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Leserbefragung 2015 Clemens Kommerell Helene von Schwichow Katrin Fritsch Alexander Katzmann Aljoša Židan Salomon Hörler www.effibeisst.com

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Leserbefragung 2015

Clemens Kommerell Helene von Schwichow

Katrin Fritsch Alexander Katzmann

Aljoša ŽidanSalomon Hörler

www.effibeisst.com

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Auswertung der netzpolitik.org Umfrage 2015

Konzeption und Zusammenfassung

1. Allgemeine Bemerkungen & Forschungsinteresse 03

2. Wichtigste Ergebnisse 05

3. Schlussfolgerungen 08

Detaillierte Auswertung

4. Soziodemografie der Leser von netzpolitik.org 10

5. Soziodemografie der Nichtleser & Nichtkenner 14

6. Leserinsights 18

7. Nichtlesergründe 24

8. Fakten über Spender & Nichtspender 25

9. Wahrnehmung & gewünschte Entwicklung 30

10. Themeninteressen & Mediennutzung 32

11. Charakterisierung des typischen Lesers 34

12. Zusammenhänge & Gruppenvergleiche 36

Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. Wenn in diesem Forschungsbericht zwischen Frauen und Männer unterschieden wird, dann weil gezielt Antworten von weiblichen und männlichen Studienteilnehmern verglichen werden.

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Konzeption und Zusammenfassung

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1. Allgemeine Bemerkungen & Forschungsinteresse

Die Onlineumfrage für netzpolitik.org wurde im Zeitraum 10.12. bis 18.12.2015

durchgeführt. Konzipiert und ausgewertet wurde die Umfrage von der

Kommunikationsprojektgruppe „Effi Beißt“ innerhalb ihres Abschlussprojekts an der

Universität der Künste Berlin. Als eine glaubwürdige Stimme gegen Überwachung und

Datenmissbrauch trackt netzpolitik.org seine Leser nicht. Das Wissen der Redaktion über

ihre Leser ist aus diesem Grund begrenzt. Hauptziel der Umfrage war, ein detaillierteres

Bild der Leserschaft und ihres Nutzungsverhaltens zu zeichnen, um die zukünftige

Entwicklung des Blogs besser gestalten zu können. Außerdem ging es in der Befragung

darum herauszufinden, wer zu welchem Zeitpunkt und aus welchen Gründen für die

Arbeit des Blogs spendet. Für die Redaktion war es von Bedeutung, ob das Blog als

journalistisches Format oder als Aktivismus wahrgenommen wird und wie die Leser die

Gestaltung der Seite empfinden. Zuletzt ging es auch darum, Ursachen zu erkennen,

weshalb man das Blog nicht liest.

Stichprobe & Validität

Zur Gewinnung der Teilnehmenden wurde die Umfrage auf netzpolitik.org geschaltet.

Zusätzlich wurde sie über diverse Digital-Kanäle der Projektgruppe und der Redaktion

verbreitet. Eine systematische Zufallsauswahl aus allen Lesern (Grundgesamtheit) ist

organisatorisch unmöglich. Damit ist die Stichprobe eine Ad-hoc Befragung, bei der die

Teilnahme von der Eigenmotivation der Probanden abhängt. Dieses Auswahlverfahren

kann keine Repräsentativität für alle Leser beanspruchen. Vorteilhaft ist jedoch, dass

vermutet werden kann, dass die Teilnehmenden der Umfrage interessierte Leser sind.

Diese sind wahrscheinlich durch die Stichprobe gut repräsentiert. Für die Nichtleser und

Nichtkenner ist die Stichprobe nicht repräsentativ. Sie dienen als Vergleichsgruppe zu

den befragten Lesern.

Die Gesamtzahl der Teilnehmenden betrug n = 2899. Davon wurden letztendlich 2446

Teilnehmende in die Auswertung mit einbezogen. Ausgeschlossen von der Auswertung

wurden Teilnehmende, die die Umfrage nicht beendet haben (443) und Teilnehmende

mit zu geringen Ausfüllzeiten und zu vielen fehlenden Antworten (10). Die Quote der

verwertbaren Datensätze liegt damit bei 84,38%. Die 2446 in der Auswertung

betrachteten Probanden werden im Folgenden immer als Stichprobenumfang n

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bezeichnet. Da es den Probanden bei allen Fragen möglich war nicht zu antworten,

variiert der Stichprobenumfang bei jeder Frage.

Insgesamt wurden hauptsächlich die Leser des Blogs erreicht. Tabelle 1 zeigt die

Aufteilung der Probanden in die Gruppen der Leser, Nichtleser und Nichtkenner. Neben

den gemeinsamen Fragen für alle Gruppen gab es auch Fragen, die ausschließlich an die

Leser, Nichtleser oder Nichtkenner gestellt wurden.

Fragen & Skalen

Die verwendeten Frageformulierungen wurden von der Redaktion, wissenschaftlichen

Mitarbeitern des Studiengangs und der Projektgruppe gemeinsam entwickelt. Aufgrund

der sechsmonatigen Projektlaufzeit wurde auf die Validierung der Fragen verzichtet. Ein

Pretest wurde in kleinem Rahmen durchgeführt.

Die zur Erhebung verwendeten Skalen gehen auf die Forschung von Rohrmann (1978)

zurück. Weitere theoretische Hintergründe zur Erstellung der Befragung wurden aus

Bortz & Döring (2006) abgeleitet. Die exakten und verwendeten Frageformulierungen,

die Benennungen der Items und die Variablen können dem Codebuch entnommen

werden.

Das vorliegende Dokument ist nicht als umfassende Auswertung jedes Items zu

verstehen, vielmehr werden zusammenfassend die zentralen Ergebnisse der Befragung

dargelegt.

Tabelle 1 - Gruppen

Gruppe Häufigkeit relative Häufigkeit

Ich lese netzpolitik.org. 2115 86,47 %

Ich lese netzpolitik.org nicht, kenne aber das Blog

234 9,57 %

Ich kenne netzpolitik.org nicht. 97 3,96 %

Gesamtsumme (n) 2446 100 %

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Auswertung

Bei großen Strichprobenumfängen n kommt es leichter zu signifikanten Unterschieden.

Es wurden jedoch hauptsächlich höchst signifikante Unterschiede ermittelt, sodass die

Irrtumswahrscheinlichkeit gering ist. Die freien Antwortfelder wurden nicht alle

quantitativ ausgewertet. Bei einigen Feldern erwies sich ein exploratives Vorgehen als

angemessen.

2. Wichtigste Ergebnisse

Leserschaft

Die Leserschaft von netzpolitik.org ist hauptsächlich männlich, zwischen 20 und 40 Jahren

alt und überdurchschnittlich gut gebildet. Das Stereotyp der Leserschaft lässt sich am

ehesten als „kritisch“, „netzaffin“, „gut gebildet“, „jung“ und „männlich“ beschreiben.

Etwa die Hälfte der Leserschaft arbeitet in einer Branche mit netzpolitischem

Themenbezug. Die meisten Leser engagieren sich finanziell in verschiedenen Bereichen.

Nur 21% der Leser engagieren sich gar nicht finanziell.

Fakten zum Blog

Das Blog wird vor allem von zuhause aus gelesen, dabei ist die Website sowohl die

wichtigste Quelle um auf neue Texte aufmerksam zu werden, als auch mit Abstand die

am häufigsten verwendete Form des Zugriffs auf die Texte. Erstmalig aufmerksam auf

das Blog wurden die Leser vor allem durch Social Media-Kanäle oder durch Freunde

und Bekannte.

Lesergefühle

Das Lesen von Texten führt dazu, dass sich die Leser vorrangig informiert, nachdenklich

und gebildet fühlen. Unterhaltung spielt eine untergeordnete Rolle.

Gestaltung des Blogs

Die Website wird zwar als optisch ansprechend empfunden, jedoch gibt es ein

Orientierungsproblem: Die Mehrzahl der Leser findet sich auf dem Blog sehr schlecht

zurecht.

