PCon 2016: Das RTB Ökosystem - Technologien und ihr Zusammenspiel (Konstantin Kasapis, RTTP)
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Prof. Dr. Max Mustermann · HNE Eberswalde (FH) · Modul Wirtschaftskreisläufe · Seite 1 Forum N – 31. März 2014
Prof. Dr. Jens Pape Fachgebiet Nachhaltige Unternehmensführung
in der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz
2. Forum N Gestalten – Beteiligen – Messen 31. März 2014 Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement - wann ist es wirklich nachhaltig?
Seite 2 Forum N – 31. März 2014
Gliederung Ø Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Kurzvorstellung Ø Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen
Ursprung und Begriff Ø Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen
Betriebs-, Produktökologie und Management Ø Versuch eines Fazits
Nachhaltigkeitsmanagement – wann ist es wirklich nachhaltig? Ø Beispiele aus der Praxis
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Seite 3 Forum N – 31. März 2014
Eberswalde
Berlin
Lange Tradition seit 1830 Höhere Forstlehranstalt
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Seite 4 Forum N – 31. März 2014
HNEE - Zahlen und Fakten
• ca. 2000 Studierende
• 52 Professoren/-innen
• 4 Fachbereiche - Wald und Umwelt - Holztechnik - Nachhaltige Wirtschaft - Landschaftsnutzung
und Naturschutz
• Grünes Profil
• 2010 Umbenennung der FH
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HNEE - Unser Name ist Programm. Nachhaltigkeit an der HNE Eberswalde (FH) 1. Nachhaltigkeitsverständnis 2. Lehre 3. Forschung Impulse aus der Praxis, anwendungsbezogen, komplexe Nachhaltig-keitsprobleme inter- und transdisziplinär bearbeiten, Forschungs-schwerpunkt „Nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums“
4. Hochschulbetrieb Umweltmanagement (EMAS-zertifiziert, 2010 EMAS Award der EU, klimabewussten Hochschule …), familienfreundliche Hochschule 5. Hochschulorganisation Leitung unterstützt Nachhaltigkeitsaktivitäten und Profilbildung
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Gliederung Ø Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Kurzvorstellung Ø Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen
Ursprung und Begriff Ø Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen
Betriebs-, „Produkt“ökologie und Management Ø Versuch eines Fazits
Nachhaltigkeitsmanagement – wann ist es wirklich nachhaltig? Ø Beispiele aus der Praxis
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Seite 7 Forum N – 31. März 2014
... eine Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn sie „die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen
ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“
Bedürfnisorientierung Intergenerative Gerechtigkeit Intragenerative Gerechtigkeit
Integration
Nachhaltige Entwicklung - Brundtland Definition
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Nachhaltige Entwicklung – Die gesellschaftliche Heraus forderung für das 21. Jahrhundert Theoretische Fundamente28
primustype Hurler GmbH | Herr Sprenzel | Baumast/Pape | Nachhaltigkeitsmanagement | 2. August 2013
Leitbild der nachhaltigen Entwicklung darstellt (s. z. B. van den Bergh 2000; Biesecker und Schmid 2001). Auf internationaler Ebene ist die Ökologische Ökonomie v.a. aus dem naturwissenschaftlichen Bereich heraus entstanden, im deutschsprachigen Raum spielt daneben die sozio-ökonomische Perspektive eine stärkere Rolle (s. z. B. Majer 1999; Busch-Lüty 2000).
Noch umfasst die Ökologische Ökonomie aber kein geschlossenes, allgemein geteiltes Paradigma fest gefügter Prämissen und Theorien. Vielmehr kann die für eine Theorierichtung noch recht junge Erschei-nung als eine Disziplin im Entstehen begriffen werden, die sich gleich-falls weiter ausdifferenziert und weiter entwickelt. So sind die Beiträge, die international und national unter dem Label der Ökologischen Öko-nomie oder – v.a. im deutschsprachigen Raum – auch mit der Erweite-rung Sozial-ökologische Ökonomie firmieren, äußerst vielfältig und sowohl hinsichtlich der vertretenen Konzeptionen als auch der Metho-den bewusst pluralistisch angelegt. Jedoch können einige grundle-gende, richtungweisende Gemeinsamkeiten und Erkenntnisse heraus-gestellt werden, die sie von der Mainstream-Ökonomie fundamental unterscheidet. Die Ökologische Ökonomie wird deshalb auch als hetero-dox – d.h. von der herrschenden neoklassischen Lehrmeinung abwei-chend – charakterisiert (weiterführend s. Kanning 2005).
Als zentrales, gemeinsames Merkmal der Ökologischen Ökonomie kann die als „voranalytisch“ bezeichnete Vision hervorgehoben werden, das sozio-ökonomische System als Subsystem des übergreifenden ökolo-gischen Systems zu betrachten, von dessen Produktiv- und Wertschöp-fungskraft alles menschliche Wirtschaften lebt und auf das es sich aus-wirkt (s. Busch-Lüty 2000). Das sozio-ökonomische System wird also als in das ökologische System eingebunden und damit als von ihm abhängig betrachtet (Ökosystem-Konzept, vgl. Abb. 1.2).
Während dieses Verständnis für die meisten Wissenschaften keine neue Erkenntnis ist, bedeutet es für Ökonomen einen fundamentalen Wandel im Denken, denn die auch heute noch in allen Hochschulen vor-
Voranalytische Vision
Ökosystem-Konzept der Ökologischen ÖkonomieNeoklassisches Umwelt-Konzept
ökologischesSystem
ökologisches System
sozio-ökonomischesSystem
ökonomischesSystem
Input Output
Ressourcenökonomie Umweltökonomie
Abb. 1.2 Umweltkonzept der neoklassischen Umweltökonomie und das Ökosystem-Konzept der Ökologischen Ökonomie (Quelle: Gabler 1998, leicht verändert in Kanning 2005, S. 57).
