18010_BRS_ArgeMZ_Außenputz-Brosch_01.10.09

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Außenputz auf Ziegel- mauerwerk

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Bau

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  • Auenputz auf Ziegel- mauerwerk

  • SystemtabelleZiegel-Putz

    Planziegel-T 10 Planziegel-T 12

    POROTON-S 11

    Planziegel-T 14

    POROTON-T 9POROTON-T 7

    Putzgrund Normalputz

    Leichtputz

    DmmputzTyp I Typ II

    Maschinenleichtputz Faserleichtputz, Ultraleichtputz

    Gilt fr bliche Putzfl chen, z. B. auf regelgerecht ausgefhrtem Mauerwerk nach DIN 1053-1, die keiner erhhten Beanspruchung ausgesetzt sind.

    POROTON-S11

    POROTON-T7/T8/T9Planziegel-T14

    Planziegel-T10/T12

    Besondere Manahmen, z. B. das Aufbringen eines Armierungsputzes mit vollfl chiger Gewebeeinlage auf den Unterputz, sind bei Putzfl chen, bei denen das Putzsystem einer erhhten Beanspruchung ausgesetzt ist, erfor-derlich.

    Hierzu zhlen unter anderem: besondere Exposition der Fassade oder des Bauteils (z. B. Fensterlaibungsbereich) Verwendung spezieller Oberputze (feinkrnig bzw. dunkle Fassadenbeschichtung) erhhte Feuchtebelastung erhebliche Unregelmigkeiten im Putzgrund

    nicht geeignet bedingt geeignet geeignet besonders geeignet

    Leichtputz Typ I: Trockenrohdichte 1300 kg/m3; Festigkeitsklasse CS II;E-Modul 2500 5000 N/mm2; Putzmrtelgruppe P II nach DIN V 18550

    Leichtputz Typ II: Trockenrohdichte 1000 kg/m3; Festigkeitsklasse CS I und CS II;E-Modul 1000 3000 N/mm2; Putzmrtelgruppe P II nach DIN V 18550

    Empfehlungen Auenputz auf POROTON-ZiegelmauerwerkIn Bezug auf die Leitlinien zum Verputzen von Mauerwerk und Beton vom Industrie-verband Werkmrtel IWM geben wir folgende Putzempfehlungen fr unsere Ziegel-systeme:

    Ein uss der AuenstegdickeDie massiven Ziegel-Auenstege mit einer Dicke 15 mm bei unseren perlitverfll-ten Produkten bewirken eine erhhte Si-cherheit gegenber Putzrissen. In einer wissenschaftlichen Stellungnahme hat Dr. Ing. Peter Schubert die Zusammenhn-ge zwischen Auenstegdicke und Riss-sicherheit nher defi niert:Whrend in DIN V 105-2 (Wrmedmm-ziegel) eine Mindestdicke des Auen-steges von 10 mm vorgeschrieben wird und in allgemeinen bauaufsichtlichen Zu-lassungen Mindestwerte deutlich unter10 mm erlaubt sind, betrgt die Mindest-dicke des Auensteges bei perlitgefllten hochwrmedmmenden POROTON-Zie-geln 15 mm. Dadurch wird eine deutlich hhere Sicherheit vor schdlichen Putz-rissen erreicht. Auch unvermeidbare un-gnstige Eigenschaftsabweichungen der Putze, vor allem auf dem Putzgrund, wer-den hiermit sicher abgedeckt. Der Putz-grund ist robuster, unempfi ndlicher und sichert so eine problemlose Verputzbar-keit. In der Praxis haben sich Leichtputze, Putzmrtelgruppe PII, nach DIN V 18550 und Druckfestigkeitsklasse CS II mit einer Normdruckfestigkeit von 1,5 bis 5 N/mm2 nach DIN EN 998-1 bewhrt.

