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Ö lstand? Check! Öltemperatur? Check! Sprit? Check! Luftdruck? Check! Sie hatten kurz vor Abfahrt den Betriebszu- stand Ihrer KFX 7x0 geprüft. Markus hatte darauf bestanden, Rogers Tankanzeige selbst in Augenschein zu nehmen – der alte Pedant! Weil dessen Tank vor Jahren einmal leer ge- fahren war, musste er sich jetzt in diesem Punkt bevormunden lassen. Aber jetzt waren sie auf der Strecke. Einer der Fahrer wollte es heute wissen. Die Bäume flogen an ihm vorbei, er nahm sie nur am Rande wahr. Nahm er sie wirklich wahr? Nein! Die Straße, die engen Kurven, das Spiel von Licht und Schatten und die Rückmel- dung seines Fahrzeugs auf die Fahrbahnober- fläche, auf den Druck seines rechten Dau- mens, auf sein Bremsen und auf die Verlage- rung seines Gewichts auf der Sitzbank nah- men seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Jede Faser seines Körpers war angespannt. All seine Sinne waren auf sein Fahrzeug und die Strecke fokussiert. Er würde es schaffen! Heute würde er es endlich schaffen – und es würde nicht mehr lange dauern! Er spürte, wie der Schweiß die Polsterung seines Helms durchfeuchtete, und das lag nicht nur an der sommerlichen Temperatur. Sein Blick war fest auf das Fahrzeug vor sich gerichtet. In den letzten drei Minuten hatte er sich Meter um Meter an den deutlich tiefer gelegten Bock mit der silberfarbenen Verkleidung herange- kämpft – und er war fest entschlossen, in der nächsten Kurve an ihm vorbei zu ziehen. Er ging etwas nach außen, noch knapp zwei Me- ter trennten ihn von den Bremslichtern rechts vor sich, die nur Sekundenbruchteile später aufleuchteten. Da war sie! Seine Chance! Er zwang seinen Daumen, nicht zurück zu zucken. Noch nicht! Er bremste hart ab und rutschte nach rechts. Nein, das traf es nicht – er warf sich nach rechts, tief neben der Sitzbank hing er an seiner Dicken, sein linker Fuß weit über der Fußraste, als er den Lenker gefühlvoll aber zwingend nach rechts einschlug. Er merkte, wie sein rechtes Hinterrad den Bodenkontakt verlor, spürte wie sein Bock nach außen drängte, wie der Drift einsetzte. Jetzt bloß nicht nachlassen! Der Gummi seines linken Hinterreifens schrie gequält, längst hatte er das Felgenhorn weit freigegeben! Er lag jetzt fast auf gleicher Höhe mit seinem Widersa- cher, der eben noch vor ihm war. Er würde au- ßen an ihm vorbei ziehen! Er wusste es ein- fach. Sein rechter Daumen drängte gefühlvoll, vorsichtig, weiter nach vorn, er lenkte stärker gegen und – er betete! Ja, er betete. Er flehte inständig alle Götter sämtlicher Religionen an, dass der Grip seiner Reifen jetzt nicht ab- risse, dass der Belag der Straße keine böse Überraschung für ihn bereit hielte und dass er das bei solchen Unterfangen immer notwen- dige Quäntchen Glück hätte. Alles lief perfekt. Kurz vor dem Kurvenaus- gang lag er ganz knapp vorne. Er hatte es fast Mickie: hätte Wecker 5 min später stellen sollen Mickie: hätte Wecker 5 min später stellen sollen Giuseppe: Drift-talentierter Handtaschen-Freak Giuseppe: Drift-talentierter Handtaschen-Freak Markus: aufgenommener Schwabe Markus: aufgenommener Schwabe SZENE SZENE VForce Freunde VForce Freunde 103 103 www.ATV-QUAD-Magazin.com • 2017/09-10 • ATV&QUAD www.ATV-QUAD-Magazin.com • 2017/09-10 • ATV&QUAD ATV&QUAD N iemals die gleiche Strecke zweimal, im- mer auch die Schönheit der Landschaft präsentieren und keiner Herausforderung