© Baumast/Pape (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2013 Eugen Ulmer KG ISBN 978-3-8252-3676-2; UTB-Bandnummer 3676
Abb. 2.2 Die Verantwortungsebenen des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanage-ments und einer gesamtgesellschaftlichen nachhaltigen Entwicklung (Quelle: eigene Darstellung).
• Reflexion gegebener Wettbewerbsbedingungen• Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement verhindert Ausnutzung
unvollständiger Rahmenbedingungen
1. Stufe der Verantwortung (Ebene unternehmerischer Aktivitäten)
Suche nach Wegen eines ganzheitlichen nachhaltigen Wirtschaftens
2. Stufe der Verantwortung (Ebene gesellschaftlicher Aktivitäten)
Verantwortung fürheutige Generation
Verantwortung fürkünftige Generationen
Rahmenbedingungenfördern
Verantwortung
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Betriebl. Nachhaltigkeitsmanagement
fördert Nachhaltigkeit
Verantwortungsebenen des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements
(Quelle: Hahn 2013)
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Nachhaltigkeit
Suffizienz Effizienz Konsistenz
Nachhaltigkeitsstrategien
kultureller Weg - wie viel? warum? technischer Weg – wie?
Lösungsansätze
Dimensionen • Ökologie • Ökonomie • Soziales
• Substitution • Regeneration • Absorptionsfähigkeit, Gesunderhaltung Ökosysteme
Generelle Handlungsregelungen („Managementregeln“)
künstliches Kapital
soziales Kapital
menschliches Kapital
natürliches Kapital
gesamter Kapitalstock
Kapitalstockmodell
Nachhaltigkeitsstufen
schwache N. sensible N. starke N.
Nachhaltigkeit
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Nachhaltige Entwicklung - Ziele
Nachhaltige Entwicklung – Die gesellschaftliche Heraus forderung für das 21. Jahrhundert Theoretische Fundamente28
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Leitbild der nachhaltigen Entwicklung darstellt (s. z. B. van den Bergh 2000; Biesecker und Schmid 2001). Auf internationaler Ebene ist die Ökologische Ökonomie v.a. aus dem naturwissenschaftlichen Bereich heraus entstanden, im deutschsprachigen Raum spielt daneben die sozio-ökonomische Perspektive eine stärkere Rolle (s. z. B. Majer 1999; Busch-Lüty 2000).
Noch umfasst die Ökologische Ökonomie aber kein geschlossenes, allgemein geteiltes Paradigma fest gefügter Prämissen und Theorien. Vielmehr kann die für eine Theorierichtung noch recht junge Erschei-nung als eine Disziplin im Entstehen begriffen werden, die sich gleich-falls weiter ausdifferenziert und weiter entwickelt. So sind die Beiträge, die international und national unter dem Label der Ökologischen Öko-nomie oder – v.a. im deutschsprachigen Raum – auch mit der Erweite-rung Sozial-ökologische Ökonomie firmieren, äußerst vielfältig und sowohl hinsichtlich der vertretenen Konzeptionen als auch der Metho-den bewusst pluralistisch angelegt. Jedoch können einige grundle-gende, richtungweisende Gemeinsamkeiten und Erkenntnisse heraus-gestellt werden, die sie von der Mainstream-Ökonomie fundamental unterscheidet. Die Ökologische Ökonomie wird deshalb auch als hetero-dox – d.h. von der herrschenden neoklassischen Lehrmeinung abwei-chend – charakterisiert (weiterführend s. Kanning 2005).
Als zentrales, gemeinsames Merkmal der Ökologischen Ökonomie kann die als „voranalytisch“ bezeichnete Vision hervorgehoben werden, das sozio-ökonomische System als Subsystem des übergreifenden ökolo-gischen Systems zu betrachten, von dessen Produktiv- und Wertschöp-fungskraft alles menschliche Wirtschaften lebt und auf das es sich aus-wirkt (s. Busch-Lüty 2000). Das sozio-ökonomische System wird also als in das ökologische System eingebunden und damit als von ihm abhängig betrachtet (Ökosystem-Konzept, vgl. Abb. 1.2).
Während dieses Verständnis für die meisten Wissenschaften keine neue Erkenntnis ist, bedeutet es für Ökonomen einen fundamentalen Wandel im Denken, denn die auch heute noch in allen Hochschulen vor-
Voranalytische Vision
Ökosystem-Konzept der Ökologischen ÖkonomieNeoklassisches Umwelt-Konzept
ökologischesSystem
ökologisches System
sozio-ökonomischesSystem
ökonomischesSystem
Input Output
Ressourcenökonomie Umweltökonomie
Abb. 1.2 Umweltkonzept der neoklassischen Umweltökonomie und das Ökosystem-Konzept der Ökologischen Ökonomie (Quelle: Gabler 1998, leicht verändert in Kanning 2005, S. 57).
© Baumast/Pape (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2013 Eugen Ulmer KG ISBN 978-3-8252-3676-2; UTB-Bandnummer 3676
Abb. 1.1 Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (Quelle: Van Dieren 1995, S. 120 – leicht verändert in Kanning 2005, S. 24).
