2 Oldie Markt 01/03 - funwithmusic.de 01-2003.pdf2 Oldie Markt 01/03 Plattenbörsen Datum Stadt/Land...

2 Oldie Markt 01/03 Plattenbörsen

Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon

Plattenbörsen 2002/2003

Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.

26. Dezember Ingolstadt Theater Günther Zingerle � (091 31) 30 34 77

28. Dezember Karlsruhe Badnerlandhalle Ludwig Reichmann � (01 79) 697 43 12

28. Dezember Fürstenfeldbruck Marthabräuhalle Günther Zingerle � (091 31) 30 34 77

29. Dezember Schwabach Markgrafensaal Günther Zingerle � (091 31) 30 34 77

5. Januar Hagen Stadthalle JoKo-Promotion � (02 71) 23 20 00

5. Januar Saarbrücken Congresshalle ReRo � (02 34) 30 15 60

5. Januar Dortmund Westfalenhalle ReRo � (02 34) 30 15 60

6. Januar Schweinfurt Stadthalle Günther Zingerle � (091 31) 30 34 77

11. Januar Halle Mensa Weinberg Stefan Meiner � (03 41) 699 56 80

12. Januar Wiesbaden Kurhaus ReRo � (02 34) 30 15 60

12. Januar Münster Halle Münsterland JoKo-Promotion � (02 71) 23 20 00

12. Januar Zwickau Clubhaus Sachsenring Stefan Meiner � (03 41) 699 56 80

18. Januar Strassburg/F Parc Expositions Wacken Valysa Evenements � (00 33) 388 51 55 45

19. Januar Schwabach Markgrafensaal Günther Zingerle � (091 31) 30 34 77

25. Januar Amsterdam/NL Rai ARC � (00 31) 229 21 38 91

26. Januar Offenbach Stadthalle Wolfgang W. Korte � (061 01) 12 86 62

30. Januar Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs � (030) 425 03 00

Internationale Schallplatten & CD - Börsen

Buchungen Tel/Fax: 0341 699 5680 Mehr Infos & weitere BBuchungen Tel/Fax: 0341 699 5680 Mehr Infos & weitere Börsen auf unserer Homepagersen auf unserer Homepage

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3Oldie Markt 01/03News

News • News • News • News • News • News • News* Joni Mitchell bezeichnete die Musikszenein einem Interview anlässlich ihrer neuestenDoppel-CD Travelogue – einer Greatest Hits-Kollektion mit einem Orchester – als Strom-schnelle. Außerdem ließ sie in dem Gesprächdurchblicken, dass diese Platte ihre letzte seinkönnte, da sie mit der modernen Popmusiknichts mehr anfangen kann.* Santana werden ihre Welt-Tour, mit der siedas neue Album Shaman unterstützen, am 12.2. in Laredo, Texas beginnen. Nach sechs Auf-tritten in den USA wird man am 21. März inNeuseeland mit dem Teil in Ozeanien und demfernen Osten beginnen und das ganze Unter-nehmen ab dem 27. August in Helsinki mit deneuropäischen Daten abschließen. Zusatzkon-zerte sind nicht geplant.* AC/DC haben einen neuen Plattenvertrag mitEpic unterschrieben, dessen erstes Resultat eineVeröffentlichung ihrer alten Platten 2003 seinwird. Gleichzeitig müssen die in den USA le-benden Australier vorher noch ihr letztes Opusfür den alten Vertragspartner Elektra auf denMarkt bringen, was ebenfalls noch 2003 ge-schehen wird.* Metallica suchen zwei Jahre nach dem Ab-schied von Jason Newsted jetzt nach einemneuen Bassisten, obwohl sie das ursprünglicherst nach der Produktion des anstehenden neu-en Albums machen wollten. Zumindest kün-deten sie auf ihrer Homepage an, das in dennächsten Wochen Probesessions mit aussichts-reichen Kandidaten über die Bühne gehen wer-den. Nach Aussage ihres Schlagzeugers LarsUllrich „brauchen wir für eine Tour eh einenBassisten und da war es einfach sinnvoller, mitihm bereits das neue Material einzuspielen, dawir ihm das dann nicht später beibringen müs-sen.“* The Doors müssen ihre Welt-Tournee ersteinmal etwas nach hinten verschieben. DerGrund: Der als Ersatz für den aus Tinnitus-Gründen nicht zur Verfügung stehenden JohnDensmore auserkorene Ex-Police-DrummerStewart Copeland brach sich am Wochenendebeim Radfahren zuhause in Los Angeles einenArm. Das ändert jedoch nichts an der prinzipi-ellen Planung, die jetzt das erste Konzert am19. Januar in Las Vegas vorsieht. Ebenfalls wievorgesehen soll 2003 noch das neue Studio-Album der Doors erscheinen, die als Leadsän-ger Ian Astbury verpflichtet haben und mit ih-rer Show auch nach Europa kommen werden.* Oasis haben die letzten Termine ihrerDeutschland-Tournee abgesagt, weil LiamGallagher bei einer Schlägerei in München denkürzeren zog. Tatsächlich brachen er und eini-ge Mitglieder seiner Crew am vergangenen

Sonntag im Nobelhotel Bayerischer Hof inMünchen im angetrunkenen Zustand um 2 Uhrmorgens eine Schlägerei mit italienischen Tou-risten vom Zaun, die damit endete, dass Liamund Konsorten von der zur Hilfe gerufenenPolizei in eine Ausnüchterungszelle gestecktwurden und die Teil-Renovierung seines Ge-sichtes für Liam bei einem Zahnarzt in Lon-don endete, der die neuen Vorderzähne für20.000 Pfund installierte, wobei Liam’s Ver-lobte Nicole Appleton (Ex-All Saints) ihm dieHand hielt.* Nightwish haben aufgrund des großen Er-folgs ihrer Deutschland-Tournee zwei Zusatz-Gigs eingeschoben, die am 11. Januar in derArena in Oberhausen und am 12. Januar imColosseum in München stattfinden werden.* Living Colour haben sich reformiert undlegen im Studio ihres Bassisten Doug Wim-bish derzeit letzte Hand an das Album an, dasim März bei ihrem neuen VertragspartnerSanctuary erscheinen soll.* Ozzy Osbourne ist Großvater geworden.Seine Tochter Jessica aus erster Ehe brachtevor einigen Wochen mit 31 ihr erstes Kind,Jessica Hobbs, auf die Welt. Sie ist die Tochtervon Thelma, die sich 1981 von Ozzy scheidenließ, weil er ihre 17 Katzen erschoss, da sie zulaut waren. Er und seine aktuelle Gattin – im-merhin halten es die beiden schon 20 Jahrenzusammen aus – werden am 31.12. ihre Treue-schwüre erneuern.* Helloween mussten bei den Aufnahmen fürihr neuestes Opus ihren neuen Schlagzeuger,Mark Cross (Ex-Metalium) durch Mikkey Deevon Motörhead ersetzen. Der Grund: Crosswurde mit dem Epstein-Barrr-Virus infiziert.Eine Stellungnahme der Band sagt dazu fol-gendes: „Mark braucht die nächsten vier-fünfMonate, um sich zu erholen. Das Virus zerstörtdas Immunsystem und raubt einem alle Ener-gie. Deswegen haben wir für die Aufnahmen –und nur für die – Mikkey Dee geholt. Um al-len Gerüchten vorzubeugen, soll eindeutig klar-gestellt werden, dass Mark Cross unser Schlag-zeuger bleibt und wir uns auf die Tour im näch-sten Jahr mit ihm freuen.“* Rick Dangel, Gitarrist der 60er Jahre BandThe Wailers aus Seattle, starb zuhause im Al-ter von 60 Jahren an einem Aneurysma. Dan-gel war verantwortlich für die ersten Riffs vonLouie Louie, das ursprünglich von RichardBerry geschrieben wurde und von den eben-falls aus dem amerikanischen Nordwestenstammenden Kingsmen zu einem nationalenHit gemacht wurde, obwohl die Wailers dieerste Fassung auf den Markt brachten. Dangelwar der Ko-Autor des größten Hits seiner Band,

Tall Cool One, der sowohl 1959 (36) als auch1964 (38) in die amerikanischen Charts vor-stieß.* Otis Redding’s Witwe und sein ehemaligerManager Phil Walden (später Gründer undBesitzer des Labels Capricorn, das unter an-derem die Allman Brothers entdeckte) habenin Atlanta den Autor einer Biographie über denSoul-Sänger wegen Rufschädigung für einenSchadensersatz in Höhe von 15 Millionen Dol-lars verklagt. In dem im letzten Jahr auf denMarkt gekommenen Buch wird unter anderembehauptet, dass Redding außereheliche Affä-ren gehabt und über eine Scheidung nachge-dacht habe. Außerdem wird Walden unterstellt,den Flugzeugabsturz, der zu dem frühzeitigenTod Reddings führte, durch die Mafia herbei-geführt zu haben, um an die Lebensversiche-rung von einer Million Dollars zu kommen undseine Entlassung durch Redding zu vermeiden.* Jackson Browne und seine Songschreiber-Kollegen J.D. Souther sowie Jack Tempchineinigten sich bereits am 22. November mitWarner Brothers, nachdem sie die Firma inHöhe von 10 Millionen Dollars wegen ausste-hender Tantiemenzahlungen für ihre vier Ko-operationen verklagt haben, die auf dem Ea-gles-Album The Greatest Hits 1971-75 erschie-nen, das inzwischen 26 Millionen Stück ver-kauft hat.* Connie Francis teilte dem Publikum bei ei-nem Konzert am 22. November in Texas mit,dass Gloria Estefan ihre Rolle in dem auf ihrerAutobiographie basierenden Film Who’s Sor-ry Now spielen wird, in dem Danny de Vitoihren sie vorwärtstreibenden Vater gibt.* James Brown kämpft derzeit um den Erhaltseiner beiden Beine. Nachdem er bereits vorlängerer Zeit mit Diabetes diagnostiziert wur-de, kommen jetzt noch Probleme mit derDurchblutung dazu. Bei einem Konzert in NewYork musste Brown von der Bühne getragenwerden und wurde anschließend im Rollstuhlzu seinem Flugzeug gefahren. Außerdem siehter sich mit verschiedenen Klagen konfrontiert:Bobby Byrd, der Gründer der Famous Flamesund Schreiber einiger Hits, fordert von ihmausstehende Tantiemen für Erfolge der 60erund 70er Jahre in Höhe von 7 Millionen. Undseine drei ehemaligen Musiker Bobby Bennett,Lloyd Stellworth und Fred Wesley klagen eineähnliche hohe Zahlung wegen ausstehenderHonorare für ihre Zeit bei den Famous Flamesein.* The Electric Family, Deutschrock-Band umTom Redecker, landete einen Mediencoup mitdem neuen Album: Die San Francisco-Legen-de David Fricke schrieb die Linernotes.

4 Oldie Markt 01/03 Top 20/40

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)SIS-0102 (72/UK)

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)Trend T-1015 (69/CA)

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)RCA 25037 (65/CH)

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)CBS S 64958 (72/OE)

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)Parlophone PCS 7125 (71/UK)

6 Johnny Burnette & The Rock‘n‘Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)Coral CRL 57080 (57/US)

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)Music Factorx SRS 001 (69/D)

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)

10 C. A. Quintet - Trip Thru‘ Hell 876,87 € (11/95)Candy Floss CF 7764S (64/US)

11 Lang‘syne - Same 844,99 € (2/94)Düsselton TS 2737 (76/D)

12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)London Wavelenght (Limited Edition)

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)Odeon (gelb) 984008 (65/D)

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)

15 Svanfriddur - What‘s Hidden There 784,75 € (5/94)Privatpressung (72/UK)

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)Qualisound US 403 SLP (71/DK)

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)London RSD-1 (69/US)

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)Fonoring Decca SFGLP 78299

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)Decca DCD 81500 (68/D)

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)Philips SBL 7893 (69/UK)

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)Procom 027606 (76/D)

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)Privatpressung (80/D)

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)Reflection REL 8 (70/UK)

24 Five Royals - Rockin‘ Five Royals 625,67 € (1/97)Apollo LP 488 (54/US)

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)Clubpressung Odeon 6279 (65/D)

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)Decca 25014 (67/CH)

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)CPM LPS 002 (70/D)

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)MFSL 1-101-114 (82/US)

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)Public P 1006 (70/US)

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)Decca SKL 5094 (71/UK)

33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)Kerston FK 60514 (73/D)

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)MFSL 1-161/170 (84/US

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)Capitol 2553 (66/US)

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)Triangle 920 321 (72/BL)

39 Johnny Burnette Trio - Rock‘n‘Roll (EP) 444,82 € (5/96)Coral 94071 (56/D)

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auk-tionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, indem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.

Die ewigen Price-Charts

Top 40

1 Hurdy Gurdy 214,56 €€€€€Same (M-/M-)CBS S 64781 (71/UK)

2 Rainbows 189,86 €€€€€Same (M-/M-)CBS S 62625 (66/D)

3 The Doors 168,55 €€€€€Open The Doors For (Clubpr., M-/M-)S*R Int. 92246 (68/D)

4 The Rolling Stones 152,27 €€€€€She Said Yeah (EP, M/M)Decca DX 2371 (65/D)

5 Mountain Bus 137,67 €€€€€Sundance (M-/M-)Good Music G 101 (71/US)

Die teuersten Platten des Monats:

Top 20November

6 The Parlour Band 137,65 €€€€€Is A Friend? (Foc, M/M-)Deram SDL 10 (72/UK)

7 The Beatles 129,05 €€€€€Yesterday (7", Hippie-Cover, M-/M-)Odeon O 23031 (65/D)

8 Reaction 123,21 €€€€€Same (M-/M-)Polydor 2371 251 (71/d)

9 Hunter Muskett 115,97 €€€€€Every Time You Move (M/M-)Nova Decca SDN 10 (70/UK)

10 The Rolling Stones 114,86 €€€€€I Wanna Be Your Man (7", Weißer Balken, M-/M-)Decca DL 25129 (64/D)

11 Night Sun 97,19 €€€€€Mournin' (M-/M-)Zebra Polydor 2949 004 (72/D)

12 Jan Dukes de Grey 85,33 €€€€€Sorcerers (Mono, M/M)Nova Decca DN 8 (69/UK)

13 Pete Brown & Piblokto 82,67 €€€€€Things May Come (Foc, M/M-)Harvest EMI 1C062-84291 (70/D)

14 Still Life 71,01 €€€€€Same (Foc, M-/M-)Vertigo Philips 6360 026 (70/D)

15 Tea + Symphony 69,04 €€€€€An Asylum For (M-/M-)Harvest SHVL 761 (70/UK)

16 Web 68,73 €€€€€Theraphosa Blondi (M/M-)Deram SML-R- 1058 (69/UK)

17 Episode Six 66,99 €€€€€I Can See Through You (7", M/M)Pye Hit-ton 300 139 (67/D)

18 Neighb'rhood Childr'n 62,71 €€€€€Same (M/M-)Acta A 38005 (68/US)

19 The Rolling Stones 61,90 €€€€€Big Hits (Foc+Booklet, M-/M-)Decca TXS 101 (66/D)

20 Udo Jürgens 60,24 €€€€€Summer Love (12"-Promo, LC)Durium (IT)

Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 290ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damitden tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durch-schnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Vi-deos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.

5Oldie Markt 01/03

6 Oldie Markt 01/03 Leserbriefe/Impressum

Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley

01/03Nr. 268 Januar 2003

26. Jahrgang

Herausgeber: Martin ReicholdRedaktion: Martin Reichold

Internet:http://www.oldiemarkt.com

Fotografie: Willi KuperComputerworks: Computer CommunicationMitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,

Bernd Vogel, Kurt Wehrs

Mitarbeiter Spezialgebiete:Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), NorbertLippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), MichaelDoepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), PatrickGuttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), AlexanderMertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), BeatBopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), WolfgangWerbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),Ernest Cadet (Young Rascals)

Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)

Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918

Verlag: New Media Verlag,Parkstr. 13, 90409 Nürnberg

Druck: Reiff Druck,Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München;

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. HöhereGewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatz-ansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbe-halten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskriptewerden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto bei-gelegt wurde. Einzelheft 7,10 Euro (inkl. Mwst.), Jahresabonne-ment 85,20 Euro (Ausland auf Anfrage). Kündigung des Abon-nements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten Zeit-raums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH &Co.KG. Für das Abonnement: Deutsche Bank Lörrach, Kto.144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: NewMedia Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024.Postbank Ludwigshafen, Kto. 21876-671, BLZ: 54510067

Oldie-Markt

Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen Oldie-Markt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit derZusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wiemöglich an die Redaktion ab.

Oldie-Markt 03/03(= Heft 270)

Erscheinungsdatum:3. März 2003

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt(Auktion und Festpreis) am:

10. Februar 2003

Auktions-Schluß für Auktion 292(Poststempel) am:10. Februar 2003

Oldie - MarktOldie-Markt 02/03

(= Heft 269)

Erscheinungsdatum:3. Februar 2003

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt(Auktion und Festpreis) am:

14. Januar 2003

Auktions-Schluß für Auktion 291(Poststempel) am:14. Januar 2003

LeserbriefeKorrekturen und Ergänzungen zur Pretty ThingsDG: 1997 erschien eine limitierte, nummerier-te (500) 12“, 1968 Radio Sessions (TGT 101)in mäßiger Tonqualität: A: S.F. Sorrow Is Born/ Mr. Evasion B: Balloon Burning. Die US-10”Defecting Grey (Norton TED 1001, 2000) hatalternative Demos folgender Titel: A: Defec-ting Grey/Mr. Evasion B: Talkin’ About TheGood Times/Walking Through My Dreams. Diediv. Ausgaben von The Pretty Things 1967-71sind nur Reissues von Singles A’s&B’s (Har-vest SHSM 2022/1978 UK) in veränderten Co-vern. In Concert (BBC Transcription Series CN1922/ S, 1973 UK) ist eine Radioshow der Free-way Madness-Phase mit Medicine Head auf derB- Seite. A: Religion’s Dead/Havana Bound/Love Is Good/Onion Soup/Route 66. Silk Tor-pedo erschien auch in Japan. Die Bestellnum-mer der Erstpressung von Live At The Heart-break Hotel lautet Line LRPL 5364/6.26010,1984 D. Fun Tango ist ein Bootleg, wurde abernicht in Amsterdam, sondern im Sinkkasten inFrankfurt Ende 1984 aufgenommen. A: Instru-mental / Big Boss Man/Midnight To Six Man/I’m A King Bee/Ain’t Got You B: She Does/Shakin’ All Over C: Rosalyn/Rainin’ In MyHeart/Down So Long/Route 66 D: In The Mid-night Hour / Pretenders/Gimme Some Lovin.Ergänzungen zu CDs: Pretty Things (SnapperSMMCD 548, 1998 UK) ist neben Repertoiredie einzige von der Band autorisierte CD-Aus-gabe und enthält die gleichen Bonustracks wiedie Repertoire-CD und die gleiche Multi-Me-dia-Section. Diese Ausgaben auf Snapper (demLabel der Pretty Things) waren die Grundlage

für alle jüngsten Repertoire-Veröffentlichun-gen. Dasselbe gilt für alle Snapper-Ausgaben.Pure And Pretty (Chapter One CO 25204, 1993UK): Tracks: One Long Glance/The Sun /The-re Will Never Be Another Day/My Time/OutIn The Night/Bright Lights Of The City / Pho-tographer/Introduction-Midnight To Six Man/Rainin’ In My Heart/Road Runner/Turning MyHead / Spring / Renaissance Fair / Talkin’ AboutThe Good Times. 1-7 sind diff. Versions vonEmotions. 8 ist von der BBC, 9/10 kommenvom Beat-Club, 11/12 sind BBC-Aufnahmenaus den Jahren 1968/70, die letzten beiden Ti-tel sind von einem Konzert in Amsterdam vom29. März 1969. Resurrection (Snapper 160042,98 UK) ist ebenfalls eine englische Pressung,lim. (10.000) und nummeriert. Philippe de Bar-ge (Head, UK 1998). 1-11 stammen von demangeblich einzigen Azetat der französischenPhilippe DeBarge-LP, wobei es nicht klar ist,ob das der Name eines Musikers oder der Titelder LP im Stil der Electric Banana-Aufnahmenist. Tracks 12/13 und 19-23 sind von der BBCaus den Jahren 1964-1968, 14-17+24 stammenaus dem holländischen Fernsehen 1964 bzw.1969, 18 kommt von der US-TV-Show Shin-dig. Tracks: Hello / You Might Even / Alexan-der / Send You With Lovin’ / Running You&Me/ Peace / Eagles Sea / A New Day / It’ll NeverBe Me / Check Out / They’re All Gone Now /Big Boss Man / Road Runner / Honey I Need /Don’t Bring Me Down / Big Boss Man / Mid-night To Six Man / Honey I Need / Sittin’ AllAlone / Turn My Head / S.F. Sorrow Is Born /She Says Good Morning / Balloon Burning / ISee Fuzz. Stefan Morawietz, Widdersche Str.278, 47804 KrefeldDer redaktionelle Teil im Oldie-Markt hat sich

in letzter Zeit stark verbessert. HerzlichenGlückwunsch! Schön wäre es nun, wenn dasHeft insgesamt wieder etwas dicker werdenwürde. Noch ein Wort zur News-Seite: In derAugust-Ausgabe las ich, dass die noch leben-den Grateful Dead-Musiker als Terrapin Stati-on auftreten. Das stimmt nicht. In der Septem-ber-Ausgabe stand nun, dass sie als The Othersauf Tour gehen. Das stimmt auch nicht. Rich-tig ist: Sie spielten (im August) und gehen aufTour als The Other Ones, genannt nach ihremKlassiker That’s It For The Other One. HaraldBrandt, Plöner Str. 45, 24148 KielDie Redaktion bedankt sich für die Korrektu-ren und Ergänzungen.

