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1 vom 24. Oktober bis 21. November 2015 23. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur Veranstaltungen und Ausstellungen in Gera

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Veranstaltungen und Ausstellungen in

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Ein Projekt des Netzwerkes für jüdisches Leben in ThüringenSchirmherrschaften:

Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats ThüringenYakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in DeutschlandDr. Viola Hahn, Oberbürgermeisterin der Stadt Gera

gefördert von der Thüringer Staatskanzlei,der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und der Amadeu Antonio Stiftungim Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus

Mit Unterstützung durch die Botschaft des Staates Israel in Deutschlandund die Stadtverwaltung in Gera

Wir danken allen Förderern, Mitveranstaltern, Mitarbei-tern und Helfern dafür, dass auch in diesem Jahr wieder Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen statt-finden können und wünschen uns allen ein reges öffent-liches Interesse.

Titelgrafik: Ausschnitt aus „Befreiung 2“ von Claudia Treutlein (1996), http://www.treutlein.com/

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Liebe Bürgerinnen und Bürger von Gera, liebe Gäste,

die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur wer-den in diesem Jahr in Gera eröffnet. Sie sind uns An-lass, der jüdischen Opfer des nationalsozialistischen Regimes zu gedenken – und uns zugleich unserer Ver-antwortung und Verpflichtung in der Gegenwart und für die Zukunft bewusst zu machen.

Deshalb ist es wichtig, die Opfer des Nationalsozialis-mus dem Vergessen zu entreißen. So erinnern seit dem März 2015 Stolpersteine in der Altenburger Straße an sechs Angehörige der Familie Gutwilen. Sie lebten in unserer Stadt, bis sie im Herbst 1938 deportiert wurden. Leo und Heni Gutwilen konnten 1937 nach Palästina auswandern und damit dem Tod entkommen. Abraham, Rena, Hermann und Leni lebten nach der Deportation in Lodz und wurden im März 1942 ermordet.

Große Verdienste um die Aufarbeitung der Geschichte jüdischer Familien in Gera erwarb sich Werner Sim-sohn (1924 – 2001). Über Jahrzehnte recherchierte er weltweit und übergab vor 20 Jahren seine umfassen-de Sammlung von Dokumenten und Gegenständen als Schenkung an die Stadt Gera. Zwischen 1991 und 2000 erschien seine dreibändige Dokumentation „Juden in Gera“. Aufgrund seiner großen Verdienste um die Stadt Gera wurde ihm am 1. November 1998 die Ehrenbür-gerwürde der Stadt Gera verliehen.

Ich freue mich, dass sich viele Partner unserer Stadt in die 23. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur einbringen, darunter der Interkulturelle Verein, die Evan-gelische Kirche, das Metropol-Kino, das Stadtmuseum, der Offene Kanal, der Stadtjugendring, das Café Global, die Stadt- und Regionalbibliothek sowie der Verein Gäs-teführer Region Gera.

Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltungen anregende Momente und vertiefte Ein-blicke in die reichen Schätze der jüdisch-israelischen Kultur.

Dr. Viola HahnOberbürgermeisterin

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Termine

Montag, 19. Oktober 2015 14.00 Uhr Foyer des Festsaals im RathausAusstellungseröffnung Shalom, Herr Levi - Jüdisches Leben heuteFotos von Roman Mordashev (Moskau)

Samstag, 24. Oktober 201519.00 Uhr Festsaal im RathausEröffnungsveranstaltung mit den Drei Kantoren

Montag, 26. Oktober 201519.00 Uhr Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-GreizMehr als eine Wahrheit - Fremdes IsraelFilm von Ute Reinhöfer

Mittwoch, 28. Oktober 201518.00 Uhr Stadtmuseum GeraFritz Bauer. Tod auf RatenDokumentarfilm von Ilona Ziok

Donnerstag, 29. Oktober 201418.30 Uhr METROPOL KinoMein Herz tanztSpielfilm (Israel/ Deutschland/ Frankreich)

Sonntag, 1. November 201514.00 Uhr METROPOL KinoMein Herz tanztSpielfilm (Israel/ Deutschland/ Frankreich)

