3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in...

16
NATURA_LB 1_049503 3  Was lebt in meiner Nachbarschaft ? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit von Kleiber  und Haselmaus an deren Lebensraum.  Der Kleiber nutzt verlassene Spechthöhlen. Er ist kleiner als ein Specht, die Höhleneingänge sind daher eigentlich zu groß. Er ist jedoch in der Lage, die Eingänge zu den Baumhöhlen mit kleinen Lehmkügelchen zu verkleben. Die Haselmaus ist daumengroß und wiegt nur 30 Gramm. Man trifft sie in Sträuchern und Bäumen mit vielen Ästen und Zweigen. Sie ist deshalb in der Lage, auch auf kleinsten Ästen und Zweigen zu klettern und berührt dabei nicht den Boden. Lösungen 0 2 Erkläre, warum man alte Bäume in Wäldern  nicht fällen sollte.  Sie bieten vielen Tieren optimale Lebensbedin- gungen, z. B. dem Kleiber die Spechthöhlen. 3 Erläutere, warum ein abwechslungsreicher  Wald für viele Tiere einen Lebensraum bietet.  Jede Tierart hat bestimmte Ansprüche an sei- nen Lebensraum: Der Rothirsch benötigt Dickichte, der Kleiber alte Bäume, die Hasel- maus dichte Äste und Zweige. Nur ein ab- wechslungsreicher Wald, ist ein attraktiver Lebensraum für viele verschiedene Tierarten. $ $ So können Sie mit dem Thema arbeiten Einstieg/Motivation Leitfragen •  Welche Tiere leben im Wald? •  Welche Lebensräume gibt es im Wald? Methodenauswahl •  Sie machen mit den Schülerinnen und Schülern einen Waldspaziergang oder lassen davon  erzählen. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ihre Beobachtungen zum Aufbau eines  Waldes und berichten über Tiere, die im Wald leben. •  Einstieg mit einem Bild von einem Wald ohne Tiere oder mit einigen Tieren. So können Sie  thematisieren, wie ein Wald aufgebaut ist, oder dass ein Wald viele Bewohner hat. •  Einstieg mit Bildern verschiedener Waldtiere. Die Schülerinnen und Schüler sollen beim Wie- dergeben ihres Wissens über diese Tiere erkennen, dass diese Tiere alle im Wald leben. Erarbeitung •  Die Schülerinnen und Schüler erraten anhand von vorgefertigten Steckbriefen bestimmte  Waldbewohner oder vergleichen verschiedene Tiere in Bezug auf ihre Lebensgewohnheiten. •  Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten mithilfe des Arbeitsblatts „Die Stockwerke des  Waldes“ (s. Lehrerband S. 123) sowie mithilfe des Textes im Schülerbuch S. 92/93 die verschie- denen Stockwerke des Waldes und seine Bewohner. •  Die Schülerinnen und Schüler erstellen Steckbriefe zu einem Waldtier oder einer -pflanze. •  Sie fragen das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler ab und erstellen daraus eine Mind- Map an der Tafel. Mögliche Stichworte: Tiere des Waldes, Pflanzen des Waldes, Waldboden,  Funktion des Waldes, Gefährdung des Waldes, Wald im Jahresverlauf. Sicherung •  Vorstellung der verschiedenen Stockwerke eines Waldes mit seinen typischen Bewohnern. •  Präsentation der Steckbriefe zu den Waldtieren und -pflanzen. •  Vorführung des Films „Die Stockwerke des Waldes“ (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrer- band S. 122). Vertiefung •  Die Schülerinnen und Schüler erstellen Steckbriefe weiterer Waldtiere und -pflanzen. •  Thematisierung der Pflanzengesellschaft in einem Wald, z. B. durch das Zeigen von Bildern  verschiedener Waldpflanzen. •  Klärung der Frage, warum es die verschiedenen Stockwerke gibt.  •  Thematisierung der Nahrungsbeziehungen der Waldtiere. Kompetenzerwerb Der Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnisgewinnung. Die Schülerinnen und Schüler können  den Tieren aufgrund ihrer besonderen Merkmale (Aussehen und Lebensweise) ihren spezifi- schen Lebensraum im Wald zuordnen.  Basiskonzepte: Struktur und Funktion sowie System Der Wald ist Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen [SB S. 92/93] 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft?

Transcript of 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in...

Page 1: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

3. 1  Der Wald

NATURA_LB 1_049503 3  Was lebt in meiner Nachbarschaft ?  121

 [zu SB S. 92/93]

 1  Beschreibe die Angepasstheit von Kleiber und Haselmaus an deren Lebensraum. Der Kleiber nutzt verlassene Spechthöhlen. Er ist kleiner als ein Specht, die Höhleneingänge sind daher eigentlich zu groß. Er ist jedoch in der Lage, die Eingänge zu den Baumhöhlen mit kleinen Lehmkügelchen zu verkleben. Die Haselmaus ist daumengroß und wiegt nur 30 Gramm. Man trifft sie in Sträuchern und Bäumen mit vielen Ästen und Zweigen. Sie ist deshalb in der Lage, auch auf kleinsten Ästen und Zweigen zu klettern und berührt dabei nicht den Boden.

Lösungen

0  2  Erkläre, warum man alte Bäume in Wäldern nicht fällen sollte. Sie bieten vielen Tieren optimale Lebensbedin-gungen, z. B. dem Kleiber die Spechthöhlen.

 3  Erläutere, warum ein abwechslungsreicher Wald für viele Tiere einen Lebensraum bietet. Jede Tierart hat bestimmte Ansprüche an sei-nen Lebensraum: Der Rothirsch benötigt Dickichte, der Kleiber alte Bäume, die Hasel- maus dichte Äste und Zweige. Nur ein ab-wechslungsreicher Wald, ist ein attraktiver Lebensraum für viele verschiedene Tierarten.

$

$

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfragen •  Welche Tiere leben im Wald?•  Welche Lebensräume gibt es im Wald?Methodenauswahl•  Sie machen mit den Schülerinnen und Schülern einen Waldspaziergang oder lassen davon 

erzählen. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ihre Beobachtungen zum Aufbau eines Waldes und berichten über Tiere, die im Wald leben.

•  Einstieg mit einem Bild von einem Wald ohne Tiere oder mit einigen Tieren. So können Sie thematisieren, wie ein Wald aufgebaut ist, oder dass ein Wald viele Bewohner hat.

•  Einstieg mit Bildern verschiedener Waldtiere. Die Schülerinnen und Schüler sollen beim Wie-dergeben ihres Wissens über diese Tiere erkennen, dass diese Tiere alle im Wald leben.

Erarbeitung •  Die Schülerinnen und Schüler erraten anhand von vorgefertigten Steckbriefen bestimmte Waldbewohner oder vergleichen verschiedene Tiere in Bezug auf ihre Lebensgewohnheiten.

•  Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten mithilfe des Arbeitsblatts „Die Stockwerke des Waldes“ (s. Lehrerband S. 123) sowie mithilfe des Textes im Schülerbuch S. 92/93 die verschie-denen Stockwerke des Waldes und seine Bewohner.

