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KURTIs Schülerzeitung der Editorial von Benjamin und Karim Dies ist die erste Ausgabe unserer Schüler- zeitung KURTIS – Schülerzeitung der Kurt- Schumacher-Schule. Wir sind Schülerzei- tungsredakteurinnen und -redakteure, weil wir neugierig sind, weil wir was zu sagen haben und weil es uns Spaß macht zu verschiedenen Themen zu recherchie- ren und zu schreiben. Zum Recherchieren gehört nicht nur die Recherche am Com- puter, sondern auch die Recherche an anderen Orten. Deshalb waren wir z.B. in der Mercedes-Benz-Arena, in der Komi- schen Oper, im Tegeler Forst, im Bundes- tag, im Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg und auf der Domäne Dahlem, einem Bau- ernhof und Rittergut. Wir haben einen Profi Basketball Spieler interviewt, die Bürgermeisterin von Kreuzberg getroffen und den Pressespre- cher von Alba Berlin. Wir waren bei der Kinderkommission vom Bundestag und bei dem Koch, der für unser Schulessen ver- antwortlich ist. Wir haben Umfragen ge- macht, viel diskutiert und überlegt, warum YouTube Blogger/innen so beliebt sind und manche so viel Geld verdienen. Wir haben den Baustadtrat von Friedrichshain- Kreuzberg gefragt, warum unsere Schule seit 6 Jahren eine Baustelle ist und wie lange das wohl noch dauern wird. Nr. 1 Dezember 2018 Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen, Blättern und Angucken und können Euch schon mal versprechen, dass wir in der nächsten Ausgabe 150 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit reisen. Zum festen Redaktionsteam gehören Alma, Aryan, Benjamin, Cem, Ceylin, Esin, Farah, Haydar, Hiba, Karim, Lara, Mariam, Mohammed, Özgür, Rana, Ravza, Shada, Shayma, Sohaib und Yelda. Daniel und Maik haben in dieser Ausgabe Gastbeiträge geschrieben. Themenvorschläge und Gastbeiträge aus allen Klassen sind immer willkommen und werden in der Redaktionssitzung disku- tiert.

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KURTIs Schülerzeitung der

Editorial von Benjamin und Karim Dies ist die erste Ausgabe unserer Schüler-zeitung KURTIS – Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule. Wir sind Schülerzei-tungsredakteurinnen und -redakteure, weil wir neugierig sind, weil wir was zu sagen haben und weil es uns Spaß macht zu verschiedenen Themen zu recherchie-ren und zu schreiben. Zum Recherchieren gehört nicht nur die Recherche am Com-puter, sondern auch die Recherche an anderen Orten. Deshalb waren wir z.B. in der Mercedes-Benz-Arena, in der Komi-schen Oper, im Tegeler Forst, im Bundes-tag, im Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg und auf der Domäne Dahlem, einem Bau-ernhof und Rittergut. Wir haben einen Profi Basketball Spieler interviewt, die Bürgermeisterin von Kreuzberg getroffen und den Pressespre-cher von Alba Berlin. Wir waren bei der Kinderkommission vom Bundestag und bei dem Koch, der für unser Schulessen ver-antwortlich ist. Wir haben Umfragen ge-macht, viel diskutiert und überlegt, warum YouTube Blogger/innen so beliebt sind und manche so viel Geld verdienen. Wir haben den Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg gefragt, warum unsere Schule seit 6 Jahren eine Baustelle ist und wie lange das wohl noch dauern wird.

Nr. 1 Dezember 2018

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen, Blättern und Angucken und können Euch schon mal versprechen, dass wir in der nächsten Ausgabe 150 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit reisen.

Zum festen Redaktionsteam gehören Alma, Aryan, Benjamin, Cem, Ceylin, Esin, Farah, Haydar, Hiba, Karim, Lara, Mariam, Mohammed, Özgür, Rana, Ravza, Shada, Shayma, Sohaib und Yelda. Daniel und Maik haben in dieser Ausgabe Gastbeiträge geschrieben. Themenvorschläge und Gastbeiträge aus allen Klassen sind immer willkommen und werden in der Redaktionssitzung disku-tiert.

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Ankunft auf dem Bauernhof Ines Vollmar: Die Domäne Dahlem ist ein ganz alter Bauernhof. Schaut Euch mal das Wappen über der Eingangstüre an. Was seht Ihr da? Kinder: Zwei Ritterrüstungen Ines Vollmar: Das verrät uns, dass vor langer Zeit hier eine Ritterfamilie lebte: Der Ritter Kuno mit seiner Frau Elisabeth und 11 Kindern. Die haben hier drin gewohnt vor rund 400 Jahren. Jetzt ist hier ein Mu-seum drin. Aber den Bauernhof, der ihnen gehörte, den gibt es noch. Diesen Bauernhof gibt es seit 800 Jahren. Er ist sehr alt. Zuerst gehen wir zu Raphael, dem 2jährigen Eber. Er lebt ganz alleine in seinem Stall mit kleinem Auslauf-gebiet.

Mohammed: Was essen denn die Schweine? Ines Vollmar: Was frisst so ein Schwein: Wir haben ihm eben Getreidekörner gegeben. Schweine essen aber auch Obst, Gemüsereste und gekochte Kartof-feln. Bei der Kartoffelernte gibt es immer Kartoffeln, die nicht so gut sind, die die Menschen nicht essen wollen. Die werden gekocht und verfüttert. Aber draußen auf der Weide wühlen sie im Boden und da finden sie Würmer, Insekten, Käfer. Schweine sind Allesfresser. D.h. sie fressen Gemüse, Obst und Fleisch.

Hayder: Wie oft werden sie denn gefüttert?

Ines Vollmar: Sie werden hier 2 Mal am Tag gefüt-tert.

Mohammed: Wie werden sie denn gepflegt?

Ines Vollmar: Eigentlich pflegen die sich selbst. Na-türlich wird ihr Stall täglich saubergemacht. Der Tierarzt guckt nach ihnen. Mehr muss man nicht machen.

Mohammed: Wie viel Freiraum haben die Schweine?

Ines Vollmar: Die meisten Schweine, also die Sauen und die Ferkel leben draußen auf der Weide. Der Eber ist allerdings nur hier drinnen. Er bekommt manchmal die Sau zu Besuch damit wir wieder kleine Ferkel bekommen. Er ist nicht bei den anderen draußen, weil er sonst seine Kinder befruchten könnte und das ist gefährlich. Wenn er seine Kinder befruchten würde, das wäre Inzucht und da muss man auf einem Bauernhof aufpassen, dass das nicht passiert. Die Ferkel würden sonst krank zur Welt kommen.

Mohammed: Wie viele Quadratmeter hat Raphael hier?

Ines Vollmar: 12 – 15 Quadratmeter, schätze ich. Yelda: Warum gibt es hier einen Elektrozaun? Ines Vollmar: Ihr habt vielleicht gesehen, dass der Eber nur ganz kleine Augen hat. Er kann nicht so gut sehen. Er hat zwar eine große Nase und große Oh-ren. Das heißt: Er kann gut riechen und gut hören, aber er sieht nicht so gut. Und wir haben viele Kinder hier jeden Tag zu Besuch. Und wenn die ihre Finger mal durch das Gatter strecken, könnte es sein, dass Raphael denkt, das wäre eine Karotte und beißt rein. Davor schützt zusätzlich der Elektrozaun. Raphael kommt dann gar nicht bis ans Gatter. Ines Vollmar: Was denkt Ihr, warum haben wir die Schweine hier auf dem Bauernhof? Die Bauernhof-tiere sind ja Nutztiere. Das ist anders als bei Goldfi-schen, Hunden, Hamstern oder Wellensittichen. Also welchen Nutzen haben wir? Was kann man aus den kräftigen Borsten machen?

Kinder: Bürsten, Pinsel, Rasierpinsel. Aber sie essen die Schweine nicht, oder?

Ines Vollmar: Doch, die Schweine sind für die Fleischproduktion zuständig und dafür müssen sie vorher geschlachtet werden. Bauernhoftiere werden nicht sehr alt. Wenn wir Wurst und Fleisch essen wollen, dann müssen wir Tiere schlachten. Wir kön-nen ja entscheiden, ob wir auf Fleisch verzichten. Wie heißen die Menschen, die darauf verzichten? Kinder: Vegetarier, Veganer.

Mohammed: Wie lange hat das Schwein hier Zeit zu leben?

Ines Vollmar: Es gibt ein Sprichwort auf dem Bau-ernhof, das heißt: Ein Schwein auf dem Bauernhof erlebt niemals seinen ersten Geburtstag. Das heißt, ein Schwein ist nach 6-8 Monaten ausgewachsen und wiegt dann 100 Kilogramm. Und wenn es 100 Kilo wiegt, dann kommt es zu Schlachthof. Norma-lerweise geschieht das im November. Denn im Win-

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule ter können sie nicht auf der Weide bleiben. Der Eber hier wiegt 200 oder 300 Kilo und ist auch schon 2 ½ Jahre alt. Wir müssen immer ein paar Eber und ein paar Sauen behalten, damit wir wieder kleine Ferkel bekommen. Sie bekommen jedes Jahr 2 Mal Ferkel. Ein Wurf besteht aus 10 – 12, also bekommen die Sauen jedes Jahr 20 – 22 Ferkel. Bei den Schweinen kümmern sich die Säue um die Ferkel. Sie haben Zitzen damit die Kleinen ernährt werden, das ist das wichtigste und sie passt auf sie auf. Jetzt gehen wir in den Hühnerstall. Da leben derzeit 60 Hühner der Rasse Sperber und 6 Hähne. Im Stall haben sie ein Legehaus, wo sie ihre Eier reinlegen und ansonsten können sie durch eine Klappe in ein riesiges Freigehege. Nachts müssen alle Hühner in den Stall und die Klappe muss gut verschlossen wer-den. Sonst kommt der Fuchs und tötet sie. Denn in Berlin gibt es eine ganze Menge Wildtiere wie Füch-se, Habichte, Waschbären, Wildschweine usw.