7Oldie Markt 01/03Tina Turner: Gold-Tina

Königin MidasAb 1984 ging es Tina Turner beinahe so wie König Midas in der grie-chischen Mythologie: Alles, was sie machte, verwandelte sich in Gold.

Tina Turner in ihrer Rolle im Film Mad Max III-Beyond Thunderdome

8 Oldie Markt 01/03 Tina Turner: Gold-Tina

Oldie-Markt Discographie

Tina Turner (14)von Frank Küster

Es gibt in der Musikindustrie ein Gesetz,das alle Beteiligten respektieren: Schmie-de das Eisen, solange es heiß ist. Das be-deutet, bezogen auf die Karriere von TinaTurner: In dem Augenblick, in dem festzu-stellen war, dass sie das Comeback an dieSpitze geschafft hatte, war Dauerstress an-gesagt. Nur nicht diese einmalige Gelegen-heit vergeuden, sondern die Öffentlichkeitnicht ohne Produkt oder persönliches Auf-treten lassen und so spielten sich die Jahrenach 1984 in einem Wirbel von unausge-setzten Plattenveröffentlichungen und Kon-zerten ab, die wahrscheinlich eine 20jähri-ge ausgelaugt hätten – nicht so Tina Tur-ner.Sie, die beim Einsetzen ihres Welterfolgesimmerhin bereits 45 Jahre alt war, zog durchdie Welt, als ob es kein Morgen gäbe. Obsie nun bei den Grammy-Verleihungen am26. Februar 1985 drei Trophäen für What’sLove Got To Do With It? (Platte des Jahres,Song des Jahres, Bester weiblicher Gesang)und eine für Better Be Good To Me (Beste

weibliche Rockstimme) abstaubte, am 14.3. in der ausverkauften Wembley Arena –nicht dem Stadion, sondern der Halle – auf-trat, eine alle Rekorde brechende Europa-tour absolvierte (bei der beispielsweise diean sich acht Termine in Deutschland auf 30erhöht wurden) oder am 13. Juli in Philadel-phia bei dem amerikanischen Teil des WorldAid-Konzerts gastierte, wo sie mit ihremDuett mit Mick Jagger, den sie noch dazumit einigen Tanzschritten clever parodier-te, einen der Höhepunkte darstellte – TinaTurner in diesen 12 Monaten nicht zurKenntnis zu nehmen, war ein Kunststück,das kaum zu schaffen war, so omnipräsentwar die Dame im Rundfunk, dem Fernse-hen und der Presse.Dies aber nur auf das oben angesprocheneGrundgesetz der Musikbranche zurückzu-

Tina Turner (4)1989

CD-EP: I Don’t Wanna Lose You / Stronger Than The Wind / Not Enough Romance / WeDon’t Need Another Hero (Thunderdome)UK: Capitol CDCL 553Promo-Single: Steamy Windows / SameUS: Capitol P-B-44473 (White Label)CD-Promosingle: Steamy WindowsUS: Capitol 79825Promo-CD-EP: Steamy Windows (12” Vocal Mix) / (12” House Mix) / (7” Mix) / (7” HouseMix) / (12” Dub Mix) / (12” House Dub Mix)US: Capitol DPRO 79907Single: Steamy Windows / The Best (Muscle Mix)UK: Capitol CL 560, US: Capitol B 4447312”-EP: Steamy Windows (12” Vocal Mix) / (12” House Mix) // (12” Dub Mix) / (12” HouseDub Mix)UK: Capitol 12 CL 560, US: Capitol V 15543Maxi-Single: Steamy Windows-The Dance Mixes (Remixed By Justin Strauss)EU: Capitol 060-2036936Steamy Windows (12” House Mix) // (7” House Mix) / (12” House Dub Mix)Single: Steamy Windows / Not Enough RomanceD/NL: Capitol EMI 006 20 3567 7Promo-Single: Look Me In The Heart / SameUS: Capitol P-B-44510 (White Label)CD-Promosingle: Look Me In The HeartUS: Capitol DPRO 79918CD-Promosingle: Look Me In The Heart (Short) / (Long)US: Capitol DPRO 79918Single: Look Me In The Heart / Stronger Than The WindUS: Capitol B 44510 (MC-Single: Capitol 44510)Single: Look Me In The Heart / Steel ClawUK: Capitol CL 584Promo-MC: The Best / Steamy Windows / I Don’t Wanna Lose You / You Can’t Stop MeLoving YouUS: Capitol 79754 (Special DJ Only Cover)Album: Foreign AffairD: Capitol EMI 064 7 91873 1, UK: Capitol ESTU 2103, US: Capitol 91873, DD: AWA 791873-1 (Deutsche Schallplatten GmbH, Licensed For Sale In Intershops Only). CD: D: Capi-tol EMI 564 7 91873 2, US: Capitol CDP 7 93129 2A: Steamy Windows / The Best / You Know Who (Is Doing You Know What) / UndercoverAgent Of The Blues / Look Me In The Heart / Be Tender With Me BabyB: You Can’t Stop Me Loving You / Ask Me How I Feel / Falling Like Rain / I Don’t WannaLose You / Not Enough Romance / Foreign AffairAlbum: Il RockIT: De Agostini EMI ItalianaA: Under My Thumb / Let’s Spend The Night Together / Acid Queen / I Can See For Miles /Whole Lotta LoveB: Baby Get It On / Bootsey Whitelaw / Pick Me Tonight / Rockin’ And Rollin’

1990Single: Foreign Affair / Private DancerD: Capitol EMI 1C006 20 3858 7CD-Single: Foreign Affair (2 Mixes) / Private Dancer

D-Single: Capitol EMI 1A 006 2001917

9Oldie Markt 01/03Tina Turner: Gold-Tina

D: Capitol EMI CDP 560 20 3858 2Doppel-CD-Single: Look Me In The Heart (LP Version) / (12“ Remix) / Steel Claw (Live) /Look Me In The Heart (Instrumental)CD-Single 2: Look Me In The Heart (7” Remix) / (Instrumental) / The Tina Turner MontageMixUK: Capitol CDCL 584/CDCLX 584Single: Be Tender With Me Baby (Studio) / (Live)UK: Capitol CL 593Maxi-Single: Be Tender With Me Baby (Studio) // (Live) / You Know Who (Is Doing YouKnow What)UK: Capitol 12 CL 593 (Shape: CLPD 593, CD-Single D: Capitol EMI CDP 560-20 4075 2,UK: Capitol CDCL 593)12”-EP: Various Artists: DMC DJ Members Only April 1990 Mixes 1US: DMC 97/1Tina Turner: Tina Turner Megamix (Mixed By Sammy X, 6:00)LD: Do You Want Some Action! – Live From Barcelona 1990D: PMV. Video CD: D: PolyGram Video 082 842-4 (+ Bonustrack: Be Tender With Me Baby)A: Steamy Windows / Typical Male / Foreign Affair / Undercover Agent / Ask Me How I Feel/ We Don’t Need Another Hero / Private Dancer / Nutbush City LimitsB: Addicted To Love / The Best / I Don’t Wanna Lose You / What’s Love Got To Do With It/ Let’s Stay Together / Proud Mary / Better Be Good To Me

1991

Jukebox-Promosingle: Way Of The World / You Know Who (Is Doing You Know What)US: Capitol S7 57702Single: Nutbush City Limits (90’s Version) / The Best (Edit)D/NL: Capitol EMI 006 2045187, UK: Capitol CL 63012”-EP: Nutbush City Limits (90’s Version) / The Best (Edit) // Nutbush City Limits (Nut-bush City 91) / Nutbush City Limits 91D/NL: Capitol EMI 2045186, UK: Capitol 12 CL 630, AU: Interfusion Records X 14221(Sides A & B Are Switched)CD-EP: Nutbush City Limits (90’s Version) / The Best (Edit) / Addicted To Love (Live) /Nutbush City Limits (’91)UK: Capitol CDCL 630Doppel-Album: Simply The BestUK: Capitol ESTV 1. CD: D: Capitol EMI 7 96630 2. MD: US: Capitol 7777 97152 8 2A: The Best / I Can’t Stand The Rain / What’s Love Got To Do With It / I Don’t Wanna LoseYou / Let’s Stay TogetherB: Steamy Windows / Typical Male / We Don’t Need Another Hero (Thunderdome) / PrivateDancer / Better Be Good To MeC: Nutbush City Limits (90’s Version) / It Takes Two (& Rod Stewart) / River Deep-MountainHigh / Be Tender With Me BabyD: Addicted To Love (Live) / I Want You Near Me / Way Of The World / Love ThingDoppel-CD: Simply The BestAU: Festival TVD 93349Tracks CD 1: The Best / Better Be Good To Me / I Can’t Stand The Rain / What’s Love Got ToDo With It / I Don’t Wanna Lose You / Nutbush City Limits (90’s Version) / What You See IsWhat You Get / Let’s Stay Together / Addicted To Live (Live) / River Deep Mountain High /Steamy Windows / Typical Male / We Don’t Need Another Hero / Private Dancer / Look MeIn The Heart / It Takes Two (& Rod Stewart) / I Want You Near Me / Way Of The World / LoveThingTracks CD 2: The Best (& Jimmy Barnes) / I’m A Lady / I Can’t Stand The Rain / Be TenderWith Me / Show Some RespectVideo: Simply The BestD: Capitol EMI 991 308 3, UK/US: Capitol Video 40026-3. Laser Disc: US: Pioneer/PMI Tracks: The Best / Better Be Good To Me / I Can’t Stand The Rain / What’s Love Got To DoWith It / Typical Male / Private Dancer / We Don’t Need Another Hero / What You Get IsWhat You See / I Don’t Wanna Lose You / Look Me In The Heart / Addicted To Love / SteamyWindows / Break Every Rule / Foreign Affair / Tonight (& David Bowie) / Let’s Stay Toge-ther / Be Tender With Me Baby / It Takes Two (& Rod Stewart) / Nutbush City Limits (90’sVersion) / Love Thing / What’s Love Got To Do With It

führen wäre falsch: Tatsächlich wollte siejede und jeder sehen, so sehr hatte sie mitPrivate Dancer den Nerv des Pop-Publi-kums getroffen und zwar weltweit. DieKombination ausgezeichneter Songs, einerschwarzen Stimme und rockiger Begleitungschien eine Erfolgsformel zu sein, die spe-ziell in den USA ungeheuer einschlug, wasauch die Single-Platzierungen 1985 demon-strierten: Zu Beginn des Jahres kam Priva-te Dancer auf den siebten Platz, die dritteSingle von Private Dancer, die in Folge dieUS-Top 10 erreichte. Dann kletterte ShowSome Respect auf 37, was von We Don’tNeed Another Hero locker getoppt wurde,das den 2. Platz schaffte und One Of TheLiving (die zweite Single aus dem Sound-track zu dem Mad Max-Film mit Tina Tur-ner als Aunt Entity) schloss dieses Jahr miteinem 15. Platz in Amerika passend ab.Nimmt man dazu noch ihr Duett mit BryanAdams auf It’s Only Love, das dies- und jen-seits des Atlantiks ebenfalls die höherenRegionen der Hitlisten erreichte, kann man

Tina Turner nur als die dominante Sängerindes Jahres bezeichnen. Dabei half ihr sicher,dass sie für den gerade eben gestartetenMusik-Video-Kanal MTV das ideale schwar-ze Feigenblatt darstellte – zusammen mitMichael Jackson. Die beiden hatten den un-bestreitbaren Vorteil, dass sie zwar schwar-ze Hautfarbe besaßen – auch wenn sich dasbei Jackson im Laufe der Zeit immer mehränderte – aber eine weiße Musik machten.Gerade, weil MTV zurecht der Vorwurf ge-macht wurde, bei der Auswahl der Videosunterschwellig rassistisch zu verfahren,konnte man dann auf diese beiden verwei-sen, deren Videos ständig liefen – ein Um-stand, der das Comeback von Tina Turnergerade bei den jungen Fans enorm geförderthatte.So stellte sich für Tina Turner am Ende des

D-Single: Capitol EMI 1C006 20 0317 7

10 Oldie Markt 01/03 Tina Turner: Gold-Tina

Single: Way Of The World / I Don’t Wanna Lose YouD/NL: Capitol EMI 2045817, UK: Capitol CL 637 (MC-Single: Capitol TCCL 637)CD-Single: Way Of The World / I Don’t Wanna Lose You / Foreign AffairD/NL: Capitol EMI 2045812, UK: Capitol CDCL 637CD: Tina LiveJP: Capitol Toshiba CP32-5598Tracks: What You Get Is What You See / Break Every Rule / Typical Male / Two People /Tonight (& David Bowie) / Let’s Stay Together / Proud Mary / What’s Love Got To Do WithIt / Tearing Us Apart (& Eric Clapton) / Private Dancer / Help / 634-5789 (& Robert Cray) /Land Of 1000 Dances / It’s Only Love (& Bryan Adams) / Paradise Is HereDJ Promo-Maxi-Single: Nutbush City Limits (1991 Remix) // A Little Bit O’Bush / SimplyThe Beats (Both Tracks Are Different Mixes Of Nutbush City Limits)US: Capitol

1992

CD: Various Artists: Two Rooms – Celebrating The Songs Of Elton John & BernieTaupinD/UK: Mercury Phonogram 845 749-2, US: Mercury PolyGram 845 750-2, JP: MercuryPHCR-1128Tina Turner: The Bitch Is BackCD-Promosingle: Love ThingUS: Capitol DPRO 79947Single: Love Thing / I’m A LadyUK: Capitol CL (Poster-Foc)CD-EP: Love Thing / I’m A Lady / Private Dancer (Live) / It’s Only Love (Live, & BryanAdams)UK: CapitolCD-Single: Love Thing / Foreign Affair / Steamy WindowsUS: Capitol 15786, AU: Festival D 11062Single: I Want You Near Me / Let’s Stay TogetherUK: Capitol CL, US: CapitolCD-EP: I Want You Near Me / Let’s Stay Together / Tonight / Let’s Dance (Live, & DavidBowie)UK: CapitolCD-EP: I Want You Near Me / Land Of A Thousand Dances / In The Midnight Hour / 634-5789 (Live, & Robert Cray)UK: Capitol

1993

CD-Promo-EP: I Don’t Wanna Fight (Single Edit) / (Urban Radio) / (Urban Mix) / (HolidayInn Lounge Mix) / (Club House Mix) / (Urban Radio Instrumental) / (LP Version)US: Virgin DPRO 12775CD-Promosingle: I Don’t Wanna Fight (Chris Lord-Alge Urban Mix) / (Jerry Moran DanceMix)US: Virgin DPRO 12807Promo-Single: I Don’t Wanna Fight / Tina’s WishUS: Virgin 17401-DJSingle: I Don’t Wanna Fight / The BestUS: Virgin 12652CD-EP: I Don’t Wanna Fight / The Best / I Don’t Want To Lose You / What’s Love Got To DoWith ItUK: Parlophone CDRS 6346CD-EP: I Don’t Wanna Fight (3 Versions) / Tina’s WishD: Parlophone EMI CDP 560 20 3498 0CD: What’s Love Got To Do With It?D/NL: EMI 7 89486 2Tracks: I Don’t Wanna Fight / Rock Me Baby / Disco Inferno / Why Must We Wait UntilTonight / Stay Awhile / Nutbush City Limits (Live) / You Know I Love You / Proud Mary / AFool In Love / It’s Gonna Work Out Fine / Shake A Tail Feather / I Might Have Been Queen /What’s Love Got To Do With It (Extended) / Tina’s Wish12“-Promo-EP: Disco Inferno (Album Version) // (12“ Version) / (12“ Dub)UK: Parlophone DISCO 1 (White Label)

Jahres als einziges Problem, dass sie, wennsie so weitermachen wollte, irgendwann ei-nen Zusammenbruch riskierte, weswegensie ihre Aktivitäten einschränkte, obwohl imHinterkopf natürlich der Gedanke da war,dass man alte Stars zugunsten neuer schnellvergisst. Doch die Tatsache, dass im Januardie neueste Single It’s Only Love in den USAden 15. Platz erreichte, war da ebenso be-ruhigend wie der Preis als beliebteste Künst-lerin in der Pop-/Rock-Kategorie bei denzum 13. mal jährlich verliehenen amerika-nischen Musikpreisen im Shrine Auditori-um in Los Angeles.Ansonsten verlief das erste Halbjahr 1986sehr ruhig, wobei sie nur bei dem jedes Jahrstattfindenden Konzert für den Princes Trustin London auftrat, zusammen mit solchenStars wie Eric Clapton, Elton John und Bry-an Adams. Natürlich hatte sie den großenVorteil auf ihrer Seite, dass ihr Name zumBeispiel durch ihre mit dem Rolling Stone-Journalisten Kurt Loder verfasste Biogra-phie I, Tina Turner im Gespräch blieb, de-

ren problematische Seiten wir bereits behan-delt haben. Durch diese Pause entging sieeiner der größten Gefahren im Showbusi-ness, dass man einfach zu präsent in der Öf-fentlichkeit ist und die Leute – oder besser:die Journalisten – das Gesicht einfach nichtmehr sehen können oder wollen.Es hat schon oft das Phänomen gegeben,dass nach fast globalem Lob die nächstePlatte verrissen wurde, nur deswegen, weilviele Vertreter der schreibenden Zunftschicht der Meinung waren, es wäre nun ander Zeit, etwas kritisches zu schreiben. Eingutes Beispiel waren in den späten 70ern dieDire Straits, deren Debüt über den grünenKlee gelobt wurde. Umso grausamer war derRückschlag gegen das zweite Album, das oftzu Unrecht verrissen wurde.Fortsetzung folgt

D-Single: Capitol EMI 1C006 20 0539 7

11Oldie Markt 01/03Golden Earring: Von Holland in die Welt

Golden Earring 1971 am Meer (v.l.): Cesar Zuijderwijk, Barry Hay, George Kooymans, Rinus Gerritsen

Neuer Mann – neue ZieleBarry Hay war für die Golden Earrings ein Glücksgriff. Obals Musiker, Sänger oder Songschreiber: Mit ihm war vielesmöglich.