für die Fahrer aus dem Weg gehen: Das sind die drei Maximen, die das Carta-Konzept von Ral- lye-Organisator Chris Armelin bestimmen. So brummt er seinen Startern in der Cross-Coun- try-Wertung satte 2.200 Wertungskilometer auf, verteilt auf stramme acht Tagesetappen. Dabei geht es auf Zeit, während es in der zweiten Wertungskategorie, der 1.600 km langen GPS-Challenge, auf möglichst exakte Navigation ankommt. Dazu kommen drei Bi- waks im eigenen Zelt und die ‚Nacht der Nächte‘ in einem eigens für die Rallye aufge- bauten Berber-Zeltlager. Start am Atlantik in Marokko Gestartet wird am 12. März 2018 am Plage Blanche, dem über 150 km langen Sandstrand südlich von Agadir. Die Strecke führt am nördlichen Rand der Sahara entlang quer durchs Land und bietet alles, was das Wüsten- herz begehrt: schnelle Schotteretappen, tiefe Sandpisten, knifflige Navigation und die gro- ßen Dünen im Erg Chebbi – gerade für leichte Side-by-Sides ein besonderes Vergnü- gen. Bislang war das Ganze seriennahen Ge- ländewagen und Wüsten-LKWs vorbehalten. 2018 hat Armelin erstmals während der ge- samten Rallye einen Hubschrauber zur schnellen Unterstützung seines Medical- Teams zur Verfügung, deshalb dürfen nun auch Quads bei der Carta starten, allerdings zunächst nur in der GPS-Challenge. Eble4x4 mit dabei 2018 wird erstmals auch das Team Eble4x4 bei der Carta Rallye mit zwei seiner Offroad- Race-Buggys an den Start gehen. „Weitere Teilnehmer, auch mit Quad oder Motorrad, sind herzlich willkommen im Team“, freut sich Eugen Eble, der einen umfangreichen Support anbietet, vom Transport des Fahr- zeugs nach Marokko und zurück bis hin zu unterschiedlichen technischen Service-Pake- ten. Ebenso werden Fahrer und Beifahrer durch das Team Eble4x4 betreut. Auf einer Guided-Tour von Eble4x4 kön- nen Piloten ohne eigenes Fahrzeug bei der Carta 2018 mitmachen. Geführt von einem Tourguide fahren die Teilnehmer in Mietbug- gys die Original-Strecken. Außerhalb der Wertung werden ihnen alle Kniffe rund um die Navigation per Roadbook, GPS und das Dünensurfen gezeigt. Die Guided-Tour bietet hautnahes Rallye-Feeling und echtes Wüsten- Abenteuer, wobei die Teilnehmer im Gegen- satz zu den Wettbewerbers-Piloten stets im Hotel untergebracht sind. „Eine kleine Wohl- fühl-Oase muss schon sein“, sagt Eugen. Termine Die Rallye Carta startet am Sonntag, den 11. März 2018, mit der technischen Abnahme in Guelmim und endet am 19. März mit der Sieger- ehrung in Merzouga. Guelmim ist am besten über die Flughäfen Agadir und Marrakesch zu erreichen. Der Rückflug sollte über Fès oder Marrakesch erfolgen. kku Carta Rallye, www.rallye-carta.com Eble 4x4, www.eble4x4.de Carta Rallye Carta Rallye 7 7 Die Wüste ruft Die Wüste ruft RENNSPORT RENNSPORT Carta Rallye 2018 Carta Rallye 2018 102 102 ATV&QUAD ATV&QUAD • 2017/09-10 • www.ATV-QUAD-Magazin.com ATV&QUAD • 2017/09-10 • www.ATV-QUAD-Magazin.com 2 2 . . V V F F o o r r c c e e - - T T r r e e f f f f e e n n Nach den erfreulichen Er-Fahrungen der Nach den erfreulichen Er-Fahrungen der VForce-Freunde im Bayerischen Wald kam es im VForce-Freunde im Bayerischen Wald kam es im diesjährigen Mai zu einem Wiederholungstref diesjährigen Mai zu einem Wiederholungstref- fen. Und das war nicht minder erfreulich. Roger fen. Und das war nicht minder erfreulich. Roger Rottschäfer berichtet Rottschäfer berichtet Maik: Heimvorteil im Bayerischen Wald Maik: Heimvorteil im Bayerischen Wald