•  Die Schülerinnen und Schüler erstellen Steckbriefe zu einem Waldtier oder einer -pflanze.•  Sie fragen das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler ab und erstellen daraus eine Mind-

Map an der Tafel. Mögliche Stichworte: Tiere des Waldes, Pflanzen des Waldes, Waldboden, Funktion des Waldes, Gefährdung des Waldes, Wald im Jahresverlauf.

Sicherung •  Vorstellung der verschiedenen Stockwerke eines Waldes mit seinen typischen Bewohnern.•  Präsentation der Steckbriefe zu den Waldtieren und -pflanzen.•  Vorführung des Films „Die Stockwerke des Waldes“ (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrer-

band S. 122).

Vertiefung •  Die Schülerinnen und Schüler erstellen Steckbriefe weiterer Waldtiere und -pflanzen.•  Thematisierung der Pflanzengesellschaft in einem Wald, z. B. durch das Zeigen von Bildern 

verschiedener Waldpflanzen.•  Klärung der Frage, warum es die verschiedenen Stockwerke gibt. •  Thematisierung der Nahrungsbeziehungen der Waldtiere.

Kompetenzerwerb Der Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnisgewinnung. Die Schülerinnen und Schüler können den Tieren aufgrund ihrer besonderen Merkmale (Aussehen und Lebensweise) ihren spezifi-schen Lebensraum im Wald zuordnen. Basiskonzepte: Struktur und Funktion sowie System

Der Wald ist Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen [SB S. 92/93]

3. 1  Der Wald

3  Was lebt in meiner Nachbarschaft?

Page 2: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

NATURA_LB 1_049503122

•  Zusätzliches ARBEITSBLATT „Der Baum als Lebensraum“ Kapitel 3: Was lebt in meiner Nachbarschaft?; 3. 1 Der Wald

Daten auf DVD &

Eisenreich, W.; Handel, A.; Zimmer, U.: Der neue BLV Naturführer für unterwegs, BLV, München 2004

Film:  FWU 4202145: Die Stockwerke des Waldes

Literatur- und  Medienhinweise

Verschiedene Lebensräume des WaldesMithilfe entsprechender Texte oder Bilder kön-nen Sie bei der Betrachtung der verschiedenen Lebensräume auch auf die unterschiedliche Akti-vität (Tag- und Nachtaktivität) der Tiere eingehen und z. B. Hypothesen aufstellen lassen, wieso es günstig ist, dass zwei Tiere mit ähnlichen Nah-

rungsquellen zu unterschiedlichen Tageszeiten auf Beutesuche gehen (Prinzip der Konkurrenz-vermeidung). 

Wieso es im Wald verschiedene Stockwerke gibt, können Sie anhand weiterer Informationen über die Lichtintensität am Waldboden darstellen.

Praktische Tipps

Stockwerke des WaldesDurch den stockwerkartigen Aufbau (Fach-begriff: Stratifikation) eines Waldes wird der gegebene Lebensraum optimal ausgenutzt. Eine große Bedeutung hat hierbei der Einfluss des Lichts.

Sobald es die Temperaturen im Frühjahr zu-lassen und bevor das Blätterdach der Bäume immer dichter wird und kaum noch Licht auf den Waldboden dringt, erscheinen in der Kraut-schicht der Wälder Frühblüher (z. B. das Schar-bockskraut oder das Buschwindröschen).

Die Moose (Moosschicht) sind an die Dunkelheit am Waldboden angepasst, benötigen aber viel Feuchtigkeit.

Die Strauchschicht bekommt nur noch das Licht, das durch die Kronen der Bäume dringt. Daher wachsen hier bevorzugt Halbschatten- und Schattenpflanzen. Diese sind durch ihre meist großen und dünnen Blätter gut an die geringe Lichtintensität angepasst und würden eine direkte Sonneneinstrahlung nicht vertragen. 

Insgesamt schafft der Stockwerkbau des Waldes unterschiedliche Lebensräume und -bedingun-gen, sodass eine Vielzahl ökologischer Nischen für unterschiedliche Tiere zur Verfügung steht.

WaldtypenMan unterscheidet in Deutschland folgende Waldtypen:

Laubwald: Laubwälder, die ca. 30 % des heimi-schen Waldbestandes ausmachen, bestehen überwiegend aus Laubbäumen. Typische Beispie-le für einige Baumarten sind die Rotbuche, die Eiche, der Ahorn, die Linde, die Kastanie und die Esche. Die Laubbäume der heimischen Wälder sind im Sommer grün und färben sich im Herbst gelb, rot und braun, bevor sie ihre Blätter für den Winter abwerfen.

Nadelwald: In Nadelwäldern findet man fast ausschließlich Nadelbäume wie die Fichte, die Kiefer, die Tanne oder die Lärche. Nadelbäume tragen, mit Ausnahme der Lärche, die ihre Na-deln im Spätherbst abwirft, ganzjährig Nadeln. 

Mischwald: Als Mischwald bezeichnet man Wälder, in denen Laub- und Nadelbäume gemeinsam vorkommen. Man unterscheidet Mischwälder in Laubmischwälder, in denen vorwiegend Laubbaumarten vorkommen, und in Nadelmischwälder, in denen vorwiegend Nadel-baumarten vorkommen. In Mischwäldern findet man besonders viele Tier- und Pflanzenarten.

Auwald: Als Auwald bezeichnet man den Wald entlang von Bächen und Flüssen. Auwälder werden häufig überschwemmt, sodass man hier Pflanzen findet, die an eine hohe Feuchtigkeit angepasst sind. Typische Baumarten sind die Erle oder die Weide.

Bruchwald: Ein Bruchwald ist ein sumpfiger Wald. Im Gegensatz zum Auwald ist der Bruchwald ständig nass. Auch hier findet man häufig Erlen.

Bergwald: Als Bergwald bezeichnet man einen Wald im Berggebiet. Hier herrschen besondere ökologische Bedingungen wie starke Sonnenein-strahlung, lange Winter, viel Schnee, und es gibt häufig nur nährstoffarme Böden. Im Bergwald findet man vor allem Buchen, Fichten, Kiefern und Lärchen. Ein Bergwald dient oft als Schutz-wald vor Lawinen oder Felssturz für Dörfer sowie Verkehrswege und wird deshalb zum Bannwald erklärt. Bannwälder dürfen nicht zur wirtschaft-lichen Nutzung gefällt werden und werden zum Schutz vor Hochwasser, als Erholungsgebiet oder aus Gründen des Naturschutzes eingerichtet. 

