von den Ergebnissen des langjährigen Erosionsversuchs

in Mistelbach und anderen Standorten in Niederösterreich. Ziel dieses seit 1994 laufenden Versuchs

ist einerseits die Ermittlung von Ertragsunterschieden und andererseits Auswirkung auf die durch

Wasser verursachte Erosion unterschiedlicher Bodenbearbeitungsvarianten zu beurteilen. Die

Ergebnisse beim Bodenabtrag sind sehr eindeutig: Während bei der „konventionellen“ Bearbeitung

(Pflug, ohne Gründecke) im Extremjahr 1994 unglaubliche 317,1 t Bodenabtrag pro Hektar und Jahr

gemessen wurden, belief sich die Erosion bei der Direktsaat auf „nur“ 26 t/ha. Auch in weniger

extremen Jahren (z.B.: 2012) konnte die Direktsaatvariante mit 0,85 t/ha im Vergleich zur

konventionellen Variante (21,99 t/ha) einen Großteil der Wassererosion verhindern. Mit dem

ungeschützten Boden werden auch erhebliche Mengen an Nährstoffen mit-abgeschwemmt die für

eine gute Entwicklung der Folgekulturen bzw. des Bestandes elementar sind. Diese müssen dann

entweder wieder mühsam über die Jahre hinweg angereichert und aufgebaut bzw. teuer ins System

eingebracht werden. Nicht so eindeutig waren die Ergebnisse beim Ertrag: In Mistelbach lagen das

Ertragsniveau der Direktsaatvariante um 8,7 bis 2,4 % unter dem der Pflugvariante. An einem zweiten

Standort (Pyhra/NÖ) wurden bei der Direktsaatvariante sogar um bis zu 5 % mehr Ertrag als bei der

Pflug-Variante gemessen. Dr. Ofner betonte abschließend, dass etwaige Ertragseinbußen durch die

Direktsaatmethode nicht zwangsläufig auch den Erlös (Deckungsbeitrag) senken müssen.

Berücksichtigt man die Kosten einer wendenden Bodenbearbeitung, für den Ausgleich des erhöhten

Nährstoff- und Humusverlust und für eventuelle Bewässerungsmaßnahmen kann ein verminderter

Ertrag in einem gewissen Rahmen durchaus in Kauf genommen werden! Maßnahmen gegen die

Bodenerosion durch Wind sollten auch berücksichtigt werden (Windschutzstreifen und andere

Landschaftselemente).

Anschließend brachte Ing. Gottfried Hauer von der Bildungswerkstatt Mold einen Überblick über die

Sätechnik. Wichtig scheint mir hier vorab zu betonen, dass es nicht „die“ perfekte Technik gibt,

sondern bei allen Systemen bei unterschiedlichen Bedingungen mit Vor- und Nachteilen zu rechnen

ist. Die Intensität der Bodenbearbeitung kennt unzählige Abstufungen, beginnend bei der wendenden

Bearbeitung mit Pflug, über ganzflächige Bearbeitung in unterschiedlichen Tiefen mit Grubber, Fräse

Bild: ÖKL

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oder Scheibenegge, bis hin zu Streifenbearbeitung (Strip-Till) oder dem gänzlichen Verzicht auf

Bearbeitung bei der Direktsaatmethode (No-Till).

Systeme der Bodenbearbeitung, Ing. Gottfried Hauer, Bildungswerkstatt Mold, 2019

Einleitend zeige Gottfried Hauer einige weniger geläufige technische Ansätze zur flachen

Bodenbearbeitung. Die Cross Cutter Disc zum Beispiel ist auf Raps-, Getreidestoppeln und

Zwischenfrüchten gut einsetzbar, erfordert wenig Zugkraft, hat eine flache Arbeitstiefe und ermöglicht

hohe Geschwindigkeiten. Messerwalzen werden bei Begrünungen angewendet um den Aufwuchs zu

stoppen bzw. um ein leichteres Abfrieren zu gewährleisten. Sie können auch für flache

Bodenbearbeitung angewendet werden und zeichnen sich durch eine hohe Schlagkraft aus. Mit dem

bodenbetriebenen Dyna-Drive-Zinkenrotor erreicht man eine sehr gleichmäßige Bearbeitung bei einer

Tiefe von 5 – 12 cm. Für extrem flache Bearbeitung eignet sich der Strohstriegel. Dabei wird schräg zur

Anbaurichtung gearbeitet und eine gute Trennung von Ausfallgetreide und Stroh erreicht. Auf

buckeligem Untergrund kann eine Kettenegge durch ihre extrem gute Bodenanpassung punkten.

Ganzflächiges durchschneiden des Oberbodens ab 3 cm ermöglicht der Breitscharhobel.

Die Kursteilnehmer in Mistelbach – Bild: ÖKL

Ob Drillmaschine oder Einzelkornsägeräte sei dahingestellt, beide eignen sich für die Direktsaat. Die

Tiefenführung gestaltet sich bei Drillmaschinen oft einfacher, wobei den Einzelkornsägeräten meist

höhere Ablagegenauigkeiten nachgesagt werden. In beiden Fällen kommen Scheiben-, Zinken- bzw.

Meißelschare zum Einsatz. Zinken- und Meißelschare führen beim Öffnen der Särille eine Art

„Bodenbearbeitung“ im Bereich des Säschlitzes durch, weshalb Manche diese Technik als gar nicht

mehr der Direktsaat zugehörig sehen. Eine Sonderform, die Kreutzschlitzschar ermöglicht es, dass das

Saatkorn und Düngung nebeneinander abgelegt werden können. Der Säschar kommen wichtige

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Aufgaben bei der Aussaat zu, sie muss die Saatfurche ziehen, das Saatkorn dreidimensional definiert

ablegen und mit Feinerde überdecken und die Wasserführung wiederherstellen. Der Vorteil von

Scheibenscharen ist, dass sie prinzipiell unempfindlicher gegen Verstopfung sind – ein wesentliches

Argument bei der Mulch- und Direktsaat. Für extreme Bedingungen, wie zum Beispiel großen

Mulchauflagen oder bei einem mächtigen Begrünungsbestand empfehlen sich 2- oder 3-