    POROTON-T 8

  • Auenputz

    auf Ziegelmauerwerk

    einfach, sicher, wirtschaftlich

    Fachgerechte Planung und Ausfhrung

    Arbeitsgemeinschaft Mauerziegelim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

  • Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e. V. im

    Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

    Schaumburg-Lippe-Str. 4

    53113 Bonn

    Bundesverband Ausbau und Fassade im

    Zentralverband des Deutschen Baugewerbes

    Kronenstr. 55 - 58

    10117 Berlin

    Arbeitsgemeinschaft Mauerziegelim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

    Unvernderte Nachauflage, Ausgabe 03/2010

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    1 Geltungsbereich Diese Broschre wendet sich an Architekten, Planer und ausfhrende Handwerksbetriebe sowie an interessierte Bauherren. Sie beschreibt das Verputzen von Auenwnden aus Ziegelmauerwerk mit mineralischen Leicht-putzsystemen aus Kalk- und Kalkzement-Put-zen. Solche Putzsysteme werden mehrlagig mit Unter- und Oberputz ausgefhrt. Grundlage dieser Broschre sind die Leitlinien fr das Verputzen von Mauerwerk und Beton [1]. Die in Abschnitt 9 zusammengestellten Normen und Merkbltter sind zustzlich zu beachten. Wrmedmmputzsysteme werden hier nicht behandelt. Nhere Hinweise hierzu enthlt das Merkblatt Wrmedmmputzsysteme auf Zie-gelmauerwerk [2]. Bild 1: Verputztes Ziegelhaus

    2 Einleitung Verputztes einschaliges Ziegelmauerwerk ist eine seit langem bewhrte Auenwandkon-struktion. Seine groe Verbreitung beruht auf der hohen Ausfhrungssicherheit, der Wirt-schaftlichkeit und der Vielfalt der Gestaltungs-mglichkeiten. Putze und Ziegel sind minera-lische Baustoffe, die sich in idealer Weise ergnzen. Mauerwerk fr Auenwnde wurde in den letz-ten 20 Jahren hinsichtlich Wrmedmmung stndig weiter entwickelt. Putze mssen in ihren Eigenschaften auf den Putzgrund abge-stimmt sein. Das bedeutet, dass Putze mg-lichst keine hhere Druckfestigkeit und Steifig-keit als der Putzgrund Ziegel haben sollten (i.d.R. gilt der alte Grundsatz der Stuckateure weich auf hart). In diesem Fall passen die Trockenrohdichte und der E-Modul der Putze auf den Untergrund. So ist ein schadensfreies Verputzen mglich, durch das der Putz seine wichtige Funktion als Witterungsschutz fr die Fassade dauerhaft bernehmen kann. Fr wrmedmmendes Mauerwerk wurden daher neue, leichtere und weniger feste bzw. steife Putze entwickelt. Im Jahr 1993 wurden Leichtputze erstmals in den Teil 4 der Putznorm DIN 18550 aufgenommen. Seit Ende der 90er Jahre wurden zustzlich noch leichtere so genannte Faser-, Super- sowie Ultraleichtputze eingefhrt. Um diese Putzsysteme zu unter-scheiden, werden im Folgenden analog zu [1] die Begriffe Leichtputz Typ I und Leichtputz Typ II verwendet.

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    3 Putzgrund Ziegelmauerwerk Ziegel nach DIN V 105-100 oder nach DIN EN 771-1 in Verbindung mit der Anwendungsnorm DIN V 20000-401 oder nach einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung bestehen aus gebranntem Ton. Fr einschalige verputzte Ziegelauenwnde werden heute berwiegend wrmedmmende Ziegel mit Bemessungswerten der Wrmeleit-fhigkeit fr das Mauerwerk von 0,07 bis 0,16 W/(mK) eingesetzt.

    Ein homogener Putzgrund ist eine wichtige Voraussetzung fr ein dauerhaftes Auen-wandsystem. Mischmauerwerk ist daher grund-stzlich zu vermeiden. Die Ziegelhersteller bieten hier eine Vielzahl von abgestimmten Ergnzungsprodukten wie z. B. Ziegel-Rollla-denksten, Ziegelstrze, Deckenrandschalen sowie Eck- und Laibungsziegel an.

    Bild 2: Homogenes Ziegelmauerwerk

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    4 Putzmrtel und Putzsysteme 4.1 Allgemeines

    Die Vielfalt der heute erhltlichen Putzsysteme ist eine Folge der stndigen Weiterentwicklung des Mauerwerksbaus in den letzten 20 Jahren. Ziegel mit verbesserten Wrmedmmeigen-schaften durch geringere Rohdichten, grere Ziegelformate, die Einfhrung der unvermrtel-ten Stofuge und des Dnnbettmrtels fr Lagerfugen fhrten zu vernderten Anforde-rungen an die Putzsysteme. Die Trockenrohdichte hierfr entwickelter Leichtputze liegt zwischen 600 und 1300 kg/m. Normalputze sind als Auenputze auf wrmedmmendem Ziegelmauerwerk nicht geeignet. 4.2 Bestandteile

    Mineralische Putzmrtel nach DIN EN 998-1 werden auf der Basis natrlicher Rohstoffe hergestellt. Hauptbestandteile sind Gesteins-krnungen (Zuschlge) und Fllstoffe aus Quarzsand und/oder Kalkstein, die in DIN EN 13139 genormt sind. Leichtputze enthalten natrliche oder industriell hergestellte leichte Gesteinskrnungen nach DIN EN 13055 bzw. expandiertes Polystyrol.

    Als Bindemittel werden vor allem Baukalke nach DIN EN 459 und Zemente nach DIN EN 197 verwendet. Ungestrichene mineralische Putze sind lsemittelfrei und nicht brennbar. Die Bindemittel Kalk oder Kalk-Zement erzeugen ein feinporiges, diffusionsoffenes Gefge und ermglichen damit einen optimalen Feuchtehaushalt in der Auenfassade. Die gnstige Kapillarstruktur und die natrliche Alkalitt verringern die Neigung zum Verschmutzen durch Algen und Pilze.

    4.3 Klassifizierung von Putzmrteln

    Die DIN EN 998-1 enthlt Anforderungsklassen fr die Druckfestigkeit, die kapillare Wasserauf-nahme und die Wrmeleitfhigkeit von Putz-mrtel, s. Tabelle 1. Weitere wesentliche Eigenschaften sind die Haftzugfestigkeit und der Wasserdampfdiffusionswiderstand (-Wert). In Deutschland ist zustzlich die kapillare Was-seraufnahme nach dem Verfahren in Anhang A der DIN V 18550 zu ermitteln. Die Anforde-rungswerte nach DIN 4108-3 an diese Eigen-schaft sind in der Tabelle 2 zusammengestellt. Diese Eigenschaftswerte werden in Eignungs-prfungen ermittelt und sind bei der CE-Kenn-zeichnung anzugeben.

    Tabelle 1: Klassen der DIN EN 998-1 fr Putzmrteleigenschaften

    Eigenschaft Klasse Anforderung

    Putzmrteldruckfestigkeit (28 Tage)

    CS I CS II CS III CS IV

    0,4 bis 2,5 N/mm 1,5 bis 5,0 N/mm 3,5 bis 7,5 N/mm 6 N/mm

    Kapillare Wasseraufnahme W0 W1 W2

    keine Anforderung 0,4 kg/(mmin0,5) 0,2 kg/(mmin0,5)

    Wrmeleitfhigkeit T1 T2

    0,1 W/(mK) 0,2 W/(mK)

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    Tabelle 2: Anforderungen an den Witterungsschutz nach DIN V 18550, Abschnitt 7.4.2

    Putzeigenschaft Anforderung nach DIN 4108-3

    bei Prfung nach DIN V 18550, Anhang A wasserhemmend 0,5 < w < 2,0 kg/(mh0,5)

    wasserabweisend w 0,5 kg/(mh0,5) w sd 0,2 kg/(mh0,5) sd 2,0 m

    w Wasseraufnahmekoeffizient sd diffusionsquivalente Luftschichtdicke

    4.4 Leichtputzsysteme

    4.4.1 Allgemeines

    Leichtputzsysteme fr Ziegelmauerwerk be-stehen in der Regel aus einem Unterputz und einem darauf abgestimmten Oberputz. Bewhrte Putzsysteme sind in DIN V 18550 beschrieben. Bei feinkrnigen Oberputzen kommen zustzlich Armierungsputze mit vollflchiger Gewebeeinlage zum Einsatz. Es empfiehlt sich grundstzlich, ein aufeinander abgestimmtes System eines Herstellers zu verwenden. Die Verwendung von Systemkomponenten unterschiedlicher Putzmrtelhersteller sollte mit diesen Herstellern abgestimmt werden.

    4.4.2 Unterputze

    Leichtputzmrtel (Abkrzung LW) nach DIN EN 998-1 sind Putzmrtel mit einer Trocken-rohdichte 1300 kg/m. Diese Unterputze haben sich fr das Verputzen von Ziegel-mauerwerk bewhrt. Sie werden in der neue-ren Literatur als Leichtputze Typ I bezeich-net. Darber hinaus wurden Unterputze mit einer noch geringeren Trockenrohdichte 1200 kg/m (Leichtputze Typ II) entwickelt, die besonders auf hoch wrmedmmendes Zie-gelmauerwerk abgestimmt sind. Tabelle 3 enthlt einige typische Eigenschaftswerte fr diese Putze.

    Tabelle 3: Prismendruckfestigkeit, Druckfestigkeitsklasse und Elastizittsmodul blicher mineralischer Unterputze

    Eigenschaftswert Normalputz Leichtputz Typ I Leichtputz Typ II Prismendruckfestigkeit in N/mm 3 bis 7 2,5 bis 5 1 bis 3 Druckfestigkeitsklasse nach DIN EN 998-1

    CS II / CS III CS II CS I / CS II

    Elastizittsmodul in N/mm 3000 bis 7000 2500 bis 5000 1000 bis 3000

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    Bild 3: Typische Wertebereiche von Druck-festigkeit und Trockenrohdichte verschiedener mineralischer Putzsysteme

    Bild 4: Homogener Putzgrund 4.4.3 Oberputze

    Fr die Oberflchengestaltung sollen auf Zie-gelmauerwerk als Oberputze vorzugsweise mineralische Edelputze (Bezeichnung CR) verwendet werden. Bei der Ausfhrung von feinkrnigen Oberputzen mit einer Korngre kleiner oder gleich 2 mm sowie bei gefilzten Oberputzen sind nach ATV DIN 18350 VOB Teil C zustzliche Manahmen erforderlich, wie z. B. ein Armierungsputz mit Gewebeein-lage.

    Bei dunkel gefrbten oder gestrichenen Ober-putzen ist die strkere Aufheizung des Putzes bei Sonneneinstrahlung und die damit ver-bundene grere Temperaturdehnung zu be-rcksichtigen. Bei dunklen Putzen mit Hell-bezugswerten zwischen 20 und 30 (ein Hell-bezugswert 0 entspricht schwarz, 100 ent-spricht wei) sind besondere Manahmen, z. B. ein Armierungsputz mit Gewebeeinlage, vorzusehen. Die Verwendung von Oberputzen mit Hellbezugswerten unter 20 wird nicht empfohlen. Weitere Informationen enthalten die Merkbltter [3, 4]. 4.5 Sockelputze

    Ein Sockelputz im Spritzwasser gefhrdeten Bereich muss ausreichend fest, Wasser ab-weisend und frostwiderstandsfhig sein. Als Sockelputze auf wrmedmmendem Ziegel-mauerwerk werden Putze der Druckfestig-keitsklasse CS III nach DIN EN 998-1 (Norm-Druckfestigkeit 3,5 bis 7 N/mm) mit Trocken-rohdichten zwischen 1100 und 1300 kg/m empfohlen. Detaillierte Angaben zur Ausfh-rung enthlt das Merkblatt [5].

    Bild 5: Sockelputz

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    Bild 6: Farbiger Auenputz 4.6 Putztrger Putztrger stellen den dauerhaften Halt des Putzes auf problematischen Untergrnden sicher, z. B. bei Materialwechseln oder nicht tragfhigen Flchen im Putzgrund. 4.7 Putzbewehrung

    Bei Materialwechseln im Putzgrund ist das Aufbringen einer Putzbewehrung / Putzarmierung mit mindestens 200 mm allseitiger berlappung zu den angrenzenden Bauteilen erforderlich. An Ecken von ffnungen sind Armierungspfeile anzuordnen. Klammern, Dbeln oder Nageln von Armierungsgewebe auf den Putzgrund ist ein Versto gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik.

    Bild 7: Armierungspfeil an ffnungsecken 4.8 Armierungsputz mit Gewebeeinlage

    Armierungsputze mit Gewebeeinlage werden als zustzliche Lage nach der Erstellung des Unterputzes aufgebracht. Sie sollen Verfor-mungen des Unterputzes vom Oberputz ent-koppeln und so die Rissgefahr im Oberputz minimieren. Konstruktionsbedingte Rissbildun-gen knnen durch Armierungsputze nicht ver-hindert werden.

    Bild 8: Armierungsputz mit Gewebeeinlage

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    5 Ausfhrung von Mauerwerk Die Ausfhrung von Mauerwerk ist in DIN 1053-1, Abschnitt 9, geregelt. Weitere Anga-ben enthlt die DIN 18330 Mauerarbeiten (VOB/C). Allgemeine bauaufsichtliche Zulas-sungen knnen hiervon abweichende Rege-lungen enthalten. Die Lagerfugen werden bei einschaligen Au-enwnden mit Dnnbettmrtel oder Leicht-mrtel hergestellt und sind vollflchig auszufhren. Das Mindest-berbindema betrgt dabei nach DIN 1053-1 0,4 x Steinhhe, fr klein-formatige Ziegel aber mindestens 45 mm, der grere Wert ist jeweils magebend. In der Regel wird Ziegelmauerwerk mit knirsch gestoenen Ziegeln und mrtelfreier Stofuge ausgefhrt. Die Breite der mrtelfreien Sto-fuge darf 5 mm nicht berschreiten, breitere Stofugen mssen direkt beim Mauern innen und auen mit Mrtel geschlossen werden. Das Gleiche gilt fr Mrteltaschen und Ver-zahnungen (Nuttiefe > 8 mm) an Wandenden und Mauerecken sowie Fehlstellen in der Wand.

    Bild 9: normgerechtes berbindema

    Bild 10: Stofugenausfhrung Mauerwerk muss whrend des Errichtens und vor dem Verputzen vor dem bermigen Eindringen von Feuchtigkeit geschtzt wer-den. Mauerwerk ist bis zu einer ausreichen-den Erhrtung des Mauermrtels vor Frost zu schtzen. Unter Stahlbetonbauteilen (z. B. Decken) ist eine Bitumenpappe (R 500) ins Deckenauf-lager einzulegen oder ein Mrtelabgleich des Mauerwerks vorzunehmen. Bild 11: Abdeckung von Mauerkronen

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    6 Prfung und Beurteilung des Putz-grundes 6.1 Allgemeines

    Der Putzgrund ist nach ATV DIN 18350 Putz- und Stuckarbeiten (VOB/C) vor Auftrag des Putzes vom Fachunternehmer zu prfen. Fol-gende Prfmethoden sind nach Abschnitt 9.2.1 der DIN V 18550 gewerbeblich

    - Augenschein - Wischprobe - Kratzprobe - Benetzungsprobe - Temperaturmessung

    Grundstzlich muss der Putzgrund eben-flchig, tragfhig, ausreichend formstabil und frei von Staub und sonstigen Verunreinigun-gen sein. Er muss ausreichend trocken und frostfrei sein und die Bauteiltemperatur sollte mindestens +5C betragen. Ziegel, deren Sichtflchen nur einzelne Trock-nungs- oder Brennrisse im Auenscherben aufweisen, knnen ohne zustzliche Manahmen verputzt werden. Bild 12: Ziegelmauerwerk mit Trocknungs- oder Brennrissen

    6.2 Feuchter Putzgrund

    Ist das Mauerwerk nur oberflchig feucht, ist eine ausreichende Wartezeit bis zum Abtrock-nen der Oberflche einzuhalten. Diese betrgt bei Ziegelmauerwerk erfahrungsgem nur wenige Tage. Der Putzgrund ist ausreichend trocken, wenn oberflchennah (bis etwa 30 mm Tiefe) die in DIN V 4108-4 bzw. DIN EN 12524 genannte Ausgleichsfeuchte annhernd erreicht ist. In der Praxis heit dies, dass die Oberflche saugfhig ist. Falls die oberflchige Abtrocknung nicht abgewartet wird, muss die Standzeit des Unterputzes vor dem Auftrag der Oberputz-lage auf 2 bis 3 Tage pro mm Putzdicke, d. h. mindestens 4 Wochen, erhht werden. Ist das Mauerwerk stark durchfeuchtet, d. h. Wasser ist ber lngere Zeit in das Mauer-werk eingedrungen z. B. in der Rohbauphase, oder Dachrinnen werden zum Mauerwerk hin entwssert, so soll eine gengend lange Wartezeit eingehalten werden, da es sonst zu Rissbildungen, Farbtonvernderungen oder Ausblhungen an der Putzoberflche kommen kann. Kann die erforderliche Wartezeit zur ausreichenden Trocknung des Mauerwerks nicht eingehalten werden, sind besondere Manahmen erforderlich. Ist die Haftung des Unterputzes gewhrleistet, hat es sich bewhrt, auf den Unterputz nach verlngerter Standzeit (2 bis 3 Tage je mm Putzdicke), zustzlich einen Armierungsputz mit Gewebeeinlage aufzubringen. Alternativ kann auch ein Putz auf Putztrger aufgebracht werden oder es knnen andere vom Putz-mrtelhersteller empfohlene Ausfhrungen vorgenommen werden.

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    6.3 Materialwechsel im Untergrund

    Bei Materialwechseln im Untergrund ist eine Putzbewehrung nach Abschnitt 4.7 vorzusehen. 6.4 Matoleranzen nach DIN 18202

    Die DIN 18202 behandelt unter anderem die Prfung von Winkel- und Ebenheitstole-ranzen. Diese beiden Parameter sind am Bauwerk grundstzlich unabhngig voneinan-der zu prfen. Nach DIN 18202 sollen bei flchenfertigen Wnden Versprnge und Abstze vermieden werden. Die Tabelle 3 Ebenheitsabweichun-gen der DIN 18202 findet fr Abstze und Hhenversprnge zwischen benachbarten Bauteilen keine Anwendung. Diese sind gesondert zu regeln. Strukturbedingte Unterschiede sind hierunter nicht zu ver-stehen. Bild 13: Verputzte Ziegelgebude

    7 Putzauswahl Die richtige Auswahl des Putzsystems ist ab-hngig vom vorhandenen Putzgrund und den Anforderungen an das System. Fr wrme-dmmendes Ziegelmauerwerk mssen als Auenputze in jedem Fall Leichtputzsysteme nach DIN V 18550 verwendet werden, s. Tabelle 4. Bei Putzflchen, die einer besonderen Bean-spruchung ausgesetzt sind, wie z. B.

    - besonderer Exposition der Fassade (z. B. geringer oder fehlender Dachberstand, starke Witterungsbeanspruchung)

    - stark durchfeuchtetem Mauerwerk oder

    - erheblichen Unregelmigkeiten im Putz-grund

    sind besondere Manahmen erforderlich. Hier kann der Einsatz eines Armierungsputzes mit Gewebeeinlage die Ausfhrungssicherheit des Putzsystems erhhen.

    Tabelle 4: Eignung mineralischer Leichtputze (Unterputze) auf Ziegelmauerwerk nach DIN 1053-1

    Putzgrund Leichtputz Typ I Leichtputz Typ II

    Hochlochziegel (Rohdichteklasse 0,8) oder Leicht-hochlochziegel mit Rohdichteklasse 0,6 oder Druckfestigkeitsklasse 6

    Alle brigen Leichthochlochziegel besonders geeignet bedingt geeignet

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  • 12

    8 Ausfhrung der Putzarbeiten 8.1 Temperatur

    Nach DIN V 18550 drfen Putzarbeiten nur ausgefhrt werden, wenn die Luft- und Bauteiltemperatur bis zum ausreichenden Erhrten des Putzes nicht unter +5C liegt. Weitere Hinweise enthalten DIN V 18550, Abschnitt 9.1 und [6]. 8.2 Vorbereitung des Putzgrundes

    Zur Vorbereitung des Putzgrundes gehren z. B. das Entfernen von losen Teilen und Staub sowie das Anbringen von Putztrgern in Bereichen mit Materialwechseln im Untergrund. 8.3 Aufbringen des Putzsystems

    8.3.1 Allgemeines

    Die Herstellerangaben zur Wasserzugabe sowie die Misch- und Verarbeitungszeiten des Putzsystems sind zu beachten. Der Putzmr-tel fr die einzelnen Putzlagen ist mglichst gleichmig dick aufzutragen und ebenflchig zu verziehen oder zu verreiben. Bild 14: Auftrag des Unterputzes auf Planzie-gelmauerwerk

    Nach DIN V 18550, Abschnitt 7.3.2 muss die mittlere Dicke von Auenputzen bzw. -Putz-systemen die allgemeinen Anforderungen gengen mindestens 20 mm (zulssige Mindestdicke 15 mm) betragen.

    8.3.2 Unterputz

    Die Arbeitsweise, den Unterputz in zwei Arbeitsgngen nass in nass aufzubringen hat sich bei Ziegelmauerwerk bewhrt. Im ersten Arbeitsgang wird dabei gerstlagen-weise eine Schicht von rd. 10 mm Dicke auf-getragen, die im zweiten Arbeitsgang (nach einer Wartezeit von etwa 10 bis 20 Minuten) auf die vorgesehene Unterputzdicke von etwa 15 bis 20 mm fertig gestellt wird. Der frische Putz ist gegen zu schnellen Was-serentzug durch Sonneneinwirkung oder Wind (z. B. durch Abhngen des Gersts) zu schtzen. 8.3.3 Armierungsputz

    Armierungsputze mit Gewebeeinlage werden in der Regel in einer Dicke von 5 mm aufge-tragen, s. auch Abschnitt 4.8. Die Mindeststandzeit des Unterputzes von 1 Tag pro mm Unterputzdicke vor dem Auftrag des Armierungsputzes ist zu beachten. 8.3.4 Oberputz

    Die Mindeststandzeit des Unterputzes von 1 Tag je mm Putzdicke vor dem Auftrag des Oberputzes (bzw. eine verlngerte Standzeit bei durchfeuchtetem Putzgrund oder bei tiefen Temperaturen) ist zu beachten. Ggf. ist bei Einsatz von Armierungsputz eine zustzliche Standzeit von mindestens 7 Tagen zu berck-sichtigen.

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  • 13

    9 Mitgeltende Normen, Merkbltter und Richtlinien

    9.1 Normen

    DIN EN 197-1/A2: Zement. Zusammensetzung,

    Anforderungen und Konformittskriterien von

    Normalzement (2006-10)

    DIN EN 459-1: Baukalk. Begriffe, Anforderungen

    und Konformittskriterien. (2008-08)

    DIN EN 771-1: Festlegungen fr Mauersteine.

    Mauerziegel (2005-05)

    DIN EN 998-1: Putzmrtel (2003-09)

    DIN EN 998-2: Mauermrtel. (2003-09)

    DIN EN 13055: Leichte Gesteinskrnungen. (2002-

    08)

    DIN EN 13139: Gesteinskrnungen. (2002-06)

    DIN V 105-100: Mauerziegel mit besonderen

    Eigenschaften (2005-10)

    DIN 1053-1: Mauerwerk. Berechnung und Ausfh-

    rung (1996-11)

    DIN 4108-3: Wrmeschutz im Hochbau. Klima-

    bedingter Feuchteschutz, Anforderungen und

    Hinweise fr Planung und Ausfhrung (2001-07)

    DIN 18202: Toleranzen im Hochbau Bauwerke

    (2005-10)

    DIN 18330: VOB Vergabe- und Vertragsbedingun-

    gen fr Bauleistungen, Teil C: Allgemeine Tech-

    nische Vertragsbedingungen fr Bauleistungen

    (ATV), Maurerarbeiten (2006-10)

    DIN 18350: VOB Vergabe- und Vertragsbedingun-

    gen fr Bauleistungen, Teil C: Allgemeine Tech-

    nische Vertragsbedingungen fr Bauleistungen

    (ATV), Putz- und Stuckarbeiten (2006-10)

    DIN V 18550: Putz und Putzsysteme Ausfhrung

    (2005-04)

    DIN V 20000-401: Anwendung von Bauprodukten

    in Bauwerken. Regeln fr die Verwendung von

    Mauerziegeln nach DIN EN 771-1 (2005-05)

    9.2 Merkbltter und Richtlinien

    [1] Leitlinien fr das Verputzen von Mauerwerk und

    Beton Grundlagen fr die Planung, Gestaltung

    und Ausfhrung. Hrsg.: Industrieverband Werk-

    mrtel e.V., Duisburg (2007-04)

    [2] Wrmedmmputzsysteme auf Ziegelmauer-

    werk. Werktrockenmrtel Richtlinie 1998-07

    [3] Mineralische Edelputzfassaden; Hrsg.: Indust-

    rieverband Werkmrtel e.V. (2005-12)

    [4] Egalisationsanstriche auf Edelputzen. Hrsg.:

    Industrieverband Werkmrtel e. V., Bundesver-

    band Ausbau und Fassade im Zentralverband des

    deutschen Baugewerbes, Hauptverband Farbe

    Gestaltung Bautenschutz (2009-04)

    [5] Richtlinie Fassadensockelputz / Auenanlage,

    Hrsg.: Fachverband der Stuckateure fr Ausbau

    und Fassade Baden-Wrttemberg, Verband Gar-

    ten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Wrt-

    temberg e.V. (2004-03)

    [6] Merkblatt Verputzen bei hohen und tiefen

    Temperaturen. Hrsg.: Deutscher Stuckgewerbe-

    bund, Berlin; sterreichische Arbeitsgemeinschaft

    Putz, Innsbruck; Schweizerischer Maler- und

    Gipserunternehmerverband, Wallisellen (2001-07)

    Bildnachweise:

    Bilder 1, 4, 9, 11 und 12: Wienerberger

    Ziegelindustrie GmbH, Hannover

    Bild 2: UNIPOR Ziegel Marketing GmbH, Mnchen

    Bild 3, 5, 7, 8, 14: Industrieverband Werkmrtel

    e. V., Duisburg

    Bild 10: Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e. V.,

    Bonn

    Bild 13: Mein Ziegelhaus GmbH, Knigswinter

    Arbeitsgemeinschaft Mauerziegelim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

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    An der Erstellung dieser Broschre waren folgende Verbnde beteiligt: Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e.V. im Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. Bundesverband Ausbau und Fassade im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes Industrieverband Werkmrtel e.V.

    Arbeitsgemeinschaft Mauerziegelim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

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    Checkliste

    Objekt

    Bauherr

    Datum: Teilnehmer

    Bemerkung

    Ziegel nach DIN V 105-100 oder allgemeiner bauauf-sichtlicher Zulassung oder DIN EN 771-1 in Verbindung mit DIN V 20000-401

    Baustoffe Leichtputzsystem aus Werktrockenmrtel nach DIN V 18550

    Putzgrund

    Mauerwerk nach DIN 1053-1 und DIN 18330 (VOB/C) Lagerfugen vollflchig vermrtelt Stofugen 5 mm oder vermrtelt berbindema 0,4 Steinhhe bzw. 45 mm, der grere Wert ist magebend Fehlstellen beim Vermauern geschlossen Mauerwerk nicht bermig durchfeuchtet

    Leichtputzsystem

    Leichtunterputz Typ I oder Typ II je nach Putzgrund, s. Tabelle 4, Mrtelbezeichnung Unterputz/Oberputz wasserabweisend nach DIN V 18550

    Prfen und Vorberei-ten des Putzgrundes

    Prfung gem VOB - ausreichend trockener und sauberer Putzgrund - lose Teile trocken entfernen - Temperatur 5C

    Auftrag des Unter-putzes

    1 Datum 2 Wetterbedingungen (Temperatur) 3 Silo- oder Sackware 4 In zwei Arbeitsgngen nass in nass (frisch in frisch) 5 Besondere Manahmen bei Materialwechseln im Putzgrund

    Auftrag des Ober-putzes

    1 Datum 2 Wetterbedingungen (Temperatur) 3 Mindeststandzeit des Unterputzes beachten 4 Unter besonderen Umstnden Armierungsputz mit Gewebeeinlage aufbringen 5 Ggf. Egalisationsanstrich auftragen

    Arbeitsgemeinschaft Mauerziegelim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

  • Arbeitsgemeinschaft Mauerziegelim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

  • Keine

    Risiken,

    keine Neben-

    wirkungen.

    WZI_EnEV_2009_NEUDRUCK 09.07.2009 10:21 Uhr Seite 25

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