Ökonomische Ziele• Wachstum• Gerechtigkeit• Effizienz
Ökologische Ziele• Unversehrtheit des Ökosystems• Belastbarkeit des Ökosystems• Biologische Vielfalt• Globale Sachverhalte
Soziale Ziele• Ermächtigung• Partizipation• Soziale Mobilität• Sozialer Zusammenhalt• Kulturelle Identität• Institutionelle Entwicklung
Zieleeiner nachhaltigen
Entwicklung
(Quelle: van Dieren 1995, S. 120 – verändert in Kanning 2005, S. 24)
Seite 11 Forum N – 31. März 2014
politisches Ziel und Gestaltungsaufgabe: vom Zusammenspiel aller gesellschaftlichen Akteure abhängig. Nachhaltige Entwicklung ist mehr als ein Projekt: neben Optimierung von Stellschrauben ist ein ein grundlegender Wandel notwendig. Ko-Evolution: Komplexe ökologische und soziale Systeme werden durch menschliches Handeln verändert und entwickeln sich weiter und beeinflussen sich gegenseitig.
Nachhaltige Entwicklung - Prozess und systemischer Ansatz
Globales Ökosystem
Soziales System,
Gesellschaft
Öko-nomie
Ökosysteme als Rahmen für Gesellschaft und
Wirtschaft
Systemischer Ansatz: Nachhaltige Entwicklung setzt voraus, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung stets die Funktions-, Entwicklungs- und Widerstandsfähigkeit des globalen Ökosystems gewährleistet, sodass diese langfristig widerstandsfähig gegenüber Störungen und Veränderungen sind (Resilienz).
Seite 12 Forum N – 31. März 2014
Nachhaltige Entwicklung – Die gesellschaftliche Heraus forderung für das 21. Jahrhundert Theoretische Fundamente28
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Leitbild der nachhaltigen Entwicklung darstellt (s. z. B. van den Bergh 2000; Biesecker und Schmid 2001). Auf internationaler Ebene ist die Ökologische Ökonomie v.a. aus dem naturwissenschaftlichen Bereich heraus entstanden, im deutschsprachigen Raum spielt daneben die sozio-ökonomische Perspektive eine stärkere Rolle (s. z. B. Majer 1999; Busch-Lüty 2000).
Noch umfasst die Ökologische Ökonomie aber kein geschlossenes, allgemein geteiltes Paradigma fest gefügter Prämissen und Theorien. Vielmehr kann die für eine Theorierichtung noch recht junge Erschei-nung als eine Disziplin im Entstehen begriffen werden, die sich gleich-falls weiter ausdifferenziert und weiter entwickelt. So sind die Beiträge, die international und national unter dem Label der Ökologischen Öko-nomie oder – v.a. im deutschsprachigen Raum – auch mit der Erweite-rung Sozial-ökologische Ökonomie firmieren, äußerst vielfältig und sowohl hinsichtlich der vertretenen Konzeptionen als auch der Metho-den bewusst pluralistisch angelegt. Jedoch können einige grundle-gende, richtungweisende Gemeinsamkeiten und Erkenntnisse heraus-gestellt werden, die sie von der Mainstream-Ökonomie fundamental unterscheidet. Die Ökologische Ökonomie wird deshalb auch als hetero-dox – d.h. von der herrschenden neoklassischen Lehrmeinung abwei-chend – charakterisiert (weiterführend s. Kanning 2005).
Als zentrales, gemeinsames Merkmal der Ökologischen Ökonomie kann die als „voranalytisch“ bezeichnete Vision hervorgehoben werden, das sozio-ökonomische System als Subsystem des übergreifenden ökolo-gischen Systems zu betrachten, von dessen Produktiv- und Wertschöp-fungskraft alles menschliche Wirtschaften lebt und auf das es sich aus-wirkt (s. Busch-Lüty 2000). Das sozio-ökonomische System wird also als in das ökologische System eingebunden und damit als von ihm abhängig betrachtet (Ökosystem-Konzept, vgl. Abb. 1.2).
Während dieses Verständnis für die meisten Wissenschaften keine neue Erkenntnis ist, bedeutet es für Ökonomen einen fundamentalen Wandel im Denken, denn die auch heute noch in allen Hochschulen vor-
Voranalytische Vision
Ökosystem-Konzept der Ökologischen ÖkonomieNeoklassisches Umwelt-Konzept
ökologischesSystem
ökologisches System
sozio-ökonomischesSystem
ökonomischesSystem
Input Output
Ressourcenökonomie Umweltökonomie
Abb. 1.2 Umweltkonzept der neoklassischen Umweltökonomie und das Ökosystem-Konzept der Ökologischen Ökonomie (Quelle: Gabler 1998, leicht verändert in Kanning 2005, S. 57).
© Baumast/Pape (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2013 Eugen Ulmer KG ISBN 978-3-8252-3676-2; UTB-Bandnummer 3676
Abb. 2.1 Das Verhältnis von Nachhaltigkeit, nachhaltiger Entwicklung und betrieblichem Nachhaltigkeitsmanagement (Quelle: eigene Darstellung).
