2 6 6. Pragmatik - mediensprache.net | Das Medienlinguistik … ·  · 2006-04-302 6 6. Pragmatik...

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26 6. Pragmatik 6.7 Übungsaufgaben 1. Makah Makah wird noch von etwa 200 älteren Personen auf der Olympia-Halbinsel, Washington State, an der Grenze zwischen den USA und Kanada gesprochen. Es gehört zur Wakash- Sprachfamilie und ist eng mit dem Nootka verwandt. Analysieren Sie die nachfolgenden Formen und charakterisieren Sie die Funk- tion der Suffixe. 1. ʧ’ aːʔuːqiɬ Er ist betrunken. 2. ʧ’ aːʔuːqiɬpiːdiɬ Sie müssen betrunken gewesen sein. (beim Anblick leerer Schnapsflaschen o. ä.) 3. ʧ’ aːʔuːqiɬq’adʔiɬ Sie müssen betrunken sein. 4. ʧ’ aːʔuːqiɬq’adʔits Du bist dem Anschein nach betrunken. . ʧ’ aːʔuːqiɬtsaqiliɬ Sie sind dem Anschein nach betrunken. 6. ʧ’ aːʔuːqiɬχa:ɬʃ Sie dürften betrunken sein. 7. ʔatɬiːtq w aɬbadaχtsaqil Es sieht aus, als ob es Bären sind. 8. ʔatɬiːtq w aɬbadaχ Es sind Bären. 9. ʔatɬiːtq w aɬpiːd Es muss ein Bär gewesen sein. (beim Anblick von Fußspuren) 10. ʔatɬiːtq w aɬ Es ist ein Bär. 2. Pitjantjatjara Kennzeichnen Sie die verschiedenen Intonationsmuster und deren Sprechakt- funktion. 1. [ 4 1 ˈmulapa Das ist wahr? 2. [ 3 1 ˈmulapa Das ist wahr! (Zustimmende Antwort auf Satz 1) 3. [ 2 2 4 1 untulu ˈkuwari pit̪aŋu Bist du heute gekommen? du(Subj) heute ankommen-Vergangenheit 4. [ 2 2 3 1 untulu ˈkuwari pit̪aŋu Du bist heute gekommen? . [ 4 1 untulu kuwari pit̪aŋu Du bist heute gekommen, nicht wahr?

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2�6 6. Pragmatik

6.7 Übungsaufgaben

1. Makah

Makahwirdnochvonetwa200älterenPersonenaufderOlympia-Halbinsel,WashingtonState,anderGrenzezwischendenUSAundKanadagesprochen.EsgehörtzurWakash-SprachfamilieundistengmitdemNootkaverwandt.

☛AnalysierenSiedienachfolgendenFormenundcharakterisierenSiedieFunk-tionderSuffixe.

1. ʧ’aːʔuːqiɬ Er ist betrunken.2. ʧ’aːʔuːqiɬpiːdiɬ Sie müssen betrunken gewesen sein. (beimAnblickleererSchnapsflascheno.ä.)3. ʧ’aːʔuːqiɬq’adʔiɬ Sie müssen betrunkensein.4. ʧ’aːʔuːqiɬq’adʔits Du bist dem Anschein nach betrunken.�. ʧ’aːʔuːqiɬtsaqiliɬ Sie sind dem Anschein nach betrunken.6. ʧ’aːʔuːqiɬχa:ɬʃ Sie dürften betrunkensein.7. ʔatɬiːtqwaɬbadaχtsaqil Es sieht aus, als ob es Bären sind.8. ʔatɬiːtqwaɬbadaχ Es sind Bären.9. ʔatɬiːtqwaɬpiːd Es muss ein Bär gewesen sein. (beimAnblickvonFußspuren)10. ʔatɬiːtqwaɬ Es ist ein Bär.

2. Pitjantjatjara

☛KennzeichnenSiedieverschiedenen IntonationsmusterundderenSprechakt-funktion.

1. [41

ˈmulapa Das ist wahr?2. [3

1

ˈmulapa Das ist wahr! (ZustimmendeAntwortaufSatz1)3. [2 2 4

1

nuntulu ˈkuwari pitaŋu Bist du heute gekommen? du(Subj) heute ankommen-Vergangenheit

4. [2 2 3 1

nuntulu ˈkuwari pitaŋu Du bist heute gekommen?�. [4

1

nuntulu kuwari pit aŋu Du bist heute gekommen, nicht wahr?

6.7 Übungsaufgaben 2�7

3. Deutsch

ImfolgendenBeispielliegtdieVerschriftungeinesVerkaufsgesprächsvor,indemeinePropagandistinModeschmuckanpreist.

☛WelcheSprechaktfunktionistmitdemGebrauchvon⟨sagen⟩verbunden?

Undichsage:füralleDamen,diesichheutenochüberschönenModeschmuckfreuenundfüralleDamen,dienichtwissen,nehmichGold,nehmichSilberzumKombinieren,Variieren,Ventilieren,sag’ich:VenezianerkettegratisundzumAbschlussdesTagesunddannistFeierabendfürmichumgutzwölf,einenBergkristallausBozenimSüdtirol.Undichsage:kompletteinszweidreivierfünfsechssiebenMalkomplettfürdreißigMark.Unddakannichnurnochsagen:meineDamen,versilbert,vergoldet,selberPreis,bleibtschön,wirdnichschwarz.Ichsagemal:Dankefür’sZuschau’n.

