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19. Göttinger Abwassertage

TV-Inspektion und Dichtheitsprüfung als Grundbausteine des integralen Kanalmanagements

19. Göttinger Abwassertage Martin Wloch

20. Februar 2019


Zustandserfassung Optische Inspektion Dichtheitsprüfung

Zustandsbewertung

Prioritätenbildung Zustandsbewertung oder Bedarfsplanung?

Integriertes Kanalmanagement Hauptprozesse Übergeordnete Zielsetzung Datenmanagement

1

2

3

4

Gliederung


Hauptprozesse des „integralen Kanalmanagements“ in Anlehnung an DIN EN 752 i.V.m. DWA-M 149-1

1 Integrales Kanalmanagement

Planentwicklung (Prioritätenbildung)

Beurteilung (Zustandsbewertung)

Umsetzung (Projekt)

Untersuchung (Zustandserfassung)


Übergeordnetes Ziel des Kanalmanagements: vgl. DWA-M 149-3

Standsicher

Betriebssicher

Dicht


Zustandserfassung und –beurteilung liefern die grundlegenden Informationen für zielgerichtete Planentwicklung und Umsetzung


Zustandserfassung und –beurteilung liefern die grundlegenden Informationen für Planentwicklung und Umsetzung

Prinzip:

Informationsgewinnung (Datengewinnung) Informationsverarbeitung

(Datenverarbeitung)

Ableitung zielgerichteter Maßnahmen Informationsspeicherung

(Datenspeicherung)


Untersuchung (Zustandserfassung)

Beurteilung (Zustandsbewertung)

Planentwicklung (Prioritätenbildung)

Umsetzung (Projekt)



Zustandsbewertung



1

2

3

4

Gliederung


Übersicht Verfahren zur Zustandserfassung DWA-M 149-1

Optische Inspektion und Dichtheitsprüfung als „Basisverfahren“ für Eigenüberwachung und Abnahmen


Zustandserfassung durch optische Inspektion und Dichtheitsprüfung

2 Zustandserfassung (Informationsgewinnung)

Rahmenverträge (Laufzeit max. 4 Jahre)

Ausschreibung im Auf- und Abgebotsverfahren

Bestandsuntersuchung (LOS 1)

NBA-/GWA-Untersuchung (LOS 2)

Schachtinspektion PanSI (LOS 3)

Rahmenvertrag TV Rahmenvertrag DHP

Bestands-, NBA- und GWA-Prüfungen (LOS 1)

DHP für Untersuchungen ohne Zugänglichkeit (LOS 2)


Bestandsuntersuchung

Neubauabnahme

Gewährleistungsabnahme


Anlass Bestandsuntersuchung:

Sanierungsmaßnahme Eigenüberwachung (allgemeiner Netzzustand) Meldungen (KB, Grundstücksbearbeitung)





Durchführung:

wöchentliche Koordinierung / Datenübergabe

Reinigung der Kanäle durch den Kanalbetrieb (KB) der GEB

selbstständige Koordinierung der Reinigung mit dem KB

Untersuchung von Hauptkanal und Anschlussleitungen

Ortung / Einmessung von Anschlussleitungen und Übergabepunkt an GG

Dokumentation von Fremdwasser in der Inspektion und über Meldebögen (Haltung / Schächte)

Datenerfassung in eigener Datenbank


Vorgaben:

Videoaufnahme beim Absetzen in Schacht

Inspektion im gereinigten Kanal; Sohle wasserfrei

Haltungen vollständig befahren (ggf. von der Gegenseite)

Anschlussleitungen bis zur techn. Leistungsgrenze untersuchen (GG dokumentieren)

Rückfahrt der Kamera aufzeichnen




Vergütung und Kosten der TV-Inspektion


Vergütung nach Leistung im monatl. Durchschnitt Untersuchungsmeter / Arbeitstag [m/8h]

Hauptkanal

Leistung [m/8h]

Hausanschluss

Vergütung nach Leistung im monatl. Durchschnitt Untersuchungsmeter / Stunde [m/h]

HK < DN 500

< 500 90 %

500 - 575 100 %

>575 - 625 110 %

>625 - 675 120 %

>675 125 %

Hausanschluss ≥ DN 100

<13 90 %

>13 - 15 100 %

>15 - 17 110 %

>17 - 19 120 %

>19 125 %

Leistung [lfdm/h]


Vergütung und Kosten der TV-Inspektion


Abrechnungseinheit 1/10 Stunde (6 Minuten)