Nachhaltigkeit
Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltiger …
Ziel
Elemente derZielerreichung
Weg zurZielerreichung
Zieldimensionen Intragenerative Gerechtigkeit Intergenerative Gerechtigkeit
Nachhaltigkeits-politik
Betriebliches Nachhaltigkeits-
managementKonsum
Verhältnis von Nachhaltigkeit, Nachhaltiger Entwicklung und Nachhaltigkeitsmanagement
(Quelle: Hahn 2013)
Seite 13 Forum N – 31. März 2014
• ... verstanden als Planung, Umsetzung, Messen und Kommunikation meist übergreifender Prozesse - kann eine Organisationsentwicklung im Sinne einer lernenden Organisation initiieren
• ... gestaltet zielgerichtete Lern- und Entwicklungsprozesse in Organisationen, im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Erfolg, funktionalen Anforderungen und gesellschaftlicher Verantwortung.
• ... hat die Aufgabe, Organisationen in den systemischen Bedingungen, Verändeungsprozessen und Diskursen zu verorten und auf solche Herausforderungen einzustellen.
Nachhaltige Entwicklung ist ein Prozess, der als strategische Querschnittsaufgabe angegangen und kontinuierlich betrieben werden muss und sich den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen stellen muss.
Nachhaltigkeitsmanagement
Seite 14 Forum N – 31. März 2014
Ø ... ist darauf ausgerichtet, die Beiträge der Organisation zu den sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen systematisch zu optimieren.
Ø ... dazu werden erforderliche Maßnahmen sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene getroffen
Ø ... bezweckt sowohl eine nachhaltige Organisationsentwicklung als auch einen Beitrag der Organisation zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft (Schaltegger und Burritt 2005; Loew et al. 2004)
Corporate Sustainabilty
Corporate Social
Responsibility
Corporate Citizenship
Beitrag des Unternehmens Nachhaltige Unternehmensführung
Nachhaltige Entwicklung
Ø ... gibt CSR-Aktivitäten eine klare Ausrichtung mit der die systematische Verknüpfung sozialer, ökologischer und ökonomischer Ziele gelingen kann
Nachhaltigkeitsmanagement (1)
Seite 15 Forum N – 31. März 2014
Die im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements im Bereich „ökologische Herausforderungen“ ergriffenen Maßnahmen lassen sich in drei Handlungsfelder einteilen:
1. Betriebsökologie Ø Aktivitäten zur technischen Optimierung betrieblicher Prozesse Ø überwiegend intern orientiert: setzt primär in den Bereichen
Produktion, Anlagen, Infrastruktur, Logistik, Entsorgung an
2. Produktökologie Ø Optimierung der angebotenen Produkte Ø Entwicklung nachhaltiger Produktinnovationen Ø Minimierung Produktrisiken und -auswirkungen
3. Management: Führung und Organisation Ø umfasst Managementprozesse Ø Betriebs- und Produktökologie werden durch Veränderung
der Führungsprozesse und Organisationsstruktur zu Managementaufgaben
(Dyllick, Hamschmidt 2000)
Nachaltigkeitsmanagement (2)
Management
Seite 16 Forum N – 31. März 2014
Gliederung Ø Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Kurzvorstellung Ø Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen
Ursprung und Begriff Ø Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen
Betriebs-, „Produkt“ökologie und Management Ø Versuch eines Fazits
Nachhaltigkeitsmanagement – wann ist es wirklich nachhaltig? Ø Beispiele aus der Praxis
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Seite 17 Forum N – 31. März 2014
Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen - Betriebsökologie // Die nachhaltige Hochschule
Management
1. Betriebsökologie Ø Aktivitäten zur technischen Optimierung betrieblicher Prozesse Ø überwiegend intern orientiert: setzt primär in den Bereichen
Hochschulbetrieb, Anlagen, Infrastruktur, Logistik, Entsorgung an
Beispiele: • Stoff- und Energieflussmanagement, Ressourcenschonung
(z.B. Ökostrom, Papierverbrauch, „klimaneutrale Hochschule“, nachhaltige Beschaffung, ...)
• Individualverkehr (z.B. An- und Abreise Studierende, Mitarbeiter, Dienstreisen, Fuhrpark)
• Standort (z.B. Flächenversiegelung ...) • Veranstaltungsmanagement, • Verpflegung/Mensa ...
Seite 18 Forum N – 31. März 2014
Management
Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen - „Produkt“ökologie // Hochschulen für nachhaltige Entwicklung 2. „Produkt“ökologie Ø Optimierung der angebotenen „Produkte“ Ø Entwicklung nachhaltiger Produktinnovationen
Beispiele: • Lehrangebot und -formen
Studierende – Entscheidungsträger von morgen • Forschung
Themen, Beteiligung, regionale Erdung der Forschungsergebnisse „Hochschule als zivilgesellschaftlicher Akteur“
• Studierende und Mitarbeitende Partizipation, Zugang, Genderfragen, Chancengleichheit und -gerechtigkeit Gesundheitsmanagement, Familienfreundlichkeit
Seite 19 Forum N – 31. März 2014
Ziel von EMAS ist die Förderung einer kontinuierlichen Verbesserung Umweltleistung von Organisationen durch
1. die Schaffung und Anwendung von Umweltmanagement- systemen (ISO 14001) durch Organisationen
2. eine systematische, objektive und regelmäßige Bewertung der Leistung dieser Systeme
3. die Information der Öffentlichkeit und der anderen interessierten Kreise über die Umweltleistung und einen offenen Dialog
4. die aktive Einbeziehung der Arbeitnehmer
ISO 14001
Kommunikation mit der Öffentlichkeit
Einhaltung von Rechtsvorschriften
Einbeziehung der Mitarbeiter
kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung
Nachhaltigkeitsmanagement - Bsp.: Ziele der EMAS-Verordnung
Management
Seite 20 Forum N – 31. März 2014
1. Eigenverantwortung der Unternehmen
2. alle Umweltmedien betreffend
3. freiwillige Selbstkontrolle der Umweltleistung und Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung
4. Veröffentlichungspflicht: Umweltleistung öffentlich darstellen (Umwelterklärung)
5. außerstaatliche Einflussnahme (Öffentlichkeit) und externe Überprüfung (Umweltgutachter)
6. marktwirtschaftlicher Gedanke
7. Managementansatz
Umweltmanagement - Charakteristika von EMAS
Management
Seite 21 Forum N – 31. März 2014
Nachhaltige Entwicklung – Die gesellschaftliche Heraus forderung für das 21. Jahrhundert Theoretische Fundamente28
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Leitbild der nachhaltigen Entwicklung darstellt (s. z. B. van den Bergh 2000; Biesecker und Schmid 2001). Auf internationaler Ebene ist die Ökologische Ökonomie v.a. aus dem naturwissenschaftlichen Bereich heraus entstanden, im deutschsprachigen Raum spielt daneben die sozio-ökonomische Perspektive eine stärkere Rolle (s. z. B. Majer 1999; Busch-Lüty 2000).
