25. OktOber 2014 Aktiv FReIzeIT IN BayeRN Hobbysport Das Ziel … · 2014. 11. 5. · fach ist...

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Sandharlanden/München. Sich kon- zentrieren, spannen, loslassen: So ein- fach ist traditionelles Bogenschießen. „Es funktioniert wie Steine werfen“, erklärt Thomas Jakob (42), Bogen- bauer in Sandharlanden bei Abens- berg (Niederbayern). „Ich überlasse mich einfach meinem Instinkt.“ Bei manchen weckt es Kindheits- erinnerungen an Cowboy- und India- nerspiele, andere fühlen sich vielleicht wie der mittelalterliche Meister- schütze Robin Hood: „Das Schießen mit Pfeil und Bogen ist ein ideales Hobby, um von der Hektik des All- tags abzuschalten“, sagt Jakob. „Und eigentlich ein perfekter Familiensport an der frischen Luft.“ Doch während es in den USA ein beliebter Breitensport ist, fristet es in Deutschland eher ein Schattenda- sein. Bislang. Doch das Bogenschie- ßen wird immer beliebter. Manche Vereine haben einen Mitglieder-Stopp Die Mitgliederzahl des Bogensport- verbands Bayern ist innerhalb von neun Jahren immerhin von 100 auf 750 gestiegen. Das sind im Wesentli- chen Vereine, aber auch einzelne Per- sonen. Der Verband schätzt, dass im Freistaat insgesamt mehrere Tausend Menschen dieses Hobby pflegen. Au- ßerdem werden immer mehr Turniere und Wettkämpfe veranstaltet, die oft in kürzester Zeit ausgebucht sind. Manche Vereine können nicht ein- mal mehr neue Mitglieder aufneh- men. Eine Hochburg ist der Feld- bogensportverein im Münchner Stadtteil Moosach. „Wir haben bei uns mehr als 430 Schützen und jede Menge Anfragen, aber leider nicht ge- nug Platz“, berichtet Wolfgang Nage- ler, der Chef des Vereins. „Vor allem bei Jugendlichen ist Bogenschießen total angesagt.“ Für Nageler selbst geht es in ers- ter Linie ums Abschalten und um den Bogenschießen wird in Bayern immer beliebter Hobbysport Robin Hood Wie Teamgeist im Verein: „Wenn ich zum Schießen gehe, ist das für mich wie Urlaub.“ Gefragt ist besonders das soge- nannte instinktive Bogenschießen: Ohne technisches Zubehör wie Visier- Einrichtungen oder Stabilisatoren am Bogen wird der Pfeil einfach auf das Ziel gerichtet. Und Schuss! Damit der ins Schwarze trifft, ist schon ein we- nig Training nötig. Und eine gute Aus- rüstung. Wen der Bogensport-Virus gepackt hat, kann dabei selbst zum Heim- und Handwerker werden. So fertigt Tho- mas Jakob, übrigens ein gelernter Al- tenpfleger, hauptberuflich nicht nur die Hobbygeräte, sondern er bie- tet seinen Kunden auch Kurse fürs Herstellen an. Zwei Tage dauert es, bis ein klassischer Langbogen oder ein geschwungener sogenannter Re- curve-Bogen fertig ist. Die Schulung an der eigenen Ausrüstung auf einem Übungsgelände gehört dazu. Einzige Voraussetzung ist Spaß an der Sache Konzentrationsübung und menta- les Training, Entspannung und Medi- tation – wer all das gleichzeitig haben will, solle unter die Bogenschützen ge- hen, empfiehlt Jakob. Die einzige Vor- aussetzung: Spaß an diesem Sport. Miriam Zerbel Stolze Sammlung: Jeder Bogen ist ein kleines Kunstwerk. Zeigt, wie es geht: Jakob mit einem Kunden. Das Ziel fest im Blick: Thomas Jakob will ins Schwarze treffen. FOTOS: WEIGEL (3)

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AktivAKTIV im Internet: www.aktiv-online.de