12 Oldie Markt 01/03 Golden Earring: Von Holland in die Welt


Golden Earring (2)von Frank Küster

1972Album: TogetherD: Polydor 2310 201, NL: Polydor 2925 009, JP: Polydor MP 2286. CD: 1988 D/NL: Poly-dor 841 443-2A: All Day Watcher / Avalanche Of Love / Cruisin’ Southern Germany / Brother WindB: Buddy Joe / Jangalene / From Heaven To Hell / Thousand Feet BelowAlbum: For CollectorsNL: Karussell 2495 045A: Baby Don’t Make Me Nervous / Impeccable Girl / Smoking Cigarettes / Born A SecondTime / You’ve Got The Intention To Hurt Me / Must I CryB: The Truth About Arthur / Circus Will Be In Town In Time / Chrystal Heaven / MagnificentMagistral / Nothing Can Change This World Of Mine / Mr. Fortune’s WifeAlbum: The Best Of Golden EarringD: Karussell 2499 053A: Buddy Joe / She Flies On Strange Wings, Part 1 / This Is The Time Of The Year / GipsyRhapsody / Landing / Stand By MeB: Back Home / The Wall Of Dolls / Born A Second Time / Big Tree Blue Sea / One HugeRoad / See SeeAlbum: Superstarshine Vol. 1NL: Polydor Special 2419 028A: She Flies On Strange Wings, Part 1 / I Can’t Get A Hold On Her / Murdock 9-6182 / ThisIs The Time Of The Year / Landing / Another 45 MilesB: Buddy Joe / Holy Holy Life / Where Will I Be / Jessica / In My House / Please GoAlbum: Hearing EarringUK: Track Polydor 2406-109A: Jangalene / All Day Watcher / She Flies On Strange Wings / Avalanche Of LoveB: Silver Ships / Brother Wind / Hope / 1000 Feet Below

1973Promo-Single: Radar Love (Mono, Edit) / (Mono)US: Track MCA 40202 (White Label)Single: Radar Love / The Song Is OverD/IT/AU: Polydor 2001 473 (Diff. Covers), NL/BL : Polydor 2050 262 (Diff. Covers), HU :Pepita SPSK 70117, YU: Poyldor RTB S 53745Single: Radar Love / Just Like Vince TaylorUK/AU: Track Polydor 2094 116, US: Track MCA 40202Jukebox-Single: Radar Love / Diff. ArtistIT: Polydor AS 253Album: MoontanD: Polydor 2310 288, NL: Polydor 2925 017. CD: 1993 D/NL: Polydor 847 931-2A: Candy’s Going Bad / Are You Receiving Me / Suzy Lunacy (Mental Rock)B: Radar Love / Just Like Vince Taylor / The Vanilla QueenAlbum: MoontanUK: Track Polydor 2406-112, US/CA: Track MCA 396, AU: Polydor 2310 339. CD: 2002US: MCA Universal MCD 21356 (Remastered + Suzy Lunacy (Mental Rock) / Just Like VinceTaylor / She Flies On Strange Wings (Live) / The Song Is Over / Instant Poetry / Lucky Num-ber)A: Radar Love / Candy’s Going Bad / The Vanilla QueenB: Big Tree, Blue Sea / Are You Receiving MeAlbum: Golden EarringD: Luxor-Gold populär GOLD 41 049A: Buddy Joe / Song Of A Devil’s Servant / Just A Little Bit Of Peace In My Heart / High InThe Sky / God Bless The Day / I’m A-Runnin’B: Radar Love / Angelina / Remember My Friend / My Baby Ruby / I Sing My Song / BackHomeAlbum: The Best Of The Best Of The Golden EarringBL: Polydor Special 2343 079

Erfolgreiche Bands sind das vor allem auchdeswegen, weil sie sich gegenseitig anfeu-ern und irgendwann eine Einheit bilden, inder jeder die Stärken und die Schwächen desjeweils anderen kennt, gleichzeitig aberauch die Kreativität intakt bleibt. Das kannnur dann klappen, wenn der gegenseitigeRespekt existiert und dazu müssen die ein-zelnen Mitglieder auf ihrem eigenen Gebietvon den anderen Kollegen anerkannt sein.Genau das war 1968 bei den Golden Ear-rings nicht der Fall. Sänger Frans Krassen-burg war zwar nicht schlecht, aber wederals Frontman noch als Musiker gut genug,um höheren Ansprüchen zu genügen. Woll-te man sich weiterentwickeln, musste einneuer Mann her und der wurde in Barry Haygefunden. Der war sicherlich von einemganz anderen Kaliber. Zum einen war er imindischen Fyzabad als Sohn eines engli-schen Vaters geboren worden und mit derSprache seines Vaters aufgewachsen, so dasser dieses unerlässliche Wissen für einen in-ternationalen Erfolg in der Rockmusik per-

fekt beherrschte. Doch das war nicht alles.Er war außerdem ein richtig guter Sänger,beherrschte neben der Gitarre noch mehre-re Instrumente wie beispielsweise die Quer-flöte und brillierte zudem noch als Song-schreiber. Das stellte er schon bei dem er-sten Album unter Beweis, bei dem er mit-wirkte: Miracle Mirror war der Versuch desQuartetts, einen Weg zwischen Beat, psy-chedelischer Musik und Pop zu finden, wasihnen zwar nicht hundertprozentig gelang,aber gut genug, dass zuhause dieses Albumerneut ein noch nicht da gewesener Erfolgwurde, was unter anderem eben auch an denTexten von Hay lag, die gerade nicht nachdem sattsam bekannten Junge-trifft-Mäd-chen-Schema gestrickt waren. Und: Es warein erster Schritt auf dem Weg zu einem ei-

NL-Single: The Coca Cola ExportCorporation SL 3004

13Oldie Markt 01/03Golden Earring: Von Holland in die Welt

genen Sound, auch wenn der erst in Ansät-zen zu der Musik führte, die Ende der 60erJahre in England und Amerika angesagt war.Aber der Ruf der vier Holländer war gutgenug, um zum einen einen Plattenvertragin den USA zu ergattern – bei Atlantic – undzum anderen eine Club-Tour zu absolvieren,für die extra ein Promo-Film gedreht wur-de. Doch zuerst ließ sich das ganze Unter-nehmen eher stockend an, da sie kurz vordem Abflug feststellen mussten, dass ihreArbeitserlaubnisse nicht in Ordnung waren.Manager Fred Haayen reiste voraus undsorgte für die nötigen Papiere und so ginges eine Woche später in das Land der unbe-grenzten Möglichkeiten – als erste Band ausHolland, die das geschafft hatte. Zwar spiel-te man in der Regel nur Gigs in den Vorpro-grammen solcher Acts wie Joe Cocker, B.B.King, John Lee Hooker, Led Zeppelin undThe Who, aber alleine die Namen der Clubsreichten, um mit der Zunge zu schnalzen,fanden sich doch unter den Lokalitäten solchlegendäre Rocktempel wie das Village Gate,

Fillmore East, Whiskey-A-Go-Go, FillmoreWest oder der Detroiter Grande Ballroom.Zurück zuhause ergaben sich zwei entschei-dende Einschnitte: Zuerst verließ Schlag-zeuger Jaap Eggermont die Band, um sichals Produzent zu betätigen, was er auch sehrerfolgreich tat und wo er spätestens in den90er Jahren als Erfinder der Stars On 45-Welle seine Schäfchen ins Trockene brach-te. Und zum zweiten wollte man dem Ab-schied vom poppigen Beat und der Hinwen-dung zum härteren Rock Rechnung tragenund strich das s am Ende.Der neue Schlagzeuger hieß Sieb Warnerund erwies sich schnell als nicht die opti-male Lösung. Zum einen kam er ursprüng-lich vom Jazz und zum zweiten zeigte sichschnell, dass er nicht die Disziplin besaß,um seinen neuen Kollegen wirklich weiter-

NL-Single: Polydor International 421.036

A: Radar Love / Back Home / Buddy Joe / She Flies On Strange Wings / See SeeB: Another 45 Miles / Stand By Me / Big Tree Blue Sea / Everyday’s Torture / The Wall OfDollsAlbum: Golden EarringD: Polydor 2488 308A: Back Home / Stand By Me / Born A Second Time / Big Tree Blue Sea / The Sad Story OfSam Stone / The Wall Of DollsB: Buddy Joe / Radar Love / One Huge Road / God Bless The Day / Landing / Yellow AndBlue

1974

Single: Radar Love / Suzy Lunacy (Mental Rock)Zimbabwe: Polydor PS 25Single: Instant Poetry / From Heaven To HellD/NL/SP: Polydor 2001 518 (Diff. Covers), UK: Track Polydor 2094 121Promo-Single: Candy’s Going Bad (Mono) / (Stereo)US: Track MCA 40309Single: Candy’s Going Bad / She Flies On Strange WingsUK: Track Polydor 2094 126Single: Candy’s Going Bad (2’53” Single Mix) / She Flies On Strange WingsUS: Track MCA 40309Album: Pop Giants Vol. 15D: Brunswick 2911 526A: Back Home / Song Of A Devil’s Servant / Born A Second Time / Big Tree Blue Sea / OneHuge RoadB: The Wall Of Dolls / Nothing Can Change This World Of Mine / The Sad Story Of SamStone / God Bless The Day / Landing / Yellow And BlueDoppel-Album: Rock Of The Century – A Collection Of Their Greatest RecordingsNL: Polydor 2625 031A: Who Cares / Must I Cry? / Gipsy Rhapsody / Crystal Heaven / God Bless The Day / MyBaby RubyB: It’s Alright, But I Admit It Could Be Better / The Wall Of Dolls / As Long As The WindBlows / Thousand Feet Below / Silver ShipsC: George Kooymans: Low Rider / Lay It On Me / South Side Lady / Barry Hay: Did YouReally Mean It / Roll Another RockD: Golden Earring: One Huge Road / Eight Miles HighAlbum: The Golden EarringsUS: Capitol ST 11315A: Smoking Cigarettes / In My House / Don’t Wanna Lose That Girl / Impeccable Girl / TearsAnd Lies / You’ve Got The Intention To Hurt MeB: Dream / You Break My Heart / Baby Don’t Make Me Nervous / Call Me / Lionel The Miser/ There Will Be A Tomorrow

1975

Promo-Single : Ce Soir (Mono) / (Stereo)US: Track MCA 40396Single: Ce Soir / Lucky NumberD/SP : Polydor 2001 570 (Diff. Covers), UK : Track Polydor 2094 130, US : Track MCA40396 (Diff. Cover), NL: Polydor 2050 353 (Diff. Cover)Single: Tons Of Time / Love Is A RodeoD/BL: Polydor 2001 595 (Diff. Covers)Album: SwitchD: Polydor 2417 301, UK: Track Polydor 2406-117, US: Track MCA 2139. CD: 1993 D/NL:Polydor 847 160-2, RI 2001 NL: Red BulletA: Intro: Plus Minus Absurdio / Love Is A Rodeo / The Switch / Kill Me (Ce Soir)B: Tons Of Time / Daddy’s Gonna Save My Soul / Troubles And Hassles / Lonesome D.J.Album: The Best Of Golden Earring – 10 Years-20 HitsNL: Aracade ADE H 11A: Back Home / Please Go / That Day / If You Leave Me / Daddy Buy Me A Girl / Don’t RunToo Far / Sound Of The Screaming Day / Together We Live, Together We Love / I’ve JustLost Somebody / Just A Little Bit Of Peace In My Heart

14 Oldie Markt 01/03 Golden Earring: Von Holland in die Welt

B: Radar Love / Dong-Dong-Di-Ki-Di-Gi-Dong / Where Will I Be / Another 45 Miles / HolyHoly Life / She Flies On Strange Wings / Buddy Joe / Stand By Me / Instant Poetry / Kill Me(Ce Soir)Album: Rock SensationD: Karussell 2499 111A: Back Home / Buddy Joe / Kill Me (Ce Soir) / She Flies On Strange Wings (Part 1) / I SingMy Song / Avalanche Of Love / One Huge Road / The Song Is OverB: Radar Love / Stand By Me / Song Of A Devil’s Servant / Landing / All Day Watcher /Candy’s Going BadAlbum: A Portrait OfUK: Polydor 2482 192A: Kill Me (Ce Soir) / Candy’s Going Bad / Switch / Radar Love / Nothing Can ChangeB: Born A Second Time / One Huge Road / Landing / Yellow And BluePromo-Single: The Switch (Mono) / (Stereo)US/CA: Track MCA 40412Single: Switch / Lonesome D.J.US/CA: Track MCA 40412Album: Startrack Vol. 12NL: Polydor 2491 511A: Radar Love / You’re Better Off Free / Big Tree Blue SeaB: Instant Poetry / Stand By Me / From Heaven To Hell / Back HomePromo-Single: Sleepwalking / SameUS: MCA 40513Single: Sleepwalking / BabylonD/NL/UK: Polydor 2001 626 (Diff. Covers), US: MCA 40513 (Diff. Cover)Single: To The Hilt / ViolinsD/NL: Polydor 2121 289 (Diff. Covers)Album: To The HiltD/IK: Polydor 2480 330, US: MCA 2183, NL: Polydor 2310 436. CD: 1993 D/NL: Polydor847 932-2A: Why Me? / Face Dancer / To The Hilt / NomadB: Sleepwalking / Latin Lightning / Violins

1976Album: Golden EarringNL: Polydor Special 2482 329A: Back Home / Buddy Joe / Kill Me (Ce Soir) / She Flies On Strange Wings / I Sing My Song/ Avalanche Of Love / One Huge Road / The Song Is OverB: Radar Love / Stand By Me / Song Of A Devil’s Servant / Landing / All Day Watcher /Candy’s Going BadSingle: Bombay / Faded JeansD/NL: Polydor 2121 312 (Diff. Covers)Album: ContrabandD: Polydor 2344 059, UK/NL: Polydor 2310 491. CD: 1993 D/NL: Polydor847 933-2A: Bombay / Sueleen / Con ManB: Mad Love’s Coming / Fightin’ Windmills / Faded Jeans / Time’s UpEP: ContrabandD: Polydor 2835 031 (Clubpressing)A: Faded Jeans / BombayB: Time’s Up / Fightin’ WindmillsDoppel-Single: Back Home / Buddy Joe // Radar Love / Stand By MeD: Polydor 2607 041Album: The Fabulous Golden EarringD: Polydor Prisma 2485 052A: Buddy Joe / Yellow And Blue / Son Of A Devil’s Servant / The Sad Story Of Sam Stone /God Bless The DayB: Radar Love / Everyday’s Torture / This Is The Time Of The Year / Magnificent Magistral/ The Truth About ArthurAlbum: Mad LoveUS: MCA 2254A: Mad Love / Suelen (Sweden) / Mad Loves‘s Comin‘B: Bombay / Fighting Windmills / Con Man / Time‘s Up

1977Live-Single: Radar Love / Just Like Vince TaylorD: Polydor 2121 335

NL-Single: Polydor S 1291

helfen zu können. Das zeigte sich, als manerneut in den USA war, wo man inzwischenvier Nächte im Fillmore West gastierte.Zwar nach wie vor in der Funktion als Vor-gruppe – diesmal für Delaney & Bonnie mitEric Clapton – aber das sollte sich ändernund das hatte mit der Platte zu tun, die sieunmittelbar vor ihrem zweiten Trip in dieStaaten eingespielt hatten: Eight Miles Highstellte auf Seite 1 den neuen, rockigeren Stilvor, doch ihr erstes internationales Piece deResistance war der Titeltrack, der inspiriertvon der Live-Version der Byrds auf ihremUntitled Doppel-Album, den Gene Clark-Song auf über 18 Minuten ausdehnte unddie Metamorphose der Pop- in eine Rock-band beindruckender bewies als alles ande-re. Vor allem Rinus Gerritsen rückte als bril-lianter Instrumentalist in den Mittelpunkt,dessen Solo nicht nur auf der Platte, son-dern vor allem live zu den Höhepunkten ei-nes jeden Golden Earring-Konzerts wurde.

Allerdings demonstrierte das Solo von SiebWarner im selben Titel gleichzeitig, dass ernicht die erhoffte Verstärkung war und alser dann noch in den USA öfter als seinenKollegen lieb war, schlicht und ergreifendvon der Bildfläche verschwand – da er zumersten Mal in den Vereinigten Staaten war,faszinierte ihn das Land und die Leute der-art, dass er unbedingt alleine alles für sichentdecken wollte und das schloss die An-wesenheit bei Proben nicht unbedingt ein.Zusammen mit seinen unbefriedigendenLeistungen bei den Konzerten war das desSchlechten zuviel.Zurück in Holland rief man einen weiterenalten Kumpel an: Cesar Zuiderwijk (*18.7.1948, Den Haag) war nicht nur in DenHaag geboren, sondern hatte wie die ande-ren dort seine Karriere begonnen, ehe er zuLiving Blues weitergezogen war.Fortsetzung folgt

15Oldie Markt 01/03Queen: Der weltweite Durchbruch

Queen 1974 (v.l.): Brian May, JohnDeacon, Roger Taylor, Freddie Mercury

Die Killer KöniginNachdem die erste LP zuhause gefloppt, aber in den USAerfolgreich gewesen war, wusste man, dass die Musik vonQueen kommerziell war. Jetzt musste der Erfolg zuhause her.

