#17 Die Auferstehung

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BIBELTREUES MAGAZIN FÜR JUNGE CHRISTEN · #17 · 04/2014 Die Auferstehung Weil der Tod nicht das Ende ist!

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#17 — 04/2014

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BIBELTREUES MAGAZIN FÜR JUNGE CHRISTEN · #17 · 04/2014

Die Auferstehung

Weil der Tod nichtdas Ende ist!

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Wir widmen diese Ausgabe dem kürzlich ver-storbenen Vater unseres Redakteurs Viktor,Johann Sudermann (1954 - 2014) .

Editorial#17 Die Auferstehung - 04/2014

Liebe Leserin, lieber Leser,wenn ich ehrlich sein soll, habe ich das Konzept der Auf-erstehung jahrelang nie ganz begriffen – auch nachdem ich längst zum christlichen Glauben gekommen war. Ja, ich hatte verstanden, warum Gott als Mensch auf die Erde kam. Warum er das perfekte Leben auf der Erde lebte und sich aus Liebe selbst als Opferlamm für die Sünden der Menschen hingegeben hatte. Aber warum musste Jesus wieder auferweckt werden? Hätte es nicht gereicht, wenn er unsichtbar für alle einfach in den Himmel gefahren wäre? Die Tiere, die im Alten Testa-ment geopfert wurden, sind schließlich auch nicht wie-der lebendig geworden, damit sie „gelten“.

Die Ursache meines „Unverständnisses“ war nie Zweifel, vielmehr Unwissenheit und Torheit. Die Aufer-stehung an sich habe ich seit meiner Bekehrung für wahr gehalten. Ich wusste, wer einem solchen verdorbenen Sünder wie mir das ewige Leben schenken konnte, für den musste es ein Leichtes gewesen sein, von den Toten wieder aufzuerstehen. Als ich mich jedoch intensiver mit der Auferstehung beschäftigte, wurde mir immer mehr bewusst, wie wichtig und zentral die Auferstehung für den christlichen Glauben ist. Zu der Philosophie unse-res Magazins gehört es gewissermaßen, die „Grundlagen des christlichen Glaubens“ zu vermitteln. Für solch ein Magazin gibt es wohl kaum ein treffenderes Thema als die Auferstehung. Ich gehe sogar so weit zu sagen, die Auferstehung Jesu Christi ist nicht nur eine Grundla-ge, sondern der Grundpfeiler des christlichen Glaubens. Würden wir diesen Pfeiler entfernen, würde das Gebäu-de, das sich „Gemeinde Christi“ nennt, hoffnungslos einstürzen. Paulus hat dafür mehr als klare Worte gefun-den, als er an die Korinther (1. Korinther 14,15.17.32) schrieb: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. [...] Wenn aber Christus nicht auferweckt wor-den ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid im-mer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. [...] Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot.“ Im Klartext: Ohne Auferste-hung gibt es keine Hoffnung, kein ewiges Leben, keinen Glauben, keine Vergebung, keine Erlösung, keine Predigt und auch keinen Erlöser. Wäre Jesus nicht auferstanden, hätte er den Titel des Christus nicht verdient. Er wäre

wie jeder andere Religionsstifter ein sterblicher Mensch gewesen, dessen Botschaft aus nicht mehr als wohlklin-genden und schwülstigen Worthülsen bestünde. Auch wenn das jetzt platt und klischeehaft klingt, ein Mo-hammed und ein Buddha sind nicht auferstanden und deshalb hat ein Muslim oder Buddhist weder Vergebung noch Hoffnung, weder ewiges Leben noch Erlösung. Er kann es nicht haben. Seine so genannte Hoffnung beruht auf seinem eigenen (Un-)Vermögen, das sünd-haft, fehlerhaft und daher ungenügend ist, geschweige denn den Tod überwindend. Die Auferstehung Jesu Christi ist nicht nur ein historisches Faktum, sondern eine geistliche Realität, die ganz wesentlich bestimmt, wie ich meinen Weg in der Nachfolge Tag für Tag gehe. Zudem ist sie ein Bild und eine Versicherung für unsere eigene geistliche Auferstehung und das Pfand für unsere zukünftige leibliche Auferstehung. Daher freue ich mich besonders, dass wir es geschafft haben, eine Ausgabe zu-sammenzustellen, die die Grundlagen dieses Grundpfei-lers des Glaubens vermittelt. Vielleicht hilft es auch dir, besser zu verstehen, was du längst glauben darfst. Oder du bist womöglich jemand, der dem Christlichen wegen solcher „Wunderstorys“ skeptisch gegenübersteht. Viel-leicht können wir auch dir demütig aufzeigen, was es mit solchen Dingen auf sich hat. Wenn das der Fall ist, wäre diese Ausgabe nicht vergebens. Auch heute ist für mich die Auferstehung ein großes Mysterium, doch ich darf mehr denn je verstehen, dass sie unabdingbar für meinen Glauben, mein Leben und meine Hoffnung ist. Gerade solche Tatsachen machen doch die Faszination biblischer Theologie aus. Sie zeigen uns nicht zuletzt die Göttlichkeit des Evangeliums.

Die herrlich treffenden Antworten auf die 45. Frage des Heidelberger Katechismus fassen es gut zusammen: „Was nützt uns die Auferstehung Christi? Erstens: Chris-tus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Zweitens: Durch sei-ne Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem neuen Leben. Drittens: Die Auferstehung Christi ist uns ein verlässliches Pfand unserer seligen Auferstehung.“ In diesem Sinne,

viel Freude beim Lesen und herzliche Grüße,Peter Voth

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Auf dem Cover„Petrus und Johannes

am leeren Grab“Claudia Klein (*1976) ist

eine Illustratorin aus Mün-

chen. Sie illustriert u.a. für

die Süddeutsche Zeitung.

Mehr Infos auf ihrer Web-

seite: claudiaklein.net

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Inhalt

4 Was bringt mir dieAuferstehung?B E N J A M I N S C H M I D T

Die Auferstehung imHeidelberger Katechismus.

8 Auferstehung imHier und Jetzt!W A L D E M A R J U S T U S

Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.

12 Brannte nichtunser Herz?R O N K U B S C H

Der auferstandene Christus und die zwei Emmaus-Jünger.

16 Das Faktumder AuferstehungD A N I E L F A C I U S

Warum die Auferstehung weder Mythos noch Sage ist.

20 Reformation brauchtmehr als einen JosiaJ O C H E N K L A U T K E

Der letzte Teil der Josia-Serie zeigt: Wir brauchen Christus!

24 Auferstehung im ATA N D R E A S M Ü N C H

Warum uns auch das ATetwas zur Auferstheung verrät.

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S. 4

S. 12

S. 24

I M P R E S S U M

Redaktion Waldemar Dirksen,

Viktor Sudermann, Andreas Kuhlmann,

Peter Voth, Hans-Werner Deppe

Art Direktor Peter Voth ∙ [email protected]

Lektorat Tanja Mirau

Abo-Service Michael Töws ∙ [email protected]

Verlag Betanien Verlag e.K. ∙ Imkerweg 38

D-32832 Augustdorf ∙ [email protected]

Online www.timotheusmagazin.de

Shop www.cbuch.de/timotheus

Erscheinungsweise Erscheint als

Quartalsmagazin seit Oktober 2010

alle drei Monate: Januar (Winter) · April

(Frühling) · Juli (Sommer) · Oktober (Herbst).

Preise Einzelausgabe ∙ €2,90 (zzgl.Versand)

Jahresabo (D) ∙ €13,55 (inkl. Versand)

Jahresabo (EU) ∙ €21,50 (inkl. Versand)

Inhalt

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Text von Benjamin Schmidt Foto von Pearl

Für uns Christen ist das Kreuz das Symbol unseres Glaubens. Und das auch mit Recht, denn schließlich hat Christus am

Kreuz sein Leben als Lösegeld gegeben, um Sünder vor Gottes kommendem Zorn zu retten. Darum singen wir Lieder über das Kreuz, verwenden es als Hintergrundbild auf unserem

Computer, als Profilbild oder tragen es vielleicht auch um den Hals – im besten Fall, um damit unseren Glauben an die am Kreuz vollbrachte Errettung zu bekennen. Aber nicht selten

lassen wir einen sehr entscheidenden Punkt unbeachtet, wenn wir unsere Errettung von dem Opfertod Jesu abhängig machen:

Die Auferstehung Jesu.

Was bringt mirdie Auferstehung?

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1. Christus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat.Oder kurz gesagt: Ohne Auferstehung keine Gerechtigkeit! In dem bereits erwähnten Kapitel an die Gemeinde in Korinth schreibt Paulus: „Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube nutzlos; ihr seid dann noch in euren Sünden. Und auch die, die im Glauben an Christus gestorben sind, sind dann verloren“ (1. Ko-rinther 15,17-18). Ich muss sagen, dass mich dieser Vers als junger Christ lange verwirrt hat; gerade deshalb, weil ich die Errettung allein von dem Tod Jesu abhängig ge-macht hatte, während die Auferstehung für mich mehr eine unvermeidliche Nebensache war. Und tatsächlich sagt die Bibel auch an vielen Stellen, dass jedem Glau-benden durch Jesu Tod die Vergebung der Sünden ge-schenkt wird. Und auch schon das Alte Testament lässt immer wieder durch Bilder und Prophetien durchbli-cken, dass ein vollkommenes Opfer nötig sein würde, um das Sündenproblem der Menschen ein für alle Mal zu lösen. Aber wenn Jesu Opfertod schon vollkommen war, weshalb sollte unsere Vergebung dann davon ab-hängig sein, dass Er auferstand? Rief Jesus nicht bereits am Kreuz aus: „Es ist vollbracht!“, und zeigte damit, dass alles Nötige nun getan war?

Ja und Nein. Denn wir sehen hier ganz klar, dass Paulus die Korinther und uns auf die Nutzlosigkeit un-seres Glaubens hinweist, wenn Christus nicht auferstan-den wäre. Und tatsächlich: Wäre Christus nicht aufer-standen, dann wäre Er logischerweise tot, und ein toter Heiland wäre nicht in der Lage, andere zu erretten. Wir müssen von dem Irrglauben wegkommen, dass unser Glaube die Grundlage unserer Errettung sei, denn tat-sächlich kann nur Christus allein erretten. Der Glaube an einen toten Retter könnte keinen von seinen Sünden freisprechen und wir würden vor Gott noch immer als Schuldige und unter seinem Verdammungsurteil stehen. Ohne einen auferstandenen Christus gäbe es keinen Freispruch, ohne Freispruch gäbe es keinen lebendigen Glauben und ohne lebendigen Glauben gäbe es keine Sündenvergebung. Jesu Ausruf „Es ist vollbracht!“, be-zieht sich sehr wahrscheinlich auf den schwersten Teil seiner Aufgabe, nämlich seine Leiden, auf die die Herr-lichkeiten danach – Auferstehung und Verherrlichung – folgten (vgl. 1. Petrus 1,11).

Der Aspekt des Freispruchs wird in der Bibel und in der Theologie als „Rechtfertigung“ bezeichnet. In einer der kürzesten Zusammenfassungen des Evangeliums, in Römer 4,25, macht Paulus deutlich, dass unser Frei-spruch von der Auferstehung Jesu abhängt. Dort lesen wir, dass Jesus Christus „um unserer Übertretungen wil-len dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.“ Paulus unterscheidet in Römer

Paulus, dessen Hauptthema immer wieder die „Predigt vom Kreuz“ war (vgl. 1. Korinther 2,2), sah sich dazu gezwungen, seine Glau-bensgeschwister auf einen sehr wichtigen Punkt des Evangeliums hinzuweisen, den sie

bisher völlig missverstanden hatten – einen Punkt, den auch viele von uns zu wenig beachten, wenn sie vom Evangelium sprechen oder darüber nachdenken. Des-halb machte Paulus eine schockierende Aussage, um den Gläubigen ihren Denkfehler so bewusst wie möglich zu machen: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist es sinnlos, dass wir das Evangelium verkünden, und sinn-los, dass ihr daran glaubt“ (1. Korinther 15,14). Was Paulus damit meint, ist offensichtlich: Er erinnerte die Gläubigen daran, dass sie einem lebendigen Herrn die-nen und dass sie nur deshalb auf ein ewiges Leben hof-fen können, weil Christus auferstanden ist!

Sicherlich würden wir nicht so weit gehen zu sagen, dass die Auferstehung Jesu völlig unbedeutend wäre. Aber wir müssen zugeben, dass auch wir manchmal die-ser historischen Tatsache zu wenig Beachtung schenken und sie der Kreuzigung, dem Opfertod Jesu, unterord-nen. So würden wir zum Beispiel eher sagen: Christus ist auferstanden, weil Er sterben musste, statt: Er starb, um aufzuerstehen! Wir können und dürfen aber keines der beiden Ereignisse dem anderen überordnen. Die Auferstehung war nicht nur die notwendige Folge der Kreuzigung, sie hatte vielmehr ihre besondere und un-entbehrliche Bedeutung in Gottes Erlösungsplan.

Daher war die Auferstehung Jesu auch das Kernthe-ma der meisten Predigten in der Apostelgeschichte, in denen es um die wesentlichen Punkte des Evangeliums ging. Für die Apostel bestand kein Zweifel daran, dass der Höhepunkt des Evangeliums der war, dass Gott Jesus Christus als Retter bestätigte, „indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Apostelgeschichte 17,31); wie Albert Mohler zurecht sagte ist das Evangelium das Zentrum unseres Glaubens, doch „das Kreuz und das leere Grab bilden gemeinsam das Zentrum des Evangeli-ums … Ohne die Auferstehung gäbe es kein Evangelium und keine Erlösung.“1 Dass dies keine Übertreibung ist, zeigen die Verteidigungsreden des Paulus vor dem Ho-hen Rat und wenig später vor dem Statthalter Felix von Cäsarea (vgl. Apostelgeschichte 23,6; 24,15.21). Aber welche Auswirkungen hat die Auferstehung auf unser Heil? Und welchen Unterschied würde es machen, wenn Christus nicht auferstanden wäre?