Scheibenschare. Wichtig ist, dass die Scheibenschare Strohauflagen durchschneiden und nicht in die

Saatfurche hineindrücken. Das hat erhebliche Konsequenzen für den Saataufgang: Befindet sich Stroh

in der Saatfurche kann der Boden- und Wasserschluss nicht erreicht werden und das Saatkorn wird

nicht keimen. Da die Scheiben den Boden seitlich wegdrücken können bei feuchteren Bedingungen die

Seitenwände der Furche verschmiert werden. Das ist unbedingt zu vermeiden, da dann die Versorgung

des Keimlings mit Wasser und Luft nicht optimal stattfinden kann. Exemplarisch zeigte Hauer eine

Kalkulation zur Wirtschaftlichkeit einer Investition in eine gezogene Sämaschine. Bei einer Auslastung

von 25 ha pro Jahr beispielsweise entstehen Kosten von knapp 200 €/ha. Die Kosten nehmen bei

steigender Auslastung stetig ab und stagnieren bei ca. 300 ha/Jahr bei ca. 70 € /ha. Es zeichnet sich

ein Trend zu Parallelogramm-Aufhängungen bei den Sämaschinen ab. Die Parallelogramme

ermöglichen eine exakte Anlenkung und steigern so die Ablagegenauigkeit der Maschinen. Vor allem

wenn RTK-Spurführungssysteme eingesetzt werden und über teilflächenspezifische Saatstärke

nachgedacht wird, kann das Potenzial dieser Aufhängungen optimal genutzt werden. Dennoch

argumentierte bei der Vorführung der Vertreter eines renommierten Herstellers damit, dass nicht

parallelogramm-geführte Schare infolge geringerer Massenträgheit rascher auf Bodenunebenheiten

reagieren. Weitere Trends bei Neuentwicklungen von Sämaschinen gehen hin zu mehr Schlagkraft,

höheren Geschwindigkeiten (15 km/h bei Einzelkornsämaschinen), Ausrichtung auf pilliertes und

kalibriertes Saatgut, korrekte dreidimensionale Standraumverteilung bei Einzelkornsämaschinen,

elektrischen Antrieb und höherer Präzision (Section-Control, Saatgutvereinzelung mit Funk-Dosierer,

Contour farming, Spurführung, Steuerung, Überwachung und Dokumentation). Künftig werden

Sämaschinen wohl auch universeller einsetzbar sein, also durchwegs Mulch- und Direktsaat tauglich

sein und die Aussaat mit Pflanzenschutz-, Dünge- und Bodenbearbeitungsmaßnahmen kombinierbar

machen. Hauer sprach sich für eine größere Arbeitsbreite anstatt höherer Geschwindigkeit aus und

erwähnte die geringere überfahrene Fläche und den geringeren Verschleiß der Maschine.

Georg Doppler, Landwirt in Waizenkirchen im oberösterreichischen Feuchtgebiet, referierte über seine

Erfahrungen mit der Festbodenwirtschaft. Er übernahm 1995 den auf konventionellen

Marktfruchtanbau und Braunvieh-Kalbinnen-Aufzucht ausgerichteten Betreib seiner Eltern. Drei Jahre

später stellte er als Mitglied des Verbandes „ERNTE für das Leben“ auf biologische Wirtschaftsweise

um. Da sich die Vermarktung der Bio-Zuckerrübe damals sehr schwierig gestaltete stellte er seit dem

Jahr 2000 schrittweise um auf Mischfruchtanbau und Minimalbodenbearbeitung. Im Jahr 2010 begann

Georg Doppler mit Schwäbisch-Hällischer Herdebuchzucht und extensiver Mutterkuhhaltung. Für den

Ackerbau hat er sich mit einer ganzjährigen Bodenbedeckung mit möglichst geringer Störung des

Bodens, größtmöglicher Artenvielfalt, intensiver Bewurzelung, Humusaufbau, Bereitstellung von

gesundem Futter und trittfesten Weideflächen, der Senkung der Arbeits- und Maschinenkosten, dem

Brechen von Arbeitsspitzen, der Erhöhung der Ertragssicherheit und Steigerung der Wirtschaftlichkeit

eine Reihe an Zielen gesteckt. Um diese Ziele tatsächlich zu erreichen werden am Betrieb folgende

Maßnahmen gesetzt:

Bei der Herbstaussaat erfolgt unmittelbar nach der Ernte der Stoppelsturz mit dem Dyna-Drive

(Nutzung der Schattengare). Zwischenfrüchte werden dann sofort eingesät oder auch ohne Vorarbeit

direkt gesät. Je nach Bedarf wird dann zu Hauptfrüchten ein bis zwei Mal gegrubbert (flächiger Schnitt

mit Kongskilde Vibro-Flex). Die Aussaat der Winterungen beginnt Mitte September mit dem Sägrubber

oder der John Deere 750 A in Mulchsaat. Nach Silomaisgemenge bzw. spät geernteten Sommerungen

kommt Direktsaat von Wintergetreide zum Einsatz. Kleegras wird unter Wintergetreide bereits ab

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Mitte August in Mischung mit abfrostenden und nicht abfrostenden Untersaaten (div. Leguminosen,

Kreuzblütler, Phacelia, Buchweizen, Leindotter und Weideluzerne, Wiesenrotklee, und div. Gräsern

und Kräutern) angelegt. Alle Felder werden nach der Aussaat bei Bedarf mit der Cambridgewalze

angewalzt. Der Striegel zur Unkrautregulierung wird, wenn überhaupt, im Vorauflauf („Blindstriegeln“)

verwendet.

Georg Doppler – Bild: ÖKL

Auf hoffernen Flächen erfolgt die Kleegrasanlage in Form von Untersaaten in Frühsaatgetreide. Die

Vorteile davon sind Strukturschonung beim Anbau durch geringeres Witterungsrisiko, Schonung der

Regenwürmer, die sich noch in „Sommerruhe“ befinden (tiefer im Boden), rasche Bodenbedeckung

und Durchwurzelung. Außerdem sind Getreidewurzeln schon vor dem Winter derart gut entwickelt,

dass der Bestand im Frühjahr Stresssituationen viel besser verkraften kann. Die Mischkräuter treten in

Konkurrenz mit den Unkräutern und verdrängen diese im Idealfall. Die Auswaschungsverluste von

Nährstoffen werden durch deren Bindung und Konservierung von Herbst bis zum Frühjahr minimiert.