Mohammed: Wo schlafen die Hühner?

Ines Vollmar: Die Hühner schlafen auf den Stangen. Da krallen sie sich fest, stecken ihre Köpfe so ein bisschen unters Federkleid und schlafen und fallen auch nicht runter. Ihre Eier legen die Hühner ins Stroh ins Legehaus. Ihr dürft die Eier einsammeln. Rana: Die fühlen sich voll warm an, das Ei war eben noch im Huhn, das fühlt man. Ines Vollmar: Bei den Hühnern müssen wir ganz leise sein, denn Hühner werden ganz schnell nervös und ängstlich. Sie wissen ja nicht, dass wir ihnen nichts tun. Und so manches Huhn ist schon vor Schreck an Herzinfarkt gestorben.

Mohammed: Wie viele Eier kann eine Hühnerfrau am Tag legen?

Ines Vollmar: Jedes Huhn kann ein Ei legen am Tag. Wir legen die Eier in den Karton und verkaufen sie in unserem Hofladen. Was macht man aus Eiern? Kinder: Eiersalat, gekochte Eier, Spiegeleier, Rührei, Kuchen, Eierkuchen, Waffeln, Kekse. Ines Vollmar: Wenn ich mehr Hühner haben möchte, also Küken, muss die Henne brüten und zwar 21 Tage bis das Küken schlüpft und die Eier müssen befruchtet sein.

Mohammed: Wie groß ist das Gehege für die Hüh-ner?

Ines Vollmar: 6 – 8 Quadratmetzer pro Huhn. Also haben die Hühner hier ungefähr 450 Quadratmeter zum Freilauf.

Mohammed: Wenn sich die Hühner streiten, was macht Ihr da?

Ines Vollmar: Manchmal kommt es zum Streit zwi-schen den Hennen. Wenn sie genug Platz haben, dann passiert das eigentlich nicht. Aber wir hatten schon mal ein sehr zänkisches Hühnervolk. Dagegen kann man nicht so viel machen. Aber die hier hacken sich nicht. Aber es gibt zwischen den Hennen immer eine Rangordnung. Die wichtigen ranghöheren Hen-nen schlafen auch weiter oben auf den Stangen und die hacken auch mal die, die weiter unten schlafen. Das sind dann die sogenannten Chefinnen und die sind nicht immer nett zu den anderen.

Mohammed: Wie lange leben die?

Ines Vollmar: Sie legen zwei Jahre jeden Tag ein Ei und dann wird das weniger. Dann werden diese Hühner zum Suppenhuhn. Anders ist das bei den Hähnen. Die Hähnchen legen ja keine Eier, die haben wir nur für das Fleisch und die werden nach 6 – 8 Monaten geschlachtet. Auf der Domäne leben Sperberhühner. Sie essen Brennnesseln, Würmer, Mais, Körner. Und manch-mal picken sie kleine Steine auf, um das harte Korn zu malen, denn sie haben ja keine Zähne. Das ma-chen sie wie mit Mühlsteinen. Dinosaurier haben das auch gemacht. Man hat in ihren Mägen große Steine gefunden. Nicht alle Dinosaurier hatten ja Zähne.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule Ines Vollmar: Was denkt Ihr, warum haben wir Hüh-ner auf dem Hof? Kinder: Weil die Hühner Eier, Fleisch, Federn und Daunen geben.

Domäne Dahlem - Ein Bauernhof mitten in Berlin Von Haydar und Mohammed Auf der Domäne Dahlem haben wir viele Tierarten gesehen: Das deutsche Sattelschwein, die rauhwolli-gen Pommerschen Landschafe, die schraubenhörni-gen bulgarischen Langhaarziegen und Rinder der Rasse Rotes Höhenvieh. Das sind ganz alte Tierras-sen. Besonders beeindruckt hat uns Emma, die gro-ße rotbraune Kuh, die eine Kette um ihre Hörner trug. Das hat Gründe! Emma ist eine ganz schlaue Kuh mit einem großen Freiheitsdrang. Sie ist schon oft ausgebüxt und hat auch ihrer Herde zur Flucht verholfen, indem sie mit ihrem Horn den Elektrozaun so geschickt hochhob, dass alle Kühe bequem unter ihm hindurchgehen konnten. Horn leitet keinen Strom. Das weiß Emma ganz genau. Und nachdem die Kuhherde schon 2 Mal am U-Bahnhof stand, muss Emma jetzt Metall um die Hörner tragen, Me-tall leitet Strom! Raphael, der große dicke Eber tat uns etwas leid. Er bekommt nur sehr selten Besuch von einer der Sau-en und muss sonst alleine leben, da er sonst seine Kinder begatten würde. Eber können das nicht un-terscheiden, ob das eigene oder fremde Kinder sind und aus Inzucht kommen kranke Kinder. Außerdem gibt es etwa 100 Sperberhennen und Hähnchen. Wir konnten die noch warmen frisch gelegten Eier in den Händen halten. Es gibt Pommern-Enten und Cröll-witzer Puten sowie ein Dülmener Wildpferd, einen Konik und zwei Exmoor Ponys. Es war toll, die wolli-gen Schafe zu füttern und zu streicheln. Und alle Tiere haben genug Platz! Seit 2008 gibt es auch ein Zugrinderprojekt. Und weil sie so viele Tiere haben, müssen sie auch viele Fut-terpflanzen wie Klee, Gras, Luzerne anbauen. Etwa die Hälfte aller Felder sind Futterfelder. Auf den drei anderen Feldern wachsen „Petkuser Roggen“ und Futterrüben, Kartoffeln und ganz viele Kohlsorten: Grünkohl, Schwarzkohl, Spitzkohl, Rosenkohl, Wir-sing, Weißkohl, Kohlrüben, Broccoli, rote Beete, Blumenkohl.

Zur ökologischen Landschaftsgestaltung gehören Totholz- und Lesesteinhaufen, verschiedene Hecken-formen, Blühstreifen an den Feldrändern, Teiche und eine Streuobstwiese. Das sind wichtige Biotope, Le-bensräume für Tiere.

Das Gemüse und das Fleisch werden im Hofladen verkauft. Es gibt auch einen Landgasthof, in dem das alles zubereitet wird. Am Schluss fuhren wir mit dem Traktor übers Land, das war laut und ruckelte und man musste sich festhalten, aber es war toll!

Das Haus der alten Rittersleut´ derer von Willmerstorff – die Domäne Dahlem Von Mohammed und Haydar Dahlem, das ist ein Berliner Ortsteil des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Und die Domäne Dahlem ist das historische Rittergut des ehemaligen Dorfes Dahlem. Seit mehr als 800 Jahren wird hier Landwirtschaft betrieben. Und dorthin haben wir einen Ausflug gemacht. Aus der Zeit des Ritterguts stammen das Herrenhaus von 1560, der Pferdestall von 1830, die Stellmache-rei aus dem frühen 19. Jahrhundert und der Hof-brunnen und der auf dem Dorfanger gelegene Eiskel-ler von 1709. Das Herrenhaus ist das älteste Wohn-gebäude Berlins. Der Begriff Herrenhaus geht auf den Gutsherrn zurück, also auf den Mann, dem das Gut gehörte. Bis 1838 gehörte das Gut dem Adel, einem Grafen. Seit 1841 gehört das Dorf Dahlem Preußen, bzw. später Berlin. Im Herrenhaus ist unter anderem ein alter Kaufmannsladen zu sehen und eine Fleischerei aus den 1920er Jahren.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule In einem weiteren alten Gebäude ist das Culinarium untergebracht. Dort werden unter dem Motto „Vom Acker bis zum Teller“ unsere Essgewohnheiten seit 1850 bis in die Gegenwart dargestellt.

Wir konnten eine Kuh melken, wir konnten uns Sü-ßigkeit erradeln, in einem Butterfass Butter stamp-fen und vieles mehr. Und wir saßen auf einem alten Milchwagen, der vor langer Zeit Milchkannen aus-fuhr.

Ausflug zum Bauernhof von Shayma Ich war total überrascht, dass es in Berlin einen rich-tigen Bauernhof gibt mit Ziegen, Schafen, Pferden, Schweinen, Hühnern, Puten und Kühen. Am besten hat

mir dann die Fahrt über die Felder mit dem Traktor gefallen. Frau Vollmar fuhr den Traktor und wir sa-ßen dahinter in einem großen Wagen auf Holzbän-ken und wurden hin und her geworfen, denn die Feldwege hatten viele Löcher. Wir konnten ganz laut kreischen, der Motor des Traktors übertönte uns.