Noch umfasst die Ökologische Ökonomie aber kein geschlossenes, allgemein geteiltes Paradigma fest gefügter Prämissen und Theorien. Vielmehr kann die für eine Theorierichtung noch recht junge Erschei-nung als eine Disziplin im Entstehen begriffen werden, die sich gleich-falls weiter ausdifferenziert und weiter entwickelt. So sind die Beiträge, die international und national unter dem Label der Ökologischen Öko-nomie oder – v.a. im deutschsprachigen Raum – auch mit der Erweite-rung Sozial-ökologische Ökonomie firmieren, äußerst vielfältig und sowohl hinsichtlich der vertretenen Konzeptionen als auch der Metho-den bewusst pluralistisch angelegt. Jedoch können einige grundle-gende, richtungweisende Gemeinsamkeiten und Erkenntnisse heraus-gestellt werden, die sie von der Mainstream-Ökonomie fundamental unterscheidet. Die Ökologische Ökonomie wird deshalb auch als hetero-dox – d.h. von der herrschenden neoklassischen Lehrmeinung abwei-chend – charakterisiert (weiterführend s. Kanning 2005).
Als zentrales, gemeinsames Merkmal der Ökologischen Ökonomie kann die als „voranalytisch“ bezeichnete Vision hervorgehoben werden, das sozio-ökonomische System als Subsystem des übergreifenden ökolo-gischen Systems zu betrachten, von dessen Produktiv- und Wertschöp-fungskraft alles menschliche Wirtschaften lebt und auf das es sich aus-wirkt (s. Busch-Lüty 2000). Das sozio-ökonomische System wird also als in das ökologische System eingebunden und damit als von ihm abhängig betrachtet (Ökosystem-Konzept, vgl. Abb. 1.2).
Während dieses Verständnis für die meisten Wissenschaften keine neue Erkenntnis ist, bedeutet es für Ökonomen einen fundamentalen Wandel im Denken, denn die auch heute noch in allen Hochschulen vor-
Voranalytische Vision
Ökosystem-Konzept der Ökologischen ÖkonomieNeoklassisches Umwelt-Konzept
ökologischesSystem
ökologisches System
sozio-ökonomischesSystem
ökonomischesSystem
Input Output
Ressourcenökonomie Umweltökonomie
Abb. 1.2 Umweltkonzept der neoklassischen Umweltökonomie und das Ökosystem-Konzept der Ökologischen Ökonomie (Quelle: Gabler 1998, leicht verändert in Kanning 2005, S. 57).
© Baumast/Pape (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2013 Eugen Ulmer KG ISBN 978-3-8252-3676-2; UTB-Bandnummer 3676
Abschnitt 4Sieben PrinzipiengesellschaftlicherVerantwortungRechenschafts-berichtTransparenzEthnisches VerhaltenAchtung der Interessen der Anspruchs-gruppenAchtung derRechtsstaatlichkeitAchtung internationalerVerhaltensstandardsAchtung derMenschenrechte
Zwei wesentliche Praktiken gesellschaftlicher Verantwortung
Kernthemengesellschaftlicher Verantwortung
Organisations-weite Integrationgesellschaft-licher Verant-wortung
Abschnitt 5
Abschnitt 6
Abschnitt 7
Anerkennen der gesellschaftlichenVerantwortung
Identifizierung und Einbindungder Anspruchsgruppen
Menschen-rechte
AnständigeHandlungsweisen
von Organisationen
DieUmwelt
Arbeits-bedingungen
Konsumenten-fragen
RegionaleEinbindung und
Entwicklungdes Umfelds
Beziehung zwischen denorganisationsspezifischen Merkmalenund gesellschaftlicher Verantwortung
Festlegen gesellschaftlicherVerantwortung in der eigenen
Organisation
Freiwillige Initiativen undWerkzeuge für die
gesellschaftliche Verantwortung
Kommunikation zurgesellschaftlichen
Verantwortung
Verfahren zur Integrationder gesellschaftlichen Verantwortung
in der Organisation
Anhang: Freiwillige Initiativen und Werkzeuge für die gesellschaftliche Verantwortung
Zugehörige Handlungen und Erwartungen
Nachhaltige Entw
icklung
Verbessern der Glaubwürdigkeitin Bezug auf
gesellschaftliche Verantwortung
Überprüfen und Verbessern der mitgesellschaftlicher Verantwortung verbundenen
Handlungen und Methoden der Organisation
Organisationsführung
Abb. 4.4 Übersicht der Norm DIN ISO 26000:2011 (Quelle: DIN ISO 26000:2011). (Quelle: DIN ISO 26000:2011)
Vom Umwelt- zum Nachhaltigkeitsmanagement – Bsp. ISO 26000
Seite 22 Forum N – 31. März 2014
(Quelle: Herzig und Pianowski 2013 basierend auf Herzig und Schaltegger 2011)
Nachhaltigkeitsberichterstattung
Nachhaltige Entwicklung – Die gesellschaftliche Heraus forderung für das 21. Jahrhundert Theoretische Fundamente28
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Leitbild der nachhaltigen Entwicklung darstellt (s. z. B. van den Bergh 2000; Biesecker und Schmid 2001). Auf internationaler Ebene ist die Ökologische Ökonomie v.a. aus dem naturwissenschaftlichen Bereich heraus entstanden, im deutschsprachigen Raum spielt daneben die sozio-ökonomische Perspektive eine stärkere Rolle (s. z. B. Majer 1999; Busch-Lüty 2000).
