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Mitteilungsblatt Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins 23. Jahrgang, Heft 53 Mitteilungsblatt 2/2014 Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins 25. Jahrgang, Heft 57 Licancabur 5919m (Bolivien) Aufn.: Weyrauch (Berichte in diesem Heft) Villarica 2850m (Chile) Aufn.: Hoffmann 2 Berichte - 2 Vulkane in Südamerika

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Mitteilungsblatt Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins

23. Jahrgang, Heft 53

Mitteilungsblatt2/2014

Sektion Halle (Saale)

des Deutschen Alpenvereins

25. Jahrgang, Heft 57

Licancabur 5919m (Bolivien) Aufn.: Weyrauch(Berichte in diesem Heft)

Villarica 2850m (Chile) Aufn.: Hoffmann

2 Berichte - 2 Vulkane in Südamerika

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Heft 57, Ausgabe 2 / 2014 - Inhalt

Seite Einführung 3 Geleitwort des Vorstandes 5 Zur Erinnerung an Sigrid Blase

Termine, Termine 6 Einladung zur Jahreshauptversammlung 2015 7 Vorträge Herbst 2014/Frühjahr 2015 9 Wander- und Tourenkalender 2014 (mit Meldeanschriften) 11 Gedanken zum Tag

Tourenberichte – Flachland und Mittelgebirge 12 Frühlingswanderung 2014 13 Auf Wanderung im nordöstlichen Saalekreis unterwegs 15 Wanderwochenende in Klingenthal/Vogtland 16 Wanderwochenende zum 128. Geburtstag unserer Sektion

Tourenberichte - Hochgebirge 11 Winterwandern in Südtirol 17 Tour Villarica in Chile 20 Sektionstour 2014:Unterwegs auf dem Meraner Höhenweg 23 Sellrainer Hüttenrunde Teil 2 25 Chile, Bolivien – Höhe(n)-Punkte zwischen Titicacasee und

Atacama-Wüste 29 Sektion Halle aktiv...

Aus Verein und Sektion 31 1. Weltkrieg in der Sektion Halle (Saale) 36 Zur Homepage unserer Sektion 37 Hinweise auf aktuelle Beiträge in unserer Homepage

38 Mitgliederkategorien und -beiträge 39 Zuarbeit zum nächsten MB 40 Sektion Halle 40 Impressum

Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrem Einkauf unsere Inserenten !

(auf den Seiten 4,14,17,23,30,36,39)

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Geleitwort des Vorstandes

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Aus dem Sektions-Newsletter Mai:

Traueranzeige

Hierdurch geben wir bekannt, dass das Gründungsmitgliedunserer Sektion, Frau Dr. Sigrid Blase, Mitglieds-Nr. 58, am16. April verstorben ist. Die, die sie kannten, werden sie als

sportlich aktiven Wanderer und Renn-steigläuferin inErinnerung behalten.

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Jahreshauptversammlung 2015

Der Vorstand lädt alle Mitglieder nach § 17(1) unserer Satzung recht herzlich zur Ordentlichen Mitgliederversammlung ein.

Termin: 19.2.2015Beginn: 19.00 UhrOrt: Geologisches Institut, von-Seckendorff-Platz 3

Entwurf der Tagesordnung

1. Begrüßung2. Beschlussfassung über die Tagesordnung3. Wahl von Protokollant und 2 Protokollbeglaubigern4. Jahresbericht 20145. Kassenbericht 20146. Bericht der Kassenprüfer7. Eckpunkte des Haushalts 20158. Fällige Nachwahlen zum Vorstand und Beirat9. Verschiedenes10. Bildliche Reminiszenzen an das Bergjahr 2014

Beachte: Es wird darum gebeten, dass alle Anträge bis 2 Wochen vor derVersammlung schriftlich mit Begründung dem Vorstand zugestellt werden.

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Inhalt der Vorträge

23.10.2014Dr. Olaf Rieck (Leipzig)Grenzen erfahren – Hidden PeakExpedition 8.080 mEr steht in Pakistan im höchsten Gebirgeder Welt, dem Karakorum. Mit 8080 m ister der elfthöchste Gipfel auf unserem Glo-bus. Er zählt zu den schwierigen Achttau-sendern und zu den schönsten. Außerdemist er einer der abgelegensten unter denWeltbergen. Schon der lange Weg zu ihmverspricht ein großes Abenteuer. Die An-

reise führt fast 1000 Kilometer über denberüchtigten Karakorum Highway, eine dergefährlichsten Straßen der Welt. Mehr alseine Woche dauert der anschließendeTrek auf dem Eis des gewaltigen Baltoro-gletschers, ehe man das Basislager desHidden Peak erreicht. Man durchquert dieeindrucksvollste Gebirgslandschaft unse-res Planeten, vorbei am König der Berge,dem K2. Doch empfangen hat uns unserTraumberg alles andere als freundlich.Über Wochen unberechenbares Wetter mit

Vorträge Herbst 2014/ Frühjahr 2015 Die Vorträge finden im Hörsaal des neuen Geologischen Institutes, Von-

Seckendorf-Platz 3, Heideallee, nur 1 Min. von der Straßenbahnhaltestelle Linien4, 5 u. Nachtlinie 94, Straßburger Weg, weiter 19.00 Uh r statt.

23.10.14 Grenzen erfahren – Hidden Peak Expedition 8080 m Dr. Olaf Rieck (Leipzig) Achtung: nur für DAV-Mitglieder freier Eintritt, sonst 5 €

20.11.14 Wanderungen im Vercours (Französische Kalkalpen) Dr. Wolfhart Seidel (Halle/Saale)

22.01.15 USA – der Westen Ulrich Rueß (Merseburg)

19.02.15 Mitgliederversammlung - Jahreshauptversammlung

19.03.15 Norwegen – zwischen Fjord und Fjell Klaus-Jürgen Fritz (Halle/Saale)

23.04.15 Bolivien / Chile – Höhe(n)-Punkte zwischen Titikakasee und Atacamawüste Detlev Weyrauch (Salzatal)

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starken Niederschlägen, extreme Spalten-gefahr, endlos weite Wege. Doch wir nah-men den Kampf auf. Völlig auf uns alleingestellt, haben wir 36 Tage lang an unse-rem Berg Wege gespurt, Lager eingerich-tet, Seile verlegt. Und dann hatten wir estatsächlich geschafft. Der Weg zum Gipfelwar frei. Nun hing alles nur noch vom Bergab. Würde er gnädig sein oder uns wie Un-geziefer aus seinem weißen Pelz schüt-teln? Ein bergsteigerisches Highlight mitbeeindruckenden Bildern und einer span-nenden Geschichte.

20.11.2014Dr. Wolfhart Seidel (Halle/Saale)Wanderungen im Vercours (französische Kalkalpen)Der Zuschauer wird in ein kleines, aberfeines Wandergebiet in den französischenKalkalpen entführt. Zwischen Grenoble ander Isere und den Städtchen Crest und Diean der Drôme gehören große Teile zum„Parc Naturel Regional du Vercors“. Durchdie eindrucksvolle Naturlandschaft geht eszunächst über den westlichen Höhenzugan der Rhone-Ebene entlang, danach indas zentrale Bergmassiv, über abenteuer-liche Straßen in den Norden und schließ-lich an der östlichen Bergkette entlang mitden höchsten Erhebungen über 2000 mbis zum Tal der Drôm. Den Abschluss bil-den Impressionen schöner alter Bergdörfervor der Kulisse des Vercors.

22.01.2015Ulrich Rueß (Merseburg)USA – der Westen Eine der schönsten und eindrucksvollstenNaturlandschaften der Welt erwartet uns:Spektakuläre Naturwunder wie der Bryceund Grand Canyon, gewaltige Gebirgs-massive und der tiefste Punkt im Dealth

Valley. Die Rundreise führt uns von LosAngeles mit dem legendären Hollywooddurch grandiose Nationalparks in die pul-sierende Wüstenmetropole Las Vegas undins kosmopolitische San Francisco mitseiner berühmten Golden Gate Bridge.

19.03.2015Klaus-Jürgen Fritz (Halle/Saale)Norwegen – zwischen Fjord und FjellReisen im Kleinbus und zu Fuß von Südbis Nord durch Norwegen. Neben beein-druckender Natur mit Gletschern, Wasser-fällen, Bergen und Fjorden gibt es auchtypisch nordische Kultur mit wunderschö-nen Holzkirchen zu sehen.

23.04.2015Detlef Weyrauch (Salzatal)Bolivien / Chile – Höhe(n)-Punkte zwi-schen Titikakasee und Atacama-WüsteWir werden Teil haben an einer außerge-wöhnlichen Südamerikareise. Uns emp-fängt die höchst gelegene Metropole derWelt. Grandiose Landschaften in großenHöhen, freundliche Menschen, die ein ein-faches Leben führen, neugierige Lamas,unzählige Flamingos und anderes Getierbegegnen uns. Wir bewundern den Son-nenuntergang am höchsten schiffbarenSee der Welt, wir unternehmen ein Zelt-trekking durch die Königskordillere undbesteigen einen vergletscherten Sechs-tausender sowie einen fast so hohen Vul-kan. Am Silberberg mischen wir uns unterdas feiernde Volk von Potosi. Mit demJeep sausen wir über die gigantischeSalzwüste von Uyuni. In der Atacama-Wüste kochen wir unsere Frühstückseierin einem der größten Geysirfelder derErde. Zeugnisse jahrtausende alter Tiwa-naku-Kultur und spanische Kolonial-architektur säumen unseren Weg. Es lohntsich, in diese Welt einzutauchen.

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Wander- und Tourenkalender 2014

Hinweise: Aus Platzgründen werden an dieser Stelle nicht alle organisatorischen Detailinforma-

tionen mitgeteilt. Bitte bei den jeweiligen Organisatoren erfragen oder auch schon malin unserer Homepage nachsehen oder vor allem auf dem regelmäßigen Newsletter.

Die Meldeanschriften stehen am Ende der Termine auf S. 13 . Gemeldete Interessenten erhalten von den Organisatoren eine Ausschreibung mit De-

tailangaben zur Tour. Genaue Festlegung von Termin und Treffpunkt erfolgt ggf. in Ab-sprache mit den Teilnehmern und Organisatoren oder über einen Mitgliederbrief! Deshalb können und sollten sich Interessenten auch schon melden,

wenn Ziel und Termin noch nicht genau bekannt sind .

Tages-, Wochenend- und Wochenwanderungen

Sa. 6.12.2014 DEZ18. Nikolauswanderung als Jahresabschlusswanderung

„Auf (un)bekannten Wegen im Merseburger Land“ Auf zur letzten Fahrt mit der Bahn Merseburg-Bad Lauchstädt

Anmeldung: kurzfristig (nur informativ)Treffpunkt: Bahnhof Merseburg, 8.30 Uhr (Zug aus Halle an 8.35 reicht)Organisation: Ulrich Rueß

Mi. 31.12.2014 DEZJahresabschluss auf dem BrockenOrganisation und Meldung: Angela Ernst

Fr.-So. 20.-22.2.2015 FEB 24. Winterfahrt in die Malepartushütte

- zu Gast bei der Sektion Hildesheim -(Skilaufen und (Schnee)wanderen ohne Scheegarantie

Anmeldung: je eher, desto sicherer ein PlatzOrganisation: Lutz Berthold

Sa. Apri 2015 APR17. Frühlingswanderung ins Grüne

Ziel, Anmeldung, Information: Anfrage beim Organisator, MB 58 , im Newsletter oder auf der Homepage

Organisation: Ulrich Rueß

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Sa. im Mai 2015 MAI 10. Wanderung zum 129. S ektionsgründungstag

Ziel , Anmeldung: Anfrage beim Organisator, im MB 58, im Newsletter oder auf der Homepage

Kontakt und Organisation: Ulrich Rueß

09.05.2015 Mai21. biologisch-kulturgeschichtliche Wanderung rund um

DölauAnmeldung: bis 30. April unter 0345/2928610 (Landesheimatbund Sachsen-

Anhalt). Angemeldete erhalten die notwendigen Informationen. Rucksackverpflegung!