Bei den Puten angelten wir nach den schönsten Fe-dern. Auf den Pferden konnten wir leider nicht rei-ten. Aber eigentlich hat mir alles zusammen gefallen. Ich fand es toll, dass wir uns alle was zu essen kaufen durften. Als wir zurück zur Schule gingen, hat mir ein Vogel auf die Hand geschissen. Das war zwar ziemlich eklig, aber was geschehen ist, ist geschehen. Ich hatte dann noch einen Wackelzahn und bin sofort zur Mädchentoilette gerannt und hab ihn rausgezogen. Das alles hat super tollen Spaß gemacht.

Tierisch lecker? Umfrage zum Ernährungsverhalten von Kindern un-serer Schule Von Mohammed und Haydar 1. Wie oft esst Ihr Fleisch in der Woche? 2. Ist Euer Lieblingsessen ein Gericht mit Fleisch? 3. Wenn ja, welches Fleisch esst Ihr am liebsten? 4. Würdet Ihr mehr Geld für ein Fleischgericht aus-

geben, wenn Ihr wüsstet, dass die Tiere zuvor artgerecht gehalten wurden?

5. Wisst Ihr, was artgerechte Haltung ist? Unsere Umfrage hat folgendes Ergebnis: Die meisten Kinder essen mehr als 2 Mal in der Woche Fleisch. Ihr Lieblingsgericht ist ein Fleischgericht und am liebsten essen alle Huhn. Die meisten Kinder wissen, was artgerechte Haltung von Tieren ist. Zumindest wissen die meisten Kinder, dass es den Tieren in großen Mastställen nicht gut geht. Es ist eng! Hüh-

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule ner, Schweine, Kühe haben keinen Platz, sie können sich kaum bewegen in diesen engen Mastställen. Sie verletzen sich gegenseitig. Die meisten Kinder wür-den lieber Fleisch von Tieren aus artgerechter Hal-tung essen. Aber das ist teurer, man könnte also nicht so viel essen.

Wir haben recherchiert, dass es einen Zusammen-hang gibt zwischen Tierhaltung und unseren Ernäh-rungsgewohnheiten! Wieso? Wenn die Tiere im Maststall gehalten wer-den, ist ihr Fleisch am günstigsten. Maststall ist die preiswerteste Tierhaltungsmethode. Der Gewinn pro Tier ist so niedrig, dass der Bauer nur Geld machen kann, wenn er Zehntausende Hühner parallel groß-zieht und am Fließband tötet und auseinander-nimmt. An einem Kilogramm Hähnchen verdient der Bauer nach der Schlachtung durchschnittlich zwi-schen 60 und 80 Cent. Das Fleisch geht dann zum Großhändler und dann in die Supermärkte und alle wollen verdienen.

Warum verdient ein Bauer so wenig? Das Ferkel, das Hähnchen, das Kalb, das geboren wird muss ernährt werden, die Ställe müssen sauber gehalten werden, der Tierarzt muss bezahlt werden, die Landarbeiter müssen bezahlt werden. Fazit: Wenn wir wollen, dass Tiere sich wohlfühlen, dann dürfen wir nur gutes Fleisch essen von Tieren, die genug Platz hatten, die auf der Weide lebten

oder im großen Gehege. Und dafür muss jeder etwas mehr bezahlen. Logo, oder!

Ein Krimi in der Mercedes Benz Arena: Von Beni und Karim Wir saßen auf den Presseplätzen neben Sportrepor-tern als ALBA Berlin in der Mercedes Benz Arena die Tabellenführung zurück eroberte. Der achtmalige deutsche Meister siegte am 3.November gegen die BG Göttingen 95:68 und feierte den fünften Erfolg

im fünften Ligaspiel. Alles begann mit dem Einlaufen der Spieler, die sich Albatrosse nennen. Ihr müsst Euch das so vorstellen: In der Halle wird es ganz dunkel, die Trommler schlagen ihre Basstrommeln wie verrückt, Fanfaren ertönen, Nebel wird in die Halle geblasen, Schein-werferkegel verfolgen jeden einzelnen Spieler, der in die Arena einläuft. Basketball ist immer auch großes Schauspiel und neben dem Sport gibt es auch Show und Musik. Und das Trommeln ist Tradition, ist Bas-ketballkultur, ist wie der Herzschlag des Sports. Im ersten Viertel waren die Albatrosse dann deutlich überlegen. Zur Hälfte führten sie 51:24. In der Halb-zeit durften wir uns in der Presse-Lounge stärken. Nach der Halbzeit ließen die Albatrosse es et was ruhiger angehen und Göttingen nutzte das. Aber die Albatrosse ließen nichts mehr anbrennen und brach-ten die klare Führung locker ins Ziel. Am Ende siegte ALBA mit 27 Punkte Vorsprung. Luke Sikma, Rokas Giedraitis und Martin Hermannsson waren mit je-weils 17 Punkten die besten Werfer.

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Peyton Siva (Rippenbruch) und der deutsche Natio-nalspieler Joshiko Saibou (Knöchelprobleme) fehlten, aber die Albatrosse hatten es auch ohne diese Spielemacher geschafft und mit dem Sieg wieder die Tabellenführung von Bayern München übernom-men. Und wir hatten die Möglichkeit, mit Joshi, wie er von allen genannt wird zu sprechen.

Der Spielemacher Joshiko Saibou Joshiko Saibou ist ein deutscher Basketballspieler, 28 Jahre alt. Er ist in Berlin aufgewachsen und spielt nach Jahren in den USA und bei anderen Vereinen seit der Saison 2017/18 bei Alba Berlin.

Wie bist Du zum Basketball gekommen?

Ich wurde von Freunden zum Basketball mitge-nommen, es hat Spaß gemacht und so begann ich im Alter von 6 Jahren mit dem Basketballtraining im BSC Berlin. Jetzt spiele ich seit einem Jahr bei Alba und in der deutschen A-Nationalmannschaft. Wie oft trainierst Du? Ich trainiere 6 oder 7 Mal die Woche, weil wir viele

Spiele haben, aber es macht mir Spaß ohne Ende.

Ihr müsst ja immer Leistung bringen. Wie wirkt sich das auf die Stimmung im Team aus?

Die Stimmung im Team ist bei Alba etwas sehr be-sonderes, weil jeder sich für jeden interessiert. Und wenn man so vom Rand aus beobachtet, merkt man das schon, dass jeder sich für den anderen freut, wenn ihm was gelingt. Wir kennen uns gut und sind als Gruppe gut zusammengewachsen. Wir machen auch außerhalb des Feldes privat was miteinander und haben Spaß. Für Joshiko, so erzählt er, ist Basketball was ganz besonderes, ein Rückzugsort, wo er abschalten kann, nur an Basketball denkt und an nichts anderes. Es sei

schon fast so wie Meditation, sehr konzentriert. Er liebt Basketball, es bestimmt sein Leben, sagt er und so, wie er es sagt, klingt es richtig und gut.

Welche Ziele hast Du? Erst mal würde ich gerne mit Alba deutscher Meister werden.

Im Sport gewinnt man ja nicht nur. Wie gehst Du mit Niederlagen um?

Ich versuche immer, mein Bestes gegeben. Wenn es reicht – dann ist das prima und wenn nicht, dann weiß ich trotzdem, ich habe alles gegeben und dann kann ich auch nicht böse auf mich sein.

Wie motivierst Du Dich?

Ich höre viel Musik und lese Bücher. Aber wir wollen auch jedes Mal gewinnen. Da braucht es keine extra Motivation. Wenn wir mal verlieren, wird analysiert, was wir falsch gemacht haben, was man besser ma-chen kann.

Wie diszipliniert bist Du?

Man braucht im Basketball sehr viel Disziplin, auch wenn man sich nicht gut fühlt, muss man alles ge-ben. Es gibt immer Tage, da läuft es nicht so gut, aber damit muss man fertig werden, aufstehen und

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule weitermachen. Diese Disziplin lernt man im Sport und die hilft im ganzen Leben. Das Interview mit dem Alba-Spieler und Spieler der deutschen Nationalmannschaft Joshiko Saibou führ-ten Benjamin, Emma und Karim.

Basketball Spezifisches von Beni Basketball Spieler sind oft große Spieler. Kristaps Porziņģis, ein lettischer Basketballer der in der nba bei den New York Nicks spielt hat eine Länge von 2,21 m. Er kann nicht mal in einem normalen Bett schlafen, denn das Standardmaß liegt bei 2 m. Mit seiner Länge von 2,21 und seiner Spannweite von 2,29 kommt er fast an den Korb ran, was ein enor-mer Vorteil für ihn ist. Er ist so groß wie 2 große Tische hintereinander gestellt. Der deutsche Basketballer Dirk Nowitzki hat eine Länge von 2,14 m! Wenn ihr auch so groß werden wollt, so gibt er Euch den Rat: „Hängt euch jeden Tag ein paar Minuten an die Sprossenwand und um stark zu werden, esst Bananen und trinkt literweise Milch!“ Ob das hilft? Dirk Nowitzki war nicht beson-ders gut in der Schule, sagt er. Immerhin hat er sein Abitur mit 3,3 gemacht und er braucht keine Body-guards.

Kickboxen von Mariam Kickboxen ist eine beliebte Kampfsportart, die so-wohl von Jungs als auch von Mädchen ausgeübt wird. Aber speziell für Mädchen ist es sehr wichtig, sich im Notfall verteidigen zu können. Außerdem ist es auch ohne Notfall ein gutes Gefühl, es zu können, denn es gibt Sicherheit und macht selbstbewusster. Kickboxen macht Spaß, der ganze Körper wird trai-niert, das ist gut für die Fitness und völlig ungefähr-lich. Also das Training läuft so ab, dass man zuerst Dehnübungen macht, danach entweder Pratzen* oder Partnerübungen, am Ende kämpft man dann (nicht immer). Also, man lernt, sich zu verteidigen, gleichzeitig lernt man aber auch Disziplin, Ausdauer, Konzentration, Koordination, Willensstärke, Motiva-tion, Sicherheit, aber der Spaß steht im Vordergrund.