4. Mixtekisch

☛ Welches syntaktische Bildungsschema zeichnet die folgenden Wortspiele ausdemMixtekischenvonSanEstebanAtatlahucaaus?WelcheÄhnlichkeitwirdbeiderBildungsystematischgenutzt?

1. kāxi ní ӡāʔā náβàʔā mā ӡáʔā ní essen du Chilipfeffer so dass nicht vorbeigehen du

Iss Chilipfeffer, damit du nicht vorbeigehst.

2. mā káxi rì ndoko ʧi ndoko ri nicht essen ich Zapotefrucht weil mager*werden ich

Ich esse keine Zapotefrüchte, weil ich (davon) mager werde.

3. mā káxi rì ndūβà ʧi ndūβā rì nicht essen ich Gemüse weil fallen ich

Ich esse kein Gemüse, weil ich (sonst) falle.

4. kāxi rì ndūβà náβàʔā mā ndúβā rì essen ich Gemüse so dass nicht fallen ich

Ich esse Gemüse, damit ich nicht falle.

5. Deutsch / Englisch

ImFolgendensindauthentischeGesprächsausschnitteausVerkaufsgesprächenge-geben(V=Verkäufer,K=Kunde).

☛StellenSiedasSystemdesGesprächsschrittwechselsdar.

1. K: GutenTag. V: GutenTag.2. K: IchhättgernvierJonathan. V: Jagern.

2�8 6. Pragmatik

3. V: Dankevielmals K: Dankeauch.4. K: MayIhaveabottleofMich? V: Areyoutwenty-one? K: No. V: No.�. K: Doyouhavetheblackberryjam? V: Yes. K: OK.CanIhaveahalfpintthen? V: Sure.6. K: DoyouhavethepecanDanishtoday? V: Backhere.Wouldyoulikesome? K: Yes,please.

6. Berlinisch

DasfolgendeSprachspielfandzwischenzweiArbeiternzuArbeitsbeginnstatt.

☛ Wie stehen die Äußerungssequenzen grammatisch und von den Sprechhand-lungenherimZusammenhang?

1 M: Morgen.2 A: Gut’nMorgen.3 M: Einwunderschön’gutenMorgen.4 A: Einrechtwunderschön’gutenMorgen.� M: Mensch,sachbloßduhastjutjeschlafenheut!

7. Deutsch & Tzeltal*

TzeltalisteineMaya-Sprache,dieimmexikanischenBundesstaatChiapasvonetwa28�000Menschengesprochenwird.BeidenfolgendenverschriftlichtenDiskursenhandeltessichumzweiVerkaufsgespräche.DaseineistinTenejapa,einemDorfinChiapas,Mexikoauf-genommenworden,dasandereineinemkleinenTante-Emma-LadeninBerlin.

☛VergleichenSiediebeidenVerkaufsgespräche,indemSie1.dieHandlungslinie,dieHandlungsmusterunddiedamitverbundenenSprechhandlungennachzeichnenund2.dieGesprächsstrukturen(adjacencypairs,triplets,etc.)aufzeigen.☛StellenSiedas›Skelett‹desjeweiligenVerkaufsgesprächesnachdemfolgendenSchemaauf:

Zeilennr. Person Sequenzierung Sprechhandlung Handlungsmuster1 K Gruß Kontakt-2 V Gruß aufnahme

☛KennzeichnenSiedieimTzeltalverwendetenHöflichkeitsstrategien.

6.7 Übungsaufgaben 2�9

Verkaufsgespräch Deutsch1 K: Tag.2 V: Tag.(.)LieberHerrSchlobinski.3 K: Ja,ichhättgernäheinKopfsalat.4 V: Gern.(3.0)Außerdem?� K: Ja,vierÄpfel.6 V: Welchedenn?7 K: Ja,dieJonathan.8 V: Jagern.(4.0)Außerdem?9 K: Daswärs,danke.(�.0)10V: EineMarkundeinsachtzig.(4.0)Soundzehnundzwanzigund11 Danke.UndschönenTach.12K: Wiedersehen.13V: Tschüss.Danke.14K: Danke.

Verkaufsgespräch Tzeltal1K: meʔnin alte Mutter

2V: la meʔnin komm! (PArt) alte Mutter

Alte Mutter! – Komm, alte Mutter! (üblichehöflicheBegrüßungzwischenälterenFrauen)

3K: nakal -at bal sitzen -du Ja/Nein-Frage

4V: nakal -on sitzen -ich

Sitzt du? – Ich sitze. (Metaphorischfür:BistduzuHause;Kannichdichsprechen?)

�K: ah nakal -Ø maʔj-uk Interjektion sitzen -er/sie/es nicht*sein-Irreal

jaʔʧonben ʔiʧ htiʔtik du verkaufst mir Chili wir (inkl) essen ihn

Ah, man sitzt. Ist es nicht vielleicht möglich, dass du mir Chilies verkaufst, damit wir alle (Inklusivform: Verkäuferin eingeschlossen) essen können.

