20 · Werke von François Couperin, Élisabeth Jacquet de la Guerre und Jean-Féry Rebel ... Marc...

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Freunde alter Musik Basel Generalprogramm 20 3 /20 4

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Freunde alter Musik Basel

Generalprogramm

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Freunde alter Musik Basel Leonhardsstrasse nr. 6 _ Postfach _ CH-4003 Basel

f o n +41_ 61 _ 264 57 43 f a x +41_ 61 _ 264 57 49e m a i l i n f o @ f a m b . c hh t t p : / / w w w . f a m b . c h

Der Vorstand der Freunde alter Musik Basel

Prof. Dr. Robert Kopp _ PräsidentMarkus Jans

_ VizepräsidentProf. Dr. Pedro Memelsdorff

_ Künstlerischer LeiterClaudia Schärli

_ Geschäftsführung /Konzertmanagement

Ingrid Selb _ KassiererinValerio Benz

Prof. Dr. Thomas DrescherDr. Veronika Gutmann

lic. iur. Martin HugProf. Stephan Schmidt

Carole WiesmannFreunde alter Musik Basel

Generalprogramm

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Ü b e r s i c h t S a i s 0 n 2 0 3 / 4

D i _ 29. okt 1319.30 Uhr

Stadtcasino Basel Hans Huber-Saal

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1 _ 4er Abo „Apothéoses” Corelli als Modell in der französischen Musik Werke von François Couperin, Élisabeth Jacquet de la Guerre und Jean-Féry RebelGLI INCOGNITI:Amandine Beyer, Alba Roca _ ViolineBaldomero Barciela _ Viola da gambaFrancesco Romano _ TheorbeAnna Fontana _ Cembalo

M o _ 1 1 . nov 1319.30 Uhr

Musik-Akademie BaselGrosser Saal

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Sonderkonzert 1 _ ausserhalb des Abos (Kollekte)Ninfe, amanti, vecchie, gelose e pazzerelleWerke von Adrian Willaert, Nicolò Senese Pifaro, Antonio Caprioli, Philippe Verdelot, Luca Marenzio u.a. CONCERTO SCIROCCO:Corinne Sattler _ GesangPietro Modesti _ ZinkAmélie Chemin _ Viola da gambaMaria Ferré Pérez _ LauteGiulia Genini _ Dulzian und BlockflötenMarc Meisel _ OrgelCatalina Vicens _ Perkussion

D o _ 05. dez 1319.30 Uhr

Peterskirche Basel

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2 _ 4er Abo Weihnachtsoratorium (Rom 1698)von Giovanni Lorenzo LulierAngelica Monje _ Secondo pastore Carmit Natan _ MariaAlicia Amo _ AngeloCory Knight _ GiuseppeSebastián León _ LuciferoChor und Orchester der Schola Cantorum BasiliensisRinaldo Alessandrini _ Leitung

D i _ 21 . jan 1419.30 Uhr

Musik-Akademie BaselGrosser Saal

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Sonderkonzert 2 _ ausserhalb des Abos (Kollekte)„…à 2 Violin. Verstimbt” Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber, Johann Pachelbel, Georg Philipp Telemann u.a. DER MUSIKALISCHE GARTEN:German Echeverri _ Violine und ViolaKaroline Echeverri _ ViolineAnnekatrin Beller _ VioloncelloDaniela Niedhammer _ Cembalo und OrgelJosep Maria Martí Duran _ Theorbe

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D o _ 27. mär 1419.30 Uhr

Stadtcasino Basel Hans Huber-Saal

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3 _ 6er Abo SchubertiadeJulian Prégardien _ TenorMarc Hantaï _ TraversoPhilippe Pierlot _ BarytonXavier Díaz-Latorre _ Gitarre

D i _ 15 . apr 1419.30 Uhr

Martinskirche Basel

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4 _ 4er Abo Stabat mater in Vertonungen von Antonio Vivaldi und Giovanni Battista PergolesiSilvia Frigato _ SopranSara Mingardo _ AltLA CETRA Barockorchester Basel Andrea Marcon _ Leitung

S a _ 24. mai 1419.30 Uhr

Peterskirche Basel

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5 _ 4er AboIsraelisbrünnleinvon Johann Hermann ScheinGLI ANGELI GENÈVE: Dorothee Mields, Aleksandra Lewandowska _ SopranRobert Getchell, Jan Kobow _ TenorStephan MacLeod _ Bass und LeitungHager Hanana _ VioloncelloGiovanna Pessi _ HarfeFrançois Guerrier _ Orgel

M i _ 1 1 . jun 1419.30 Uhr

Leonhardskirche Basel

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6 _ 6er AboLe déclin du Moyen Âge von Philippe Caron (Cambrai?) (ca. 1440 – ca. 1495)HUELGAS ENSEMBLE Paul van Nevel _ Leitung

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VERKAUF ABONNEMENTS UND EINZELKARTEN

PREISE ABONNEMENTS

PREISE EINZELKARTEN

ADRESSEN

Redaktionsschluss: 26. Juni 2013

Informieren Sie sich über Änderungen unter famb.ch

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L i e b e M i t g l i e d e r d e r F A M B ,s e h r g e e h r t e D a m e n u n d H e r r e n ,

Es ist mir eine grosse Freude, als neuer Leiter der Schola Cantorum Basiliensis zum ersten Mal das Programm der Freunde alter Musik Basel präsentieren zu dürfen.