Bei Roggen mit Luzernekleegras ergibt sich zusätzlich der große Vorteil, dass nach dem Drusch bereits

ein weitgehend geschlossener Feldfutterbestand vorhanden ist, der bereits im selben Jahr noch

zweimal genutzt werden kann und ausreichend tragfähig für eine eventuelle Beweidung ist. Außerdem

hat die Luzerne auf diese Weise im Roggen fast ein Jahr länger Zeit sich zu entwickeln und steht bis

zum Umbruch vor Körnermais gut 5 Jahre, obwohl die Hauptnutzung eigentlich nur 4 Jahre dauert.

Bei der Frühjahrsaussaat wird vor Körnermais/Silomais der Kleegrasumbruch in zwei Phasen

durchgeführt: Im September wird der bis dahin beweidete Bestand mit dem Dyna-Drive nur

geschwächt und es erfolgt gleich danach die Einsaat einer Mischung aus Grünschnittroggen,

Wintererbsen, Pannonischer Wicke und Winterrübsen. Der endgültige Umbruch erfolgt erst nach der

Schnittnutzung im Mai mit Frontgrubber, Dyna-Drive und Vibroflex. Die Aussaat des Silomaisgemenges

(Mais, Biomassehirse, Sonnenblumen) erfolgt bewusst erst Ende Mai mit der John Deere 750A in

Breitsaat. Einige Tage nach der Aussaat wird blind- und später noch 2-3mal gestriegelt. Bei der letzten

Überfahrt wird eine Kleemischung eingesät.

Resümierend machen sich vor allem positive Auswirkungen der reduzierten Bodenbearbeitung bzw.

der Umstellungen am Betrieb bemerkbar. Negative Entwicklungen konnten durch weitere

Maßnahmen schnell behoben werden:

- Der durchschnittliche Ertrag und die Qualität haben sich nicht wesentlich geändert. Die

Ertragssicherheit hat sich jedoch deutlich erhöht, was sich besonders in Extremjahren gezeigt

hat.

- Die Bodenstruktur und die Gefügestabilität haben sich wesentlich verbessert.

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- Besonders die Bodenlebewesen, allen voran die Regenwürmer, haben sich sichtlich stark

vermehrt.

- Die Traktorstunden pro Hektar und somit auch die Kosten pro ha haben sich deutlich reduziert.

- Zu Beginn der Umstellung hatten sich Feldmäuse stark vermehrt! Es wurde pro Hektar

mindestens eine Falkenstange aufgestellt und Nistkästen montiert, was sofort Wirkung zeigte.

- Fruchtfolgeprobleme (Hauptfrucht/Zwischenfrucht) tauchten bisher nicht auf. (Mischungen,

Bodenleben)

- Fusarium nach Körnermais, (Zwerg-) Steinbrand und Gelbverzwergungsvirus waren bisher kein

Problem. Die im Rahmen des Mykotoxinmonitorings festgestellten, DON-Werte bei

Wintergetreide nach Mais lagen bei nur 10 % des EU Grenzwertes!

- Bei extremer Frühsaat und dichten Beständen ist der Proteingehalt bei Weizen teilweise

niedriger als beim normalen Sätermin.

- Distel, Quecke und Ampfer haben sich entgegen vieler Prognosen nicht ausgebreitet!

Georg Doppler ist stets bemüht, die Bewirtschaftungsweise weiterzuentwickeln und sieht darin die

Antwort auf die Fragen, die der Klimawandel für die landwirtschaftliche Produktion aufwirft: „Die

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Betriebes muss auch in Zeiten von Wetterextremen und

Erderwärmung gewährleistet bleiben. Wir Bauern sind es, die die Welt ernähren und dies auch in

Zukunft tun müssen und tragen damit eine große Verantwortung. Es gilt daher weltweit Systeme zu

entwickeln und möglichst rasch flächendeckend umzusetzen die auch unter den künftigen

Bedingungen langfristig in der Lage sind die Welt zu ernähren. Und nicht nur das, obendrein haben wir

auch noch Herausforderungen wie Klima-, Boden-, Grundwasser-, Gewässer- und Hochwasserschutz

zu meistern.“

Den Abschluss bei der Vortragsreihe machte Ing. Lorenz Mayr, Landwirt in Steinabrunn und Obmann

des Vereins „Boden ist Leben“. Auch er machte sehr anschaulich auf die Schutzfunktion von ständigem

Aufwuchs, Begrünungen, Mulchauflagen und der Direktsaatmethode auf landwirtschaftliche Flächen

aufmerksam. Was Starkregenereignisse auf nicht optimal bewirtschafteten Flächen anrichten können

hat er sehr umfangreich mit Bildern und Zahlen dokumentiert. 2014 zum Beispiel gab es in Steinabrunn

so ein Ereignis, wo 76 l Niederschlag pro m² in kürzester Zeit gemessen wurden und riesige Schäden

entstanden sind. 837 € pro Hektar Verlust können durch einen Bodenabtrag von 5 mm entstehen,

alleine wenn „nur“ der Nährstoffverlust berücksichtigt wird (Feitzelmayr, 1996; Hölzl 2012). Lorenz

Mayr wies darauf hin das Minimalbodenbearbeitung im Vergleich zu anderen

Erosionsschutzmaßnahmen, wie zum Beispiel die Anlage von Rückhaltebecken viel kostengünstiger ist

und dazu auch keine Flächen bzw. Böden verloren gehen. Da im konventionellen Landbau in Zukunft

das Totalherbizid Glyphosat nicht mehr zu Verfügung stehen wird um Begrünungen und

Zwischenfrüchte abzuspritzen, hat er vorgerechnet, dass beim kombinierten Einsatz von mehreren

Nach-Auflauf-Herbiziden als Alternative erhebliche Mehrkosten entstehen können. Eine dauerhafte

Begrünung und Durchwurzelung, Zwischenfrüchte und Minimalbodenbearbeitung erhöhen die

Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens enorm und unterbinden so den oberflächlichen Abtrag des

Bodens maßgeblich. Ist der Boden einmal wassergesättigt und kommt es zu oberflächlichem Abrinnen

verschärft sich die Situation zunehmends: Der Acker verschlämmt und vor allem auf tonreichen Böden

verschließen sich die Bodenporen was auch die Versorgung des Wurzelraums mit Luft beeinträchtigt.