6V: ja wan ʔaʔhohk’o ʔiʧ Ink Zweifel du fragst Chili

Du fragst nach Chilies? (Du möchtest Chilies kaufen?)

7K: jak, jahman ʔiʧ jahohk’ob-et ʔala peʃ-uk ja ich kaufe Chili ich frage dich klein Peso-Irreal

Ja, ich kaufe Chili. Ich bitte dich um (etwas im Wert eines) kleinen Peso (Münzeinheit).

260 6. Pragmatik

8V: jak-uk, majlia jahtiʔtik ta lok’el ja-Irreal warte! wir (inkl) holen es PArt weggehen

Aber ja, warte! Wir werden es holen gehen.

9K: jak-uk Aber ja!

10V: ʔilaʔwil ʦ’in ta me jaʔaʔwiʧ’ -e schau! dann PArt wenn du nimmst es -fern

Schau ob du sie (fern) nimmst. (d.h. ob sie dir gefallen)

11K: jak-uk, jakiltik ʔa ja-Irreal wir (inkl) sehen es PArt (anaphorisch)

Aber ja, wir (inklusiv) sehen es. ((Kundin besieht die Chilies)) ʔila j-ala tohol sieh! sein-klein Preis

Sieh hier seinen kleinen Preis. ((Kundin reicht das Geld))

12V: ʔiʃta kiltik ʔa PArt wir (inkl) sehen es PArt (anaphorisch)

Gut, danke, wir (inklusiv) sehen es. ((Verkäuferin nimmt das Geld))

13K: haʔ, naʃ tal-uk hohk’obet bel PArt kaum, nur es*kommt-Irreal ich frage dich weg

ʔaʔw-ala ʔiʧ htiʔ dein-klein Chili ich esse es

Ich wollte eigentlich nur kommen, um die Chilies wegzuerfragen, damit ich sie essen kann.

14V: haʔbi ʔiʧ’a bel jaʔwil PArt nimm! weg du siehst sie

So ist es. Nimm sie mit, du siehst sie ja.

1�K: tej hk’opon hbatik ʦ’in ʧ’i dort wir sprechen uns (reflexiv) dann PArt

Wir werden uns (inklusiv) bestimmt wieder sprechen.

16V: haʔbi Ja, bestimmt.

17K: lakon meʔnin geh! (PArt) alte Mutter

18V: ba meʔnin ich komme alte Mutter

Ich komme wieder, alte Mutter! – Geh, alte Mutter! (üblichehöflicheVerabschiedungzwischenälterenFrauen)

6.7 Übungsaufgaben 261

8. Tzotzil & Deutsch

TzotzilisteineebenfallsinChiapasgesprocheneNachbarsprachedesTzeltalundmitdiesemengverwandt.Eshatetwa300000Sprecher.BeidenfolgendenGesprächsausschnittenhan-deltessichumGerichtsdiskurse.IndemTzotzil-BeispielsindeinMann(A)undseineMut-ter(M)angeklagt,Schafegestohlenzuhaben.AmEndederVerhandlungwerdenbeidezueinerWocheGefängnisundzu300PesosGeldstrafeverurteilt.Esgenügt,dieÜbersetzungzuverwenden;daherwurdeaufdieInterlinearfassungverzichtet.IndemanderenBeispielwirdeinMannzunächstbeschuldigt,einegoldeneUhrgestohlenzuhaben;imLaufederwei-terenVerhandlungwirderderHehlereiangeklagtundschließlichauchdeswegenverurteilt.

☛VergleichenSiedasSprachverhaltenderdieVerhandlungleitendenPerson(R).

Tzotzil1R: k’uʧaʔalʔeʧʃapasʃavelk’antiʧihe Warum tust du so etwas: Schafe stehlen?2 k’uʧaʔalmuʃaʔabteh Warum arbeitest du nicht?3 vinikotmujuʔunukʔantsukot Du bist ein Mann und nicht eine Frau.4 k’uʧaʔalmuʃasaʔʔabtel Warum hast du keine Arbeit?� keremotto Du bist jung genug.6 mujuʔunukmolukotʃa Es ist nicht so, als wärest du ein alter Mann.7 buʧ’ulahjalbotʧavelk’anʧih Wer sagte dir, du sollst Schafe stehlen?8 miʔʔameʔʔomiʔahollahjal War es deine Mutter? Oder hast du es selbst entschieden?9A: ʧ’abal,ʧ’abal Nein, nein. ((DerAngeklagtewirdweiterbefragt,gibtabernichtan,werihnzumDiebstahl

angestiftethat.DerRichterwendetsichandieMutterundbefragtsie,obsieihrenSohnzumDiebstahlangestiftethabe.))

10M: hoʔonnan. hnaʔunbi. hoʔonlahkalbe Ja, ich habe es. Ich gebe es zu. Ich sagte zu ihm:11 batikiktaʔelek’ʧihbahʧontikiktahobel Lass uns Schafe stehlen gehen und sie in San Cristobal verkaufen12 hk’eltikikmiʃʧ’am,ʃkutlikole Mal sehen, ob sie sie ausleihen, sagte ich zu meinem Sohn13 muhnaʔk’usitaltahol Ich weiß nicht, was in meinem Kopf vorging.14 ʔaʔliʧubahunʔonoʔoʃ Ich muss verrückt gewesen sein. Das ist der einzige Grund.