In der kommenden Saison erwartet Sie wiederum ein abwechs-lungsreiches Programm, das Bekanntes und neu zu Entdeckendes in hochkarätigen Interpretationen bietet. Anlässlich des dreihunderts-ten Todestages von Arcangelo Corelli (1653-1713), der sowohl als Violinist wie als Komponist zu den bedeutendsten und bekanntes-ten Figuren seiner Zeit und weit darüber hinaus gehört, sind zwei Abende unserer Saison verschiedenen Aspekten von dessen Werk und Wirkung gewidmet. Der erste Abend und gleichzeitig das Er-öffnungskonzert der neuen Saison thematisiert die Corelli-Rezep-tion in Paris um 1720: anhand von François Couperins Apothéose de Corelli (hrsg. 1724) und weiterer corellisierender Werke fran-zösischer Komponisten wird Amandine Beyer mit ihrem Ensemble GLI INCOGNITI die Querelle des deux goûts getreu dem Namen des Ensembles mit neuen, unerwarteten Nuancen beleuchten.

Ebenso incognita ist die Thematik des zweiten Corelli-Abends der Saison, die rätselhafte Beziehung zwischen Corellis Ästhetik und der Vokalmusik seiner Zeitgenossen. Zwar hat Corelli tatsächlich keine Vokalmusik hinterlassen; relativ unbekannt ist aber, dass einer der von ihm meistgeschätzten Instrumentalisten seines Or-chesters, Giovanni Lorenzo Lulier (ca. 1662-1700), Instrumental-stücke Corellis in die eigenen Oratorien einbezog. Eines dieser Oratorien schien uns für die Weihnachtszeit besonders geeignet, das grossangelegte Oratorio à 6 per la nascita del Redentore. Es gelangt durch ein ausschliesslich aus Studierenden und Alumni der Schola Cantorum Basiliensis bestehendes Solistenensemble und das neue SCB-Studierendenorchester unter der Leitung von Rinaldo Alessandrini zur Aufführung. Das Konzert fällt mit dem internationalen Corelli-Symposium der Forschungsabteilung der SCB vom 5. bis 7. Dezember 2013 zusammen, das unter dem Thema „Corelli als Modell“ weitere spannende Facetten dieser faszinierenden Gestalt beleuchtet und zu dem wir Sie gerne jetzt schon einladen.

Das dritte Konzert ist einer innovativen – aber durchaus historisch belegbaren – Auffassung des Schubertschen Liedes gewidmet. Julian Prégardien und ein erlesenes Instrumentalensemble versehen eine Auswahl früher Schubert-Lieder mit einer reichen Instrumentalbe-gleitung. Damit präsentieren sie sie etwa so, „wie ältere Zeitge-nossen Schuberts Werk aufgefasst haben könnten”: zur Stimme gesellen sich eine Gitarre, ein Baryton und eine Traversflöte.

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In den letzten drei Abonnements-Konzerten der Saison sind die musikalischen Repertoires chronologisch rückwärts angeordnet. Konzert 4 fällt in die Karwoche und ist der pietas gewidmet, dem unermesslichen Leid der Mater dolorosa vor dem verstorbenen Christus. Sara Mingardo und Silvia Frigato, zwei der weltweit renommiertesten Expertinnen des italienischen Barocks, singen die unübertrefflichen Stabat mater-Fassungen von Pergolesi und Vivaldi, begleitet vom LA CETRA Barockorchester Basel unter der Leitung von Andrea Marcon.

Konzert 5 fokussiert auf eine deutsche Madrigalsammlung Johann Hermann Scheins, die 1623 in Leipzig erschien. Wie massgeblich darin der Einfluss der expressiven Innovationen aus Italien war, zeigt die farbenreiche Aufführung des Ensembles GLI ANGELI GENÈVE.

Im 6. und letzten Konzert beleuchtet das HUELGAS ENSEMBLE das Werk eines der zu seiner Zeit bekanntesten franko-flämischen Komponisten, Philippe (oder Firminus?) Caron (ca. 1440 – ca. 1495), der sich aber ausserhalb seines überlieferten Werks doku-mentarisch bisher kaum belegen lässt und uns heutigen als Gestalt deshalb äusserst rätselhaft bleibt. Dennoch scheint der von Tincto-ris gerühmte Caron eine der Schlüsselfiguren in der Verfeinerung des imitativen Kontrapunkts der Zeit gewesen zu sein.

Zur Abrundung bieten wir Ihnen schliesslich zwei Sonderkonzerte mit Alumni-Ensembles der Schola Cantorum Basiliensis. Das erste entwirft in einem musikalischen Fresko ein reiches Panorama welt-licher Musik des 16. Jahrhunderts, in dem das Ensemble CONCER-TO SCIROCCO gelobte oder getadelte Frauenfiguren der zeitge-nössischen Poetik besingt. Das zweite Sonderkonzert ist dagegen rein instrumental: das Ensemble DER MUSIKALISCHE GARTEN thematisiert mit Werken von Biber, Pachelbel und Telemann das Konzept der scordatura, der auf der Veränderungen der konventi-onellen Stimmung basierenden Auslotung neuer Ausdrucksmittel der Streichinstrumente. Beide Ensembles, CONCERTO SCIROCCO und DER MUSIKALISCHE GARTEN gehören zu den vielverspre-chendsten jungen Alumnigruppen der SCB und sind damit Ban-nerträger der Botschaft, die das Institut seit nunmehr acht Jahr-zehnten weltweit verbreitet.

Prof. Dr. Pedro Memelsdorff

Le i ter der Schola Cantorum Basi l iens is

L i e b e F A M B – M i t g l i e d e r . . .