„Eine Begrünung sammelt Wasser, speichert Nährstoffe, lockert den Boden, bietet Lebensraum für

Wildtiere, liefert Nahrung für Bodenlebewesen und Insekten, fördert den Humusaufbau, schützt die

Bodenoberfläche, steigert die Stabilität von Bodenaggregaten, wandelt CO2 in Sauerstoff um und kann

trübe Herbsttage durch vielfältige Blüten erhellen.“ Auch die Winderosion darf nicht unterschätzt

werden, auch hier bietet ständiger Bewuchs einen optimalen Schutz. Ertraglich kann die Direktsaat

seinen Erfahrungen nach mit konventioneller (wendender) Bodenbearbeitung mithalten. Vor allem in

trockenen Jahren ist die Direktsaat sehr leistungsstark und ertragsstabil. So konnte er zum Beispiel

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über 10 t Mais und 3 t Raps ernten, obwohl nur ca. 350 mm Niederschlag über die Vegetationsperiode

gemessen wurden. Vermutlich durch das bessere Wasserhaltevermögen seiner Böden hat er im

Erdäpfel-Anbau bisher keine nennenswerten Probleme mit dem Drahtwurm. Die Erdäpfel werden

direkt in die abgefrostete Begrünung gelegt, wobei zwischen den fertigen Dämmen kleine

Auffangbecken mit Hafer-stabilisierten Zwischendämmen gemacht werden. Allerdings war auch auf

seinen Flächen nach der Umstellung eine erhöhte Mäusepopulation bemerkbar. Installierte Julen für

Greifvögel führten zu optimalen Jagdbedingungen und bereiteten den lästigen Nagern ein jähes Ende.

Wir bringen LEBEN in den BODEN ist das Motto des Vereins „Boden ist Leben“ dessen Ziele der

Wissenstransfer für klimaangepasste und aufbauende Landwirtschaft ist. „Auf den bedeckten und den

durchwurzelten Boden kommt es an“, ist der Leitspruch der Gruppe rund um Lorenz Mayr die eine

Vielzahl von Feldtagen, Veranstaltungen und Seminaren anbieten (https://www.bodenistleben.at/).

Beide Praktiker rieten den Seminarteilnehmern die Direktsaat nicht dogmatisch zu sehen. Man sollte

sein Anbausystem immer auf die speziellen und individuellen Bedingungen ausrichten. Da kann auch

einmal eine intensivere Bodenbearbeitung sinnvoll sein und seinen berechtigten Platz unter einer Fülle

an weiteren möglichen Verbesserungsmaßnahmen einnehmen.

PRAXIS

Zu jedem Gespann brachte Ing. Christoph Wolfesberger von der LK Niederösterreich Hinweise zur

Verkehrssicherheit: Ab einer Achslast von 3,5 t bei gezogenen Geräten muss eine Bremsanlage

aufgebaut sein, die über die Betriebsbremsanlage des Zugfahrzeugs betätigt wird (z. B.:

Druckluftbremse).

Links: Ing. Christoph Wolfesberger gibt Hinweise zur Verkehrssicherheit; Rechts: Front-Bumper – Bilder: ÖKL

Beim Ankoppeln an das Zugfahrzeug ist die technisch zulässige Anhängelast laut Herstellerschild zu

beachten. Über 3 m Maximalbreite gilt die Einschränkung auf das Fahren bei Tageslicht und guter Sicht,

bzw. auf engen und kurvenreichen Straßen mit einem vorausfahrenden Begleitfahrzeug. Bei einer

Gerätebreite (Transportbreite) von mehr als 2,55 m ist zu beachten, dass die maximale Fahr-

(Transport) Geschwindigkeit von 25 km/h eingehalten werden muss. Es sind reflektierende

Warnmarkierungen anzubringen. Weitere Informationen dazu entnehmen Sie der Broschüre „Der

Traktor im Straßenverkehr“ erhältlich beim ÖKL (www.oekl.at). Ein Front-Bumper erhöht die

Verkehrssicherheit und soll verhindern, dass Fahrzeuge bei Unfällen unter den Traktor geraten. Die

Sichtbarkeit ist durch die rot-weißen Warnmarkierungen besser, außerdem kann der Bumper auch als

Ballastgewicht dienen.

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Der Praxisteil und die Vorführungen wurden von DI Willi Peszt, der die Veranstaltung besuchte

kommentiert. Vielen Dank dafür! Hier seine Einschätzung der gezeigten Maschinen und Geräte:

DI Willi Peszt kommentierte die Vorführungen – Bilder: ÖKL

Es wurde Weizen in eine Begrünungsfläche und in ein Sonnenblumen-Stoppelfeld mit und ohne

Vorwerkzeugeinsatz mit unterschiedlichen Bauarten von Sämaschinen eingesät:

- Mulchsaatmaschinen (A)

- Direktsaatmaschine (B)

- Mulch- und Direktsaatmaschine (C)

Anmerkung: Die Zuteilung der Maschinen zu den einzelnen Bauarten ist die subjektive Einschätzung

des Autors, die aufgrund der Maschinenvorstellung der Firmenvertreter bzw. Praktiker vorgenommen

wurde.

- Als Mulchsaatmaschinen wurden all jene Maschinen eingestuft, bei denen der Einsatz von

Vorwerkzeugen empfohlen wurde.

- Als Direktsaatmaschine wurde eine Maschine eingestuft, die über keine Vorwerkzeuge

verfügt.

- Als Mulch- und Direktsaatmaschine wurde eine Maschine eingestuft, die über Vorwerkzeuge

verfügt, lt. Firmenangaben aber genügend Schardruck auf dem Einscheiben-Säschar aufbauen

kann, dass eine Einsaat ohne Vorwerkzeugeinsatz auch unter ungünstigen Bedingungen (z.B.

trockener und/oder schwerer Boden) möglich ist. Achtung: Beachten Sie bei Schardruck-

Angaben ob diese pro Scheibe oder pro Säeinheit (z.B. Doppelscheibe) angegeben werden!