Organisation: Dr. Eberhard Große (als Gast)

Wochenende Juni/Juli JUN/JUL19.Wanderwochenende20.

vorgesehenes Ziel: Meura (Thüringer Wald) und Umgebung Anmeldung: Anfrage beim Organisator, im MB 58, im Newsletter oder auf der

Homepage Kontakt und Organisation: Ulrich Rueß

Langstreckenwandern

06./07.12.2014 20. Südharz-Hunderter (Südharz im Advent) Halle-Nordhausen, 100 km mit Teilstrecken, Anmeldung bis 5.12. 2014 Informationen und Anmeldung bei Bodo Schwarzberg

14./15.02.2015 21. Südharz – Hunderter (Sachsen-Anhalt / Thüringen) – „Der leichte Hunderter“100 km – alle geführt: Halle-Nordhausen, Anmeldung bis 12.02.2015

31.7.-02.08.2015 10. Harz – Hunderter Extrem (Niedersachsen – Sachsen-Anhalt) Der ganze Harz von West nach Ost (8): 147 km:Seesen (Nieder-sachsen)- Luther-stadt Eisleben (147 km) Anmeldung bis 27.07.2015

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12./13.09.2015 11. Harz-Hunderter (Harzer Wandernadel) (22 Stempelpunkte) Teil 5) 100km geführt, Startort: Thale. Anmeldung bis 09.09.2015

24./25.10.2015 22. Südharz-Hunderter 100 km, alles geführt; Nordhausen –Halle (100 km) Anmeldung bis 21.10.15 erforderlich

Organisation und Anmeldung Bodo Schwarzberg Näheres s. evtl. auch in der Sektions-Homepage www.alpenverein-halle.de

Meldeanschriften zusammengefasst: L. Berthold T. 0345/7704460 U. Rueß T. 03461/729985 [email protected] Dr. E. Große über LHB T. 0345/2928610

A. Ernst T. 0345/7823488 [email protected] B. Schwarzberg, T. 0171/6530123 [email protected]

Diese Übersicht stellt den aktuellen Stand zum Redaktionsschluss dieses Heftes dar. Fortschreibungen dieser Angebote und neue Angebote werden laufend auf der Homepage publiziert. Beachten Sie dort die Seite www.alpenverein-halle.de/tourenangebote - und gesuche .

Leider liegen zu Hochgebirge, Skitpouren und Klettern bis jetzt (8.10.) keine Angebote vor. Bitte Newsletter und Hompage weiter verfolgen.

Gedanken zum Tag – aus der MZ vor Jahren entnommen

„Die einzigen Gipfelgespräche, die wirklich einen Sinn haben,

sind die der Alpinisten.“

Luis Trenker, Bergsteiger

Winterwandern in Südtirol

as macht man im Winter? NatürlichSkilanglauf, Abfahrtslauf, auch ro-

deln. Aber warum nicht auch mal wan-dern? Das habe ich mit meiner Frau imletzten Winter unternommen. Die Winter-version Everski des Südtiroler Touristikun-

W ternehmens Falktours hat uns betreut inder Auswahl eines hoch über dem Eisack-tal gelegenen Standort-Hotels in Villan-ders, mit der täglichen Busanfahrt in einwetter- und schneemäßig günstiges Ta-gesziel in der Südtiroler Bergwelt und der

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nicht verpflichtenden, aber durchaus gele-gentlich vorteilhaften Begleitung auf dengeräumten Winterwanderwegen. Falktourskennen einige Bergwanderfreunde unsererSektion noch von unserer Wanderwoche in

den Sesvennabergen vor 4 Jahren imwestlichen Vinschgau. Und so lief dannunser tägliches Wanderprogramm ab, imGrunde alles Genusswanderungen:

• Maiern im Ridnauntal mit Wanderung zur Stadlalm in 1800m Höhe• Lavaze mit Wanderung zur Auerlegeralm und zum Jochgrimm (1800-2000m)• Seiseralm, die seit etlichen Jahren nur noch mit Gondelbahn erreicht werden

kann. Ein aussichtsreicher Höhenweg führte uns zum Panoramahotel mit tollenAusblicken auf Lang- und Plattkofel, Marmolada , Schlern, Roßzähne

• Durch das Pustertal nach Rein im Reintal. Wanderung im Bachertal zu 3Jausenhütten.

• Durch Pustertal und Gadertal über Alta Badia nach Armentarola größere Rund-wanderung zur Eisenhüttenalm (1550m) und kleinere Runde zur Waldkapelle.Dort erlebten wir, wie vom Ziel der Alpinabfahrt die Schiläufer zu etwa 50 Mannund Frau am Seil von einem Pferd zum Liftstart gezogen wurden

• Stadtrundgänge durch Klausen und Villanders.Rueß

Frühlingswanderung 2014

enn auch der Frühlingsbeginn schon3 Wochen zurücklag, machten sich

am 12. April 8 Wanderer unserer Sektionauf unsere traditionelle Frühlingswande-rung im Unstruttal. Nach kurzer Bahnfahrterreichten wir Nebra. Dort querten wir dieUnstrut und begannen die Wanderung aufdem Unstrutradweg. Unterhalb einer impo-santen Felswand führte uns der Weg umNebra herum. Am Gegenufer der Unstrutsahen wir in der Höhe das wuchtigeSchloss von Vitzenburg. Bald querten wirwieder die Unstrut und gelangten nachReinsdorf mit seiner eindrucksvollen roma-nischen Dorfkirche. Auf dem weiterhinmeist asphaltierten Radweg erreichten wirbald Karsdorf, nachdem wir kurz vorherdie technisch imposante und in ihrer Artdurchaus schöne Talbrücke für die künftigeICE-Strecke Erfurt – Halle/Leipzig unter-schritten hatten. Nach kurzer Rast führteuns der asphaltierte Radweg ein Stück

W weiter, bis wir dann doch noch einen Zu-gang zu einem grasigen angenehmerbegehbaren Weg nahe der Unstrut fanden.In Burgscheidungen steht auf der Höhedas ehemalige DDR-CDU-Schloß aberkeine Gaststätte. Deshalb suchten wir imgegenüberliegenden Tröbsdorf zur Mit-tagspause die Waldgaststätte auf. Nachgutem Essen und Bier gingen wir vonBurgscheidungen auf dem Unstrutradwegim großen Flussbogen über Dorndorf nachLaucha. Unterwegs hielten wir kurze Ein-kehr im Weingut Boy und wagten ein we-gen Steinschlag gesperrtes Wegstück inentsprechender alpin gewohnter Vorsichtzu durchschreiten. In Laucha konnten wirdank Augenzudrückens der Schaffneringerade noch unseren Zug nach Naumburgerreichen und konnten uns dadurch eineinstündiges Warten auf den nächsten Zugersparen.

U.Rueß

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Auf Wanderung im nordöstlichen Saalekreis unterwegs

m 17. Mai 2014 führte die 20. biologi-sch-kulturgeschichtliche Wanderung

durch die Aue zwischen der Reide und derWeißen Elster. Sie begann am Schloss-platz in Dieskau. Nach einer kurzen Erläu-terung über das historisch wertvolle Re-naissanceschloss sowie die barocke Kir-che St. Anna führte der Autor die Gruppedurch den dazugehörenden Schlosspark.Letzterer wurde zwischen 1778 und 1784in der einst sumpfigen Aue der Reide nachdem Vorbild der Wörlitzer Anlagen imenglischen Stil angelegt. Der Park passtesich harmonisch in die alte Kulturland-schaft ein. Er wurde seinerzeit von vielenwichtigen Persönlichkeiten besucht, dieihn rühmten und mit der Zeit bekanntmachten. Nach der Enteignung der letztenBesitzer von Schloss und Park verwildertezwischen 1945 und 1988 dieses Kleinodder Gartenarchitektur. Obwohl das Areal1966 zum „Geschützten Park“ erklärt und1980 in die Denkmalliste des alten Saal-kreises aufgenommen worden ist, began-nen erst ab 1988 Auslichtungs- und ab1993 Rekultivierungsarbeiten. Seit derGründung des Fördervereins „Park Dies-kau“ e. V. ersteht er schrittweise wieder inalter Schönheit. Inzwischen sind alteSichtachsen freigeschlagen, der für engli-sche Parks typische Pleasuregroundwieder hergestellt, einige Gewässerläufeentschlammt und verschiedene, an ihremAufstellungsort nicht mehr vorhandeneDenkmale erneut postiert bzw. als Kopiewieder an ihren historischen Plätzen auf-gestellt worden.

A

Seit 2001 gehört das wertvolle Ensemblevon Schloss, Kirche und Park zum kultur-historischen Netzwerk „Gartenträume“ inSachsen-Anhalt. Während des Gangesdurch den Schlosspark wurden den 52Wanderfreunden einige Kunstwerke vor-

gestellt. Außerdem sahen sie dendrolo-gische Besonderheiten sowie Beispieleder dort spontan wacsenden Flora. Aufseine botanische Bedeutung weist auchdas unter staatlichem Schutz stehende„FND Erlen-Bruchwald im Dieskauer Park“hin, das zusammen mit zwei Teichen alseinziger Erlenbrucwald mit einer offenenWasserfläche im Gebiet des ehemaligenSaalkreises existiert. Wegen seinerSeltenheit wird dieser Biotop innerhalbSachsen-Anhalts als ein vom „Aussterbenbedrohter Lebensraum“ eingeschätzt undsteht unter staatlichem Naturschutz. DerPark ist außerdem ein bedeutender Brut-und Rastplatz für viele Arten von Wasser-,Greif- und Singvögeln. Nach dem Verlas-sen des „ParkErlebnisPfades“ ging esweiter durch Wiesen und Felder nachDöllnitz. Unterwegs gab es reizvolle Blickein die Aue der Weißen Elster. Dort konntenauch Störche beobachtet werden, die amehemaligen Gutshof ihr Nest hatten.Während des Ganges durch den Park undweiter durch die offene Landschaft nachDöllnitz stellte die Fachapothekerin UteFuchs den Teilnehmern die vor Ort gefun-denen Heilpflanzen vor und erläuterte de-ren Inhaltsstoffe und Heilwirkung.

Von Dieskau aus begleitete auch derDöllnitzer Heimatforscher Bernd Sinangdie Teilnehmer und erläuterte auf derDöllnitzer Gemeindeflur interessante hei-matgeschichtliche Zusammenhänge sei-nes Ortes. So lag das Dorf bis 1815 je zurHälfte auf Magdeburgischem bzw. aufkursächsischem, dem Amt Merseburgzugehörigem Territorium. Er stellte ver-schiedene bedeutende Bauwerke vor, wiedie derzeit zerfallende, einst wirtschaftlichwichtige Wassermühle an der WeißenElster, führte durch die Barockkirche unddie kleine Ausstellung über 190 Jahre

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Döllnitzer Guts-Gose in der an demGotteshaus befindlichen Heimatstube. AmExkursionstag wurde im Kulturgarten unddem dort vorhandenen Heimatstübchender Heimatgeschichtlichen AG e. V.Döllnitz die Saison eröffnet. Zu Mittagwurde ein kleiner Imbiss gereicht und amNachmittag gab es frischen, im Backofendes Kulturgartens gebackenen, wohlschmeckenden Speckkuchen.