Der Heidelberger Katechismus, eines der wichtigs-ten Glaubensbekenntnisse der Gemeinde Jesu, gibt auf Frage 45, „Was nützt uns die Auferstehung Christi?“, eine dreifache Antwort. Und diese drei Antworten wol-len wir im Licht der Bibel genauer betrachten.

1 http://www.albertmohler.com/2011/04/22/of-first-importan ce-the-cross-and-resurrection-at-the-center-2/

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ist nur dadurch möglich, dass Christus von den Toten auferweckt wurde – und wir in Ihm. Jedes Mal also, wenn du im Neuen Testament davon liest, dass wir „in Christus“ sind, erfährst du auch von den großartigen Folgen, die unsere Auf-erweckung zu einem neuen Leben mit sich bringt. Denn auch wenn unsere Rechtfertigung und Gottes-kindschaft für uns noch unsichtbar sind, sind doch viele ihrer Folgen jetzt schon sichtbar und erfahrbar:

„Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unse-rem Herrn!“ (Römer 6,11).

„Denn wir sind seine Schöp-fung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Epheser 2,10).

„Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Chris-tus“ (Epheser 4,32).

„Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5,18).

Denn mit derselben überwäl-tigenden Macht, mit der Er Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, ist Gott auch in uns am Werk, um uns zu verändern und in die ewige Herrlichkeit zu führen (vgl. Epheser 1,19-20). Ist dir diese un-fassbare Macht Gottes in deinem Kampf gegen die Sünde bewusst?

4,25 zwischen den Auswirkungen des Todes Jesu und seiner Auferste-hung. Dabei wird deutlich, was wir oben schon festgestellt haben: So-wohl Kreuz als auch Auferstehung können nur gemeinsam etwas be-wirken!

Der Reformator Johannes Cal-vin erklärt den Zusammenhang zwischen Tod und Auferstehung so:

„Durch seinen [Jesu] Tod ist die Sünde abgetan, aber durch sei-ne Auferstehung ist die Gerechtig-keit uns erworben und wiederher-gestellt. Wie aber hätte er uns im Tode vom Tode frei machen kön-nen, wenn er ihm [dem Tod] selbst unterlegen wäre? Wie hätte er uns den Sieg erringen können, wenn er selbst den Kampf [gegen den Tod] verloren hätte? Unser Heil ist also auf den Tod und die Auferstehung Christi gleichermaßen begründet, und zwar so: Durch den Tod ist die Sünde abgetan und der Tod über-wunden, durch die Auferstehung ist uns die Gerechtigkeit wiederer-worben und das Leben geschenkt. Dabei ist aber zu beachten, dass uns erst durch die Gabe der Auf-erstehung die Kraft und Wirkung seines Todes zukommt.“1

Zusammengefasst: Durch sei-nen Tod beseitigte Jesus unsere Schuld und durch seine Aufer-stehung gibt Er uns neues Leben. In dem Kreuz sehen wir die Liebe und Gerechtigkeit Gottes, in dem leeren Grab sehen wir seine unfass-bare Macht und seinen Triumph. Jesu Tod wäre also ohne die Auf-erstehung kraft- und wirkungslos gewesen, sein Erlösungswerk wäre unvollkommen.

1 Johannes Calvin, Unterricht in der christlichen Religion (Neukir-chen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 2008), II.16.13, S. 277.

2. Durch seine Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem neuen Leben.Oder: Ohne Auferstehung keine Wiedergeburt. Die Auferstehung Jesu hat noch andere bedeutende Auswirkungen. In seinem ersten Brief an die Gemeinden in der Zerstreuung schreibt Petrus: „Ge-lobt sei der Gott und Vater unse-res Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmher-zigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“ (1. Petrus 1,3), und er zeigt damit, dass Jesu Auferstehung die Voraussetzung für unsere Wieder-geburt ist.

Wiedergeburt – oder Neuge-burt – ist ein Begriff, der in vielen Religionen vorkommt, jedoch mit jeweils anderen Inhalten gefüllt wird. Was die Bibel mit der Neuge-burt meint, das macht das Johan-nesevangelium an mehreren Stel-len deutlich: dass ein Mensch nur dann ein Kind Gottes ist, wenn er durch das souveräne Wirken des Heiligen Geistes „von neuem ge-boren“ ist (vgl. Johannes 1,12-13; 3,3.5.8). Dasselbe führt Paulus im Epheserbrief noch deutlicher aus. Dort klärt er uns zuerst darüber auf, dass jeder Mensch von Natur aus ein verlorener Sünder ist – geistlich tot und unter dem Zorn Gottes –, um uns dann Gottes große Gnade vor Augen zu stellen, mit der Er „uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht“ hat (V. 1-9). Diese und andere Verse sprechen davon, dass wir durch die Wiedergeburt mit Christus bereits auferweckt sind. Wir sehen also, dass unsere Hoffnung auf ein neues Leben nicht nur in der Zu-kunft liegt, sondern dass sie bereits Realität geworden ist, da wir „mit Christus auferweckt worden“ sind (Epheser 2,5; Kolosser 3,1). Diese erstaunliche Veränderung, die im Stillen und Verborgenen geschieht,

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3. Die Auferstehung Christi ist uns ein verlässliches Pfand unserer seligen AuferstehungOder: Ohne Auferstehung keine Auferstehung! Ich weiß nicht, wel-che Schwierigkeiten Gott dir in diesem Leben zumutet. Wir stehen ständig vor Fragen, Herausforde-rungen und Gefahren. Auch mit dem Wissen, dass Gott alle Dinge in dieser Welt lenkt und führt, ist es nicht immer leicht, sein Lenken und Führen anzunehmen. Nicht umsonst sagte Jesus zu seinen Jün-gern kurz vor seiner Kreuzigung: „In der Welt werdet ihr hart be-drängt. Doch habt Mut. Ich habe die Welt besiegt“ (Johannes 16,33). Paulus, der viele Bedrängnisse aus eigener Erfahrung kannte, weist die Gemeinde in Korinth darauf hin: „Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, so sind wir die elendesten unter allen Men-schen“; und er fährt fort: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden“ (1. Ko-rinther 15,19-20). Damit spannt Paulus den Bogen von unserem jetzigen, vergänglichen Leben hin zur Hoffnung auf das ewige Leben. Und seine Hoffnung stützt sich darauf, dass – so sicher, wie durch Adam der Tod auf alle Menschen übergegangen ist – auch alle, die „in Christus“ sind und „Christus angehören“, lebendig gemacht wer-den (V. 22). Für Paulus ist unsere zukünftige Auferstehung todsicher, weil Christus auferstanden ist.

In seinem zweiten Brief an die Korinther greift Paulus dieses Thema noch einmal auf; und dort führt er den in uns wohnenden Geist Gottes als „das Unterpfand“ (die Garantie) dafür an, dass Gott unsere Sterblichkeit in Unsterb-lichkeit verwandeln, und er weiß, „dass der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken“ wird (2. Korin-ther 5,5; 4,14).

Das FazitIch muss zugeben, dass es mir wie eine Übertreibung vorkam, die Auferstehung „das Zentrum des Evangeliums“ zu nennen. Doch je mehr ich die Predigten und Briefe der Apostel las, umso mehr rück-ten für mich die Tatsache und die Bedeutung der Auferstehung ins Zentrum, ohne dass das Kreuz da-bei verdrängt wurde.

B. B. Warfield schrieb: „Die Auferstehung Christi ist das Fun-dament für die Hoffnung und den Trost des Christen. Jede Ge-wissheit auf Errettung steht und fällt mit dieser einen Tatsache.“ Unsere Hoffnung auf Vergebung und Erlösung unserer Schuld, die Zuversicht auf ein Herz, das Gott und seine Maßstäbe liebt, die Aus-sicht auf ein Leben ohne Sünde, Schmerz und Leid, in der ewigen Gegenwart Gottes ruht darauf, dass unser Sühneopfer, unsere Rechtfer-tigung und unsere Auferstehung in dem lebendigen Sohn Gottes ver-eint sind. Da Christus nie wieder sterben kann, wird auch unsere Hoffnung niemals sterben. Geben wir Gott die Ehre, indem wir ein Leben führen, durch das unsere Hoffnung und die Kraft der Aufer-stehung sichtbar werden.

Zur Vertiefung • Lukas überliefert uns in der

Apostelgeschichte Zusam-menfassungen verschiedener Predigten der Apostel. Lies fol-gende Abschnitte und schreibe auf, welche Bedeutung die Auferstehung in den jeweiligen Predigten hat (vgl. Apostel-geschichte 2,14-36; 3,12-26; 4,8-12; 5,29-32; 10,34-43; 13,16-41; 17,22-31; 23,1-6; 24,10-21; 26,2-23).

• Nimm eine Konkordanz zur Hand oder gebrauche eine Online-Bibel und versuche herauszufinden, welche Aus-wirkungen es hat „in Christus“ zu sein.

Benjamin Schmidt (*1982) ist Ehemann,

Vater einer Tochter und eines Sohnes

sowie Leiter und Verleger des Herold

Verlags: heroldverlag.de

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Text von Waldemar Justus Foto von Death to Stock

Ist unsere Auferstehung eine rein himmlische Verwandlung?Was bedeutet es eigentlich, zusammen mit Christus

auferstanden zu sein? Mit welchen Auswirkungen, im Hier und Jetzt, können wir in unserem Glaubensleben rechnen?

Auferstehungim Hier und Jetzt!

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losser 3,1). Darum haben alle, die bereit sind, gemein-sam mit Jesus zu leiden, auch die Zuversicht, die „Kraft seiner Auferstehung“ zu erfahren (Philipper 3,10). Du liest diesen Artikel jetzt in diesem Augenblick. Das nen-ne ich der Einfachheit halber Jetztismus1. Alles was davor geschah, ist vergangen und alles, was danach geschehen wird, liegt in der Zukunft. Wir Christen hören gerne die tollen Geschichten der vergangenen Heldentaten Got-tes aus dem Alten und Neuen Testament. Wir können auch hervorragend darüber philosophieren, wie Gott sich uns in der fernliegenden Zukunft offenbaren wird und was Gott für uns alles irgendwann einmal tun wird. Ein großes Amen dazu. Aber das ist nicht genug. Jesus Christus höchstpersönlich hat zu seinem Vater in einem sehr bewegenden Gebet für seine Freunde gebetet: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, son-dern dass du sie bewahrst vor dem Bösen“ (Johannes 17,15). Ich muss jetzt mit meinen akuten Schwierigkei-ten und Herausforderungen, mit meinem anklagenden und belasteten Gewissen und mit meiner täglich spürba-ren Herzenshärte gegenüber Gottes Wort fertig werden. Nicht gestern. Nicht morgen. Heute! Nicht ohne Grund ruft Gottes Wort wiederholt aus: „Heute, wenn ihr sei-ne Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“ (Hebräer 4,7).

Unser Vater im Himmel gab seinen geliebten Kin-dern nicht nur gestern seinen Heiligen Geist als Siegel und Unterpfand, um sie morgen als seine Kinder in sein Königreich aufzunehmen (Epheser 1,13-14). Gottes Geist wohnt in genau diesem Augenblick in mir, da-mit ich schon heute ein geheiligtes Leben nach Gottes Maßstäben lebe (1. Korinther 6,17-20). Martin Luther sagte einmal: „Bei uns Christen ist alle Tage Ostern, nur dass man einmal im Jahr Ostern besonders feiert.“ Er hat vollkommen recht! Jedoch befürchte ich, dass dies zu selten unserer Wirklichkeit entspricht. Der Jetztis-mus des Evangeliums bleibt leider zu oft unbeachtet und unberührt. Doch der Heilige Geist hat mitunter den Auftrag erhalten, den Sieg der Auferstehung Jesu in unserem Leben Wirklichkeit werden zu lassen. Vernach-lässigen wir diesen wichtigen Gegenwartsaspekt, zu dem die neutestamentlichen Gemeinden Gottes übrigens im-merzu ermutigt und ermahnt wurden, dämpfen wir den Geist Christi – ja wir würden Christus selbst in unserem Leben dämpfen. Wir sollten uns vielmehr unserer wah-ren Identität als Kinder Gottes bewusst werden. Alles, was Gott von seinen Kindern fordert, ist ihnen möglich, denn er hat ihnen die Fähigkeit geschenkt, frei von der Versklavung Satans zu leben und sündige Verhaltens-weisen durch den Geist zu überwinden (Römer 8). Die gleiche Kraft, die den Herrn Jesus Christus von den To-ten auferstehen ließ, lebt in uns. Was diese Kraft in uns bewirkt, soll jetzt genauer geklärt werden.

1 Das Wort „Jetztismus“ ist eine Wortneuschöpfung. Es soll als ver-einfachendes Synonym für das Leben aus der Kraft der Auferste-hung in der Gegenwart stehen. Dies wird im Verlauf des Artikels näher erläutert.

Das Evangelium der Auferstehung

Sicherlich gehörst du zu den Menschen, die recht regelmäßig christliche Gottesdienste besuchen. Selbst wenn du eher unregelmäßig den Weg in eine Kirchengemeinde findest, hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit schon

so manchen Gottesdienst zu Ostern erlebt. Gerne wird an solchen Tagen darüber gesprochen, was Jesus Chris-tus vor ca. 2000 Jahren für dich und mich getan hat. Das geschieht vollkommen zu Recht, denn sämtliche bi-blische Berichte des Neuen Testaments behandeln dieses Thema. Jede einzelne Seite ist förmlich davon durch-tränkt: Jesus Christus hat durch seinen Tod am Kreuz den Weg zum Vater im Himmel frei gemacht, unsere Sündenschuld ist vergeben, eine liebevolle Vaterbezie-hung zu Gott ist nun möglich, denn allein das Kreuz von Golgatha hat eine unbeschreibliche Versöhnung zwischen Gott und uns bewirkt! Mit seiner sensationel-len Auferstehung von den Toten hat es Jesus allen ge-zeigt. Sein Reden und Handeln waren nicht nur hohles Geschwätz oder lediglich blanke Theorie. Das Leben und Sterben Jesu hat für uns durch seine eigene Toten-auferstehung höchste Relevanz bekommen und wird für uns zu einer erfahrbaren Realität! Ja, Jesus tat etwas Er-staunliches für uns!