- Achtung: Unter den günstigen Bedingungen (erdfeuchter, mittelschwerer Boden) der

Vorführung konnten alle Maschinen auch ohne Einsatz von Vorwerkzeugen arbeiten.

Hinweis: Die Einstellung der Maschinen erfolgte durch die Firmenvertreter bzw. Praktiker.

Links

Links: der Begrünungsbestand (Senf, Ölrettich, Phacelia, Kresse …,), ca. 30 – 40 cm hoch; Rechts: das

abgeerntete Sonnenblumen-Stoppelfeld; Bilder: ÖKL

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A) Mulchsaatmaschinen (in alphabetischer Reihenfolge der Hersteller)

1. Horsch Pronto 3 DC

Horsch Pronto 3 DC mit Coulterscheiben, Düngerscharen, Reifenpacker, Doppelscheiben-Säscharen

und Nachlaufstriegel – Bild: ÖKL

Eine Besonderheit der vorgeführten Maschine waren die montierten Wellscheiben (Coulterscheiben)

als Vorwerkzeug. Diese sollen den Boden im Bereich der Saatreihe vorschneiden und lockere Feinerde

erzeugen. Der Bereich zwischen den Saatreihen bleibt unbearbeitet. Dies ist günstig, wenn in diesem

Bereich die Bodenbearbeitung eingespart werden kann und damit ein unnötiger Zugkraftbedarf und

unproduktive Wasserverluste sowie eine Keimstimulierung von Unkrautsamen vermieden wird.

Beurteilen Sie selbst, ob für Ihren Betrieb diese Argumente schwerwiegender sind als die Möglichkeit

mit ganzflächig arbeitenden Vorwerkzeugen (z.B. Kurzscheibenegge) während der Saat alle Unkraut-

und Ausfallgetreide-Pflanzen, die noch auf der Fläche vorhanden sind, zu beseitigen.

Horsch Pronto 3 DC: Coulterscheibe als Vorwerkzeug vor Doppelscheiben-Schar – Bild: ÖKL

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Saatgut-Zustreifer der Horsch Pronto 3 DC – Bild: Willi Peszt

Weitere Besonderheiten dieser Maschine waren das Doppel-Scheibenschar mit Saatgut-Zustreifer (zur

Verhinderung des Wegspringens von Saatgut aus der Särille) sowie die Druckrolle mit Striegel.

Es ist als günstig zu beurteilen, wenn nach der Druckrolle ein Striegel die Oberfläche aufraut, damit der

angedrückte Bereich bei nachfolgenden Niederschlägen weniger der Verschlämmungs-Gefahr

ausgesetzt ist.

Thomas Schuster von Schuster Landtechnik stellt die Horsch Pronto 3 DC vor: Doppel-Scheibenschar mit

Saatgut-Zustreifer sowie Druckrolle mit Striegel – Bilder: ÖKL

Bei der Saat in die Zwischenfrucht wurde eine Arbeitsbreite mit und eine Arbeitsbreite ohne Einsatz

der Vorwerkzeuge gesät. Beim Arbeitsbild war wenig Unterschied erkennbar, auch ohne

Coulterscheiben wurde durch die Säscheiben relativ viel Erde aufgeworfen. Dies ist einerseits auf den

krümeligen Oberboden zurückzuführen, andererseits auf die hohe Fahrtgeschwindigkeit bei der

Vorführung.

Eine starke Erdbewegung ist aber nicht immer günstig – unnötig viel Zugkraft wird benötigt, viel

feuchte Erde kommt an die Oberfläche und trocknet aus, viele Unkrautsamen erhalten einen Lichtreiz

und kommen in Keimstimmung.

Wenn es die Bodenbedingungen zulassen und eine gute Einbettung des Saatgutes gewährleistet ist,

sollte auf den Einsatz von Vorwerkzeugen verzichtet werden – und die Fahrgeschwindigkeit auf ein

vernünftiges Maß beschränkt werden!

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Horsch Pronto 3 DC: Saat in Zwischenfrucht; Links: mit Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: ohne

Einsatz der Vorwerkzeuge – Bild: Willi Peszt

Die Einsaat von Weizen ohne vorherigen Grubbereinsatz auf Sonnenblumenstoppeln ist grundsätzlich

günstig zu beurteilen. Wenn die Sonnenblumen es durch ihre intensive Durchwurzelung geschafft

haben, eine gute Bodenstruktur zu schaffen und diese durch die Ernte nicht zerstört wurde, kann

Weizen ohne Lockerung eingesät werden. Die Sonnenblumen-Erntereste an der Bodenoberfläche

stellen kein phytosanitäres Problem für den Weizen dar, sie sind sogar eine sehr positive

Mulchabdeckung. Die an der Oberfläche liegenden Ausfall-Sonnenblumen werden z.T. durch Vögel und

Mäuse gefressen werden. Dies ist jedenfalls besser als ein tiefes Eingraben von Ausfall-Sonnenblumen,

die zu einer Verunkrautung in den Folgejahren führen können.

Kornablage im Sonnenblumenfeld (Die Saatrille wurde nach der Aussaat wieder geöffnet) - Bild: ÖKL

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Auch bei der Einsaat mit der Horsch Pronto 3 DC in die Sonnenblumen-Stoppel war wenig Unterschied

zwischen den Varianten mit und ohne Einsatz der Vorwerkzeuge erkennbar.

Horsch Pronto 3 DC: Einsaat in Sonnenblumen-Stoppel; Links: ohne Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: mit

Einsatz der Vorwerkzeuge – Bild: Willi Peszt

2. Lemken Compact Solitair 9

Lemken Compact Solitair 9 mit Kurzscheibenegge-Vorwerkzeug, Reifenpacker, Trapez-Packerwalze,

Doppelscheiben-Säscharen mit Druckrollen halbseitig abschaltbar – Bild: ÖKL

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Eine Besonderheit dieser Maschine waren die versetzt angeordneten Packerreifen. Dies soll das

Fahrverhalten in Kurven verbessern und die Gefahr des Aufschiebens von Erde vor den Packerreifen

verringern.