Noch umfasst die Ökologische Ökonomie aber kein geschlossenes, allgemein geteiltes Paradigma fest gefügter Prämissen und Theorien. Vielmehr kann die für eine Theorierichtung noch recht junge Erschei-nung als eine Disziplin im Entstehen begriffen werden, die sich gleich-falls weiter ausdifferenziert und weiter entwickelt. So sind die Beiträge, die international und national unter dem Label der Ökologischen Öko-nomie oder – v.a. im deutschsprachigen Raum – auch mit der Erweite-rung Sozial-ökologische Ökonomie firmieren, äußerst vielfältig und sowohl hinsichtlich der vertretenen Konzeptionen als auch der Metho-den bewusst pluralistisch angelegt. Jedoch können einige grundle-gende, richtungweisende Gemeinsamkeiten und Erkenntnisse heraus-gestellt werden, die sie von der Mainstream-Ökonomie fundamental unterscheidet. Die Ökologische Ökonomie wird deshalb auch als hetero-dox – d.h. von der herrschenden neoklassischen Lehrmeinung abwei-chend – charakterisiert (weiterführend s. Kanning 2005).
Als zentrales, gemeinsames Merkmal der Ökologischen Ökonomie kann die als „voranalytisch“ bezeichnete Vision hervorgehoben werden, das sozio-ökonomische System als Subsystem des übergreifenden ökolo-gischen Systems zu betrachten, von dessen Produktiv- und Wertschöp-fungskraft alles menschliche Wirtschaften lebt und auf das es sich aus-wirkt (s. Busch-Lüty 2000). Das sozio-ökonomische System wird also als in das ökologische System eingebunden und damit als von ihm abhängig betrachtet (Ökosystem-Konzept, vgl. Abb. 1.2).
Während dieses Verständnis für die meisten Wissenschaften keine neue Erkenntnis ist, bedeutet es für Ökonomen einen fundamentalen Wandel im Denken, denn die auch heute noch in allen Hochschulen vor-
Voranalytische Vision
Ökosystem-Konzept der Ökologischen ÖkonomieNeoklassisches Umwelt-Konzept
ökologischesSystem
ökologisches System
sozio-ökonomischesSystem
ökonomischesSystem
Input Output
Ressourcenökonomie Umweltökonomie
Abb. 1.2 Umweltkonzept der neoklassischen Umweltökonomie und das Ökosystem-Konzept der Ökologischen Ökonomie (Quelle: Gabler 1998, leicht verändert in Kanning 2005, S. 57).
© Baumast/Pape (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2013 Eugen Ulmer KG ISBN 978-3-8252-3676-2; UTB-Bandnummer 3676
Abb. 4.5 Beziehung zwischen einer Organisation, ihren Anspruchsgruppen und der Gesellschaft (Quelle: DIN ISO 26000:2011, § 5.2.1).
Erwartungen
Interessen
Gesellschaft undUmwelt
Organisation
Anspruchsgruppen
Auswirkungen
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Noch umfasst die Ökologische Ökonomie aber kein geschlossenes, allgemein geteiltes Paradigma fest gefügter Prämissen und Theorien. Vielmehr kann die für eine Theorierichtung noch recht junge Erschei-nung als eine Disziplin im Entstehen begriffen werden, die sich gleich-falls weiter ausdifferenziert und weiter entwickelt. So sind die Beiträge, die international und national unter dem Label der Ökologischen Öko-nomie oder – v.a. im deutschsprachigen Raum – auch mit der Erweite-rung Sozial-ökologische Ökonomie firmieren, äußerst vielfältig und sowohl hinsichtlich der vertretenen Konzeptionen als auch der Metho-den bewusst pluralistisch angelegt. Jedoch können einige grundle-gende, richtungweisende Gemeinsamkeiten und Erkenntnisse heraus-gestellt werden, die sie von der Mainstream-Ökonomie fundamental unterscheidet. Die Ökologische Ökonomie wird deshalb auch als hetero-dox – d.h. von der herrschenden neoklassischen Lehrmeinung abwei-chend – charakterisiert (weiterführend s. Kanning 2005).
Als zentrales, gemeinsames Merkmal der Ökologischen Ökonomie kann die als „voranalytisch“ bezeichnete Vision hervorgehoben werden, das sozio-ökonomische System als Subsystem des übergreifenden ökolo-gischen Systems zu betrachten, von dessen Produktiv- und Wertschöp-fungskraft alles menschliche Wirtschaften lebt und auf das es sich aus-wirkt (s. Busch-Lüty 2000). Das sozio-ökonomische System wird also als in das ökologische System eingebunden und damit als von ihm abhängig betrachtet (Ökosystem-Konzept, vgl. Abb. 1.2).