Das Evangelium, also die Gute Nachricht der Auf-erstehung, handelt von Jesu Sieg über die Strafe des ewigen Todes, die zerstörerische Macht der Sünde und die Herrschaft Satans. Wenn das Neue Testament von unserer Auferstehung spricht, dann wird fast immer auf ein zukünftiges Ereignis hingewiesen, bei dem wir eine wunderbare Verwandlung erfahren werden (lies hierzu 1. Korinther 15). Christen warten sehnlichst darauf, dass Jesus wiederkommt. Wenn das endlich geschieht, werden alle Gotteskinder endgültig zum ewigen Leben auferstehen und „ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2). Diese oft auf die Zukunft ausgerichtete biblische Wahrheit bleibt jedoch nie in der Ferne, sondern wirkt immer in die Gegen-wart hinein. Aus diesem Grund enthält die Bibel neben der zukünftigen Auferstehungshoffnung auch deutliche Hinweise darauf, dass wir als wiedergeborene Christen schon jetzt zu einem Leben in der Kraft der Auferste-hung berufen sind, wie im Folgenden deutlich wird.

Jetztismus: nicht gestern, nicht morgen, sondern heuteAufgrund unserer Gottlosigkeit waren wir alle vor un-serer geistlichen Neugeburt geistlich tot. Doch Gott hat uns gemeinsam mit „Christus lebendig gemacht“ und uns vom Tod „mitauferweckt“! (Epheser 2,5-6). Mit unserer Taufe bezeugen wir nicht einfach nur, dass wir unser altes gottloses Leben „begraben“ haben, sondern dass wir durch den Glauben an Gottes wirksame Kraft zu einem neuen Leben „auferweckt“ und „mit ihm le-bendig gemacht“ wurden (Kolosser 2,12-13). Es gilt als unumstößliche Wahrheit in Gottes Augen, dass wir „nun mit dem Christus auferweckt worden“ sind (Ko-

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was es bedeutet, von der Sünde und von Satan angefochten zu sein.

Ist die Auferstehung wirklich Wirklichkeit?Ich muss gestehen, dass ich kein sonderlich großer Fußballfan bin. Doch im März dieses Jahres ist in der Deutschen Fußball-Bundesliga etwas geschehen, was auch mei-ne Aufmerksamkeit geweckt hat. Was bislang noch keine Fußball-mannschaft geschafft hat, ist dem FC Bayern München am 27. Bun-desliga-Spieltag der vergangenen Saison gelungen. Bereits im März, genau genommen sieben Spieltage vor dem offiziellen Saisonende, ist der FC Bayern so früh deutscher Meister geworden, wie bisher keine andere Mannschaft. Die Überle-genheit der Bayern war die Saison über für niemanden zu übersehen. Jedem war schon seit etlichen Wo-chen klar, dass es letztlich nur eine Frage der Zeit ist, wann die Bayern den Titel ihr Eigen nennen dürfen und damit in der Bundesliga-Ta-belle uneinholbar vorne liegen würden. Sehr treffend beginnt die FAZ ihre Meldung zu diesem Re-kord-Titel mit den Worten: „Es ist vollbracht“.1 Obwohl die Münche-ner den Titel längst in der Tasche hatten, mussten trotzdem die letz-ten Spiele vom Team gespielt wer-den. Am besten auf eine Art und Weise, wie es sich für einen Meister gehört.

Es ist vollbracht! Na, klingelt‘s? Aus meiner Sicht ist dieser Meister-titel eine hervorragende Illustration für eine tiefe geistliche Wahrheit. Jesus hat mit seinem Leben seine Überlegenheit über jede Macht und Gewalt bewiesen: Naturgewal-ten mussten ihm gehorchen, böse Geister mussten fliehen, Krank-heiten mussten weichen, Armen wurde geholfen, Frauen wurden geehrt, religiösgesetzlichen Heuch-lern wurde das Maul gestopft und Sünder wurden souverän und aus freier Liebe begnadigt. Das sieg-reiche Leben Jesu mündete in eine notwendige Leidensphase, die ihr

1 So titelte Michael Horeni auf www.faz.net am 25.3.2014.

Die Wirklichkeit der AuferstehungVor längerer Zeit hörte ich zu ei-nem ethisch brisanten Thema in einer Gottesdienstpredigt folgende Worte: „Jesus, zu Dir kann ich so kommen, wie ich bin. […] Das Lied hat drei Strophen, ihr wisst es vielleicht. (1) Jesus, zu Dir kann ich so kommen, wie ich bin. (2) Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. (3) Jesus, bei Dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin. Ich habe eine vierte Strophe gedichtet. Sie fehlt in unseren Liederbüchern: (4) Jesus, bei dir darf ich auch blei-ben, wie ich bin.“ Kann das wirk-lich wahr sein? Dass ich also blei-be, wie ich bin, kann das wirklich Gottes Wille sein? Das sechste Ka-pitel des Römerbriefes ist eine Art Schlüsselkapitel, um zu verstehen, was es bedeutet, zusammen mit Christus auferstanden zu sein. In dem gesamten Kapitel finden wir gewaltige Auswirkungen der Aufer-stehung Jesu für unser praktisches Leben. Alle Verse in diesem Kapitel atmen regelrecht die Wahrheit, dass ich durch die Auferstehung Christi eben nicht bleibe, wie ich bin!

Schon die ersten Verse führen uns direkt zum wesentlichen Kern. Für einen Christen, der ein Leben mit Gott lebt, gibt es keine Option „in der Sünde (zu) verharren“ (V. 1). Ein bleibender, unveränderter und sündiger Zustand ist nicht möglich (V. 2), weil unser altes gottloses Leben laut V. 6 „gekreu-zigt wurde“. Beachte, wie bild-reich und praktisch die Bibel mit unserem alten Menschen umgeht. Es gibt wohl kein Ereignis, was in der Bibel so detailliert beschrieben wird, wie die grausame Kreuzigung Jesu: Ein Körper, der geschunden, misshandelt und an ein Holz ge-hängt wird, um brutal zu sterben. Und genau das ist mit unserem alten Leben/Menschen geschehen. Jesus identifiziert sich am Kreuz mit unserer Sünde – hier wird sie abgeschlachtet. Unsere Identifikati-on mit Jesu Tod ist so stark, dass sie mit Begriffen wie „verwachsen, zu-sammengewachsen, vereinigt, eins gemacht, ineinander verschlun-gen“ umschrieben wird. Ein Wort,

das nur an dieser Stelle im ganzen Neuen Testament vorkommt. Die-se Vereinigung geschieht mit dem Ziel, „dass wir der Sünde nicht mehr dienen“ und somit wiederum mit der Auferstehung Jesu genau-so vereinigt, verwachsen und eins gemacht werden! (V. 5-6). Darum kann ich gar nicht bleiben, wie ich bin, denn ich habe durch den Glauben an das Evangelium tief in mir eine Wesensveränderung bzw. eine geistliche Neugeburt erlebt! Nichts ist mehr so, wie es einmal war, „das Alte ist vergangenen, sie-he, Neues ist geworden“ (2. Korin-ther 5,17b).

V. 4 beschreibt (genau wie be-reits obige Bibelpassagen) unmiss-verständlich, dass es nicht nur um zukünftige Auswirkungen geht: „So sind wir nun mit ihm begra-ben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.“ Wenn davon die Rede ist in einem neuen Leben zu wandeln, dann ist damit die gesam-te Lebensführung eines Menschen eingeschlossen. Nichts bleibt von diesem neuen Leben unberührt, denn jeder Lebensbereich hat von nun an einen neuen Ausgangs-punkt: die Kreuzigung und Auf-erstehung Jesu! Das Erkennen von Sünde und Schuld im Leben eines wiedergeborenen Christen wird immer wieder zu genau diesem Ursprung führen. Hier soll erkannt werden, dass Jesus nicht einfach in der Vergangenheit für die Strafe unserer Sünde hingerichtet wurde. Es geht ebenso nicht bloß darum anzuerkennen, dass durch unsere zukünftige Auferstehung (die mit der Ewigkeit einhergehen wird) Gott uns auch von allem Einfluss des Bösen und der Sünde später einmal befreien wird. All das ist richtig. Doch greift es letztendlich zu kurz. Römer 6 sagt uns, dass die Auferstehung Jesu Auswirkungen auf die Gegenwart hat und für un-ser Hier und Jetzt von Bedeutung ist! Du fragst dich vielleicht, wie real diese Kraft wirklich sein kann, wenn wir dennoch täglich erleben,

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wird früher oder später den Ewig-keitsaspekt der Auferstehung aus dem Auge verlieren und Dinge für seinen Alltag erwarten, die Gott uns jedoch erst für die Zukunft in Aussicht stellt. Wer den wartenden und hoffenden Blick auf die ausste-hende leibliche Auferstehung und endgültige Verwandlung behält, bewahrt sich davor, sein ganzes Glück in diesem Leben zu erlangen. Wir haben als Bürger des Himmels schließlich eine himmlische und keine irdische Berufung (Philipper 3,14.20). Der errungene Sieg führt uns zur jetzigen Heiligkeit, bringt uns „am Ende aber ewiges Leben“ (Römer 6,22).

Fragen zur Vertiefung• Welche Voraussetzungen sind

notwendig, um die Kraft des Auferstandenen zu empfangen? Lies hierzu Johannes 20,19-29. Notiere dir, in welcher emo-tionalen Verfassung sich die Jünger befanden, als sie dem Auferstandenen begegneten. Was haben Jesu Freunde in V. 22 empfangen? Was bietet Jesus dem Jünger Thomas an? Inwiefern passen Auferste-hungskraft und menschliches Versagen zusammen?

• Die Taufe stellt im Neuen Testament einen deutlichen Einschnitt im Leben eines Menschen dar. Welchen Stellenwert hat deine eigene Taufe in deinem persönlichen Glaubensleben? Wie präsent ist dir der Auferstehungsaspekt deiner Taufe?

Waldemar Justus (*1987) ist Ehemann,

Pastor der Evangelisch-freikirch-

lichen Gemeinde Emmendingen und

Blogger auf jesus24.de.

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Ende mit den bewegenden Worten „Es ist vollbracht!“ fand (Johannes 19,30). Nein, diese Rettungsakti-on war kein gescheiterter Versuch, sondern wurde durch Jesu Aufer-stehung als gültig besiegelt. Der Vollbringer hat es vollbracht, der Erlöser hat erlöst, der Sieger hat gesiegt. Jesus hat überragend und vorzeitig den Sieg davongetragen, quasi die Meisterschaft gewonnen. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Je-sus Christus!“ (1. Korinther 15,57). Wie bereits Römer 6 deutlich ge-macht hat, teilt Jesus seinen Sieg mit seiner Gemeinde. Wir sind Sieger, weil wir zum Kader Jesu ge-hören. Doch auch hier gilt: Gottes Schöpfung ist noch nicht am Ende. Es gibt noch einige Pflichtspiele zu bestreiten, wir befinden uns sozu-sagen in den letzten (Spiel-)Tagen. Den endgültigen Meistertitel kann uns niemand nehmen, und doch ist die Saison noch nicht vorbei. Ich kann der entschiedenen Meis-terschaft nichts mehr hinzufügen. Aber ich kann darauf achten, dass ich in würdiger Weise die letzten Spiele absolviere, so wie es sich für einen Sieger gehört. Das Spiel ist entschieden, aber noch nicht vor-bei und der Trainer lässt mich für die letzten Minuten aufs Feld. Ich bin aufgerufen, nicht ins Abseits zu stolpern oder mir eine unnö-tige gelbe Karte einzuheimsen. Auch wenn der Titel sicher ist, ist es mein Auftrag als Spieler, dem Gegner nicht unnötig Raum zu ge-ben, damit dieser nicht doch noch die ein oder andere Chance nutzt, um mich zumindest für eine klei-ne Phase der Saison in Schwierig-keiten zu bringen. Unser Tor muss sauber bleiben. Nur weil der Sieg sicher ist, heißt es noch lange nicht, dass wir uns ausruhen sollten!

Wer die nächsten Verse aus Rö-mer 6 aufmerksam liest, wird fest-stellen, dass die Sünde trotz unseres neuen Lebens ein äußert aktiver ungebetener Gast ist und bleibt. Die Sünde ist in unserer Passage ein tyrannischer Sklaventreiber, der seine ganze Kraft einsetzt, uns zu knechten und übel zuzusetzen (V. 15ff und Römer 7). Hat dich

früher dein Leben ohne Gott von einer „Gesetzlosigkeit zur (nächs-ten) Gesetzlosigkeit“ geführt, so führt jetzt „die Gerechtigkeit“ bzw. der Freispruch von deiner Sün-de dich „zur Heiligkeit“ (V. 19)! Der Jetztismus des Evangeliums ist nicht nur richtig, sondern auch (über)lebensnotwendig. Denn wie du gesehen hast, ist die Bibel sehr deutlich darin, dass unser neues Leben trotz des endgültigen Sieges Jesu ein geistlicher Kampf bleibt (siehe auch Epheser 6,10ff ). Gott überlässt aber nichts dem Zufall, er hat die volle Kontrolle – und das ist Mut machend – es ist und bleibt ein siegreicher Kampf! „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden“ (V. 8). Durch unseren Glauben werden wir schließlich den Sieg des neuen Le-bens erfahren, indem wir im Glau-ben überwinden, was sich uns in diesem Leben in den Weg stellt (1. Johannes 5,4).