Off-Set-Anordnung der Packerreifen – Bild: Willi Peszt

Eine weitere Besonderheit dieser Maschine waren die breiten Reifen des Reifenpackers, die jeweils

den Boden vor zwei Säscharen rückverfestigten. Laut Firmenvertreter seien deshalb die Seitenkanten

der Reifen eckig (anstelle abgerundet) ausgeführt, um für beide Scheibenschare auf beiden Seiten die

gleiche Rückverdichtung zu gewährleisten. Es müsste mittels Penetrometer nachgemessen werden, ob

dieses Ziel erreicht wird. Grundsätzlich sollte nach Möglichkeit nur der Bereich der Särille

rückverdichtet werden. Der Bereich zwischen den Särillen soll nach Möglichkeit nicht angedrückt

werden. Dadurch erhalten die Kultursamen in der Särille einen Wachstumsvorsprung vor den

Unkrautsamen zwischen den Särillen. Falls Wurzelunkräuter durch die Vorwerkzeuge ausgerissen

wurden, sollen diese im Zwischen-Reihen-Bereich nach Möglichkeit nicht angedrückt werden.

Breite Packerreifen vor jeweils zwei Säscharen und Trapez-Packerwalze vor jeder Scheibenschar – Bild: ÖKL

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Diese spezielle Rückverdichtung der Saatrille wurde durch eine zusätzliche Trapez-Packerwalze vor den

Säscharen erreicht. Dies ist grundsätzlich positiv zu beurteilen. Es ist aber zu hinterfragen, ob immer

eine doppelte Rückverdichtung notwendig ist. Wenn diese notwendig ist, deutet dies auf eine

Überlockerung vor der Saat hin. Es wäre außerdem günstig, wenn nicht benötigtes Gewicht leicht

demontiert werden könnte um den Zugkraftbedarf und den Bodendruck zu verringern.

Bei der Saat in die Zwischenfrucht wurde bei der Fahrt mit Einsatz der Kurzscheibenegge viel Biomasse

eingearbeitet. Beim Nachgraben zeigte sich aber, dass mit der gewählten Einstellung kein ganzflächiges

Durcharbeiten erreicht werden konnte. Um dieses zu gewährleisten, hätte die Kurzscheibenegge noch

tiefer arbeiten müssen.

Die Fahrt ohne Einsatz des Vorwerkzeuges zeigte, dass unter den günstigen Bedingungen des

Versuchsfeldes alleine durch die Säscheiben auch eine ausreichende Einbettung des Saatgutes möglich

war. Pflanzenbaulich wäre dies sogar die günstigere Anbauvariante. Das Saatgut wurde auf dem

unbearbeiteten Boden mit kapillarem Aufstieg des Bodenwassers abgelegt. Durch die Packerwalzen

und Säscheiben wurde der Begrünungsbestand geknickt. Er wird sich sicherlich in den nachfolgenden

Tagen zum Teil wiederaufrichten. Aufgrund des nahen Vegetationsendes ist aber nicht zu erwarten,

dass dadurch der Aufgang des Weizens beeinträchtigt wird. Es kann sogar günstig sein, falls durch das

Mulchmaterial an der Oberfläche ein Verschlämmen bei Starkniederschlägen verhindert wird. Die

verwendeten Begrünungsarten sind grundsätzlich nicht winterhart und auch ausreichend entwickelt,

sodass sie im Winter voraussichtlich abfrosten werden. Eventuell verbleibende Restpflanzen werden

durch den ohnehin geplanten Herbizideinsatz beseitigt.

Lemken Compact Solitair 9; Links: mit Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: ohne Einsatz der Vorwerkzeuge

Bild: Willi Peszt

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Auch auf den Sonnenblumen-Stoppeln wurde durch den Einsatz der Kurzscheibenegge viel zu viel

organisches Material vergraben, das aber als Mulchmaterial an der Oberfläche benötigt würde.

Lemken Compact Solitair 9 - Einsaat in Sonnenblumen-Stoppel; Links: ohne Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts:

mit Einsatz der Vorwerkzeuge – Bild: Willi Peszt

3. Väderstad Spirit R 300S

Roman Weinhappl von der Fa. Hammerschmied stellt die Väderstad Spirit R 300S mit Kurzscheibenegge,

Packerwalze und Doppelscheiben-Säschare mit Druckrolle sowie Nachlaufstriegel vor – Bild ÖKL

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Neben schon beschriebenen Eigenschaften wie z.B. der Off-Set-Reifenpacker, dem Nachlaufstiegel und

einer Kurzscheibenegge, die auch eine ganzflächige Bearbeitung (bei entsprechend tiefer Einstellung)

zulassen würde, wies diese Maschine folgende Besonderheit auf:

Die beiden Scheiben der Scheibenschare sind nicht parallel, sondern versetzt zueinander angeordnet.

Da in Fahrtrichtung zuerst eine Scheibe und dann die zweite Scheibe in den Boden einschneidet, soll

dies lt. Firmenvertreter den Einzug verbessern.

Väderstad Spirit R 300S: Off-Set Anordnung der Säscheiben – Bild: Willi Peszt

Bei der Saat in die Zwischenfrucht zeigte sich mit Einsatz der Kurzscheibenegge ein ähnliches Bild wie

bei der zuletzt beschriebenen Maschine – keine ganzflächige Bearbeitung bei mitteltiefer Einstellung,

aber hoher Zugkraftbedarf, Wasserverluste, Verlust des kapillaren Anschlusses, teilweiser Verlust auf

Mulchbedeckung.

Bei der Saat ohne Vorwerkzeug lagen relativ viele Samenkörner unbedeckt am Boden. Der

Firmenvertreter betonte, dass nach der Saat mit Vorwerkzeug und geringem Schardruck der

Schardruck für die Fahrt ohne Vorwerkzeug nicht erhöht wurde. Dies zeigt, wie wichtig die passende

Einstellung und die laufende Kontrolle während der Arbeit ist. Auch wenn viele Geräte den Anwendern

durch Steuerungsmöglichkeiten aus der Kabine das Absteigen ersparen wollen: Gerade bei der Saat ist

z.B. beim Wechsel der Bedingungen (andere Bodenart, andere Vorfrucht etc.) ein Absteigen und ein

Nachgraben notwendig!

