3 Ebenen (Wertschöpfungsstufen) des Schienenverkehrs Ebenen · Lehrstuhl VWL Arbeit, Personal,...

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Lehrstuhl VWL Arbeit, Personal, Organisation Industrieökonomie und Wettbewerb Sommersemester 2005 5.1.1(1) 3 Ebenen (Wertschöpfungsstufen) des Schienenverkehrs Ebenen (1) Infrastruktur des Schienennetzes und der Stationen (2) Netzmanagement (Koordinations-) mit - Vermarktung der Verkehrstrassen - Erstellung des Fahrplans - Operative Steuerung des Zugverkehrs (3) Transportleistungen - Personenverkehr - Güterverkehr

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Industrieökonomie und Wettbewerb Sommersemester 2005

5.1.1(1)

3 Ebenen (Wertschöpfungsstufen) des Schienenverkehrs

Ebenen (1) Infrastruktur des Schienennetzes und der Stationen (2) Netzmanagement (Koordinations-) mit - Vermarktung der Verkehrstrassen - Erstellung des Fahrplans - Operative Steuerung des Zugverkehrs (3) Transportleistungen - Personenverkehr - Güterverkehr

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Bahnsektor – natürliches Monopol?

5.1.2(1)

(1) Subaddidivität der Kosten des Schienenverkehrs?

(1.1) relevante Synergievorteile(economies of scope)?

- gemeinsame Nutzung des Schienen-netzes für PersonenV und GüterV

- Management-Vorteilez.B. in der Koordination der Fahrpläne

(1.2) relevante produktspezifische Skalen-vorteile?

(2) Markteintrittsbarrieren im Schienenverkehr?

(3) Substitutionswettbewerb zwischen Schienen-verkehr und Straßen- und Luftverkehr

Folgerungen!

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Abb. Teilbereiche für das Angebot von Transport- leistungen durch die Bahn

Teilbereich

Subadditivität Irreversibilität

Wegeinfrastruktur Verkehrsleitsystem Transport

Ja

Ja

Fraglich

Ja

Nein

Nein

Quelle: Fritsch/Wein/Ewers 20035, S. 271

5.1.2(2)

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5.1.2(3)

Netzspezifische Marktmacht und Diskriminierungs-potentiale wirtschaftlich integrierter Bahn-

Unternehmen (DB AG und Tochtergesellschaften)

- preisliche Diskriminierungspotentiale

z.B. 2-stufige Trassenpreissysteme (vgl. Arbeitsmaterialien Nr. 5)

- nicht-preisliche Diskriminierungspotentiale

Folgerungen: Vollständige organisatorische Trennung von Schienennetz und Transportleistungen!

Wissenschaftl. Beirat/Monopolkommission:

→ unternehmerische Integration der Ebenen 1 und 2(Schienennetz-Infrastruktur und Netz-Management)

→ vollständige organisatorische Trennung von Netz undPersonenverkehr /Güterverkehr (Ebenen 1 und 3):selbständige Verkehrsgesellschaften

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5.1.2(4)

Anforderungen an Regulierung des Zugangs zur Schienennetz-Infrastruktur

Anforderungen lt. Fritsch/Wein/Ewers

- möglichst diskriminierungsfreie, gleiche Zugangs-möglichkeiten für tatsächl. und potentielle Nutzer

- möglichst effiziente Allokation der Netz-Infra-strukturkapazitäten

-- z. B. durch Versteigerungen knapper Trassen-nutzungen

- möglichst kostendeckende Preisbildung des Netz-zugangs

-- Regulierung von Tarifsystemen

-- Deckungsbeiträge zur Finanzierung der Netz-Infra-struktur erforderlich

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5.1.3(1a)

1. Stufe der Bahnreform (1) Privatisierung → formelle - → materielle - (2) Organisatorische Trennung von Fahrweg und Verkehrsbetrieb → Sparten 2. Stufe der Bahnreform - Mitte 1999 → Bildung einer Holding DB AG mit 5 Tochter- gesellschaften (Sparten → AG’en) Bund nach wie vor Alleinaktionär Optional: 3. Stufe (5 Jahre später) → eventuell Aufspaltung der Holding in Bahnverkehrs- Unternehmen und eine unabhängige Netzgesellschaft → Börsengang der DB AG und Beteiligung privater Kapitaleigentümer

Elemente der Bahnstrukturreform ab 1994

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5.1.3(1b)

Organisationsstruktur der Deutschen Bahn (DB)

DB AG Holdinggesellschaft

DB Reise & Touristik AG

DB Regio AG

DB Cargo AG

DB Netz AG

DB Stationen & Service AG

Geschäftsbereich

Personenverkehr

Geschäftsbereich Güterverkehr

GeschäftsbereichNetz

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5.1.3(1c) (3) Gemeinwohlverpflichtung des Bundes bei Ausbau und

Erhalt des Schienennetzes (§ 87c GG): Finanzierungshilfen für Investitionen

(4) Regionalisierung gemeinwirtschaftlicher Aufgaben

des Personennahverkehrs → finanzielle Abgeltung von regionalpolitisch wichtigen Verkehrsleistungen (5) Monopolistischer Bottleneck-Bereich: Schienennetz der Netz AG versus Wettbewerb in den Verkehrsdienstleistungen zwischen DB AG und anderen potentiellen Anbietern Voraussetzung eines ff. Wettbewerbs: symmetrischer

Netzzugang offenbar Funktionsdefizite des Wettbewerbs in den Verkehrsdienstleistungen!

Elemente der Bahnstrukturreform ab 1994

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Idee (Ansatz) der disaggregierten Regulierung (1) gezielte Regulierung monopolistischer bottlenecks (Engpassbereiche) Kriterien: - subadditive Kosten und - relevante sunk costs-Vorteile für etablierts Monopol (2) Öffnung (De-Regulierung) der Nutzung der Netze Probleme:

- Regulierung diskriminierungsfreier Zugangs- bzw. Zusammenschlussmöglichkeiten; „essential facilities“-Doktrin;

- qualitative Entwicklung der Netz-Infrastruktur durch ausreichende Investitionen

(3) Probleme der vertikalen Trennung von Netzbe-

treiber-Gesellschaften und Nutzer-Gesellschaften

5.2.1(1)

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5.2.1(2)