262 6. Pragmatik

1�R: ʔeʧʃtokmuʔaʔuktosbaveltaʧavelk’anikʧihe Das ist nicht das erste Mal, dass du Schafe gestohlen hast16 ʔojʃashajibukveltaʔelk’anik Du hast schon oft gestohlen.17 ʃavelk’antiʧihe ʃavelk’antiʔalak’e Du hast Schafe gestohlen. Du hast Hühner gestohlen.18 ʃavelk’antiʔisak’ ʃavelk’antimaʔile Du hast Kartoffeln gestohlen. Du hast Kürbisse gestohlen.19 ʃavelk’antik’uʔile ʃavelk’antiʔitahe Du hast Kleidung gestohlen. Du hast Kohl gestohlen.20 ʃavelk’antituluk’e Du hast Truthühner gestohlen.21 skotolk’usiʃavelk’an Du stiehlst alles.22 ʔaʔʃanoʔoʃmujukbuʃavelk’anbelisbek’jatlikirsanoʔetik.

aʔnoʔoʃʧaloʔe Das einzige, was du Leuten nicht wegnimmst, sind ihre Hoden – die isst du

nur. ((M und A schauen beschämt auf den Boden))

Deutsch1 R: HerrM.,Siewissen,SiebrauchensichzudemgegenSieerhobenen

Vorwurfhiernichtzuäußern.WennSiesichaberäußernwollen,dannsagenSieunsbittedieWahrheit.Siewollensichäußern?

2 A: Ja.3 R: Ihnenwirdalsovorgeworfen,am26.März76hierbeiL.-L.-Werkeeine

goldeneUhrauseinemSchubfach–ähSchubladeweggenommenzuhaben.Äh–war’nSie–befandensiesichzuderZeitdamalsinStrafhaft?

4 A: Ja.� R: UndwarenimAußentrupp-undhiernebenanbeiL.oder?6 A: IchwarbeiL.,beideWaschmaschinen.7 R: Wasistdenndasnu’?8 A: WirwarenWaschmaschinen–amZusammenbauenundzweiTagevorher,

dasachtnuneinerzumir:»DaisnegoldeneUhrdrin,nimmse!«Dahabichgesacht:»Nein,daskommtgarnichtinFrage.«Ichsach:»IchhabselbstzweiUhren«,unddaisderhingegangen,derjenige–ichkennjetzdenNamennichmehr–derisäh–dreiTagespäterisder–voneinerAußenstelleiserab–laufengegangen,dahatdermirdieUhr–beiunsimLager–dahatdermirdieUhrverkauft–naja–für–zwanzigMarkTabak,unddiehabichdannHerrnD.gegeben,ermöchtemirdoch’npaarBilderdafürmachen.UnddahattemirderD.-mirpaarBildergemachtunddiehabichimUrlaubmitnachHausgenommen,unddasollteich’nD.Bastelmaterialmitnehmen–ähmitbringen,unddahabichihmSachenvonmirgegeben,unddasollteichnochGeldschicken.JaMann,ichwar

6.7 Übungsaufgaben 263

soinknapperNot,ichkonnteihmkeinGeldschicken,unddasGeldis–isjaheutenochoffen,soungefährhundertzwanzigoderhundertdreißigMark.AberdieUhrhabichnichausdieSchubladerausgenommen,ichhatteselbstzweiUhrenda.

9 R: Ja,siesagenalsopraktisch,SiehättenSiedannähwardasdieselbeUhr,hattenSiedieUhrgesehen?

10 A: IchhattseeineinzigesMalgesehen.11 R: Siesagen,SiehättendieUhrnichweggenommen,sagenSie.Siesagen,Sie

hättenseangekauft–einesolchegoldeneUhr,12 A: Ja.13 R: ’npaarTagespäter,aberSiehättennichgewusst,dassesdieseUhrwar,

dassderanderediegeklauthätte.14 A: Nein,daswussteichnich.1� R: HerrM.=16 A: =Ja.17 R: =Dasglaubichnich.18 A: Ja,ich–’s-’sabersogewesen.19 R: ’npaarTagevorherzeigtIhnenjemand:»DasisneUhr,nimmdiemit,

wennsehabenwillst«,unddannsag-sagenSie:»Nee,20 A: Nein,nein!21 R: willichnich«,und’npaarTagespäterkommtderselbenunplötzlichmit

’nergoldenenUhranundsacht:»Komm,willstediehaben?«22 A: Dasissogewesen:d-die-23 R: DennsagenSe,SiehättengarkeinVerdachtgeschöpft?24 A: N-doch,’nbisschenhabichschongeschöpft.

9. Berlinisch

ImfolgendenGesprächsbeispielistdasübergreifendeThemaeingemeinsamgeplantesEs-seneinerFußballmannschaft.FürdasEssenwerden20DMproSpielerveranschlagt.BeidemProblem,wasgeschehensoll,wenndieSpielerihreFreundinnenmitbringen,kommteszumfolgendenSprachspiel.