Väderstad Spirit R 300S; Links: mit Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: ohne Einsatz der Vorwerkzeuge

Bild: Willi Peszt

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Bei der Saat in die Sonnenblumenstoppel zeigte sich wiederum, dass unter den vorherrschenden

Bedingungen der Einsatz der Vorwerkzeuge unnötig war. In der Praxis kann dies durchaus wichtig sein.

Möglicherweise verlangt eine Sämaschine mit Einsatz der Vorwerkzeuge den größeren am Betrieb

vorhandenen Traktor, ohne Einsatz der Vorwerkzeuge kann auch mit dem kleineren Traktor gefahren

werden. Der größere Traktor kann in der Zwischenzeit für andere Arbeiten mit höherem

Leistungsbedarf genutzt werden. Der kleinere Traktor ist wahrscheinlich leichter (v.a. wichtig, wenn

eine Saat unter feuchten Bedingungen notwendig ist), kraftstoffsparender, eventuell sogar wendiger.

Bei der Vorführung konnte dieses Gerät auch ohne Vorwerkzeuge den Weizen ausreichend ablegen

und einbetten. Möglicherweise war nach der Saat in der Zwischenfrucht der Schardruck erhöht

worden.

Väderstad Spirit R 300S, Einsaat in Sonnenblumen-Stoppel; Links: ohne Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: mit

Einsatz der Vorwerkzeuge – Bild: Willi Peszt

Zusammenfassung Mulchsaat-Maschinen

- Mulchsaat-Maschinen sind grundsätzlich günstig zu beurteilen, weil sie die Saat in eine

Mulchdecke erlauben, die den Boden auch nach der Saat noch schützt.

- Diese Mulchdecke sollte durch die Saat so wenig wie möglich eingearbeitet werden – ohne

dabei jedoch Kompromisse bei der Ablagequalität des Saatgutes einzugehen.

- Die Vorwerkzeuge sollten dabei so wenig wie möglich eingesetzt werden: Coulterscheiben

arbeiten nur im Bereich der Saatrille. Viele Kurzscheibeneggen können grundsätzlich

ganzflächig arbeiten, erfordern dafür aber oftmals eine tiefe Einstellung.

- Ein (weitgehender) Verzicht auf eine Bodenbearbeitung bringt auch Treibstoff- und

Wassereinsparung, guten kapillaren Anschluss für das Saatgut, etc.

- Je mehr Bearbeitung vor der Saat erfolgt, desto mehr Rückverdichtung ist auch notwendig.

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- Hinter Nachlaufrollen sollten noch Striegelzinken die Bodenoberfläche auflockern um die

Verschlämmungsgefahr zu verringern.

- Die beste Maschine kann nicht bei einer schlechten Einstellung funktionieren – überprüfen Sie

diese mehrmals – v.a. bei einem Wechsel der Bedingungen (andere Bodenart, Vorfrucht etc.)!

B) Direktsaatmaschine: John Deere 750 A

John Deere 750 A mit Einscheiben-Schar inkl. Tiefenführungsrolle und Andruckrolle, Stern-Zuräumer, kein

ganzflächig abrollendes, nachlaufendes Fahrwerk – Bild: Willi Peszt

Die Besonderheit dieser Maschine war der vollständige Verzicht auf Vorwerkzeuge und die

konsequente Bauweise auf die Direktsaat-Tauglichkeit: vollständige Verwendung des Eigengewichtes

in Kombination mit aufgelegten Ballastgewichten zur Belastung der Säscheiben, Ein-Scheiben-Schar,

Tiefenführungsrolle, Andruckrolle für das Saatgut, Stern-Zuräumer. Der Ersatz einer Nachlaufwalze

durch einen Stern-Zuräumer ist günstig zu beurteilen, weil dadurch über dem Saatgut lockere Erde

liegt, die weniger zur Verschlämmung neigt.

John Deere 750 A: Ein-Scheiben-Schar, Tiefenführungsrolle, Andruckrolle, Stern-Zuräumer – Bild: ÖKL

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Eine weitere Besonderheit war die Luftableitung am Ende der Särohre, damit das Saatgut nicht mit

Druck auf den Boden geblasen wird, sondern im freien Fall abgelegt wird. Dies verringert das Problem

des Verspringens von Saatgut aus der Saatrille hinaus und die Gefahr der mechanischen Beschädigung

von empfindlichem Saatgut (z.B. Mikro-Risse bei Sojabohnen)

John Deere 750 A: Luftableitung in den Särohren, freier Fall des Saatgutes – Bild: Willi Peszt

Auch das Fahrwerk war einzigartig. Bei den bisher besprochenen Maschinen war das Fahrwerk vor den

Scheibenscharen angeordnet und überrollte den Boden ganzflächig, um diesen rückzuverdichten. Eine

Rückverdichtung vor den Scharen ist durch den Verzicht auf Vorwerkzeuge nicht notwendig. Zwischen

den Traktorrädern schneiden die Einscheiben-Schare nur zwischen den stehenden Pflanzen in den

Boden ein und legen das Saatgut ab. Der stehende Bestand wird dabei sehr wenig beeinträchtigt. Dies

war bei der Einsaat in die Zwischenfrucht deutlich sichtbar. Dies kann z.B. günstig sein, wenn nach der

Saat einer Hauptkultur ein lückiger Aufgang festgestellt wird und ohne Umbruch nachgesät werden

soll. Ebenso kann dies bei der Etablierung einer Untersaat vorteilhaft sein.

Für diesen Zweck sollte im Optimalfall das Fahrwerk der Sämaschine nicht außerhalb der Fahrspuren

des Traktors laufen. Eine möglichst geringe befahrene Fläche kann auch günstig sein, wenn unter

feuchten Bedingungen eingesät werden muss.

John Deere 750 A in der Begrünung: Nicht ganzflächig abrollendes Fahrwerk – wenig beeinträchtigte

Zwischenfrucht im nicht befahrenen Bereich – Bild: Willi Peszt

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Die Saat in die Sonnenblumen-Stoppel war problemlos möglich. Es zeigte sich bei der vorgeführten

Einstellung eine sehr geringe Bodenbewegung. Grundsätzlich ist dies günstig, solange das Saatgut im

Säschlitz noch ausreichend bedeckt wird. Falls dies unter ungünstigen Bedingungen nicht mehr

gewährleistet wird, kann überlegt werden, einen Nachlaufstriegel an der Maschine zu montieren oder

in einem eigenen Arbeitsgang nachzustriegeln. Mit Rollstriegeln ist dies auch bei hoher Mulchauflage

möglich, bei mittlerer Mulchauflage und flacher Einstellung auch mit langen Striegelzinken.