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Wahrnehmung

Es gibt eine signifikante Wahrnehmungsdifferenz zwischen Lesern und Nichtlesern. Die

Leser nehmen das Blog eher journalistisch wahr, die Nichtleser eher aktivistisch. Die

Werte liegen trotz des höchst signifikanten Unterschieds jedoch relativ nah an der

neutralen Mitte. Beide Gruppen wünschen sich eine leichte Entwicklung hin zu mehr

Journalismus. Es wurde jedoch auch deutlich darauf hingewiesen, dass sich Aktivismus

und Journalismus nicht gegenseitig ausschließen. Zum Teil ergeben sich konkrete

Wünsche der Leser, wie beispielsweise Alltagstipps oder eine leichtere Verständlichkeit

der Artikel.

Spender & Nichtspender

Spender und Nichtspender finden die Website gleich gut gestaltet, haben ein ähnlich

großes Interesse an den behandelten Themen und die gleichen „Lesergefühle“. Zudem

wünschen sich die Spender signifikant stärker eine Entwicklung in Richtung

Journalismus. Einmalspender sind häufiger vertreten als regelmäßige Spender. Weibliche

Leser spenden prozentual seltener als männliche Leser, dafür allerdings signifikant

höhere Beträge. Der am häufigsten genannte Spendengrund war der Skandal um den

„Landesverrat“. Grundsätzlich finden die Spender, dass qualitativ hochwertiger

Journalismus und gute Arbeit honoriert werden müssen.

Nichtspendergründe

Die Gründe, warum nicht für das Blog gespendet wird, sind vielfältig. Vor allem aber

wird ein zu geringes Einkommen angegeben. Zudem engagieren sich viele Leser bereits

in anderen Bereichen finanziell. Ein Teil gab auch an, dass der Aufwand zu groß sei oder

dass er nicht um die Möglichkeit gewusst habe. Bei den möglichen Motivationen zum

Spenden bezogen sich die meisten Nennungen auf ein höheres Einkommen. Wichtig ist,

dass viele Befragte sich die Möglichkeit wünschen, für konkrete Projekte zu spenden.

Themeninteresse

Das Interesse an netzpolitischen Themen ist bei den Lesern signifikant höher als bei

Nichtlesern und Nichtkennern. Alle Gruppen haben übereinstimmend das größte

Interesse an den Themengebiete Überwachung und Datenschutz. Auch das Thema

Menschenrechte im Netz interessiert alle Gruppen stark. Die Leserinnen interessieren

sich dabei im Vergleich zu den Lesern stärker für die Themen Netzkultur,

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Menschenrechte im Netz und Medienkritik. Die Leser interessieren sich signifikant

stärker für die Themen Netzneutralität und Infrastruktur.

Mediennutzung

Die Leser nutzen vor allem Blogs, Online-Magazine und Social Media-Kanäle, um sich

über netzpolitische Themen zu informieren. Auffällig ist, dass Blogs in den anderen

beiden Gruppen eine kleinere Rolle spielen. Print-Medien dürfen in keiner der Gruppen

vernachlässigt werden. Sie werden immer noch genutzt, um sich über netzpolitische

Themen zu informieren. Alle Befragten gaben an, viele unterschiedliche Medien zu

nutzen.

Nichtlesergründe

Als Hauptgrund das Blog nicht zu lesen, werden mangelnde Zeit und Vorwissen sowie

Informationsüberfluss angegeben. Die Qualität des Blogs oder seine politische

Ausrichtung sind keine Nichtlesergründe. Einige Nichtleser nutzen andere Medien um

sich über netzpolitische Themen zu informieren.

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3. Schlussfolgerungen

Ziel der vorliegenden Umfrage war es, ein klareres Bild über die Leser und Nichtleser

von netzpolitik.org und ihre Motivationen zu finden. Aus den zehn wichtigsten

Ergebnissen der Befragung ergeben sich nachstehende Schlussfolgerungen:

• Die kritische Haltung des Blogs sollte trotz einer klareren Positionierung als

journalistisches Medium bewahrt werden.

• Abstrakte digitale Vorgänge müssen Teil des öffentlichen Diskurses werden. Dabei

sollten neue Metaphern und einfache Erklärungen das allgemeine Verständnis

erleichtern und das Interesse an Netzpolitik erhöhen. Ein Fokus sollte dabei auf den

Themen Überwachung und Datenschutz liegen.

• Da die meisten Leser über Social Media und persönliche Empfehlungen gewonnen

werden, sollte darüber nachgedacht werden, auf welchen alternativen Kanälen

potenziellen Lesern der Einstieg in netzpolitische Themen erleichtert werden kann.

Auch klassische Print-Medien sollten hierbei nicht vernachlässigt werden.

• Die Möglichkeit für konkrete Projekte zu spenden, würde die Motivation sich

regelmäßig für netzpolitik.org zu engagieren und die Anschlusskommunikation

erhöhen.

• Orientierungsprobleme auf der Website ließen sich durch eine besser strukturierte

Gestaltung der Startseite vermeiden.

Diese Erkenntnisse bilden unter anderem die Grundlage für die weitere Arbeit der

Projektgruppe „Effi Beißt“.

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Detaillierte Auswertung

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4. Soziodemografie der Leser von netzpolitik.org

Tabelle 2 zeigt die Verteilung des Geschlechts der Leserschaft. Auffällig ist, dass

überproportional viele Männer das Blog lesen. Der Anteil der Frauen liegt bei nur ca.

12%. Im Vergleich zur letzten Leserbefragung im Jahr 2012 hat sich der Frauenanteil um

ca. 5% erhöht .1

Das durchschnittliche Alter der

Leserschaft beträgt ca. 36 Jahre. Die

jüngsten Leser gaben als Alter 14 Jahre

an, die ältesten 89 Jahre. Daran zeigt sich,

dass netzpolitik.org im Bezug auf das Alter

ein sehr breites Publikum erreicht

(Spannweite = 75 Jahre). Dies wird durch

die relativ hohe Standardabweichung von

SD = 11,7 Jahren untermauert. Der

Großteil der aktuellen Leserschaft bewegt

sich demnach in einem Altersbereich von

24 bis 48 Jahren. Abbildung 1 zeigt die

Verteilung des Alters auf 6 verschiedene

Altersgruppen. Hier wird deutlich, dass

der Hauptteil der Leser zwischen 21 und

50 Jahren alt ist. Leser unter 20 oder über 60 Jahren gibt es nur vereinzelt.

Tabelle 2 - Geschlecht

Geschlecht Häufigkeit relative Häufigkeit

…eher männlich 1802 85,20 %

… eher weiblich 256 12,10 %

keine Angabe 57 2,70 %

Gesamtsumme (n) 2115 100 %

https://netzpolitik.org/2013/unser-blog-soll-schoner-werden-i/1

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Abbildung 1 - Altersgruppen

3 %3 %9 %

41-50 20 %

31-40 28 %

21-30 32 %

5 %

unter 20 21-30 31-40 41-5051-60 über 61 keine Angabe

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Im Bezug auf den aktuellen Status und den Bildungsstand lässt sich zusammenfassend

sagen, dass die Leserschaft von netzpolitik.org überdurchschnittlich gut gebildet ist. Fast

die Hälfte der Befragten besitzt einen Hochschulabschluss. Zudem besteht die

Leserschaft zum Großteil aus Angestellten (ca. 50%), weitere 20 Prozent befinden sich im

Moment im Studium oder in einer Ausbildung. Tabelle 3 gibt den aktuellen

Beschäftigungsstatus der Leser an und Tabelle 4 den Bildungsstand.

Tabelle 3 - Aktueller Beschäftigungsstatus

Status Häufigkeit relative Häufigkeit

Schüler/in 51 2,4 %

Student/in oder Auszubildende/r

455 21,5 %

Angestellte/r 1059 50,1 %

selbstständig 303 14,3 %

arbeitssuchend 106 5,0 %

Rentner/in 87 4,1 %

keine Angabe 54 2,6 %

Gesamtsumme (n) 2115 100 %

Tabelle 4 - Bildungsstand

Welchen Bildungsabschluss haben Sie?

