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3 Editorial Liebe Münchnerinnen und Münchner, leider wird’s nichts aus den olympischen Winterspie- len in München 2018, aber es hat sicher nicht an uns gelegen. Die Bewerber- Gesellschaft „ München 2018“ hat eine hervorragende Arbeit geleistet und an unseren Standortfaktoren hat es sicherlich auch nicht gelegen. Aber wir haben ja noch unser Sommermärchen Teil 2 die Fußballweltmeiterschaft der Frauen und da ist Deutschland auf dem besten Weg wieder Welt- meister zu werden. Waren die ersten beiden Spiele noch etwas schleppend, so zeigten un- sere Damen beim letzten Vorrundenspiel mit dem 4:2 Sieg gegen Frankreich was in Ihnen steckt. Ich darf Sie nun wieder einladen, den Alltag etwas zur Seite zu schieben und wieder in un- sere Beiträge eintauchen. Mit freundlichen Grüßen PS: Die 28. Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ er- scheint Mitte Oktober 2011 und wird Sie dann wieder zum Spaziergang durch München einladen.

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Ich darf Sie nun wieder einladen, den Alltag etwas zur Seite zu schieben und wieder in un- sere Beiträge eintauchen. leider wird’s nichts aus den olympischen Winterspie- len in München 2018, aber es hat sicher nicht an uns gelegen. Die Bewerber- Gesellschaft „ München 2018“ hat eine hervorragende Arbeit geleistet und an unseren Standortfaktoren hat es sicherlich auch nicht gelegen. Liebe Münchnerinnen und Münchner, Mit freundlichen Grüßen 3 Das Graggenauer Viertel 20 14 16 30 28 12 8 6 4

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Editorial

Liebe Münchnerinnen und Münchner,

leider wird’s nichts aus den olympischen Winterspie-len in München 2018, aber es hat sicher nicht an uns gelegen. Die Bewerber- Gesellschaft „ München 2018“ hat eine hervorragende Arbeit geleistet und an unseren Standortfaktoren hat es sicherlich auch nicht gelegen.

Aber wir haben ja noch unser Sommermärchen Teil 2 die Fußballweltmeiterschaft der Frauen und da ist Deutschland auf dem besten Weg wieder Welt-meister zu werden. Waren die ersten beiden Spiele noch etwas schleppend, so zeigten un-sere Damen beim letzten Vorrundenspiel mit dem 4:2 Sieg gegen Frankreich was in Ihnen steckt.

Ich darf Sie nun wieder einladen, den Alltag etwas zur Seite zu schieben und wieder in un-sere Beiträge eintauchen.

Mit freundlichen Grüßen

PS: Die 28. Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ er-scheint Mitte Oktober 2011 und wird Sie dann wieder zum Spaziergang durch München einladen.

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Münchner Kirchen

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Münchner Brunnen

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gesehen und probiertMünchner Museen

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Münchner Denkmäler

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Das Graggenauer Viertel

Residenz und Hofgarten

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Impressum

Herausgeber:Jenny SchmidbauerNiederalmstraße 2181735 München

Verlag und Redaktion:sms-schmidbauer GbRNiederalmstraße 2181735 MünchenT 089-480 68 68-6F 089-480 68 68-7e-mail:[email protected]ünchner-innenstadt.com

Gesamtherstellung und Anzeigen:sms-schmidbauer GbRNiederalmstraße 2181735 MünchenT 089-480 68 68-6F 089-480 68 68-7e-mail:[email protected]

Grafik, Design und Foto:studio liebhartBreisacher Straße 381667 MünchenT 089-459 94 38 -19F 089-459 94 38 - [email protected]

Fotos und Text:Landeshauptstadt-München, Stadtarchiv München,Münchner Stadtmuseum,Haus der Bayerischen Geschichte, Herbert und Philipp Liebhart,Petra Perle, Institut Bavaricum München Elfi Zuber,

Titelbild, Denkmal Ludwig II. Foto, Herbert Liebhart

Inhalt

InnenstadtInnenstadtmünchnermünchner

27/Juli 2011

28Münchner Museen

Stadtmuseum

6Münchner Kirchen

St. Anna

8Münchner-Denkmäler

König Ludwig II.

12 Residenz und Hofgarten

14Münchner Brunnen

Bärenbrunnen

16Münchner Straßen

20Stadtteilbesuch

Graggenauer Viertel

30für Sie gesehen

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St. Anna im Lehel

Die katholische Pfarrkirche St. Anna im Lehel, errichtet 1887–1892 nach Plänen Gabriel von Seidls, ist die Haupt-pfarrkirche des Lehels gilt als eines der besten Beispiele des Historismus in München.

Nachdem sich das Lehel bei wachsender Einwohnerzahl immer mehr zu einem (groß-)bürgerlichen Stadtteil entwi-ckelte, erwies sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Klosterkirche St. Anna im Lehel bald als zu klein. Es er-wies sich als ein Glücksfall, dass der Platz gegenüber der Klosterkirche St. Anna dem Druckereibesitzer und Förde-rer von Karl Valentin Franz Erlacher gehörte, der diesen Platz für den Kirchenneubau stiftete. Den beschränkten Münchner Architektenwettbewerb von 1885 für einen Neubau gewann Gabriel von Seidl. Am 30. Oktober 1887 erfolgte die Grundsteinlegung, die Kirche selbst wurde am 22. Oktober 1892 geweiht.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Pfarrkirche St. Anna im Lehel 1944/45 insgesamt viermal getroffen. In den 1950er Jahren baute man die Kirche wieder auf und in den 1970er Jahren fand noch einmal eine Gene-ralsanierung statt. Dabei ist fast die gesamte neoromani-sche Ausstattung entfernt worden, auch wurden die Fres-ken, die im Querschiff von Carl Johann Becker Gundahl stammten, mit Ausnahme der Chorapsis kalt, also weiß, übertüncht. 1984 kehrten die noch auffindbaren Ausst-

lungsstücke wieder in die Pfarrkirche zurück. Gabriel von Seidl wählte als Bau-

stil einen neoromanischen Stil aus, der sich an die rheini-sche Romanik insbesonde-re der Kaiserdome anlehnt. Das hat vor allem auch po-litische Gründe. Nach der

Gründung des Deutschen Reiches 1871 sah man in der Romanik einen

Baustil, der die Treue zum dynastischen Kai-sertum betont und zu-

gleich eine Kontinuität zum römisch-deutschen Kaisertum des Mittelal-ters konstruiert.