Während dieses Verständnis für die meisten Wissenschaften keine neue Erkenntnis ist, bedeutet es für Ökonomen einen fundamentalen Wandel im Denken, denn die auch heute noch in allen Hochschulen vor-
Voranalytische Vision
Ökosystem-Konzept der Ökologischen ÖkonomieNeoklassisches Umwelt-Konzept
ökologischesSystem
ökologisches System
sozio-ökonomischesSystem
ökonomischesSystem
Input Output
Ressourcenökonomie Umweltökonomie
Abb. 1.2 Umweltkonzept der neoklassischen Umweltökonomie und das Ökosystem-Konzept der Ökologischen Ökonomie (Quelle: Gabler 1998, leicht verändert in Kanning 2005, S. 57).
© Baumast/Pape (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2013 Eugen Ulmer KG ISBN 978-3-8252-3676-2; UTB-Bandnummer 3676
Abb. 18.1 Entwicklung der betrieblichen Nachhaltigkeitsberichterstattung im Kontext unternehmerischer Nachhaltigkeitsherausforderungen (Quelle: basierend auf Herzig und Schaltegger 2011).
Sozioeffektivität (2)Ökoeffektivität (1)
Sozialberichterstattung1970er Jahre und zuvor
Umweltberichterstattung1980/90er Jahre
Integration (4)[Inhaltlich /
methodisch]
Sozio-effizienz
(3)
Sozioeffizienz-Berichterstattung
1970er Jahre
Ökonomische Effektivität
Finanzberichterstattung19. Jahrhundert
Nachhaltigkeitsbericht-erstattung 2000er Jahre
Ökoeffizienz-Berichterstattung
1990er Jahre
Öko-effizienz
(3)
(Quelle: DIN ISO 26000:2011, § 5.2.1)
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Gliederung Ø Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Kurzvorstellung Ø Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen
Ursprung und Begriff Ø Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen
Betriebs-, Produktökologie und Management Ø Versuch eines Fazits
Nachhaltigkeitsmanagement – wann ist es wirklich nachhaltig? Ø Beispiele aus der Praxis
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Seite 24 Forum N – 31. März 2014
Ökonomie
soziale Systeme
Gesellschaft
Betriebsökologie
Produktökologie Management
Nachhaltigkeitsmanagement - wann ist es wirklich nachhaltig?
Kommunikation
Partizipation Integration
Seite 25 Forum N – 31. März 2014
Hochschulen und Nachhaltigkeit
Hochschulen für nachhaltige Entwicklung • Forschung für nachhaltige Entwicklung
(disziplinär, inter-/transdisziplinär) • Bildung für nachhaltige Entwicklung
(fachliche/fachübergreifende Module, Studiengänge) • Transfer in die Gesellschaft
Die nachhaltige Hochschule • Die Natur im Blick
(Stoff- und Energieflussmanagement)
• Leistungsfähigkeit sichern (Berufungspolitik, Partnerschaften)
• Miteinander die Hochschule gestalten (Partizipation, Gesundheitsmanagement, Familienfreundlichkeit)
Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen • Leitbild, Managementsystem, Kommunikation (Quelle: Müller-Christ 2013)
Management
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Gliederung Ø Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)
Kurzvorstellung Ø Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen
Ursprung und Begriff Ø Nachhaltigkeitsmanagement an Hochschulen
Betriebs-, Produktökologie und Management Ø Versuch eines Fazits
Nachhaltigkeitsmanagement – wann ist es wirklich nachhaltig? Ø Beispiele aus der Praxis
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Grundsätze zur nachhaltigen Entwicklung (02/2013 vom Senat verabschiedet ) • Systemische Nachhaltigkeitsverständnis der HNEE „Mit der Natur für den Menschen“ • Nachhaltigkeit in Studium und Forschung • Umweltmanagement und nachhaltiger Betrieb der
Hochschule • Nachhaltigkeit im sozialen und beruflichen Kontext • aktiv nach außen –
von der regionalen bis zur globalen Ebene
Nachhaltigkeitsgrundsätze
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„Profil einer umfassenden, am Ökosystem und der Nachhaltigkeit orientierten Hochschulausbildung … ganz selbstverständlich Aspekte der Nachhaltigkeit integriert…“ (Nachhaltigkeitsgrundsätze der HNEE)
Nachhaltigkeit ist keine Nische, sondern quer in der Lehre curricular verankert • fachspezifisch in allen Studiengängen
• Nachhaltigkeitsthematik mit explizitem Praxisbezug
• programmatische Studiengänge, z.B. Öko-Agrarmanagement Global Change Management Nachhaltiges Tourismusmanagement Landschaftsnutzung und Naturschutz
Nachhaltigkeit in der Lehre (1)
Seite 29 Forum N – 31. März 2014
Nachhaltigkeit in der Lehre (2)
Eingangs-Ringvorlesung: „Einführung in die nachhaltige Entwicklung“
zielführend interdisziplinär und transdisziplinär, für alle Erstsemester-Studierenden (BA) gemeinsam erfolgversprechend Konzept von allen Fachbereichen gemeinsam entwickelt und gestaltet herausfordernd 400 Studierende „auf einen Nenner“ zu bekommen, verschiedene Dozenten mit unterschied- licher Methodik für Erstsemester fachliche Grundlagen und handlungs- orientierter Praxisbezug
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Hochschule als Reallabor: Was wir lehren, tun wir auch selber! • Runder Tisch zur nachhaltigen Entwicklung der
HNEE: gemeinsame Entwicklung von Themen, Projekten, Interaktion, Umsetzung
• Themenstellung und Betreuung von Projekt- und Abschlussarbeiten zur nachhaltigen Entwicklung der Hochschule