Häufigkeit relative Häufigkeit

keinen 22 1,0 %

Hauptschulabschluss 24 1,1 %

Realschulabschluss 131 6,2 %

Abitur/ Fach Abitur 521 24,6 %

abgeschlossene Ausbildung 294 13,9 %

Hochschulabschluss 1041 49,2 %

anderen Abschluss 50 2,4 %

keine Angabe 32 1,5 %

Gesamtsumme (n) 2115 100 %

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Interessant ist, dass sich die Leserschaft von netzpolitik.org beruflich eher wenig mit

netzpolitischen Themen beschäftigt. Auf einer 5-stufigen Rating Skala von 1 = „trifft gar

nicht zu“ bis 5 = „trifft völlig zu“ wurde ermittelt, ob sich die Leser auch beruflich mit

netzpolitischen Themen auseinandersetzen. Als Mittelwert ergab sich hierbei x ̄ = 2,08

(SD = 1,18).

Im Widerspruch dazu steht, dass über die Hälfte der befragten Leser jedoch in einer

Branche tätig ist, die im Zusammenhang mit netzpolitischen Themen steht. Da bei dieser

Frage Mehrfachnennungen möglich waren, wurde zur Auswertung ein

Mehrfachantwortenset verwendet, wodurch die Gesamtzahl der Antworten bei dieser

Frage über dem Stichprobenumfang n liegt. Die relativen Häufigkeiten in Tabelle 5

beziehen sich dementsprechend auf die in der Tabelle abgebildete Gesamtsumme.

Mit Blick auf die spendenbasierte Finanzierung von netzpolitik.org ist es besonders

interessant, in welchen Bereichen sich die Leser des Blogs finanziell engagieren. Zur

Erfassung des finanziellen Engagements wurden verschiedene Bereiche zur Auswahl

vorgeschlagen. Hier waren ebenfalls Mehrfachantworten möglich, sodass eine höhere

Gesamtsumme als der Stichprobenumfang entsteht. Nur 21 % der Leser gaben an, sich in

keinem Bereich finanziell zu engagieren. Die sehr hohe Anzahl an Nennungen weist

darauf hin, dass die Leserschaft des Blogs finanziell sehr engagiert ist. Neben dem

Bereich Internet und Technik sticht vor allem das Engagement im sozialen Bereich

hervor. An dritter Stelle folgen Menschenrechte. Tabelle 6 zeigt, in welchen Bereichen

sich die Leser von netzpolitik.org finanziell engagieren.

Tabelle 5 - Tätigkeiten nach Branchen

Branche Häufigkeit relative Häufigkeit

IT 949 41,1 %

Politik 111 4,8 %

Social Media 85 3,7 %

Medien 248 10,7 %

In keiner dieser Branchen tätig 915 39,6 %

Gesamtsumme (n) 2308 100 %

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Ein weiterer Bestandteil der Befragung zur Soziodemografie war die Frage nach der

Zustimmung zu den politischen Programmen verschiedener Parteien. Die Zustimmung

wurde auf einer 5-stufigen Rating Skala von 1 = „gar nicht“ bis 5 = „völlig“ erhoben. In

Tabelle 7 sind jeweils die Mittelwerte der Zustimmung zu den politischen Programmen

der Parteien aufgeführt. Es fällt auf, dass die Zustimmung insgesamt eher gering ist. So

erreicht die Partei DIE LINKE mit x ̄ = 3,10 den höchsten Wert. Dieser entspricht jedoch

gerade einmal einer durchschnittliche Zustimmung zum politischen Programm dieser

Partei. Weitere Übereinstimmungen lassen sich bestenfalls noch mit der PIRATEN Partei

(x ̄ = 3,03 und dem Bündnis 90/ Dir Grünen x ̄ = 2,74) erkennen. Die Parteien der Großen

Koalition werden beide eher abgelehnt, wobei die Zustimmung zum Programm der SPD

etwas höher ist als zum Programm der Union.

Tabelle 6 - finanzielles Engagement

Bereich Häufigkeit relative Häufigkeit

Journalismus 333 9,3 %

Politik 349 9,7 %

Naturschutz 360 10,1 %

soziales Engagement 748 20,9 %

Menschenrechte 436 12,2 %

Kinder und Jugend 349 9,7 %

Internet und Technik 720 20,1 %

andere 287 8,0 %

Gesamtsumme (n) 3582 100 %

Tabelle 7 - Zustimmung zu politischen Programmen

CDU/CSU

SPD Bündnis 90/ Die Grünen

DIE LINKE

AFD FDP PIRATEN NPD

Mittelwert

1,53 2,11 2,74 3,10 1,15 1,74 3,03 1,03

SD 0,71 0,86 1,01 1,06 0,55 0,82 1,03 0,25

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Schlussendlich wurden die Leser noch nach ihrer persönlichen Zufriedenheit mit dem

aktuellen Einkommen befragt. Dafür wurde ebenfalls die Zustimmungsskala verwendet.

Hierbei ergab sich eine durchschnittliche Zufriedenheit von x ̄ = 2,93 mit dem aktuellen

Einkommen. Der Wert tendiert also zu keinem der beiden Extrempunkte der Skala,

sodass man davon ausgehen kann, dass es hier ein geteiltes Bild unter der Leserschaft

gibt. Dies wird durch die relativ hohe Standardabweichung von SD = 1,23 unterstützt.

Ein möglicher Grund hierfür könnte der aktuelle Beschäftigungsstatus sein, da 23,9% der

Leser Studenten und Schüler sind und somit noch nicht hauptberuflich einer Tätigkeit

nachgehen.

5. Soziodemografie der Nichtleser & Nichtkenner

In den Gruppen der Nichtleser und Nichtkenner konnten leider deutlich weniger

Umfrage-Teilnehmer gewonnen werden (vgl. Tabelle 1). Die Aussagen in diesem

Abschnitt können somit nicht als repräsentativ betrachtet werden. Wichtig ist hier, dass

es sich bei den Teilnehmenden dieser Gruppen vorrangig um Studierende handelt. Dies

liegt an den Kanälen, die neben dem Blogpost auf netzpolitik.org zur Verbreitung der

Umfrage verwendet wurden. Dennoch ist es aufschlussreich zu sehen, welche

Themeninteressen es gibt und welche Gründe die Nichtleser vom Lesen des Blogs

abhalten.

Bei der Verteilung des Geschlechts fällt zunächst auf, dass auch die Nichtleser vorrangig

männlich waren. Die Verteilung ist jedoch bei Weitem nicht so extrem wie unter den

Lesern. Die Nichtkenner sind sogar überwiegend weiblich. Die Verteilung des

Geschlechts ist in den Tabellen 8.1 und 8.2 aufgeschlüsselt.

Tabelle 8.1 - Geschlecht Nichtleser

Geschlecht Häufigkeit relative Häufigkeit

… eher männlich 169 72,2 %

… eher weiblich 62 26,5 %

keine Angabe 3 1,3 %

Gesamtsumme (n) 234 100 %

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Das Alter der befragten Nichtleser liegt ungefähr in dem Bereich der Leser. Das

Durchschnittsalter beträgt x ̄ = 33,49 Jahre (SD = 12,2 Jahre). Die befragten Nichtleser

waren deutlich jünger. In dieser Gruppe liegt der Altersdurchschnitt bei x ̄ = 25,57 Jahren

(SD = 11,06 Jahre).

Der Anteil der Studierenden in dieser Gruppe betrug 81,4%. In der Gruppe der

Nichtleser sind ungefähr 40% Angestellte und ebenfalls ca. 40% Studierende. Diese

Werte sind der Leserschaft des Blogs recht ähnlich, wobei der Anteil der Studierenden

etwas höher ist. Auch der Bildungsstand der befragten Nichtleser ist vergleichbar mit

dem der Leser. Hier finden sich sehr viele Befragte mit Hochschulabschluss (ca. 40%),

weitere 40% haben Abitur.

In der Gruppe der Nichtkenner finden sich ca. 63% mit Abitur und ca. 23% mit

Hochschulabschluss. Insgesamt kann also festgehalten werden, dass alle drei

Teilnehmergruppen als eher gebildet eingestuft werden können.

Bei der Frage nach der beruflichen Beschäftigung mit netzpolitischen Themen zeigt sich

ein deutlicher Unterschied. Sowohl Nichtleser (x ̄ = 1,79) (t(2284) = 3.62 , p = .000) und

Nichtkenner (x ̄ = 1,22) (t(2149) = 7.1 , p = .000) gaben hier einen höchst signifikant

niedrigeren Wert an als die Leser (x ̄ = 2,08), wobei der Wert der Nichtkenner wiederum

höchst signifikant unter dem der Nichtleser liegt (t(325) = 4.9 , p = .000). Das ist ein nicht

weiter überraschendes Ergebnis und zeigt, dass sich die Leser eher beruflich mit

netzpolitischen Themen befassen, wie in Abbildung 2 dargestellt.