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Der Grundriss der Pfarrkirche zeigt daher eine drei-schiffige Pfeilerbasilika, die ein Querhaus und ein Vier-ungsquadrat besitzt. Im Osten befindet sich eine um ein Joch verlängerte Apsis, an der sich konzentrisch umlau-fende Nebenräume befinden. Das Querhaus nimmt vier apsidenförmige Seitenaltäre auf. Das Westwerk wirkt wie ein großer mächtiger Turm, der ein eigenes Querhaus besitzt. Im Inneren ist jedoch erkennbar, dass das West-werk aus zwei Seitenkapellen und dem Turmgeschoss besteht. Von außen wirkt die Pfarrkirche wie ein Komplex ineinander verschachtelter, konstruierender Baukörper, der häufig aber als harmonischer empfunden wird als der Baukörper der Evangelisch-Lutherischen Pfarrkirche St. Lukas.

Um mit der damals noch vorhandenen Doppelturmfassa-de der Klosterkirche St. Anna im Lehel, die im Rundbo-genstil errichtet wurde, zu korrespondieren, wählte Ga-briel von Seidl eine Einturmlösung. Der Turm erhielt eine zweigeschossige Portal-Ädikula. Sie wird von einer über-lebensgroßen Reiterstatue Christi bekrönt, der in seiner Rechten einen Ölzweig, in seiner Linken einen Bogen hält. Das gilt als ikonographische Seltenheit.Die Orgel wurde 1980 von Orgelbau Klais gebaut. Sie hat 2 Manuale und 30 Register.

Die große Annenglocke läutet nur an den höchsten Fei-ertagen. Sie trägt für Bochumer Gussstahlglocken eine aufwendige Zier. Im Jahre 1892 goss Ulrich Kortler aus München-Neuhausen ein achtstimmiges Großgeläute in den Schlagtönen as0, c1, es1, f1, g1, as1, b1 und c2 mit einem Gesamtgewicht von 9.619 kg, von dem die größte Glocke allein 3.958 kg wog. Die beiden Weltkriege ließen das Geläut auf zwei Glocken schrumpfen; die noch zum Teil im Glockenstuhl hängenden Gusseisenjoche zeu-gen von den vor den Weltkriegen vorhandenen Glocken. 1950 goss der Bochumer Verein die beiden großen Guss-stahlglocken Anna und Maria hinzu.

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(Abb. 1)

(Abb. 2)

(Abb. 3) (Abb. 4)

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König Ludwig II.*25. August 1845 †13. Juni 1886

Ferdinand v. Miller, vor dem Regen und bösen Wettern schützt. Fast einmütig lehnt man hier diese Mache ab, bei der unbegreiflicherweise die berühmte Münchner Monumentalbaukommission Pate gestanden und sogar verbessernde Hand angelegt haben soll. Der Entwerfer des Denkmalbaues, der aus der Affäre der verkrachten Margarethenkirche weiteren Kreisen bekannt gewordene Architekt Dosch, behauptet, dass die Korrekturen der Mo-numentalbaukommission eine „Verböserung“ seiner Sa-che bedeuteten. Wir glauben dennoch nicht, daß gerade er der Mann war, der sich mit Recht vom Denkmals-Verein von allen Anfang an ausschließlich und kontraktlich die Ausführung des Denkmals bedingen durfte. Wenn irgend einer Person in München ein markantes und künstlerisch vollwertiges Denkmal gesetzt werden mußte, dann war es der kunstsinnige König Ludwig II.; es ist schade, daß er nicht selbst über das ihm gewidmete Werk ödester Stein-metzenschablone befinden kann: es wäre schnell eine wirkliche Tat getan.“

Auf der Nordseite des Denkmals wies ein Bronzerelief auf die große Zeit während der Regierung des Königs, auf die Wiederbegründung des Deutschen Reiches hin: Der Einzug der siegreichen Truppen am 16. Juli 1871 und die Begrüßung derselben durch den König vor dem Denkmal Ludwigs I. Es heißt, dass man nach dem Zweiten Welt-krieg auf einem Hamburger Schrottplatz den Kopf der Statue wiederfand. Er ist, auf einer Stele angebracht, wie-der auf der Brückenterrasse aufgestellt worden (Abb.3,4).

Über den König-Ludwig-Weg in den Maximiliansanlagen in Bogenhausen kommt man zum 1967 errichteten Denk-mal für König Ludwig II. Eine Bürgerbewegung hatte ab 1956 für die Wiedererrichtung eines Denkmals für den Kö-nig gesorgt und die Ausschreibung eines Wettbewerbs initiiert. Der Bildhauer Anton Rückel stellte auf einen hel-len Sandstein die überlebensgroße Bronzefigur des Kö-nigs. Am Sockel sind in Erzschildern die Königsschlößer Ludwigs abgebildet sowie das nie gebaute Münchner Festspielhaus von Architekt Gottfried Semper. König Lud-wigs Pläne südlich des Maximilianeums einen eigenen Festbau für die Aufführung der Musikdramen Richard Wagners zu errichten scheiterten, ebenso wie der zweite Plan der Errichtung etwas nördlich der jetzigen Prinzre-gent-Luitpold-Terrasse.Das 1965 von Anton Rückel geschaffene Denkmal wurde als Ersatz für das Ende des Zweiten Weltkriegs einge-schmolzene Standbild auf der Corneliusbrücke errichtet und wie auch schon damals durch einen Verein finanziert. Nach vorherigen Schwierigkeiten wegen der Gestaltung und dem Standort kam es endlich am 28. Mai 1967 zur Enthüllung. Auf einem hohen Granitsockel steht die über-lebensgroße Bronzefigur des bayerischen Königs Ludwig II. im Ornat der Sankt-Georgs-Ritter. Am Sockel sind vier Bronzeplatten befestigt, die auf vier Bauwerke des Kö-nigs verweisen: die Schlösser Linderhof, Herrenchiem-see, Neuschwanstein und das von Semper geplante Festspielhaus, das dann in Dresden gebaut wurde. In der Bodenplatte vor dem Denkmal ist folgende Inschrift zu lesen:

„Wo Bayerns König Ludwig für Richard Wagners Werke nach Gottfried Sempers Plänen zum Ruhm der ganzen Menschheit den Festbau schaffen wollte, setzt sich das Volk ein Denkmal.“Zum Geburtstag des beliebten König Ludwig wird am Denkmal in den Maximiliansanlagen ein Kranz niederge-legt eingesäumt von vier Buchsbäumen (Abb. 1,2,5).

Am 19. Juni 1910 wurde ein erstes Ludwig-II-Denkmal eingeweiht. Der König war, als jugendlicher Monarch vor seinem Thron stehend, so modelliert, wie ihn die Seinen am liebsten sahen: Schön wie ein Märchenprinz. Unter

„Vermischtes. Münchner Brief.“ stand dazu in der Zeit-schrift „Der Profanbau“:

„München, Juli 1910. Die neueste bauliche Tat auf hie-sigem Boden ist eine Untat und heißt Denkmal König Ludwig II. Auf der Corneliusbrücke, dem monumentalen, schönen Werke des erfolgreichen Friedrich von Thiersch, das als Architektenscherze Porträts von Halbweltdamen, Zuhältern und anderen Bewohnern bedenklicher Vier-tel eingemeiselt bekam, erhebt sich das neueste Denk-mal, das die Form einer schlecht kopierten Altarnische hat und eine überlebensgroße Figur aus der privilegier-ten Künstlerhand des Reichsrates und kgl. Erzgießers

(Abb. 5)

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G´schichten aus dem Münchner BratwurstherzlBei uns können Sie auch die Zweite Hörbuch-CD »Viktualienmarkt G´schichten« von Gerhard Acktun zum Preis von 14,95 ! erwerben.

Freude kam bei der Kunst- und ins-besonders der Bildliebhaberin Frau Hertha Uhl auf, als eines Tages im März der Präsident der Würmesia Hermann Breitenberger, der Ehren-rat Manfred Zwicker und der Kunst-

maler Josef Wahl im Münchner Bratwurstherzl auftauchten.Als Geschenk überreichten die Drei, 3 Limitierte Krüge der Würmesia mit den drei Originalbilder von Jo-sef Wahl. Nach diesen seinen Ori-ginalen wurden die Krüge angefer-tigt.

Kreuzstich als Kunststück, Erika Stadler-Goerke, mit Ihrem Mann Stammgast im Münchner Brat-wurstherzl, hat eine alte Fertigkeit neu entdeckt. Unter dem Motto Kreuzstich als Kunststück befasst sie sich seit 18 Jahren mit einer Strickart die einst von Byzanz über Italien nach Europa kam. Erika Stadler-Goerkes Liebe zum Detail

kommt in allen ihren Werken ein-drucksvoll zum Ausdruck. Jede ihrer Arbeiten, eine neue Zusam-menstellung traditioneller Muster, ist ein Einzelstück. Die Herkunft einer Stickerei lässt sich oft schon

daran erkennen, ob der Stich in einfacher Fadenlage, doppelt oder dreifach, viereckig oder rechteckig ausgeführt ist. Als Vorlage für Kreuzsticharbeiten, dienten einst selbst entworfene Mustertücher, die jeweils von der Mutter auf die Tochter übertragen wurden. Die Kunstwerke von Erika Stadler- Go-erke sind seit 1986 in zahlreichen Einzel- und Kollektiv-Ausstellun-gen im In- und Ausland zu bewun-dern. So hat sich die Künstlerin einen Na-men gemacht. Für ein Kunstwerk wie ein Herz benötigt man rund

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Hertha Uhl, Hermann Breitenberger, Manfred Zwicker u. Josef Wahl

TERMINHINWEIS24. Juli 2011 ab 12.00 UhrSommerfest des AKM

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zwei Stunden intensivster Arbeit. Es gibt nicht viel was die heute in Nufldorf lebende Künstlerin nicht kreiert, vom Musterbuch, Lampen-schirm, Herzen, Kalender, Lebens-weisheiten, Kissen und Banner für

Osterlämmer. Ein Leben ohne Garn kann sich die Künstlerin nicht mehr vorstellen. Bei Interesse Kontakt-aufnahme über Frau Hertha Uhl im Münchner Bratwurstherzl.

Freitags gibt es eine begrenzte Anzahl fangfrischer Forellen vom Küchenchef Rainer Maier aus der eigenen Zucht. Näheres dazu auf den Seiten 30-31 hier im Heft.

Das Motto vom „Münchner Brat-wurstherzl“

„Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“.Hl. Theresia von Avila

Ihre Mannschaft vom „Münchner Bratwurstherzl“

Hertha Uhl Betriebs GmbHDreifaltigkeitsplatz 180331 MünchenTel.: 089-29 51 13

Für Zuhause, oder als beliebtes Mitbringsel in unserer neuen Aufmachung, 6 Nür-berger Bratwürste in der Dose und dazu das passende küchenfertige Weinsauer-kraut. Neu bei uns im Programm, 6 Stück Saure Bratwürste (Saure Zipfel) mit Zwiebeln und Gewürzen.Hergestellt werden die Wurstwaren und das Weinsauerkraut bei der Firma Wolf-gang Pfettner, mit möglichst eigenen Zutaten seit 1889 in Nürnberg

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DIE RESIDENZ UND DER HOFGARTENDiese Seite der Königlichen Residenz enthält die Zimmer, welche durch das allgemein entzückende Familienleben des verewigten

Königs Maximilian I., seiner erlauchten Gemahlin Karoline und der Königlichen Prinzen und Prinzessinnen geheiliget worden sind.

Dem hier dargestellten Teile gegenüber zeigt sich der Königliche Hofgarten. Derselbe wurde schon unter dem Kurfürsten Maxi-

milian I. im Jahre 1614 angelegt, unter Maximilian Joseph III. vielfach verändert, und nun ist er durchaus mit schattenspendenden

auf der Kuppel der Rotunda bewundert. König Ludwigs alles umfassendem Verschönerungssinne ist die Wiederherstellung von vier

Fontänen und die Errichtung eines marmornen Brunnens mit aufgestellter bronzenen Statue Neptuns zu verdanken.

Geschichte und Kunst durch größtenteils meisterhafte Darstellungen einiger der glänzendsten Ereignisse in der Geschichte der

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us, durch seinen Freund Professor Zimmermann und ihre würdigen Schüler verzieren lassen. Die Gegenstände dieser Fresken sind:

gebildeten Bayers zu sein verdient. Neben den geschichtlichen Fresken sieht man noch allegorische Vorstellungen der Bavaria, der

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Die Fortsetzung dieser Arkaden, mit Tambosis italienischem Kaffeehause beginnend, reicht vorerst bis zum Lokale des für Beför-

derung und Unterstützung der Kunst im Vaterlande höchstwohltätigen Kunst-Vereines und dann, gegen Nord gewandt, weiters bis

zur Kaserne des Königlichen Leibregiments. Solang die Arkaden mit dem Bazar, welcher, neben dem literarischen Vereine, einer

gut organisierten Lesegesellschaft, mehrere kostbare und geschmackvolle Waren-Niederlagen enthält, vereiniget sind, werden sie,

woran bereits angefangen ist, durch Ansichten aus Italiens paradiesischen Gegenden von Rottmanns kunstreichem Pinsel ausge-

führt, verziert. Über dem untern, nördlichen Teile der Arkaden lies Kurfürst Karl Theodor die Gemälde-Galerie errichten, worin in

acht mehr und minder großen Sälen der Hauptschatz von Gemälden bis zur Vollendung der Pinakothek verwahret wird.

Noch sind auf dem vorliegenden Blatte die Kuppel und die Türme der Theatiner-Hofkirche und die Hotels des Feldmarschalls

Fürsten von Wrede und des Grafen von Arco zu sehen.

gez. v. C, Lebschge :183o

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Der Bären-BrunnenDer Bären-Brunnen steht von Bäumen umgeben in einer kleinen Grünanlage am Elisabethplatz, dem kleinen Viktualien-

markt, dieser wurde 1903 hier eingerichtet.

Diverse Lebenssprüche sind eingraviert wie: „DES MENSCHEN SEELE GLEICHT DEM WASSER“; „ALLES LEBEN

FLIESST“, „WASSER MACHT DIE AUGEN HELL“, „TRAUBENSAFT GIBT KRAFT“.

Dieser Brunnen wurde 1936 von Georg Müller aus Muschelkalk gestaltet. Georg Müller wurde am 23. Februar 1880 in

München geboren. Er kam als Sechsjähriger nach Amerika. Dort wurde er Schüler von M. v. Mauch in Chicago. Danach

ging er nach München zurück, um dort an der Akademie der Bildenden Künste Bildhauerei bei Wilhelm von Rümann und

Erwin Kurz zu studieren. 1909/1910 war er für Hermann Hahn tätig, der ebenfalls Schüler Wilhelm von Rümanns gewesen

war.

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Der Bären-BrunnenDer Bären-Brunnen steht von Bäumen umgeben in einer kleinen Grünanlage am Elisabethplatz, dem kleinen Viktualien-

markt, dieser wurde 1903 hier eingerichtet.

Diverse Lebenssprüche sind eingraviert wie: „DES MENSCHEN SEELE GLEICHT DEM WASSER“; „ALLES LEBEN

FLIESST“, „WASSER MACHT DIE AUGEN HELL“, „TRAUBENSAFT GIBT KRAFT“.

Dieser Brunnen wurde 1936 von Georg Müller aus Muschelkalk gestaltet. Georg Müller wurde am 23. Februar 1880 in

München geboren. Er kam als Sechsjähriger nach Amerika. Dort wurde er Schüler von M. v. Mauch in Chicago. Danach

ging er nach München zurück, um dort an der Akademie der Bildenden Künste Bildhauerei bei Wilhelm von Rümann und

Erwin Kurz zu studieren. 1909/1910 war er für Hermann Hahn tätig, der ebenfalls Schüler Wilhelm von Rümanns gewesen

war.

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Wann u n d w i e s i e z u i h r e n Namen k amen .

Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur ano-nymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht. Dort standen die Vips unterschiedlichster Epochen Pate.

und ihre Herkunft

Münchner Straßen und Plätze

Knollerstraße, Schwabing, *1894: Martin Knol-ler (1725-1804), österreichischer Maler; war ab 1765 in Mailand Hofmaler des österreichischen Statthalters Graf Firmian, malte Deckenfresken für die Klosterkirche Ettal (1769), für den Bürger-saal in München (vollendet 1775) und Kirchen in Südtirol (Bozen); er war noch dem bayerischen Barock verhaftet, näherte sich aber bereits dem Klassizismus.

Kochelseestraße, Untersendling, *1972: Nach dem Kochelsee (5,9qkm groß, bis 66mtief), einem von der Loisach durchflossenen See im oberbayerischen Isarwinkel zu Füßen des Jochbergs(1567)m) und des Herzogstands (1731m).

Köglspergerweg, Mittersendling, *1955: 1)Philipp Köglsperger (1673-1730), Baumeister; war seit 1704 in München, aber erst 1713 als Baumeister zugelassen, dann zwischen 1718 und 1724 mehrmals Vorstand des Münchner Maurerhandwerks; die Kirche in Kreuzpullach wird Ihm zugeschrieben. 2)Philipp Jakob Köglsperger (1707- unbekannt), Sohn von 1), arbeitete u.a. beim Bau der St.-Michaels Kirche in Berg am Laim und an der Klosterkirche in Schäftlarn mit; sein Künstlerschicksal ist als sozialgeschichtliches Beispiel interessant; wegen Nichtbeibringung von Meisterstücken Konfrontation mit den Münchner Meistern; dann Flucht, Verhaftung in Freising; 1741 wieder Hofmaurerpolier, scheiterte erneut bei der Aufnahme ins bürgerliche Handwerk in München; schließlich ungeklärtes Ende im Innviertel.

Kobellstraße, Ludwigvorstadt, *1887: Franz Ritter von Kobell (1803-1882), Mineraloge und Schriftsteller; wirkte in München seit 1834 als Professor für Mineralogie an der Universität, seit 1849 als Konservator der mineralogischen Staatssammlungen; erfand die Galvanografie (ein Tiefdruckverfahren); er schrieb auch Gedichte in hochdeutsch und oberbayerischer und pfälzischer Mundart sowie Volksstück („Die G’schicht vom Brandner-Kaspar“, 1871), aber auch humorvolle Jagdgeschichten („Wildanger“, 1859); Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

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Köglspergerweg, Mittersendling, *1955: 1)Philipp Köglsperger (1673-1730), Baumeister; war seit 1704 in München, aber erst 1713 als Baumeister zugelassen, dann zwischen 1718 und 1724 mehrmals Vorstand des Münchner Maurerhandwerks; die Kirche in Kreuzpullach wird Ihm zugeschrieben. 2)Philipp Jakob Köglsperger (1707- unbekannt), Sohn von 1), arbeitete u.a. beim Bau der St.-Michaels Kirche in Berg am Laim und an der Klosterkirche in Schäftlarn mit; sein Künstlerschicksal ist als sozialgeschichtliches Beispiel interessant; wegen Nichtbeibringung von Meisterstücken Konfrontation mit den Münchner Meistern; dann Flucht, Verhaftung in Freising; 1741 wieder Hofmaurerpolier, scheiterte erneut bei der Aufnahme ins bürgerliche Handwerk in München; schließlich ungeklärtes Ende im Innviertel.

Kölner Platz, Schwabing-West, *1906: Nach Köln, der Stadt am Rhein; auf dem dortigen erzbischöflichen Thron und Kurfürstenstuhl saßen jahrhundertelang viele Prinzen aus dem Hause Wittelsbach; die Keimzelle des heutigen Köln war eine 38 v.Chr. stadtähnliche römische Gründung Oppidum Ubiorum (nach einer Siedlung der germanischen Ubier), 50 n.Chr. wurde diese Ubierstadt erweitert, befestigt und zur römischen Kolonie (Colonia Agrippinensis) erhoben; Hauptstadt der Rheinfranken bis ins frühe Mittelalter, Aufschwing mit den Karolingern, ab 1288 reichsunmittelbarer Status der Stadt, Mitglied der Hanse; Gründung der Universität mit päpstlichem Privileg 1388; 1794 von den Franzosen besetzt (bis 1813); 1815 fiel Köln an Preußen.

Königsplatz, Maxvorstadt, *1808: Der Platz wurde 1808 entsprechend der zu ihm hinführenden Königstraße (seit 1826 Brienner Straße) und zur Erinnerung an die 1806 erlangte Köniswürde der bayerischen Herrscher so genannt (s. auch Königinstraße).

Königinstraße, Lehel/Maxvorstadt/Schwabing, *1808: Zur Erinnerung an die Erlangung der Königswürde der bayerischen Herrscher im Jahre 1806 s.a.Königsplatz.

König-Marke-Straße, Schwabing, *1935: Nach König Marke, einer Gestalt aus der Dichtung „Tristan und Isolde“ von Gottfried von Straßburg.

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Königsdorfer Straße, Untersendling, *um1913: Nach Königsdorf, einem Ort nordwestlich von Bad Tölz, dessen Einwohner 1705 an der Sendlinger Bauernschlacht gegen die Österreicher teilnahmen und von denen viele deswegen sterben mussten.

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Das Graggenauer Viertel

Der Name des Graggenauer Viertels leitet sich von der Graggenau ab, einer 1325 als „Grakkaw“ und 1326/27 als „Gragkenawe“ genannten Flurbezeich-nung, die ihre Wurzel im Wort Krack hat, das Rabe, Krähe bedeutet. Das Graggenauer Viertel war das einzige, das bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung als Wilbrechtsviertel nach seinem Hauptmann benannt wurde. Nach weiteren Hauptleuten hieß es 1420/21 „des Hansens Barts Viertel“, 1433 „des Scharfzahns Viertel“, 1439 wieder „des Wilbrechts Viertel“. Auch die anderen Viertel wurden zeitweise nach ihren Hauptleuten benannt. Mit dem Kreuzviertel zusammen bildete das Graggenauer Viertel im Mittelalter das Gebiet der Frauenpfarrei und ab 1954 den Stadtbezirk Altstadt Nord.

Das Graggenauer Viertel

Das Graggenauer Viertel ist geprägt durch die herzoglichen Bauten des Al-ten Hofs und der Münchner Residenz, die zusammen mit zwischen ihnen lie-genden und dem Hofdienst zugeord-

neten Bauten, z.B. dem Marstall (Alte Münze), dem herzoglichen Zeughäu-sern und der Hofpfisterei, das Viertel in zwei Hälften teilten, einen Bereich auf der Altstadtterrasse und einen Be-reich im Tal. Der Bereich nördlich des Marienplatzes wurde zunächst von der Hofdienerschaft, später auch von wohlhabenden Bürgern bewohnt. Der im Tal liegende Bereich war überwie-gend Sitz von Handwerksbetrieben. Das Franziskanerkloster am heutigen Max-Joseph-Platz, das Pütrich-Seel-haus und das Ridler-Seelhaus bilde-ten den geistlichen Schwerpunkt des Viertels, das wie das Kreuzviertel zur Pfarrei der Frauenkirche gehörte.

Das bürgerliche München war seit dem Mittelalter durch das Alte Rat-haus in diesem Viertel repräsentiert. Im 19. Jahrhundert mussten die Häu-ser nördlich des Marienplatzes dem Bau des Neuen Rathauses weichen. Wegen seiner Nähe zum Hof war das Graggenauer Viertel bei Reisenden besonders beliebt. Heute bildet das Platzl mit dem Hofbräuhaus einen tou-ristischen Anziehungspunkt. Mit der

Maximilianstraße, der Residenzstraße und der Ostseite der Theatinerstra-ße liegen auch die vornehmsten Ge-schäftstraßen in diesem Viertel. Nörd-lich des Neuen Rathauses liegt der

Abb. 1

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Marienhof, die letzte große Baulücke aus dem Zweiten Weltkrieg. Eine Wie-derbebauung ist nicht vorgesehen, hier soll nach abgeschlossenen Bau-arbeiten einmal die größte Grünfläche der Altstadt entstehen (Abb. 1).

Unseren Stadtteilspazierung durch die Graggenau wollen wir diesmal auf den Spuren von Elfi Zuber beginnen, wie bei den meisten Stadtteilspazier-gängen starten wir am Marienplatz, dem früheren Münchner Marktplatz. Am westlichen Teil des Neuen Rat-hauses das sogenannte »Wurmeck«. Hier stand vermutlich im 14. Jahrhun-dert das Haus der Familie Schönecker (Stahleder), die als Wappen ein soge-nanntes Pantier führten. Ein Fabeltier das sich aus Elementen verschiede-ner wirklich lebender Tiere zusam-mengesetzt ist (Abb. 2).

An der Stelle des Neuen Rathauses standen viele Bürgerhäuser, wohl der berühmteste Anwohner war Gabriel Angler, der den gotischen, heute ver-schollenen Hochaltar für die Münch-ner Frauenkirche schuf. Im Osten des heutigen Komplexes befand sich das Landschaftshaus ( die Regierung der

drei Stände: des Adels, der Geistlich-keit und der Bürger) und die städti-sche Trinkstube. Richtung Dienerstra-ße am Fischbrunnen vorbei besaß der Ratsherr Johann Impler im 14. Jahr-hundert das Eckhaus Marienplatz/Dienerstraße (heute südöstliches Eck des Neuen Rathauses). Die Diener-

straße wurde nach einem reichen Rit-tergeschlecht so genannt. Hinter dem Neuen Rathaus der Marienhof, ein neuer Name für diese Freifläche, die durch die Bobardierungen im Zweiten Weltkrieg entstand. Früher war diese ganze Fläche bebaut. Jetzt wird auf dieser Fläche nach möglichen Alter-tümern der Münchner Geschichte von Archäologen gebuddelt (Abb. 3,4). Zwischen der Landschafts- und der Schrammerstraße lag die frühere Judengasse, später Gruftstraße. Hier sollen nach einem Ritualmord 1285, eine große Anzahl jüdischer Einwoh-ner in der Synagoge verbrannt sein. Nach der Vertreibung der Juden 1442 aus München gab es im Haus der

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

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Das Graggenauer Viertel

ehemaligen Synagoge (nach Über-resten dieser Synagoge wird auch gegraben) zwei christliche Nachfol-gekapellen, die sogenannte Untere » Gruftkapelle « und die darüberliegen-de, an das Kloster Andechs übertra-gene »Neustift-Kapelle«.Dort wo die Dienerstraße zur Residenz-straße wird, stand das vordere Schwa-binger Tor, nach dem Stadtschreiber Peter Krümmel (1364/86) später auch Krümbleinsturm, dann Muggenthaler-, La-Rosée- und Polizeiturm genannt, 1842 wurde er abgebrochen.

Das Eckhaus Residenz_Schrammer-straße, gehörte von 1699-1730 dem Hofzuckerbäcker Claudius Surat, einem Franzosen. 1967 wurde die-ses Haus von Oskar Karl Forster der Erzdiözese München und Freising zu gemeinnütziger Verwendung ge-stiftet. An diesem Haus befand sich früher am Eck der sitzende Christus aus Kupferblech. Geschaffen hat den Christus der Künstler Erich Sinz 1964, im Auftrag des Herrn Oskar Karl Forster. Heute befindet sich dieser Christus über dem Eingang Schram-merstraße 3 (Abb. 6). Claudius Surat

eröffnete eines der ersten Münchner Kaffeehäuser, das Johann Stridbeck d. J., der berühmte Kupferstecher, uns mit der ältesten Ansicht eines Münchner Kaffehauses um 1700 über-liefert hat. Verhältnismäßig spät kam München in den Genuß des Kaffees. Kaffee und Kaffeehaus fanden in Mün-chen schnell Liebhaber und Freunde. Aber es fehlte auch nicht an Kritik an dem exotischen Getränk, das aus ver-schiedenen Gründen als gesundheits-schädlich bekämpft wurde, gleich nach dem Tabak und dem » Tabaktrin-ken «, wie das Rauchen ursprünglich auch genannt wurde. 1722 untersag-te der Kurfürst dem Rat der Stadt die Genehmigung für Kaffeesiedereien und behielt sie sich als kurfürstliches Privileg vor. In der Residenzstraße 3, bekannt als Wallach-Haus, hat eine

interessante Vergangenheit. Früher standen auf der heutigen Grundflä-che drei Häuser. Das Eckhaus erwarb 1854 der Sattlermeister J. M. Mayer, der während seiner Gesellenjahre so-gar in Paris arbeitete, um sich dort in der richtungsgebenden Hofkutschen-

kunst zu orientieren. Bereits 1857 lie-ferte er den ersten Wagen für das Kö-nigshaus.1864 wurde ihm der Titel eines König-lich-Bayerischen Hofsattlermeisters

Abb. 7

Abb. 6

Abb.8

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und Königlich Bayerischer Wagenfab-rikant verliehen. Die Aufträge für den Hof und andere Adelige Auftraggeber häuften sich. So stammt - signiert vom Meister - der kleine Galawagen für König Ludwig II. und ein prachtvoller Puttenschlitten aus der Werkstatt May-er. Beide Kutschen stehen im Marstall-museum in Nymphenburg. Weitere, geschaffen für die Fürsten von Thurn und Taxis, kann man im Marstallmu-seum in Regensburg bewundern. Jo-hann Michael Mayer starb 1873 im Al-ter von 56 Jahren an der Cholera und sein heute noch von der Familie ge-pflegetes Grab befindet sich im Alten südlichen Friedhof.

Abb. 9

Abb. 10, 1912

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Das Graggenauer Viertel

Abb. 12

Abb. 11

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Abb. 13Abb. 13 a

Abb. 13 b

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Das Graggenauer Viertel

1637 gehörte das Haus dem Bildhauer Hans Gerber, 1684 erwarb es Andreas Faistenberger, der unter anderem in der Theatinerkirche 1686 die pracht-voll geschnitzte Kanzel schuf und im Bürgersaal das Relief der Verkündi-gung für den Hochaltar. Im früheren Haus 39, 1904 mit 38 vereint, wohn-te 1659 Niklas Prugger, kurfürstlicher Hofmaler, dessen märchenhafte Le-bensgeschichte besonderer Erwäh-nung bedarf. Der in Trudering gebo-

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Abb. 15 ca. 1900

Abb. 15 a 2011

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rene Bauernbub kam mit seiner Mutter mit Eiern, Schmalz und Butter auf dem Münchner Markt. Am Gründonnerstag 1637 soll angeblich der Kurfürst und die Kurfürstin bei einer Bittprozessi-on Blickkontakt mit dem Knaben auf-genommen haben. jedenfalls so wird erzählt, wurde der junge Niklas mit seiner Mutter von einem kurfürstlichen Diener in die Residenz befohlen und dort legte der Knabe einen Versuch seines zeichnerischen Talents ab. Der Sohn durfte zur künstlerischen Anlei-tung am Münchner Hof bleiben. Und selbstverständlich hat der Hofmaler seinen Gönner, den Kurfürsten Maxi-milian I. gemalt. Auch in der grünen Galerie der Residenz hängen Bilder aus der Hand des Künstlers wie zum Beispiel das Bildnis des Balthasar Ca-merlochers und dessen Frau.Niklas Pruggers Schwiegersohn Ge-org Asam bekam 1694 das Haus. Er und Maria Rosina Prugger sind die Eltern der Asambrüder, des Cosmas Damian und Egid Quirin, deren be-rühmtestes gemeinsames Werk wohl die » Asamkirche « in der Sendlinger Straße ist.Wir überqueren die Perusastraße, wo zum Beispiel in der Theatinerstraße 45

viele adeligen Familien wohnten, die im Hofdienst standen; so die Fami-lie La Perouse, von Sandizell, und die von Viereggs. Etwa dort, wo die Weinstraße zur Dienerstraße wird, schloß das Hintere Schwabinger Tor die Heinrichsstadt ab, es wurde 1691 beim Bau des Instituts der Englischen Fräulein abgerissen. Weiter gehen wir durch die Schrammerstraße zum Hof-graben und gehen rechts in den Alten Hof (Abb. 17), die erste Residenz der Wittelsbacher, bis vor einigen Jahren auch Sitz des Zentralfinanzamtes,

jetzt generalsaniert und in Wohn- und Geschäftsräume umgewandelt. Betritt man den Alten Hof durch das Nord-tor, so hat man einen besonders stim-mungsvollen Blick auf das einzige, fast vollständig erhaltene mittelalter-liche Architekturenensemble Mün-chens mit dem reizvollen fünfseitigen Fachwerkerker. An den südlichen Torturm schließt sich der Westtrakt de Burgstocks mit dem spätgotischen Er-ker an. Die Westseite wird vom Zwin-

gerstock eingenommen. Im Norden trennt der Torbogen den Lorenzi- vom Pfisterstock. Die gesamte östliche Begrenzung bildet der Brunnenstock. Der östliche Burgstock schließt wieder an den südlichen Torturm an. Diese einzelnen Gebäudeabschnitte wurden zu unterschiedlichen Zeiten erbaut und haben zum Teil auch bis in die heutige Zeit etliche bauliche Verände-rungen erfahren, oder wurden durch Neubauten ersetzt.

Weiter geht es mit dem Graggenauer Viertel in der nächsten Ausgabe, und wieder auf den Spuren von Elfi Zuber.

Abb. 16

Abb. 17

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MÜNCHNER STADTMUSEUM

Mit dem Münchner Stadtmuseum am Jakobsplatz setzen wir unsere Museumsreihe in unserer 27. Ausgabe fort. Das Münchner Stadtmuseum versteht sich heute, da seine regionalen Anfänge weit zurückliegen, als Institution internatio-naler Zivilisations- und Kulturgeschichte. Es folgt damit der Wandlung Münchens von der deutschen Residenzstadt zur weltoffenen Großstadt. Die Dauerausstellungen über München sowie die ständig wechselnden Ausstellungen laden zu jeder Zeit zu einem Besuch ein.

Dauerausstellung im Münchner Stadtmuseum, Typisch München!

Mit der zum Stadtjubiläum im Juni 2008 präsentierten Dauerausstellung „Typisch München!“ im Münchner Stadtmuse-um wird erstmals die Kulturgeschichte Münchens von ihrer Gründungslegende bis zur Gegenwart in einem Rundgang zusammengeschlossen, der auf drei Etagen durch das ausstellungstechnisch modernisierte und von Grund auf sa-nierte Zeughaus am St.-Jakobs-Platz führt. Im Sinn einer „best of“-Auswahl werden ausschließlich Werke aus den eigenen Sammlungen präsentiert und in ihren jeweiligen stadtgeschichtlichen Kontext gestellt. Im Vordergrund steht die Frage nach der kommunalen Emanzipation, in der sich München aus seiner durchwegs höfisch dominierten Geschichte verabschiedet und um ein städtisches Selbstbewußtsein gerungen hat. Unter den Vorzeichen konstruierter Identitäten und erfundener Traditionen zeigt die Dauerausstellung, wie dieser Prozeß seit dem 19. Jahrhundert, im Grunde seit der 700-Jahr-Feier von 1858 bis heute wirksam ist.

Unter anderem sind Ausstellungen zu Fotografie, Musikinstrumenten, Zeitgeschichte und Puppentheater / Schaustel-lerei zu sehen. Das aktuelle Kinoprogramm des Filmmuseums, Konzerte in der Sammlung Musik, sowie Termine der Führungen sind auf der Homepage des Museums zu finden.

Bis zum 11. September 2010 besteht noch die Möglichkeit die Ausstellung Industriezeit mit Fotografien von 1845-2010 zu bestaunen. Erstmals präsentiert werden 200 Originalaufnahmen aus der umfangreichen Sammlung Fotografie und Grafik/Gemälde des Münchner Stadtmuseums. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus einer Münch-ner und Wiener Privatsammlung sowie einer Auswahl der schönsten und interessantesten Fotobücher zur Industriefo-tografie aus der Bibliothek der Sammlung Fotografie.Die Ausstellungeröffnung fand am 14. April durch Stadtrat Michael Leonhart, Dr. Isabella Fehle, Direktorin des Münch-ner Stadtmuseums und Dr. Ulrich Pohlmann, Leiter der Sammlung Fotografie statt.

Zu den Fotos auf der nächsten Seite, Abb. 1, Dr. Isabella Fehle und Dr. Ulrich Pohlmann beim betrachten der Fotos. Abb. 2, Georg Böttger, Baron Eichtal´sche Lederfabrik (später Ignaz Mayer´sche Lederfabrik) München Giesing, Al-bumpapier © Stadtmuseum. Abb 3, Franz Hanfstaengl, Belastungsprobe der Großhesseloher Brücke, München 1857, Salzpapier © Münchner Stadtmuseum. Abb. 4/7, Robert Voit, Hundon, Haverhill, Great Britain, 2004, aus der Serie: New Trees, C-Print © Münchner Stadtmuseum und Robert Voit. Abb 5, Lewis Hine, Kraftwerksarbeiter an einer Dampf-turbine, 1920, Gelatineentwicklungspapier Münchner Stadtmuseum © George Eastman House, Rochester.Abb. 6, Walker Evans, Bethlehem, Pennsylvania, 1935 Gelatineentwicklungspapier Münchner Stadtmuseum © The Metropolitan Museum of Art, New York

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Münchner StadtmuseumSankt-Jakobs-Platz 180331 MünchenTelefon: 089 233-22370Fax: 089 233-25033

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10:00 - 18:00 UhrMontags geschlossen.E-Mail: [email protected]

Abb. 4

Abb. 5 Abb. 6

Abb. 3

Abb. 2Abb. 1

Abb. 7

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Rainer Maier, der Küchenchef im Münchner Bratwurstherzl,

stolzer Pächter von zwei Fischweihern bei Königsdorf blickt auf

ein bewegtes Küchenleben zurück. Nach seiner Lehre als Koch

ging Rainer Maier 1959 in die Schweiz um dann anschließend

von 1962 bis 1983 auf den Bermudainseln als Chef der Küche

im vier Sterne Hotel zu arbeiten. 1984 wieder in Deutschland

und hier Chef der Küche in den Arabella Hotels. Nach der wohl-

verdienten Rente nun bei Frau Uhl im Münchner Bratwurstherzl

als Küchenchef gelandet.

Seit 1985 betreibt nun Rainer Maier so nebenher, wie er sagt,

mehr als Hobby seine Fischzucht. Wir durften Rainer Maier be-

suchen und stolz erklärte er uns ahnungslosen Stadtmenschen

wie das mit seinen Regenbogen- und Seeforellen so vor sich geht.