Hinweis:FrauinZ4/6umgangs-/jugendsprachlichfürFreundin.

☛WieistdieLogikdiesesSprachspielsaufgebaut?

1. Bernd: So,wenndedeineFreundinmitbringst,dennkostetditEssen2. (mindestens)zwanzigMarkfürdie.3. Torte: IckwünschejutenAppetit,ja.4. Bernd: DieSpielermachenwavonnaMannschaftskasse.WerseineFrau�. mitbringt,dermussfür’tMenüzwanzigMarkbezahln.6. Olaf: Wennickmeine–Fraunichmitbringe,kriegickdit7. ausjezahlt,ditJeld?8. Wolle: Ja,kriegtadiezwanzigMark((lacht))ausjezahlt(..)9. We-werz-wer’neFreundinhatnochdazuderkrichtvierzigraus.

264 6. Pragmatik

10. Kannsteja’neechtet11.Olaf: dermussvierzichbezahln.12.Wolle: Jeschäftmachen.

10. Deutsch*

IndemfolgendenBeispielgehtesumeineArgumentation.DerTranskriptionliegteinGre-miengesprächübereineStellenausschreibungfüreineProfessurzugrunde.

☛StellenSie–wiezuvorbehandelt–dieLogikundPragmatikderArgumentationvonSprecherBdar.

A:Ichhabemichdavonüberzeugt,dassdieseTextetatsächlichausgelegenhabenähichleselesesieambestendannmalebenvor.DerVorschlagvonFrauL.lautet:FachgebietälteredeutscheSpracheundLiteratur,AufgabengebietForschungundLehreaufdemGebietderälterenSpracheundLiteraturunter

� besondererBerücksichtigungvonTextdefinitionundTextüberlieferung(2.0).ZweiterVorschlagvonHerrnT.:Fachgebiet,dasistgleichälteredeutscheLiteraturundSprache,Verzeihung,dieReihenfolgeistanders,müsstebesondersausgesprochenwerden.ÄltereLiteraturundSprache,AufgabengebietForschungundLehreaufdemGebietderdeutschenLiteratur

10 des16.–12.Jahrhunderts.(1.0)DazuWortmeldungen?(2.0)HerrB.B: Jaähichmein,daswarjarelativkurzfristigähmdassdieseVorschläge–ähm

undichhabeeinfachmalbeideRevuepassierenlassenundauchnochmalRücksprachemitKollegengenommenähunsschienenbeideundzwarausganzverschiedenenGründenähnichtganzoptimalzusein.Ähichnehme

� malzuerstdenvonFrauL.ähdieGesichtspunkte,diealsounterdiesenerwünschtenThemenstehenähscheinenmirimHinblickaufdenStellentypus,umdenesgeht,eineZentralstelle,zuengzusein.Alsoähichwürdeauchdavonausgehen,dasseigentlichjederAltgermanisthieralsoHochschullehrerebendanneigentlichdasohnehinzuseinenentscheidenden

10 Aufgabenmitsieht,denndasist,wennmandieTraditionderDisziplinundderGermanistikoderderAltgermanistiksiehtundwodieherkommenähistdasphilologischeGeschäft()unddesSchreibersderÜberlieferungeinesderzentralstenThemenundsozentral,dasssiefürmicheinfachunverzicht-barsindbeijedem,siescheinenmir,wennsieausdrücklichhierformuliert

1� werdenalserwünschtesKriteriuminbezugaufdenStellentypangesichtsauchdieserÜberlegungzuengzuseinunddeswegenähnichtglücklich.Ähderandere,dasandereZusatzkriterium,dasgenanntwird,scheintmirjetztausderumgekehrtenÜberlegungherausnichtglücklichzusein,dennichgeheeinmaldavonaus,dassähdiesesKriteriumjaeinerseitsdie

20 Einschätzung,dieSelbsteinschätzungdermöglichenKandidatenetwassteuernsollundzweitensauchderKommissioneinganzkleinwenigdieArbeiteigentlicherleichternsoll.EssolltealseinDifferenzkriteriumeingeführtwerdenüberdiesesZusatzmomentunddasscheintmirnunähbei

6.7 Übungsaufgaben 26�

ähdieseroderbeidiesemVorschlag,denHerrT.eingebrachthat,überhaupt2� nichtgegeben,dennichwürdedavonausgehen,dassjederAltgermanist,der

biszurHabilitationgekommenistbzw.äquivalenteLeistungenvorgelegthat,ähsichimmerauchundzwarentschiedengenauindiesemBereichdes12.–16.Jahrhundertsgetummelthat.Ichkennekeinenundichglaube,manwirdauchkeinenfinden,dersichausschließlichindemZeitraum,derhier

30 ausgespart,nämlichdas9.biseinschließlich11.Jahrhundertähsichaus-schließlichdortaufgehaltenhat.AlsoistmitdiesemZusatzkriteriumüber-hauptnichtsgewonnen.Eswirdlediglichbeschriebeneigentlich,nachmeinerEinschätzungähderBereich,aufdemsichhierüblicherweisediemeisteninLehreundForschungbewegenamFachbereich.Ähdasistalsoüberhaupt

3� keineEinengungsoähformuliertineinemAusschreibungstext,meineich,grenztleichtansGroteske.DannwäremeinVorschlag,mansollteaufeinZusatzkriteriumüberhauptverzichten().DannliebergleichohneeindeutigesZusatzkriterium.Ichmussauchsagen,genaudieseähdieserVersuch,zeitlichsozusagenetwasvorwegzunehmen,mirähüberhauptnichteinleuchtet,denn

40 wennichmaldavonausgeheäh,washierbereitsgutabgedecktist,dannistdasebendieserBereichdes12.–16.Jahrhunderts.Ichsagteesschon,datummeltsicheigentlichalles.