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Der Begriff der Freundschaft ist schon immer vielfältig angewandt worden und gipfelt heutzutage in seiner wohl bisher unverbindlichs-ten Erscheinungsform, der Freundschaft auf Facebook, die schnell ent-schlossen und im Weiteren unverbindlich über eine Art öffentlichen Zuneigungs-Click geschlossen, dann aber auch wieder vernachlässigt oder gar beendet werden kann.Als der Verein „Freunde alter Musik Basel“ im Jahr 1942 gegründet wurde, war man weit davon entfernt, sogenannte soziale Netzwerke und Medien heutiger Perfektion und Schnelligkeit auch nur zu erah-nen. Wer dem Verein der Freunde alter Musik beitrat, ging jedoch auch eine Art öffentliches Freundschaftsbekenntnis ein, zahlte Mit-glieder- oder Gönnerbeiträge und brachte sich mehr oder weniger re-gelmässig als Konzertbesucherin oder -besucher ein, nahm im besten Fall gar als kritisch-begeisternd kommentierendes Publikum teil oder engagierte sich in der Vereinsarbeit.Dieses freundschaftliche Engagement der Beteiligten ist bis heute auf allen Ebenen spürbar und hat mit einer beispiellosen Qualität zu hoch-stehenden Konzertzyklen geführt, die einen atemberaubenden Einblick in die Entwicklung der Aufführungspraxis alter Musik im 20. Jahrhun-dert ermöglichten. Die jahrzehntelange Pflege dieser Freundschaften wirkt bis heute sowohl in der Wahrnehmung der alten Musik in der Öf-fentlichkeit als auch in der Unterstützung und Vernetzung mit der Aus-bildung von NachwuchsmusikerInnen an der Schola Cantorum Basilien-sis der Musik-Akademie Basel und der Musikhochschulen FHNW nach. Sie war und ist – unterstützend und fördernd – Teil einer neuen Art des Ausübens, Hörens und Verstehens von Musik, welches im eigentlichen Sinn eine Revolution in der Musik des 20. Jahrhunderts bedeutete, de-ren Auswirkungen alle Bereiche der Musik nachhaltig erfasste.Wichtiges zu schaffen bedeutet aber auch, es weiterzugeben, darauf zu achten, dass es sich fortsetzen, erneuern und weiterentwickeln kann. Vergessen wir also nicht, immer wieder neue Freundschaften zu schliessen, den Freundeskreis der alten Musik unablässig zu pflegen und zu vergrössern. Der neue Leiter der Schola Cantorum Basilien-sis, Prof. Dr. Pedro Memelsdorff, und ich gehören zu den neueren Mitgliedern des freundschaftlichen Vereinskreises und wollen ab jetzt tatkräftig dabei mithelfen. Die Zukunft des Vereins hängt von unser aller Engagement ab sowie davon, dass wir Begriffe, die mit Freund-schaft in enger Beziehung stehen, wie Verbundenheit und Verbindlich-keit, ernst nehmen und uns für diese Zukunft aktiv engagieren: neue Freundschaften zu gewinnen inmitten eines äusserst spannenden und bewegenden Jahresprogramms, welches das Hören einmal mehr zu einem echten, unverwechselbaren, unwiederholbaren und vor allem gemeinschaftlichen Erlebnis macht. Freuen wir uns darauf! Prof. Stephan Schmidt

Direktor Musik-Akademie Basel / Musikhochschulen FHNW

Z u m G e l e i tNeue Freundschaften

„Das erste Gesetz der Freundschaft lautet,

dass s ie gepf legt werden muss. […]“

Volta i re (1694-1778)

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„Apothéoses”Corelli als Modell in der französischen Musik Werke von François Couperin, Élisabeth Jacquet de la Guerre und Jean-Féry RebelGLI INCOGNITI:Amandine Beyer, Alba Roca _ViolineBaldomero Barciela _ Viola da gambaFrancesco Romano _ TheorbeAnna Fontana _ Cembalo

22. März 1687: Lulli/Lully stirbt an seiner Fussverletzung! Wie ein Theatercoup scheint diese Nachricht in Frankreich eine Wende in der musikalischen Kreativität herbeizuführen und löst einen Boom von (Trio)Sonaten aus, deren erste Modelle aus der Feder Corellis in Paris angekommen sind. Dabei ist es vor allem die Form, die sich befreit, und nicht so sehr der Inhalt – Corelli ist ja weder besonders extravagant noch extrem! Nach und nach wird die Reihung von Tänzen zugunsten einer genuin instrumentalen Autonomie aufge-geben. Und schliesslich ist eine subtile Vermischung zu beobach-ten: die Basslinien nehmen französisches Flair an, die gallischen Namen werden italianisiert (Couperin/Coperino) oder umgekehrt (Sonata/Sonade) und die stets nostalgischen und unendlich re-spektvollen Franzosen erweisen ihren geliebten italienischen Ah-nen in den höchst symbolträchtigen und typisch französischen Formen des Tombeau und der Apothéose die Ehre.Das Ensemble GLI INCOGNITI wurde 2006 von Amandine Beyer gegründet. Der Name geht auf die „Accademia degli Incogniti“ in Venedig zurück und steht programmatisch für die Lust auf das Unbekannte in all seinen Formen: das Experimentieren mit Klang-farben, Nachforschungen zum Repertoire, die Neuentdeckung von „Klassikern“.Die „Incogniti“ verbindet ihre unbändige Freude am Zusammen-spiel wie auch das Anliegen, eine engagierte Sicht auf die Werke zu vermitteln, die sie mit ihrer Sensibilität und ihrem „vermischten Geschmack“ interpretieren. Die erste CD mit den Violinkonzerten J. S. Bachs erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde an re-nommierten Konzertorten wie der Opéra de Monte Carlo, des Théâtre de la Ville (Paris), den Tagen Alter Musik Regensburg und des Festival de Sablé vorgestellt. Die zweite CD mit Vivaldis Vier Jahreszeiten wurde von der Kritik als Referenzaufnahme hochge-lobt. Die beiden jüngsten CDs sind mit N. Matteis und J. Rosen-müller weniger bekannten Komponisten gewidmet, wurden von der Kritik aber nicht weniger enthusiastisch gefeiert.