Tabelle 8.2 - Geschlecht Nichtkenner

Geschlecht Häufigkeit relative Häufigkeit

… eher männlich 33 34,0 %

… eher weiblich 62 63,9 %

keine Angabe 2 2,1 %

Gesamtsumme (n) 97 100 %

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Bei der Tätigkeit nach Branchen fällt auf, dass die Nichtleser hier sehr ähnliche Werte

aufweisen wie die Leser. Die Nichtkenner sind deutlich seltener in den entsprechenden

Branchen aktiv (vgl. Tabelle 5, Tabelle 9.1 und 9.2). Auch hier waren

Mehrfachnennungen möglich.

Tabelle 9.1 - Tätigkeiten nach Branchen - Nichtleser

Branche Häufigkeit relative Häufigkeit

IT 81 29,5 %

Politik 10 3,6 %

Social Media 22 8,0 %

Medien 47 17,1 %

In keiner dieser Branchen tätig 115 41,8 %

Gesamtsumme (n) 275 100 %

Tabelle 9.2 - Tätigkeiten nach Branchen - Nichtkenner

Branche Häufigkeit relative Häufigkeit

IT 12 11,4 %

Politik 4 3,8 %

Social Media 6 5,7 %

Medien 10 9,5 %

In keiner dieser Branchen tätig 73 69,5 %

Gesamtsumme (n) 105 100 %

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Abbildung 2 - berufliche Beschäftigung mit netzpolitischen Themen

Leser

Nichtleser

Nichtkenner

1 2 3 4 5

1,22

1,79

2,08

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Im Bereich des finanziellen Engagements lässt sich feststellen, dass die Nichtleser (27,8%

kein finanzielles Engagement) aktiver sind als die Nichtkenner (41,2% kein finanzielles

Engagement). Auch hier kann der hohe Anteil von Studierenden unter den

Nichtkennern entscheidenden Einfluss haben. Die Leser sind jedoch noch aktiver als die

anderen Gruppen (nur 21% kein finanzielles Engagement). Die Anzahl der Befragten mit

finanziellen Engagement ist in Abbildung 3 dargestellt. Die Nichtleser engagieren sich

wie die Leser vorrangig in den Bereichen „Soziales Engagement“ und „Internet und

Technik“. Hier gäbe es also durchaus potentielle Spender für das Blog zu gewinnen. Die

Nichtkenner engagieren sich vorrangig in den Bereichen „Soziales Engagement“ und

„Naturschutz". Dass das Engagement im sozialen Bereich in allen Gruppen vorne liegt,

kann an dem sehr weit gefächerten Begriff „soziales“ liegen.

Die Zufriedenheit mit den politischen Programmen der Parteien ist wie unter den Lesern

in den Gruppen der Nichtleser und der Nichtkenner eher gering. Die Nichtkenner

sympathisieren jedoch eher mit den Parteien der aktuellen großen Koalition als die

beiden anderen Gruppen. Für die Nichtleser ergeben sich ähnliche Werte wie bei Lesern

(vgl. Tabelle 7, Tabelle 10.1 und 10.2).

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Abbildung 3 - Prozent der Befragten, die sich mindestens in einem Bereich finanziell engagieren

Leser

Nichtleser

Nichtkenner

0 25 50 75 100

58,8

72,2

79

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6. Leserinsights

In diesem Bereich soll nun eine kurze Auswertung über die Verhaltensweisen der Leser

erfolgen. Des Weiteren wurde versucht, die Stimmung beim Lesen von Artikeln auf dem

Blog zu erfassen. Zudem wurden noch einige Fragen zur Gestaltung der Seite gestellt.

Die erste Frage lautete, wie häufig die Leser Artikel auf dem Blog lesen. Aus den

Antworten ergibt sich, dass ein Großteil der Leser das Blog sehr regelmäßig besucht. So

lesen über 65% der Leser das Blog mindestens mehrmals in der Woche,

Gelegenheitsleser sind eher selten. Tabelle 11 zeigt die genaue Häufigkeitsverteilung.

Tabelle 10.1 - Zustimmung zu politischen Programmen - Nichtleser

CDU/CSU

SPD Bündnis 90/ Die Grünen

DIE LINKE

AFD FDP PIRATEN NPD

Mittelwert

1,8 2,48 2,83 2,88 1,30 1,81 2,70 1,06

SD 0,9 0,98 1,07 1,1 0,82 0,98 1,06 0,38

Tabelle 10.2 - Zustimmung zu politischen Programmen - Nichtkenner

CDU/CSU

SPD Bündnis 90/ Die Grünen

DIE LINKE

AFD FDP PIRATEN NPD

Mittelwert

2,22 2,72 2,94 2,33 1,26 1,80 2,2 1,1

SD 1,02 1,03 1,18 1,1 0,69 0,94 1,13 0,43

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Ein Großteil der Leser verfolgt das Blog seit 2012 oder später (2013 - 2015) (69,1%). Der

stärkste Zuwachs mit 21,7% von neuen Lesern erfolgte im Jahr 2014. Im Jahr 2015 kamen

mit 17,3% ebenfalls noch einmal viele Leser hinzu. 30,9 % der Leser verfolgen das Blog

bereits seit mindestens 5 Jahren und haben vor 2012 mit dem Lesen des Blogs

angefangen. Dass der größte Zuwachs an Lesern nicht 2015 stattfand, ist bemerkenswert,

da die mediale Aufmerksamkeit durch den Landesverrat-Skandal ungewöhnlich hoch

war. Abbildung 4 zeigt, seit wann die Leser das Blog verfolgen.

Tabelle 11 - Lesehäufigkeit

Häufigkeit relative Häufigkeit

mindestens einmal am Tag 442 20,9 %

mehrmals in der Woche 951 45,0 %

einmal in der Woche 335 15,8 %

mehrmals im Monat 269 12,7 %

einmal im Monat 73 3,5 %

seltener 33 1,6 %

keine Angabe 12 0,6 %

Gesamtsumme (n) 2115 100 %

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Abbildung 4 - Seit wann lesen Sie netzpolitik.org?

Häu

figke

it in

%

0

5

10

15

20

25

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

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Das Blog wird überwiegend von zuhause gelesen. Ab und zu wird auch unterwegs oder

bei der Arbeit auf die Seite zugegriffen. Kaum gelesen wird das Blog in der Universität

oder der Schule. Dies hängt auch damit zusammen, dass nur ein Viertel der Leser

Schüler oder Studenten sind und diese Möglichkeit damit nur für eine kleine Gruppe in

Betracht kommt (vgl. Tabelle 3).

Für den Zugriff auf das Blog wird mit Abstand am häufigsten die Website verwendet.

Auch RSS-Reader kommen relativ häufig zum Einsatz. Die iOS-App wird nur sehr selten

verwendet. Tabelle 12 zeigt eine Aufschlüsselung der Häufigkeiten für verschiedene

Formen des Lesens des Blogs. Mehrfachnennungen waren hier möglich, sodass die

Gesamtsumme über dem Stichprobenumfang liegt. Die relativen Häufigkeiten beziehen

sich auf die in der Tabelle angegebene Gesamtsumme.

Auf neue Artikel werden die Leser vor allem über die Website aufmerksam. Auch der

RSS Feed spielt hier eine recht wichtige Rolle. Social Media Kanäle werden eher selten

verwendet. Die Häufigkeiten wurden auf einer 5-stufigen Rating Skala erfasst mit den

Polen 1 = „sehr selten“ und 5 = „sehr oft“. Die Ergebnisse sind in Tabelle 13 dargestellt.

Tabelle 12 - Wie lesen Sie netzpolitik.org?

Häufigkeit relative Häufigkeit

Website 1701 60,9 %

RSS-Reader 686 24,5 %

iOS-App 134 4,8 %

Sonstiges 274 9,8 %

Gesamtsumme (n) 2795 100 %

Tabelle 13 - Aufmerksam auf neue Artikel auf dem Blog.