Plattenfirmen machen es sich in der Regeleher leicht, wenn Klienten keinen Erfolghaben: Es ist die unzureichende Musik, dieschlechte Produktion oder die Undiszipli-

niertheit der Musiker, nie aber die Tatsache,dass das Label selbst Fehler macht. Im Fallvon Queen 1973 sprachen allerdings dieFakten eine deutliche Sprache, denn imGegensatz zu England, wo das Debüt flopp-te, verkaufte es sich jenseits des Atlantiksprächtig, wo sich auch die erste Single Keep

Yourself Alive in den Hitparaden platzierenkonnte. Folglich lag das Resultat in Englandnicht an der Band, der Musik, der Produkti-on oder sonst etwas, sondern nur an denmangelhaften Bemühungen der EMI. Dassah man dort genauso. Folglich gab man derBand und ihrem Produzenten Roy Thomas

16 Oldie Markt 01/03


Queen: Der weltweite Durchbruch

Queen (6)von Frank Küster

1985

4 LP-Box: Hit BoxNL: EMI 9079/4News Of The World / Jazz / The Game / Hot Space11 LP-Box: Queen CompleteSW: Scandinavian Music 15-5895 (Clubpressing)Alle Studio-Alben von Queen bis The WorksAlbum: LiveJP: Elektra Pioneer P-13117, AU: Elektra WEA P-60343-1, BR: Som Livre 404 7224 (LoveOf My Life Instead Of Tie Your Mother Down), NZ: Elektra WEA 60343-1 (As Live In Con-cert), ZA: EMI EXTRA 5A: We Will Rock You / Let Me Entertain You / Killer Queen / Bicycle Race / You’re My BestFriend / Spread Your Wings / Keep Yourself AliveB: Don’t Stop Me Now / Bohemian Rhapsody / Tie Your Mother Down / Sheer Heart Attack/ We Are The ChampionsMC: Queen – A Greatest HitsIN: Musicbox M.95020 (Music-Cassette Only)A: One Vision / Radio Ga Ga / Another One Bites The Dust / I Want To Break Free / UnderPressure (& David Bowie) / Don’t Stop Me Now / Bohemian Rhapsody / We Will Rock You/ We Are The Champions / Hammer To Fall / Jealousy / Crazy Little Thing Called LoveB: Somebody To Love / Bicycle Race / Play The Game / It’s A Hard Life / Life Is Real (SongFor Lennon) / Flash / Spread Your Wings / Love Of My Life / Now I’m Here / Killer Queen /Save Me / Back Chat

1986

10”-Acetate: Princes Of The Universe (3:31 Mix)UK: TownhousePromo-Single: Princes Of The Universe / SameUS: Capitol P-B-5568Promo-12”: Princes Of The Universe / SameUS: Capitol SPRO-9649Single: Princes Of The Universe / A Dozen Red Roses For My DarlingUS/CA: Capitol B 5568Single: Princes Of The Universe / Who Wants To Live ForeverJP: EMI Toshiba EMS 17663Single: Princes Of The Universe / Gimme The PrizeAU: EMI 1801Set Of 2 Onesided Promo-Singles: A Kind Of Magic // A Dozen Red Roses For My DarlingUK: EMI QUEEN 7Promo-12”: A Kind Of Magic (Extended) / A Kind Of MagicUS: Capitol SPRO-9714/5Promo-Single: A Kind Of Magic / SameUS: Capitol P-B-5590, AR: EMI DIF 402, ME: EMI SEC 342Single: A Kind Of Magic / A Dozen Red Roses For My DarlingD: EMI 1C006 20 1116 7, UK: EMI QUEEN 7 (Promo: With Foc), JP: EMI Toshiba EMS17632, AU: EMI 1721, EC: EMI 103 0277, F/P: EMI 2011167, IT: EMI 06 2011167, NL: EMI1A006-20 1116 7, NZ: EMI 908, SP: EMI 006 2011167, ZA: EMI EMIJ 2011167Single: A Kind Of Magic / Gimme The PrizeUS/CA: Capitol B 5590Maxi-Single: A Kind Of Magic (Extended) / Don’t Lose Your Head (Instrumental)UK: EMI 12 QUEENP 7 (Picture Disc)Maxi-Single: A Kind Of Magic (Extended) / A Dozen Red Roses For My Darling

Baker das Geld und damit die Zeit, um dieIdeen, die beim ersten Mal nur grob skiz-ziert werden konnten, sorgfältig im Studioauszuarbeiten und den Sound so gut herzu-stellen, wie das nur möglich war.Produzent Roy Thomas Baker schildert diedamalige Situation: „ EMI konnte sichnichts besseres vorstellen, als einen Hit mitder zweiten LP zu landen, denn während siedie Rechte an Queen für England und Euro-pa hatten, lagen sie in den USA bei Elektra– einer ganz anderen Art der Plattenfirma.Es gibt eine gewisse Rivalität zwischen denbeiden Gesellschaften, weil die eine die an-dere übertreffen will – gut für die Band. Alsowollte jeder einen Hit von der zweiten LP.“Qualitativ war die zweite LP, ebenso ein-fallsreich Queen II betitelt wie die erste alsQueen, ähnlich angelegt wie das Debüt, al-lerdings wesentlich aufwendiger und bom-bastischer produziert. Des öfteren schienman Soundeffekte musikalischen Ideen vor-

zuziehen. Das aber war ganz bewusst ge-macht, was Roy Thomas Baker bestätigt:„Weil das erste Album nur in sonst freierStudiozeit produziert wurde, gab es keinewirkliche Gelegenheit, uns hundertprozen-tig zu verwirklichen. Den Leuten gefiel diezweite Platte damals nicht, weil ihr Soundetwas zu bombastisch ausgefallen war – daswar es auch, weil wir das so wollten. Wirpackten jede verfügbare Produktionsideedarauf, die uns einfiel und setzten damit ei-nen Trend, weil für viele Ideen damals nochgar keine Effekte existierten.“Auf der anderen Seite setzten Songs wieFather To Son das Konzept der ersten Plat-te konsequent fort und verliehen der Banddie majestätische Aura, die ihr aufgrund ih-res Namens gut zu Gesicht stand. Schondamals waren immer mal wieder opernhaf-te Züge festzustellen, die im Kontrast mitdem kernigen Rock für den eigentlichen

JP-Single: Elektra Pioneer P-1377E

17Oldie Markt 01/03Queen: Der weltweite Durchbruch

D: EMI 1CK 060 20 1119 6, UK: EMI 12 QUEEN 7, JP: EMI Toshiba S14-139, AU: EMIED184, BR: EMI 31C052 201119 Z, F: EMI 1567076, IT: EMI PD TH02 (Picture Disc), NL:EMI K 060 20 11196, NZ: EMI GOOD113, P: EMI 2011196, SP: EMI 052 20 1119 6, YU: EMIJugoton MXSEMI 18015Maxi-Single: A Kind Of Magic (Extended) / Gimme The PrizeUS: Capitol V 15232, CA: Capitol S 75148Single: Friends Will Be Friends / Seven Seas Of RhyeD: EMI 1C 006 20 1308 7, UK: EMI QUEEN 8 (QUEENP 8: Picture Disc), IT: EMI 06-2013087, NL: EMI 1A006-2013087 (Diff. Backcover), P: EMI 2013087, SP: EMI 006-2013087(Textured Cover, Diff. Back)Single: Friends Will Be Friends / One Year Of LoveAR: EMI DIF 424Single: Friends Will Be Friends / Gimme The PrizeAU: EMI 1786, NZ: EMI 905 (Diff. Cover), ZA : EMI EMIJ 2013877 (Diff. Cover)Maxi-Single: Friends Will Be Friends (Extended) // (7” Version) / Seven Seas Of RhyeD: EMI 1CK060 20 1310 6, UK: EMI 12 QUEEN 8, NL: EMI K 060 2013106, P: EMI 2013106Maxi-Single: Friends Will Be Friends (Extended) // (7” Version) / Gimme The PrizeBR: EMI 31C052 201375 Z, NZ: EMI TC GOOD125 (MC-Single)Maxi-Single: Friends Will Be Friends (Extended) // (7” Version) / One Year Of LoveAU: EMI 12 EMI 1786, NZ: EMI GOOD125Single: One Year Of Love / Gimme The PrizeF: EMI 2013157 (Promo-12”: SP 1297, Lilac Cover), SP: EMI 006 2013157 (Spanish Titles)Maxi-Single: One Year Of Love // Gimme The Prize / Seven Seas Of RhyeF: EMI 2014346Maxi-Single: One Year Of Love // Gimme The Prize / Princes Of The UniverseSP: EMI 052 2014656CD-Promo-Single: One Year Of Love / We Are The Champions / Freddie Mercury & Monts-errat Caballe: BarcelonaUS: Hollywood PRCD-10196-2Jukebox-Single: Who Wants To Live Forever / Different ArtistIT: EMISingle: Who Wants To Live Forever / Killer QueenD: EMI 1C006 2014397, UK: EMI QUEEN 9 (Silver Labels & Black Labels), SP: EMI 0062014397 (Textured Cover)Single: Who Wants To Live Forever / Don’t Lose Your HeadNZ: EMI 90012”-EP: Who Wants To Live Forever (7” Version) / (Album Version) // Killer Queen / Fore-ver (Piano Version)D: EMI 1CK060-20 1440 6, UK: EMI 12 QUEEN 9, IT: EMI (Picture Disc), NL: EMI K060201440, SP: 052 20 1440 612”-EP: Who Wants To Live Forever (7” Version) / (Album Version) // Don’t Lose Your Head/ Forever (Piano Version)NZ: EMI GOOD142Album: A Kind Of MagicD: EMI 0 0622405311, UK: EMI EU 3509 (Picture Disc: 077774626729), US: Capitol SMAS512476 (Columbia Record Club Issue), JP: EMI Toshiba EMS 91168, AR: EMI 81 240531158427, AU/NZ: EMI EMC 3509 (Orange Wax & Pink Wax), BR: EMI 31C 064 240531, CO:EMI 111-051 (Blue Wax), CZ: EMI Supraphon 1113 4425 ZN, F: EMI 20 1116 7 DC 102 (RedWax), HK: EMI SP8606HP, ME: EMI SLEM 1376, NL: EMI 1A062-24 0531-1, P: EMI 240531 1, PE: EMI BE-02.0034 (Kurgan Cover, No Foc, Princes Of The Universe And OneVision Switched), SP: EMI 074-2405311, UG: EMI SLPE 501593, ZI: EMI EMCJ(B) 2405311,RI 1994 RU: RAT N94 30734 (Diff. Backcover). CD: 1986 D/UK/AU/NL: EMI CDP 7 462672 (UK-Issue + A Kind Of A Kind Of Magic / Friends Will Be Friends Will Be Friends / Fore-ver), US: Capitol CDP 7 46267 2, JP: EMI Toshiba TOCP 8310, BR: EMI 7462672, RI 1991US: Hollywood HR-61152-2 (Longbox, + Forever / One Vision (Extended Version)), JP: EMIToshiba CP32-5152A: One Vision / A Kind Of Magic / One Year Of Love / Pain Is So Close To Pleasure / FriendsWill Be FriendsB: Who Wants To Live Forever / Gimme The Prize (Kurgan’s Theme) / Don’t Lose Your Head/ Princes Of The UniversePromo-Single: Pain Is So Close To Pleasure (Remix) / Same

Reiz der Musik des Quartetts sorgten.Zunächst einmal tourte man im Oktober1973 – das zweite Album war im August undSeptember in den Trident Studios eingespieltworden – als Vorgruppe von Mott The Hoop-le durch die Heimat, die damals im Gefolgevon All The Young Dudes 1972 und der ge-rade zur Hit werdenden Single All The WayFrom Memphis im Zenith ihres Erfolgs stan-den. Das bedeutete ausverkaufte Hallen unddie Paarung gefiel Ian Hunter & Co. so gut,dass sie Queen auch noch im April mit indie USA nahmen.Doch zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereitsalles geändert: Im März hatte die erste UK-Tour als Headliner stattgefunden, am 6.April war QUEEN II erschienen und kurzdarauf bekamen die vier endlich die Chan-ce, ihre neue Single, Seven Seas Of Rhye(eine überarbeitete Fassung des Songs vomersten Album) in Top Of The Pops vorzu-stellen, weil ein Promofilm von David Bo-

wie nicht verfügbar war. Die Resultate die-ser gesamten Aktivitäten schlugen sich un-mittelbar in den englischen Charts nieder:Die zweite LP schoss auf den 5. Platz derCharts, die Single auf Rang 10 und das warer, der Durchbruch, zumal man in den USAeh schon genügend Platten verkaufte. Damachte es gar nicht so viel aus, dass sie ihreUS-Tour abbrechen mussten, weil BrianMay am 16. Mai wegen einer Hepatitis zu-sammenbrach, nach England zurückflog unddann zu allem Überfluss auch noch ein 12-Fingerdarm-Geschwür entwickelte: Den-noch kletterte das zweite Album in den USAauf einen 49. Platz.Das gab den richtigen Ansporn für die Pro-duktion der dritten LP, für die sich die vierganz bewusst zum Ziel gesetzt hatten, ge-nau das Gegenteil zu machen: Kurze, knak-kige Rocksongs, die von vorneherein auf dieCharts gezielt waren. Roy Thomas Baker:

BL-Single: EMI 4C006-96255

18 Oldie Markt 01/03 Queen: Der weltweite Durchbruch

„Die Grundidee für das dritte Album war,einfach zusammenzukommen und schlichteinige Lieder aufzunehmen, wie KillerQueen beispielsweise und auf diesem Le-vel war es absolut erfolgreich. Hätten wirKiller Queen ein Jahr zuvor eingespielt,wäre der Titel wahrscheinlich völlig mitEffekten zugeschüttet wurden, aber so gabes nur ein paar Phasing-Tricks bei den Wör-tern Laser Beam und das war alles.“Man kann die Aussage von Baker dahin er-gänzen, dass Sheer Heart Attack nicht nurin der Hinsicht erfolgreich war, zu bewei-sen, dass das Quartett auch ganz normaleRocker schreiben konnte, sondern vor allemschlicht und ergreifend den weltweitenDurchbruch der Gruppe bedeutete. Das warnicht nur dem globalen Hit Killer Queen zuverdanken, sondern vor allem der Tatsache,dass ihre dritte LP ganz simpel eine fehler-lose Rock-LP darstellte, von den Jahr-marktsgeräuschen, die Brighton Rock ein-leiteten bis zu den majestätischen Gitarren-

Akkorden von In The Lap Of The Gods (Re-visited). Und das Resultat übertraf die kühn-sten Erwartungen: Sheer Heart Attackschoss nach seiner Veröffentlichung am 30.November 1975 in England auf den zwei-ten Platz, wo bei den Singles Killer Queenebenfalls landete, doch dabei blieb es nicht,denn im Gefolge davon tauchte zuerstQueen II wieder in den Album-Hitlisten aufund am Ende tummelte sich die zuvor inEngland völlig übersehene erste Platte eben-falls dort.Man sollte der Meinung sein, dass nach ei-nem solchen Durchmarsch im Lager der For-mation eitel Sonnenschein herrschte, aberdas war gerade nicht der Fall, im Gegen-teil: Verkaufszahlen und die Lebensumstän-de der Musiker waren geradezu diametralentgegengesetzt.Fortsetzung folgt

IT-Single: EMI 3C006-97140

US: Capitol P-B-5633Single: Pain Is So Close To Pleasure (Remix) / Don’t Lose Your HeadD: EMI 1C006-20 1610 7 (Also Promo In 10” Paper Bag + Photographs & Biography), US/CA: Capitol B 5633, NL: EMI 1A006-2016107Single: Pain Is So Close To Pleasure (Remix) / Who Wants To Live ForeverAU: EMI 1896Maxi-Single: Pain Is So Close To Pleasure (Extended) // (7” Version) / Don’t Lose Your HeadD: EMI 1CK060-20 1611 6, US: Capitol V 15260Album: Live MagicD: EMI 24 0675 1, UK/IN/PH: EMI EMC 3519, JP: EMI Toshiba EMS 91203, AR: EMI 1012406751 10006, BR: 31C064 2406751 (+ Insert), IT: EMI 64 2406751, KR:EMI EKPL 0053(No Foc, No Inner Sleeve, Black&White Insert), NL: EMI 1A062 24 0675 1. CD: 1986 D/UK/NL: EMI CDP 7 46413 2, JP: EMI Toshiba TOCP 8313, BR: EMI 368 7464132, RI 1991 US:Hollywood HR-61267-2, JP: EMI Toshiba CP32-5173A: One Vision / Tie Your Mother Down / Seven Seas Of Rhye / A Kind Of Magic / UnderPressure / Another One Bites The DustB: I Want To Break Free / Is This The World We Created? / Bohemian Rhapsody / Hammer ToFall / Radio Ga Ga / We Will Rock You / Friends Will Be Friends / We Are The Champions /God Save The QueenAlbum: Greatest HitsYV: EMI 25048A: Bohemian Rhapsody / Another One Bites The Dust / Killer Queen / Fat Bottomed Girls /You’re My Best Friend / Don’t Stop Me Now / Under PressureB: Crazy Little Thing Called Love / Somebody To Love / Flash / We Will Rock You / We AreThe Champions / Save Me / Bicycle Race / Play The GameAlbum: Greatest HitsYV: EMI 25124A: Bohemian Rhapsody / Another One Bites The Dust / Killer Queen / Radio Ga Ga / You’reMy Best Friend / Don’t Stop Me Now / Under PressureB: Crazy Little Thing Called Love / Somebody To Love / Flash / We Will Rock You / We AreThe Champions / I Want To Break Free / Bicycle Race / Play The GameAlbum: Greatest HitsYV: EMI 25124A: Bohemian Rhapsody / Another One Bites The Dust / Killer Queen / Fat Bottomed Girls /Bicycle Race / You’re My Best Friend / Don’t Stop Me Now / Save MeB: Crazy Little Thing Called Love / Somebody To Love / Radio Ga Ga / I Want To Break Free/ Play The Game / Flash (LP-Version) / Seven Seas Of Rhye / We Will Rock You / We Are TheChampionsMaxi-Single: Another One Bites The Dust (6:34 Remix By Les Massengale) / DifferentArtistUK: Ultimix (DJ Mix Only)12”-EP: Various ArtistsUK: DMC 43/2 (DJ Mix Only)Queen: Another One Bites The Dust + 5 Other Artists

1987

Promo-Live-EP: Under Pressure / We Will Rock You // Friends Will Be Friends / We Are TheChampionsUK: EMI PSR 492, F: EMI SP-1309Video: Live In BudapestUK: CD-Video: D:Tracks: Logo / One Vision / Tie Your Mother Down / In The Lap Of The Gods Revisited /Seven Seas Of Rhye / Tear It Up / A Kind Of Magic / Under Pressure / Who Wants To LiveForever / I Want To Break Free / Now I’m Here / Love Of My Life / Tavaszi Szel / Is This TheWorld We Created / Tutti Frutti / Bohemian Rhapsody / Hammer To Fall / Crazy Little ThingCalled Love / Radio Ga Ga / We Will Rock You / Friends Will Be Friends / We Are TheChampions / God Save The Queen

1988

3” CD-Single: Seven Seas Of Rhye / See What A Fool I’ve Been / Funny How Love IsUK: Parlophone EMI QUECD 1

19Oldie Markt 01/03Ian Matthews: Erfolg in den 90er Jahren

Iain Matthews in den 90ern

Ein Engländer in TexasSeitdem Iain Matthews in Austin lebt, hat seine Karriere einenneuen Aufschwung genommen: Ob als Solist, oder zusammen mitElliott Murphy, Andy Roberts, Hamilton Pool oder Plainsong:Soviel Matthews gab es noch nie.