Über fünf Monate werden ca. 1000 Forellensetzlinge aufgezo-

gen. Ab einer bestimmten Größe werden die Setzlinge in den

ersten Weiher eingesetzt, das gibt dann die Sicherheit nicht mehr

gefressen zu werden. Im ersten Weiher werden die 650-700 Fo-

-

sich dann die größeren Forellen, hiervon maximal 350 Stück, die

dann bei Zeiten in den eigenen Räucherofen wandern. Gespeist

werden beide Weiher und das Aufzuchtbecken von einer Gebirgs-

quelle. Dieses Wasser garantiert den Forellen ihren besonderen

Geschmack. Herr Maier hält nichts davon Forellen möglichst

schnell groß und schlachtreif zu bekommen, sondern er legt Wert

auf Qualität. Genauso wird beim Räuchern der Forellen aus dem

zweiten Weiher verfahren. Wir hoffen auch den Räuchervorgang

der sich über einen ganzen Tag erstreckt für Sie dokumentieren

zu dürfen, um dann bei Gelegenheit im Münchner Innenstadt-

Magazin mit Bild und Text zu berichten. Ebenfalls im zweiten

Weiher sind Herrn Maiers Babys, zwei Störe mit 120 cm Länge.

Eine Anmerkung in eigener Sache, die fangfrischen Forellen aus

der Maierschen Zucht die wir mitbekamen waren ein Genuss per

excellence. Unser Tipp: Freitags im Münchner Bratwurstherzl

die fangfrischen Forellen zu verspeisen und sich von der Quali-

tät zu überzeugen. In geringen Mengen nimmt Herr Maier auch

Bestellungen für zuhause entgegen.

für Sie gesehen und probiert...

Blick aus der Fischerhütte auf den 1. Weiher

Rainer Maier

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Rainer Maier, der Küchenchef im Münchner Bratwurstherzl,

stolzer Pächter von zwei Fischweihern bei Königsdorf blickt auf

ein bewegtes Küchenleben zurück. Nach seiner Lehre als Koch

ging Rainer Maier 1959 in die Schweiz um dann anschließend

von 1962 bis 1983 auf den Bermudainseln als Chef der Küche

im vier Sterne Hotel zu arbeiten. 1984 wieder in Deutschland

und hier Chef der Küche in den Arabella Hotels. Nach der wohl-

verdienten Rente nun bei Frau Uhl im Münchner Bratwurstherzl

als Küchenchef gelandet.

Seit 1985 betreibt nun Rainer Maier so nebenher, wie er sagt,

mehr als Hobby seine Fischzucht. Wir durften Rainer Maier be-

suchen und stolz erklärte er uns ahnungslosen Stadtmenschen

wie das mit seinen Regenbogen- und Seeforellen so vor sich geht.

Über fünf Monate werden ca. 1000 Forellensetzlinge aufgezo-

gen. Ab einer bestimmten Größe werden die Setzlinge in den

ersten Weiher eingesetzt, das gibt dann die Sicherheit nicht mehr

gefressen zu werden. Im ersten Weiher werden die 650-700 Fo-

-

sich dann die größeren Forellen, hiervon maximal 350 Stück, die

dann bei Zeiten in den eigenen Räucherofen wandern. Gespeist

werden beide Weiher und das Aufzuchtbecken von einer Gebirgs-

quelle. Dieses Wasser garantiert den Forellen ihren besonderen

Geschmack. Herr Maier hält nichts davon Forellen möglichst

schnell groß und schlachtreif zu bekommen, sondern er legt Wert

auf Qualität. Genauso wird beim Räuchern der Forellen aus dem

zweiten Weiher verfahren. Wir hoffen auch den Räuchervorgang

der sich über einen ganzen Tag erstreckt für Sie dokumentieren

zu dürfen, um dann bei Gelegenheit im Münchner Innenstadt-

Magazin mit Bild und Text zu berichten. Ebenfalls im zweiten

Weiher sind Herrn Maiers Babys, zwei Störe mit 120 cm Länge.

Eine Anmerkung in eigener Sache, die fangfrischen Forellen aus

der Maierschen Zucht die wir mitbekamen waren ein Genuss per

excellence. Unser Tipp: Freitags im Münchner Bratwurstherzl

die fangfrischen Forellen zu verspeisen und sich von der Quali-

tät zu überzeugen. In geringen Mengen nimmt Herr Maier auch

Bestellungen für zuhause entgegen.

für Sie gesehen und probiert...

Blick aus der Fischerhütte auf den 1. Weiher

Rainer Maier

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Herr Maier erklärt dem Fotografen die Räucherhütte

Forellensetzlinge

Aufzuchtbecken für Setzlinge

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Gerhard Nixdorf, geb. 10.4.1925 in Weißenleibe Kreis Liegnitz Niederschlesien.

Aufgewachsen auf dem Bauernhof der Großel-tern, entstand die Liebe zu Tieren. Als 4-5Jähriger fand er Gefallen an Bildern und Zeichnungen, in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“.Er bekam Bleistift, Radiergummi und Papier – und so begann es.Er zeichnete Landschaften aus der Vogelsicht, so klein wie möglich. Nach der Volksschule machte er eine Lehre als Deko-Maler und war anschlies-send Soldat bei den Gebirgsjägern.

Nach verschiedensten Tätigkeiten war er bei der Bundeswehr als taktischer Zeichner tätig und wurde 1960 nach München versetzt. So ent-standen in den Jahren über 200 Bleistift-, Feder-, Aquarell- und Ölbilder. Bei den Bleistiftzeichnun-gen handelt es sich überwiegend um Tiermotive.

Alle Originalbilder von Gerhard Nixdorf können im „Münchner Bratwurstherzl“ am Viktualienmarkt erworben werden.In Jeder Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ werden wir Ihnen ein neues Bild von Gerhard Nix-dorf präsentieren.

Bild 4

Gerhard Nixdorf Was wäre, wenn aus „Mia san mia“ „Mia san Olympia“ werden würde?

Der legendäre Olympiapark in München, die beeindruckende Olympia-schanze in Garmisch-Partenkirchen oder auch die spektakuläre Kunst-eisbahn am Königssee begeistern seit Jahrzehnten mit großem Sport. 2018 soll bei den Olympischen und Paralympischen Winterspielen von diesen Sportstätten aus die Leidenschaft von Tausenden die ganze Welt mitreißen.

Das kann München 2018!

Nationale Förderer

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München bewirbt sich zusammen mit Garmisch-Partenkirchen und der Kunsteis-

bahn Königssee um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018.

Sagen auch Sie „Ja, ich will sie!“ unter www.die-freundlichen-spiele.de

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UNSER BAUERNLAIBheute so gut wie damals...

mit reinem Natursauerteig

Kennen Sie ihr München?

Dieses Steinrelief befindet sich am Wittelsbacher-Brun-nen und stellt eines der vielen Tiermotive dar.

Wo finden wir diese Bronzeplatte? Die Auflösung wieder im nächsten „Münchner Innenstadt“ Magazin.

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27/2011 Das Magazin für Freizeit, Kultur und Shopping

InnenstadtInnenstadtmünchnermünchner

Stadtteilbesuch

GraggenauerViertel