Sonntag, 1. November 201515.00 Uhr Interkultureller Verein Gera e.V.Jüdisches Leben heute in DeutschlandGespräch mit Dr. Ruth Röcher

Montag, 2. November 201518.00 Uhr Festsaal im RathausRinglesung ZYKLUS DES UNSICHTBARENDas Kind von Noahvon Èric-Emmanuel Schmitt, gelesen von Sabine Schramm, anschließend Gespräch mit Rabbi Zsolt Balla, Leipzig

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Dienstag, 3. November 201511.00 Uhr METROPOL KinoMein Herz tanztSpielfilm (Israel/ Deutschland/ Frankreich)

Mittwoch, 4. November 2015 11.00 und 18.30 Uhr METROPOL KinoMein Herz tanztSpielfilm (Israel/ Deutschland/ Frankreich)

Freitag, 6. November 201515.00 Uhr Treffpunkt StadtmuseumSteine und Namen. Jüdisches Leben in GeraStadtführung

Sonntag, 8. November 201518.00 Uhr St. TrinitatiskircheKlänge aus Synagoge und SchtetlKonzert mit dem Leipziger Synagogalchor

Montag, 9. November 201516.30 Uhr Denkmal für der ehemaligen Synagoge17.00 Uhr St. Trinitatiskirche Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Reichspogromnacht

Montag, 9. November 201519.30 Uhr Justizzentrum GeraAlter Schwurgerichtssaal des LandgerichtsDie Ermittlungvon Peter WeissSzenische Lesung mit anschließendem Gespräch

Donnerstag, 12. November 201510.00 Uhr Geraer Verkehrsbetriebe Übergabe der Gedenkschrift für Werner Simsohn

Samstag, 14. November 201518.00 Uhr St. TrinitatiskircheSistanagilaMusiker aus Israel und Iran

Dienstag, 17. November 201519.30 Uhr Stadt- und Regionalbibliothek Shalom, Herr LeviUwe Heimowski und Andreas Martz lesen aus ihrem Buch

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Montag, 19. Oktober 2015 14.00 Uhr Foyer des Festsaals im RathausKornmarkt 1207545 Gera(bis Donnerstag, 29. Oktober 2015)Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 8.00 bis 18.00 Uhr und nach Absprache

Ausstellungseröffnung

Shalom, Herr Levi - Jüdisches Leben heuteFotos von Roman Mordashev (Moskau)

Die Arbeiten von Mordashev bestechen durch eine be-sondere Nähe zu seinen abgebildeten Protagonisten, unterwegs in Me‘a Sche‘arim, dem ältesten Stadtviertel Jerusalems außerhalb der Altstadt. Die bizarr-magische Wirkung dieser Bilder erzielt der Autor durch die Nut-zung eines extrem weitwinkligen Objektivs. Roman Mordashev verfügt über ein feinsinniges Gespür für Kompositionen, die fremd und klassisch zugleich den Betrachter irritieren und bannen.

Eintritt frei

(Veranstalter: Stadtverwaltung Gera in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)

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Samstag, 24. Oktober 201519.00 Uhr Festsaal im RathausKornmarkt 1207545 Gera

EröffnungsveranstaltungBegrüßung: Dr. Viola Hahn,Oberbürgermeisterin der Stadt Gera

Grußworte:

Bodo Ramelow, Thüringer Ministerpräsident

Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland

Für mich ist jeder Tag ein FeiertagKonzert mit den Drei KantorenDie Drei Kantoren sind Ido Ben-Gal (Tenor), Amnon Seelig (Bariton), Assaf Levitin (Bass). In ihrem neuen Programm sind israelische Lieder, Piyutim, Liturgie und klassischer Chazzanut zu hören. Auch a bisl Jiddisch ist dabei! Assaf Levitin und Amnon Seelig sind die musi-kalischen Arrangeure des Ensembles, das vom israeli-schen Pianisten Naaman Wagner begleitet wird.

Anschließend EmpfangEintritt frei, um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten.

Wegen der beschränkten Platzkapazität empfehlen wir Voranmeldung [email protected], Tel. 0365/ 838 3601 oder [email protected], Tel. 0361/ 76 48 590

(Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge Er-furt e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Gera)

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Montag, 26. Oktober 201519.00 Uhr Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-GreizSchloßstraße 2407545 Gera

Mehr als eine Wahrheit - Fremdes IsraelFilm von Ute Reinhöfer (2013)

Israel ist gewiss kein Land, von dem man träumt, wenn man an die unbekannte Fremde denkt. Man verbindet es eher mit dem Nahostkonflikt, den Auseinanderset-zungen zwischen Palästinensern und Juden. Manch einer denkt auch gelegentlich an Betlehem oder Je-rusalem, an Orte, die für den Beginn der Christenheit stehen. Und natürlich erinnert man sich an die Bilder, die sich an die Verantwortung der Deutschen richten, angesichts der Ermordung von Millionen.

Eilig als Entdeckungsreisende bietet die Filmemache-rin Ute Reinhöfer schlaglichtartig Ausblicke - von den Golanhöhen nach Westen entlang der syrisch-libanesi-schen Grenze bis zur Mittelmeerküste, von dort nach Süden, und schließlich weiter tief hinein ins Land, in die Wüste Judäa, von wo man, auf der Festung Massada oder am Ufer des Toten Meeres, nach den jordanischen Bergen greifen kann. Der Höhepunkt findet sich für Ute Reinhöfer dort, wo das Ende der Anfang ist, die Gläu-bigen der drei monotheistischen Weltreligionen bedeu-tendste Heiligtümer verehren, in einer Stadt voller far-benprächtiger Lebendigkeit - Jerusalem.

Anschließend Gespräch mit Ute Reinhöfer

Eintritt frei

(Veranstalter: Förderverein Rechtspflege Kunst und Kultur Gera e.V.)

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Mittwoch, 28. Oktober 201518.00 Uhr Stadtmuseum GeraMuseumsplatz 107545 Gera

Fritz Bauer. Tod auf RatenDokumentarfilm von Ilona Ziok (Deutschland, 2010)

Ein deutscher Staatsanwalt, der bei seinen Ermittlungen über NS-Verbrechen in die Netzwerke von Alt-Nazis ge-rät.

Das Psychogramm eines Aufrechten in den 60er Jah-ren und einer Nation, die von ihrer Vergangenheit nichts wissen wollte.

Deutsche Geschichte ganz nahe am Abgrund?

Das Zustandekommen der sogenannten Auschwitzpro-zesse in den 1960er Jahren ist im Wesentlichen auf das beharrliche Wirken des hessischen Generalstaatsan-walts Fritz Bauer zurückzuführen. Mit kriminalistischem Gespür beleuchtet der Film sein Leben und die Umstän-de seines bis heute rätselhaften Todes im Jahr 1968.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum gemeinsa-men Gedankenaustausch.

Eintritt frei, Spenden für die Arbeit des Stadtjugendring Gera e.V. sind willkommen.

(Veranstalter: Stadtjugendring Gera e.V. in Zusammen-arbeit mit dem Stadtmuseum)

Tipp: Kinostart des Spielfilms „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (D, Regie Lars Kraume) im Oktober 2015! In-formationen siehe Spielplan METROPOL Kino Gera.

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Donnerstag, 29. Oktober 2015, 18.30 UhrSonntag, 1. November 2015, 14.00 UhrDienstag, 3. November 2015, 11.00 UhrMittwoch, 4. November 2015, 11.00 und 18.30 UhrMETROPOL Kino GeraLeipziger Str. 2407545 Gera

Mein Herz tanztSpielfilm von Eran Riklis, mit Yaël Abecassis, Michael Mushonov, Tawfeek Barhum (Israel/ Deutschland/ Frankreich, 2014)

Das ist die Geschichte von Eyad, der als bislang erster und einziger Palästinenser an einer Elite-Schule in Je-rusalem angenommen wird. Eyad ist sehr bemüht, sich seinen jüdischen Mitschülern und der israelischen Ge-sellschaft anzupassen – er möchte dazugehören. Und dann ist da Yonatan, er sitzt im Rollstuhl, ein Außensei-ter wie Eyad. Schon bald entsteht zwischen den beiden eine ganz besondere Freundschaft. Sein Leben in Jeru-salem nimmt eine Wendung, als sich die schöne Naomi in Eyad verliebt. Eine Liebe, die gegenüber Familie und Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen alle Widerstände zu Eyad stehen, und auch Eyad ist bereit, alles für Naomi zu tun. Auf seiner Suche nach Zugehörigkeit muss Eyad schließlich erkennen, dass er eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben für im-mer verändern wird.

Eintritt: 6,50 €/ 7,50 €Schülergruppen: 5,00 € p.P., Dienstag (Kinotag) 6,00 € p.P.

(Veranstalter: METROPOL Kino Gera)

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Sonntag, 1. November 201515.00 Uhr Interkultureller Verein Gera e.V.Werner-Petzold-Str. 1007549 Gera

Jüdisches Leben heute in Deutschland

Gespräch mit der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dr. Ruth Röcher

Die Emigrationswelle aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion hat die jüdische Gemeinschaft in Deutsch-land vor eine große Herausforderung gestellt. Eine Min-derheit sollte eine Mehrheit integrieren. Es war eine, vielleicht die einzige Chance um das Weiterbestehen jüdischen Lebens in West- und Ostdeutschland zu si-chern. Der Vortrag zeigt die Entwicklung jüdischen Le-bens in den letzten 25 Jahren in Deutschland am Bei-spiel der Jüdischen Gemeinden in Sachsen.

Ruth Röcher wurde 1954 in Israel geboren. Seit 1976 lebt sie in Deutschland. 1994 begann sie, als Religi-onspädagogin für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden Sachsen zu arbeiten, der die Gemeinden in Chemnitz, Dresden und Leipzig umfasst. 2006 wurde sie zur Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chem-nitz gewählt.

(Foto: Ruth Röcher bei der Arbeit mit jugendlichen Ge-meindemitgliedern. © dpa)

Eintritt frei

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V.)

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Montag, 2. November 201518.00 Uhr Festsaal im RathausKornmarkt 1207545 Gera

Ringlesung ZYKLUS DES UNSICHTBAREN

Das Kind von Noah von Èric-Emmanuel Schmitt, gelesen von Sabine Schramm, Leiterin des Puppentheaters Gera

anschließend Gespräch mit Rabbi Zsolt Balla, Leipzig

Moderation: Svea Haugwitz Joseph weiß eigentlich noch gar nicht viel über seine Religion, als er nach dem Einmarsch der Deutschen in Brüssel gezwungen ist, einen gelben Stern auf der Ja-cke zu tragen. Von seinen Eltern getrennt, wird Joseph in die „Gelbe Villa“ gebracht, wo Pater Bims jüdische Kinder versteckt. Der Pater hilft Joseph, seine Religion zu entdecken und zu verstehen. Gemeinsam sammeln sie Zeugnisse des Judentums, um diese zu bewahren.

(Abb.: Titelgrafik der Buchausgabe bei FISCHER Ta-schenbuch, Frankfurt am Main, 2006)

Eintritt frei

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V.)

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Freitag, 6. November 201515.00 Uhr Treffpunkt StadtmuseumMuseumsplatz 107545 Gera

Steine und Namen. Jüdisches Leben in GeraStadtführung mit dem Gästeführer Günter Domkowsky

Die Stadtführung endet mit dem Dokumentarfilm „Zug der Erinnerung“ (G. Domkowsky/F. Elstner, 2012) und der Möglichkeit zum anschließenden Gespräch.

(Fotos: Am Marktplatz von Gera befand sich Anfang des 20. Jahrhunderts das Geschäft der Gebrüder Gold-mann. Quelle: Alemannia Judaica)

Teilnahme kostenlos, Spenden für die Arbeit des Stadt-jugendring Gera e.V. sind willkommen.

(Veranstalter: Stadtjugendring Gera e.V. in Zusammen-arbeit mit dem Stadtmuseum)

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Sonntag, 8. November 201518.00 Uhr St. TrinitatiskircheTalstraße 3007545 Gera

Klänge aus Synagoge und ShtetlKonzert mit dem Leipziger SynagogalchorClemens Posselt (Orgel), Anja Pöche (Sopran), Falk Hoffmann (Tenor)Künstlerische Leitung: Ludwig Böhme

Seit 53 Jahren widmet sich der Leipziger Synagogal-chor der synagogalen Chormusik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, z. B. von Louis Lewandowski, David Nowakowski, Samuel Naumbourg, Samuel Lampel und Heinrich Schalit, aber auch Werken der Renaissance von Salomone Rossi. Zum weltlichen Repertoire gehört traditionelle jüdische Folklore in neuen Chorarrange-ments, z.B. von Werner Sander, Juan Garcia und Fredo Jung. Der Chor gastierte in zahlreichen Ländern Euro-pas, in den USA und Brasilien. Neben vielfältigen Kon-zerten gestaltet das nichtjüdische Laienensemble Ge-denkveranstaltungen, musikalisch-literarische Abende und ist offen für künstlerische Projekte.

(Foto: 2014 Musica Sacra International ©modfestivals)

Eintritt: 7,00 €/ erm. 5,00 €

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V. in Zu-sammenarbeit mit dem Stadtjugendpfarramt Gera und dem Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.)

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Montag, 9. November 201516.30 Uhr Denkmal für die einstige SynagogeSchülerstraße07545 Gera

17.00 Uhr St. TrinitatiskircheTalstraße 3007545 GeraÖkumenischer Erinnerungsgottesdienst

Gedenkveranstaltungen für die Opfer der ReichspogromnachtBeim Novemberpogrom 1938 wurden die beiden Syn-agogen von Gera geschändet und demoliert. Von einer Brandlegung des Betsaales im Hotel „Kronprinz“ sah man wegen der Gefährdung der umstehenden Gebäu-de ab; die Einrichtungsgegenstände wurden aber he-rausgerissen und auf dem Gelände des Rossplatzes verbrannt. Die meisten der jüdischen Männer wurden verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt.

(Veranstalter: Stadtverwaltung Gera, Stadtjugendpfarramt Gera)

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Montag, 9. November 201519.30 Uhr Justizzentrum Gera, Alter Schwurgerichtssaal des LandgerichtsRudolf-Diener-Straße 107545 Gera

1963 begann in Frankfurt am Main der Auschwitz-Prozess. Aus den 183 Verhandlungstagen destillierte der Dramatiker Peter Weiss ein erschütterndes Thea-terstück. Es bricht mit der Reihenfolge des Prozesses, verdichtet die zahllosen Zeugenaussagen zu elf „Ge-sängen“ und endet mit einem verstörenden Schlusswort von Robert Mulka, ehemaliger SS-Hauptsturmführer, Adjutant des Lagerkommandanten Rudolf Höß und „An-geklagter 1“ in Weiss‘ Stück:

„Wir alle / das möchte ich nochmals betonen / haben nichts als unsere Schuldigkeit getan / selbst wenn es uns oft schwer fiel / und wenn wir daran verzweifeln wollten / Heute / da unsere Nation sich wieder / zu einer führenden Stellung / emporgearbeitet hat / sollten wir uns mit anderen Dingen befassen / als mit Vorwürfen / die längst als verjährt / angesehen werden müßten“.

(Foto: Frankfurter Bürgerhaus am 3. April 1964. Dort wurde die Verhandlung nach dem Prozessauftakt im Römer fortgesetzt.)

Eintritt: 10,00 € im VVK des Theaters und an der Abendkasse

(Veranstalter: Förderverein Rechtspflege Kunst und Kultur Gera e.V.)

Die Ermittlungvon Peter Weiss, Szenische Lesung durch Mitglieder des Schauspiel-Ensembles der Theater & Philharmonie Thüringen GmbH mit anschließendem Gespräch

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Donnerstag, 12. November 201510.00 Uhr Geraer Verkehrsbetriebe Zoitzbergstraße 3 07551 Gera

in einer Straßenbahn:

Öffentliche Übergabe und TV-Präsentation der Gedenkschrift für Werner SimsohnIm Alter von drei Jahren kam Werner Simsohn 1927 nach Gera. Der Vater war Jude. Seine Kindheit und Jugend waren geprägt durch die Verfolgung jüdischer Familien. 1944 wurde sein Vater im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Er selbst wurde als junger Mann verhaftet und in ein sogenanntes „Erziehungslager“ ge-bracht, aus dem er kurz vor Kriegsende floh.

Nach dem Krieg erkannte Simsohn die Notwendigkeit, die Geschichte der jüdischen Einwohner Geras vor dem Vergessen zu bewahren. Es entstand die umfangreichs-te Sammlung zum Thema „Juden in Gera“. Sein Le-benswerk verarbeitete er auch im gleichnamigen Buch in drei Bänden. Er starb 2001 in Gera.

1998 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Gera verliehen. 2010 wurde ein Triebfahrzeug der Geraer Straßenbahn auf seinen Namen getauft. Am 12. Novem-ber 2015 wird im Beisein der Geraer Oberbürgermeiste-rin die Gedenkschrift Werner Simsohn übergeben, die den Fahrgästen im Triebwagen 202 täglich über das TV-Angebot als Power-Point gezeigt wird.

(Foto: Triebwagen 202 Werner Simsohn Gera, Quelle: eisenbahnforumvogtland.de)

Von Dienstag, 27. bis Donnerstag, 29. Oktober 2015 fin-den in der Debschwitzer Schule Workshops „Juden in Gera – Werner Simsohn“ für Schüler der Klassenstufe 7 statt.

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V. und Geraer Verkehrsbetriebe in Kooperation mit Geraer Schulen)

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Samstag, 14. November 201518.00 Uhr St. TrinitatiskircheTalstraße 3007545 Gera

SistanagilaMusiker aus Israel und Iran

Aufgrund der aktuellen politischen Spannungen haben sich in Berlin lebende israelische und iranische Musiker zusammengetan, um durch die Universalsprache Mu-sik den Dialog zu suchen. Um die religiösen Elemente genauso wie die eher moderne, nationale Identität der Kulturen zum Ausdruck zu bringen, bedienen sich die MusikerInnen sowohl folkloristischer und religiöser Me-lodien, des Klezmer, sephardischer und traditioneller persischer Musik als auch moderner und klassischer Kompositionen. Im abschließenden Teil verschmelzen die jeweils unterschiedlichen Melodien und Motive in den eigens für dieses Programm komponierten Stücken zu einer synthetischen Einheit.

Eintritt: 7,00 €/ erm. 5,00 €

(Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugend-pfarramt Gera)

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Dienstag, 17. November 201519.30 Uhr Stadt- und Regionalbibliothek Puschkinplatz 707545 Gera

Shalom, Herr LeviUwe Heimowski und Andreas Martz lesen aus ih-rem Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 19. bis zum 29. Oktober 2015 im Foyer des Rathausfestsaales in Gera zu sehen ist.

Die Autoren schreiben in ihrem Vorwort: Schon im Titel steckt, was dieses Buch ausmacht.Ein großes Wort – Shalom.Es wird oft mit großer Geste verwendet: Für das Juden-tum an sich oder das Land Israel und seine Herausfor-derungen im Nahen Osten.Für die altehrwürdige Thora oder den erschütternden Holocaust.Doch dann kommt ein Komma und ein kleiner Zusatz – Herr Levi.Das klingt nun eher nach den Niederungen des Alltags.Fast schon kleinkariert oder zumindest privat.Beides ist gewollt.Genau diese große Spannweite soll dieses Buch haben.

(Foto: Roman Mordashev)

Eintritt frei, um Spenden zugunsten der Arbeit von „Café global“ Gera wird gebeten.

(Veranstalter: Stadtverwaltung Gera)

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Die 23. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur

Die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur ha-ben sich 2014 erstmalig als Projekt des Netzwerkes für jüdisches Leben in Thüringen verstanden. Damit ist eine neue Qualität in der Partnerstruktur, in der Vielfalt der Angebote und in der großflächigen Verteilung der Ver-anstaltungsorte erreicht. Diese Tendenz konnte weiter entwickelt und der Netzwerkcharakter der Akteure ver-tieft werden.