11. Berlinisch

»Wer einerGeschichte zuhört, der ist inderGesellschaft desErzählers; selbstwer liest,hatandieserGesellschaftteil.DerLesereinesRomansistabereinsam«,schreibtWalterBenjamin(1977:401).

InderfolgendenErzählungberichteteinGastwirt,dasseinNachbarzuseinemÄrgerhäufigdirektvordemEingangseinesLokalsparke.

☛FührenSieeineErzählanalysedurch.

Unddaha’ickmiteenMieterhierTheaterjehabtimHaus,achnichimHaus,derwohntimNebenhaus.DerhatsodieAnjewohnheit,immerseinAutovorderTürzuparkenbeiuns.IsbeiderPost,siehsteja.Fährtso’nPostauto,so’njelbet.KommtimmermittachsnachHauseessen.Nuwarumnicht?Soller!

� Ja,undhatnüschtBessretzutun,wennerkeenParkplatzfindet,stelltditDingknallharteinfachvordeTür.UndeenTachstanderdirektvormEingang.Ha’ickzuihmjesacht:»Du«,sagick,»sojehtditnich!Fahrdochmalweg!DieLeutewoll’nhierrin-undrausjeh’n!«»Ickhabbeschloss’n,derbleibthiersteh’n!«Icksach:»Meinsteternst?«»Joo!«,sachter.

10 Icksage:»Naisjut,o.k.«Ha’ick’nFunkwagenjerufen,ne.Derkamdennooch,diehamdennrausjeholt,dahaterseinAutowegjefahren.DiePolizeiwarkaumweg,kamerhierrin:»Dithastenichumsonstjemacht!«undsoundeinTheater!Ichsage:»WeeßteFreund,beruhigedich!JehnachHause,überleechdirditunddennrufmichheuteabendan,

1� dennjeh’nwauff’nHofbeedezweeStunden.Kannsteham!AberinRuhe

266 6. Pragmatik

undFrieden!Sonich!«,sagick,»musstdeKircheimDorflassen.Ickhabdirditnettundfreundlichgesacht,ditismeinEinjang,ickverdienmirmeinJeld,ickwohnenichhier,ickmusshiermeinJeldverdien’,ja,undditläuftnich!IckjehjaoochnichhinundstellmeinAutobeidirvordeHaustürhin.

20 Machickoochnich!Alsowillickditoochnichham,desditbeimireinermacht!«DitiswatjanzNormalet,ne.Naja,interessiertihnwohlalletnich,wa.Icksach:»Naja,isjut.Kannstejanzeinfachham:StelldeinAutonächsteMalwiederdahin,dennrufick’nAbschleppdienstanundlass’nindieSpreeschmeißen.Ismirejal!Interessiertmichnich!«

2� NaseitdemmussersichditalsozuHerzenjenomm’ham.Ha’ickmi’mB.telefoniert,haterooch’nRüffeljekricht,dennwarRuhe,wa.Naickmein,is,wennmaso’nUnverständnissiehtvonHauseaus.

12. Deutsch

Indem folgendenGesprächsausschnittwirdRichardvonWeizsäcker (W)vonWolfgangMenge(M)inderBerlinerTalkshow»Leute«vom19.2.1983interviewt.AnverschiedenenStellenwechseltvonWeizsäckerseineSprachlagevomHochdeutscheninsBerlinische.

☛BeschreibenunderklärenSieunterpragmatischenAspektendiesesPhänomendes›Code-switching‹.

Zuvor hatte bereits der Kabarettist Wolfgang Neuss (N) ein Interview absolviert. NeussnahmdieSache selbst indieHand, redeteununterbrochenund ›landeteeinenJokenachdemanderen‹,wasdasPublikum(P)mitLachenundBeifallquittierte.BereitsamAnfangdesInterviewsmit›Richy‹(soNeuss)verletzteNeussalleDiskursregeln,diesonstinder-artigenSituationengelten:StändignahmersichselbstdasRederechtundbrilliertedurchwohlplatziertePointen.ZuBeginndesfolgendenGesprächsausschnitteslässtsichfesthal-ten,dassNeuss(1) für das Gespräch zwischen von Weizsäcker und Menge den Ernst in gewisser WeiseaußerKraftgesetzt,densituativenunddiskursivenRahmengesprengthat;(2) durch zündende Witze und brillante Interventionen beim Publikum Pluspunkte ge-sammelthat;(3) durch ständigesUnterbrechendesdamaligenRegierendenBürgermeistersvonBerlinund Bundespräsidenten in spe Erwartungen hinsichtlich der Verteilung von Rederechtendurchbrochenhat.ErhatdeshalbbeimPublikumeinennegativenEindruckhinterlassen,aberauchbeimTalkmaster,der–wennauchdieSituationgenießend–versucht,dasGe-sprächmitvonWeizsäckerzustandezubringen.IndieserSituationnunlenktMengedasThemaaufdie›privatePerson‹:

1 M: Michwürdeinteressieren,welcheHaarfarbehabenSiefrüher2 gehabt?((LachenbeimPublikum))3 W: Ichhabe(3.0)nichschwarzaberso:–dunkel–ah4 dunkelbraunodersowas.((LachenbeimPublikum))� M: Ichmeine,ichwerdmalsehen()6 W: Ja.Ja,ichwarmitmeiner7 früherenHaarfarbemehrzufriedenalsmitmeinerheutigen,

6.7 Übungsaufgaben 267

8 daskannichnichtbestreiten.((LachenbeimPublikum))9 P: ((ZwischenrufedesPublikumsundvonInaDeter))10 W: >Na, dit is aber so!<=11 M: =Jaja=12 W: =>Ja, Sie ham mich ja früher jarnich jekannt!<Sie13 P: ((Lachen))14 W: sindja1� M: Jaerwarjagefragt.16 W: vierzigJahrejüngeralsich.17 M: WeristvierzigJahrejüngeralsSie?18 W: NadiesejungeDameda.19 I: Obblond,obbraun,obHenna–Weihnachten((I=InaDeter))20 gibtsneueMänner. 21 W: >Dit weeß ick nich, was dit is<(2.0)Alsoichmeine,einesmöchteich22- allerdingssagen,dieHaarfarbewechselt,aberdiePersonbleibtja23- einigermaßendiegleiche.24 I: Nanana.2� W: dasistmeineMeinung,ismeineAntwortaufIhreFragenach26 denneuenMännern.27 P: ((Zwischenfrage))WerdenSiedennIhrenBruderzuIhremBerater28 machenalsBundespräsidentinZeitenderFriedensbewegung.29 Istdasjetztvielleichtganz-wichtig?30 W: Daswillwederich,nochwilleres.31 N: MachmirmaleinMikrofonan,damussichwassagen.((Lachenbeim32 Publikum)).Also,dasist(toll...)Nee!Alsodamussichmalwassagen,33 Richy.Dawürdeichdochempfehlen,denBrudermalöffentlichzu34 umarmen.Warum?DasistdereigentlichIntellektuelleinderFamilie.3� Daswissenwirdoch.36 W: Da ham Se recht!=37 N: =Ja?38 W: Ichhabegeradeschon((vereinzeltesKlatschen))(2.0)zuFrauMarxgesagt38- >ichbinjarkeenIntellektueller<,habichauchniebehauptet.39 N: Dasweißichja,aberwirwollendoch((LachenbeimPublikum))40 ichmeineichhabdasnichtsogemeintwieichdasebengesagthabe.41 W: IchfasseesjaauchnichalsBeleidigungauf,wennmanvonmirsagt.42- N: Ichfinde,siesindzweitolleTypenfürDeutschland,weil–ehrlich,ehrlich.43 Sowasbrauchenwir,egalobCDU,SPD44 W: Zweitens,drittens,4� jetztkommenwirnämlichaufdas,wasSievielleichtmitdem46 Intellektuellenmeinen.EinIntellektuelleristnachmeinerVorstellung47 einer,derzwarnachdenkt–neMeinunghat–aberdenletztenSchritt,48 dersehrwichtigist,nachmeinem,nachmeinemGefühlnichttut,nämlich49 –wirklichrein-zu-springenindiepolitischeVerantwortungundnicht

268 6. Pragmatik

�0 N: AußerGünterGrass,außerGünterGrass�1 W: Auch..nein,GünterGrassauchnicht,derspringt�2 N: Ümma!�3 W: Nu hör Doch MA uFF MeNsch hier!((Beifall))

13. Deutsch

BeidemfolgendenDiskurshandeltessichumdieVerschriftungeinesironischenSprach-spielsvonJugendlichen.DerVerschriftungliegteineSelbstaufnahmebeieinerFreizeitaktivitätzugrunde.C: Coop E: Erwin J: JoachimR: Robert S: Steffen Q: SprecherkonntenichtidentifiziertwerdenX: mehrereSprechergleichzeitig

☛BeschreibenSiediePassagehinsichtlichihrerstrukturellenundkonversationellenEigenschaften.

1 C: fickeneinhundert2 E: fickeneinhundert(.)3 X: Risiko4 Q: nee� J: Glücksspiel6 C: wasdennwaswardenndaranRisiko(.)RitaSüßmuthoderwas7 E: fickeneinhundert8 C: RitaSüßmuth9 X: Risiko10 ((Lachen))11 C: FrauMeyerhatAids(..)HerrHerrTropfmannhatHerpes(..)12 wasmöchtenSieeinsetzen(...)öhöh(2.0)Syphilis.13 ((Lachen))14 C: alsohierdieFrage(1.0)alsohierdieFrage1� E: welcheFrage16 ((Lachen))17 S: sein=18 R: =dasisthierdieFrage=19 S: =seinodernichtsein20 R: SchweinodernichtSchwein21 ((Lachen))22 C: Schwein(..)odernichtSchwein23 Q: dein24 J: sein2� S: kein26 R: keinRabe(.)genaudasises

6.7 Übungsaufgaben 269

14. Yana

YanawurdebiszumBeginndesvergangenenJahrhundertsinKaliforniengesprochen.EininteressantesPhänomendieserSpracheistes,dassdasGeschlechtderSprechersichinderWahllautlicherVariantenniederschlägt.StimmloseVerschlusslautesindaspiriert.[V]sindenttonteVokale.