Texas ist nicht nur für Ölsucher interessant- Musiker finden dort ein genauso ertrag-reiches Gebiet vor, speziell im Regierungs-sitz Austin, der auf dem kulturellen Sektoreine ungemein lebendige Gemeinschaft dar-stellt. Ob Clubs, Studios oder Musiker: Esist alles im Überfluss vorhanden und dasmacht das Leben für einen, der sich damitseinen Lebensunterhalt verdient, wesentlichleichter, weil er nicht ständig auf Achse seinmuss, sondern am Ort sein neues Materialsowohl vor Publikum testen als auch dannauf einen Tonträger aufnehmen kann. Es warein ausgesprochenes Glück für Matthews,dass er sich 1989 ausgerechnet in eine Frau

von dort verliebte und deswegen nach Aus-tin umzog, was er allerdings auch deswe-gen tat, weil dort sein engster musikali-scher Partner und Produzent Mark Hallmanlebte.Tatsächlich kann man diesen Schritt als denNeustart seiner Karriere sehen, die sich zu-vor gerade erst von dem katastrophalenEinbruch in den 80er Jahren erholt hatte,als er nach seinem größten kommerziellenSolo-Erfolg mit Shake It und dem AlbumStealin’ seine Richtung verloren hatte. Ersteine Einladung von Dave Pegg zu dem jähr-lichen Fairport Convention-Festival imenglischen Cropredy führte ihn zum einenvon seinem Job in der Musikindustrie zuraktiven Musik zurück und dort wiederum

auf den richtigen Weg: Der handgemachtenArt auf akustischer Basis. Und als ob die Ent-scheidung, wieder selbst in das Musikge-schäft einzusteigen Energien frei gesetzt hät-te, schrieb er mehr Songs als je in seinerLaufbahn zuvor. Das erste Resultat war 1990das Album Pure & Crooked, das nicht nurdie Wiedergeburt eines Künstlers, sondernauch seinen neuen Stil demonstrierte, der vonseinem neuen Wohnort beeinflusst wordenwar. Zum Folkrock auf akustischer Basis kamnämlich ein schwacher Einfluss der Coun-try-Musik. Dieser Klang wurde abgerundetvon seinen eigenen Songs, die diesmal mitacht von elf insgesamt den Löwenanteil be-setzten - ein echtes Novum für Matthews.Und um die künstlerische Auferstehung auch



Ian Matthews: Erfolg in den 90er Jahren

Ian Matthews (2)Iain Matthews & Elliott Murphy (2)

2001

Doppel-CD: Official Blue Rose Bootleg Series: Live Solingen, Steinenhaus, The CornishPub, 1.6.2001D: Blue Rose BLUBS 002Tracks CD 1: Close To The Bone / You Never Know What You’re In For / One Cold Street /Last Of The Rock Stars / Unconditionally / I Want To Talk To You / Navy Blue / SwingingFrom The Yardarm / Darkness Darkness / The Day After Valentine’s Day / Something Mighty/ On Elvis Presley’s Birthday / Cortez The Killer / Fading FastTracks CD 2: Where The Big Dogs Run / Dusty Roses / Funk And Fire / Blind Willie McTell/ Diamonds By The Yard / I Don’t Wanna Talk About It / Little Red Rooster / Rock Ballad /Brown-Eyed Girl / Route 66

Hamilton Pool1995

CD: Return To ZeroUS: Watermelon Records CD 1031Tracks: Apple Pie / Imperfect Angel / Shadowbox / One That Got Away / The Taker / Jewel INever Found / Back Street Girl / Secondhand Love / Eye On The Road / On The Inside /London Girl / Evening Sun / Destiny Is Following You

Matthews Southern Comfort1987

Album: Matthews Southern Comfort Meet Southern ComfortUK: See For Miles SEE 85A: Woodstock / Something In The Way She Moves / Blood Red Roses / And When SheSmiles (She Makes The Sun Shine) / I’ve Lost You / Once In A Lifetime / The Brand NewTennessee Waltz / To LoveB: I Sure Like Your Smile / Wedding Song (There Is Love) / I Need Help / April Lady / IWanna Be Your Mama Again / Something Said / The Dreadful Ballad Of Willie Hurricane /Belle

1992

CD: Best OfD: MCA MCD 18032, US::MCA MCAD 10519Tracks: Like The Original

1993

CD: Matthews Southern ComefortD: Lineca LCCD 9.01261Tracks: Like The OriginalCD: Later That Same YearD: Lineca LCCD 9.01264Tracks: Like The OriginalCD: Second SpringD: Lineca LCCD 901265Tracks: Like The OriginalCD: Scion (BBC-Tapes)UK: Band Of Joy BOJCD 057Tracks: Touch Her If You Can / Yankee Lady / Belle / Later That Same Year / I Believe In You

vom Namen her zu dokumentieren, änderteer seinen Vornamen von Ian in Iain um. Da-mit wollte er seine gälischen Wurzeln un-terstreichen.Es blieb nicht bei der einen Platte und beider Namensänderung, sondern typisch fürden Iain Matthews der 90er Jahre wurde,dass er verschiedene Projekte anstieß, wo-von das populärste durch Zufall ins Rollenkam: „1989 war ich für eine Tour durchDeutschland gebucht und mein normalerBegleiter, mein Produzent Mark Hallman,konnte nicht mitkommen. So rief ich völligaufgelöst Andy Roberts an, mit dem ich lan-ge nicht mehr gesprochen hatte. Er hatte Zeitund Lust und so fuhren wir durch Deutsch-land, traten in Folk-Clubs zu zweit auf undbegannen nach und nach, über Plainsong zureden.“ Aus der angeregten Unterhaltungwurde bald mehr, weil man sich auchmenschlich nähergekommen war und so er-lebte die staunende Welt 1992 eine Reuni-on der Gruppe, die mit den neuen PartnernMark Griffiths und Julian Dawson zwei po-tente neue Mitglieder besaß, die sowohl

stimmlich wie musikalisch bestens zu denProtagonisten passten. Und als ob das nochnicht genug wäre, kam vor dem neuen Stu-dio-Album Dark Side Of The Room nocheine Sammlung von Demos und Live-Auf-nahmen heraus, die das Material enthielt,das 1972 nicht veröffentlicht wurde, obwohldie zweite Studioplatte bereits abgesegnetund von Elektra zur Veröffentlichung vor-gesehen worden war.Wie wenige Reunions gelang die von Plain-song über die Maßen gut und das Echo derveröffentlichten Meinung war absolut posi-tiv. Zwar verkaufte man nicht die großenMassen, aber als Achtungserfolg kann mandas ganze durchaus bezeichnen, weswegendas Projekt bis heute bestehen geblieben ist,auch wenn Julian Dawson nach Sister Flute

D-CD: Line 9.01327

21Oldie Markt 01/03Ian Matthews: Erfolg in den 90er Jahren

1996 ausschied, um sich ganz auf seineSolo-Karriere zu konzentrieren. Für ihn kamder durch seine Zusammenarbeit mit Ri-chard Thompson und seine 70er/80er JahreBand Any Trouble bekannte Clive Gregson,der als Songschreiber die entstandene Lük-ke ebenso füllen konnte wie als Sänger, wasdas 1999er Opus New Place Now bestensbewies.Doch Plainsong war nur ein – wenngleichein wichtiger – Teil der Karriereplanung vonMatthews. Zum anderen trat er seit 1990auch als Solist auf, was er früher immerwegen seiner beschränkten Fähigkeiten alsGitarrist abgelehnt hatte. Und zum drittenrief er mit Hamilton Pool 1992 ein Trio mitseinem Produzenten Mark Hallman und demGitarristen, Sänger und Songschreiber Da-vid Fracasso aus Austin ins Leben, das be-wusst in Richtung Countryrock ging, auchwenn es zunächst einmal ein reines Live-Projekt blieb. Dank eines Deals mit der Fan-Firma Perfect Pitch brachte er darüber hin-aus Jahr für Jahr mindestens zwei CDs mitDemos und Live-Aufnahmen heraus, so dass

er in einem Ausmaß aktiv war, wie man sichdas nur wenige Jahr zuvor nicht hatte vor-stellen können.Ob es nun an der neuen Umgebung oder andem neuen Selbstvertrauen lag, das IainMatthews gewonnen zu haben schien – sei-ne Soloplatten von vor 1990 kann man mitdenen nach diesem Datum nicht verglei-chen. Abgesehen von der Menge der Plat-ten ist es der Inhalt, der sie von den frühe-ren Alben abhebt. Denn war der IanMatthews der 70er Jahre ein zwar guter, abereher langsamer Songschreiber, so gewanner in den 90ern des letzten Jahrhunderts zu-nehmend Zutrauen in seine Texte, was sicherstmals auf Pure & Crooked niederschlug,aber vor allem auf Skeleton Keys 1992 deut-lich wurde – nur noch The Ties We Break

UK-LP: See For Miles SEE 85

/ Sylvie / And When She Smiles / And Me / Old Rud / Jinkson Johnson / Something In TheWay She Moves / Ballad Of Obray Ramsey / Touch Her If You Can (Mic)

1996

CD: Matthews Southern Comfort/Second SpringUK: BGO BGOCD 254Tracks: Like The Originals

No Grey Faith(Iain Matthews, Lindsay Gilmour, Jim Fogarty, Walt Rich)

2000

CD: Secrets All Told – The Songs Of Sandy DennyUK: Unique Gravity, Benelux : Perect Pitch PP 007Tracks: Who Knows Where The Time Goes Intro / Rising For The Moon / One Way DonkeyRide / Bushes And Briars / By The Time It Gets Dark / It’ll Take A Long Long Time / WinterWinds / Who Knows Where The Time Goes Interlude / Listen, Listen / Solo / I’m A Dreamer/ Autopsy / Who Knows Where The Time Goes Reprise / The Music Weaver

Plainsong

1988

CD: In Search Of Amelia EarhartJP: Elektra Pioneer WPCP 4140Tracks: Like The Original

1992

CD: And That’s ThatD: Taxim TX 2002-2 TATracks : Demos : Home / Save Your Sorrows / Nobody Eats At Linebaugh’s Any More / MissThe Mississippi And You / Urban Cowboy / Old Man At The Mill / Goodnight-Loving Trail /First Girl I Loved / Bold Marauder / All Around My Grandmother’s Floor / That’s All It CouldAmount To / Live: Nobody Eats At Linebaugh’s Any More / Home / Old Man At The Mill-Charlie / Bold MarauderCD: On AirD: BBC Rough Trade 321.9005.2, UK: Band Of Joy 005, RI 1998 UK: Strange Fruit (+Carolina Moon / Old Kent Road)Tracks: 24.1.1972: Any Day Women / Seeds And Stems / Tigers Will Survive / Spanish Guitar/ 21.2.1972: That’s All It Could Amount To / Time Between / 3.4.1972: Raider / Call The Tune/ I’ll Fly Away / 6.6.1972: Amelia Earhart’s Last Flight / True Story Of Amelia Earhart / TruckDriving Man / Yo Yo Man / 7.8.1972: I’m So Lonesome I Could Cry / Miss The Mississippi /Louise / Wreck Of The Old 97CD-Promo-Single: Breaking The Bones Of The WorldD: LineCD: Dark Side Of The RoomD: Line LICD 9.01247 (Promo-Version + Breaking The Bones Of The World (Singleversion),US: Rhino R 79065-2Tracks: Nothing’s Changed / Unusual Girl / Breaking The Bones Of The World / Under TheVolcano / Jenny / Say A Prayer / Sweet Amelia / If I Needed Rain / Evening Sun / Welcome ToLondon Town / The Dream Goes On / Towie / Bluebird Morning / Next Time Around /Toscanini’s Darkhorse

1994

CD: Voices ElectricD: Line LICD 9.01288Tracks: Gravy Train / Unreal Dreams / Where The Coyotes Roam / Steal That Beat / The RatAnd The Snake / Lost John / Anything With Wheels / Galway To Graceland / Voices / GungaDin / Christoforo’s Eyes / The Clearances / William’s Canon / It’s Not Just Stars That Fall

22 Oldie Markt 01/03 Ian Matthews: Erfolg in den 90er Jahren

D-CD: Line LICD 9.01182 D-CD: Blue Rose Rough Trade 343.0516.2

hatte er mit den Herren Rambeaux und Kyleverfasst, alle anderen Stücke stammten vonihm alleine. Die Begründung dafür hörtesich in seinen Worten so an: „Es ist das er-ste Mal, dass ich mich selbstbewusst genuggefühlt habe, ein Album nur mit eigenenLiedern zu füllen. Ich habe mich als Texterverbessert, weil ich realisiert habe, dass esviele verschiedene Arten gibt, dasselbe zusagen und man es zur selben Zeit interes-sant und verständlich ausdrücken kann. Ichhatte immer das Problem, textlich etwas zuunbestimmt zu sein, aber meine Schreibe istwesentlich transparenter geworden, obwohlsie noch eine Atmosphäre des Verzaubertenbesitzt. Man fragt sich immer noch, worüberder Song eigentlich ist, aber jetzt denkt man,dass man ihn versteht.“Qualitativ war dieses Album eines der be-sten des Mannes und auf diesem Niveau hater sich seitdem bewegt, wobei es ihm, seit-dem er sich vor allem als Singer/Songwri-ter und nicht wie früher als Interpret derLieder anderer betätigt, allerdings auch geht

wie den Kollegen, die in dieser Sparte tätigsind: Wenn er in guter Form ist, kommt einegute Platte dabei heraus, wenn nicht, mis-slingt sie eher. So klappte das neue Kon-zept bei The Dark Ride 1995 ausgezeich-net, weil er vor allem autobiographisch ein-gefärbte Lieder schrieb und ihm dazu nochglänzende Melodien einfielen.Seitdem jedoch ist das Niveau etwas gesun-ken, weil sowohl bei God Looked Down1996, Excerpts From Swine Lake 1998, des-sen Titel er übrigens von seinem Wohnortbei Austin nahm, und schließlich A TiniestWham die Inspiration nicht so kräftig war.Dennoch bleibt er einer der fähigsten Ver-treter der seit den 70ern existierenden Stil-art, da er natürlich als Sänger nach wie vornur von wenigen übertroffen wird.Letztere Fähigkeit setzte er seitdem bei

mehreren Projekten ein, die er nebenbei be-treibt, abgesehen von Plainsong. Zum einenexistiert Hamilton Pool nach wie vor, ob-wohl Return To Zero 1995 die einzige CDdes damaligen Trios wurde. Seit dieser Plat-te hat sich die Belegschaft auf vier Mannerhöht, weil der ebenfalls in Austin ansäs-

sige Singer und Songwriter David Halley zuden dreien stieß. Nur als eine einmalige Ver-anstaltung erschien im Jahr 2000 die CD desQuartetts No Grey Faith, das das Andenkenan Sandy Denny pflegte. Ob sein letztesProjekt mit dem gleichfalls nie ganz nachoben gekommenen Singer/Songwriter Elli-ott Murphy längerfristig von Bestand ist,dürfte aufgrund der stilistischen Unterschie-

de eher fraglich sein, obwohl die beiden beiBlue Rose unter Vertrag stehen und nach derStudio-CD La Terre Commune eine gemein-same Tour folgte, bei der ein Live-Doppel-pack entstand, der ebenfalls veröffentlichtwurde. Es kann kein Zweifel darüber beste-hen, dass Iain Matthews im Vergleich zu sei-

ner ersten Karriere in den 70er Jahren kom-merziell nie mehr in Reichweite der dama-ligen Chartspositionen gekommen ist. Dasliegt allerdings nicht an der Qualität seinerMusik, sondern in erster Linie an den ver-änderten Perimetern der Musikindustrie.Der Stil von Matthews ist im Radio kaumzu hören und das bedeutet automatisch ge-ringere Verkaufszahlen.

UK-CD: BGO BGOCD 265

1996

CD: Sister FluteD: Line 9.01327 LMSTracks: Pilgrims / Spirits / I Love This Town / People’s Park / Reality / I Can’t Explain /Spanish Town / Roll Away The Stone / Freedom Of The Highway / Mountshannon / Baby’sCalling Me Home / Falling Stars / Loser’s Lounge

1997

CD-EP: Live In AustriaUK: Plainsong PL 0001Tracks: Souling Song / House Un-American Blues Activity Dream / Things I Didn’t Do /Back Of The Bus

1999

CD: New Place NowD: Blue Rose Zomba 343.0192.2Tracks: I Can’t Let Go / Following Amelia / Stranded / Ricochet / Believing In You / FollowMy Tears / Valley Got A New Dog / What’s Wrong With This Picture? / Footsteps Fall / PennyBlack / The Wrong Track / Another Country

2001

CD-EP: A To B (Iain Matthews & Andy Roberts)UK: Spin Along Records SPACD 002Tracks: Wordplay / Big Rumour / Our Way To Fall / To Be White / I Bid You Goodnight (InMemoriam Of Adrian Henri) / A Fool For You

23Oldie Markt 01/03Rolling Stones: Die CDs 1962-1967

Rolling Stones-Die frühen JahreDie neu remasterten CDs der Rolling Stones von 1964 bis 1969lassen einen neuen Blick auf das erste Jahrzehnt der Stones zu.Allen B. Klein, ein gerissener Anwalt ausNew York, verkörperte in den 60er Jahrendie Art von Manager, die dem Geschäft mitdem Rock damals den schlechten Namengab. Zumeist gaukelte er seinen Klientenvor, wie viel mehr er für sie bei den Plat-tenfirmen herausholen würde. Doch wenndie ihm die Vollmachten erteilt hatten,machte er vor allem eines: Die eigenen Ta-schen zu füllen. Das ging den Fab Four ge-nauso wie den Rolling Stones, deren Back-Katalog er am Ende für die USA besaß.Damit begann eine Leidensgeschichte fürdie Sammler, was die Reissues der US-Pres-sungen betraf, speziell was den CD-Sektoranbelangte: Die ersten Ausgaben waren oftgenug nicht einmal von den Bändern abge-nommen, sondern von Platten, darüber hin-aus suchte man Bonus-Tracks oder Liner-notes vergebens. Das hat sich jetzt zumin-dest in einer Hinsicht geändert: Der Klangentspricht endlich normalen Ansprüchen.Doch Bonustracks oder Linernotes wird mannach wie vor vergebens suchen, nur ein völ-lig absurder Text über den Zeitpunkt derEdition zu diesem Zeitpunkt ist zu finden,der natürlich verschweigt, dass beispiels-weise Allen B. Klein 1995 durchsetzte, dassseine schlechten bis indiskutablen CD-Vor-lagen auch in Europa benützt werden mus-sten. Nun gibt es also endlich angemesseneVorlagen, was auch noch mit einem Aufkle-ber gefeiert wird, der aussagt, dass die CDsnun so klingen, wie sie sich immer anhörensollten. Bleibt nur die Frage, wer das bis-lang verhindert hat.Doch zur Musik. Der Reigen beginnt mitdem von der europäischen Fassungen leichtabweichenden ersten US-Album England’sNewest Hit Makers (abkco Universal 882

316-2) – die Abfolge der Tracks war andersals auf der europäischen Version und NotFade Away von Buddy Holly ersetzte Monavon Bo Diddley. Doch die eigentlich guteNachricht ist, dass die originale Mono-Plattewieder hergestellt wurde, was den unter demEinfluss von Brian Jones entstandenen R&Bglänzend wiedergibt – übrigens mit Patzern,die den Stones im Studio unterliefen. Dochwas die ersten vier CDs vor allem für denSammler bedeuten, ist der Fakt, dass die eu-ropäischen Ausgaben der ersten Platten völ-lig durch den Rost gefallen sind.So geht die Reihe mit 12x5 (abkco Univer-

sal 882 316-2) weiter, die zur Hälfte inMono, und zur anderen in Stereo daher-kommt. Vom Inhalt her ist es eine Mixturaus der 2. LP in England (von der sie dasCover bekam) und der deutschen Around &Around-LP, Folglich gab es erste Eigenkom-positionen – auch unter dem PseudonymNanker und Phelge, inkl. der B-Seite vonTime Is On My Side, Congratulations.Der Rest des zweiten Albums in England

fand sich auf Now (abkco Universal 882317-2), das zusätzlich mit Mona, den 7“esLittle Red Rooster und Heart Of Stone alsauch Oh Baby und Surprise Surprise auf LP-Länge aufgestockt wurde. Es wäre anzumer-ken, dass nur Down The Road Apiece, He-art Of Stone und What A Shame in Stereoenthalten sind und dass bei allen hier vor-

gestellten CDs die Original-Spielzeiten gel-ten, die stets nur um die 30 Minuten lagen.Waren die Rolling Stones bis dahin mehroder weniger bemühte und puristische In-terpreten der Blues- und R&B-Klassiker ausChicago und Umgebung gewesen, ändertesich das mit Out Of Our Heads (abkcoUniversal 882 319-2), das erneut in zweiunterschiedlichen Versionen erschien: DieUS-Fassung (wie die englische in Mono,obwohl von einigen Songs Stereo-Aufnah-men existieren) enthielt – für den US-Markt

typisch – die Singles der Zeit und ihre B-Seiten, taucht also mit The Last Time undSatisfaction, The Spider And The Web undPlay With Fire auf, während die UK-Aus-gabe (abkco Universal 882 320-2) – auchin Mono gehalten – kein Potpourri von LP-und Singles-Tracks ist, sondern eindeutig alsAlbum konzipiert war.Dieses Verfahren ermöglichte es London inden USA 1965 mit December’s Children(abkco Universal 882 321-2) nachzulegen,