Während dieser Tagestour konnte denWanderfreunden ein Ausschnitt aus derKulturlandschaft des Saalekreises vorge-stellt werden, die unterschiedlich starkvom Menschen beeinflusst worden ist:Während das Areal von Schloss, Kircheund dem sich unmittelbar anschließendenTeil des Dieskauer Parks (Pleasureground)vom Menschen nach seinen Vorstellungenumgestaltet worden ist, wurde die Natur in

dem sich zwischen Mühlgraben und Reideerstreckende Teil des Parks naturnahüberformt. Die außerhalb davon gelegeneLandschaft in Richtung Döllnitz ist dage-gen ± stark beeinflusst worden.

An dieser Stelle möchte sich der Exkursionsleiter bei Frau Ute Fuchs undHerrn Bernd Sinang für Ihre fachlichenBeiträge während der Exkursion herzlichbedanken. Ein Dankeschön gilt demVorstand der Heimatgeschichtlichen AG e.V. Döllnitz, Herrn Jochen Malberg sowiederen Mitglied, Frau Renate Sinang, undihren Teams für die leibliche Versorgungaller Wanderfreunde. Und nicht zuletzt giltmein Dank Frau Cornelia Wewetzer,Referentin beim Landesheimatbund, inderen Hände die technische Vorbereitungder Tour lag.

Dr. Eberhard Große

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Wanderwochenende zum 128. Geburtstag unserer Sektion

eit mehreren Jahren führt unsere Sek-tion zum Sektionsgeburtstag eine

Wanderung oder ein Wanderwochenendedurch. Dabei sollte möglichst ein Berggip-fel im Tourenverlauf liegen. Diesmal hießunser Ziel Schneekopf im Thüringer Wald.Dort ist vor 5 Jahren in Nachfolge einerVorkriegshütte von Familie Schmidt ausGehlberg die Neue Gehlberger Hütte er-richtet worden. Während der DDR-Zeit warder Schneekopf sowjetisches Militärareal.Wir hatten die Hütte 2012 auf einer Renn-steigwanderung kennengelernt und erfah-ren, dass sie außer üblicher Gastronomieauch Übernachtungsmöglichkeit bietet.Diese wollten wir nun nutzen. Am 23. Maifuhren wir also zu 11 Wanderern den Park-platz nördlich vom Rennsteig nähe derSchmücke an. Von dort sind es noch ca.1,5 km Fußweg zur Hütte. Für den Ge-päcktransport empfiehlt sich also einRucksack, Rollkoffer oder ähnliches sindungeeignet. Die Hütte selbst steht aufeiner freien, von jeglichem Militärgerät undGebäuden geräumten Hochfläche, dieeine weite Rundum- Aussicht erlaubt. DieGipfelhöhe beträgt 978m. Das reicht Thü-ringen natürlich nicht, deshalb wurde ne-ben dem unzugänglichen Funkturm einAussichtsturm von 23m Höhe errichtet.Somit kommen die Besucher auf über1000m, also dem höchsten Punkt Thürin-gens, um sich die Welt betrachten zu kön-nen. Doch nicht nur das: Der Eintritt kas-sierende Turmwächter ist nicht nur derhöchste Turmwächter Thüringens, sonderner bedient zugleich die höchste Poststelledes Freistaates, dokumentiert durch Post-stempel. Bei guten Sichtverhältnissenreicht der Blick bis zum Brocken im N undzum Ochsenkopf im S. Für die Klettererhier nochmals wie schon vor 2 Jahren derHinweis, dass die Aussenwand des Tur-mes als Kletterwand gestaltet ist.

S

Doch nun zur Hütte. Sie bietet Plätze im

Gastraum und auf der Sonnenterrasse und28 Betten in der Wanderherberge, die nurmit mitgebrachten oder ausleihbarenSchlafsäcken benutzt werden können – fürDAV-Hüttenwanderer natürlich kein Pro-blem. Ordentliche Sanitärräume mit aus-reichenden Duschen erlauben schnellesFrischmachen nach strammen Wanderun-gen und vor dem Genuss der köstlichenGastronomie des Hauses.

Doch wir haben nicht nur geschlafen, ge-gessen und getrunken und die Aussichtgenossen, sondern sind auch strammgewandert. Am Samstag stiegen wir leichtab und gingen vorbei an der Schmückeauf dem Rennsteig über den Mordfleckweiter bis zum Abzweig in nordöstlicherRichtung mit dem Ziel Großer Finsterberg,den wir nach unfreiwilligem Umweg auchbald erreichten. Der Berg mit 944m Höheist eine Art Doppelgipfel mit Aussichts-stand und -Hüttchen mit Blick nach Nordenund einem Turm (7,85m) und Rastbänkenmit Sicht nach Süden. Leider fing es nachbislang schönem Wetter zu regnen an,also Regenjacke angezogen und Schirmaufgespannt. Bei der Alten Tränke quertenwir wieder den Rennsteig, wo es dann mitRegnen aufhörte. Und wir stiegen wiederaufwärts auf den Großen Eisenberg 907m.Wenig abwärts kehrten wir dann in derLiftbaude ein, die Bergstation des Skiliftsvon Schmiedeberg am Rennsteig. Es warunser Glück, denn kaum saßen wir beiKaffee, Bier, Suppe und Kuchen, erfreuteuns für ca. 2 ½ Stunden ein heftiger Ge-witterregen mit Blitz und Donner. Dochdann hatten wir Glück und wir konntenohne Regen weiter wandern, wenn auchauf teilweise verschlammten Wegen.Und auf dem Rennsteig angelangt, bogenwir kurz vor der Schmücke wieder ab underklommen steilauf den Fichtenkopf(944m), wobei wir kurz unter dem Gipfelnoch einen schönen Aussichtsplatz genie-

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ßen konnten. Auf dem Weiterweg kamenwir an der Suhler Hütte vorbei, um dann inBälde völlig trocken wieder unser Quartierauf dem Schneekopf zu erreichen.

Nach guter Nachtruhe und gutem Früh-stück machten wir uns am Sonntag inRichtung Großer Beerberg auf den Weg,mit 982m höchster Berg des ThüringerWaldes, der aber wegen strengem Natur-reservat nicht bestiegen werden konnte.Aber unterhalb hatten wir in 973m vonPlänkners Aussicht auch eine wirklichschöne Aussicht Richtung Suhl. NachRückkehr zur Schmücke erlaubten wir unsnoch einen lohnenden Abstecher zu denSachsensteinen (915m) und 100m weiter

zum Schneekopfblick mit Blick aufSchmücke und Schneekopfturm. Einstrammer Weg führte uns schließlich aufden Schneekopf zurück. Im Ergebnis un-serer 2 Wandertage haben wir eine tolleWanderherberge erlebt und den mit rotenDreiecken markierten „Thüringer Gipfel-weg“ bezwungen: Schneekopf – GroßerFinsterberg – Großer Eisenberg – Fich-tenkopf – (Großer Beerberg) – Sachsen-steine, wenn auch nicht in der originalvorgesehenen Reihenfolge. Übrigens be-obachteten wir, dass es gelegentlich mitblau markiertem „R“ Varianten zumoffiziellen mit weißem „R“ gekennzeichne-ten Rennsteig gibt. U.Rueß

Wanderwochenende in Klingenthal/Vogtland

m 27.6. quartierten wir uns zu zehnt(und davon nur die Hälfte Sektions-

mitglieder!) im kleinen, aber feinen „Hotelzur Post“ in Klingenthal im Vogtland ein.Die Verpflegung erfolgte gegenüber in der„Alten Schule“, einem historischen altenHolzbau von 1630. Eine kreidebeschrifteteSchiefertafel wies uns darauf hin, dass„heute die Schule ausfällt“.

A

Am 28.6. war die Besteigung des Höhe-punktes von Klingenthal, des Aschberges

936m angedacht. Er ist übrigens nicht derhöchste Berg des Vogtlandes. Auf Emp-fehlung unserer Wirtin fuhren wir aber mitdem Bus vorbei an der Vogtlandarena mitder bekannten Großschanze ein Stück indie Höhe in den Ortsteil Aschberg und er-stiegen von dort den Gipfel mit JH undAussichtsturm, den wir natürlich bestiegenhaben. Dann wanderten wir weiter aufdem Vogtland-Kammweg nach Mühlleiten,einem oder besser dem Wintersportzen-trum des Vogtlandes. Auf einer Wegvari-ante gelangten wir wieder zurück auf den

Aschberg und genossen die Rundumsicht nach Böhmen, Sachsen (Fichtelberg) undFranken (Ochsenkopf). Dann reizte esuns, böhmisch zu essen und zu trinkenund wir stiegen grenzüberschreitend abnach Bublava, wo wir in das restauraceSchwejk einkehrten. Die Rückkehr nachKlingenthal erfolgte in 3 Gruppen: eineüber den Grenzweg, eine durch die Anlie-gerorte und die dritte mit Bus. Abendsspeisten wir wieder in der „Schule“.

Am 29.6. zeigte sich das Wetter nicht von der freundlichen Seite. Wir fuhren nach Mühlleiten auf den großen Loipen-Parklatzund wollten den als Rundweg eingerich-teten Lehrpfad um den Kiel begehen. Doch am besteigbaren Topas-Felsen Schneckenstein wendete sich das Wetter ganz zum Schlechten, es begann zu regnen und wir kehrten auf einem anders ausgewiesenen Weg zurück zum Park-platz. Nach allgemeiner Verabschiedung fuhren wir auf verschiedenen Strecken zurück nach Halle, Merseburg und Bad Lauchstädt.

Rueß

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Tour Villarica in Chile

ch wollte ehrlich gesagt schon immermal unbedingt einen aktiven Vulkan be-

steigen, aber dass mein erster (tätiger) inSüdamerika, in Chile liegen sollte, damithatte ich nicht gerechnet. Da Töchterleinaber in Santiago studiert, hatte sich einBesuch dort ergeben und unser Weg führ-te mich, meinen Freund Walter und Töch-terlein Johanna von Santiago 1500 kmnach Süden, nach Pucon, wo wir hofftenGelegenheit zu haben, den Vulkan Villa-rica zu besteigen. Der Vulkan inmitten einurwaldreichen, grünen Landschaft ist nichteinmal besonders hoch – mit seinen 2850Metern eher ein Zwerg unter all den Vul-kanriesen von bis zu 6000 Metern in Chile,aber er ist optisch ein wahrer Bilderbuch-vulkan, ebenmäßig geformt, mit weißerSchneekappe und dekorativer weißer

I Rauchwolke über dem Krater. Außerdemhat er den Vorteil, dass man zwar eine gu-te Kondition braucht, der Aufstieg aber oh-ne technische Schwierigkeiten an einemTag zu bewältigen ist – gute Wetter- undWindverhältnisse vorausgesetzt. Wir hat-ten uns erkundigt, dass in Villarica undPucon, die meisten Anbieter für diese Vul-kantouren sitzen. Denn ohne Führung darfder Vulkan, der inmitten eines grünen ur-wald- und seenreichen Nationalparkesliegt, nicht bestiegen werden, außer manist Mitglied eines Alpenvereins und kanndie nötige Ausrüstung und Erfahrungnachweisen – doch selbst dann wird dasnicht gerne gesehen, um das empfindlicheÖkosystem nicht zu stören.

Von Santiago führte unsere Reise mit der

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Chilenischen Fluglinie LAN nach PuertoMontt und von dort in 5 Stunden mit demBus nach Pucon. Dank der Sprachkennt-nisse von Töchterlein und hartnäckigemSuchen fanden wir ein adrettes kleinesweißes Holz-Hostel mit Gemeinschafts-küche und sauberen Toiletten mit direktemBlick auf „unseren“ Berg.