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Ölstand? Check!Öltemperatur? Check!

Sprit? Check!Luftdruck? Check!Sie hatten kurz vor Abfahrt den Betriebszu-

stand Ihrer KFX 7x0 geprüft. Markus hattedarauf bestanden, Rogers Tankanzeige selbstin Augenschein zu nehmen – der alte Pedant!Weil dessen Tank vor Jahren einmal leer ge-fahren war, musste er sich jetzt in diesemPunkt bevormunden lassen. Aber jetzt waren sie auf der Strecke. Einer

der Fahrer wollte es heute wissen. Die Bäumeflogen an ihm vorbei, er nahm sie nur amRande wahr. Nahm er sie wirklich wahr?Nein! Die Straße, die engen Kurven, das Spielvon Licht und Schatten und die Rückmel-dung seines Fahrzeugs auf die Fahrbahnober-fläche, auf den Druck seines rechten Dau-mens, auf sein Bremsen und auf die Verlage-rung seines Gewichts auf der Sitzbank nah-men seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch.Jede Faser seines Körpers war angespannt. Allseine Sinne waren auf sein Fahrzeug und dieStrecke fokussiert.

Er würde es schaffen!Heute würde er es endlich schaffen – und eswürde nicht mehr lange dauern! Er spürte,wie der Schweiß die Polsterung seines Helmsdurchfeuchtete, und das lag nicht nur an dersommerlichen Temperatur. Sein Blick war festauf das Fahrzeug vor sich gerichtet. In denletzten drei Minuten hatte er sich Meter umMeter an den deutlich tiefer gelegten Bock

mit der silberfarbenen Verkleidung herange-kämpft – und er war fest entschlossen, in dernächsten Kurve an ihm vorbei zu ziehen. Erging etwas nach außen, noch knapp zwei Me-ter trennten ihn von den Bremslichtern rechtsvor sich, die nur Sekundenbruchteile späteraufleuchteten. Da war sie! Seine Chance! Er zwang seinen

Daumen, nicht zurück zu zucken. Nochnicht! Er bremste hart ab und rutschte nachrechts. Nein, das traf es nicht – er warf sichnach rechts, tief neben der Sitzbank hing er anseiner Dicken, sein linker Fuß weit über derFußraste, als er den Lenker gefühlvoll aberzwingend nach rechts einschlug. Er merkte,wie sein rechtes Hinterrad den Bodenkontaktverlor, spürte wie sein Bock nach außendrängte, wie der Drift einsetzte. Jetzt bloßnicht nachlassen! Der Gummi seines linkenHinterreifens schrie gequält, längst hatte erdas Felgenhorn weit freigegeben! Er lag jetztfast auf gleicher Höhe mit seinem Widersa-cher, der eben noch vor ihm war. Er würde au-ßen an ihm vorbei ziehen! Er wusste es ein-fach. Sein rechter Daumen drängte gefühlvoll,vorsichtig, weiter nach vorn, er lenkte stärkergegen und – er betete! Ja, er betete. Er flehteinständig alle Götter sämtlicher Religionenan, dass der Grip seiner Reifen jetzt nicht ab-risse, dass der Belag der Straße keine böseÜberraschung für ihn bereit hielte und dass erdas bei solchen Unterfangen immer notwen-dige Quäntchen Glück hätte. Alles lief perfekt. Kurz vor dem Kurvenaus-

gang lag er ganz knapp vorne. Er hatte es fast

Mickie: hätte Wecker 5 min später stellen sollenMickie: hätte Wecker 5 min später stellen sollen

Giuseppe: Drift-talentierter Handtaschen-FreakGiuseppe: Drift-talentierter Handtaschen-Freak