*Eine Pratze ist ein Schlagpolster, das im Kampfsport und in der Kampfkunst verwendet wird, um Schläge und Tritte zu trainieren. Eine Pratze ist ein großer Handschuh mit einem großen Polster auf der Hand-fläche. Der Trainingspartner hält die Pratze, während der Angreifer dagegen schlägt oder tritt – das ist Pratzen. Der Kreuzberger Verein Lowkick Berlin ist ein 2009 gegründeter Verein für Kampfsport und Selbstver-teidigung für Frauen und Mädchen direkt am Her-mannplatz in

Berlin-Kreuzberg, am Rande von Berlin-Neukölln, Urbanstraße 70a, Hinterhaus, 10967 Berlin. Das Training richtet sich nur an Mädchen und auch die Trainerinnen sind weiblich.

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Du sendest, wirst berühmt und reich! Was ist dran an Youtu-ber*innen?

Von Shada Bibi, DagiBee, ViktoriaSarina – das sind die Mäd-chen-Stars auf YouTube und sie haben Millionen Fans. Sie machen Comedy, geben Schminktipps, geben Tipps zu Themen wie erste Liebe, Liebeskum-mer, produzieren schnelle Nachrichten-clips oder spielen Computerspiele. Sie erzählen Witze, filmen sich und sie sagen, welche Produkte sie toll finden. Ob Bibi, DagiBee oder ViktoriaSarina die Produkte tatsächlich toll finden, das wissen wir nicht. Was wir wissen: Sie werden dafür bezahlt, dass sie uns zum Kauf animieren. Bibi hat ca. 5 Millionen Abon-nent*innen bei YouTube und sie ist schon ziemlich reich geworden. Und viele von den Nutzerinnen sind schon ziemlich arm geworden. Allein in Deutschland können einige YouTuber*innen von ihren Videos leben, die Platt-form beteiligt sie an den Werbeein-nahmen. Das Prinzip "You tube" - frei übersetzt "Du sendest" - ist inzwischen zum Beruf geworden. Unter Jugendlichen in Deutschland ist die Plattform das beliebteste Online-Angebote überhaupt: 30 Prozent

der 10- bis 19-Jährigen nennen YouTube als eine der Webseiten, die sie häufig nutzen. (Auf Platz zwei folgen Facebook und Instagramm). Ja, das ist anders als früher. Als unsere Eltern und Lehrer*innen noch jung waren, da hatten sie auch Idole, also Vorbilder. Aber es gab noch kein YouTube und vielleicht kein Internet und so mussten sie die

Bilder ihrer Stars aus Zeit-schriften ausschneiden und an die Wand hängen. Manche YouTuber*innen gehen richtig auf Tour. Viktoria und Sarina, zum Beispiel. Das sind zwei Y-ouTuberinnen aus der Nähe von Graz in Österreich. Viele Fans freuen sich darauf, ihre Idole endlich mal live zu sehen. Aber die Karten sind unverschämt teuer, viel zu teuer für Jugendliche. Sie kosten zwi-schen 40 und 80 Euro! Wer kann sich das schon leis-ten. Ein Fan von Viktoria und Sarina schreibt: „Ich kann leider nicht kommen, weil meine Eltern maxi-mal 30 Euro bezahlt hätten!“ Ein anderer Fan fragt: „Warum sind die Tickets so teuer. Ich bekomme nur 20 Euro im Monat Taschengeld. Das ist so gemein. Ich hatte mich schon so darauf gefreut und dann sehe ich die Preise und meine Hoffnung ist von jetzt auf gleich weg!“ Viktoria und Sarina sind seit Ewigkeiten befreundet. Es gibt sie nur als Doppelpack ViktoriaSarina. Regel-mäßig laden sie lustige Videos hoch und geben ihren 1 Million Abonnent*innen Einblick in ihre Freund-schaft. Jeden Dienstag und Samstag kommt ein neu-

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule es Video. Ihr Kanal besteht aus DIYs, Hauls, Vlogs* und ganz viel Spaß! In ihren Videos geben sie aber auch Tipps zu Themen wie die erste Liebe, Selbstbe-wusstsein, Beauty und Mode. Im vergangenen Jahr haben Viktoria und Sarina so-gar ein Buch geschrieben: „Spring in eine Pfütze“ mit 365 Mitmachtipps, denn die beiden Youtuberinnen lieben Do it yourself, Trends und Beauty. Das Buch ist eine Mischung aus Sammel-, Tage-, Ideen-, Erin-nerungs-, Inspirations- und Ausfüllbuch. Es kostet 15 Euro und hat nur gute Kritiken bekommen, z.B.: „Tol-les Buch für's ganze Jahr! Ist auch sehr schön gestal-tet:) Auch super Aufgaben und Rezepte! Der Kauf lohnt sich wirklich sehr! Freu mich schon wenn's noch eins gibt;).“ Und das Beste: Wer seine Ergeb-nisse unter dem Hashtag #springineinepfütze hoch lädt, wird Teil der Community. Die DIY-Expertinnen probieren sich gern aus, sei es mit verrückten Haarfarben, 100 Schichten Nagellack oder ausgefallenen Halloween-Looks. Viktoria und Sarina sind auch gern unterwegs und nehmen ihre Fans auf ihre Reisen virtuell mit. Wir wissen inzwi-schen sehr viel von ihnen, aber das hat auch Nach-teile. Die Möglichkeit, direkt unter einem Video Kommentare zu hinterlassen, auf die die YouTuberin vielleicht im nächsten Video Bezug nimmt, stellt gefühlte Nähe zu zwischen Star und Fan her. Es ver-leitet die Nutzer*innen, also uns, Einblicke auch in unsere Privatsphäre zuzulassen, zu sagen, was wir denken und fühlen. Damit erleichtern wir aber Mob-bing durch andere Jugendliche. Also, lasst das!!! Guckt Euch die Videos an, aber gebt niemals von Euch etwas preis, also nix öffentlich von Euch. Sogar die bekannten YouTuberinnen haben immer wieder mit krassen Fakes und Attacken, Shit-Storms und Mobbing zu kämpfen und das ist schrecklich. * „Vlogs“ sind eine Art öffentliches Tagebuch in Vi-deoform Wissenswertes für Euch • YouTube ist keine Plattform für Kinder. Um zu

vermeiden, dass Ihr blöde oder grausame Videos angezeigt bekommt, aktiviert die YouTube-Sicherung mit der Option „eingeschränkter Mo-dus“.

• Besser ist die App YouTube Kids • Besprecht es mit Euren Eltern oder Lehrern,

wenn Ihr Interesse habt, Euch bei YouTube zu re-gistrieren, um Kommentare zu hinterlassen oder Videos hochzuladen. Nach den AGB (Allgemeine

Geschäftsbedingungen) müssen die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform mind. 13 Jahre alt sein.

• YouTuber*innen verdienen mit ihren Videos meist Geld in Form von eingebundener Werbung. Die Währung auf YouTube ist Aufmerksamkeit: Je mehr Abonnent*innen ein YouTuber/eine Y-ouTuberin und je mehr Klicks ein Video hat, desto mehr Werbeeinnahmen werden erzielt.

• YouTube-Stars sind oft sogenannte Influencer. Sie werden dafür bezahlt, Euch zum Kauf von Pro-dukten zu verleiten. Also, Vorsicht!

Rebekah Wing Von Rana Mal ist sie blond, mal ist sie dunkelhaarig, auf jeden Fall hat sie große dunkle Augen und zeigt gerne auf YouTube, was sie mag, was sie trägt, was sie isst und was sie erlebt. Rebekah Wing ist ein YouTube -Star, 25 Jahre alt und

sie ist immer noch nicht verheiratet. Ihr Nachbar Julian hat ihr seltsame Pakete geschickt. Das hat sie auf YouTube erzählt. YouTube-Stars erzählen immer viel. Ohne Pause plappern sie in großer Geschwindigkeit, was ihnen in den Kopf kommt. Ob das alles so stimmt, das wissen wir nicht. Als Zuschauerin hat man das Gefühl, sie würde einen direkt ansprechen, aber das Gefühl haben viele, die ihr folgen. Rebekah Wing hat auch

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule Tik Tok und auch auf dieser Kurzvideo-Plattform folgen ihr viele. Rebekah kommt aus Hamburg und wird im Januar 24 Jahre alt. Ihr Bruder starb als sie noch sehr klein war. Ihre allerbeste Freundin ist lan. Sie hat auch einen YouTube-Kanal und heißt Thi Lan. Ihr Lieblingsku-schelbär heißt Bärnart.