☛KennzeichnenSiedielautlichenUnterschiedezwischendenVarianten1und2.

Variante 1 Variante 21. [nisaːti] [nisaːti ] er geht weg2. [paːdi] [paːti ] Stelle, Platz3. [k’uːwi] [k’uːфi ] Medizinmann4. [k’uːwi-ja] [k’uːwi-ça] Medizinfrau�. [padza] [paʦa] Schnee6. [hiːʔlala] [hiːʔlaɬa] Stern7. [ʔauna] [ʔauh] Feuer8. [ʔauʔnidza] [ʔauʔniʦ] mein Feuer9. [tuːsik’oːʔa] [tuːsik’oː] ich werde (es so) machen10. [tuːsiʔi] [tuːsi] er wird (es so) machen11. [tuːsi] [tuːsi] er macht (es so)12. [nisaːʔiʔ] [nisaːʔi ] Geh weg!

DieUnterscheidungzwischendenbeidenGruppenunterAfindetsichauchindemnach-folgendenAuszugaus einemMythos,der aus einemNachbardialekt stammt (die jeweilsunterstrichenenFormenVariante1vs.2sinddahernichtvölligmitdenobigenidentisch).

☛BestimmenSiedieVerwendungderunterschiedlichenVarianten.

EichelhäherkommtnacheinemlängerenJagdausflugnachHausezurück.SeineFrauWild-katzesagtzuihm: mumarisi-ndz

Ich (-nʦ)habe ein Kind geboren.

Erantwortet:a:»Gut!«.FrühamnächstenMorgenweckterdieLeute:

piʔbal-wiʔiʔ doːsit-ʔiʔ Steht alle auf! Schärft eure Pfeilspitzen!

amuː-ʔ dzu mannʔi gi ʔauna erwärmt es! eure Bögen PArt Feuer

Erwärmt eure Bögen über dem Feuer!

giːmai-haʔnik bana lasst uns suchen! Hirsch

Lasst uns Hirsche suchen!

SiebrechennochinderDämmerungzurJagdauf.Eichelhäherbegleitetsiezwar,jagtabernichtmit(einemMann,dessenFraugeradeniedergekommenist,sindTätigkeitenwieJagenundFischenuntersagt).

270 6. Pragmatik

niːdaːwidibilgu-ʃit’oːʔa mumaripausiwa-ndza Ich werde euch nur begleiten! Mir wurde ein Kind geboren.

AmAbendkehrternachHausezurück.BalddaraufsagterzuseinerFrau:

gamaːʔ aits daːti gib! Art Kind

Gib (mir) das Kind!

SiegibtihmdasKindunderspieltmitihm:

ʦ’up’p’annai-s ʦ’up’p’annai-s daːti-nik es ist sehr schön es ist sehr schön unser Kind

Unser Kind ist wirklich sehr schön.

DasKindwirdälterundseinemVaterimmerähnlicher[...].

15. Deutsch

Die»DeutscheGrammatik«vonHelbig/Buschaistweitverbreitetundmehrfachaufgelegtworden. In der 1�. durchgesehenen Auflage (1993) finden sich gegenüber der 8. Auflage(1984) bei den Beispielen einige Veränderungen, während ansonsten Inhalt und Layoutidentischsind.DieBelegeausder8.AuflagestehenjeweilsinKlammern.

☛BeschreibenSiedieUnterschiedezwischendenbeidenAuflagen.

1. DieBevölkerunggedachtederOpferdesGrubenunglücks(derBefreiungs-kämpfer).(S.�47)

2. DerAusländerbezeichnetdasneueTheaterstück(unserökonomischesSystem)alseinenunbestreitbarenErfolg.(S.298)

3. DerGeschädigte(derimperialistischeStaat)erhebtErsatzansprüche(Gebietsansprüche).(S.104)

4. Kanada(dieUdSSR)istreichanRohstoffen.(S.298)�. ErbautamWochenendeanseinemWochenendhaus(qualifiziertsicham

Wochenende).(S.298)6. WirerinnernunsHerrnGröbners,desfrüherenPräsidentenderAkademie

(des8.Mai,desTagesderBefreiungDeutschlandsvomHitlerfaschismus).(S.292).

7. Brahms’Sinfonien(Engels’Briefe)–dieSinfonienvonBrahms(das»Kapital«vonMarx).(S.246)

8. MitdenneuenGerätenistderKlinik(derpünktlichenPlanerfüllungistunseremStaat)genützt.(S.181)

9. DasbehinderteKind(dieLandwirtschaftderDDR)entwickeltsichgut.(S.104)

10.DasZimmeristohneFrühstückberechnet(kostetohneFrühstück�,–M).(S.43�)