Zusatzinformation

Page 3: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

© AlsKopiervorlagefürdeneigenenUnterrichtsgebrauchfreigegeben.ErnstKlettVerlagGmbH,Stuttgart2016 NATURA_LB1_049503

123

Rothirsch

Buchenspringrüssler

Waldkauz

Baum-marder Kaninchen

FuchsDachs

KleiberHabicht

Zaunkönig

DompfaffHaselmaus Eichhörnchen

Buntspecht

a

b

c

d

e

Die Stockwerke des Waldes

Ob Nadelwald, Laubwald oder Mischwald, der Aufbau eines Waldes ist immer der gleiche. Du findest ver-schiedene Stockwerke. Schon von Weitem sieht man die Baumschicht, in der die Bäume teilweise eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen. Unter den Ästen dieser Bäume befindet sich die Strauchschicht, die aus  Sträuchern und jungen Bäumen besteht. Die sogenannte Krautschicht besteht aus Kräutern, Farnen sowie  Gräsern und erreicht teilweise eine Höhe von bis zu einem Meter. In der Moosschicht, direkt auf dem Wald- boden, wachsen Moose, die meist nur wenige Zentimeter groß werden.  Im Waldboden, der Bodenschicht, sind die Wurzeln der Pflanzen  zu finden. Für alle Stockwerke des Waldes gilt, dass sie  Lebensräume verschiedener Tiere sind.

 1  Lies den Informationstext und benenne die Stockwerke a bis e.

 2  Ordne die Tiere mithilfe von Pfeilen den Stockwerken a bis e des Waldes zu, in denen sie sich über-wiegend aufhalten. 

 3  Nenne zusätzlich Tiere, die du in der Moosschicht oder der Bodenschicht finden kannst.

0

$

.

Page 4: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

124 NATURA_LB 1_049503

3.1  Der Wald

ARBEITSBLATT Die Stockwerke des WaldesLösungen 1  a) Bodenschicht 

b) Moosschicht c)  Krautschicht d) Strauchschicht e) Baumschicht

 2  Baumschicht

Baumkrone: Habicht (möglich auch: Eichhörnchen und Vögel mit Nest), Waldkauz,  Buchenspringrüssler Baumstamm: Kleiber, Zaunkönig, Dompfaff, Baummarder, Specht Strauchschicht: Rothirsch, Eichhörnchen Krautschicht: Dachs, Haselmaus, Fuchs, Kaninchen

3  Regenwurm, Maulwurf, Steinläufer, Schnurfüßer, Asseln, Saftkugler, Ohrwurm, Laufkäfer, Bodenspinnen, Springschwanz, Nacktschnecke

Praktische Tipps Der Wald als UntersuchungsortBei einem Waldspaziergang können Sie den Schülerinnen und Schülern die Bäume, die Sträucher oder die Pflanzenwelt der Krautschicht zeigen oder diese sogar bestimmen lassen. Außerdem können Sie nach Tieren der Krautschicht und der Bodenschicht suchen.

Um Teile der Stockwerke des Waldes zu beobachten und zu erleben, können Sie sich mit Ihren Schülerinnen und Schülern auf eine Decke auf den Waldboden legen und zunächst das Blätterdach und anschließend den Waldboden beobachten.

Ordnung schaffen in der ArtenfülleNach den Bestimmungen wird jede einzelne Projektgruppe in der Lage sein, eine Vielzahl von Lebewesen zu benennen. Diese Einzelergebnisse müssen der Übersicht halber sortiert und dokumentiert werden. Es ist dazu ratsam, die Organismen zunächst in bestimmte Grup-pen (wie: häufigste Pflanzen der Krautschicht, häufigste Tiere der Blattstreuschicht usw.) zu ordnen. Von diesen Organismen können dann in der Schule Kopien oder Zeichnungen angefertigt werden, um auf einer Anschauungstafel das untersuchte Waldstück vorzustellen. Darüber hinaus ist auch eine weitere Unterteilung z. B. der Pflanzen in einjährige, zweijähri-ge bzw. mehrjährige ergänzend möglich. Die Artenfülle kann in verschiedenen Mind-Maps geordnet werden.

Zusatzinformation Typische Pflanzen der StockwerkeBaumschicht: Rotbuche, Stieleiche, Hainbuche, Birke, Bergahorn, Esche, Waldkiefer, Lärche, Fichte, TanneStrauchschicht: Haselnuss, Weißdorn, Schwarzer Holunder, Eberesche, FaulbaumKrautschicht: Kräuter (z. B. Springkraut, Leberblümchen, Lerchensporn, Lungenkraut, Goldnessel, Waldmeister, Waldbingelkraut, Aronstab, Scharbockskraut, Buschwindröschen), Gräser, Farne (z. B. Wurmfarn).Moosschicht: Moose, Flechten, Pilze, HaselwurzBodenschicht: Pilzfäden

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich „Schwerpunkt Erkenntnisgewinnung“: Die Schülerinnen und Schüler kön-nen eine Zuordnung von Waldorganismen zu den verschiedenen Stockwerken des Waldes vornehmen.Basiskonzept „Struktur und Funktion” sowie „System“: Die Schülerinnen und Schüler ordnen den Waldorganismen ihren jeweiligen Lebensraum zu und erkennen, dass diese sehr variabel an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst sind und die verschiedenen Lebensräume in der Summe das Ökosystem Wald ergeben. 

Page 5: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

NATURA_LB 1_049503 3  Was lebt in meiner Nachbarschaft ?  125

3. 1  Der Wald

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Wer frisst was?MethodenauswahlEinstieg: Bilder oder Stopfpräparate von Rotfuchs und Marder (s. Abb. 1 und 2, Schülerbuch S. 94) sowie verschiedene Bilder ihrer Nahrung. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Nah-rung den verschiedenen Tierarten begründet zuordnen. 

Erarbeitung •  Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten mithilfe des Textes im Schülerbuch das Thema „Nahrungsbeziehungen“ am Beispiel von Rotfuchs und Baummarder. Sie erstellen kurze Nahrungsketten.

•  Bearbeitung von Aufgabe 1 im Schülerbuch S. 95.

Sicherung •  Vorstellung der Nahrungsketten.•  Korrektur der Schülerlösungen zu Aufgabe 1 im Schülerbuch S. 95.

Vertiefung •  Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten mit dem Arbeitsblatt „Nahrungsbeziehungen im Wald“ (s. Lehrerband S. 127) das Thema „Nahrungsbeziehungen” und erstellen kurze Nah-rungsketten.

•  Angepasstheiten der Tiere an das Nachtleben besprechen.•  Thematisierung von Konkurrenz (s. Extra-Aufgabe, Schülerbuch S. 95).•  Thematisierung von Räuber-Beute-Beziehungen (s. Aufgabe 2, Schülerbuch S. 95).•  Vorführung des Films „Lebensraum Wald — ein besonderes Ökosystem“ (s. Literatur- und 

Medienhinweise, Lehrerband S. 126).