Faszination Computerspiele am Beispiel von Minecraft Von Daniel Bei Minecraft geht es hauptsächlich um das Bauen von Gegenständen und Gebäuden und die Erkun-dung der virtuellen Spielwelt. Jeder Spieler kann sich in der digitalen Würfelwelt frei bewegen und jedes Bauwerk selbst bauen. Man kann selber entschei-den, an welchem Ort man sich bewegen möchte und wie. Die zum Bauen notwendigen Werkzeuge erhält man durch kluge Spielaktionen (Bäume fällen, nach Erzen graben). Innerhalb der Spielphase und der `Abbauarbeiten´, die man zum Herstellen von Werk-zeugen unternimmt, wechselt die Welt Tag und Nacht, Sonne und Regen. Das kann man selber nicht beeinflussen. Während der Nacht besteht die zusätz-liche Gefahr durch unterschiedliche Kreaturen, die den Spieler bedrohen oder ihm helfen können. Es gibt unterschiedliche Spielmodi; also Spielformen:

Der `Überlebensmodus´ ist ein Modus, in dem man überleben und sich gegen Monster verteidigen muss. Im `Kreativmodus´ kann man fliegen, hat unendliche Baumaterialien zur Verfügung und kann nicht ange-griffen werden. Wählt man den `Abenteuermodus´, entscheidet man sich für das reine Erlebnis und Abenteuer. Im `Zuschauermodus´ kann man anderen Spielern zuschauen, ist als Spieler aber selber nicht

sichtbar (wie ein Geist). Minecraft ist kein blödes Spiel. Man lernt, Lösungs-strategien zu entwickeln, Organisation und Planung. Und man lernt, mit Frustration umzugehen. Minec-raft wird auch in Bildungseinrichtungen verwendet. Um Schulen den Zugriff auf Minecraft zu ermögli-chen, wurde 2011 die Organisation „MinecraftEdu“ gegründet. In einer schwedischen Schule ist das Spiel sogar Pflichtfach. Allerdings: Jedes Spiel, das Spaß macht und bei dem man Erfolge hat – das hat auch einen Suchtfaktor. Also, man will und kann manch-mal nicht aufhören zu spielen. Es macht Spaß, es geht immer weiter, es gibt immer etwas zu tun, das blaue Licht des Bildschirms verhindert, dass man müde wird und man braucht ganz viel Disziplin, um zu sagen: STOPP!

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#KidsTakeOver im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Aryan, Cem, Ceylin, Haydar, Ilkim, Mohammed, Özgür Wir hatten in unserer ewigen Schulbaustelle viel fotografiert, die Umrisse einer Schule gemalt, die Fotos von der Baustelle reingeklebt und waren ge-spannt, was Frau Herrmann sagen würde. Erstmal hat

sie gesagt, wenn der Bezirk 2012 schon Geld gehabt hätte, hätte man unsere Schule abgerissen und neu-gebaut. So macht man es nämlich jetzt bei der Lenau-Grundschule. Dann hat ihr Stadtrat Florian Schmidt erklärt, was alles schief gelaufen ist und warum. Kurzum: Die Bauplanung und Bauleitung haben viele Fehler gemacht. Wenn das jetzt nochmal 6 Jahre dauern sollte, würde sich ein Neubau ja auch heute noch lohnen. Wir haben jedenfalls klar ge-macht, dass wir nach 6 Jahren Bau-, Umbau-, Abbau-, Sanierungs- und „Hier-tut-sich-nichts“-Zeit die Nase voll haben! Wir wollen endlich genug Platz haben zum Lernen und Spielen und nicht immer zum Sport in andere Schulen rennen müssen. Das nimmt uns Zeit weg und ist ätzend. Mit unserem 2. Anliegen lagen wir mit den anderen Schulen gleichauf: Unsere Schulhöfe, die wenigen Spielplätze, das Robinienwäldchen, ein richtiger klei-ner Wald für uns an der Ecke Hallesche Stra-ße/Möckernstraße – das alles darf nicht zugemüllt werden mit Dreck, Scherben und Spritzen. Unsere Spielplätze sind auch keine Schlafplätze für obdach-lose Menschen. Die brauchen gerade jetzt im Winter Wohnungen und dafür müssen die Politiker*innen sorgen. Wohnungen müssen bezahlbar sein auch für Menschen, die nicht viel Geld haben. Die Politi-ker*innen hörten sich alles an, versprachen, sich

darum zu kümmern, verteilten diese Aufgaben un-tereinander und jetzt sind wir mal gespannt, ob und was sich tut.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Aktion #Kid-sTakeOver statt, zu der Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen aufgerufen hatte. Das Kinder- und Jugend-Beteiligungsbüro Friedrichs-hain-Kreuzberg hatte alles organisiert. Dieses Büro unterstützt Kinder und Jugendliche seit zehn Jahren und soll darauf achten, dass Kinderrechte eingehal-ten werden.

Was macht eigentlich die Kinder-kommission im deutschen Bundes-tag? von Cem und Sohaib Die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission, KiKo) gibt es seit 1988. Sie hat eine ganz spezielle Aufgabe: Sie vertritt die Interessen für Kinder und Jugendliche in Deutsch-land. Jede Fraktion des Deutschen Bundestages schickt eine Abgeordnete oder einen Abgeordneten in die Kinderkommission. Diese Abgeordneten sind in der Regel gleichzeitig Mitglieder des Familienausschus-ses. So können sie die Interessen der Kinder auch dort vertreten und besser auf das Parlament Einfluss nehmen. Da es in dieser Wahlperiode sechs Fraktio-nen gibt, sind in der Kinderkommission sechs Abge-ordnete. Wir hatten einen Termin mit der Kinder-kommission im Paul-Löbe-Haus direkt gegenüber vom Kanzleramt, wo Angela Merkel arbeitet. Wir mussten erstmal durch eine Sicherheitsschleuse, wo

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule wir durchsucht wurden wie am Flughafen. Dann wurden wir abgeholt und zu einem riesigen Sitzungs-raum gebracht. Dort hatte jedes Kind einen großen Sessel mit Tisch und eigenem Mikrophon. Eine Wand bestand nur aus Glas. Dann sprachen wir mit Susann Rüthrich von der SPD, Sven Lehmann von der Partei Bündnis 90/ Die Grünen und mit Norbert Müller von der Partei Die Linken.

Warum gibt es die Kinderkommission? Kinder und Jugendliche benötigen besonderen Schutz. Sie haben weniger Möglichkeiten als Erwach-sene, zu sagen, was ihnen wichtig ist. Kinder und Jugendliche sind darauf angewiesen, dass ihre Eltern sowie Politikerinnen und Politiker sich um ihre Rech-te und Interessen kümmern, aber sie können sich auch an die kiko selbst wenden. Wie sieht die Arbeit der Kommission praktisch aus? Die Kinderkommission hat verschiedene Möglichkei-ten, sich für die Interessen von Kindern und Jugend-lichen einzusetzen. Dazu gehören unter anderem: • Gespräche mit Expertinnen und Experten, um

sich zu informieren und Diskussionen anzuschie-ben

• Öffentlichkeitsarbeit zu Themen, die für Kinder und Jugendliche wichtig sind. Das heißt, dass die Presse über unsere Themen und Probleme schreibt.

• Einforderung einer stärkeren Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Gesellschaft. Das heißt, dass wir ein Mitspracherecht und Mitent-scheiderecht bekommen.

Die Kinderkommission will die Interessen von Kindern und Jugendlichen im Bundestag vertre-ten, denn oftmals entscheiden die Abgeordneten irgendetwas, ohne daran zu denken, was das spe-ziell für Kinder bedeutet. Das betrifft teure Woh-nungen genauso, wie die Situation für geflüchtete Kinder.

Was die KiKo nicht kann? Die Kinderkommission darf sich nicht in Einzelfälle einmischen. So kann die KiKo beispielsweise keinen Streit um das Umgangsrecht entscheiden, wenn Eltern sich trennen. Sie kann keine Gerichtsentschei-dungen aufheben oder die Entscheidungen von Ju-gendämtern beeinflussen. Aber sie kann immer wie-der hartnäckig nachfragen und den anderen Politi-kern auf die Nerven gehen. Welche Unterstützung braucht die Kinderkommissi-on?

Im Bereich der Kinderpolitik/Politik für Kinder muss ständig gearbeitet werden. Die Kinderkommission braucht die Unterstützung der Verbände und Orga-nisationen, die sich mit Themen befassen, die für Kinder von Bedeutung sind, und die sich für die Inte-ressen von Kindern einsetzen. Der Kommission ist es wichtig, dass es auch in möglichst vielen Städten und in den Parlamenten der Bundesländer Kinderbeauf-tragte und Kinderkommissionen gibt, mit denen sie zusammenarbeiten kann. Die Kinderkommission braucht außerdem die Rückmeldung von Kindern und Jugendlichen, die für ihre Interessen eintreten und aktiv ihre Umwelt mitgestalten wollen. Da geht es um Schule, Bildung, Spielplätze, um Kinderrechte. Kinder und Jugendliche haben jederzeit die Möglich-keit der Kinderkommission zu sagen, in welchen Bereichen es aus ihrer Sicht Probleme gibt. Da wol-len wir jetzt gleich mal sagen, dass es nicht so schön war, dass man uns weder etwas zu trinken noch etwas zu essen angeboten hat. Nach einer Stunde waren wir furchtbar durstig und hungrig. Die Kinder-kommission selbst bekam dann übrigens ein schönes Catering. Hmh!

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Schule oder Fata Morgana? – Unse-re Baustelle wird 6 Jahre alt KURTIS: Unsere Schule ist schon ewig geschlossen. Seit wann genau?

Schulleiter Lutz Geburtig: Die Schule ist seit dem 20.12.2012 geschlossen. Wir mussten damals einen Tag vor den Weihnachtsferien von Donnerstag-nachmittag auf Freitagmorgen, dem letzten Schultag komplett umziehen in Euren Freizeitbereich. KURTIS: Warum?