John Deere 750 A: Einsaat in Sonnenblumen-Stoppeln ohne Einsatz der Vorwerkzeuge – Bild: Willi Peszt

C) Mulch- und Direktsaatmaschine:

Väderstad Rapid 300 C

Väderstad Rapid 300 C mit nicht ganzflächig arbeitender Kurzscheibenegge, Düngerscharen, Einscheiben-

Scharen, Nachlauf-Packerwalze/Fahrwerk und Nachlaufstriegel – Bild: ÖKL

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Viele Teile dieser Maschine wie Einscheiben-Schar und Nachlauf-Fahrwerk sowie Offset-Packerwalze und

Nachlaufstriegel wurden schon beschrieben – Bild: ÖKL

Eine Besonderheit ist die Kurzscheibenegge, die so angestellt ist, dass mit ihr gar nicht ganzflächig

gearbeitet werden kann. Sie soll ähnlich wie die Coulterscheibe nur im Bereich der nachfolgenden

Säscheibe eine Vorarbeit leisten. Eine ganzflächige Bearbeitung muss nötigenfalls vor der Saat

erfolgen. Eine nicht-ganzflächige Bearbeitung kann aber neben den schon beschriebenen Vorteilen der

Kraftstoff-Einsparung, der Wassersparung und der Nicht-Stimulierung von Unkräutern auch vorteilhaft

sein, wenn z.B. unter feuchten Bedingungen noch unbearbeitete und daher gut tragfähige Stege

belassen werden sollen, die ein Einsinken der Maschine bis auf die Bearbeitungsgrenze verhindern.

Väderstad Rapid 300 C: nicht ganzflächig arbeitende Kurzscheibenegge – Bild: Willi Peszt

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Als einzige der vorgeführten Maschinen verfügte die Väderstad Rapid über eine mechanische

Dosierung. Trotz der möglichen Vorteile, die z.B. durch elektrische Antriebe von pneumatischen

Säeinheiten möglich werden (z.B. automatische Abdrehprobe, Veränderung der Saatstärke in

Anpassung an die Bodeneigenschaften – geringere Saatstärke bei Teilstücken mit geringerer Bonität)

schwören viele Betriebe auf die mechanische Saatgutdosierung aufgrund der Störungs-

Unempfindlichkeit und der leichten Veränderung der Reihenweite (Absperrung einzelner Reihen).

Vielfach kann damit auch bespelztes Saatgut (z.B. Dinkel) leichter gesät werden als mit pneumatischen

Einheiten.

Väderstad Rapid 300C: mechanische Saatgutdosierung – Bild: Willi Peszt

Bei der Saat in die Zwischenfrucht zeigte sich mit Einsatz der Vorwerkzeuge, wie auch bei allen anderen

Maschinen, eine (zu) starke Bearbeitung, aber auch ohne Einsatz der Vorwerkzeuge war noch eine

deutliche Bodenbearbeitung erkennbar. Dies ist neben dem grundsätzlich gut krümelnden Boden

möglicherweise auch auf die Schrägstellung der Einscheiben-Schare zurückzuführen, in deren Schatten

das Saatgut mittels Scharstiefel abgelegt wird. Es ist fraglich, wie sehr diese Technik dafür geeignet ist

z.B. eine Nachsaat oder Untersaat in einen stehenden Bestand einzubringen, ohne diesen zu sehr zu

beeinträchtigen.

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Andererseits eröffnet diese Kombination aus Vorwerkzeugen und Einscheibenschar lt. Firmenvertreter

auch die Möglichkeit, diese Maschine sowohl für die Mulchsaat als auch für die Direktsaat zu

verwenden.

Väderstad Rapid 300 C – Einsaat in die Zwischenfrucht; Links: mit Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: ohne

Einsatz der Vorwerkzeuge – Bild: Willi Peszt

Die Einsaat in die Sonnenblumen-Stoppel war sowohl mit als auch ohne Einsatz der Vorwerkzeuge

möglich.

Väderstad Rapid Einsaat in Sonnenblumen-Stoppel: Links: ohne Einsatz der Vorwerkzeuge; Rechts: mit Einsatz

der Vorwerkzeuge – Bild: ÖKL

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Zusammenfassung Direktsaat- und Mulch-/Direktsaat-Maschinen:

- Grundsätzlich soll nur so wenig Boden wie möglich bewegt werden, damit das Saatgut

möglichst auf einen unbearbeiteten, gut wasserführenden Horizont abgelegt werden kann.

- Mit Direktsaat- oder Mulch-/Direktsaat-Maschinen ist dies grundsätzlich möglich, das Ausmaß

der Bodenbewegung hängt nicht nur von der Anstellung des Einscheiben-Schares ab, sondern

auch von der Krümelung des Bodens und der Fahrgeschwindigkeit.

- Spezialisierte Direktsaatmaschinen ermöglichen oftmals die Nachsaat /Untersaat in einen

stehenden Bestand, ohne diese zu stark zu beeinträchtigen.

- Wenn eine ganzflächige Bodenbearbeitung notwendig ist, muss diese oftmals in einem

eigenen Arbeitsgang vor der Saat erfolgen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Einsatz von Direktsaat und Mulch-/Direktsaat-Maschinen

gemacht? -Rufen Sie mich an: DI Willi Peszt

Pflanzenbauberater, Zertifizierter Mediator

Tel. 02682/702/606

***

Das ÖKL bedankt sich bei allen Mitwirkenden, Vortragenden, Teilnehmern

und Teilnehmerinnen. Einen besonderen Dank möchten wir an die LFS

Mistelbach, den Firmen Schuster Landtechnik, Lemken, Väderstad und

Michael Wasinger für die Teilnahme an den Vorführungen aussprechen.

Bericht:

David Unterrainer

Referent für Landtechnik, ÖKL

[email protected]

01/5051891-15