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich: Der Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnisgewinnung im Bereich des Basiskonzepts Struktur und Funktion. Die Schülerinnen und Schüler lernen die verschiedenen Ernährungsweisen von Rotfuchs und Baummarder kennen und können eine kurze Nahrungs-kette erstellen. Basiskonzept: Struktur und Funktion

 [zu SB S. 94/95]

 1  Vergleiche in einer Tabelle Körperbau und Lebensweise von Rotfuchs und Baummarder miteinander.

Lösungen

$

Rotfuchs und Baummarder — Räuber im Lebensraum Wald [SB S. 94/95]

Rotfuchs Baummarder

Körperlänge 60 — 70 cm 45 — 55 cm

Gewicht 6 kg 1,5 kg

Sinnesorgane empfindliches Gehör ausgeprägter Geruchssinn Tasthaare zur Orientierung in der Dunkel-heit

Lebensraum graben sich unterirdische Wohnhöhlen ehemalige Spechthöhlen, Totholz, Vogel-nester

Nachwuchs Geburtstermin: Frühjahr 50 — 60 Tage Tragzeit 4 — 6 Junge bei Geburt blind und taub

Geburtstermin: Frühjahr  2 — 5 Junge bei Geburt blind und taub

Jagdverhalten Einzelgänger Jagd am Boden

Einzelgänger Jagd im Geäst der Bäume und am Boden

Jagdzeit Dämmerung, Nacht Dämmerung, Nacht

Fang der Beute Anschleichen und Beutesprung er überrascht die Beute im Schlaf

Nahrung Feldmäuse, Regenwürmer, Kaninchen, Feldhasen, Früchte, Beeren

Eichhörnchen, Vögel, Aas, Früchte, Samen

natürliche Feinde

Luchs, Uhu Rotfuchs

Page 6: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

126 NATURA_LB 1_049503

Eisenreich, W.; Handel, A.; Zimmer, U.: Der neue BLV Naturführer für unterwegs, BLV, München 2004

Film:   FWU 4602570: Lebensraum Wald — ein besonderes Ökosystem

Literatur- und  Medienhinweise

Nahrungskette — NahrungsnetzUm den Sachverhalt abzurunden, kann neben der Definition der Nahrungskette auch über Nah-rungsnetze und deren Bedeutung gesprochen werden. Eine Nahrungsbeziehung, in der ein Lebewesen jeweils Nahrungsgrundlage für ein folgendes ist, bezeichnet man als Nahrungskette. Ein Nahrungsnetz ist ein vernetztes Geflecht aus vielen Nahrungsketten.

Die meisten Tiere verfügen über verschieden- artige Nahrungsquellen. Sie gehören dadurch häufig mehreren Nahrungsketten an, die unter- einander zu einem Netz verwoben sind. Fällt eine Nahrungsquelle aus, so ist dennoch die Existenz durch Ausweichen auf andere Organis-men gesichert. Je umfangreicher und verwobe-ner ein Nahrungsnetz ist, desto stabiler ist somit auch das entsprechende Ökosystem.

Angepasstheiten an das NachtlebenFür ein Leben in der Dunkelheit sind verschiedene Angepasstheiten wichtig. Während bei Men-schen die Augen das wichtigste Sinnesorgan darstellen, sind diese bei Nachttieren weniger bedeutsam. In der Regel sind die Geruchs- und akustischen Sinne bei nachtaktiven Tieren gut entwickelt.

Eine Eule kann über weite Distanzen noch sehr leise Geräusche wahrnehmen und diese aufgrund der Stellung ihrer Ohren genau orten. Auch der Fuchs kann dies mit seinen drehbaren Ohren sehr gut. Außerdem verfügt er über einen 

hervorragenden Geruchssinn. Fledermäuse orientieren sich in der Dunkelheit mithilfe der Echoortung. Dazu stoßen sie Laute bzw. Schall-wellen aus, die von der Umgebung zurückge-worfen werden und ihnen so ein Bild von dieser verschaffen.

Bei Katzen weisen die Augen eine besondere Eigenschaft auf. Eine Reflexionsschicht (Tapetum lucidum) im Augenhintergrund sorgt dafür, dass das nicht absorbierte Licht reflektiert wird und noch einmal auf die Sinneszellen trifft. Daher leuchten Katzenaugen, wenn sie im Dunkeln angestrahlt werden.

Fuchs und Dachs als WohnkonkurrentenFüchse und Dachse leben manchmal in demsel-ben Bau. Dies läuft jedoch nicht immer friedlich ab, da die Jungtiere der beiden Arten als Nah-rung der jeweils anderen Art dienen.

Zusatzinformation

 2  Je mehr Füchse in einem Revier leben, desto mehr Eichhörnchen gibt es. Nimm begründet zu dieser Aussage Stellung. Der Fuchs frisst keine Eichhörnchen, da er am Boden jagt. Er kann jedoch den Baummar-der als natürlichen Feind des Eichhörnchens erbeuten. Je mehr Füchse es in einem Revier gibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch Baummarder fangen. Je weniger Baummarder übrig bleiben, desto besser kön-nen sich die Eichhörnchen vermehren.

 3  Erkläre, wie der Specht ungewollt zur Ver-breitung seines Fressfeindes Baummarder beiträgt. Da der Specht meist mehrere Baumhöhlen zimmert, sorgt er ungewollt für Bruthöhlen und Versteckmöglichkeiten für andere Tierarten. Auch der Baummarder nutzt Spechthöhlen als Unterschlupf. So trägt der Specht ungewollt zur Verbreitung des Baummarders bei.

.

$

 [zu SB S. 95 EXTRA]

  Erkläre am Beispiel der Lebensweise von Fuchs und Baummarder das Prinzip der Kon-kurrenzvermeidung. Rotfuchs und Baummarder kommen nebenei-nander im selben Lebensraum vor. Sie leben beide räuberisch und jagen in der Dämmerung sowie nachts. Eigentlich müssten sie sich Kon-kurrenz machen. Dies ist jedoch nicht so, denn sie unterscheiden sich in einigen Ansprüchen an den Lebensraum: Der Rotfuchs hat völlig andere Versteckmöglichkeiten, der Baummar-der jagt im Geäst der Bäume, die Beutetiere unterscheiden sich voneinander. Daher können sie nebeneinander im selben Lebensraum vorkommen. Das Prinzip der Konkurrenzver-meidung ist verwirklicht.