Umziehen mussten wir, weil damals an diesem Don-nerstag um 15:30 h ein Anruf vom Amt kam und ich als Schulleiter darüber informiert wurde, dass es keinen Brandschutz in unserer Schule gibt und die Schülerinnen und Schüler ab sofort die Schule nicht mehr betreten dürfen.

KURTIS: Wie lange sollte das dauern?

Erst war von einem halben Jahr die Rede, dann von 1 ½ Jahren. Inzwischen dauert es 6 Jahre! Am Anfang dachten die Kollegen vom Bauamt wohl tatsächlich, es wäre mit dem Einbringen von Brandschutz getan. Es gab keine gute Bauplanung, es wurde einfach drauflos gearbeitet. Und je mehr sie aufmachten, desto mehr Mängel und Defekte entdeckten sie und desto mehr Baustellen taten sich auf. Und leider ergibt sich bis heute kein vernünftiges Gesamtbild.

KURTIS: Was heißt das für uns?

Wenn der 1. Bauabschnitt tatsächlich Ende 2019 fertig werden sollte, dann können wir davon ausge-hen, dass die gesamte Schule bei optimistischer Schätzung 2024/25 bezugsfertig sein wird. KURTIS: Wie kann ein 1. Bauabschnitt 7 Jahre dau-ern?

Da ist sicherlich vieles schiefgelaufen, was wir gar nicht so genau wissen. Tatsache ist: Die Firma, die den Brandschutz eingebaut hatte, die hat Anfang 2018 Pleite gemacht. Es hat sehr lange gedauert bis man eine Firma gefunden hat, die den Auftrag über-nimmt. Das ist jetzt gelungen, nun fehlen noch 10 Prozent des Brandschutzes. Aber es fehlt noch viel mehr: Da drinnen ist noch keine Kloschüssel, kein Waschbecken, kein Wasserhahn, kein Heizkörper, da steht kaum eine Wand, da gibt es keinen Fußboden, keine Decken, nirgendwo Tafeln. Es ist also noch sehr sehr viel zu tun.

KURTIS: Wir sehen nie Bauarbeiter. Arbeitet denn dort überhaupt jemand?

Wir haben alle den Eindruck, dass dort zu wenig getan wird.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule KURTIS: Wer ist denn verantwortlich für das alles?

Verantwortlich sind einmal das Hochbauamt Fried-richshain-Kreuzberg und dann auch das Schulamt Friedrichshain-Kreuzberg.

KURTIS: Es ist traurig, dass alles bei uns in der Schule so eng ist.

Dabei hatten wir noch Glück. Wir sind ja eine gebun-dene Ganztagsschule und schon in den 70er Jahren sind um die Schule herum Hortgebäude entstanden, in denen Ihr eigentlich nur Eure Freizeit verbringen sollt und essen könnt. In diese Gebäude sind wir dann mit der gesamten Schule gezogen und jetzt sind das Klassen-, Freizeit- und Essensräume zu-gleich.

KURTIS: Eigentlich sollte die Turnhalle doch schon fertig sein. Was ist damit?

Das stimmt. Der 15.November 2018 war sehr lange genannt worden als der Termin, an dem der 1. Bau-abschnitt fertiggestellt sein sollte. Da sollten 6 Klas-senräume und die beiden Turnhallen, die Werkstatt, der Nawi-Raum, die Lernwerkstatt und der PC-Raum bezugsfertig werden. Dieser Termin wurde dann im Juli 2018 sehr kurzfristig gecancelt und vage auf den Beginn des Schuljahres 2019/20 gesetzt. KURTIS: Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führten Özgür und Cem von der Schü-lerzeitung KURTIS mit dem Schulleiter Lutz Geburtig.

DAS SCHULESSEN – bitte mehr Vielfalt statt Einfalt! Von Esin und Farah und Rana Die gute Nachricht: Heute (12.9.2018) gab es Kartof-feleintopf, der sehr lecker geschmeckt hat, und zwar allen Schülerzeitungsredakteur*innen. Die schlechte Nachricht: Ganz oft schmeckt das Essen in der Schule gar nicht. Gut, man kann es nicht allen recht ma-chen: Die einen lieben Grießbrei, die anderen hassen ihn. Aber: Schüler*innen verbringen viel Zeit in der Schu-le. Unsere Schule ist eine gebundene Ganztagsschule und das bedeutet, dass wir 8 Stunden am Tag in der Schule sind und da ist es ganz wichtig, dass es 8 gute Stunden sind. Kitas und Schulen sollten Orte sein, an denen sich Kinder und Jugendliche gerne aufhalten. Und zum Wohlfühlen gehört neben netten Lehrern,

Erziehern und interessantem Unterricht auch ein gesundes leckeres Essen, auf das sich alle freuen. Und ganz toll wäre es, wenn es auch noch gut ausse-hen würde. Wir haben eine Umfrage gemacht und ermittelt, was den Schülerinnen und Schülern wich-tig ist und was man ändern müsste. Wir sind zur Carl-von-Ossietzky-Schule in der Blücherstraße ge-fahren, um auch dort die Schüler*innen und den Koch zu befragen. Insgesamt haben wir Kinder aus 11 Klassen gefragt und das Ergebnis erscheint uns repräsentativ, d.h. typisch.

Wir haben gefragt: 1. Wie findet Ihr das Essen in Eurer Mensa? 2. Gibt es oft das Gleiche zu essen? 3. Soll sich das Essen verbessern? 4. Was würdet Ihr am Essen verbessern?

Und das ist das Ergebnis: ¾ aller Befragten finden das Essen in der Schule sehr mittelmäßig, ¼ findet das Schulessen gut. 55 Prozent beklagen die Eintö-nigkeit und die häufigen Wiederholungen, 45 Pro-zent wollen zwar auch mehr Abwechslung, finden den Plan aber ganz ok. 95 % aller Befragten meinen, das Essen könnte und sollte sich verbessern. Diese 95 Prozent schlagen vor: mehr Nudeln, bessere So-ßen, häufiger leckere Desserts, Obst und Gemüse mit mehr Geschmack, vegetarisches Essen leckerer würzen, bessere Qualität, häufiger Kartoffeln mit Kräuterquark, immer Bio-Qualität, mehr Buffet mit

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Auswahl, Salatbuffet, mehr Döner aus richtig gutem Fleisch, mehr Pizza und Kuchen, preiswerter, mehr Abwechslung, mehrere Geschmacksrichtungen, To-matensoße, die nach Tomaten schmeckt, auch mal Käsesoße, mehr frische Zutaten, größere Portionen, kein kaltes oder lauwarmes Essen, auch mal Süßes, Reis und Nudeln nicht so pampig kochen, keine Fer-tiggerichte, mehr Geflügelwürstchen, nicht so oft Grießbrei, mehr Schokopudding, bitte auch mal Hühnerfrikassee, keine Vollkornnudeln, keine wäss-rig schmeckenden Kartoffeln. Häufiger Wünsche anfragen.

KURTIS Nachrichten aus der Schule Am 12.11. versammelten sich alle Kinder mit selbst-gebastelten Laternen im Schulhof und als schließlich auch alle Eltern eingetroffen waren und es langsam dunkel wurde, bildeten sie einen langen Zug und marschierten über den Sportplatz zur Puttkamer Straße. Der Laternenumzug findet jedes Jahr im No-vember statt, wenn die Tage kürzer und dunkler werden. Der 20. November ist der internationale Tag der UN-Kinderrechte. Aus diesem Anlass trafen Kinder aus vier Kreuzberger Grundschulen die Bezirksbürger-meisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann und die vier Stadträt*innen. Aus unserer Schule waren 7 Kinder aus der Schülerzeitungsredak-tion dabei. Wir konnten kritisieren, was uns hier nicht gefällt und Ideen vorstellen für einen kinder-freundlicheren Bezirk. Das alles sollte möglichst bunt, groß und auch für Erwachsene klar erkenntlich und verständlich auf Plakaten dargestellt sein. (siehe Bericht in dieser Zeitung)

Am 29.11. hatte unsere Schule einen Weihnachtsba-sar organisiert. Man konnte Lose für 1 Euro kaufen und etwas gewinnen. Da gab es Kerzen in Muschel-form, Parfum, Gläser, DVDs, CDs, Bücher und vieles mehr. Jedes Los gewann, aber nicht jeder war glück-lich mit seinem Gewinn. Merle, unsere Naturpäda-gogin, verkaufte mit uns den Honig unserer Bienen und selbstgekochte Quittenmarmelade. Es gab auch viel zu essen: Würstchen im Brot, d.h. hot dog, Waf-feln und das, was die Eltern mitgebracht hatten: Poca, Kuchen, Torten, Muffins. Und für die Erwach-senen gab es Kaffee. Wir konnten auch spielen und basteln: Sterne, Schneeflocken, Schneemänner. Überall hingen Sterne und Lichterketten und im Fo-yer stand ein geschmückter Tannenbaum.