über die Website

über Facebook

über Twitter über RSS Feed über andere Kanäle

Mittelwert 3,15 2,41 2,36 2,80 1,74

SD 1,45 1,63 1,55 1,85 1,21

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Anders sieht es bei der erstmaligen Aufmerksamkeit für das Blog aus. Hier spielen Social

Media Kanäle bisher die größte Rolle. Auch Freunde und Bekannte sind ein wichtiger

Faktor. Leider gibt es einen großen Bereich von undefinierten anderen Wegen, über die

die Leser auf das Blog aufmerksam wurden. In Tabelle 14 sind die entsprechenden

Häufigkeiten dargestellt. Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die

Gesamtsumme der Nennungen den Stichprobenumfang übersteigt.

In einem weiteren Abschnitt wurde gefragt, inwiefern verschiedene Befindlichkeiten auf

die Leser zutreffen, wenn sie Texte auf netzpolitik.org lesen. Die Zustimmung zu den

verschiedenen Begriffen wurde auf einer 5-stufigen Rating Skala gemessen. Die

Ergebnisse sind in Tabelle 15 und Abbildung 5 dargestellt.

Tabelle 14- Wodurch sind Sie auf netzpolitik.org aufmerksam geworden?

Häufigkeit relative Häufigkeit

Social Media 882 31,6 %

Zeitungen, Radio, TV 382 13,7 %

Events 143 5,1 %

Freunde und Bekannte 510 18,3 %

Anderes 875 31,3 %

Gesamtsumme (n) 2792 100 %

Tabelle 15 - Lesergefühle

Wenn ich Texte auf netzpolitik.org lese, fühle ich mich… Mittelwert SD

beschützt 2,04 0,97

informiert 4,33 0,64

gebildet 3,29 1,00

unterhalten 2,87 0,91

zufrieden 2,86 1,02

überfordert 1,81 0,85

eingeschüchtert 1,91 1,01

gelangweilt 1,70 0,74

nachdenklich 3,91 0,83

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Aus der Tabelle und der Grafik geht hervor, dass die Leser sich vor allem informiert und

nachdenklich fühlen. Das spricht dafür, dass das Blog seiner primären Aufgabe als

Informationsmedium nachkommt. Zudem scheint das Lesen von Artikeln auf dem Blog

dazu zu führen, dass sich die Leser eher gebildet fühlen. Den negativ konnotierten

Begriffen wurde nur sehr geringe Zustimmung zuteil. Zudem scheinen sich die Leser

auch nicht überfordert zu fühlen. Zufriedenheit und Unterhaltung stellen sich nur bei

einigen Lesern ein.

Die Wahrnehmung der Gestaltung des Blogs und die Orientierung, die die Gestaltung

verleiht, können wichtige Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung des Blogs sein. Aus

diesem Grund wurden die Leser auch hier um ihre Meinung zu einigen Statements

gebeten. Diese wurde wieder auf einer 5-stufigen Rating Skala zur Zustimmung mit den

Skalenpolen 1 = „trifft gar nicht zu“ bis 5 = „trifft völlig zu“ gemessen. Die Ergebnisse

sind in Tabelle 16 dargestellt.

Effi Beißt // www.effibeisst.com // [email protected] !22

Abbildung 5 - Lesergefühle

1

2

3

4

5

informiert gebildet unterhalten beschützt zufrieden nachdenklich überfordert gelangweilt eingeschüchtert

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Die Ergebnisse bei dieser Frage sind sehr interessant. So wird die Seite zwar durchaus

als übersichtlich, optisch ansprechend und teilweise sogar als ästhetisch

wahrgenommen, jedoch scheint sie nicht so gestaltet zu sein, dass sich die Leser gut

zurecht finden. Die sehr hohe Standardabweichung bei diesem Statement lässt zudem

die Vermutung zu, dass dies vor allem auf Leser zutrifft, die noch nicht lange oder nicht

regelmäßig das Blog lesen. Einige Leser, die schon mit der Seite vertraut sind, finden sich

bestens zurecht. Zudem liegt der Modalwert, das heißt die häufigste Nennung, bei

diesem Statement bei 1 = trifft gar nicht zu. So finden sich 32% der Leser sehr schlecht

auf der Seite zurecht. Hier scheint also ein Problem zu liegen. Die hohen Werte für

„optisch ansprechend“ und „ästhetisch“ können auch auf den Effekt der Sozialen

Erwünschtheit und dem Mere-Exposure-Effekt zurückzuführen sein. Abbildung 6

vergleicht die Antwortverteilungen der Aussagen „Die Seite ist optisch ansprechend“

und „Die Seite ist so gestaltet, dass ich mich zurecht finde“.

Tabelle 16 - Gestaltung des Blogs

Ich finde die Website von netzpolitik.org … Mittelwert SD

… ist übersichtlich. 3,66 0,88

… ist optisch ansprechend. 3,56 0,86

… ist so gestaltet, dass ich mich zurecht finde. 2,56 1,42

… ist ästhetisch. 3,14 0,90

… wirkt altmodisch. 2,01 0,90

Effi Beißt // www.effibeisst.com // [email protected] !23

Abbildung 6 - Gestaltung der Website

Häu

figke

it de

r Nen

nung

en in

Pro

zent

0

10

20

30

40

50

trifft gar nicht zu trifft wenig zu trifft teils teils zu trifft ziemlich zu trifft völlig zu

Die Seite ist optisch ansprechend.Die Seite ist so gestaltet, dass ich mich zurecht finde.

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Im nächsten Abschnitt wurden die Leser abschließend befragt, welche netzpolitischen

Events sie regelmäßig besuchen. Es zeigt sich, dass der Chaos Communication Congress

mit 13,5% von den Lesern am besten besucht ist. Die re:publica folgt mit 5,6% und der

Netzpolitische Abend mit 1,9%.

7. Nichtlesergründe

In diesem Abschnitt wurden die Nichtleser, die das Blog jedoch kennen, danach befragt,

welche Gründe gegen das Lesen des Blogs sprechen. Dazu sollte zu einer Reihe von

Gründen die Zustimmung auf einer 5-stufigen Rating Skala angegeben werden. Die

Skalenpole wurden mit 1 = „trifft gar nicht zu“ bis 5 = „trifft völlig zu“ benannt. Die

Mittelwerte der einzelnen Gründe sind in der Tabelle 17 aufgeführt.

Tabelle 17 - Nichtlesergründe

Welche Gründe sprechen dagegen, Artikel auf netzpolitik.org zu lesen?

Mittelwert SD

mangelndes Vorwissen 2,52 0,97

mangelnde Qualität der Artikel 1,78 0,64

mangendes Interesse an den Themen 2,38 1,00

zu lange Artikel 2,29 0,91

zu komplizierte Artikel 2,07 1,02

andere Meinung zu netzpolitischen Themen 1,90 0,85

mangelnde Zeit 3,58 1,01

nicht ansprechende Gestaltung des Blogs 2,08 0,74

andere Gründe 2,91 0,83

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Auffällig ist, dass der einzige überdurchschnittlich zutreffende Grund „mangelnde Zeit“

ist. Zudem werden „andere Gründe“ noch relativ häufig genannt. Hier gab es noch die

Möglichkeit mit einem offenen Textfeld Gründe anzugeben. Daraus geht hervor, dass

vor allem der Informationsüberfluss eine wichtige Rolle bei der Entscheidung,

netzpolitik.org nicht zu lesen, spielt. Zudem wurde angegeben, dass andere Quellen

verwendet werden, um sich über netzpolitische Themen zu informieren. Kritisiert

wurde, dass das Blog in den Medien zu wenig Bekanntheit besäße und zu wenig

Anschlusskommunikation auslöse. Weitere Gründe sind mangelnde persönliche

Relevanz der Themen oder Kritik an den Artikeln. Neben den Gründen aus dem offenen

Feld scheinen am ehesten mangelndes Vorwissen und mangelndes Interesse an den

Themen von Bedeutung zu sein. Mangelnde Qualität, Meinungsdifferenzen oder die

Komplexität der Artikel sind scheinbar keine relevanten Gründe, das Blog nicht zu lesen.