Page 7: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

© AlsKopiervorlagefürdeneigenenUnterrichtsgebrauchfreigegeben.ErnstKlettVerlagGmbH,Stuttgart2016 NATURA_LB1_049503

127

2

41

3

5

7

8

9

10

11

1217

14

15

616

13

Nahrungsbeziehungen im Wald

 1  Sieh dir die Abbildung genau an und schreibe die Namen der abgebildeten Tiere und Pflanzen auf.

 2  Lies den Informationstext durch und stelle in der Abbildung die verschiedenen Nahrungsbeziehungen durch Pfeile dar.

 3  Schreibe drei unterschiedliche Nahrungsketten auf.

0

$

$

Die Tiere des Waldes haben eine Vielzahl verschie-dener Nahrungsbeziehungen. Dies bedeutet, dass ein Tier nicht nur auf eine Art der Nahrung angewie-sen ist, sondern oft ein vielfältiges Nahrungsange-bot nutzt und außerdem selbst Fressfeinde haben kann. Nahrungsbeziehungen werden in der Biologie mit Pfeilen gekennzeichnet. Diese Nahrungspfeile werden so angeordnet, dass sie von der Nahrung zum Fressfeind zeigen. Eine Nahrungsbeziehung, in der ein Lebewesen die Nahrung eines folgenden ist, stellt den Beginn einer Nahrungskette dar. Rotfüchse haben ein recht breites Nahrungsspek-trum. Sie sind Allesfresser und fressen z. B. Feldmäuse, Kaninchen, Baummarder, Früchte, Beeren und 

auch junge Rehe. Als Jungtiere müssen Rotfüchse den Luchs, den Uhu und den Steinadler als Fress-feinde fürchten. Auch der Dachs ist ein Allesfresser. Im Vergleich zum Fuchs bevorzugt er Insekten und ihre Larven, Wühlmäuse, Jungvögel, Beeren und Früchte. Rehe sind Pflanzenfresser und fressen in  erster Linie Gräser, Knospen und junge Blätter.  Mäuse ernähren sich von Samen, Früchten und manchmal auch Insekten, ähnlich wie der Feldhase. Das Eichhörnchen frisst in erster Linie Nüsse und Samen, aber auch Eier und Jungvögel. Ein Fressfeind ist der Baummarder, der neben Eichhörnchen auch noch Mäuse, Vögel, Früchte und Samen auf seiner Speisekarte stehen hat.

Page 8: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

NATURA_LB 1_049503128

2

41

3

5

7

8

9

10

11

1217

14

15

616

13

3. 1  Der Wald

ARBEITSBLATT Nahrungsbeziehungen im WaldLösungen 1  1) Buntspecht, 2) Buchdrucker (Käfer), 3) Ameise, 4) Tannenzapfen, 5) Tannenzweig,  

6) Luchs, 7) Reh, 8) Haselnüsse, 9) Steinadler, 10) Rotfuchs, 11) Eichhörnchen, 12) Feldmaus, 13) Uhu, 14) Beeren, 15) Baummarder, 16) Kaninchen, 17) Dachs

2 

3  Einige Beispiele für Nahrungsketten: Feldmaus → Rotfuchs → Luchs Kaninchen → Rotfuchs junges Reh → Rotfuchs junger Rotfuchs → Uhu Beeren → Rotfuchs  Eichhörnchen → Baummarder → Rotfuchs Vogel → Baummarder  Ameise → Specht Insekten → Dachs  Insektenlarve → Dachs

Zusatzaufgabe Beschreibe die Stellung vom Dachs in den Nahrungsketten und vergleiche diese Stellung mit der des Baummarders.Lösung: Der Baummarder steht nicht immer am Ende der Nahrungskette, da er vom Fuchs gefressen werden kann. 

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich „Schwerpunkt Erkenntnisgewinnung“: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass innerhalb von Nahrungsketten ein Tier dem anderen als Nahrungs- und Energielieferant dient.Basiskonzepte „Struktur und Funktion“ sowie „System“: Die Schülerinnen und Schüler zeich-nen Nahrungsbeziehungen ein und erstellen Nahrungsketten. 

2

41

3

5

7

8

9

10

11

1217

14

15

616

13

Page 9: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

3  Was lebt in meiner Nachbarschaft ?  129NATURA_LB 1_049503

3. 1  Der Wald

buschigerSchwanz

lange gebogene Krallen

Nagezähne

schärfen sichvon selber

wachsen lebens-länglich nach

kräftigeHinterbeine

Sprünge

20-25 cmBalancierstangeSteuerruder

Halt

GeburtJunge

Haselnüsse

Insekten

Kobel in großerHöhe

ausgedienteVogelnester

verlasseneSpechthöhlen

Larven

Schnecken

Vogeleier Jungvögel

5 m weit

wenig Aktivität

Fressenzwischendurch

Winterruhe

vergrabenVorräte

vergesseneSamen keimen

Überwinterung Körperbau

NesterNahrung

Jungesind nackt, taub,

blind

verlassennach 6 Wochen

das Nest

Das Eichhörnchenin seinem Lebensraum

Das Eichhörnchen — springend durch die Baumkronen [SB S. 96/97]

So können Sie mit dem Thema arbeiten 

Einstieg/Motivation Leitfrage Welche besonderen Körpermerkmale erlauben es Eichhörnchen, in der Baumkrone zu leben?Methodenauswahl•  Einstieg: Bild oder Filmsequenz (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrerband S. 130).•  Hypothesenbildung zur Leitfrage (Mögliche Schülerantworten: geringes Körpergewicht, 

scharfe Krallen zum Festhalten, kräftige Sprungbeine, großer Schwanz als Steuerruder).

Erarbeitung •  Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten körperliche und verhaltensbedingte Angepasst-heiten mithilfe des Arbeitsblatts „Das Eichhörnchen ist an seinen Lebensraum angepasst“ (s. Lehrerband S. 131) sowie mithilfe des Textes im Schülerbuch oder mithilfe einiger stumm geschalteter Sequenzen aus den Filmen (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrerband S. 130). 

•  Bearbeitung der Aufgabe 1 im Schülerbuch S. 97.

Sicherung •  Die körperlichen und verhaltensbedingten Angepasstheiten des Eichhörnchens werden  genannt und mit ihren Funktionen als notwendig begründet.

•  Korrektur der Mind-Map aus Aufgabe 1 im Schülerbuch S. 97 an der Tafel.

Vertiefung •  Die verschiedenen Wechselwirkungen des Eichhörnchens mit den Tieren und Pflanzen seines Lebensraumes können thematisiert werden (Fressfeinde, Nahrung, Konkurrenz, s. Zusatz-information zum Arbeitsblatt, Lehrerband S. 132).

•  Die Konkurrenz mit den Grauhörnchen kann thematisiert werden (s. Zusatzinformation, Lehrerband S. 130).

•  Bearbeitung von Aufgabe 3, s. Schülerbuch S. 97 und Zusatzinformation, Lehrerband S. 130.•  Vergleich der Vorderpfoten des Eichhörnchens mit den Händen des Menschen erarbeiten: 

Gleiche Funktion, aber anatomisch anders. Der Mensch kann besser greifen.

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich: Der Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnisgewinnung im Bereich des Basis-konzepts Struktur und Funktion. Die Schülerinnen und Schüler können die Angepasstheiten des Eichhörnchens an seinen Lebensraum nennen und begründen.Basiskonzepte: System sowie Struktur und Funktion

 [zu SB S. 96/97]

 1  Erstelle eine Mind-Map zum Thema „Das Eichhörnchen in seinem Lebensraum“. individuelle Lösung

Lösungen

$

Page 10: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

130 NATURA_LB 1_049503

Das GrauhörnchenEin wichtiger Konkurrent des europäischen Eichhörnchens ist das ursprünglich in Nordame-rika beheimatete Grauhörnchen, das Ende des 18. Jahrhunderts zunächst in Großbritannien und dann in Irland und Italien eingeführt wurde. 