Tanzen - was ist Tanzen? Von Lara und Hiba Tanzen ist auch eine Sportart. Tanzen kann eigent-lich jeder, aber man braucht dafür ein Gefühl für Rhythmus. Und das hat nicht jeder. Man kann über-

all tanzen, wo man will und wann mal will.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule Wie viele Tanzarten gibt es? Es gibt den Paartanz und den Solotanz, Gruppentän-ze, Bühnentanz, Kreistanz und einige Tanzarten mehr. Es gibt Standardtänze im Paartanz wie Foxtrott, Walzer, Tango, Rum-ba und Pasadoble. Man kann allerdings nicht sagen, wie viele verschiedene Tänze es gibt. Es gibt Hunderte oder Tausende, jeder kann auch seine eigene erfinden. Wie finde ich eigentlich Tanzen? Für diejenigen, die tanzen, ist der Tanz häufig ihr Leben:). Auch ich liebe es, zu tanzen und bin sogar in einer Tanz AG. Ich tanze gerne StreetDance oder Hip Hop. Die Bewegung nach Musik macht mir ein-fach echt Spaß :). Ich fühle mich dabei glücklich und frei. Es steckt zwar harte Arbeit dahinter, aber wenn man die Schrittfolge beherrscht und die Musik er-tönt, dann ist tanzen auch ein bisschen wie fliegen. Manche trauen sich nicht zu tanzen. Aber man sollte sich trauen und sich nicht schämen! Man sollte sich auch entspannen, der Musik nachspüren, alles an Gefühlen rauslassen und frei sein. Natürlich muss man auch auf die Tanzlehrer*innen hören, auf ihre Anweisungen und Ratschläge. Die Bewegungen müs-sen ja stimmen. Und jede Aufführung folgt einer bestimmt Choreographie. Ein paar Tanzformen Shuffle ist ein Rhythmus und ein populärer Tanz. Ich liebe es, Shuffle zu tanzen und ich kann es auch echt gut :) man kann tolle Sachen machen beim Shufflen. Eistanz ist eine Tanzart, die ich selber nicht so gut :)

kann. Es sieht schön aus, wenn ein Eistanzpaar oder Eiskunst-laufpaar über das Eis schwebt.

Singen - was ist singen? Singen ist was Schönes; was man immer und überall tun kann. Singen befreit, singen lockert nicht nur die Stimm-bänder, singen ent-

spannt den ganzen Körper. Man fühlt sich glücklich und frei. Gesang und Tanz gehören eigentlich zusammen – beim Theater gehört beides zusammen – im Musical, im Musiktheater werden Gesang, Tanz, Schauspiel und Musik in einer durchgängigen Geschichte ver-bunden.

In Opern werden immer Geschichten erzählt von Lara, Hiba und Shada Interview mit Anne-Kathrin Ostrop, Leiterin der Mu-siktheater Pädagogik in der Komischen Oper

1. Warum heißt die komische Oper komische Oper?

Es gab mal in Frankreich eine große Revolution. Da haben die Menschen gefordert, dass sie alle gleich sind und dass alle gleich behandelt werden und nicht nur der König alles zu sagen hat, sondern auch die

Menschen was zu sagen haben. Bis dahin war es so, dass Opern immer nur gespielt wurden für die ganz reichen Menschen. Nach dieser Revolution, als die Menschen alle die gleichen Rechte hatten, da hat sich auch die Opernform geändert. Jetzt konnte je-der in die Oper gehen und diese Oper nannte man Opéra Comique. Und hier bei uns, als 1947 die Komi-sche Oper gegründet wurde, da hat der Gründer unserer Oper Walter Felsenstein entschieden, dass er ein Opernhaus für alle Menschen machen möch-te und hat sich dabei an das erinnert, was in Frank-reich passiert war. Und er hat das Wort Opéra Co-mique übersetzt ins Deutsche und daraus Komische Oper gemacht. Das heißt nicht, dass wir immer nur

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule lachen über uns oder das alles ganz komisch ist, son-dern das bedeutet, dass es ein Opernhaus für alle Menschen ist, auch für Kinder.

2. Was ist die junge Oper und was machen Sie da?

Ich bin für alles zuständig, was mit Kindern und Ju-gendlichen hier in der Oper zu tun hat. Zum Beispiel geben wir ganz viele Workshops für Schulklassen und Familien, etwa 350 im Jahr. Ich mache auch die ganzen Kinderkonzerte hier bei uns in der Komischen Oper. Es kommen ungefähr 50.000 Kinder und Ju-gendliche jedes Jahr zu uns in die komische Oper und da gibt es ganz viel zu tun. Es gibt hier Konzerte, da singt das ganze Publikum mit den Sängern auf der Bühne. So etwas organisiere ich. Ich schreibe auch Kinderbücher da habe ich für Euch was mitgebracht, das kriegt ihr gleich.

3. Haben Sie als Kind selbst gesungen und getanzt und Theater gespielt?

Ich bin tatsächlich als vierjähriges Kind das erste Mal in einem Opernhaus gewesen und das hat mich sehr beeindruckt. Da gab es Fridolin und Kater Mau. Spä-ter habe ich Musik studiert und im Studium habe ich auch auf der Opernbühne gestanden, selber im Opernchor gesungen, ganz viel Musik gemacht, schon als Kind und als Jugendliche im Chor gesun-gen, mit 16 Jahren selbst einen geleitet. Das hat mir Spaß gemacht.

4. Wie würden Sie das Gefühl beschreiben, das Sie haben beim Singen?

Wenn man so richtig gut singt und das gelernt hat, dann kribbelt der ganze Körper beim Singen und man hat das Gefühl, der ganze Körper schwingt und das fühlt sich so toll an, weil man merkt, dass man einen ganz großen Raum ganz voll machen kann mit seinem eigenen Klang und das ist ein ganz schönes Gefühl.

5. Gehören Musik und Bewegungen zusammen?

Musik hat immer etwas mit dem Körper zu tun. Im-mer! Man kann nicht Musik machen, ohne seinen Körper zu gebrauchen. Auch wenn man ein Instru-ment spielt, dann bewegt man sich. Und das, was Tänzer machen ist noch viel größer.

6. Gibt es ein festes Ensemble an der Komischen Oper und wie kommt man da rein?

Es gibt ein festes Ensemble. Das heißt, die Sänger, die hier singen, singen immer hier bei uns und man muss normalerweise Musik studiert haben an der Musikhochschule und dann muss man vorsingen. Und die Kinder im Kinderchor, die sind zwischen 6 und 16 Jahren alt, die proben mindestens zweimal pro Woche. Sie lernen bei uns das Singen und das Theaterspielen.

7. Wie kamen Sie an die an der komischen Oper?

Das ist eine lustige Geschichte. Ich habe mir hier vor fast 20 Jahren die 3 Berliner Opernhäuser angeguckt. Meinen Beruf, den gab es vorher gar nicht. Ich bin auch die Erfinderin dieses Berufs. Und ich wollte unbedingt etwas machen für Kinder und Jugendliche und dachte, dass man das in der Komischen Oper am allerbesten kann. Und dann bin ich beim Tag der offenen Tür zum Intendanten der Komischen Oper gegangen. Ich hatte ganz viel Angst, mir pochte das Herz, aber ich bin zu ihm gegangen und habe gesagt: Guten Tag, Herr Homoki, ich glaube es wäre gut, wenn die Komische Oper etwas für Kinder und Ju-gendliche machen würde und dann hat er gesagt, das ist eine tolle Idee, kommen sie doch mal zu mir zum Gespräch! Und dann bin ich hingegangen und habe das erklärt und dann sollte ich aufschreiben, wie das klappen könnte, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche in die Komische Oper kommen und das habe ich gemacht und dann hat er mich einge-stellt und so habe ich angefangen zu arbeiten. Es gab hier vorher nichts für Kinder und Jugendliche und seitdem ich hier arbeite, ist es jedes Jahr mehr ge-worden.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule 8. Sie arbeiten ja viel mit Kindern und Jugendlichen; was macht Ihnen daran Spaß?

So was wie jetzt: Wenn da plötzlich Kinder kommen, die vielleicht vor einem halben Jahr noch gar nicht wussten, dass es in Berlin ein Opernhaus gibt und

die plötzlich etwas entdecken, was ihnen Spaß macht. Ich finde nämlich, dass in Opern immer Ge-schichten erzählt werden von Menschen, so typische Sachen von Menschen: dass man traurig ist oder glücklich oder verliebt oder jemanden hasst oder jemandem verzeiht, dass man gemobbt wird, gedisst - das passiert immer in der Oper und da wird immer gezeigt, wie man damit gut umgehen kann in sol-chen Situationen und durch die Musik werden ganz viele Gefühle beschrieben. Durch die Singstimme kommen auch andere Gefühle mit rein und gerade wenn man mal so richtig Krach hat in der Schule, dann kann hier auf der Opernbühne exemplarisch gezeigt werden, wie man damit gut umgehen kann.

9. Wie kommt man als Kind auf die Bühne der komi-schen Oper?

Da gibt es 2 Möglichkeiten: entweder singt man im Kinderchor mit oder man kann auch Statist werden. Wir suchen demnächst Kinder, die als Statisten auf-treten und mitspielen und da wärt ihr genau die richtigen, um auf der Bühne bei einem Stück mitzu-spielen. Überlegt Euch, ob Ihr das nicht machen wollt! Wir suchen ab Januar Kinder, die Spaß daran haben. Wir haben in der Komischen Oper eine wunderbare Inszenierung der Kinderoper "Der Zauberer von Oz" gesehen. Darin fegt ein Wirbelsturm über die Steppe von Kansas und entführt das Häuschen mitsamt dem Mädchen Dorothy und ihrem kleinen (echten) Hund Toto in das weit entfernte Land Oz. Hier leben spre-chende Mäuse, fliegende Affen, gute und böse He-xen und ein geheimnisvoller Zauberer. Nur er, heißt es, kann Dorothy den Weg zurück nach Kansas zei-gen. In ihren silbernen Zauberschuhen und begleitet von einer Vogelscheuche, einem Blechmann und einem Löwen macht sich Dorothy auf den Weg zur sagenhaften Smaragdstadt, wo der Zauberer lebt. Der scheint helfen zu wollen, stellt aber eine Bedin-gung: Sie müssen die böse Hexe umbringen. Uns hat diese Kinderoper sehr gut gefallen. "Der Zauberer von Oz" steht auch im Januar noch auf dem Spiel-plan.