24 Oldie Markt 01/03 Rolling Stones: Die CDs 1962-1967

auf das der Rest des englischen Albumsebenso Platz fand wie die Singles Get OffOf My Cloud / The Singer Not The Song undAs Tears Go By sowie You Better Move On,Look What You’ve Done (der einzige Trackhier in Stereo), The Singer Not The Song,

Route 66, Blue Turns To Grey und I’m Mo-ving On. Zusätzlich kamen die amerikani-schen Fans in den Genuss des Coverfotos,das Gered Mankowitz für die UK-Out OfOur Heads-LP geschossen hatte.Danach war Zeit für eine Atempause, spricheinen Sampler, gekommen und den stellte

Big Hits (High Tide And Green Grass)(abkco Universal 882 322-2) dar, natürlichwieder im Vergleich zu Europa in deutlichabgeänderter Fassung. Zum einen gab es nurzwölf statt der hierzulande 14 Songs und esfehlten Come On, Have You Seen Your Mo-ther, Baby, Lady Jane und Little Red Roo-ster, dafür tauchten Play With Fire und GoodTimes, Bad Times neu auf. Erneut wurde dasMono-Original für die CD-Reissue über-nommen.Was darauf folgte, war eine Revolution.Dies betraf sowohl die künstlerische Ebeneals auch die technische. Denn alle Titel vonAftermath (abkco 882 323-2) stammten aufder einen Seite aus der Feder von Jagger/Richards und glänzten auf der anderen Sei-te in echtem Stereo. Erfreulich, dass das

leichte Rauschen des Originals nicht unter-drückt wurde – so gingen die sonst bei derRauschunterdrückung verlorengehenden

Frequenzen nicht perdu. Im Gegensatz zureuropäischen Version gab es Paint It, Blackneu und es fehlten Out Of Time, Take It OrLeave It, What To Do und Mother’s Little

Helper, die die europäische Fassung (abk-co Universal 882 324-2) zur klar besserenLP machen.Um die Wartezeit zur nächsten Studio-LPzu überbrücken, kam im November 1966

noch Got Live If You Want It! (abkco Uni-versal 882 325-2) , die bereits als erste CD-Fassung in den USA eine gute Qualität undUnderMy Thumb anders als auf der deut-

schen, erst im Januar 1967 veröffentlichtenVersion, von dem Konzert 1966 in Newcast-le nahm.Zu diesem Zeitpunkt kam in den Vereinig-ten Staaten Between The Buttons (abkcoUniversal 882 882 326-2) auf den Markt,das zum letzten Mal von der europäischenFassung abwich, dank der Ideologie der US-Firma, die Singles der entsprechenden Zeit

auf die LP zu packen, ganz egal, ob dadurchdie Titelfolge zerstört wurde. So gab es zu-sätzlich Let’s Spend The Night Together undRuby Tuesday, dafür fehlten Back Street Girlund Please Go Home. Als quasi Ersatz da-für hatte man sich bei den Covern endlichauf eine einheitliche Linie geeinigt, so dassvon außen US- und UK-LP (abcko Univer-sal 882 327-2) fast identisch waren – nurdas Rückcover war in den USA farbig, inEngland in blau gehalten. Mag man über denkünstlerischen Wert streiten – sicher erreichtdas Songmaterial nicht die Klasse von Af-termath, auf der anderen Seite experimen-tierte man wesentlich mehr – der Klang kann

hier erstmals völlig überzeugen und stelltdie frühere CD weit in den Schatten.Um die Wartezeit bis zur nächsten Studio-LP zu überbrücken, erschien mit Flowers(abkco Universal 882 328-2) Mitte 1967 dieerste LP, die in Europa und den USA in dergleichen Fassung erschien.

25Oldie Markt 01/03King Biscuit Flower Hour auf CDs

Was den Rundfunk anbetrifft, hatten es dieFans in den USA lange besser. Sie bekamennicht nur mehr und bessere Musik und be-saßen eine weit größere Vielfalt, sondernihnen wurden ständig Konzerte frei Haus ge-liefert, dank der legendär gewordenen KingBiscuit Flower Hour des Sponsors, einerMehlfirma. So hörte man im März 1975 dasKonzert von John Entwistle (King BiscuitFlower Hour/in-akustik 03388030) zu Hau-se, der damals seine neue LP Mad Dog pro-motete. Doch davon gab es nur zwei Tracks,

ansonsten alle seine Klassiker mit einer tol-len Band. Ein Interview rundet das Ganzeab.Wie Entwistle machte sich Rick Wakemanzunächst vor allem einen Namen als Mit-glied einer berühmten Band, doch bald wur-de er mit Platten wie The Six Wives Of Hen-

Rock im RadioDie King Biscuit Flower Hour war langedie wichtigste Radioshow im US-Funk.Etliche Konzerte gibt es jetzt auf CDs.

ry VIII als Solist erfolgreich und genau die-se Art von Musik brachte er auch am 2.11.75In Concert (King Biscuit Flower Hour/in-akustik 033 88009) in San Francisco, wo erMaterial seiner ersten drei Soloplatten imProgramm hatte, das er aber live deutlichveränderte. Bombast gab es immer noch inHülle und Fülle, aber gleichzeitig rockte derMeister mehr und gab seinen Mitmusikerneinige Freiräume.Historisch war der Auftritt von 10 CC (KingBiscuit Flower Hour/in-akustik 033 88003)9 Tage später in Santa Monica aus zwei ganzunterschiedlichen Gründen. Zum einen fand

er in der Originalbesetzung statt und zumzweiten noch ohne ihren größten Hit I’m NotIn Love. Doch wie gut sie trotzdem waren,zeigt die CD zu jeder Zeit, die rockiger aus-fiel als die späteren Gigs.

Darum brauchte man sich bei Robin Tro-wer (King Biscuit Flower Hour/in-akustik033 88012) nie zu sorgen, der live eine Klas-se für sich darstellte und da meist besserwirkte als auf Platte. Das lag zum einen ander Abfolge der Songs und der Tatsache,dass er im Konzert sein Können an der Gi-tarre besser ausspielte als im Studio. Des-wegen ist diese CD eines der Highlights die-ser Serie.Da ging es bei America (King Biscuit Flo-wer Hour(in-akustik 033 88001) deutlich

ruhiger zu, obwohl Gerry Beckley und De-wey Bunnell durchaus auch rockten. Aberdie Betonung lag natürlich auf den Stimmenund die bekamen die Fans 1982 in Cuyano-ga Falls, Ohio satt, inklusive ihres damalsgerade aktuellen Hits You Can Do Magic.Ähnlich erging es den Romantics (KingBiscuit Flower Hour/in-akustik 033 88013)am 30. Oktober 1983 in San Antonio: DreiWochen zuvor war Talking In Your Sleep in

den US-Charts auf Platz 3 gelandet und dasfeierte das Quartett mit einem Gig, der mehrals deutlich an seine Wurzeln im Beat undRock’n’Roll erinnerte. Da gab es keine lan-gen Soli oder Improvisationen, sondern dreiMinuten-Songs, die kurz und knackig vonder Bühne kamen. 17 Songs in knapp 64Minuten zeigen die Richtung. Das Motto desAbends lautete: Spaß pur.

26 Oldie Markt 01/03 Psychedelic Reissues

Psychedelic USAPsychedelic USAPsychedelic USAPsychedelic USAPsychedelic USA

Wie groß die Sprengkraft einer Stilart ist,macht grade die Zahl der Bands klar, die esnie auf ein nationales Label, geschweigedenn in die Charts schafften. Da ist nachdem Beat in den 60ern die psychedelischeMusik ganz vorne dabei, obwohl sie eineFülle von Facetten aufwies. Ein gutes Bei-spiel dafür ist die Karriere der Children ausSan Antonio, deren 1968er Album Rebirth(GearFab GF 187/Clear Spot, Hermelijnk-oog 25, 1822 CA Alkmaar, Holland) im Zen-trum der gleichnamigen Reissue steht, dieaber außerdem die Aufnahmen der Vorläu-

fer- und Nachfolger-Bands präsentiert. Dasist psychedelischer Pop mit Beat-Anteilen,wobei das Album sicher der Höhepunkt desGanzen ist.Vom anderen Ende des Spektrums kam Je-remy Dormouse, dessen CD The Toad Re-

cordings (Hallucination HCD 5/Clear Spot)nie auf einer Platte erschien, obwohl dasMaterial 1967 eingespielt wurde. Musika-lisch ist das purer Folk und Folkpop, ob vonDormouse selbst oder Lynda Squires singt.Die Texte jedoch transportieren die psyche-delische Message.Acht Jahre später operierten Nosy Parker

(Gear Fab GF 189/Clear Spot) ähnlich: Sienahmen ihr Material in der Wohnung einesFreundes auf und pressten selbst 500 Stückdavon. Das prägte den Charakter der LP, dieeinen Mix aus psychedelisch gefärbten Folkund Pop bringt, ohne jedoch starke Songszu besitzen.Wie weit der Einfluss der psychedelischenMusik reichte, zeigt eine Platte wie die LPder Challengers (Gear Fab GF 186/ClearSpot) von 1969, die aus Puerto Rico kamenund dennoch einen ähnlichen Sound boten

wie die Children, allerdings mit einem La-tin-Touch versehen.Aus Idaho kamen Stone Garden (Gear FabGF 188/Clear Spot), die zu ihren Lebzeitennur eine Single veröffentlichten. Den Restder CD füllen Demos, die damals für ein Al-

bum aufgenommen wurden. Stilistischschlägt das in dieselbe Kerbe wie die Child-ren oder die Challengers, allerdings geht dasQuartett etwas härter zu Werke.Wie breit die Bewegung war, beweist dasGear Fab-Label aus Florida mit seiner Rei-he Psychedelic States, auf dem die Singlesund Bands eines Staates vorgestellt werden.Die neueste behandelt zum zweitenmal NewYork (Gear Fab GF 190/Clear Spot) undbesitzt die typischen Stärken und Schwä-chen eines solchen Samplers. Zum einennatürlich die musikalischen Niveau-Unter-schiede, die von herausragenden Edelstei-

nen bis Songs reichen, bei denen man sichfragt, warum sie auf den Markt kamen. Undzum zweiten die enorme stilistische Band-breite, die man findet. Zwar ist der klassi-sche Sound dominant, aber Folk-Klänge fin-den sich ebenso wie Lieder, die auf die An-fänge im Beat und Pop verweisen. Bei 29Titeln und ebenso viel Gruppen wird jeder,der sich für den Stil interessiert, seinen ganzpersönlichen Liebling finden, zumal dasNiveau der Beiträge erfreulich hoch ist. Eineinteressante Abrundung der anderen CDs.

Die psychedelische Musik beherrschteden amerikanischen Markt von 1966-69.Sechs Beispiele dafür gibt es hier.

27Oldie Markt 01/03Popfile Folgen 6-10

Pre-Rock’n’RollPre-Rock’n’RollPre-Rock’n’RollPre-Rock’n’RollPre-Rock’n’Roll

Die Geschichte der populären Musik im 20.Jahrhundert ist mit wenigen Ausnahmeneine Erfolgs-Story der populären Kultur in-nerhalb der USA. Genauso wie Hollywoodes schaffte, mit seinen Produktionen denWeltmarkt zu beherrschen, gelang es auchder Musikbranche ihrerseits, sich als nonplus ultra weltweit zu etablieren. Das kamnatürlich nicht zufällig zustande. Zum ei-nen beaßen die Vereinigten Staaten vonAmerika sowohl durch die vielen Rundfunk-stationen als auch die Platten-Label als auchdie Auftrittsmöglichkeiten einzigartige Rah-menbedingungen. Zum zweiten war derWohlstand groß genug, um Geld für popu-läre Musik auszugeben. Und zum dritten ga-rantierte die enorme Stilvielfalt, dass jederGeschmack das fand, was er suchte. Dasschlägt sich auch in der Popfile CD-Serienieder, deren Volume 6 (Line Music 300006LMS/) sowohl in Bezug auf die Stile wie auf

die Zusammenstellung der Künstler exem-plarisch für das Arbeitsprinzip der Reihe ste-hen kann. Ob schwarz oder weiß, Blues oderJazz, Pop oder R&B: Im Zentrum steht derVersuch, ein getreues Abbild der US-Szenein den 40er und 50er Jahren zu zeigen, wo-bei immer eines gilt: Der Rock’n’Roll bleibtaußen vor. Sonst aber existieren keine Ver-bote, das einzige Kriterium sind die Chartsdieser Zeit in den USA, in denen sich – ziehtman die Titel der Ausgabe 6 heran – PeggyLee ebenso fand wie das Orchester von Stan

Zum zweiten Mal feiert die CD-SeriePopfile die US-Stars, die die Charts vordem Rock’n’Roll beherrschten.

Kenton, Nat King Cole mit seinem Trio undFrankie Laine, Perry Como und Little Wil-lie Littlefield. Zusätzlich zu dieser stilisti-schen Breite tritt die der One Hit Wonders,die es in dieser Ära auch gab, und der Künst-ler, die ihren Ruf bis heute konservierenkonnten. In Ergänzung zu den oben genann-ten Namen tauchen hier Roy Milton undDean Martin auf, wobei letzterer noch mitseinem Partner Jerry Lewis auf der Listesteht.Davon abgesehen zeigt die Häufigkeit ei-nes Namens natürlich auch seine Populari-

tät in dieser Zeit. So tauchen auf Volume 7(Line Music 300007 LMS) beispielsweisewie auf 6 die Andrews Sisters genauso aufwie das King Cole Trio, Frankie Laine oderPeggy Lee. Außerdem beweisen die Wea-

vers, dass auch Folk damals schon in denUS-Charts einen Platz fand.Wobei gerade die Weavers oder ein LouisJordan auf Volume 8 (Line 300008 LMS)einen weiteren Aspekt dieser Serie in denVordergrund rücken. Zwar wird man denRock’n’Roll hier nicht finden, aber beina-he alle seine Ahnen. Das zeigt beispielwei-se auch die Liste der Songs, wie Let TheGood Times Roll von Louis Jordan oder Zip-A-Dee-Doo-Dah von Johnny Mercer.Dennoch demonstrieren die CDs vor allem,dass wie seit 1956 und spätestens den 60erJahren der Rock die Popmusik-Szene be-herrscht, in den 40er und 50er Jahren dervom Swing dominierte Pop das Gebot derStunde war. Das zeigt auch Volume 9 (LineMusic 300009 LMS), das neben den bereitserwähnten Künstlerinnen und Künstlern ein

Wiedersehen mit Judy Garland, Doris Dayund den Ink Spots beschert, daneben aberauch mit John Lee Hooker.Ähnlich verhält es sich mit Volume 10 (LineMusic 300010 LMS) , das zwei Premierenenthält: Die erste Solo-Aufnahme von Dean

Martin und das Debüt von Frank Sinatra, derzuvor durch Abwesenheit glänzte. Das giltim übrigen auch für das Johnny Otis Orche-stra, das für den R&B genauso wichtig warwie die anderen beiden Herren für denMainstream der US-Unterhaltungsindustrie.

28 Oldie Markt 01/03 Neue Singles und EPs

Klein, aber ohoKlein, aber ohoKlein, aber ohoKlein, aber ohoKlein, aber oho

Eigentlich ist es ja erschütternd, wie wenigdie Erfolge von gestern im aktuellen Ge-schäft mit der Popmusik zählen. Wer sicheinmal aus der Tretmühle verabschiedet hat,findet nur schwer den Weg zurück zu ein-stiger Größe. Ein gutes Beispiel dafür sindJourney, die nach dem Abschied von StevePerry erst einmal einige Zeit brauchten, umsich neu zu formieren und wieder den Wegins Studio zu finden. Das haben sie jetzt mitSänger Steve Augeri und Schlagzeuger DeenCastronovo geschafft und dabei kam die EPRed 13 (Frontiers FR CD 132/Point Mu-sic) heraus, die auf knapp 25 Minuten zeigt,

dass der Weg zurück zu den einstigen Er-folgen schwer werden wird. Das ist zwardurchaus akzeptabler Mainstream mit eini-gen Highlights, aber ihm fehlt das gewisseEtwas, das man früher besaß und folglichist das nicht mehr als professioneller, guterRock, dem die Höhepunkte fehlen.Wenn es nur nach der Qualität ginge, müs-ste Martin Newell längst in den Charts ge-landet sein, nur ist sie eben gerade keinwichtiges Kriterium. So wird sich auch sei-ne CD-EP Songs From The Station Hotel(Jarmusic JAR-048/Jarmusic Network, Reit-ze 2, 29482 Küsten) sicher nicht in irgend-welchen Charts wiederfinden, obwohl siedie Qualität dazu durchaus besitzt. Newellkann nämlich gute Songs schreiben, mitMelodien, die im Kopf bleiben und Arran-

Die Seite für die Singles bringt dies-mal neben einer Vinyl-Single zwei CD-Kollegen und zwei CD-EPs.

gements zwischen Folk und Rock. Seine ofterwähnte Freundschaft mit XTC zeigt, inwelche Richtung er geht und woher erkommt und das hat sich auch auf der EP nie-

dergeschlagen, die ebenso typisch für dieMusik von Newell ist wie das Coverfoto,das das Bahnhofshotel nahe seiner Heimatum 1912 zeigt.Die leichten Elemente der psychedelischenMusik, die Newell integriert, tauchen auchbei She Walks On Clouds/Phobia (PinkLemon Records PINK 023/Ohrwaschl Rec.,Waldwiesenstr. 5 B, 81375 München) von

Fantasyy Factoryy auf, die sich schon aufPlatten zuvor als Kinder der psychedeli-schen Ära entpuppt haben. Die Gitarre vonAlan Tepper, der auch die Songs schrieb, be-

herrscht die beiden Titel und überzeugt ab-solut. Aber es fehlt an den richtigen Melo-

dien, damit die Single, die auf schön schwe-rem Vinyl gepresst wurde, über die Beiträ-ge von Tepper hinaus, in den Gehörgängender Hörer tiefere Eindrücke hinterlassenwürde.Genau das gelingt Colin Bass mit seinerneuen Single Gently Kindly (Kartini Mu-sic kart 8), die das Gespür des ehemaligenCamel Bassisten, der unter seinem Pseud-onym Sabah Habas als Songschreiber anMillionen-Hits beteiligt war, für gute Me-lodien und poppige Sounds präsentieren.Die Tracks 3 und 4 stammen von dem Sa-bah Habas-Album Denpasar, das im De-zember hierzulande erschienen ist.Ähnlich wie Bass ist auch Luxury anders-wo ein Star, nämlich in Australien, wo sieauch herkommen. Loaded (Australia BMG

74321 961 292) stammt von dem neuen Al-bum und taucht in der normalen Version undin der Instrumentalfassung auf, zusätzlichzu dem Live-Demo Right To Decide. DieMänner vom fünften Kontinent sind kerni-ge Rocker mit leichten R&B-Elementen, diedurchaus das Zeug zum Durchbruch in Eu-ropa besitzen. Vor allem Sänger Scott Ry-per und Gitarrist Paul McDonald überzeu-gen. Auf der anderen Seite das gewisse Et-was, das Stars ausmacht.

29Oldie Markt 01/03Plattenkritiken I

Bruno BalzDavon geht die Welt nichtunterduophon 05 33 3Die Texter von Songs sindmeistens die, die in der Pop-musik im Hintergrund wir-ken. Nur selten werden sieso berühmt wie Bernie Tau-pin oder Pete Brown. Des-wegen ist der Name desMannes auch nur den Ein-geweihten bekannt, obwohlaus seiner Feder solche Ti-tel wie Das kann doch einenSeemann nicht erschütternoder der Titel-Track stam-men und er bis 1960 regel-mäßig in den Charts war.Seinen Ruf in den 30er und40er Jahren zeigen die Stars(duophon, Eislebener Str. 4,10789 Berlin).

Udo LindenbergKeuleTelefunken East West0927-45405-2Das 1982er Studio-Albumvon Udo war eine für ihndamals typisch gemischteSache. Bei seinem Ausstoßwar es natürlich kein Wun-der, dass neben guten Songs– hier zum Besipiel Sie lieb-ten sich gigantisch, Körperoder Ratten – Füller stan-den, die qualitativ nicht denhohen Level hielten, den ersich mit seinen früherenPlatten selbst vorgegebenhatte. Dank der Knaller aberwar und ist das immer nocheine gute Rockplatte mitdem sattsam bekanntenUdo-Slang.

Tod Dockstader&James ReichertOmniphony 1ReR Megacorp TODD 1Es ist eine oft überseheneTatsache, dass sich derAvantgarde nahestehendeMusik aus den 60ern bisheute in keinster Weiseüberholt anhört. Was diebeiden Herren da 1966 mitBändern und Elektronik an-richteten, wirkt 2002 dankder vielen Nachfolger zwarnicht mehr wie etwas ganzRevolutionäres, aber ist heu-te noch ein Werk, das nichtim Mainstream, sondernzwischen E- und U-Musikzuhause ist (ReR Megacorp,79 Beulah Rd., ThorntonHeath, Surrey CR7 8JGUK).

Udo LindenbergIntensivstationen (2 CD)Telefunken East West0927-45297-2Auch wenn die Studio-LPsnur noch selten die hohenAnsprüche einlösen konnten– auf der Bühne war UnsUdo immer eine Macht, wasdieser Doppelpack beweist,der sich aus Aufnahmen derTourneen 1980 und 1981zusammensetzt, auf der erHelen Schneider und IngaRumpf (1981) mitnahm.Neben seinen Klassikernbrachte er jeweils einige derneuen Songs und dazu etli-che Überraschungen, die zujeweils schlicht starkenKonzerten führten, was bei-de CDs zeigen.

KansasProto-KawCuneiform Rune 171 /Fenn MusicDer Untertitel sagt es: Die-se Titel entstanden von1971-1973, als der spätereHitsound gerade einmal inden Köpfen der beteiligtenHerren spukte und KerryLivgren als Einziger derspäteren Gruppe dabei war.Vergleicht man den Soundder sieben Mann starkenFormation mit dem der spä-teren Gruppe, fallen dieUnterschiede sofort auf,denn diese Ausgabe (diezweite unter dem Namen)ging vor allem in die Rich-tung des progressiven- undJazz-Rock, ohne jede Ab-sicht, kommerziell zu sein.

Gordon LightfootShadowsWarner BrothersWEA 8122-78164-2Die Feststellung, dass sichder Kanadier in den 80erngenauso anhörte wie in den70er Jahren führt zu der lo-gischen Frage, warum ersich verändern sollte? Tatsa-che ist, dass seine Songs undseine Stimme nach wie vornur sparsam begleitet wur-den und Arrangements deraufwendigeren Art auchnicht angebracht gewesenwären, da der Mann einePlatte sehr wohl alleine fül-len konnte. Die Qualität derSongs war sehr hoch unddas gilt genauso für die Plat-te.

Wishbone AshTracks (2 CD)Talking Elephant TECD045/BellaphonEs gibt wenige Bands, diesich einen solch eigenenKlang erarbeitet haben wiedie Engländer mit ihrenzwei unisono Leadgitarren.Das brachten sie auch im-mer live ebenso gut wie imStudio und deswegen sinddie beiden CDs mit unver-öffentlichten Live-Tracksaus den Jahren 1972 bis2001 stets Rock der Extra-klasse, weil sich der bis heu-te alleine noch von der Ori-ginalbesetzung übrig geblie-bene Gitarrist Andy Powellimmer adäquate Mitstreitergesucht hat. Folglich ist dasnie langweilig.

Gordon LightfootSaluteWarner BrothersWEA 8122-78165-2Zwar stimmt es nicht ganz,aber man könnte die Plattenvon Lightfoot in den 80ernmit denen in den 70er Jah-ren mit einem kurzen Satzkennzeichnen: Nur der Er-folg änderte sich – in den70ern feierte er regelmäßigHits. Sonst blieb die Musikebenso unverändert wie dieStimme und die Begleitungdes Mannes, die 1983 viel-leicht etwas weniger puri-stisch daherkam. So tauch-te der Synthesizer bei fastjedem Song auf. Doch nachwie vor zählten die Liederund die waren gut.

Matching MoleMarchCuneiform Rune 172 /Fenn MusicDie von Robert Wyatt nachseinem Abschied von SoftMachine ins Leben gerufe-ne Band gab es zwar nur einJahr, aber in dieser Zeit pro-duzierte man zwei LPs undtourte. Diese CD bringt einKonzert im März 1972 unddemonstriert, dass das Quar-tett auf der Bühne nochmehr in Richtung Jazz ten-dierte als auf den Platten, woman dank Wyatt auch pop-pige Songs intonierte. Dankder Klasse der Musiker istdas eine beeindruckendeReise zu den Grenzen vonRock und Jazz, mit einigenAvantgarde-Elementen.

CurlewNorth AmericaCuneiform Rune 167 /Fenn MusicDie zweite LP des DuosGeorge Cartwright und TomCora kam 1986 nur inDeutschland heraus undwurde für diese Reissue mit30 Live-Minuten angerei-chert. Beide Teile bringenMusik auf der Schnittstellezwischen progressivemRock und Avantgarde, dieim Studio und auf der Büh-ne mit solchen Musikernwie Fred Frith, Anton Fierund Nicky Skopelitis fabri-ziert wurde. Leichte Kost istdas sicher nicht, aber beinäherem Hinhören hat dasdurchaus etwas.

30 Oldie Markt 01/03 Plattenkritiken II

Beat FarmersLoud And Plowed Live!!Curb WSM5050466-0270-2-3Zwischentöne waren nichtnach dem Geschmack desQuartetts aus San Diego, dasseinen Mix aus Rock &Roll, Country und Beat ohnejeden Schnörkel auf dieBühne brachte. Das amEnde des Jahres 1989 mit-geschnittene Konzert brach-te eine Band auf dem Höhe-punkt, noch mit dem späterverstorbenen Schlagzeugerund Sänger Country DickMontana. Wie sie die Ein-zelteile ihrer Musik im Kon-zert verschmolzen, warKlasse und bot zumeistRock der besten Art.

They Might Be GiantsDial-A-Song (2 CD)Rhino WSM 8122-78139-2

Bei aller Anerkennung derVerdienste von John Lans-burgh und John Linnell umeine eigene Art desFolkrock: Ob man für ihreersten 20 Jahre tatsächlich 2CDs braucht, halte ich denndoch für zweifelhaft. Dennso gut und witzig die Songsder beiden oft waren, so gabes doch auf jeder Platte oftgenug Material, das mannicht mehr zu hören brauch-te. Und so tauchen nebensolch Highlights wie Bird-house In Your Soul oderIstanbul (Not Constantinop-le) auch viele Füller auf.

Jeff Buckley/Gary LucasSongs To No OneEvolver/Knitting FactoryEVL 2006-2 / Sunny MoonDer wie sein Vater viel zufrüh verstorbene Gitarristund Sänger lernte nach sei-ner Ankunft in New York1991 den früheren CaptainBeefheart-Gitarristen GaryLucas kennen und arbeitetemit ihm, wobei er nach undnach seine eigene Stimmefand. Die Tracks aus dieserZeit bieten also einen Pro-totyp dessen, was er späterals Solist vorlegte und sobekommt man zwischenviel Gitarren, Stimmakro-batik und progressivemRock einen Eindruck vondem, was hätte sein können.

Zed YagoFrom The Twilight Zone(2 CD)SPV 315-74692Ganz vollständig ist der Ti-tel nicht, denn neben denHighlights der Band um Jut-ta Weinhold gibt es auchTracks von dem Projekt da-nach, Velvet Viper, das mu-sikalisch genauso in Rich-tung Heavy Metal tendiertewie die Hamburger Forma-tion zuvor auch, wobei esdank der Vorliebe der Sän-gerin für Richard Wagnerimmer kräftig arrangiert zu-ging. In ihren besten Mo-menten stellte das Quintettstarken Heavy Metal inRichtung des heutigen pro-gressive Metal her.

The StyrenesIt’s Still ArtasticRoir RUSCD 8276/Cargo

Ein Original zu sein, istkommerziell gesehen nichtvorteilhaft. Die Band ausCleveland war der Nährbo-den, aus dem sich Bands wiePere Ubu, Electric Eels oderdie Golden Palominos be-dienten, aber selbst kamman nie auf einen grünenZweig. Das lag auch daran,dass man sich nie auf einenStil festlegen lassen wollte,was dieser Sampler mit Auf-nahmen aus den Jahren1975-1998 beweist, der vonAvantgarde bis zum pro-gressiven Rock nahezu allesenthält.

Dr. Ring-Ding&The Senior AllstarsGolden Gate (Best Of)Grover SPV 083-127012Fraglos war die Formationaus Münster eine der erstenund besten, die in Deutsch-land Ska machte. Jetzt löstsie sich auf und wie zu ei-nem solchen Anlaß üblich,gibt es noch einmal die be-sten Stücke und einige rareAlbum-Tracks als Abge-sang. Sie demonstrieren aufeine beeindruckende Artund Weise, wie gut die Jungsaus Westfalen den Soundvon der Insel adaptiert ha-ben, ohne in pure Imitationzu verfallen, was am über-zeugenden Sänger genausoliegt wie an den Musikern.

Linda RonstadtThe Very Best OfElektra WSM8122-73605-2Obwohl ihre letzten Erfol-ge jetzt bereits etliche Jahrezurückliegen, kann es dochkeine Frage geben, dass siebeinahe 30 Jahre eine festeGröße in der Los Angeles-Szene war und immer wie-der Hits feierte, auch wennihre große Zeit sicherlich inden 70er Jahren lag, als siemit modernisierten Rock &Roll-Klasikern Tophits lan-dete. Dieser Sampler kon-zentriert sich auf ihre Hitsund so wird man solche Fa-cetten wie die Swing-Sänge-rin und die spanischen Lie-der nicht finden.

Various Artists1000 Nadelstiche – 9Bear Family BCD 16606

Erfolg hat seine eigenenGesetze und eines davon ist,dass man ein einmal eta-bliertes Konzept solang wie-derholt, wie es irgend Sinnmacht. Und der ist bei derZusammenstellung von indeutscher Sprache singen-der Künstlerinnen sichergegeben. Diesmal sind dieDamen aus den USA an derReihe und wie üblich findetman neben bekannten Na-men und großen Raritäten –etwa der deutschen Singleder Supremes – jede MengeObskuritäten, die das schö-ne Booklet erläutert.

Warren ZevonGenius – The Best OfElektra WSM8122-73771-2Ob der Singer/Songwritermit einem Sinn für makab-re Songtexte nun ein Genieist oder nicht – in den letz-ten 26 Jahren hat er eine be-achtliche Menge an gutenbis sehr guten Alben veröf-fentlicht und ein Best Of-Sampler scheint da durchausangebracht, hätte es nichtbereits 1986 und 1996 sol-che Platten gegeben. So istder Inhalt zwar bis 2002 ak-tualisiert aber im Vergleichzu seiner 2 CD-Anthologienatürlich auf die Highlightsverengt, weswegen einigeseiner besten Songs fehlen.

Various Artists1000 Nadelstiche – 10Bear Family BCD 16610

Dasselbe wie für die CDnebenan gilt auch für diese,obwohl es auffällt, dass we-sentlich mehr berühmte Na-men von der Insel sich ein-oder mehrere Male indeutsch versuchten, so dassdie Auswahl größer ist. Abernatürlich sind die Funde ausden Grabbelkisten auch da-bei, ob dies nun eine jungeKiki Dee betrifft oder eineJanie Marden, die einenSong aus Frankreich in eng-lischem Deutsch brachte. Inpunkto Musik ist dieserSampler abwechslungsrei-cher.

31Oldie Markt 01/03Plattenkritiken III

Various ArtistsRing frei zur nächstenRundeBear Family BCD 16587Der Untertitel sagt, was denHörer erwartet, denn daheißt es: Sportler singenSchlager. Ein besserer Titelwäre, hört man sich dasGanze an, Schuster, bleibbei deinen Leisten. Sportler,die ins Plattenstudio gehen,sind dort in der Regel ebennicht deswegen, weil sie sogut singen können, sondernweil sie berühmte Athletensind. Natürlich gibt es auchAusnahmen wie etwa Mar-tin Lauer, aber normalerwei-se steht der musikalischeGehalt im direkten Gegen-satz zum sportlichen Talent.

Lauren WeingerSiloReR Megacorp LW 1

Wer den Titel der Platte fürden stinknormalen Nameneiner CD hält wie er so üb-lich ist, der sollte umdenken:Tatsächlich ist es der Ort, wodie Musik aufgenommenwurde, falls man das dennals solche bezeichnen will.Denn einen großen Teil desGanzen nehmen Umwelt-Geräusche innerhalb einesgroßen Getreidesilos ein,der Rest ist ein Ballett, daslive aufgeführt wurde. Obman das nun als Avantgardebezeichnen will oder nicht –etwas anderes als das Übli-che ist es in jedem Fall.

Various ArtistsBonnaroo (2 CD)Sanctuary BMG06076-84574-2Man bräuchte keinen Blickauf den Promotext zu demDoppelpack zu werfen, umzu erkennen, dass es sich beiden zwei Silberlingen umeine Dokumentation einesHippie-Festivals geht, wasNamen von Bands wie PhilLesh & Friends, WidespreadPanic, Govt. Mule oderWeen zeigen. Getreu demalten Ethos, Musik kenntkeine Grenzen, bekam manim Juni 2002 eine bunteMischung aus Rock, Folkund Bluegrass, die sich hiergenauso gut anhört wie da-mals vor Ort.

Michael HauserDoor HarpSanctuary ARIS06076-84576-2Diese Platte ist eigentlichein Nachruf. Denn der Gi-tarrist von Widespread Pa-nic verstarb in diesem Jahr.Das ist nicht nur deswegenbedauerlich, weil seineBand eine der legitimenNachfolger der GratefulDead war, sondern auch, daer selbst offensichtlich vorallem eines wollte: Musikohne Scheuklappen zu ma-chen. Diese CD hat auf je-den Fall nichts mit seinerBand zu tun, sondern liegtzwischen New Age und Jazzund besitzt etliche schöneMelodien.

Various ArtistsLarga vida al...Volumenbrutal (2 CD)Locomotive LM 084/PointDass Baron Rojo die HeavyMetal-Band in Spanienüberhaupt ist, ist spätestensseit dem Erfolg des im Titelgenannten Albums keineFrage. Das hat nicht nur mitihren Verkäufen zu tun, son-dern vor allem damit, dassdie Jungs in spanisch sin-gen. Folglich dürfen sichhier die Nachwuchsrockeran dem Material ihrer Idoleversuchen und es zeigt sich,dass nicht nur die Vorbilderbeinhart rocken können,sondern die Bands auf die-ser Platte ebenfalls gut kom-men. Was für Neugierige.

Kerry GetzLittle VictoryWorld In Motion wm 003 /jarmusic.comDie Welle der kleinen Labelseit der Einführung der CDführt auch dazu, dass jedeKünstlerin und jeder Künst-ler auch seine Musik aufPlatte bannen kann, wennsie oder er das nur will. Obdas immer Sinn macht,bleibt die Frage und bei derDame aus Los Angeles mussman das eher negativ beant-worten. Das ist zwar sym-pathisch angerichtet, aufakustischer Basis und Ker-ry Getz kann singen, aber esfehlt ihr an den Songs, diedie CD auch nach dem Endenoch präsent bleiben lassen.

SotosPlatypusCuneiform Rune 164 /Fenn MusicFür eine Formation, die erstseit 1996 besteht, ist esschon etwas seltsam, dasssie sich anhört, als ob sie inden 70er Jahren gegründetworden wäre. Denn ihreVorbilder sind eindeutig imUmfeld von King Crimsonund Magma zu suchen. Nurhaben die fünf Franzosen dadas Problem, dass sie dannschon eigene Songs habensollten, die wenigstens an-satzweise dieselbe Qualitäthaben wie ihre Vorbilderund das ist leider nicht derFall. So bleibt das beachtli-che Zusammenspiel.

EmpyriumWeilandProphecy Pro 53/Soulfood

Die moderne Independent-Szene bringt Mischungenhervor, die mit seltsam nochhöflich umschrieben sind.Dieses Duo ruft vom Boo-klet bis zur Musik eine andie Romantik angelehnteAtmosphäre hervor. Da wirddie Natur beschworen inklu-sive akustischer Instrumen-te, die eher aus der Klassikdenn von der U-Musik herstammen, und die Texte ge-hen mit dem in der anti-quierten SchwabacherSchrift gehaltenen Druckgenauso in Richtung Mystikwie die Musik.

Chris MillsThe Silver LineLoose VJCD 136 / Soulfood

Singer/Songwriter habenKonjunktur. Das zeigt allei-ne die Tatsache, dass dasenglische Label sich auf denSound stützt. Mit gutem Er-folg, denn ihre Klienten zie-hen in der Regel den fastfolkigen, sparsam instru-mentierten Stil vor, wie auchder Mann aus Chicago, dereinige gute Songs in seinemRepertoire hat. Die Umset-zung und die Stimme pas-sen. Was ihm jetzt noch zutun bleibt ist, an den Schwä-dieser Platte – nicht so guteLieder und langweilige Mo-mente – zu arbeiten.

AutumnblazeMute Boy Sad GirlProphecy pro 45/Soulfood

Im Vergleich mit ihren Kol-legen bewegen sich dieNewcomer eher in den be-kannten Geleisen der Pop-musik. Gemeinsam habensie die Liebe zu den akusti-schen Instrumenten, aberzum einen besitzen die hierihre Vorbilder bei den Sin-ger/Songwritern der 70erJahre und zum anderen gibtes hier schon ab und zu eineNähe zum Rock. Was ihnenfehlt, sind die Songs, die denHörer aufmerksam werdenlassen. Nur 40 Minuten At-mosphäre aber sind für einAlbum schon etwas wenig.

32 Oldie Markt 01/03 Plattenkritiken IV

AntimatterSaviourProphecy Pro 051 /SoulfoodStilübergreifende Mixe sindauch auf der Indie-Szeneangesagt und so hat das eng-lische Duo fast alles zusam-mengebracht, was modernePopmusik hergibt, inklusi-ve Techno und Rock sowiedas Ganze mit poppigenMelodien garniert. Dankletzterer klappte das rechtgut, auch wenn ab und anmehr von dem letzten Be-standteil die CD deutlichverbessert hätte. Aber auchso haben Mick Moss undDuncan Patterson anders alsviele ein feines Händchenbei der richtigen Mischungan den Tag gelegt.

ShadowkeepA Chaos TheoryLMP/SPV 085-65272

Manchmal verrät schon derProduzent, woher der Windbei einer Band weht. Derhier heißt Karl Groom,sonst der Gitarrist der Art-rocker Threshold. Also ge-hen die Engländer in dieRichtung progressive Metalund das tun sie teilweiseganz gut. Speziell ihre Sän-gerin Rogue M. Vox ist einPlus – wo es aber fehlt, istder Bereich der Songs, woihnen mehr gute gut tunwürden, weil so die Höhe-punkte und der Rest noch zukrass nebeneinander stehenund die Qualität drücken.