Für die allgemein sehr geringen Werte bei dieser Frage könnte wieder der Effekt der

Sozialen Erwünschtheit eine Rolle spielen. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass es

wichtig ist den Lesern aufzuzeigen, dass das Lesen des Blogs eine lohnende

Zeitinvestition ist.

8. Fakten über Spender & Nichtspender

In diesem Bereich wurden die Leser des Blogs befragt, ob sie auch Spender sind. Zudem

wurden Daten über Spendenhöhe und Spendenhäufigkeit erhoben. Auch Gründe für

und wider einer Spende an netzpolitik.org wurden erfragt.

Von den 2115 Lesern, die an der Befragung teilgenommen haben, haben 759 bereits

einmal für netzpolitik.org gespendet. Das entspricht 35,9% der Leser in der Befragung. In

Tabelle 18 sind die Zahlen noch einmal genau aufgeführt.

Tabelle 18 - Spender?

Haben Sie bereits einmal für netzpolitik.org gespendet?

Häufigkeit relative Häufigkeit

ja 759 35,9 %

nein 1341 63,4 %

keine Angabe 15 0,7 %

Gesamtsumme (n) 2115 100 %

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Zunächst soll nun ein Blick auf die

Spender geworfen werden. Ein Großteil

der Spender hat zuletzt im Jahr 2015

gespendet. Leser, die zuletzt in den Jahren

2013 oder früher gespendet haben, sind

sehr selten. Dies verdeutlicht Abbildung 7.

Der große Anteil der Spender in diesem

Jahr kann vermutlich auf den

Landesverratsskandal rund um das Blog

zurückgeführt werden. Alle Spender, die

im Jahr 2015 gespendet haben, wurden

anschließend noch nach der Häufigkeit

ihrer Spenden für netzpolitik.org in diesem

Jahr befragt. Aus Tabelle 19 geht hervor, dass die größte Gruppe der Spender (42%)

Einmalspender sind. Es zeigt sich jedoch auch, dass ein Großteil der Spender mehrmals

im Jahr 2015 gespendet hat. Ungefähr 25% haben sogar monatlich gespendet.

Tabelle 19 - Spendenhäufigkeit 2015

Häufigkeit des Spendens Häufigkeit relative Häufigkeit

1 211 41,9 %

2-3 63 12,5 %

4-5 50 9,9 %

6-7 22 4,4 %

8-9 12 2,4 %

10-11 14 2,8 %

12 124 24,7 %

öfter 7 1,4 %

Gesamtsumme (n) 503 100 %

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Abbildung 7 - Jahr der letzen Spende

4 %3 %

2014 18 %

2015 75 %

2015 2014 2013 früher

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Alle Spender wurden zudem über die Höhe ihrer letzten Spende befragt. Die

Spannweite der gespendeten Beträge reicht von 1€ bis hin zu 2018€. Der Medianwert für

die Spendenhöhe liegt bei 10€. Der Median gibt hier die durchschnittliche Spendenhöhe

besser wieder als das Arithmetische Mittel, da dieses stark durch die Ausreißer im

Tausenderbereich beeinflusst wird. Deutlich wird auch, dass die Beträge 5€, 10€ 20€, 50€

und 100€ mit Abstand am häufigsten gespendet werden. In Tabelle 20 sind die

Häufigkeiten von Betragsgruppen aufgelistet.

Da auf dem Blog verschiedene Zahlungsmethoden angeboten werden, wurde auch

erfragt, auf welche Art und Weise gespendet wurde. Hier waren Mehrfachnennungen

möglich, sodass die Gesamtsumme über der Anzahl der Spender liegen kann. In Tabelle

21 sind die Häufigkeiten für die einzelnen Zahlungsmethoden aufgeführt. Es zeigt sich,

dass überwiegend per Überweisung gespendet wird. Ebenfalls recht häufig wird PayPal,

gefolgt von Flattr verwendet. Kaum Beachtung finden Bargeld- oder Bitcoinspenden.

Tabelle 20 - Spendenhöhe

Spendenbetrag in € Häufigkeit relative Häufigkeit

1 15 2,3 %

2-5 149 22,4 %

6-10 173 26,0 %

11-20 119 17,9 %

21-50 129 19,4 %

51-100 47 7,1 %

über 100 33 5,0 %

Gesamtsumme (n) 665 100 %

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Schlussendlich wurde in einem offenen Antwortfeld nach der Motivation für das

Spenden gefragt. Die Affäre um den „Landesverrat“ ist der am häufigsten genannte

Grund um zu spenden. Danach halten sich Aussagen wie „Qualität und gute Arbeit

muss honoriert werden“ und „Journalismus muss finanziert werden“ die Waage. Als

nächstes folgen themenspezifische Antworten wie „netzpolitische Themen“,

„Überwachung“ und „Demokratie-Gründe“ sowie die Arbeit im „NSA-

Untersuchungsausschuss“. Neben der allgemeinen Zustimmung wird auch immer

wieder die „nette Redaktion“, „das Weiterbestehen des Blogs“ und „Sascha Lobos

Vortrag auf der re:publica 2014“ genannt.

Auch die Gruppe der Nichtspender wurde befragt. Hier konnten mehrere Gründe

ausgewählt werden. Dadurch kann die Gesamtsumme wieder die Anzahl der

Nichtspender übersteigen (vgl. Tabelle 22).

Der Hauptgrund, warum laut Angaben der Leser nicht gespendet wird, ist „zu wenig

Geld“. Ähnlich schwer wiegt, dass sich die Leser bereits in anderen Bereichen

engagieren. Dieses Problem hat sich bereits im Bereich der Soziodemografie angedeutet.

Nicht vernachlässigen sollte man jedoch die immerhin 9%, die nicht um die Möglichkeit

gewusst haben, zu spenden. Hier ist definitiv noch Potential für das Blog vorhanden,

den Spendenaufruf deutlicher zu gestalten. Knapp 7% der Befragten ist der Aufwand zu

groß. Eventuell gibt es hier noch Möglichkeiten zur Vereinfachung des

Spendenprozesses. Die anderen aufgeführten Gründe sind nicht als relevant

einzuschätzen.

Tabelle 21 - Zahlungsmethoden

Zahlungsmethode Häufigkeit relative Häufigkeit

Paypal 152 18,7 %

Überweisung 541 66,7 %

Bargeld 11 1,4 %

Flattr 89 11,0 %

Bitcoin 18 2,2 %

Gesamtsumme (n) 811 100 %

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In einem weiteren freien Antwortfeld

wurden abschließend mögliche

Motivationen gesammelt, die die

Nichtspender zum Spenden für

netzpolitik.org bewegen würden. Die

möglichen Motivatoren, die durch die

Auswertung deutlich wurden, sind in

Abbildung 8 dargestellt. Mit Abstand am

häufigsten genannt wurde, dass ein

höheres Einkommen zum Spenden führen

könnte. Diesen Faktor kann das Blog nicht

beeinflussen. Interessant ist aber der am

zweithäufigsten genannte Grund. Die

Leser wünschen sich, dass sie für konkrete

Projekte spenden können.

Tabelle 22 - Nichtspendergründe

Grund Häufigkeit relative Häufigkeit

Mein Interesse an netzpolitischen Themen ist zu gering.

38 2,3 %

Ich habe zu wenig Geld. 602 35,9 %

Wenn die Inhalte kostenfrei abrufbar sind, warum sollte ich dann spenden?

22 1,3 %

Ich wusste nicht, dass man spenden kann.

152 9,1 %

Ich engagiere mich bereits in anderen Bereichen

557 33,2 %

Der Aufwand ist mir zu groß. 114 6,8 %

Ich finde netzpolitik.org nicht gut genug, um zu spenden.

45 2,7 %

Ich spende generell nicht. 149 8,9 %

Gesamtsumme (n) 1679 100 %

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Abbildung 8 - mögliche Spendenmotivatoren

9 %

6 %

6 %

11 %

12 %

56 %

Höheres EinkommenKonkrete ProjekteKeine Gedanken darüber gemachtEinfacheres ZahlungsverfahrenAkute Notlage des Blogsandere

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Auch die 11%, die sich bisher keine Gedanken über eine Spende oder eine mögliche

Motivation gemacht haben, könnten angesprochen werden.