Ist dir aufgefallen, dass wir gar nicht dazu aufgefordert werden, die gegenwärtige Welt von der ge-genwärtigen Sünde zu befreien? Wenn du dir zu viel den Kopf dar-über zerbrichst, wie du die Existenz der Sünde beseitigen kannst, dann wirst du nicht weit kommen. Das ist nicht unser Auftrag. Die Sünde ist und bleibt Bestandteil dieser laufenden Saison. Vielmehr sol-len wir darum ringen, die Befrei-ung von der Macht der Sünde in unserem Leben zu erfahren. Wir haben Anteil an der Auferstehung Jesu und darum auch Anteil an seiner Herrschaft! Gott hat Jesus alles unter seine Füße gelegt, dann muss es auch unter unseren Füßen liegen, wenn wir mit Jesus verbun-den sind. Wir können Satan nicht besiegen und bekämpfen. Jesus hat den Teufel schon entwaffnet und überwunden. Gott gibt dir heute die Kraft, den Kampf zu kämpfen und den Sieg Jesu ganz persönlich zu erfahren und davonzutragen.

Die Bibel und selbst das sechste Römerkapitel setzen dem faszinie-renden Jetztismus Grenzen – ge-sunde Grenzen wie ich meine. Wer nur noch auf das Heute schaut,

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»Brannte nichtunser Herz?«

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Jesus geht mitWährend sie diskutierend in ihre Heimat zurückkehren, schließt sich ihnen ein Mann an (24,14). Er begleitet die beiden auf dem weiteren Weg (24,15). Und er interes-siert sich für das, was sie bewegt. „Worüber redet ihr?“, fragt er und erfährt von Kleopas, was ihnen Kummer be-reitet. Hören wir mal auf das sich nun entwickelnde Ge-spräch (24,18–20): „Du bist wohl der Einzige, der sich in Jerusalem aufhält und nicht erfahren hat, was sich in diesen Tagen dort zugetragen hat. Und er sagte zu ihnen: Was denn? Sie sagten zu ihm: Das mit Jesus von Nazaret, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk, und wie unsere Hohenpriester und führenden Männer ihn ausgeliefert haben, damit er zum Tod verurteilt würde, und wie sie ihn gekreu-zigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde; doch jetzt ist es schon drei Tage her, seit dies ge-schehen ist.“ Während die beiden enttäuschten Jünger an Jesu Tod verzweifeln, ist er als Retter längst schon bei ihnen. Die Bibel berichtet oft über die verborgene, errettende Gegenwart Gottes mitten in Bedrohung oder Hoffnungslosigkeit. Markus, ein anderer Evangelien-schreiber, erzählt beispielsweise davon, wie Jesus seine hilflosen Jünger unerkannt aus großer Seenot rettet (vgl. Markus 6,45–54). Die Emmausjünger können Jesus noch nicht erkennen (24,16). Sie sehen nur ihre uner-füllten Wünsche und Vorstellungen. Ihr Glaube reicht nicht über den Tod hinaus. Er ist mit Jesus gestorben.

Jesus holt ab

Kleopas und sein Freund, dessen Namen wir nicht kennen, wandern durch Palästina und verarbeiten ihre Enttäuschung über die Kreu-zigung des großen Propheten von Israel. Ihr Ziel ist Emmaus, ihr Heimatdorf. Es muss

dabei ganz schön zur Sache gegangen sein. Lukas, der uns die Geschichte überliefert, beschreibt ihr Gespräch mit einem Wort (griech. suzēteō), das eine verbissene Debatte andeutet (vgl. Lukas 22,23 o. Apostelgeschich-te 6,9). Seit 400 Jahren wartet Israel auf den im Alten Testament angekündigten Befreier. Nun sind die Hoff-nungen auf ein neues Königreich, verbunden mit der Sehnsucht auf Erlösung aus der Fremdherrschaft für das eigene Volk, zerplatzt. Das löst Entsetzen und Traurig-keit aus. Die zwei Freunde formulieren es so: „Wir aber hofften, er [Jesus von Nazareth] sei es, der Israel erlösen werde“ (24, 21).

Zu allem Überdruss gibt es noch Verwirrung über den befremdlichen Bericht einiger Frauen. Angeblich waren sie am Jesusgrab und fanden es leer vor. Sie be-richteten den Aposteln darüber. Sie konnten es jedoch nicht glauben und werteten es als „Frauengeschwätz“ ab (24,11). Die beiden Jünger sind hin- und hergerissen. Es sieht so aus, als seien mit dem Kreuzestod ihres Meisters auch ihre Hoffnungen gestorben. Was sollte jetzt noch passieren? Sie sind auf dem Rückweg nach Emmaus. Rückzug?

Text von Ron Kubsch Gemälde von Matthias Stomer

Die Begegnung zwischen Jesus und den zwei Jüngern auf der Straße zu Emmaus ist eine von drei berichteten Erscheinungen

des auferstandenen Christus. Die Erzählung ist nur im Lukasevangelium zu finden. Sie enthält zentrale Themen eines

auf das Evangelium ausgerichteten Lebens: die Bedeutung alttestamentlicher Prophezeiungen, Jesus, der sein Leben gibt

zur Vergebung der Sünden, die Christusgemeinschaft sowie dasfreudige Glaubenszeugnis.

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Die Frauen, unter ihnen Maria aus Magdala und die Mutter des Jako-bus, konnten sich an Andeutungen ihres Meisters erinnern, blieben aber verstört. Sie gingen zurück in die Stadt und erzählten den ver-bliebenen elf Aposteln (der Jünger Judas hatte Jesus verraten, vgl. Lu-kas 22,3 u. 22,47), was sie gesehen hatten. Die Jünger, die immerhin mehrere Jahre mit ihrem Meister unterwegs waren, sollten erklären können, was hier geschehen war. Jesus hatte ihnen seine Auferste-hung am dritten Tag mehrfach angekündigt: „Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und ge-tötet werden, und am dritten Tag muss er auferweckt werden“, sagte er ihnen gemäß Lukas 9,22 zu. Pe-trus hatte sogar erkannt, dass Jesus mehr ist als ein großer Prophet. Er ist der „Gesalbte Gottes“, also der Christus (Lukas 9,20).

Jesus schenkt sichDie drei Wanderer erreichen Em-maus. Jesus drängt sich nicht auf. Aber seine Nähe hat die Männer berührt. Sie wollen ihn nicht gehen lassen und bitten ihn inständig, über Nacht zu bleiben. Er nimmt an.

Als sie zu essen beginnen, ge-schieht etwas Ungewöhnliches. Jesus, Gast des Hauses, nimmt das Brot, spricht das Dankgebet und teilt es mit den Männern. Ist das nicht die Aufgabe des Gastgebers? In diesem Moment erkennen die

Jesus lehrt Glauben gemäss der SchriftJesus weiß, was in ihnen vorgeht. Er gibt dem Gespräch eine neue Richtung, um ihren Blick und Glauben zu weiten. Der Unglau-ben ihrer Herzen muss ans Licht. Deshalb zeigt er anhand der Schrif-ten des Alten Testaments, dass der Tod des Messias schon lange vor-hergesagt war (Lukas 24,25–27): „Wie unverständig seid ihr doch und trägen Herzens! Da ihr nicht glaubt nach allem, was die Prophe-ten gesagt haben! Musste der Ge-salbte nicht solches erleiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?“

Lukas kommentiert noch: „Er fing an bei Mose und allen Pro-pheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften über ihn steht“ (24.27).

Jesus macht den Männern klar, dass der schriftgemäße Glaube an eine viel umfassendere Erlösungs-hoffnung anknüpft als an die Hoff-nung auf ein irdisches neues Reich. Das ganze Alte Testament weist auf ihn als Messias hin (vgl. Johan-nes 7,38). Jesu Leid und Tod am Kreuz sind der Weg der Erlösung, so beginnt die Herrschaft Jesu in Herrlichkeit. Die Schrift spricht von einem Königreich, das durch die Leiden eines sühnenden Got-tesknechtes (vgl. z. B. Psalm 22, Jesaja 53, Daniel 9) aufgerichtet wird, wenn man so will, von einem gekreuzigten König und dessen Herr-schaft.1 Der Gesalbte musste durch

1 Zum Zusammenhang von Sühne und

den Tod in seine Herrlichkeit ein-gehen (vgl. 24,26). Die Jünger beginnen zu verstehen. Sollte mit dem Tod Jesu doch nicht alles aus sein? War das Grab tatsächlich leer? War es kein „Frauengeschwätz“, sondern die Erfüllung der prophe-tischen Verheißung?

Die ganzen Ereignisse der letz-ten Tage kreisen nochmals durch den Kopf: Der frühe Morgen des Ostersonntags. Einige Frauen wa-ren zum Jesusgrab (Lukas 24,1) gegangen. Sie hatten wohlriechen-de Gewürze und Salben dabei. Sie wollten das Begräbnis ihres Meis-ters, das wegen der Sabbatruhe verkürzt werden musste, vollenden (23,55–56). Als sie das Grab er-reichten, war der Verschlussstein weggewälzt. Das Grab war leer. „Sie fanden“, schreibt der Evange-list Lukas und benutzt dabei erst-mals einen Titel in Verbindung mit dem Namen des Nazareners, „den Leib des Herrn Jesus nicht“ (24,2–3). Die Frauen waren ratlos. Wo ist der gekreuzigte Jesus? Einen ersten Aufschluss geben zwei Män-ner, die plötzlich in stahlenden Gewändern erscheinen. Die Engel erklären den verängstigten Frauen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden. Denkt daran, wie er zu euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war“ (24,5c–6). Je-sus ist von den Toten auferstanden?

Königtum siehe das Buch: Jeremy R. Treat, The Crucified King, Grand Ra-pids, Michigan: Zondervan, 2014.

„Die drei Wanderer erreichen Emmaus. Jesus drängt sich nicht auf. Aber seine Nähe hat die Männer berührt.“

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nen Jüngern schnell davon erzäh-len. Die dort Versammelten sind so bewegt, dass sie die beiden Freunde aus Emmaus gar nicht ausreden lassen. Voll Freude erklären sie, was später als Osterbekenntnis bezeich-net wird: „Der Herr ist tatsächlich auferweckt worden und dem Si-mon erschienen“ (24,34).

Ron Kubsch glücklicher Familienvater

und Blogger (theoblog.de) unterrichtet

Apologetik und Neuere Theologiege-

schichte am Martin Bucer Seminar.

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Emmausjünger Jesus, den aufer-standenen Herrn. Er ist tatsächlich ihr Gastgeber. In seiner angebo-tenen Gemeinschaft des Brotbre-chens werden den Jüngern die Au-gen aufgetan. Genauso hatte er mit seinen Jüngern das letzte Abend-mahl vor wenigen Tagen gefeiert (Matthäus 26, 26-28):

„Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und sprach das Dankgebet, gab ih-nen und sprach: Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut des Bun-des, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“

Jesus gab sein Leben zur Verge-bung der Sünden. Die beiden Jün-ger zu Emmaus sehen immer kla-rer. Gott schenkt Licht und lässt sie das objektive Werk von Golgatha verstehen. Er erleuchtet die Herzen von Sündern, damit diese Jesus se-hen können. Der Heilige Geist, der „auch die Tiefen Gottes“ erforscht (1. Korinther 2,10), kann uns, die wir von Natur aus durch die Sünde verfinstert sind, erleuchten. Man kann auch von einem „geistlichen Verstehen“ sprechen, weil es ein Verstehen ist, das das natürliche Verstehen übersteigt (Kolosser 1,9; vgl. Lukas 24,25; 1. Johannes 5,20). Das Werk des Heiligen Geis-tes, durch das dieses „Jesus sehen“ vermittelt wird, nennt die Bibel auch „Erleuchtung“. Erleuchtung befähigt uns dazu, die Offenbarung Gottes zu begreifen und zu bestä-

tigen. Die Sünde ist eine starke Macht und nimmt unser Denken und Wollen gefangen. Sie blendet uns, sie macht uns blind. Gott öff-net und befreit unser Denken und stimmt unsere Herzen um, damit wir verstehen (vgl. auch 2. Korin-ther 3,14–16; Epheser 1,17f ).

Unsere Freunde empfangen also Licht und ihnen wird schlag-artig klar: Jesus, der Christus, hat sich selbst geschenkt. Durch sein Sterben erwirkte er Vergebung der Sünden und einen neuen Bund der Gemeinschaft mit Gott. Sein Kreuzestod ist nicht das Ende aller Hoffnung, sondern der Beginn der Herrschaft Jesu.

Jesus bewegt „Obwohl die Emmausgeschichte die längste aller Auferstehungsge-schichten ist, wirkt ihr Schluß doch ungeheuer knapp.“2 Es ist spät ge-worden. Kaum, dass die Jünger Je-sus erkannt und Gemeinschaft mit ihm hatten, können sie nicht an-ders, als aufzubrechen und zurück nach Jerusalem zu laufen. Sie wol-len das eben Erlebte den dort ver-bliebenen Jüngern berichten. Noch „zur selben Stunde standen sie auf und kehrten nach Jerusalem zu-rück“ (24,33). Warum so schnell? Es gibt nur eine passende Erklä-rung. Die Hoffnungslosigkeit ist der Freude gewichen. Jetzt müssen sie den elf in Jerusalem verbliebe-

2 Gerhard Maier, Lukasevangelium: 2. Teil, Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1992, S. 709.

„Erleuchtung befähigt uns dazu, die Offenbarung Gottes zu begreifen und zu bestätigen.“

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Text von Daniel Facius Illustration von Claudia Klein

Wenn Theologen heute von der Auferstehung Jesu reden, dann hat der Begriff „Auferstehung“ für sie lediglich symbolische Bedeutung. Ob Jesus „für uns“ lebendig ist, soll sich dann

daran entscheiden, ob uns seine Lehre überzeugt und wir ihr folgen. Wenn die Bibel von Auferstehung redet, dann meint sie vor allem eins: ein historisches Ereignis, ein leeres Grab, einen

objektiv lebendigen Erlöser!