Amandine Beyer

1 _4er Abo

D i _ 29. okt 1319.30 Uhr

Stadtcasino Basel Hans Huber-Saal

K o n z e r t e 2 0 3 / 4

www.gli incogniti.com

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Ninfe, amanti, vecchie, gelose e pazzerelleWerke von Adrian Willaert, Nicolò Senese Pifaro, Antonio Caprioli, Philippe Verdelot, Luca Marenzio u.a. CONCERTO SCIROCCO:Corinne Sattler _ GesangPietro Modesti _ ZinkAmélie Chemin _ Viola da gambaMaria Ferré Pérez _ LauteGiulia Genini _ Dulzian und BlockflötenMarc Meisel _ OrgelCatalina Vicens _ Perkussion

Die weltliche Musik des 16. Jahrhunderts mit ihren „villotte, villanelle, frottole” und Madrigalen zeigt ein farbiges Bild die-ser Epoche. Angelehnt an die Dichtung geht es in der Musik des Cinquecento um die grundlegenden Fragen der Menschheit, manchmal auch in eher zotigen Formen. Hauptthemen sind natür-lich die Liebe, Gefühlstaumel sündiger oder göttlicher Natur, und Frauen: anziehend, inspirierend, verführerisch. Das Programm gibt Beispiele neuplatonischer Literatur, charakteristisch für das Cin-quecento, man denke etwa an den Petrarkismus. L’amor cortese, zeigt die göttlich reine Frau, für die der Dichter seufzend seinem Liebesschmerz erliegt, hin- und hergerissen zwischen reinem Geist und unerfüllter Fleischeslust. Nymphen und Amazonen inmitten einer arkadischen Landschaft, augenzwinkernde Mythologie in den frottole von Lurano und Caprioli. Die musikalischen Formen wie frottole, villanelle und villotte zeigen auch eine andere Seite des Umanesimo, frei von platonischer Liebe, seine Lust und seine Verwundbarkeit und letztlich seine Sterblichkeit zu akzeptieren. Frauen werden in ihrem Alltag als Bäuerinnen, alte Frauen, Gei-steskranke, Eifersüchtige dargestellt, oft mit klugen oder anstös-sigen Wortspielen. Von Willaert bis Marenzio, über Caprioli oder Ortiz, alle beschreiben musikalisch das Universum feminis. CONCERTO SCIROCCO (gegründet 2009) widmet sich dem Reper-toire des 16. und 17. Jahrhunderts mit Fokus auf das Zusammenwir-ken von Vokal- und Instrumentalmusik. Es besteht aus einer mul-tikulturellen, flexiblen Besetzung, die sich aus jungen Künstlern, Diplomierten der Schola Cantorum Basiliensis zusammensetzt. Das Ensemble war bereits zu Gast an wichtigen Festivals wie Musica Antica a Magnano, Fabulous Fringe Festival Utrecht, Davos Festival Young Artists in Concert, Alte Musik Live Berlin.Das Ensemble freut sich, als Debüt bei den FAMB dieses „musika-lische Fresco“ darzubieten.

Giulia Genini

Sonderkonzert 1_ ausserhalb des Abos (Kollekte)

M o _ 1 1 . nov 1319.30 Uhr

Musik Akademie BaselGrosser Saal

concertoscirocco.wordpress.com

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Weihnachtsoratorium(Rom 1698) von Giovanni Lorenzo LulierAngelica Monje _ Secondo pastore Carmit Natan _ MariaAlicia Amo _ AngeloCory Knight _ GiuseppeSebastián León _ LuciferoChor und Orchester der Schola Cantorum BasiliensisRinaldo Alessandrini _ Leitung

Lange wurde die Gepflogenheit, in der Weihnachtszeit Orato-rien zum Fest der Geburt Jesu aufzuführen, im päpstlichem Rom kultiviert – jener Stadt, aus der sich die spirituellen und musi-kalischen Übungen der Oratorianer im 17. Jahrhundert in ganz Italien und später im restlichen Europa ausbreiteten. In der Zeit, als Luliers Componimento sacro entstand, war es in Rom schon üblich, Oratorien auch ausserhalb der traditionellen Kontexte aufzuführen: in Palästen der Adeligen, Kollegien oder Räumlich-keiten ohne Verbindung zur sakralen Umgebung der Oratorien-praxis. So gewann in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Oratorium an Bedeutung als repräsentatives Werk und so-mit auch als Mittel politischer Huldigung und Selbstdarstellung. In dieser Funktion war es oft mit grossen Besetzungen verbun-den. Was Kardinal Pietro Ottoboni, Neffe des damaligen Papstes Alexander VIII., zur Weihnachtszeit 1698 bewog, die Vertonung eines Componimento einem seiner Hausmusiker in Auftrag zu geben und mit „120 tra musici e suonatori“ nicht in seinem Palast, sondern an der Chiesa nuova – einem traditionellen Ort des Oratoriums – aufführen zu lassen, ist heute unbekannt. Auf jeden Fall veranstaltete er die Aufführung, ohne an Mitteln zu sparen und unter der Mitwirkung der besten Musiker Roms. Der Kompo-nist, Giovanni L. Lulier, war ein sehr geschätzter Violone-Spieler, der zusammen mit Arcangelo Corelli und anderen Virtuosen der Zeit im Dienste Ottobonis war. Von den vielen Vokalwerken Luliers blieb bis heute nur wenig erhalten. Eine glückliche Ausnahme bie-tet die autographe Partitur des Weihnachtsoratoriums. Sie ist umso wichtiger, als aus jener Zeit wenige Kompositionen mit der Instru-mentation „Concertino“ und „Concerto Grosso“ – einer damals in Rom gepflegten Praxis der Instrumentierung – erhalten gblieben sind. Corelli war als Leiter des Orchesters und als Soloviolinist an der Aufführung beteiligt und lieferte höchstwahrscheinlich – wie in anderen Fällen belegt ist – die Instrumentaleinleitung und andere Instrumentalstücke für dieses Werk. Unter der künstlerischen Lei-tung von Rinaldo Alessandrini wird Luliers Oratorium mit sinfonie Corellis anlässlich des 300. Todestages von A. Corelli aufgeführt. Agnese Pavanello