Markus: aufgenommener SchwabeMarkus: aufgenommener Schwabe

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Niemals die gleiche Strecke zweimal, im-mer auch die Schönheit der Landschaft

präsentieren und keiner Herausforderung fürdie Fahrer aus dem Weg gehen: Das sind diedrei Maximen, die das Carta-Konzept von Ral-lye-Organisator Chris Armelin bestimmen. Sobrummt er seinen Startern in der Cross-Coun-try-Wertung satte 2.200 Wertungskilometerauf, verteilt auf stramme acht Tagesetappen.Dabei geht es auf Zeit, während es in derzweiten Wertungskategorie, der 1.600 kmlangen GPS-Challenge, auf möglichst exakteNavigation ankommt. Dazu kommen drei Bi-waks im eigenen Zelt und die ‚Nacht derNächte‘ in einem eigens für die Rallye aufge-bauten Berber-Zeltlager.

Start am Atlantik in MarokkoGestartet wird am 12. März 2018 am PlageBlanche, dem über 150 km langen Sandstrandsüdlich von Agadir. Die Strecke führt amnördlichen Rand der Sahara entlang querdurchs Land und bietet alles, was das Wüsten-herz begehrt: schnelle Schotteretappen, tiefe

Sandpisten, knifflige Navigation und die gro-ßen Dünen im Erg Chebbi – gerade fürleichte Side-by-Sides ein besonderes Vergnü-gen. Bislang war das Ganze seriennahen Ge-ländewagen und Wüsten-LKWs vorbehalten.2018 hat Armelin erstmals während der ge-samten Rallye einen Hubschrauber zurschnellen Unterstützung seines Medical-Teams zur Verfügung, deshalb dürfen nunauch Quads bei der Carta starten, allerdingszunächst nur in der GPS-Challenge.

Eble4x4 mit dabei2018 wird erstmals auch das Team Eble4x4bei der Carta Rallye mit zwei seiner Offroad-Race-Buggys an den Start gehen. „WeitereTeilnehmer, auch mit Quad oder Motorrad,sind herzlich willkommen im Team“, freutsich Eugen Eble, der einen umfangreichenSupport anbietet, vom Transport des Fahr-zeugs nach Marokko und zurück bis hin zuunterschiedlichen technischen Service-Pake-ten. Ebenso werden Fahrer und Beifahrerdurch das Team Eble4x4 betreut.

Auf einer Guided-Tour von Eble4x4 kön-nen Piloten ohne eigenes Fahrzeug bei derCarta 2018 mitmachen. Geführt von einemTourguide fahren die Teilnehmer in Mietbug-gys die Original-Strecken. Außerhalb derWertung werden ihnen alle Kniffe rund umdie Navigation per Roadbook, GPS und dasDünensurfen gezeigt. Die Guided-Tour bietethautnahes Rallye-Feeling und echtes Wüsten-Abenteuer, wobei die Teilnehmer im Gegen-satz zu den Wettbewerbers-Piloten stets imHotel untergebracht sind. „Eine kleine Wohl-fühl-Oase muss schon sein“, sagt Eugen.

TermineDie Rallye Carta startet am Sonntag, den 11.März 2018, mit der technischen Abnahme inGuelmim und endet am 19. März mit der Sieger-ehrung in Merzouga. Guelmim ist am bestenüber die Flughäfen Agadir und Marrakesch zuerreichen. Der Rückflug sollte über Fès oderMarrakesch erfolgen. kku

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22.. VVFFoorrccee--TTrreeffffeennNach den erfreulichen Er-Fahrungen derNach den erfreulichen Er-Fahrungen derVForce-Freunde im Bayerischen Wald kam es imVForce-Freunde im Bayerischen Wald kam es imdiesjährigen Mai zu einem Wiederholungstrefdiesjährigen Mai zu einem Wiederholungstref--fen. Und das war nicht minder erfreulich. Rogerfen. Und das war nicht minder erfreulich. RogerRottschäfer berichtetRottschäfer berichtet

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