Die Grauhörnchen haben sich dort in Laub- und Mischwäldern erfolgreich gegen die europä-ischen Eichhörnchen durchgesetzt und sie in diesen Gebieten verdrängt. In Nadelwäldern dagegen können sich die europäischen Eichhörn-chen gegen die Grauhörnchen behaupten.Das Grauhörnchen, das die gleichen Umweltan-sprüche wie das europäische Eichhörnchen hat, ist nicht nur kräftiger, sondern findet auch seine (und andere) vergrabene Vorräte mit größerer Sicherheit wieder.

Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass die Grauhörnchen das Parapoxvirus, das die sogenannten Eichhörnchen-Pocken auslöst, eingeschleppt haben. Für das europäische Eichhörnchen ist das Virus oft tödlich, aber das Grauhörnchen selbst ist dagegen immun.

Inzwischen wird in einigen Ländern zur Jagd und zum Verzehr der Grauhörnchen aufgerufen, um den Bestand zu reduzieren. Dies soll nicht nur das europäische Eichhörnchen schützen, sondern auch die Schäden an jungen Bäumen und die Verringerung der Singvogelpopulation reduzieren. 

In Deutschland ist das Grauhörnchen bisher noch nicht verbreitet, da sich die Überwindung der Nordsee und der Alpen ohne Zutun des Men-schen als schwierig erweist.

Gebiss und SprengtechnikDas Eichhörnchen kann durch eine besondere Anordnung der Zähne und Muskeln die unteren Nagezähne spreizen und dadurch eine bereits angenagte Nussschale entlang einer Rille auf-sprengen. Hat es schon ein Loch in die Schale genagt, werden die unteren Nagezähne wie eine Pinzette benutzt, um Teile des Kerns herauszuho-len. Die Zahnformel für das Eichhörnchen lautet:

Zähne mit Muskeln des Eichhörnchens

Zusatzinformation

Filme:  FWU 5500060: Das Eichhörnchen  FWU 4202479: Was Tiere können und was sie lernen müssen  Tiere der Heimat: Das Eichhörnchen. Online Video, BR 1998  Die Wilden vom Stadtpark, ZDF 1999

Literatur- und  Medienhinweise

 2  Halte mithilfe deiner Mind-Map aus Auf- gabe 1 einen kurzen Vortrag vor der Klasse oder vor einer Gruppe von Mitschülern. individuelle Lösung

$  3  Erkläre, warum das Eichhörnchen harte Nüsse als Nahrung nutzen kann. Das Eichhörnchen hat Nagezähne. Die Schnei-dezähne haben eine unterschiedliche Härte, sie sind vorne hart und hinten weich. Beim Nagen an den harten Nüssen nutzen sich die Zähne ungleichmäßig ab, dadurch entsteht eine sehr scharfe Kante. Auf diese Weise schärfen sie sich von selber. Außerdem wachsen sie lebens-länglich nach.

$

rechts Oberkiefer links

4 0 1 1 0 4

4 0 1 1 0 4

Unterkiefer

verschiedene Muskelgruppen

linkerZahn

in Ruhestellung

Spreizen der Nagezähne

Nuss-schale

Lösungen

Page 11: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

© AlsKopiervorlagefürdeneigenenUnterrichtsgebrauchfreigegeben.ErnstKlettVerlagGmbH,Stuttgart2016 NATURA_LB1_049503

131

Das Eichhörnchen ist an seinen Lebensraum angepasst

Eichhörnchen leben in den Baumkronen. Dort haben sie ihr Nest, den Kobel, in dem sie auch ihre Jungen aufziehen. Hierhin zieht sich das Eichhörnchen zur Winterruhe zurück und verbringt dort die kalte Jahreszeit. Die Winterruhe kann das Eichhörnchen jederzeit unterbrechen, um seine Verstecke aufzusuchen und seine Vorräte auszugraben. Eichhörnchen fressen je nach Jahreszeit Eicheln, Nüsse, Bucheckern, Fichten-, Tannen- und Kiefernsamen, Beeren, Pilze, junge Triebe, Baumrinde, Vogeleier, Jungvögel und Insekten.

 1  Beschreibe die besonderen Körpermerkmale eines Eichhörnchens anhand der Bilder und erkläre ihre jeweilige Funktion.

a) 

b) 

c) 

d) 

 2  Gib an, welche der im Text genannten Nahrung das Eichhörnchen bevorzugt im Winter bzw. im  Sommer frisst und erkläre, dass es sich bei dieser Nahrungswahl um eine besondere Angepasstheit des Eichhörnchens an seinen Lebensraum handelt.

Winter:  

Sommer: 

 3  Erkläre, warum das Eichhörnchen im Herbst Vorräte für den Winter anlegt.

$

.

$

harter Zahnschmelz

weiches Zahnbein

b

c

a

d

Page 12: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

132 NATURA_LB 1_049503

3. 1  Der Wald

ARBEITSBLATT Das Eichhörnchen ist an seinen Lebensraum angepasst

Lösungen 1  a) langer buschiger Schwanz: als Steuer und Fallbremse  b) spitze Nagezähne: zum Öffnen von Nüssen  c)  lange Krallen an einer „Hand“ mit Daumen zum Festhalten an der Borke beim Klettern d) lange kräftige Sprungbeine: zum Springen von Baum zu Baum

2  Im Sommer fressen die Eichhörnchen Beeren, Pilze, Knospen, junge Triebe, Vogeleier, Jungvögel und Insekten. Im Winter fressen sie dagegen Baumrinde und Fichten-, Tannen- und Kiefernsamen sowie die im Herbst vergrabenen Nüsse und Bucheckern.  Angepasstheit des Eichhörnchens: Aufgrund des großen Nahrungsspektrums (sowie des Verhaltens, Vorräte anzulegen) steht den Eichhörnchen im Wald ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung.

3  Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den Winter an, da sie keinen Winterschlaf, son-dern Winterruhe halten und ausreichend Nahrung finden müssen, wenn sie aus dieser erwachen.

Praktische Tipps Einsatz weiterer ArbeitsblätterDie Arbeitsblätter zu den Angepasstheiten von Eichhörnchen und Specht (s. Lehrerband S. 131 und 135) können arbeitsteilig eingesetzt werden.

Zusatzinformation Wechselwirkungen mit der Umwelt Das Eichhörnchen wird von Greifvögeln (z. B. Habicht) und Baummardern bejagt. Es selbst er-nährt sich von Haselnüssen und auch anderen Trockenfrüchten und dezimiert dadurch deren Samenzahl. Allerdings fördert es auch deren Aufwuchs, da ungefressene Früchte und Nüsse des Wintervorrats zu Keimpflanzen austreiben. Die Singvogelbrut wird in geringem Maß vom Eichhörnchen dezimiert. In Gegenden mit Grauhörnchen macht dieses dem Eichhörnchen ernsthafte Konkurrenz.

Winterruhe Bei der Winterruhe bleiben im Vergleich zur aktiven Lebenszeit des Tieres Körpertemperatur, Herzschlag und Atmung unverändert. Ein Tier kann die Winterruhe jederzeit unterbrechen, um etwas von seinen Vorräten zu fressen, und es wechselt auch häufig die Schlafstellung.