2_ 4er Abo

D o _ 05. dez 1319.30 Uhr

Peterskirche Basel

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„…à 2 Violin. Verstimbt” Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber, Johann Pachelbel, Georg Philipp Telemann u.a. DER MUSIKALISCHE GARTEN:German Echeverri _ Violine und ViolaKaroline Echeverri _ ViolineAnnekatrin Beller _ VioloncelloDaniela Niedhammer _ Cembalo und OrgelJosep Maria Martí Duran _ Theorbe

Dezember 1698: Sébastien de Brossard, Komponist, Musiktheore-tiker und einer der grössten Musiksammler der Barockzeit, verlässt Straßburg, wo er elf Jahre am Münster das Amt des Kapellmei-sters innehatte. In seinem Gepäck steckt ein wahrer Schatz: ein Manuskript, das er von den Erben Franz Rosts, welcher Priester und Kantor in Baden-Baden gewesen war, abgekauft hatte. Dank dieses glücklichen Kaufes überlebte eine der wichtigsten Quellen deutscher Musik des 17. Jahrhunderts, der sogenannte Codex Rost. Das Manuskript beinhaltet Instrumentalmusik deutscher und italienischer Komponisten. Bekannte Komponisten aus dieser Zeit wie J.H. Schmelzer, J.Rosenmüller, M.Cazzati u.a. sind dabei ver-treten. Viele der Kompositionen sind anonym, jedoch von erst-klassiger Qualität.Ein Teil der Stücke aus dem Codex Rost ist in Skordatur geschrie-ben. Der Begriff Skordatur beinhaltet die Veränderung der Grund-stimmung des Instruments. Diese auf unterschiedliche Weise „verstimbten“ Violinen erzeugen neue bzw. ungewöhnliche Klän-ge. Die technischen und klanglichen Möglichkeiten des Instru-mentes können somit ganz ausgeschöpft werden. Die Skordatur war besonders bei Komponisten im deutschsprachigen Raum des 17. Jahrhunderts beliebt.Das Ensemble DER MUSIKALISCHE GARTEN hat ein Programm mit Werken aus dem Codex Rost und anderer skordierter Instrumen-talmusik dieser Zeit zusammengestellt. Es beschäftigt sich über-wiegend mit deutscher Musik des 17. Jh., insbesondere mit dem Skordaturrepertoire. Im November 2011 gewann es den 2. Preis und den Publikumspreis beim internationalen Wettbewerb Van Wassenaer in Amsterdam und nahm 2012 an dem „Young Artist Residency Programme“ in Ambronay teil.Im April 2013 gewann das Ensemble den 1. Preis sowie den Publikumspreis beim Wettbewerb Förderpreis Alte Musik 2013 des Saarländischen Rundfunks und den H.I.F. Biber Preis beim internationalen H.I.F. Biber Wettbewerb 2013 in St. Florian (Österreich).

Karoline und German Echeverri

Sonderkonzert 2_ ausserhalb des Abos (Kollekte)

D i _ 21 . jan 1419.30 Uhr

Musik Akademie BaselGrosser Saal

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www.dermusikalischegarten.com

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SchubertiadeJulian Prégardien _ TenorMarc Hantaï _ TraversoPhilippe Pierlot _ BarytonXavier Díaz-Latorre _ Gitarre

Julian Prégardien hat sich in den letzten Jahren nicht nur als Bach-Interpret, sondern auch als neugieriger und innovativer Kammer-musiker profiliert. Zum Schumann-Jahr 2010 schrieb er eine Bear-beitung des Heine-Liederkreises opus 24 für Streichquartett. Beim Heidelberger Frühling präsentierte er im Frühjahr 2013 seine Ver-vollständigung eines Schubert-Fragments („Die Nacht“ nach Ossi-an) für vier Männerstimmen und vier Streichquartette. Zweistim-mige oder dialogische Bearbeitungen von Kunstliedern sind seit jeher Bestandteil der Liedprogramme gemeinsam mit seinem Vater Christoph Prégardien. Diese Herangehensweise an die schriftliche musikalische Überlieferung erscheint aus heutiger Sicht außerge-wöhnlich, jedoch war es bis tief ins 19. Jahrhundert hinein üblich, edierte Werke dem Anlass entsprechend zu bearbeiten. Wichtige Voraussetzungen hierbei sind: Respekt vor dem Komponisten und Liebe zur musikalischen Schöpfung. Gemeinsam mit Philippe Pierlot hat Julian Prégardien nun ein Schu-bert-Programm zusammengestellt, das Bearbeitungen von Liedern wie zum Beispiel „Auf dem Wasser zu singen“ oder „Ganymed“ mit Deutschen Tänzen für Gitarre und Solo-Instrument kombiniert. Ebenfalls Teil des Programms sind die Variationen über das Lied „Trockne Blumen“ aus der „Schönen Müllerin“ in einer Bearbei-tung des Schubert-Zeitgenossen Wenzel Matiegka (1773-1830). Im Zusammenspiel mit Marc Hantaï (Flöte) und Xavier Díaz-Latorre (Gitarre) präsentieren sie mit ihrer „Schubertiade“ eine Möglichkeit, wie ältere Zeitgenossen Schuberts Werk aufgefasst haben könnten und wie es in halböffentlichen, bildungsbürgerlichen Künstler- und Liebhabertreffs vielleicht erklungen ist. Alle Musiker spielen auf Originalinstrumenten des ausgehenden 18. Jahrhunderts bzw. beginnenden 19. Jahrhunderts. Die Werkauswahl umfasst auch Werke, die zu Schuberts Lebzeiten mit Gitarrenbegleitung verlegt wurden (opus 4). Der Baryton ist vor allem durch Haydns Werke für das Lieblingsinstrument des Fürsten von Esterhazy bekannt geblieben. Ob Franz Schubert das Instrument kannte ist fraglich, jedoch nicht unwahrscheinlich, hat er doch mit der Arpeggione-Sonate einem weiteren Kuriosum der Instrumentengeschichte ein Denkmal gesetzt.

3_ 6er Abo

D o _ 27. mär 1419.30 Uhr

Stadtcasino Basel Hans Huber-Saal

K o n z e r t e 2 0 1 3 / 1 4

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Stabat mater in Vertonungen von Antonio Vivaldi, RV 621 und Giovanni Battista PergolesiSilvia Frigato _ SopranSara Mingardo _ AltLA CETRA Barockorchester Basel Andrea Marcon _ Leitung

Zur Zeit Vivaldis und Pergolesis diente das Stabat mater als Se - quenz in der Liturgie des Festes der Septem Dolorum Beatae Mariae Virginis und wurde wahrscheinlich in dieser Funktion von vielen Komponisten der Zeit vertont. Für eine neapolitanische Bruderschaft, die Maria der Sieben Schmerzen geweiht war, schrieb Pergolesi sein Stabat mater, das die bekannteste seiner Kompositionen werden sollte und schon im 18. Jahrhundert durch zahlreiche Drucke grosse Verbreitung fand. Pergolesi vertonte alle zehn Strophen für zwei Stimmen (Alt und Sopran) in stilistisch stark kontrastierenden Abschnitten, in denen Duette und Solo-Teile abwechseln, was dem Stück einen besonders theatralischen Charakter verleiht.Unter der Leitung von Andrea Marcon wird Pergolesis Stabat mater im Rahmen eines Programmes aufgeführt, das mit Vivaldis Stabat mater und seinen zwei Kompositionen „al santo sepolcro“ ganz im Zeichen der Passionszeit steht. Früher entstanden als Pergolesis Werk, zeigt Vivaldis Vertonung des Stabat mater eine ganz andere Konzeption, indem sich der Komponist an der Tradition der Lamento-Vertonungen orientiert und – dem vor-herrschenden dramatischen Affekt des Texts entsprechend – um Mittel für die Vereinheitlichung der Kompositionsabschnitte bemüht ist. Ausdrucksvoll im Einsatz von ähnlichen affektrei-chen Stilelementen sind auch die sonata und sinfonia „al santo sepolcro“, über deren Entstehung bis heute nichts bekannt ist. Der Titel verweist jedoch auf eine Tradition von Musikstücken für die Karwoche und läßt sich insbesondere mit dem Wiener Genre des Oratoriums „al santo sepolcro“ assoziieren.Mit Sara Mingardo (Alt) und Silvia Frigato (Sopran) ist es den FAMB gelungen, zwei ausgewiesene Spezialistinnen für das 17. und 18. Jahrhundert zu verpflichten. Sara Mingardo tritt weltweit auf allen bedeutenden Theatern und Konzertbühnen auf. Silvia Frigato tritt regelmäßig bei großen Festivals und Kon-zertreihen in Italien und im Ausland auf und arbeitet mit vielen Ensembles für Alte Musik.

Agnese Pavanello

4 _ 4er Abo

D i _ 15 . apr 1419.30 Uhr

Martinskirche Basel

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Israelisbrünnleinvon Johann Hermann ScheinGLI ANGELI GENÈVE: Dorothee Mields, Aleksandra Lewandowska _ SopranRobert Getchell, Jan Kobow _ TenorStephan MacLeod _ Bass und LeitungHager Hanana _ VioloncelloGiovanna Pessi _ HarfeFrançois Guerrier _ Orgel

Die 1623 in Leipzig veröffentlichte Sammlung Israelisbrünnlein umfasst 26 Madrigale auf deutsche Texte, hauptsächlich aus dem Alten Testament. Schein war damals Kantor an der Thomaskirche – wo genau hundert Jahre später Johann Sebastian Bach in der gleichen Funktion sein Amt antreten sollte.Ein Jahrhundert vor Bach ist die nord- und mitteldeutsche Musik geprägt vom grossen Elan, mit dem Schütz, Scheidt und Schein trotz Kriegen und Epidemien eine musikalische Sprache aus Ita-lien, dem Land der musikalischen Innovation, in die Tradition Prae-torius‘ einführen. Es geht um jene Innovationen, die wir heute vor allem mit Monteverdi in Verbindung bringen: einerseits die „se-conda pratica“, andererseits – und ganz besonders im Falle von Schein – das „Madrigal“, bei dem vor allem das Wort, die Spra-che, die Rhetorik im Vordergrund stehen. Schein wollte mit der gleichen Sorgfalt die Sprache ins Zentrum der musikalischen Auf-merksamkeit rücken, um eine neue Art zu schaffen, Deutsch in der Musik zu sprechen. Die Madrigale des Israelisbrünnlein gehö-ren zu den vollendetsten Werken jener Epoche eines fantastischen Suchens, das am Anfang einer spezifisch deutschen Sensibilität für das Verhältnis von Text und Musik steht, welche schon bald von Buxtehude und dann von Johann Sebastian Bach zur Vollen-dung gebracht werden sollte.GLI ANGELI GENÈVE widmen sich seit ihrer Gründung 2005 durch Stephan MacLeod vor allem dem Werk Johann Sebastian Bachs, u. a. mit einer Gesamtaufführung seiner Kantaten in Genf. Aber das Ensemble, in dem nationale und internationale Stars der Alte Musik-Szene mit vielversprechenden Talenten aus Genf und Um-gebung zusammenkommen, hat noch ganz andere Facetten. Dies zeigen etwa die ersten beiden CDs mit deutschen Barockkantaten von Buxtehude bis Bach (Sony). Gli Angeli Genève wurden zu re-nommierten Festivals eingeladen, wie das Utrecht Festival oder die Thüringer Bachwochen. Ihre rege Konzerttätigkeit in der Schweiz sowie Tournéen durch Belgien und die Niederlande begeistern Publikum wie Fachkritik.

Stephan MacLeod

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Peterskirche Basel

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Le déclin du Moyen Âgevon Philippe Caron (Cambrai?) (ca. 1440 - ca. 1495)HUELGAS ENSEMBLE Paul van Nevel _ Leitung

Das Leben des franko-flämischen Polyphonisten Philippe Caron ist in einen mystischen Schleier gehüllt. Wenige oder keine bio-grafische Daten sind von ihm bekannt, was in scharfem Kontrast steht zu seinem bereits zu Lebzeiten aufgebauten Ruf und Ruhm und der weiten Verbreitung seiner Werke in den wichtigen Musik-handschriften der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts – bis hin zum polnischen Glogau.Der wichtigste Musiktheoretiker des 15. Jahrhunderts, der in Ei-genbrakel geborene Franko-Flame Johannes Tinctoris (ca.1435-1511) bezeichnet Philippe Caron in nicht weniger als drei Trak-taten als eine der führenden Figuren seiner Generation. Und ebenso erwähnt Loyset Compère (ca.1445-1518) Caron zwischen anderen berühmten Komponisten in seiner Motette „Omnium bo-norum plena”.Vor allem zwei Zentren haben die Werke von Caron bewahrt: Rom und Cambrai, was darauf hinweisen könnte, dass der Komponist tatsächlich als Sänger und Komponist in der Vatikanischen Kapelle (all seine Messen stehen in den Sixtinischen Chorbüchern) und in der Umgebung der Sängerschule der Kathedrale von Cambrai (sei-ne bekanntesten Chansons sind in frühen burgundischen Chan-sonniers bewahrt) tätig gewesen ist.Das Oeuvre von Caron umfasst vierstimmige Cantus firmus-Messen und eine Anzahl drei- und vierstimmiger Chansons. Die Messen sind allesamt in dem rhythmisch komplexen kontrapunktischen Stil des späten Mittelalters geschrieben. Bizarre Behandlung des Cantus firmus, der Gebrauch von komplexen Proportionen und eine melodische Gestaltung voller rhythmischer Überraschungen machen Caron zu einem der packendsten Komponisten des aus-gehenden Mittelalters, zusammen mit Alexander Agricola und Antoine Busnois.Die Chansons von Caron zeigen eine vollkommen andere Schreib-weise als der Stil, den er in seinen Messen gebraucht. Sowohl das einfache melodische Material als auch klar strukturierte kontra-punktische Imitationen machen seine Chansons zu kleinen Juwe-len der höfischen Rondeau-Kunst. Aber das einfache dreistimmige Skelett der Chansons wird durch Caron vielfach durch das Zufü-gen rhythmisch äusserst virtuoser Contratenores gebrochen – eine Einzigartigkeit im Chansonrepertoire. Sowohl in den Messen als auch in der weltlichen Musik zeigt sich Caron als ein Individualist, eigensinnig und überraschend erfinderisch. Paul Van Nevel

Übersetzung Silke Jacobsen

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Die bereits bestehenden Abonnements werden automatisch erneuert , sofern keine schriftliche Abmel-dung bis spätestens 15. Juli 2013 bei Bider & Tanner, Ihr Kultur-haus mit Musik Wyler erfolgt ist. Platzänderungswünsche müssen ebenfalls schriftlich bis zum oben genannten Datum eingereicht werden. Diese werden nach Möglichkeit berücksichtigt.Die Abonnementsrechnung der Konzertsaison 2013/14 erhalten alle Abonnentinnen und Abonnenten zusammen mit dem Gene-ralprogramm. Die Anmeldekarte (hintere Umschlagsseite des Generalprogramms) muss nur von den Neu-Abonnentinnen und -Abonnenten, nicht aber von bisherigen Abonnenten ausgefüllt werden. Nach Erhalt der Zahlung sendet Ihnen Bider & Tanner mit Musik Wyler die Abonnements per Post zu.

Vorverkauf Einzelkarten und Abonnements-VerwaltungBider & TannerIhr Kulturhaus mit Musik WylerVorverkauf und AboverwaltungAm Bankenplatz, Aeschenvorstadt 2Postfach 166CH-4010 Baselfon 061 _ 206 99 96

Kontaktpersonen:Herr Raymond WylerHerr Hans-Ruedi Etter

Ticketshop per Internet für Einzelkarten: http://www.biderundtanner.ch/Ticketshop

Neu-Abonnentinnen und -AbonnentenDie Anmeldefrist für eine Abonnementsbestellung ist der 20. September 2013. Die Bestellung erfolgt mittels Anmeldekar-te (hintere Umschlagsseite des Generalprogramms). Nach Einsen-den der Anmeldekarte, die nach Datumseingang berücksichtigt wird, erhalten Sie von der Firma Bider & Tanner, Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler die Abonnementsrechnung mit Einzahlungsschein gemäss Ihren Angaben. Nach der Zahlung sendet Bider & Tanner, Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler das Abonnement per Post zu.

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EinzelkartenverkaufDer Einzelkartenverkauf beginnt am 1. Oktober 2013 für alle 6 Abonnementskonzerte. Erhältlich sind Einzelkarten bei:fon 061 _ 206 99 96 (oder per Internet: www.biderundtanner.ch)

Aeschenvorstadt 2 _ BaselSteinenberg 14 _ Basel (keine tel. Kartenreservationen)Aeschenplatz 7 _ Basel (keine tel. Kartenreservationen)Baselstrasse 43 _ Riehen (keine tel. Kartenreservationen)sowie an den üblichen Ticketcorner-Vorverkaufsstellen.

GönnerbeiträgeKleinere und grössere Spenden ermöglichen uns, die Konzerte auf dem von uns angestrebten, hohen Niveau zu halten. Bitte tragen Sie Ihren Gönnerbeitrag in der auf dem Einzahlungsschein vor-gesehenen Rubrik ein. Den Dank des Publikums können Sie am Applaus für unsere Musikerinnen und Musiker ablesen!

ErmässigungStudierende und Lehrlinge sowie Personen unter 20 Jahren kön-nen das 6er-Abonnement (unnummeriert) zum Spezialpreis von CHF 80.00 sowie vergünstigte Einzelkarten zu CHF 17.00 für alle Konzerte beziehen.

Abendkasse45 Minuten vor Konzertbeginn.

Türöffnung30 Minuten vor Konzertbeginn.

Die nummerierten und unnummerierten S i tzplätze s ind gekennzeichnet. P latzanweiser werden bei jedem Konzert zur Verfügung stehen.

Bider & Tanner, Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler, Basel

Stadtcasino BaselBaZ

Infothek Riehen

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6er-Abonnement

Kat. 1 nummeriert CHF 255.00Kat. 2 unnummeriert CHF 210.00Kat. 2 unnummeriert für Studierende CHF 80.00

1 _ „Apothéoses” Werke von F. Couperin u.a. Ensemble GLI INCOGNITI2 _ Weihnachtsoratorium von G. L. Lulier Leitung _ Rinaldo Alessandrini3 _ Schubertiade J. Prégardien, M. Hantaï, Ph. Pierlot, X. Díaz-Latorre4 _ Stabat mater – A. Vivaldi und G. Pergolesi S. Mingardo, S. Frigato, Leitung _ Andrea Marcon5 _ Israelisbrünnlein von J. H. Schein Ensemble GLI ANGELI GENVÈVE6 _ Le déclin du Moyen Âge von Ph. Caron HUELGAS ENSEMBLE, Leitung _ Paul van Nevel

4er-Abonnement

Kat. 1 nummeriert CHF 175.00Kat. 2 unnummeriert CHF 140.00

1 _ „Apothéoses” Werke von F. Couperin u.a. Ensemble GLI INCOGNITI2 _ Weihnachtsoratorium von G. L. Lulier Leitung _ Rinaldo Alessandrini4 _ Stabat mater – A. Vivaldi und G. Pergolesi S. Mingardo, S. Frigato, Leitung _ Andrea Marcon5 _ Israelisbrünnlein von J. H. Schein Ensemble GLI ANGELI GENVÈVE

P r e i s e A b o n n e m e n t s

alle Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr

D i _ 29. okt 13 D o _ 05. dez 13 D o _ 27. mär 14 D i _ 15 . apr 14 S a _ 24. mai 14 M i _ 1 1 . jun 14

Kein Abonnement für

Studenten erhältl ich

D i _ 29. okt 13 D o _ 05. dez 13 D i _ 15 . apr 14 S a _ 24. mai 14

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Einzelkarten sind für alle unsere Konzerte erhältlich, allerdings nicht zu den günstigen Abo-Preisen!

Preise für Einzelkarten der 4er und 6er-Abonnement-Konzerte

Kat. 1 nummeriert CHF 55.00Kat. 2 unnummeriert CHF 40.00Kat. 2 unnummeriert für Studierende CHF 17.00

Programmänderungen vorbehalten

Redaktionsschluss: 26. Juni 2013

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VERANSTALTUNGSORTE

Leonhardskirche BaselLeonhardskirchplatz 4, 4051 Basel

Martinskirche Basel Martinskirchplatz 4, 4051 Basel

Musik-Akademie Basel, Grosser SaalLeonhardsstrasse 6, 4051 Basel

Peterskirche BaselPeterskirchplatz 7, 4051 Basel

Stadtcasino Basel, Hans Huber-SaalSteinenberg 14, 4051 Basel

KARTENVORVERKAUF UND ABONNEMENTS

Bider & TannerIhr Kulturhaus mit Musik WylerVorverkauf und AboverwaltungAm Bankenplatz, Aeschenvorstadt 2,Postfach, CH-4010 Baselfon 0041 _ 61 _ 206 99 96Internet Ticketshop via: www.biderundtanner.ch

KONZERTMANAGEMENT

Freunde alter Musik BaselClaudia SchärliLeonhardsstrasse 6Postfach 232, CH-4003 Baselfon 061 _ 264 57 43fax 061 _ 264 57 [email protected]

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fon 061 _ 206 99 96 Bider & Tanner Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler Vorverkauf und Aboverwaltung Am Bankenplatz Aeschenvorstadt 2Postfach CH-4010 Basel

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