The Third AndThe MortalMemoirsProphecy 048/SoulfoodWie international die Indie-Szene heutzutage ist, be-weist die Tatsache, dass diestilistisch ähnlich angerich-tete Platte wie die des eng-lischen Duos von einer nor-wegischen Band kommt.Allerdings haben die vierweniger tief in die Trickki-ste moderner Sounds gegrif-fen und beließen es bei ei-nem Mix aus Ambient Mu-sic und Techno. Nur inpunkto Songmaterial solltensie bei den Kollegen von derInsel Nachhilfe nehmen.Nur getragene Klänge sindauf Dauer einfach etwas zuwenig.

Mark BoalsThe Edge Of The WorldFrontier FR CD 135 /Point MusicSelbst wenn man so guteCredits vorweisen kann wieder Vokalist aus den USA –Savoy Brown, Ted Nugentund Yngwie Malmsteen –heißt das noch lange nicht,dass man auf eigene Rech-nung ebenfalls etwas tollesauf die Beine stellen kann,was der dritte Alleingangdes Mannes beweist. Dennmehr als eine wahre An-sammlung von Klischeesaus dem Hardrock hat Bo-als nicht auf der Pfanne, undda nützt es ihm wenig, dasser als Sänger zu jeder Zeitüberzeugen kann.

Various ArtistsThe Music Remains TheSameLocomotive 087/PointEin Sampler hängt immerauch von der Klasse desMaterials ab, das darauf ver-treten ist. Da braucht mansich bei der Platte keine Sor-gen zu machen, auf der mo-derne Metal-Bands dieSongs von Led Zeppelinnachspielen. Da kann ei-gentlich nicht viel schiefgehen und das tut es dennauch nicht: Ob GravediggerNo Quarter vortragen oderAngra Kashmir: Bei solchenVorlagen kann nur Metal derbesten Art entstehen undgenau das findet man aufallen der zwölf Tracks die-ses Samplers.

Jeff Scott SotoPrismFrontiers FR CD 129 /Point MusicMit seinem Landsmann teiltder gebürtige New Yorkereine Zeit bei Yngwie Malm-steen und er legt ebenfallssein drittes Solo-Album vor,aber sonst trennt ihn schoneine ganze Menge von Bo-als: Zum einen, dass er diebessere Platte eingespielthat. Zum zweiten, dass seinSound differenzierter daher-kommt und zum gutenSchluss, dass seine ganzeErfahrung, die er in vielenKooperationen gesammelthat, zum Tragen kam. Wasnichts daran ändert, dass diegroßen Kracher fehlen.

Seventh OneSacrificeMassacre MAS CD 0325 /SoulfoodBei dem Kritikerlob, dassich die Schweden mit demnorwegischen Sänger RhinoFredh schon vor dem Plat-tenvertrag geholt haben, istes kein Wunder, dass sie einGeheimtip für Fans desGenres geworden sind unddas bestätigen sie mit ihremDebüt: Das ist klassischerHeavy Metal mit zwei be-eindruckenden Gitarristen,einer soliden Rhythmus-Sektion und etlichen Songs,die auch höheren Ansprü-chen genügen. Das Quintettuntermauert den guten Ruf,den Metalbands aus Skandi-navien besitzen.

Robert FleischmanWorld In Your EyesFrontiers FR CD 128 /Point MusicDa beeindruckende CreditsTeil des Geschäfts sind, hatder Mann aus Los Angelesauch was zu bieten, Jobs beiJourney und VinnieVincent’s Invasion. Und beiihm passen Sein und Scheintatsächlich, denn sein zwei-tes Solo-Album präsentiertgenau das, was man unterAOR versteht: Einen Mixaus hartem Rock, poppigenMelodien und Balladen.Kein Wunder, dass er fürden Journey-DurchbruchInfinity Songs schrieb, denngenau dahin geht die Musikdieser Platte.

Daniele LiveraniGeniusFrontier FR CD 112 /Point MusicEs ist schon seltsam, dassdie Rockopern von heuteausschließlich aus demHard- & Heavy-Bereichkommen. Da macht die desItalieners keine Ausnahme,denn auch sie findet im Um-feld des progressive Metalstatt. Doch der erste Ab-schnitt – zwei sollen nochfolgen – kann nicht überzeu-gen: Liverani packte in seinWerk einfach zuvielSchwulst und Bombast hin-ein, verfuhr nach dem Mot-to besser etwas mehr vonallem und unter den vielenTönen ging der rote Fadenverloren.

ZandelleTwilight On HumanityLMP/SPV 085-65262

Dass sich auch bei einem soüberlaufenen Genre wiedem progressive Metal nochneue Bands etablieren kön-nen, beweist das Quartettaus New York, das mit sei-nem zweiten Album sowohlvon den Songs wie den Ar-rangements her richtig gutkommt. Ob die Riffs, dieMelodien oder die akusti-schen Einsprengsel: Das istalles durchdacht und hatKlasse. Nur Sänger GeorgeTsalikis stört das Bild etwas,denn er hat offensichtlichRock mit der Oper verwech-selt, und das geht nicht gut.

33Oldie Markt 01/03Plattenkritiken V

My Darkest HateTo Whom It May ConcernMassacre 336/Soulfood

Auch wenn sich ein Stil wieder Death Metal am Anfang,oberflächlich betrachtet,fast immer gleich anhört,gibt es doch Nuancen. Dasbeweist die Band ausSchwaben, die neben demabgrundtiefen Gesang unddem zum Stil gehörendenMaschinen-Gewehr-Rhyth-mus Sinn für Differenzie-rung zeigt. Da gibt es näm-lich Momente, bei denen dieGitarren Soli hinlegen, reißtdie ansonsten geschlosseneSound-Decke auf und pro-duziert Lichtblicke. Dashebt diese CD hervor.

Red Star BelgradeSecrets Of LiesBlue Rose/in-akustik071 0291Dass unsere Freunde ausden USA auch manchmaleinen leichten Sprung in derSchüssel haben, beweist dieNamenswahl des EhepaarsCurry aus North Carolina:Bill, Multi-Instrumentalistund singender Songschrei-ber ist tatsächlich Fan derElf aus Jugoslawien. Dassdie Musik damit absolutnichts zu tun hat, muss ei-gentlich nicht erwähnt wer-den, aber schon, dass sichdie beiden zwischen demCountryrock und den Sin-ger/Songwritern bewegenund zwar recht gut.

Mississippi HeatFootprints On The CeilingCrosscut 11071/Contraire

Wenn man als Belgier nachChicago kommt und sich alsMundharmonika-Spielerdurchsetzt, dann muss manschon etwas haben. PierreLacoque schaffte das und diefünfte CD seiner Band zeigt,was das ist. Zum einen ist ernatürlich ein beachtlicherInstrumentalist, was er ineinigen Instrumentals be-weist. Zum zweiten leistet erals Komponist einiges undzum dritten setzt er seineKollegen als Bandleader soein, dass nie der Eindruckeiner One-Man-Show ent-stehen kann.

Waco BrothersNew DealBlue Rose/in-akustik071 0296Welchen Stilwandel man ineinem Musikerleben sodurchläuft, zeigt niemandbesser als Jon Langford, dereinmal in Leeds als Punk mitden Mekons anfing und in-zwischen in Chicago alsRocker zwischen Cowpunkund Country gelandet ist.Sein Projekt legt inzwischendas sechste Opus vor undklingt manchmal mehr nachJason & The Scorchers alsdie selbst, erweist gleichzei-tig aber auch den Klassikernder Countrymusik seine Re-verenz, ohne zu pur zu wer-den.

Lee McBeeSoul DeepCrosscut CCD 11072 /Edel ContraireDie Mundharmonika bleibtdas vielleicht wichtigste In-strument des Blues. Warumdas so ist, beweist der Mannaus Kansas City, der freilichgleichzeitig ein starker Sän-ger ist. So kann er es sichleisten, seine Harp ab und zuin der Tasche zu lassen, sodass das Spektrum seinerCD zwischen Bluesrock,bluesigem Soul a la Stax unddem klassischen Soundliegt. Da er auch als Song-schreiber glänzt, gelang ihmeine durchaus starke Blues-platte zwischen gestern undheute.

SkycladNo Daylights Nor HeeltapsBellaphon DEMCD 115

Folkrock und Newcastlesind schon einmal eine süf-fige Verbindung in der Mu-sikgeschichte von Englandeingegangen: In den 70ernhieß die Band Lindisfarne,diesmal nennt sie sich Sky-clad, aber beide Formatio-nen haben sich demselbenSound gewidmet: RockigenFolk mit einem kräftigenSchuss Unterhaltung. DieNachkommen tun das mitmehr Rock als ihre Idole,aber von den Songs her sindsie keinen Deut schlechterund fetzige Gitarrensoli gibtes noch als Zugabe.

JW-Jones Blues BandBogart’s BoogieCrosscut CCD 11073 /Edel ContraireDas andere typische Blues-Instrument ist die Gitarreund die bedient der Mannaus Ottawa, der aber eineMundharmonika in seinerBand hat. Deswegen aufklassischen Bluesrock zuschließen, wäre falsch. DieLiebe des Kanadiers gilteher dem klassischen City-Blues a la Chicago und erdreht die Regler nicht soweit auf, wie das oft üblichist. Prominente Gäste imStudio wie Kim Wilson undGene Taylor runden das Bildab, bei dem der Sound bes-ser gelang als die Songs.

Zulya AloukiFrom The Soul Of AModern Tatar NomadWestpark/Indigo 2046-2Die zwei Seiten des Digi-paks demonstrieren die zweiTeile der Sängerin – vornedie Frau mit dem traditionel-len Kopfputz, auf der Rück-seite die Dame, die imStra0enbild höchstens we-gen ihrer Schönheit auffal-len würde. Wer jetzt an Exo-tik denkt, liegt falsch. Tat-sächlich überzeugt die Mu-sik von Zulya Alouki durchihren absolut ruhigen und zujeder Zeit souveränen Ge-sang, der zu keiner Zeitfremdartig ist, sonderndurch seine Melodik undGelassenheit besticht.

Jimmy Thackery/Tab BenoitWhiskey StoreIn-akustik 080 83559Den Rang der beiden Gitar-risten in der US-Blues-Sze-ne beweisen auch die Kol-legen. Da taucht ein CharlieMusselwhite an der Mund-harmonika, ein ReeseWynans an den Keyboardsund die früheren Mitstreitervon Stevie Ray Vaughan alsRhythmus-Sektion auf. Dakann eigentlich nicht mehrviel schief laufen und derKopf der Nighthawks liefer-te mit seinem Partner ausLouisiana auch eine feineBluesplatte ab, auf der dieGäste ebenfalls glänzen dür-fen.

Kerstin Blodig &Ian MelroseKelpieWestpark/Indigo 1926-2Vom Aufeinandertreffennorwegischer und schotti-scher Folklore sollte mansich etwas besonderes er-warten, aber diese Erwar-tungen haben die beiden ent-täuscht. Tatsächlich traf sichdas Duo eher in der Mitteund so erwartet einen zwardurchaus guter Folk, aberdas spezielle Etwas, wasman sich vom Treffen zwei-er Kulturen erwartet hätte,bleibt aus. Das ist eher eng-lisch geprägter Folk, demleider allzu oft die großenHöhepunkte fehlen, trotz derStimmen der beiden.


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35Oldie Markt 01/03Plattenkritiken VI

Axel Rudi PellKnights Live (2 CD)Steamhammer SPV092-74582Wenn es um den Thron vonRitchie Blackmore geht, istder Mann aus dem Ruhrpottganz vorne dabei. Das be-wies er bei dem Heimspielin der Zeche zu Bochum ein-mal mehr beeindruckend.Da kann ein einzelner Songschon einmal knapp 13 Mi-nuten dauern. Der Meisterlässt sich Zeit mit seinenSoli und da er noch eine star-ke Band hinter und vor sichweiß, kommt die auch zuihrem Recht, inklusive Sän-ger Johnny Gioeli, der an-sonsten den Ton angibt.Klasse Hardrock.

SelecterAcousticMapps 1/Universal

Die letzten Platten der Ska-und Punk-Legende aus demvereinigten Königreichkonnten nicht voll überzeu-gen und was kann manschon von einem akusti-schen Ska-Album erwarten?Sehr viel lautet die verdutz-te Antwort des Rezensenten,der konstatieren muss, dasssich sowohl die Klassikerder Band als auch Liederneueren Datums in diesemFormat frisch und unver-braucht anhören und Pauli-ne Black ihre ganze Energieund Persönlichkeit einbrin-gen kann.

Richard PinhasEvent And RepetitionsCuneiform Rune 166 /Fenn MusicIn Frankreich besetzt derehemalige Kopf von Heldondie Klaus Schulze Positionund seine erste Platte mitneuem Material seit fünfJahren stellt ihn auch in dieFußstapfen des deutschenElektronik-Idols. Allerdingsist sein Hauptinstrumentnach wie vor die Gitarre, dieer stets elektronisch ver-fremdet. Am Ende hört sichdas ähnlich an wie bei sei-nem Kollegen, da Pinhas dieflächigen Strukturen ebensoschätzt. Am beeindruckend-sten ist, dass alles live imStudio entstand.

Spider Murphy GangRadio HitzHansa BMG 74321 96327 2

Warum sich verändern,wenn der alte Sound nachwie vor Sinn macht? Dasdürfte sich die deutscheRock’n’Roll-Legende ge-sagt und prompt ein Albumeingespielt haben, das abge-sehen von der verändertenBesetzung mit einem Gitar-risten und Saxofonistenmehr, nichts Neues bringt.Nach wie vor habenGümther Sigl und BarnyMurphy den Rock’n’Rollim Blut und verbinden ihnmit mehr oder weniger ge-lungenen Texten. Das Hit-Medley rundet das ab.

Chris CutlerSoloReR Megacorp CC 1

Dass Engländer ganz gerneinmal übersehen, dass wo-anders auch Musik gemachtwird, ist nichts ganz Neues.Deswegen muss man dieAussage der Plattenfirma zuder neuen Platte des ehema-ligen Henry Cow-Schlag-zeugers schon relativieren:Er ist nicht der einzige sei-nes Metiers, der Drums alsSolo-Instrumente benützt.Mani Neumeier ist ihm davorausgegangen – und imVergleich mit den CDs desGuru Guru-Chefs fällt die-se ab, weil ihr die Abwechs-lung fehlt.

Dimple MindsProllsportSPV 085-74702

Etwas für Abstinenzler sinddie Punks aus Bremen si-cher nicht, lieben sie esdoch, sich wie auf ihremCover hinter einer Batterievon Bierdosen ablichten zulassen. Doch wer sie allzuschnell in die DoofbackenEcke stellt, der sollte sicherst einmal ihre Platte anhö-ren. Die bietet nämlich beiweitem mehr Spaß als vieleProdukte ernsthafter Rock-musiker. Die vier stellensich ins Studio und rockendrauflos und dabei kommthartes Material der besserenKlasse heraus.

Sixteen HorsepowerFolkloreGlitterhouse/Indigo 9876-2

Eigentlich haben die Jungsja einmal als schepperndeGitarrenrocker im Stil derViolent Femmes begonnen,aber daran erinnert diesePlatte nur sehr entfernt. Tat-sächlich ist der Titel ihr Pro-gramm und sie haben dies-mal ausschließlich Folk imProgramm, nicht mehr, aberauch nicht weniger und letz-teres ist keine Floskel, son-dern soll aussagen, dass siesich in diesem Stil hörbarwohl fühlen. Das ist einerichtig gute Platte mit aku-stischer Musik geworden,bei der alles stimmt.

MythosThe Modern ElectronicKamasutraTIM 205632Es gehört schon einiger Mutdazu, eines der berühmte-sten Lehrbücher in Sachenkörperlicher Sex vertonenzu wollen. Stephan Kaskehatte ihn. Ob das Sinnmacht, muss wohl dahinge-stellt bleiben, denn so rechtwollen die Kompositionennicht die Freude am Sex ver-mitteln. Beurteilt man diePlatte im Kontext der ande-ren des Mannes, dann frei-lich fällt das Fazit positivaus, weil er seine Melodikmit neuen Mitteln wie derTrompete verbunden hatund das kommt gut.

Fury In TheSlaughterhouseMonochrome (CD/DVD)SPV 085-71407Produktivität ist angesagt imLager der GebrüderWingenfelder&Co., dennnach der guten Studio-CDgibt es jetzt das geballteLive-Teil (die DVD wird imnächsten Heft gesondert be-sprochen). Und die CD be-weist, warum sich die Jungseinen solch guten Ruf er-spielt haben. Das ist schlichtguter Rock, der dank derBand und wegen der ge-schickten Zusammenstel-lung des Repertoires zu je-der Zeit spannend bleibt unddem Zuhörer kaum eineAtempause lässt.

Blackmore’s NightPast Times WithGood Company (2 CD)SPV 092-74492Den abgedrehten RockerRitchie Blackmore gibt esnicht mehr, das sollte maninzwischen verstanden ha-ben. Was noch existiert istder melodisch nach wie voreinfallsreiche, dank Sänge-rin Candice Night aber eherpoppige Mann, der zwarimmer noch rockt, nie mehraber so das Rocktier raus-lässt wie zu früheren Zeiten.Dank der Stimme der Part-nerin und der Arrangementsist das manchmal zu süßlich,aber dank der Songs und derGitarre kriegen die beidenmeistens die Kurve.

36 Oldie Markt 01/03 Platte des Monats/Flohmarkt

Platte desMonats

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Tom Petty beweist mit TheLast DJ einmal mehr seinegoße Klasse.

Wenn es um Tom Petty und seine Plattengeht, tauchen in den letzten Jahren gernesolche Begriffe auf wie altmodisch oder tra-ditionell. Mag man letzteres noch akzeptie-ren, verrät der erste Begriff eine Geisteshal-tung, die typisch ist für die moderne (?) Zeit.Tatsächlich macht der Mann aus Floridanichts anderes, als gute Songs mit einer klas-sischen Rockbesetzung einzuspielen.Genau das ist das Thema hier. Eine feine,konsistente Rockplatte ohne Hänger, beidenen die Instrumente genauso ihren Platzhaben wie der Sänger und seine Lieder. Dasgeht schon mit dem Titeltrack los, der allesdas besitzt, was man von einem Tom Petty-

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Titel erwartet: Eine eingängige Melodie, denrockigen Hintergrund, bei dem die Gitarregenauso viel Platz bekommt wie die Orgelund schließlich die immer leicht brüchigwirkende Stimme des Protagonisten. So undnicht anders sollte sich Rock anhören, ein-für allemal. Natürlich kann man das auchanders machen, aber so wie Tom Petty dasnun seit mehr als 20 Jahren tut, ist es ebender Sound, der die Hörer immer wieder ver-zaubert, gerade wegen seiner vermeintlichenEinfachheit, hinter der aber etwas steht, waszu selten geworden ist: Ideen und die Hin-gabe an die Musik. Hier gibt es einmal wie-der zwölf Beispiele davon und deswegen istdiese CD wie eine akustische Erholungsrei-se. MR

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ARC – CD/Plattenbörsen in Holland undDeutschlandAnmeldeformulare, Standreser-vierung und Info für Händler und Besucher:Für Börsen in Holland: Tel. (00 31) 229-213891 Fax: (00 31) 229-235738 Internet:http://www.mmmarc.comTermine 2003 Holland:

37Oldie Markt 01/03Flohmarkt

Amsterdam RAI – 25., Januar 2003Den Haag Atrium – 23. FebruarRotterdam Ahoy – 15. MärzUtrecht Jaarbeurs – 5. & 6. AprilAmsterdam Jaap Edenhal – 17. MaiAmsterdam RAI – 20. SeptemberDeutschland:Messe Köln – 16. März (jetzt Deutschlands größte)Messe Köln – 26. OktoberAchtung! Alle ARC-Börsen haben 60-70% ausländische Händler!Für die ARC-Megabörsen ist es ratsam, rechtzeitig zu buchen, daSie dann vermeiden, auf die Warteliste zu kommen.

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