• Fachliche Inhalte und Problemlösungskompetenz
Nachhaltigkeit in der Lehre (3)
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Nachhaltigkeit in der Lehre (4)
„Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ Management von Nachhaltigkeitstransformationen Orientierung – Strategieentwicklung – Umsetzung • Zielgruppe: Change Agents • Inter- und transdisziplinäres Konzept • berufsbegleitend, Blended Learning • Studiengang als Innovationswerkstatt • hoher Praxisbezug, integriertes Praxisprojekt
über 3 Semester
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AKTUALISIERTE UMWELTERKLÄRUNG 2011DER HOCHSCHULE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG EBERSWALDE (FH)
Inhalt
Grußwort des Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1. Umsetzung der Umweltziele und Umweltprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2. Kernindikatoren: Umweltdaten im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.1 Kernindikator Energieeffizienz
2.1.1 Verbrauch an elektrischem Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.1.2 Verbrauch an Wärmeenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.2 Kernindikator Wasser/Abwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.3 Kernindikator Abfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.4 Kernindikator Materialeffizienz: Verbrauch an Drucker- und Kopierpapier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.5 Kernindikator Emissionen: Bilanzierung des CO2-Ausstoßes
2.5.1 Emissionen aus Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.5.2 Emissionen aus Energienutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.5.3 Emissionen aus Nutzung von Drucker- und Kopierpapier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
2.5.4 Emissionen aus Nutzung von Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.5.5 CO2-Emissionen gesamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3. Gültigkeitserklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Umweltmanagement - EMAS-Validierung
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Nachhaltiges Bauen. Strategien – Methodik – Praxis
Paul-Wunderlich-Haus: Stadträumlicher Kontext (Foto: Landkreis Barnim)
Foyer (Foto: Martin Duckek, Ulm)
Zur weiteren Konsolidierung und Evaluierung des Bewertungs-systems wurden die Erkenntnisse aus der ersten Pilotphase für die Gebäude der öffentlichen Hand im Rahmen eines Zukunft-Bau-Forschungsprojektes ausgewertet und konkre-te Vorschläge zur Systemfortschreibung und -stabilisierung abgeleitet. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse wurde für den Bereich der Bundesbauten das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für den Verwaltungs-neubau im Auftrag des BMVBS durch das BBSR abgeleitet.
Zweite Pilotphase
Aufgrund der in der Anfangsphase noch geringen Zahl von bewerteten Gebäuden wurde parallel eine Weiterführung der Pilotphase in 2009 beschlossen, in der drei weitere Gebäude des Bundes nach dieser nunmehr konsolidierten Version 2008 evaluiert wurden:
das Bundesamt für Strahlenschutz Berlin, das Gesundheitsministerium Bonn und das Hauptzollamt Rosenheim.
Hauptzollamt Rosenheim
Die Zertifizierung des Erweiterungsbaus des Hauptzollamts Rosenheim, der 2007 fertig gestellt wurde, erfolgte durch das BBSR. Mit einer Objektbewertung 1,9 und einer Standort-bewertung 1,7 kann das Hauptzollamt Rosenheim ein gutes Ergebnis vorweisen, wenngleich der Neubau nicht explizit im Hinblick auf eine Nachhaltigkeitsbewertung geplant wurde.
Benachbart zum bestehenden Hauptgebäude in Rosenheim wurde der Erweiterungsbau als ein abgewinkelter, vierge-schossiger Gebäuderiegel mit einem erhöhten Kopfbau geplant. Der Ausbau des Stahlbetonskelettbaus erfolgte mit leichten Trennwänden, die Flexibilität für notwendige räumli-che Veränderungen garantieren. Durchgehende, horizontale Fensterbänder bieten optimale Belichtungsverhältnisse und ein bestmögliches Verhältnis von geschlossener und verglas-ter Fassadenfläche. Ein feststehender Sonnenschutz dient dem konstruktiven Wärmeschutz, jeder Raum ist an das zen-trale Abluftsystem angeschlossen und ermöglicht nächtliche natürliche Kühlung. Das Flachdach ist extensiv begrünt, das Niederschlagswasser wird dem Gebäude für die WC-Spülung zugeführt.
Planungsbegleitung
Entscheidend für die Umsetzung des Nachhaltigen Bauens wird zukünftig – neben der Bewertung von bereits fertigge-stellten Gebäuden – die Begleitung in der Planungsphase sein. Speziell für die Projektleitungen der Bundesbaumaßnah-men stellt sich dabei die Frage, wie die Gesamtqualität eines Gebäudes optimiert werden kann, welche Wechselwirkungen es zwischen den Kriterien gibt, und wer welchen Nachweis zu erbringen hat. Diesen Fragen nachgehend, hat das BBR erste Pilotprojekte unter Berücksichtigung des BNB gestartet, um weitere Erfahrungen zur Handhabung und zur Praxistauglich-keit des Bewertungssystems zu sammeln.
14 / 2010 BBSR-Berichte KOMPAKT 15
Jens Pape: [email protected] // www.hnee.de/Pape // T. 03334.657332