Das Faktumder Auferstehung

NACH CHRISTUSDie Rubrik für Biografien

und Kirchengeschichte.

Page 17: #17 Die Auferstehung

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Der historische Anspruch der Auferstehungsberichte

Im Unterschied zu anderen religiösen Texten be-richten die Texte der Bibel von Ereignissen, die in Raum und Zeit stattgefunden haben. Sie erhe-ben damit den Anspruch, historische Tatsachen zu berichten und machen sich, wo immer sie

konkrete Daten und Fakten nennen, überprüfbar.1 Auch die Auferstehungsberichte unterscheiden sich in erhebli-chem Maße von den Mythen und Sagen der damaligen Zeit. Sie verzichten auf jedes spektakuläre Element und berichten nur das, was die Augenzeugen auch tatsächlich gesehen haben. Norman Anderson schreibt: „Welcher Legendenstifter würde ausgerechnet Maria Magdalena, eine Frau ohne jedes Ansehen in der christlichen Kirche, das erste Gespräch mit dem auferstandenen Christus führen lassen? Hätte er diese Ehre nicht vielmehr Petrus, dem leitenden Apostel, oder Johannes, dem Jünger, den Jesus liebhatte, oder – noch wahrscheinlicher – Maria, der Mutter Jesu, zuteilwerden lassen? Und wer kann die Geschichte von der Erscheinung vor Maria Magdalena, den Zwischenfall, bei dem der auferstandene Christus zwei Jüngern erschien, die am Ostersonntagnachmittag nach Emmaus gingen, oder auch die Episode, laut der Petrus und Johannes gleichsam um die Wette zum Grab liefen, lesen und zu dem Schluss kommen, dass dies Le-genden sind? Sie sind viel zu würdevoll und zurückhal-tend; viel zu lebensecht und psychologisch stimmig.“2 Insbesondere fällt auf, dass keiner der Jünger und Chro-nisten behauptet, den Vorgang der Auferstehung selbst beobachtet zu haben – obwohl doch nichts näher gele-gen hätte, als gerade dieses zentrale Ereignis ausführlich zu beschreiben. Hinzu kommt, dass das Versagen und der Unglaube der Jünger in großer Ehrlichkeit geschil-dert werden. Weder die Frauen noch die Jünger rechnen mit der Auferstehung Jesu, obwohl Jesus selbst sie oft genug angekündigt hat. Maria Magdalena vermutet statt dessen, dass jemand den Leichnam Jesu weggenommen habe, als sie das geöffnete Grab erblickt (Johannes 20,2). Als die Frauen den Jüngern von ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus berichten, notiert Lukas (Lu-kas 24,11) zur Reaktion der Jünger: „Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht“. Selbst nach dem Bericht der Emmaus-Jün-ger heißt es: „Aber auch denen glaubten sie nicht“ (Mar-kus 16,13).

1 Vgl. zum Ganzen die gut lesbare Darstellung von Josh McDowell und Bill Wilson: „Jesus von Nazareth – Tatsachen und Argumente für die Wahrheit der Evangelien“, die sehr günstig erhältlich ist und im Internet unter ftp://bitflow.dyndns.org/german/JoshM-

cDowell/Jesus_Von_Nazareth_Tatsachen_Und_Argumente_ Fuer_Die_Wahrheit_Der_Evangelien_1995.pdf kostenlos herun-tergeladen werden kann.

2 Norman Anderson. Jesus Christ: The Witness of History. Downers Grove, 1985. S. 123.

Die ZeugenAlle Auferstehungsberichte gehen letztlich auf die Jün-ger Jesu zurück, die Jesu Lehren und Wirken drei Jahre lang miterlebt hatten und teilweise in außerordentli-chem Umfang selbst daran beteiligt worden waren. Den biblischen Berichten zufolge hatten sie aber weder die göttliche Autorität hinter Jesu Leben noch die eigentli-che Zielsetzung seines Wirkens und seiner Lehre wirk-lich erfasst. Die Begrenztheit ihrer Vollmacht und ihres Verständnisses ist schon zu Jesu Lebzeiten offensichtlich. Mit Jesu Verhaftung schwanden dann Vollmacht und Hoffnung, und nach seiner Kreuzigung hatten die Jün-ger den letzten Rest von Kraft und Mut verloren – und versteckten sich angstvoll in ihren Löchern. Wie kommt es dann, dass die Jünger kurz darauf in Jerusalem, Sama-ria und bis an die Enden der Erde von der Auferstehung Jesu berichtet und damit innerhalb weniger Tage nach dem Tod ihres Herrn die wichtigste geistliche Bewegung ins Rollen gebracht haben, die die Welt jemals gesehen hat? Die Jünger waren keineswegs naive, leichtgläubige Zeitgenossen, sie hatten vielmehr dieselben Zweifel, die auch bei heutigen Hörern ihrer Botschaft entstehen. Zwei Fakten waren es, die aus den niedergeschlagenen und skeptischen Jüngern überzeugte Botschafter des Evangeliums machten – zwei Fakten, die auch heute noch aus Zweiflern Gläubige machen.

Fakt Nr. 1: Das leere GrabAlle Evangelien berichten, dass die Jünger wenige Tage nach der Kreuzigung Jesu die Botschaft verbreiteten, er sei von den Toten auferstanden. Lukas berichtet in der Apostelgeschichte, dass der rote Faden in der Verkündi-gung der Jünger die stereotyp wiederholte Behauptung war: „Diesen Jesus, den ihr habt kreuzigen lassen, den hat Gott aus den Toten auferweckt.“ Hier ist noch an-zumerken, dass die Behauptung einer lediglich geistig zu verstehenden „Auferstehung“ sowohl die religiösen Füh-rer als auch das Volk völlig kalt gelassen hätte. Als Juden hatten sie den Begriff „Auferstehung“ aber genau so ver-standen, wie er gemeint war – als körperliche Auferste-hung aus dem Grab. Nur das konnte sie so provozieren, dass sie binnen Kurzem zu Mördern an den Überbrin-gern dieser Botschaft wurden, weil sie deren Verbreitung anders nicht mehr zu bekämpfen wussten. Hätte der Leichnam Jesu noch im Grab gelegen, hätten es die rö-mischen oder zumindest die jüdischen Autoritäten nicht versäumt, den Jüngern selbst und ihren Zuhörern den toten Körper des Gekreuzigten zu präsentieren. Hierzu ist es unzweifelhaft nicht gekommen. Auch die Feinde Jesu haben vielmehr sofort realisiert, dass sein Leich-nam nicht mehr auffindbar war (vgl. Matthäus 28,11ff.) Selbst die kritischsten Theologen müssen deshalb zuge-ben, dass das Grab Jesu tatsächlich leer gewesen ist. Weil sie den Bericht der Bibel ablehnen, nach dem Gott Jesus

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100 Pfund Spezereien eingewickelt und in ein kaltes Grab gelegt. Und dann – befreite sich der blutende und zerschundene Jesus irgendwie aus seinen Tüchern, wälzte den Stein beiseite, besiegte die Wache und überzeugte seine Jünger, er sei der Fürst des Lebens? Zu Recht hat Le Camus zu dieser These bemerkt: „Das wäre noch ein größeres Wun-der als die Auferstehung selbst.“1 Auch medizinische Experten der Neuzeit2 kommen zu dem Ergeb-nis: „Erklärungsversuche, die an-nehmen, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sei, sind mit dem mo-dernen medizinischen Wissenstand nicht zu vereinbaren“.

Fakt Nr. 2: Die Erscheinungen des

AuferstandenenEinen noch deutlicheren Beweis als das leere Grab erbringen die zahlreichen Zeugen, denen der auferstandene Jesus erschienen ist. Das sind zunächst Maria und Ma-ria Magdalena (Matthäus 28,1ff. und Johannes 20,11ff.), die Em-maus-Jünger (Lukas 24,13-35), Pe-trus (Lukas 24,34) und schließlich alle verbliebenen Jünger (Lukas 24,34 ohne Thomas und Johannes 20,26-29 mit Thomas). Mit etwas zeitlichem Abstand folgen noch die dritte Begegnung mit einigen Jüngern am See Tiberias (Johannes 21,1-22) sowie die Begegnung mit allen verbliebenen Jüngern in Ga-liläa (Matthäus 28,16-20) und in Betanien (Lukas 24,44-52). Neben

1 Emile LeCamus. The Life of Christ. Band III. New York, 1908, S. 486.

2 D.E Edwards., W.J Gabel., F.E Hosmer. On the Physical Death of Jesus Christ. Journal of the American Medical Asso-ciation (JAMA) Vol. 255, No.1 (1986). S. 1455-1463: “Accordingly, interpreta-tions based on the assumption that Jesus did not die on the cross appear to be at odds with modern medical knowledge.”

tatsächlich von den Toten aufer-weckt hat, müssen sie Erklärungen für das leere Grab erfinden.

Ein solcher Erklärungsver-such besteht in der These, dass der Leichnam Jesu gestohlen worden sei. Auch die jüdischen Priester und Ältesten haben diese Fabel ge-gen Bezahlung in die Welt setzen lassen – in dem vollen Bewusstsein, dass sie falsch ist (vgl. Matthäus 28,11ff.). Wenn man tatsächlich davon ausgehen sollte, dass der tote Körper Jesu aus dem Grab entfernt wurde, dann kommen als Täter entweder seine Jünger, seine Fein-de oder professionelle Grabräuber in Betracht. Bezüglich der Jün-ger würde sich zunächst die Frage stellen, wie sie es geschafft haben sollen, an der speziell zur Verhin-derung eines Diebstahls vor dem Grab platzierten römischen Wa-che vorbeizukommen. Selbst wenn man unterstellt, dass die Wachen sämtlich eingeschlafen wären (was gänzlich unwahrscheinlich ist, da römische Soldaten schwerste Stra-fen zu befürchten hatten, wenn sie während ihres Dienstes schliefen), bliebe noch zu bedenken, dass ein schwerer Stein zu entfernen war, was kaum unbemerkt möglich ge-wesen sein dürfte. Zudem muss man sich fragen, wie wahrschein-lich ein solches Handeln von Jün-gern ist, die verängstigt geflohen waren und jede Hoffnung durch die Kreuzigung ihres Meisters ver-loren hatten. Dies gilt insbesonde-re vor dem Hintergrund, dass die Jünger für ihre Behauptung, Jesus sei auferstanden, misshandelt, ver-trieben und getötet wurden, ohne dass auch nur einer von ihnen den Diebstahl des Leichnams zugege-ben und die Botschaft seiner Auf-erstehung widerrufen hätte. Wie wahrscheinlich ist das, angesichts

der Tatsache, dass selbst Petrus, der mutigste Jünger, schon bei vor-sichtigen Nachfragen seinen Herrn verleugnet hat? Weshalb hätten die Jünger für die Verbreitung einer erfundenen Geschichte sterben sol-len, von der sie selbst genau wuss-ten, dass sie nicht den Tatsachen entspricht? Es ist offensichtlich, dass die These vom Diebstahl des Leichnams durch die Jünger nicht haltbar ist.

Nimmt man an, dass die Pries-ter und Ältesten den Leichnam ent-wendet haben, stellt sich zum einen die Frage, warum sie dies hätten tun sollen. Selbst wenn sie dies aber aus unerfindlichen Gründen getan hätten, wäre kaum erklärlich, dass sie den toten Jesus nicht umgehend herbeigeschafft haben, nachdem die Jünger von dessen Auferste-hung berichteten. Die Predigt der Jünger wäre durch die Präsentation des Leichnams Jesu im Keim er-stickt worden. Grabräuber schließ-lich hätten sich weder mit der rö-mischen Wache angelegt, noch das geringste Interesse an einem unbe-kleideten Leichnam gezeigt, der für sie ohne jeden Wert sein musste.

Nach einer anderen, noch ab-wegigeren Theorie, soll Jesus am Kreuz nicht gestorben sein, son-dern nur das Bewusstsein verloren haben. Er soll dann lebendig be-graben und durch das kühle Grab wieder belebt worden sein. Jesus wurde also blutig geschlagen, bis er so schwach war, dass er sein ei-genes Kreuz nicht mehr tragen konnte. Seine Hände und Füße wurden mit Nägeln durchbohrt. Die Römer stießen einen Speer in seine Seite, bis Blut und Wasser herausflossen – ein Zeichen des Todes. Sein Tod wurde von den römischen Henkern festgestellt. Er wurde vom Kreuz abgenommen, in

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können diese Menschen sagen: „Wir sind nicht ausgedachten Fa-beln gefolgt, als wir euch die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus verkündigt haben – sondern wir haben seine Herrlich-keit selber gesehen“. Wie glaub-würdig diese Zeugen sind, muss jeder Hörer selbst entscheiden. Wer aber trotz zahlreicher Indizien und Zeugen eine Auferstehung Jesu von vornherein ausschließen will, der sollte sich der Frage stellen, die Paulus vor dem König Agrippa aufwirft (Apg. 26,8): „Warum wird das bei Euch für unglaublich gehal-ten, dass Gott Tote auferweckt?“

Daniel Facius (*1981) ist Ehemann, Vater

von zwei Kindern und setzt sich im Stän-

digen Ausschuss des Bibelbundes für

die Bibel ein. Er ist Jurist von Beruf.

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diesen Erscheinungen, von denen uns die Evangelisten berichten, gab es noch weitere, von denen wir etwa durch Paulus erfahren, wenn er uns in 1. Korinther 15,5ff. weitergibt, dass Jesus „gesehen worden ist von Petrus, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind gestorben. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden“. Während das leere Grab lediglich beweist, dass etwas mit Jesu Körper gesche-hen ist, zeigen diese Berichte, was genau geschah: Jesus ist von den Toten auferstanden!