Die Wahl eines Anbieter für die Tour warschwieriger, dann da Pucon der Ausgangs-punkt für alle möglichen Abenteuer - undWildnis-Touren, wie Kayaking, Canyoning,Reittouren, Klettern, Abstecher nach Ar-gentinien usw. ist reihten sich an derHauptstrasse der Av. O´Higgins ein Büroans andere. Wir entschieden uns nicht fürdas billigste Angebot, sondern für eineseriös wirkende Agentur „Aguaventura“,die mit sehr guter Information und erst-klassiger Ausrüstung punkten konnte. Wirzahlten mit Eintritt Nationalpark und Aus-rüstung pro Person 50.000 Ch $(Chilenische Pesos), was etwa 64 €entspricht.

An Tag vorher wurden wir eingewiesenund erhielten eine komplette Ausrüstungsamt strapazierfähigem Rucksack, in demalles Platz hatte – unsere vergleichsweisekleinen und leichten Rucksäcke hätten dasganze Material nicht aufnehmen können:dicke Hose und Jacke aus schwerem,beschichteten Material zum Überziehen,ein „Arschleder“ und eine kleine Plastik-rutsche zum Rutschen auf dem Allerwer-testen, Gamaschen gegen den Schneeund die losen Steine, Steigeisen, Pickel,Stöcke, Helm, Handschuhe, Gasmaske.Selbst Bergstiefel und Handschuhe wur-den für Tour die angeboten – doch ich warfroh meine eigenen eingelaufenen Berg-stiefel trotz des beschränkten Fluggepäck-gewichtes eingepackt zu haben. Dazukamen noch 2-3- Liter Wasser, trockeneWäsche zum Umziehen, Halstuch, Mütze,Sonnenbrille und Sonnencreme, Brotzeitund meine neue aber schwere Kamera mitgutem Objektiv – alles in allem ca. 15 kg

zu schleppen.

Am nächsten Tag ging es um halb siebenlos: 10 Gäste und 3 Bergführer wurden miteinem Kleinbus in ca 1,5 Stunden zumBerg gebracht. Unten gibt es sogar einenkurzen Sessellift, denn im Winter kannman auf dem Vulkan sogar Schifahren. Ander Liftstation auf ca. 1400m zogen wiraußer den Steigeisen alles an – es war sokalt, dass ich für meinen Alpacapulli sehrdankbar war, den ich mir auf meiner Reisenoch gekauft hatte. Ein grandioser Son-nenaufgang und ein spektakulärer Blicksowie einer der allgegenwärtigen Chileni-schen Straßenhunde begrüßten uns amEinstieg. Von hier sah der makellos ge-formte Kegel mit seinem weißen Rauch-wölkchen besonders eindrucksvoll aus.Die erste Stunde ging es gleichmäßig steilbergauf – mühsam wegen des lockerenVulkan-Gerölls und schwarzen Sandes,die dem Fuß wenig Halt boten. Die erstelängere Rast auf dem Piedra Negra(schwarzer Stein), ein plateauartiger Fel-sen, der zum Sitzen einlud und uns miteinem Rundblick auf die umliegendenBerge und das wolkendunstige Tal belohn-te. Die ersten Hüllen fielen nun, da dieSonne ganz schön Kraft bekam. Auf2500m Höhe die ersten Schnee- undFirnfelder- jetzt im Chilenischen Herbstziemlich vereist. Hier bleiben diejenigenmit einem der Guides zurück, die ihreKondition überschätzt haben. Wir anderenlegen unsere Steigeisen und die Gama-schen an und werden eingewiesen wie derEispickel einzusetzen ist, sollten wir aufeinem der steilen Firnfelder den Halt ver-lieren – denn es wird ohne Seil gegangen,da die Gletscherspalten auf der anderenSeite des Vulkans umgangen werden. DieSonne brennt höllisch herunter, derSchnee reflektiert das Licht und ich ärgeremich, keine Gletscherbrille dabei zu ha-ben. Die Schneefelder sind unten ziemlichgrobkörnig, tief und weich, was das Gehenwieder mühsam macht, weiter oben sehr

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hart und eisig, was nicht weniger anstren-gend ist. Dennoch ist das Gehen ehereine Konditionsfrage, als eine technischeHerausforderung. Von der Piedra Bianca(weißer Fels), dem zweiten Plateau hatman einen spektakulären Rundblick aufdas nun in heller Sonne liegende Tal undden erkalteten Lavastrom des letzten Aus-bruchs von 2011 mit dem eingeschnittenenSchmelzwasserbach. Dann wird das Ge-lände etwas flacher und erst die letzten500 Meter – sie führen wieder überschwarzes Gestein und Sand (die Steig-eisen hatten wir wieder abgenommen) -sind dann wieder sehr steil – ohne denEinsatz von Händen und Knien geht dagar nichts – und unvermittelt sind wir oben.Kein Gipfelkreuz markiert das Ziel. Vor unswieder nur Steine und ein wenig höher derKraterrand – schräg angeschnitten, auf dereinen Seite mit russgeschwärztem Eis, aufder anderen mit vielfarbigen, vom Schwe-fel und Mineralien gelb, rötlich, grün undviolett gefärbten Steilwänden in den Kraterhinein. Es dampft und riecht etwasschweflig. Ich muss unbedingt den Krater-rand hochklettern und in den Schlundblicken. Der Rucksack lasse ich zurückund klettere den schrägen Rand hoch –ein kurzer Blick in den dampfendenSchlund ist mir vergönnt, dann dreht derWind und die schwefelige Fahne aus demSchlund des Vulkans hüllt mich ein, reiztAugen und Schleimhäute, lässt mich wür-gen und nach Luft ringen. KommentarTöchterlein: „Jetzt hat der Vulkan hat ge-rülpst.“ Jetzt weiß ich auch, wofür dieAtemmaske gut ist: nicht wegen der Höhevon nur knapp 2900 Metern – sondern,wenn der Wind schon beim Aufstieg un-günstig steht, gibt die Maske für 20 Minu-ten frischen Sauerstoff. Reicht das nicht,muss schnellstmöglich abgestiegen wer-den. Glücklicherweise dreht der Windwieder so, dass die Maske im Rucksackbleiben kann und wir noch den grandiosenAusblick auf den See Villarica, das Tal und

die urzeitliche Landschaft genießen kön-nen, bevor es an den Abstieg geht. Abstiegist wohl nicht das richtige Wort, denn abden ersten Schneefeldern kommen unsere„Arschleder“ und die kleinen Plastikrut-scher zum Einsatz: durch verschiedenekurze und lange schon ziemlich ausgefah-rene Rinnen mit krassen Kurven geht esdie erste Stunde in halsbrecherischemTempo bergab – den Eispickel als Bremseunter den Arm geklemmt. Weiter unten istin den Rinnen fast nur noch Wasser undder Pickel greift nicht mehr, so dass unsnur ein aufgeschütteter lockerer Schnee-berg davor bewahrt, am Ende der letztenRinne in hohem Bogen auf das Geröllfelddarunter zu fliegen. Was für ein Spaß!Allerdings ist meine rechte Seite grün undblau und Töchterlein hat sich den Pickelzweimal in den Oberschenkel gerammt…Die restlichen zwei Stunden sind dannmehr bergab-Jogging als Abstieg in locke-rem Lavaschutt, Geröll und Sand – amAnfang noch ganz lustig, aber irgendwannmelden sich die gequälten Kniegelenkeund wir sind dann alle ganz froh, als wirnach der insgesamt achtstündigen Tourwieder an unserem Wagen, angelangt sind– bzw. da wo früh noch unser Wagenstand, der aber mittlerweile aus unerfind-lichen Gründen inzwischen Feuer gefan-gen hatte. Das Warten auf ein Ersatzautobescherte uns dann noch eine Stunde inder Sonne mit Blick auf den Berg. Zurückin der Agentur gab´s für alle ein wirklichgutes nach deutscher Brauart gebrautesChilenisches Bier. Was bleibt sind Erinne-rungen an unvergessliche Ausblicke ins Talund in den dampfenden Schlund und dieherzlich-freundlichen Chilenen und ihreebenso kontakt-freudigen und freundlichenStrassenhunde und der Entschluss, aufjeden Fall noch viele Touren in diesemunvergleichlichen Land voller Gegensätzezu unternehmen.Am nächsten Tag zum Beispiel in den urwäldlichen Nationalpark Huerquehue…

April 2014, Martina Hoffmann

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Blick in den Vulkan-Krater

Aufn.: Hoffmann (2) Aufstieg im Gletscher

Sektionstour 2014: Unterwegs auf dem Meraner Höhenweg

m es vorweg zu nehmen – diese Tourist für alle Freunde von Hüttenwande-

rungen eine Empfehlung. Vor allem AnfangJuli, denn die Bergwiesen stehen bereits involler Blüte! Aber zu jeder frohen Botschaftgibt es nicht selten eine weniger schöneRückseite. Das sind die noch vorhandenenSchneehöhen, die in diesem Jahr auf-grund des für die Gegend extremen Win-ters und insbesondere Schneefalls denOrganisator der Tour, das Ehrenmitgliedder Sektion Manfred Haringer zwangen,gleich 2x die Planung zu ändern.

U Eigentlich wollten wir zwischen dem 6.und 10. Juli 2014 die Besteigung eines 3-Tausenders in den Ablauf einbauen.Manni dachte an die Hohe Wilde (3480),aber der Ausgangspunkt, die StettinerHütte, war einer Lawine, ein jahrzehnte-lang dort nicht mehr aufgetretenes Natur-ereignis, zum Opfer gefallen. An denTrümmern kamen wir vorbei – die Hüttemuss vollständig neu errichtet werden.Absolut offen, wann sie wieder genutztwerden kann. Aber immerhin, der Hütten-wirt wollte ab Mitte Juli einen Containeraufstellen lassen, um Kioskversorgung

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anbieten zu können.

Mannis zweite Variante sah vor, überdas Johannisschartl (2654m) und dieLodnerhüte das Roteck (3336m) zubesteigen. Das ging ebenfalls nicht,denn die Sicherungen am Johannis-schartl waren noch unter tiefem Schneeversteckt und es war in dieser Saisonauch noch niemand zum Spuren dortgewesen. Wir sahen es beim Aufstiegzum Eisdjöchl.

Also, Variante 3. Die sah vor, die Ge-gend um die Spronser Seen zu bege-hen. Und dies machten wir auch. Den-noch gab es genug Tiefschnee, pappigund nass, aber gespurt, lange vor, aufund lange nach dem Eisjöchl (2895m)nahe der Stettiner Hütte, dem Faltschi-na-Jöchl (2417m) und dem SpronserJoch (2581m). Das waren aber auch 2Tage, von denen wir uns sehr vielePanoramasichten versprochen hatten.Leider wurde daraus nur wenig, denn …es regnete fast ununterbrochen. Immer-hin, so kamen wir zu einem echten Här-tetest für die Wetterfestigkeit der Klei-dung. Fazit: Dem Wasser kann mannicht wirklich vollständig entgehen! Lei-der entging es uns im GH Zeppichl,denn die angebotene Sauna hatte leidernoch keinen Nassbereich. Aber der Wegdorthin ging ja durch den Regen… Schnee und Regen prägten nur 2 Tageund mit so etwas muss man eben immerrechnen. In Erinnerung bleiben aber vorallem wunderschöne Landschaftsein-drücke und die interessanten Wegführun-gen. Ich nenne hier den 1000-Stufenwegan der Südseite der Texelgruppe, denvielleicht 100 m hohen Wasserfall desLahnbaches – eine natürliche Dusche, guterreichbar, da direkt am Weg gelegen, dieAussichten in das Vinschgau und die süd-

lich gelegenen 3-Tausender wie dasHasenohr und den Hohen Dieb, die vielenAlmen im Verlauf der Wegführung ober-halb des Vinschgaus und im Schnalstal,die einen verleiten, vielleicht eine Rastmehr als notwendig für einen G’spritzteneinzulegen, die Aussichten auf ReinholdMessmers tief unten gelegenes SchlossJuval, auf Kloster Katharinenberg und dasDorf Karthaus. Und der Weg zu und durchdie Spronser Seen, die teilweise nochvöllig zugefroren waren, bot doch trotz desNebeldunstes ganz gute Aussichten. Einenschönen wandertechnischen Abschluss –die Sonne schien wieder – boten dann amletzten Tag der Jägersteig im Verlauf desTiroler Höhenwegs und der Hans-Frieden-Felsenweg mit weiten Sichten auf Meran,Dorf Tirol und in das Passeier Tal.

