2011 12 OF Layout 1 - Daimler | IG Metall

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Informationen für die Beschäftigten der Daimler AG im Mercedes-Benz Werk Rastatt hne Filter www.daimler.igm.de Seite 4 Seite 6 Seite 7 Familientag Anlauf Montage Burnout Familientag Anlauf Montage Burnout mega Spaß gute Laune und viel Sonne Arbeitsabläufe verändern sich ausgebrannt, krank Bilder/Eindrücke weggeworfen? Dezember 2011

Transcript of 2011 12 OF Layout 1 - Daimler | IG Metall

Informationen für die Beschäftigten der Daimler AG im Mercedes-Benz Werk Rastatthne Filter

www.daimler.igm.de

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Bilder/Eindrücke weggeworfen?

Dezember 2011

Ullrich Zinnertstellv. Betriebsratsvorsitzender

Ein ereignisreiches Jahr 2011 neigt sich langsam dem Ende zu.Die bewährte „alte B-Klasse W 245“ lief in diesem Jahr aus und mit der neuen B-Klasse W 245 beginnt eine neue Ära der Kompaktfahrzeuge.Daimler scheint wirtschaftlich weiter auf Erfolgskurs zu sein.

Fast lautlos wurden die Verhandlungen mit großem Erfolg für die Fortfüh-rung der Zukunftssicherung abgeschlossen. Aus „ZuSi 2012“ wurde die„ZuSi Daimler“. Viele Beschäftigte hatten in den letzten Monaten gefragt: „Was passiert denn nun nach 2012? Muss es Ängste um Geld und/oderden Arbeitsplatz geben“? Wir erinnern uns noch einmal kurz an das Jahr2004: Damals gab es heftige Auseinandersetzungen mit der Unterneh-mensleitung. Ziel des Managements war es, 10 000 Arbeitsplätze in derDaimler AG abzubauen. Es gab einen wochenlangen Verhandlungsmara-thon. Mit dem damaligen Abschluss wurde verhindert, dass Menschen ent-lassen wurden, das Entgelt wurde gesichert und die Leiharbeit begrenzt.

Für den Gesamtbetriebsrat stand fest: Es kann und darf zu keinen Zuge-ständnissen zu Lasten der Beschäftigten geben, wenn sich der Konzern fürArbeitsplatzsicherheit ausspricht. Die Geschäftsleitung war sich klar, dassdies ein lang überfälliges Signal des Vertrauens in die Belegschaft des Un-ternehmens war. Erstmals kommen mit der neuen „ZuSi Daimler“ auch alldiejenigen in den Genuss des besonderen Kündigungsschutzes, die wäh-rend der Laufzeit des Vertrages fest eingestellt werden. D.h. es gibt keinenstichtagsbezogenen betriebsbedingten Kündigungsschutz. Das ist geradefür mögliche Krisenzeiten eine besonders gute Absicherung.

Insgesamt haben wir mit der Zukunftssicherung Daimler eine gute Siche-rung von Beschäftigung und Entgelt erreicht.

Jungen Menschen wird eine sichere Perspektive verschafft und die Leihar-beit weiterhin reguliert. Unser Leistungsbeurteilungssystem NAVI stehtauch vor Veränderungen. Es kristallisiert sich eine Alternative zum jetzigenBeurteilungssystem heraus. Um die Wünsche der Belegschaft zu berück-sichtigen, haben wir einen großflächigen Beteiligungsprozess im Intranetgestartet. Reinschauen und Mitmachen lohnt sich.

Im kommenden Jahr wird es weiter spannend bleiben. Die neue A-Klasseund die damit verbundenen Umbaumaßnahmen werden uns allen wiedersehr viel Engagement und Flexibilität abverlangen. Mit unserer Erfahrungaus vergangenen Anläufen werden wir auch diese besonderen Herausfor-derungen wieder gemeinsam gestalten!

[email protected]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Karlheinz FischerBetriebsratsvorsitzender

2Vorwort

Wir wünschen

Euch und EuerenFamilien für die bevor-

stehende Weihnachtszeitfrohe Festtage und einen guten

Start ins neue Jahr2012

Leserbriefe:

Wollen Sie, dass Ihr Leserbrief in der ge-druckten Ausgabe des «Ohne Filter» publi-ziert wird? Dann senden Sie uns IhrenLeserbrief als E-Mail an die Redaktion.

[email protected]

Bitte geben Sie uns darin auch Ihren voll-ständigen Namen, Adresse und Telefonnum-mer an, sonst können wir den Beitrag nichtpublizieren. Die Redaktion behält sich vor,Leserbriefe zu kürzen. Anonyme Zuschriftenwerden nicht berücksichtigt.Diffamierungen, Diskriminierungen und einübertrieben umgangssprachlicher Stil sind ineinem Leserbrief fehl am Platz und werdenvon der Redaktion nicht veröffentlicht. Siehtein Leserbriefverfasser jedoch seine Integri-tät, Sicherheit oder seinen Status durcheinen Leserbrief gefährdet, bietet es sich an,die Redaktion um eine anonyme Veröffentli-chung zu bitten. In diesem Fall bitten wir umvorherige vertrauliche Kontaktaufnahme mitder Redaktion.

Impressum

ViSdP:

IG Metall Gaggenau, Hauptstr.8376571 GaggenauRoman Zitzelsberger

Druck: Dürrschnabel Elchesheim

Redaktion, Bild, Layout:Bernhard Wagner, Riccardo Ravenna

Inhalt

Familientag ............................................................... 4

AO/Anlauf Montage ................................................. 6

Gastroservice/Interview........................................... 8

Pro Cent gestartet ....................................................10

Elena ........................................................................11

Daimler Vorsorgekapital............................................13

Weniger Risiko, mehr Sicherheit ...............................14

Mehr Personal für Aufsicht .......................................16

Tarifpolitik.................................................................17

Natzweiler - Struthof.................................................18

3

4

Europapark/Familientag

„So ein Tag, so wund

FamilientaRund 24.000 Besucher feie r

ropapark Rust, bei strahlen125. Geburtstag d

Die monatelangen Vorb egelo h

Danke an das WOrganisat i

5

Europapark/Familientag

nderschön wie heute“

tag in Ruste rten am 12.11. 2011 im Eu-lendem Sonnenschein den g des Automobils.

rb ereitungen haben sich o hnt!

s Werk und das t ionsteam!

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AO/Anlauf - Montage

W i e d e r b e l e b u n g A O

„Revitalisierung“ der Arbeitsorganisation

Arbeitsorganisation (AO) ist einwichtiger Baustein unserer Grup-penarbeit, welcher in der Vergan-genheit nicht mehr zu 100% gelebtwurde.

Im Projekt Revitalisierung AO, AnlaufMFA, wurde ein vereinfachtes Systemerarbeitet, das die bekannten Struktu-ren nutzt und weiterentwickelt. DieAO soll wieder konsequent über alle

Bereiche der Montage genutzt und ge-lebt werden.

Ziel:Beschäftigte von taktgebundener Ar-beit an der Linie zu entlasten und ineine Vielzahl unterschiedlicher taktun-gebundener Aufgaben, rotieren zu las-sen. Die AO soll wieder festerBestandteil des Alltags werden. Jedersoll dabei die Bedeutung der AO für einoptimales Arbeitsergebnis kennen undverstehen.

Forderung:Qualitative Nachbesserung bei takt-entkoppelten Tätigkeiten.

Was ist neu?Nach 9 Arbeitstagen findet auf derFrühschicht ein AO-Tag statt ( Ablösung durch Libero ). Jede Woche Schichtübergreifende Pla-nungsregelkommunikation.

Ein zusammenhängender Belastungs-ausgleich von 2x40 Minuten steht aus-

schließlich den Linienmitarbeiter-Innen pro Tag zur Verfügung. In AOlöst der Ablöser die Gruppe 2x40 Mi-nuten, den Gruppensprecher 40 Mi-nuten pro Tag ab. Die Vormontagenstehen „nur“ den Linienmitarbei-tern/innen in Rotation zur Verfügung.Leiharbeiter/innen werden nach 3 Mo-naten in die AO mit eingebunden.

Seit Beginn Job Nr. One in der Halle4.0 haben die untenstehenden Kos-tenstellen mit dem Pilot begonnen

Kostenstellen:311 CVM & 378 MF

Nach einer Startqualifizierung, die ineinem verlängerten Gruppengesprächerfolgen soll, startet im Januar 2012der Rollout.

Gerhard StreebBetriebsrat

Montage

Die Beschaftigten haben die An-laufsituation anders wahrgenom-men als es im Badischen Tagblattdargestellt wurde: sehr holprig undmit vielen Schwierigkeiten.....

Teile passen nicht, Teile sind schwer-gängig, Arbeitsabläufe haben sich ver-ändert, der Zieltakt ist erreicht undviele Mitarbeiter sind an ihre Grenzengestoßen. Die ergonomischen The-menschwerpunkte sind aus Sicht derMontageleitung gut gelöst.

Von 10 roten Punkten sind 2 übrig. Dierestlichen 8 Ergonomiepunkte sinddurch technische Hilfsmittel und Ver-änderungen am Arbeitsplatz verbes-sert worden.

Wie werden die Beschäftigten fürdie anstrengende Situation be-lohnt?

■ Eingeschränkte Rotation über meh-rere Wochen

■ Q-Stopp soll nicht gezogen werden

■ Erschwerte Urlaubsnahme

■ Nahezu 100% ige Austaktung

■ Taktgebunde Vomos

Hier wird das Win-Win-Prinzip für dieBeschäftigten vermisst.

Will die Geschäftsleitung die Arbeit hu-maner gestalten, gehört zu den ZielenArbeitsbedingungen so zu gestalten,dass Familie und Beruf vereinbar sind.Die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigtenmuss bis zum Rentenalter erhaltenbleiben.

„Human“ - Humanisierung in der Ar-beitswelt:

Das umfasst verschiedene Offensivenzur Verbesserung der Arbeitsbedin-gungen in den Betrieben um mehrRaum für Persönlichkeitsentwicklungund Selbstverwirklichung zu schaffen.

Verbesserung der Arbeitsinhalte. Ab-bau belastender und gesundheitsge-fährdender Arbeitssituationen.

Wenn sich die Geschäftsleitung dieseWorte zu Herzen nimmt, werden wireiner guten Zukunft entgegen gehen.

Ute SchmittBetriebsrätin

Montage

A n l a u f s i t u a t i o n M o n t a g e

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Burnout

Neue Herausforderungfür Führungskraft und Betroffene.

Viele Betroffene geben sich selbstdie Schuld. Sie erkennen nichtmehr, dass die an sie gerichtetenErwartungen auf Dauer gar nichtzu erfüllen sind und fühlen sich alsVersager.

Schließlich ist es für einen begrenztenZeitraum doch gelungen, alle Aufga-ben abzuarbeiten.

Schwere Depressionen sind häufigund das kann lebensbedrohlich wer-den. Viele Depressive plagen Suizid-gedanken und laut der Stiftungdeutsche Depressionshilfe sterbenca. 10-15 % der schwer Depressivenbeim Suizidversuch.

Dramatische Zunahme der Fälle

Etwa 10 % aller Beschäftigten sind ak-tuell vom Burnout-Syndrom betroffen,viele sind gefährdet.

Aus dem BKK-Gesundheitsreport 2010 geht hervor, dass Burnout in2009 pro 1000 Krankenversicherte47,1 Ausfalltage verursacht hat.

Erschreckend, dass der Grund für 38 % der Frühverrentungen in 2009Burnout, Depressionen oder anderepsychischen Störungen waren.

Der Job darf nicht krank machen

Die Schuld für den Ausbruch derKrankheit alleine den Betroffenen zu-zuschieben ist falsch.

Zwar wird Burnout oft als „die Krank-heit der Tüchtigen“ bezeichnet, dochsie entsteht nicht wegen des Fleißes,sondern wegen der ständigen Über-forderung.

Die ist häufig aber systembedingt. Ar-beitsbereiche, in denen für aufgaben-bedingte Überzeiten kein Ausgleichgeschaffen werden kann und der Leis-tungslevel ständig angehoben wird,sind Brutstätten für Burnout

Führungskraft in der PFLICHT !

Die Krankheit zu verhin-dern ist fast nochschwieriger, als das Syn-drom zu behandeln. Esreicht nicht, den Ein-zelnen daran zu erin-nern, auch mal kür-zer zu treten.

Es muss ein Arbeitsalltag geschaffenwerden, der Überforderung verhindertund genug Raum für Regenerationlässt. Der Job darf nicht krank ma-chen.

Für Hilfen im Werk stehen der Be-triebsrat, die Sozialberatung undder Werksärztliche Dienst zur Ver-fügung

Weitere Infos unter:

Ausgebrannt und weggeworfen?

Nichts geht mehr!

http://www.igmetall.de

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Gastro-Service

Hochmotiviert und 25 Jahre amHerd, unser Küchenchef Oliver Helwig im Interview

OhneFilter: Oliver, findest du dasPreis-Leistungsverhälnis gerecht?

Oliver Helwig: Das Preis-Leistungs-verhältnis ist aus meiner Sicht ge-recht. Wo bekommt man eine Suppe,

einen Salat und ein Hauptgericht mitDessert für das Geld? Ebenso unserAktionsessen.

Ein Beispiel: Rinderhüftsteak mit Pfif-ferlingen, dazu Suppe, Salat und Des-sert.

OF: Wie viele Essen werden pro Tagzubereitet?

OH: Täglich werden bis zu 2400warme und kalte Speisen zubereitet.

OF: Gibt es aus deiner Sicht einenHauptandrangstag?

OH: Der Mittwoch und Donnerstag zählten zu unseren Hauptandrangs-tagen.

OF: Welche Gerichte werden bevor-zugt gegessen?

W i r f r a g eOH: Erfahrungsgemäß gehen Schnit-zel, Pommes und Salat sehr gut. AuchFisch und andere Fleischgerichte.

OF: In welchem Zyklus wiederholensich die Speisen?

OH: Durch die, wie ich finde, ab-wechslungsreichen, angebotenen Ge-richte, wiederholt sich der Speiseplanalle 7 Wochen. Wir wollen den Inter-vall auf 9 Wochen ausbauen.

OF: Wie viele Menschen arbeiten inunseren Küchen?

OH: In den Küchen Montage und Roh-bau arbeiten 19 Personen. Was be-deutet: 7 Köche und 12 „fleißigeLieschen“.

OF: Wie kam das Thema „Blitzum-frage“ (Verbesserung im Sinne derMitarbeiter) bei den Beschäftigtenan?

OH: Die Rückmeldungen waren größ-tenteils positiv. Besonders gefreut hatuns, dass u.a. die Freundlichkeit ge-lobt wurde. Die Speisen bewertetenunsere Gäste als „lecker“.

Handlungsbedarf besteht in den Be-reichen abwechslungsreiche Kost,Neuheiten und Komponentenwahl.

OF: Wie dürfen wir uns einen Ta-gesablauf in der Küche vorstellen?

05:00 UhrEinige unserer Köche bereiten dieFrühverpflegung vor. Die anderen be-ginnen derweil mit dem Einräumender frisch gelieferten Ware.

▼Anlieferung frischer Ware ▲Fleisch anbraten

Vorbereitungder Frühverpfle-gung.Hier wird ge-rade Fleisch an-gebraten

Frische Warewird angeliefertund sofort vonuns ausge-packt und zube-reitet

15:00 Uhr:Schließung der Restaurants. Die„Küchenfrauen“ beginnen mit derReinigung des Ausgabenbereichsund der Küchen.

16:00 Uhr: Feierabend.

Was gehört alles zu den Aufga-ben eines Küchenchefs?

OH: Die Arbeit ist sehr umfangreich.Speisepläne schreiben, Bestellungenauslösen, Teilnahme an Arbeitskrei-sen, Dienstpläne schreiben, Urlaubs-planung, Personalführung, Veran-staltungen organisieren, Kundenge-spräche führen, Reklamationen be-arbeiten, Intranetauftritt auf demlaufendem halten usw.

Wir bedanken uns bei Oliver Helwigfür das Gespräch.

06:00 UhrZwischen 5:45 Uhr und 6:00 Uhrwerden die ersten warmen Essen ( 500 ) abgeholt, Tagesablaufbespre-chung.

07:00 Uhr:Vorbereitung von Soßen und Sup-pen. Fleisch anbraten usw. bei kurzgebratenen Gerichten und „unserVifa Menü“ beginnen wir etwas spä-ter. Von 7:00 - 10:00 Uhr werden dieSalate frisch zubereitet.

08:00 Uhr:Anrichten von Desserts, sie sindjeden Morgen frisch zubereitet.

09:00 Uhr:Verpacken der Salate.

10:00 Uhr: Zubereitung der Verpflegung für dieMurgtal Werkstätten (ca. 220 Essen)läuft nun auf Hochtouren. Danachbeginnt das Finish der „Shop-Mittag-essen“.

11:00 Uhr: Die Ausgaben in den Restaurantswerden befüllt, Gemüse zubereitet,Beilagen abgekocht, Kurzgebrateneszubereitet usw.

12:00 Uhr:Bei Beginn der Ausgabe wird dafürgesorgt, dass die Speisen nach undnach erwärmt werden. Alle Gerichtegleichzeitig fertig zu stellen hätte zurFolge, dass der Gast, der um ca.12.30 Uhr essen geht, nur noch„unappetitliches Gericht“ bekäme.

13:00 Uhr: Zwischenverpflegung für die Spät-schicht wird vorbereitet.

14:00 Uhr: Vorbereitung der für den nächstenTag benötigten Ware.

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Gastro-Service

e n n a c h !

▲ Mittagsverpflegung Shop ▼Ausgabe

▲ Dessert Vitrine

▲ 140 Liter Suppe

▲ Finish „Mittagessen“

Oliver Helwig„Küchenchef“Gastro Service GmbH

Pro Cent gestartet10

Schwerpunkt der Vergabe der ProCent Fördermittel soll in derUnterstützung von Kindern, Ju-gendlichen und Behinderten sowievon Natur – und Umweltprojektenbzw. Projekte der Katastrophen-hilfe .

Vorschläge zur Fördermittelverwen-dung dürfen von allen am Förderfondsteil nehmenden Beschäftigten bei demörtlichen Koordinator für ProCent-Projekte eingereicht werden. An-tragsformulare sind beim Betriebsraterhältlich.

Wie funktioniert die Förderungvon ProCent-Projekten?

Mit ProCent fördern Daimler Beschäf-tigte und das Unternehmen künftig zugleichen finanziellen Anteilen gemein-nützige Projekte im In- und Ausland.Alle Beschäftigten, die sich an Pro-Cent beteiligen, können Förderungs-anträge einreichen. Über die Verwen-dung der Fördermittel entscheiden lo-kale und zentrale Entscheiderkreise.

Hälfte der Spendensumme für ört-liche Projekte

Die eine Hälfte der Spendensummesoll für zentrale bzw. internationaleProjekte eingesetzt werden, die an-dere für örtliche und regionale Pro-

jekte. Gefördert werden können nurgemeinnützig anerkannte Hilfseinrich-tungen und Organisationen.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf Pro-jekten zur Unterstützung von Kindern,Jugendlichen und Behinderten.

Außerdem sollen Mittel an Natur- undUmweltprojekte sowie an Katastro-phenhilfe- Projekte vergeben werden.

Vorschläge werden vorab geprüft

Vorschläge zur Förderung können vonallen an ProCent teilnehmenden Be-schäftigten bei den ProCent-Koordi-natoren im Werk Rastatt eingereichtwerden.

Diese Anträge werden vorabvon der zentralen Spendenabteilung(COB/SOD) darauf überprüft, ob sievereinbarten Kriterien und internenRichtlinien entsprechen. Dann gehendie Anträge an den Standort zurück.Dort werden sie dem Betriebsrat zurBeratung vorgelegt.

Lokaler und zentraler Entscheider-kreis

Anschließend beschließt der örtlicheEntscheiderkreis, welche der vorge-prüften Anträge an den zentralen Ent-scheiderkreis zur Freigabe eingereichtwerden, der abschließend entschei-det. Die Vergabe von Fördermittelnüber 50.000 Euro muss zusätzlichvom Spenden- und Sponsoringaus-schuss des Unternehmens genehmigtwerden.

Der zentrale Entscheiderkreis ist einachtköpfiges Gremium, das zu glei-chen Teilen aus Mitgliedern des Ge-samtbetriebsrats und Mitgliedern derGeschäftsleitung sowie des Konzern-sprecherausschusses besetzt ist.

Zum örtlichen ebenfalls paritätischbesetzten Entscheiderkreis in Rastattgehören die Betriebsräte Ullrich Zin-nert, Michael Lehmann, und BiancaHelfer sowie drei Werksvertreter.

Weitere Infos und Antragsformularefür Projektvorschläge aus euerer Hei-mat/Region sind beim Betriebsrat er-hältlich.

V o r s c h l ä g e e r w ü n s c h t !

11Elena

Zweifel am Ende der Arbeitnehmer-Vorratsdatenspeicherung

ELENA ist der Name, hinter demsich die anlasslose Sammlung vonumfangreichen Arbeitnehmerda-ten verbarg.

Monat für Monat sind Arbeitgeberund Behörden dazu verpflichtet,diese Daten einer Zentralen Spei-cherstelle zuzuführen, um irgend-wann, Jahre später zum Beispiel,zur Überprüfung von Berechtigun-gen für Sozialleistungen zu dienen- oder auch nicht.

Die anlasslose und umfangreiche zen-trale Speicherung sensibler Daten istein klassisches Beispiel der Vorrats-datenspeicherung, gegen die Daten-schützer, Bürgerrechtler, Gewerk-schaften, Personal- und Betriebsräteseit langer Zeit Sturm laufen.

ELENA - Verfahren

Während sich das offizielle und vomBundeswirtschaftsministerium betrie-bene Informationsportal „Das ElenaVerfahren“ nun recht schmallippig zurBeendigung des Vorhabens äußert,lassen die etwas weitergehenden In-formationen anderer Nachrichtenpor-tale aufhorchen.

Selbst jetzt noch seien die Unterneh-men zur - inzwischen sinnlosen - mo-natlichen Übertragung der Arbeitneh-mer-Daten an die ZSS verpflichtet.

Erst mit Inkrafttreten des neuen Ge-setzes am 01.01.2012 sei das nichtmehr notwendig, auch wenn es kei-nerlei Überprüfung der übertragenenDaten und damit keine Sanktion beiNichtlieferung gibt.

Personendatenbanken

Weiterhin ist die Rede von eigens fürdas ELENA-Verfahren angelegtenneuen Personendatenbanken. Alleinerund 120.000 Versicherungskontenseien es beispielsweise bei den Ren-tenversicherungsträgern.

Um diese ebenfalls nun überflüssigenDaten zu löschen, seien noch garkeine Gesetzentwürfe vorhanden. Un-klar ist auch, bei welchen weiteren Be-hörden derartige Datensammlungenangelegt worden sind.

Die Ankündigung eines „Ersatzpro-gramms für das Sammeln und Zu-sammenführen von Daten über dasElster-Portal“ lässt nichts Guteserahnen.

„Wir müssen darauf achten, dass dieGIGA-Datenbank ELENA nicht durcheine behördliche Cloud ersetzt wird,“betont Uli Breuer vom ArbeitskreisVorratsdatenspeicherung.

„Es wird immer selbstverständlicher,dass irgendwo gespeicherte Datenvon jeder Behörde abgerufen werdenkönnen. Zurzeit passiert das z.B. mitder Steuer-ID, die von den Sozialver-sicherungen abgefragt wird.

Erwartungshaltung

Wenn der Staat die Abschottung derDaten bei einzelnen Behörden prak-tisch aufhebt und in einer ganz großenZahl von Fällen den Abruf der Datendurch andere als die speichernde Be-hörde zulässt, haben wir eine Cloudanstelle des Zentralspeichers.“

Wir erwarten klare und verbindlicheWorte aus dem Bundeswirtschaftsmi-nisterium.Die bisherigen Desaster behördlichereGovernment-Projekte wie ELENA,elektronische Gesundheitskarte undzuletzt die elektronische Lohnsteuer-karte haben bewiesen, dass dieses in-transparente Vorgehen zu heiklenDatensammlungen führt, die prak-tisch nicht gesichert und geschütztwerden können - das beweisen die inAnzahl und Umfang immer mehr zu-nehmenden Datenskandale.

Auskunft geben

Übrigens – der Arbeitgeber ist ver-pflichtet Auskunft zu geben, welchepersonenbezogenen Daten er von mirBeschäftigtem - wie weitergibt.

Einfach mal im Personalbüro nachfragen.

Weitere Infos unter:

E l e n a i s t t o t , l a n g l e b e E l e n a !

http://www.vorratsdaten-speicherung.de

http://blog.e.corpintra.net/navi-blog-rastatt/

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Betriebsrats-Blog / Navi

Wohin steuern wir mit NAVI? Ihre Meinung ist gefragt

Wir wollen mit den Beschäftigtenüber drei mögliche Varianten eineskünftigen Leistungsbeurteilungs-systems diskutieren.

Neben vielen persönlichen Gesprä-chen haben wir im INTRANET aufden Seiten des Betriebsrates eineneue Form der Kommunikation zurVerfügung gestellt. DER BETRIEBSRATS-BLOG.

Hier einige Auszüge aus Meinun-gen zum Thema neues Leistungs-beurteilungssystem. Weitere Stim-men kann man im BLOG nachlesenoder noch besser einfach mal MIT-BLOGGEN.

---------------------------------------------------------Mitarbeiter 1:Grundsätzlich sind Beurteilungen sub-jektiv und wo Menschen Menschenbeurteilen auch nie 100% gerecht. Alsallererstes gehört aber das Erblast-system bei Daimler abgeschafft. Eskann nicht die Leistung vor 1, 2, 3oder mehr Jahren zählen bezüglich dererbrachten Ist-Leistung im laufendenArbeitsjahr.

Auf jeden Fall ergibt sich bei der Ab-schaffung des ererbten Leistungs-standes für alle Seiten, ob jung oderalt und Daimler ein immenser Vorteil.

■ Jeder kann seine Leistung jedes Ar- beitsjahr beweisen bzgl. der zu leis-tenden und zu erbringenden Arbeit.

■ Jeder kann Beurteilungen auf die Ist-Leistung besser nachvollziehen.

■ Jeder kann seine Leistung selber besser einschätzen im Vergleich zu seinen direkten Kollegen.

■ Die kleinste Führungseinheit kann seine Mitarbeiter gerechter bezo- gen auf die jeweilige Leistung des Einzelnen und des gesamten Teams beurteilen.

------------------------------------------------------Mitarbeiter 2Die “Leistungsbeurteilung” ist ausmeiner Sicht in erster Linie davon ab-hängig, worauf sie sich bezieht.

Beispiel 1In einem Jahr gibt es mehr Aufgabenfür den Bereich/das Team, im Folge-jahr weniger. Soll dann im Folgejahrüber NAVI abgesenkt werden odergleichbleiben, unter Berücksichtigungder Komplexität der Aufgabe?Beispiel 2Wenn ich als Gesunder 100% leistenkann, als MA mit Handicap nur 85%=> wer leistet im Endeffekt mehr undwieviel soll wer bekommen?Beispiel 3Ein MA arbeitet 20 Jahre im Unter-nehmen, ein zweiter 2 Jahre.Wer hat mehr Erfahrung?

Das Problem liegt aus meiner Sichtnicht an Navi selbst sondern an fol-genden Punkten:

■ das auszuschüttende Leistungsent-gelt ist festgeschrieben

■ wenn alle überdurchschnittlich leis-ten, sind sie am Ende doch alle durchschnittlich

■ mit Navi wird die Erwartung ge-schürt, alle könnten mehr bekom-men, wenn sie nur mehr leisten

■ wenn der Kollege seine Leistung steigert, wird meine, relativ gese-

hen, schlechter. Akzeptiere ich dann eine Abwertung?

■ das Leistungsentgelt ist Bestandteil des Monatsentgelts, folglich wirken sich Kürzungen unangenehm aus. Jährliche Einmalzahlungen werden anders wahrgenommen

Ich glaube nicht, dass ein Nachfolge-system die genannten Punkte auflö-sen kann/wird. Die Änderung ist ausmeiner Sicht in erster Linie Aufwandohne Nutzen.

Solange sich qualitative NAVI-Beur-teilungen nicht am Zielerreichungs-grad der – zugegeben meist vom MAselber verfassten – Zielvereinbarung,sondern an einer vor- und zur Vertei-lung freigegebenen Navipunkte-Zahlorientiert (dito bei LEAD für E4),nehme ich es, wie es kommt.------------------------------------------------------Mitarbeiter 3Hallo, mit dem aktuellen NAVI-Sys-tem wurde aus meiner Sicht ein Sys-tem geschaffen, dass sich durchseine Vorgaben selber blockiert. Ka-renzen sind nur mit hohem Aufwandund hoher MA Unzufriedenheit um-setzbar. Sofern der Abteilungsschnitterreicht ist, besteht keine Hand-lungsmöglichkeit, um weitere Punktezu vergeben.

Weitere Info`s im Mitarbeiterpoprtalunter:Unternehmen-> Organisation-> Werk Rastatt-> Betriebsrat

BLOGGER - gesucht !

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Vorsorgekapital

Vor zwei Jahren wurde die alteDaimler-Rente auf das neue Daim-ler Vorsorge Kapital I umgestellt.

Mit einer festen Verzinsung dereinzelnen Kapitalbausteine vonjährlich 5 Prozent wurde sicherge-stellt, dass ein der Daimler-Rentevergleichbarer Rentenanspruchauch beim Daimler Vorsorge Kapi-tal I bestehen bleibt.

Jetzt plant die Unternehmenslei-tung für neu eingestellte Beschäf-tigte statt der festen eine variableVerzinsung einzuführen.

Mit der variablen Verzinsung soll aufKapitalmarktschwankungen reagiertwerden können und die Ansprüchekünftiger Beschäftigter sollen lang-fristig gesichert werden. Der Gesamt-betriebsrat hat zugesagt, mit derUnternehmensleitung dazu Gesprä-che zu führen.

Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvor-sitzender: „Mit einer langfristigen Betrachtungmuss eine variable Verzinsung nichtnachteilig für die Betroffenen sein,weil so Inflations- oder Deflationsten-denzen ausgeglichen werden könn-ten. Die Unternehmensleitung willnicht in die Altersversorgung der heu-tigen Belegschaft eingreifen, für siebleibt es bei der festen 5-prozentigenVerzinsung.“

Unternehmen will auch das Daim-ler Vorsorgekapital II neu regeln

Auch beim Daimler Vorsorgekapital IIplant das Unternehmen Änderungen.Bisher konnten die BeschäftigtenWeihnachtsgeld und Ergebnisbeteili-gung bzw. bei E 4 die variable Vergü-tung mit einer festen Verzinsung ineine ergänzende Altersversorgung

einbringen. Ein solches Angebot mitfester Garantieverzinsung wurde in diesem Jahr zum letzten Mal gemacht.

GBR macht Druck!

Erst auf Drängen des Gesamtbe-triebsrats hat das Unternehmen denVorschlag aufgegriffen, für 2011nochmals die Bruttoentgeltumwand-lung mit 4% Garantieverzinsung anzu-bieten. So konnte Zeit gewonnenwerden, um Alternativen eines neuenModells zu prüfen, das die Unterneh-mensleitung in Zukunft anbieten will.

Der Vorstand strebt eine Versiche-rungslösung - z. B. mit der Allianz - mitvariabler Verzinsung an. Erich Klemmist zuversichtlich, dass „das DaimlerVorsorgekapital II mit einem neuenModell aufgrund der Entgeltumwand-lung trotzdem attraktiv bleibt, auchwenn man nicht mehr genau vorher-sagen kann, wie viel man beim Ren-teneintritt bekommen wird.“

Daimler Vorsorgekapital I

2009 wurde die Daimler Rente vomDaimler Vorsorgekapital I abgelöst.Beim Daimler Vorsorgekapital I habenBerechtigte die Wahlmöglichkeit zwi-schen monatlicher Rente, 12 Jahres-raten oder einer Einmalzahlung. Bei der Umstellung wurden die erwor-

benen Ansprüche aus der Daimler-Benz Rente geschützt und gingen indie neue betriebliche Altersversor-gung ein.

Die erreichbare Daimler-Benz Rentewurde bei Ermittlung des Startbau-steins abgesichert. Dieser Startbau-stein wurde dem Versorgungskontogutgeschrieben.

Das Versorgungskonto wird jedes Jahrum einen Baustein erweitert.

Die Höhe des Bausteins hängt von derBeitragsgruppe (Entgeltgruppe) undvom Lebensalter der Beschäftigten(Altersfaktor) ab.

Daimler Vorsorgekapital II

Als Nachfolgemodell des ehemaligenVersorgungskapitals zur Wahl hatdas Unternehmen seit fünf Jahren dasDaimler Vorsorgekapital II angeboten.Wandelbar waren Ergebnisbeteili-gung, betriebliche Sonderzahlung(Weihnachtsgeld) sowie die variableVergütung bei Beschäftigten derEbene 4.

2010 hatte die Unternehmensleitungwieder eine Aktion mit einer 4%-igenVerzinsung beschlossen. In diesemJahr gab es letztmalig das Angebot mitGarantieverzinsung von 4%.

Weitere Infos im Mitarbeiterportalunter:

Daimler & Ich -> Vergütung-> Altersversorgung -> Vorsorgekapital

A c h t u n g Ä n d e r u n g e n

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BGHM

Bernhard Wagner, Betriebsrat beiDaimler Rastatt, ist seit über 10Jahren im bezirklichen Arbeitskreisfür Arbeits- und Gesundheits-schutz der IG Metall Baden - Würt-temberg. Seit 6 Jahren engagiert ersich in den Selbstverwaltungsgre-mien der BGHM (davon 4 Jahre alsnachgewähltes Vorstandsmitglied)und wurde für die kommende Le-gislaturperiode erneut als stellv.Vorstandsmitglied in die Selbst-verwaltung gewählt. Er berichtetim Interview über kurz- und mittel-fristige Ziele bei der Arbeit in derBGHM und über seinen ganz per-sönlichen Antrieb für ein außerge-wöhnliches Engagement.

OhneFilter: Bernhard, worauf führstdu den deutlichen Erfolg der IG Metallbei den BG-Verwaltungsratswahlenzurück?Bernhard Wagner: Wir konnten denVersicherten klar machen, dass wir in

der Vergangenheit bereits hervorra-gende Arbeit geleistet haben. DennArbeitgeberverbände, Politik und an-dere Wirtschaftskreise haben den Ar-beits- und Gesundheitsschutz alsKostensenkungsziel in Unternehmenschon lange „ins Visier“ genommen.

Zudem üben nicht nur die ArbeitgeberDruck in Sachen „Kostensenkung“aus, sondern auch unsere Regierung,die immer wieder Versuche unter-nimmt, Leistungen für die Beschäftigten zu kürzen.

Entsprechend überzeugten unserejüngsten Erfolge zu den Themen „We-geunfälle und Unfallrenten“ die Wäh-ler. Geschlossenes, selbstbewusstesund starkes Auftreten in der Selbst-verwaltung sowie die Unterstützungdurch die IG Metall, so konnten wirdie geforderten Kürzungen zu Lastender Beschäftigten erfolgreich abwehren.

Ich bin mir sicher, dass unterm StrichKompetenz den Ausschlag für unse-ren Wahlsieg gab!

OF: Ausgerechnet Bürokratieabbauund Flexibilisierung nennen die Ar-beitgeber diese Maßnahmen – wer-den Euch diese Themen auchweiterhin in erster Linie beschäftigen?

B.W.: Auf unserer Agenda für dienächsten Monate stehen Unfall- undKrankheitsprävention ganz oben – üb-rigens ein Thema, das mir persönlichso sehr am Herzen liegt, dass ich michzusätzlich im Bildungsstättenvereinder BG engagiere. Denn so gut einegesetzliche Unfallversicherung imSchadensfall ist, so notwendig scheintmir, bereits im Vorfeld alles nur Mög-liche zu tun, damit es gar nicht erst zuArbeits- und Wegeunfällen sowie zuBerufskrankheiten kommt.

OF: Sind denn diese BG-Bildungsstät-ten tatsächlich für jeden offen? Damuss doch der Andrang enorm sein?

B.W.: In den drei Bildungsstätten Il-lertissen, Eppstein und Jössnitz wer-den tatsächlich gesamt über tausendSeminare angeboten, in denen wie-derum mehr als 20.000 Personen ge-schult werden. Jährlich! Hier kann sichjeder Beschäftigte in Sachen „Präven-tion“ arbeitsplatz- und themenspezi-fisch ausbilden lassen oder sichweiter qualifizieren. Und zwar in denmit Abstand modernsten Bildungs-stätten überhaupt!

OF: Was sich aber auch in den Semi-narkosten niederschlagen wird, alsodoch nicht für jedermann erreichbar?

B.W.: Die Teilnehmenden zahlen über-haupt nichts! Seminarkosten, Unter-bringung etc. werden vollständig vonder BG übernommen; der Arbeitgebermuss lediglich für die Lohnfortzahlungaufkommen.

WENIGER RISIKO, MEHR SICHERHEIT!

Bei den Sozialwahlen 2011 erhielt die IG Metallmit 87% bei der Wahl des Verwaltungsrates

der Berufsgenossenschaft Holz und Metall(BGHM) eine deutliche Mehrheit der Stimmen

und somit alle Sitze auf der Arbeitnehmerseite.Bernhard Wagner (45) wurde erneut in den Vor-

stand der BGHM gewählt. Ein Gespräch.

BG-Bildungsstätte

BG-Klinik Ludwigshafen

OF: Trotz aller präventiven Maßnah-men dürften aber doch der Berufsun-fall oder die Berufskrankheit diewichtigsten Aspekte in Eurer Arbeitbleiben?

B.W.: Sicher! Kurz– bis mittelfristigwerden wir etwa den hohen Standardunserer BerufsgenossenschaftlichenKliniken weiter ausbauen. Aktuell wirdin Ludwigshafen ein neues Rehazen-trum für 23 Mio € gebaut. In der BGKlinik Tübingen wird in ein neues Un-fallforschungslabor für über 1 Mio €investiert.

OF: Die BGHM hat eigene Kliniken?

B.W.: Ja, und zwar mit einem vorbild-lich hohen Qualitätsanspruch! Wieetwa in Ludwigshafen oder in Tübin-gen. Noch so eine Leidenschaft vonmir: Ich bin gelernter Anästhesie-Pfle-ger und habe vor meiner Daimler-Zeit15 Jahre in der Medizin gearbeitet, da-runter einige Jahre im Rettungsdienst,schließlich als stellv. Leiter der Ret-tungsassistentenschule in Karlsruhe.Nicht zuletzt deswegen hat mich dieBGHM als Interessenvertreter in denVerein für BerufsgenossenschaftlicheHeilbehandlung Heidelberg berufen.

Dieser Klinikverein ist Betreiber derbeiden BG-Kliniken in unserer Region.

Als sog. Kliniken der Maximalversor-gung bieten sie nicht nur eine allum-fassende medizinische Versorgung,sondern auch eine sehr große Palettean physiotherapeutischen und Reha-Maßnahmen für „unsere“ Versicher-ten. Hier arbeiten hochqualifizierte

Ärzte und bestens geschultes Fach-personal, es kommt nur medizinischeTechnik auf höchstem Niveau zumEinsatz!

OF: Fortbildungsmaßnahmen in best-ausgestatteten Bildungsstätten, BG-Kliniken, Unfall-Renten etc. – dakommen doch enorme Kosten zusam-men! Wie finanziert ihr das denn alles?

B.W.: Ausschließlich über die Bei-träge, die von allen Unternehmen (ab1 Beschäftigtem) an uns entrichtetwerden. Und da ich auch noch Mit-glied im Finanzausschuss bin, wacheich gewissermaßen – gemeinsam miteinigen Kollegen – über die ordnungs-gemäße Verwendung der Mitglieds-beiträge. Als größte Berufsgenossen-schaft in Deutschland mit ca. 4,3 MioVersicherten in 200.000 Holz und Me-tallbetrieben verwalten wir dreistelligeMillionenbeträge.

OF: Moment mal: Du bist Vorstands-mitglied, im Bildungsstättenverein, In-teressenvertreter bei den Kliniken undim Finanzausschuss! Das hört sichalles nach Workaholic an! Oder gibt esordentlich Geld für Dein außerordent-liches Engagement?

B.W.: Nein, ich mache das alles eh-renamtlich, erhalte lediglich Fahrtkos-ten und bei Sitzungen 29 Euro pro Tagerstattet. Und ja, stimmt – viel Freizeit bleibt nicht übrig.

OF: Da muss die Frage nach dem„Warum?“ gestattet sein, Bernhard.Was treibt dich an?

B.W.: Es mag ein wenig ketzerischklingen, aber ich will bei uns inDeutschland keine amerikanischenVerhältnisse! Wir sind auf einemenorm hohen Niveau mit unserer Be-rufsgenossenschaft angelangt, sindweltweit vielleicht sogar einsameSpitze. Jetzt will ich nicht, dass Spar-maßnahmen oder was auch immer alldas wieder aufs Mittelmaß hinunterschrauben.

Entsprechend setze ich mich in derSelbstverwaltung ein, damit die Kolle-ginnen und Kollegen auch in Zukunftim Versicherungsfall bestmöglich versorgt werden. Und zwar im wahrstenSinne des Wortes! Die gesetzlichenKrankenkassen haben „nur“ die Auf-gabe, die Gesundheit des Versicher-ten wieder herzustellen.

Die Standards der BGHM sorgen zu-sätzlich für umfassende Reintegrationin das Berufsleben. Mit allen notwen-digen Mitteln! Dafür setze ich mich einund dafür lohnt sich der Einsatz, wieich finde!

OF: Bernhard, das finden wir auch!Danke für dein Engagement und fürdas Gespräch.

Weitere Informationen über

unsere Berufsgenossenschaft

findet ihr unter

www.bghm.de

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BG-Schulungszentrum

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IG Metall

1300 Stellen abgebaut!

Nach aktuellen Zahlen haben die Bun-desländer in den zurückliegendenzehn Jahren im Bereich der Gewerbe-ärzte und der Gewerbeaufsichtsper-sonen rund 1300 Stellen abgebaut.

Urban kritisierte, dass manchen Bun-desländern die Gesundheit der Be-schäftigten in den Büros undWerkshallen so wenig Wert zu seinscheine, dass sie über 40 Prozent derStellen in den Behörden zusammen-gestrichen hätten.

Personalabbau mit Folgen

Der Personalabbau bleibe nicht ohneFolgen.

Hans-Jürgen Urban: „Aufsichtsäm-ter zu wirksamen Arbeitsschutz-Kontrollen nicht mehr in der Lage“

Die IG Metall hat eine Aufstockungdes Personals in den Aufsichtsbe-hörden für Arbeits- und Gesund-heitsschutz gefordert. „Mit demaktuellen Personalbestand der Auf-sichtsämter ist eine wirksameKontrolle der Betriebe nahezu un-möglich.

Nur wenn endlich Personal aufge-stockt wird, haben die Behörden eineChance“, sagte Hans-Jürgen Urban,geschäftsführendes Vorstandsmit-glied der IG Metall, vor Betriebs- undPersonalräten auf der internationalenArbeitsschutz-Fachmesse am Don-nerstag in Düsseldorf.

Lage dramatisch

Die Lage sei dramatisch, sagte der Ar-beits- und Gesundheitsschutz-Experteder IG Metall.

IG Metall fordert:

Mehr Personal für Aufsicht bei Arbeits- und Gesundheitsschutz!

Hans-Jürgen Urbangeschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall

"Die Zahl der Anordnungen von Ar-beitsschutzmaßnahmen ist um 46Prozent zurückgegangen, nicht weildie Arbeit gesünder geworden ist,sondern weil schlicht Personal in denBehörden fehlt, um die gravierendenMängel in den Betrieben festzustel-len", sagte Urban.

Neben der zu geringen Zahl der Mit-arbeiter in den Arbeitschutzbehörden,gebe auch die Qualifikation Anlass zuKritik. Psychische Belastungen spiel-ten bei Inspektionen der Aufsichts-personen in den Betrieben so gut wiekeine Rolle. Das sei Folge einer unzu-reichenden Qualifikation des Auf-sichtspersonals.

„Wenn die Betriebe nicht immer mehrzu einer Gefahrenzone für die Ge-sundheit ihrer Beschäftigten werdensollen, dann brauchen die Aufsichts-behörden mehr und besser qualifi-ziertes Personal“, forderte derGewerkschafter.

Weitere Infos unter:

www.gutearbeit-online.de

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IG Metall Tarifpolitik

Gibt`s im nächsten Jahr mehrGeld?

Auf dem Weg zur Forderung

Ab Ende Januar 2012 wird innerhalbder IG Metall die Forderung diskutiert.Ende Februar beschließt die Große Ta-rifkommission für Baden-Württem-berg dann die endgültige Forderung.

Die Preissteigerung spielt dabei einegroße Rolle. Sie liegt derzeit bei rund2,4 %, die Prognose für 2012 liegt bei1,8 %. Außerdem kommt es drauf an,wie sich die Produktivität erhöht. AmVerhandlungstisch muß eine Forde-rung auch begründbar sein. „Wir wol-len das“ - reicht zum Verhandelnnicht. Die Produktivität wird derzeitauf 0,4 bis 1 % geschätzt.

Damit auch die IG Metall-Mitgliedervon Mercedes Benz Rastatt mit disku-tieren können, gibt es im Februar eineVertrauensleute-Vollversammlung.

Die „Kunst“ für die IG Metall -nicht nurin Gaggenau - ist es, alle Betriebe undalle Bedürfnisse „unter einen Hut“ zubekommen. Das wird auch diesesMal funktionieren. Schließlich hat dieIG Metall über 60 Jahre Erfahrung.

Ein Blick zurück auf die Einkom-mensentwicklung

Die schlechte Nachricht: bundesweitsinkt der Reallohn schon seit Jahren.Die gute Nachricht: für die Betriebeder Metall- und Elektroindustrie steigtder Lohn. Tariferhöhungen sindhöher als der „Verfall“ des Geldes .

Warum das so ist? Ganz einfach: weil die IG Metall erfolgreich in der Tarif-politik ist.

Das Absinken der Reallöhne im Bun-desdurchschnitt hängt auch damit zu-sammen, dass der Niedriglohnsektorimmer stärker wird. Dazu gehört dieLeiharbeit und Werkverträge.

Tarifrunde ist mehr als nur Geld

Ausbildung und Leiharbeit laufen be-reits Gespräche

Normal wäre, dass Azubis nach derAusbildung unbefristet übernommenwerden. Die Auftragslage war und istin diesem Jahr gut. Trotzdem werden¾ der Azubis in Baden-Württembergnur befristet übernommen.

Trotz guter Auftragslage werden nur¾ der Azubis in Baden-Württembergübernommen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Der Tarifvertrag mit dem Inhalt der12monatigen Übernahme kommt auseiner Krisenzeit der 90er Jahre. DieAzubis sollten vor Arbeitslosigkeit be-wahrt werden. Sie sollten Berufser-fahrung sammeln, bevor sie auf demArbeitsmarkt aufschlagen, um bes-sere Vermittlungschancen zu haben.

Mittlerweile wird die 12monatigeÜbernahme als verlängerte Probezeitbenutzt.

Derzeit laufen zwischen IG Metall undSüdwestmetall Gespräche über diegrundsätzliche unbefristete Über-nahme von Azubis. Der Vorsitzendevon Gesamtmetall Kannegieser äußertsich über die „Verbeamtung von15jährigen“. Hier geht es um Chancen

für die Zukunft. Aber es scheint, als obes normal geworden ist, Beschäftigtedurch möglichst jahrelange Befristungin einer höchstmöglichen Unsicher-heit zu lassen.

Ziel der IG Metall

Bis Mitte Februar ein inhaltliches Er-gebnis, um das Thema nicht in dieGeldtarifrunde einzubeziehen. Derzeitscheinen die Erfolgsaussichten nichtbesonders rosig.

Zum Thema Leiharbeit gibt es auchGespräche. Hier geht es vor allem umdie Ausweitung der Mitbestimmungfür Betriebsräte. Leiharbeit ist nichtmehr nur das Abfedern kurzfristigerAuftragsspitzen, sondern die Norma-lität.

Die IG Metall zieht eine Mauer fürmehr Gerechtigkeit hoch

Auf www.bw.igm.de ist sie zu sehen,die virtuelle Mauer für die Übernahmevon Azubis und Regelungen für Leih-arbeitnehmer. Es gilt Beispiele aufzu-zeigen, dass es sich lohnt, zu diesenThemen einzusetzen und zu regeln.

Weitere Infos unter:

http://www.gaggenau.igm.de

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Struthof

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Ein kalter, nebliger Samstagmorgenim Oktober. 8.15 Uhr, Tor 3, Benz-werk in Rastatt. Ein Bus, von der IGMetall Gaggenau gechartert, mit derAufschrift „Fernweh Reisen“.

Nach und nach treffen die Kollegin-nen und Kollegen ein – zum Teil mitPartner; manche mit der ganzen Fa-milie! Pünktlich um halb neun gehtdie Fahrt los. Durch den Nebel überdie alte Rheinbrücke ins Elsass.

Auf der fast leeren Autobahn ist dieGelegenheit über die Lautsprecher-anlage des Busses eine Einführungin die Geschichte des Elsass und sei-ner Bewohner zu geben.

Der ständige Wechsel der Nationali-tät und der geforderten Sprache, imZusammenhang mit heftigstenKriegsereignissen. Als Zeugnis derSchilderungen passiert der Buseinen großen Soldatenfriedhof amStadtrand von Straßburg.

Wir biegen ab von der A35 in Rich-tung Saint Diè in ein Tal der Voge-sen. Wenn der Nebel gerade eineLücke lässt, ist die wunderschöneHerbstlandschaft dieser Gebirgsre-gion zu erkennen.

Das Tal wird enger und wir nähernuns unserem Ziel, dem ehemaligenKonzentrationslager Struthof. Wirpassieren Rothau - am Bahnhof sinddie Deportierten angekommen. InViehwaggons. Nach tagelanger Fahrtohne Essen, Trinken, ohne Toilette –unvorstellbar!

Zig-tausende von Deportierten allerNationalitäten wurden hier von denSS-Schärgen in Empfang genommenund mit Gebrüll, Schlägen und Hun-debissen den steilen Weg hinauf zumLager Struthof getrieben.

Unser Bus folgt diesem für die Gefan-genen leidvollen Weg. Als wir oben an-kommen, versucht die Sonne geradeden dichten Nebel zu durchdringen.Auf 800 Höhenmeter spüren wir denfrostigen Herbstmorgen. Schneeresteliegen am Wegesrand. Trotz Winterja-cke ist es uns kühl.

Wie haben sich wohl die Gefangen ge-fühlt, welche die Winter in dünnenHemden und Hosen hier verbringenmussten?

Die modern gestaltete Empfangshalledes „Centre europèen du resistant de-portè“ empfängt uns mit einer gemüt-lichen Wärme.

Die Eintrittskarten werden verteilt undder Rundgang durch dieses 2005 er-baute Mahnmal kann beginnen. Die-ses Museum wurde errichtet, zurErinnerung und zu Ehren der Men-schen, die überall in Europa gegen dieUnterdrückung gekämpft haben.

Es verkörpert die Geschichte der De-portation und der Widerstandsbewe-gungen in Europa.Es wurde um den so genannten „Kar-toffelkeller“ herumgebaut. Ein sinnlo-ses Monsterbauwerk, das nur zurSchikane von den Häftlingen in dasGranitgestein getrieben werdenmusste.

Erst nach dem Rundgang, vorbei anden Schaubildern des EuropäischenSchreckens, durchschreiten wir dasTor zum eigentlichen Lager Struthof-ein abweisendes Gebilde aus Holz undStacheldraht.

Gerade hat es die Sonne geschafftden Nebel zu durchdringen und es er-gibt sich ein wunderschöner Blick aufdie herbstliche Gebirgslandschaft derVogesen.

Die terrassenförmige KZ-Anlage liegtuns zu Füßen. Vor uns der Appell-platz mit Galgen. Und baumelndemStrick. Man hat das Gefühl in einerKulisse eines Spielfilms zu stehen.Leider ist dieses Gelände Schauplatzzigtausendfachen Leids, 22-tausend-fachen grausamen Todes und Mor-des.

Es schaudert einem beim Betrachtender erhalten gebliebenen Gebäudenund Zeugnissen dieser unbeschreib-lichen Barbarei. Dass es in Nieder-bühl und in Bad Rotenfels „Filialen“dieses Grauens gab - die so genann-ten Außenlager - macht noch mehrbetroffen.

Nach gut 2 Stunden ist unser Rund-gang durch dieses schaurige, aberwichtige Denkmal beendet. UnserBus -mit Thomas dem Chauffeureinem profunden Kenner der Anlageund deren Geschichte- brachte unsnach einem kurzen, schaurigen Ab-stecher zu einem Gebäude, das alsGaskammer des Lagers diente, wie-der sicher herunter ins Tal.

Mit einer Einkehr in einer nahen, fürdie Vogesen typischen Ferme Au-berge wurde der Abstecher in die Ge-schichte beendet. Das gute Essenhat uns dann wieder wohlig in derGegenwart empfangen.

In Rastatt angekommen haben wiruns verabschiedet nach diesem er-lebnisreichen Ausflug, der den tref-fenden Titel trug „gegen dasVergessen“. Wir wurden erinnert undwerden erinnern.

An dieser Stelle noch einen beson-deren Dank an unseren Reiseleiterund stellv. BR- Vorsitzenden i.R. Rü-diger Haas, welcher uns kompetentund anschaulich durch die Vergan-genheit führte.

Reise gegen das Vergessen

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Interessantes im WWW / Intranetseiten des BR

Interessante Seiten imWorld Wide Web

IG Metall @ Daimler www.daimler.igm.de

IG Metall Gaggenauwww.gaggenau.igm.de

IG Metall Bezirk Stuttgartwww.bw.igm.de

ACEwww.ace-online.de

Benefits-Rabattewww.daimler.mitar-beiterangebote.de

DGB-REISENwww.dgb-reisen.de

Daimler Karrierecareer.daimler.com

Ticket ServiceRabatte für Daimlerwww.eventim.de

Promo-tionscodecst 2011

Informationen der IG METALLfür Beschäftigte der Daimler AG

Intranetseiten des BetriebsratsSie finden uns unter:

Mitarbeiterportal/Unternehmen/

Organisation/Betriebsrat

Hier informieren wir, unter anderem über unsere Auf-

gaben, Ansprechpartner und Kommissionen. Beachten

Sie bitte unsere Rubrik: Fahrgemeinschaften

Termine 2012Betriebsversammlung 20. März19. Juni18. September04. Dezember

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