Tanz in vielen Varianten

Regensburg. Die „Alte Mälzerei“ in Regensburg präsentiert Tanz in ganz unterschiedlichen Facetten. Vom 7. bis 30. November werden neben zeitgenössischen Darbie-tungen Ballett-Aufführungen ge-zeigt. Ergänzt wird das Programm der „Regensburger Tanztage“ mit Gala-, Film-, Vortrags- und Theater-abenden. regensburger-tanztage.de

Gruseliges GeheimnisMünnerstadt. Unheimlich wird es am 30. Oktober im Deutschordens-schloss in Münnerstadt. Warum hinterlässt ein Gespenst geheimnis-volle Briefe? Um dieses Rätsel zu lösen, lädt das Schlossmuseum Kin-der ab sechs Jahren zu einer nächt-lichen Tour mit Taschenlampen ein. ao5.de/gespensternacht

Was man alles falten kannIngolstadt. Das Museum für Kon-krete Kunst in Ingolstadt zeigt die Faltkunst-Ausstellung „Einknicken oder Kante zeigen“. Eröffnet wird die Schau am 8. November mit der „Art and Beat-Kunstnacht“. Die gefalteten Werke aus Metall, Plas-tik, Keramik und anderen Materia-lien lassen sich bis 22. Mai 2015 bestaunen. ao5.de/kunstnacht

Klassiker der Grimms

Nördlingen. Geschichten der Ge-brüder Grimm bringen vom 13. bis 15. November Kinderaugen zum Leuchten. Erzählt wird an den „Nördlinger Märchen-Tagen“ mit Marionetten in der „Alten Schranne“ sowie als Licht- und Schattentheater im Museum Augenblick. noerdlingen.de

FReIzeIT IN BayeRN

2 5 . O k t O b e r 2 0 1 4  Aktiv   15

Aktiv, 1972 gegründet von klaus kunkel, erscheint im Verlag der Institut der deutschen Wirtschaft köln Medien GmbH, Postfach 10 18 63, 50458 köln, konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 köln ● Herausgeber: Ulrich brodersen und für die Ausgabe AKTIV in Bayern bertram brossardt, München ● Chef redakteur und verantwortlich: Ulrich von Lampe ● Stellvertreter: thomas Goldau ● Ge staltung: Harro klimmeck (Leitung), eckhard Langen; Daniel roth, Dennis Straßmeier (bilder) ● Zentralredaktion köln: thomas Hofinger (Leitender redakteur); Ulrich Halasz (Chefreporter), Ursula Hellenkemper (Schlussredaktion), Wilfried Hennes, Jan-Hendrik kurze (Online), Anja van Marwick-ebner, tina Schilp, Hans Joachim Wolter; Postanschrift: Postfach 10 18 63, 50458 köln; e-Mail: [email protected]; tel: 0221 4981-0; besucher anschrift: konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 köln ● redaktion bayern: Joachim Herr (Leitung), Michael Stark, Friederike Storz; Postfach 20 02 20, 80002 München; Max-Joseph-Straße 5, 80333 München; tel: 089 55178-551

● redaktion Südwest: Sigrid Stoss (Leitung), Jürgen Schmidt; Josefstraße 10, 70597 Stuttgart; tel: 0711 4579986 ● redaktion rhein-Main-Neckar: Dr. Sabine Latorre (Leitung), Ulrike Worlitz; Am Oberen Luisenpark 22, 68165 Mannheim; tel: 0621 4401670 ● redaktion Niedersachsen: Werner Fricke; Stephanusweg 9, 31174 Schellerten; tel: 05123 4485 ● redaktion Nord: Clemens von Frentz; kapstadtring 10, 22297 Hamburg; tel: 040 6378 4820 ● Vertrieb: renate Hacker, tel: 0221 4981-216; e-Mail: [email protected] ● Fragen zum Datenschutz: [email protected] ● Aktiv erscheint mit der Ausgabe AKTIV in Bayern für die Metall- und elektroindustrie sowie mit 14 weiteren regional- und branchenausgaben ● Alle rechte liegen beim Verlag. rechte für Nachdruck oder elektronische Verwertung erhalten Sie über [email protected], für elektronische Presse-spiegel unter www.pressemonitor.de ● ctp und Druck der Ausgabe AKTIV in Bayern: Axel Springer Se, Offsetdruckerei kettwig, essen