Wer die Tour nachgehen möchte, dersollte für die Varianten 1 oder 2 hoch-alpine Ausrüstung mitnehmen, Steigeisensind auch am Eisjöchl ganz hilfreich. Auchder Gemeinplatz mit der Trittfestigkeit undSchwindelfreiheit trifft zu. Und Konditionfür mehrere 100 Höhenmeter im Auf- undnoch mal im Abstieg an einem Tag istauch für diesen Weg angebracht, denn erbleibt durchaus nicht auf der gleichenHöhe. Jedenfalls erlebten wir das so abGiggelberg oberhalb von Partschins biszur Unteren Vernatschalm, weiter von dortbis zur Rableid-Alm im Pfossental, dannüber das erwähnte Eisjöchl zum GHZeppichl, wo wir den Meraner Höhenwegverließen und die Spronser Seen und dieOberkaser Alm ansteuerten.

Uwe Cramer und alle weiterenTeilnehmer als da sind Andreas Cramer,Manfred Haringer, Matthias Hesse, Detlef Prellwitz, Bernd Ernst mit Christel –gerne wieder, Manni!

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Im 1000-Stufen-Weg und die Vernatsch-Alm Aufn.: U. Cramer (3) U. Rueß (1)

AnmerkungVor 10 Jahren haben wir diese Tour in ähnlicher Weise auch schon begangen (s. MB 36, 1/2004), allerdings unter wesent-lich günstigeren Bedingungen: fast durch-

weg Sonne, kaum Schnee, insbesondere in der Johannisscharte, eine intakte Stet-tiner Hütte, eine problemlose Besteigung der Hohen Wilde.

U. Rueß

Stettiner Hütte nach dem Lawinenabgang 2014 (li) und vor 10 Jahren 2004 (re)

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Sellrainer Hüttenrunde - 2. Teilstück

m Juli dieses Jahres war ich mit meinemSohn Max und Malte Brockmann von der

Sektion Kassel erneut in den SellrainerBergen unterwegs und fast auf den Taggenau zur selben Zeit wie im Vorjahr.

I

Am 20.07.2014 erreichten wir nach reich-lich 6 h Autofahrt das 908m hochgelegeneSellrain, wo wir erneut neben dem Orts-brunnen parkten. Bei schwül heißen 29°Cging es auf dem bereits bekannten Weghinauf zum Alpengasthof Bergheim Fotsch(1.464m), den wir gegen 14:15 Uhr zur be-sten Kaffezeit erreichten und uns leckere

Sachartorte und Marillenkuchen schmek-ken ließen. Die Potsdamer Hütte (2.020m)erreichten wir bereits kurz vor 17:00 Uhr.Der Wirt trieb uns jedoch zur Eile an, da esbereits 17:30 Uhr das warme Abendessengab. Richtig verstehen konnten wir dasnicht, da nur ca. 20 Wanderer auf der Hüt-te waren.

Für den nächsten Tag, den 21.07.2014,war Dauerregen prognostiziert worden.Zum Frühstück sah es noch relativ nettaus. Als wir jedoch ca. 08:45 aus der Hüttetraten, fing es schon an, leicht zu regnen.

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Auf dem Weg zum Hochgrafljoch (2.693m)wurde dieser dann immer stärker und gingzeitweise in Graupel über – äußerst unan-genehm. So konnten wir ausgiebig die Re-gensachen testen. Max hatte zuerst nas-se Füße, jedoch auf Grund der Tatsache,dass seine Regenhose die Schuhe vonoben flutete. Bei Malte und mir dauerte esetwas länger…Nach 3h erreichten wir dasJoch. Beim Abstieg nach Lüsens (1.634m),mussten wir zusätzlich auf unzählige Al-pensalamander achten, die auf Grund desDauerregens anscheinend in Paarungs-stimmung kamen, und zu Dutzenden denWeg säumten. Diese kleinen Tierchen hal-fen uns irgendwie, dem schlechten Wetterzu trotzen. Im Gasthaus entledigten wiruns erst einmal der nassen Kleidung undverteilten sie zum Trocknen in der Gast-stube. Die reichlich einstündige Rast beiheißer Suppe und gutem Kuchen brachteuns genügend neue Kraft, um in reichlich2 h bei nun nur noch leichtem Regen zumWestfalenhaus (2.276m) aufzusteigen.Das große Lager im Westfalenhaus bezo-gen wir ca. 17:30 Uhr. Die Besonderheitdort ist jedoch, dass bis auf 3 Betten alleanderen Lager nur im Kriechen zu errei-chen sind – nichts für müde Rücken-muskeln, dafür aber mit 5 € pro Lager sehrpreiswert. Der gut geheizte Trockenraumverhalf uns über Nacht zu trockenenSachen.

Am 22.07.2014 wanderten wir bei diesmalnur anfänglichem Regen steil hinauf zurZischgencharte (2.936m). Beim Abstieghalfen uns ca. 100m Seilversicherungen,den erstaunlicherweise noch vorhandenenZischgelesferner zu queren. Auf Grunddes starken Nebels verloren wir zwar denmarkierten Weg, was sich jedoch aufGrund der geringen Ausdehnung des Glet-schers als ungefährlich herausstellte. Derweitere Weg zur Pforzheimer Hütte(2.308m) verlief problemlos, so dass wirbereits 14:20 Uhr unser Tagesziel erreich-ten. Den Rest des Tages ließen wir bei

reichlich Essen und Trinken gemütlich aus-klingen.

Für den 23.07.2014 war erstmalig bestän-dig trockenes Wetter vorhergesagt, sodass wir 08:50 Uhr gut gelaunt starteten.Ca. 11:00 Uhr erreichten wir das reichlich2.900 m hoch gelegene Joch unterhalbdes Zwieselbacher Roßkogels (3.082m).Diese urtümliche hochebenförmige Land-schaft wirkt durch einen halb vereistenBergsee unwirklich schön. Den Aufstiegzum Gipfel absolvierten wir ohne Gepäckin reichlich 20 Minuten. Dort konnten wirbei gutem Wetter den schönen Rundblickgenießen. Nach der Mittagsrast machtenwir uns an den sehr steilen, wenig knie-schonenden und recht rutschigen Abstiegzur Schweinfurther Hütte (2.034m), welchewir 15:00 Uhr erreichten.

Am 24.07.2014 ging es nach dem reichli-chen Frühstück vom Büffet (nicht nur 3Scheiben Brot mit Marmelade, wie auf vie-len anderen Hütten) bei leicht wechsel-haftem Wetter auf dem Wilhelm-Oltrogge-Weg zunächst hinauf zur Hochreichscharte(2.912m). Leider mussten wir auf Grundder sich einstellenden Bewölkung auf denHochreichkopf verzichten. Zum Glück bliebes aber trocken, denn der Weiterweg biszur Niederreichscharte (2.728m) beinhalteteine Vielzahl von Seilversicherungen undkann manchmal durchaus als leichter Klet-tersteig bezeichnet. Bei Nässe wäre essehr unangenehm geworden. So kamenwir jedoch gut voran, so dass wir gegen12:30 an der Scharte, wo es ins Kühtaiabzweigt, Mittagsrast machten. Leiderversperrte uns die Wolkenuntergrenzeimmer wieder die Sicht ins Ötztal. Ab derScharte handelt es sich nur noch um einenlangen, schweren Bergweg. Die Biele-felder Hütte (2.112m) wäre ohne uns andiesem Abend leer geblieben. So freutesich ab 17:00 Uhr der ursprünglich ausSachsen stammende Koch darüber, dasser uns ein leckeres 3-Gang-Menü servie-ren durfte. Nach dem abendlichen Gewit-

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ter konnten wir noch einen tollen Sonnen-untergang mit Blick auf die nördlichenKalkalpen mit Ötz- und Inntal genießen.

Der letzte Tag (25.07.2014) verwöhnte unsendlich einmal mit richtig schönem Son-nenschein. So ging es mit wenig Höhen-unterschied gemütlich in ca. 3,5 h nach

Kühtai. Der Bus um 13:00 Uhr brachte unsplanmäßig nach Sellrain. Gegen 20:00 Uhrging unsere Bergtour in Weißenfels zuEnde.

Berg Heil !

Gisbert Bandrock

Bolivien / Chile – Höhe(n)-Punktezwischen Titicacasee und Atacama-Wüste

ach den Flugstationen Frankfurt, Sao Paulo, Lima, Santa Cruz, La Paz landen mein Sohn Thomas und ich in Bolivien auf der Hochebene Altiplano bei 4.060 m. Etwas

benommen von dem rasanten Aufstieg schweift unser Blick über die höchst gelegene Millionenstadt der Welt und die Königskordillere mit ihren schneebedeckten Fünf- und Sechstausendern. Mit uns haben noch 7 Mitstreiter(innen) das von AT Reisen Leip-zig organisierte Abenteuer in Angriff genommen. Unser Hotel in La Paz liegt zwar „nur“ 3.600 m hoch, aber die erste Nacht ist grausam mit heftigen Kopfschmerzen und Atem- not. Nach Frühstück und Bummel über den Indio-Markt kehren die Lebensgeister lang-

N

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sam zurück. In bunte, dicke Röcke gewandete Frauen mit eigenwilligen Hüten bieten eine unglaubliche Vielfalt an Obst, Gemüse,Gewürzen und vieles mehr feil. Wir besichti- gen die architektonischen Zeugnisse der einstigen spanischen Kolonialmacht, wie die Kirche San Francisco, die Kathedrale und den Regierungspalast an der Plaza de Murillo. Das aus bizarren erodierenden Sandsteinsäulen bestehende Mondtal und eine Kurz-wanderung zum Palca Canyon mit Blick auf den Hausberggiganten Illimani stehen eben-falls auf dem Programm.

Bereits nach einem Tag hat sich mein Körper soweit akklimatisiert, dass ich ohne Pro-bleme schlafen kann. Der Kleinbus bringt uns nach El Alto, die direkt an La Paz angren-zende, auf der Hochebene liegende und rasant wachsende Megastadt der Armen. Tiwanaku bezeichnet die älteste andine Hochkultur, deren spirituelles und wirtschaftli- ches Zentrum auf der bolivianischen Hochland lag. Wir besuchen den gleichnamigen Ort, dessen Museum und die archäologische, vor ca. 1.700 Jahren errichtete Tempelanlage, die zum UNESCO Im malerischen Ort Copacabana zaubert die untergehende Sonne rotes Licht über dem Wasser und lässt die vielen Boote magisch glitzern. Am Morgen bringt uns ein kleines Boot zur Sonneninsel, die als einer der heiligsten Orte der Inka gilt. Vom ehemaligen Sonnen-tempel bieten sich Traumblicke zu Perus Küsten sowie auf die Kordillierenkette. Wir wandern über die Insel, durch kleine Dörfer zur gepflegten Eco-Lodge in Yumani, wo wir freundlich mit Koka-Tee empfangen werden. Zurück in Copaca-bana müssen wir unbedingt der imposanten Kathedrale mit dem Bildnis der schwarzen Jungfrau einen Besuch abstatten. Davor spielt sich ein eigenwilliges Treiben ab. Autos, Lastwagen und sogar Baumaschinen werden mit großem Eifer mit bunten Blumengirlan- den, Papierschlangen und Miniaturfiguren geschmückt, um sie anschließend vom Fran-ziskanerpater segnen zu lassen.