VorräteDie Eichhörnchen vergraben ihre Vorräte entweder im Boden oder verstecken sie in Baum-spalten. Im Kobel lagern sie keine Vorräte. Das Vergraben der Nahrung ist ein angeborenes Verhalten, jedoch lernen Eichhörnchen ständig dazu, z. B. welche Verstecke besonders ge-eignet sind. Die Eichhörnchen benutzen in erster Linie ihren Geruchssinn, um die vergrabe-nen Vorräte wiederzufinden, denn sie sind nicht in der Lage, sich alle Orte ihrer Verstecke einzuprägen. Vergessene Samen beginnen im Frühjahr zu keimen. Eichhörnchen in borealen Nadelwäldern vergraben meist keine Vorräte, da ihnen auch im Winter genug Zapfen als Nahrung zur Verfügung stehen.

Kompetenzerwerb Kompetenzbereiche „Schwerpunkt Fachwissen“ sowie „Schwerpunkt Erkenntnisgewinnung“: Die Schülerinnen und Schüler können die Angepasstheiten des Eichhörnchens beschreiben und mit ihrer jeweililgen Funktion begründen.Basiskonzept „Struktur und Funktion“: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und begründen die Angepasstheiten des Eichhörnchens an seinen Lebensraum und erläutern somit auch den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion der verschiedenen Körper-merkmale.

Page 13: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

NATURA_LB 1_049503 3  Was lebt in meiner Nachbarschaft ?  133

3. 1  Der Wald

 [zu SB S. 98/99]

 1  Beschreibe anhand von Abb. 2, welche Ange-passtheiten des Spechts an seinen Lebens-raum erkennbar sind. Der Specht hat einen Meißelschnabel, mit dem er Höhlen in das Holz des Baums hämmern kann. Mit seinen Kletterfüßen krallt er sich in der Rinde fest. Der Stützschwanz ist stabil, mit ihm stützt er sich am Stamm des Baums ab.

 2  Wenn du in 15 Metern Höhe einen Baum-stamm aushöhlen und Insekten in kleinen Ritzen fangen willst, brauchst du verschie-dene Hilfsmittel. Vergleiche deine Hilfsmittel mit der natürlichen Ausstattung des Spechts. Ich benötige eine lange Leiter oder aber Steigeisen und Seile zum Klettern. Oben muss ich mich mit Seilen sichern, meine Steigeisen geben mir Halt. Ich benötige einen Hammer und einen Meißel, um den Stamm auszuhöh-len. Zum Fangen von Insekten in kleinen Ritzen nehme ich eine lange, dünne, spitze Nadel. Der Specht hat seinen Stützschwanz und die Kletterfüße. Sein Schnabel ist ein Meißel, seine Kopfbewegungen ersetzen den Hammer. Insek-ten fängt er mit der langen Zunge, an der sich vorne spitze Borsten befinden.

Lösungen

0

$

 3  Erkläre am Beispiel des Spechtschnabels den Zusammenhang von Struktur und Funktion. Der Schnabel des Spechts ist lang, stabil und spitz. Er erinnert von seiner Form her an einen Meißel. Wird er viele Male hintereinander kraftvoll in das Holz gerammt, entsteht nach und nach eine Höhle. Seine Struktur als Mei-ßelschnabel macht ihn zu einem Werkzeug mit der Funktion des Höhlenbauens.

 4  Erläutere die Bedeutung des Spechts für andere Tierarten des Lebensraums Wald. Spechte zimmern sich meistens mehr als eine Höhle. Unbenutzte oder verlassene Spechthöh-len werden häufig von anderen Tier arten als Nachmieter genutzt. Er schafft daher unge-wollt für verschiedene Tierarten Wohnraum, Brutraum und Verstecke.

$

$

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Welche Eigenschaften ermöglichen es dem Specht, am Baumstamm zu leben? Methodenauswahl•  Einstieg durch das Bild eines Spechts an einem Baum und eines Singvogels auf einem Ast; 

die Bilder vergleichen lassen.•  Einstieg durch das Abspielen von Klopfgeräuschen eines Spechts mithilfe eines Tonträgers 

oder eines Films (s. Literatur- und Medienhinwiese, Lehrerband S. 134). Anschließend kann das Vorwissen zu Spechten abgefragt werden.

•  Stopfpräparat eines Spechts an einem Baumstück beschreiben lassen.

Erarbeitung Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die besonderen Angepasstheiten (Meißelschnabel, Stützschwanz, Kletterfuß, klebrige Zunge, harpunenartige Zungenspitze) eines Spechts anhand eines Bildes, mithilfe eines Stopfpräparates, des Textes im Schülerbuch S. 98/99 oder mit dem Arbeitsblatt „Besondere Merkmale des Buntspechts“ (s. Lehrerband S. 135). 

Sicherung Die Angepasstheiten des Spechts werden genannt und ihre Funktionen erklärt. Im Anschluss können Sie den Film „Zimmerleute des Waldes“ zeigen (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrerband S. 134).

Vertiefung •  Sie können Steckbriefe weiterer Spechtarten erstellen lassen und daran thematisieren, warum es unter den Spechtarten kaum Konkurrenz gibt (s. Zusatzinformation, Lehrerband S. 134). 

•  Sie können thematisieren, warum Totholz liegen bleiben sollte.•  Sie können die Lebensweise der Spechte mit der Lebensweise der Kleiber vergleichen lassen

(s. Praktische Tipps, Lehrerband S. 134).

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich: Der Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnisgewinnung im Bereich des Basis-konzepts Struktur und Funktion. Die Schülerinnen und Schüler können die Angepasstheiten des Spechts an seinen Lebensraum nennen und begründen. Basiskonzepte: System sowie Struktur und Funktion

Spechte im Wald — Trommler und Höhlenbauer [SB S. 98/99]

Page 14: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

134 NATURA_LB 1_049503

Vergleich Specht — KleiberEs bietet sich ein Vergleich der Angepassthei-ten von Specht und Kleiber an ihre jeweilige Umwelt an. Der Körperbau eines Kleiber ähnelt im Prinzip dem eines Spechts, allerdings stützt sich der Kleiber nicht mit seinem Schwanz am Stamm ab. Er klettert ebenfalls geschickt auf Bäumen stammaufwärts und stammabwärts. Letzteres tut er als einziger heimischer Vogel kopfüber. Die Kleiber legen ihre Bruthöhlen ebenfalls in Baumhöhlen an, anstatt diese aber wie der Specht selbst zu zimmern, wofür ihr Schnabel und der übrige Körperbau zu schwach sind, nutzen sie verlassene Spechthöhlen. Diese verkleben sie mit Lehm und machen sie dadurch enger, um sich vor dem Zugriff von Raubtieren, wie z. B. dem Baummarder, zu schützen. Von dieser Besonderheit leitet sich auch ihr Name 

ab: Kleiber = „Kleber“. Die Nahrung der Kleiber besteht, wie beim Buntspecht, aus Insekten, Samen, Beeren und Nüssen. Auch der Klei-ber klemmt größere Insekten oder Nüsse in Baumspalten und knackt sie dort mit seinem Schnabel.