Die insgesamt 97 Veranstaltungen finden in Arnstadt, Erfurt, Gera, Heilbad Heiligenstadt, Jena, Meiningen, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Sondershausen, Suhl, Themar und Weimar statt.

Als inhaltliche Schwerpunkte boten sich Bezüge zum 70. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges an. 20 Jahre später nahmen die Bundesrepublik Deutsch-land und Israel diplomatische Beziehungen auf. Hieraus ergibt sich ein reiches Spektrum an Themen, die sowohl in kulturell-künstlerischen Bereichen als auch in Vorträ-gen, Lesungen und Workshops in hoffentlich interes-sante Veranstaltungen umgesetzt wurden.

Die moderne israelische Gesellschaft mit ihren vielfälti-gen kulturellen Wurzeln steht nach Jahren wieder ver-stärkt im Fokus des Projektes. In diesen Rahmen gehört aber auch die Auseinandersetzung mit rechtsextremen und fremdenfeindlichen Tendenzen in unserer Gesell-schaft.

Aus all dem ergibt sich ein herausfordernder Span-nungsbogen. Die Veranstaltungen wenden sich in erster Linie an eine breite Öffentlichkeit. Es gibt Angebote für Kinder, Jugendliche und die ganze Familie.

Eingeladen wurden Mitwirkende aus Israel, deutsche Schriftsteller und Künstler von nationaler und internatio-naler Bedeutung, jüdische Ensembles aus Deutschland, freie Theater, Musiker, Autoren und Filmschaffende, die sich mit jüdischer Kultur beschäftigen. Ebenso konnten verstärkt regionale/ örtliche Kultur- und Bildungsange-bote einbezogen werden.

Das Gesamtprogramm wurde in einem Heft veröffent-licht und ist im Internet zu finden unter

http:/www.juedische-kulturtage-thueringen.de

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Veranstalter und Veranstaltungsorte (Kontakte in alphabetischer Reihenfolge)

Clubzentrum COMMAHeinrichstraße 4707545 Gerafon: 0365/ 619 315 mail: [email protected]

Interkultureller Verein GeraWerner-Petzold-Str. 10 07549 Gera fon / fax : 0365/ 71 19 082 mail: [email protected] web: http://www.ikv-gera.de/ikvwp/

METROPOL Kino GeraLeipziger Str. 2407545 Gerafon (Kasse): 0365/ 20 44 84 60 mail: [email protected]: http://www.metropolkino-gera.de/

Stadtjugendring Gera e.V.Clara-Zetkin-Straße 107545 GeraFon: 0365/ 83 10 010Mail: [email protected]: http://www.sjr-gera.de

Stadtmuseum GeraMuseumsplatz 107545 Gerafon: 0365/ 83 81 471 fax: 0365/ 83 81 473 mail: [email protected] web: http://www.gera.de

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Stadtverwaltung GeraKornmarkt 12 07545 Gera fon: 0365/ 83 80 fax: 0365/ 83 81 901 mail: [email protected] web: http://www.gera.de

St. Trinitatis-Gemeinde GeraGemeindezentrumTalstraße 30 07545 Gera fon: 0365/ 80 04 733 mail: [email protected]

Theater & Philharmonie Thüringen GmbHBühnen der Stadt GeraTheaterplatz 107548 Gerafon: 0365/ 82 79 0mail: [email protected]: http://www.tpthueringen.de

Verein Rechtspflege Kunst und Kultur Gera e.V.Landgericht GeraPostfach 1764 07501 GeraFon: 0365/ 83 41 244 und 83 41 235Mail: [email protected]

Quellennachweis:Die Abbildungen und Texte entstammen dem eigenen Archiv oder wurden, wenn nicht anders angegeben, von den Mitwir-kenden bzw. ihren Agenturen und externen Veranstaltern zur Verfügung gestellt. Fotos und Texte zu den Filmen entstammen den Webseiten der Filmverleiher bzw. Produzenten.

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