Abrechnung monatsweise bzw. nach Abschluss von Projekten in sinnvollen Intervallen

Regieeinsätze bei kurzfristigen Inspektionsbedarfen von der leistungsabhängigen Vergütung ausgenommen

Kosten für TV-Inspektion*

HK < DN 500 Hausanschluss

1,90 €/m (SAN)

2,35 €/m (NBA/GWA)

6,46 €/m (SAN)

8,20 €/m (NBA/GWA)

*netto; inkl. Nebenkosten (Dokumentation)




Bestandsprüfung*

Neubauabnahme

Gewährleistungsabnahme

*bei optisch schadensfreien Kanälen in Sanierungsprojekten


Durchführung:

wöchentliche Koordinierung / Datenübergabe

Prüfung von Schächten, HK und Anschlussleitungen bis GG (bei NBA/GWA inkl. Übergang an der GG)

Kontaktaufnahme mit den Anwohnern/Grundstückseigentümern vor dem Einsatz durch den AN




Datenübergabe AG AN


TV-Inspektion

analoge Kanalgrundkarte (Lageplan M 1:500)

Kanalgrundkarte digital

(pdf-Format)

Kanalgrundkarte digital;

georeferenziert (dwg-Format)

Kanalstammdaten

(ISYBAU-Format)

Dichtheitsprüfung

analoge Kanalgrundkarte (Lageplan M 1:500)

Kanalstammdaten

TV-Berichte bzw. Inspektions-

grafiken mit Stationierung der HA

Inspektions-Video (bei Bedarf)



Datenübergabe AG AN Lageplan


Datenübergabe AN AG

TV-Inspektion Dichtheitsprüfung

analoge Kanalgrundkarte mit

Eintragungen der HA

(Lageplan M 1:500)

Datenträger (DVD) mit

Kanalgrundkarte als Scan (pdf-Format)

CAD-Plan mit eingetragenen HA

TV-Berichte

Inspektions-Videos

analoge Kanalgrundkarte mit

farblich markiertem Prüfergebnis

(Lageplan M 1:500)

Prüfprotokolle mit Datum und

Unterschrift

Datenträger (DVD) mit

Kanalgrundkarte als Scan (pdf-Format)

Prüfprotokolle als Scan

ggf. Fotos




Datenübergabe AN AG Lageplan


Datenübergabe AN AG CAD-Plan




Datenübergabe AN AG Lageplan


2 Zustandserfassung (Informationsspeicherung)

Import der Untersuchungsdaten

eigener Server für internen Zugriff auf Inspektionsdaten (TV/DHP)

Datenübernahme in Video-db und Kanal-db (Kanalinformationssystem)

Video-db

Archivierung der digitalen TV-Daten

Ausleihe an MA IB‘s zur weiteren Bearbeitung

Datenverteilung Integration der Daten in andere Datenbanken (z.B. KIS)

von jedem Arbeitsplatz abrufbar


Import der Untersuchungsdaten

eigener Server für internen Zugriff auf Inspektionsdaten (TV/DHP)

Datenübernahme in Video-db und Kanal-db (Kanalinformationssystem)




Qualitätssicherung

Rahmenvertrag für TV-Inspektion und DHP NBA/GWA: Auftragsvergabe durch AG (Fremdüberwachung)

qualifiziertes und gleichbleibendes Personal

(z.B. RAL Gütezeichen 961 I; D)

wöchentliche Abstimmung und Koordination aller Beteiligten (Inspekteure, KB, PL und SGL-GEB)

enge Zusammenarbeit der Inspekteure mit Kanalbetrieb

Überprüfung der Untersuchungsergebnisse mit vorhandenen Daten bei der Integration der Daten ins System (Plausibilitätsprüfung)

Definition und Kontrolle der internen Vorgaben (regelmäßige Abfrage)


Qualitätssicherung




Zustandsbewertung



1

2

3

4

Gliederung


3 Zustandsbewertung (Informationsverarbeitung)

vgl. DWA-M 149-3

Untersuchung und Beurteilung des IST-Zustands

gebietsbezogene Generalentwässerungspläne

Zustandsbewertung


SKL

0

1

großer Mangel schnellstmöglich zu sanierender Streckenschaden

großer Mangel schnellstmöglich zu sanierender Einzelschaden

Bedeutung

Schadensklassifizierung vgl. DWA-M 149-3


2 mittlerer Mangel kurzfristig zu sanierender Schaden

3 leichter Mangel mittelfristig zu sanierender Schaden

4 geringfügiger Mangel langfristig zu beobachtender Schaden

5 kein Mangel Haltung schadensfrei

FKL Bedeutung

D Fremdwasser spritzend starker Fremdwassereintritt

C Fremdwasser fließend Fremdwassereintritt erkennbar

B Fremdwasser tropfend Fremdwasserhinweis (Inkrustration)