9. Wahrnehmung & gewünschte Entwicklung

Im Bereich der Wahrnehmung und der gewünschten zukünftigen Entwicklung des Blogs

wurden die Leser und Nichtleser befragt. Die Wahrnehmung wurde dabei auf den

beiden Dimensionen journalistisch-aktivistisch erfasst. Auch für die gewünschte

zukünftige Entwicklung wurden dieselben Dimensionen gewählt. Zur Erfassung der

Wahrnehmung wurde ein 7-stufiger Schieberegler verwendet. Auf der linken Seite

befand sich die verbale Verankerung „journalistisch“, kodiert mit dem Wert 1. Auf der

rechten Seite die verbale Verankerung „aktivistisch“, kodiert mit dem Wert 7. In

Abbildung 9 sind die Verteilungen der aktuellen Wahrnehmung unter den Lesern und

Nichtlesern zu sehen.

Effi Beißt // www.effibeisst.com // [email protected] !30

Abbildung 9 - aktuelle Wahrnehmung des Blog

Häu

figke

it d

er N

ennu

ngen

in P

roze

nt

0

10

20

30

40

journalistisch . . neutral . . aktivistisch

Leser Nichtleser

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Offensichtlich nehmen die Leser das Blog eher als journalistisch wahr, was der

Eigenwahrnehmung der Blogger entspricht. Die Nichtleser nehmen das Blog hingegen

eher aktivistisch wahr. Interessant ist hier ein Vergleich der Mittelwerte der beiden

Gruppen. Der Mittelwert der Leser liegt bei x ̄ = 3,88, der Mittelwert der Nichtleser bei x ̄

= 4,21. Dieser Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist höchst signifikant (t(2336) =

4.1, p = .000). Es wird also deutlich, dass es hier eine Wahrnehmungsdifferenz zwischen

Lesern und Nichtlesern gibt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zudem, dass beide

Gruppen sich bei der zukünftigen Entwicklung des Blogs mehr Journalismus wünschen.

Der Mittelwert des Schiebereglers für diese Frage liegt bei den Lesern bei x ̄ = 3,76 und

bei den Nichtlesern bei x ̄= 3,85.

Aus diesen Daten lässt sich ableiten, dass es für das Blog von Vorteil sein kann, sich in

Zukunft deutlicher als unabhängige Journalisten zu positionieren und diese Position

auch nach außen hin deutlich wahrnehmbar zu machen. Zu beachten ist, dass sich viele

Nennungen in der Nähe der neutralen Position befinden.

Den Befragten wurde noch die Möglichkeit gegeben, zu der zukünftigen Entwicklung in

einem freien Textfeld Anregungen oder Kommentare zu hinterlassen. Die Auswertung

der Antworten ergab folgendes Bild: Am häufigsten wurde erwähnt, dass sich

Journalismus und Aktivismus keineswegs ausschließen. Viele Befragte wünschen sich

ein ausgewogenes Verhältnis beider Pole. Generell wurde dieses Kommentarfeld dafür

verwendet, um viel Lob für die bisherige Arbeit des Blogs auszusprechen. Hinzu

kommen aber auch einige Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Konkrete und

wiederkehrende Vorschläge sind der Wunsch nach mehr Hintergrundrecherchen, der

Wunsch nach einer besseren Lesbarkeit oder Verständlichkeit und der Wunsch nach

konkreten Alltagstipps. Vereinzelt wurde der Wunsch geäußert, eine deutliche

Entwicklung in eine der beiden Richtungen einzuschlagen. Hierbei kam es häufiger vor,

dass sich eine Entwicklung in Richtung Journalismus gewünscht wurde. Unter anderem

kam auch der Wunsch nach einer deutlicheren Trennung auf, beispielsweise DigiGes für

Aktivismus und netzpolitik.org für Journalismus.

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10. Themeninteressen & Mediennutzung

Ein weiterer Bestandteil der Befragung war, herauszufinden, wie groß das Interesse an

den verschiedenen netzpolitischen Themenfeldern ist. Zudem wurde noch untersucht,

welche Medien genutzt werden, um sich über diese Themen zu informieren. Zur

besseren Vergleichbarkeit wurden hier alle drei Gruppen befragt.

Das Interesse an den verschiedenen Themen wurde auf einer 5-stufigen Rating Skala

erhoben. Die beiden Skalenpole wurden mit 1 =„nicht“ bis 5 =„sehr“ benannt. Tabelle 23

zeigt die Mittelwerte aller drei Gruppen im Vergleich. Mit Hilfe einer einfaktoriellen

Varianzanalyse (einfaktorielle ANOVA) wurden die Unterschiede zwischen den

Gruppen auf Signifikanz getestet. Es ergibt sich, dass alle Unterschiede signifikant sind.

Es zeigt sich, dass bei jedem Themenbereich (ausgenommen Medienkritik) das Interesse

der Leser am größten ist, gefolgt von den Nichtlesern. Das Interesse der Nichtkenner an

den netzpolitischen Themen ist am geringsten.

Das Interesse an den Themen Datenschutz, Netzneutralität und Überwachung ist bei

den Lesern und den Nichtlesern am größten. Auch bei den Nichtkennern sind diese

Themen von größtem Interesse, hier kommt noch das Thema Menschenrechte im Netz

hinzu. Weniger Interesse zeigten die Befragten an den Themen Netzkultur, Urheberrecht

und Infrastruktur.

Weiter wurden alle drei Gruppen nach ihrer Mediennutzung in Bezug auf die in Tabelle

23 aufgeführten Themen befragt. Dazu wurden verschiedene Medienangebote

aufgeführt, die ausgewählt werden konnten. Es waren Mehrfachnennungen möglich,

sodass die Gesamtsumme n den Stichprobenumfang übersteigt.

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Festzuhalten ist, dass sich alle befragten Gruppen über netzpolitische Themen

informieren. Nur in der Gruppe der Nichtkenner des Blogs gaben 5,2% der Befragten an

keine Medien zur Information über netzpolitische Themen zu nutzen. Leser und

Nichtleser verwenden ungefähr gleich viele Medien (ca. 4 pro Person). Die Nichtkenner

verwenden ungefähr 3 verschiedene Medien, um sich über diese Themen zu

informieren. In Tabelle 24 sind die prozentualen Angaben für die Nutzung des

jeweiligen Mediums, nach den 3 Gruppen aufgeteilt, dargestellt.

Tabelle 23 - Themenbereiche

Themenbereich Mittelwert Leser Mittelwert Nichtleser

Mittelwert Nichtkenner

p

Datenschutz 4,50 4,14 3,72 .000

Netzkultur 3,50 3,42 2,86 .000

Netzneutralität 4,36 4,05 3,26 .000

Überwachung 4,64 4,13 3,65 .000

Urheberrecht 3,57 3,27 2,88 .000

Menschenrechte im Netz 4,05 3,76 3,63 .000

Europäische Netzpolitik 4,09 3,61 2,71 .000

Geheimdienste 4,32 3,74 3,15 .000

Medienkritik 3,79 3,83 3,46 .005

Open Source 3,75 3,48 3,05 .000

Infrastruktur 3,56 3,46 2,82 .000

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In allen drei Gruppen spielen Online-Magazine und Social Media Kanäle eine wichtige

Rolle. Bei den Lesern wird der erste Platz jedoch von Blogs belegt. Bei den Nichtlesern

finden sich diese auf Platz 3, bei den Nichtkennern haben Blogs kaum Relevanz. Zudem

nutzen Nichtleser und Nichtkenner mehr klassische Rundfunkmedien als die Leser. Der

Wert für diese Medien ist jedoch recht gering.

Bemerkenswert ist, dass Zeitungen bei allen Gruppen sehr stabil mit 12-15% der

Nennungen an dritter oder vierter Stelle stehen. Damit liegen Zeitungen in allen

Gruppen vor den klassischen Medien wie Fernsehen und Radio und auch noch vor den

Online-Mediatheken von TV und Radio. Auch liegt die Bedeutung der Zeitungen meist

nur knapp unterhalb der Social Media Kanäle.

11. Charakterisierung des typischen Lesers

Alle Teilnehmenden der Befragung wurden darum gebeten, den typischen Leser von

netzpolitik.org zu charakterisieren. Dabei zeigt sich kein Unterschied zwischen der

Charakterisierung durch Leser und Nichtleser. Vielmehr lässt sich über alle Befragten

hinweg ein Stereotyp des Lesers von netzpolitik.org erkennen. Dieses soll durch die

folgenden Buzzwords, die den Antworten des offenen Antwortfelds entnommen

wurden, beschrieben werden:

Tabelle 24 - Mediennutzung in Prozent

Medien Leser Nichtleser Nichtkenner

TV 6,2 8,5 12,9

Radio 6,9 8,8 10,7

Online-Magazine 19,1 17,5 15,8

Mediatheken von TV und Radio

11,7 10,5 11,4

Apps 3,5 5,2 5,7

Blogs 20,6 16,1 6,3

Social Media 13,3 17,0 15,5

Zeitungen 12,6 12,1 14,8

andere 6,1 4,3 5,4

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kritisch, netzaffin, gut gebildet, jung, männlich Aktivist, politisch interessiert, konsumiert viele Medien, IT-Branche, Querdenker,

finanziell abgesichert, liberal, technikaffin, Nerd, auf der Suche nach Tatsachen,

idealistisch, weiß, tolerant, auch Aluhutträger, 25-45, Humor (Ironie), eher links, benutzt

Sicherheits-Add-Ons, Großstadt, Urban, Brillenträger, kritischer Geist, kein Social-

Media Junkie, unauffällig, selbstständig, bodenständig, Rebell, pessimistisch, paranoid,

empört, mangelhafter Modegeschmack, liest auch Fefe und Tilo Jung, ausdauernd, CCC-

Mitglied, STEM/MINT-Stundeten, PgP-Nutzer, arbeitet bei NGOs, duzt jeden, eher

Zeitung statt Social-Media, ehem. FDP-Wähler, Hipster & Nerds, neugierig, „nicht

arm“, offen, menschenfreundlich, jenseits der Massenmedien, Demokrat

Im Folgenden ist noch eine kleine Auswahl an Charakterisierungen zusammengetragen,

die nach Meinung der Autoren besonders markant und aufschlussreich waren.

„A) viele Nerds, die sich für Internet-Themen und so interessieren, vor allem aus dem CCC-

Umfeld und deren interessierten Verfolgern

B) Journalisten und wichtige Multiplikatoren, die selbst nicht immer verstehen, was im

netzpolitischen Bereich passiert und sich hier Expertisen und kritische Anregungen holen“

„Technisch und politisch affine Person, meist männlich, gut gebildet, leider durch Arbeit/

Lebensumstände zu müde selbst zum Thema beizutragen und froh, dass hauptberuflich jemand

diese wichtige Wächterfunktion übernommen hat.“

„IT-kompetente Menschen unter 50, welche besorgt sind, da ahnungslose Politiker das freie

Internet gefährden.“

„Aufgeschlossen, kritisch, paranoid, empört…“

„Verbitterte Piratenwähler, Blogosphärer, Berlin-Schnösel, Aluhutträger und Geheimdienstler.

Der gesunde Querschnitt der gelebten Demokratie.“

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12. Zusammenhänge & Gruppenvergleiche

In diesem Abschnitt sollen nun noch einige Zusammenhänge und Vergleiche dargestellt

werden. Diese beziehen sich vorrangig auf Vergleiche von männlichen und weiblichen

Lesern und Spendern und Nichtspendern. Dabei werden in diesem Abschnitt nur

Vergleiche aufgeführt, die signifikante Unterschiede ergeben oder wo nicht vorhandene

Unterschiede von Bedeutung sein könnten.

a) Spendenhöhe Männer vs. Frauen

Im Bereich der Spenden lässt sich ein interessanter Unterschied zwischen Frauen und

Männern feststellen. Die durchschnittliche Spende eines männlichen Lesers liegt bei x ̄ =

36,16€, bei den Frauen liegt die durchschnittliche Spendenhöhe bei x ̄ = 96,80€. Dieser

Unterschied ist hoch signifikant (t(657) = -3.12, p = .002). Dabei ist die Anzahl der

Großspender ungefähr gleich. Problematisch ist jedoch die stark verschiedene Anzahl bei

diesem Gruppenvergleich: Während 593 Männer gespendet haben, liegt die Anzahl der

Frauen nur bei 66. Deswegen bietet sich ein Vergleich anhand des Median eher an. Auch

hier wird deutlich, dass Frauen etwas mehr spenden. Während der Median bei den

Männern bei Md=10€ liegt, liegt er bei den Frauen bei Md=12,50€. Dieser Unterschied

spiegelt die realen Verhältnisse vermutlich besser wieder als der eben aufgeführte

Mittelwertsvergleich. Beim prozentualen Anteil ergibt sich ein interessantes Ergebnis.

Von den männlichen Lesern haben ca. 33% gespendet, von den weiblichen Lesern haben

ca. 26% gespendet. Zusammenfassend kann hier also gesagt werden: Die Leserinnen

spenden seltener als die Leser, wenn sie aber spenden, ist der Betrag höher.

b) Gestaltung der Website & Lesergefühle.

Sowohl Leser und Leserinnen als auch Spender und Nichtspender nehmen die

Gestaltung der Website sehr ähnlich wahr. Alle Gruppen finden die Seite optisch

ansprechend gestaltet, finden sich aber nicht gut auf der Seite zurecht.

Bei den Lesegefühlen gibt es ebenfalls kaum Unterschiede. Alle Gruppen fühlen sich

vorrangig informiert, nachdenklich und gebildet.

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c) Aktuelle Wahrnehmung & zukünftige Entwicklung

Die aktuelle Wahrnehmung von Spendern und Nichtspendern des Blogs unterscheidet

sich nicht signifikant. Jedoch wünschen sich die Spender signifikant stärker eine

Entwicklung in Richtung Journalismus, als die Nichtspender (t(2085) = -2.23, p = .026).

Zwischen Männern und Frauen gibt es sowohl bei der gewünschten zukünftigen

Entwicklung des Blogs als auch bei der aktuellen Wahrnehmung keine signifikanten

Unterschiede zu beobachten.

d) Themeninteresse

In Bezug auf das Interesse an netzpolitischen Themen lassen sich kaum Unterschiede

zwischen Spendern und Nichtspendern feststellen. Die Spender haben lediglich ein

signifikant höheres Interesse an den Themen Open Source und Infrastruktur. Das

Interesse am Thema Medienkritik ist bei den Nichtspendern signifikant größer. Doch

selbst bei diesen signifikanten Unterschieden sind die Mittelwertsdifferenzen sehr

gering.

Spannender sind die Unterschiede zwischen Leserinnen und Lesern. Hier gibt es einige

Themen, die die Leserinnen signifikant stärker interessieren: Dazu gehören Netzkultur,

Menschenrechte im Netz und Medienkritik. Die männlichen Leser interessieren sich

signifikant stärker für die Themen Netzneutralität und Infrastruktur. Bei den anderen

Themen lassen sich keine signifikanten Unterschiede erkennen.

e) Einkommen & berufliche Beschäftigung mit Netzpolitik - Spender & Nichtspender

Ein wenig überraschendes Ergebnis ist, dass die Spender höchst signifikant zufriedener

sind mit ihrem Einkommen ( x ̄ = 3,34) als die Nichtspender ( x ̄ = 2,70) (t(2002) = 11.55, p

= .000). Keinen Unterschied kann man in Bezug auf die berufliche Beschäftigung mit

netzpolitischen Themen zwischen Spendern und Nichtspendern feststellen.

f) finanzielles Engagement Spender & Nichtspender

Einen signifikanten Unterschied kann man zwischen den Nichtspendern und Spendern

in Bezug auf deren finanzielles Engagement feststellen. Die Spender engagieren sich

durchschnittlich in 2,32 Bereichen, während sich die Nichtspender durchschnittlich in

1,35 Bereichen engagieren. Dieser Unterschied ist höchst signifikant (t(2098) = 15.51, p = .

000).

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Literatur:

Rohrmann, B. (1978). Empirische Studie zur Entwicklung von Antwortskalen für die

Sozialwissenschaftliche Forschung. Zeitschrift für Soziologie, 9, 222-245.

Bortz, J. & Döring, N. (2006) Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und

Sozialwissenschaftler. 4., überarbeitete Auflage. Springer Medizin Verlag.

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