Praktische Tipps

SpechtartenBuntspecht: Der Buntspecht ist ein schwarz-wei-ßer Specht mit rotem Unterschwanz. Die Männ-chen haben zusätzlich noch einen roten Fleck am Hinterkopf. Der Buntspecht ist ein Standvogel und ganzjährig in Laub- und Nadelwäldern, Parks und Gärten anzutreffen. Im Sommer besteht seine Nahrung in erster Linie aus Insekten, die er aus der Borke der Bäume herausmeißelt, im Winter frisst er dagegen Nüsse und Samen. Um die Samen aus den Zapfen herauszuholen, bearbeitet er sie in Baumspalten, sogenannten Spechtschmieden.

Schwarzsprecht: Der Schwarzspecht ist mit Abstand die größte Spechtart und hat ein fast völlig schwarzes Gefieder. Die Weibchen haben einen roten Hinterkopf, bei den Männchen ist die Kopfplatte vom Schnabel bis zum Hinterkopf rot gefärbt. Sie sind ebenfalls Standvögel und sind in großen Nadel- und Mischwäldern an-

zutreffen. Die Nahrung des Schwarzspechts besteht ganzjährig aus Insekten, ihren Larven, Käfern und Spinnen sowie aus Ameisen. Im Som-mer legt er die Nester von holzbewohnenden Ameisen in den Stämmen frei, im Winter bedient er sich auch an Ameisenhaufen.

Grünspecht: Der Grünspecht ist etwas kleiner als der Schwarzspecht. Die Oberseite seines Gefie-ders ist oliv- bis dunkelgrün, die Unterseite hell- bis graugrün gefärbt. Der Scheitel — und beim Männchen auch der Nacken — sind rot. Der Kopf ist seitlich durch eine Art Gesichtsmaske ge-kennzeichnet, die beim Weibchen völlig schwarz, beim Männchen rot mit schwarzem Rand ist. Der Grünspecht ist ebenfalls ein Standvogel und ist in Laubmischwäldern, Streuobstwiesen und Parks anzutreffen. Seine Nahrung besteht in erster Linie aus Insekten und insbesondere aus Ameisen, die er ausschließlich am Boden sucht. Er holt Ameisen mit seiner langen Leimzunge aus ihren Bauten.

Aufgrund der unterschiedlichen Lebensweise gibt es zwischen diesen drei Spechtarten kaum Konkurrenz um die Nahrung. Der Buntspecht und der Schwarzspecht haben als Baumspechte eine Harpunenzunge, mit deren Hilfe die Beute aus dem Baum herausgezogen werden kann und deren Widerhaken ein Entkommen der Beute verhindert. Der Grünspecht als Bodenspecht hat eine sehr lange Leimzunge, die auch in enge Gänge der Ameisenbauten gelangt und die Ameisen durch das Klebesekret erbeutet.

Zusatzinformation

Eisenreich, W.; Handel, A.; Zimmer, U: Der neue BLV Naturführer für unterwegs, BLV, München 2004

Film:   FWU 4602515: Zimmerleute des Waldes

Literatur- und  Medienhinweise

Buntspecht

Grünspecht

Schwarz- specht

Page 15: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

135© AlsKopiervorlagefürdeneigenenUnterrichtsgebrauchfreigegeben.ErnstKlettVerlagGmbH,Stuttgart2016 NATURA_LB1_049503

Besondere Merkmale des Buntspechts

Den Buntspecht kann man in allen Laub- und Nadelwäldern sowie in Parks oder Gärten antreffen. Er kommt bei uns von allen Spechtarten am häufigsten vor. Man erkennt ihn gut an seinem schwarz-weißen Gefieder und seinen rot gefärbten Unterschwanzfedern. Das Männchen hat außerdem noch einen roten Fleck am Hin-terkopf. Im Sommer besteht die Nahrung des Buntspechts in erster Linie aus Insekten, die er aus der Borke der Bäume herausmeißelt, im Winter frisst er dagegen Nüsse und Samen.

 1  Nenne die Merkmale a — e des Spechts und erkläre kurz deren Bedeutung für den Specht.

a) 

b) 

c) 

d) 

e) 

 2  Erkläre das Basiskonzept Struktur und Funktion an einem der oberen Merkmale.

$

$

c

d

e

aa

b

c

Page 16: 3. 1 Der Wald 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? · 3. 1 Der Wald 3. 1D.erWaledsbtdi 3 Was lebt in meiner Nachbarschaft? 121 [zu SB S. 92/93] 1 Beschreibe die Angepasstheit0 von

136 NATURA_LB 1_049503

3. 1  Der Wald

ARBEITSBLATT Besondere Merkmale des BuntspechtsLösungen 1  a) Kletterfuß: Der Kletterfuß dient zur Verankerung in der Rinde, die Krallen wirken dabei  

  wie Steigeisen bzw. Haken. b) Stützschwanz: Der Stützschwanz, der aus steifen Stützfedern besteht, stützt den    Körper des Spechts am Baum ab.  c) Meißelschnabel: Der kräftige und spitze Meißelschnabel dient zum Herausmeißeln   von Insekten und zum Zimmern von Nisthöhlen. d) lange klebrige Zunge: Die lange klebrige Zunge erleichtert das Herausholen von    Insekten aus den Baumspalten. e) harpunenartige Zungenspitze: Die harpunenartige Zungenspitze dient zum Auflesen    und Aufspießen der Insekten.

 2  Beim Basiskonzept Struktur und Funktion wird deutlich, dass der Aufbau z. B. eines be-

stimmten Merkmals oder Organs sinnvoll auf seine spezifische Funktion abgestimmt ist. Beispiele: Struktur: Kletterfuß mit spitzen Krallen; Funktion: Steigeisen bzw. Haken. Struktur: Schwanz mit steifen Stützfedern; Funktion: dient als Stütze des Körpers am Baum.  Struktur: kräftiger und spitzer Schnabel; Funktion: Meißel  Struktur: lange klebrige Zunge; Funktion: Insekten bleiben an ihr kleben. Struktur: harpunenartige Zungenspitze; Funktion: Aufspießen der Insekten.

Praktische Tipps Einsatz weiterer ArbeitsblätterDie Arbeitsblätter zu den Angepasstheiten von Eichhörnchen und Specht können arbeits-teilig erarbeitet werden (s. Lehrerband S. 131 und 135). 

Kompetenzerwerb Kompetenzbereich „Schwerpunkt Erkenntnisgewinnung“: Die Schülerinnen und Schüler lernen die Angepasstheiten eines Spechts an seinen Lebensraum kennen.Basiskonzept „Struktur und Funktion“: Die Schülerinnen und Schüler begründen die Ange-passtheiten des Spechts und erläutern somit auch den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion.