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Suhrkamp © 2018 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 1 Karl Barth: Dialektische Theologie. Kirchliche Dogmatik Schriften I und II. Zwei Bände im Schuber Herausgegeben und kommentiert von Dietrich Korsch D: 72,00 € A: 74,10 € CH: 95,00 sFr Erschienen: 21.09.2009 Leinen, 1324 Seiten ISBN: 978-3-458-70022-7 Aus der Unmöglichkeit, unter neuzeitlich-historischen Bedingungen von Gott wie von einem Gegenstand zu reden, der jenseits der erfahrbaren Wirklichkeit zu suchen wäre, zieht der schweizerische reformierte Theologe Karl Barth (1886-1968) weitreichende Konsequenzen. Wenn der Gehalt der Religion in der religiösen Kommunikation selbst liegt, dann ist Gott, der den Menschen anredet, als der Grund dieser Kommunikation zu verstehen. Damit aber wird dem Menschen die Aufgabe zugewiesen, eine Selbstbestimmung Gott gegenüber vorzunehmen, die ein Leben ohne Gott ausschließt. Von diesem Grundgedanken her wird der gesamte Bestand der christlichen Lehre neu interpretiert. Die Theologie Barths hält damit an der individuellen Verantwortung der Subjekte fest. Diese neuzeitliche Konsequenz der Theologie Karl Barths zeigt heute einen Weg für konfessionelle Debatten im Christentum und für interreligiöse Verständigungen auf. Wie immer sich die religiösen Weltanschauungen in verschiedenen Religionen präsentieren mögen – jede Religion ist über den Bezug zu ihren Gläubigen definiert, und dafür spielen religiöse Kommunikationen eine entscheidende Rolle. So kann Barths Schlußfolgerung aus der Lage des Christentums in der vollendeten Moderne auch eine Perspektive für die Weltreligionen sein. Diese Ausgabe, die die wichtigsten Arbeiten Karl Barths versammelt, macht zum ersten Mal deutlich, wie die Problemstellung seiner Theologie aus den Fragen erwuchs, die zu Beginn des

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Karl Barth:Dialektische Theologie. Kirchliche DogmatikSchriften I und II. Zwei Bände im SchuberHerausgegeben und kommentiert von Dietrich Korsch

D: 72,00 €A: 74,10 €CH: 95,00 sFr

Erschienen: 21.09.2009Leinen, 1324 SeitenISBN: 978-3-458-70022-7

Aus der Unmöglichkeit, unter neuzeitlich-historischen Bedingungen von Gott wie von einemGegenstand zu reden, der jenseits der erfahrbaren Wirklichkeit zu suchen wäre, zieht derschweizerische reformierte Theologe Karl Barth (1886-1968) weitreichende Konsequenzen.Wenn der Gehalt der Religion in der religiösen Kommunikation selbst liegt, dann ist Gott, derden Menschen anredet, als der Grund dieser Kommunikation zu verstehen. Damit aber wirddem Menschen die Aufgabe zugewiesen, eine Selbstbestimmung Gott gegenübervorzunehmen, die ein Leben ohne Gott ausschließt. Von diesem Grundgedanken her wird dergesamte Bestand der christlichen Lehre neu interpretiert.

Die Theologie Barths hält damit an der individuellen Verantwortung der Subjekte fest. Dieseneuzeitliche Konsequenz der Theologie Karl Barths zeigt heute einen Weg für konfessionelleDebatten im Christentum und für interreligiöse Verständigungen auf. Wie immer sich diereligiösen Weltanschauungen in verschiedenen Religionen präsentieren mögen – jede Religionist über den Bezug zu ihren Gläubigen definiert, und dafür spielen religiöse Kommunikationeneine entscheidende Rolle. So kann Barths Schlußfolgerung aus der Lage des Christentums inder vollendeten Moderne auch eine Perspektive für die Weltreligionen sein.

Diese Ausgabe, die die wichtigsten Arbeiten Karl Barths versammelt, macht zum ersten Maldeutlich, wie die Problemstellung seiner Theologie aus den Fragen erwuchs, die zu Beginn des

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20. Jahrhunderts diskutiert wurden. Sie läßt das Profil der dialektischen Theologie erkennenund zeigt auch die Abgrenzungen auf, die Barth, durchaus polemisch, zur herrschendenTheologie und Kirche einnahm. Darum kommen die kirchlichen wie die gesellschaftlich-politischen Optionen, die sich aus Barths Theologie ergeben, breit zur Sprache. Schließlichgibt die vorliegende Ausgabe durch systematische Auszüge Einsicht in die Grundidee derumfangreichen Kirchlichen Dogmatik.

Es ist Zeit für eine Neuentdeckung der Theologie Karl Barths. Radikal wie kaum einanderer hat Barth, einer der großen Theologen des 20. Jahrhunderts, die Einsichtvertreten und formuliert, daß der Gehalt der christlichen Religion in der religiösenKommunikation selbst präsent ist. Nichts anderes besagt die Formel vom Wort Gottes.