Gegen diese Berichte wird zum Teil eingewandt, es habe sich um Halluzinationen gehandelt, die Jünger hätten also lediglich fälschli-cherweise geglaubt, ihnen sei Jesus begegnet. Diese Theorie ist jedoch hochgradig unwahrscheinlich. Von Halluzinationen sind in der Regel nur paranoide oder schizophrene Personen betroffen, während das Neue Testament zahlreiche Begeg-nungen Jesu mit den unterschied-lichsten Menschen beschreibt. Zudem sind Halluzinationen mit dem Unterbewusstsein der Betrof-fenen verbunden, so dass nahezu auszuschließen ist, dass mehrere Personen dieselben Halluzinatio-nen zur gleichen Zeit haben. Hin-zu kommt, dass Jesus mit seinen Jüngern nicht nur aß, sondern sich auch berühren ließ. All diese Fak-ten widerlegen die Halluzinations-theorie eindrucksvoll. Den meisten liberalen Theologen bleibt damit nichts anderes übrig, als sämtliche Auferstehungsberichte zu Legen-den zu erklären. Abgesehen davon,

dass dies dem erklärten histori-schen Charakter der Texte wider-spricht und die Jünger zu dreisten Lügnern macht, ergeben sich auch weitere Schwierigkeiten. Es muss nämlich erklärt werden, wie es zu der Umwandlung von verängstig-ten Jüngern zu machtvollen Ver-kündigern der Auferstehung kam. Hier wird dann behauptet, die Jün-ger hätten subjektive Erfahrungen gemacht, aufgrund derer die spä-tere Gemeinde die Auferstehungs-berichte verkündigt hätte. Auch hierbei gibt es jedoch mehrere Pro-bleme. Wie Paulus nämlich in der oben zitierten Passage seines Ko-rintherbriefs angibt, handelt es sich bei dem Auferstehungsbericht um ein sehr frühzeitiges Bekenntnis der christlichen Kirche – und nicht um eine nachträgliche erfundene Geschichte, die subjektive Erfah-rungen der Gemeinde erklären soll. Zudem wäre darzulegen, welche subjektiven Erfahrungen der Jün-ger denn dazu geführt haben sol-len, dass sie plötzlich den Gekreu-zigten als lebendig ansahen – wenn nicht eben die Begegnung mit dem Auferstandenen selbst. Kein Wun-der, dass selbst Bornkamm, einer der bekanntesten Schüler des libe-ralen Theologen Rudolf Bultmann, zugeben muss: „Das Wunder der Auferstehung kann nicht zufrie-denstellend mit bloßen inneren Erfahrungen der Jünger erklärt werden.“3

Und heute?Neben den glaubhaften Berichten der Bibel gibt es auch heute unzäh-lige Menschen, die von ihrer Be-gegnung mit dem auferstandenen Jesus erzählen können. Mit Petrus

3 Günther Bornkamm. Jesus of Nazareth. New York, 1960. S. 184.

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Text von Jochen Klautke Foto von Thorsten Jutzie

Nachdem wir uns in den ersten vier Teilen mit dem König Josia und den wichtigen Etappen seines Lebens beschäftigt haben, geht es nun im fünften und letzten Teil um das Ende seines Lebens. Dabei werden wir neben Josia noch zwei weitere Könige kennen lernen, die sehr wichtig sind, damit wir die

gute Nachricht – das Evangelium – des Königs Josia verstehen. Der folgende Artikel gründet sich auf die Berichte in 2.Könige

23,25-30 und vor allem auf 2.Chronik 35,20-27.

Reformation braucht mehr als einen Josia

JOSIADie Rubrik für

junge Leute.

Page 21: #17 Die Auferstehung

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war. Er hatte den Gottesdienst wiederhergestellt und das Passahfest gefeiert. Begeistert berichtet die Bibel:

„Es war aber kein derartiges Passah in Israel gefeiert worden seit der Zeit des Propheten Samuel; und keiner der Könige von Israel hatte ein solches Passah veranstal-tet, wie Josia es hielt“ (2.Chronik 35,18).

Und im zweiten Königebuch lesen wir: „Und seinesgleichen ist vor ihm kein König gewesen,

der sich so von ganzem Herzen und von ganzer Seele und mit allen seinen Kräften dem Herrn zuwandte, ganz nach dem Gesetz Moses; auch nach ihm ist keiner sei-nesgleichen aufgestanden“ (2.Könige 23,25).

Wir würden uns wünschen, dass die Geschichte hier vorbei ist. Der junge Reformerkönig hatte es geschafft, und wir haben vier Lektionen von ihm gelernt. Jetzt könnten wir die Bibel zuschlagen und anfangen all das, was wir gelernt haben, in die Praxis umzusetzen.

Ein erfolgreicher König – JosiaIch bin mir sicher, dass Gott diese Geschichte genau hier hätte enden lassen, wenn er das gewollt hätte. Aber wenn wir aus Josia nicht mehr als ein Vorbild für uns machen – was er zweifellos ist – dann haben wir nur sehr wenig verstanden, was wahre Reformation wirklich ist.

Um uns klar zu machen, worum es wirklich geht, nimmt uns die Bibel mit auf eine Reise hin zu den dunklen Seiten des Königs Josia. Dazu werfen wir erst einmal einen Blick auf die politische Lage von Josias Herrschaftsgebiet.

Unter seinen gottlosen Vorfahren war das Königreich immer kleiner geworden. Zehn der zwölf Stämme Israels waren von dem mächtigen Reich der Assyrer besiegt und zu einem großen Teil mehrere hundert Kilometer nach Norden verschleppt worden. Die Assyrer hatten auch versucht, Jerusalem und die beiden verbleibenden Stäm-me zu erobern. Aber Gott war gnädig geblieben. Er hatte Jerusalem mehrmals davor bewahrt, erobert zu werden. Und doch sieht ein erfolgreiches Königreich anders aus. Von allen Seiten umgab das assyrische Riesenreich den kleinen Rest des einst so mächtigen Reiches der Könige David und Salomo. Der Prophet Jesaja schreibt, dass das Königreich zu dieser Zeit aussah wie eine windschiefe, baufällige Holzhütte in einem Gurkenfeld (Jesaja 1,7.8). Das war die Situation, als der kleine Junge Josia den Thron bestieg.

Aber auch ein so mächtiges Reich wie das der Assyrer war nicht frei von Problemen. Im Norden von Israel, dort, wo die Assyrer herkamen, begann ein anderes Volk ebenfalls sehr mächtig zu werden: die Babylonier.

Und so geschah es ziemlich bald, dass die Assyrer alle Hände voll zu tun hatten, die Babylonier aus ihrem Ein-flussbereich zurückzudrängen. Da blieb wenig Zeit, sich auch noch um den kleinen Josia zu kümmern. Und der nutzte die Gunst der Stunde. In wenigen Jahren schaffte er es, sein kleines Reich zu vergrößern. Er gewann große Teile des Landes zurück, die das Volk Israel seit Jahr-hunderten besessen hatte. Josia war nicht nur ein großer Reformer, sondern auch ein erfolgreicher Politiker.

Ein bisschen klingt es wie in einem Hollywood-film. Einer Gruppe Menschen geht es sehr schlecht. Von außen bedrohen fremde Mächte ihre Existenz und im Inneren überbieten sich die Leute gegenseitig darin, die Gesellschaft

durch und durch zu zerstören.Das geht so lange, bis eines Tages ein neuer König

die Bühne betritt. Eigentlich ist es gar kein wirklicher König, sondern ein Junge, der ins kalte Wasser gewor-fen wird, weil sein Vater, der bisherige König, einer Ver-schwörung zum Opfer gefallen ist. Gegen alle Wider-stände verteidigt der Kleine das Land zuerst nach außen. Schließlich sorgt er aber auch für eine Erneuerung im Inneren, indem er das Volk wieder zurück zu seinem Gott führt. Frieden und Wohlstand sind die Folge. Kurz gesagt: Ende gut – alles gut!?

Die Bibel ist kein Hollywoodfilm.Sondern sie beschreibt das Leben und diese Welt,

wie sie wirklich sind. Und deswegen ist auch am Ende nicht alles gut – zumindest nicht in dem Sinn, wie wir das gerne hätten.

Die Geschichte von drei KönigenAber der Reihe nach: Josias Geschichte begann schon über 300 Jahre bevor er überhaupt geboren wurde. Da-mals war der weise König Salomo gerade gestorben. Sei-ne Nachfolger stürzten das Reich ins Chaos und sorgten für eine Teilung des Volkes Israel. Weil einer der beiden Nachfolger außerhalb von Jerusalem regierte, baute er eigene Altäre in seinem Gebiet, damit seine Untertanen für den Gottesdienst nicht nach Jerusalem gehen muss-ten. Aber Gott lässt nicht mit sich spaßen. Er schickte einen Propheten, der dem neuen König folgende Nach-richt überbrachte:

„Altar, Altar! So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Sohn dem Hause David geboren werden mit Namen Josia; der wird auf dir schlachten die Priester der Höhen, die auf dir opfern, und wird Menschengebein auf dir verbrennen“ (1.Könige 13,2).

Josia wurde also schon viele Jahre vor seiner Geburt namentlich von Gott als Zerstörer der Götzenaltäre an-gekündigt. Aber wir haben gesehen, dass er noch viel mehr war: ein Reformer des Gottesdienstes, ein Erneue-rer Jerusalems, ein Anbeter Gottes und nicht zuletzt ein erfolgreicher Politiker.

Wenn schon nicht für das Volk alles gut war, dann doch wenigstens für Josia. Josia ist also die Person, die Gott immer nachgefolgt ist und am Ende als der strah-lende Held dasteht. Aber stimmt das überhaupt?

Das perfekte Bild bekommt schon die ersten Risse, wenn wir uns klar machen, dass Josia durch sein lebens-langes vorbildliches Handeln nur für sich selbst Segen bekam – für niemand anderen. Dafür konnte er natür-lich nichts, aber es zeigt auch, wie wenig Einfluss auch er auf das Problem der Sünde hatte.

Richtige Flecken bekommt das Bild, wenn wir uns das Ende des Königs anschauen.

Wir befinden uns in der Geschichte gerade an dem Punkt, an dem Josia auf dem Höhepunkt seiner Macht

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auf dem Schlachtfeld fiel Jerusalem endgültig an die Babylonier (2.Könige 25; Jeremia 39,1-10). Das war ein Ereignis, das Josia durchaus noch hätte miterleben können. Er wäre dann 61 Jahre alt gewesen. Aber die Zerstörung der Heiligen Stadt und des Tempels mit der Wegführung des ganzen Volkes wollte Gott dem Josia ersparen, wie er es ihm durch die Prophetin Hulda ver-sprochen hatte (2.Chronik 34,28). Und so hatte sein früher Tod bei aller Tragik auch etwas Gutes. Gott be-nutzte die Sünde des Josia, um die Verheißung an ihm wahr zu machen.

Auch Necho war übrigens kein Held. Obwohl Gott durch ihn gesprochen hatte, kehrte er nicht zu dem wahren Gott um. Gemeinsam mit den Assyrern verlor er die Entscheidungsschlacht gegen die Babylonier und kehrte als Verlierer nach Ägypten zurück. Zur selben Zeit verkündigte Gott durch seinen Propheten Jeremia das Gericht auch über die Ägypter und ihren Pharao:

„Die Völker haben von deiner Schmach gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein Held ist über den anderen gestürzt, sie sind beide mitei-nander gefallen“ (Jeremia 46,12).

Ein besserer König – Jesus ChristusInsgesamt macht das Leben des Josia vor allem das Pro-blem des Alten Bundes deutlich. Er war der gottesfürch-tigste aller Könige, gottesfürchtiger als David, Salomo und Hiskia. Er kam dem Idealbild des guten Königs so nahe wie kein anderer vor ihm:

„Und wenn er nun sitzen wird auf dem Thron seines Königreichs, soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, wie es den levitischen Priestern vorliegt, in ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein und er soll darin lesen sein Leben lang, damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten lernt, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte und danach tue. Sein Herz soll sich nicht erhe-ben über seine Brüder und soll nicht weichen von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken“ (5.Mose 17,18-20a).

Und doch war er nicht sündlos und er konnte schon gar nicht für die Sünden des Volkes bezahlen.

Was hatte das Volk nicht alles für Hoffnungen in seinen König gesetzt. Das wird zum Beispiel im Buch der Klagelieder deutlich, die geschrieben wurden, kurz nachdem Jerusalem zerstört worden war. Dort heißt es:

„Unser Lebensodem, der Gesalbte des Herrn, wurde in ihren Gruben gefangen, er, von dem wir sagten: ‚Wir werden in seinem Schatten unter den Heiden leben!‘ “ (Klagelieder 4,20).

Zwar ist hier von Josias Sohn Zedekia die Rede, der der letzte König in Jerusalem war, aber der Vers zeigt uns, wie groß die Hoffnung war, die man in den Gesalb-ten des Herrn gesetzt hatte.

Und wie alle Könige vor ihm hatte Josia diese Hoff-nungen nicht erfüllen können. Er startete vielverspre-chend und doch war mit nur 39 Jahren seine Herrschaft vorbei. Die Trauer im Volk Gottes war groß:

„Und ganz Juda und Jerusalem trug Leid um Josia. Und Jeremia dichtete ein Klagelied auf Josia, und alle

Ein sprechender König – NechoWährenddessen wurde die politische Lage für die Assy-rer im Norden immer brenzliger. Die Babylonier waren kurz davor, das Riesenreich zu zerschlagen und selbst die Herrschaft über große Teile des Nahen Ostens zu über-nehmen. Um die Babylonier zurückzudrängen, baten die Assyrer den Pharao Necho von Ägypten um Hilfe – und der sagte zu.

Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 609 vor Christus. Die Bibel berichtet uns nichts darüber, was in den letzten 13 Jahren der Regierung Josias nach der Fei-er des Passahfestes passiert war. Aber wir können davon ausgehen, dass er die Reformen des Gottesdienstes und die politische Wiederherstellung des Volkes Israel weiter vorantrieb.

Während Assyrer und Babylonier im Norden Isra-els um die Vorherrschaft kämpften, bereitete der Pharao Necho im Süden von Israel sein Heer darauf vor, den Assyrern zur Hilfe zu kommen (2.Chronik 35,20). Der kürzeste Weg für die Ägypter ging mitten durch das wie-dererstarkte Reich des Josia.

Es wird ziemlich deutlich, dass der Pharao kein In-teresse daran hatte, Josia anzugreifen. Er war einfach nur auf dem Weg nach Norden. Aber Josia hatte sich in den Kopf gesetzt, Necho anzugreifen. Plötzlich fühlte er sich stark. Plötzlich stützte er sich nicht mehr auf Gottes Kraft – wie bei der Durchführung der Reformation – sondern er vertraute auf seine militärische Stärke. Er ließ sich nicht einmal von seiner Idee abbringen, als Gott selbst durch den Mund des Pharao zu ihm redete:

„Was habe ich mit dir zu schaffen, du König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen ein Haus, das mit mir im Krieg liegt, und Gott hat ge-sagt, ich solle eilen. Lass ab von Gott, der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe!“ (2.Chronik 35,21).

Diese Begebenheit ist ziemlich interessant und vor allem überraschend. Zuerst beging Josia diese Dumm-heit, sich in den Konflikt dreier weitaus stärkerer Groß-mächte einzumischen. So kennen wir den weisen und gottesfürchtigen König gar nicht. Anschließend ent-schied sich Gott sogar, durch den Mund des gottlosen Herrschers zu Josia zu reden. Einmal mehr sehen wir daran, wie souverän Gott die Weltgeschichte unter Kon-trolle hat und gleichzeitig wie machtlos selbst ein Mann wie Josia im Kampf gegen die Sünde ist.

So kam es, wie es kommen musste: Der König wurde in einer militärisch absolut sinnlosen Schlacht gegen die Ägypter schwer verwundet. Kurz darauf starb er in Jeru-salem mit gerade einmal 39 Jahren. Jede Königsbiogra-phie dieser Welt hätte diesen tragischen Tod als Helden-geschichte für die Nachwelt aufgeschrieben. In etwa so:

„Nach 31 Jahren vorbildlichster Herrschaft ist der ehrenvolle König Josia im heldenhaften Kampf für sein Vaterland auf dem Schlachtfeld gefallen.“

Die Bibel ist da anders. Sie ist Gottes Wort und des-wegen beschönigt sie auch nicht die Sünde des Königs. Josia war tot, und er war selbst daran schuld. Niemand konnte sagen, Gott habe ihn nicht gewarnt.

Aber auf der anderen Seite dienten auch hier dem Josia alle Dinge zum besten. 22 Jahre nach seinem Tod

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Page 23: #17 Die Auferstehung

Aber wie wir gesehen haben, konnte Josia das nicht leis-ten. Solange er lebte, folgten die Menschen Gott, aber sobald er gestorben war, fielen sie in den Götzendienst zurück.

Erst Jesus war die Erfüllung dieser wunderbaren Ver-heißung. Paulus erklärt uns im Kolosserbrief, dass un-sere Herzen durch seinen Tod am Kreuz „beschnitten“, das heißt erneuert und auf Gott ausgerichtet wurden (Kolosser 2,11-14).

Deswegen ist Jesus der bessere Josia. Ohne ihn gibt es keine dauerhafte Herzenserneuerung und deshalb kann es ohne ihn auch niemals wahre Reformation ge-ben. Als Josia-Netzwerk ist es unser Wunsch und unser Gebet, dass es in Deutschland in unserer Generation wieder eine Reformation gibt. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Menschen und Gemeinden wieder auf den wahren Gott der Bibel ausrichten würden. Wir wünschen uns, dass unsere Generation wieder einen Hunger bekommt nach dem lebendigen und irrtums-losen Wort Gottes. Und wir beten, dass wir alle uns ein Beispiel an Josia nehmen und dabei den wahren Josia, Jesus Christus, ins Zentrum unseres Lebens und unserer Gemeinden stellen.

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Jochen Klautke (*1988) ist derzeit Referendar in Gießen und

nebenbei Theologiestudent an der ART in Hannover. Außerdem

regelmäßiger Blogger auf www.josiablog.de.

Sänger und Sängerinnen haben seitdem in ihren Klage-liedern von Josia geredet, bis zu diesem Tag; und man machte sie zum Brauch in Israel. Und siehe, sie sind auf-gezeichnet in den Klageliedern“ (2.Chronik 35,24b.25).

Spätestens jetzt war klar, dass das Volk einen König brauchte, der völlig anders ist als alle anderen Könige vor ihm. Es gab in den Jahrhunderten zuvor schlechte Könige wie Manasse oder Joram. Es gab gute Könige wie David, Hiskia und zuletzt Josia. Aber keiner konnte eine tatsächliche dauerhafte Reformation bewirken. Denn: Wahre Reformation braucht mehr als einen Josia.

Wahre Reformation braucht einen vollkommenen König.

Einen König, der nicht nur Opfer anordnete, son-dern selbst das Opfer war.

Einen König, der nicht nur Opferlämmer spendete, sondern selbst zum Opferlamm wurde.

Einen König, der nicht nur Mensch war, sondern Gott.

Einen König, der das Gesetz nicht nur wiederent-deckte, sondern es erfüllte.

Einen König, der nicht nur fast immer das Gesetz befolgte, sondern immer.

Einen König, der nicht in einer sinnlosen Schlacht starb, sondern einen König, der in der wichtigsten Schlacht der Weltgeschichte starb.

Einen König, der sein Volk nach seinem Tod nicht der Fremdherrschaft überließ, sondern einen König, der durch seinen Tod sein Volk von der Fremdherrschaft be-freite.

Einen König, der nicht nur ins Grab gelegt wurde, sondern der auch wieder daraus auferstand.

Deswegen braucht wahre Reformation – damals wie heute – mehr als einen Josia. Wir sollten ihn uns als Vor-bild nehmen. Aber wir sollten auch an den negativen As-pekten und der Tragik seines Lebens erkennen, dass die ganze Geschichte nach einem besseren Josia schreit, der wirklich der vollkommene König ist – Jesus Christus!

Zum Schluss……wollen wir uns den letzten Punkt noch etwas genau-er anschauen. Erinnerst du dich an 5.Mose 30? Das ist eines der zentralen Kapitel in dem Buch, das die Diener des Josia im Tempel wiederentdeckt hatten. Dort hatte Gott dem Volk Israel verheißen, dass eine Zeit kommt, in der er ihre Herzen beschneiden werde (5.Mose 30,6). Das ist eine bildhafte Sprache dafür, dass Gott die Her-zen der Menschen dauerhaft auf sich ausrichten würde.

„Keiner konnte eine dauerhafte Reformation bewirken. Wahre Reformation braucht mehr als einen Josia.“

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SCHRIFTGELEHRTDie Rubrik zum

Alten Testament.

Text von Andreas Münch Foto von Joe Alblas

Auferstehung im Alten Testament

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Die Auferstehungshoffnung bei Mose

Wie bereits erwähnt, gab es wohl schon immer Menschen, die nicht an eine Auferstehung aus den To-ten geglaubt haben. Wir sehen das deutlich bei einer Auseinanderset-

zung zwischen Jesus und den Sadduzäern, einer religiö-sen jüdischen Gruppe. In Matthäus 22,23 wird uns mit-geteilt, dass die Sadduzäer nicht an die Auferstehung der Toten glaubten. Heute wird es oftmals so dargestellt, als wären die Menschen der Antike so naiv gewesen, dass sie jeden Hokuspokus für bare Münze genommen hätten. Nun, das stimmt nicht. Denn die Sadduzäer glaubten nicht an die Auferstehung und Paulus musste bezüglich dieser Lehre ebenfalls den Spott der Griechen über sich ergehen lassen (vgl. Apostelgeschichte 17,32).

Die Sadduzäer versuchten, Jesus mit einer Fangfrage in die Falle zu locken, indem sie sich auf Mose als Au-torität beriefen (von dem sie wussten, dass Jesus diese Autorität anerkannte) und waren sicher, dass es Jesus unmöglich wäre, die Lehre des Mose mit der Lehre der Auferstehung von den Toten in Einklang zu bringen. Ihre Argumentation war folgende: Mose hatte angeord-net, dass wenn ein Mann kinderlos verstirbt – und da-mit keinen Erben zurücklässt – dessen Bruder die Witwe heiraten sollte, um für den Erben zu sorgen. Unglück-licherweise verstarb auch der Bruder ohne einen Erben zu hinterlassen und so ging die Geschichte weiter, bis diese Frau schließlich mit allen sieben Brüdern verheira-tet war (vermutlich haben sich die Sadduzäer diese Ge-schichte extra für Jesus ausgedacht). Für die Sadduzäer entstand nun das unlösbare ̀ Problem´, mit welchem der

sieben Männer die Frau nun nach der Auferstehung ver-heiratet wäre? Wie würde Jesus nun dieses dogmatische Rätsel lösen? Seine Antwort lautete: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verhei-ratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel. Was aber die Auferstehung aus den Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht: „Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“? Gott ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden (Matthäus 22,29-32). Der Ver-gleich mit den Engeln soll uns hier nicht weiter interes-sieren. Wichtig für uns ist, wie Jesus die Sadduzäer zum Schweigen bringt.

Denn er verwendete die Autorität, auf die sich die Sadduzäer stützten, nämlich die Thora, die fünf Bücher Mose, und schlug sie so mit ihren eigenen Waffen. Die Sadduzäer waren der Meinung, dass Mose nirgendwo von der Auferstehung der Toten geredet habe und es sie deshalb auch nicht geben würde. Jesus antwortete ih-nen, dass sie nicht genau hingeschaut hätten, denn Gott hatte zu ihnen durch Mose von der Auferstehung der Toten geredet. Jesus zitierte hier einen Vers aus 2. Mose 3,6. Dort lesen wir von der Begegnung Moses mit Gott, als dieser sich im brennenden Dornbusch offenbarte. Mose war sich nicht sicher, wer dort auf mysteriöse Wei-se zu ihm sprach und Gott stellte sich vor als der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Gott sprach nicht von den Patriarchen als ob sie bereits ver-storben wären (was sie zu Moses Zeiten seit mehreren Jahrhunderten waren), sondern als ob sie leben würden.

Wenn deine nicht-christlichen Freunde so etwas wie Auferstehung von den Toten hören, denken sie vermutlich als

erstes an Zombie-Filme. Mit dem realen Leben scheint das nichts zu tun zu haben. Doch es gab schon immer Menschen,

die eine Auferstehung von den Toten für ausgemachten Blödsinn hielten und solche, die an eine Auferstehung der Toten

glaubten.

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es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen Tag unter uns ist. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit ei-nem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat (Apostelgeschichte 2,29-31). Es ist für uns heute nicht immer ganz klar zu sagen, was die Gläubigen im Alten Testament von Gottes zukünftigen Offenbarungen wussten, doch zumindest waren sie sich sicher, dass es ein Leben nach dem Tod geben würde.

Insbesondere zwei alttestamentliche Propheten er-hielten diesbezüglich wegweisende Offenbarungen.

Die Auferstehungshoffnung bei Jesaja und DanielIn Jesaja 26 finden wir einige sehr interessante Aussagen zur Auferstehung: Tote werden nicht lebendig, Schat-ten stehen nicht wieder auf. [...] Deine Toten werden lebendig, meine Leichen wieder auferstehen. Wacht auf und jubelt, Bewohner des Staubes! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Schatten ge-bären. Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ deine Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis die Verwüstung vorübergeht! Denn siehe, der HERR zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen. Dann wird die Erde ihr Blut enthüllen und nicht länger ihre Erschlagenen bedecken (Jesaja 26,14; 19-21). Ei-nerseits scheint die Auferstehung geleugnet zu werden. Andererseits wird gesagt, dass Gottes Tote auferstehen werden. Wie können wir diese Verse verstehen? In Jesaja 26 geht es um Gott als den Weltenrichter, der Sein Volk von den Feinden befreien wird. Vermutlich spielt Vers 14 auf die völlige irdische Zerstörung der Nationen oder der fremden Götzen an. Nachdem Gott sie gerichtet hatte, würden sie für Sein Volk in diesem Leben nicht mehr zur Bedrohung werden. Im Gegensatz dazu musste Gottes Volk nicht um seine Toten trauern, denn Gott verhieß hier eine Hoffnung über den Tod hinaus (Be-wohner des Staubes meint Verstorbene). Vielleicht sind diese Verse ein Vorläufer der Worte von Paulus, wenn er den Christen schrieb: Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, da-mit ihr nicht betrübt seid wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben (1. Thessalonicher 4,13).

Denn diese Hoffnung wurde dem Propheten Dani-el von Gott ebenfalls gegeben. Das Buch des Propheten endet mit der Zusage Gottes: Du aber [Daniel] geh hin auf das Ende zu! Und du wirst ruhen und wirst aufer-stehen zu deinem Los am Ende der Tage (Daniel 12:13). Welch einen Trost gab Gott doch Seinem Volk durch die Verheißungen Seiner Propheten! Spätestens nach der Abfassung der Bücher Jesaja und Daniel hatte der alt-testamentliche Gläubige das Wissen um eine zukünftige Auferstehung.

Jesus stopfte Seinen Widersachern das Maul, indem Er sie darauf hinwies, dass für Gott die Toten lebendig sind, was eine Auferstehung aus den Toten voraussetzt.

Auf Jesus verweisend können wir sagen, dass die erste Erwähnung von der Auferstehung aus den Toten bereits in 2. Mose 3,6 angedeutet ist.

Zugegeben, hättest du bei der Aussage aus 2. Mose 3,6 auf die Auferstehung geschlossen? Ich zumindest wäre an dieser Stelle vermutlich ebenso blind gewesen wie die Sadduzäer. Doch es gibt noch weitere Stellen im Alten Testament, die für uns etwas deutlicher zu ver-stehen sind. Dies war übrigens Gottes Vorgehensweise mit Seiner Offenbarung im Alten Testament: Die Din-ge wurden zunächst angedeutet und dann im Laufe der Heilsgeschichte immer deutlicher entfaltet, bis sie ihre volle Bedeutung im Kommen Jesu erhielten. Schauen wir uns ein paar weitere Stellen zur Auferstehung an.

Die Auferstehungshoffnung bei HiobDas Unglück Hiobs ist mittlerweile sprichwörtlich geworden, denn du hast bestimmt schon einmal das Wort `Hiobsbotschaft´ gehört. Hiob ist die tragische Figur aus dem gleichnamigen Buch im Alten Testament. Hiob hatte allen Besitz und seine Familie verloren, und er ließ sich in seinem Leid zu ziemlich blasphemischen Aussagen hinreißen. Doch das ist nicht die einzige Hi-obsbotschaft. Denn in Hiob 19,25-27 lesen wir Hiobs Bekenntnis: Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen. Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen. Ja, ich werde ihn für mich sehen, und meine Augen werden ihn sehen, aber nicht als Fremden. Zugegeben, nicht alle Alttestamentler würden in diesen Versen eine Hoffnung auf die Aufer-stehung von den Toten sehen. Doch im gesamten Kon-text des Buches, in dem sich Hiob den Tag seines Todes herbeisehnt, scheint es recht wahrscheinlich zu sein, dass Hiob hier an eine Auferstehung der Toten dachte. Er wird vermutlich keine Vorstellung davon gehabt haben, wie das Ganze vonstattengehen sollte. Doch lesen wir in seinen Worten die feste Zuversicht, dass der Moment kommen würde, in dem er Gott, seinen Erlöser, sehen würde und das nicht als einen Fremden, sondern als Ver-trauten.

Die Auferstehungshoffnung bei DavidEine weitere Stelle, die ebenfalls von der Hoffnung über den Tod hinaus spricht, ist Psalm 16. In den Ver-sen 10-11 schreibt David: Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Ange-sicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar. Auch hier gebraucht der biblische Schreiber nicht das Wort Auferstehung und doch hat er die Zuversicht, dass es nach dem Tod weitergehen wird. Noch deutlicher sehen wir das, wenn wir ins Neue Testament schauen. Denn in seiner berühmten Pfingstpredigt deutet der Apostel Petrus diese Stelle auf die Auferstehung Jesu: Ihr Brüder,

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Page 27: #17 Die Auferstehung

Wer nicht an die Auferstehung der Toten glaubt, wird notwendigerweise versuchen, alles aus diesem Leben herauszuholen, was er kann. Und doch ist das Leben hier auf Erden voller Unsicherheiten. Wer das eigent-liche Leben erst noch erwartet, kann beruhigt hier auf Erden den Willen Gottes tun, auch wenn das Verzicht bedeutet.

Aufgaben zum Bibelstudium• Einige Verse scheinen die Auferstehung und ein

Leben nach dem Tod in Frage zu stellen. Lies dir Prediger 3,16-22 durch. Wie kannst du solche und ähnliche Verse mit dem oben gesagten in Einklang bringen?

• Lies dir Prediger 12,13-14 durch: Wie motivieren dich diese Verse in deiner persönlichen Beziehung zu Gott und deiner Heiligung?

• Überlege dir, ob es einen Menschen in deinem Um-feld gibt, den du mit der Lehre der Auferstehung und dem Leben in der Gegenwart Gottes in seinem Alltag ermutigen kannst.

• Überlege dir, wo in deinem Leben du zu sehr auf die Dinge in dieser Welt vertraust, anstatt die Ewig-keitsperspektive im Blick zu haben.

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Andreas Münch (*1984) ist Ehemann, Vater eines Sohnes, Pastor

der MBG Lage und Autor des vielbeachteten Buches Der wahre

Gott der Bibel. Folge ihm auf Twitter: @AndreasMuench

1. Wir wissen alle um ein Leben nach dem TodAn dieser Stelle ist es vielleicht hilfreich anzumerken, dass es in einigen Fragen des Glaubens weniger auf das ‚Wie?‘ als vielmehr auf das ‚Was?‘ ankommt. Wie die Auferste-hung genau vonstattengeht, ist nicht so entscheidend, wie die Frage, ob es überhaupt eine Auferstehung geben wird. Denn wenn du wirklich nach deinem Tod deinem Schöpfer gegenüberstehen wirst und Rechenschaft über dein Leben geben musst, dann solltest du dich fragen, ob du bereit dafür bist. Wie die Auferstehung ‚funktio-nieren‘ wird, kannst du getrost Gott überlassen. Anfangs sagte ich, dass es schon immer Menschen gab, die nicht an eine Auferstehung glaubten und solche, die es taten. Das Alte Testament lehrt uns, dass wir instinktiv ein Wissen um Gott, ein Leben nach dem Tod und damit einer Auferstehung haben. Der Prediger schrieb: Alles hat er [Gott] schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende. (Prediger 3,11) Auch wenn wir Menschen nicht um das ‚Wie?‘ der Auferstehung Bescheid wissen, so tragen wir doch alle das Wissen mit uns herum, dass mit unserem irdischen Tod das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Die Frage ist, ob wir diese innere Stimme unterdrücken und verleugnen oder ob wir uns der Tatsa-che stellen und Gott um Gnade anflehen?

2. Gott ist ein Gott der LebendenJesus sagte, dass Gott nicht ein Gott der Toten sei , son-dern ein Gott der Lebenden. Wenn der Gläubige stirbt, darf er wissen, dass Er in die Gegenwart Gottes kommt. Von Henoch und Elia berichtet das Alte Testament, dass sie direkt in die Gegenwart Gottes geholt wurden, ohne dass sie sterben mussten. Wenn wir im Glauben sterben, werden wir bei Gott sein!

3. Ausrichtung auf das HimmlischeHätte man Abraham damals gefragt, wie die Auferste-hung ablaufen würde, hätte er wahrscheinlich mit den Achseln gezuckt und keine Antwort gegeben. Doch der Schreiber des Hebräerbriefes teilt uns mit, dass Abra-hams Leben Bände sprach, da er sein Leben lang zu-frieden war, ein Leben als Nomade zu führen. Denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeis-ter Gott ist. Abraham trachtete nach einer himmlischen Stadt (vgl. Hebräer 11,8-16). Und er ist nur ein Beispiel von vielen. So dürfen wir uns die alttestamentlichen Gläubigen zum Vorbild nehmen und ebenfalls unsere Hoffnung auf die herrliche Zukunft bei Gott setzen.

Was uns die Auferstehungshoffnung im AT lehrt

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N E U H E I T E N & S O N D E R A N G E B OT E J E T Z T O N L I N E B E S T E L L E N C B U C H . D E

Welt ohne Gott?MARKUS WIDENMEYER

EINE KRITISCHE ANALYSE DES NATURALISMUS

Mit Seltenheitswert: Ein apologetisches Buch aus der Feder eines deutschen Au-toren! Aus der Reihe “Studium Integrale” von Wort+Wissen. In

diesem Buch weist der Autor nach, dass eine atheis-tisch-materialistische Weltanschauung (Naturalismus) letztlich irrational ist, da sie unterschwellig an eine gleichsam magische, fast unbegrenzte Schöpferkraft blinder, toter Materie appelliert. Zudem hat diese Welt-sicht schwerwiegende Konsequenzen, weil hier eine objektive Moral, die Freiheit, Würde und Wahrheitsfä-higkeit des Menschen hinfällig werden.

395619 – HARDCOVER, 240 SEITEN – € 19,95

Der Gott den ich liebeJONI EARECKSON TADA

MEINE LEBENSGESCHICHTE

Jonis Kindheit war wie aus einem Bilderbuch. Als Teen verbrachte sie einen großen Teil ihrer Zeit auf dem Rücken von Pferden. Doch dann kam der Tag, der das Leben der jungen

Frau für immer veränderte: Bei einem Kopfsprung in einen See zog sie sich einen Halswirbelbruch zu, der sie für den Rest ihres Lebens in einen Rollstuhl verbann-te. Es folgte eine Zeit quälender Fragen und tiefer Verzweiflung. Der Blick auf den Gekreuzigten, auf den Mann der Schmerzen, war es, der ihr Hoffnung und Frieden gab – auch wenn viele Fragen offenblie-ben. Durch ihr Vorbild und den praktischen Einsatz für Behinderte ist sie vielen Menschen zum großen Segen geworden. Jonis Autobiografie hilft, den Gott mehr lieben zu lernen, der benutzt, was er hasst, um zu bewirken, was er liebt!

256261 – HARDCOVER, 448 SEITEN – € 9,90

Scham losEDWARD T. WELCH

BEFREIUNG VON WERTLOSIGKEIT UND ABLEHNUNG

Sie werden gemieden. Blicke wenden sich von Ihnen ab. Sie werden übersehen, als gäbe es Sie nicht. Die Blicke richten sich auf Sie und Sie werden angestarrt, als wären Sie abscheu-

lich und wertlos. Für die, deren Meinung Ihnen etwas bedeutet, haben Sie wenig bis gar keinen Wert. Viele werden von einem Gefühl der Zurückweisung geplagt und fühlen sich wertlos und nicht gut genug. Einen Ausweg zu finden, erscheint schwierig. Weder die Zeit noch Eingeständnisse scheinen hilfreich zu sein. Ed Welch gibt auf einfühlsame Weise – mehr als ein Freund und Mitleidender – biblische und praktische Hilfestellung, um einen Weg daraus zu finden.

863954 – PAPERBACK, 368 SEITEN – € 14,50

Amazing Grace und John NewtonJONATHAN AITKEN

SKLAVENHÄNDLER, PASTOR, LIEDERDICHTER

Amazing Grace – das weltweit meist gesunge-ne Kirchenlied. Dahin-ter: ein Leben wie ein

Abenteuerroman. Zuerst wird er zwangsrekrutiert und später Sklavenhändler in Westafrika. Als er bei einer Stammesprinzessin in Ungnade fällt, wird er versklavt. 1747 gerät er auf der Überfahrt nach England in einen heftigen Sturm und wendet sich in seiner Verzweiflung an Gott. Die Crew überlebt und Newton beschließt, sein Leben zu ändern. Er wird Kapitän auf einem Skla-venschiff und heiratet seine Jugendliebe. Später wird er Priester und kämpft gemeinsam mit William Wilber-force für die Abschaffung der Sklaverei. Neben der Hymne der Sklavenbefreiung - schrieb er viele weitere Lieder, die auch heute noch gesungen werden.

395541 – HARDCOVER, 552 SEITEN – € 29,95

Page 29: #17 Die Auferstehung

Wie können wir denn leben?FRANCIS SCHAEFFER

AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER WESTLICHEN KULTUR

Schaeffers Klassiker bietet nicht nur Allgemeinbildung im besten, biblischen Sinne (als Schnelldurchgang durch die Geistes- und Kulturgeschichte), sondern er schärft auch unser geistliches Unterscheidungsvermö-gen für die Prozesse, die in der Welt um uns her auf ein Ende zulaufen. Nie zuvor war das nötiger als heute. Die Übersetzung wurde stark überarbeitet; hinzugefügt wurden Zwischenüberschriften, am Rand herausge-stellte Kernaussagen und einige erklärende Fußnoten. Die meisten Bilder der früheren Ausgabe wurden nicht übernommen, stattdessen gibt es unter www.betanien.de/schaeffer eine ausführliche Bilddokumentation.

„Wie können wir denn leben?“ gehört zu den Büchern, aus denen ich am meisten gelernt habe.“ – Wilfried Plock

175937 – PAPERBACK, 238 SEITEN – € 13,90

T E L 0 5 2 3 7- 8 9 9 0 9 0 E M A I L I N F O @ B E TA N I E N . D E O N L I N E C B U C H . D E V E R L A G S I N F O B E TA N I E N . D E

(Vorschau) Bei Gott Gehör findenWAYNE A. MACK

BETEN, WIE JESUS ES LEHRT

Wenn Sie eine Liste anlegen müssten über die wichtigsten Berei-che im Leben eines Christen, was stünde ganz weit oben? Ich bin mir sicher, das Thema Gebet würde

auf einem der ersten Plätze landen. [...] Wir werden in diesem Buch gemeinsam studieren, wie ef fek ti ves Beten aussieht. Wir werden der Frage nachgehen, wie ein Gebet beschaffen sein muss, damit es Gott gefällt. Wir werden dabei dem größten Lehrmeister aller Zeiten zuhören, dem Herrn Jesus Christus. Wir werden zu seinen Füßen sitzen und hören, was Er zum Gebet zu sagen hat. Gibt es etwas Schöneres oder Wichtigeres? Wohl kaum. Wir haben den besten Lehrer, und wir reden über eines der wichtigsten Themen im christ-lichen Leben. Habe ich Ihr In teresse geweckt? Dann lassen Sie uns aufbrechen zu unserer Studienfahrt zum Thema Beten, wie es uns der Herr gelehrt hat. Erscheint vorraussichtlich im Oktober.

701301 – HARDCOVER, 304 SEITEN – € 9,90

Wie der MorgentauLIEDER ZUR EHRE GOTTES

AUDIO-MUSIK-CD

So belebend wie der Morgentau für einen schmachtenden Wüs-tenwanderer ist Jesus

Christus meiner zu Tode gequälten Seele geworden. Er ist die Quelle des Lebens. Es ist wunderbar, darauf zu vertrauen, dass er mein Leben aktiv bestimmt. Die Bedeutung Jesu in meinem Leben zeichnet das ausge-wählte Liedgut nach. Möge Gott Sie durch diese Lieder segnen, sodass sie Ihn mit fröhlichem Herzen loben.

875350 – AUDIO-CD, 40 MINUTEN – € 11,90

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Page 32: #17 Die Auferstehung

„Auferstehung ist unser Glaube“

Augustinus von Hippo