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Wir fördern Innovationen. Deutsche Bundesstiftung Umwelt 2009 Deutscher Umweltpreis

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Wir fördern Innovationen. Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

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2009DeutscherUmweltpreis

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In Kooperation mit

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Wir fördern Innovationen.

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VorwortHubert Weinzierl & Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde

Die Preisträger 2009 Petra Bültmann-Steffin & Dr. Carsten BührerProf. Dr. Bo Barker JørgensenDr. Angelika Zahrnt

Der Deutsche UmweltpreisDer Preis – Bilanz und HintergrundDie Preisträger – Nominierung und EntscheidungDie Preisverleihung – Höhepunkt des VerfahrensDer Ort – Wohl überlegtAugsburg – Augusta vindelicorum

Die Preisträger der letzten 10 Jahreim Kurzporträt

Die bisherigen Preisträger in der Übersicht1993 - 2008

Das Kuratoriumder Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Die Juryzum Deutschen Umweltpreis 2009

Die Vorschlagsberechtigtenfür den Deutschen Umweltpreis 2009

Stimmen 2008Deutscher Umweltpreis 2008 in Rostock

Kontakt & Impressum

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

In diesem Sinne sind unsere diesjährigen Preisträger »Prototypen« eines modernen Umweltschutzes.

Petra Bültmann-Steffin und Dr. Carsten Bührer bieten mit dem neuartigen HTS-Induktionsheizer eine Anlagen-technik, die zu massiven Energieeinsparungen führt und weltweit ihresgleichen sucht. Die Kooperation der Unter-nehmer zeigt eindrücklich das große Innovationspotenzial im deutschen Mittelstand auch für den Klimaschutz.

Professor Dr. Bo Barker Jørgensen steht für Inter-nationalität, Transdisziplinarität und wissenschaftliche Exzellenz in der modernen Umweltforschung. Seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der marinen Mikro-biologie sind wegweisend für das Verständnis des globalen Klimageschehens.

Dr. Angelika Zahrnt setzt maßgebliche Impulse in der Debatte um eine nachhaltige Entwicklung. Ihr ist es zu verdanken, dass dabei die Frage nach Wertewandel und Lebensstil in den Industriegesellschaften eingebunden wurde.

Unsere Preisträger zeigen auf drei sehr unterschied-lichen Wegen die Vielfalt modernen Umweltschutzes auf. Im Namen der DBU gratulieren wir den diesjährigen Preisträgern herzlich.

Wir fühlen uns sehr geehrt, dass auch dieses Jahr Bun-despräsident Professor Dr. Horst Köhler unserer Einladung gefolgt ist und durch seine Rede sowie die Überreichung der Preise dem Thema Umweltschutz besondere Bedeu-tung verleiht.

Von Nord nach Süd: So sind wir 2009 zu Gast in Augsburg, der heimlichen Umwelthauptstadt Bayerns. Vor dieser Kulisse wünschen wir Ihnen eine informative Veranstaltung und heißen Sie herzlich willkommen.

Innovation fördern – Der Anspruch der DBU

Hubert WeinzierlVorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Dr.-Ing. E. h. Fritz BrickweddeGeneralsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde und Hubert Weinzierl (rechts)

»Nachhaltigkeit ist mehr als ein technologisches Projekt.«

Horst Köhler

Mittelständische Innovationen ermöglichen enorme Energieeinsparungen in der Metallverarbeitung. Bahnbrechende Forschung zeigt unbekannte Zusammenhänge zwischen marinen Stoffkreisläufen und globalem Klimasystem. Langjähriges ehrenamtliches Engagement weist Wege für ökologisch, wirtschaftlich und sozial stabile Zukunft auf.

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Die Preisträger 2009

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Bekannt ist, dass das Leiten von elektrischem Strom mit Widerstand und daher Verlusten verbunden ist. Nahe dem absoluten Nullpunkt (bei - 273 °C) verändern sich jedoch die Eigenschaften einiger Materia-lien: Sie werden supraleitend, d. h. sie leiten Strom verlustfrei.

Vom Supraleiter zum HTSHochtemperatursupraleiter (HTS) sind eine Klasse von speziellen keramischen Supraleitern (Kuprate), die bei wesentlich höheren Tempera-turen als herkömmliche Leiter (- 140 °C statt - 270 °C) in den supraleitenden Zustand übergehen. Der HTS-Einsatz in Industrie-anlagen ermöglicht verbesserte Wirkungsgrade, ein geringeres Gewicht und Volumen sowie eine wesentlich kostengünstigere Kühlung und dadurch Energieeinsparungen. HTS zählt damit zu den Schlüssel-technologien des 21. Jahrhunderts.

Industrielle Produktinnovation geschaffenDie Entwicklung eines innovativen, hocheffizienten und industriell einsetzbaren Induktionsheizers auf Basis der HTS-Technologie war das Ziel einer von der DBU 2005 geförder-ten Kooperation der Unternehmen Bültmann GmbH und Zenergy Power GmbH. Induktionsheizer erwärmen Metallblöcke zu Zwecken der Umfor-mung und Weiterverarbeitung. Durch den Einsatz neuer HTS-Induktions-

heizer werden Wirkungsgrade von mehr als 80 Prozent, eine verbesserte Energieeffizienz und Qualität der Materialvorerwärmung erzielt. Der Effizienzsprung dieser Technologie wird mit Blick auf den weltweiten Stromverbrauch deutlich: Rund drei Prozent entfallen auf diese Form

der Metallver-arbeitung. Eine Anlage allein spart jährlich im

Zweischichtbetrieb etwa 2,45 Millio-nen kWh Strom. Dies entspricht einer Verminderung der CO2-Emissionen um rund 1.500 t. Die erste Anlage dieser Art nahm das Unternehmen weseralu GmbH & Co. KG in Betrieb – weitere folgen im In- und Ausland.

Entwicklungen vorantreibenVon der nobelpreisträchtigen Grundlagenforschung in Deutschland zur ersten wettbewerbsfähigen großtechnischen Anlage – ein großer Schritt. 1987 erhielten Prof. Müller und Dr. Bednorz für die Entdeckung der HTS den Nobelpreis für Physik. 2008 wurden die Unternehmen Bültmann GmbH und Zenergy Power GmbH für die weltweit erste industrielle Anwendung der HTS-Technologie mit

Petra Bültmann-Steffin & Dr. Carsten BührerBültmann GmbH, Neuenrade Zenergy Power GmbH, Rheinbach

Mittelständische Innovationskraft führt eine der energieeffizientesten Schlüsseltechnologien zur weltweit ersten industriellen Anwendung. Petra Bültmann-Steffin und Dr. Carsten Bührer gelingt es in einer beispielhaften Unterneh-menskooperation, das Prinzip der Hochtemperatursupraleitung erfolgreich in eine anwendungsreife, umweltfreundliche Technologie für die Metallverarbeitung zu überführen.

»Das Tor zum industriellen Einsatz ist offen.«

Petra Bültmann-Steffin und Dr. Carsten Bührer

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dem international höchstdotierten Technologiepreis, dem Hermes Award, ausgezeichnet.

Unternehmen kooperieren: zeitnah, gezielt und mutigDie 37 Jahre Erfahrung der Bültmann GmbH im Spezialmaschinenbau nutzten Geschäftsführerin Bültmann-Steffin und ihre Mitarbeiter für technische Neuentwicklungen auf einem globa-lisierten Markt. Unternehmensgrün-der Bührer brachte das Spezialwissen

der Supraleitertechnologie und des Magnetbaus der Zenergy Power GmbH in die Kooperation ein. Aus der anfänglich reinen Lieferbeziehung entwickelte sich seit 2001 eine intensive technische und vertrieb-liche Kooperation, die modellhaft einen idealen mittelständischen Kooperationsverbund darstellt: tra-

ditionsreicher Anlagenbau gepaart mit innovativer

Technologieentwicklung und inter-nationaler Vernetzung – ein Erfolgs-modell auch für andere Branchen.

Zur PersonDie 1970 geborene Petra Bültmann-Steffin studierte Betriebswirt-schaftslehre an der Fachhochschule Münster.

Als Dipl.-Betriebswirtin sammelte sie nach ihrem Studium Erfahrung im Bankenwesen sowie im Controlling des elterlichen Betriebes, der Bültmann GmbH. 1997 übernahm sie zusammen mit ihrem Bruder die Geschäftsleitung.

Sie ist stellvertretende Sprecherin im NEMAS Lenkungs-kreis (Netzwerk Maschinenbau Südwestfalen).www.bueltmann.com

Dr. Carsten Bührer promovierte 1999 an der Universität Bonn im Fachgebiet Physik und arbeitete als Physiker in mehreren europäischen Spitzenforschungs-Instituten.

1999 gründete Bührer zusam-men mit seinem Studienkollegen Dr. Jens Müller die Trithor GmbH. Seit 2005 firmiert Trithor unter dem Namen Zenergy Power GmbH unter dem Dach der Holding-Gesellschaft Zenergy Power plc. Neben seiner geschäftsführenden Tätigkeit in der GmbH ist er seit 2006 Chief Technical Officer bei Zenergy Power plc.

Bührer ist Vizepräsident im Industrieverband Supraleitung (ivSupra).www.zenergypower.com

»Bis zu 100mal mehr Strom – und nahezu verlustfrei.«

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Bereits als Biologiestudent war Jørgensen davon überzeugt, dass Leben auch an den unwirtlichsten Orten des Planeten vorkommen müsse. 1977 vertrat er seine Theorien anlässlich der Verteidigung seiner Doktorarbeit erstmals öffentlich. 2002 konnte Jørgensen mit einer Expedition handfeste Beweise vorlegen: lebende Mikroorganismen in Bohrkernen aus bis zu 400 Metern Tiefe.

Gründungsdirektor am MPI BremenDie Frage nach dem Vorkommen und den Lebensbedingungen von Mikroor-ganismen im Meeresboden begleitete Jørgensen durch seine gesamte wissenschaftliche Laufbahn: vom Dozent und anschließender Professur für Ökologie bis zu seinen Forschungs-tätigkeiten in den USA und Dänemark. 1992 folgte Jørgensen der Berufung an das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Als Direktor der Abteilung Biogeochemie gelang es Jørgensen, die Bedeutung und Vielfältigkeit von Mikroorganismen in Meeressediment und bodennahen Wasserschichten zu erforschen. Diese Bakterien sind in den marinen Lebensräumen als Nitrat speichernde Schwefelbakterien oder Sulfatreduzierer für beachtliche Stoffumwandlungsprozesse verant-wortlich.

Globale Zusammenhänge erforschtVon besonderer Bedeutung sind Jørgensens Arbeiten zur Erforschung der anaeroben, d. h. unter Sauerstoff-ausschluss ablaufenden, Methan-

oxidation. Das Treibhausgas Methan erlangte in den letzten Jahren in der Klimadiskussion große Aufmerksam-keit. Methan lagert als Methanhydrat in enormen Mengen im Meer und gelangt ohne menschliches Zutun nur in sehr geringen Mengen aus dem Meer in die Atmosphäre, wo es dann seine schädliche Wirkung auf das Erd-klima entfalten kann. Jørgensen und sein Team fanden heraus, dass dieser

Zustand Mikro-organismen zu verdanken ist, die Methan im Meeresboden mithilfe von

Sulfat in weniger schädliches Kohlen-dioxid abbauen. Über 90 Prozent der Methanmengen werden so im Meer umgewandelt.

Aus den Tiefen ins KlimamodellGrundlage für die Erforschung mikrobieller Stoffwechselprozesse im Meeresboden sind die von Jørgensen entwickelten Vorgehensweisen zur in-situ Probenahme, die die Arbeit in den Tiefen der Meere erst ermög-lichen. Auf Basis von Jørgensens Arbeiten kann die große Rolle der Weltmeere für das globale Klima-

2009DeutscherUmweltpreis

Professor Dr. Bo Barker JørgensenDirektor des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, Bremen

Bahnbrechende Forschung auf dem Gebiet mikrobieller Stoffwechselprozesse im Meeressediment und bodennahen Wasserschichten stehen für die Leistungen Prof. Dr. Bo Barker Jørgensens. Die Entwicklung geeigneter Messsysteme zur Charakterisierung mikrobieller Lebensgemeinschaften ermöglicht die Aufklärung dieser komplexen Prozesse. Erst so wuchs das Verständnis um die bedeutende Rolle der Weltmeere für das globale Klimageschehen.

Prof. Dr. Bo Barker Jørgensen

»Das größte Rätsel liegt darin, wie diese Mikroorganismen

ihre Existenz sichern.«

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geschehen aufgeklärt werden und der Beitrag der mikrobiellen Stoffum-wandlungsprozesse in die Erstellung von Klimamodellen eingehen. Die Kenntnis des »natürlichen Schutz-schildes der Meere« zur Vermeidung

massenhafter Methanemissionen stellt eine bedeutende Erkenntnis in der Klimadiskussion dar.

Über die Forschung hinausJørgensen – an der Schnittstelle von Mikrobiologie, Geologie und Chemie –

steht für gelebte Transdisziplinarität und zählt zu einem der weltweit meist zitierten Wissenschaftler. Dieses spiegelt sich in seinen Publi-kationen, seinem Mitwirken in vielen wissenschaftlichen Organisationen

und internationalen Auszeichnungen wider. Das kürzlich von Jørgensen initiierte Zentrum für Geomikrobiolo-gie an der Universität Aarhus richtet seine Arbeit konzentriert auf die Erforschung der »tiefen Biosphäre« – Jørgensens Forschungsschwerpunkt.

Zur PersonBo Barker Jørgensen wurde 1946 in Kopenhagen geboren. 1977 schloss er sein Biologie-Studium mit der Promotion in Aarhus ab und begann dort seine wissenschaftliche Lauf-bahn als Assistenzprofessor und später als Professor der Fakultät für Ökologie und Genetik.

Seinen Forschungstätigkeiten ab 1984 am NASA Ames Research Center in den USA sowie der For-schungsprofessur des Danish Natu-ral Science Research Council ab 1987 folgte 1992 die Berufung ins neu gegründete Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPI) Bremen. Dort ist Jørgensen als Direktor der Abteilung Biogeochemie und Leiter der biogeochemischen Arbeits-gruppe bis heute tätig.

Außerhalb seiner Forschungs-arbeit am MPI Bremen nimmt er Lehraufträge an den Universitäten Bremen und Aarhus in den Fakul-täten Geologie und Biologie wahr. 2007 gründete Jørgensen das Zentrum für Geomikrobiologie an der Universität Aarhus.

Neben mehr als 250 Publika-tionen kann Jørgensen auf seine Tätigkeiten in internationalen wissenschaftlichen Beiräten wie der Danish Royal Academy of Science and Letters und Ehrungen wie dem ECI Prize 2004 des International Ecology Institute verweisen.www.mpi-bremen.de/ Bo_Barker_Joergensen.html

»Das meiste Leben auf dem blauen Planeten spielt sich unter der Wasseroberfläche und damit unter völlig

anderen Bedingungen ab, als wir das gewohnt sind.«

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Bereits während des Studiums stellte Zahrnt fest, dass Umwelt und Wirt-schaft zusammen betrachtet werden müssten. Nach einer Zeit der wissen-schaftlichen Tätigkeit und Arbeit als Systemanalytikerin kam Zahrnt durch ihr umweltpolitisches Interesse 1986 zum BUND. Als Vorsitzende arbeitete sie ab 1998 an der notwendigen ökologischen Umgestaltung der Gesellschaft mit und brachte die Pro-fessionalisierung des Verbands voran:

50.000 neue Mitglieder und Förderer waren das Ergebnis. Unter ihrer Führung wurde der Verband zu einem allseits aner-kannten »hörbaren und sicht-baren« Vertreter in der Diskussion um die richtigen Weichen-stellungen für eine nachhaltige Ent-wicklung. Durch ihre Kenntnisse und konstruktive Art konnte sie zwischen den »Lagern« Wirtschaft und Umwelt vermitteln und alte Feindbilder abbauen. Ihr Ziel – den Umweltschutz – verlor sie dabei nie aus den Augen. Als erste Frau an der Spitze des BUND förderte Zahrnt »das Vermögen des Verbands, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit zu stellen und auch die richtigen Antworten zu haben«.

Wirtschaft und NaturschutzRichtige Antworten auf diese Fragen gab sie aufgrund ihrer großen Wirtschaftsexpertise insbesondere im Feld der ökologischen Steuerreform. Die promovierte Volkswirtin ent-wickelte entscheidend das Konzept

der Ökosteuer mit und begleitete es auf dem Weg in die Umsetzung. Die deutsche Wiedervereinigung nutzte

Zahrnt für die Realisierung von Natur-schutz-Groß-projekten wie dem »Grünen Band«, dem längsten

Biotopverbundsystem Deutschlands. Ihre Mitarbeit an der Nationalen Biodiversitätsstrategie sorgte dafür, dass dieses Thema auf Bundesebene präsent wurde.

Herzensangelegenheit NachhaltigkeitMit ihrer großen interdisziplinären Sachkenntnis setzt sie wichtige Impulse in der Nachhaltigkeitsdebatte – aus den Umweltverbänden heraus in die Gesellschaft. Als Initiatorin der Studien »Zukunftsfähiges Deutsch-land« 1996 und 2008 stieß Zahrnt die notwendigen Diskussionsprozesse über nachhaltige Entwicklung, Effizienz, Suffizienz und Lebensstile an: »Wir werden mit weniger, mit intelligenteren Gütern auskommen müssen«, ist ihre Auffassung. Jeder

2009DeutscherUmweltpreis

Dr. Angelika Zahrnt Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) e. V., Berlin

Langjähriges und erfolgreiches ehrenamtliches Engagement macht Frau Dr. Angelika Zahrnt zu einer zentralen Persönlichkeit weit über die Grenzen der Umweltverbände hinaus. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass das vielfach abstrakte Leitbild der nachhaltigen Entwicklung Einzug in die öffentliche Diskussion fand.

Dr. Angelika Zahrnt

»Neue Technologien sind wichtig für eine nachhaltige Entwicklung –

andere Lebensstile auch.«

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einzelne Mensch müsse sich dabei fragen, was er oder sie für das Ziel der nachhaltigen Entwicklung tun könne.

Neue Wege im UmweltschutzZahrnt setzt ihre Vorbildfunktion für einen Wertewandel in den Industrie-gesellschaften ein – für die heutigen und kommenden Generationen. Seit über 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit vertritt sie ihre Anliegen stets sachkundig und mit klaren Worten. So konnte sie vielfältige Projekte zum Schutz von Umwelt und Natur anstoßen, die sie zu einer hoch anerkannten und weit geschätzten Gesprächspartnerin gemacht haben.

»Es braucht globale Regeln für die Wirtschaft, damit sich die Welt nicht in global player

und local loser spaltet.«

Zur PersonAngelika Zahrnt wurde 1944 in Köslin geboren. Sie studierte Volkswirtschaft in Wien, Innsbruck und Heidelberg, wo sie 1973 auch promovierte. Nach einer kurzen Phase der wissenschaftlichen Arbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie bei Prof. Carl Christian von Weiz-säcker folgten die Fortbildung zur Systemanalytikerin und der Aufbau und die Pflege von Informations- und Analysesystemen in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung.

Ab 1978 ging Zahrnt freiberuflichen und ehren-amtlichen Tätigkeiten u. a. im Öko-Institut Freiburg nach und gelangte 1986 zum BUND. Dort war sie zunächst Sprecherin des BUND-Arbeitskreises »Finanzen und Wirtschaft«, wurde 1989 Mitglied des Bundesvorstands, 1990 stellvertretende Vorsit-zende und zwischen 1998 bis 2007 Vorsitzende des BUND. Seitdem ist sie Ehrenvorsitzende des BUND.

Zahrnt hat zahlreiche Publikationen geschrieben und herausgegeben, u. a. zu den Themen Produktlinienanalyse, ökologische Steuerreform und Nachhaltigkeit (Studie »Zukunftsfähiges Deutschland«).

Sie ist in national bedeu-tenden Gremien tätig, so im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und als stellvertretende Vorsitzende im ZDF-Fernsehrat. 2006 erhielt Zahrnt als »Vordenkerin und Vor-kämpferin für eine ökologische Politik, die den BUND zu einem der einflussreichsten Umweltver-bände in Deutschland gemacht hat« das Bundesverdienstkreuz.www.nachhaltigkeitsrat.de/ der-rat/mitglieder-des-rates/ dr-angelika-zahrnt

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Der Deutsche Umweltpreis

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Der Deutsche Umweltpreis

Eine der wichtigsten Aufgaben der DBU ist die Vergabe des Deutschen Umweltpreises. Zudem fördert die DBU schwerpunktmäßig Vorhaben zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft. Projekte stammen aus den Bereichen Umwelttechnik, Umweltforschung und Naturschutz sowie Umweltkom-munikation und Kulturgüterschutz. Seit der Aufnahme der Fördertätig-keit im März 1991 konnten mehr als 7.400 Einzelprojekte mit rund 1,3 Milliarden Euro gefördert werden. Die Projektpartner aus Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft profitie-ren von der finanziellen und fach-

lichen Unterstützung der größten Umweltstiftung Europas, die über ein Stiftungskapital von heute 1,8 Milli-arden Euro verfügt. Die DBU als Stif-tung bürgerlichen Rechts orientiert sich am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Bester Umweltschutz bleibt ohne Effekt, wenn er nicht auf eine Vielzahl von Projekten übertra-gen werden kann oder auf Dauer unwirtschaftlich bleibt. Projekte mit der mittelständischen Wirtschaft leisten vorsorgenden, integrierten Umweltschutz. Bildungsprojekte geben das Verständnis eines nach-haltigen Lebensstils an die junge Generation weiter.

Der Preis – Bilanz und Hintergrund1993 Erste Verleihung

des Deutschen Umweltpreises in Berlin

1999 Erste Preisübergabe durch Bundespräsident Dr. Dr. h. c. Johannes Rau

2000 Erste Live-Übertragung durch ZDF/3sat

2004 Erste Preisübergabe durch Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler

2004 Verleihung des ersten Ehrenpreises

2009 Erste »nano spezial«- Sendung »Deutscher Umwelt-preis« im Abendprogramm

Die Verleihung des 17. Deutschen Umweltpreises Initiator: Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vergibt jährlich Ende Oktober die höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas. Damit ehrt sie Persönlichkeiten für ihre herausragenden Leistungen und den Einsatz im Umweltschutz.

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Es gab viele Veränderungen im Laufe der Jahre: Das Faltblatt wurde zur Festschrift, eine Million DM Preisgeld zu 500.000 Euro, die Preisverleihung zum Fernsehformat. Gleich geblieben sind jedoch die Motivation hinter dem Deutschen Umweltpreis sowie das vierstufige Auswahlverfahren. Ausgezeichnet werden Leistungen und Einsatz, die entscheidend und vorbildhaft zum Schutz und Erhalt der Umwelt jetzt und zukünftig beitragen. Die Auszeichnung wendet sich an Personen, deren innovative Produkte und technische Prozessverbesserungen, erfolgreiche Forschungsergebnisse oder Lebens-leistungen im Zeichen eines nach-haltigen Umweltschutzes stehen.

Die Nominierten unterliegen Prüfkri-terien, die sich an den Förderkriterien der DBU orientieren.

UmweltentlastungVorsorgender und integrierter Umweltschutz soll zu einer deut-lichen Entlastung der Umwelt führen, auch durch Weitergabe von Wissen.

InnovationDaneben müssen die Produkte, Anlagen oder Konzepte der Preisträger auf dem jeweiligen Gebiet Neuigkeitswert besitzen.

ModellcharakterEine gute Idee muss zudem in der Praxis umsetzbar und übertragbar sein – in der Nische leisten Umweltentlastungsef-fekte nur einen geringen Beitrag.

Vielfach bieten heute nur noch interdisziplinäre Lösungsansätze Antworten für die großen Anforde-rungen an Ressourcenschonung und Effizienzsteigerung.

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Der Deutsche Umweltpreis

Anfang November Verfahrensbeginn: Aufforderung

der Vorschlagsberechtigten zur Vorschlagsabgabe durch die DBU

1. Stufe Einreichung der Nominierungen

durch die Vorschlagsberech-tigten (s. S. 54 f.) bis Mitte Februar: Orientierung der Vorschläge an den Prüfkriterien der DBU

2. Stufe Prüfung der Vorschläge durch

die Geschäftsstelle der DBU unter Einbindung externer Gutachter

3. Stufe Beratung der hochkarätigen Jury

des Deutschen Umweltpreises (s. S. 53) und Empfehlung an das Kuratorium

�. Stufe Beratung und Entscheidung

über die Preisträger durch das 14-köpfige Kuratorium der DBU

Ende Oktober Feierliche Preisübergabe

durch den Bundespräsidenten

1. Stufe

November

Februar

JuniSeptember

Oktober

2. Stufe

3. Stufe

4. Stufe

Verfahrensbeginn

Preisverleihung

Das vierstufige Auswahl- und Bewertungsverfahren des Deutschen Umweltpreises

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Preisverleihung 2008 in Rostock

Die Preisträger – Nominierung und EntscheidungRund 100 Vorschläge erreichen jährlich die DBU. Diese bekommen bis zur Preisverleihung im Herbst viele Augenpaare zu sehen. Dem zu Grunde liegt ein bewährtes vierstu-figes Auswahl- und Bewertungs-verfahren, das Neutralität und die fachliche Qualität bei der Auswahl der Preisträger sicherstellt (s. Grafik S. 16).

Die Preisverleihung – Höhepunkt des VerfahrensAm letzten Sonntag im Oktober folgen mehr als 1.000 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft der Einladung der DBU zum Deutschen Umweltpreis. Das »Who is Who« der Umweltszene – bedeutende Multiplikatoren, frühere Preisträger, innovative Projektpartner der DBU – trifft sich, um die Preisübergabe durch den Bundespräsidenten mitzuerleben. Dabei wird das Programm stets hochkarätig künstlerisch begleitet. Der anschließende Empfang stellt die kommunikative Bedeutung der Verleihung in den Vordergrund: So dient der Festakt den Gästen zum Gedankenaustausch und Findung neuer – eventuell DBU-förderfähiger – Ideen.

Der Ort – Wohl überlegtDer Preisverleihung geht die Auswahl des Austragungsortes voran: Histo-risch und kulturell interessant, gut erreichbar und geeignete Veranstal-tungsräumlichkeiten sind Kriterien für die Entscheidungsfindung. Wechselnde Städte im gesamten Bundesgebiet – von West nach Ost und von Nord nach Süd – ermögli-

chen allen Beteiligten die Teilnahme. Der Wechsel der Veranstaltungsorte gestattet den Gästen der Preisverlei-hung jeweils eine andere Stadt und die DBU-Projekte vor Ort kennenzu-lernen. So führt es den Umweltpreis 2009 in die historisch bedeutende Umwelthauptstadt Bayerns, nach Augsburg.

www.dbu.de/umweltpreis

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Der Deutsche Umweltpreis

Augsburg wurde 15 v. Chr. unter dem römischen Kaiser Augustus gegründet und war über 400 Jahre römische Provinzhauptstadt. Ihre wirtschaftliche Blüte erreichte die freie Reichsstadt im 15. und 16. Jahrhundert durch den Handel und die Bankgeschäfte ihrer Kaufmanns-familien, vor allem der Fugger und Welser. Jakob Fugger ist der Gründer der ältesten Sozialsiedlung der Welt, der Fuggerei, in der die Mietpreise für eine Wohnung auch heute noch 0,88 Euro betragen.

Vergangenheit erlebenDas Augsburger Rathaus mit dem atemberaubenden Goldenen Saal gilt als der größte Profanbau der Renaissance nördlich der Alpen. Der Augsburger Dom beherbergt mit den Prophetenfenstern die ältesten bekannten romanischen Glasmalereien der Welt. Die historische Innenstadt bietet mit den Lechwasserläufen und den Prachtbrunnen von Adrian de Vries ein Abbild jener glanzvollen Epoche. Zahlreiche Museen spannen einen Bogen über 2.000 Jahre Geschichte.

Ruhm erahnenDarüber hinaus sind weltbekannte Namen wie Wolfgang Amadeus Mozart und Bertolt Brecht fest mit der Stadt Augsburg verbunden. Der erste, von Rudolf Diesel hier in Augsburg entwickelte »Dieselmotor« kann noch heute im MAN-Museum bestaunt werden. Die Augsbur-ger Puppenkiste erlangte durch Fernsehausstrahlungen deutsch-landweite Bekanntheit und lässt weiterhin die Augen von Kindern und Erwachsenen leuchten.

Zukunft in Wirtschaft und WissenschaftTrotz seiner berühmten und großen Vergangenheit lebt Augsburg in der Gegenwart und plant für die Zukunft. Als drittgrößter Wirtschaftsraum in Bayern verfügt Augsburg mit seiner zentralen Lage über eine gute Stra-ßen- und Schienenanbindung. Mit dem Sitz der schwäbischen Bezirks-regierung, dem Großklinikum, der Universität und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, vielen Kultureinrichtungen, zahlreichen Messe- und Kongressaktivitäten sowie starken Wirtschaftsunterneh-men ist Augsburg das Oberzentrum der Region.

Augsburger Rathaus

AugsburgAugusta vindelicorum – Geschichte zum Anfassen

Augsburg ist eine der ältesten Städte in Deutschland und bietet neben historischem Charme weit mehr als der unkundige Blick eines Besuchers zu erkennen vermag: Fuggerstadt und damit nördlichste Stadt Italiens, Universitätsstadt, Dreiflüssestadt, Modellstadt für umweltfreundliche Beleuchtung und Umweltstadt.

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Wo sich High Tech und Umwelt vereintAugsburger Produkte genießen Weltruhm. Wenn ehemals Gold- und Silberschmiedearbeiten oder die Textilindustrie dafür sorgten, so sind es heute High-Tech-Erzeugnisse des Maschinenbaus, der Luft- und Raumfahrt, der Informationsbranche, der Chemie, der Robotik oder der Umwelttechnologie. Das Thema Umweltschutz nimmt in Augsburg einen hohen Stellenwert ein. Augs-burg trägt das Grün im Stadtwappen, aber auch im Stadtbild ist es deutlich zu erkennen. Die Stadt ist größter kommunaler Waldbesitzer in Bayern und zählt zu den grünsten Großstäd-ten Deutschlands.

»Umwelthauptstadt« BayernsSeit den Neunzigerjahren entwickelt sich Augsburg darüber hinaus zum bayerischen Kompetenzzentrum Umwelt. In engem Schulterschluss von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft bündelt hier der Förderverein KUMAS die vorhandenen Kompetenzen und baut diese weiter aus. Zahlreiche umweltrelevante Institutionen und Einrichtungen, allen voran das Bayerische Landesamt für Umwelt, das bifa Umweltinstitut, das Umwelt-Technologische Gründerzentrum, Universitäts- und Hochschulinstitute bieten der Vielzahl von Umweltunter-nehmen gute Rahmenbedingungen als Standort.

InfosRegio Augsburg Tourismus GmbHSchießgrabenstr. 1486150 AugsburgTelefon 0821|50207-0Telefax 0821|50207-45

[email protected]/www.augsburg-tourimus.de

Augsburg in Zahlen

Bundesland Bayern Bezirk Schwaben 266.976 Einwohner (Stand 31.12.2008) Gründung um 15. v. Chr. als römisches Militärlager Stadtgebiet: 146,8 km2

3 Hochschulen Drittgrößte Stadt Bayerns

Die »Stars« der Augsburger Puppenkiste

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Die Preisträger der letzten 10 Jahreim Kurzporträt

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Preisträger 2008

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Dr. Holger ZinkeVorstandsvorsitzender der BRAIN AG, Zwingenberg

»Die Auszeichnung hat dem ganzen Unternehmen enormen Rückenwind gegeben. Wir müssen nun nicht nur die Technologie erklären. Man inter-essiert sich jetzt auch generell für die Auswirkungen auf die Industrie. Dass Biotechnologie eine Schlüsselrolle für Energie- und Ressourceneffizienz spielt, ist nun bekannt. Endlich ist sie aus der Ecke des Spezialistentums heraus.

Wir sind im industriellen Wandel für das Zeitalter des nachhaltigen Wirtschaftens und brauchen eine neue Gründerzeit. Wir sind für eine Führungsrolle technologisch gut aufgestellt. Ressourcen- und Energie-effizienz, Qualität und Dauerhaftig-keit sind immer schon typisch für das »Made in Germany« gewesen. Natur- und Ingenieurwissenschaften sind exzellent, wir brauchen aber drin-gend eine aktivere Technologie- und Industriepolitik zur Unterstützung des unternehmerischen Handelns im industriellen Wandel. BRAIN will Vorreiter sein, unsere Forschungs-infrastruktur wurde in 2009 verdoppelt und daneben Produktions-kapazität geschaffen.«

Holger Zinke

Den genetischen Werkzeugkasten der Natur erschließen und für die Industrie nutzbar machen, daran arbeiten Dr. Holger Zinke und sein Unternehmen BRAIN Biotechnology Research And Information Network auf dem Gebiet der weißen Biotechnologie.

Moderne Biotechnologie ist eine Querschnittstechnologie mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die weiße Biotechnologie bedient sich dabei interessanter Mikroorga-nismen, deren Enzyme und bioaktiver Naturstoffe, um industrielle Produkte und Verfahren ressourcenscho-nender, umweltfreundlicher und kosteneffizienter zu gestalten.

Seit Jahrmillionen von der Natur optimiertSeit Jahrtausenden nutzt der Mensch ausgewählte Fähigkeiten

von Mikroorganismen, wie bei der Vergärung von Zucker zu Alkohol oder der Reifung von Milch zu Joghurt und Käse. Die chemischen und mikrobiologischen Hintergründe dieser traditionellen Prozesse sind heute aufgeklärt und in industriellen Produktionsprozessen etabliert.

Von BRAIN erschlossenNur ein Bruchteil aller Mikroorganis-men und deren Eigenschaften sind jedoch bekannt und mit üblichen Labormethoden erschließbar. Zur Lösung dieses Problems setzt die BRAIN AG erfolgreich auf die Meta-genomtechnologie und isoliert direkt aus Boden oder anderen Habitaten gewünschte Gene und bioaktive Naturstoffe.

Innovator für die ZukunftZinke zählt zu den führenden Pionieren der deutschen Biotech-Branche. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass ein deutsches mittelständisches Unternehmen als Schrittmacher für die nachhaltige Entwicklung einer gesamten Indus-triebranche fungiert.

www.brain-biotech.de

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Preisträger 2008

Professor Dr. Dr. h. c. Ernst Ulrich von WeizsäckerEmmendingen

»Die Arbeit geht weiter. Eine Preisfeier ist ein Sonntag im Arbeitsleben. Das aktuelle Projekt heißt »Faktor Fünf«. Das soll als Buch auch auf chinesisch erscheinen und dort Leserinnen und Leser überzeugen, dass wir aus einer Kilowattstunde fünfmal so viel Wohlstand herauszaubern können, dass wir dann aber selbst bei einer Verdreifachung des Wohlstands in China zwei von fünf Kohlekraftwerken einmotten und kein einziges neu zu bauen bräuchten.

Na ja, so wird‘s natürlich nicht kommen. Aber schon ein gutes Stück in dieser Richtung hilft dem Klima und dem nachhaltigen Wohlstand. Dass der Deutsche Umweltpreis da zusätzlich Schubkraft gegeben hat, war eine große Freude für mich.«

Ernst Ulrich von Weizsäcker

Grundlegende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitsforschung und deren erfolgreiche Kommunikation in die Politik und Gesellschaft zeichnen Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker als wichtigen Vordenker aus.

Von Weizsäcker hat mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Ideen wichtige Beiträge für die gesellschaftliche Debatte geliefert, wie eine wachsende Menschheit ihre materiellen Bedürfnisse langfristig befriedigen und die Umwelt als überlebensnotwendige Grundlage bewahren kann. Dabei war es ihm immer wichtig, dieses neue Denken in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gleichermaßen voranzubringen und zu verankern.

Berater und FührungspersönlichkeitVon Weizsäcker war über viele Jahrzehnte in unterschiedlichen, sehr bedeutenden wissenschaft-lichen und politischen Einrichtungen tätig. Als Gründungsdirektor hat er maßgeblich das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie aufge-baut. Im Bundestag leitete er in der 15. Wahlperiode den Umweltaus-schuss. Er ist weltweit wichtigster Impulsgeber in Fragen der Klima-politik und Ressourceneffizienz. So wurde von Weizsäcker 2002 in die Weltkommission für soziale Fragen der Globalisierung berufen.

Weiterhin tatkräftig aktivBis 2008 arbeitete er als Dekan der Donald Bren School an der Univer-sität von Kalifornien. Mittlerweile wieder zurück in Deutschland ist er in unterschiedlichsten Beratungsgre-mien tätig und veröffentlichte 2009 sein neustes Buch »Faktor Fünf«.

www.ernst.weizsaecker.de

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Preisträger 2007

»Ich bin immer noch erstaunt, wie oft ich nach der Verleihung des Umweltpreises auf diese Würdigung angesprochen wurde – von Personen aus den unterschiedlichsten Krei-sen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt erreicht offenbar zahlreiche Persönlichkeiten in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Verbindung dieser gesellschaftlichen Bereiche, wie sie in der Stiftungsstruktur ja grundsätzlich angelegt ist, sollten wir noch ausbauen: für die gemeinsame Zielvereinbarung, unsere Wirtschafts- und Lebensweise nachhaltig umzu-gestalten. Die große Resonanz, die der Umweltpreis hervorruft, kommt diesem Zweck sicherlich zugute – ebenso wie das Preisgeld, das unter anderem im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gut angelegt werden konnte.

Ich persönlich freue mich über den Preis aber auch (gewissermaßen stellvertretend für viele Kollegen), weil er ein Beleg dafür ist, dass Propheten im eigenen Land doch etwas gelten können.«

Hans Joachim Schellnhuber

Professor Dr. Hans Joachim SchellnhuberDirektor des Potsdam Instituts für Klimafolgenabschätzung (PIK), Potsdam

Professor Hans Joachim Schellnhuber steht für internationale Klimaforschung auf höchstem Niveau. Für seine grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Klimafolgenforschung und deren Kommunikation in Politik und Gesellschaft erhielt er 2007 den Deutschen Umweltpreis.

2007DeutscherUmweltpreis

Schellnhuber ist einer der renom-miertesten Klimaforscher weltweit. Seit seiner Gründung 1992 leitet er das Potsdam-Institut für Klima-folgenforschung (PIK) und hat es zu einem international führenden Zentrum der interdisziplinären Forschung in den Bereichen Globaler Wandel, Klimawirkung und Nach-haltiger Entwicklung gemacht. Schellnhubers Beiträge zur Erd-system- und Nachhaltigkeitsfor-schung finden national und interna-tional höchste Anerkennung.

Beratend tätigNeben seiner Tätigkeit am PIK machte sich Schellnhuber als wissenschaftlicher Direktor um den Ausbau des britischen Tyndall Centres verdient. 2007, im Jahr des deutschen Doppel-Vorsitzes bei G8 und EU war er wissenschaftlicher Chefberater der Bundesregierung. Seit 2007 berät er als Mitglied einer hochrangigen Sachverständigen-gruppe EU-Kommissionspräsident Barroso. Schellnhuber wirkte zudem an mehreren Sachstandsberichten des IPCC mit. Seit Jahren ist er in leitender Funktion im Wissenschaft-lichen Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) tätig.

www.pik-potsdam.de

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Preisträger 2007

»Umwelt und Ressourcenschonung hatte bei Konvekta schon immer Prio-rität. Dies war auch der Grund für den Start unserer letztendlich erfolgreichen CO2-Entwicklung.

Für unsere Mitarbeiter und mich war der Deutsche Umweltpreis eine großartige Anerkennung. Dieser Preis ist Hilfe und Ansporn zugleich, die Umstellung der Fahrzeugindustrie auf ein natürliches Kältemittel zu erreichen. Wir haben zwei mächtige US Chemie-konzerne als Gegner, die um ihr Milliar-dengeschäft fürchten, ein Kampf David

gegen Goliath. Wir hoffen, und ich kämpfe dafür, dass die Natur gegen die Chemie gewinnt. Zweimal nach-einander hat diese Industrie mit zwei Kältemitteln Menschen und Umwelt erheblichen Schaden zugefügt. Sie versucht es jetzt ein drittes Mal.«

Carl H. Schmitt

»Auch für mich und mein Team an der TU Braunschweig war die Verleihung des Deutschen Umweltpreises eine große Anerkennung der geleisteten wissenschaftlichen Arbeit und eine wichtige Bestätigung, dass man in der Vergangenheit in Industrie und Universität an der richtigen Sache gearbeitet hat. Gerade in einer Zeit, in der vieles sehr kontrovers diskutiert wird, scheint eines sicher zu sein. Zum einen müssen technische Geräte, die in großen Stückzahlen weltweit produziert und eingesetzt werden, ein Maximum an Energieeffizienz errei-chen. Zum anderen muss unbedingt vermieden werden, dass Anlagen mit synthetischen Stoffen betrieben werden, wenn äquivalente natürlich Stoffe zur Verfügung stehen.«

Jürgen Köhler

Carl H. Schmitt & Professor Dr.-Ing. Jürgen KöhlerKonvekta AG, Institut für Thermodynamik, Schwalmstadt TU Braunschweig

Schmitt, Aufsichtsratsvorsitzender der 1957 von ihm gegründeten mittelständischen Konvekta AG, und Köhler, bis 1998 Entwicklungsleiter bei Konvekta, haben die Entwicklung und Serieneinführung von mobi-len Kälte- und Klimaanlagen mit umweltschonenden Kältemitteln mit großem Engagement, unterneh-merischem Weitblick und wissen-schaftlicher Brillanz maßgeblich vorangetrieben.

Die große persönliche Risiko- und Lei-stungsbereitschaft von Schmitt und Köhler gepaart mit herausragender fachlicher Qualifikation stellten die Basis für die erfolgreiche Techno-logieentwicklung in einer Branche dar, die eher von Großunternehmen geprägt ist. Die beiden schufen mit der Entwicklung des Kältemittels auf CO2-Basis ein Positivbeispiel dafür, wie globaler Umweltschutz, technische Innovationen, Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland erfolgreich verknüpft werden können.www.konvekta.dewww.ift.tu-bs.de

Carl H. Schmitt und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler

Carl H. Schmitt und Professor Jürgen Köhler entwickelten mit großem persönlichen Einsatz innovative und umweltfreundliche Klima- und Kälteanlagen für einen ressourcenschonenden und wegweisenden Fahrzeugbau.

2007DeutscherUmweltpreis

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Preisträger 2007 2007DeutscherUmweltpreis

»Den Deutschen Umweltpreis zu erhalten ist etwas wirklich Außerge-wöhnliches, zum einen wegen der Verleihung selbst und dem damit ver-bundenen Blick der Öffentlichkeit auf die Inhalte, für die man geehrt wird. Zum anderen kann man mit dem Preisgeld Aktivitäten und Projekte fördern, die einem wichtig sind.Bei mir profitierten davon in besonde-rem Maße je ein internationales und ein lokales Vorhaben, die Umwelt-themen mit dem Einsatz von Jugend-lichen verbinden und dazu eine ganze Reihe unterschiedlicher Aktivitäten, bei denen schon vierstellige Beträge das Überleben und das Engagement sichern können.

Ich danke der DBU für ihre Bereitschaft mit dieser Vergabe deutlich zu machen, wie wichtig kommunaler Umweltschutz ist und freue mich immer noch über den Preis, zusammen mit all denen, die die Voraussetzungen dafür gemeinsam mit mir geschaffen haben.«

Beate Weber

Beate WeberOberbürgermeisterin a. D. der Stadt Heidelberg, Mitglied des World Future Council (Weltzukunftsrat)

Beate Weber erzielte durch ihr herausragendes langjähriges Engagement große Erfolge für den kommunalen Umwelt- und Klimaschutz.

Weber gilt als treibende Kraft auf dem Weg Heidelbergs hin zu einer nachhaltigen Kommune. Ihrem großen Engagement, Mut und Ideen-reichtum als Oberbürgermeisterin ist es zu verdanken, wenn Heidelberg als eine im Umwelt- und Klimaschutz führende Großstadt in Deutschland genannt wird.

Sie hat gezeigt, dass Umweltschutz, Wirtschaft und Verwaltung zum Wohle der Gemeinschaft Hand in Hand gehen können. Konkrete Maßnahmen für systematischen Umweltschutz wurden in Heidelberg als Bestandteil einer zukunftsorien-tierten Wirtschaftspolitik und nicht als Gegensatz zu wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Kom-mune verstanden.

Wirtschaftsförderung und Umweltschutz aus einer HandFür bundesweites Aufsehen sorgten z. B. regionale Umweltpartner-schaften mit der Heidelberger Indus-trie- und Handelskammer, im Zuge derer umweltfreundliches Verhalten von Unternehmen mit weniger Verwaltungsaufwand belohnt wurde. Ihre Erfahrungen im kommunalen Umweltschutz fließen nun in den neu gegründeten Weltzukunftsrat, in den Weber nach dem Ende ihrer aktiven politischen Laufbahn kürzlich berufen wurde.

www.beate-weber.de

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Preisträger 2006 2006DeutscherUmweltpreis

Schulze ist einer der weltweit bedeutendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Erforschung globaler Stoffkreisläufe. Er widmet sich insbesondere der Erforschung der Kreisläufe, die durch menschliche Aktivitäten global und mit großer Geschwindigkeit verändert werden.

Antworten auf zentrale FragenDie zentrale Frage für Schulze lautet: »Wie reagieren Ökosysteme und biogeochemische Kreisläufe auf sich ändernde Bedingungen des Klimas, der Landnutzung und der Biodiversität?« Seine Forschungs-ergebnisse sind eine wichtige Basis für die praktische Umsetzung in der Klimapolitik.

Der Erfolg von Schulze begrün-det sich aber nicht nur in seinen herausragenden und international viel beachteten Forschungsarbeiten, sondern auch in seiner Fähigkeit, Wissenschaft sehr erfolgreich zu koordinieren und die vielfältigen an den Forschungsprojekten beteiligten Fachdisziplinen zusammenzuführen.

www.bgc-jena.mpg.de

Professor Dr. Ernst-Detlef Schulze Ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie, Jena

»Die Verleihung des Deutschen Umweltpreises hat meine Arbeit auf dem Gebiet der globalen Stoffkreis-läufe nicht nur ungemein beflügelt, sondern sie hat durch anerkennende Kontakte es auch ermöglicht, dass ein Europäisches Messnetz zur Erfassung der klimawirksamen Spurengase als Europäische Infrastruktur etabliert wird (ICOS, Integrated Carbon Observation System). In Deutschland (Thüringen) entsteht voraussichtlich ein Messlabor, das mit modernster Technologie ausgestattet die Prüfgase für Europa herstellt und hochpräzise Messungen durchführt. Dieses Labor ist eine Voraussetzung für eine aktive Rolle Europas in der Klimapolitik. Europa wird damit wettbewerbsfähig gegenüber Nordamerika. Des Weiteren versuche ich, die osteuropäischen Staaten in das bestehende Messnetz zu integrieren.«

Ernst-Detlef Schulze

Die terrestrische Ökosystemforschung sowie die Erforschung globaler Kreisläufe wurden durch die grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten Professor Ernst-Detlef Schulzes maßgeblich vorangetrieben. Sein Denken in Systemen ermöglicht eine Versachlichung der gesellschaftlichen Klimadiskussion.

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Preisträger 2006 2006DeutscherUmweltpreis

Dr.-Ing. E. h. Hans G. Huber Vorstand der Hans Huber AG, Berching

Dr. Hans G. Huber entwickelte mit seinen Mitarbeitern eine innovative Wasser- und Abwassertechnologie, die insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern eine Trinkwasserversorgung sicherstellen kann.

»Weg vom Abwasser, hin zum Wertstoff«. Huber sieht Abwasser als Wertstoff und bietet technische Lösungen zur Frischwasseraufbe-reitung und Abwasserbehandlung insbesondere für Schwellen- und Entwicklungsländer, wo rund 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Konventionelle Abwassertechnik mit zentralen Kläranlagen und langen Rohrleitungen ist aus Kostengründen in vielen Regionen der Welt nicht anwendbar.

Abwasserverwertung mit WertschöpfungDie dezentralen Systeme der Firma Huber behandeln die Abwässer direkt am Entstehungsort und vermeiden das Vermischen unterschiedlicher Abwässer. Die darin enthaltenen Wertstoffe werden, ähnlich wie bei der getrennten Erfassung von Abfallarten, einer Wiederverwertung zugeführt.

Huber verbindet globalen Umweltschutz mit der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland. Das Familienunterneh-men exportiert umweltfreundliche Wasser- und Abwasseranlagen in mehr als 50 Länder.

www.huber.de

»Auf dem Rückweg vom Flughafen nach Berching erreichte mich der Anruf von Herrn Dr. Brickwedde im Auto: ‹Sie erhalten den Umweltpreis 2006.› Überraschung und ungläubiges Staunen war meine erste Reaktion, die aber sehr schnell einer großen inneren Freude gewichen ist. Schnell wurde mir auch bewusst, dass damit DAS Thema, welches ich seit 40 Jahren

verfolge, nämlich Wasser, in das Blick-feld der Öffentlichkeit gerückt wird.Wasser als Grundlage unseres Lebens ist ein zentrales Thema der Welt. Was-serknappheit ist uns in Deutschland oft nicht in dem Maße bewusst, da wir selbst in einer glücklichen, wasser-reichen Situation leben. Aber hier hat der Umweltpreis dadurch Gutes bewirkt, dass das Thema ‹Wasser› in den Blickpunkt gerückt wurde und ich öfter Gelegenheit habe, über dieses wichtige Thema bei Kongressen, bei der Politik zu sprechen und dies im In- und Ausland.

Der Umweltpreis 2006 war für mich persönlich eine hohe Auszeich-nung. Er motiviert, auf diesem Sektor weiterzuarbeiten und er gibt ein gutes Renommee, welches meinen Bemü-hungen Nachdruck und gleichzeitig Glaubwürdigkeit verschafft. In diesem Sinne ist der Umweltpreis für mich Verpflichtung und Aufgabe für die Zukunft.«

Hans G. Huber

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Preisträger 2005 2005DeutscherUmweltpreis

Professor Dr. Dr. h. c. Berndt HeydemannVorstandsvorsitzender der Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung (NIKOL), Nieklitz

Professor Berndt Heydemann steht für eine ganzheitliche Sichtweise auf Natur, Technik und Mensch. Seinen wissenschaftlichen Arbeiten, Bildungs- und Forschungszentren sind die verständliche Präsentation von Ökologie und Ökotechnologie zu verdanken.

Die Arbeiten von Heydemann über die Salzwiesen des Wattenmeers bildeten die Grundlage für die Gründung von Nationalparks und gaben wichtige Anstöße für viele Naturschutzgebiete in Deutschland sowie das »Natura 2000-Programm«.

Als Wissenschaftler half er, Bio-nik und Ökotechnologie an der Uni-versität Kiel zu etablieren, forschte zu Ökosystemen des Bodens, baute den Bereich »Marine Ökologie und Ökotechnologie« auf und setzte sich für das »Forschungs-Technologie-

Zentrum Westküste (FTZ)« in Büsum ein. Nach seiner Emeritierung baute er das »Zukunftszentrum Mensch – Natur – Technik – Wissen-schaft« (ZMTW) in Nieklitz (Mecklen-burg-Vorpommern) auf. In diesem Umweltinformations- und Bildungs-zentrum wird Wissenschaft zum Anfassen originell und faszinierend gezeigt.

Von der Natur lernenAuf rund 18 Hektar ist ein The-menpark mit Wald, Wiesen und Äckern entstanden, der interaktiv darstellt, wie die Natur technische, sensorische, kommunikative und ästhetische Herausforderungen meistert. Die Zusammenführung von Wissenschafts-, Technik-, Natur- und Gesellschaftsbereichen zu einer ganzheitlichen Sicht der Beziehung von Mensch und Umwelt ist ihm dabei ein besonderes Anliegen. www.zmtw.de

»28. September 2005, das Telefon läutet – eine Stimme meldet sich: ‹Heydemann ist Umweltpreisträger 2005›. Das klingt für mich unge-

wöhnlich – nach den Lebensinhalten der letzten Jahre. Als ich begriff, kam ‹ein neuer Typ von stiller, aber tiefer Freude› auf – gut für die Mobilisie-rung neuer Energien, wie ich spüre. Der Umweltpreis diesmal wieder für Bionik – also für das Auffinden von Naturideen mit Relevanz für die Technik. Ich verstand: dann ist in erster Linie mein Partner, ‹die Natur›, die gleichzeitig mein Mitgesellschafter, Mentor und Inspirator ist, ausgezeich-net worden. Statt ‹Natur nutzen› lautet unser Prinzip, ‹Lernen, mit der Natur zu kooperieren›, d. h. die Zukunft mit ‹ökologischen Strategien› zu gestalten. Durch den Preis können unsere Zukunftsmodelle schneller für Forschungsprojekte vorbereitet werden. ‹High-tech from nature› muss auch ‹low energy-technic› bedeuten. In der Hochtemperatur-Gesellschaft des heutigen Menschen ‹Niedrig-temperatur-Prozesse› so wie in der Natur zu entwickeln, ist ein schwie-riges, aber vorrangiges Ziel. Der Preis ist ein höchst wirksamer Inspirator. Er soll uns hier in Nieklitz daran erinnern, Arbeitsplätze für die Zukunft zu schaffen. Ein tiefes ‹Danke›.«

Berndt Heydemann

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Preisträger 2005 2005DeutscherUmweltpreis

Luther ist einer der renommiertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nutzung erneuerbarer Energiequel-len. National wie international hat er sich um die Erforschung neuer Technologien, die Wissenschaftspro-grammatik sowie die Verbreitung nachhaltiger Energieversorgungssy-steme höchst verdient gemacht.

Von der Theorie zur PraxisIhm ist es zu verdanken, dass Grund-lagenforschung und industrienahe Entwicklung in vielen Feldern der Solarforschung erfolgreich verbun-den wurden. Das von ihm zwischen 1993 und 2006 geleitete Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg zählt zu den weltweit führenden Instituten für regenerative Energien und erzielte zahlreiche Weltrekorde bei Wir-kungsgraden von Solarzellen. Luther hat in entscheidender Weise zur Verbreitung der Solarenergienutzung als wichtige Säule der Energieversor-gung im 21. Jahrhundert beigetragen.

www.ise.fraunhofer.de/ueber-uns/ institutsleitung-und- abteilungsleiter/prof-joachim-luther

Professor Dr. Joachim Luther Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Freiburg

»Der Deutsche Umweltpreis war der wichtigste und renommierteste Preis, den ich in meiner Laufbahn erhalten habe. Er zeichnet sicherlich nicht nur die Leistung eines Einzelnen aus, son-dern würdigt gleichfalls die enormen Fortschritte, die durch eine Vielzahl hoch engagierter Forscherinnen und Forscher im Bereich der tech-nischen Nutzung der Sonnenenergie insbesondere in Deutschland erzielt werden konnten. Die Erkenntnis, dass die Energiequelle Sonne einen ganz entscheidenden Beitrag zu einer nach-haltigen globalen Energieversorgung leisten wird, setzt sich weltweit immer mehr durch. Die hohe Anerkennung der zugehörigen Forschung und Technologieentwicklung durch den Deutschen Umweltpreises hat diesen Prozess der Bewusstseinsbildung in ganz entscheidendem Umfang unterstützt.«

Joachim Luther

Professor Joachim Luther hat sich dem notwendigen Wandel der Energiesysteme verschrieben. Für seine herausragenden Verdienste um die Solarenergie erhielt er 2005 den Deutschen Umweltpreis.

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Ehrenpreis 2005 2005DeutscherUmweltpreis

Professor Heinz Sielmann

Professor Heinz Sielmann begeisterte Groß und Klein durch seine Filmproduktionen und seine Stiftung für die Tierwelt und den Naturschutz: der Ehrenpreis 2005 für »ein Leben für die Natur«.

»Expeditionen ins Tierreich«, »Herr-scher des Urwalds« – die Tierfilme von Sielmann kennt noch heute jedes Kind. Sie sind weit über die Grenzen Deutschlands bekannt, wurden in 25 Sprachen synchronisiert und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeich-net. Sielmann schaffte es, Menschen in den Bann der Natur zu ziehen und deren Schutz zu ihrem Anliegen zu machen. Seine Tierfilme sind lehrreich, aber nie belehrend – sie sind Werbefilme im besten Sinne für Tiere und Pflanzen.

Praktischer Naturschutz1994 gründete er die Heinz Siel-mann Stiftung. Ihr Ziel ist, Kinder und Jugendliche durch persönliche Erlebnisse an einen verantwor-tungsvollen Umgang mit der Natur heranzuführen. Dazu richtete Sielmann gemeinsam mit seiner Frau Inge das Natur-Erlebniszentrum auf Gut Herbigshagen ein. Die Stiftung kauft zudem regelmäßig große, unzerschnittene Gebiete in Deutsch-land, um sie für den Naturschutz zu sichern. So erwarb sie mit den »Naturlandschaften Wanninchen« in Brandenburg über 3.000 Hektar einer Bergbaufolgelandschaft und gestal-tete dort ein Naturparkzentrum.

www.sielmann-stiftung.de

»Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat mir mit der Verleihung des Ehrenpreises im Jahre 2005 eine Anerkennung für mein Lebenswerk zuteil werden lassen, die mich mit tiefer Freude erfüllt. Die Natur in ihrer Vielfalt zu erleben, habe ich als Glück empfunden, und ihre Schutzwürdig-keit den Menschen zu vermitteln, habe ich stets als persönliche Verpflichtung

verstanden. Gewürdigt sehe ich auch die Arbeit der Heinz Sielmann Stiftung, die mit Hilfe von Spendern Naturlandschaften als Refugien für bedrohte Arten sichert, diese Gebiete den Menschen zugänglich macht und vor Ort aktiv Umweltbildung betreibt. Der Ehrenpreis in Höhe von 10.000 Euro kam dem Wildnisgroßprojekt »Sielmanns Naturlandschaft Döberit-zer Heide« bei Berlin zugute. Das 3.500 Hektar große, ehemals als Truppenü-bungsplatz genutzte Gebiet ist eine einzigartige Mosaiklandschaft. Im Sommer 2006 konnten wir in einem Teil der Heide die ersten Wisente, Wildpferde und Rotwild ausbringen, die zukünftig die wertvollen Offenbe-reiche auf natürliche Weise erhalten helfen. Unter dem Leitsatz »Natur-schutz als positive Lebensphilosophie« wird sich meine Stiftung auch in Zukunft der Sicherung des Nationalen Naturerbes widmen.«

Heinz Sielmann

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Preisträger 2004 2004DeutscherUmweltpreis

Seit 1980 sucht Antranikian in schwefligen Vulkanen, Salzseen oder im arktischen Eis nach Mikroorga-nismen, die in diesen unwirtlichen Umgebungen gedeihen. Denn diese lassen sich für chemische Prozesse in der Industrie nutzen. Dabei schonen sie die Umwelt, indem sie Abläufe beschleunigen, Energie sparen, Abfälle vermeiden oder helfen, Herstellungs-prozesse auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu verwirklichen.

www.technical-microbiology.de

Professor Dr. Dr. h. c. Garabed Antranikian Institut für Technische Mikrobiologie der TU Hamburg-Harburg

»Ich war gerade auf einer wissen-schaftlichen Expedition auf den Azoren, um Proben aus heißen Quellen zu gewinnen. Während ich in den Nebelschwaden einer dampfenden, hundert Grad heißen Quelle stand, klingelte mein Mobiltelefon – ich war einer der Preisträger des Deutschen Umweltpreises 2004. Neben der Freude war mein erster Gedanke: »Nun wird endlich die Bedeutung der »Weißen« Biotechnologie für den Umweltschutz öffentlich.« Ich habe Recht behalten. Mittlerweile ist sie buchstäblich in aller Munde.

Auch aus wissenschaftlicher Sicht hat sie großen Auftrieb erfahren, wie viele Veranstaltungen und neue Netzwerke auf Bundes- und EU-Ebene zeigen. An meiner Heimatuniversität ist die »Weiße« Biotechnologie mittlerweile zu einem Forschungs-schwerpunkt ausgebaut worden.

Was mich besonders freut: Schüler und Studierende zeigen großes Interesse an ihr. Für die Zukunft ist damit hoch motivierter wissenschaft-licher Nachwuchs zu erwarten.«

Garabed Antranikian

Professor Garabed Antranikian leistet durch seine Forschungen in extremen Lebensräumen Pionierarbeit auf dem Gebiet der weißen Biotechnologie.

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Preisträger 2004 2004DeutscherUmweltpreis

Unter hohem persönlichen Einsatz hat Jung mit seinen Mitarbeitern ein völlig neues Dichtungsprinzip entwickelt, das diffuse umweltbelas-tende Emissionen aus technischen Produktionsanlagen, insbesondere in der Raffinerie und Petrochemie, um mehr als 99 Prozent reduziert. In fortschrittlichen großen Chemie-betrieben wird das neue Dichtungs-prinzip bereits mit ökologischem und ökonomischem Erfolg eingesetzt.

www.jungtec.de

Alfred H. JungJungtec GmbH & Co. KG, Pulheim

Ein neuartiges Dichtungssystem vermindert umwelt- und gesundheitsbelastende Emissionen in Industrieanlagen. Alfred H. Jungs Entwicklung brilliert durch Einfachheit und große Wirkung.

»Diese Auszeichnung war für mich der größte Glücksfall meines Lebens. Durch sie wurde jahrelange harte Arbeit gekrönt. Durch den »Rummel« im Zusammenhang mit der Preis-verleihung sind einige Weltkonzerne auf unsere Technologie aufmerksam geworden. Sie haben das enorme Potenzial unserer Entwicklung erkannt.

Die Diskussion über die Gefähr-lichkeit und den Umfang der diffusen Emissionen hat einen neuen Stellen-wert bekommen. Man hat zudem erkannt, dass viel Geld gespart werden kann. Die Technologie bedeutet mehr Sicherheit, erhöht die Wettbe-werbsfähigkeit, sichert den Standort und sorgt für mehr Umweltschutz. Die Dichtungen sind eine Schlüssel-technologie für einen erfolgreichen Anlagenbetrieb.

Wir sind guter Dinge, die derzeit geführten Gespräche zu einem positiven Abschluss zu bringen. Mit einem starken Partner im Boot sind wir sicher, dass unsere Technologie weltweit in den Industrieanlagen Einzug halten wird. Dann kann endlich gewährleistet werden, dass die schädlichen Stoffe da bleiben, wo sie hingehören, nämlich in die Anlagen und nicht in die Atmosphäre.«

Alfred H. Jung

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Ehrenpreis 2004 2004DeutscherUmweltpreis

Loki Schmidt war anderen immer einen Schritt voraus. Jahrzehnte bevor Artensterben und Biodiversität zu Schlagworten wurden, forderte sie wissenschaftliche Konzepte für bedrohte Pflanzen und Ökosysteme. 1976 rief sie das Kuratorium zum Schutze gefährdeter Pflanzen ins Leben, das heute in der Stiftung Natur und Pflanzen fortgeführt wird. 1980 initiierte sie die Aktion »Pflanze des Jahres«, um die bedrohte Flora ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Bis heute setzt Loki Schmidt sich für Botanische Gärten als Horte bedrohter Pflanzenarten ein.

www.stiftung-naturschutz-hh.de

Professor Dr. h. c. Loki Schmidt Hamburg

»Als ich erfuhr, dass mir die Deutsche Bundesstiftung Umwelt einen Preis verleihen wolle, war ich überrascht. Ich fühlte mich sehr geehrt und ich freute mich. Die zweite Überraschung war ein Preisgeld von 10.000,00 Euro. Ohne groß zu überlegen, verteilte ich die Summe auf mir besonders ver-traute Botanische Gärten, auf einige Fördervereine Botanischer Gärten und auf die Samenbank Osnabrück. Ich wusste ja, dass alle diese Institutionen eine Unterstützung nötig hatten und ich nun helfen konnte. So hat mir die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Jahre 2004 eine große, doppelte Freude gemacht.«

Hannelore Schmidt

Professor Loki Schmidt erhielt 200� den Ehrenpreis für ihr herausragendes Engagement im pflanzlichen Artenschutz, der ihr eine Herzensangelegenheit ist.

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Preisträger 2003 2003DeutscherUmweltpreis

ab 2010 gelten. Für HJS ist Umwelt-schutz kein Modethema: Bereits in den 80er Jahren entwickelte das Unternehmen den weltweit ersten Drei-Wege-Katalysator als Nachrüst-satz für Otto-Motoren. Auch der Rußpartikelfilter kann nachträglich eingebaut werden.www.hjs.com

Hermann Josef Schulte HJS Fahrzeugtechnik GmbH & Co KG, Menden

»HJS forscht und entwickelt seit über 20 Jahren im Bereich Umweltschutz, speziell auf dem Sektor Fahrzeugtech-nik. Mit der Verleihung des Deut-schen Umweltpreises erfuhr unser Unternehmen eine außerordentliche Aufmerksamkeit sowohl in der Indus-trie als auch in wirtschaftspolitischen Kreisen. HJS wird als positives Beispiel für die Verträglichkeit von Ökologie und Ökonomie wahrgenommen. Der Umweltpreis ist für uns eine nachhaltige Reputation.«

Hermann Josef Schulte

Lange bevor das Thema Feinstaub populär wurde, haben Schulte und seine Mitarbeiter ein innovatives Dieselpartikelfiltersystem entwickelt, das den Ausstoß fester Schadstoffbe-standteile um über 95 Prozent verrin-gert. Ihr Sintermetall-Filter unter-schreitet schon heute die Grenzwerte der Euro-5-Norm für PKW, die erst

Herman Josef Schulte und seine Firma HJS entwickelten einen neuartigen Rußpartikelfilter, der heute im Markt allgegenwärtig ist.

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Preisträger 2003 2003DeutscherUmweltpreis

Professor Dr. Claus MattheckForschungszentrum Karlsruhe GmbH

»Uns hat der Umweltpreis dazu ermutigt, alle Optimierungsmethoden so zu vereinfachen, dass auch kleinere Unternehmen bis zum Handwerks-betrieb damit arbeiten können. Die Auseinandersetzung mit meinen Mitbewerbern um Sachverständigen-märkte, die zur Umweltpreis-Verlei-hung unangenehm eskalierten, waren zwar zunächst ärgerlich, letztlich aber auch eine gewisse Selbstreinigung der grünen Industrie. Für mich war es interessant zu sehen, wer wetterfest ist. Sie kennen ja das Ende der Lobes-hymne auf den Hund: ‚... der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.‘ Es war schön zu sehen, dass es viele Menschen gab, die das widerlegten und es nicht bereuen mussten.«

Claus Mattheck

Das Beste aus der Natur auf die Technik zu übertragen – das ist das Ziel der Bionik. Matthecks Arbeiten über die mechanische Belastbarkeit von Bäumen ermöglichen heute umweltentlastende Konstruktionen im Automobilbau, bei Haushalts-großgeräten und in der Medizintech-nik. Mit der VTA-Methode (Visual Tree Assessment) hat er zudem Kriterien entwickelt, die helfen, das Risiko durch Bäume (etwa Umsturzgefahr) einzuschätzen. Sein Wissen gibt er in selbst verfassten und gezeichneten Büchern auch an Jugendliche und Kinder weiter.

www.mattheck.de

Die natürlichen Eigenschaften der Bäume und deren Wachstum erforscht Professor Claus Mattheck, um diese Erkenntnisse für den Menschen und seine Technik im Feld der Bionik nutzbar zu machen.

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Preisträger 2002 2002DeutscherUmweltpreis

gegen die Sclerotinia-Fäule, die hohe Ernteausfälle verursacht. Inzwischen hat PROPHYTA weitere nützliche Pilzarten identifiziert, die umwelt-schonend und preiswert Pflanzen schützen können.

www.prophyta.de

Dr. Peter Lüth PROPHYTA Biologischer Pflanzenschutz GmbH, Malchow/Poel

»Nach Jahren sehr mühevoller Arbeit auf dem Gebiet der Kom-merzialisierung des biologischen Pflanzenschutzes, das zum damaligen Zeitpunkt noch absolutes Neuland war, wurde die erbrachte Leistung durch den Umweltpreis endlich anerkannt. Das heißt nicht, dass sich an der mühevollen Arbeit nach der Verleihung auch nur das Geringste geändert hätte – es ist nach wie vor der berühmte Kampf gegen Wind-mühlen.

Die Verleihung war in erster Linie Verpflichtung für mich, den beschrit-tenen und für richtig erkannten Weg nicht zu verlassen, sondern im Interesse der Schonung der Umwelt weiterzuverfolgen. Übrigens wird unser Produkt von einem anderen Träger des Deutschen Umweltpreises, Professor Dr. Barthlott, getestet. So hat der Umweltpreis direkt zu einem Kon-takt geführt, der einen unmittelbaren Nutzen für die weitere Entwicklung des biologischen Pflanzenschutzes hat.«

Peter Lüth

Ohne Pflanzenschutz würden Schaderreger jedes Jahr einen Großteil der Ernte vernichten – doch die meisten chemischen Mittel wirken auch gegen Nützlinge und können Umwelt und Grundwasser gefährden. Lüth und seine Mitar-beiter erkannten das Potenzial des Pilzes Coniothyrium minitans und entwickelten daraus ein Produkt

Dr. Peter Lüth und seine Firma entwickelten durch die Erschließung von Mikroorganismen und deren Eigenschaften biologischen Pflanzenschutz – zur Schonung der Natur.

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Preisträger 2002 2002DeutscherUmweltpreis

Von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen (NGO) anerkannt, tritt Töpfer für nachhaltige Entwicklung auf der Welt ein. Schon als deutscher Umweltminister hat er den Umwelt-schutz entscheidend vorangetrieben: Er setzte sich beispielsweise für weniger Müll, das FCKW-Verbot und die Senkung des Kohlendioxid-ausstoßes ein. Als Vorsitzender der UN-Kommission für nachhaltige Entwicklung befasste er sich nach dem Umweltgipfel von Rio 1992 mit der Umsetzung der beschlossenen Ziele. Zwischen 1998 und 2006 war er als UNEP-Exekutivdirektor ein glaubwürdiger Anwalt des Nach-haltigkeitsprinzips, der die Welt-gemeinschaft zum Handeln bewegt hat.

Professor Dr. Klaus Töpfer Executive Director a. D.Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), Nairobi/Kenia

»Immer wieder stoße ich bei meinen vielfältigen Arbeiten für das Umwelt-programm der Vereinten Nationen auf großartige Aktivitäten der DBU. Die Stiftung hat erfolgreich belegt, wie unverzichtbar die Bewahrung unserer natürlichen und kulturellen Lebens-grundlagen für das gesellschaftliche Selbstverständnis der Menschen und für die wirtschaftliche Entwicklung ist.Meine langjährige Tätigkeit vor allem in Afrika hat mich daher dazu moti-viert, ein neues Leitmotiv für UNEP zu finden: Environment for Development – Umwelt FÜR Entwicklung.

Der Umweltpreis der Stiftung hat es mir dann möglich gemacht, konkret zu fragen, wie man auch mit vergleichbar kleinen Beträgen durch umweltbezogene Maßnahmen sinnvolle Arbeit unterstützen kann.

Dieser Aufgabe werde ich mich in Zukunft sehr viel intensiver widmen können, da ich zwischenzeitlich auch die vielfältigen Hürden zur Grün-dung einer eigenen kleinen Stiftung überwunden habe.

Auf diese neue Aufgabe, zu der mich der Umweltpreis angeregt hat, freue ich mich sehr.«

Klaus Töpfer

Herausragendes Engagement für den internationalen Umweltschutz zeichnet Professor Klaus Töpfer in politischen Ämtern und Gremien und weit darüber hinaus aus.

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Preisträger 2001 2001DeutscherUmweltpreis

Weil Nährstoff- und Wassergehalt des Bodens schwanken, gibt es auf Feldern unterschiedlich fruchtbare Bereiche. Werden Dünge- und Pflanzenschutzmittel einfach gleichmäßig verteilt, können manche Stellen so überversorgt sein, dass Boden und Grundwasser belastet werden. Auernhammer nutzt das Global Positioning System (GPS) für eine Technik, die Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit der einzelnen Abschnitte eines Feldes zulässt – eine auch als »Precision Farming« bekannte Innovation.

Professor Dr. Dr. Hermann AuernhammerTU München

»Aus meiner Sicht gibt es eine Reihe wichtiger Zukunftsthemen in der Landbewirtschaftung – beispielsweise weiter verbesserte Bilanzen bei den Nährstoffflüssen. Weg vom Erdöl ist ein weiteres Gebiet mit vielen neuen Herausforderungen und Möglich-keiten, welche die derzeit vorhandene Landtechnik sehr stark verändern würde. Weniger Bodenbelastung bei der Bearbeitung ist ein drittes Aufgabengebiet. Vergleichbar dem Pferd in den vergangenen Jahrhun-derten könnte diese Herausforderung vielleicht mit einer kleineren, aber intelligenten Technik gelöst werden.«

Hermann Auernhammer

Professor Hermann Auernhammer nutzt Satellitennavigation für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft und erreicht damit eine optimal angepasste Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.

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Preisträger 2001 2001DeutscherUmweltpreis

Bier ist beliebt. Doch mit seiner Her-stellung sind Umweltbelastungen verbunden: Im konventionellen Hopfenanbau werden hohe Mengen Pflanzenschutzmittel gespritzt, das Brauen verbraucht viel Wasser und Energie.

Neu ausgerichtetEhrnsperger hat seine Brauerei seit den 70er Jahren umweltfreundlich ausgerichtet. Er überzeugte Land-wirte, auf ökologischen Hopfen- und Gerstenanbau umzusteigen, und stellte die eigene Produktion umweltverträglich um. Heute arbeitet die Brauerei mit Energie sparenden Kälteanlagen, heizt mit Erdgas und filtert das Bier mit einem spülbaren Zellulosefilter. Das erfolgreiche Konzept hat sich herumgesprochen: Die Neumarkter Lammsbräu wurde schon zur UNO nach New York eingeladen.

www.lammsbraeu.de

Dr. Franz Ehrnsperger Neumarkter Lammsbräu, Neumarkt

»Als ich bei der Preisverleihung vor laufender Kamera gefragt wurde, was ich mit dem Preisgeld anfangen werde, war ich auf diese Frage nicht vorbereitet. Blitzschnell schoss es mir durch den Kopf, das Geld in eine Energie sparende Flaschenreinigungs-maschine zu stecken und die daraus resultierenden jährlichen Ersparnisse an Energiekosten in Form einer ‚Öko-Rente‘ für umweltschonende Vorschläge und Projekte unserer Mitarbeiter, unserer Lieferanten, für Journalisten und Externe auszuschüt-ten.

Die ‚Öko-Rente‘ wird in diesem Jahr nun schon zum vierten Mal ver-liehen. Sie hilft unseres Erachtens, das sich abschwächende Umweltinteresse der Bevölkerung wieder mit neuer Aktualität zu versehen.«

Franz Ehrnsperger

Ökologisch und umweltverträglich hergestelltes Bier – dafür steht Neumarkter Lammsbräu und Dr. Franz Ehrnsperger. Er führte ein umfassendes Umweltmanagementsystem für seine Brauerei ein und sichert so die Unternehmensziele nachhaltig.

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Preisträger 2001 2001DeutscherUmweltpreis

Ein Drittel des deutschen Energiebedarfs wird fürs Heizen verbraucht. Schuld sind schlecht isolierte Gebäude und ineffiziente Heizungen – pro Jahr braucht ein Gebäude so im Durchschnitt über 200 Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter.

90 Prozent weniger HeizenergieFeist hat ein »Passivhaus« entworfen, das mit einem jährlichen Heizenergie-bedarf von weniger als 15 Kilowatt-stunden pro Quadratmeter aus-kommt. Möglich ist dies durch gute Dämmung, Dreifachverglasung und eine Lüftungsanlage mit Wärme-rückgewinnung. Bis heute wurden mehr als 5.000 Wohneinheiten nach diesem Prinzip gebaut, nach dem inzwischen auch Altbauten saniert werden.

www.passiv.de

Professor Dr. Wolfgang Feist Universität Innsbruck/Passivhaus-Institut (PHI), Darmstadt

Professor Wolfgang Feist entwickelte und baute erstmalig ein Passivhaus mit niedrigstem Heizenergieverbrauch und bewies dessen Praxistauglichkeit.

»Seit der Verleihung des Umwelt-preises 2001 für das Passivhaus-Konzept hat sich die Entwicklung beim energieeffizienten Bauen stark beschleunigt. Maßgeblich dafür ist die gute Erfahrung, über

die Bewohner von Passivhäusern berichten – sowie Demonstrations-projekte wie Passivhaus-Schulen und Passivhaus-Kindergärten. Auch dabei hat die DBU entscheidend zum Erfolg beigetragen, ebenso wie zur Übertra-gung des Passivhaus-Konzeptes in den internationalen Raum. Dies kommt dem Klimaschutz zugute, ist aber zunehmend auch eine ökonomische Notwendigkeit, wie die Entwicklung der Energiepreise zeigt.

Noch wichtiger ist, dass Passiv-haus-Bauteile wie hoch wärme-dämmende Fenster von kleinen und mittleren Betrieben gefertigt und inzwischen auch in Altbauten einge-setzt werden – wodurch zusätzliche regionale Wertschöpfung und Beschäftigung entstehen.

Arbeitsplätze und verbesserter Lebensstandard durch Umweltschutz, und dies zu einzelwirtschaftlich tragfähigen Bedingungen – das ist das Ergebnis der Passivhaus-Entwick-lung.«

Wolfgang Feist

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Preisträger 2000 2000DeutscherUmweltpreis

Daschner war einer der ersten, der das Thema Umweltschutz im Krankenhaus aufgegriffen hat. Seine Studien zeigen, dass es möglich ist, den Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionschemikalien, Medikamenten und Antibiotika in Kliniken herunterzuschrauben, ohne Abstriche beim Hygienestandard machen zu müssen. Sein Institut berät inzwischen 95 Kliniken in Umweltschutzfragen.

www.viamedica-stiftung.de

Professor Dr. Franz Daschner Viamedica – Stiftung für eine gesunde Medizin, Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universität Freiburg

»Der Deutsche Umweltpreis ist beruflich mein absoluter Höhepunkt. Ich bin mit meinem bayerischen Dickschädel jahrelang gegen den Strom geschwommen, um zu zeigen, dass man Hochleistungsmedizin auch mit weniger Antibiotika, weniger Desinfektionsmittel, weniger Einweg-Material machen kann und dabei noch Geld spart.

Das Preisgeld habe ich in eine Stiftung investiert: viamedica – Stiftung für eine gesunde Medizin. Mit ihr können mein Team und das Universitätsklinikum Freiburg meine Arbeit fortsetzen, wenn ich in wenigen Monaten emeritiert werde. Gefördert durch die Popularität des Deutschen Umweltpreises bekommt unser Institut jetzt einen ökologischen Demonstrationsbau.

Das im deutschen Hochschulbau bisher einzigartige Gebäude zeigt, dass man ohne zusätzliche Investiti-onen ökologisch bauen kann, wenn man Architekten und Energieplaner zusammenbringt. Er kostet nicht mehr als ein herkömmliches Instituts-gebäude und verbraucht zwei Drittel weniger Energie.«

Franz Daschner

Professor Franz Daschner demonstrierte beispielhaft ein modernes Umwelt- und Stoffstrommanagement in Krankenhäusern unter Beibehaltung der Hygienestandards und größtmöglicher Energieeffizienz.

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Preisträger 2000 2000DeutscherUmweltpreis

Als es noch keinen funktionierenden Windenergiemarkt in Deutschland gab, gründete Wobben sein Unter-nehmen. Erfolgreich: Seine Ent-wicklungen – etwa die erfolgreiche Markteinführung von Windkraft-anlagen mit drehzahlvariablen Wandlersystemen und stallgeregel-ter Turbine oder die weltweit erste serienreife Anlage mit getriebeloser Triebstrangausführung – setzten Maßstäbe. Heute gehört ENERCON zu den international führenden Unternehmen der Branche.

www.enercon.de

Bernhard Aloys Wobben ENERCON GmbH, Aurich

»Durch die Verleihung des Deutschen Umweltpreises im Jahre 2000 und dem damit verbundenen Zuspruch in der Öffentlichkeit wurde ich in meinem Bestreben nach einer aktiven Mitgestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft und damit der Weiterentwicklung und Herstellung regenerativer Technologien abermals bestärkt. Regenerative Energien bieten eine einmalige Chance, unser Klima zu schützen und die Kohlendioxidemis-sionen drastisch zu reduzieren. Unser Produktportfolio an regenerativen Lösungsmöglichkeiten, wie Windener-gieanlagen, Wind-Diesel-Systeme oder auch Meerwasserentsalzungsanlagen, zeigt, welches Potenzial an mensch-licher und technischer Energie zugunsten einer intakten Umwelt vorhanden ist.«

Aloys Wobben

Bahnbrechende Entwicklungen im Windkraftanlagenbau stehen für die unternehmerischen Leistungen des Bernhard Aloys Wobben.

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Flügel, Stromlinie, Blütenform – im Laufe von Jahrmillionen haben viele Lebewesen sich phantasievoll und perfekt an ihre Umgebung angepasst. Die Bionik nutzt diese »Entwicklungsarbeit« der Natur für technische Produkte.

Natur sehenBarthlott und sein Team machten beim Mikroskopieren der Lotusblume eine überraschende Entdeckung: Nicht glatte Blattoberflächen bleiben lange sauber, sondern raue. Dank rauer Mikrostrukturen perlen Wassertropfen sofort ab und reißen Schmutzpartikel mit. Heute nutzen Dachziegel, Fassadenfarben und Textilien dieses Selbstreinigungs-Prinzip. Der Vorteil für die Umwelt: Reinigungs- und Oberflächenbe-handlungsmittel werden gespart.

www.nees.uni-bonn.de undwww.lotus-effekt.de

Professor Dr. Wilhelm Barthlott Direktor des Nees-Instituts für Biodiversität der Pflanzen, Universität Bonn

»Innovationen rufen nicht nur Zustimmung, sondern beinahe noch mehr Ablehnung hervor: Sie rütteln an bestehenden Technologien. Eine gewaltige Hilfe, um diese Barriere zu überwinden, ist der Deutsche Umweltpreis.«

Wilhelm Barthlott

Das Geheimnis der unverschmutzbaren Oberfläche, der Lotus-Effekt, wurde von Professor Wilhelm Barthlott und seinem Team entschlüsselt und in die Anwendung überführt.

1999DeutscherUmweltpreis

Preisträger 1999

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Bevor ein Hemd im Laden hängt, hat es viele Produktionsschritte hinter sich – vom Baumwollanbau über die Färbung bis zur Herstellung. Viele der Abläufe sind umweltbelastend. Steilmann, Gründer des gleichna-migen internationalen Textilunter-nehmens, entwickelte als erster der Branche vernetzte Lösungen zur Ver-ringerung von Umweltbelastungen. Zudem gründete er einen Lehrstuhl an der Universität Witten-Herdecke, der sich mit der Frage des Umwelt-schutzes im Textilbereich befasst.

ÖkoTex 100Steilmanns Arbeiten dienten als Vorgabe des inzwischen weltweit anerkannten Umweltstandards für die Textilindustrie, dem sogenannten ÖkoTex 100-Standard.

www.steilmann.de

Professor Dr.-Ing. h. c. Klaus SteilmannSteilmann-Gruppe, Wattenscheid

Professor Klaus Steilmann beschäftigte sich mit den Produktionsprozessen der Textilindustrie »von der Wiege bis zur Bahre« und entwickelte wegweisende Umweltstandards.

Preisträger 1999 1999DeutscherUmweltpreis

»Der Deutsche Umweltpreis hat in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik einen hohen Stellenwert, der für mich zu einem Motivationsschub im Bereich der Ökologie geführt hat. Viele Men-schen haben den Wunsch geäußert,

sich von mir beraten und motivieren zu lassen. Das heißt, man hört einem Umweltpreisträger zu.

Mein persönliches Engage-ment gilt, nachdem wir in unserem originären Bereich der Bekleidung viele ökologische Verbesserungen erzielt haben, insbesondere folgenden Bereichen: Energie (speziell Geo-thermie), Wasser und Bildung. Als ich davon hörte, dass ich den Umweltpreis bekomme, habe ich mich über die Honorierung sehr gefreut, besonders auch über die Anerkennung durch meine Freunde und Kollegen im Club of Rome, sowie viele russische und osteuropäische Kooperationspartner.

In der Zukunft muss die Entwick-lung zur Einsparung bei den endlichen Ressourcen schneller weiterentwickelt und die Nutzung regenerativer Energiequellen mit großem Einsatz herbeigeführt werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat sehr viel für die ökologische Entwicklung getan und wird sicher ihren internationalen Stellenwert weiter ausbauen.«

Klaus Steilmann

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Die bisherigen Preisträgerin der Übersicht

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2008

2007

2006

2005

2004

2003

2002

2001

Übersicht der Preisträger

Dr. Holger Zinke, BRAIN AG, Zwingenberg

Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Emmendingen

Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Potsdam Institut für Klimafolgenabschätzung (PIK), Potsdam

Carl H. Schmitt, Konvekta AG, Schwalmstadt, und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler TU Braunschweig

Beate Weber, Oberbürgermeisterin a. D., Heidelberg/World Future Council

Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze, Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena

Dr.-Ing. E. h. Hans G. Huber, Hans Huber AG, Berching

Prof. Dr. Dr. h. c. Berndt Heydemann, Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung (NICOL), Nieklitz

Prof. Dr. Joachim Luther, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Freiburg

Prof. Heinz Sielmann Ehrenpreis

Prof. Dr. Dr. h. c. Garabed Antranikian, TU Hamburg-Harburg

Alfred Jung, Jungtec GmbH & Co KG, Pulheim

Prof. Dr. h. c. Hannelore Schmidt, Hamburg Ehrenpreis

Hermann Josef Schulte, HJS Fahrzeugtechnik GmbH & Co., Menden

Prof. Dr. Claus Mattheck, Forschungszentrum Karlsruhe GmbH

Dr. Peter Lüth, PROPHYTA Biologischer Pflanzenschutz GmbH, Malchow/Poel

Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a. D. und Executive Director UNEP a. D.

Prof. em. Dr. Dr. Hermann Auernhammer, TU München

Dr. Franz Ehrnsperger, Neumarkter Lammsbräu, Neumarkt i.d.OPf.

Prof. Dr. Wolfgang Feist, Universität Innsbruck/Passivhaus-Institut (PHI), Darmstadt

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2000

1999

1998

1997

1996

1995

1994

1993

Nähere Informationen zu den Preisträgern finden Sie unter: www.dbu.de/umweltpreis

Prof. em. Dr. Franz Daschner, Stiftung Viamedica, Universität Freiburg

Aloys Wobben, ENERCON GmbH, Aurich

Prof. Dr. Wilhelm Barthlott, Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, Universität Bonn

Prof. Dr.-Ing. h. c. Klaus Steilmann, Steilmann Gruppe, Wattenscheid

Arbeitsgruppe Klimaforschung, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg www.mpimet.mpg.de (Prof. Dr. Lennart Olf Bengtsson, Prof. Dr. Hartmut Graßl, Prof. Dr. Klaus Ferdinand Hasselmann)

Georg Salvamoser , Solar-Fabrik AG, Freiburg/GS Consult GmbH, Freiburg www.salvamoser.de

Prof. em. Dr.-Ing. Joachim Paul und Ernst Jahn, ehemals INTEGRAL Energietechnik GmbH, Flensburg

Dr. Michael Otto, Otto GmbH & Co. KG, Hamburg www.otto.com/nachhaltigkeit

Prof. em. Dr. Dr. h. c. Bernhard Ulrich, Universität Göttingen

Prof. Dr. Maciej Nowicki, Umweltminister der Republik Polen, Ecofund, Polen www.kprm.gov.pl/english/s.php?bio=615

Wilkhahn Wilkening + Hahne GmbH + Co, Bad Münder www.wilkhahn.de (Dr. Jochen Hahne)

Klaus Günther, Günther GmbH & Co., Lengerich www.guentherbuttons.de

Dr. Georg Winter, B.A.U.M. e. V./INEM e. V., Haus der Zukunft, Hamburg www.haus-der-zukunft-hamburg.de

Prof. Dr. Dr. h. c. Paul J. Crutzen, Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz www.mpch-mainz.mpg.de und Prof. Dr. Frank Arnold, Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg www.mpi-hd.mpg.de

Umweltinitiativen der Wirtschaft in Ostwestfalen (Dr. Ludwig Sebastian Meyer-Stork)

Verein Ökospeicher und Gemeinde Wulkow www.oekospeicher.de

Foron Hausgeräte GmbH, Eberhard Günther, BCS Bio Cooling Systems GmbH, Annaberg-Buchholz www.biocooling.de

Prof. em. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Haber, TU München www.wzw.tum.de/loek/mitarbeiter/haber

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Kuratorium, Jury & Vorschlagsberechtigte

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Das Kuratorium der DBU

Hubert Weinzierl

Präsident des Deutschen Naturschutzringes

Vorsitzender des Kuratoriums der DBU

Helmut Jäger

GeschäftsführerSolvis GmbH & Co. KG

Stellv. Vorsitzender des Kuratoriums der DBU

Matthias Machnig

Staatssekretär im Bundes-ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-sicherheit (BMU)

Stellv. Vorsitzender des Kuratoriums der DBU

Petra Bierwirth, MdB

Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit des Deutschen Bundestages

Otto Fricke, MdB

Vorsitzender des Haushalts-ausschusses des Deutschen Bundestages

Hans-Heinrich Sander

Niedersächsischer Umweltminister

Georg Schirmbeck, MdB

Mitglied des Haushalts-ausschusses des Deutschen Bundestages

Undine Kurth, MdB

Mitglied des Umwelt-ausschusses des Deutschen Bundestages

Prof. Dr. phil. Martin Jänicke

Gründungsdirektor der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin

Werner Gatzer

Staatssekretär im Bundes-ministerium der Finanzen

Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Succow

Botanisches Institut der Universität Greifswald

Cornelia Quennet-Thielen

Staatsekretärin im Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Prof. Hans-Helmut Kotz

Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank

Klaus Wiesehügel

Bundesvorsitzender der IndustriegewerkschaftBauen-Agrar-Umwelt

Der Deutschen Bundesstiftung Umwelt steht ein Kuratorium vor, dessen 14 Mitglieder von der Bundesregierung berufen werden.

Stand 08.09.2009

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Die Jury zum Deutschen Umweltpreis 2009

Dagmar DehmerVerlag Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Berlin

Dr. Franz EhrnspergerInhaber der Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger e. K., Neumarkt i. d. OPf.

Prof. Dr. Martin FaulstichVorsitzender des Rats von Sachverständigen für Umweltfragen,TU München, Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie

Prof. Dr. Marina Fischer-Kowalski Institut für Soziale Ökologie, WienPräsidentin der International Society for Industrial Ecology

Eberhard GüntherGeschäftsführer der BCS Biocooling Systems GmbH, Annaberg-Buchholz

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard HüttlWissenschaftlicher Vorstand des GeoForschungsZentrums Potsdam

Dr. Patrick IllingerRessortleiter, Redaktion Wissen, Süddeutsche Zeitung, München

Prof. Dr. Beate JesselPräsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn

Die Jury – 16 hochkarätige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien

Prof. Dr. Margareta KulessaProfessorin für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Fachhochschule Mainz

Dr. Wolfgang PlischkeMitglied des Vorstandes der Bayer AG, Leverkusen

Prof. Dr. Dr. h. c. Michael SchmidtBrandenburgische Technische Universität Cottbus, Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Lehrstuhl Umweltplanung

Hartmut ScholzGeschäftsführer der SSL Maschinenbau GmbH, Eibau/Sachsen

Prof. Ursula TischnerGeschäftsführerin der econcept Agentur für Nachhaltiges Design, Köln

Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus TöpferBundesminister a. D. und Executive Director UNEP a. D.

Prof. Dr. Andreas TrogePräsident des Umweltbundesamtes, Dessau

Dr. rer. nat. Bärbel Voigtsberger Geschäftsführerin des Hermsdorfer Instituts für Technische Keramik e. V.

Stand Juni 2009

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Die Vorschlagsberechtigten für den Umweltpreis

Vorschlagsberechtigt sind

Arbeitgeber- und Branchenverbände: Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer e. V. (ASU) Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes

Management e. V. (B.A.U.M.) Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.

(BDEW) Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e. V.

(BGA) Bundesverband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (BDZV) Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) Bundesverband Junger Unternehmer der ASU e. V. (BJU) Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW),

Unternehmensverband Deutschlands e. V. Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,

Abwasser und Abfall e. V. (DWA) Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft

für Erdöl, Erdgas und Kohle e. V. (DGMK) Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Forum nachhaltiger Mittelstand im BVMW e. V. future e. V., Umweltinitiative von Unternehmern Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e. V. (HDE) International Network for Environmental Management e. V.

(INEM) KUMAS Kompetenzzentrum Umwelt e. V. Mineralölwirtschaftsverband e. V. (MWV) UnternehmensGrün e. V.,

Bundesverband der grünen Wirtschaft Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.

(VIK) Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) Verband deutscher Papierfabriken e. V. (VDP) Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (VDZ) Verband Deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Vereinigung der Landesdenkmalpfleger Wirtschaftsvereinigung Metalle e. V. (WVM) Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e. V.

(ZVEI)

Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsgremien: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen

»Otto von Guericke« e. V. (AiF) Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung

der angewandten Forschung e. V. (FhG) Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft

Deutscher Forschungszentren (HGF) Gesellschaft für Fachdidaktik e. V. Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung

der Wissenschaften e. V. (MPG) Nationalkomitee der Dekade

»Bildung für nachhaltige Entwicklung« Rat für Nachhaltige Entwicklung Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale

Umweltveränderungen (WBGU) Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh)

Glaubensgemeinschaften: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland e. V.

(ACK) Beauftragter des Rates der EKD für Umweltfragen Deutsche Bischofskonferenz (DBK) Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands

(VELKD) Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Zentralrat der Juden in Deutschland

Gewerkschaften: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten (NGG) Industriegewerkschaft Bauen – Agrar – Umwelt (IG BAU) Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) Industriegewerkschaft Metall (IGM) TRANSNET Gewerkschaft (GdED) Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

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Kommunale Spitzenverbände: Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Deutscher Städtetag (DST)

Natur- und Umweltschutzverbände/Stiftungen: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland e. V. (BHU) Bundesverband für fachgerechten

Natur- und Artenschutz e. V. (BNA) Deutscher Jagdschutz-Verband e. V. Deutscher Naturschutzring, Dachverband der Deutschen

Natur- und Umweltschutzverbände e. V. (DNR) Deutscher Rat für Vogelschutz e. V. (DRV) Kulturstiftung der Länder Kulturstiftung des Bundes Stiftung Zukunftsfähigkeit The Right Livelihood Award Foundation Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) Verband Deutscher Sportfischer e. V. (VDSF)

Printmedien: Capital, Chefredaktion Der Spiegel, Redaktion Technik und Wissenschaft Die Welt, Redaktion Wissenschaft Die Zeit, Redaktion Wirtschaft und

Ressort Wissenschaft und Politik Focus, Chefredaktion Frankfurter Allgemeine Zeitung,

Redaktion Natur und Wissenschaft (FAZ) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,

Ressort Wissenschaft (FAZ) Handelsblatt, Chefredaktion Impulse, Chefredaktion Pforzheimer Zeitung, Chefredaktion (PZ) Stern, Chefredaktion Süddeutsche Zeitung, Ressortchef Wissenschaft (SZ) umwelTKommunikation, Tom Kionka VDI-Nachrichten, Chefredaktion

Fernsehen: Bayerisches Fernsehen (BR), Unkraut – Das Umweltmagazin Deutsche Welle, Direktor DW-TV (DW) Hessischer Rundfunk, Chefredaktion (HR) Mitteldeutscher Rundfunk, Chefredaktion (MDR)

Norddeutscher Rundfunk, Fernseh-Redaktion Wirtschaft und Ratgeber (NDR)

N24, Chefredaktion Phoenix – Der Ereignis- und Dokumentationskanal,

Kommunikationsabteilung Radio Bremen, Programmdirektion Fernsehen und Hörfunk rbb Fernsehen, Redaktion Wissenschaft/Umwelt RTL Television, Nachrichtenplanung Saarländischer Rundfunk, Redaktion Wirtschaft,

Soziales und Umwelt (SR) SAT.1, SevenOne Intermedia, Chefredaktion Sender Freies Berlin, Redaktion Einstein/Wissenschaft SÜDKURIER, Medienhaus Chefredaktion Südwestrundfunk, Redaktion Umwelt und Ernährung,

Fernsehen und Hörfunk (SWR) Westdeutscher Rundfunk, Wissenschaft,

Umwelt und Technik (WDR) Zweites Deutsches Fernsehen, Redaktion Umwelt (ZDF)

Hörfunk: Bayerischer Rundfunk, Redaktion Technik und Umwelt (BR) Deutsche Welle, Programmdirektor DW-Radio

und DW-World.de (DW) DeutschlandRadio, Redaktion Umwelt und Landwirtschaft Hessischer Rundfunk, Redaktion Umwelt (HR) Mitteldeutscher Rundfunk, Redaktion Kultur,

Publizistik, Hörfunk (MDR) Norddeutscher Rundfunk, Programmdirektion Hörfunk (NDR) Rundfunk Berlin-Brandenburg, Hörfunkdirektion (RBB) Saarländischer Rundfunk, Redaktion Wirtschaft,

Soziales und Umwelt (SR) Westdeutscher Rundfunk, PR Wissenschaft (WDR)

Sonstige: Preisträger des Deutschen Umweltpreises Mitglieder des Kuratoriums der DBU Generalsekretär der DBU

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Stimmen 2008, Kontakt & Impressum

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Im Zeichen der Nachhaltigkeit

Zukunft Nachhaltigkeit

»Kleine Kurskorrekturen reichen nicht mehr. Wir brauchen deshalb eine umfassende Strategie für die Verwirklichung der Idee der Nachhaltigkeit.« Horst Köhler

»Die ökologische Steuerreform ist die menschenfreundlichste, sozialverträglichste, wirtschaftsverträglichste und langfristig effektivste Form einer Steuerreform.« Ernst Ulrich von Weizsäcker

»Wir müssen ein Wohlstandsmodell entwickeln und vor allem vorleben, das weltweit tragbar und übertragbar ist.« Horst Köhler

… in der Wirtschaft

»Die deutsche Wirtschaft hat allen Grund, in einer Effizienzrevolution eine riesige Chance zu sehen. Ergreifen wir sie!« Horst Köhler

»Energie- und Ressourceneffizienz muss eine Leitorientierung auch im wirtschaftlichen Prozess sein.« Matthias Machnig

»Es ist unseren Landsleuten nicht bewusst, dass wir in unseren Häusern genauso viel Energie verbrauchen, wie die Industrie Energie verbraucht.« Fritz Brickwedde

»Wir haben gute Ansätze im Tourismus, aber auch bei den Mecklenburg-Vorpommern Umweltbewusstsein zu entwickeln – dafür haben wir gute Projekte. Aber wir sind sicherlich auch das Land, das bei der Energieerzeugung vorangehen könnte. 44 Prozent der Stromversorgung hier im Land kommt aus erneuerbaren Energien. Wir sind prädestiniert zu zeigen, was möglich ist.« Erwin Sellering

… in der Gesellschaft

»Nachhaltigkeit ist mehr als ein technologisches Projekt. Sie ist vor allem eine Frage der persönlichen Haltung, des Lebensstils von uns allen.« Horst Köhler

»Warum ist die Menschheit einerseits dazu bereit, die Banken zu retten aber nicht die Heimat Erde?« Hubert Weinzierl

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Stimmen 2008

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Über die Preisträger

»Die Preisträger 2008 geben uns – in Theorie und Praxis – Antworten auf die Frage, wie wir den kommenden Generationen ihre natürlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlagen sichern helfen.« Horst Köhler

»Mittlerweile ist die Umweltpolitik weit über den nationalen Rahmen hinausgewachsen. Sie spielt eine entscheidende Rolle für die Friedens- und Entwicklungspolitik weltweit. Das verdanken wir auch dem Einsatz von Ernst Ulrich von Weizsäcker.« Fritz Brickwedde

»Der Umweltpreis geht 2008 an einen Wissenschaftler, der wohl als erster weltweit darauf aufmerksam gemacht hat, wie weit wir unseren Wohlstand subventionieren, in dem wir die Natur verbrauchen. Ein Wissenschaftler, der sich nicht in Deutschland verschanzt hat, sondern der in die Welt hineingegangen ist und dort gewirkt hat – ein wirklich würdiger Preisträger.« Klaus Töpfer

»Die vielfältigen Anwendungsgebiete und das Methodenspektrum der weißen Biotechnologie machen sie zu einer branchenübergreifenden Schlüsseltechnologie, die zur Verwirklichung nachhaltiger Entwicklung beiträgt.« Fritz Brickwedde

»Mit Engagement und Ideenreichtum ist es Dr. Zinke und seinen Mitarbeitern gelungen, ein deutsches mittelständisches Unternehmen zum Schrittmacher für die nachhaltige Entwicklung einer gesamten Branche zu machen.« Wolfgang Plischke

Von den Preisträgern

»BRAIN hat natürlich eine symbolhafte Bedeutung, nämlich dass wir uns ein bisschen als das biologische Gewissen der Industrie verstehen.«

»Die Dualität bei der Preisvergabe durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist ein schönes Bild, das hier einen Schulterschluss, ein Unterhaken von akademischen und unternehmerischen Pionieren zeigt.« Holger Zinke

»Der Deutsche Umweltpreis ist die Krönung meiner umweltpolitischen Laufbahn.«

»Die alte Denke von kleinen Prozentsätzen habe ich immer in Ehren gehalten, aber sie muss auf die Dauer ersetzt werden durch kühneres Denken!« Ernst Ulrich von Weizsäcker

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Kontakt

Weitere Informationen zum Deutschen Umweltpreis finden Sie unter www.dbu.de/umweltpreis oder direkt bei:Felix Gruber undBirgit Diekhaus

Deutsche Bundesstiftung UmweltAn der Bornau 249090 OsnabrückTelefon 0541|9633-422Telefax 0541|[email protected]

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Impressum

HerausgeberDeutsche Bundesstiftung Umwelt© 2009alle Rechte vorbehalten

Konzept, TexteFelix GruberJanina Jaenisch

VerantwortlichFelix Gruber

GestaltungBirgit Stefan (ZUK)

DruckSteinbacher Druck, Osnabrück

BildnachweisS. 19 Augsburger PuppenkisteS. 28 Meinen-Fotografie MünchenAlle Bilder DBU-Archiv

Gedruckt auf 100 % Altpapier

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In Kooperation mit

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2009DeutscherUmweltpreis