Sandharlanden/München. Sich kon-zentrieren, spannen, loslassen: So ein-fach ist traditionelles Bogenschießen. „Es funktioniert wie Steine werfen“, erklärt Thomas Jakob (42), Bogen-bauer in Sandharlanden bei Abens-berg (Niederbayern). „Ich überlasse mich einfach meinem Instinkt.“

Bei manchen weckt es Kindheits-erinnerungen an Cowboy- und India-nerspiele, andere fühlen sich vielleicht wie der mittelalterliche Meister-schütze Robin Hood: „Das Schießen mit Pfeil und Bogen ist ein ideales Hobby, um von der Hektik des All-tags abzuschalten“, sagt Jakob. „Und eigentlich ein perfekter Familiensport an der frischen Luft.“

Doch während es in den USA ein beliebter Breitensport ist, fristet es in Deutschland eher ein Schattenda-sein. Bislang. Doch das Bogenschie-ßen wird immer beliebter.

Manche Vereine haben einen Mitglieder-Stopp

Die Mitgliederzahl des Bogensport-verbands Bayern ist innerhalb von neun Jahren immerhin von 100 auf 750 gestiegen. Das sind im Wesentli-chen Vereine, aber auch einzelne Per-sonen. Der Verband schätzt, dass im Freistaat insgesamt mehrere Tausend Menschen dieses Hobby pflegen. Au-ßerdem werden immer mehr Turniere und Wettkämpfe veranstaltet, die oft in kürzester Zeit ausgebucht sind.

Manche Vereine können nicht ein-mal mehr neue Mitglieder aufneh-men. Eine Hochburg ist der Feld-bogensportverein im Münchner Stadtteil Moosach. „Wir haben bei uns mehr als 430 Schützen und jede Menge Anfragen, aber leider nicht ge-nug Platz“, berichtet Wolfgang Nage-ler, der Chef des Vereins. „Vor allem bei Jugendlichen ist Bogenschießen total angesagt.“

Für Nageler selbst geht es in ers-ter Linie ums Abschalten und um den

Bogenschießen wird in

Bayern immer beliebter

Hobbysport

RobinHood

Wie

Teamgeist im Verein: „Wenn ich zum Schießen gehe, ist das für mich wie Urlaub.“

Gefragt ist besonders das soge-nannte instinktive Bogenschießen: Ohne technisches Zubehör wie Visier-Einrichtungen oder Stabilisatoren am Bogen wird der Pfeil einfach auf das Ziel gerichtet. Und Schuss! Damit der ins Schwarze trifft, ist schon ein we-nig Training nötig. Und eine gute Aus-rüstung.

Wen der Bogensport-Virus gepackt hat, kann dabei selbst zum Heim- und Handwerker werden. So fertigt Tho-mas Jakob, übrigens ein gelernter Al-tenpfleger, hauptberuflich nicht nur die Hobbygeräte, sondern er bie-

tet seinen Kunden auch Kurse fürs Herstellen an. Zwei Tage dauert es, bis ein klassischer Langbogen oder ein geschwungener sogenannter Re-curve-Bogen fertig ist. Die Schulung an der eigenen Ausrüstung auf einem Übungsgelände gehört dazu.

einzige Voraussetzung ist Spaß an der Sache

Konzentrationsübung und menta-les Training, Entspannung und Medi-tation – wer all das gleichzeitig haben will, solle unter die Bogenschützen ge-hen, empfiehlt Jakob. Die einzige Vor-aussetzung: Spaß an diesem Sport.

Miriam Zerbel

Stolze Sammlung: Jeder bogen ist ein kleines kunstwerk.

Zeigt, wie es geht: Jakob mit einem kunden.

Das Ziel fest im blick: thomas Jakob will ins Schwarze treffen.

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