Am nächsten Morgen starten wir von Sorata auf 2.650 m unser Trekking, bei dem es steil bergauf durch üppige Vegetation, über sprudelnde Bäche und durch kleine Dörfer geht. Menschen treiben ihre Schafherden auf die Weide. Als wir das Dorf Lackatiya auf knapp 4.000 m Höhe erreichen, sind unsere Zelte bereits auf einem Fußballplatz aufge-stellt. Mit den Dorfjungs kickenwir ein wenig. Drei junge Damen begleiten und bekochen uns. Sie überraschen uns täglich mit üppigem, leckerem Essen, einer Flasche boliviani-schem Wein und nicht zuletzt mit ehrlicher Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die fro-stigen, sternenklaren Nächte treiben uns in der Regel zeitig in die warmen Schlafsäcke. Morgens ist es immer saukalt und ich taue nach dem Losgehen meistens erst auf, wenn ich die Sonne erreiche. Jetzt tragen 15 Mulis die gesamte Campingausrüstung sowie unser großes Gepäck. Der Illampu-Rundtrek um den 6.368 m hohen „Gott der Stürme“ dauert 6 Tage. Uns begegnen malerische Landschaften, Dörfer, deren Bewohner ein einfaches und entbehrungsreiches Leben führen, Kinder, die sich über Süßigkeiten freu- en, viele Lamas, aber kein einziger Tourist. Der Weg führt uns im ständigen Auf und Ab über vier Pässe jenseits der 4.500 m, dessen höchster bei 5.040 m liegt. Die Camping-plätze sind immer idyllisch und in großen Höhen gelegen. Die Akklimatisation ist dadurch sehr gut, aber auch dringend nötig für den nächsten Höhe(n)-Punkt.

In der Dunkelheit erreichen wir die Berghütte im Zongo-Tal auf 4.790 m, unser Basisla- ger für den Huayana Potosi. Am Vormittag Tag steigen wir gemeinsam mit den Bergfüh-rern, Küchenmädels und Trägern hinauf zum Hochlager, einer Leichtbauhütte in 5.270 m Höhe. Es ist 03:15 Uhr, sternenklar und eisig. Pito, unser Bergführer, Thomas und ich starten in einer Seilschaft. Im Schein der Stirnlampen geht es steil bergauf, der Puls

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schnellt in die Höhe. Über manche Spalte ist ein beherzter Sprung nötig. Ein Eiskanal ist kletternd mit den Frontzacken der Steigeisen und mit Hilfe von Pickel und dem von Pito angebrachten Fixseil zu meistern. Die Temperatur ist auf -12°C gefallen. Weit unter uns leuchtet das gigantische Lichtermeer von El Alto. Als wir den Fuß der Gipfelpyramide er-reichen, schiebt sich langsam die Sonne über den Berghorizont. Ein steiler Eishang, den Pito mit Eisschrauben und Seil versichert, verlangt die Mobilisierung der letzten Reser- ven. Sehr langsam, mit mehreren Atemzügen zwischen jedem Schritt, schleppe ich mich hoch. Nach gut fünf Stunden Aufstieg haben wir es geschafft. Wir stehen auf dem schmalen Eisgipfel des 6.088 m hohen Huayana Potosi. Thomas und ich liegen uns in den Armen. Vor Erschöpfung und überwältigender Gefühle bringe ich kaum das „Berg Heil“ heraus. Leider wird die Freude über den Höhenrekord etwas getrübt, da sich der Gipfel komplett in Wolken gehüllt hat. Von den anderen Seilschaften ist nichts zu sehen. Der Abstieg verlangt nochmals volle Konzentration. Erst jetzt sehen wir die gewaltigen Gletscherabbrüche. Erschöpft erreichen wir die Hütte, wo uns unsere Kochmädels freu- dig umarmen. Später kommen die vier Mitstreiter, die auch den Gipfel erreicht haben. Nach vielem Trinken und einer kräftigen Suppe steigen wir ab zum Basislager und fah- ren danach zum Hotel in La Paz. Wir verlassen die Regierungs- in Richtung Hauptstadt Sucre am nächsten Morgen per Flieger. Hier im „Tiefland“ auf 2.700 m Höhe genießen wir die Wärme, schöne weiße Kolonialbauten, gepflegte blühende Parks, fröhliche Menschen und nette Restaurants. Nächste Station ist die Bergarbeiterstadt Potosi auf 4.070 m Höhe am Fuße des Cerro Rico. An bzw. in diesem Berg wird seit fast 500 Jahren Silber abgebaut. In Bergmannskluft laufen bzw. kriechen wir in einen aktiven Stollen hinein, während uns

Auf dem Huayasana Potosi 6088m – Auf dem Illampu-Rundtrek Wieder ein Hallenser auf über 6000mAufn.: D. Weyrauch (2)

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ein mulmiges Gefühl beschleicht. Zur Grundausstattung der Mineure gehören folgerichtig Kokablätter, filterlose Zigaretten, 96%-iger Alkohol und weitere diverse Rauschmittel. Am Nachmittag erleben wir die große Fiesta de San Bartolome`.Die in farbenprächtige Ko-stüme gehüllten Menschen ziehen stundenlang mit Enthusiasmus tanzend zur Blasmusik durch den Ort, ein beeindruckendes Spektakel. Mit Jeeps geht es nach Uyuni, wo w ir dem Dampflokfriedhof einen Besuch abstatten. Die größte Salzwüste des Altiplano ist der Salar de Uyuni auf 3.660 m Höhe mit der gigantischen Ausdehnung von 12.000 m². Unser Jeep saust mit bis zu 110 km/h über die glatte Salzkruste, die bis zu 120 m dick ist. Am späten Nachmittag erreichen wir die kleine Koralleninsel Inca Huasi. Die zum Teil jahrhundertealten, bis zu 12 m hohen Kak-teen, die schneeweiße Salzwüste, der weiß-blaue Himmel, die schwarzen Berge und die tiefstehende Sonne ergeben zusammen ein traumhaftes Bild. Im Kaminzimmer eines kleinen Hostels in San Juan klingt der Abend aus. Der folgende Tag ist geprägt von der Weite der Landschaft, märchenhaften Fels-gebilden und vielen Lagunen (Salzseen), in denen sich unzählige Flamingos tummeln. In der Laguna Colorada leuchtet karminrotes Wasser. Ganz im Süden Boliviens stoppt der rasante Jeep-Fahrer am Nationalparkhaus. Die benachbarte aus Korallen gebaute Hütte wird uns zwei Nächte für den nächsten Hö-he(n)-Punkt beherbergen.

Nach kurzem Frühstück und ebensolcher Fahrt zum Fuße des Vulkans Licancabur star- ten wir kurz nach 4 Uhr bei einer Höhe von 4.610 m in dunkler Nacht und lausiger Kälte, die weiter oben bis -9°C erreicht. Der ganze Berg besteht aus Schutt, Geröll und losen Steinen. Zusammen mit der Steilheit, der Höhendifferenz von über 1.300 m und der Ge-samthöhe ist Schinderei nötig, um nach oben zu kommen. Das wiederum verlangt abso- lute Motivation für den Gipfel. Leider fehlt Thomas heute diese Motivation, sodass er nach dem Auftauchen der Sonne umkehrt. Auch drei weitere Mitstreiter(innen) streichen nacheinander die Segel. In der festen Annahme, dass ich in meinem Leben so hoch wohl nicht mehr kommen werde, schaffe ich es, nach ca. sieben Stunden auf dem schneelosen Gipfel des 5.919m hohen Licancabur zu stehen. Ein traumhafter Rundblick auf Vulkane, Atacama-Wüste, weit unten glänzende Lagunas Verde und Bianco sowie in den vereisten Krater belohnt uns, ein erhebendes Gefühl. Beim Abstieg auf dem steilen Geröllfeld lande ich mehrfach auf dem Hintern, bevor ich nach knapp drei Stunden die Jeeps erreiche.

In einer kleinen Steinhütte stempelt der bolivianische Grenzer unsere Pässe, dann sind wir in Chile. Wir fahren 2.000 Höhenmeter hinunter in den sonnig warmen Touristenort San Pedro. Wir besuchen die Salzwüste Salar de Atacama, in deren Lagunen Flamingos nach Nahrung suchen. Wir durchwandern das bizarr geformte Tal des Todes. Auf einer Sanddüne fahren junge Leute mit dem Snowbord ab – ein Beispiel für perspektivisch schneelose Winter in den Alpen? Im Morgendunkel des nächsten Tages geht es noch einmal per Kleinbus nach oben. In frostiger Höhe von über 4.300 m dampft, brodelt und zischt es aus unzähligen Löchern im drittgrößten Geysirfeld der Erde El Tatio. In einem Loch sind unsere Frühstückseier schnell gekocht. Erstmals kommt die Badehose im Geysir-Pool zum Einsatz. Vorbei am größten Kupfertagebau der Erde geht es nach Cala-ma. Drei Flieger bringen uns über Santiago de Chile und Sao Paulo nach Frankfurt. Eine grandiose Reise geht nach 25 Tagen zu Ende.

Detlef Weyrauch

Hinweis: Die ausführliche Reisebeschreibung inklusive Fotos ist zu finden unter:

www.alpenverein-halle.de Neueste Beiträge

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Sektion Halle aktiv...

Hochgebirgstouren

Datum, Teilnehmer Touren, Hütten Gipfel, Klettersteige

April 2014 Hoffmann, Martina u.a.

„Familienausflug“ Chile Vulkan Villarica 2850m

6.-10.7.2014 Cramer, Andreas Cramer, Uwe Haringer, Manfred Hesse, Mathias Prellwitz, Detlev Bernd-ErnstChristel

Sektionstour 2014Meraner Höhenweg

20.-25.07 2014 Bandrock, Gisbert Bandrock, Max Brockmann, Malte (S. Kassel)

Sellrainer Hüttenrunde Potsdamer Hütte 2009mWestfalenhaus 2273mPforzheimer Hütte 2308mSchweinfurther Hütte 2034mBielefelder Hütte 2112m Dortmunder Hütte 1949m

Hochgrafljoch 2693mZischgenscharte 2936mZwieselbacher Roßkogel 3082mHochreichenscharte 2912m

13.08.-06.09.2014 Weyrauch, Detlev Weyrauch, Thomas

Bolivien-Chile mit AZ ReisenLeipzig Bolivien: La Paz....Titikakasee3600-4000m,Königskordilleren6 Tage llampu-Zelt-Trekking2650-5040m + Hütten 4750-5270m, Potosi... Atacama-Wüste 3600-4900m, Lagunalanko/Verde Hütte 4360m,Einstieg 4610mChile:Atacama-Wüste...2400-4300m

Huayana Potosi 6088m

Vulkan Licancabur 5919m(Thomas bis 5100m)

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Sonstige Touren

Datum, Teilnehmer Tour

23.-25.5.2014 11 11 Wanderer der Sektion

Wanderwochenende zum 128. Geburtstag unserer Sektion in der Neuen Gehlberger Hütte auf dem Schneekopf 978m (ThüringerWald) (s. Bericht im MB)

Thüringer Gipfelweg (alle über 900m): Schneekopf-Großer Finsterberg-Großer Eisenberg-Fichtenkopf-(Großer Beerberg)-Sachsensteine

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Der 1. Weltkrieg in der Sektion Halle (Saale)

Der Vorstand der Sektion

„Bericht des Vorstandes über die Jahre1914-1920“ (im Januar 1921)Dieser Bericht ist im Archiv unserer Sekti-on in gedruckter Form erhalten. Lassen wirdas Original sprechen: „Der Bericht hatsich diesmal auf die Vereinsjahre 1914 bis1920 zu erstrecken; haben doch der Welt-krieg und die gewaltsame Umwälzung mitihren furchtbaren Folgen im Vereinsleben… eine wesentli-che Unterbrechung her-beigeführt; im Sommer 1914, da dieKriegsfurie jäh, gleich einem Blitz aus hei-term Himmel, über unser armes Mittel-europa hereinbrach. … Seit dem EintrittItaliens in den Krieg im Frühjahr 1915lagen unsere Hütten im unmittelbarenKriegsgebiet; sie haben seitdem währendder ganzen Kriegsdauer ununterbrochentrotz ihrer großen Höhenlage inmitten ewi-gen Eises tapferen und zähen tiroler Be-satzungen zu willkommenen und wert-vollen Stützpunkten gedient. … Eine grö-ßere Anzahl unserer Mitglieder erfüllte ihrePflicht gegen das von den Feinden in sei-nem Bestande und seiner Ehre bedrängteVaterland bei den Fahnen. … Eine Anzahlunserer Mitglieder hat auf dem Felde derEhre zur Verteidigung unseres Vater-landes das Leben hingegeben. … 1913betrug die Zahl unserer Mitglieder 543 …und hat 1920 die Zahl 406 erreicht.

Der Vorstandsbericht stellt 100 Jahre nachdem Beginn des 1. Weltkrieges einauthentisches Zeugnis seiner Zeit und derunmittelbaren Betroffenheit unserer Sekti-on dar. In einer zeitgemäß formulierten,aber beschönigenden Umschreibung teiltder Vorstand mit, dass „die Sektion in derVerwirklichung des Vereinszweckes ge-hemmt“ war. Tatsächlich ist das Vereins-

leben im gesamten Deutschen undOesterreichischen Alpenverein zusam-

mengebrochen. Denn die Männer warenan der Front, die Frauen mussten arbeitengehen und an Reisen in die Alpen konntebei Hunger und Not, besonders in denStädten, nicht gedacht werden. Es wurdenkeine Mitgliederversammlungen abgehal-ten, der 1914 gewählte Vorstand führtevertretend die Geschäfte fort, es fand einMitgliederschwund (FUKALA) statt und esgab keine Einnahmen. Wie viele Mitgliederan der Front gestorben sind, ist nicht be-kannt. Unter den in Halle registrierten5434 Kriegssterbefällen (STADTARCHIVHALLE) werden auch Alpenvereinsmit-glieder gewesen sein.

Die Wirklichkeit an der Front

In einer historischen Studie von 1957 nachBerichten von Zeitzeugen über den 1.Weltkrieg am Ortler (KÖLL), deren Kennt-nis ich unserem Freund A. MARINI ausPejo verdanke, ist nachzulesen, welchemilitärische Bedeutung die beiden Hüttender Sektion Halle hatten. Nachdem Italien1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärthatte, lagen sie an der Grenze und unmit-telbar auf der „höchstgelegenen Frontlinieder Weltgeschichte“. Auf dem Monte Vioz,3644m, befand sich eine „vor - bzw. hoch-geschobene dreiköpfige Gipfelwache, dieaus der Viozhütte, 3535 m, versorgt wur-de.“ Die Hütte war strategisch wichtig, „ob-wohl sie höchstens 30 Mann Unterkunftbieten konnte. Sie besaß von 2800 mherauf aus ihrer Bauzeit einen Handseil-aufzug. Auch der gute Zugangsweg, dendie Sektion Halle 1907 bauen hatte las-sen, bewährte sich sehr. (Die SektionHalle sandte der Vioz-Besatzung Liebes-gaben.)“ Der Aufzug wurde motorisiert undverlängert, der gesamte Gebirgskammvom Cevedale bis Punta S. Matteo mitUnterständen ausgebaut und hier auf 3580m Höhe „eine komplette Batterie mit vier7,5-cm-Gebirgskanonen postiert“. Obwohl

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im Gebiet des Ortlers wenig Kampfhand-lungen stattfanden, hatten die Soldaten„einen sehr anstrengenden Dienst. … Siemußten untertags alles Mögliche holen, z.B. Lebensmittel, Brennholz, Bretter, Muni-tion, Stacheldraht … bei jedem Wetter, …zum Teil auch auch angesichts der feindli-chen Artillerie, die aus Langeweile oder zuÜbungszwecken oft auf einzelne Leuteschoß …Bis dahin mußten die armenSoldaten den ungeheuren Höhenunter-schied im Sommer und im Winter aus-schließlich zu Fuß überwinden. Dabeiliegen in der Strecke Steilhänge, Fels-stufen und der zerschründete ...ferner. Biszu zwölf Stunden lang dauerte manchesMal der Aufstieg mit den Lasten … Alsomußte jedes Holzscheit, jede Konserve,jede Patrone, jedes Geschoß und der-gleichen, aber auch jedes Maschinen-gewehr, ja auch jedes Geschütz (diesenatürlich zerlegt, je Geschütz hatten 16Mann bis zu acht Tagen Arbeit) diesenmühseligen Weg (von Pferd oder Mann)getragen oder hochgezogen werden …Verpflegung sehr mangelhaft: Drahtver-hau, schimmeliges Maisbrot, seltenFleisch und Zubußen, wie Speck und der-gleichen, Surrogatkaffee, fast ohne Zuk-ker, schlechtes Rauchzeug, auch schlech-tes Schuhzeug ... Außentemperatur amTag 24 Grad Wärme, nachts 10-12 GradKälte, im Juli … Im Herbst 1917 wurde einPianino zur Vioz-Hütte hinaufbefördert, sodaß sich im anschließenden Winter diemusikliebenden Hüttenbewohner an edlerKammermusik erfreuen konnten … Einmalhatten österreichische Spähtrupps denAnschluß an die italienische Telefonleitunghergestellt. Doch die Italiener bemerktenes bald und koppelten ab. Bei einemneuerlichen Versuch wurde Patrouillen-führer Groaz, Bergführer aus Cogolo undPächterwirt der Viozhütte, gefangen ge-nommen. So lebten denn diese Eismen-schen in diesen Höhen ein zwar mehroder minder friedliches, doch kümmerli-ches, frostiges Dasein, voll körperlicher

und seelischer Mühsal.“

KNEISE schreibt, dass „alte Bergführerunter den Kämpfenden … am schwerstendarunter litten, daß unter solchen Verhält-nissen sehr häufig … den Verwundetenund Kranken trotz aller Aufopferung derKameraden nicht die nötige Unterstützunggewährt werden konnte. Der einzig wirt-liche Raum östlich des Ortlers war daunsere Hallesche Hütte.“

Die brutale Realität des Krieges hat fürunsere Großväter, die mit Hurra und Sie-gesgewißheit in die Schlacht gezogen wa-ren, eine große Ernüchterung gebracht.Denn sie lebten in einer Zeit, da vor dem1. Weltkrieg „in ganz Europa eine nationa-listische Euphorie“ (TROJER) ausgebro-chen war. Sie waren von einem patrioti-schen Hochgefühl erfüllt, das wir heutenicht mehr nachvollziehen können. Siekämpften für ihr Vaterland und dessenEhre, aber militärisch ist der Krieg amOrtler vollkommen sinnlos gewesen. DerKrieg im Hochgebirge war mit extremenStrapazen verbunden, besonders für die„Flachlandsoldaten“. Es sollen mehrArmeeangehörige erfroren und verhungertsein, als an Kriegshandlungen verstarben.Die skurrile Episode mit dem höchstenKlavier der Welt zeigt eine paradoxe Über-lebensstrategie von Menschen in extremerSituation. Um den harten Kriegsdienstüberhaupt auszuhalten, konnte eine Fluchtin die Musik rettend sein. Die materiellenSpuren der Kämpfe kann heute noch be-sichtigen, wer die Gletschertour von derRuine der Halleschen Hütte (3139 m) zurViozhütte geht, vorbei an den Tre Kannoniund Unterständen am Cevedale (3768 m)und Palon de la Mare (3703 m). UnserFreund und Bergführer, das EhrenmitgliedM. HARINGER aus Schlanders, dem wirdie Fotos der verbarrikadierten Hütten undviele Kenntnisse verdanken, erforscht seitJahren die Stellungen aus dem 1. Welt-krieg und hat schon viele persönlicheGegenstände der Soldaten und massen-

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haft Munition gefunden. Auch in den Mu-seen von Sulden finden sich Kriegsgerätund Inventar der vergangenen HalleschenHütte. Der Verlust der Halleschen und der Vioz-Hütte

„Des hat wirklich nit sein müssen, dass dieHallsche Hütte am letzten Kriegstag nie-dergebrannt worden isch“... Die Hütte hat-te den Krieg ja heil überstanden, und manhatte dafür riesige Natursteinmauern von2 m Breite und 4 m Höhe gegen den italie-nischen Granatenbeschuß aufgebaut, dieheute noch als unerschrockene Wächterda stehn“ hat M. Haringer aus dem Mundeeines 92-jährigen Augenzeugen vernom-men. Im o. g. Vorstandsbericht von 1921steht: „Unsere Hütten haben, von Besat-zungen treulich bewacht, beide den Kriegüberstanden; aber unmittelbar nach derdurch den sog. Waffenstillstand erzwun-genen Räumung … ist die Hallesche Hüttebis auf das Fundament niedergebrannt. …Unsere Viozhütte dagegen ist im wesent-lichen unbeschädigt erhalten. Der Vor-stand sah sich im Frühjahr 1920 bei dernoch völlig ungeklärten Lage außerstande,wegen ihrer Inbetriebsetzung etwas zuveranlassen … und erhielt von deren bis-herigem Bewirtschafter, Bergführer MatteoGroaz in Cogolo (der offenbar bereits ausder Gefangenschaft entlassen war)… dieNachricht, daß das italienische Militärkom-mando die Hütte der Società degli AlpinistiTridentini überlassen … habe – eine, wiewir annehmen, nur provisorische Maßnah-me der italienischen Militärverwaltung.“

Der Vorstand hoffte, auf eine „versöhnlicheHaltung der italienischen Regierung“ bau-end, die Viozhütte und die Ruine der Hal-leschen Hütte weiter nutzen zu können,die nach dem Friedensschluss von Paris/Saint Germain mit der Abtrennung Süd-tirols von Österreich nun auf italienischemStaatsgebiet lagen. Diese Hoffnung warnicht unbegründet, da sich der Besitz und

die begehrten Hütten ausländischer Sek-tionen über mehrere Jahre in einemrechtsfreien Raum befanden. Bereits imJahr 1919 hatte der DuOeAV eine Denk-schrift herausgegeben, in der die Rück-übertragung angemahnt wurde und einenAusschuss gegründet, der mit den Regie-rungen verhandeln sollte. Am 7. April 1921richtete der Vorstand unserer Sektion einSchreiben an das Civilcommissariat inSchlanders, in dem die Absicht zum Wie-deraufbau der Halleschen Hütte mitgeteiltund um Genehmigung gebeten wurde. ImSommer 1921 fuhr der erste VorsitzendeKNEISE mit mehreren Vorstandsmitglie-dern nach Sulden, um das Vorhaben zusondieren. Doch dieser Plan konnte nichtverwirklicht werden, da im gleichen Jahrder italienische Kriegsminister per Dekretdie Übergabe der Schutzhütten ausländi-scher alpiner Vereine an den Club AlpinoItaliano verfügte. Mit dieser Maßnahme,von KNEISE nicht zu Unrecht eine „leichteBeute der Welschen“ und „Raub“ genannt,verloren 27 Sektionen aus Reichs-deutschland, darunter auch Halle (Saale),43 Schutzhütten auf italienischem Territo-rium. Im Alpinen Museum in München be-fand sich seither ein Relief mit dem Titel„Die geraubte Stadt“, auf dem alle durchdie Kriegsfolgen verlorenen Hütten nach-gebildet waren (TROJER). Der Verlustihrer Arbeitsgebiete und Hütten hat die be-troffenen Sektionen tief verletzt und dasUnrecht ist, wie spätere Veröffentlichungenzeigen, über Jahrzehnte nicht vergessenworden (ACHRAINER, MAILÄNDER). Inder Praxis hat der Sektionsvorstand in derZeit der Weimarer Republik den faktischenVerlust der beiden Hütten angenommenund in den Hohen Tauern mit dem Zittel-haus auf dem Hohen Sonnblick, 3106 m,und der Rojacher Hütte ein weiteresArbeitsgebiet und, wie es damals empfun-den wurde, „eine neue Heimat“ gefunden.Dass diese Hütten durch den 2. Weltkriegund seine Folgen schließlich auch verlorenwurden, gehört zur Tragik der Geschichte

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unserer Sektion. Die in der Bundesrepublikgegründete „Exil-“ Sektion Halle (Saale)des DAV“ hat das Zittelhaus noch bis 1984weiterführen können, dabei die ideelleVerbindung nach Südtirol jedoch nichtaufgegeben. 1967 fand eine Bergfahrt zumOrtler mit Besuch des Eisseepasses und1975 der Viozhütte statt (ZESCH).

Das Denkmal „Hallesche Hütte“ auf demEisseepass

In der DDR, wo der Alpenverein nach 1945nie mehr zugelassen wurde, hat die Erin-nerung an die zwei Südtiroler Hütten imHerzen einzelner alter DAV-Mitgliederfortgelebt, ist dann aber dem Vergessenanheim gefallen. Erst nach der friedlichenRevolution von 1989 wurde durch die Ini-tiative unserer verstorbenen Ehrenmit-glieder Helga und Manfred REICHSTEINdie Verknüpfung an unsere Geschichtewiederhergestellt. Eine überraschende

Frucht ihrer jahrelangen intensiven For-schungsarbeit und Freundschaft mit M.HARINGER war dessen Vorschlag, ausAnlass des 125-jährigen Bestehens derSektion auf dem Eisseepass einen Obelis-ken zur Erinnerung an die Hallesche Hüttezu errichten. Unter seiner Leitung und mitentscheidender Hilfe der Sektion Martellim Alpenverein Südtirol wurde das Denk-mal im Jahre 2011 errichtet und einge-weiht. Mit einer Erinnerungstafel undsachlichen Erläuterungen steht es dortneben der Ruine auf 3133 Metern Höhe,dicht unter dem Himmel. Der Obelisk sollnach seiner Bestimmung und seinemNamen ein Denk-Mal sein, ein Platz zumNachdenken. Ein Gedenkstein für dieOpfer des Krieges und der Not, vonSchuld und Verstrickung. Ein Mahnmal fürdie Erhaltung des Friedens und der Ver-einigung Europas. Er soll aber auch einOrt der Erinnerung sein an eine gute, inder Geschichte versunkene, Zeit.

Literatur beim Verfassser (Ernst Fukala)

Hallesche Hütte (aus der Sammlung Haringer)

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Monte Vioz-Hütte (aus der Sammlung Haringer)

Der heutige Erinnerungsobelisk an die Hallesche Hütte Aufn.: Fukala

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Die Homepage unserer Sektion

ie ja alle Sektionsmitglieder wissen,betreiben wir neben dem Mittei-

lungsblatt und den monatlichen News-lettern als aktueller gedachtes Medium dieHomepage. Da das Mitteilungsblatt„zwangsläufig“ jedes Mitglied erhält unddadurch hoffentlich zum Lesen animiertwird, werden viele nicht internetaktiveMitglieder die in der Homepage gebotenenInformationen nicht so regelmäßig lesen

W und sich zu Gemüte führen, zumal nachdem ersten Anklicken und Öffnen von„www.alpenverein-halle.de“ weitere Kate-gorien und Rubriken anzuklicken und zudurchstöbern sind.

Deshalb werden hier einmal diese Rubri-ken aufgeführt, damit jeder schon einmalsieht, wo ihn interessierende Informatio-nen zu finden sein könnten:

• Verein mit den Unterrubriken: Wer wir sind (Ordnungen/Organe/Geschäftsstelle/Protokolle/Chronik/125 Jahre Sektion/Ehrenmitglieder/Sektionshütten)- Mitglied werden – Service – Termine – Materialbörse – Berichte – Archiv Mitteilungsblatt (hier können übrigens alle MB ab Nr. 35 nach-

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gelesen und ggf. gedownloaded werden, wenn die eigenen Exem-plare schon längst im Papierkorb gelandet sind) - Bilder – Kontakt – DAV Landesverband Sachsen-Anhalt

• Bergsteigen und Hochtouren• Klettern• Wandern• Skilanglauf• Radsport• Jugend• Ausbildung

An anderer Stelle der Homepage kann man noch weitere Rubriken öffnen:

• Mitgliedschaft• Sponsoren• Links (zu anderen Homepages)• Kontakt• Impressum

Natürlich sind einige Rubriken noch garnicht oder nur wenig gefüllt. Das lässt sichaber durch intensive Zuarbeit aller Sekti-onsmitglieder bald ändern. Weiterhin wird

die Redaktion des MB versuchen, auf kon-krete Informationen in der Homepage hin-zuweisen, damit Interessenten diese ge-zielt aufsuchen können.

Rueß

Hinweise auf aktuelle Beiträge in der Homepage

Auf folgende terminlich nicht festgelegte Beiträge in unserer Homepage bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung diees MB soll für Interessenten hingewiesen werden:

• Regionale Klettergebiete (Alex Lieb)• Auswertung der Mitgliederbefragung (U. Cramer)• Touren-Informationssysteme der Alpenvereine• Rechtliches zu Führungstouren, Gemeinschaftstouren, Ausbildungskursen• Anforderungen an Tourenausschreibungen• Ausbildungsbeauftragter )• Ausbildungsordnung der Sektion ) s.auch MB 56 (1/2014)• Nutzung der Kletterhalle Selkestraße )• Vorteile einer DAV-Mitgliedschaft• Trainingszeiten Klettern• Kinder- und Jugendklettergruppe• Info zum DAV-Ausbildungsprogramm 2015• Tourenangebote und – gesuche, inklusive der Regelung von

Teilnehmergebühren• Aufruf zur Gründung einer neuen Wandergruppe

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Mitgliederkategorien, Mitgliedsbeiträge und Aufnahmegebühren

Die nachstehend aufgeführten Mitgliederkategorien, beschlossen von der Hauptversammlung desDAV, gelten seit dem 1. Januar 2008. Die entsprechenden Beiträge sind durch Beschluss der Mitgliederversammlung unserer Sektion vom 21. Februar 2013 ab dem Jahr 2014 gültig. Die Aufnahmegebühr ist unverändert.

Kategorie Kategorie- bezeichnung

Zuordnung Beitrag Aufnahme-gebühr

1000 A-Mitglied Ab 26 Jahren 55,00 € 10,00 €

1001 A-Mitglied (Ehrenmitglied)

Ab 26 Jahren 0,00 € 0,00 €

2000 B-Mitglied Ehepartner, Lebensgefährten

35,00 € 8,00 €

2600 B-Mitglied Ab 70 Jahren 35,00 € 8,00 €

2700 B-Mitglied Schwerbehindert ab 18 Jahren

0,00 € 0,00 €

3000 C-Mitglied A-/B-Mitgliedschaft in anderen Sektionen

15,00 € 2,50 €

4000 D-Mitglied 19 – 25 Jahre 30,00 € 5,00 €

5000 Jugend Einzelmitglied 15 – 18 Jahre 15,00 € 2,50 €

5100 Kind Einzelmitglied 0 – 14 Jahre 15,00 € 0,00 €

7000 Kinder und Jugendl. als Familienangehörige

0 – 18 Jahre als Kinder eines A-Mitglieds

0,00 € 0,00 €

7800 Kinder und JugendlicheEinzelmitglied

Schwerbehindert 0 – 17 Jahre

0,00 € 0,00 €

Für die Beitragsentrichtung orientieren wir auf das Lastschriftverfahren über die Erteilung eines SEPA-Mandats. Nutzen Sie zur Umstellung von bisheriger Überweisung oder Barzahlung die auf der Homepage unserer Sektion nutzbare Seite 2 des Aufnahmeantrags (Siehe unter „Mitglied werden“). Überweiser können auch nach der Umstellung auf das SEPA-Verfahren ab dem 1.2.2014 bis spätestens 31. Januar 2016 ihre Beitragszahlung wie gewohnt mit Kontonummer und Bankleitzahl tätigen, da die HypoVereinsbank für Privatkunden bis zu diesem Zeitpunkt einen kostenlosen Konvertierungsservice anbietet

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Zuarbeiten zum nächsten Mitteilungsblatt 58, 1/2015 - Informationen, Tourenberichte, Tourenvorschläge, Bilder -

werden jederzeit, möglichst bis Mitte Februar 2015 erbeten,

Bitte beachten: Tourenberichte bitte höchstens auf 1,5 -2 A4-Seiten

Mit wenig Mühe kann jeder zu den Rubriken „Sektion Halle aktiv....“ und „SonstigeTouren“ zuarbeiten. Und nicht zu vergessen Bilder, auch für bzw. an die Homepage !!

Interessant als „Lückenfüller“ (im positven Sinne) sind auch Panoramaaufnahmen

E-Mail-Adresse für Sendungen an Homepage

[email protected]

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Sektion Halle (Saale) des DAV

Anschrift: Geschäftsstelle: Burgstraße 38, 06114 Halle [email protected] 0345 5202247 Internet: www.alpenverein-halle.de Geschäftszeiten: Mittwoch im Monat (bis 30.4. nur 1. und 3. im Monat) 17:00 – 19:00 Uhr Bankverbindung: HypoVereinsbank Halle Konto-Nr. 4201655, BLZ 80020086

Vorstand:1. Vorsitzender: Dr. Uwe Cramer [email protected] 034602 518642. Vorsitzender: Peter-Michael Höhne [email protected] 0345 9191173 Schatzmeister: Eberhard Knoch [email protected] 034635 20440Schriftführer/ Ausbildung: Dr. Marko Turek marko.turek@alpenverein-halle 0174 1365615Jugend: Jenny Bredow [email protected] 0177 6218785

Beirat:Bergsteigen: Elise Breitsprecher [email protected] 0160 1402327 Klettern: Alexander Lieb [email protected] 0345 2266325 Frauen: Angela Ernst [email protected] 0345 7823488 Sponsoring: Christin Wehe [email protected] 0176 70809266 Mountainbiking: N.N.MB+Wandern: Ulrich Rueß [email protected] 03461 729985Medien: Marco Zapp [email protected] 0341 69924239

weitere Beauftragte:Naturschutz: Rudolf Knoblich [email protected] 0345 1207382Vorträge: Detlev Weyrauch [email protected] 0341 23424384 Ausrüstungswart: Paul Volkmar [email protected] 0345 5202247

Ehrenrat: Ulrich Neumann [email protected] 0345 8043845

Dr. Peter Werner [email protected] 0345 6825457 Christian Raabe [email protected] 0345 5508779

Impressum:

Herausgeber: Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins

Redaktion: Ulrich Rueß, e-Mail: [email protected]

Redaktionsbeirat: N.N. Auflage: zweimal jährl. ca. 750 Stück

Anzeigen: Christin Wehe, e-mail: [email protected]

Druck: Druckerei DTP-Studio H. Berthold, Äußere Hordorfer Str 1, 06114 Halle

Zusendung von Beiträgen: [email protected]

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Bergsteigerisches Stillleben nach Ankunft vor der Hütte

Aufn.: U.Cramer