A Fremdwasser feucht Fremdwasserverdacht (Feuchtigkeit)

Y kein Fremdwasser


Zustandsbewertung


eigene Datenbank

Import von Untersuchungsdaten der optischen Inspektion

Verknüpfung mit Kanalinformationssystem

flexible Anwendung für verschiedene Nutzer

Bestandsuntersuchung

für Eigenüberwachung

bei Meldungen

Umsetzung:

Durchführung:

NBA / GWA



Zustandsbewertung



Auftrags-Detailbericht



Zustandsbewertung



1

2

3

4

Gliederung

4 Prioritätenbildung (Informationsverarbeitung)


Festlegung von Maßnahmen anhand folgender Sanierungsstrategien: vgl. DWA-A 143-14

Punktsanierungsmaßnahme

offene / geschlossene BW

Notfallmaßnahme

[„Feuerwehrstrategie“]

Kanalsanierungsprojekt

definiertes Sanierungsgebiet

Einbeziehung der Grundstücke §14 Abwassersatzung

i.d.R. „Mehrspartenstrategie“


Entscheidung u.a. auf Grundlage der Zustandsbewertung / Bedarfsplanung

„Zustandsstrategie“


Ziel und Zweck von Zustandsbewertung und Bedarfsplanung

Zustandsbewertung

mittel- bis langfristige Prioritätenbildung

Information über Kanalzustand und Fremdwassersituation

schnelle Übersicht über Sanierungsbedarf und -kosten

Basis für statistische Auswertungen und Themenpläne

Erörterungstermin

Bedarfsplanung

kurz- bis mittelfristige Prioritätenbildung

Überblick über Art, Umfang und räumliche Verteilung von Schäden (Schadensplan)

Einbeziehung von Rahmenbedingungen (u.a. Grundwasserstände, Hydraulik, Oberfläche, Restbuchwerte)

Sanierungsvorschlag mit Variantenvergleich und Kostenberechnung

Erörterungstermin

Vergütung 1,25 €/m Vergütung 4,50 €/m



SKL

0

1

großer Mangel

großer Mangel

Bedeutung

Schadensklassifizierung und Sanierungsentscheidung

2 mittlerer Mangel

3 leichter Mangel

4 geringfügiger Mangel

5 kein Mangel


Punktsanierungsmaßnahme, wenn Kanalsanierungs- projekt in absehbarer Zeit nicht möglich

kurzfristige Aufrechterhaltung von Betriebs- und Standsicherheit

Beobachtung (Eigenüberwachung)

bedarfsgerechtes Inspektionsprogramm


TV-Untersuchung DHP

Zustands- bewertung

Kanalinformations- system

Prioritätenplanung Überschneidung versch.

Themenpläne

„KAPLAN“

Projektplanung/ -umsetzung nach HOAI Umsetzung

Untersuchung

Beurteilung

Planentwicklung

Implementierung des integrierten Kanalmanagements

Prioritäten/ Belange Dritter


Literatur

DIN EN 752 (Juli 2017): Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden – Kanalmanagement. Deutsche Fassung

DIN EN 1610 (Dezember 2015): Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und –kanälen. Deutsche Fassung

DIN EN 13508-1 (Januar 2013): Untersuchung und Beurteilung von Entwässerungs- systemen außerhalb von Gebäuden – Teil 1 Allgemeine Anforderungen. Deutsche Fassung

DIN 18205 (November 2016): Bedarfsplanung im Bauwesen

DWA-M 149-1 (Mai 2018): Zustandserfassung und –beurteilung von Entwässerungs- systemen außerhalb von Gebäuden – Teil 1 Grundlagen

DWA-M 149-3 (April 2015): Zustandserfassung und –beurteilung von Entwässerungs- systemen außerhalb von Gebäuden – Teil 3 Beurteilung nach optischer Inspektion


Kontakt

Martin Wloch, M.Sc.

Göttinger Entsorgungsbetriebe Rudolf-Wissell-Straße 5 37079 Göttingen

Tel.: 0551/400 4533 Mobil: 0178/8 400 133 [email protected]

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