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R.A.P. is RHYTHM AND POETRY Von Maik Rap – das ist Rap (engl. To rap = pochen, meckern/R. a. P. = Rhythmus und Poesie) Rap ist ein Sprechge-sang und Teil der Hip – Hop – Kultur. Der Rap ent-stand Ende der 60er Jahre. Ursprünglich stammt er aus der afroamerikanischen Kultur, aus den afro-amerikanischen Großstadtghettos. DJs legten in Clubs und Diskotheken Platten auf und machten zum Rhythmus passende Sprüche und Kommentare. Irgendwann wurden die Texte länger und Rapper begannen Geschichten zu rappen, in denen sie ihre Ansichten und Gefühle beschrieben. Ein Rapper spielt mit Wörtern, Sätzen und Lauten. Seine Texte drehen sich oft um Werte und Normen und um das Leben in der HipHop Szene. Also, Rap kann man füh-len. Das ist keine Gangster-Musik oder nur cool. Ich rappe schon sehr lange, schreibe auch selber Texte und mir macht das Spaß. Ich mag Rap, die Rhymes, die Beats, die Leute und die Graffitys, die dazugehören. Rap ist nicht nur Mu-sik, er ist mehr eine Lebenseinstellung! Bushido, Samra, Azet Zuna und Capitalbra sind meine Lieb-lingsrapper. Bushido rappt über seine Vergangen-heit, in seinen Texten verarbeitet er sein Leben. Bei Capitalbra geht es immer um das Leben in Berlin. Er begann schon im Alter von elf Jahren, Raptexte zu schreiben. Manche sagen, er macht Straßenrap. Ich finde das gut, diesen Ghettoblues. Sein Markenzei-chen ist die Verwendung von ostslawischen Fremd-wörtern, wie beispielsweise der Titel seines Debü-talbums Kuku Bra was im deutschsprachigen Raum so etwas wie pass auf Bruder bedeutet.

Montags geht es auf Entdeckungs-reise in den Wald…. von Alma, Shayma und Yelda …und im November haben wir Merle mit den Wald-kindern aus der 2. Klasse begleitet. Wir mussten warm angezogen sein mit Mütze und dicken Hand-schuhen und nachdem der Bollerwagen gepackt war mit Lunchpaketen, Schaufeln, einem Fernglas und Sitzkissen fuhren wir los in den Tegeler Forst. Wer denkt, im November gibt es nichts mehr zu erleben

und zu sehen im Wald, der irrt. Jetzt erst, wo das Laub auf dem Boden liegt, sehen wir die großen Baumpilze, die meistens Totholz, aber bisweilen

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule auch lebende Bäume besiedeln. Sie sehen aus, als würden sie aus den Bäumen herauswachsen. Tat-sächlich saugen sie die Nährstoffe direkt aus dem Holz. Aber es gibt im Herbst noch mehr zu entdecken. Im Herbst werden die Blätter der Bäume gelb, orange oder rot und dann fallen die Blätter ganz ab. Wisst Ihr, woran das liegt? Wenn die Tage im Herbst kürzer und kälter werden, beginnt der Baum, alle wichtigen

Nährstoffe aus den Blättern zu ziehen. So überlebt er und kann im nächsten Frühjahr wieder neue Blätter bilden. Zu diesen Nährstoffen gehört auch ein Farb-stoff namens "Chlorophyll", der für die grüne Farbe der Blätter sorgt. Wenn der Baum den Blättern ihre grüne Farbe entzieht, werden sie gelb, orange oder rot - je nach Baumart. Aber warum wirft der Baum seine Blätter ab? Ganz einfach: Ohne Blätter braucht der Baum viel weniger Wasser und kommt so am besten durch den Winter. Denn im Winter ist der Boden ja gefroren.

Uns war nach einiger Zeit gar nicht mehr kalt im Wald. Wir bauten an der Hütte weiter, picknickten und glaubten, in jedem Baumstumpf ein Wild-schwein zu entdecken. Wildschweine sahen wir nicht, aber jede Menge kleiner Käfer und die sind ganz wichtig für den Wald. Jedes Jahr landen ganze

Berge von Laub auf dem Waldboden. Im nächsten Sommer sieht man nichts mehr davon. Irgendje-mand räumt da also auf und das sind kleine und winzige Waldarbeiter. Asseln, Hundertfüßer und

Regenwürmer zerkleinern das Laub. Von Pilzen, win-zigen Einzellern und Bakterien wird die Erde dann noch weiter zersetzt. Am Ende sehen wir kein Laub mehr, sondern Humus, aus dem die Pflanzen ihre Energie zum Wachsen gewinnen. Ohne die vielen

Bodenarbeiter könnte der Wald also nicht überle-ben, sondern würde unter Massen von Laub ersti-cken.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule Wir sind über viele Bäume geklettert, die im Sturm umgekippt sind. Man lässt die Bäume liegen, weil sie jetzt zu Wohnungen von Tieren werden. Es ist faszi-nierend, sich die Wurzeln genauer anzuschauen und zu untersuchen. Die Wurzeln der Bäume halten die Erde fest. Wenn ein Wald gerodet wird und keine neuen Bäume gepflanzt werden, dann kann ein hef-tiger Regenguss riesige Mengen wertvoller Erde wegschwemmen. Für uns sind diese Bäume Mög-lichkeiten zum Klettern, wie zum Beispiel auch der Hochsitz der Jäger. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sich getraut hat und oben angekommen ist.

Am kleinen See blubberte das Wasser, wenn man mit Stöcken in den Boden stocherte. Das sind Gase,

die dann frei werden und nach oben steigen. Hier leben Frösche, Kröten, vieles mehr. Fuchsbauten sahen wir, aber keine Füchse. Die Tiere sind scheu und verstecken sich, wenn sie Menschen hören. Viele Tiere schlafen auch tagsüber und werden erst nachts aktiv. Wir hatten noch viel Spaß an einer Waldschaukel, aber man wird hungrig im Wald und irgendwann auch müde und dann ging es auch wieder zurück zur S-Bahnstation und mit der Bahn zurück zum Anhalter Bahnhof, wo unsere Fahrt morgens begonnen hatte. Wenn wir uns die Karte von Berlin angucken, fällt uns auf, wie viele Wälder Berlin hat: Tegeler Forst, wo es die „Dicke Marie“, den mit 900 Jahren ältesten Baum Berlins gibt, den Grunewald mit der Seenket-te, die Müggelberge, den Spandauer Forst, den Düp-peler Forst – in kaum einer anderen Großstadt gibt es so viel Grün wie in Berlin und so viel zu entde-cken.

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule

Inhalt Ankunft auf dem Bauernhof ................................................................................................ 2

Domäne Dahlem - Ein Bauernhof mitten in Berlin .............................................................. 4

Das Haus der alten Rittersleut´ ............................................................................................ 4

Ausflug zum Bauernhof ....................................................................................................... 5

Tierisch lecker? .................................................................................................................... 5

Ein Krimi in der Mercedes Benz Arena: ............................................................................... 6

Der Spielemacher Joshiko Saibou ........................................................................................ 7

Basketball Spezifisches ........................................................................................................ 8

Kickboxen............................................................................................................................. 8

Du sendest, wirst berühmt und reich! Was ist dran an Youtuber*innen? .......................... 9

Rebekah Wing .................................................................................................................... 10

Faszination Computerspiele am Beispiel von Minecraft ................................................. 11

#KidsTakeOver im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg .................................................. 12

Was macht eigentlich die Kinderkommission im deutschen Bundestag? ......................... 12

Schule oder Fata Morgana? – Unsere Baustelle wird 6 Jahre alt ...................................... 14

DAS SCHULESSEN – bitte mehr Vielfalt statt Einfalt! ........................................................ 15

KURTIS Nachrichten aus der Schule .................................................................................. 16

Tanzen - was ist Tanzen? ................................................................................................... 16

In Opern werden immer Geschichten erzählt ................................................................... 17

R.A.P. is RHYTHM AND POETRY ......................................................................................... 20

Montags geht es auf Entdeckungsreise in den Wald…. ..................................................... 20

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KURTIs Schülerzeitung der Kurt-Schumacher-Schule Impressum KURTIS Dezember/2018 V.i.S.d.P. (Inhaltlich verantwortlich im Sinne des Presserechts): Jutta Giani Herausgeber: Kurt-Schumacher-Grundschule, Putt-kamerstraße 19, 10969 Berlin, Tel.: 030 50585931 Redaktion: Alma, Aryan, Benjamin, Cem, Ceylin, Esin, Farah, Haydar, Hiba, Karim, Lara, Mariam, Moham-med, Özgür, Rana, Ravza, Shada, Shayma, Sohaib und Yelda Redaktionsleitung: Jutta Giani